Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft für die Gemeinde

April 2013

animare projektmanagement tourismus UmweltPlan GmbH Stralsund Inh. Romy Sommer TribseTribseerer Damm 2 RosaRosa----LuxemburgLuxemburgLuxemburg----StraßeStraße 14 18437 Stralsund 18055 Rostock

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes für die 2 Gemeinde Moltzow

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

1. Anlass und Aufgabenstellung ...... 6

1.1 Planungsanlass...... 6

1.2 Aufgabenstellung und Zielsetzung ...... 6

1.3 Betrachtungsraum...... 7

1.4 Methodik...... 12

1.5 Einordnung in die übergeordneten Planungen und Konzepte...... 13

2. Natur- und Landschaftsraum ...... 15

2.1 Kulturraum...... 17

2.2 Touristische Infrastruktur...... 22

2.2.1 Einzugsgebiete und Erreichbarkeit...... 22

2.2.2 Touristisches Wegesystem...... 25

2.2.3 Unterkunftsbetriebe und Gastronomie...... 35

2.2.4 Qualität touristischer Infrastruktur - Qualitätskriterien / Zertifizierungssysteme ...... 40

2.3 Touristische Angebote...... 50

2.4 Touristische Vermarktung ...... 63

2.5 Akteursanalyse – Kommunikation und Vernetzung...... 72

2.6 Touristische Bedeutung der Region Moltzow ...... 74

3. Umfeld- und Marktanalyse...... 82

3.1 Zielgruppenanalyse – Motive und Ansprüche ...... 82

3.2 Allgemeine Trends und Nachfrageverhalten ...... 95

3.3 Umfeldanalyse ...... 97

3.3.1 Benchmark im Einzugsbereich der Region Moltzow...... 97

3.3.2 Benchmark anderer Regionen...... 102

4. Strategische Positionierung und Ableitung von Zielen und Maßnahmen...... 139

4.1 Leitbild und Visionen ...... 142

4.2 Handlungsfelder ...... 144

4.3 Maßnahmenprogramm in den drei Handlungsfeldern ...... 145

4.3.1 Handlungsfeld 1: Infrastruktur...... 145

4.3.2 Handlungsfeld 2: Marketing, Kommunikation und Organisation ...... 147

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 3 Inhaltsverzeichnis

4.3.3 Handlungsfeld 3: qualitativ hochwertige Produktentwicklung...... 149

5. Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe...... 151

5.1 Übersicht über die in Projektpässen aufgenommenen Maßnahmen und Projekte ...... 152

5.2 Nicht investive Projekte ...... 155

5.2.1 Handlungsfeld 1: Kommunikation und Marketing...... 155

5.2.2 Handlungsfeld 2: Angebots- und Produktentwicklung / Veranstaltungen...... 158

5.3 Handlungsfeld 3: Infrastruktur / investive Projekte...... 165

5.3.1 touristische Wege, Besucherlenkung & Erschließung touristischer Sehenswürdigkeiten ..... 166

5.3.2 Investitionsstandorte touristischer Projekte...... 171

5.4 Projektempfehlungen...... 183

6. Quellenverzeichnis...... 185

Anhang ...... 196

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 4 Gemeinde Moltzow

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1-1: Lage des Betrachtungsraumes in Mecklenburg-Vorpommern ...... 7

Abbildung 1-2: Raumordnerische Einordnung der Region Moltzow nach dem regionalen Raumentwicklungsprogramm Mecklenburgische Seenplatte...... 8

Abbildung 1-3: Zuordnung der Region zu touristischen Teilräumen der Planungsregion Mecklenburgische Seenplatte...... 9

Abbildung 1-4: Kernentwicklungsraum, Kooperationsraum und weiterer Untersuchungsraum...... 10

Abbildung 2-1: Einzugsgebiete für die Region Moltzow im Umkreis von 30, 60 und 90 Minuten Fahrtzeit ..24

Abbildung 2-2: Touristisches Wegesystem im Kernentwicklungsraum ...... 26

Abbildung 2-3: Informationstafeln, Wegweiser und Rastplätze in der Region Moltzow-Schwinkendorf...... 32

Abbildung 2-4: Schlosshotel Ulrichshusen und der dazugehörende Gebäudekomplex...... 35

Abbildung 2-5: Darstellung von Akteursgruppen...... 72

Abbildung 2-6: touristische Nachfrage Altkreis Müritz und Reisedestination MSP im Jahresvergleich...... 76

Abbildung 2-7: Potenziale für die Region Moltzow...... 80

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1-1: Gemeindezuordnung im Untersuchungsraum einschließlich Einwohnerzahlen...... 11

Tabelle 1-2: Einwohnerzahlen Gemeinde Moltzow und Gemeinde Schwinkendorf...... 11

Tabelle 1-3: Übersicht der Themen und jeweilige Betrachtungsräume der Bestandsaufnahme...... 12

Tabelle 2-1: Natur- und Landschaftsschutzgebiete im KER und KOR...... 16

Tabelle 2-2: Liste der Kulturlandschaftselemente und Kulturdenkmale im Untersuchungsraum ...... 18

Tabelle 2-3: Raumordnerische Aussagen zum Straßen- und Schienennetz sowie Buslinien...... 22

Tabelle 2-4: Wegesysteme, touristische Routen im KER, KOR und wU...... 28

Tabelle 2-5: Bettenkapazität KER und angrenzende Gemeinden...... 37

Tabelle 2-6: Übersicht zu einzelnen Qualitätskriterien...... 41

Tabelle 2-7: Qualitätsanforderungen an Radwege ...... 42

Tabelle 2-8: Übersicht Beherbergungskriterien „Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland“...... 44

Tabelle 2-9: Übersicht zu den Beherbergungskriterien von Bett & Bike ...... 45

Tabelle 2-10: Vom ADFC definierte Mindestanforderungen für Gastronomiebetriebe...... 46

Tabelle 2-11: Gastronomische Projekte, Initiativen und Vereinigungen...... 48

Tabelle 2-12: Gewässer im engeren Untersuchungsraum...... 51

Tabelle 2-13: Anbieter und Akteure im Bereich Reiten und Pferdesport...... 52

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 5 Tabellen- und Abbildungsverzeichnis

Tabelle 2-14: Angebote im Bereich Kunst und Kultur- & Landschaftsgeschichte...... 54

Tabelle 2-15: Touristisch bedeutsame Veranstaltungen und Veranstaltungsrahmen im Untersuchungsraum ...... 56

Tabelle 2-16: Regionale Sportangebote und Sportveranstaltungen...... 58

Tabelle 2-17: Beispiele buchbarer touristischer Angebote ...... 61

Tabelle 2-18: Strategische Themenmärkte des Landestourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern (TMV) bis 2015 (TMV 2012)...... 64

Tabelle 2-19: Strategische Themenfelder der regional verantwortlichen Tourismusverbände...... 65

Tabelle 2-20: (Tourismus)marketingträger für den U-Raum...... 66

Tabelle 2-21: Buchungsportale für Ferienwohnungen und Ferienhäuser in der Region ...... 67

Tabelle 2-22: Ausgewählte Beispiele von Webseiten...... 68

Tabelle 2-23: Übersicht unterschiedlicher Anbieter von Veröffentlichungen zum Wegenetz bzw. Darstellungen zur Tourismusregion...... 69

Tabelle 2-24: touristische Strukturdaten zu Angebot und Nachfrage im Beherbergungssektor im Altkreis Müritz, Jahresvergleich ...... 76

Tabelle 2-25: Beherbergungsbetriebe im KER - Angebot und Nachfrage (2012)...... 77

Tabelle 2-26: Schlosshotels im KOR - Angebot und Nachfrage (2012) ...... 78

Tabelle 2-27: nachgefragte Angebote der bisherigen Hauptzielgruppen der Region...... 79

Tabelle 3-1: Naturtourismus Brandenburg – eine definitorische Eingrenzung...... 82

Tabelle 3-2: Ausgewählte Beispiele an Baumwipfelpfaden in Deutschland ...... 108

Tabelle 3-3: Unterkunftsangebot in Bahnwaggons der Erlebnisbahn Ratzeburg ...... 118

Tabelle 3-4: Mögliche Funsportarten für einen Fun-Sportplatz ...... 126

Tabelle 5-1: Projektvorschläge aus den Workshops sowie Gesprächen mit regionalen Akteuren...... 151

Tabelle 5-2: Übertragbare Best-Practice-Beispiele ...... 152

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 6 Gemeinde Moltzow

Kapitel 1 – Anlass und Aufgabenstellung

1. Anlass und Aufgabenstellung

1.1 Planungsanlass

Die Region zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren mit dem Untersuchungsraum der durch Fusion 1 zum 01.01.2013 vergrößerten Gemeinde Moltzow befindet sich nördlich des Heilbades Waren (Müritz). Die Lage an der Schnittstelle der Urlaubsdes- tinationen Mecklenburgische Seenplatte und Mecklenburgische Schweiz sowie in unmittelbarer Nähe zu den Großschutzgebieten Müritz-Nationalpark sowie den beiden Naturparken (NP) Meck- lenburgische Schweiz und Kummerower See sowie Nossentiner & Schwinzer Heide bietet gute Voraussetzungen für eine stärkere Profilierung im Bereich Natur- und Aktivtourismus. Gleicherma- ßen verfügt der Untersuchungsraum über bereits überregional bedeutsame und bekannte kulturhis- torische Anlagen, die eine Einbindung in kulturelle Angebote vielversprechend erscheinen lassen. Trotz der prädestinierten Lage des Untersuchungsraumes und der bereits erfolgreich etablierten Kulturattraktionen ist es bisher kaum gelungen, die Gemeinden in ihrer Gesamtheit in die touristi- sche Entwicklung einzubinden. Aufgrund der finanziell angespannten Situation insbesondere in der ehemaligen Gemeinde Schwinkendorf wurde eine Gemeindefusion zwischen den ehemaligen Ge- meinden Moltzow und Schwinkendorf zum 01.01.2013 vereinbart. Ziel der Fusion ist es, die ehe- malige Gemeinde Schwinkendorf zu entschulden 2. Gleichzeitig erhoffen sich die Gemeindevertre- ter beider ehemaligen Gemeinden eine stärkere Kooperation sowie eine positive Nutzung der ent- stehenden Synergieeffekte. Eine Profilierung im Tourismussektor soll hier eine positive wirtschaftli- che Entwicklung in die Wege leiten. Für den Tourismusraum Moltzow-Schwinkendorf (soll im Fol- genden einfachheitshalber als Region Moltzow bezeichnet werden) geht es um eine wertschöpfen- de und zukunftsfähige Nutzung der regionalen Potenziale sowie der nachhaltigen Vermarktung der eigenen Region und ihrer Angebote.

1.2 Aufgabenstellung und Zielsetzung

Mit dem vorliegenden Konzept soll eine touristische Entwicklung in der Region Moltzow initiiert werden, die dem Nachhaltigkeitsprinzip entspricht und bei der durch die Inwertsetzung von Natur-, Landschafts- und Kulturpotenzialen eine regionale Wertschöpfung erzielt werden kann. Da der Tourismus von der Vielfalt an dezentralen und landschaftstypischen Angeboten (Naturbeo- bachtung, Wandern, Radfahren, Wasserwandern, Reiten, kulturellen Events etc.) sowie der touris- tischen Infrastruktur (Wegerouten, Ausschilderungen, Beherbergungs- und Gastronomieeinrichtun- gen, Rast- und Beobachtungspunkte etc.) lebt, die durch lokale Initiativen geschaffen werden, sol- len die bestehenden Angebote aufgezeigt, besser vernetzt und um weitere ergänzt werden. Durch die Einbeziehung der Akteure vor Ort in die Projektbearbeitung kann die Akzeptanz und das Engagement für die künftige touristische Entwicklung der Region gefördert werden. Außerdem wird das Bewusstsein der ansässigen Bevölkerung für die regionalen Potenziale in Kultur und Natur gestärkt. Nachfolgende Module sind Bestandteil des Konzeptes: 1. Bestandsanalyse der touristischen Infrastruktur und Bewertung der Entwicklungspotenziale 2. Betrachtung und Analyse des touristischen Marktes und der Konkurrenzsituation 3. Analyse der Stärken und Schwächen und Auslotung der Potenziale einer touristischen Ent- wicklung der Region zwischen Müritz und Malchiner See 4. Entwicklung eines touristischen Entwicklungsleitbildes mit konkreten Zielen und Ableitung von Handlungs-, Maßnahmen- bzw. Projektfeldern

1 Zum 01.01.2013 fusionierten die Gemeinden Moltzow und Schwinkendorf zur Gemeinde Moltzow. Seit der Fusion gehö- ren folgende Ortsteile zur Gemeinde Moltzow: Marxhagen, Moltzow, Langwitz, Lupendorf, Rambow, Schwinkendorf, Tres- sow und Ulrichshusen. 2 Vgl. Bericht des Konsolidierungsbeauftragten 2012.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 7 Kapitel 1 - Anlass und Aufgabenstellung

5. Erarbeitung konkreter Projektvorschläge und Handlungsempfehlungen sowie Erstellung eines Maßnahmenkatalogs

1.3 Betrachtungsraum

Lage der Gemeinde Moltzow

Die Region zwischen Waren (Müritz), und Teterow ist ein vorrangig ländlich geprägter, relativ dünn besiedelter Raum im Zentrum Mecklenburg-Vorpommerns. Die Gemeinde Moltzow liegt im Grenzraum der Landkreise Mecklenburgische Seenplatte (LK MSP) und LK Rostock und in größerer Entfernung zu wirtschaftlichen Zentren bzw. Großstädten, wie Rostock, Berlin und Ham- burg.

Abbildung 1-1: Lage des Betrachtungsraumes in Mecklenburg-Vorpommern (Erläuterung: Roter Kreis = Lage der Gemeinde Moltzow innerhalb des LK MSP (blau))

Vorpommern- Rügen

Landkreis Nordwest- Vorpommern- Rostock mecklenburg Greifswald

Ludwigslust- Mecklenburgische Parchim Seenplatte

Die Region Moltzow als Tourismusplanungsraum

Der Untersuchungsraum liegt im Planungsgebiet Mecklenburgische Seenplatte und ist im LK MSP dem Amtsbereich Amt Seenlandschaft Waren zugewiesen. Im Norden grenzt es jedoch unmittelbar an die Planungsregion Rostock. Die Regionalplanung grenzt im regionalen Raumentwicklungsprogramm (RREP) Mecklenburgische Seenplatte (2011) die Region wie folgt aus:

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 8 Gemeinde Moltzow

Kapitel 1 – Anlass und Aufgabenstellung

Abbildung 1-2: Raumordnerische Einordnung der Region Moltzow nach dem regionalen Raumentwick- lungsprogramm Mecklenburgische Seenplatte

Quelle: Regionaler Planungsverband Mecklenburgische Seenplatte (2011)

Aus der Abbildung kann entnommen werden, dass der Raum zwischen Malchiner See im Norden und der Müritz im Süden als Tourismusentwicklungsraum ausgewiesen ist 3. Die Gemeinde

3 Als Tourismusschwerpunkträume werden etablierte Tourismuszentren mit reicher natürlicher, kulturhistorischer und infra- struktureller Ausstattung definiert. Tourismusentwicklungsräume sind Eignungsraume für landschaftsgebundene Erholung mit weniger ausgeprägter Frequentierung durch Urlauber als in den Schwerpunkträumen. Sie verfügen über ähnlich günsti- ge Voraussetzungen, weisen aber in der touristischen Angebotsstruktur noch Defizite auf. In den Tourismusentwicklungs- räumen sollen die vor Ort und in der Landschaft vorhandenen Potenziale in Wert gesetzt und zu touristischen Angeboten in Ergänzung zu den Tourismusschwerpunkträumen entwickelt werden. Die Tourismusschwerpunkträume und die Tourismus- entwicklungsräume sollen bei der Tourismusförderung besondere Berücksichtigung finden.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 9 Kapitel 1 - Anlass und Aufgabenstellung

Moltzow als KER ist in der Abbildung grob mit einem schwarzen Kreis umrandet. Ein Großteil des Gemeindegebiets ist als Vorbehaltsgebiet für Naturschutz und Landschaftspflege definiert. Das graue Sechseck mit einem S in der Mitte weist auf einen geplanten Untergrundspeicher im OT Hinrichshagen hin. Auch wenn das Symbol innerhalb des schwarzen Kreises liegt, gehört der OT Hinrichshagen zur Gemeinde . In knapp 15 Kilometer (km) Entfernung südlicher Rich- tung befindet sich mit Waren (Müritz) das nächstgelegene Mittelzentrum. Das nordöstlich gelegene Malchin ist als Grundzentrum ausgewiesen. Die Planungsregion Mecklenburgische Seenplatte wird in sieben touristische Teilräume gegliedert (3). Der in diesem Konzept betrachtete Untersuchungsraum liegt zwischen den Tourismusräumen Mecklenburgische Schweiz sowie der Müritz-Region.

Abbildung 1-3: Zuordnung der Region zu touristischen Teilräumen der Planungsregion Mecklenburgi- sche Seenplatte

Quelle: Regionaler Planungsverband Mecklenburgische Seenplatte (2011)

Ausgrenzung des Untersuchungsraumes

In der Analyse der funktionalen und überregionalen Bezüge ergeben sich für das Gesamtkonzept folgende Überlegungen in der Entwicklung des Untersuchungsraumes. Für die Analyse und Betrachtung im Gesamtkonzept werden drei Untersuchungsräume ausgewie- sen (siehe Abbildung 1-4). Dies ist zum einen der Kernentwicklungsraum – im Folgenden abge- kürzt mit KER . Der Kernentwicklungsraum umfasst ausschließlich das Territorium der Gemeinde Moltzow. Wie in der folgenden Abbildung zu erkennen ist, schließt sich an den KER die umliegen- den Gemeinden der sogenannte Kooperationsraum ( KOR ) an. Sowohl für den KER als auch für den KOR wird eine flächendeckende und alle Themengebiete umfassende Bestandsanalyse durchgeführt. Der weitere Untersuchungsraum (wU) begreift den zwischen den Städten Waren (Müritz), Malchin und Teterow liegenden Raum als Einheit, die über den Planungsbereich des Am- tes Seenlandschaft Waren hinausgeht. Die Betrachtung des weiteren Untersuchungsraums kon- zentriert sich auf funktional wichtige bzw. natur- und kulturräumliche Bezüge und Beziehungen. Somit werden hier wichtige Zusammenhänge und Potenziale berücksichtigt, die auch über kom- munale Gebietsgrenzen hinaus bestehen (z. B. NP Mecklenburgische Schweiz, Malchiner See).

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 10 Gemeinde Moltzow

Kapitel 1 – Anlass und Aufgabenstellung

Abbildung 1-4: Kernentwicklungsraum, Kooperationsraum und weiterer Untersuchungsraum

Quelle: Eigene Darstellung

Die Ausgrenzung des KER orientiert sich an den Gemeindegrenzen der zu untersuchenden Ge- meinde Moltzow mit den zugehörigen Ortsteilen. Der KOR schließt aufgrund funktionaler Bezüge die angrenzenden Gemeinden Basedow, Dahmen, , , Grabowhöfe, und Peenehagen mit ein. Aus funktionaler Sicht zählen die Städte Waren (Müritz), Malchin und Teterow als nächstgelegene Mittelzentren sowie der Zwi- schenraum zwischen den Städten bis hin zur Autobahn (A) 19 zum wU. Dabei fungieren die Städte Malchin und Teterow als Verknüpfungspunkte zum Naturpark Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See (NP MSK). Waren (Müritz) als größte Stadt in der Region bildet sowohl funktio- nal als auch aus touristischer Perspektive den wichtigsten Bezugspunkt für die Gemeinde Moltzow und dient darüber hinaus als Bindeglied zum Müritz-Nationalpark. Die Grenzen sind als weiche, fließende Grenzen anzusehen. Nicht mit eingeschlossen in die Ana- lyse werden angrenzende eigenständige Natur- und Tourismusräume, wie z. B. die Müritzregion.

Siedlungsstruktur

In der nachstehenden Tabelle sind die einzelnen Gemeinden mit ihren jeweiligen Ortsteilen sowie die den Untersuchungsraum begrenzenden Städte aufgeführt. In diesem Zusammenhang werden die Einwohnerzahl (EW) und die Einwohnerzahl je Quadratkilometer (EW/km²) angegeben.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 11 Kapitel 1 - Anlass und Aufgabenstellung

Tabelle 1-1: Gemeindezuordnung im Untersuchungsraum einschließlich Einwohnerzahlen (Stand: 31.12.2011)4

Gemeinden (EW, EW/ km²) Zugehörige Ortsteile

Kernentwicklungsraum – Gemeinde Moltzow Landkreis Mecklenburgische Seenplatte: Amt Seenlandschaft Waren (9.721 EW; 19 EW/km²) Langwitz, Lupendorf, Marxhagen, Moltzow, Rambow, Moltzow (854 EW; 18 EW/km²) Schwinkendorf, Ulrichshusen, Tressow

Kooperationsraum – angrenzende Gemeinden Grabowhöfe, Baumgarten, Louisenfeld, Panschenhagen, Grabowhöfe (1465 EW; 34 EW/ km²) Sommerstorf, Sophienhof, Vielist

Klocksin (383 EW; 16 EW/km²) Klocksin, Blücherhof, Lütgendorf, Neuhof, Sapshagen Alt Schönau, Carlsruh, Forsthof, Groß Gievitz, Hinrichshagen, Johannshof, Klein Gievitz, Lansen, Levenstorf, Minenhof, Neu Peenehagen (1.079 EW; 19 EW/km² ) Schönau, Schwarzenhof, Sorgenlos Landkreis Mecklenburgische Seenplatte: Amt Malchin am Kummerower See (13.444 EW; 44 EW/km²)

Basedow (744 EW; 20 EW/km²) Basedow, Basedow-Höhe, Gessin, Seedorf, Stöckersoll Faulenrost, Hungerstorf, Schwabendorf, Demzin, Ritter- Faulenrost (682 EW; 20 EW/km² ) mannshagen

Gielow (1.344 EW; 57 EW/km² ) Gielow, Christenhof, Hinrichsfelde, Liepen, Peenhäuser Landkreis Rostock: Amt Mecklenburgische Schweiz (8.814 EW; 23 EW/km²) Dahmen, Barz, Bochholt, Großen Luckow, Hüttenkoppel, Neu Dahmen (522 EW; 14 EW/km²) Ziddorf, Rothenmoor, Ziddorf

Weiterer Untersuchungsraum – Städte

Waren (21.230 EW; 133 EW/km²) Amtsfreie Stadt

Malchin (7.820 EW; 82 EW/km²) Amt Malchin am Kummerower See

Teterow (8.852 EW; 188 EW/km²) Amtsfreie Stadt

Seit 1990 weist die Gemeinde Moltzow einen stetigen Bevölkerungsrückgang auf. In der nachste- henden Tabelle ist die Entwicklung der Einwohnerzahlen seit 1990 sowohl für die ehemaligen Ge- meinden Moltzow und Schwinkendorf als auch für die neue fusionierte Gemeinde aufgeführt.

Tabelle 1-2: Einwohnerzahlen Gemeinde Moltzow und Gemeinde Schwinkendorf (Stand jeweils zum 31.12. des angegebenen Jahres) 5

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Moltzow 358 349 348 340 332 326 334

Schwinkendorf 559 573 552 548 543 528 524

4 Geoportal LK Mecklenburgische Seenplatte (http://www.lk-mecklenburgische-seenplatte.de/Landkreis/Landkreis-in- Zahlen) Zugriff: 03.03.2013. 5 Statistisches Landesamt Mecklenburg-Vorpommern: URL: http://sisonline.statistik.m-v.de/sachgebiete/statistiken/ 124_Bevoelkerungsstand Zugriff am 03.03.2013.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 12 Gemeinde Moltzow

Kapitel 1 – Anlass und Aufgabenstellung

Wie die Tabelle zeigt, hat sich die Einwohnerzahl in der ehemaligen Gemeinde Moltzow von 471 EW im Jahr 1990 auf 332 EW in 2012 verringert. Im gleichen Zeitraum hat die Einwohnerzahl für die ehemalige Gemeinde Schwinkendorf von 745 EW auf 531 EW abgenommen. Anhand der Ta- belle ist zu erkennen, dass sich die Bevölkerungsabnahme in Moltzow seit 2005 verlangsamt hat. Dagegen lässt sich für Schwinkendorf kaum eine Verlangsamung des Einwohnerrückgangs fest- stellen. Nach den aktuellsten Zahlen hat die neu fusionierte Gemeinde Moltzow 863 Einwohner. In den umliegenden Gemeinden und Städten ist ebenfalls ein allgemeiner Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen 6. Dies korrespondiert mit den demografischen Verhältnissen im gesamten Bundes- land MV sowie im LK MSP. Der Demografische Wandel führt neben der Verringerung auch zu ei- ner Alterung der Bevölkerung. Die seit 1990 anhaltenden Abwanderungsbewegungen beschleuni- gen noch den Prozess. Als eine Ausnahme in dieser Hinsicht kann die Stadt Waren (Müritz) ange- sehen werden. Hier hat sich die Entwicklung der Einwohnerzahlen in den letzten Jahren zuneh- mend stabilisiert. Im Jahr 2011 konnte Waren (Müritz) speziell durch den Zuzug älterer Menschen sogar ein Bevölkerungswachstum von 179 Personen verzeichnen.

1.4 Methodik

Vorliegendes Konzept ist entstanden auf der Grundlage von: Gesprächen mit Experten und Akteuren der Region Auswertungen von Sekundärmaterial (relevante Studien, Gutachten, Konzepte, statisti- sches Material, Internetpräsenzen, touristische Karten, Broschüren, Marketingmaterial) Vor-Ort-Begehungen im Untersuchungsraum Zwei Workshops mit Akteuren der Region zur gemeinsamen Erarbeitung von Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken aus der Innensicht sowie von Ideen, Maßnahmen und Handlungsfeldern für eine nachhaltige touristische Entwicklung der Region Eine Übersicht über die insgesamt betrachteten Themen sowie den jeweils themenbezogenen Betrachtungsraum bzw. die Betrachtungstiefe gibt nachfolgende Tabelle.

Tabelle 1-3: Übersicht der Themen und jeweilige Betrachtungsräume der Bestandsaufnahme

Kernentwicklungsraum Kooperationsraum Weiterer U-Raum Thema flächendeckende Analy- funktional wichtige bzw. naturräumliche se Bezüge und Beziehungen bzw. Highlights Natur und Kulturlandschaft (ein- schließlich FND, Bodendenkmale, X X Kulturlandschaftselemente, Ge- wässer) Touristische Infrastruktur Mobilität X X X Wegesystem X X X Schutzhütten, Infotafeln X Aussichts- und Beobachtungs- X X punkte Beherbergung X X Gastronomie X X

6 An dieser Stelle ist anzumerken, dass aus bevölkerungsökonomischer Sicht die Gemeinden im nahegelegenen Umland der Städte, wie Basedow, Gielow oder Grabowhöfe in den letzten zwei Jahrzehnten einen weniger starken Einwohnerrück- gang wie die Gemeinde Moltzow zu verzeichnen hatten.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 13 Kapitel 1 - Anlass und Aufgabenstellung

Kernentwicklungsraum Kooperationsraum Weiterer U-Raum Thema flächendeckende Analy- funktional wichtige bzw. naturräumliche se Bezüge und Beziehungen bzw. Highlights Touristische Angebote X X Touristische Vermarktung X X X Akteure: Vernetzung und X X X Kooperation

Für die Darstellung der touristischen Potenziale im Rahmen der Bestandsanalyse wurde eine Un- terscheidung in Punkt- (Sehenswürdigkeiten, touristische Angebote) und Linienthemen (touristi- sche Wege) (detaillierte Aufzählung siehe Anlage) und deren Zuordnung zum KER, KOR und wU vorgenommen.

1.5 Einordnung in die übergeordneten Planungen und Konzepte

Für die umfassende Bewertung der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken sowie die Aufstel- lung realistischer Ziele und Maßnahmen sind die übergeordneten Planungen und Konzepte für den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte (den ehemaligen LK Müritz) sowie die Tourismusdestina- tionen Mecklenburgische Seenplatte und Mecklenburgische Schweiz/Kummerower See in die Ana- lyse einzubeziehen. Neben den landesweiten touristischen Entwicklungszielen und entsprechen- den Marketingstrategien sind die den U-Raum betreffenden Tourismus relevanten Ziele mit ent- sprechenden Handlungsfeldern aus dem „Regionalen Raumentwicklungsprogramm Mecklenburgi- sche Seenplatte (2011)“ und dem „Entwicklungskonzept für die Müritz-Region“ (2007) relevant. Folgende Schwerpunkte sind enthalten: Identitätsstiftung und Wertschöpfung durch Erhaltung des kulturellen Erbes und Nutzung der historischen Bausubstanz: Prioritäre Handlungsfelder sind hier Dorfer- neuerungsmaßnahmen, die dem Erhalt und der Wieder In-Wertsetzung historischer Ortsbilder dienen und andererseits der Abriss von das Dorfbild störenden Anlagen, die touristische Entwicklung von Gutsanlagen und deren Umfeld, unter anderem in Tressow sowie die Präsentation lokaler Geschichte. Erhalt, Entwicklung und Inwertsetzung ländlicher Räume in ihrer Funktion als Na- tur-, Kultur-, Erholungs-, Lebens- und Wirtschaftsraum , so dass ein möglichst hoher Anteil der dort lebenden Bevölkerung eine wirtschaftliche Basis finden kann. Angebotsergänzungen und -verbesserungen in Tourismusentwicklungsräumen: Neben einzelnen Gemeinde basierten Umsetzungsmaßnahmen insbesondere Maß- nahmen zum Aufbau weiterer Kooperationen und weiteren Vernetzung der lokalen Inf- rastrukturen. Nachhaltige Besucherlenkung in bisher wenig frequentiert und touristisch geprägte Bereiche durch gezielte Informationen in Form von touristischen Leitsystemen und Beo- bachtungspunkten sowie Verbesserung der ÖPNV – Verbindungen Touristische Inwertsetzung von Naturschutz und Landschaftspflege durch z.B. Präsentation besonders prägender Natur- und Landschaftsbestandteile durch Besucher- lenkung (siehe oben) Vernetzung der Tourismusregion durch weiteren Ausbau des touristischen We- genetzes durch Umsetzung bestehender Radwegekonzepte (siehe Radwegekonzept Landkreis Müritz 2005), weiteren Ausbau thematischer Routen oder auch ergänzende Infrastrukturausstattung an touristischen Wegen wie Rastplätze, Müllbehälter etc. Erschließung des Marktsegments Gesundheitswirtschaft / Gesundheitstourismus - Modellregion für eine gesunde Gesellschaft insbesondere durch eine Weiterverfol- gung der Entwicklungsansätze aus dem IREK Amt Seenlandschaft Waren zur Solenut- zung sowie Ausbau der Aktivitäten zum Thema „Gesunde Gesellschaft“

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 14 Gemeinde Moltzow

Kapitel 1 – Anlass und Aufgabenstellung

Verbesserung des regionalen Innen- und Außenmarketings durch u. a. Qualifizie- rung regionaler Internetportale und Vernetzung durch Einbindung in das Regionalportal Mecklenburgische Seenplatte oder auch Maßnahmen zur Einführung regionaler Produk- te „Aufbau eines Wirtschafts-Clusters Regionale Energie“ durch beispielsweise die Umsetzung des Modellprojekts „Solenutzung in Ulrichshusen/Tressow“ Weitere wichtige Konzepte und Planungen, welche die Entwicklung des Untersuchungsraums tan- gieren, sind u. a.: Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept für den Raum der Ämter Mecklenburgische Schweiz, Krakow am See und Goldberg-Mildenitz (ILEK 2004-2012). Hrsg. von biota - Institut für ökologische Forschung und Planung, Bützow. Landestourismuskonzeption Mecklenburg-Vorpommern (2010). Hrsg. von Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin. Prozessbegleitung: Europäische Charta für nachhaltigen Tourismus. Entwurf einer Stra- tegie für die nachhaltige Tourismusentwicklung in der Müritz-Nationalparkregion mit Handlungsempfehlungen (2010). Hrsg. von dwif Consulting, Berlin. Konzept zur Inwertsetzung der Gärten und Parks im Rahmen einer nachhaltigen Tou- rismus- und Regionalentwicklung am Beispiel der Gärten in der Mecklenburgischen Seenplatte (2008). Hrsg. von FUTOUR & HORTEC, München. Integriertes Regionales Entwicklungskonzept Amt Seenlandschaft Waren (IREK 2006). Hrsg. von Reppel & Partner. Institut für Tourismus und Kurortberatung, Freizeit und Kul- turmanagement, Karlsruhe Durlach. Naturparkplan Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See (2005). Hrsg. von Ste- fan Pulkenat, Gielow. Touristisches Profil der Region Moltzow

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 15 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

2. Natur- und Landschaftsraum

Der Eiszeit verdankt die Region ebenso wie ganz Mecklenburg-Vorpommern ihre geologische Prä- gung und die Ausformung eines attraktiven Landschaftsbildes. Die Region ist geprägt von: eiszeitlich geformten Endmoränengebieten mit einer Beckenlandschaft um den Malchi- ner See herum, die eine abwechslungsreiche hügelige bewaldete Naturraumausstattung bieten, Seen- und Gewässerreichtum, naturbelassenen Wald- und Wiesenflächen, einer aufgrund geringer Bevölkerungsdichte weitgehend ursprünglichen Naturlandschaft sowie agrarisch geprägten Kulturlandschaft. Prägend für den KER und KOR ist der 1997 gegründete Naturpark MSK. Weite Teile des NP zäh- len zum Europäischen Vogelschutzgebiet. Das Vorhandensein eines geschützten Landschafts- raums wirkt sich auf das Leben der Menschen in der Region aus. Der Naturraum bedarf einen be- sonderen Schutz und Rücksichtsnahme. Der Verband Deutscher Naturparke e.V. formuliert sein Leitbild wie folgt: „Naturparke sind geschaffen worden, um großräumige Kulturlandschaften, die aus Naturschutz- gründen sowie wegen ihrer besonderen Eigenart und Schönheit von herausragender Bedeutung sind, zu erhalten, zu pflegen, zu entwickeln oder wiederherzustellen. Jeder Naturpark repräsentiert dabei eine einzigartige Landschaft mit ihrem besonderen Erscheinungsbild“.7

Einzelne Naturparkverwaltungen erweitern dieses Leitbild und stellen dabei vor allem das harmoni- sche Miteinander von Mensch und Natur in den Mittelpunkt ihres Handelns: „Naturparke sind Regionen, in denen sich Mensch und Natur erholen können. Sie bewahren und entwickeln Landschaft und Natur und unterstützen einen naturverträglichen Tourismus. Sie fördern eine nachhaltige Regionalentwicklung und entwickeln Angebote zur Umweltbildung und zur Öffent- lichkeitsarbeit. Damit tragen sie dazu bei, die Ansprüche der Menschen an ihre Lebens- und Wirt- schaftsräume mit den Anforderungen von Landschafts- und Naturschutz in Einklang zu bringen“.8

Anhand dieser beiden Zitate wird deutlich, dass der Landschaftsschutz sowie das Wohle der im und um den Naturpark lebenden Menschen ein zentrales Element in den Schutzbestimmungen bildet. Dabei wird ein naturverträglicher Tourismus befürwortet. Das Gemeindegebiet der Gemeinde Moltzow befindet sich zum Großteil im NP MSK. Die Schutz- bestimmungen des NP MSK ermöglichen und fördern eine naturverträgliche Erholung. Dabei gilt es jedoch stets die Balance zwischen intakter Natur, wirtschaftlichem Wohlergehen und guter Le- bensqualität zu gewährleisten. Naturschutz- und Erholungszwecke stehen somit auf gleichrangiger Ebene. Innerhalb des KER ist zudem das 15 Hektar große Naturschutzgebiet (NSG) „Mittelsee“ in der Nä- he von Langwitz ausgewiesen. Große Teile des KOR und wU zählen ebenso zum NP MSK. Im KOR befinden sich drei weitere NSG. Dazu zählen das NSG „Hellgrund“ in der Gemeinde Klocksin, das NSG „Barschmoor“ in der Gemeinde Peenehagen sowie das NSG „Ostpeene“ in der Gemein- de Gielow. Im NP MSK gibt es 10 ausgewiesene NSG, welche zwei Prozent der Gesamtfläche des NP ausmachen 9. Da zwei Prozent für einen NP recht wenig ist, wird angestrebt die vorhandenen NSG zu vergrößern und neue NSG auszuweisen.

