MIKHAIL IPPOLITOV-IVANOV PIANO TRANSCRIPTIONS

Als Professor Dr. Karl Laux, weiland einer der schönen Sopranstimme wegen von 1872 bis 1875 gehegter Traum: Er wird als Dirigent an das Mos- Chöre, die zum Teil der praktischen Arbeit ihre renommiertesten Musikwissenschaftler der als Schüler an die Petersburger Kathedrale des kauer Bolschoi-Theater berufen. Am 28. Januar Existenz verdanken, zum Teil aber auch durch deutschen DemRep, an seinem Buch über Die Heiligen Isaac, studiert Kontrabaß und Kompo- 1935 endet das Leben des Michail Michailowitsch außermusikalische Begegnungen inspiriert sind Musik in Rußland und der Sowjetunion arbeitete, da sition am Konservatorium und begibt sich 1882 Ippolitov-Ivanov – ein „Hymnus auf die Arbeit“, wie der Pythagoräische Hymnus beim Aufgang der verbannte er ein gutes Dutzend sehr unterschied- nach Tiflis, wo er die „Ortsgruppe“ der Russischen wie er noch im Vorjahr in seinen Memoiren ge- Sonne für gemischtes Vokalensemble, zehn (!) Flö- licher Persönlichkeiten in ein „Tal der Talente“, wo Musikgesellschaft (RMO) gründet, die Musikschu- schrieben hatte. ten, zwei Harfen, Tuba und Orgel ad lib., der durch diese seither auf kaum mehr als acht Drucksei- le auf gescheite Füße stellt und als Operndiri- Aus diesen Fünfzig Jahre[n] russischer Musik in mei­ ein Bild des Malers Fjodor Bronnikowangeregt ten ihr stiefmütterliches Dasein fristen. Einer von gent von sich reden macht. Seit 1884 ist er mit nen Erinnerungen hätte der eingangs bemühte wurde; und endlich hinterließ Ippolitov-Ivanov ihnen ist Michail Michailowitsch Ippolitov-Iva- der gleichfalls in St. Petersburg ausgebildeten Autor ein eigenes Kapitel machen können. Daß einen großen Katalog an Sololiedern, die als sol- nov, der doch 1922 als einer der ersten von den Sopranistin Warwara Zarudnaja verheiratet, die er es nicht getan hat, mag an einer instinktiv che gewiß nicht dem neuerdings propagierten Vereinigten Räterepubliken mit dem Titel eines unter der Leitung des Gatten zahlreiche Rollen wahrgenommenen Inkompatibilität oder ganz Massengeschmack und -gesang entsprachen. Die Volkskünstlers ausgezeichnet worden war und im Tiflisser Opernhaus kreiert – die Marija etwa in einfach an der Tatsache gelegen haben, daß Fünf japanischen Gedichte etwa oder die in den schon seines vielgestaltigen Œuvres wegen mehr Tschaikowskijs Mazeppa, deren vorzügliche Auf- Michail Michailowitsch Ippolitov-Ivanov in erster letzten Lebensmonaten vertonten Vier Gedichte verdient gehabt hätte als eine erweiterte Fuß- führung den Beginn einer wunderbaren Freund- Linie kein Symphoniker gewesen ist: Motivische von Rabindranath Tagore für hohe Stimme, Flöte note – ganz zu schweigen von den Leistungen, schaft mit dem hochverehrten älteren Kollegen Durchführungsarbeit, thematische „Schicksale“ und Klavier sind Wanderungen durch Seelen- mit denen er sich als Ethnograph und Dirigent, („lieber Freund Mischa“) markiert. 1893 erhält sind seine Sache nicht. Ihm steht der Sinn nach landschaften, die sich mit Hammer & Sichel nicht als Lehrer und Organisator der russischen und Ippolitov-Ivanov eine Professur am Moskauer einfachen Formen, nach dem Pittoresken, der hätten kultivieren lassen. sowjetischen Kulturlandschaft eingeprägt hat. Konservatorium, dem er von 1905 bis 1912 als Szene, dem Gesang, und diese Neigungen bilden Das wäre bei Ippolitov-Ivanov ohnehin unmög- Die Geschichte dieses arbeitsamen Lebens be- Direktor vorsteht. Daneben leitet er von 1895 bis den Grundton seines Werkverzeichnisses. Hier lich gewesen. Mit seiner Einfachheit, die er nicht ginnt rund fünfzig Kilometer südlich von St. Pe- 1901 die Russische Chorgesellschaft und von 1898 finden wir insgesamt sieben Opern, von denen nur in seinen Harmonie- und Kompositionsstun- tersburg, in dem Städtchen Gatschina, wo Michail bis 1906 die private Oper des Unternehmers und fünf erhalten sind, und eine beeindruckende Se- den propagierte, sondern auch schöpferisch Michailowitsch Ippolitov-Ivanov am 7.jul / 19.greg Mäzens Sawwa Mamontow. Seit 1899 arbeitet er rie origineller symphonischer Poeme und Bilder, befolgte, mit seiner Verständlichkeit und Bild- November 1859 als Nesthäkchen des Mechanikers für das Operntheater von Sergej Zimin, wo eine worunter die drei Sätze Aus den Gesängen Ossians, haftigkeit war er im Grunde ein „Realist“ avant Michail Ivanovitsch Ivanov und seiner Frau, einer Reihe spektakulärer Aufführungen stattfindet. Im das symphonische Poem Der Mzyri („Der Kloster- la lettre, und wie hätte man jemanden auf einen geborenen Ippolitova, das Licht der Welt erblickt. Winter 1924/25 geht er noch einmal nach Tiflis, bruder“) mit Solosopran und Eine Episode aus dem Kurs zwingen wollen, den dieser – auf einer höhe- Mischa zeigt frühe künstlerische Interessen, erhält um das Konservatorium auf den aktuellen Stand Leben Schuberts mit Tenor ad lib. sofort ins Auge ren Ebene freilich – längst eingeschlagen hatte? mit acht Jahren Geigenunterricht, kommt seiner zu bringen, und endlich erfüllt sich ihm ein lange fallen; ferner viele Einzelstücken und Zyklen für

