Rote Liste Der Schnecken Und Muscheln Hessens
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HESSISCHES MINISTERIUM DES INNERN UND FÜR NATUR LANDWIRTSCHAFT, FORSTEN IN HESSEN UND NATURSCHUTZ Rote Liste der Schnecken und Muscheln Hessens 1 Rote Liste der Schnecken und Muscheln Hessens 3. Fassung Bearbeitungsstand: 01. Oktober 1995 Bearbeitet von Jürgen H. Jungbluth 2 Inhalt Vorbemerkungen 3 1. Einleitung 4 Inhalt 2. Veränderungen gegenüber den früheren Fassungen der „Vorläufigen Roten Listen der bestandsgefährdeten Schnecken und Muscheln in Hessen“ 1978 und 1987 5 3. Gefährdungsursachen 7 4. Schutzmaßnahmen 9 5. Definition der Gefährdungskategorien sowie der sonstigen Kategorien 10 6. Standardartenliste der in Hessen lebenden Schnecken und Muscheln (ohne Gewächshausarten) 14 6.1 Vorbemerkungen 14 6.2 Systematische Übersicht der Land- und Süßwassermollusken in Hessen 16 6.3 Eingewanderte und eingeschleppte Arten 36 6.4 Bemerkungen zur Systematik und Nomenklatur 37 7. Rote Liste der Schnecken und Muscheln (Mollusca: Gastropoda et Bivalvia) Hessens 40 7.1 Vorbemerkungen 40 7.2 Rote Liste der Wasserschnecken [Gastropoda aquatica – Mollusca: Prosobran-chia et Basommatophora] 41 7.3 Rote Liste der Landschnecken [Gastropoda terrestria – Mollusca: Prosobran-chia et Eupulmonata] 43 7.4 Rote Liste der Muscheln (Mollusca: Bivalvia) 46 7.5 Arten, für die das Land Hessen in besonderem Maße verantwortlich ist 48 8. Tabellarische Übersicht: Zur Situation der Weichtiere in Hessen und Deutschland 50 9. Literatur 52 3 Vorbemerkungen von der Projektgruppe Mollusken- Vorbemerkungen kartierung erarbeitet wurden und Wer wildwachsende Pflanzena damit über einen außergewöhn- und wildlebende Tiere wirksam lich hohen Grad an Einheitlichkeit schützen und in ihrem Bestand in der Kategorisierung und Vergleich- der Region erhalten will, muß barkeit verfügen. wissen, welche Arten dort vor- Hiermit wird die auf der durch- kommen und welche dieser Arten geführten Erfassung der Mollus- bedroht sind. Auf internationaler ken in Hessen basierende, und Ebene finden sich hierzu Aussagen damit durch ein beachtliches Da- in den „Red Data Books“ der tenmaterial abgesicherte „Rote „International Union for Conser- Liste der bestandsgefährdeten vation of Nature and Natural Schnecken und Muscheln in Hes- Resources“ (IUCN). National wer- sen“ in der dritten Fassung ins- den diese Daten durch die „Roten besondere für die Realisierung von Listen“ von Bund und Ländern mit Maßnahmen des Arten- und Bio- nach „unten“ feineren Rastern er- topschutzes vorgelegt. Sie soll fol- gänzt und umgesetzt. genden Zwecken dienen: Während die „Rote Liste der 1. als Entscheidungshilfe für die gefährdeten Tiere und Pflanzen in Naturschutzbehörden und alle der Bundesrepublik Deutschland“ sonst im Naturschutz Tätigen, 1984 bereits in der vierten er- nicht zuletzt für die Mitarbeiter weiterten Auflage erschienen ist auf den unteren Verwaltungs- und 1994 bei den Mollusken ebenen, d.h. bei der Verwirkli- erneut revidiert wurde (JUNGBLUTH chung praktischer Schutzmaß- & VON KNORRE 1995) fehlen solche nahmen, Listen auf der Länderebene und 2. zur Planung und Durchführung darunter (regionalisiert) noch bei von Hilfsprogrammen für be- zahlreichen