7 Quelle: www.naturparke.de/parks/concept; Stand: 11/2012 8 Quelle: www.naturpark-ehw.de/leitbild; Stand: 11/2012 9 Vgl. www.naturpark-mecklenburgische-schweiz.de/; Stand: 11/2012.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 16 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Tabelle 2-1: Natur- und Landschaftsschutzgebiete im KER und KOR

Name und Kurzbeschreibung Lage NSG Mittelsee: bei Langwitz (Gemeinde Schwinkendorf) 15ha groß, bedeutende Pflanzen- und Tierarten, jedoch durch Landwirtschaft im nahen Umland stark beeinflusst NSG Hellgrund: bei Klocksin (Gemeinde Klocksin) ist ein Quelltal rund 21 ha groß, flächige Vorkommen von Riesen-Schachtelhalm NSG Barschmoor: bei Neu Schönau (Ge- meinde Peenehagen) 33ha groß, Moorkomplex mit Feuchtbiotopen NSG Ostpeene: östlich von Gielow (Gemeinde Gielow 138ha groß, entlang des Flusses Ostpeene, starkes Gefälle der Ostpeene Quelle: Rad- und Wanderkarte Waren (Müritz) – Mecklenburgische Schweiz (Klemmer Verlag)

Zudem ist die Region dem Geopark Mecklenburgische Eiszeitlandschaft zugehörig. Das Land- schaftsbild im Geopark ist geprägt durch die pommersche Haupteisrandlage der Weichselkaltzeit, deren typische Formen hier insbesondere einen Stauchendmoränenkomplex und die angrenzen- den Talniederungen des Teterower und Malchiner Beckens im Nordwesten und Südosten reprä- sentieren. Der Malchiner See ist einer von drei großen Standgewässern im NP MSK. Im Rückland der Seenplatte gelegen, gibt es im U-Raum zahlreiche Erhebungen, von denen die Kalkberge mit 128m südlich von Marxhagen den höchsten Punkt im gesamten NP bilden. Weitere markante Er- hebungen sind der Erlenberg (107m) zwischen Marxhagen und Hinrichshagen, der Bocksberg (110m) nordöstlich von Neu-Schönau und in unmittelbarer Nähe des NSG Barschmoor sowie der Wahrensche Berg (119m) südlich von Sapshagen mit Abfall Richtung Westen zum Flachen See. Von all diesen und zahlreichen kleineren Erhebungen lassen sich die für die Mecklenburgische Schweiz markanten weiten Blicke ins Land werfen. Das heutige Landschaftsbild ist von Viehzucht und Ackerbau geprägt. Im NP MSK sind Acker- und Grünflächen dominierend. Große Teilbereiche der Region zeichnen sich durch eine sehr hohe bis hohe Bewertung des Landschaftsbildpotenzials aus 10 . Zudem befinden sich in der Region speziell in der Umgebung des Malchiner Sees mehrere ausgewiesene Geotope und Flora-Fauna-Habitat- Gebiete (FFH). Im Untersuchungsraum sind zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten anzutref- fen, darunter über 11 FFH-Arten der Klasse 1. Auch ist die Region als europäisches Vogelschutz- gebiet ausgewiesen. Im Bereich des NP tritt eine hohe Artenvielfalt an Brutvogelarten, Durch- züglern und Nahrungsgästen auf. Am Malchiner See und dessen Umgebung sind bedeutsame und überregional bekannte Rastgebiete nordischer Entenvögel zu finden.

Fazit

Natur- und Landschaftsraum

Stärken Schwächen

- reiches Naturraumpotenzial - prägende Land- - unzureichende Einbindung des Natur- und schaftselemente sind Äcker, Wald, Wiesen und Landschaftspotenzials in touristische Angebote Seen

10 Die Ausgrenzung und Wertbestimmung der Landschaftsbildräume basiert auf den Ergebnissen der Studie „LANDESWEITE ANALYSE UND BEWERTUNG DER LANDSCHAFTSPOTENZIALE “ (LAUN M-V 1996). Hier wurde die Schutzwürdigkeit der Räume über ihr Vermögen bestimmt, den landschaftlichen bzw. landeskundlichen Funktionen gerecht zu werden. Die qualitative Bewertung erfolgte über die Informationen zu Vielfalt, Eigenart, Naturnähe und Schönheit der Landschaftsbildräume, d. h. die einzelnen Komponenten mit ihren Strukturelementen erfahren eine Werteinstufung aus ihrer visuell-qualitativen Wir- kung, ihrem Kompositionsgefüge im Landschaftsraum heraus.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 17 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Natur- und Landschaftsraum

Stärken Schwächen - kaum Zerschneidung und Zersiedelung der - Naturpotenzial der Gemeinde Moltzow unter- Landschaftsräume. Ermöglicht eine besondere scheidet sich nicht wesentlich von dem in um- Erlebbarkeit der Natur liegenden Gemeinden – kein Alleinstellungs- - Vorhandensein von als sehr wertvoll eingestufte charakter Landschaftsfreiräume und Landschaftsbildräume - Status NP erfordert politische Unterstützung - Vorhandensein von Lebensräumen mit besonde- von Seiten des Landes MV ‰ raumplanerisch rer Schutzwürdigkeit relevante Initiative - Mecklenburgische Schweiz als Landschaft ist - restriktive Vorgaben: Naturraum unterliegt dem eine Besonderheit in MV Naturschutz ‰ keine einschneidenden bauli- chen Veränderungen möglich - Naturpark Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See mit überregionalem Bekannt- - Erhalt und Pflege der Parkanlagen und Alleen heitsgrad – als Impulsgeber und Partner betrach- ist sehr aufwendig und nur zum Teil gewährleis- ten tet - Genese, geballte Geologie (Eiszeitroute) - durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung kann wertvoller Naturraum verloren gehen

Herausforderungen

- Schutz der Landschaft durch nachhaltige Nutzung und weitere Renaturierungsmaßnahmen - touristische Erschließung des Naturpotenzials im Einklang mit den Naturschutzbestimmungen - Profilbildung im Bereich Naturtourismus – ökologisch verträgliche Inwertsetzung der Besonderheiten von Flora und Fauna durch Naturerlebnisangebote, die dem Besucher die Schönheit der Natur und die eige- ne Verantwortung für ihren Erhalt anschaulich vermitteln - Steigerung des Erlebniswertes der Landschaft durch ökologisch verträgliche touristische Angebote – Inszenierung durch Erlebnisangebote

2.1 Kulturraum

Nicht nur der Natur- und Landschaftsraum der Region ist aufgrund seiner eiszeitlichen Prägung als bedeutsam zu bewerten; auch die bemerkenswerte Kultur- und Siedlungsgeschichte mit ihren Hin- terlassenschaften wie Kirchen, Guts- und Herrenhäuser, Parkanlagen, Wassermühlen und Stadt- befestigungen bietet vielfältige Potenziale und Anknüpfungspunkte für die Entwicklung von natur- und kulturtouristischen Angeboten. Hierzu gehören zudem zahlreiche in der Region vorkommende jungsteinzeitliche Großsteingräber, bronzezeitliche Hügelgräber sowie Burgwälle aus der Slawen- zeit. Vom 17. bis 19. Jh. entstanden für die Mecklenburgische Schweiz einzigartige, die Kulturland- schaft prägende, in typischer Gutsstruktur errichtete Herrenhäuser, Schlösser und Wirtschaftshöfe mit vielerorts bemerkenswerten Parkanlagen. Leider sind nicht wenige dieser Anlagen im Untersu- chungsraum in einem schlechten Zustand, leerstehend oder bereits verfallen. Als architektonisch herausragendes Gebäude im KER ist das Schloss Ulrichshusen zu nennen. Das Schloss wird durch den ihn umgebenen Wassergraben häufig auch als „Wasserburg“ 11 be- zeichnet. Es wurde von Ulrich von Maltzahn um 1560 im Stil der Renaissance errichtet. Der drei- geschossige Baukörper ist markant durch sein hohes Satteldach, den Stufengiebel sowie den Treppenturm. In den folgenden 400 Jahren wechselte es mehrmals den Besitzer. Während der DDR-Zeit stand das Haus viele Jahre leer und brannte 1987 bis auf die Grundmauern nieder. 1993

11 Siehe http://www.gutshaeuser.de/gutshaeuser_u/ulrichshusen.html (Abruf: 30.11.2012).

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 18 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum erwarb Helmuth von Maltzahn das Schloss und baute es inklusive zahlreicher Nebengebäude wie- der auf 12 .

Natur- und Kulturlandschaftselemente

Nachfolgende Tabelle zeigt das große touristisch verwertbare Potenzial an regionalen Bau- und Bodendenkmalen bzw. kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten , die sich in entsprechende Angebote bzw. Routen integrieren lassen. Abseits touristischer Zentren ergänzen die teilweise gut erhaltenen Gutshäuser und Kirchen sowie die Spuren ländlichen Lebens den Eindruck der Ur- sprünglichkeit der Landschaft.

Tabelle 2-2: Liste der Kulturlandschaftselemente und Kulturdenkmale im Untersuchungsraum

Kategorie Name / Bezeichnung Gemeinde / Ortsteil Einzeldenkmal / Baudenkmal Feldsteinkirche Moltzow, OT Rambow Kirchen und Dorfkirche, inoffizielle Bezeichnung „Dom Moltzow, OT Schwinkendorf Kapellen der Mecklenburgischen Schweiz“ Dorfkirche , mit ältester Barockorgel in M-V Basedow, OT Basedow Kirchkapelle , älteste in M-V Basedow, OT Gessin Gotische Kirche mit Sonnenuhr Dahmen, OT Dahmen Frühgotische Backsteinkirche Faulenrost, OT Rittermannshagen Dorfkirche Gielow, OT Gielow Dorfkirche Grabowhöfe, OT Louisenfeld Feldsteinkirche mit Fachwerkturm Grabowhöfe, OT Vielist Backsteinkirche Grabowhöfe, OT Sommerstorf Feldsteinkirche mit Giebelfachwerk Klocksin, OT Lütgendorf Feldsteinkirche Peenehagen, OT Groß Gievitz Feldsteinkirche Peenehagen, OT Alt Schönau Dorfkirche Peenehagen, OT Lansen Marienkirche , heimliches Wahrzeichen der Waren (Müritz) Stadt Waren (Müritz) Georgenkirche , massiver Backsteinbau Waren (Müritz) Kirche zum Heiligen Kreuz, kath. Kirche, erst Waren (Müritz) 1928/29 erbaut St. Johanniskirche , typisch norddeutsche Malchin Backsteinkirche, Turm 67m hoch Filialkirche Maria Hilfe der Christen Malchin Stadtkirche St. Peter und Paul, typischer Teterow Backsteinbau Schlösser, Burgen, Herrenhaus im Stil der Tudorgotik Moltzow, OT Moltzow Herren- und Guts- häuser Herrenhaus im Stil der Tudorgotik, sehr Moltzow, OT Marxhagen

12 Vgl. FUTOUR & HORTEC (2008): Konzept zur Inwertsetzung der Gärten und Parks in der Mecklenburgischen Seenplat- te, München: S. 35

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 19 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Kategorie Name / Bezeichnung Gemeinde / Ortsteil ähnlich zu dem in Moltzow Schloss im Renaissancestil Moltzow, OT Ulrichshusen Gutshaus Moltzow, OT Langwitz Gutshaus in Fachwerkbauweise Moltzow, OT Lupendorf Schlossensemble Basedow mit Lenné- Basedow, OT Basedow Schlosspark und zahlreichen Wirtschaftsge- bäuden Gutshaus mit wenigen Wirtschaftsgebäuden Dahmen, OT Dahmen Gutshaus Dahmen, OT Barz Gutshaus im Stil der Tudorgotik, stark verfal- Dahmen, OT Großen Luckow len Gutshaus Dahmen, OT Rothenmoor Gutshaus Dahmen, OT Ziddorf Herrenhaus , Hauptgebäude fehlt Faulenrost, OT Faulenrost Gutshaus Faulenrost, OT Demzin Gutshaus Faulenrost, OT Rittermannshagen Gutshaus Gielow, OT Christinenhof Wasserburg Gielow, OT Liepen Gutshaus Gielow, OT Liepen Gutshaus im Fachwerkstil Grabowhöfe, OT Grabowhöfe Gutshaus Grabowhöfe, OT Baumgarten Gutshaus Grabowhöfe, OT Louisenfeld Gutshaus , heute Töpfergut Grabowhöfe, OT Panschenhagen Gutshaus in Fachwerkbauweise Grabowhöfe, OT Vielist Gutshaus Klocksin, OT Klocksin Gutsanlage dendrologischem Garten (ca. Klocksin, OT Blücherhof 200 Baum- und Gehölzarten 13 Gutshaus , gelb verputzt Peenehagen, OT Alt Schönau Gutshaus mit Landschaftspark Peenehagen, OT Groß Gievitz Gutshaus Peenehagen, OT Hinrichshagen Gutshaus Peenehagen, OT Lansen Gutshaus Peenehagen, OT Levenstorf Gutshaus Peenehagen, OT Minenhof Gutshaus Peenehagen, OT Neu Schönau Gutshaus Peenehagen, OT Sorgenlos

13 Der dendrologische Garten der Gutsanlage Blücherhof kann als ausgezeichnetes und heute noch gut erhaltenes Beispiel für Errichtung einer privaten Pflanzensammlung angesehen werden. Die Anlage wurde vom Berliner Zoologen Prof. Dr. Alexander König nach englischem Vorbild errichtet. Unter den 200 verschiedenen Gehölzarten befinden sich einige botani- sche Raritäten (Vgl. Konzept zur Inwertsetzung der Gärten und Parks in der Mecklenburgischen Seenplatte 2008, S. 48). Der dendrologische Garten kann in den Sommermonaten besucht werden.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 20 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Kategorie Name / Bezeichnung Gemeinde / Ortsteil Gutshaus (Gymnasium) Torgelow Gutshaus (Heimatstube) Neu Schloen Gutshaus (Wohnhaus) Waren (Müritz), OT Warenshof Gutshaus (Wohnhaus mit Bewohnergärten) Waren (Müritz), OT Neufalkenha- gen Gutshaus Waren (Müritz), OT Jägerhof Gutshaus (leerstehend, ehemals mit engli- Vollratsruhe schem Landschaftspark) In den Städten Malchin und Teterow gibt es keine Schlösser, Herren- bzw. Guts- häuser, da sie zu den freien bürgerlichen Städten zählen. Technische Ehemalige Eisenbahntrasse Waren (Mü- Schwinkendorf, verläuft quer Denkmäler ritz) – Malchin 1879-1996 ‰ jetzt als Draisi- durch die Gemeinde nenstrecke genutzt (Waren – Schwinkendorf) Ehemalige Wassermühle , nicht mehr funk- Moltzow, OT Tressow tionsfähig Windkraftanlage, erste von M-V Moltzow, OT Rambow Alte Wassermühle, heute Kulturverein Dahmen, OT Ziddorf Alte Wassermühle , heutige Nutzung zur Gielow, OT Gielow Energiegewinnung Hellmühle, nicht mehr existente Mühlanlage. Klocksin, im Waldgebiet nördlich Heute nur noch Fundamente mit einem klei- von Moltzow nen Wasserfall Historische Speichergebäude am Stadtha- Waren (Müritz) fen z.B. Kietzspeicher Alte Kacheltöpferei , heute Museum Waren (Müritz) Wasserturm Malchin Wohnhaus , rechteckiger Backsteinbau Malchin Historisches Bahnhofsgebäude Malchin Ehemalige Stadtmühle , heute Stadtmuse- Malchin um Stadtmühle aus dem Jahr 1800 Teterow Historisches Bahnhofsgebäude Teterow Wassermühle (Ferienwohnungen) Waren (Müritz) Bodendenkmal Grab, Wallanlage Wüste Kirche Moltzow, Wald bei Ulrichshusen / u. ä. der Ur- und OT Rambow (ehem. Domherren- Frühgeschichte hagen) Hügelgräber , im eU und wU zahlreiche Vor- Moltzow und alle anderen Gemein- kommen den Großsteingräber , im wU ebenfalls zahlreich Bsp.: Großsteingräber in Moltzow, vorhanden Basedow, Grabowhöfe, Liepen, Panschenhagen Ehemaliger slawischer Burgwall Faulenrost, OT Hungerstorf Kalkgruben Gielow, OT Gielow

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 21 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Kategorie Name / Bezeichnung Gemeinde / Ortsteil Slawischer Burgwall Malchin Landwehr Teterow, Erdwälle rund um Tete- Teterow row Slawische Burgwallinsel , im Teterower See Teterow gelegen Historische Historische Altstadt mit Altem und Neuen Waren (Müritz) Stadtanlage Rathaus Historische Stadttore , Steintor, Kalensches Malchin Tor und Fangelturm Historische Stadttore , Rostocker Tor und Teterow Malchiner Tor Quelle: Karte der touristisch bedeutsamen Denkmale in Mecklenburg-Vorpommern 14

Bisher entsteht jedoch in vielen Orten, speziell in den Dörfern des KER und KOR, beim Besucher der Eindruck der Verschlossenheit. Die zum Erleben und Erkunden des Kulturraums notwendigen Leitsysteme und Parkmöglichkeiten, Rast- und Fahrradabstellmöglichkeiten sowie regionaltypische Produkte und Kulturangebote fehlen größtenteils. Die Zugänglichkeit der kulturhistorischen Ele- mente ist, beispielhaft durch geschlossene Kirchen, aber auch durch fehlende Ausschilderung und den teilweise recht maroden Zustand der Gebäude und Anlagen, nicht immer gegeben.

Fazit

Kulturraum Stärken Schwächen - klar erlebbare, historisch gewachsene - kulturhistorisches Potenzial der Orte kaum, Ortsgrundrisse mit Gutsanlagen und Herrenhäu- verknüpft (z.B. thematische Routen) sern - nur ein Besichtigungs- und Veranstaltungsan- - relativ hohe Dichte an kulturhistorisch wertvollen gebot mit überregionaler Anziehungskraft Gebäuden und Ensembles: Schlösser, Burgen, (Schloss Ulrichshusen) Herren- und Gutshäuser oft in Verbindung mit - kulturhistorische Sehenswürdigkeiten oft nicht Wirtschaftsgebäuden und Parkanlagen öffentlich zugänglich (Privatbesitz, Unterkunft) - kulturhistorisch wertvolle Landschaftselemente - Dörfer wirken nach außen eher verschlossen wie die Wüste Kirche in der Nähe von Rambow und laden aufgrund fehlender Angebote (an- oder die aus der Slawenzeit stammenden Hügel- sprechende Gastronomie, Hofläden, Rast- und und Großsteingräber Ruheplätze etc.) nur bedingt zum Verweilen ein - im KER zwei Landschaftsbild prägende intakte - ausbaufähige Dorfidylle (Fehlen des „Liebevol- Kirchen (Feldsteinkirche in Rambow und Back- len“ in der Gestaltung und Außendarstellung) steinkirche in Schwinkendorf) - wirtschafts- und strukturschwache Region mit - Natur- und Kulturraum auf engstem Raum - spürbarem Entwicklungsrückstand, wodurch intakte Natur auf der einen Seite, auf der ande- sich wiederum eingeschränkte Entwicklungs- ren Seite stark geprägte Agrarlandschaft ‰ ex- möglichkeiten für die Zukunft ergeben treme Kontraste vorhanden - drohender Verlust der Einzigartigkeit der Dörfer - zum Teil gut erhaltene Ruinen von historischen und regionalen Identität durch demografischen Gebäuden Wandel und Abwanderung junger Menschen - Siedlungsbild teilweise geprägt durch Platten- bauten und verkommene landwirtschaftliche Nutzgebäude ‰ ungenutzte Ruinen beeinträch- tigen das Ortsbild (häufig in Privatbesitz)

14 MABL/LAKD 2005; www.kleks-online.de; www.dino-navi.de; Geoportal LK Mecklenburgische Seenplatte

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 22 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Herausforderungen

- Einbindung der kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten in durchgängige Routen, Themen, Produktgestal- tung, touristische Pauschalen und Verbesserung der Vernetzung von Anbietern und deren Angeboten - Erschließung der kulturhistorischen Potenziale im Bereich Dorfleben und -kultur, Zugänglichmachen der Gutshäuser und Kirchen - Ausschilderung bzw. Sichtbarmachen aller vorhandenen kulturhistorischen Elemente - Erhalt und Wiederinwertsetzung von historischer Bausubstanz - Dorferneuerung: Schaffung von Parkplätzen, Gestaltung von Plätzen für Rast- und Verweilmöglichkeiten

2.2 Touristische Infrastruktur

Die Analyse des Ist-Zustandes der touristischen Potenziale im Bereich der touristischen Infrastruk- tur konzentriert sich auf die Bereiche touristisch nutzbarer Wege, Beherbergung und Gastrono- mie, Qualitätskriterien, touristische Angebote sowie die Kommunikation bzw. die Vermark- tung der Region als touristische Destination sowie der vorhandenen touristischen Angebote.

2.2.1 Einzugsgebiete und Erreichbarkeit Für den potenziellen Gast, der die Natur- und Kulturlandschaft erkunden möchte, stellt sich natür- lich die Frage der Erreichbarkeit der Region Moltzow. Bei der Analyse dieser sowie der Mobilität vor Ort wurden neben dem Untersuchungsraum auch die potenziell wichtigen Einzugsgebiete für Tagesausflügler in Betracht gezogen. Grundsätzlich ist die Region Moltzow überregional sehr gut mit dem PKW über die Bundesautobahn A 19 sowie über das überregionale Straßennetz, hier ist speziell die Bundesstraße B 108 zu nennen, erreichbar. Somit ist die Anbindung auch an die Bal- lungsräume Berlin, Rostock und Hamburg gegeben. Die nachstehende Tabelle verdeutlicht die Erreichbarkeit der Region. Sie ist über folgende Auto- bahnen, Bundesstraßen, Landstraßen, Kreisstraßen sowie Bahn- und Busanbindungen gegeben:

Tabelle 2-3: Raumordnerische Aussagen zum Straßen- und Schienennetz sowie Buslinien 15

Straßennetz Bezeichnung Verlauf im Plangebiet U-Raum Autobahnen A 19 Autobahndreieck Wittstock/Dosse – Rostock wU verläuft westlich des Untersuchungsraums. Moltzow bis zum Autobahnanschluss Linstow 18 km Bundesstra- B 108 Teterow – Moltzow – Marxhagen – Waren (Müritz) KER ßen B 104 Güstrow – Teterow – Malchin – wU B 192 – Waren (Müritz) – – Neubrandenburg wU Landesstraßen L 20 Malchow – – Dahmen – Basedow – Malchin KOR L 202 Waren (Müritz) – Faulenrost – Gielow – Malchin KOR Kreisstraßen K 5 Schwinkendorf – Langwitz KER K 8 Moltzow – Rambow – Lupendorf – Schwinkendorf – Tres- KER sow Buslinien 013 (PVM) Waren (Müritz) – Teterow – Linstow KER Halt in Marxhagen und Moltzow 014 (PVM) Waren – Schwinkendorf KER

15 www.deutschebahn.com/de/start.html; http://odeg.de/; www.ostseelandverkehr.de; www.dvg-.de und www.pvm- waren.de

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 23 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Straßennetz Bezeichnung Verlauf im Plangebiet U-Raum Halt in Tressow, Schwinkendorf, Langwitz, Lupendorf und Moltzow 231 (OVG) Teterow – Waren (Müritz) KER Halt in Moltzow und Marxhagen 406 (DVG) Malchin – Schwinkendorf KER Halt in Langwitz, Schwinkendorf, Lupendorf und Tressow großräumiges ICE Rostock – München wU Schienen- Halt in Waren (Müritz) und netz 16 RE Rostock – Berlin wU Halt in Güstrow, Waren (Müritz) und Neustrelitz RE Lübeck – Szczecin wU Halt in Güstrow, Teterow, Malchin und Neubrandenburg InterConnex Rostock – Leipzig wU Halt in Waren (Müritz), Neustrelitz und Berlin ODEG Hagenow Stadt – Neustrelitz wU Halt in Ludwigslust, Parchim, Malchow und Waren (Müritz) OLA Bützow – Ückermünde Stadthafen wU Halt in Güstrow, Teterow, Malchin und Neubrandenburg

Die Autobahn A 19 verläuft westlich des Untersuchungsraumes. Vom OT Moltzow bis zur Auto- bahnanschlussstelle Linstow sind es ca. 18 Kilometer. Die Bundesstraße B 108 führt direkt durch die Orte Moltzow und Marxhagen und verbindet diese auf direktem Wege mit Waren (Müritz) und Teterow. Im nördlichen Teil des wU verläuft die B 104, welche Teterow und Malchin mit Güstrow und Neubrandenburg verbindet. Im Süden verbindet die B 192 Waren (Müritz) mit Malchow und Neubrandenburg. Wichtige Landstraßen sind die L 20 und L 202. Im Gemeindegebiet von Moltzow liegen die Kreisstraßen K 5 und K 8. Mit der Bahn ist eine mittelmäßige Erreichbarkeit der Region Moltzow im wU gewährleistet. Mit der Stilllegung der Bahnstrecke Waren (Müritz) – Malchin verlor der OT Schwinkendorf im Jahr 1996 seinen direkten Anschluss an das Bahnsystem. Über die Nord-Süd-Strecke Rostock – Berlin be- stehen Anschlüsse mit der Regionalbahn im 2-Stunden-Takt mit Halt in Waren (Müritz). Diese Strecke wird von der Deutschen Bahn aktuell ausgebaut, wodurch sich die Fahrzeiten verkürzen sollen. Des Weiteren wird die Region in west-östlicher Richtung aus den Richtungen Lübeck bzw. Szczecin von Regionalzügen (RE) mit Halt in Teterow und Malchin im 2-Stunden-Takt gequert. Seit 2007 gibt es in Waren (Müritz) einen ICE-Halt auf der Strecke Rostock – München, welcher aller- dings nur einmal am Tag bedient wird. Neben der Deutschen Bahn verkehren im wU noch die Bahnunternehmen Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG) und die Ostseeland Verkehrs GmbH (OLA) 17 . Der Bahnhof Waren (Müritz) ist für die Zielgruppe der Bahnreisenden als wichtigster Halt zu betrachten. Vor Ort im KER und KOR ist die Mobilität mit öffentlichen Verkehrsmitteln hingegen sehr einge- schränkt. Seit der Stilllegung der Bahnstrecke Malchin – Waren (Müritz) sind der KER und KOR nur noch mit dem Bus zu erreichen. Der überwiegende Teil der Busverbindungen entfällt auf den Transfer von Schülern im Rahmen des Schulbustransfers. Für Touristen, Tagesausflügler und Spontanbesucher sind diese Verbindungen nicht geeignet, da sie einem zeitlich anderen Rhythmus folgen. Die Personen Verkehrsgesellschaft Müritz (PVM) mit Sitz in Waren (Müritz) betreibt mit den Buslinien 013 und 014 zwei Linien. Sie verbinden die Gemeinde Moltzow mit der Stadt Waren (Mü-

16 Bezeichnungen und Verlauf nach DEUTSCHE BAHN (2012) 17 Der InterConnex als Fernverkehrszug gehört zur Ostseeland Verkehrs GmbH (OLA), welche eine Tochtergesellschaft des französischen Veolia-Konzerns ist.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 24 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum ritz). Die Omnibusverkehrsgesellschaft (OVG) mit Sitz in Güstrow fährt auf der Linie 231 von Tete- row nach Waren (Müritz) mit Halt in Moltzow und Marxhagen. Die Demminer Verkehrsgesellschaft (DVG) fährt mit der Linie 406 aus Malchin kommend den OT Schwinkendorf an. Seit Sommer 2010 fährt während der Sommermonaten täglich fünf mal ein Rundbus im Hop On / Hop Off Modus rund um die Plauer See und verbindet dabei nicht nur die Orte Plau am See und Malchow sondern schafft flexible Verbindungen zu touristischen Ausflugszielen, wie dem Affenwald in Malchow oder dem Bärenwald in Stuer. 18 Grundvoraussetzung um die mit öffentlichem Verkehr reisenden Gäste in das Gebiet lenken zu können, sind ausgeschilderte Rad- und Wanderwege von den Ausstiegspunkten der Bahn- und Bushaltestellen. Die Einzugsgebiete für potenzielle Tagesausflügler, die mit dem PKW in die Region Moltzow rei- sen, werden in der Regel (i.d.R.) mit maximal 90 Minuten PKW-Fahrzeit festgelegt. In der folgen- den Abbildung sind die einzelnen Radien von 30, 60 und 90 Minuten mit den Farben rot, gelb und grün dargestellt.

Abbildung 2-1: Einzugsgebiete für die Region Moltzow im Umkreis von 30, 60 und 90 Minuten Fahrtzeit

Fahrzeitentfernungen : 30 Minuten Radius 60 Minuten Radius

90 Minuten Radius

Quelle: GfK Geomarketing 2013, eigene Darstellung.

Wie anhand der Abbildung zu erkennen ist, werden in einem Umkreis von 30 Minuten neben den Einwohnern der Städte Waren (Müritz), Malchin und Teterow auch deren Gäste erreicht. Zudem befindet sich der Autobahnanschluss Linstow im 30-Minuten-Radius. Knapp über dem 30-Minuten- Radius liegen und Malchow. Je weiter die Entfernung, desto höher ist auch die Dis- tanzempfindlichkeit gegenüber dem potenziellen Ausflugsziel. Laut Studien liegt die Fahrbereit- schaft für Tagesausflüge bei ca. 60 Minuten für eine einfache Strecke. Auf Grundlage dieser Anga- be, ist die Region Moltzow als Tagesausflugsziel für Gäste der Mecklenburgischen Schweiz sowie der Mecklenburgischen Seenplatte als Ausflugsziel geeignet. Im 60-Minuten-Einzugsbereich befin- den sich die Städte Neubrandenburg, Demmin, , Güstrow, Plau am See und Röbel. Der 90- Minuten-Einzugsbereich reicht im Norden bis nach Rostock und an die umliegende Ostseeküste. Im Westen bilden die Städte Sternberg, Crivitz und Parchim die äußere Grenze. Im Osten ist die

18 Fahrpläne und weitere Informationen zum Rundbus lassen sich unter folgender URL finden: www.rundbus.de

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 25 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Grenze grob durch die A 20 vorgegeben. Im Südosten liegt Neustrelitz im 90-Minuten-Radius. Wie anhand der Grafik zu erkennen ist, wird der Norden Brandenburgs mithilfe der A 19 und A 24 rela- tiv schnell erreicht. Im Süden liegt die Grenze bei Neuruppin. Die Ballungsgebiete Berlin und Ham- burg sowie die Ferienzentren der Ostseeinseln Usedom und Rügen liegen jedoch nicht in diesen Einzugsbereichen und lassen daher einen Tagesausflug in den Untersuchungsraum als eher un- wahrscheinlich erscheinen. Hieraus ergibt sich die Frage, wie viel Prozent der Einwohner und Urlauber aus der 30-, 60- und 90-Minuten-Zone die Region Moltzow wirklich besuchen würden. Das ist abhängig von der Größe und der Anziehungskraft der Destination sowie von Konkurrenzangeboten im Umfeld.

Fazit

Anbindung und Einzugsgebiet

Stärken Schwächen

- gute Erreichbarkeit per Auto via Autobahnen und - eingeschränkte Mobilität (ÖPNV) im KER und Bundesstraßen aus den Ballungsräumen Berlin KOR, Busanbindung erfolgt fast nur in Verbin- und Hamburg sowie der Ostseeküste rund um dung mit den Schulzeiten Rostock - Anreise mit der Bahn häufig mit Umsteigen - Bahnanreise mit dem Fahrrad möglich – Bahn- verbunden stationen in Waren (Müritz), Malchin und Tete- - kaum Parkplätze im KER – insbesondere in row liegen in Fahrradfahrzeitentfernung zum Moltzow und Schwinkendorf Fehlen öffentlicher KER Parkplätze, einziger öffentlicher Parkplatz in Ul- - Fahrradmitnahme im Bus erlaubt, allerdings nur richshusen begrenzte Kapazitäten - vor allem in den Sommermonaten an den Wo- chenende Engpässe bei der Fahrradmitnahme in Bus und Bahn - touristischer Rundbus nicht im Untersuchungs- raum

Herausforderungen

- Verbesserung der Anbindung durch den ÖPNV – Abfahrten von den umliegenden Bahnstationen, um potenzielle Bahnreisende in die Region zu bringen - Möglichkeiten des Fahrens und des Rad- & Gepäcktransports für Radfahrer, die mit öffentlichen Ver- kehrsmitteln anreisen - Gezielte Ausstattung der im Einzugsgebiet liegenden Orte mit Werbematerial, um Tagesausflügler auf die Region und deren Besonderheiten aufmerksam zu machen und zu einem Besuch der Region Molt- zow zu motivieren - PKW- und Busparkplätze an touristisch interessanten Punkten errichten - Busfahrplan stärker an touristische Bedürfnisse ausrichten - Kapazitätserweiterung bezüglich Fahrradmitnahme in Bus und Bahn speziell im Sommer

2.2.2 Touristisches Wegesystem Im Folgenden wird das Wegesystem mit dessen Quantität, Vernetzung und Qualität beschrieben. Zum touristischen Wegesystem gehören Ferienstraßen, Rad-, Wander-, Reit- sowie Wasserwege, aber auch die entsprechende Ausschilderung mit Informationstafeln sowie Park-, Rast- und Ruhe- plätze. Das Rad- und Wanderwegenetz im Betrachtungsraum bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Region zu erleben. Innerhalb des KER befinden sich sechs regionale Radwege . Hoch frequentiert sind die Schlösser-Rundfahrt und die Eiszeitroute . Weitere regionale Radwege sind die Rundwege Blaues Müritzband, Rund um den Malchiner See, Große Schlössertour und die Eichentour . Bei den

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 26 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Wanderwegen im KER sind der Hauptwanderweg durch den NP MSK sowie der Wanderweg süd- lich des Malchiner Sees hervorzuheben. Der Abschnitt durch das Burgtal nördlich vom OT Ram- bow gilt als Geheimtipp. Zudem befinden sich noch weitere lokale Wanderwege im Gebiet des KOR.

Abbildung 2-2: Touristisches Wegesystem im Kernentwicklungsraum

Quelle: Rad- und Wanderkarte Waren (Müritz) – Mecklenburgische Schweiz, Klemmer Verlag.

Gemeinsam ist allen Rad- und Wanderwegen, dass sie sehr gut ausgeschildert sind. Bezüglich der Wegequalität handelt es sich überwiegend um Feldwege und Gemeindestraßen von guter bis durchschnittlicher Qualität. Die Feldwege sind in der Regel nicht asphaltiert, da sie aufgrund ihrer Lage im NP und deren Schutzbestimmungen nicht versiegelt werden dürfen. Auf den asphaltierten Gemeindestraßen findet der Auto- und Fahrradverkehr gemeinsam statt. Die Frequenz des Kraft- fahrzeugverkehrs ist relativ gering. Innerhalb des Gemeindegebietes gibt es an den Kreis- und Gemeindestraßen keine gesonderten Radwege. Anders sieht die Situation an der B 108 aus, wo ein relativ hohes Verkehrsaufkommen besteht. Hier gibt es für einen kurzen Streckenabschnitt zwischen Moltzow und der Abfahrt nach Klocksin einen einseitigen Radweg. Als ungenügend kann die Anbindung des KER an die Stadt Waren (Müritz) 19 als zentraler Knotenpunkt zahlreicher Fern-

19 Laut einer Studie vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) gilt die Stadt Waren (Müritz) als die fahrradfreund- lichste Stadt in ganz MV. In der vom ADFC deutschlandweit durchgeführten Studie zur Fahrradfreundlichkeit der Städte belegt Waren (Müritz) in ganz Deutschland den 10. Platz aller Städte unter 100.000 Einwohner (Vgl. ADFC Fahhradklima-

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 27 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum radwege beschrieben werden. Langfristig ist eine neue Radstrecke zwischen Waren (Müritz) und Teterow entlang der B 108 geplant. Die Strecke wird als regional bedeutsame Radverkehrsverbin- dung zwischen der Müritz-Region und der Mecklenburgischen Schweiz angesehen. Kurzfristig plant der LK MSP jedoch erst eine Direktverbindung zwischen Waren (Müritz) und Malchin. 20 An dieser Stelle gilt es anzumerken, dass der LK MSP zurzeit an der Aufarbeitung des landkreis- weiten Rad- und Wanderwegekonzeptes mit der dazu gehörenden Infrastruktur arbeitet. Für die Unterhaltung des Hauptroutennetzes ist der LK zuständig. Für 2013 wird eine kreisweite Lösung vorbereitet. 21 Mit dem Auto als touristisches Fortbewegungsmittel lassen sich die so genannten Ferienstraßen bereisen. Dabei handelt es sich um thematisch speziell angelegte Reiserouten. Im Rahmen der als Schwedenstraße bezeichneten Ferienstraße fährt der Autoreisende auf der Westroute von Wismar nach Wittstock an der Dosse und tangiert mit der Autobahn A 19 den weiteren Untersuchungs- raum. Als gesonderter Ort im Rahmen der Schwedenstraße wird hier die Kirche in Rambow aus- gewiesen, in welcher der schwedische General Carl Didriksson Ruuth begraben liegt. Am Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde ihm das Gut Ulrichshusen zugesprochen, welches seine Fami- lie für knapp 40 Jahre bewohnte. 22 Rambow ist somit ein abseits der Schwedenstraße liegender Außenstandort. Darüber hinaus lassen sich im KER nördlich von Schwinkendorf mehrere Reitwege finden. Auf ihnen kann der Pferdesportler von Schwinkendorf ausgehend die Orte Langwitz, Lupendorf und durch den Basedower Forst auch Basedow erreichen. Als Untergrund dienen in diesem Fall nor- male Waldwege. Kritisch anzumerken ist in diesem Zusammenhang die mangelhafte Ausschilde- rung der Reitwege. Hier hat der LK MSP den Nachholbedarf bereits erkannt und plant diesbezüg- lich die bessere Vernetzung und Ausweisung der Reitwege. 23 Allerdings ist bisher noch kein Aus- bau erfolgt. Im KOR und wU gibt es zahlreiche weitere Rad-, Wander- und Reitwege. Die wichtigsten Radfahr- wege sind dabei die Fernradwege Berlin-Kopenhagen, Hamburg-Rügen und der Havelradweg. Anhand ihrer geografisch attraktiven Lage direkt an der Müritz bildet die Stadt Waren (Müritz) den wichtigsten Knotenpunkt für Radfahrer in der Region. Hier beginnen, enden oder kreuzen sich ins- gesamt 6 Fernradwege und 3 regionale Radwege. Aus diesem Grund ist für die Region Moltzow eine radfahrtechnische Direktanbindung an Waren (Müritz) mehr als wünschenswert. Der wichtigste Wanderweg im Untersuchungsraum ist der europäische Fernwanderweg E 9A , der auf einer Gesamtlänge von 4.800 km von Estland bis nach Portugal führt und dabei die Gemeinde Moltzow tangiert. Der Wanderweg verläuft nördlich der Gemeinde von Stavenhagen kommend durch die Orte Rothenmoor und Dahmen in Richtung Malchow. Ebenfalls durch Rothenmoor und Dahmen verläuft die zweite Ferienstraße, die Deutsche Alleen- straße . Sie erstreckt sich auf einer Gesamtlänge von 2.500 km von Rügen bis zum Bodensee und ist damit die längste aller deutschen Ferienstraßen. Unter dem Motto „Alleen, Landschaft und Kul- tur genießen“ erschließt die Ferienstraße alleengesäumte Straßen, Seen- und Mittelgebirgsland- schaften in ganz Deutschland. Der Abschnitt 1 der Deutschen Alleenstraße, von Rügen bis nach Rheinsberg, verläuft neben Dahmen und Rothenmoor auch durch die Orte Malchin, , Klink und Malchow. 24 Weitere Reitwege im KOR und wU befinden sich rund um den Ort Sommerstorf, wo sich das Reit- hotel Alter Landsitz befindet, nördlich des Malchiner Sees rund um den Ort Remplin sowie südlich des Kummerower Sees rund um den Ort . Auffallend ist, dass es sich bei den besag- ten Reitwegen vielmehr um ganze Reitgebiete handelt, welche jedoch über keine Verbindung mit-

Test 2012. URL: http://www.adfc.de/fahrradklima-test/ergebnisse/adfc-fahrradklimatest-2012---die-ergebnisse (Abruf: 21.02.2013) 20 Vgl. Regionaler Planungsverband Mecklenburgische Seenplatte (2011), S. 38 21 Informationen von Axel Müller am 13.03.2013 im Rahmen des 2. Workshops im Gemeindehaus Moltzow. 22 Vgl. Schwedenstraße (2013) URL: www.schwedenstrasse.com. 23 Vgl. Regionaler Planungsverband Mecklenburgische Seenplatte (2011), S. 38 24 Vgl. Deutsche Alleenstraße (2013) URL: www.alleenstrasse.com

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 28 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum einander verfügen. Aufgrund fehlender Überquerungsmöglichkeiten wirkt die B 108 speziell für Reiter wie eine natürliche Grenze, wodurch die einzelnen Reitgebiete abgeschnitten voneinander sind. 25 Hier besteht noch einiges an Erschließungsbedarf. Ziel sollte es sein, mit dem Reitwegesys- tem ein ähnlich hohes Niveau wie beim Radwegenetz zu erreichen. Eine recht junge touristische Route stellt die Draisinenstrecke zwischen Waren (Müritz) und Schwinkendorf dar. Sie wurde 2010 ins Leben gerufen und erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Allerdings ist die Endhaltestelle in Schwinkendorf nicht sehr einladend gestaltet. Die einfachen Holzbänke ohne Überdachung lassen die Raststätte recht trostlos erscheinen. Die Dorfrandlage begünstigt zudem bei Touristen das Gefühl schnell wieder nach Waren (Müritz) zurück zu fahren. Hier sollte es das Anliegen aller Beteiligten sein, die Endhaltestelle Schwinkendorf durch gezielte Maßnahmen aufzuwerten, um so die ankommenden Draisinefahrer zum Aufenthalt anzuregen. In der nachstehenden Tabelle sind alle touristisch relevanten Ferienstraßen, Rad-, Wander- und Reitwege sowohl für den KER und KOR als auch für den wU detailliert aufgeführt.