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HC19039 St 2e, 8.8.2019 Bildquelle: Verlag / „Sarjan” U1 Freigabe Farbunverbindlich. Keine Druckdaten. Bildrechte: © Martiros Saryan (armenischer Maler) Gesamt-Freigabe SPIESZDESIGN 20190715b Änderung gegenüber Vorentwurf: Korr 1CD MIKHAIL IPPOLITOV-IVANOV PIANO TRANSCRIPTIONS

Als Professor Dr. Karl Laux, weiland einer der schönen Sopranstimme wegen von 1872 bis 1875 gehegter Traum: Er wird als Dirigent an das Mos- Chöre, die zum Teil der praktischen Arbeit ihre renommiertesten Musikwissenschaftler der als Schüler an die Petersburger Kathedrale des kauer Bolschoi-Theater berufen. Am 28. Januar Existenz verdanken, zum Teil aber auch durch deutschen DemRep, an seinem Buch über Die Heiligen Isaac, studiert Kontrabaß und Kompo- 1935 endet das Leben des Michail Michailowitsch außermusikalische Begegnungen inspiriert sind Musik in Rußland und der Sowjetunion arbeitete, da sition am Konservatorium und begibt sich 1882 Ippolitov-Ivanov – ein „Hymnus auf die Arbeit“, wie der Pythagoräische Hymnus beim Aufgang der verbannte er ein gutes Dutzend sehr unterschied- nach Tiflis, wo er die „Ortsgruppe“ der Russischen wie er noch im Vorjahr in seinen Memoiren ge- Sonne für gemischtes Vokalensemble, zehn (!) Flö- licher Persönlichkeiten in ein „Tal der Talente“, wo Musikgesellschaft (RMO) gründet, die Musikschu- schrieben hatte. ten, zwei Harfen, Tuba und Orgel ad lib., der durch diese seither auf kaum mehr als acht Drucksei- le auf gescheite Füße stellt und als Operndiri- Aus diesen Fünfzig Jahre[n] russischer Musik in mei­ ein Bild des Malers Fjodor Bronnikowangeregt ten ihr stiefmütterliches Dasein fristen. Einer von gent von sich reden macht. Seit 1884 ist er mit nen Erinnerungen hätte der eingangs bemühte wurde; und endlich hinterließ Ippolitov-Ivanov ihnen ist Michail Michailowitsch Ippolitov-Iva- der gleichfalls in St. Petersburg ausgebildeten Autor ein eigenes Kapitel machen können. Daß einen großen Katalog an Sololiedern, die als sol- nov, der doch 1922 als einer der ersten von den Sopranistin Warwara Zarudnaja verheiratet, die er es nicht getan hat, mag an einer instinktiv che gewiß nicht dem neuerdings propagierten Vereinigten Räterepubliken mit dem Titel eines unter der Leitung des Gatten zahlreiche Rollen wahrgenommenen Inkompatibilität oder ganz Massengeschmack und -gesang entsprachen. Die Volkskünstlers ausgezeichnet worden war und im Tiflisser Opernhaus kreiert – die Marija etwa in einfach an der Tatsache gelegen haben, daß Fünf japanischen Gedichte etwa oder die in den schon seines vielgestaltigen Œuvres wegen mehr Tschaikowskijs Mazeppa, deren vorzügliche Auf- Michail Michailowitsch Ippolitov-Ivanov in erster letzten Lebensmonaten vertonten Vier Gedichte verdient gehabt hätte als eine erweiterte Fuß- führung den Beginn einer wunderbaren Freund- Linie kein Symphoniker gewesen ist: Motivische von Rabindranath Tagore für hohe Stimme, Flöte note – ganz zu schweigen von den Leistungen, schaft mit dem hochverehrten älteren Kollegen Durchführungsarbeit, thematische „Schicksale“ und Klavier sind Wanderungen durch Seelen- mit denen er sich als Ethnograph und Dirigent, („lieber Freund Mischa“) markiert. 1893 erhält sind seine Sache nicht. Ihm steht der Sinn nach landschaften, die sich mit Hammer & Sichel nicht als Lehrer und Organisator der russischen und Ippolitov-Ivanov eine Professur am Moskauer einfachen Formen, nach dem Pittoresken, der hätten kultivieren lassen. sowjetischen Kulturlandschaft eingeprägt hat. Konservatorium, dem er von 1905 bis 1912 als Szene, dem Gesang, und diese Neigungen bilden Das wäre bei Ippolitov-Ivanov ohnehin unmög- Die Geschichte dieses arbeitsamen Lebens be- Direktor vorsteht. Daneben leitet er von 1895 bis den Grundton seines Werkverzeichnisses. Hier lich gewesen. Mit seiner Einfachheit, die er nicht ginnt rund fünfzig Kilometer südlich von St. Pe- 1901 die Russische Chorgesellschaft und von 1898 finden wir insgesamt sieben Opern, von denen nur in seinen Harmonie- und Kompositionsstun- tersburg, in dem Städtchen Gatschina, wo Michail bis 1906 die private Oper des Unternehmers und fünf erhalten sind, und eine beeindruckende Se- den propagierte, sondern auch schöpferisch Michailowitsch Ippolitov-Ivanov am 7.jul / 19.greg Mäzens Sawwa Mamontow. Seit 1899 arbeitet er rie origineller symphonischer Poeme und Bilder, befolgte, mit seiner Verständlichkeit und Bild- November 1859 als Nesthäkchen des Mechanikers für das Operntheater von Sergej Zimin, wo eine worunter die drei Sätze Aus den Gesängen Ossians, haftigkeit war er im Grunde ein „Realist“ avant Michail Ivanovitsch Ivanov und seiner Frau, einer Reihe spektakulärer Aufführungen stattfindet. Im das symphonische Poem Der Mzyri („Der Kloster- la lettre, und wie hätte man jemanden auf einen geborenen Ippolitova, das Licht der Welt erblickt. Winter 1924/25 geht er noch einmal nach Tiflis, bruder“) mit Solosopran und Eine Episode aus dem Kurs zwingen wollen, den dieser – auf einer höhe- Mischa zeigt frühe künstlerische Interessen, erhält um das Konservatorium auf den aktuellen Stand Leben Schuberts mit Tenor ad lib. sofort ins Auge ren Ebene freilich – längst eingeschlagen hatte? mit acht Jahren Geigenunterricht, kommt seiner zu bringen, und endlich erfüllt sich ihm ein lange fallen; ferner viele Einzelstücken und Zyklen für

