Der Klerus in Der Gesellschaft Des Spätantiken Kleinasiens
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Der Klerus in der Gesellschaft des spätantiken Kleinasiens Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Doctor philosophiae (Dr. phil.) vorgelegt dem Rat der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena von Sabine Hübner, M. A. geboren am 2.6.1976 in Osnabrück Erstgutachter: Prof. Dr. Walter Ameling Zweitgutachter: Prof. Dr. Jürgen Dummer Datum der mündl. Prüfung: 03.02.2005 Meinen lieben Eltern 1 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis. S. 1 Danksagung. S. 5 1. Einleitung 1.1 Thema . S. 6 1.2 Forschungsstand . S. 6 1.3 Die Quellenlage . S. 10 1.4 Geographische und zeitliche Eingrenzung . S. 13 1.5 Aufbau und Ziele der Untersuchung . S. 15 1.6 Historische Hinführung 1.6.1 Die Christianisierung Kleinasiens . S. 16 1.6.2 Der kleinasiatische Klerus vom 1. bis 3. Jh.. S. 19 1.7 Definition von Klerus . S. 22 2. Die kirchlichen Amtsträger in Kleinasien 2.1. Einleitung . S. 29 2.2 Die Entwicklung des geistlichen Standes vom 4. bis 6. Jh. S. 31 2.3 Die kirchlichen Amtsträger 2.3.1 Kopiaten . S. 34 2.3.2 Türhüter . S. 39 2.3.3 Lektoren . S. 41 2.3.4 Kantoren . S. 45 2.3.5 Subdiakone . S. 47 2.3.6 Diakonissen . S. 48 2.3.7 Diakone . S. 56 2.3.8 Archidiakone und Protodiakone . S. 61 2.3.9 Presbyter . S. 63 2.3.10 Protopresbyter. S. 67 2.3.11 Hiereis . S. 68 2.3.12 Chorbischöfe und Periodeutai . S. 70 2.4 Kirchliche Amtstitel als Bezeichnung des sozialen Standes . S. 74 2 2.5 Ehe, Kinder und Enthaltsamkeit . S. 78 3. Korykos und Korasion: Kleriker in Stadt und Dorf 3.1 Gründe für die Auswahl . S. 91 3.2 Geschichte und bauliche Anlagen 3.2.1 Korykos . S. 93 3.2.2 Korasion . S. 95 3.3 Die Grabinschriften . S. 96 3.4 Christianisierung und Kirchenbauten 3.4.1 Korykos . S. 98 3.4.2 Korasion . S. 102 3.5 Bewohner und Berufe 3.5.1 Korykos . S. 103 3.5.2 Korasion . S. 106 3.6 Die Kleriker in Korykos und Korasion . S. 109 3.7 Funktionen von Klerikern und Laien in der Kirchenverwaltung und bei besonderen kirchlichen Anlässen . S. 112 3.8 Weltliche Tätigkeit der Kleriker . S. 116 3.9 Soziale Herkunft der Kleriker und gesellschaftliche Stellung. S. 120 3.10 Einfluß der Kleriker 3.10.1 In der Stadt . S. 128 3.10.2 Im Dorf . S. 134 4. Die soziale Herkunft der Kleriker und ihre möglichen Motive für den Eintritt in den geistlichen Stand 4.1 Einleitung . S. 138 4.2 Kolonen und Sklaven . S. 138 4.3 Freie Bauern . S. 144 4.4 Söhne von Veteranen und andere Kriegsdienstpflichtige . S. 145 4.5 Handwerker und Händler 4.5.1 Handwerker und Händler im Klerus . S. 147 4.5.2 Die Vorteile für Handwerker und Händler im Klerus . S. 150 4.6 Ärzte . S. 158 3 4.7 Kurialen und Kohortalen . S. 162 4.8 Senatoren und hohe Staatsbeamte . S. 169 4.9 Der ‚sacred status’ der Kleriker . S. 170 5. Kleriker als Leitbilder? 