Tabelle 2-4: Wegesysteme, touristische Routen im KER, KOR und wU 26

Bezeichnung Symbol* Verlauf im Kernentwicklungsraum Auto Schwedenstraße Abschnitt: Wismar – Wittstock an der Dosse 700 km Halt: Rambow Ferienstraße Radwege

Eiszeitroute Klocksin – Moltzow – Dahmen regionaler Radweg

Schlösser-Rundweg Klocksin – Moltzow –- Rambow – Ulrichshusen – Tres- regionaler Radweg sow – Schwinkendorf – Langwitz – Liepen

Große Schlössertour Klocksin – Moltzow – Rambow – Ulrichshusen – Tres- 60 km sow – Schwinkendorf – Langwitz – Liepen regionaler Radweg ‰ parallel zum Schlösser-Rundweg

Rundweg Blaues Müritzband Sophienhof – nördlich von Marxhagen – südlich von Ulrichshusen – Hinrichshagen 159 km Verlauf innerhalb des Gemeindegebietes vor allem im regionaler Radweg Waldgebiet nördlich und östlich von Marxhagen Rundweg Malchiner See Dahmen – Rambow – Lupendorf – Schwinkendorf – 47 km Basedow regionaler Radweg

Rundweg Eichentour 50 km Klocksin – Rambow – Lupendorf – Neu Basedow regionaler Radweg

25 Mündliche Information von Kathleen Stutz, Hoteldirektorin des Reiterhotels Alter Landsitz in Sommerstorf, während eines Expertengespräches am 01.03.2013. 26 Rad- und Wanderkarte Waren (Müritz) – Mecklenburgische Schweiz, Klemmer Verlag und www.dino-navi.de / * Die jeweiligen Symbole entstammen zum Großteil der Rad- und Wanderkarte des Klemmer Verlages.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 29 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Bezeichnung Symbol* Verlauf im Kernentwicklungsraum Wanderwege

örtliche Wanderwege durch den Marxhagen – Ulrichshusen – Rambow – Rothenmoor Naturpark Mecklenburgische Verläuft nördlich von Rambow durch das Burgtal Schweiz und Kummerower See "Wandern südlich des Malchiner Klocksin – nördlich von Moltzow – Schlehenberg – Ro- Sees" thenmoor

Alter Plauer Landweg örtlicher Wanderweg Wanderweg „Zur Wüsten Kirche örtlicher Wanderweg in Kreisform Ulrichshusen – Wüste bei Ulrichshusen “ (Kurztour 4 km) Kirche – Ulrichshusen Reitwege Reitweg 1 Verbindung Lupendorf – Schwinkendorf – Langwitz Reitweg 2 Schwinkendorf – Basedow – Remplin weitere Reitwege nördlich von Schwinkendorf durch den Basedower Forst Weitere touristische Wege

Draisinenstrecke Schwinkendorf ist die Endstation der Draisinenstrecke Waren (Müritz) - Schwinkendorf

Auto

Deutsche Alleenstraße Abschnitt 1: Rügen – Rheinsberg Ferienstraße über Malchow – Dahmen – Malchin

Radwege

Berlin-Kopenhagen Waren (Müritz) – nördlich vom Kölpinsee – Krakow am Fernweg See

Hamburg-Rügen Teterow – Basedow Höhe – Nordufer des Malchiner Fernweg Sees > Malchin

Mecklenburger Seen Radweg Waren (Müritz) – Röbel – Fernweg

Havel Radweg beginnt in Waren (Müritz) – Neustrelitz – Berlin Fernweg

Mecklenburger Seenplatte Waren (Müritz) – Müritz Nationalpark Fernweg

Mecklenburger Seenplatte- Rügen Waren (Müritz) – Blücherhof – Nordufer des Malchiner Sees – Malchin Fernweg

Mecklenburger Seenplatte- Rostock Waren (Müritz) – nördlich vom Kölpinsee – Krakow am See Fernweg

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 30 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Bezeichnung Symbol* Verlauf im Kernentwicklungsraum Kleine Schlössertour Schloss Grubenhagen – Großen Luckow – Ziddorf – 19 km Schorssow regionaler Radweg

Rundweg – Auf den Spuren von Fritz Reuter Gielow – Faulenrost 32 km regionaler Radweg Rundweg – Große Peenetour 55 km Demzin – Faulenrost – Groß Gievirz regionaler Radweg Rundweg – Kleine Peenetour 30 km Faulenrost – Groß Gievitz regionaler Radweg

Rad- und Wanderweg rund um den Torgelower See Rundweg Torgelower See verläuft durch Groß Gievitz – Minenhof

Müritz Rundweg Waren (Müritz) – Röbel 106 km rund um die Müritz regionaler Radweg

Rundweg Kölpinsee Fleesensee Waren (Müritz) – – Klink 45 km rund um die beiden Seen regionaler Radweg

Rundweg Kummerower See Malchin – – Sommerstorf 45 km rund um den Kummerower See regionaler Radweg Rundweg – Rund um den Tete- rower See Teterow – Teschow – Thürkow 30 km rund um den Teterower See regionaler Radweg Rundweg – Um das Teterower Becken Teterow – Teschow – Dalkendorf 48 km zum Teil parallel zum Rundweg um den Teterower See regionaler Radweg Wanderwege

Fernwanderweg E 9A Südufer des Malchiner Sees – Dahmen – Rothemoor

Bewohnte Wanderweg rund um den Torgelower See. Landschaften verläuft durch Groß Gievitz – Minenhof

Müritz-Nationalparkweg Wanderweg im Müritz Nationalpark 158 km

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 31 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Bezeichnung Symbol* Verlauf im Kernentwicklungsraum Rad- und Wanderweg rund um den Tiefwarensee. Rundweg Tiefwarensee gleichzeitig Eiszeitlehrpfad 10 km beginnt und endet in Waren (Müritz)

Balkonwanderweg in und um Basedow herum 5 km Weg führt durch die Parkanlage des Schlosses

Wanderrundweg Basedower Forst Rundweg durch den Basedower Forst, Start und Ziel in Basedow 10 km Wanderweg entlang der Ostpee- ne entlang des NSG Ostpeene und durch Demzien 18 km

Wanderweg rund um Teterow rund um Teterow und durch "NSG Teterower Heidber- 20 km ge" und "NSG Binsenbrink im Teterower See"

Wanderweg Heidberge Wanderweg durch das NSG Heidberge 6 km

Zu eiszeitlichen Höhen Malchin – Salem – Malchin zahlreiche weitere kleinere Wan- verlaufen quer durch den gesamten Untersuchungs-

derwege in der Umgebung raum Reitwege Reitweg Sommerstorf – Klocksin Reitgebiet 1 nordöstlich vom Malchiner See , Rund um Remplin Reitgebiet 2 südlich vom Kummerower See, Rund um Grammentin

Zur Streckenqualität der Rad-, Reit- und Wanderwege lässt sich sagen, dass die Beschaffenheit des Untergrundes sehr unterschiedlich ist und nahezu die komplette Bandbreite bereit hält. Wäh- rend Reit- und Wanderwege größtenteils über unasphaltierten Untergrund führen, i.d.R. Wald- und Feldwege, verlaufen die Radwege überwiegend auf asphaltierten Untergrund und weniger auf Wald- und Feldwegen. Die Streckenführung der Radwege erfolgt häufig auf den öffentlichen Ver- kehrswegen, hier vor allem Kreis- und Gemeindestraßen. An stärker befahrenen Straßen wurden in den letzten Jahren gezielt neue Radwege gebaut und in diesem Bereich wird weiter investiert. 27 Allerdings gibt es im KER sowie in den umliegenden Gemeinden keine einzige Fahrrad Reparatur- stationen. Erst in den umliegenden Städten Waren (Müritz), Malchin und Teterow lassen sich Fahr- radhändler mit dazugehörigen Werkstätten finden. Für eventuell auftretende Pannen könnte das Angebot einer mobilen Fahrradwerkstatt entwickelt werden. Um Autofahrer für eine Rast anzusprechen, gehören Parkplätze zur Grundausstattung. Im gesam- ten KER gibt es kleinere Parkplätze, die von Gästen der Region genutzt werden können, jedoch keine explizit ausgewiesenen touristischen Parkplätze oder Wanderparkplätze darstellen (privater Parkplatz in Ulrichshusen, Parkplätze in Moltzow an der B108 neben der Gaststätte und vor dem Gemeindehaus, Parkplatz in Rambow an der Kirche und in Schwinkendorf an der Kegelbahn). Parkplätze sind in zweierlei Hinsicht wichtig. Zum einen starten Wanderer Ausflüge oft von Park- plätzen und zum anderen ist die Region nur schlecht mit dem ÖPNV zu erreichen, so dass Tages- touristen quasi gezwungen sind mit dem PKW anzureisen. Hier ließe sich neben dem Parkplatz in Ulrichshusen ein zweiter öffentlicher Parkplatz in Rambow oder aber auch in Moltzow errichten.

27 Vgl. Landkreis Müritz (2005): Radwegekonzept Landkreis Müritz, Waren (Müritz), S. 6 ff.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 32 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Schutzhütten und Infotafeln / Aussichts- und Beobachtungspunkte

Ein gut ausgebautes Rad- und Wanderwegnetz erfordert Schutzhütten bzw. Rastplätze, um durch- ziehenden Natur- und Aktivtouristen den Aufenthalt in der Region zu ermöglichen. Auch eine ge- zielte Besucherlenkung durch Informationstafeln ist von hoher Bedeutung für den Tourismus. Um die Region erleben bzw. wahrnehmen zu können, sollten ausgewiesene Aussichts- und Beobach- tungspunkte als Zwischenstopp vorhanden sein. Im KER gibt es zahlreiche informative Tafeln zur Landschafts- und Kulturgeschichte. Diese touristi- schen Informationstafeln befinden sich überwiegend in einem guten Zustand und sind optisch sehr ansprechend gestaltet. Thematisch erläutern sie die Entwicklungsgeschichte einzelner Dörfer, ein- zelner Sehenswürdigkeiten oder aber auch die eiszeitliche Entstehung der gesamten Region. In der Nähe der Informationstafeln befinden sich zum Teil Bänke und Rastplätze, so etwa in Moltzow und in Schwinkendorf. Am Schloss in Ulrichshusen, dem touristischen Highlight der Region, gibt es allerdings keinen öffentlichen Rastplatz. Sitzgelegenheiten beschränken sich hier auf das Restau- rant. Kritisch zu betrachten ist auch das Fehlen von Schutzhüten bzw. Unterstellmöglichkeiten. Auf den Fotos in der nachstehenden Abbildung sind neben den zwei Rastplätzen einzelne Informationsta- feln zu erkennen.

Abbildung 2-3: Informationstafeln, Wegweiser und Rastplätze in der Region Moltzow-Schwinkendorf (eigene Bilder, vor Ort Begehung

Im Vergleich zu den touristischen Informationstafeln und Wegweisern sind die Informationskästen für die Einwohner in einem schlechten Zustand, ebenso wie die Schutzhütten. Aussichts- und Beobachtungspunkte sind im KER nicht vorhanden, obwohl die Region vom land- schaftlichen Profil her mit ihren natürlichen Fernsichten dafür wie prädestiniert erscheint. Dem Be- sucher bieten sich an mehreren Stellen im Gemeindegebiet sehr gute Weitblickmöglichkeiten (z.B. Hassberg in Ulrichshusen). Der nächstgelegene Aussichtsturm befindet sich am Malchiner See in der Gemeinde Dahmen.

Wasserwege

Im KER befinden sich keine Wasserwege . Auch ist das Gebiet des KER an keinem größeren See gelegen. Als kleiner bis mittelgroßer See kann der Ulrichshuser See angesehen werden. Er verfügt über zwei Badestellen, eine in Ulrichshusen und eine in Rambow. Bei allen anderen Gewässern im

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 33 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Gemeindegebiet handelt es sich um mehr oder weniger touristisch unbedeutende Teiche, Tümpel, Bäche und Gräben. Im KOR und wU offenbart sich dagegen ein großes Angebot an allen Arten von Gewässern. An- knüpfungspunkte an attraktive Wasserwanderrouten bieten sich im Bereich des Malchiner Sees und der Müritz. Hier befinden sich gleich drei bedeutende Wasserwanderstraßen. Dazu zählen die Peenewasserstraße, Müritz-Elde-Wasserstraße und der Müritz-Havel-Kanal, welcher in die Obere Havel-Wasserstraße übergeht. Diese Wasserstraßen sind touristisch sehr gut erschlossen und vermarktet, was sich in der touristischen Infrastruktur wie Wasserwanderrastplätze, Bootsverleihe, Kanustationen inklusive Bootshäusern, Anlegestellen, Online-Auftritt etc. widerspiegelt. Touristische Ausflugsfahrten auf dem Wasserweg werden im wU von April bis Dezember in Waren (Müritz) und in Malchin angeboten. Vom Warener Stadthafen aus lassen sich neben verschiedenen Tagestouren auch mehrtägige Flusskreuzfahrten unternehmen. Der größte Anbieter ist die Müritz- schifffahrtsgesellschaft, welche auch unter dem Namen Weiße Flotte Müritz firmiert. Als zweiter Anbieter in diesem Bereich ist die Schifffahrtsgesellschaft Müritz, welche den Zusatznamen Blau Weiße Flotte trägt. Beide Gesellschaften bieten neben den Ausflugsfahrten regelmäßig Fährfahrten zu Orten entlang der Müritz und zu Orten entlang der Wasserstraßen, wie Plau am See, Malchow, Röbel, Mirow oder Wesenberg an. Eine dritte in Waren (Müritz) ansässige Reederei ist die Müritz Flotte, Müritzwind Personenschifffahrt GmbH, welche jedoch keine Fähr-, sondern nur Ausflugs- fahrten anbietet. Ab Malchin lassen sich auf der Peenewasserstraße ebenfalls Ausflugsfahrten buchen. Diese werden von der Peeneschifffahrtsgesellschaft mit Sitz in Demmin angeboten. 28 Ein infrastrukturelles Problem hinsichtlich der Wasserstraßen stellt der Ist-Zustand des Dahmer- Kanlas dar. Der rund 7,5 km lange Dahmer-Kanal verbindet die Stadt Malchin mit dem Malchiner See. Seit längerer Zeit ist der Kanal nicht mehr schiffbar, wird aber von Kanu und Ruderbooten genutzt. In den letzten Jahren ist der Kanal zunehmend verwildert. Aufgrund seiner sehr geringen Wassertiefe (stellenweise nur noch 40cm) lässt sich der Dahmer-Kanal bei Niedrigwasser auch für Kanu und Ruderboote schwer passieren. Hier fordern Touristiker und regionale Initiativen, wie etwa die Interessengemeinschaft Pro Malchiner See , seit längerem die Instandsetzung des Kanals. 29

Fazit

Touristisches Wegesystem: Vernetzung & Qualität Stärken Schwächen - zahlreiche Rad- und Wanderwege innerhalb - oft gemeinsame Streckenführung von Radfahrern, des KER, KOR und wU Wanderern und Autofahrern auf Kreis- und Ge- meindestraßen ohne Tempolimit - Rad- und Wanderwege führen oft über wenig - Streckenqualität auf Wald- und Feldwegen zum befahrene Straßen Teil sehr schlecht, aufgrund gleichzeitiger Nut- zung der Wege durch landwirtschaftliche Fahr- - Konzeption nach Themenrouten z.B. Eichen- zeuge tour, Eiszeitroute oder Schlösser-Rundfahrt - direkte Radanbindung des KER an Waren (Mü- - viele Verknüpfungspunkte / gute Vernetzung ritz) als zentralen Knotenpunkt fehlt mit Knotenpunkte zwischen den einzelnen Routen - an einigen Orten Schilderkonzentration: kann Touristen verwirren - gute Ausschilderung / Darstellung der Rad- und Wanderwege auf Informationstafeln - im Gegensatz zu touristischen Informationstafeln sind die Informationstafeln für die Einwohner im - an einigen Orten Rastplätze schlechtem Zustand - überwiegend gute bis durchschnittliche Fahr- - Rastplätze überwiegend aus Holzmaterialien, bahnqualität, gute Eignung zum Radfahren stark witterungsanfällig und Wandern - kaum überdachte Rastplätze, bei plötzlich einset-

28 www.mueritzflotte.de, www.schiffahrt-mueritz.de, www.mueritzer-flotte.de und www.amazonaspeene.de 29 Vgl. Nordkurier Lokalnachrichten: http://www.nordkurier.de/cmlink/nordkurier/lokales/malchin/see-aktivisten-kummern- sich-um-radweg-und-kanal-1.371255; Stand: 01/2013

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 34 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Touristisches Wegesystem: Vernetzung & Qualität Stärken Schwächen - abwechslungsreiche Streckenführung durch zenden Regen kein Schutz für Radfahrer und das vorgegebene Landschaftsrelief Wanderer - einzelne Unterkünfte verleihen Fahrräder und - Feld- und Waldwege im Landschaftsschutzgebiet bieten Gepäcktransport – Asphaltierung hier kaum möglich - mit der Deutschen Alleenstraße längste und - Fahrrad-Reparaturstationen nur in den umliegen- bekannteste Ferienstraße Deutschlands in den Städten unmittelbarer Nachbarschaft. - kaum Hinweisschilder für die Schwedenstraße, - Schwedenstraße mit Potenzial für skandinavi- lediglich eines vor der Kirche in Rambow, sche Touristen - nur ein öffentlicher Auto-Parkplatz im gesamten - Reitwege punktuell vorhanden Gemeindegebiet (Ulrichshusen) - Vorhandensein der Draisinenstrecke Waren - Reitwege mangelhaft ausgeschildert und nicht mit (Müritz) - Schwinkendorf einander verbunden - Wasserwanderwege im wU touristisch sehr gut - Dorfrandlage der Endhaltestelle der Draisine in erschlossen Schwinkendorf, Rastplatz wirkt trostlos - Waren (Müritz) und Malchin als Anlaufhäfen - Keine Wasserwanderwege im KER der Personenschifffahrt, vor allem die Müritz - Landschaftsrelief nicht durch Aussichts- und sehr bedeutend für die touristische Schifffahrt Beobachtungstürme genutzt - Dahmer-Kanal befindet sich in einem schlechten Zustand, kaum noch passierbar

Herausforderungen

- Direktverbindung für Radfahrer nach Waren (Müritz) und Teterow realisieren – Radweg entlang der B 108 bauen – Anschluss des KER an die Fernradwege - Bänke und Rastplätze witterungsunabhängiger gestalten, Überdachungen errichten - mobilen Fahrrad Reparaturservice einrichten - Informationstafeln nicht nur für Touristen, sondern auch für Einwohner der Gemeinde attraktiv gestalten - Gemeinde und hier speziell den Ort Moltzow als touristischen Schnittpunkt für Radfahrer und Wanderer zwischen dem NP Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See, NP Nossentiner / Schwinzer Hei- de und Müritz Nationalpark etablieren – Moltzow liegt verkehrsgünstig - zweiten Parkplatz für Autofahrer einrichten und von dort kurze Wanderrouten entwickeln. Moltzow liegt verkehrsgünstig direkt an der B 108, Rambow hat die Kirchen und das Burgtal – attraktiv für Wanderer - Reitwege besser ausschildern und vernetzen – potenzielle Positionierung von Schwinkendorf aufgrund der langen Pferde- und Reitsporttradition - Endhaltestelle der Draisine in Schwinkendorf für den Besucher einladender gestalten, z.B. Überdachung der Rastplätze

- Landschaftsrelief mit den Weitblicken in Form von Aussichtsplattformen verstärkt nutzen (Besonderheit der Mecklenburgischen Schweiz) - Gewährleistung und Absicherung der Unterhaltung und Pflege der touristischen Wegeinfrastruktur

2.2.3 Unterkunftsbetriebe und Gastronomie

Unterkunftsbetriebe

Die Kapazität und Vielfältigkeit an Übernachtungsmöglichkeiten im KER ist begrenzt. Sowohl der KOR als auch der wU weisen dagegen ein vielseitiges und für nahezu jeden Gast passendes An- gebot aus, vom Campingplatz mit Bungalows, Caravan- und Zeltplätzen sowie herbergsartigen Großunterkünften am Malchiner See über Ferienwohnungen und Ferienhäuser in nahezu allen Ortsteilen bis hin zu Herbergen und Hotels in Guts- und Herrenhäusern. In den Städten Waren

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 35 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

(Müritz), Malchin und Teterow lassen sich zudem weitere Unterkunftsmöglichkeiten in allen Preis- und Niveauklassen finden. Im KER ist der größte Unterkunftsanbieter das Schlosshotel Ulrichshusen. Es verfügt über ein viel- fältiges Übernachtungsangebot. In der folgenden Abbildung ist die räumliche Verteilung des zum Schlosshotel gehörenden Gebäudekomplexes dargestellt.

Abbildung 2-4: Schlosshotel Ulrichshusen und der dazugehörende Gebäudekomplex

Quelle: www.ulrichshusen.de/index.php?page=187; Stand: 01/2013 30

30 Ende März hat die Homepage des Schlosshotels Ulrichshusen ein Facelifting erfahren und präsentiert sich dem Besu- cher in einem neuen Design. Mit der Umgestaltung der Website sind einige Informationen neu hinzugekommen, andere Informationen sind dagegen verloren gegangen.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 36 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Wie die Abbildung zeigt, setzt sich das Schlosshotel Ulrichshusen aus einem Schlosspark im OT Ulrichshusen und einem Gutspark im OT Tressow zusammen. Anhand der Legende lässt sich erkennen, dass sowohl der Schlosspark als auch der Gutspark aus mehreren Einzelgebäuden bestehen. Aktuell befinden sich sechs weitere Gebäude im Bau. Das Schlosshotel Ulrichshusen verfügt derzeit über ein Angebot an 118 Betten, welches sich in 49 Hoteldoppelzimmer, sieben Ferienwohnungen und drei Ferienappartements aufteilt. Nach Fertigstellung der im Bau befindli- chen Gebäude (geplant Ende 2013) wird das Schlosshotel über eine Kapazität von 260 Betten verfügen. Die Unterkünfte sind qualitativ hochwertig ausgestattet, was sich in einem gehobenen Preisniveau widerspiegelt. Partner des Schlosshotels ist u.a. das E-Bike Netzwerk Movelo. Vom Schlosshotel unabhängig befinden sich im KER weitere Übernachtungsmöglichkeiten. Allein in Ulrichshusen sind es fünf Ferienwohnungen (FEWO) mit einer Kapazität von 26 Betten. In Tres- sow gibt es drei FEWO, welche eine Übernachtungsmöglichkeit für 16 Personen ermöglichen. In den Ortsteilen Lupendorf, Schwinkendorf und Moltzow befindet sich jeweils eine FEWO mit einer Kapazität für fünf, vier und nochmals vier Personen. In Rambow befindet sich der Alte Pfarrhof. In ihm sind drei unterschiedlich große FEWO untergebracht, welche insgesamt inklusive Aufbet- tungsmöglichkeiten über 30 Betten verfügen. Darüber hinaus gibt es in Rambow noch zwei weitere FEWO, in denen zusammen 12 Personen unterkommen können. Das Preisniveau in den einzelnen FEWO unterscheidet sich je nach Größe und Ausstattung und reicht von 37€ für eine kleine FEWO in Schwinkendorf bis hin zu 170€ für eine große FEWO in Rambow. Über das gesamte Jahr gese- hen verfügt der KER somit über eine Bettenkapazität von aktuell 215 Betten. In den Ortsteilen Langwitz und Marxhagen gibt es keine Unterkunftsmöglichkeiten. Auffällig ist, dass sich das Ange- bot an FEWO überwiegend auf die drei OT Rambow, Tressow und Ulrichshusen konzentriert. Da- bei scheint vor allem die Nähe zum Schloss Ulrichshusen und zum Ulrichshuser See ausschlagend zu sein. Aufgrund ihrer geringen Größe (Bettenzahl < 9) zählen die meisten der privaten Ferienwohnungs- bzw. Ferienhaus-Anbieter zum sogenannten grauen Beherbergungsmarkt, wodurch sie von keiner amtlichen Statistik erfasst werden. Bedingt durch die Lage in den Tourismusschwerpunkträumen Malchiner See und Müritz-Region ist im KOR und im wU ein umfangreicheres Beherbergungsangebot für verschiedene Zielgruppen zu finden. Zu den größeren Beherbergungsbetrieben in den umliegenden Gemeinden zählt das Hotel Alter Landsitz (76 Betten) im OT Sommerstorf in der Gemeinde Grabowhöfe. In der Gemeinde Gielow im OT Peenhäuser befindet sich der Hotel- und Ferienpark Peenhäuser, welcher über eine Bettenkapazität von 50 und durch Aufbettungsmöglichkeiten optional auch über 65 Betten verfügt. Die im Gutshof Blücherhof untergebrachte Herberge (Gemeinde Klocksin, OT Blücherhof) bietet Übernachtungsmöglichkeiten für 38 Personen. Ebenfalls in der Gemeinde Klocksin befindet sich der Biohof Peitz mit dem Klax-Indianerdorf. Das Indianerdorf bietet in den Sommermonaten 54 Kindern und Jugendlichen Übernachtungsmöglichkeiten in Tipi-Zelten. Eine Jugendherberge mit 121 Betten gibt es im OT Dahmen in der Gemeinde Dahmen. Daneben gibt es in Dahmen noch eine Bungalowsiedlung mit 25 Bungalows und einer Bettenkapazität von 100 Betten. Ebenfalls in Dahmen direkt am Malchiner See gelegen, befindet sich ein Campingplatz mit 80 Stellplätzen für Wohnmobile und Zelte. Ein weiterer Campingplatz befindet sich ebenfalls am Malchiner See im OT Seedorf in der Gemeinde Basedow. Dieser Campingplatz ist mit 170 Stellplätzen der größte Be- herbergungsbetrieb in den umliegenden Gemeinden. Ein dritter Campingplatz mit ca. 60 Stellplät- zen liegt im Hinterland der Gemeinde Basedow direkt am Basedower Forst. Darüber hinaus gibt es in den Ortsteilen der umliegenden Gemeinden zahlreiche private Ferienwohnungen und Ferien- häuser. In der nachstehenden Tabelle ist die Bettenkapazität für die sieben im KOR liegenden Gemeinden zusammengefasst.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 37 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Tabelle 2-5: Bettenkapazität KER und angrenzende Gemeinden 31

Gemeinde Bettenkapazität / Stellplätze Moltzow 215 Betten Basedow 146 Betten / 230 Stellplätze Dahmen 283 Betten / 80 Stellplätze Faulenrost 16 Betten Gielow 50 Betten, optional 65 Betten Grabowhöfe 142 Betten Klocksin 68 Betten, mit Klax-Indianerdorf 122 Betten Peenehagen 87 Betten

Die Tabelle macht deutlich, dass sich ein Großteil der Unterkunftsmöglichkeiten in den Gemeinden Basedow und Dahmen befindet, was vor allem mit der Wasserlage am Malchiner See zusammen- hängt. Hier liegen auch die drei Campingplätze. Die restlichen fünf Gemeinden Faulenrost, Gielow, Grabowhöfe, Klocksin und Peenehagen verfügen über eine geringere Bettenkapazität. Im wU und somit außerhalb der umliegenden Gemeinden sind bei den Unterkunftsbetrieben spe- ziell die in einer ähnlichen Kategorie wie das Schlosshotel Ulrichshusen einzuordnenden Schloss- hotels zu nennen. Hierzu zählen das Schlosshotel in Schorssow (84 Betten), das 5-Sterne Schlosshotel Burg Schlitz (40 Betten), das Jagdschloss in Neu Garz (30 Betten) und das Landhotel Schloss Teschow (ca. 220 Betten). Zudem liegen im Umkreis von 30 km zwei Großferienanlagen, zum einen das Van der Valk Resort in Linstow und zum anderen das Land-Fleesensee 32 in Göh- ren-Lebbin mit jeweils rund 2.000 Betten. Für die Städte Malchin, Teterow und Waren (Müritz) wird aufgrund der Vielzahl an Unterkunftsmög- lichkeiten keine diesbezügliche Bestandsanalyse durchgeführt. Die Preisspanne der vorhandenen Übernachtungsangebote im wU ist sehr groß. Während die Ho- telunterkünfte und im speziellen die Schlosshotels im oberen Preissegment liegen, sind die Preise der übrigen Übernachtungsmöglichkeiten überwiegend im unteren Preissegment angesiedelt. Zum unteren Preissegment zählen die Jugendherberge in Dahmen, die drei Campingplätze sowie ein Großteil der Ferienwohnungen. Das Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten mit entsprechender Bettenkapazität für den Grup- pentourismus, sprich für zusammenhängende Reisebusgesellschaften, kann als ausreichend an- gesehen werden.

Kulinarik: Gastronomieanbieter / Versorgungsmöglichkeiten

Die Situation im Bereich Gastronomie ist zumindest im KER recht einseitig. So gibt es innerhalb des Gemeindegebiets zum einen den Gastronomieanbieter, das Restaurant Am Burggraben des Schlosshotels Ulrichshusen. Das Angebot des Restaurants ist qualitativ hochwertig und für ein

31 Dabei erhebt die Tabelle keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ein Problem bei der Ermittlung der Bettenkapazität ist das graue Beherbergungsgewerbe. Ferienwohnungen und Ferienhäuser werden ohne großen Aufwand eröffnet und wieder geschlossen. Hierzu gibt es keine statistisch verifizierbaren Datenerhebungen. Ein zweites Problem ist das unkoordinierte Marketing in der Region. Es gibt zahlreiche Internetportale und Beherbergungskataloge, die alle eine unterschiedliche Auswahl an Unterkunftsmöglichkeiten aufführen. Eigene Bestandsanalyse: www.fewo-mv.de; www.feriendomizil-mv.de; www.waren.m-vp.de/ferienwohnungen.htm sowie die Internetpräsenzen einzelner Anbieter. 32 Im Sommer 2011 wurde bekannt, dass die Großferienanlage Land-Fleesensee finanzielle Probleme hat. Das Eigentü- merkonsortium bestehend aus 1.800 Investoren plant den Verkauf der Anlage. Grund dafür ist eine Kreditbürgschaft in Schweizer Franken, welche sich durch Wechselkursschwankungen zum Nachteil entwickelt hat. Vgl. http://www.morgenpost.de/wirtschaft/article110713089/Ferienanlage-Land-Fleesensee-soll-verkauft-werden.html (Abruf: 10.01.2013).

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 38 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Schlosshotel angemessen, damit verbunden ist jedoch ein entsprechendes Preisniveau. Zudem gibt es in Ulrichshusen seit 2010 ein Bistro und in Moltzow das „Gasthaus zur Kastanie“. Alle weite- ren ehemaligen gastronomischen Einrichtungen in Moltzow und Schwinkendorf sind aufgrund mangelnder Nachfrage sowie eines qualitativ niedrigen Niveaus geschlossen worden. 33 Für Ul- richshusen ist mit Fertigstellung der im Bau befindlichen Pergola (geplant im Frühjahr 2013) die Eröffnung eines Selbstbedienungsrestaurants vorgesehen. Versorgungsmöglichkeiten im KER bestehen in Form von drei kleinen Einkaufsläden. Sie befinden sich in den OT Lupendorf, Moltzow und Schwinkendorf. Die Öffnungszeiten sind jedoch stark ein- geschränkt und orientieren sich kaum am touristischen Bedarf. 34 Im KOR ist die Situation, bedingt durch eine entsprechend höhere Nachfrage und zum Teil innova- tivere Angebote, eine andere. Das Angebot reicht vom Imbiss über Cafés und Gaststätten bis hin zu Fischrestaurants. Die meisten gastronomischen Einrichtungen befinden sich ebenfalls wie die touristischen Unterkunftsmöglichkeiten in den Gemeinden Basedow und Dahmen in der Nähe des Malchiner Sees. Allein in der Gemeinde Basedow gibt es ein Steakhaus, einen Bauernmarkt, drei Cafés und einen Imbiss. In der Gemeinde Dahmen sind es eine Fischerei, zwei Gaststätten, zwei Cafés und ein Getränkestützpunkt. Die Wassermühle im OT Ziddorf ist eine ganzjährig geöffnete Gaststätte, die kulturelle Veranstaltungen anbietet und über einen erlesenen Kräutergarten verfügt. Die im OT Dahmen direkt am Malchiner See gelegen familiengeführte Fischerei bietet im Verkaufs- raum frisch gefangenen Fisch direkt zum Verkauf an. In der Gemeinde Grabowhöfe gibt es drei Gaststätten, eine davon ist das Wirtshaus zum Hufschmied im OT Sommerstorf. Als innovative Angebote gelten der Welshof Schliemann (Fischerei mit Gaststätte) in der Gemeinde Faulenrost, das Restaurant im Hotel- und Ferienpark Peenhäuser in der Gemeinde Gielow, die Privatbrauerei Eick Bräu in der Gemeinde Peenhagen im OT Groß Gievitz sowie das Café Dubenhus auf dem Gelände der Herberge Blücherhof in der Gemeinde Klocksin. Bei den nicht gastronomischen Versorgungsmöglichkeiten sieht die Situation in den angrenzenden Gemeinden ähnlich zur Situation in der Gemeinde Moltzow aus. Es gibt einzelne kleine Versor- gungsläden, aber keinen größeren Supermarkt. Erst in den Städten Malchin, Teterow und Waren (Müritz) lassen sich die nächsten größeren Supermärkte finden. Insgesamt betrachtet ist die Verteilung an gastronomischen Einrichtungen in der Fläche jedoch als unzureichend anzusehen. In vielen Orten fehlen die Einkehrmöglichkeiten. Speziell im KER wäre eine Wiedereröffnung der Gaststätten in Moltzow und Schwinkendorf wünschenswert. Mehrheitlich wird eine einfache Gastronomie angeboten. Auch das Angebot an und die Verwendung von regio- nalen Produkten kann noch intensiviert werden. Hier bestehen zwischen den regionalen Produzen- ten und den Gastronomieeinrichtungen noch Defizite in der Zusammenarbeit. Die kulinarische Ent- deckungsreise durch den Untersuchungsraum bietet insgesamt betrachtet zwar abwechslungsrei- che Angebote. Jedoch ist sowohl im KER als auch im KOR die gastronomische Vielfalt beschränkt. Eine neue vielversprechende Initiative ist das Gourmetwandern 35 , welches den Feinschmecker auf einer mehrtägigen Wandertour mit kulinarischen Hochgenüssen durch die Region der Mecklenbur- gischen Schweiz führt. Etappenziele sind die Schlosshotels in Ulrichshusen, Burg Schlitz, Schors- sow und Teschow, wo in den Restaurants mecklenburgische Gerichte auf die Wanderer warten. Eine andere kulinarische Initiative sind die im Jahr 2012 zum zweiten Mal durchgeführten Gutskü- chenwochen. Auch hier stehen die Gutshäuser mit ihren Restaurants im Mittelpunkt. Vorbildlich bei den beiden relativ jungen Projekten ist die Verwendung regionaler Produkte. Nachteilig ist, dass sich beide Veranstaltungen im gehobenen Preissegment ansiedeln.