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HC19039 St 2e, 8.8.2019 Bildquelle: Verlag / „Sarjan” U1 Freigabe Farbunverbindlich. Keine Druckdaten. Bildrechte: © Martiros Saryan (armenischer Maler) Gesamt-Freigabe SPIESZDESIGN 20190715b Änderung gegenüber Vorentwurf: Korr 1CD Gewiß, es gibt die eine oder andere „Huldigung“: Szenen, Lieder und Tänze sind auch der Inhalt eigener Auskunft eine Melodie, die er einem Mu- vorauf, die sowohl um ihrer selbst als auch ihres Das Jahr 1917 etwa für Kinder- und gemischten der beiden Dauererfolge, die Ippolitov-Ivanov ezzin in Batumi am Schwarzen Meer abgelauscht geradezu prophetischen Erscheinungsbildes wil- Chor, Militärkapelle und Orchester, den Jubi­ als „Kaukasische Skizzen“ bezeichnet hat. Unge- hat. – Und das Finale, die Prozession des Sardar, len eine besonderen Erwähnung verlangt: Diese läumsmarsch zum 15. Jahrestag der Revolution achtet ihrer irreführenden Numerierung stehen beruht auf einem thematischen Fragment, das Version des furiosen kachetischen Tanzes führt di- oder Die letzte Barrikade, mit der er 1934/35 sein die beiden Suiten und die Armenische Rhapsodie der Komponist von einem seiner Schüler in Tif- rekt zu dem musikalischen „Welteroberer“, der der Opernschaffen „linientreu“ beschloß. Im Innern op. 48 in einem engen zeitlichen und geographi- lis erhalten hat; daß er den Namen desselben Lesginka schon in seinem ersten Orchesterwerk aber ist er offensichtlich der romantische Idylliker schen Zusammenhang – als kreative Reflexe der vergessen hat, schadet nichts, denn tatsächlich gehuldigt und sie in seiner Ballettmusik Gajaneh geblieben, dem jeder aufgesetzte „Kampfesmut“ umfänglichen Sammlertätigkeit ihres Schöpfers, stammen die Anfangstakte dieses Welterfolgs vollends konzertsaalfähig gemacht hat – Aram ebenso fremd war wie die genialische Geste des der die Zeit im „Osten“, der für Rußland natürlich von dem armenischen Komponisten Tigran Chatschaturjan, dem auch in Ippolitov-Ivanovs Selbstdarstellers. Kennzeichnend sind weiche, im Süden liegt, zu gründlichen Notizen genutzt Tschuchadjian (1837-1898). Türkischem Marsch einige bekannte Motive be- wenngleich keineswegs schwächliche Konturen, hatte, bevor er 1894/95, kurz nach der Übernah- In der zweiten Suite kaukasischer Skizzen, die gegnet sein dürften. Gehört hat er ihn bestimmt, pastorale, häufig auf Volksweisen fußende Melo- me der Moskauer Professur, einige besonders wir- nach der ostgeorgischen Provinz Iweria benannt denn als das trotz all seiner schmissigen Gebär- dien und eine expressive Schlichtheit, die dem kungsvolle Mitbringsel in äußerst ansprechende ist, hören wir ausschließlich originale Volksweisen. den elegant gezeichnete Paradestück an die bloßen Effekt abhold und deshalb womöglich Formen brachte. Die Inhalte hat der Komponist Den Auftakt bildet die Klage der georgischen Öffentlichkeit gelangte, saß der junge Mann einer der wichtigsten Gründe dafür ist, daß Ip- kurz und bündig in seinen Erinnerungen erläutert. Prinzessin Ketevan, die wegen ihrer Beteilung aus Tiflis bereits in der Schulbank des Moskauer politov-Ivanov mit seinem Bühnenschaffen nicht Demnach ist der erste Satz des Opus 10 ein Reise- an der Ermordung des russischen Generals Iwan Gnessin-Instituts und brannte förmlich auf die dieselbe Anerkennung hat finden können wie bild: Man hört, wie sich das Trompetensignal des Lazarew (1803) nach Kaluga verbannt wurde. Ippo - Stabübernahme … mit seinen kleineren Formaten. Was indes gefiel, Kondukteurs, der die Postkutsche auf der Geor- litov-Ivanov hat das dramatische Stück 1908 als Eckhardt van den Hoogen waren Ausschnitte wie das Vorspiel zu der ersten, gischen Heerstraße begleitet, in den Schluchten Orchestervorspiel in sein kaukasisches Drama 1886 in Tiflis vollendeten Oper Ruth: Dieser glut- des Terek bricht; der Mittelteil beschreibt den Der Verrat übernommen. – Nicht ohne Stolz ver- voll sich wölbende Satz weckt die Neugier auf das lieblichen Anblick des Pasanauri-Tales, das man merken die Erinnerungen, daß der Freund Peter Rezitativ und die Kavatine des Ruben, der sich am von der finsteren Darjal-Schlucht her erreicht. Tschaikowskij das Thema des nächsten Satzes, Anfang des zweiten Aktes noch Hoffnungen auf – Auf einem der flachen Hausdächer eines Aul das kachetische Wiegenlied „Ijawna Nina“, für den die Hand der geliebten Moabiterin macht, sich (Dorf) singt dann ein Mädchen ein kachetisches arabischen Tanz seines Nußknackers gebrauchen am Ende aber, als diese eben den Kontrahenten Volkslied, dem sich im Zentrum des Satzes eine konnte. – Dem Finale, in das sich die Fragmente Boaz zum Manne nimmt, vor der entsetzten Fest- gleichfalls authentische Tanzweise anschließt. – eines alten georgischen Kampfliedes und einer gemeinde entleibt. In der Moschee verwendet Ippolitov-Ivanov nach altpersischen Weise teilen, geht eine Lesginka

