„Faccend'ognitoscan Di Te Tremare“: Resonanzen Politischer

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„Faccend'ognitoscan Di Te Tremare“: Resonanzen Politischer chapter 10 „Faccend’ogni Toscan di te tremare“: Resonanzen politischer Kontroversen in Florentiner Liedsätzen um 1400 Signe Rotter-Broman Zwischen 1300 und 1430 etabliert sich in Italien eine neue Form spätmittelalter- licher Liedkunst, die von Musikhistorikern gemeinhin als Kernrepertoire einer eigenständigen Epoche namens Trecento oder Ars nova Italiana verstanden wird.1 Das damit abgesteckte Repertoire besteht aus mehrstimmig, genauer: aus in zwei beziehungsweise drei Stimmen überlieferten weltlichen Liedsät- zen.2 Deren Texte wurden gezielt für die Vertonung verfasst; schon die Zeit- genossen verstanden diese Gedichte als Poesia per musica.3 Die primären poetisch-musikalischen Gattungen sind in der Spätphase des Trecento vor allem Madrigal und Ballata. Die musikalischen Quellen, mindestens sieben erhaltene, zum Teil umfangreiche Handschriften4 sowie eine erhebliche und durch jüngste Entdeckungen stetig anwachsende Zahl von Fragmenten, stam- men – bis auf eine Ausnahme – aus der Zeit um und nach 1400. Sie zeich- nen die Musik nach Tonhöhe und Rhythmus präzise in Mensuralnotation auf. Aufgrund der besagten Ausnahme, des erst in den 1920er Jahren entdeckten Codex Rossi (ca. 1350),5 konnte man die eigenständige Ausprägung dieser mehr- stimmigen Kompositionsweise schon für die Mitte des 14. Jahrhunderts bele- gen. 1 Vgl. Baumann (1999). 2 Erst in jüngster Zeit ist der Blick auch auf weltliche Motetten und geistliche Kompositionen, insbesondere auf einzelne Messensätze, gerichtet worden. 3 Ziino (1995) 455–458. 4 Florenz, Biblioteca Nazionale Centrale, Ms. Panciatichi 26 (FP), Faksimile: Gallo (1981); Lon- don, British Library, Additional 29987 (Lo), Faksimile: Reaney (1965); Lucca, Archivio di Stato, Ms. 184 und Perugia, Biblioteca comunale Augusta, Ms. 3065 (Luc), Faksimile: Nádas und Ziino (1990); Paris, Bibliothèque Nationale, Ms. nouvelle acquisition française 6771 (Codex Reina, PR); Paris, Bibliothèque Nationale, Ms. fonds it. 568 (Pit); Florenz, Biblioteca Medi- cea-Laurenziana, Ms. Mediceo-Palatino 87 (Sq), Faksimile: Gallo (1992); Florenz, Biblioteca Medicea-Laurenziana, Archivio Capitolare San Lorenzo Ms. 2211 (SL, Palimpsest). 5 Rom, Biblioteca Vaticana, Codex Rossi 215 / Ostiglia, Fondazione Opera Pia don Giuseppe Greggiati (Rs), Faksimile: Pirrotta (1992). © signe rotter-broman, 2020 | doi:10.1163/9789004291911_012 This is an open access chapter distributed under the terms of the CC-BY-NC 4.0 license.Signe Rotter-Broman - 9789004291911 Downloaded from Brill.com09/29/2021 02:27:10PM via free access 260 rotter-broman Darauf gestützt hat die Forschung das Hauptgewicht der Epoche des Tre- cento auf die innovative Leistung der frühesten Komponistengenerationen gelegt.6 Der berühmte blinde Organist Francesco Landini, aktiv von etwa 1360 bis 1390, wurde nach diesem Epochenbild bereits als zweiter und letzter Höhe- punkt, quasi als Summator der italienischen Eigentradition, definiert.7 Was danach geschah, also in der Generation der um und nach 1400 aktiven Musi- ker, wurde hingegen aufgrund des in den Handschriften dokumentierten