33 Das betrifft nach Aussage von Frau Härtfelder (24.10.2012) vom Pfarrhof Rambow speziell den Gasthof in Moltzow. Dieser ist erst im Jahr 2012 geschlossen worden. Problem war hier vor allem das qualitativ schlechte Angebot. Die ehema- lige Gaststätte in Schwinkendorf gibt es schon seit längerer Zeit nicht mehr. 34 Lupendorf: Tante Emma Laden in einer DDR-Platte, Öffnungszeiten: Mo-Fr von 8.00-9.00 und 16.00-17.00 Uhr. Molt- zow: Edeka-Laden mit Post, Öffnungszeiten: Mo-Fr von 8.30-12.30 Uhr und 15.00-17.30 Uhr, Sa 8.30-11.00 Uhr. Schwin- kendorf: Edeka-Laden mit Post, Öffnungszeiten: Mo-Fr von 6.30-13.00 Uhr und 15.00-17-30 Uhr, Sa von 8.00-11.00 Uhr. 35 Initiatorin des Gourmetwanderns ist die Teterowerin Ulrike Lübbert. Sie ist auch der Betreiberin der Internetplattform Romantisches Mecklenburg, welche sich speziell mit der Vermarktung hochwertiger Angebote der Mecklenburger Schweiz beschäftigt. Vgl. www.romantisches-mecklenburg.de

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 39 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Fazit

Beherbergung und Gastronomie Stärken Schwächen - Schlosshotel Ulrichshusen landschaftlich schön - KER geringe Vielfalt an Unterkunftsmöglichkei- gelegen, direkt am Ulrichshuser See umgeben ten (Schlosshotel vs. FEWO), fehlendes mittle- von einem Landschaftspark res Preisniveau - Ulrichshusen und das Schlosshotel sind v. a. - in den Ortsteilen Moltzow, Schwinkendorf und durch die Festspiele MV überregional bekannt Lupendorf kaum Übernachtungsmöglichkeiten, - Ausbau des Schlosshotel Ulrichshusen ‰ deutli- lediglich eine FEWO je Dorf che Erhöhung der Bettenkapazitäten im KER - keine statistische Erfassung vieler FEWO, auf- - Schlosshotel grund der geringen Bettenzahl ‰ großer Anteil des grauen Beherbergungsgewerbes im ge- - Vielfalt an Unterkunftsbetrieben im KOR und wU samten Untersuchungsgebiet ‰ differenziertes Unterkunftsangebot bei Preis und Ausstattung - geringes Übernachtungsangebot speziell für Radfahrer und Wanderer - Platzangebot für größere Reisegruppen vorhan- den - unübersichtliche Kommunikation der Unter- kunftsangebote im gesamten U-Raum - bestehende Kooperationen zwischen den Hotels und Restaurants in den Guts- und Herrenhäu- - gastronomisches Angebot im KER beschränkt sern ‰ können als Impulsgeber angesehen wer- auf ein Restaurant und ein Bistro den - gastronomische Betriebe im KOR mit begrenz- - einzelne innovative gastronomische Angebote, tem Angebotsvielfalt z.B. Welshof Schliemann, Braumanufaktur Eick - mittleres Preissegment im gastronomischen Bräu, Gourmetwandern, Gutsküchenwochen Angebot unterrepräsentiert (wichtig für Anwoh- - zunehmende Verwendung regionaler Produkte ner und Familienausflügler) durch die gastronomischen Anbieter - einzelne Gaststätten im KOR ohne Internetprä- - Versorgungsmöglichkeit durch drei Einkaufslä- senz, z.B. Gaststätte Flachseequell in Grabow- den im KER gegeben höfe, Gaststätte zum Eichenbaum in Groß Gie- vitz - Öffnungszeiten der Einkaufsläden im KER richten sich nicht nach dem touristischen Bedarf - nächstgelegene Supermärkte erst in den umlie- genden Städten

Herausforderungen

- Ausbau der Unterkunftsangebote für die Zielgruppe Radfahrer und Wanderer - Erstellung eines einheitlichen Gastgeberverzeichnisses sowohl für KER als auch für KOR - Vernetzung der Beherbergungsbetriebe – Ausbau der Serviceleistungen: Weitervermittlung, Verkauf von Karten- und Infomaterial, Gepäcktransport, Picknick- und Lunchpaketservice, Unterstell- und Repara- turmöglichkeiten für Fahrräder - Wiederbelebung der Gaststätten in Moltzow und Schwinkendorf - weitere Forcierung der gastronomischen Verwendung von regional hergestellten Produkten ‰ Angebote in der Gastronomie unbedingt qualitativ und mit regionstypischen Produkten aufwerten - Aufbau einer Vertriebsstruktur zwischen regionalen Lebensmittelproduzenten und Gastronomieeinrich- tungen - Gewährleistung von besucherfreundlichen Öffnungszeiten

2.2.4 Qualität touristischer Infrastruktur - Qualitätskriterien / Zertifizierungssysteme So vielfältig die Zielgruppen sind, eines ist allen gemeinsam: Ihr feines Gespür für und ihre Erwar- tungen an die Qualität des touristischen Angebotes im Wechselverhältnis von Preis und Leistung. Die wachsende Reiseerfahrung macht den Touristen heute kritischer und anspruchsvoller denn je. Die Qualität des touristischen Angebotes ist daher ausschlaggebend für die Nachfrage. Um Quali-

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 40 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum tät sicherzustellen, nachzuweisen und für den Gast transparent zu machen, haben sich Klassifizie- rungssysteme, Gütesiegel und Qualitätslabel etabliert. Am bekanntesten sind wohl die Sterne im Gastgewerbe. Das Qualitätssiegel Viabono ist eine wichtige Zertifizierung für touristische Leis- tungsträger in den Kategorien Hotellerie, Ferienwohnungen, Restaurant, Jugendunterkünfte, Cam- ping, Kanuanbieter, Reiseveranstalter und Naturparke, die nachweislich umwelt- und klimafreund- lich wirtschaften, schwerpunktmäßig für das Gastgewerbe 36 . Für die einzelnen Zielgruppen- und Themensegmente gibt es mittlerweile eigenständige Qualitäts- siegel, die für jedes Bundesland eigenständig vermarktet werden 37 . Wer heute sein Angebot quali- täts- und zielgruppenorientiert am Markt ausrichten will, kommt an derartigen Qualitäts- und Güte- siegeln nicht mehr vorbei. Touristen nutzen sie gezielt, um sich am Markt zu orientieren und die für ihre Bedürfnisse und Ansprüche am besten geeigneten touristischen Angebote herauszusuchen.

Touristische Wanderwege

Ein qualitativ ansprechendes touristisches Wegesystem mit entsprechender Infrastruktur ist die grundlegende Voraussetzung für touristische Inwertsetzung der Region als naturtouristische Desti- nation und Wertschätzung durch die Gäste. Der Deutsche Wanderverband und der Deutsche Tou- rismus Verband (DTV) haben hierfür Qualitätskriterien entwickelt, deren Erfüllung sich am Titel Qualitätsweg Wanderbares Deutschland erkennen lässt.

Tabelle 2-6: Übersicht zu einzelnen Qualitätskriterien

„Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ - 9 Kernkriterien gilt es zu erfüllen Kriterien Grenzwert 1. naturnahe Wege mind. 35% der Gesamtstrecke 2. schlecht begehbare Wege höchst. 5% der Gesamtstrecke / 1.500 m am Stück 3. Verbunddecken höchst. 20% der Gesamtstrecke / 3.000 m am Stück 4. auf befahrenen Straßen höchst. 3% der Gesamtstrecke / 300 m am Stück 5. neben befahrenen Straßen höchst. 10% der Gesamtstrecke / 3.000 m am Stück 6. nutzerfreundliche Markierung 100% der Gesamtstrecke 7. Abwechslung mind. 2 Formationswechsel auf 8 km 8. Erlebnispotenzial mind. 4 aus den Wahlkriterien 13-19 auf 8 km 9. intensiv genutztes Umfeld höchst. 10% der Gesamtstrecke / 3.000 m am Stück 23 Wahlkriterien , aus denen 11 pro 4-km Streckenabschnitt erfüllt sein müssen: Wegeformat Grenzwert 1. naturnahe Wege (naturbelassen, landschaftstypisch, gut mind. 1.000 m, zählt doppelt ab 2.000 begehbar) m 2. befestigte Wege mit Feinabdeckung (Oberfläche aus neutrale Wertung Feinmaterial mit Korngröße unter 16 mm)

36 Vgl. dazu: www.viabono.de/PhilosophieService/Infothek.aspx; Stand: 02/2013. 37 Die in MV etablierten und vom Tourismus Verband Mecklenburg-Vorpommern vermarkteten Qualitätssiegel sind auf deren Webseite zu finden: http://www.tmv.de/qualitaetsmanagementsysteme; Stand: 04/2013.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 41 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

3. schlecht begehbare Wege (z.B. aufgeschüttete, lose höchstens 300 m Bruchsteindecke mit Korngröße über 16 mm) 4. Verbunddecken (Asphalt, Beton, Pflaster auf der Geh- höchstens 500 m spur) 5. Pfade (Gehspur von weniger als 1 m Breite) mind. 500 m, zählt doppelt ab 1.500 m 6. auf befahrenen Straßen einschließlich ungesicherter höchstens 50 m Fahrbahnquerungen 7. neben befahrenen Straßen bis zu einem Abstand von ei- höchstens 300 m ner Straßenbreite zum Fahrbahnrand Wanderleitsystem Grenzwert 8. nutzerfreundliche Markierung nach Markierungsrichtli- lückenlos, fehlerfrei und eindeutig nien für „Qualitätswege Wanderbares Dl“ 9. Wegweiserstandorte mit Entfernungsangaben mindestens 2 10. Vernetzung mit anderen markierten Wanderwegen mindestens 2 Natur / Landschaft Grenzwert 11. Abwechslung (im Großen wechselnde Landschaftsfor- mindestens 3 men) 12. natürliche Stille (keine maschinen- und verkehrserzeug- mind. 1.000 m am Stück ten Geräusche) 13. attraktive Naturlandschaften (z.B. Altwälder, Waldwie- mind. 1, mehr zählt doppelt sen, Heiden, eindrucksvolle Biotope) 14. natürliche Gewässer (z.B. naturnahe Quellen, Bäche, mind. 1, mehr zählt doppelt Flüsse, Seen, Moore) 15. punktuelle Naturattraktionen (z.B. Gipfel, Schluchten, mind. 1, mehr zählt doppelt Wasserfälle, Naturdenkmäler) 16. eindrucksvolle Aussichten (dauerhaft freies Blickfeld, mind. 1, mehr zählt doppelt mind. 45% Sichtöffnung, 2.000m Sichttiefe) Kultur Grenzwert 17. gefällige Ortsszenen (z.B. Altstadtstraßen, repräsentative mind. 1, mehr zählt doppelt Gebäudezeilen, Marktplätze) 18. lokale Sehenswürdigkeiten (z.B. Bildstöcke, Kreuzwege, mind. 1, mehr zählt doppelt Kapellen, Hünengräber) 19. überregionale Sehenswürdigkeiten (Schlösser, Burgen, mind. 1, mehr zählt doppelt nationale Baudenkmale) Zivilisation Grenzwert 20. intensiv genutztes Umfeld (z.B. Gewerbegebiete, Strom- höchstens 300 m trassen, Windkraftanlagen) 21. Gasthäuser (wenn ab mittags und an mind. 5 Tagen die mind. 1 Woche geöffnet) 22. Haltepunkte für ÖPNV, PKW (z.B. Haltestellen für Bus mind. 1 und Bahn, Wanderparkplätze) 23. Rastmöglichkeiten (z.B. Bänke, Rastplätze) mind. 2 Quelle: www.wanderbares-deutschland.de; Stand: 01/2013

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 42 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Touristische Radwege

Die Qualität und die Mindestanforderungen touristisch nutzbarer Radwege betreffende Richtli- nien/Kriterien werden unter anderem durch den Nationalen Radverkehrsplan 38 sowie den ADFC 39 definiert:

Tabelle 2-7: Qualitätsanforderungen an Radwege

Anforderungen an das Wegesystem: Linienführung Umwegarm und plausibel. Gründe, von direkter Linienführung abzuweichen sind die Führung entlang von Küsten und Ufern, die Führung über besonders wichtige Städte und Sehenswürdigkeiten und das Auswei- chen gegenüber Barrieren Verhältnis zu anderen Verkehrsarten Führung auf der Fahrbahn öffentlicher Straßen im Mischverkehr mit Kraftfahrzeugen möglichst nur auf ruhigen, verkehrsarmen Nebenstraßen (außerorts 500 Kfz/d) Wo dies nicht möglich ist, gilt: - Innerorts: Vmax = 50 km/h bei bis zu 5.000 Kfz/d - Außerorts: Vmax = 70 km/h bei bis zu 2.500 Kfz/d Führung auf Straßen begleitenden Rad- oder Geh-/Radwegen Empfehlung: aus Gründen der Verkehrsruhe nur auf kurzen Abschnitten Führung über Straßen begleitende Rad- oder Geh-/Radwege mit innerorts über 5.000 Kfz/d und außerorts über 2.500 Kfz/d Führung auf straßenunabhängigen Wegen besonders attraktiv für Radfahrer, da Kfz-frei. Freihaltung von Kfz möglichst ohne Behinderung (Umlauf- sperren) Führung auf gemeinsamen Trassen mit Wanderwegen möglichst getrennt geführte Wander- und Radwege, nur bei Wegbreiten von 2,5 m Asphalt für den Radweg und annähernd noch einmal so viel unbefestigt für den Wanderweg ist gemeinsame Trassenführung akzep- tabel Führung auf gemeinsamen Trassen mit Reitwegen Unvereinbarkeit von Rad- und Reitwegen, daher getrennte und voneinander unabhängige Führung Abbiege-, Querungs- und Einfädelhilfen - Knoten, an denen ein Radweg von einer Verkehrsstraße nach links abbiegt oder diese quert, sind durch Senkung der zugelassenen Geschwindigkeit auf 70 km/h und ggf. durch eine Lichtsignalanlage oder ein Schild (Zeichen 138 StVO Radfahrer kreuzen) zu sichern. - bei Straßenseitenwechsel Führung der Radfahrer senkrecht auf die zu querende Straße - sichere und höhengleiche Führung auf die Fahrbahn bei endendem Radweg Ausbaustandard Belagsart - Innerorts: Asphaltbelag, in zweiter Wahl Betonverbundsteine ohne Fase oder Gehwegplatten - Außerorts: in der Regel Asphalt; in zweiter Wahl Betonverbundsteine oder Betondecke Breite Nach ERA 95 - Straßenbegleitender Ein-Richtungs-Radweg 2,00 m (Regelbreite) – 1,60 m (Min.)

38 Nationaler Radverkehrsplan (2012) unter www.bmvbs.de/cae/servlet/contentblob/89724/publicationFile/62136/nationaler- radverkehrsplan-2020.pdf; Stand: 02/2013 39 www.adfc.de/verkehr--recht/radverkehr-gestalten/uebersicht-radverkehr-gestalten; Stand: 02/2013

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 43 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Anforderungen an das Wegesystem: - Straßenbegleitender Zwei-Richtungs-Radweg 3,00 m (Regelbreite) – 2,50 m (Min.) - Straßenbegleitender gemeinsamer Fuß- und Radweg innerorts 3,00 m (Regelbreite) – 2,50 m (Min.) - Straßenbegleitender gemeinsamer Fuß- und Radweg außerorts 2,50 m (Regelbreite) – 2,00 m (Min.) - straßenunabhängiger Radweg 2,50 m (Regelbreite) – 2,00 m (Min.) - straßenunabhängiger getrennter Fuß- und Radweg 5,00 m (Regelbreite) – 4,00 m (Min.) Nicht mehr an der ERA 95 orientiert - Deiche beiderseits der Deichkrone 0,50m Bankett, restliche Breie mind. 2,00 m - ungeeignet sind zweispurige Betonverbundstein- und Betonplattenwege Sicherung der Wege Bauliche Sicherung - Sicherung von Brücken durch Geländer, Umlaufsperren nur in Gefahrenzonen (Befahrbarkeit mit Tan- dems und Fahrradanhängern ohne Absteigen) Poller - Sichtbarmachung durch auffällige Färbung oder Keil aus groben Pflastersteinen Rettungsdienste - Gewährleitung der Zufahrt für Rettungsdienste auf jedem Streckenabschnitt - Wegmarken entlang des Weges zur Angabe des genauen Ortes über Handy Quelle: www.bmvbs.de/cae/servlet/contentblob/89724/publicationFile/62136/nationaler-radverkehrsplan 2020.pdf; Stand: 02/2013

Unterkunftsbetriebe – Qualitätsgastgeber

Der in die Region Reisende ist neben einem guten Wegesystem auf ein gut dargestelltes Netz an Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten angewiesen. Integraler Bestandteil jedes Radfahr-, Wander- oder Reitangebotes ist die Beherbergung bei einem „Wander- oder Radfahrfreundlichen Gastgeber“ nach erfolgter Tour, bei dem sich der erschöpfte Gast abends gut umsorgt wieder fin- det. Als Orientierung in der Auswahl dient ihm dabei nicht nur die Lage entlang der Strecke bzw. innerhalb der Destination, sondern auch ihm bekannte Qualitätssiegel wie etwa das Sternesystem des Deutschen Tourismus Verbandes (DTV), das Bett+Bike Siegel vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC), was sich speziell an den Bedürfnissen von Radtouristen orientiert, oder die Qualitätsklassifizierungen vom Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland (BVCD) für Campingplätze, um nur einige zu nennen. 40 Für Ferienwohnungen und Ferienhäuser gibt es das vom DTV eingerichtete Internetportal sterneferien (www.sterneferien.de). Speziell für die Zielgruppe der Reiter gibt es die von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung FN klassifizierten Reitställe, Wanderreitstationen bzw. Ferienbetriebe, die über den Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern (TMV) in Kooperation mit Landurlaub MV e.V. im Projekt „Reiten in Mecklenburg-Vorpommern“ vermarktet werden. 41

FN-Grundschild „Pferdehaltung“ für FN geprüfter Tourismusbetrieb mit drei Jahre zwei Varianten: Überprüfung durch Landesverband - FN-geprüfter Ferienbetrieb MV - FN-geprüfte Wanderreitstation

40 Weitere Qualitätssiegel sind beispielsweise die Klassifizierungen „Anerkannter Landurlaub“ oder „Wanderbares Deutsch- land“. Mehr zum Thema Qualität und Klassifizierung sowie zu den verschiedenen Siegeln im Tourismussektor lässt sich auf den Internetseiten des Deutschen Tourismusverbands unter folgender URL finden: http://www.deutschertourismusverband.de/klassifizierung.html (Stand: 12.11.2012) 41 Nähere Informationen zu der FN-Klassifizierung der Tourismusbetriebe in MV beim TMV bzw. unter www.reiten-in-mv.de

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 44 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Bei der Gestaltung der Routenführung sollte also unbedingt auch die Anbindung an entsprechende Beherbergungsbetriebe Berücksichtigung finden. 42

Tabelle 2-8: Übersicht Beherbergungskriterien „Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland“ 19 Wahlkriterien, aus denen 9 erfüllt sein 23 Kernkriterien gilt es zu erfüllen müssen 1. Lage in attraktiver Wanderregion und Nähe zum 1. Angebot regelmäßig geführter Touren Wanderwegenetz (bis 2 km) 2. Angebot spezieller Wanderwochen / 2. Klassifizierung nach deutscher Hotelklassifizie- Wochenenden rung / DTV 3. Angebot Kombitouren 3. Möglichkeiten zum Trocknen von Ausrüstung und 4. Vorträge über Region Kleidung und Ausleihservice Schuhputzzeug 5. wandertouristische Weiterbildung für 4. aktuelle Wetterinformationen Mitarbeiter 5. Ablagemöglichkeit für Wanderschuhe 6. Verleih oder Verkauf von Wanderzu- 6. Wanderapotheke behör Verpflegung (gilt nicht für Ferienwohnungen) 7. Wanderinformationen auf der Home- page 7. vielfältiges und gesundes Wanderfrühstück 8. Zertifizierung „Servicequalität 8. Lunchpakete zum Mitnehmen / Thermofrühstück Deutschland“ 9. regionaltypische Küche mit regionalen Produkten 9. Mitglied in einem Verein des Deut- schen Wanderverbandes Service 10. Gäste-, Wander-, Landschafts- oder 10. kurzfristige Aufnahme auch nur für 1 Nacht Kulturführer 11. umfassende Informationen über Betrieb im Inter- 11. Schlechtwetterangebote in Betrieb / net und/oder Prospekten Region 12. einfache Buchungsanfrage über Buchungskanäle 12. Umweltsiegel (z.B. Viabono) (Brief, 13. spezielle Wellnessangebote im Haus 13. persönlicher Empfang und Information über Pro- gramm / Möglichkeiten 14. Waschgelegenheit für Kleidung der Gäste 14. sachkundige Informationen bzw. individuelle Aus- kunft zum Wandern 15. Parkplätze auch für mehrtägige Wan- dertouren 15. Wanderkartenmaterial (Leihen oder Kaufen) 16. Nichtraucherzimmer/ Nichtraucherbe- 16. Routenvorschläge für ortsnahe Touren und Tou- reich Gastronomie renberatung mit zusätzlichem Infomaterial 17. regionaltypische Bauweise des Be- 17. Fahrpläne mit aktuellen ÖPNV-Verbindungen triebes 18. „Schwarzes Brett“ für Wanderinformationen 18. Tageskarte mit leichten Angeboten 19. Informationen zu regionalen Sehenswürdigkeiten 19. Angebot vegetarischer Speisen 20. Reservierungsservice für die nächste Unterkunft 21. Hol- und Bringservice von/zu Zielen des Wander- weges 22. kostengünstiger Gepäcktransport zur nächsten Unterkunft 23. Informationen über „Qualitätsversprechen für Wandergäste“ Quelle: http://www.wanderbares-deutschland.de/ (Stand 2013)

42 Mit dem Gütesiegel des ADFC Bett+Bike sind mittlerweile rund 5.400 Hotels, Pensionen, Jugendherbergen, Naturfreun- dehäuser und Campingplätze zertifiziert; Stand: 02/2013

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 45 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Tabelle 2-9: Übersicht zu den Beherbergungskriterien von Bett & Bike

Mindestanforderungen Zusätzliche Angebote - Aufnahme von radfahrenden Gästen auch für - Beratung bei der Anmeldung hinsichtlich einer nur eine Nacht umweltfreundlichen An- und Abreise mit öffentli- - Abschließbarer Raum zur unentgeltlichen Auf- chen Verkehrsmitteln (insbesondere zur Fahr- bewahrung der Fahrräder über Nacht (möglichst radmitnahme) ebenerdig, z.B. Garage) - Hol- und Bringdienst für radelnde Gäste - Trockenmöglichkeit für Kleidung und Ausrüstung - Hauseigenes Mietangebot von qualitativ guten (z.B. Trockenraum, Heizungskeller, Boden, Fahrrädern Trockner etc.) - Angebot von ausgearbeiteten Tagesradtouren - Angebot eines reichhaltigen (vitamin- und koh- - Gepäcktransfer von der letzten und/oder zur lehydratreichen) Frühstücks oder einer Kochge- nächsten Unterkunft legenheit - Reservierungsservice für die nächste Übernach- - Aushang, Verleih oder Verkauf von regionalen tung in fahrradfreundlichen Betrieben Radwanderkarten und Radwanderführern, Bahn- und Busfahrplänen sowie Schiffs- und - Bereitstellung wichtiger Ersatzteile ggf. in Ab- Fährangeboten sprache mit der nächsten Werkstatt - Bereitstellung eines Fahrrad-Reparatursets mit - Liste weiterer radfreundlicher Betriebe in der den wichtigsten Werkzeugen für einfache Repa- Region ratur- und Wartungsarbeiten - Lunchpaket zum Mitnehmen - Information über Lage, Öffnungszeiten und - Gästebuch für Radwanderer Telefonnummern der nächsten Fahrradrepara- turwerkstätten für größere Reparaturen Quelle: http://www.adfc.de/ (Stand: 02/2013)

Wie bereits beschrieben, bestehen die Unterkunftsmöglichkeiten im KER abgesehen vom Schloss- hotel Ulrichshusen ausschließlich aus privat vermieteten Ferienhäusern und Ferienwohnungen. Auch wenn der DTV seit einigen Jahren versucht dagegen zu steuern, sind Klassifizierungen im Beherbergungssegment der Ferienwohnungen und -häusern nicht weit verbreitet, so dass im KER keiner der privaten Anbieter über eine Qualitätsklassifizierung verfügt. Für das Schlosshotel Ul- richshusen lassen sich ebenfalls keine offiziellen Klassifizierungen finden, was laut Aussage von Helmuth Freiherr von Maltzahn eine bewusste Entscheidung ist. 43 In den umliegenden Gemeinden dominieren von der quantitativen Seite her ebenfalls die privaten FEWO-Anbieter. Einer Qualifizierung durch den DTV hat sich jedoch nur ein Anbieter mit zwei Fe- rienwohnungen in der Gemeinde Grabowhöfe unterzogen. Beide Ferienwohnungen verfügen über drei Sterne. Laut Datenbank des ADFC tragen das Qualitätssiegel Bett+Bike im KOR nur die Jugendherberge Dahmen sowie die Herberge Blücherhof. Die Herberge Blücherhof ist außerdem mit 3 Sternen der DTV-Klassifizierung für Ferienhäuser und Ferienwohnungen und der Auszeichnung Anerkannter Landurlaub zertifiziert. Diese Unterkunftsbetriebe gehören zu den wenigen, die eine Zertifizierung aufweisen können. Für die Städte Malchin, Teterow und Waren (Müritz) stellt sich die Situation etwas anders dar. In den Städten besitzen vor allem die größeren Unterkunftsbetriebe zahlreiche Qualitätszertifizierun- gen. Im Bereich der Ferienwohnungen sticht besonders Waren (Müritz) hervor. Hier gibt es 16 verschiedene Ferienwohnungen und –häuser, die hinsichtlich der DTV-Klassifizierung über drei bis vier Sterne verfügen. Dagegen zeigt das Portal Sterneferien für Malchin und Teterow keine Such- treffer an. Wir die mangelnden Qualitätszertifizierungen im KER sowie in den angrenzenden Gemeinden und teilweise auch in den Städten und das in Punkt 1.3.2 erläuterte touristische Wegesystem in Verbin- dung brücksichtigt, so ist eine auffallend starke Diskrepanz festzustellen. Das Wegesystem in der

43 Vgl. dazu das Expertengespräch mit Helmuth Freiherr von Maltzahn vom 05.12.2012

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 46 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Region und hier vor allem die Rad- und Wanderwege gelten als zahlreich vorhanden und gut aus- gebaut. Jedoch besteht in Bezug auf Unterkünfte mit Qualitätszertifizierung noch erheblicher Nachholbedarf. Um die einkommensstarken Zielgruppen der Radtouristen sowie der kultur- und naturinteressierten Wanderer für die Region zu gewinnen, gilt es, das Qualitätsmanagement und damit auch das dementsprechende Zertifizierungssystem auszubauen.

Qualitäts-Kriterien für Gastronomiebetriebe

Für Gastronomiebetriebe gilt ähnliches. Die Einkehrmöglichkeiten nehmen immerhin Rang 2 bei den bevorzugten Wanderzielen ein. Auch hier veröffentlicht der Deutsche Wanderverband mit dem „Gütesiegel für Wanderfreundliche Gastgeber“ entsprechende Qualitätskriterien unter www.wanderbares-deutschland.de. Die vom ADFC definierten Mindestanforderungen sind in der nachstehenden Tabelle überblicksmäßig dargestellt.

Tabelle 2-10: Vom ADFC definierte Mindestanforderungen für Gastronomiebetriebe

„Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland“ ADFC Qualitätskriterien Kernkriterien Mindestanforderungen Ausstattung - qualitativ gute, möglichst überdachte Abstellan- lage im Sichtbereich (Räder und Gepäck unter 1. attraktive Wanderregion / Nähe Wanderwe- Kontrolle) oder ein abschließbarer Raum zur un- genetz (max. 2 km) entgeltlichen Aufbewahrung der Räder samt 2. Säuberungsmöglichkeiten für Wanderschu- Gepäck he im Eingangsbereich - ein auf den Bedarf von Radtouristen abgestimm- 3. Wanderapotheke tes Angebot an Getränken, wie zum Beispiel ei- 4. Trocknungsmöglichkeit für Ausrüstung, nen "Radlerdrink" (1/2 Liter Fruchtsaft mit Mine- Kleidung und Haare ralwasser), Früchte- oder Kräutertees. Der Preis sollte unter dem für ein Bier liegen! 5. Nichtraucherbereich in den Innenräumen - Angebot mindestens einer warmen Mahlzeit 6. aktuelle Wetterinformationen - Verleih oder Verkauf von regionalen Radwan- 7. zweckmäßige, gepflegte Ausstattung derkarten und Radwanderführern, Bahn- und Service Busfahrplänen sowie Schiffs- und Fährangebo- ten 8. Schwarzes Brett für aktuelle Wanderinfos - Bereitstellung eines Fahrrad-Reparatursets mit 9. Wanderkartenmaterial (leihen oder kaufen) den wichtigsten Werkzeugen für einfache Repa- 10. Infomaterial zu Sehenswürdigkeiten ratur- und Wartungsarbeiten 11. individuelle Auskunft zu Wandermöglichkei- - Information über Lage, Öffnungszeiten und ten oder Angeboten Telefonnummern der nächsten Fahrradrepara- 12. Reservierungsservice für nächste Unter- turwerkstätten für größere Reparaturen kunft, möglichst bei wanderfreundlichem Zusätzliche Angebote Gastgeber 13. kostenfreie Auffüllung von Wasserflaschen - Angebot eines Vollwertgerichts und eines vege- mit Leitungs- oder Quellwasser tarischen Gerichts 14. Hinweis auf nächste offene Gastronomie - Angebot regionaler Küche außerhalb der Öffnungszeiten - ganztägige Öffnungszeiten Verpflegung - Trockenmöglichkeit für Kleidung und Ausrüstung - Bereitstellung wichtiger Ersatzteile ggf. in Ab- 15. Öffnungszeiten mind. 3 Tage/Woche 11-19 sprache mit der nächsten Werkstatt Uhr - Informationen zu fahrradfreundlichen Beherber- 16. regional typische u. erzeugte Produkte gungsbetrieben der Region 17. frisch zubereitete Speisen - Lunchpaket zum Mitnehmen 18. Angebot vegetarischer Speisen - Gästebuch für Radwanderer 19. Lunchpakete gegen Bezahlung Quelle: www.adfc.de/deutschland/adfc-qualitaetsradrouten/sternerouten-radfernwege-mit-guetesie gel (Stand: 02/2013)

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 47 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Auf Landesebene haben sich in Mecklenburg-Vorpommern in den letzten Jahren zahlreiche Ge- meinschaftsprojekte und –initiativen unter Federführung des TMV entwickelt. Dabei nennt sich das übergeordnete Projekt GENUSSREICH-MV. Das Projekt hat das Ziel, die regionalen Gastronomen und Produzenten zusammen zu bringen, die Qualität der gastronomischen Angebote zu erhöhen und relevante Informationen leichter zugänglich zu machen. Langfristig erhofft sich der TMV einen Mehrwert für das Land und die Menschen. Erste Erfolge zeigen sich bereits in den nationalen Re- staurantführern. Die Gerolsteiner Restaurant-Bestenliste , welche die Ergebnisse der sieben großen nationalen Restaurantführer wie etwa Michelin, Gault Millau oder Feinschmecker zusammenfasst, belegt, dass MV im Bereich der Spitzengastronomie innerhalb der Neuen Bundesländer führend ist. Mit 143 Nennungen steht MV sogar vor Berlin, welches nur auf 139 Nennungen verweisen kann. Im wU zählen drei Restaurants zu den Top 50 Restaurants in MV. Darunter sind das Restau- rant Wappen-Saal vom Schlosshotel Burg Schlitz auf Platz 12 in MV, das Restaurant Kleines Meer aus Waren (Müritz) auf Platz 20 und das Restaurant Hofjägermeister von Moltke vom Schlosshotel Schorssow. 44 Die im Rahmen des Projektes GENUSSREICH-MV involvierte Initiative ländlich fein ist ein Zu- sammenschluss von Gastronomen, Lebensmittelproduzenten, Köchen und gastronomischen Dienstleistern mit der Philosophie, eine nachhaltig regionale Esskultur zu fördern. Eine weitere Initiative ist Wir sprechen allergisch. Sie versucht speziell die Probleme von Lebensmittelallergikern stärker in den Fokus zu rücken und auch ihnen einen breiteren Zugang zu gastronomischen Ange- boten zu ermöglichen. Im Bereich Kulinarik und regionale Esskultur sind im Untersuchungsraum erste Bemühungen er- kennbar, welche die gleiche Tendenz wie die Initiativen des TMV haben. So haben sich in letzter Zeit einige Gemeinschaftsprojekte zum Thema Esskultur und Regionale Produkte etabliert. Bereits benannt wurden das Gourmetwandern und die Gutsküchenwochen. Im Untersuchungsraum sind es vor allem die Restaurants und Schlosshotels in den Guts- und Herrenhäusern, die neue Initiati- ven aufgreifen und versuchen dementsprechende Konzepte zu entwickeln. In der Region der Mecklenburgischen Schweiz haben sich 9 Hotels und der TV MSK zu einer Hotelkooperation zu- sammengeschlossen. Dazu gehört auch das Schlosshotel Ulrichshusen. 45 Ziel der Kooperation ist eine bessere überregionale Vermarktung sowie die Abstimmung und Organisation gemeinsamer Veranstaltungen, was im speziellen den gastronomischen Bereich betrifft. Erwähnenswert ist an dieser Stelle außerdem die Vereinigung Slow Food , die die Kultur des Es- sens und Trinkens pflegt und das traditionelle Lebensmittelhandwerk und die regionale Ge- schmacksvielfalt fördert Diese hat sich in der Mecklenburgischen Seenplatte in Form von zwei Tafelrunden Convivium Mecklenburgische Seenplatte (Cittaslow Marihn) und Convivium Müritz (Gutsdorf Ludorf) etabliert. Die Convivium Müritz im Gutsdorf Ludorf kann in diesem Jahr bereits ihr sieben jähriges Bestehen feiern und das Dorf Marihn ist offiziell die kleinste Cittaslow-Gemeinde der Welt. Weitere Projekte die im Rahmen der Slow Food Vereinigung organisiert und durchgeführt werden sind das Ma(h)lRegional und das WanderMa(h)l. 46 Folgende Tabelle fasst die einzelnen Projekte, Initiativen und Vereinigungen als Überblick zusam- men. Zusätzlich ist vermerkt, welcher gastronomische Betrieb bzw. Lebensmittelproduzent der Region beteiligt ist.

