Die Nicht-Parasitischen Halictidae Der Insel Zypern Im Vergleich Zu Kreta
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© Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at Linzer biol. Beitr. 46/1 291-413 31.7.2014 Die nicht-parasitischen Halictidae der Insel Zypern im Vergleich zu Kreta mit einer Monographie der Lasioglossum bimaculatum-Artengruppe und einer Übersicht der Halictus nicosiae-Untergruppe (Insecta: Hymenoptera: Apoidea: Halictidae) A.W. EBMER ȉĮ ȝȘ ʌĮȡĮıȚIJȚțȐ Halictidae IJȘȢ ȀȪʌȡoȣ ıİ ıȪȖțȡȚıȘ ȝİ İțİȓvĮ IJȘȢ ȀȡȒIJȘȢ, ȝȚĮ ȝovoȖȡĮijȓĮ ȖȚĮ IJo ıȪȝʌȜİȖȝĮ Lasioglossum bimaculatum țĮȚ ȝȚĮ İʌȚıțȩʌȘıȘ IJȘȢ ȣʌooȝȐįĮȢ Halictus nicosiae (Insecta: Hymenoptera: Apoidea: Halictidae). — A.W.EBMER. ȆİȡȓȜȘȥȘ: ȆĮȡoȣıȚȐȗovIJĮȚ IJĮ ȝȘ ʌĮȡĮıȚIJȚțȐ İȓįȘ IJȦv Halictidae IJȘȢ ȀȪʌȡoȣ, ȝİ ȕȐıȘ IJȘ ȕȚȕȜȚoȖȡĮijȓĮ țĮȚ IJȘv ȚįȚoIJȚțȒ ıȣȜȜoȖȒ IJoȣ ıȣȖȖȡĮijȑĮ, ıİ ıȪȖțȡȚıȘ ȝİ İțİȓvĮ IJȘȢ ȀȡȒIJȘȢ. īȚĮ ȩȜĮ IJĮ İȓįȘ IJȘȢ ȀȪʌȡoȣ țĮȚ IJȘȢ ȀȡȒIJȘȢ įȓvİIJĮȚ Ș ʌĮȖțȩıȝȚĮ țĮȚ Ș ʌİȡȚijİȡİȚĮțȒ țĮIJĮvoȝȒ (ǹȚȖĮȓo). ȆİȡȚȖȡȐijİIJĮȚ ȖȚĮ ʌȡȫIJȘ ijoȡȐ IJo Lasioglossum (Lasioglossum) aphrodite (& nov.sp., ȑvĮ İvįȘȝȚțȩ İȓįoȢ IJȘȢ ȀȪʌȡoȣ ʌoȣ ȖȚĮ ʌoȜȪ țĮȚȡȩ įİv İȓȤİ ĮvĮȖvȦȡȚı'İȓ. ȂȚĮ IJȑIJoȚĮ ʌİȡȚȖȡĮijȒ ȑȤİȚ vȩȘȝĮ ȝȩvo ıIJo ʌȜĮȓıȚo ȝȚĮȢ ȝovoȖȡĮijȓĮȢ IJoȣ ıȣȝʌȜȑȖȝĮIJoȢ L. bimaculatum. ǹțoȜoȣ'İȓ IJo Lasioglossum (Lasioglossum) haesitans (BLÜTHGEN 1931) ȦȢ nomen revocatum. ǼʌȚʌȜȑov, ʌİȡȚȖȡȐijİIJĮȚ IJo Lasioglossum (Evylaeus) tricinctum lonicerae (& nov.ssp. Įʌȩ IJȘv ȀȪʌȡo. ȆİȡȚȖȡȐijovIJĮȚ IJĮ İȟȒȢ țĮȚvoȣȡȖȓĮ İȓįȘ ȖȚĮ IJȘv ȀȡȒIJȘ: IJo Halictus (Halictus) candiae (& nov.sp., ȝĮȗȓ ȝİ ȝȚĮ İʌȚıțȩʌȘıȘ IJȘȢ ȣʌooȝȐįĮȢ Halictus nicosiae, IJo ʌoȜȪ ʌȜoȪıȚo ıİ İȓįİ ıȪȝʌȜİȖȝĮ Halictus tetrazonius, IJo Halictus (Vestitohalictus) inpilosus EBMER 1975 ( vȑo ȖȚĮ IJȘv ȀȡȒIJȘ, IJo Lasioglossum (Evylaeus) aeratum caudatum (WARNCKE 1982) ( vȑo ȖȚĮ IJȘv ȀȡȒIJȘ. ǼʌȓıȘȢ ʌİȡȚȖȡȐijovIJĮȚ IJo Halictus (Vestitohalictus) pollinosus atrichus &( nov.ssp. Įʌȩ IJȘv ȀȐȡʌĮ'o, țĮȚ IJo Halictus (Halictus) pentheri BLÜTHGEN 1923 & vȑo Įʌo IJȘv ǼȜȜȐįĮ. ȈIJȘv ʌĮȡoȪıĮ ĮvĮıțȩʌȘıȘ įİv ʌİȡȚȜĮȝȕȐvovIJĮȚ IJĮ İȓįİ IJoȣ ȖovoʌĮȡĮıȚIJȚțoȪ ȖȑvoȣȢ Sphecodes. ȁȑȟİȚȢ țȜİȚįȚȐ: Apoidea, Halictidae, IJĮȟȚvoȝȚțȒ, ȀȪʌȡoȢ, ȀȡȒIJȘ, țĮIJĮvoȝȒ. A b s t r a c t : The non-parasitic Halictidae of Cyprus compared to Crete with a monograph on the Lasioglossum bimaculatum species complex and an overview of the Halictus nicosiae subgroup (Insecta: Hymenoptera: Apoidea: Halictidae). — The non- parasitic species of the Halictidae of Cyprus are presented on the literature and the author’s own collection, compared to the species of Crete. For all species of Cyprus and Crete the global and regional distribution (in the Aegean) is given. A long unrecognised endemic species of Cyprus, Lasioglossum (Lasioglossum) aphrodite (& nov.sp. is described for the first time. Such a description is only meaningful within the framework of a monograph of the L. bimaculatum species © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at 292 complex; subsequently follows Lasioglossum (Lasioglossum) haesitans (BLÜTHGEN 1931) as nomen revocatum. In addition, Lasioglossum (Evylaeus) tricinctum lonicerae (& nov.ssp. from Cyprus is described. Newly described from Crete are the species: Halictus (Halictus) candiae (& nov.sp., along