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HC19039 St 2e, 8.8.2019 Bildquelle: Verlag / „Sarjan” U1 Freigabe Farbunverbindlich. Keine Druckdaten. Bildrechte: © Martiros Saryan (armenischer Maler) Gesamt-Freigabe SPIESZDESIGN 20190715b Änderung gegenüber Vorentwurf: Korr 1CD Gewiß, es gibt die eine oder andere „Huldigung“: Szenen, Lieder und Tänze sind auch der Inhalt eigener Auskunft eine Melodie, die er einem Mu- vorauf, die sowohl um ihrer selbst als auch ihres Das Jahr 1917 etwa für Kinder- und gemischten der beiden Dauererfolge, die Ippolitov-Ivanov ezzin in Batumi am Schwarzen Meer abgelauscht geradezu prophetischen Erscheinungsbildes wil- Chor, Militärkapelle und Orchester, den Jubi­ als „Kaukasische Skizzen“ bezeichnet hat. Unge- hat. – Und das Finale, die Prozession des Sardar, len eine besonderen Erwähnung verlangt: Diese läumsmarsch zum 15. Jahrestag der Revolution achtet ihrer irreführenden Numerierung stehen beruht auf einem thematischen Fragment, das Version des furiosen kachetischen Tanzes führt di- oder Die letzte Barrikade, mit der er 1934/35 sein die beiden Suiten und die Armenische Rhapsodie der Komponist von einem seiner Schüler in Tif- rekt zu dem musikalischen „Welteroberer“, der der Opernschaffen „linientreu“ beschloß. Im Innern op. 48 in einem engen zeitlichen und geographi- lis erhalten hat; daß er den Namen desselben Lesginka schon in seinem ersten Orchesterwerk aber ist er offensichtlich der romantische Idylliker schen Zusammenhang – als kreative Reflexe der vergessen hat, schadet nichts, denn tatsächlich gehuldigt und sie in seiner Ballettmusik Gajaneh geblieben, dem jeder aufgesetzte „Kampfesmut“ umfänglichen Sammlertätigkeit ihres Schöpfers, stammen die Anfangstakte dieses Welterfolgs vollends konzertsaalfähig gemacht hat – Aram ebenso fremd war wie die genialische Geste des der die Zeit im „Osten“, der für Rußland natürlich von dem armenischen Komponisten Tigran Chatschaturjan, dem auch in Ippolitov-Ivanovs Selbstdarstellers. Kennzeichnend sind weiche, im Süden liegt, zu gründlichen Notizen genutzt Tschuchadjian (1837-1898). Türkischem Marsch einige bekannte Motive be- wenngleich keineswegs schwächliche Konturen, hatte, bevor er 1894/95, kurz nach der Übernah- In der zweiten Suite kaukasischer Skizzen, die gegnet sein dürften. Gehört hat er ihn bestimmt, pastorale, häufig auf Volksweisen fußende Melo- me der Moskauer Professur, einige besonders wir- nach der ostgeorgischen Provinz Iweria benannt denn als das trotz all seiner schmissigen Gebär- dien und eine expressive Schlichtheit, die dem kungsvolle Mitbringsel in äußerst ansprechende ist, hören wir ausschließlich originale Volksweisen. den elegant gezeichnete Paradestück an die bloßen Effekt abhold und deshalb womöglich Formen brachte. Die Inhalte hat der Komponist Den Auftakt bildet die Klage der georgischen Öffentlichkeit gelangte, saß der junge Mann einer der wichtigsten Gründe dafür ist, daß Ip- kurz und bündig in seinen Erinnerungen erläutert. Prinzessin Ketevan, die wegen ihrer Beteilung aus Tiflis bereits in der Schulbank des Moskauer politov-Ivanov mit seinem Bühnenschaffen nicht Demnach ist der erste Satz des Opus 10 ein Reise- an der Ermordung des russischen Generals Iwan Gnessin-Instituts und brannte förmlich auf die dieselbe Anerkennung hat finden können wie bild: Man hört, wie sich das Trompetensignal des Lazarew (1803) nach Kaluga verbannt wurde. Ippo - Stabübernahme … mit seinen kleineren Formaten. Was indes gefiel, Kondukteurs, der die Postkutsche auf der Geor- litov-Ivanov hat das dramatische Stück 1908 als Eckhardt van den Hoogen waren Ausschnitte wie das Vorspiel zu der ersten, gischen Heerstraße begleitet, in den Schluchten Orchestervorspiel in sein kaukasisches Drama 1886 in Tiflis vollendeten Oper Ruth: Dieser glut- des Terek bricht; der Mittelteil beschreibt den Der Verrat übernommen. – Nicht ohne Stolz ver- voll sich wölbende Satz weckt die Neugier auf das lieblichen Anblick des Pasanauri-Tales, das man merken die Erinnerungen, daß der Freund Peter Rezitativ und die Kavatine des Ruben, der sich am von der finsteren Darjal-Schlucht her erreicht. Tschaikowskij das Thema des nächsten Satzes, Anfang des zweiten Aktes noch Hoffnungen auf – Auf einem der flachen Hausdächer eines Aul das kachetische Wiegenlied „Ijawna Nina“, für den die Hand der geliebten Moabiterin macht, sich (Dorf) singt dann ein Mädchen ein kachetisches arabischen Tanz seines Nußknackers gebrauchen am Ende aber, als diese eben den Kontrahenten Volkslied, dem sich im Zentrum des Satzes eine konnte. – Dem Finale, in das sich die Fragmente Boaz zum Manne nimmt, vor der entsetzten Fest- gleichfalls authentische Tanzweise anschließt. – eines alten georgischen Kampfliedes und einer gemeinde entleibt. In der Moschee verwendet Ippolitov-Ivanov nach altpersischen Weise teilen, geht eine Lesginka

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HC19039 St 2e, 8.8.2019 Bildquelle: Verlag / „Sarjan” U1 Freigabe Farbunverbindlich. Keine Druckdaten. Bildrechte: © Martiros Saryan (armenischer Maler) Gesamt-Freigabe SPIESZDESIGN 20190715b Änderung gegenüber Vorentwurf: Korr 1CD MIKHAIL IPPOLITOV-IVANOV PIANO TRANSCRIPTIONS