44 Vgl. Gerolsteiner Restaurant-Bestenliste: http://www.gerolsteiner.de/index.php?id=3067& new- sid=4396&backto=31&cHash=3e47cf84dd8e 846ca212f8ab1451569d; Stand: 02/2013 45 Weitere Mitglieder in der Hotelkooperation sind: Hotel Gutshaus Groß , Biohotel Gutshaus Gremmelin, Feriengut Dalwitz, Landhotel Schloss Teschow, Schlosshotel Burg Schlitz, Hotel Schloss Schorssow, Hotel Schloss , Schloss-Hotel und Schlosshotel Ulrichshusen (vgl. Sievers 2011, S. 38). 46 Für weitere Informationen zu den Projekten sowie zur Slow Food Vereinigung siehe: www.gutshaus-ludorf.de; Stand: 02/2013.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 48 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Tabelle 2-11: Gastronomische Projekte, Initiativen und Vereinigungen

Projekt / Initiative / Vereinigung Logo Mitglieder im Untersuchungsraum Genussreich-MV - Welshof Schliemann (Faulenrost) Projekt zur besseren Vernetzung - Eick Bräu – Gievitzer Braumanufak- von Gastronomen, Lebensmittel- tur (Groß Gievitz) produzenten und Konsumenten - Alter Schafstall (Basedow) http://www.genussreich-mv.de/ ländlich fein - Landhotel Schloss Teschow (Te- Initiative zur Förderung einer schow) regionalen und qualitativ hochwer- - Müritzfischer (Waren (Müritz)) tigen Küche http://www.laendlichfein.de/ Wir sprechen allergisch kein Anbieter im U-Raum Initiative für eine Allergiker freund- liche Gastronomie http://www.wirsprechenallergisch. de/ DEHOGA - Schlosshotel Ulrichshusen (Ulrichs- Interessenverband des Gastge- husen) werbes und der Gastronomie http://www.dehoga-mv.de/ Bio-MV kein Anbieter im U-Raum Informationsportal der Bio- Branche in MV http://bio-mv.de/ Slow Food - Convivium Müritz (Gutsdorf Ludorf) Vereinigung zur Förderung eines - Convivium Mecklenburgische bewussten Essens und Trinkens Seenplatte (Marihn) http://www.slowfood.de/ Gerolsteiner Restaurant- - Restaurant Wappen-Saal (Schloss- Bestenliste hotel Burg Schlitz, Platz 12) Zusammenfassung der Ergebnis- - Restaurant Kleines Meer (Waren se der sieben großen nationalen (Müritz), Platz 20) Restaurantführer - Hofjägermeister von Moltke http://www.sternklasse.de/ (Schlosshotel Schorssow, Platz 31) (Die Platzangaben beziehen sich auf Mecklenburg-Vorpommern)

Wie die Tabelle zeigt, ist es kritisch zu betrachten, dass die zuvor erläuterten landesweiten Projek- te und Initiativen im Untersuchungsraum bisher kaum Anklang finden. Dem Projekt GENUSSREICH-MV sind aus dem KER und seinen angrenzenden Gemeinden gerade einmal zwei gastronomische Betriebe Welshof Schliemann aus Faulenrost und Alter Schafstall aus Basedow sowie die Bierbrauerei Eick Bräu aus Groß Gievitz als regionaler Lebensmittelproduzent beigetre- ten. In den Initiativen ländlich fein und Wir sprechen allergisch findet sich kein Unternehmen aus dem näheren Untersuchungsgebiet wieder. Die nächstgelegenen Mitglieder in der Initiative ländlich fein sind die Müritzfischer aus Waren (Müritz) und das Landhotel Schloss Teschow. Im Internetpor- tal bio-mv (www.bio-mv.de) ist ebenfalls kein gastronomisches Unternehmen und auch kein Le- bensmittelproduzent aus der Region zu finden. Das Schlosshotel Ulrichshusen ist zwar kein Mit- glied in den vorgestellten Initiativen, dafür ist es aber als einziges Unternehmen im Untersuchungs- raum Mitglied in der gastgewerblichen und gastronomischen Interessenvertretung DEHOGA.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 49 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Fazit

Beherbergung und Gastronomie

Stärken Schwächen

- zahlreiche Projekte, Initiativen und Vereinigung - Schwächen im Qualitätsmanagement sowohl zur Förderung des Qualitätsniveaus auf Landes- bei den Unterkunftsanbietern als auch bei den ebene, auch im U-Raum aktiv gastronomischen Betrieben ‰ kaum Zertifizie- - aktive Förderung gastronomischer Projekte von rungen mit Ausnahme der Herberge Blücherhof Seiten des Landes - kaum Nutzung der Qualitätssiegel für Marke- - erste Erfolge in der Spitzengastronomie tingzwecke - bestehende Kooperationen zwischen den Hotels - noch recht geringe Beteiligung an gastronomi- und Restaurants in den Guts- und Herrenhäu- schen Projekten und Initiativen im Untersu- sern ‰ können als Impulsgeber angesehen wer- chungsraum den - im U-Raum kein teilnehmendes Unternehmen - zunehmende Verwendung regionaler Produkte bei den Initiativen Wir sprechen Allergisch und durch die gastronomischen Anbieter Bio-MV - ADFC Regionalgruppe in Waren (Müritz) im - Hotels und Gaststätten aus der Region sind nur Aufbau selten Mitglied im Interessenverband DEHOGA (Ausnahme Schlosshotel Ulrichshusen)

Herausforderungen

- Verbesserungsmöglichkeiten gerade in dem so wichtigen Bereich der Qualität und des Services durch Zertifizierungen, Qualitätssiegel und Mitarbeiterschulungen - Nutzung der gängigen Qualitätssiegel als Verkaufsargument - verstärkte Teilnahme der Unternehmen an den landesweiten Projekten und Initiativen zur Qualitäts- und Angebotssteigerung - Aufbau einer regionalen Vertriebsstruktur zwischen Lebensmittelproduzenten und Gastronomieeinrich- tungen

2.3 Touristische Angebote

Wie weiter oben bereits erwähnt, bietet die Region Moltzow eine Kombination aus attraktivem Na- turraumpotenzial mit attraktiven Landschaftsräumen und kulturhistorisch interessanten Objekten, seien es einzelne Gebäude, ganze Dorfanlagen, Feld- oder Backsteinkirchen sowie ein dichtes Netz aus Guts- und Herrenhäusern. Die Region hat mit ihrer räumlichen Lage zwischen der Müritzregion und der Mecklenburgischen Schweiz sowie ihrer Anbindung an unterschiedliche Wegesysteme und Routen den Vorteil, Aktiv- touristen mit Fahrrad oder Wanderer als Tagestouristen aus den etablierten Tourismuszentren ansprechen zu können. Zudem bietet das Landschaftsprofil aufgrund seiner naturräumlichen Aus- stattung ideale Bedingungen für landschaftsgebundene Tourismusformen, zu denen Angebote der aktiven Erholung und Erkundung in der freien Natur ebenso wie thematische Veranstaltungen ge- hören. Die kulturhistorischen Potenziale im Bereich der Guts- und Herrenhäuser mit ihren Wirt- schaftsgebäuden und Landschaftsparks ermöglichen die Entwicklung zusätzlicher touristischer Angebote. In dieser Hinsicht kann die Etablierung der Festspiele MV am Schloss Ulrichshusen als beispielhaft gelten. Für die natur- und kulturlandschaftsräumliche Vermarktung der Region sind insbesondere die fol- genden Themen von Bedeutung: Natur- und kulturlandschaftliche Besonderheiten: - Kalkberge – mit 128m ü.N. höchste Erhebung im NP Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 50 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

- Hassberg – mit 88m ü.N. bietet er einen herrlichen Weitblick vom Ulrichshusener Dorf- rand in Richtung Malchiner See - Ulrichshuser See – einziger Badesee in der Gemeinde mit zwei Badestellen in Ulrichs- husen und in Rambow - Wasserschloss in Ulrichshusen – überregional bekannte Sehenswürdigkeit - Gutshäuser im Tudorstil in Moltzow und Marxhagen - Wüste Kirche und Feldsteinkirche in Rambow - Backsteinkirche in Schwinkendorf Natur aktiv erleben: Wandern, Radfahren, Reiten, Angeln und Baden Natur erkunden: Führungen, Beobachtungen und Lehrpfade (z.B. mit Kutsche & Krem- ser, Rad, zu Fuß, ornithologische & naturkundliche Führungen, Wald- und Pilzsafaris) Sportveranstaltungen: Reitsport, Themenläufe, Wassersport und Radrennen sowie alle anderen Indoor- und Outdoorveranstaltungen

Naturlandschaft erleben und erkunden – Wandern, Radfahren, Baden, Angeln, Reiten, Natur- lehrpfade, Umweltbildung

Das Rad- und Wanderwegenetz in der Region ist vielseitig und gut vernetzt und bietet somit einen wichtigen Teil der Basisinfrastruktur auf dem Weg zur fahrrad- und wanderfreundlichen Region. Allerdings müssen einige Wald- und Feldwege von ihrer Wegequalität her verbessert werden. Dennoch lässt sich die Region gut per Rad oder zu Fuß erkunden. Freizeitkarten und Flyer ver- schiedener Akteure mit Tourenvorschlägen sind dem Gast dabei behilflich. In Kapitel 2.2.2 wurde bereits näher auf vorhandene Wegesysteme und deren Qualität eingegangen. Es gibt im Untersuchungsraum einzelne Gewässer mit touristischem Potenzial, da diese als Bade- und Angelgewässer genutzt werden können. Zusätzlich befinden sich im KER zahlreiche während der Eiszeit entstandene und die Landschaft prägende kleine Kuhlen, Tümpel, Bäche und Gräben. Im Folgenden sind für den KER die wichtigsten Gewässer tabellarisch zusammen gefasst.

Tabelle 2-12: Gewässer im engeren Untersuchungsraum

Ortsteile Gewässer Touristisches Angebot / Möglichkeiten der Nutzung „Ulrichshuser See“ ist der größte See im eU, verfügt über zwei Ulrichshusen See Badestellen, eine im OT Ulrichshusen und eine im OT Rambow, eignet sich auch zum Angeln Ulrichshusen Parkgewässer künstlich angelegte Seen und Wasserläufe im Schlosspark „Luppenbach“ kleiner Bach, verläuft entlang des Gutskomplexes Bach Tressow und mündet im Malchiner See Feuerlöschteich Schwinkendorf Dorfteich im Dorf gelegener Dorfteich, verwildert und kaum zugänglich um Schwinkendorf 2 Tümpel „Bauernkuhle“ und „Ihlpfuhl“ am nördlichen Ortsrand Langwitz Dorfteich Dorfteich im Ort „Dorfsee“ kleiner Tümpel am Westrand des Ortes, laut Karte von Langwitz See Moor umgeben „Mittelsee“ und „Nickersee“, dabei bildet der Mittelsee ein kleines nördlich von Langwitz 2 Seen Naturschutzgebiet nordwestlich von See „Dunkler See“ ist ein sehr kleiner See Lupendorf Dorfteich + mehrere kleine unbenannte Gewässer im Dorf (Torfteich) und um Moltzow Tümpel das Dorf herum

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 51 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Ortsteile Gewässer Touristisches Angebot / Möglichkeiten der Nutzung Dorfteich + im Dorf der Dorfteich, dazu mehrere kleine unbenannte Gewässer Marxhagen Tümpel um das Dorf herum Rambow Hof Tümpel mehrere kleine unbenannte Gewässer um das Dorf herum zwischen Moltzow See „Ilkensee“ auf einem Feld gelegen, sehr kleiner See, eher Tümpel und Marxhagen zwischen Moltzow See „Schliesee“ auf einem Feld gelegen, sehr kleiner See, eher Tümpel und Rambow zwischen Rambow „Burgbach“, kleiner Bach, verläuft durch das Burgtal und mündet im Bach und Lupendorf Malchiner See mündet

Quelle: Klemmer Verlag; eigene Recherchen

Bade- und Angelmöglichkeiten als touristische Freizeitangebote sind im KER vorhanden. Beim Großteil der im KER gelegenen Gewässer handelt es sich um für den Tourismus unbedeutende Gewässer. Sie sind zu klein, um aus touristischer Sicht eine Funktion zu erfüllen. Dagegen sind sie teilweise für den Naturschutz, wie etwa der Mittelsee, von großer Bedeutung. Sowohl im KOR als auch im wU befinden sich zahlreiche weitere Gewässer. Die folgenden, selektiv aufgezählten Ge- wässer bilden dabei die wichtigsten Gewässer im näheren Umland: Malchiner See, Flacher See, Tiefer See, Torgelower See, Rittmannshagener See, Westpeene, Ostpeene und der Mühlenbach. Die aufgezählten Seen bieten ebenfalls Bade- und Angelmöglichkeiten. Das Thema Pferdesport und Reiten spielt im KER und vor allem in Schwinkendorf eine große Rolle. Zu DDR-Zeiten war Schwinkendorf überregional für Pferdesport und Pferdezucht bekannt. Die Bekanntheit ist vor allem mit dem Namen Albert Gaiser 47 verbunden. 1997 wurden in Schwin- kendorf die deutschen Meisterschaften im Reitsport ausgetragen. In der Folgezeit musste der orts- ansässige Reitsportverein jedoch Insolvenz anmelden. Anschließend hat der Besitzer gewechselt, wodurch der Reitsport in Schwinkendorf an Bedeutung verloren hat. Im Waldgebiet nördlich von Schwinkendorf (Basedower Forst) befinden sich mehrere Reitwege. Im KOR und im wU gibt es neben Anbietern für Kutsch- und Kremserfahrten weitere Reithöfe und Pferdesportvereine. Sie sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt.

Tabelle 2-13: Anbieter und Akteure im Bereich Reiten und Pferdesport 48

Ort Anbieter / Akteur Schwinkendorf Reitsportverein Reitsport mit langer Tradition im Ort, 1997 Austragung der deutschen Reitsport- meisterschaften in Schwinkendorf ausgetragen, anschließende Insolvenz des Reitsportvereins und unter dem neuen Besitzer starker Bedeutungsverlust Lupendorf Pferdezucht- und Veredelungsgesellschaft Pferdezuchtanstalt in Lupendorf OT Großen Luckow Reit- & Fahrtouristik Siegfried Ebert Gemeinde Dahmen Angebot: Reiten, Kutsch- und Kremserfahrten OT Grabowhöfe Reithof Schimmelreiter Gemeinde Grabowhöfe kleiner Reithof mit FEWO, Ponys und Großpferden, Pferdeboxen auch für Gast- pferde

47 Albert Gaiser ist 1945 aus Bessarabien nach Schwinkendorf gekommen. Gaiser war viermaliger DDR-Meister im Vier- spännerfahren (1975, 1984, 1988, 1989) und machte Schwinkendorf zu einem Aushängeschild des DDR-Pferdesports. Im Jahr 2010 ist er im Alter von 82 Jahren verstorben (vgl. http://www.horseweb.de/cms/2010/08/vierspannerfahrer-albert- gaiser-verstorben/; Stand: 02/2013). Seine Kinder wohnen zum Teil noch in der Region. 48 http://www.m-vp.de/system/1651/reiterhoefe-seenplatte.htm, http://sommerstorf.hotelambiente.com; Stand: 02/2013

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 52 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Ort Anbieter / Akteur OT Sommerstorf Hotel Alter Landsitz Gemeinde Grabowhöfe ein auf den Pferdesport ausgerichtetes Hotel mit 70 Pferdeboxen, einem Reitplatz, einer Reithalle mit Tribüne (400 Plätze), Reitunterricht für Anfänger sowie Aus- reitmöglichkeiten in die nähere Umgebung OT Rittermannshagen Bauernhof Norbert Tölle Gemeinde Faulenrost Bauernhof mit Reitsportmöglichkeiten OT Klocksin Reiterhof Enning, Reit- und Fahrtouristik Gemeinde Klocksin Angebot an Kutsch- und Kremserfahrten, Reithof mit kleiner Reithalle OT Groß Gievitz Reit- und Fahrverein Groß Gievitz Gemeinde Peenehagen Reitsportverein mit den Angeboten fürs Reiten und Fahren OT Pinnow Mecklenburger Poloclub Pinnow Gemeinde Duckow jährliche Austragung von Turnieren auf dem Polospielfeld (erstes Polospielfeld in MV), Gründer des Vereins Hans Albrecht Freiherr von Maltzahn OT Pinnow Übernachtungsmöglichkeit für Pferd und Reiter Gemeinde Duckow Übernachtungsmöglichkeit für bis zu 14 Personen in einem historischen Verwal- terhaus sowie Einstellmöglichkeiten für bis zu 20 Pferde, Stall und Koppel direkt am Haus, betrieben von Cornelia Freifrau von Maltzahn OT Alt Falkenhagen Pferdecamper Stadt Waren (Müritz) Vermietung von Planwagen, Kremserfahrten, Naturherberge und Pferdeunter- stellmöglichkeiten OT Remplin Reiterhofpension Taegerhof Gemeinde Remplin Angebot an Reitsportmöglichkeiten, Kremserfahrten und Unterstellmöglichkeiten für die Pferde OT Cramon Reitsportverein Kastanienhof Cramon Gemeinde Reitsportangebote in den Bereichen Reiten, Fahren und Voltegieren OT Burg Schlitz Polospielfeld und Jagden Gemeinde Hohen Demzien hoteleigenes Polospielfeld sowie Angebote für Jagden

Wie sich anhand der Tabelle erkennen lässt, ist der Pferdesport stark verwurzelt in der Region. Im Untersuchungsgebiet gibt es neben einem Pferdehotel drei Reithöfe, mehrere Anbieter von Kutsch- und Kremserfahrten, drei Reitvereine, eine professionelle Pferdezuchtanstalt und einen Poloclub. Wie bereits bei der Beschreibung der touristischen Wegestruktur angemerkt wurde, besteht jedoch noch Nachholbedarf hinsichtlich der Verbindung und Vernetzung einzelner Reitwege sowie deren Ausschilderung. Das Wissen im Umgang mit Pferden ist in der Region vorhanden, so dass in die- sem Bereich weiteres Potenzial gesehen werden kann. Ein in den letzten Jahren aufkommender touristischer Trend ist das Wanderreiten. Hierfür bietet die Region gute Grundvoraussetzungen.

Kulturlandschaft erleben – Kunst, Kultur- & Landschaftsgeschichte

Zum Kulturraum gehören neben den touristisch interessanten Einzelelementen bzw. Sehenswür- digkeiten (z.B. Wüste Kirche) auch traditionell etablierte Wirtschaftsformen wie die Land- und Forstwirtschaft oder aber auch die Fischerei und deren Erlebbarmachen in Form von Inszenierun- gen und Erkundungen. Aufgrund des relativ großen Waldbestandes im Untersuchungsraum sowie dem Vorhandensein der Naturparke kann der Forstwirtschaft enormes touristisches Potenzial zugeschrieben werden. In diesem Zusammenhang sind das Forstamt Stavenhagen mit Sitz in Gielow sowie die Naturpark- verwaltung mit Sitz in Basedow zu nennen. Beide Institutionen legen großen Wert auf die Themen Umweltbildung und Waldtourismus gepaart mit kulturhistorischer Informationsvermittlung.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 53 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Ulrichshusen mit seinem Wasserschloss und der Festscheune zählt heute zu den renommiertesten Festspielorten in ganz Mecklenburg-Vorpommern. Jährlich finden hier seit 1994 im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern bis zu 20 klassische Konzerte statt. In den letzten Jahren wurden die üblicherweise in den Sommermonaten stattfindenden Konzerte auf die winterliche Vor- weihnachtszeit sowie den Januar ausgeweitet. Viele Künstler haben sich in der Region und im Umland niedergelassen. Inspiration finden sie in der ursprünglichen Landschaft, den besonderen Lichtverhältnissen, der Ruhe sowie den harmoni- schen Landschaftsformen. Die Künstler sind in verschiedenen künstlerisch-handwerklichen Rich- tungen aktiv. Deren künstlerische Angebote sind nicht nur am „Kunst offen“-Tag zugänglich, son- dern lassen sich in kleineren Sonderveranstaltungen sowie nach vereinbarten Terminen besichti- gen. Allein in Marxhagen haben drei Künstler ihren Wohn- und Arbeitsplatz. Darunter befinden sich eine Bildhauerin, ein Maler/Grafiker und ein Holzdesigner mit eigener Werkstatt, in der auch Kurse zum Erlernen des Holzhandwerks angeboten werden. Die in der regionalen Kunstszene sehr aktive Teterower Galerie am Kamp hat im Jahr 2007 die B 108 zwischen Teterow und Waren (Müritz) zum Kunstpfad ernannt. Dabei bildet der Malchiner See und im Besonderen der KOR das Zentrum des Kunstpfades. 49 In jüngster Vergangenheit hat die Galerie am Kamp zudem einen künstleri- schen Reiseführer für die Region des mittleren Mecklenburg initiiert, welcher in 12 Reiserouten einzelne Künstler, ihre Werke und Ateliers vorstellt. Die im KER sowie im KOR lebenden Künstler werden in den Routen 6 und 7 näher beschrieben. 50 Mit solchen Publikationen sowie diversen künstlerischen Ausstellungen und Veranstaltungen hat sich die Teterower Galerie in den letzten Jahren zum künstlerischen Impulsgeber der Region entwickelt. Im Bereich der Kultur liegt großes Potenzial. Neben den klassischen Konzerten lassen sich zu- sammen mit den regionalen Akteuren künstlerische Projekte für Besucher der Region anbieten. Die Kultur- und Naturgeschichte bietet thematisch zahlreiche Anknüpfungspunkte und wird neben natürlich vorhandenen Kultur- und Landschaftselementen sowohl in den künstlerischen Arbeiten als auch in den Ausstellungen und Veranstaltungen der Galerien und Museen der Region bereits thematisiert. Tabelle 2-14 zeigt die Angebote im Bereich Kunst und Kultur.

Tabelle 2-14: Angebote im Bereich Kunst und Kultur- & Landschaftsgeschichte (eigene Recherche) 51

Ort Künstlerische / kulturhistorische Attraktion

Ulrichshusen Skulpturenpark Der Skulpturenpark befindet sich im Landschaftspark hinter dem Schloss. Hier sind eine Büste des Dirigenten Kurt Masur sowie mehrere Skulpturen des Künstlers Jo Jastroam ausgestellt. Quelle: http://www.mecklenburgische- schweiz.com/ErlebnisReich/MehrKulturerleben/Skulpturenparks/tabid/126/Default.aspx Rambow Haustierhof in Rambow Der Haustierhof der Familie Ramsch besteht bereits seit 1993. Zum Tierbestand gehören ca. 200 Tiere von 38 Arten. Dazu wurden 300 verschiedene Gehölze angepflanzt. Der Eintritt ist kostenlos. Quelle: http://www.zoo-infos.de/set.html?/zoos/828.html Marxhagen Gutshaus Marxhagen Das Gutshaus ist im Tudorstil um 1853 errichtet. Die Eigentümerin Marlis Kaltenbacher führt Interessierte gerne durch alle Etagen und Zeiten ihrer Gemäuer. Termine nach Ver-

49 Weitere Erläuterungen zum Kunstpfad zwischen Teterow und Waren (Müritz) lassen sich zum einen auf der Homepage der Galerie am Kamp www.galerie-teterow.de und zum anderen im publizierten Handbuch finden. (vgl. Sylvia Henschel (2007): Kunstpfad zwischen Waren und Teterow. An der B 108, Teterow) 50 Für den künstlerischen Reiseführer hat die Galerie am Kamp eine extra Homepage gegründet: www.kunstreisen-mv.de 51 Für die Städte und das weiter entfernt liegende Untersuchungsgebiet wurden nur selektiv die wichtigsten künstlerischen und kulturhistorischen Attraktionen herausgesucht und in die Tabelle aufgenommen. Alle Attraktionen hier ausführlich auf- zulisten, hätte zu viel Platz in Anspruch genommen.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 54 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Ort Künstlerische / kulturhistorische Attraktion einbarung. Aktuell steht das Gutshaus zum Verkauf. Quelle: www.schlossmarxhagen.de OT Rothenmoor Kunsthandwerk und OT Dah- Bei dem Künstlerehepaar Susanne und Wolfgang Döbler (Sie: Textildesignerin mit Werk- men statt in Dahmen; Er: Kunstschmied mit Werkstatt in Rothenmoor) sind Werkstattbesichti- Gemeinde gungen ganzjährig nach vorheriger Vereinbarung möglich. Dahmen Quelle: http://www.waren-tourismus.de/reisemagazin/ausflugsziele/kunst-handwerk.html OT Gielow Uns Heimatstuf Gemeinde Ist ein kleines Museum im ehemaligen Schulgebäude in Gielow. Thematisiert die Dorfge- Gielow schichte Gielows und das Landleben im Allgemeinen. Verfügt über eine Dauerausstellung und mehrere thematische Sonderausstellungen. Öffnungszeiten: April – Oktober: Mittwochs 14.30-16.30 und nach Vereinbarung Quelle: http://mleupold.de/ OT Liepen Denkmalpflegehof Liepen Gemeinde Der Denkmalpflegehof hat seinen Sitz in der historischen Wasserburg im OT Liepen. Ziel Gielow des Vereins ist es den Gedanken des Denkmalpflegens zu verbreiten und Bauträger bei der Instandsetzung von Denkmälern zu unterstützen. Dazu werden Baumaterialen neu aufgearbeitet und einzelne Informationsveranstaltungen angeboten. Öffnungszeiten: Mai-September Mo-Do 7.00-16.00, Fr 7.00-14.45, Oktober-April Mo-Do 7.00-17.00, Fr 7.00-14.45 Quelle: http://www.orte-in-mv.de/Ort/415_Liepen OT Panschen- Töpfergut Panschenhagen hagen Das Töpfergut befindet sich im alten Gutshaus von Panschenhagen. Hier wird individuelle Gemeinde Keramik von Friedemann Henschel hergestellt. Eine Dauerausstellung der Arbeiten ist in Grabowhöfe der Teterower Galerie am Kamp zu besichtigen. Das Töpfergut Panschenhagen kann ganzjährig nach vorheriger Terminabsprache besich- tigt werden. Quelle: www.henschelkeramik.de OT Klocksin Kleine Galerie Gemeinde In Klocksin werden in einem ehemaligen Pferdestall im Rahmen der Kleinen Galerie Bilder Klocksin (vor allem Ölbilder und Aquarelle) der Maler Regina und Manfred Seidel ausgestellt. Die Galerie kann ganzjährig nach vorheriger Terminabsprache besichtigt werden. Quelle: www.rm-pinsel.de OT Gessin Kapelle Gemeinde Wechselnde Veranstaltungen und Ausstellungen Basedow Waren (Müritz) Müritzeum – Natur Erlebnis Zentrum in Waren (Müritz) Ganzjährig geöffnet. Quelle: www.mueritzeum.de Stadtgeschichtliches Museum im Neuen Rathhaus Ganzjährig geöffnet. Quelle: http://waren-mueritz.de/wissenswertes/wiss03.html Galerie an der Georgenkirche – stellt Grafiken, Keramik, Malereien und Skulpturen aus Ganzjährig geöffnet. Quelle: www.georgen-galerie.de Alte Kachelofenfabrik – zum Museum umgebautes technisches Denkmal Öffnungszeiten: Mai-September Di und Do 14.00-17.00. Malchin Stadtgeschichtliches Museum in der alten Mühle Öffnungszeiten: Ganzjährig Sonntag 14.00-17.00. Quelle: http://www.museum- malchin.de/2.html

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 55 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Ort Künstlerische / kulturhistorische Attraktion

Teterow Galerie am Kamp – Ausstellungs- und Veranstaltungszentrum der in der Region ansässi- gen Künstler Quelle: http://www.galerie-teterow.de/ Stadtmuseum – zur Zeit wegen Sanierung geschlossen Bergringmuseum – zur Geschichte des Teterower Bergrings Öffnungszeiten: Di - Do und So. Quelle: http://www.teterow.de/Stadtmuseum.210.0.html Teterower Theater TUSCH – mit wechselnden Veranstaltungen Stavenhagen Fritz-Reuter-Literaturmuseum – behandelt das Werk des plattdeutschen Schriftstellers Öffnungszeiten: Ganzjährig jeden Tag. Quelle: www.fritz-reuter-literaturmuseum.de Quelle: eigene Recherche

Anhand der Tabelle zeigt sich, dass der gesamte Untersuchungsraum eine Vielzahl an künstleri- schen und kulturhistorischen Attraktionen zu bieten hat. Neben den von den Städten organisierten städtischen Museen basieren viele Attraktionen im Untersuchungsraum auf privaten Initiativen. In der Region gibt es mehrere Vereine und Privatpersonen, die sich künstlerisch und kulturhistorisch engagieren. Die schlechte und zum Teil gänzlich fehlende Vermarktung ist allen kleineren Attrakti- onen gemeinsam. Neben den künstlerischen und kulturhistorischen Attraktionen hat sich in den letzten Jahren eine Vielzahl von Veranstaltungen in der Region etabliert. Nicht wenige dieser Ver- anstaltungen werden von den im Kunstbereich tätigen Personen und Vereinen organisiert. Einzel- nen Veranstaltungen wie etwa den Festspielen in Ulrichshusen, dem Teterower Bergringrennen oder auch der Müritz Sail in Waren (Müritz) ist es bereits gelungen, einen überregionalen Bekannt- heitsgrad zu erlangen. Weitere Veranstaltungen hätten das Potenzial dazu. In der folgenden Tabelle sind jährlich stattfindende Veranstaltungen und deren Veranstaltungs- rahmen dargestellt. Die Tabelle enthält zudem einen direkten Link zu den Veranstaltungen sowie Angaben zum Termin und den im Hintergrund arbeitenden Organisatoren.

Tabelle 2-15: Touristisch bedeutsame Veranstaltungen und Veranstaltungsrahmen im Untersuchungsraum

Organisator / Ak- Veranstaltungen/Veranstaltungsrahmen Veranstaltungstermin teur Festspiele Mecklenburg-Vorpommern normaler Rahmenter- Festspiele Mecklen- Seit 1994 ist Ulrichshusen zentraler Spielort für die Fest- min Juni-September burg-Vorpommern spiele M-V mit bis zu 15 klassischen Konzerten pro Jahr. Ausweitung auf De- GmbH & Schloss Aufführungen finden in der Festscheune (Kapazität 1.100 zember und Januar Ulrichshusen Personen) oder im Saal des Schlosses (Kapazität 400 Personen) statt. Quelle: www.festspiele-mv.de und www.ulrichshusen.de Förderkreis Rambower Kirchen variieren jährlich Angelika Freifrau von Der Förderkreis arbeitet mit der Deutschen Stiftung in der Regel von Maltzahn (1. Vorsit- Denkmalschutz zusammen und kümmert sich darum, Pfingsten bis zum Tag zende) dass die intakte Rambower Kirche und die Wüste Kirche des offenen Denkmals Renate Baahs (2. in Domherrenhagen erhalten bleiben. Dazu werden jähr- Vorsitzende) lich ein paar musikalische Veranstaltungen organisiert und am Tag des offenen Denkmals teilgenommen. Quelle: www.rambower-kirchen.de Werkstattkurse beim Holzdesigner in Marxhagen ganzjährig Sven Magnus Der Holzdesigner Sven Magnus bietet in seiner Werkstatt Veranstaltungen variie- in Marxhagen buchbare Kurse für Kinder und Erwachsene ren je nach Teilneh- an. Dabei erlernen die Kursteilnehmer nicht nur Arbeiten merzahl mit Holz sondern auch mit anderen Werkstoffen. Quelle: www.magnuswerk.de

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 56 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Organisator / Ak- Veranstaltungen/Veranstaltungsrahmen Veranstaltungstermin teur Naturparkverwaltung in Basedow ganzjährig, Führungen Naturparkverwaltung Die Naturparkverwaltung des NP Mecklenburgische und Veranstaltungen Schweiz und Kummerower See bietet Führungen, Infor- überwiegend in den mationen und Veranstaltungen rund um den Naturpark an Sommermonaten Quelle: www.naturpark-mecklenburgische-schweiz.de Kulturverein Basedow täglich von April bis Kulturverein Base- Organisiert kulturelle Veranstaltungen in Basedow. Ziel ist Oktober dow e. V. die bessere Vermarktung und der Erhalt der historischen Dorfanlage. Mittelhof Gessin ganzjährig Mittelhof Gessin e. V. Ist ein Nachbarschaftsverein, der sehr viele Kurse und Veranstaltungen variie- diverse Veranstaltungen anbietet. Sogar ein täglicher ren je nach Angebot Mittagstisch gehört zum Angebot. Quelle: www.gessin.de Wassermühle Ziddorf ganzjährig Wassermühle Ziddorf Die ehemalige Wassermühle ist mit ihrer Kunsthalle ein Veranstaltungen variie- e. V. bekannter Anlaufpunkt für Künstler der Region. Es werden ren Kunstausstellungen und andere kulturelle Ausstellungen organisiert. Zudem beherbergt die Wassermühle die Gaststätte Conrath und einen Kräutergarten im Außenbe- reich. Auch kann die alte Wassermühle besichtigt werden. Quelle: www.wassermuehle-ziddorf.de Förderverein Blücherhofer Truhe ganzjährig Förderverein Blü- Der Förderverein beschäftigt sich mit den Traditionen und Veranstaltungen variie- cherhofer Truhe e. V. dem Brauchtum Mecklenburgs. Dazu werden zahlreiche ren terminlich kulturelle Veranstaltungen mit Musik und Literatur organi- siert. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Plattdeutschen. Quelle: http://www.herberge- bluecherhof.de/de/BluecherhoferTruhe.html Parkbühne Groß Gievitz im Frühjahr und Som- Gemeinde Peeneha- Auf der sanierten Parkbühne im renaturierten Parkgelän- mer gen de finden im Frühjahr und Sommer zahlreiche Veranstal- tungen statt wie etwa Reiterfestspiele oder das traditionel- le Parkfest. Quelle: http://www.waren-land.m-vp.de/gievitz.htm Die Müritz-Saga , die Müritz Sail , das Müritzfest und Veranstaltungen über- Stadt Waren (Müritz) viele weitere kulturelle Veranstaltungen im Bürgersaal wiegend in den Som- und verschiedene machen Waren (Müritz) zum kulturellen Zentrum der Re- mermonaten Vereine gion. Quelle: www.waren-tourismus.de In der Tradition des Malchiner Autoerfinders Siegfried in den Sommermona- Malchiner Vereine, Marcus haben sich in Malchin jährlich stattfindende Mo- ten vor allem Zweirad torrad-Treffen , Oldtimer-Treffen und ein Classic-KfL- Hassemer Treffen etabliert. Quelle: www.zweirad-hassemer.de/termine

Sportliche Erlebnisse

Neben kulturellen und naturtouristischen Veranstaltungen ermöglichen auch Sportveranstaltungen eine positive Identifikation mit der Region und ihrem Landschaftsraum. In Zeiten, in denen der Ar- beitsalltag zunehmend von Bürotätigkeiten geprägt ist, erfahren sportliche Aktivitäten einen steti-

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 57 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum gen Bedeutungsgewinn. Sportliche Erlebnisse setzen positive Gefühle frei und können das Image einer Region nachhaltig prägen. In den letzten Jahren erfahren sportliche Großveranstaltungen, wie etwa Marathonläufe, Triathlonwettbewerbe oder Amateurradrennen einen wachsenden Zu- spruch. Finden solche Veranstaltungen im Rahmen einer intakten Natur statt, kann dies zu einem nachhaltigen Imagegewinn für die gesamte Region führen. Wie Sportveranstaltungen bzw. einzel- ne Sportarten ganze Regionen prägen können, zeigt sich beispielsweise auch innerhalb des Un- tersuchungsraums. Obwohl der Reitsport in Schwinkendorf seine besten Zeiten lange hinter sich hat, ist das Ortsbild nach wie vor von Pferden geprägt. Auch ist der Name Schwinkendorf in der Reitsportszene immer noch ein Begriff. Ein anderes Beispiel aus der Region ist der Motorradsport in Teterow. Der Bergring und mit ihm das traditionelle Bergringrennen, mittlerweile in seiner 93. Auflage, sind Aushängeschilder der Stadt Teterow. Die Geschichte des Bergrings nimmt heute einen zentralen Platz innerhalb des Teterower Stadtmuseums ein und wird somit touristisch aktiv vermarktet. Im Untersuchungsraum gibt es eine Vielzahl an sportlichen Veranstaltungen, welche die unter- schiedlichsten Sportarten umfassen. Dabei werden größtenteils Einheimische, aber in letzter Zeit auch vermehrt Touristen als Zielgruppe angesprochen. In der folgenden Tabelle sind die regiona- len Sportangebote und -veranstaltungen inklusive einer kurzen Beschreibung überblicksartig zu- sammengefasst. Auffällig ist, dass Waren (Müritz) über das mit Abstand größte Angebot an touris- tisch vermarktbaren Sportveranstaltungen verfügt.

Tabelle 2-16: Regionale Sportangebote und Sportveranstaltungen

Sportangebot / Sportveranstaltungen Veranstaltungs- Organisator / termin Akteur Boule-, Boccia- und Krocket-Platz: Ist für den Gutspark Tressow ganzjährig Helmuth Freiherr in Planung. Gehört zum Schlosshotel Ulrichshusen. v. Maltzahn Quelle: www.ulrichshusen.de Reitsportvereine: Gibt es in Schwinkendorf und zahlreiche weite- ganzjährig Reitsportvereine re in der Region. Der Reitverein „Alter Landsitz“ Sommerstorf organisiert den KMG KMG Cup i.d.R. Cup. Ist das höchstdotierte nationale Freilandturnier in Mecklen- jährlich im Juni burg-Vorpommern. Quelle: www.kmg-cup.de ‰ Siehe dazu Tabelle 13: Anbieter und Akteure im Bereich Pfer- desport Fußball- und Vollballvereine: In nahezu jedem größeren Ort in ganzjährig lokale Fußball- der Region gibt es einen Fußballverein, z. T. in Verbindung mit und Volleyballver- Volleyballmannschaften und Frauensportgruppen, Bsp.: Schwin- eine kendorf 52 , Basedow, Gielow, Grabowhöfe, Groß Grivitz, Malchin, Teterow, Waren (Müritz). Allerdings spielen alle Vereine in unteren Ligen, so dass sie aus touristischer Sicht kaum von Interesse sind.

52 Im Februar 2013 meldet der Schwinkendorfer SV seine Fußballmannschaft aufgrund einer Abwanderungswelle vom Spielbetrieb in der Fußball Kreisliga-West ab. Ob es den Verein zukünftig noch geben wird, ist zu diesem Zeitpunkt völlig offen (vgl. http://www.nordkurier.de/cmlink/nordkurier/sport/lokalsport/schwinkendorfer-sv-zieht-die-reissleine-1.534610; Stand: 03/2013)

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 58 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Sportangebot / Sportveranstaltungen Veranstaltungs- Organisator / termin Akteur Wassersport: Abgesehen von Angeln und Schwimmen ist kein Frühjahr bis diverse Wasser- Wassersport im KER möglich. Im KOR und im wU sind dagegen Herbst täglich sportvereine so- nahezu alle Wassersportarten möglich: Segeln, Kanu, Rudern, wie Ausrüstungs- Paddeln, Surfen, Kiten, Tauchen . vermieter Hierzu eignen sich die Müritz, der Malchiner See, der Kummero- wer See etc. Luftsportverein Waren: Der Verein betreibt den Sportflugplatz in Frühjahr bis Warener Luft- Vielist. Hier werden Segelflug, Modelflug und Gleitschirmflug an- Herbst täglich sportverein e.V. geboten. Quelle: www.waren-lsv.de Müritz-Lauf: Ultramarathon, der auf einer Strecke von 75 km seit August eines ESV Waren e.V. 2001 jährlich um die Müritz führt. Teilnahme mit dem Handbike jeden Jahres oder in Teams ist möglich. In den letzten Jahren bis zu 1.000 Teilnehmer. Quelle: www.mueritz-lauf.de Überregionalbekannte Sportveranstaltungen in Waren (Müritz) , Müritzschwimmen Müritz Sportclub die vom Müritz Sportclub organisiert werden: im August Waren e.V. Müritzschwimmen: Seit 1969. Hier werden 1.950 Meter über den Müritz-Duathlon nördlichen Teil der Müritz geschwommen, bis zu 600 Teilnehmer. im Mai Müritz-Duathlon: Kombination aus Laufen und Radfahren entlang Müritz-Triathlon der Müritz, bis zu 150 Teilnehmer. im Juli Müritz-Triathlon: Seit 1986 mit über 400 Teilnehmern Sportfest für Sportfest für Menschen mit Behinderung: Recht neue Sport- Menschen mit veranstaltung. Behinderung im September Quelle: www.mueritz-sportclub.de Müritz Sail in Waren (Müritz): Ist die größte Segelveranstaltung im Anfang / Mitte Tournet Manage- Binnenland von MV. Im Rahmen der Müritz Sail werden auf der Mai ment Wolfgang Müritz Segelregatten und andere Wettbewerbe (z.B. Drachenboot- Veranstaltung Steder rennen) ausgetragen. dauert vier Tage Quelle: www.mueritzsail.net von Donnerstag bis Sonntag Kletterwald Müritz: Ist einer von mittlerweile 17 Hochseilgärten in täglich von Ende Kletterwald Müritz MV. Auf insgesamt 7 Parcours mit unterschiedlichen Schwierig- März bis Ende Ansprechpartner: keitsgraden lässt es sich durch die Bäume klettern. Oktober René Drühl und Quelle: www.kletterwald-mueritz.de Sylvio Jestrabek in Waren (Müritz) gibt es zudem: Bundeskegelbahn, Bowling- ganzjährig Hotel Am Brau- center, Minigolfanlage sowie Shuffleboard-Plätze haus Waren (Mü- Quelle: www.am-brauhaus.de ritz), Müritz- Pension Waren Zweirad Hassemer (Malchin): Plant und organisiert mehrere in den Sommer- Zweirad Hasse- Radsportrennen und Motorsportveranstaltungen in und um Mal- monaten mer chin herum Tour de Meck Schweiz: Zweitägiges Radrennen durch die Meck- lenburgische Schweiz, Ausgangspunkt Malchin Malchiner Motorradtreffen: 2013 – 20 jähriges Jubiläum Quelle: www.zweirad-hassemer.de/termine Hochseilgarten Salem: Kleinerer Hochseilgarten im Kolping Frühjahr bis Kolping Ferien- Ferienland in Salem. Herbst täglich land Salem Quelle: www.kolpingurlaub-mv.de

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 59 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Sportangebot / Sportveranstaltungen Veranstaltungs- Organisator / termin Akteur Teterower Bergringrennen: Findet jährlich in der Bergring-Arena Jährlich zu MC Bergring statt (2013 bereits zum 93. Mal). Ist in Teterow der jährliche Ver- Pfingsten Teterow e.V. anstaltungshöhepunkt. Quelle: www.bergring-teterow.de Teterower Downhillrennen: In den Teterowern Heidbergen, Frühjahr bis Unterholz e.V. Verein Unterholz e.V. spezialisiert auf die Disziplinen Downhill und Herbst, zusätzlich unterstützt durch Freeride wöchentliche Zweirad Hasse- Quelle: www.unterholz.zweirad-hassemer.de Trainingseinhei- mer ten Golfplatzanlagen: Zwei in der Region: Schloss Teschow mit Frühjahr bis Golfclub Schloss zwei Plätzen Herbst täglich Teschow Quelle: www.golfen-mv.de

Anhand der Auflistungen ist zu erkennen, dass der Großteil, der für den Tourismus relevanten Sportangebote und Sportveranstaltungen, in den umliegenden Städten und hier vor allem in Waren (Müritz) stattfindet. Im KER sowie den umliegenden Gemeinden beschränkt sich das Sportangebot überwiegend auf Fußball, Volleyball und Frauensport. Ein erster guter Ansatz zur Angebotserweite- rung ist der geplante Boule-, Boccia- und Krocket-Platz in Tressow. Weitere Sportangebote vor allem im ländlichen Raum würden der Region gut tun.