with an overview of the Halictus nicosiae subgroup, the very species-rich Halictus tetrazonius species complex, Halictus (Vestitohalictus) inpilosus EBMER 1975 ( new, Lasioglossum (Evylaeus) aeratum caudatum (WARNCKE 1982) ( new, from Karpathos Halictus (Vestitohalictus) pollinosus atrichus &( nov.ssp., from Greece Halictus (Halictus) pentheri BLÜTHGEN 1923 & new. The brood parasitic genus Sphecodes is not contained in this overview. K e y w o r d s : Apoidea, Halictidae, systematics, Cyprus, Crete, distribution. Einleitung Geographisch liegt Zypern nahe Kleinasien und daher besteht eine nähere faunistische Gemeinsamkeit besonders mit den Arten aus dem Bergzug des Taurus-Gebirges. Kultu- rell und politisch gehört Zypern zu Europa, verdient daher besondere Aufmerksamkeit, und kann nicht als Anhängsel Kleinasiens behandelt werden. George A. MAVROMOUSTAKIS (1898-1968), Limassol, hat als bisher einziger Apidologe Zyperns Jahrzehnte verdienstvoll gesammelt, publiziert und seine Sammlung ist in Niko- sia im "Dept. Agr. Nicosia, Plant Prot. Sect." aufbewahrt (ANONYMUS 1989). Über Halictidae sind in seinen faunistischen Publikationen nur die Namen der Arten, Fundorte, Daten meistens nur nach Monaten genannt, sowie Anflugpflanzen ohne Unterscheidung, ob Pollen oder Nektar gesamelt wurde und es fehlen Biotopbezüge. Von den Halictidae gibt es nur eine Erstbeschreibung, Dufourea cypria MAVROMOUSTAKIS 1952; er hat sie aber nicht als eigene Art erkannt, sondern als Unterart zu D. coeruleocephala MORAWITZ 1872 gestellt. Paul BLÜTHGEN (1937) publizierte "Neue Halictini aus Cypern", jedoch weder auf die Gesamtverbreitung der Arten noch auf Biotopbezüge einzugehen. Das ist das übliche Problem, wenn ein Spezialist nicht selbst vor Ort sammeln kann, sondern lediglich gesammelte Exemplare bekommt und die Fundortetiketten nur wenig Informationen aufweisen. Seit dem Putsch griechisch-zypriotischer Personen gegen den damaligen Präsidenten und Erzbischof Makarios im Juli 1974 und der folgenden Landung türkischer Truppen, der Eroberung des Nordens der Insel und der bis heute andauernden türkischen Besetzung sind mir Aufsammlungen von Bienen aus dem nördlichen Teil der Insel nicht bekannt geworden. Daten solcher Fundorte sind wenn überhaupt nur aus den Publikationen von MAVROMOUSTAKIS zu erhalten. In der Mediterranzone sind sicher keine Arten im Norden der Insel zu erwarten, die nicht auch aus dem sehr gut erforschten Süden bekannt sind. Der Gebirgszug des Pentadaktylos im Norden erreicht nur knapp 1000m und daher sind von dort im Vergleich mit dem fast doppelt so hohen Troodos-Gebirge im Süden keine Arten zu erwarten, die nicht auch im Troodos-Gebirge vorkommen. MAVROMOUSTAKIS hat in insgesamt acht faunistisch-systematischen Publikationen in den Jahren 1948 bis 1957 die Bienen seiner Heimatinsel dargestellt. Die vielen Arten der schwierigen Gattung Halictus sensu lato hat ihm der damals einzige Spezialist Dr. Paul BLÜTHGEN determiniert. Aus Platzgründen werden diese acht Publikationen als M1 bis © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at 293 M8 abgekürzt. Einerseits gebührt es dem Respekt diesem verdienstvollen Entomologen gegenüber, seine Aufsammlungen als Basis wieder zu publizieren. Dabei werde ich