Klavierduo Als Solisten und Klavierduopartner spielten sie auf When Prof. Karl Laux, in his day one of the Ger- known as Tiflis) in , where he founded Maria Ivanova & Alexander Zagarinskiy bedeutenden Musikfestivals und konzertierten man Democratic Republic’s most celebrated mu- the “local group” of the Russian Musical Society Konzertpianisten Maria Ivanova und Alexander regelmässig mit Orchestern in Europa, Russland sicologists, was working on his book on music in (RMO), set up the music school on a sound basis Zagarinskiy stammen aus Moskau. und Asien .Die Rundfunkaufnahmen auf NDR, and the Soviet Union, he consigned a doz- and made a name for himself as an opera con- RBB, Radio Bremen und CD-Produktionen mach- en or so assorted personalities to near-oblivion ductor. In 1884 he married Petersburg-trained Ihr Studium verlief am Moskauer Tschaikowski- ten sie mit russischer und romantischer Musik. on a mere eight-and-a-half pages. One of these soprano Varvara Zarudnaya, who embodied Konservatorium (Musikhochschule) und am Uni- Ihre CD-Einspielung zum 100-jährigem Jubiläum is Mikhail Mikhaylovich Ippolitov-Ivanov, who in numerous characters under his direction at the versität der Künste Berlin, Mozarteum Salzburg von César Cui entstand in Kooperation mit 1922 was one of the first in the United Soviet Re- Opera – such as Maria, in Tchaikovsky’s und Musikhochschule Lübeck. Zu ihren Lehrern Deutschlandfunk Kultur und wurde für den Opus publics to be awarded the title of “people’s artist” Mazeppa, a splendid performance that marked zählten Sergey Dorenskiy, Viktor Merjanov, Eve- Klassik 2019 nominiert: „Das fantasievolle, gleich- and who had surely deserved better if only on the beginning of a beautiful friendship with her linde Trenkner und Hans Leygraf. zeitig aber auch gefühlvolle Spiel der beiden Pia- account of his diversified oeuvre than an extend- highly esteemed senior colleague (“dear friend Während dieser Zeit gewannen sie Preise bei nisten lässt gerade diese Miniaturen aufblühen.“ ed footnote – not to mention the achievements Misha”). In 1893 Ippolitov-Ivanov was appointed internationalen Wettbewerben: „Für junge Pia- meinte Pizzicato am 15.4.2018. with which he had stamped his character upon professor at the Conservatory, of which nisten“ in Ettlingen, Artur-Schnabel-Wettbewerb Besonderen Schwerpunkt seiner heutigen Kon- Russian and Soviet culture as ethnographer and he was the director from 1905 to 1912. He also in Berlin, Chopin-Wettbewerb in Göttingen, Kam- zertätigkeit legt das Klavierduo Ivanova-Zagarins- conductor, as teacher and organizer. directed the Russian Choral Society from 1895 to mermusikwettbewerb in Trapani . kiy auf Originaltranskriptionen der sinfonischer The story of this busy life begins some fifty kilo- 1901 and from 1898 to 1906 the private opera of Bereits im Jahr 2004 entschlossen sich die beiden Werke der russischer Komponisten. metres (30 miles) south of , in the prosperous music-lover Savva Mamontov. From Pianisten gemeinsam zu musizieren und gründe- little town of Gatchina, where Mikhail Mikhay- 1899 he also worked for Sergey Zimin’s opera the- ten ein Klavierduo. Seit seiner Gründung hat sich lovich Ippolitov-Ivanov was born on November atre, where a series of spectacular performances die Konzerttätigkeit des Duos stetig intensiviert. 7 Jul. / 19 Greg., 1859, the youngest child of me- took place. He returned to Tbilisi in the winter of chanic Mikhail Ivanovich Ivanov and his wife, née 1924/25 to modernize the conservatory and late Ippolitova. Misha showed early artistic promise, in life fulfilled a long held wish: he was invited to received violin tuition at the age of eight, was conduct at the Bolshoi in Moscow. He died on accepted as a choirboy at Petersburg’s St Isaac’s January 28, 1935, his life a “hymn to labour”, as Cathedral and sang there from 1872 to 1875, he had written the previous year in his memoirs. studied double-bass and composition at the Those Fifty Years of Russian Music in my Reminis­ Conservatory and went in 1882 to Tbilisi (then cences could have furnished Karl Laux with a

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HC19039 St 2e, 8.8.2019 Bildquelle: Verlag / „Sarjan” U1 Freigabe Farbunverbindlich. Keine Druckdaten. Bildrechte: © Martiros Saryan (armenischer Maler) Gesamt-Freigabe SPIESZDESIGN 20190715b Änderung gegenüber Vorentwurf: Korr 1CD MIKHAIL IPPOLITOV-IVANOV PIANO TRANSCRIPTIONS