Tiergruppen. Bedingt standsgefährdete Arten [Arten- durch die seit 1972 [westliche und Biotopschutz], Bundesländer] und 1983 [östliche 3. als Grundlage für Rechtsvor- Bundesländer] systematisch durch- schriften über den Artenschutz, geführte Erfassung der Mollusken- 4. als Informationsgrundlage für fauna nach der Methode des Euro- die Öffentlichkeit, pean Invertebrate Survey (EIS) 5. als Entscheidungshilfe für Kom- liegen heute für alle Bundesländer munen und Behörden, die Ein- und Stadtstaaten „Vorläufige Rote griffe in die Landschaft pla- Listen“ für die Weichtiere in publi- nen, genehmigen und vollzie- zierter Form vor, die überwiegend hen, 4 6. als Entscheidungshilfe für Ge- 1. Einleitung richte, Justiz- und Verwaltungs- behörden bei der Ahndung von Die Einordnung der bestands- Verstößen gegen die Natur- gefährdeten Weichtiere [Schnek- schutzbestimmungen, ken und Muscheln] in die unter- 7. zur Anregung ökologischer schiedlichen Gefährdungskatego- und faunistischer Forschung rien erfolgt unter Verwendung der mit naturschutzorientierter für die Erarbeitung der 5. Fassung Zielsetzung, der „Roten Liste“ für die Bundes- 8. als Aufforderung an Schu- republik Deutschland (Bundesamt 1. Einleitung len, Hochschulen und andere für Naturschutz, Bonn, im Druck) Ausbildungsstätten, der Ver- vorgegebenen Kategorien unter mittlung von Wissen über Berücksichtigung der Diskussionen die Bedrohung der Fauna, auf dem „Symposium 10 Jahre über die Gefährdungspoten- Rote Liste“ 1988 (BLAB & NOWAK tiale und über die davon be- 1989) in Bonn-Meckenheim und rührten biologischen Zusam- der Vorschläge von AUHAGEN menhänge erhöhte Bedeu- (1991) sowie den Hinweisen bei tung zuzumessen. SCHNITTLER, LUDWIG, PRETSCHER & BOYE (1994). Der Empfehlung der Experten, die an dem genannten Symposium teilgenommen haben, und unseren eigenen jahrzehnte- langen Erfahrungen in der Praxis des Arten- und Biotopschutzes folgend, wird auf die „Kategorie 4: potentiell gefährdet“ verzichtet, die sich zu einem „Restposten“ für nicht unterbringbare Arten ent- wickelt hatte. In diesem Zusammenhang wird auf entsprechende Ausführungen in den anderen von uns erarbeite- ten „Vorläufigen Roten Listen“ für die Weichtiere in den westlichen Bundesländern und in Berlin sowie die Diskussionen während des IV. Workshops der Deutschen Mala- kozoologischen Gesellschaft (DMG) 5 1993 in Neckarsteinach zur Erar- 2. Veränderungen gegen- 2. Veränderungen... beitung 5. Fassung der Roten Liste über den früheren Fassungen der Weichtiere auf Bundesebene der „Vorläufigen Roten Listen (JUNGBLUTH & VON KNORRE 1995) der bestandsgefährdeten verwiesen. Schnecken und Muscheln in Für die [alte] Bundesrepublik Hessen“ Deutschland wurde erstmals von ANT (1976) ein Überblick über die Für das Gebiet der [alten] Bun- Gefährdung der einheimischen desrepublik Deutschland wurde Weichtiere vorgelegt. Diese Ana- erstmals 1977 eine Rote Liste der lyse war die Grundlage für die gefährdeten Tiere und Pflanzen erste „Rote Liste“ auf Bundesebe- vorgelegt, die auch eine Weich- ne. Im Auftrag des Bundesmini- tierliste enthielt. Später wurde die- sters für Naturschutz, Umwelt und se Bearbeitung mehrfach nachge- Reaktorsicherheit, Bonn, wurde druckt und 1984 – in der 4. Fas- 