Zwischenfazit

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Untersuchungsraum über zahlreiche Attraktio- nen und Veranstaltungen verfügt, um verschiedene Zielgruppen anzusprechen. Neben land- schaftshistorischen Sehenswürdigkeiten und künstlerischen Attraktionen gibt es aktive Vereine und Privatpersonen, welche zahlreiche Veranstaltungen in der Region anbieten und organisieren. Vie- len kleineren Attraktionen und Veranstaltungen fehlt allerdings die professionelle Vermarktung. Durch gezielte Vernetzung der vor Ort aktiven Akteure ließe sich ein größerer Vermarktungsrah- men entwickeln. Einzelne Attraktionen wie etwa der Haustierhof in Rambow bedürfen einer drin- genden Konzeptüberarbeitung. Auch ist im modernen Kommunikationszeitalter eine eigene Inter- netseite unerlässlich. Für die Natur- und Umweltbildung sowie die Vermarktung des Naturparks ist neben dem Forstamt Stavenhagen hauptsächlich die Naturparkverwaltung in Basedow verantwortlich. Bei einem Blick in den aktuellen Veranstaltungskalender von 2013, fällt auf, dass nur sehr selten Veranstaltungen oder Führungen für das Gebiet des KER angeboten werden. Hier besteht dringender Handlungs- bedarf, um auch die landschaftlichen Sehenswürdigkeiten innerhalb des KER stärker in den Fokus zu rücken. Großes Potenzial liegt im Ausbau und der besseren Vernetzung der einzelnen Reitwege miteinan- der, um den touristischen Trend des Wanderreitens aufgreifen zu können. Für Schwinkendorf, als ehemals bedeutender Ort des Pferdesports, gilt es die Tradition zu beleben und den Pferdesport- verein aktiv neu aufzubauen. Potenzial liegt auch in der Etablierung weiterer Sportveranstaltungen. Als gutes Beispiel kann hier die Stadt Waren (Müritz) mit ihren zahlreichen Sportevents angesehen werden. Neben dem Fokus auf Wassersport sollte insbesondere das landschaftliche Profil der Mecklenburgischen Schweiz in die Veranstaltungsplanung mit einbezogen werden. Hier bieten bewusst thematisch ausgerichtete Sportanlagen weiteres Entwicklungspotenzial.

Buchbare touristische Angebote

Eine längere Aufenthaltsdauer lässt sich nur dann erreichen, wenn dem Urlauber vielfältige Mög- lichkeiten zur Urlaubsgestaltung angeboten werden. Im Kernentwicklungsraum beschränkt sich das buchbare touristische Angebot fast ausschließlich auf das Schlosshotel in Ulrichshusen.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 60 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Die Angebote „Landreisen durch MV“ und „Radreisen-Mecklenburg“ bieten zu verschiedenen Themen Radreisen in Mecklenburg-Vorpommern an, dabei führen einige Touren auch durch das Untersuchungsgebiet. Im Kooperationsraum und im weiteren Untersuchungsraum gibt es dagegen ein umfangreiches Angebot an geführten thematischen Naturerlebnis- und Naturerkundungsveranstaltungen bzw. Touren, die sowohl durch die Naturparkverwaltung als auch durch die Tourismusvereine sowie anderen touristischen Akteuren wie etwa das Fortsamt Stavenhagen oder den Geo- und Kulturver- ein Steinreich e.V. angeboten und vermarktet werden. Im Bereich der geführten Naturwanderun- gen besteht im KER noch Potenzial. Für die Region Moltzow werden kaum geführte Touren ange- boten. Bei dem Vergleich des touristischen Naturparkmanagements des NP Mecklenburgische Schweiz und des Kummerower Sees mit dem des Müritz Nationalparks lässt sich recht schnell das Entwicklungspotenzial des NP erkennen. Für viele Reisende ist das aktive Naturerlebnis ein ent- scheidender Grund in die Region zu reisen. In diesem Bereich besteht noch Nachholbedarf. Die folgende Übersicht zeigt eine Auswahl der touristisch buchbaren Angebote, die nicht primär auf die Natur ausgerichtet sind:

Tabelle 2-17: Beispiele buchbarer touristischer Angebote

Bezeichnung Beschreibung Anbieter Gourmetwandern teilnehmende Schlossrestaurants: Romantisches Mecklenburg von Schlossrestaurant zu Ulrichshusen, Teschow, Schorrsow, Ulrike Lübbert Schlossrestaurant mit persönli- Burg Schlitz und Basedow Hohes Holz 4 chem Gourmetwanderführer eine solche Wanderung ist über meh- 17166 Teterow www.romantisches- rere Tage angelegt, Gepäcktransfer wird angeboten mecklenburg.de Arrangements Schlosshotel Angebot an vier unterschiedlich aus- Schlosshotel Ulrichshusen Ulrichshusen gestalteten Arrangements: www.ulrichshusen.de zu jedem Arrangement gehören - Randwandern in Ulrichshusen Übernachtung (entweder im - Klassik & Krebse Schloss oder in der Gutsanlage), ein 3-Gänge-Menü im Restaurant - Kranichflug in Ulrichshusen und je nach Arrangement ein - Unser Advent in Ulrichshusen Konzertbesuch Hochzeiten Arrangements für Hochzeitsfeiern in Schlosshotel Ulrichshusen auf Schlössern und Herrenhäu- Schlössern und Herrenhäusern mit eigenem Standesamt in sern fast alle Schlosshotels in der Region den Räumlichkeiten des bieten Hochzeitsarrangements an Schlosshotels www.ulrichshusen.de Schlösserherbst Angebote zum Thema Herbst mit Schlosshotel Ulrichshusen ideelle Konzeption des Gesamt- jahresbezogenen Konzerten, Veran- und andere Guts- und Herren- konzepts durch den TMV staltungen und kulinarischen Events häuser der Region www.auf-nach-mv.de Draisinenstrecke Fahrt mit der Draisine auf der 1996 Mecklenburger Draisinen- Waren (Müritz) - Schwinkendorf stillgelegten Bahnstrecke Waren bahn (Müritz) – Malchin Ralf Schwanebeck Angebot rund um die Draisinenstre- Röberler Straße 49 cke soll in den nächsten Jahren wei- ter ausgebaut werden 17207 www.draisine-mecklenburg.de Klax-Indianerdorf Feriendorf für Kinder und Jugendliche KLAX-Indianerdorf bietet ein buntes Programm mit c/o Bio-Bauernhof Peitz Workshops, Programmreisen, Zelten Feldweg 3 etc. 17194 Klocksin von Mai bis September www.klax-indianerdorf.de

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 61 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Bezeichnung Beschreibung Anbieter „Zwischen Müritz, Plauer- und kleinere und größere Rundreisen »Schwerin Plus« · Malchiner See“ zwischen den Schlössern, Guts- und Touristik-Service-GmbH Herrenhäusern – dazu zählt u. a. Ulrichshusen Mecklenburgstraße 85 · die Reisen können auf dem Wander- 19053 Schwerin weg, per Rad oder mit dem Auto www.von-schloss-zu- absolviert werden. schloss.de "Landreisen durch Mecklen- kulturorientierte Reisen zu allen Jah- Landreisen burg-Vorpommern" reszeiten und Anlässen Gerd Schuldt, Ute Garnew Obotritenring 78 19059 Schwerin www.landreisen.eu Radreisen-Mecklenburg Unternehmen ist spezialisiert auf die Radreisen-Mecklenburg Organisation von Radtouren Ralf Tetmeyer Unterkünfte werden individuell ge- Am Feldweg 6 bucht, Gepäcktransfer übernimmt der 19386 Kreien Veranstalter www.radreisen- mecklenburg.de

Wie die Tabelle zeigt, ist im KER das Schlosshotel Ulrichshusen gut eingebunden hinsichtlich der touristischen Buchungsmöglichkeiten. Auch bietet es selbst hauseigene Arrangements an. Hieran lässt sich erkennen, dass das Schlosshotel der wichtigste Tourismusakteur im Kernentwicklungs- raum ist. Auch die anderen größeren Herbergsbetriebe in der Region sind in die touristisch buch- baren Angeboten der Reiseveranstalter integriert. Da die in der Tabelle dargestellten Möglichkeiten zur Buchung touristischer Angebote nur eine Auswahl abbildet, ist zu konstatieren, dass sich das Angebot an Möglichkeiten zur touristischen Buchung im Untersuchungsraum als recht umfangreich und differenziert präsentiert. Auffällig ist, dass vor allem die Schlosshotels und ihre Restaurants aktiv vermarktet werden. Nahezu alle Schlösser, Guts- und Herrenhäuser verfügen über Gärten und Parkanlagen. Diese werden im Ge- gensatz zu den Hotels und Restaurants kaum vermarktet. In diesem Bereich ließe sich zusätzlich ein Garten- und Parktourismus entwickeln. Um die Aufenthaltsdauer der Gäste zu verlängern, müsste das Angebot an mehrtägigen Veranstal- tungen noch ausgebaut werden. Ebenfalls muss das Angebot an Schlechtwettermöglichkeiten ausgebaut werden. Im gesamten Untersuchungsraum gibt es, abgesehen vom Müritzeum in Wa- ren (Müritz), kaum attraktive Schlechtwetterangebote.

Fazit

Touristische Angebote

Stärken Schwächen

- lange Tradition des Pferdesports in Schwinken- - kaum Nutzung der guten Naturraumausstattung dorf des KER - in der Region zahlreiche unternehmerische Ak- - im KER sind alle Gewässer mit Ausnahme des teure aus dem Bereich Pferdesport – Reitverei- Ulrichshuser Sees sehr klein und touristisch ne, Reithöfe, Anbieter von Kutsch- und Kremser- überwiegend unbedeutend fahrten - Schwinkendorf aktuell kaum noch für den Pfer- - viele Einwohner der Region sind vertraut im desport bedeutsam Umgang mit Pferden - touristisches Potenzial des Wanderreitens bis- - mit dem Forstamt Stavenhagen (Sitz in Gielow) her noch nicht genutzt kompetenter Ansprechpartner im Bereich Wald- - Haustierhof der Familie Ramsch ohne zielgrup- tourismus und Umweltbildung pengerechte und qualitativ ansprechende An- - zahlreiche Künstler in der Region, allein drei in gebote

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 62 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Touristische Angebote

Stärken Schwächen Marxhagen - aus touristischer Sicht keine optimalen Öff- - Ausstellungen und Besichtigungsangebote der nungszeiten der kleinen Dorfmuseen sowie der Werkstätten Kunstausstellungen - reichhaltiges kulturelles Angebot für eine ländli- - mangelhafte Vermarktung vieler kultureller che Region Einrichtungen und Veranstaltungen - viele private Initiativen im künstlerischen Bereich - Sportangebote abgesehen von Reit- und Was- sersport nur in den Städten - klassische Konzerte der Festspiele MV als tou- ristische Highlights der Region – überregionale - kaum Veranstaltungen/Führungen der Natur- Bekanntheit parkverwaltung im KER - Waren (Müritz) als Austragungsort zahlreicher - kaum attraktive Schlechtwetterangebote Sportveranstaltungen - begrenzte mehrtägige Angebote ‰ Fehlen von Kombiangeboten - Garten- und Parkanlagen rund um die Guts- und Herrenhäuser noch zu wenig genutzt

Herausforderungen

- Schaffung vernetzter touristischer Kombiangebote, die alle natur- und kulturräumlichen Potenziale inklu- dieren (z.B. Draisine, Kutsche und Kulinarik) - mehrtägige Angebote mit touristischen Angeboten sowie Übernachtung und Gastronomie schaffen bzw. erweitern (gutes Bsp. Gourmetwandern) – dabei Einbindung der vorhandenen Routen - Angebotsentwicklung durch Zusammenbringen von Landwirtschaft, Naturparkverwaltung und Touris- musanbietern - Vorhandensein zahlreicher reittouristischer Akteure in der Region besser nutzen ‰Reitwege vernetzen und versuchen das Wanderreiten zu etablieren - Haustierhof der Familie Ramsch in die Angebotsentwicklung stärker einbeziehen - zukünftige Potenziale vor allem im Bereich der kreativen wissenschaftlichen Informationsvermittlung sehen - Nutzung der zu den Guts- und Herrenhäusern gehörenden Gärten und Parkanlagen zur Entwicklung eines „Garten- und Parktourismus“ – Aufwertung vorhandener Gärten durch pflegerische und infrastruk- turelle Maßnahmen und Gewährleistung der Pflege/Instandhaltung - Entwicklung weiterer thematisch ausgerichteter Sportangebote bzw. Sportanlagen im ländlichen Raum, um so die Angebotsvielfalt zu erhöhen

2.4 Touristische Vermarktung

Landesebene

Bei der Gesamtbetrachtung des Bundeslands Mecklenburg-Vorpommern, so konzentriert sich das Landesmarketing laut dem im Jahr 2010 fortgeschriebenen Landestourismuskonzept in den kom- menden Jahren auf folgende strategische Themenmärkte:

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 63 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Tabelle 2-18: Strategische Themenmärkte des Landestourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern (TMV) bis 2015 (TMV 2012)

Hauptmärkte bzw. Kernthemen Potenzialmärkte Zielgruppen

- Erholungs- und Badeurlaub - Gesundheit - Erlebnissuchende - Aktivurlaub (Radfahren, Wan- - Kultur - Aktive / Sportive dern, Aktivitäten auf dem Was- - Reiten - Familien ser, Camping) - Golfen - Genießer - Kultururlaub - Landurlaub - Vitale - Wellnessurlaub - MICE* - Kulinarische Genussreisen Naturtourismus als integratives Element *MICE steht als Abkürzung für Geschäftstourismus, umfasst Meeting, Incentive, Congress und Events

Wie anhand der Tabelle zu erkennen ist, unterscheidet der TMV zwischen Haupt- und Potenzial- märkten. Die Zielgruppen des TMV sind den Haupt- und Potenzialmärkten angepasst. Zukünftiges Potenzial wird vor allem bei den Gruppen Vitale, Genießer und Aktive / Sportive gesehen. Der Na- turtourismus bildet dabei das integrative Element sowohl zwischen den einzelnen Themengebieten als auch zwischen den Zielgruppen. Ein Schwerpunktthema des TMV lautet „Schlösser, Parks und Herrenhäuser“. Zum einen ist dies bedingt durch den umfangreichen Bestand von rund 2000 Gutsanlagen in MV, zum anderen haben für knapp ein Viertel der nach MV reisenden Touristen Schlösser und Herrenhäuser einen wichti- gen Einfluss auf die Reiseentscheidung. Zu den Angeboten gehören unter anderem Schlössertou- ren, Schlösserrundreisen und Konzerte in Schlössern, Parks und Herrenhäusern. Das Thema Kul- tur spielt in der Fortschreibung der Landestourismuskonzeption für MV eine wichtige Rolle als Po- tenzialmarkt. Ein wesentliches Ziel des TMV liegt in der weiteren Erschließung der Auslandsmärkte Schweiz, Österreich, Skandinavien und Niederlande. Auf Landesebene werden touristische Themen des KER ausschließlich im Zusammenhang mit dem Schloss Ulrichshusen kommuniziert. Im Fokus stehen hier im Besonderen die Festspiele MV, im Rahmen derer Ulrichshusen die zentrale Spielstätte ist. In Verbindung mit Ulrichshusen werden darüber hinaus weitere kulturelle Themen wie etwa der Schlösserherbst vermarktet (siehe Kapitel 1.4).

Regionale Ebene

Wie eingangs erwähnt, gehört der KER auf regionaler Ebene planungsrechtlich zum Tourismus- verband Mecklenburgische Seenplatte (TV MSP). Aufgrund der funktionalen und landschaftsräum- lichen Bezüge hat sich aber stets auch der Tourismusverband Mecklenburgische Schweiz (TV MS) um die Vermarktung der Region Moltzow gekümmert. Beispielsweise hat der TV MS im vergangen Jahr auf dem Titelbild seiner Broschüre mit einem Bild des Ulrichshusener Schlosses geworben. Im Zuge der geplanten Fusion der Tourismusverbände werden sich im kommenden Jahr beide Verbände zu einer Destinationsmanagementorganisation (DMO) zusammenschließen. Diese DMO wird dann unter dem Namen Mecklenburgische Seenplatte firmieren. 53 Bisher haben sich im Bereich Marketing sowohl der TV MS als auch der TV MSP konsequent an den Leitlinien und Schwerpunktthemen des Landestourismusverbandes orientiert. Diese Orientie- rung ist auch in der aktuellen Vermarktungsstrategie zu erkennen. In der folgenden Tabelle sind

53 Eine Fusion beider TV wurde notwendig, da der LK MSP keine zwei TV in seinem Verwaltungsbereich unterstützt. Der LK erhofft sich neben Kosteneinsparungen eine effektivere Vermarktung der gesamten Region. Zum 01.04.2013 ist die Übergabe der Geschäfte vorgesehen und zum Juni 2014 soll dann die Fusion erfolgen. Das Gebiet der fusionierten DMO erstreckt sich dann von der Seenplatte bis nach Güstrow und Bützow und wird somit weit in den Landkreis Rostock hinein- reichen. Allerdings soll nach bisheriger Planung im Destinationsmanagement weiterhin zwischen den Destinationen Meck- lenburgische Seenplatte und Mecklenburgische Schweiz unterschieden werden.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 64 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum sowohl das aktuelle Leitbild als auch die strategischen Handlungsfelder der beiden Tourismusver- bände überblicksartig dargestellt.

Tabelle 2-19: Strategische Themenfelder der regional verantwortlichen Tourismusverbände 54

Gemeinsame Tourismusverband TV MS TV MSP Zielgruppen Land der Schlösser - Natur- und Aktivtouris- Leitthema Land der tausend Seen und Herrenhäuser ten - Kind & Kegel - Natur & Aktiv - Faszination Wasser - 50+ / 60+ - Genuss & Kultur - Faszination Natur - Genießer - Familie & Kinder - Das Land entdecken - Paare Hauptthemenfelder - Lifestile & Trend - Aktiv sein - Gesundheitstouristen - Wellness & Gesund- heit - Kulturinteressierte - Familienurlaub - Angler, Reiter, Biker

Das vom TV MS entwickelte Leitbild für die Vermarktung der Region lautet: „Land der Schlösser und Herrenhäuser“ 55 , wobei zwischen vier übergeordneten Themenfeldern, den sogenannten „Er- lebnisReichen“ unterschieden wird. Innerhalb des Themenfeldes „Natur & Aktiv“ liegen die Poten- ziale in den kommenden Jahren insbesondere im Aktivtourismus mit Radfahren, Wandern und Reiten. In den Bereichen „Genuss und Kultur“ sowie „Lifestile und Trend“ steht die Entwicklung und Stärkung der bestehenden Konzepte sowie neuer innovativer Ideen im Vordergrund. Eine dieser innovativen Ideen ist die vom TV mitorganisierte „Mitwanderzentrale“, welche allein im Jahr 2012 über 150 Führungen und Wanderungen angeboten hat. Ein weiteres Ziel ist es, das Motiv „Le- bensart Mecklenburgische Schweiz“ als Marke zu etablieren. In diesem Zusammenhang kommt den Guts- und Herrenhäuser eine Schlüsselrolle zu. Anders als beim TV MS lautet das Leitthema des TV MSP „Land der tausend Seen“. Hier liegt der Fokus in der Vermarktung ganz klar beim Themengebiet Wasser. Seinen Schwerpunkt sieht der TV MSP im Erhalt und der Kommunikation des einmaligen Landschafts- und Naturraums unter anderem durch Sensibilisierung der Gäste und Einheimischen für den Erhalt des Landschafts- und Kulturraums, die Entwicklung und Vermarktung regionaler Produkte, enge Zusammenarbeit mit den Naturschutzbehörden bezüglich touristischer Nutzung und Erschließung sowie Reduzierung räumlicher Belastungen durch Schaffung attraktiver ÖPNV-Angebote.56 Die gemeinsam formulierten Zielgruppen der beiden TV unterscheiden sich in Hauptzielgruppen, zu denen Natur- und Aktivtouristen, Kind & Kegel, 50+ / 60+, Paare und Genießer zählen, und in Neben- und Nischenzielgruppen, wozu die Gesundheitstouristen und Kulturinteressierten sowie die Angler, Reiter und Biker zählen. Insgesamt sind die Zielgruppen auf regionaler Ebene leicht abwei- chend von denen auf Landesebene. Die Einführung von Qualitätsmanagementsystemen für touristische Kernbereiche durch Zertifizie- rung, Klassifizierung, Qualifizierung und Kommunikation wird von beiden Tourismusverbänden empfohlen.

54 www.mecklenburgische-schweiz.com; Stand: 03/2013; www.mecklenburgische-seenplatte.de; Stand: 03/2013 55 Mit ca. 300 Guts- und Herrenhäusern allein in der Tourismusdestination Mecklenburgische Schweiz liegt hier ein großes Potenzial für zukünftige Themen-, Angebots- und Infrastrukturgestaltung. Angebote, die im Themenmarketing für die Schlösser, Herrenhäuser und Gutsanlagen der Mecklenburgischen Schweiz vermarktet werden, sind folgende: – „Mittsommerremise“ – „Große und kleine Schlösserroute“ – Tages- und Mehrtagesangebote zum Thema „Mecklenburger Adel, Schlösser, Parks und Herrenhäuser“ „Schlösserherbst mit Gutsküchenwoche“ 56 Siehe hierzu „Touristisches Leitbild Mecklenburgische Seenplatte 2020“ des TV MSP sowie „Touristisches Leitbild für die Mecklenburgische Schweiz und Vorpommersche Flusslandschaft“ des TV MS.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 65 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Lokale Ebene

Auf lokaler Ebene ist für das Untersuchungsgebiet die Waren (Müritz) Kur- & Tourismus GmbH mit Sitz in Waren (Müritz) als nächstgelegene im Amtsbereich Amt Seenlandschaft Waren befindliche Tourist Information (TI) zuständig. Dabei kommt dieser hauptsächlich die Funktion der Infrastrukturentwicklung und der Angebots- erbringung zusammen mit den Leistungsträgern zu. Touristische Servicepunkte fungieren als wich- tige erste Kontaktstelle sowohl für potenzielle Besucher, der sich von zu Hause aus per Internet vorinformiert, als auch für Besucher, die sich bereits in der Region befinden. Hier erhält der Besu- cher Auskünfte, Informationen und Material zu Anreise, Unterkunft und touristischen Angeboten seines spezifischen Urlaubsziels. Andere im wU bzw. im Einzugsbereich für Tagesauflügler befindliche touristische Servicestellen gehören sowohl dem TV MSP als auch dem TV MS an. Folgende Tabelle fasst die überregional, regional und lokal agierenden (Tourismus)marketingträger und deren Internetpräsenzen mit re- cherchierten qualitativen und inhaltlichen Defiziten in Bezug auf die Vermarktung des KER zu- sammen.

Tabelle 2-20: (Tourismus)marketingträger für den U-Raum

Vermarktung Inhalte Defizite

Tourismusverband - vermarktet alle Regionen und Themen - buchbare Angebote im Mecklenburg- Mecklenburg-Vorpommerns KER lediglich für das Vorpommern - inkludiert den KER zu den Themen tou- Schlosshotel Ulrichshu- Sitz: Rostock ristische Wege (Wandertour „Zur Wüsten sen www.auf-nach-mv.de Kirche bei Ulrichshusen“, Radrundwege große Schlössertour und Eiszeitroute) sowie Schlösser & Herrenhäuser und Musikland MV (Ulrichshusen) Tourismusverband - vermarktet die Themen der Region - allgemein kaum Informa- Mecklenburgische Mecklenburgische Seenplatte tionen zu den anderen Seenplatte - inkludiert den KER mit der Eiszeitroute Ortsteilen der Gemeinde Sitz: Röbel und Kunst offen (ausgenommen Ulrichs- husen), lediglich für die www.mecklenburgische- - Verweis auf die Veranstaltungen im Veranstaltung Kunst of- seenplatte.de Schloss Ulrichshusen fen - Buchbarkeit von Übernachtungen im Schlosshotel Ulrichshusen Tourismusverband - vermarktet die Region der Mecklenbur- - keine Abbildung des KER Mecklenburgische gischen Schweiz, speziell die beiden Alt- auf der Urlaubsregionen- Schweiz kreise Güstrow und Demmin karte ‰ Grenzen sind die Sitz: Malchin - inkludiert den KER mit der großen ehemaligen Kreisgrenzen Güstrow und Demmin www.mecklenburgische- Schlössertour schweiz.com - Verweis auf die Veranstaltungen im Schloss Ulrichshusen Naturpark Mecklenbur- - verwaltet und vermarktet das Gebiet des - kaum Angebote an Füh- gische Schweiz und NP Mecklenburgische Schweiz und rungen oder Veranstal- Kummerower See Kummerower See tungen im KER Sitz: Basedow - Angebote an geführten Wanderungen www.naturpark- durch den Naturpark und Informations- mecklenburgische- veranstaltungen zum Naturpark schweiz.de

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 66 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Vermarktung Inhalte Defizite

Tourist Information - vermarktet die Stadt Waren (Müritz) und - kein Verweis auf die Waren (Müritz) das Umland Veranstaltungen des Sitz: Waren (Müritz) - verweist auf das Angebot der Draisinen- Schlosses Ulrichshusen www.waren-tourismus.de fahrt von Waren (Müritz) nach Schwin- kendorf - ausführliche Beschreibung zum Klax Indianerdorf Tourist Information - Vermittlung von Unterkünften und Infor- - keine eigene Homepage Malchin mationen zur Stadt Malchin - Buchungen nicht möglich Sitz: Malchin - keine Informationen zum www.malchin.de KER - Öffnungszeiten nur bis 16.00 Uhr Tourist Information - Vermarktung der Stadt Teterow und des - keine Informationen zum Teterow näheren Umlandes KER Sitz: Teterow www.teterow.m-vp.de

Die kommunizierten Veranstaltungen des KER beschränken sich vor allem auf die des Schlossho- tels in Ulrichshusen. Generell ist das Schlosshotel Ulrichshusen der einzige Unterkunftsanbieter aus dem KER, der hinsichtlich Vermarktung sowohl des Hotels als auch der Veranstaltungen sehr gut aufgestellt ist. Andere Unterkunftsanbieter (z.B. Alter Pfarrhof in Rambow) und Veranstaltungen (z.B. Förderkreis Rambower Kirchen e.V.) oder aber auch die vor Ort ansässigen Künstler werden kaum und wenn, dann nur in den entsprechenden Nischenbereichen kommuniziert. Der KER wird als Bestandteil mehrerer touristischer Routen (z.B. Eiszeitroute, Schlössertour) mehrmals erwähnt. Dadurch, dass der KER durch die TI der Stadt Waren (Müritz) vermarktet wird, erfolgt keine aktive Vermarktung in den TI von Malchin und Teterow. Hier wird regionales Vermarktungspotenzial ver- schenkt. Zudem ist auch die Vermarktung durch die TI Waren (Müritz) nicht optimal, da kaum In- formationen seitens der Mitarbeiter gegeben werden können, Informationen lediglich in verschie- denen Informationsmaterialien wie Karten und Broschüren recherchiert werden können. Auch die Vermarktung durch die Naturparkverwaltung des NP MSK könnte besser gestaltet werden. Von Seiten der Naturparkverwaltung werden für den KER kaum Führungen oder Veranstaltungen an- geboten. Das Schlosshotel Ulrichshusen vermarktet sich regional und lokal weitestgehend allein. Auf natio- naler Ebene erfolgt die Vermarktung im Zusammenschluss mit der bereits angesprochenen Hotel- kooperation. Dies hat den Vorteil, dass gemeinsam mit den anderen Schlosshotels aus der Region ein viel größeres Zielpublikum angesprochen werden kann bei gleichzeitiger Kostenreduzierung. Die Vermarktung von Unterkünften, speziell Ferienwohnungen und Ferienhäuser, erfolgt in aller Regel über Buchungsportale. Einige der für die Region relevanten Buchungsportale sind in der folgenden Tabelle zusammen gefasst.

Tabelle 2-21: Buchungsportale für Ferienwohnungen und Ferienhäuser in der Region

Akteure Webseite Ferienhäuser Mecklenburgische Schweiz zentraler Anbieter von FEWO im KER und den umliegenden www.fewo-mv.de Gemeinden, zudem Bereitstellung von weiteren für den Touris- ten relevanten Informationen zu Touren und Ausflugtipps Ferienwohnungen rund um Waren (Müritz) www.fewo-in-waren.de Angebot an FEWO in Waren (Müritz) und im näheren Umland

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 67 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Akteure Webseite Müritz Reisen Vermittlung von Unterkünften und Vermarktung von Veranstal- www.mueritz-reisen.de tungen rund um die Müritz Informationsportal neben der Vermittlung von Unterkünften auch Bereitstellung www.waren.m-vp.de weiterer für den Touristen relevanter Informationen Ferienwohnungen in Louisenfeld und Sommerstorf www.ferien-seenplatte.de Vermarktung von insgesamt 3 Ferienwohnungen Ferienhausmiete www.ferienhausmiete.de weltweit aktives Buchungsportal mit starker Präsenz in MV

Neben der Verlinkung auf Buchungsportalen verfügen nicht wenige Anbieter auch über eigene Internetpräsenzen. Auffällig ist, dass es für die Region kein zentrales Buchungsportal gibt. Eines der besseren Buchungsportale ist das Portal www.fewo-mv.de.57 Das Buchungsportal enthält ne- ben der Buchungsmöglichkeit zahlreiche Informationen rund um den Ort, in dem sich die Ferien- wohnung befindet und Tipps zu Ausflügen in der Region. Das Portal bietet das größte Angebot an FEWO für das Untersuchungsgebiet. In touristischen Katalogen wie etwa „Landurlaub Mecklenburg-Vorpommern“ „Urlaubszeit 2013“, „Müritz plus – Ihre Gastgeber 2013“ oder „Urlaub im Land der Tausend Seen“ wird der KER häufig sowohl in Verbindung mit der Mecklenburgischen Seenplatte als auch in Verbindung mit der Meck- lenburgischen Schweiz vermarktet. Viele der touristischen Angebote für die Region Moltzow werden oft nur auf Umwegen bzw. per Zufall auf speziellen Themenwebseiten oder auf den von Akteuren individuell erstellten Internetsei- ten, wenn diese ihre Vermarktung selbst in die Hand nehmen, gefunden. Vor allem die Beherber- gungsbetriebe, Künstler und Vereine haben ihre eigenen Präsenzen in Form von Printmedien, Webseiten und Verlinkungen auf anderen Portalen. Eine Auswahl davon ist in der folgenden Tabel- le aufgelistet.

Tabelle 2-22: Ausgewählte Beispiele von Webseiten

Akteure Webseite Förderkreis Rambower Kirchen e.V. Verein zum Erhalt der Rambower Feldsteinkirche und der Wüs- www.rambower-kirchen.de ten Kirche Holzdesignwerkstatt Magnuswerk www.magnuswerk.de von Sven Magnus in Marxhagen geleitete Holzdesignwerkstatt Hotel- und Ferienpark Peenhäuser Beherbergungsbetrieb im OT Peenhäuser in der Gemeinde www.ferienpark-peenhäuser.de Gielow Herberge Blücherhof Beherbergungsbetrieb im OT Blücherhof in der Gemeinde www.herberge-bluecherhof.de Klocksin Mittelhof Gessin e.V. Nachbarschaftsverein zur Förderung des Dorflebens im OT www.gessin.de Gessin in der Gemeinde Basedow

57 Das Buchungsportal www.fewo-mv.de wird von Angela Stolz (wohnhaft in Ulrichshusen) betrieben

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 68 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Akteure Webseite Wassermühle Ziddorf e.V. www.wassermuehle-ziddorf.de Kunst- und Kulturverein mit eigener Gaststätte im Gebäude der

alten Wassermühle im OT Ziddorf in der Gemeinde Dahmen Welshof Schliemann www.welshof.de Fischerei mit Gaststätte in der Gemeinde Faulenrost Eick Bräu – Gievitzer Braumanufaktur www.eickbraeu.de Privatbrauerei im OT Groß Gievitz in der Gemeinde Peenehagen

Die dargestellten Beispiele an Webseiten zeigen, dass viele Akteure sich eine eigene Internetprä- senz aufgebaut haben und ihre Vermarktung selbstständig in die Hand nehmen. Dennoch gibt es auch im Jahr 2013 immer noch touristische Akteure, die keine eigene Internetpräsenz haben. Bei- spiele dafür sind das Restaurant Ulbricht in Gielow, die Gaststätte zum Eichenbaum in Groß Gie- vitz, eine Vielzahl an privaten Ferienhausanbietern sowie fast alle kleinen Einkaufsläden. Insge- samt wäre es für den Reisenden sowie für die bessere Vermarktung wünschenswert, wenn alle Informationen zentral an einer übergeordneten Anlaufstelle im Internet verfügbar sind. Eine gute Basis dafür wäre oben benannte Homepage www.fewo-mv.de. Neben Unterkunftsmöglichkeiten bietet die Seite ausführliche Informationen zu Naturerlebnissen, Tagesausflügen und Radtouren. Dennoch besteht auch hier noch Verbesserungspotenzial, in dem beispielsweise noch stärker auf lokale Aktivitäten und Veranstaltungen verwiesen wird. Auch ist die URL-Adresse www.fewo-mv.de als Informationshomepage für die Region nicht optimal.

Kommunikation als Tourismusregion in touristischen Broschüren, Wander- und Radkarten

Das Wegenetz bzw. die Darstellung als Rad- oder Wanderregion wird in einigen Regionalkarten sowie auf den Webseiten des Landestourismusverbandes ausführlich abgebildet. Die TV MS und TV MSP publizieren zudem weiteres Informationsmaterial, wozu sowohl touristische Broschüren als auch touristische Karten gehören. In der nachstehenden Tabelle sind einige der Anbieter von Informationsmaterial aufgelistet. Sie stellen bei weiten nicht alle Anbieter dar.