Klavierduo Als Solisten und Klavierduopartner spielten sie auf When Prof. Karl Laux, in his day one of the Ger- known as Tiflis) in Georgia, where he founded Maria Ivanova & Alexander Zagarinskiy bedeutenden Musikfestivals und konzertierten man Democratic Republic’s most celebrated mu- the “local group” of the Russian Musical Society Konzertpianisten Maria Ivanova und Alexander regelmässig mit Orchestern in Europa, Russland sicologists, was working on his book on music in (RMO), set up the music school on a sound basis Zagarinskiy stammen aus Moskau. und Asien .Die Rundfunkaufnahmen auf NDR, Russia and the Soviet Union, he consigned a doz- and made a name for himself as an opera con- RBB, Radio Bremen und CD-Produktionen mach- en or so assorted personalities to near-oblivion ductor. In 1884 he married Petersburg-trained Ihr Studium verlief am Moskauer Tschaikowski- ten sie mit russischer und romantischer Musik. on a mere eight-and-a-half pages. One of these soprano Varvara Zarudnaya, who embodied Konservatorium (Musikhochschule) und am Uni- Ihre CD-Einspielung zum 100-jährigem Jubiläum is Mikhail Mikhaylovich Ippolitov-Ivanov, who in numerous characters under his direction at the versität der Künste Berlin, Mozarteum Salzburg von César Cui entstand in Kooperation mit 1922 was one of the first in the United Soviet Re- Tbilisi Opera – such as Maria, in Tchaikovsky’s und Musikhochschule Lübeck. Zu ihren Lehrern Deutschlandfunk Kultur und wurde für den Opus publics to be awarded the title of “people’s artist” Mazeppa, a splendid performance that marked zählten Sergey Dorenskiy, Viktor Merjanov, Eve- Klassik 2019 nominiert: „Das fantasievolle, gleich- and who had surely deserved better if only on the beginning of a beautiful friendship with her linde Trenkner und Hans Leygraf. zeitig aber auch gefühlvolle Spiel der beiden Pia- account of his diversified oeuvre than an extend- highly esteemed senior colleague (“dear friend Während dieser Zeit gewannen sie Preise bei nisten lässt gerade diese Miniaturen aufblühen.“ ed footnote – not to mention the achievements Misha”). In 1893 Ippolitov-Ivanov was appointed internationalen Wettbewerben: „Für junge Pia- meinte Pizzicato am 15.4.2018. with which he had stamped his character upon professor at the Moscow Conservatory, of which nisten“ in Ettlingen, Artur-Schnabel-Wettbewerb Besonderen Schwerpunkt seiner heutigen Kon- Russian and Soviet culture as ethnographer and he was the director from 1905 to 1912. He also in Berlin, Chopin-Wettbewerb in Göttingen, Kam- zertätigkeit legt das Klavierduo Ivanova-Zagarins- conductor, as teacher and organizer. directed the Russian Choral Society from 1895 to mermusikwettbewerb in Trapani . kiy auf Originaltranskriptionen der sinfonischer The story of this busy life begins some fifty kilo- 1901 and from 1898 to 1906 the private opera of Bereits im Jahr 2004 entschlossen sich die beiden Werke der russischer Komponisten. metres (30 miles) south of Saint Petersburg, in the prosperous music-lover Savva Mamontov. From Pianisten gemeinsam zu musizieren und gründe- little town of Gatchina, where Mikhail Mikhay- 1899 he also worked for Sergey Zimin’s opera the- ten ein Klavierduo. Seit seiner Gründung hat sich lovich Ippolitov-Ivanov was born on November atre, where a series of spectacular performances die Konzerttätigkeit des Duos stetig intensiviert. 7 Jul. / 19 Greg., 1859, the youngest child of me- took place. He returned to Tbilisi in the winter of chanic Mikhail Ivanovich Ivanov and his wife, née 1924/25 to modernize the conservatory and late Ippolitova. Misha showed early artistic promise, in life fulfilled a long held wish: he was invited to received violin tuition at the age of eight, was conduct at the Bolshoi in Moscow. He died on accepted as a choirboy at Petersburg’s St Isaac’s January 28, 1935, his life a “hymn to labour”, as Cathedral and sang there from 1872 to 1875, he had written the previous year in his memoirs. studied double-bass and composition at the Those Fifty Years of Russian Music in my Reminis­ Conservatory and went in 1882 to Tbilisi (then cences could have furnished Karl Laux with a

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HC19039 St 2e, 8.8.2019 Bildquelle: Verlag / „Sarjan” U1 Freigabe Farbunverbindlich. Keine Druckdaten. Bildrechte: © Martiros Saryan (armenischer Maler) Gesamt-Freigabe SPIESZDESIGN 20190715b Änderung gegenüber Vorentwurf: Korr 1CD whole chapter on Mikhail Mikhaylovich Ippolitov- are wanderings through realms of the soul that the stage works of Ippolitov-Ivanov have never road through Georgia as the notes echo through vanov. His cursory treatment of the composer have little to do with the “socialist realism” of the attained the recognition given to his smaller for- the ravines of Terek; the middle section depicts may stem from an instinctive sense of incom- hammer and sickle. mats. What found favour, rather, were excerpts the pleasant sight of the Pasanauri valley, reached patibility or from the simple fact that Mikhail Nor could one have enlisted Ippolitov-Ivanov as a such as the prelude to his first opera Ruth, com- from the gloomy Daryal gorge. – In a Village a Mikhaylovich was not a true symphonist: mo- climber to the “sunlit uplands”. With the simplic- pleted in Tbilisi in 1886. The vaulting passion of girl is heard on one of the flat roofs singing a tivic work and thematic “blows of fate” were not ity that he advocated in his lessons in harmony the writing whets the appetite for the recitative traditional folk song that gives way in the middle his style. He favoured simple forms, picturesque and composition and demonstrated in his own and cavatina of Ruben, who at the start of the of the piece to an equally authentic dance tune. scenes, the beauty of song: preferences which works, with his plain speaking and vivid imagery, second act still hopes for the hand of the beloved – For his piece set In a Mosque, Ippolitov-Ivanov were to underlie his work. He wrote a total of he was in essence a Realist avant la lettre, and Moabitess, but kills himself before the horrified adopts a melody that he recalls having heard a seven operas, of which five have survived, and what interest could anyone have had in forcing wedding company when she takes his rival Boaz muezzin intone in Batumi on the Black Sea. – And an impressive series of original tone poems and such a wanderer to follow a path long since taken as husband. the finale, the Procession of the Sardar, is based portraits, including the three movements From – albeit on a higher plane? Scenes, songs and dances are the stuff of the on a thematic fragment that the composer was Ossian’s Songs, the symphonic poem Mtsyri (“lay given by one of his students in Tbilisi; the open- True, there are the dutiful acts of homage: The two suites that Ippolitov-Ivanov described as brother”) with solo soprano and An Episode from ing bars actually come from the Armenian com- Year 1917 for children’s choir and mixed-voice his “Caucasian sketches”. Despite their confusing the Life of Schubert with tenor ad lib.; and many poser Tigran Chukhajian (1837-1898). choir, military band and orchestra, the Jubilee numbering, the ever-popular Kavkazskiye eskizy short pieces and cycles for choir, some of which March to mark the fifteenth anniversary of the op. 10 and Iveriya op. 42 enjoy a close temporal In the second suite of Caucasian sketches, named are inspired by exotic themes such as his Hymn Revolution and the opera Poslednyaya barrikada and geographical relationship with the Armeni­ after the East Georgian province Iveriya, we hear of the Pythagoreans to the Rising Sun scored for (the last barricade), a work of 1934/35 that “toed an Rhapsody op. 48 – as a creative reflex of the original folk airs without exception. The stage mixed vocal ensemble, ten flutes (no less), two the party line” but was left unpublished and un- composer’s diligence as a folksong collector who is set with the lament of Georgian princess harps, tuba and organ ad lib., which took its in- performed after his death. At heart he remained had made good use of his time in the rural South Ketevan, banned to Kaluga for her part in the spiration from a picture by the painter Fyodor a creator of Romantic idylls, to whom all “class before he took his Moscow chair in 1894/95 and murder of Russian general Ivan Lazarev (1803). Bronnikov. Apart from that, Ippolitov-Ivanov left struggle” was as alien as the throwaway lines of clad his best finds in remarkably appealing garb. Ippolitov-Ivanov made use of the dramatic piece a large catalogue of solo songs that were un- the narcissist. He is characterized by soft, though The content is briefly described in the composer’s in 1908 as the orchestral prelude to his Caucasian doubtedly out of keeping with the new trends by no means weak outlines, pastoral melodies Reminiscences. The first piece of Caucasian Sketches drama The Betrayal. – It is not without pride that in popular taste and the people’s music. His Five often taken from folk tunes and a forthright ex- op. 10 is a travel scene, In a Mountain Pass: we the composer notes in his Reminiscences that his Japanese Poems and the late Four Poems by Ra­ pressiveness that abhors mere effect and thus hear the trumpet signal given by the postillion friend Pyotr Tchaikovsky adopted the theme of bindranath Tagore for high voice, flute and piano may be one of the most important reasons why who accompanies the post-coach on the military the next movement, the peasant lullaby Iyavna