die Fundorte hier wiedergeben, nicht jedoch die vielen Blütenbesuche. Zwar war das eine ungemein diffizile Arbeit von Mavromoustakis, beim Aufsammeln auch den jeweiligen Blütenanflug zu notieren. Doch die damaligen Apidologen haben allesamt übersehen, zwischen dem Sammeln von Pollen für die Brut und der Aufnahme von Nektar für das Imago selbst zu unterscheiden. Erst WESTRICH (1989: 264-361) hat in seinem umfangrei- chen Werk auf diesen bisher übersehenen, aber ungemein wesentlichen Unterschied aufmerksam gemacht. Daher gebe ich die Angaben über Blütenbesuch bei Mavromoustakis nicht wieder. Bei den Halictidae kommt dazu, dass die überwiegende Zahl der Arten der Halictinae im Blütenbesuch zum Sammeln des Pollens polylektisch sind, nur die Rophitinae sind meistens oligolektisch. Die Reihenfolge der Arten in den Publikationen von Mavromoustakis zeigt, dass ihm die Systematik der Halictidae fremd blieb. Die Arten sind nur teilweise systematisch geord- net, teilweise kunterbunt gemischt. Darauf gehe ich in dieser Publikation nicht ein, son- dern gebe die Arten in der oben genannten Reihenfolge des Systems (EBMER 1988b, adaptiert und erweitert) wieder. Wenn es in der Nomenklatur spätere Änderungen gab, werden die bei Mavromoustakis publizierten Namen in Klammer angeführt. Die Transkription der Ortsnamen wird hier vom Griechischen in die deutsche Form durchgeführt; weil Mavromoustakis in Englisch publiziert hat, ist es verständlich,dass er die englische Transkription gewählt hat. In seiner ersten Publikation (1948: 541) schreibt der Autor: "My zoogeographical con- clusions on the bee-fauna of Cyprus will be published in the last part of my contribu- tion". Das ist aber nie geschehen! Auch in den letzten Teilen, Teil 7, Mai 1957 und Teil 8, Nov. 1957, ist davon nichts enthalten. PITTIONI (1950) bearbeitete die Aufsammlungen von Harald, Håkan und Pär Harald Lindberg von Mitte Juni bis Ende Juli 1939. Die Determinationen der Apoidea stammen vom Autor; es ist im Text keine Notiz zu finden, dass er dafür Spezialisten zugezogen hätte. Die nochmalige Beschreibung von Lasioglossum "pseudocaspicum" (tatsächlich L. aphrodite) ( neu und Lasioglossum hellenicum ( neu, obwohl von Blüthgen schon beschrieben, ist der Beweis, dass Pittioni diesbezüglich mit Blüthgen keinen Kontakt hatte und in der Nachkriegszeit auch nicht haben konnte! Pittioni kam nach den Kriegs- wirren auf abenteuerlicher Fahrt von Sofia am 6.10.1945 in Wien (BEIER 1952: 18) an. Das Manuskript seiner Publikation wurde am 2.3.1949 eingereicht. Ein Postverkehr zum sicheren Versand von Insekten zwischen Österreich und Deutschland war in den Jahren nach 1945 nicht möglich, und daher konnte Blüthgen als Spezialist für Halictidae nicht zugezogen werden. Die Fundorte von diesen Aufsammlungen gebe ich zur Orientierung in der Reihenfolge, wie Pittioni sie gibt, so wie die von Mavromoustakis, ohne Angaben der "Futterpflanzen" – es wurde damals nicht zwischen Sammeln von Pollen und Aufnahme von Nektar unter- schieden. Pittioni gibt auch Angaben zur Verbreitung, die teilweise richtig, teilweise falsch sind – es lagen ihm bei weitem nicht soviel Aufsammlungen vor, wie ich mit Determinationsarbeiten in einem Zeitraum von fast fünfzig Jahren Daten sammeln konnte.