Tabelle 2-23: Übersicht unterschiedlicher Anbieter von Veröffentlichungen zum Wegenetz bzw. Darstellungen zur Tourismusregion

Anbieter bzw. Frontseite Kartenmaterial Weitere Informationen ADFC (Hrsg.): Regionalkarte Deutschlandweite Förderung des Radfahrens Bsp. Interaktive Karte Schlösser- Rundweg

TV MSP (Hrsg.): Karte Eiszeitroute Beschreibung der Eiszeitroute

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 69 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Anbieter bzw. Frontseite Kartenmaterial Weitere Informationen MABL & LA für Denkmalpflege & LA für Bodendenkmalpflege (Hrsg.): Denkmalkarte Mecklenburg- Vorpommern Ziel ist Schutz und Vermarktung der Denkmäler in MV

Die Mecklenburger Radtour (Hsrg.): Karte Kurztour Schlösser und Herren- häuser Privatunternehmen mit Sitz in Stral- sund, Hauptaufgabenfeld ist die Orga- nisation von Radrundreisen

NP Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See (Hrsg.) Karte: Eichenroute Schutz und Vermarktung des Natur- raums

Klemmer Verlag (Hrsg.): Rad- und Wanderkarte für Waren (Müritz) und die Mecklenburgische Schweiz. Aus- schnitt zeigt hier die Region Moltzow

Wie anhand der Tabelle zu sehen ist, bieten neben den Tourismusverbänden auch private Anbieter ihr Karten- und Informationsmaterial an. Zu den privaten Unternehmen in diesem Bereich zählen der ADFC und hier im Speziellen die Neubrandenburger Regionalgruppe des ADFC (eine Regio- nalgruppe für Waren (Müritz) befindet sich aktuell im Aufbau). Zu den privaten Anbietern zählen neben dem ADFC auch das Unternehmen Mecklenburger Radtour mit Sitz in Stralsund und der Klemmer Verlag mit Sitz in Waren (Müritz). Zusammengefasst besteht bezüglich touristischer Rad-, Wander- und Streckenkarten ein gutes Informationsangebot zum KER. Dieses wird abgerundet durch Informationsbroschüren, touristische Kataloge sowie mithilfe von diversen Webseiten, welche zum Teil auch interaktive Karten zur Ver- fügung stellen. Allerdings ist das Angebot an Karten, Broschüren und Internetseiten zum Teil so groß, dass es zur Orientierungslosigkeit beim Gast kommen kann. Zur Vermarktung und Kommunikation im Allgemeinen lässt sich sagen, dass das Schlosshotel Ulrichshusen über das mit Abstand beste Marketing aller touristischen Akteure in der Region Molt- zow verfügt. Die Festspiele MV bieten für die überregionale Vermarktung eine ideale Plattform. Darüber hinaus ist es dem Schlosshotel in der jüngeren Vergangenheit gelungen, sich auch au- ßerhalb der Festspiele MV zu positionieren. Ulrichshusen ist inzwischen ein überregional bekann- ter Begriff. Neben dem Schlosshotel gibt es bisher nichts, was überregional vermarktet bzw. kommuniziert wurde. Da der Gemeindename „Moltzow“ derzeit keinerlei touristisches Vermarktungspotenzial besitzt, könnte eine Namensänderung eine Verbesserung dieser Situation ergeben.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 70 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Fazit

Kommunikation & Vermarktung

Stärken Schwächen

- Schlosshotel Ulrichshusen mit landes- - Vermarktung der Region, abgesehen vom Schlosshotel weiter und regionaler Präsenz im The- Ulrichshusen, in sehr geringem Ausmaß menmarketing der einzelnen Tourismus- - Randlage des KER sowohl im TV MS als auch im TV verbände MSP, Resultat: gefühltes Zuständigkeitsproblem - regional und auch überregional hoher - Leitbild des TV MSP „Land der tausend Seen“ für den Bekanntheitsgrad des Schlosshotels Ul- KER weniger gut geeignet, da die Gemeinde Moltzow richshusen – Positionierung Ulrichshusen an keiner Wasserstraße und auch an keinem größeren als Marke See liegt – geringe bis keine Berührungspunkte mit - ein Schwerpunktthema des TMV lautet dem Leitbild „Schlösser, Parks und Herrenhäuser“ – - geringes Informationsangebot der TI Waren (Müritz) passt sehr gut zum KER zum KER - passendes Leitbild des TV MS „Land der - kein Informationsangebot der TI in Malchin und Tete- Schlösser und Herrenhäuser“: Identifika- row zum KER tion und Berührungspunkte gegeben - vor Ort keine Info-Punkte oder Info-Ecken zur Gästein- - Ferienwohnungsbuchungsportal formation http://www.fewo-mv.de/ : Angebot an FEWO als auch weitere für Touristen re- - kaum bzw. keine Vermarktung der Region Moltzow levante Informationen, z.B. Ausflugstipps durch den NP Mecklenburgische Schweiz und Kumme- und Tourenvorschläge rower See - zahlreiche touristische Akteure mit eige- - Unübersichtlichkeit in den Buchungsportalen – kein nen teils sehr guten Internetpräsenzen Portal listet alle FEWO des gesamten U-Raums auf - gute Darstellung der Region in Rad-, - auch in den Urlaubskatalogen uneindeutige Zuordnung Wander- und Streckenkarten sowie in der Region Moltzow (Seenplatte vs. Mecklenburgische anderweitigen Informationsbroschüren Schweiz) - Unübersichtlichkeit bei der Vermarktung touristischer Veranstaltung durch Künstler und Vereine – keine ge- meinsame Plattform - einige Gaststätten und Vereine ohne eigene Internet- präsenz - Namenswahl der neu fusionierten Gemeinde. Moltzow als Gemeindename hat keine touristische Signalwir- kung

Herausforderungen

- Zugehörigkeit der Region definieren. Wozu gehört die Region Moltzow? Seenplatte oder Mecklenburgi- sche Schweiz - Verstärkung der Zusammenarbeit der Akteure/Anbieter im U-Raum (z.B. gastronomischer Anbieter, Anbieter regionaler Produkte, Anbieter von Touren / touristischen Angeboten) – Zusatznutzen aus ge- meinsamer Vermarktung als Tagesausflugsvariante / Schlechtwetteralternative - verstärkte Einbindung ins Themenmarketing der überregionalen Vermarktungsplattformen und Marke- tingakteure - Einbindung in die Kommunikationskanäle der regionalen und lokalen Tourist Informationen bzw. Servi- cepunkte, vor allem in den Städten Waren (Müritz), Malchin und Teterow - Schaffung von Info-Punkten und Info-Ecken für die sich vor Ort befindenden Gäste - stärkere Einbindung in die Veranstaltungen der Naturparkverwaltung, naturgegebene Landschaftspo- tenziale stärker in den Fokus rücken - einheitliche Vermarktung der touristischen Angebote und Veranstaltungen – hier eventuell das Bu- chungsportal http://www.fewo-mv.de/ als Basis verwenden oder eine eigene regionale Informationsho- mepage erstellen

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 71 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

2.5 Akteursanalyse – Kommunikation und Vernetzung

Um die Region touristisch zu entwickeln, ist eine kontinuierliche und effektive Kooperation aller in der und für die Region aktiven Akteure notwendig. Die Kommunikation und Zusammenarbeit der Akteure spielt für eine erfolgreiche Tourismusentwicklung eine wichtige Rolle. Die in Bezug zur Region Moltzow stehenden Akteure werden im Folgenden noch einmal zusammenfassend aufge- führt sowie deren räumliche Handlungsebene, Verflechtungen bzw. Kooperationen sowie evtl. Akti- vitäten bezüglich naturtouristischer Entwicklung aufgezeigt. Eine Analyse der bestehenden Koope- rationen / Netzwerke soll die Beurteilung des touristischen Potenzials ergänzen.

Abbildung 2-5: Darstellung von Akteursgruppen

Touristische Leistungsträger

Politische Akteure: Tourismusmarketing - (Bürgermeister, organisationen Gemeindevertreter, Landkreise, Ämter) Touristische Entwicklung Region Moltzow

Naturschutzakteure Lokale Akteure / (Verbände / Einheimische der Organisationen) Region

Quelle: eigene Darstellung

Anhand der Abbildung ist zu erkennen, welche Akteure und Akteursgruppen für die touristische Entwicklung der Region Moltzow von Bedeutung sind. Hierzu können fünf Hauptakteursgruppen für die Region definiert werden, welche im Folgenden ausführlicher beschrieben werden. Zu den Tourismusmarketingorganisationen zählen die in Kapitel 1.5 bereits erwähnten Touris- musverbände und Tourist Informationen. Dabei agieren auf vertikaler Ebene der landesweite TMV, die regionalen TV MSP und TV MS und die lokalen TI in den Städten Waren (Müritz), Malchin und Teterow. Auf gemeinsamen horizontalen Ebenen liegen der TV MSP und der TV MS sowie die drei Tourist Informationen, wobei die TI Waren (Müritz) von ihrer Größe und Bedeutung den anderen beiden TI übergeordnet ist. Die für die Region Moltzow zentral zuständigen Marketingakteure sind dabei der TV MSP, TV MS und TI Waren (Müritz). Zwischen den einzelnen touristischen Leistungsträger können die horizontalen Beziehungen als zum Teil sehr differenziert eingeschätzt werden. Zu den touristischen Akteuren in diesem Sinne gehören Beherbergungs- und Gastronomieanbieter sowie Anbieter sonstiger touristischer Infra- struktur und Freizeitaktivitäten wie etwa Pferde- und Reiterhöfe, Kunst- und Kulturanbieter sowie für den Tourismus relevante Vereine. Auch einzelne Vertreter aus Landwirtschaft, Forst, Fischerei, Gewerbe und Lebensmittelproduzenten sind potenzielle touristische Leistungsträger. Einige von ihnen sind gut vernetzt und vermarkten sich individuell auf verschiedenen Vermarktungsplattfor-

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 72 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum men, hierzu zählen vor allem die großen Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe wie das Schlosshotel Ulrichshusen, der Alte Pfarrhof in Rambow sowie die im KOR liegende Jugendher- berge in Dahmen, der Hotel- und Freizeitpark Peenhäuser, das Reiterhotel Alter Landsitz in Som- merstorf, die Herberge Blücherhof oder die in Faulenrost ansässige Fischerei Welshof Schliemann. Speziell Herr von Maltzahn vom Schlosshotel Ulrichshusen ist überregional gut vernetzt und hat viele Ideen für die weitere touristische Entwicklung der Region. Im U-Raum sind bezüglich der tou- ristischen Leistungsträger vor allem die weiteren Schlosshotels zu nennen, wie etwa in Schorssow und Teschow oder aber auch das fünf Sterne Hotel Burg Schlitz. Die Schlosshotels sind auf regio- naler Ebene gut vernetzt untereinander und gemeinsam aktiv im überregionalen Marketing. Sie zeigen sich aufgeschlossen gegenüber Kooperationen und einer touristischen Inwertsetzung sowie Vernetzung der einzelnen Anbieter innerhalb der Region. Die lokalen touristischen Akteure inner- halb des U-Raums, vorzugsweise die Betreiber von Ferienwohnungen und Ferienhäuser, sind kaum vernetzt untereinander und zum Teil nur schwer in touristischen Broschüren oder aber auch im Internet auffindbar. Darüber hinaus zählen viele der in der Region aktiven Freizeitakteure, Gast- ronomie- und Kulturanbieter zu den lokalen Tourismusakteuren. Kooperationen innerhalb dieser Gruppe gibt es bisher kaum. Gleichzeitig ist das Engagement für zukünftige innovative Tourismus- aktivitäten begrenzt. Ein Großteil der Region Moltzow und des direkt anliegenden Umlandes gehört planungsrechtlich zum NP Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See, wodurch den Naturschutzakteuren bei der zukünftigen touristischen Entwicklung der Region eine zentrale Rolle zu kommt. Bisher ist die Region Moltzow kaum bzw. gar nicht in die Aktivitäten der Naturparkverwaltung eingebunden. Dieses gilt es zu ändern. Speziell die touristische Inwertsetzung der prägenden Landschaftsbild- räume mit ihren für die Mecklenburgische Schweiz charakteristischen Fernsichten sollte den Na- turschutzakteuren ein Anliegen sein. Als zentrale Ansprechpartner sind hier die in Basedow ansäs- sige Naturparkverwaltung sowie der Geo- und Kulturverein steinreich e.V. aus Vollrathsruhe zu benennen. Wichtig erscheint es auch, sowohl den NP Nossentiner und Schwinzer Heide als auch den Müritz Nationalpark in die touristische Entwicklung der Region Moltzow mit einzubeziehen. Vor allem der Müritz Nationalpark gerät infolge zunehmender Besucherströme speziell während der Sommermonate immer häufiger an seine Belastungsgrenzen. Hier sollten kreative Möglichkeiten von Seiten der Naturschutzakteure entwickelt werden, um die Besucherströme umzulenken und so eine ausgewogenere Beanspruchung der schützenswerten Naturräume zu erreichen. In diesem Zusammenhang kann auch eine engere Kooperation mit der in Schwerin sitzenden Stiftung Um- welt- und Naturschutz sowie mit dem in Liepen sitzenden Denkmalpflegehof förderlich sein. Auf regionaler Ebene agieren im Bereich des LK Mecklenburgische Seenplatte zudem der Natur- schutzkreisverband NABU mit Sitz in Neustrelitz sowie die Regionalgruppe vom BUND mit Sitz in Neubrandenburg. Zu den politischen Akteuren, die auf die touristische Entwicklung Einfluss ausüben können, zäh- len neben den lokalen Bürgermeistern und Gemeindevertretern auch die im Amt und Kreis ange- stellten Fachabteilungsleiter. Ihr Wissen um die regionalen Gegebenheiten ist von großer Bedeu- tung. Darüber hinaus können auch die Landes-, Bundes- und sogar EU-Politiker maßgeblichen Einfluss ausüben. Auf Landkreisebene wird als vorrangiges Ziel die strukturelle Entwicklung und Sicherung der Arbeitsplätze in der Region gesehen. Aufgrund der geografischen Randlage des KER teilt sich der KOR in drei Amtsbereiche und zwei Landkreisen auf. Aufgrund dessen gestaltet sich eine Kooperation bezüglich touristischer Entwicklungen als nicht immer unkompliziert. Als Beispiel sei hier die Entwicklung und Instandhaltung von Radwegen zu nennen, bei der jeweils der zuständige Landkreis die Hoheit hat. Bezüglich einer touristischen Entwicklung der Region ist auf Kreisebene das Amt für Wirtschaft, Kultur und Tourismus und auf Landesebene das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus zuständig. Die Einstellung und das Interesse bzw. die Aufgeschlossenheit der lokalen Bevölkerung gegen- über Touristen und einer touristischen Entwicklung ist in der Region Moltzow als differenziert zu bewerten. Auf der einen Seite gibt es einige touristische Leistungsträger, die sich aktiv an der tou- ristischen Entwicklung beteiligen, und au der anderen Seite gibt es Kritiker bzw. Pessimisten, die jeglicher Entwicklung kritisch gegenüber stehen. Die im Rahmen der Erstellung des Tourismuskon- zeptes durchgeführten Workshops sind auf ein reges Interesse in der ortsansässigen Bevölkerung gestoßen. Es wurde relativ schnell ersichtlich, dass viele Einwohner der Region direkt oder indirekt

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 73 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum von der Entwicklung im Tourismus betroffen sind, sei es als Anbieter einer FEWO oder aber als direkt Beschäftigte in einem touristischen Gewerbe. Dabei spielen wirtschaftliche und finanzielle Anreize eine entscheidende Rolle. Jedoch hat es bisher keinen Versuch gegeben, die lokale Be- völkerung und ihre Interessen im Rahmen von runden Tischen oder Arbeitsgruppen in die touristi- sche Entwicklung mit einzubeziehen. Zukünftige Planungen und Ideenfindungsprozesse sollten stets mit Einbezug der Bevölkerung durchgeführt werden. Insgesamt betrachtet sind die derzeitigen Kooperationen und Vernetzungen der für die bzw. in der Region Moltzow agierenden Akteure eher als begrenzt und auf jeden Fall ausbaufähig zu benen- nen. Dies ist unter anderem erklärbar durch die geringe Größe des Betrachtungsraums und die bisher geringe Bedeutung als Tourismusraum.

Fazit

Akteure: Arbeit, Kommunikation & Vernetzung

Stärken Schwächen

- im KER mit dem Schlosshotel Ulrichshusen, dem - Kommunikation und Vernetzung der für die Alten Pfarrhof in Rambow und dem Buchungs- touristische Entwicklung relevanten Akteure aus portal http://www.fewo-mv.de/ engagierte touris- allen Bereichen größtenteils mangelhaft – Ak- tische Leistungsträger teure haben zu wenig Kontakt zueinander und - Herr von Maltzahn vom Schlosshotel Ulrichshu- keine Netzwerke sen ist überregional vernetzt und hat Ideen für - Randlage der Region Moltzow, allein der Ko- die weitere touristische Entwicklung operationsraum verteilt sich auf drei Amtsberei- - im KOR und im wU zahlreiche weitere touristi- che und zwei Landkreise – Planungs- und Rea- sche Leistungsträger lisierungsschwierigkeiten - Lage im NP, in der Nähe weiterer NP (Nossenti- - bisher keine bestehende Arbeitsgruppen zum ner und Schwinzer Heide sowie Müritz National- Ideenaustausch und zur Projektentwicklung park), großes Potenzial im Bereich der Entwick- - die vor Ort ansässige Bevölkerung wurde bis- lung des Naturtourismus her nicht in Planungs- und Ideenfindungspro- - breiter Anteil der Bevölkerung ist im Tourismus zesse eingebunden eingebunden - infolge der Gemeindefusion anfängliche Orien- tierungsschwierigkeiten, insbesondere für die Einwohner der ehemaligen Gemeinde Schwin- kendorf

Herausforderungen

- Verstärkung der Zusammenarbeit der touristischen Leistungsträger auch in Verbindung mit Naturschutz- und politischen Akteuren - stärkere Kooperationen zwischen KER, KOR und wU – dabei über Amts- und Kreisgrenzen hinweg schauen - gleichzeitig auch die Stadt-Land-Beziehungen intensivieren - gemeinsamer Auftritt der Akteure, um somit mehr finanzielle Mittel akquirieren und größere Projekte realisieren zu können - in der Zukunft stärkerer Einbezug der lokalen Bevölkerung in die Planungen und Ideenfindungsprozesse - Etablierung von Arbeitsgruppen und runden Tischen, um Maßnahmen für einzelne Themenbereiche gemeinschaftlich bearbeiten zu können

2.6 Touristische Bedeutung der Region Moltzow

Die touristische Bedeutung der Region erschließt sich zum einen anhand des Umfangs und der Kapazität, der Qualität sowie der Zielgruppenspezifik der einzelnen Objekte sowie touristischen Angebote bzw. der vorhandenen touristischen Infrastruktur inklusive Beherbergung und Gastrono- mie sowie der Möglichkeiten des Ausbaus der Potenziale und der Vernetzung. Grundsätzlich kann geschlussfolgert werden, dass mit zunehmender Attraktivität der touristischen Angebote das Nach-

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 74 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum fragepotenzial innerhalb verschiedener Einzugsradien zunimmt. Die vorhergehenden Analysen haben gezeigt, dass die vorhandenen Angebote und infrastrukturellen Voraussetzungen der Ort- schaften in der Gemeinde Moltzow qualitativ und insbesondere quantitativ derzeit kaum überregio- nale Attraktivität ausstrahlen. Mit Ausnahme des Schlosses Ulrichshusen besitzen jene somit auch nicht das Potenzial zur Generierung von Gästen aus dem weiteren Umfeld besitzen. Die Region verfügt über die typischen Sehenswürdigkeiten ländlicher Regionen und nur wenige Leuchttürme mit überregionalem Attraktionspotenzial. Dazu gehören die im Kernentwicklungsraum (Ulrichshu- sen) und Kooperationsraum bzw. weiteren U-Raum befindlichen Schlösser und Gutshäuser mit ihren Landschaftsparks und Gärten (Basedow, Schorssow, Schlitz). Diese vermarkten sich mit Ausnahme des lediglich als Sehenswürdigkeit genutzten Schlosses Basedow bereits erfolgreich mit ihren Übernachtungs- und insbesondere auch thematischen Zusatzangeboten. Die Übernach- tungsangebote sind unter Einbeziehung des Kooperationsraums relativ vielseitig und sprechen verschiedene Zielgruppen an. 58 Das wichtigste Potenzial auf der Angebotsseite ist die Landschaft und Natur, geeignet zum Radfahren und Wandern. Da jedoch die entsprechende Infrastruktur fehlt, ist derzeit kaum eine größere Nachfrage zu erwarten. Da die Region im Wesentlichen landwirtschaftlich geprägt ist, nimmt diese auch zukünftig eine wirtschaftliche Schlüsselfunktion bei der Gestaltung des ländlichen Raums ein. Ein weiterer Aus- bau des Tourismus gehört aufgrund der in der Raumordnung des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte festgehaltenen Definition als Tourismusentwicklungsraum zu den erklärten Zielen für die Region. Neben der Angebotsseite sind die Nachfragepotenziale im engeren U-Raum auf Gemeindeebene sowie aus dem Einzugsbereich in Tagesausflugsweite von bis zu 90 km in die Betrachtung einzu- beziehen. Für eine Aussage diesbezüglich sind touristische Strukturdaten zu Ankünften und Über- nachtungen, Aufenthaltsdauer, Auslastung, Entwicklung der Anzahl der Betriebe und Betten sowie Beherbergungsstruktur zu betrachten. Aufgrund fehlender offizieller statistischer Strukturdaten für den relativ kleinen U-Raum sind vor allem die Einzugsgebiete und die dadurch generierte poten- zielle Nachfrage aus Gästen und Einwohnern wichtig. Die Abschätzung der touristischen Bedeu- tung der Region ist aufgrund des kleinen U-Raums nur durch eine Einordnung in die Tourismus- landschaft der Tourismusdestinationen Müritzregion und Mecklenburgische Schweiz sinnvoll. Auch können derzeitige Zielgruppen anhand der Nachfragedaten bestimmt werden. Bei der Betrachtung der Entwicklung des Tourismus in den letzten Jahren, so ist hier, mit Ausnah- me der Gästeankünfte und Übernachtungszahlen in den Jahren 2004-2006 bis 2011 ein stetiges Wachstum, sowohl der Gästeankünfte als auch der Übernachtungen, zu verzeichnen. Mit 487.077 Gästeankünften und knapp 1, 92 Mio. Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben mit mehr als 8 Betten im Jahr 2011 hat der Altkreis Müritz einen Anteil von 7,16% an den gesamten Gästeankünf- ten (= 6,8 Mio. Ankünfte in 2011) und 7% an den Übernachtungen (27,6 Mio. Übernachtungen in 2011) des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Mit der positiven Entwicklung der Gästezahlen hat die Tourismusindustrie sukzessive ihre Angebote an Beherbergungsbetrieben und Bettenkapazitä- ten erweitert. Von der positiven touristischen Entwicklung haben bisher jedoch hauptsächlich die Tourismusschwerpunkträume wie Waren/Müritz, gelegen in der touristischen Destinationen Müritz- Region sowie die Mecklenburgische Schweiz um den Malchiner See profitiert, in denen die meisten Tourismusbetriebe ihren Sitz haben. Obwohl sich das touristische Geschehen des Bundeslandes MV überwiegend auf die direkten Küs- tenregionen Mecklenburg-Vorpommerns konzentriert, weist die Reiseregion Mecklenburgische Seenplatte / Mecklenburgische Schweiz im Vergleich der 6 Tourismusregionen Mecklenburg- Vorpommerns jedoch seit 1997 die dynamischste Entwicklung in Bezug auf die Übernachtungen auf.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 75 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Tabelle 2-24: touristische Strukturdaten zu Angebot und Nachfrage im Beherbergungssektor im Alt- kreis Müritz, Jahresvergleich

Anzahl Über- Beherbergungs- Bettenanzahl / Gästeankünfte Betten- Jahr nachtungen / Betriebe Jahr / Jahr Auslastung Jahr 1997 88 4.667 146.786 437.031 29,40% 1998 92 5.260 164.634 544.729 30,70% 1999 108 6.042 192.174 651.587 32,10% 2000 133 8.660 311.236 1.108 967 41,30% 2001 147 9.604 343.064 1.294 184 40,50% 2002 156 9.765 347.448 1.325 216 40,80% 2003 157 9.848 367.327 1.402 184 42,50% 2004 157 10.252 354.680 1.364 928 39,80% 2005 159 10.662 357.085 1.359 432 38,70% 2006 166 10.970 355.599 1.345 659 37,50% 2007 164 11.101 372.405 1.455 155 40,00% 2008 168 11.381 368.348 1.460 648 37,40% 2009 207 16.311 478.627 1.906 029 26,8% 2010 220 16.311 478.627 1.906 029 26,8% 2011 222 16.700 487.077 1.915 379 26,3%

MV gesamt 3. 135 200.070 6.812 396 27.621 778 30,8% 2011 Quelle: eigene Darstellung, amtliche Statistik

Abbildung 2-6: touristische Nachfrage Altkreis Müritz und Reisedestination MSP im Jahresvergleich (Amtliche Statistik, eigene Darstellung) 5.000.000

4.000.000

3.000.000

2.000.000

1.000.000

0 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 Ankünfte Altkreis Müritz Übernachtungen Altkreis Müritz

Ankünfte MSP/MS Übernachtungen MSP/MS

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 76 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Die Tourismussituation im Kernentwicklungs- und Kooperationsraum

Die wirtschaftliche Situation der bis zum 31.12.2012 eigenen Gemeinde Schwinkendorf ist gekenn- zeichnet durch Arbeitslosigkeit und hohe Schuldenbelastung. Überregionale touristische Bedeu- tung hat der Ortsteil Ulrichshusen. Bedingt durch die Austragung der Mecklenburgischen Musik- festspiele seit 1994 hat die Tourismusentwicklung hier einen regelrechten Selbstlauf. Die Anzahl der Gästeankünfte und Gästeübernachtungen übersteigt das derzeitige Angebot, auf Grund des- sen derzeit eine Erweiterung der Bettenkapazitäten in Ausführung ist. Die ermittelten sonstigen Unterkünfte im KER sind dem sogenannten, in keiner Statistik erwähnten, „grauen Beherber- gungsmarkt“ (Unterkünfte unter 9 Betten) zuzurechnen, weswegen hier offizielle statistische Aus- wertungen und Verzeichnisse zur Tourismusstruktur fehlen, insbesondere zur Übernachtungs-, Auslastungs- und Gästezahlen allgemein, aber auch zur Analyse der Zielgruppenstruktur. Die geschätzten Übernachtungsangebote und Gästeübernachtungen im KER sind mit ca. 8 Anbie- tern, ca. 197 Betten (nach Ausbau in Tressow 289) und geschätzten 24.378 Übernachtungen pro Jahr vergleichsweise hoch, wobei sich der Hauptanteil auf einen Anbieter konzentriert. Bei der Betrachtung des Kooperationsraums, der die umliegenden Gemeinden umfasst, kommen zu den bereits genannten neben zwei Hotels in der Gemeinde Grabowhöfe OT Sommerstorf (Alter Landsitz) sowie in der Gemeinde Gielow OT Peenhäuser (Ferienpark Peenhäuser) lediglich Privat- vermieter hinzu, bei denen keine verifizierbaren Aussagen bezüglich des touristischen bzw. wirt- schaftlichen Potenzials möglich sind. Die Gesamtbettenkapazität ist mit ca. 1000 Betten und 300 Campingstellplätzen relativ hoch, die qualitative Vielfalt im infrastrukturellen Beherbergungsange- bot jedoch eher monoton. Tabelle 26 zeigt im Vergleich die touristische Bedeutung des Unterkunftsanbieters Ulrichshusen / Tressow sowie der im Kooperations- und weiteren U-Raum liegenden, als Unterkunft genutzten Schlösser und Herrenhäuser. Die Auslastung ist erwartungsgemäß in den Sommermonaten höher, insgesamt sind die Betreiber jedoch zufrieden. Hierin zeigt sich die große wirtschaftliche Bedeu- tung für die Schlösser und Herrenhäuser, die hier die bedeutendste wirtschaftliche Nutzungsform in der Region darstellen. Tourismus ist wichtig auch für den Erhalt der historischen Anwesen.

Tabelle 2-25: Beherbergungsbetriebe im KER - Angebot und Nachfrage (2012)

Bettenzahl / Bettenkapazität / Auslastung / Geschätzte Anzahl Übernachtungsangebote Jahr Jahr Jahr in % 59 ÜN / Jahr Hotelanlage Ulrichshusen 62 22.630 40,60% 9.188 5 Fewo Ulrichshusen 26 9.490 23,90% 2.268

Hotelanlage Tressow 56 20.440 40,60% 8.299 3 Fewo Tressow 16 5.840 23,90% 1.396 2 Fewo Rambow 24 8.760 23,90% 2.094 Fewo Moltzow 4 1.460 23,90% 349 Fewo Schwinkendorf 4 1.460 23,90% 349 Fewo Lupendorf 5 1.825 23,90% 436 Gesamt 289 105.485 38.011 Quelle: eigene Darstellung, Auskünfte der Anbieter, Angaben im Internet und Gastgeberverzeichnissen

59 Durchschnittswerte aus der Amtlichen Statistik 2011

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 77 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Tabelle 2-26: Schlosshotels im KOR - Angebot und Nachfrage (2012)

Bettenzahl / Bettenkapazität / Auslastung / Geschätzte Anzahl Übernachtungsangebote 60 Jahr Jahr Jahr in % ÜN / Jahr Hotelanlage Ulrichshusen 62 22.630 40,60% 9.188 Hotelanlage Tressow 56 20.440 40,60% 8.299 Hotel Grabowhöfe, OT 76 27.740 40,60% 11.262 Sommerstorf Gielow, OT Peenhäuser 65 23.725 23,90% 5.670

Jagdschloss Neu Garz 30 10.950 40,60% 4.446 Landhotel Schorssow 84 30.660 40,60% 12.448

Schlosshotel Burg Schlitz 40 14.600 40,60% 5.928 Gesamt 295 107.675 39.754

Quelle: eigene Darstellung, Auskünfte der Anbieter, Angaben im Internet und Gastgeberverzeichnissen

Zielgruppen und Motive

Nach Analyse der Unterkunftsanbieter sind in nachstehender Tabelle die Hauptleistungsträger mit deren Angeboten und angesprochenen Zielgruppen im KER und KOR zusammengefasst. 61

Alter Pfarrhof Rambow Zielgruppen: Familien, Gruppen, Behinderte, Pfad- Motive/Aktivitäten: Ruhe, Meditations- und Gesund- finder, Chöre, Meditationen und weitere Gesund- heitsangebote, Feiern, aktive Bewegung in der Natur heitsangebote, Aktiv- und Kulturgäste Schloss Ulrichshusen Zielgruppen: Kulturinteressierte und Naturliebhaber, Motive/Aktivitäten: klassische Konzerte, Weih- Hochzeitsgäste (ca. 35 Hochzeiten/Jahr), Tagesbe- nachtsmarkt, Kultur, Natur, Geschichte, Baden, Gol- sucher fen, Radfahren und Wandern ‰ zu 50% aus MV, 50% aus dem restlichen Bun- desgebiet, Berlin und Hamburg Peenhäuser Hotel- und Ferienpark Gielow Zielgruppen: Familien, Radtouristen, Wassersportler, Motive/Aktivitäten: Veranstaltungen, Tagungen, Fei- Wellnessgäste, Veranstaltungsbesucher (Malchiner ern (60 Veranstaltungen 2012), Natur, Ruhe Motorradtreffen), Größere Gruppen (Firmenfeiern, Fußballmannschaften) Klax-Indianerdorf Klocksin Zielgruppen : Schulklassen/KITAS (Woche), Familien Motive/Aktivitäten : Kindergeburtstage, Wandertage, (Wochenende), Tagesgäste Erlebnis-Outdooraktivitäten Quellgebiete : MV, Berlin, Brandenburg, Schleswig- Holstein, Niedersachsen

60 Durchschnittswerte aus der Amtlichen Statistik 2011 61 Aussagen zu Zielgruppen und deren Motiven von Frau Härtfelder Pfarrhof Rambow, Herr von Maltzahn Wasserschloss Ulrichshusen, Herr Theuerkauff Peenhäuser Hotel- und Ferienpark Gielow, Herr Mattschull KLAX-Indianerdorf Klocksin (Dezember 2012).

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 78 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum

Hotel Alter Landsitz Sommerstorf Zielgruppen: Reit- und Pferdeinteressierte, Einhei- Motive/Aktivitäten: Entspannung, aktive Erholung in mische Tagesgäste, Wellnessgäste, Veranstaltungs- Form von Reiterferien, Hoffeste / Events, Reitertur- /Pferdeturnierbesucher, Familien niere ‰ aus Ballungsräumen Berlin und Hamburg, Bran- denburg und MV

Die Vielfältigkeit der Angebote und somit auch der Zielgruppen geht einher mit einer sehr unter- schiedlichen Auslastung. Diese schwankt zwischen 25% (Pfarrhof Rambow) bis 60-70% (Alter Landsitz Sommerstorf und Peenhäuser), wobei das KLAX-Indianerdorf rein als Sommersaisonbe- trieb fungiert. Die aktuelle Nachfragesituation im KER und KOR verdeutlicht folgende Tabelle.

Tabelle 2-27: nachgefragte Angebote der bisherigen Hauptzielgruppen der Region

Natur- und Aktivurlauber Natur, Radfahren, Wandern, Baden, Golfen, Wassersport Kultur- und Musikliebhaber klassische Konzerte, Weihnachtsmarkt, sonstige Kulturangebote, Veran- staltungen (Malchiner Motorradtreffen) Familien und Gruppen / Ruhe, Meditation, Gesundheitsangebote, Feiern, Tagungen, Wanderun- Schul- und Kitagruppen gen, Outdooraktivitäten, Kindergeburtstag Hochzeitsgäste Erlebnis mit Alleinstellungscharakter und Rundum-Service-Paket Tagesgäste Weihnachtsmarkt, Restaurant

Gästepotenzialabschätzung

Übernachtungs- und Tagesgäste tragen nicht nur aufgrund ihrer Anzahl, sondern auch wegen der Einnahmen, die sie bei Übernachtungen und Verpflegung generieren, zur touristischen Wertschöp- fung für die Region bei. Die durchschnittlichen Ausgaben der Tagesgäste verteilen sich auf die Segmente Gastronomie, Einzelhandel, touristische Angebote/Einrichtungen sowie regionale Ver- kehrsmittel und liegen bei 28,50 Euro.62 Die Müritzregion hat bereits mit einer Bettenkapazität von 16.7000 Betten und ca. 487.000 Gästeankünften / Jahr eine hohe touristische Bedeutung. Rund um die Müritz und im Müritz Nationalpark sind in der Saison schon massentouristische Tendenzen auszumachen und bedarf es einer Entflechtung in die angrenzenden Räume. Das heißt, das Gäs- tepotenzial an Tagesausflüglern in der Umgebung ist bereits da, wird jedoch noch nicht abge- schöpft. Auch im KER gibt es bereits ein beachtliches Potenzial an Übernachtungsgästen. Allein das Schlosshotel Ulrichshusen und Gut Tressow hat ein Angebot von 43.070 Betten, das dem- nächst um weitere 33.580 Betten in Tressow erweitert wird. Darüber hinaus existieren 79 Ferien- wohnungen im KER, die insgesamt eine Bettenkapazität von 28.800 Betten auf sich vereinen. Dar- aus ergibt sich künftig ein geschätztes Übernachtungsvolumen in Höhe von 38.000 Übernachtun- gen / Jahr im KER. Den Übernachtungsgästen vor Ort als auch den potenziellen Tagesgäste aus der Umgebung fehlt es im KER momentan noch an Möglichkeiten, Angebote in der Gemeinde Moltzow wahrzunehmen und dort Geld auszugeben. Soll der Tagestourismus entwickelt werden, muss über den Zusatznutzen für die Region nachgedacht werden (z.B. touristische Infrastruktur dort entwickeln, wo auch Leistungsträger ansässig sind, die davon profitieren bzw. neue Angebote schaffen und Investoren bzw. Betreiber finden).

Voraussetzungen und Erschließung der Potenziale vorhandener Angebote und Synergieef- fekte mit Nachbarregionen

Die Ergebnisse der dargestellten Bestandsanalyse verdeutlichen die Potenziale der Region Molt- zow zur Inwertsetzung und zum Aufbau eines naturnahen Tourismus. Die Präsenz naturnaher Gebiete mit attraktiver Naturraumausstattung ist dabei natürlich ausschlaggebend, abwechs-

62 DWIF (2006): Tagesreisen der Deutschen, Teil III

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 79 Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum lungsreiche Landschaft, unberührte Natur, Vielfalt von Flora und Fauna sowie erlebbare Ruhe und Einsamkeit einschließend. Pluspunkte sind die hervorragende natur- und landschaftsräumliche Ausstattung im NP MSK mit unverbauten Landschaften und historisch gewachsenen Ortskernen als Gutsdörfer sowie einer großen Vielzahl an kulturhistorisch bedeutsamen Ensembles . Dazu gehören das Schloss Ulrichshusen mit seinen kulturellen Angeboten und die Gutshäuser mit teil- weise dazu gehörenden Landschaftsparks. Diese eignen sich als kulturell bedeutsame und attrak- tive Räume und Kulissen. Aufgrund des hohen Bestandes an Herrenhäusern und Parks / Gärten ist das Potenzial für eine kulturtouristische Nutzung durchaus gegeben. Das Image einer gesunden Region ist durch die relative Nähe zum Soleheilbad Waren (Müritz) gegeben. Klima, Bewegung, Ernährung, eine moderne Infrastruktur für Gesundheit und Wellness mit ganzheitlichen Leistungs- paketen spielen hier bereits eine herausragende Rolle. Ebenfalls kann das gut ausgeschilderte Wander- und Radwegenetz mit zahlreichen Themenrou- ten und die Anbindung an das überregionale Routennetz als wertvolles Potenzial zur Anziehung von Gästen gesehen werden. Das große Potenzial der Region liegt in der Möglichkeit der aktiven Bewegung unter freiem Himmel. Die Sehenswürdigkeiten könnten durch Aufwertung dabei als besondere Reize entlang der Strecke und willkommene Gelegenheit zu Rast und Bildungserlebnis dienen. Voraussetzung ist hier jedoch die infrastrukturelle Wiederaufwertung der vorhandenen kulturhistorischen Potenziale sowie der touristisch relevanten Wege. Da der Kernuntersuchungsraum an Gastronomiemöglichkeiten eher begrenzt ausgestattet ist, sind strategisch hier insbesondere auch die Tagestouristen als potenzielle Gäste der Region in die Überlegungen hinsichtlich touristischer Angebote und Infrastruktur einzubeziehen.