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HC19039 St 2e, 8.8.2019 Bildquelle: Verlag / „Sarjan” U1 Freigabe Farbunverbindlich. Keine Druckdaten. Bildrechte: © Martiros Saryan (armenischer Maler) Gesamt-Freigabe SPIESZDESIGN 20190715b Änderung gegenüber Vorentwurf: Korr 1CD whole chapter on Mikhail Mikhaylovich Ippolitov- are wanderings through realms of the soul that the stage works of Ippolitov-Ivanov have never road through Georgia as the notes echo through vanov. His cursory treatment of the composer have little to do with the “socialist realism” of the attained the recognition given to his smaller for- the ravines of Terek; the middle section depicts may stem from an instinctive sense of incom- hammer and sickle. mats. What found favour, rather, were excerpts the pleasant sight of the Pasanauri valley, reached patibility or from the simple fact that Mikhail Nor could one have enlisted Ippolitov-Ivanov as a such as the prelude to his first opera Ruth, com- from the gloomy Daryal gorge. – In a Village a Mikhaylovich was not a true symphonist: mo- climber to the “sunlit uplands”. With the simplic- pleted in Tbilisi in 1886. The vaulting passion of girl is heard on one of the flat roofs singing a tivic work and thematic “blows of fate” were not ity that he advocated in his lessons in harmony the writing whets the appetite for the recitative traditional folk song that gives way in the middle his style. He favoured simple forms, picturesque and composition and demonstrated in his own and cavatina of Ruben, who at the start of the of the piece to an equally authentic dance tune. scenes, the beauty of song: preferences which works, with his plain speaking and vivid imagery, second act still hopes for the hand of the beloved – For his piece set In a Mosque, Ippolitov-Ivanov were to underlie his work. He wrote a total of he was in essence a Realist avant la lettre, and Moabitess, but kills himself before the horrified adopts a melody that he recalls having heard a seven operas, of which five have survived, and what interest could anyone have had in forcing wedding company when she takes his rival Boaz muezzin intone in Batumi on the Black Sea. – And an impressive series of original tone poems and such a wanderer to follow a path long since taken as husband. the finale, the Procession of the Sardar, is based portraits, including the three movements From – albeit on a higher plane? Scenes, songs and dances are the stuff of the on a thematic fragment that the composer was Ossian’s Songs, the symphonic poem Mtsyri (“lay given by one of his students in Tbilisi; the open- True, there are the dutiful acts of homage: The two suites that Ippolitov-Ivanov described as brother”) with solo soprano and An Episode from ing bars actually come from the Armenian com- Year 1917 for children’s choir and mixed-voice his “Caucasian sketches”. Despite their confusing the Life of Schubert with tenor ad lib.; and many poser Tigran Chukhajian (1837-1898). choir, military band and orchestra, the Jubilee numbering, the ever-popular Kavkazskiye eskizy short pieces and cycles for choir, some of which March to mark the fifteenth anniversary of the op. 10 and Iveriya op. 42 enjoy a close temporal In the second suite of Caucasian sketches, named are inspired by exotic themes such as his Hymn Revolution and the opera Poslednyaya barrikada and geographical relationship with the Armeni­ after the East Georgian province Iveriya, we hear of the Pythagoreans to the Rising Sun scored for (the last barricade), a work of 1934/35 that “toed an Rhapsody op. 48 – as a creative reflex of the original folk airs without exception. The stage mixed vocal ensemble, ten flutes (no less), two the party line” but was left unpublished and un- composer’s diligence as a folksong collector who is set with the lament of Georgian princess harps, tuba and organ ad lib., which took its in- performed after his death. At heart he remained had made good use of his time in the rural South Ketevan, banned to Kaluga for her part in the spiration from a picture by the painter Fyodor a creator of Romantic idylls, to whom all “class before he took his Moscow chair in 1894/95 and murder of Russian general Ivan Lazarev (1803). Bronnikov. Apart from that, Ippolitov-Ivanov left struggle” was as alien as the throwaway lines of clad his best finds in remarkably appealing garb. Ippolitov-Ivanov made use of the dramatic piece a large catalogue of solo songs that were un- the narcissist. He is characterized by soft, though The content is briefly described in the composer’s in 1908 as the orchestral prelude to his Caucasian doubtedly out of keeping with the new trends by no means weak outlines, pastoral melodies Reminiscences. The first piece of Caucasian Sketches drama The Betrayal. – It is not without pride that in popular taste and the people’s music. His Five often taken from folk tunes and a forthright ex- op. 10 is a travel scene, In a Mountain Pass: we the composer notes in his Reminiscences that his Japanese Poems and the late Four Poems by Ra­ pressiveness that abhors mere effect and thus hear the trumpet signal given by the postillion friend Pyotr Tchaikovsky adopted the theme of bindranath Tagore for high voice, flute and piano may be one of the most important reasons why who accompanies the post-coach on the military the next movement, the peasant lullaby Iyavna