5.1 Der Klerus in normativen Texten . S. 175 5.2 Der Klerus in deskriptiven Texten 5.2.1 Flucht vor Steuern und munera . S. 179 5.2.2 Vetternwirtschaft . S. 187 5.2.3 Vortäuschung, ein Kleriker zu sein . S. 187 5.2.4 Simonie . S. 189 5.2.5 Gebührenforderungen für kirchliche Amtshandlungen . S. 195 5.2.6 Erbschleicherei bei Diakonissen, Witwen und Waisen . S. 197 5.2.7 Vernachlässigung der kirchlichen Pflichten und Ausnutzung der kirchlichen Unterhaltszahlungen . S. 199 5.2.8 Verstöße gegen die Sexualmoral . S. 201 5.3 Kleriker als Mitmenschen mit alltäglichen Sorgen, Fehlern und Schwächen . S. 202 5.4 Das Ansehen der Kleriker in der Bevölkerung . S. 203 6. Schismen und Häresien in Kleinasien –Legitimationsdruck für die Kleriker 6.1 Kleriker als Leitbilder in Inschriften aus Inneranatolien . S. 210 6.2 Grabinschriften als ‚Werbetafeln’ . S. 219 6.3 Bedeutung des Klerikertitels . S. 222 6.4 Die Auswirkung von Verfolgung auf die Leitbildrolle der Kleriker . S. 224 7. Klerikergehälter und die Hierarchie der Bistümer 7.1 Die Durchsetzung des klerikalen Unterhaltsrechts . S. 230 7.2 Art der Unterhaltszahlungen . S. 232 7.3 Einkommensunterschiede zwischen den Bistümern . S. 234 7.4 Die Höhe der klerikalen Gehälter 7.4.1 Die Berechnung der klerikalen Gehälter . S. 235 7.4.2 Beispiele für die Höhe der klerikalen Gehälter. S. 238 4 8. Die Voraussetzungen und Wege zum Aufstieg in der Kirche 8.1 Aufstieg in der Kirche . S. 246 8.2 Vermögen 8.2.1 Vermögen der Kleriker . S. 249 8.2.2 Kosten der Ordination 8.2.2.1 Ordinationsgebühren für Kleriker . S. 254 8.2.2.2 Ordinationsgebühren für Bischöfe . S. 255 8.2.2.3 Weitere Kosten . S. 256 8.2.3 Wer konnte sich ein Amt im Klerus leisten? . S. 256 8.3 Bildung und soziale Herkunft 8.3.1 Bildung als Voraussetzung des sozialen Aufstiegs . S. 261 8.3.2 Bildungsstand der kleinasiatischen Kleriker . S. 262 8.3.3 Bildungsstand der kleinasiatischen Bischöfe . S. 269 8.4 Nähe zu den Zentren der Macht 8.4.1 Kleriker von der Kirche des Patriarchen . S. 276 8.4.2 Männer aus dem Staatsdienst . S. 278 8.4.3 Heilige Männer . S. 281 8.5 Ergebnisse zu den Voraussetzungen für eine Karriere in der Kirche . S. 284 9. Der Versuch der Einordnung des Klerus in die spätantike Gesellschaft . S. 290 10. Conclusio . S. 300 11. Literaturverzeichnis 11.1 Quellenverzeichnis mit Abkürzungen 11.1.1 Epigraphische Quellen . S. 303 11.1.2 Papyrologische Quellen . S. 312 11.1.3 Numismatische Quellen . S. 312 11.1.4 Literarische Quellen . S. 312 11.2 Sekundärliteratur mit Abkürzungen . S. 323 5 Vorwort Diese Arbeit ist im Rahmen des Graduiertenkollegs „Leitbilder der Spätantike“ an der Friedrich-Schiller-Universität Jena entstanden. Der Deutschen Forschungsgemeinschaft danke ich für die finanzielle Förderung der Dissertation, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst für die Finanzierung eines halbjährigen Forschungsaufenthalt am University College London. Mein besonderer Dank gilt meinem Doktorvater, Professor Ameling, der mir große Freiheiten bei der Bearbeitung des Themas ließ, mir dennoch jederzeit mit konstruktiven Rat zur Seite stand und sich für die zügige Durchführung des Verfahrens einsetzte. Gedankt sei ebenso Professor Dummer, dem Zweitgutachter dieser Arbeit, für manch wertvolle Hinweise. Viele haben die Entstehung dieser Arbeit mit anregenden Diskussionen begleitet. Bedanken möchte ich mich vor allem bei den Kollegiaten des Jenaer Graduiertenkollegs, die mir oftmals mit neuen Perspektiven, nützlichen Literaturhinweisen und kritischen Anmerkungen weitergeholfen haben. Gleiches gilt für die Teilnehmer des von Professor Demandt geleiteten