1987 eine Gesamtgefährdungs- sung – revidiert (ANT & JUNGBLUTH analyse erarbeitet (JUNGBLUTH & 1984). – Die Artenzahlen der vier GROH 1987). – Die Arbeiten am Auflagen bzw. Fassungen lassen Rotbuch der ehemaligen DDR sich nicht vergleichen, da zum kamen nicht mehr zu einem Ab- einen in einigen Fassungen auch schluß. Zuletzt hat FALKNER (1990) marine Arten berücksichtigt wur- einen Kommentar (für die Neu- den und zum anderen die Auf- fassung der „Roten Liste“ der in nahme von Unterarten nach syste- Bayern vorkommenden Mollusken) matisch unterschiedlichen Auffas- vorgelegt. sungen erfolgte. Die Veröffentlichung von Roten Hinweis: Listen einzelner Tiergruppen in Für das Bundesland Hessen den Bundesländern erfolgte erst wird hiermit – erstmals auf der später. Für die Weichtiere wurde Ebene der Bundesländer – die erstmals 1978 eine „Vorläufige dritte Fassung einer Roten Liste für Rote Liste“ für Hessen – als erstem die Weichtiere vorgelegt. – Der Bundesland – vorgelegt (JUNGBLUTH Bearbeitungsstand ist auf den 1978). Diese Liste basierte bereits 01.Oktober1995 datiert. auf den Daten der von Hessen ausgehenden Molluskenkartierung in Deutschland. Hierbei handelte es sich primär um die Erfassung und Auswertung der Altdaten aus Sammlungen und Literatur. 6 Später konnten – durch die Hinblick auf die Veränderungen Molluskenkartierung angeregte – der einheimischen Fauna durch Freilandaufsammlungen sowie um- Einwanderung und Einschleppung fangreiche Freilanderfassungen – eine konsequente Erforschung durch die Projektgruppe Mollus- von Fauna und Arteninventar nicht kenkartierung (Neckarsteinach) für durch ein einmaliges Projekt er- eine Revision der „Vorläufigen Ro- folgen kann. Die Erfassungspro- ten Liste“ herangezogen werden gramme bedürfen der Kontinuität (JUNGBLUTH 1987). und eines adaequaten Rahmens, Im Zusammenhang mit der Da- wie dieser bei den Mollusken mit tenzusammenfassung der Mollus- der Projektgruppe Molluskenkar- kenkartierung auf Bundesebene tierung innerhalb der speziellen konnten in den Jahren 1992-1995 fachwissenschaftlichen Gesell- weitere Daten für Hessen zu- schaft, der Deutschen Malakozoo- sammengetragen werden, die die logischen Gesellschaft, besteht. Grundlage für die zweite Revision Eine finanzielle Förderung ist der Roten Liste – also deren 3. Fas- jedoch unerläßlich und die Anbin- sung – verbreitern. dung an ein regionales faunisti- Um den Vergleich der bislang 3 sches Erfassungszentrum dringend Fassungen der Vorläufigen Roten geboten. Liste zu ermöglichen, wurden die Zahlenangaben auf dem Artniveau 1. 2. 3. zu Grunde gelegt, d.h. die Unterar- Fassung Fassung Fassung ten blieben unberücksichtigt. Dies 1978 1987 1995 ist durch die unterschiedlichen Wasserschnecken Auffassungen von Unterarten in 38 41 42 der Systematik begründet und Landschnecken durch fehlende Revisonen, um in 133 135 138 verschiedenen Gattungen Klarheit zu schaffen. Muscheln Die Unterschiede in den Ge- 24 26 29 samtartenzahlen ergeben sich u.a. Gesamtartenzahl durch Änderungen in der Syste- 195 202 209 matik, durch Neunachweise und Einwanderer. Die Ergebnisse belegen eine zunehmende Erforschungsdichte und zeigen, daß – insbesondere im 7 3. Gefährdungsursachen tion wird insbesondere bei den 3. Gef