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HC19039 St 2e, 8.8.2019 Bildquelle: Verlag / „Sarjan” U1 Freigabe Farbunverbindlich. Keine Druckdaten. Bildrechte: © Martiros Saryan (armenischer Maler) Gesamt-Freigabe SPIESZDESIGN 20190715b Änderung gegenüber Vorentwurf: Korr 1CD Nina, for the Arabic dance in The Nutcracker. – Piano Duo: performed with orchestras in Europe, Russia and The finale, which blends fragments of an ancient Maria Ivanova & Alexander Zagarinsky Asia. They have recorded Russian and Romantic Georgian battle song and an Old Persian air, is The concert pianists Maria Ivanova and Alexander music for German radio and for CD releases. preceded by a Lesginka, worth special mention Zagarinsky were born in Moscow. Their CD recording to mark César Cui’s centenary both on its own account and for its positively They studied at the Tchaikovsky Conservatory in was produced in co-operation with Deutschland- prophetic image. This version of a wild Kakheti Moscow and at the Berlin University of the Arts, funk Kultur and was nominated for the 2019 Opus dance leads directly to the musical “top dog” who the Mozarteum University of Salzburg and the Klassik awards. “The imaginative and at the same paid tribute to the Lesginka in his first orchestral Lübeck College of Music.They were taught by time deeply sensitive playing by the two pianists work and lifted it into the concert-hall repertory the likes of Sergei Dorensky, Victor Merzhanov, truly makes these miniatures blossom,” wrote in his Gayaneh ballet suite – Aram Khachaturian, Evelinde Trenkner and Hans Leygraf. Pizzicato magazine on April 15, 2018. who must have found a few more familiar motifs They have been highly acclaimed by the press: in Ippolitov-Ivanov’s Turkish March. He certainly During this period, they won awards at competi- “… Impressed by their sentimental account and heard the piece, because when the dashing yet tions including the International Competition for technical perfection, the spectators lavished elegant showpiece finally reached a wider audi- Young Pianists in Ettlingen, the Artur Schnabel rapturous applause on the duo…” Vechernyaya ence, the young man from Tbilisi was a student Competition in Berlin, the Chopin Competition in Moskva at the Gnessin Institute in Moscow, burning with Göttingen and the International Chamber Music desire to take up the baton himself … Competition in Trapani. Many of the concerts nowadays given by the Ivanova-Zagarinsky piano duo are centred on Text: Eckhardt van den Hoogen In 2004, the two pianists decided to team up as a piano duo. Since then, the duo’s concert schedule original transcriptions of symphonic works by Translation: Janet and Michael Berridge, Berlin has just got busier and busier. Russian composers. As soloists and piano duet partners, they have played at major music festivals and have regularly

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HC19039 St 2e, 8.8.2019 Bildquelle: Verlag / „Sarjan” U1 Freigabe Farbunverbindlich. Keine Druckdaten. Bildrechte: © Martiros Saryan (armenischer Maler) Gesamt-Freigabe SPIESZDESIGN 20190715b Änderung gegenüber Vorentwurf: Korr 1CD Nina, for the Arabic dance in The Nutcracker. – Piano Duo: performed with orchestras in Europe, Russia and The finale, which blends fragments of an ancient Maria Ivanova & Alexander Zagarinsky Asia. They have recorded Russian and Romantic Georgian battle song and an Old Persian air, is The concert pianists Maria Ivanova and Alexander music for German radio and for CD releases. preceded by a Lesginka, worth special mention Zagarinsky were born in Moscow. Their CD recording to mark César Cui’s centenary both on its own account and for its positively They studied at the Tchaikovsky Conservatory in was produced in co-operation with Deutschland- prophetic image. This version of a wild Kakheti Moscow and at the Berlin University of the Arts, funk Kultur and was nominated for the 2019 Opus dance leads directly to the musical “top dog” who the Mozarteum University of Salzburg and the Klassik awards. “The imaginative and at the same paid tribute to the Lesginka in his first orchestral Lübeck College of Music.They were taught by time deeply sensitive playing by the two pianists work and lifted it into the concert-hall repertory the likes of Sergei Dorensky, Victor Merzhanov, truly makes these miniatures blossom,” wrote in his Gayaneh ballet suite – Aram Khachaturian, Evelinde Trenkner and Hans Leygraf. Pizzicato magazine on April 15, 2018. who must have found a few more familiar motifs They have been highly acclaimed by the press: in Ippolitov-Ivanov’s Turkish March. He certainly During this period, they won awards at competi- “… Impressed by their sentimental account and heard the piece, because when the dashing yet tions including the International Competition for technical perfection, the spectators lavished elegant showpiece finally reached a wider audi- Young Pianists in Ettlingen, the Artur Schnabel rapturous applause on the duo…” Vechernyaya ence, the young man from Tbilisi was a student Competition in Berlin, the Chopin Competition in Moskva at the Gnessin Institute in Moscow, burning with Göttingen and the International Chamber Music desire to take up the baton himself … Competition in Trapani. Many of the concerts nowadays given by the Ivanova-Zagarinsky piano duo are centred on Text: Eckhardt van den Hoogen In 2004, the two pianists decided to team up as a piano duo. Since then, the duo’s concert schedule original transcriptions of symphonic works by Translation: Janet and Michael Berridge, Berlin has just got busier and busier. Russian composers. As soloists and piano duet partners, they have played at major music festivals and have regularly

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HC19039 St 2e, 8.8.2019 Bildquelle: Verlag / „Sarjan” U1 Freigabe Farbunverbindlich. Keine Druckdaten. Bildrechte: © Martiros Saryan (armenischer Maler) Gesamt-Freigabe SPIESZDESIGN 20190715b Änderung gegenüber Vorentwurf: Korr 1CD Aufnahme / Recordings: Jesus-Christus-Kirche Berlin-Dahlem, 25. - 27. März 2019 Produzent / Executive Editor: Stefan Lang Tonmeister / Director of Recording: Boris Hofmann Toningenieur / Recording Engineer: Aki Matusch Einführungstext / Programme Notes: Eckhardt van den Hoogen Übersetzung / Translation: Janet and Michael Berridge, Berlin Graphic Arts: SPIESZDESIGN Cover: Martiros Saryan

Eine Co-Produktion mit Deutschlandfunk Kultur ℗ 2019 by Deutschlandradio © 2019 by Profil Medien GmbH D – 73765 Neuhausen [email protected] www.haensslerprofil.de HC19039

hänssler CLA SSIC

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