Forschungscolloquiums an der Freien Universität Berlin, in deren Runde ich die Zwischenergebnisse meiner Arbeit zur Diskussion stellen durfte. Für die kritische Durchsicht des Manuskripts danke ich Christof Kraus, für das Korrekturlesen meinem Vater. Mein ganz besonderer Dank gilt Paul, der mich während der gesamten Promotionszeit auf jede erdenkliche Weise unterstützt hat. 6 1. Einleitung 1.1 Thema In Untersuchungen zur gesellschaftspolitischen Bedeutung der Kirche in der Spät- antike stehen meist entweder bedeutende Bischöfe als die ‚großen Gestalten‘ der Geschichte, strukturelle Probleme, Ausnahmesituationen wie häretische Bewe- gungen innerhalb der Orthodoxie, theologische Kontroversen oder Kompetenz- streitigkeiten zwischen Kirche und Staat im Mittelpunkt. Gruppen und Individuen, die nicht zu den gesellschaftlichen Eliten gehörten oder als Extremisten hervor- traten, galt das Interesse der spätantiken Sozial- und Kirchengeschichtsforschung bislang eher selten. Sie wurden nur im Zusammenhang der Rekonstruktion größerer Strukturen betrachtet. Gefördert wurde dies durch die weitgehende Beschränkung auf literarische Quellen, denn nur außergewöhnliche, einflußreiche oder anderweitig wichtige Personen und nicht alltägliche Ereignisse fanden bei den Zeitgenossen Erwähnung. Eine Untersuchung zur Stellung der kirchlichen Amtsträger unterhalb des Bi- schofs in der spätantiken Gesellschaft liegt bislang nicht vor. Es ist bemerken- swert, wie sehr der Klerus als Faktor der spätantiken Kirchen-, Gesellschafts- und Kulturgeschichte bis heute in der Forschung vernachlässigt wird. Claude betont in seiner Arbeit über die byzantinische Stadt im 6. Jh. als entscheidenden Faktor bei dem Wandel der Stadt in der Spätantike ihre Verchristlichung, die Rolle des Kle- rus, seine gesellschaftliche, wirtschaftliche oder auch politische Bedeutung klam- mert er jedoch aus.1 Hild und Hellenkemper beschränken sich in ihrer Abhand- lung über die Kirche Kilikiens in der Spätantike auf die kirchenpolitische Bedeu- tung einzelner Bischöfe, der Stand und die Rolle des Klerus wird an keiner Stelle angesprochen.2 Averil Cameron geht im Kapitel „Church and Society“ ihrer Überblicksdarstellung „The Mediterranean World in Late Antiquity“ nicht mit einem Wort auf den Klerus ein.3 Dabei waren es doch vor allem die Kleriker, die die Kirche in der Gesellschaft repräsentierten und auch wesentlich häufiger mit 1 „Dagegen ist es wahrscheinlich, daß die vornehmen Mitglieder des Kathedralklerus zur Ober- schicht zu rechnen sind, doch ist über ihre Zahl und Rolle dieser Geistlichen in der Stadt zu wenig bekannt, um darüber etwas aussagen zu können.“ (Claude, Die byzantinische Stadt, 187). 2 TIB V, 1, 85-91. 3 Cameron, The Mediterranean World in Late Antiquity, 57-80. 7 den Menschen der Gemeinde in Kontakt getreten sein werden als es dem Bischof möglich gewesen wäre. In dem von Bowersock, Brown und Grabar herausgege- ben Lexikon der Spätantike findet sich nur ein Eintrag über den Bischof; der Kle- rus wird selbst in diesem Artikel nicht einmal erwähnt.4 Auch Ward-Perkins be- schäftigt sich in seinem Beitrag „The Cities“ im Band der Cambridge Ancient History zur Spätantike ebenfalls nur mit der wachsenden Bedeutung des Bischofs im 4. und 5.