Kon- servierungsstrebens, aufgrund der Wiederaufnahme älterer Gattungsmodelle sowie aufgrund des zunehmenden, vielbeschworenen „französischen Einflus- ses“ zumeist mit Etiketten wie „Bewahrung der Tradition“, wenn nicht sogar „Konservativismus“ oder „Manierismus“ versehen.8 In der Tat spielen Modelle des frühen und mittleren Trecento für diese späte Komponistengeneration, insbesondere für die in Florenz ansässigen Musiker wie Paolo da Firenze oder Andrea da Firenze, eine wesentliche Rolle. Auf der Suche nach einer Erklärung dafür, gerade auch hinsichtlich der um 1400 gehäuft auftretenden Verwendung von Madrigaltexten mit politischem Inhalt, stützte man sich auf eine These des Kulturhistorikers Hans Baron, die ins Zen- trum der Thematik dieses Sammelbands führt. Ich gebe die These in der prin- zipiell zustimmenden Zusammenfassung von Gene Brucker wieder: Die Ursprünge des bürgerlichen Humanismus seien in der politischen Situation Florenz’ zur Zeit um 1400 zu suchen, noch genauer: in der Bedrohung der Unabhängigkeit der Stadt, verkörpert durch Giangaleazzo Visconti. Diese Krise hätte nachhaltigen Einfluss auf die Mentalität der Florentiner gehabt, sie bestärkte die Bürger in ihrer Treue zur republika- nischen Regierung und zu den Idealen von Freiheit und Freizügigkeit, die traditionell mit dieser Regierungsform verbunden werden.9 Unter den Literaturwissenschaftlern hat vor allem Antonio Lanza die Auswir- kungen der Konfrontation zwischen der Mailänder Signoria und der Republik 6 Eine weite Verbreitung erhielt diese von den um 1900 wirkenden ‚Gründervätern‘ Johannes Wolf und Friedrich Ludwig ausgehende Sicht durch Besseler (1931). Weiterhin signifikant für das Epochenbild waren die Forschungen von Martínez [-Göllner] (1963) sowie die Schriften von Von Fischer, beispielsweise in seinem Aufsatz Von Fischer (1984). Zur heutigen Sicht auf die Forschungsgeschichte siehe Huck (2005). 7 Dies spiegelt sich etwa in den Beiträgen des von Barezzani und Delfino herausgegebenen Sammelbands, Barezzani und Delfino (1999), und in der jüngst erschienenen Biographie von Fiori (2004). 8 Vgl. dazu ausführlicher Rotter-Broman (2007). 9 Brucker (1990) 283; vgl. Baron (1955). Signe Rotter-Broman - 9789004291911 Downloaded from Brill.com09/29/2021 02:27:10PM via free access „faccend’ogni toscan di te tremare“ 261 Florenz um 1400 auf die literarische Produktion und das intellektuelle Klima in Florenz dieser Jahre untersucht.10 Als berühmte Beispiele literarischer Kontro- versen werden von ihm etwa die Entgegnungen von Franco Sacchetti und Cino Rinuccini auf die Invectiva in Florentinos des Mailänder Humanisten Antonio Loschi angeführt. Dieser Forschungsstand hat in der musikbezogenen Trecento-Forschung die These hervorgebracht, die als retrospektiv verstandenen Tendenzen „nach Landini“ seien als Teil dieser Selbstvergewisserung im Gefolge der politischen Zuspitzungen um 1400 zu betrachten. So schreibt der ausgewiesene Quellen- kenner John Nádas dem um 1400 wirkenden Komponisten Paolo da Firenze in seinen Madrigalen ein ausgeprägtes „antiquarisches“ Bestreben zu, was sich mit der Nähe zum Florentiner Studio und seiner angenommenen Verantwort- lichkeit für die Redaktion des Codex Squarcialupi, der prachtvollsten Trecento- handschrift, decke.11 Aus meiner Sicht erheben sich allerdings zwei Fragen. Zum einen wäre nicht vorauszusetzen, sondern erst zu belegen, inwieweit ein Bezug auf ältere Modelle als Streben nach Bewahrung des Alten, also als „Traditionalismus“ zu interpretieren ist. Weiterhin wäre zu überlegen, welche Verständnismöglich- keiten sich eröffnen, wenn die unmittelbare Textaussage nicht an sich, son- dern vielmehr gemeinsam mit ihrer spezifisch lyrischen Verfasstheit in den Blick genommen wird. Bei Liedsätzen wäre daher nach der Wechselwirkung von lyrischer Form und musikalischer Form zu fragen. Das so umrissene Bezie- hungsnetz wird schließlich durch die Umsetzung des Gedichttexts in mehreren Stimmen zusätzlich potenziert. Der vorliegende Beitrag widmet sich diesen Fragen am Beispiel des dreistim- migen Madrigals Godi Firenze von Paolo da Firenze.12 Paolos Madrigal lässt sich auf 1406 datieren;13 der Text feiert den endgültigen Sieg von Florenz über die Nachbarstadt Pisa. Diesem Sieg waren verwickelte, ebenso mit Waffen wie mit 10 Lanza (1991, 1994). 11 „A sense of intentionally restoring an artistic heritage by both intellectual and musical- poetic circles is particularly well reflected in the most elusive, but certainly the outstan- ding, composer/poet of the period – Paolo Tenorista.“ Nádas (1990) 131. Vgl. auch die For- mulierung „Paolo’s antiquarian tastes“ auf S. 133. Siehe ferner Nádas (1989). 12 Paolo da Firenze (ca. 1355–1436) gehörte als höherrangiger Amtsträger innerhalb des Benediktinerordens der Florentiner klerikalen Elite an; seine Teilnahme am Konzil von Pisa 1409 ist dokumentiert. Nach heutigem Stand stellt der von ihm überlieferte Lied- satzbestand den zweitgrößten des Trecento nach Francesco Landini dar. Eine verlässliche Darstellung des Forschungsstands bietet Fallows (2001). 13 Verlässliche Edition: Günther (1967) 115–119. Weitere Editionen (z.T. fehlerhaft): Marrocco (1975) und Monterosso (1966) 188–193. Signe Rotter-Broman - 9789004291911 Downloaded from Brill.com09/29/2021 02:27:10PM via free access 262 rotter-broman politischen Winkelzügen geführte Auseinandersetzungen vorausgegangen, die sich im Spannungsfeld der politischen Mächte Florenz und Mailand mit dem Machtzentrum Frankreich im Hintergrund abspielten.14 Die einzige Quelle für Godi Firenze ist eine in Florenz entstandene Hand- schrift, die heute in der Pariser Bibliothèque Nationale aufbewahrt wird.15 Der Text lautet: Godi, Firenze, po’che se’ sì grande che batti l’ale per terr’e per mare, Faccend’ogni Toscan di te tremare. Glorioso triunfo di te spande per tutto l’universo immortal fama, po’che Pisa tuo serva omai si chiama. Giove superno e’l Batista di gloria dànno di Pisa al tuo popol vittoria.16 Schon der erste Vers ruft die Kategorie „Traditionsbezug“ auf, treibt der unbe- kannte Verfasser doch ein unüberhörbares intertextuelles Spiel mit Dantes Commedia, genauer mit den ersten drei Versen der sechs beginnenden Verse des 26. Gesangs im Inferno:17 Godi Fiorenza poiché se’ sì grande che per mare e per terra batti l’ali e per lo’nferno tuo nome si spande! Tra li ladron trovai cinque cotali Tuoi cittadini onde mi ven vergogna, e tu in grande orranza non ne sali.18 14 Günther (1967) 100–102. 15 Paris, Bibliothèque Nationale,
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