Abbildung 2-7: Potenziale für die Region Moltzow

Quelle: eigene Darstellung

Gelingt es, die zuvor beschriebenen Defizite abzubauen, hat die Region Moltzow das Potenzial, eine dauerhaft positive Entwicklung einzuleiten und sich mit ihren naturtouristischen Vorausset- zungen und kulturellen Angeboten zwischen den bisherigen touristischen Schwerpunkträumen zu positionieren. Eine Erhöhung der Anziehungskraft der Region und ihrer Sehenswürdigkeiten ist nur über deren Vernetzung durch die touristischen Wegesysteme mit Anbindung an die Nachbarregio- nen bzw. touristischen Zentren Waren, Malchin bzw. Malchiner See sowie auch Müritz NP mit an- sprechenden, die bestehenden Angebote in den touristischen Zentren ergänzenden, möglich. Po-

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 80 Gemeinde Moltzow

Kapitel 2 - Natur- und Landschaftsraum tenziale liegen aufgrund der bisherigen Analysen in den Segmenten Aktiv- und Naturtourismus, Kulturtourismus sowie Gesundheits- und Wellnessangebote. Ausschlaggebend für die Erschließung der Potenziale zur themen- und zielgruppenorientierten Inwertsetzung & Verknüpfung der Stärken & Potenziale des ländlichen Raums mit denen der um- gebenden starken Tourismusdestinationen Waren (Müritz), Malchiner See sowie Müritz NP sind folgende: Ausbau und Qualitätserhöhung touristischen Angebote & Infrastruktur durch - Servicequalität sowie Vernetzung und Einbeziehung der Angebote und der Anbieter benachbarter Kultur- und Landschaftspotenziale - Infrastrukturelle Anbindung der Region an die touristischen Zentren Waren, Malchin / Malchiner See sowie NP MSK, Müritz Nationalpark - Ausbau und Qualitätserhöhung bei Gastronomie und Unterkunft - Pauschalen – Kombiangebote Rad, Wandern, Kutsche, Kultur etc. - Produktgestaltung im Beziehungsfeld Natur – Tourismus – Gesundheit - Nutzung der Thermalsole als Imageträger und Ausbau des Standortes Tressow als Anziehungspunkt für Gesundheits- und Wellnesstouristen Bessere Vermarktung z ur Erhöhung der Nachfrage durch - Herausstellen des Erlebnischarakters der natur- & kulturtouristischen Angebote - Einbindung ins Themenmarketing der Tourismusverbände (MV, Mecklenburgische Seenplatte, Waren) - Außen- und Innenmarketing (Corporate Design, Logo, gemeinsamer Online-Auftritt, imagebildende Veranstaltungen) Intensivierung der Kommunikation/Kooperation aller beteiligten Akteure im Bereich Tourismus (Verwaltung, Leistungsträger, Einheimische) durch - Arbeitsgruppen zu definierten Handlungs- und Themenfeldern - Vernetzung der touristischen Leistungsträger mit gesundheitlichen Angeboten im Um- feld

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 81 Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

3. Umfeld- und Marktanalyse

Die Planung der zukünftigen Tourismusentwicklung ist ein kontinuierlicher Prozess. Im Rahmen seines Verlaufs wird nicht nur eine wünschenswerte Zukunft gewählt – auf Basis einer zuvor aus- geführten, umfassenden Analyse lokal existierender Angebote und Besonderheiten. Zugleich müs- sen auch die Rahmenbedingungen und allgemeinen Trends im touristischen Angebot und die Nachfrage von Zielgruppen in die strategische Betrachtung einbezogen werden. Nur so lassen sich realistische, regionsspezifische Ziele bzw. darauf aufbauende Strategien und Maßnahmen konkre- tisieren bzw. formulieren.

3.1 Zielgruppenanalyse – Motive und Ansprüche

Der Naturtourismus ist im Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern ein anhaltend aktuelles Thema, stehen doch nahezu alle Urlaubsformen des Landes in einem sehr engen Bezug zur Natur. Natur bildet das übergreifende Rahmenthema für fast alle touristischen Bereiche in MV. Der Begriff "Naturtourismus" als weit gefasster Begriff wurde in den vergangenen Jahren in zahl- reichen Analysen definiert und weiterentwickelt. Im Wesentlichen bezieht er sich auf die ungebro- chene Attraktivität unberührter Natur und naturnaher Landschaft auf den Reisenden bzw. auf jed- wede Form des Tourismus, die vor allem von der natürlichen Umwelt als Attraktion abhängt. Die Natur bietet die Kulisse für eine Vielzahl touristischer und sportlicher Aktivitäten, darunter Schwimmen, Rad fahren, Klettern oder auch Expeditions- und Abenteuertourismus. Negative grö- ßere Auswirkungen auf die lokale Natur und Kultur können dabei nicht immer vermieden werden, denn ein Schutz- bzw. Erhaltungsziel ist nicht zwangsläufig gegeben. Hier ist es notwendig, in der Ausgestaltung der touristischen Entwicklung vor Ort entsprechende Grundlagen und Ziele zu ver- einbaren. Als grundlegende Ziele in der Entwicklung des nachhaltigen Tourismus lassen sich fol- gende Eckpunkte darstellen: Schutz und Entwicklung des natürlichen und kulturellen Erbes Gewährleistung hoher Gästezufriedenheit Verbesserung der Lebensqualität der einheimischen Bevölkerung Wirtschaftliche Stärkung der jeweiligen Region Folgende Übersicht gibt eine detailliertere Auslegung des Begriffes „Naturtourismus“, entwickelt für das touristische Marketing des Bundeslandes Brandenburg. 63

Tabelle 3-1: Naturtourismus Brandenburg – eine definitorische Eingrenzung

Naturtourismus (im engeren Sinne) Naturerlebnis in Schutzgebieten steht im Vor- Naturbezogener dergrund Mit dem Naturtourismus ver- Tourismus im bundene Segmente „Natur als weiteren Sinne Angebotsbaustein, Kombina- Natur + Natur + Naturbeo- Aktiv in Lernen Essen bachtung der Natur „Aktivität steht im tionsangebot“ (anlagebezo- Vordergrund“ gen) „Naturge- nuss“ (Natur als Kulisse) Infrastrukturbezogen Landschaftsbezogen Besuch von Zoos Besuch von Wildtierge- Vogelbeobachtung Natursportaktivitä- Gesundheit und Wellness in der hegen Naturbeobachtung ten natur (z.B. Kneippanwendun- Besuch von Informati- Aktives Naturerleben als Wandern gen) ons- und Umweltbil- Wanderer / Nordic Wal- Rad fahren /- Golftourismus dungszentren der wandern Schutzgebiete ker Kulturveranstaltungen in der Reittourismus Naturlehrpfade Radfahrer Natur (Konzerte etc.) Kanu fahren / - Naturprodukte genie- Reiter (Wanderreiter)

63 In Anlehnung an Rein, H. (2007): Entwicklung des Themenschwerpunktes Naturtourismus für das Land Brandenburg.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 82 Gemeinde Moltzow

Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Naturkundliche Museen ßen, Direktvermarkter Kanuwanderer wandern Campingtourismus Geowege Langläufer Rudern Sportveranstaltungen in der Moor Taucher Segeln, Surfen Natur (Marathon z.B.) Aktive Landschaftspfle- Nordic Walking Skaten ge Schwimmen Gartentourismus (Gärten + Naturtourismus: touristisches Angebot , in dem das Tauchen Parks) Naturerlebnis Luftsport (Ballon Urlaub auf dem Bauernhof / auf stets im Mittelpunkt steht fahren) dem Lande Spazieren gehen Kulturgeschichte / Landnut- Gebietskulisse: Nationale Naturlandschaften sowie Angeltourismus zungsgeschichte (Natur + Kul- zusätzliche Jagdtourismus tur) geeignete Gebiete Forst-/ Landwirtschaftsmuseen Geoparks / Geowege

Wie bereits eingangs verdeutlicht, ist die Region Moltzow für die Entwicklung eines nachhaltigen Naturtourismus aufgrund der optimalen Lage im NP MSK sowie im Einzugsbereich des Müritz Na- tionalparks geeignet. Die Auswahl der richtigen Zielgruppen spielt für die touristische Positionie- rung und erfolgreiche Angebotsentwicklung eine gewichtige Rolle – die Kenntnis über ihre Bedürf- nisse und Wünsche ist die sicherste Grundlage, um buchbare Produkte zu entwickeln, die exakt auf die Nachfrage abgestimmt sind und damit potenzielle Gäste auf die Region aufmerksam ma- chen. Gegenwärtig ist die Region vor allem bei der Zielgruppe der Musikliebhaber als Segment der Kul- turinteressierten durch den Austragungsort der Musikfestspiele in Ulrichshusen überregional be- kannt. Relevant sind darüber hinaus insbesondere die Natur- und Aktivurlauber, auf die im Folgen- den näher eingegangen werden soll. Die Natur- und Outdoorurlauber, aber auch Aktivurlauber zeigen ein starkes Interesse an Urlaubs- reisen nach Mecklenburg-Vorpommern, weshalb sie auch eine wichtige Zielgruppe des TMV sind, der sein Marketing entsprechend darauf ausrichtet. 64 Allgemein sind diese Touristen offen für öko- logische und soziale Fragen, somit ansprechbar für einen verträglicheren Tourismus. Außerdem ist hier Urlaub in der Vor- und Nachsaison ausgeprägt, was eine gleichmäßigere Auslastung der Infra- struktur bedeutet. Die einheitliche Beschreibung des Naturtouristen ist nicht möglich, zu unterschiedlich sind die Aus- prägungen in Bezug auf Herkunft, Familienstruktur und Lebensstil. Ausgeprägte Merkmale wurden durch den Studienkreis für Tourismus und Entwicklung 2005 zusammengetragen:

Die typischen an Naturerlebnissen interessierten Gäste … 65

sind eher älter als jünger sind v. a. Familien und ältere Paare beziehen, bei Alter ab 30 Jahre, in Auswahl des Reiseziels auch Naturfaktor ein sind an Landschaft, Kultur, Bildung und Menschen interessiert sind aufgeschlossen und wollen etwas lernen / Neues kennenlernen sind eher durchschnittliche Touristen und brauchen keinen Luxus wollen etwas für ihre Gesundheit tun / suchen ein gesundes Klima möchten Zeit füreinander haben besuchen gern Naturattraktionen, Natur- und Nationalparks wandern und radeln gerne / sind offen für leichte sportliche Aktivitäten

64 Siehe auch Kapitel 1 65 DTV 2005

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 83 Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

unternehmen gern Ausflüge und sind abenteuerlustig organisieren ihre Reise selbst wollen nachhaltig reisen und meiden Massentourismus verbringen ihren Urlaub bevorzugt in D (BY, SH, MV, NI) Nach einer Zielgruppenanalyse des Forschungsprojektes INVENT 66 gehören 14 % der Deutschen zu den Natur- und Outdoorurlaubern . In Mecklenburg-Vorpommern sind sie aufgrund der reich- haltigen Naturausstattung überdurchschnittlich vertreten. Der Naturtourismus hat sich hier zu ei- nem der strategischen Entwicklungsmärkte entwickelt. Die Kundenstruktur der Natur- und Outdoorurlauber wird in der INVENT-Studie wie folgt zusam- mengefasst: 67 leichter Trend zu mittleren und jüngeren Altersgruppen mittlere bis höhere Einkommen überdurchschnittlich oft in Drei- und Vierpersonenhaushalten lebend überwiegend mittlerer oder höherer Schulabschluss und Berufstätigkeit überdurchschnittlich höhere Einkommen

Natur- und Outdoorurlauber

Lebensstilmerkmale / Kun- Informations- und Kommunikationstechnologien als selbstverständlicher denstruktur: Bestandteil des Alltags zugleich erlebnis- und familienorientiert kulturelles Interesse und soziales Engagement starkes Verantwortungsbewusstsein für sich selbst und die Familie Sensibilität gegenüber sozialen Fragen Interesse für den Zustand von Natur und Umwelt sowie Nachhaltigkeit neues Ökologieverständnis: Genuss einer möglichst intakten und gesun- den Umwelt, Nutzung dieser für eigene Aktivitäten über ein Drittel mit mehr als einmal im Jahr längerem Urlaub Motive: „bewusstes“ Reisen: unbelastete Umwelt als Voraussetzung für persönli- chen Naturgenuss, Wohlbefinden und gesunde Ernährung Suche nach authentischen Erlebnissen in möglichst unberührter Natur Bereitschaft, dafür mehr Geld auszugeben meist gemäßigte Formen des Reisens: Wandern, Fahrradtouren, Ausflüge Nebeneinander von Erholen und Genießen in qualitativ hochwertiger Um- gebung sowie Aktivsein Anforderungen an touristi- Unterbringung eher in individuellen Hotels, vorzugsweise in regionaltypi- sche Infrastruktur / Angebo- scher Bauweise, ggf. mit guten ökologischen Standards te: regionale, gesunde Küche Angebote zu „Health & Wellness“ vernetzte Angebote: Fahrradtouren, Wanderungen etc. Anreise mit der Bahn, wenn Mobilität vor Ort gesichert ist

Diese Zielgruppe ist also sehr sensibel in Umweltfragen, besitzt ein ausgeprägtes Bewusstsein für gesunde Ernährung und sucht authentische Erlebnisse in intakter Natur. Die Naturbeobachter und insbesondere die Ornithologen sind eine kleine Nischenzielgruppe im Naturtourismus; die jedoch potenziell für die Region Moltzow eine wichtige Zielgruppe darstellen.

66 INVENT-Tourismus: Innovative Vermarktungskonzepte nachhaltiger Tourismusangebote für den Massenmarkt – For- schungsprojekt / www.invent-tourismus.de 67 INVENT-Tourismus: Innovative Vermarktungskonzepte nachhaltiger Tourismusangebote für den Massenmarkt – For- schungsprojekt / www.invent-tourismus.de

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 84 Gemeinde Moltzow

Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Die Zahlen, wie viele Naturbeobachter Ornithologen weltweit ihrem Hobby nachgehen, schwanken heute zwischen 60 – 100 Mio. Als sicher gilt, dass sie den Austausch mit Interessierten suchen und vielfach wichtige Beobachtungen dokumentieren und kommunizieren. Nachweislich sind es jedoch auch vereinzelt Ornithologen selbst, die vorsätzlich Brutplätze aufsuchen, um gute Aufnahmen zu machen und damit äußerst sensible Bereiche unter Umständen nachhaltig stören. Selbst auferleg- te Vorgaben zur Rücksichtnahme auf Leben und Schutz der Vögel haben höchste Priorität und werden regelmäßig von Ornithologenvereinigungen und Naturschutzverbänden kommuniziert. Eine Gästebefragung aus dem Jahr 2005 erbrachte folgende Erkenntnisse 68 : Alter der Gäste ca. 48 Jahre, geringer Anteil Jugendlicher Ø Gruppengröße: ca. 3 Personen 70 % Erwachsenengruppen, deutlich geringerer Anteil mit 1 oder mehreren Kindern hoher Anteil an Touristen (83 %) ca. 1/3 Erstbesucher des Schauspiels „Kranich-Tanz“ ‰ mehr als 2/3 begeistert vom Kranich-Tanz (Anzahl und Vielfalt der Vögel, Chance nah genug an die Vögel heranzu- kommen) unterschiedlich großes Interesse an Vögeln im Allgemeinen Vogelinteressierte eher interessiert am Besuch ähnlicher Ziele Übernachtung: 40% bei Familie oder Freunden, 30% in Hotels, Jugendherbergen & auf Campingplätzen genutzte Informationsquelle: Mund-zu-Mund-Propaganda, Tipps von Freunden, Zeit- schriften / TV Ein spezielles Segment der Naturtouristen ist das der Radtouristen . Auch bei ihnen stehen Natur- genuss und Erholung im Vordergrund. Das bedeutet insbesondere, dass sich die meisten Radtou- risten auf das sogenannte „Genussradeln“ verlegen statt Strecke zu machen. Tourenradler, die lange Tagesetappen zurücklegen, sind eher ein Nischensegment. Nach Angaben des Tourismus- verbands Deutschland können folgende Ansprüche und Motive ausgemacht werden, die sich mit denen der Natur- und Outdoorurlauber weitest gehend decken:

Radtouristen 69

Kundenstruktur: mehr als die Hälfte der Radurlauber älter als 46 Jahre; ca. 1/5 der männ- lichen Radurlauber älter als 65 Jahre Haushaltseinkommen bei mehr als 1/3 über 3.000 € Beliebtheit bei dt. Radurlauber 2011 vor allem deutsche Routen vorwiegend Genussradler unternehmen gerne Sterntouren zunehmend E-Mobilität reisen überwiegend mit dem Fahrrad oder der Bahn an reisen zu über 80% mit dem Auto an und übernachten überwiegend in FW / Privatquartieren Motive: Aktivität Abwechslung Bewegung und Sport an frischer Luft Kennenlernen der Region

68 Einzelne Schutzgebiete haben in den vergangenen Jahren eigene Untersuchungen durchgeführt, die den Fokus i.W. auf die Kranichbeobachtung legten. So z.B. am Schwedischen Hornborga-See, der nach 150jähriger Trockenlegung Mitte der 1990er Jahre erfolgreich renaturiert wurde. Der See ist heute der wichtigste Rastplatz Skandinaviens. The Swedish Re- search Institute for Tourism (2005): The Crane Dance at Hornborga Lake. – verfügbar unter: http://www3.lansstyrelsen.se/NR/rdonlyres/8F16EB83-A0C9-441B-A807- 4E0ED594F6B1/0/rapport_hornborga2005_eng.pdf 69 ADFC: Radreiseanalyse 2011/ 2012

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 85 Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Radtouristen 69

Anforderungen an touristische abwechslungsreiche, gepflegte Kulturlandschaft Infrastruktur / Angebote : übersichtliches Wegesystem Gütekriterium: umweltfreundliche Urlaubsangebote und abwechslungs- reiche Aktivitäten ‰ ganzjährig gewünscht Komfortunterkünfte, Möglichkeit für eine Nacht und Trockenraum für Kleidung authentisches Essen und Trinken von hoher Qualität Radreisen sind Qualitätsreisen Tourengestaltung und Tourenziele: transparente und ansprechende Online-Darstellung des Streckennetzes, der Sehenswürdigkeiten, der Infrastruktur und Serviceanbieter attraktive Streckenführung durch reizvolle Landschaft mit touristischen Sehenswürdigkeiten Streckenlänge mindestens 100 km – ausreichend für eine Mehrtagestour keine Nutzungskonflikte mit anderen Zielgruppen wie Wanderern, Rei- tern, Inline-Skatern, etc., frei von Autoverkehr gute Befahrbarkeit & genügend Rasthütten, Unterstellmöglichkeiten entlang der Strecke eindeutige Kennzeichnung der Route über einheitliche, durchgängige Ausschilderung in beide Richtungen Radfahrerfreundliche Beherbergungsbetriebe (alle 10 km) und Gastro- nomiebetriebe (alle 20 km) in regelmäßigen Abständen ÖPNV-Anbindung zentraler Orte entlang der Strecke; Gewährleistung von Fahrradmitnahme oder -beförderung transparente und ansprechende Darstellung der Strecke in Karten- und Infomaterial Ansprechpartner in Informationsstellen an zentralen Orten zur Zimmer- vermittlung, Buchung von speziellen Angeboten Leitsystem: zielorientierte Wegweisung mit Ziel- und Kilometerangaben Routenorientierte Wegweisung – eindeutige Ausweisung über Pikto- gramme keine Verknüpfung mit dem Wegeleitsystem des Alltagsverkehrs, sepa- rierte Behandlung der Zielgruppen bei Informationen zu Zielen und We- gebeschaffenheit Ausweisungen spezieller Eignungen und Funktionen über Differenzie- rung (z.B. Alltags- und Freizeitroute, hochwasser- und nicht hochwasser- freie Route, Mischverkehr mit Fußgängern, etc.) standardisierte Beschilderung nach Vorgaben des FGSV 70 , ADFC – Radfahrer sind diese einheitlichen Standards aus anderen Regionen gewöhnt

Ebenso zählen die Wanderer zu den naturinteressierten Zielgruppen. Wandern als aktive Bewe- gung in der Natur ist anhaltender Trend, heute eine der wichtigsten Aktivitäten Europäischer Tou- risten im Urlaub. Allein in Deutschland wandern 34 Mio. Deutsche in ihrer Freizeit und im Urlaub, vor allem die Generation 50plus – zunehmend jedoch auch jüngere Altersgruppen. In MV liegt Wandern mit 56% an 3. Stelle der Themen als Reisekriterium, in der MSP sogar an 2. Stelle gleichauf mit dem Thema Radfahren (56%). 71

70 Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen unter www.fgsv.de 71 Quelle: Destination Brand 10 – Themenkompetenz deutscher Urlaubsziele

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 86 Gemeinde Moltzow

Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Wanderer 72

Kundenstruktur: Ø 48 Jahre alt, ausgeglichenes Verhältnis zwischen Männern und Frau- en überwiegend mittlere und obere Gesellschaftsschichten mit höherer Bildung geben Ø 3€ pro Wander-Kilometer für ihr Hobby aus wandern vor allem mit Partner oder Freunden (71%); allein (10%) Wanderzeit: Mai-Oktober (Wanderer in MV jedoch hauptsächlich No- vember bis April) Großteil wandert auf eigene Faust, ausgestattet mit Karte & Reiseführer sowie Tipps von Freunden / Informationen aus Internetrecherche unternehmen vor allem Tagestouren und Rundtouren (Ø 16 km), Mehr- tagestouren sind eher die Ausnahme Motive: Erleben unversehrter und geschützter Landschaft, aber mäßiges Inte- resse an Flora und Fauna Erleben besonderer und abenteuerlicher Naturszenarien Gesundheitsbewusstsein & körperliches Wohlbefinden ‰ hohe Neigung Kombinationen wie Radfahren und Schwimmen sowie Sauna Einkehr unterwegs als zunehmend wichtiges Element beim Wandern Alltagshektik entfliehen Anforderungen 73 an touristi- nutzerfreundliche Wanderwegebeschilderung und Wanderkarten als sche Infrastruktur / Angebote: zentraler Kundenservice und sensibles Infrastrukturelement gute Wanderwege mit der Möglichkeit, eine Vielzahl von Erlebnissen und neuen Eindrücken zu sammeln (Abwechslungsreichtum der Wege) so- wie mit der Möglichkeit, einzukehren und Rast zu halten begrenzter Asphaltanteil der Wanderwege wanderfreundliche Infrastruktur z.B. Papierkörbe und Toiletten qualitätsorientierte Spitzenwanderwege Wandertouren wichtiger als Unterkünfte bei der Urlaubsplanung zusätzliche Angebote wie Besichtigungen, Ausflüge und Stadtbummel (auch als Schlechtwettervarianten) Verknüpfung von landschaftlichen und kulinarischen Genüssen Mehrtages-Rundtouren Netz von 3-4 im Standard vergleichbaren Beherbergungsbetrieben mit einer Entfernung von 13-18 km zueinander sowie einer gastronomischen Einrichtung auf der Hälfte der Tagestour Beherbergungsbetrieb mit 3-4 Tagestouren in einer Länge von 13-18 km in der Umgebung und Gastronomie auf der Hälfte der T.

Bei Betrachtung der Zukunftsrichtungen im Segment Wandern geht die Entwicklungsrichtung hin zu einer kurz- und mittelfristigen Steigerung insbesondere bei den Senioren. Dabei spielen sowohl bei Wanderungen im Rahmen von Tagesausflügen als auch bei Kurz- und längeren Urlauben Komfort, Naturerlebnis und Gesundheit eine entscheidende Rolle. 74 Die Reitinteressierten Gäste bilden ebenfalls ein spezielles Segment der aktiven Naturtouristen. Das Profil dieser Zielgruppe lässt sich relativ klar definieren. Auf der Beliebtheitsskala der Destina- tionen für Reiturlaub liegt das Bundesland MV deutschlandweit an 4. Stelle; an 3. Stelle bei der Pferdedichte (19 Pferde pro 1000 EW). Als Reittourismusland hat DL aufgrund seiner Vorausset- zungen große Potenziale (Landschaften, attraktive Reitregionen, hochwertige Betriebe, vielfältige Angebote etc.)

72 Wanderbares Deutschland unter www.wanderbares–deutschland.de; Deutsches Wanderinstitut: Profilstudie Wandern 05/06; Qualitätsmonitoring Deutschland Tourismus – Gästebefragung MV 73 Siehe Kapitel 1.3.4 Qualitätskriterien / Zertifizierungssysteme für touristische Infrastrukturen 74 Vgl. BMWI (Hrsg.) (2010): Grundlagenuntersuchung Freizeit- und Urlaubsmarkt Wandern

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 87 Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Reiter 75

Kundenstruktur: heterogene Zielgruppe ‰ alle Alters- und Gesellschaftsschichten vertre- ten, jedoch überwiegend weibliche Kunden mit einem ø Alter von 30 Jahren (aktive Reiter), höherer Altersdurchschnitt und Männeranteil bei den Pferdeinteressierten reisen überwiegend mit Freunden / Bekannten mehr als 50% reisen 4 – 7 Tage Sommer = Hauptreisezeit ‰ jugendliche Reittouristen, Frühling und Herbst = Kurzurlaub ‰ ältere Urlauber (40-49 Jahre) ca. 3 Mill. Reiter (1,7 aktiv, 1,3 gelegentlich) überwiegend gut verdienend und überdurchschnittlich gebildet sind gemeinschafts- und familienorientiert, reisen gerne und sind kon- sumfreudig sowie in ihrer Freizeit sehr aktiv (sportlich, kulturell, sozial) buchen direkt beim Anbieter reiten Ø 25 bis 50 km am Tag Motive: Anlagen- oder landschaftsbezogenes Reiten (in schöner Landschaft) ‰ zunehmendes Interesse an Wanderreiten Trainings-/turnier-, freizeit- oder gesundheitsorientiert Erlebnis aktiven Reitens („Ausritte“) oder passiver Formen, z.B. Besuch von Veranstaltungen / Events, Kutschfahrten Zeit füreinander haben und Kombination aus Bewegung und Erholung Erleben von Ursprünglichkeit, andererseits von Abenteuern Anforderungen an touristische betriebliche Infrastruktur und Qualität in der Haltung der Pferde müssen Infrastruktur / Angebote: stimmen und nach außen kommuniziert werden (Gästeboxen für eigenes Pferd oder Möglichkeit ausgebildete Schulpferde zu reiten, Reitanlage und Ausritte in schöner Landschaft: querfeldein oder Reitwegesystem / gutes Reitwegenetz (33%) individuelle, erlebnisreiche und authentische Produkte und Flexibilität ‰ abwechslungsreiches Reitangebot, Kombination von Einzelleistungen im Baukastenprinzip aus (z.B. Kombi mit Gesundheitsangeboten) und für spezielle Zielgruppen zugeschnitten (z.B. Singles, Großeltern/Enkel, Reiter/Nichtreiter) Unterkunft für Reiter überwiegend in komfortablen Ferienwohnungen / - häusern oder Hotels mit Nähe zum Pferd (Reiterhof = 96%) oder Wan- derreiten (42%) „Rundumversorgung“, sowohl für sich als auch das Pferd bei hoher Qua- lität der gesamten Reisekette ‰ Sicherheit und Komfort gut entwickeltes Wegenetz mit entsprechenden Infrastruktureinrichtun- gen: Reiterhöfen / Reiterferienhöfen / Reiterstationen alle 25 bis 50 km, Tränke- und Futtermöglichkeit für Pferde, etc. wenig Kfz-Verkehr für weitgehend gefahrloses Reiten und Fahren möglichst ganzjährig bereit- bzw. befahrbarer Untergrund ohne schwere Befestigung, z.B. Sandboden oder feste Grasnarbe bei guter Wasserab- leitung 1 sehr gut bis gut ‰ Gras-, Sand-, Wald-, Spurplatten und Schotterwege 2 mittelmäßig ‰ grobe, steinige Schotterwege, asphaltierte, wenig be- fahrene Straßen 3 schlecht ‰ asphaltiert, viel befahren, kein oder sehr schmaler Rad- streifen keine schwierigen Wegstrecken, wie z.B. besonders steile Streckenab- schnitte, schwierige Untergründe ohne Befestigung Breite: für ausgewiesene Reitwege 2,00 m / für Fahrwege 3,00 m; Licht-

75 Roberts, D. (2011): Reittourismus in Deutschland, BTE; Reiten in Mecklenburg-Vorpommern unter www.reiten-in-mv.de; Reittourismus in Schleswig-Holstein. Hrsg: Ministerium für ländliche Räume, Landesplanung, Landwirtschaft und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein. 2001.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 88 Gemeinde Moltzow

Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Reiter 75 höhe 2,70 m bei befestigten Straßen und Wegen ausreichend breiter, trittfester Rand- streifen, der regelmäßig gemäht wird und beritten werden darf bei schmalen Wegen wenn möglich Trennung von anderen Erholungs- suchenden wie z.B. Radfahrern und Wanderern; gemäß StVO dürfen Radwege nicht beritten werden; auch Wanderwege sollten von der Reit- routenplanung ausgenommen werden Hinweise auf Gefahrenstellen oder Konflikte mit anderen Nutzern durchgängige, einheitliche Beschilderung der Routenführung und des gesamten Wegenetzes Ziel- und Entfernungsangaben auf den Schildern Wiedererkennung über einheitliches Piktogramm und Standradformate Wegweisung selbsterklärend und möglichst ohne Verwendung von Kar- tenmaterial nutzbar sein erkennbare Schilder im Schritttempo vom Pferd aus (Lichthöhe 2,70 m) Hinweise auf Sehenswürdigkeiten und besondere landschaftliche Gege- benheiten entlang der Strecke Hinweise auf reittouristische Infrastruktur wie Reitergasthöfe, Übernach- tungsmöglichkeiten für Pferd und Reiter, Rastplätze, Tierärzte, Huf- schmiede, etc. entlang der Strecke Elemente: Hauptwegweiser an wichtigen Punkten, Zwischenwegweiser zur Erinnerung, Zusatzschilder für zusätzliche Informationen Tourengestaltung und Tourenziele Ausgangs- und Zielpunkte Reitstationen mit Unterkunft und Verpflegung für Pferd und Reiter unterwegs: reiterfreundliche Gaststätten und Raststätten mit Pferdestand und Parkplatz für Pferdeanhänger, Tränkemöglichkeiten für die Pferde, Notfallnummern und -paket Reit- und Fahrangebote für geführte Touren Reittouristische Infrastruktur: z.B. Geländestrecken, Furten, Badestellen Informationen zu Ansprechpartnern: z.B. Schmied, Sattler, Tierarzt

Aufgrund der kulturellen Potenziale werden, trotz ähnlicher Motive und Interessen, im Folgenden kurz die speziellen Merkmale und Ansprüche der kulturinteressierten Zielgruppe betrachtet. Kul- turtourismus bezeichnet allgemein eine Bewegung hin zu kulturellen Attraktionen, um Eindrücke und Wissen zu sammeln. Dabei können diese kulturellen Attraktionen die natürliche Geschichte, das menschliche und kulturelle Erbe, Künste, Philosophie und die Institutionen anderer Länder bzw. Regionen als auch eigens geschaffene künstliche Erlebnisse sein. Insbesondere für Kurzur- laubsreisen spielen Kulturangebote eine wichtige Marketingrolle. Obwohl das Urlaubsland MV nur eine geringe Themenkompetenz als Kulturreiseland aufweist und es bisher nur wenige überregio- nal bedeutsame Kulturereignisse bzw. -marken, wird Kulturtourismus als wichtiger Entwicklungs- markt bzw. Komplementärbestandteil in MV angesehen. Immerhin rund ein Drittel der Urlauber sind an kulturellen Angeboten interessiert bzw. kommt wegen dieser nach MV. Die kulturorientier- ten Aktivitäten Sehenswürdigkeiten (78%), Museen/Ausstellungen (46%), Festivals/Events (26%) und Veranstaltungen (22%) sind dabei besonders relevant; wenig bedeutsam sind hingegen Stadt- führungen und Musik- und Theaterveranstaltungen. Kulturelles Erbe wird stärker nachgefragt als moderne Kunst und Kultur. Eine wichtige Rahmenbedingung stellt die überwiegende Abhängigkeit im Bereich Kunst / Kultur von öffentlichen Förderungen. Daher wird die Notwendigkeit erkannt, Kultur und Tourismus zukünftig stärker zu fokussieren, von der Programmplanung über ein klares Profil, die Zusammenarbeit mit Reisemittlern, bis zu Kombi-Angeboten, Kulturrouten sowie diffe- renzierten und buchbaren Angeboten. 76

76 vgl. hierzu Frauenbildungsnetz MV e.V. (2012) (Hrsg.): „Kunst- und Kulturtourismus in Mecklenburg-Vorpommern“

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 89 Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Die typischen an Kulturerlebnissen interessierten Gäste … 77

sind eher älter und überwiegend weiblichen Geschlechts; haben ein hohes Bildungsniveau und -interesse; haben ausgeprägte kulturelle Interessen und eine hohe ökologische und soziale Sensi- bilität; bevorzugen Urlaub in der Natur / in den Bergen, Kulturreisen und individuelle Rundrei- sen mit Service und Komfort; sind recht internetaffin, informieren sich im Internet über ihr Reiseziel und dortige Ange- bote; machen Ausflüge, erleben Naturschönheiten und qualitativ hochwertige Kulturangebote, genießen kulinarisch, besuchen Sehenswürdigkeiten und Städte, bewegen sich aktiv; organisieren ihre Reise überwiegend selbst und reisen überwiegend mit PKW; wohnen überwiegend in Pensionen und Ferienwohnungen; haben eine besondere Affinität zu Mecklenburg-Vorpommern; machen überproportional viele Kurzreisen; geben überdurchschnittlich viel Geld bei ihren Ausflügen aus (ca. 25 Euro im Gegensatz zu ca. 19 Euro der Nicht-Kultur-Ausflügler). Nach dem INVENT-Zielgruppenmodell gehören ca. 15% zu den anspruchsvollen Kulturreisen- den. Ein Nischensegment dieser Zielgruppe stellt das der Gartentouristen dar. Aufgrund der Vor- aussetzungen in der Region Moltzow mit drei Gartentouristischen Angeboten im KER bzw. Koope- rationsraum 78 stellt diese Zielgruppe eine potenziell interessante Zielgruppe dar. Das Jahresthema im Marketing des TMV 2008/09 lautete „Schlösser, Parks und Gärten“. Gärten, Parks und mit ent- sprechenden Angeboten im Bereich „Edutainment“ (Lernen und Unterhaltung) liegen im Trend.

Garten- sowie Schloss- & Herrenhäuserbesucher 79

Kundenstruktur: Familien mit Kindern zwischen 30 und 60 Jahre alt, überwiegend 30- bis 40-jährig reisen mit Partner oder mit Bekannten überwiegend weiblich und Besitzer eines eigenen Gartens haben eine höhere Ausbildung und höhere Einkommen vor allem inländische Tagesbesucher geben als Tagesbesucher ca. 11 €, als Übernachtungsgäste bis 40 € für ihren Gartenbesuch aus Motive: körperlich aktiv sein, aber auch Erholung suchend ‰ und dies in der Natur Ruhe, Erholung und Entspannung Interesse an historischen Parks und Gärten mit speziellem Interesse an Gartengestaltung und Botanik kulturelle und geschichtliche Interessen 3 Motivgruppen: Gartentagesausflügler, kulturhistorisch interessierte Gar- tenbesucher auf Stippvisite, Gartenreisende

77 INVENT-Tourismus: Innovative Vermarktungskonzepte nachhaltiger Tourismusangebote für den Massenmarkt – For- schungsprojekt / www.invent-tourismus.de ; Reiseanalyse 2012: Kultururlaub 78 Pfarrhof Rambow, Schloss Blücherhof mit dendrologischem Naturpark sowie Schlosspark Burg Schlitz der Gartenroute MV an. (http://www.gartenroute-mecklenburg-vorpommern.de) 79 FUTOUR & HORTEC (2008): Konzept zur Inwertsetzung der Gärten und Parks im Rahmen einer nachhaltigen Touris- mus- und Regionalentwicklung am Beispiel der Gärten in der Mecklenburgischen Seenplatte. / BRAND, A.; VON BOTHMER, W.; ROHDE, M. (2004): Marketing für Gärten und Schlösser, Touristische Nutzungskonzepte für Gärten, Parks, Herrenhäuser und Schlösser. Hinstorff Verlag GmbH, 2. Auflage, Rostock.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 90 Gemeinde Moltzow

Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Garten- sowie Schloss- & Herrenhäuserbesucher 79 Besuch von Theater und Kunstveranstaltungen sowie Cafes Anforderungen an touristi- vernetzte Gärten und Parks mit Informations- und Tourismuslenkungssys- sche Infrastruktur / Angebo- temen te: Informationsmaterial authentische Erlebnisse vs. Inszenierung von gastronomische Erlebnisse bzw. Picknicks mit ökologischen Produkten Ausstellungen und Verkauf von Produkten für den Garten Kunst- und Theatererlebnisse

Grundsätzlich besteht ein großes Interesse am Besuch historischer Anlagen (Gärten, Parks und Schlösser), wobei historische Gärten und Parks viel häufiger als Schlösser und diese wiederum häufiger als Herrenhäuser besucht werden. 80 Die Bedeutung als touristische Attraktion und Wirtschaftsfaktor für die jeweilige Region ist erwie- sen. Als historisches Kulturgut mit einem unschätzbaren Wert tragen diese Anlagen zu einer positi- ven Entwicklung der Identität in den Regionen bei und können darüber hinaus auf internationaler Ebene ein wachsendes Interesse wecken. Neben diesen bestehenden Werten sind Park- und Gar- tenanlagen nach wie vor als Erholungsorte von hoher Bedeutung. Dabei spielen drei Faktoren eine entscheidende Rolle für den zukunftsfähigen Erfolg gartentouristischer Angebote: Informationsqua- lität, Angebotsqualität und Servicequalität. Das in diesen Anlagen gebotene Spektrum an Themen- und Erlebnisführungen, Bildungsangeboten, Events wie Konzerte und Veranstaltungen sowie kuli- narische Erlebnisse, auch für die Zielgruppe Kinder und Jugendliche, ist mittlerweile breit gefächert und für verschiedene Zielgruppen relevant und bedeutsam. Als potenziell interessante Zielgruppe kommen neben den genannten Hauptzielgruppen aufgrund der relativen Nähe zur Stadt Waren (Müritz) die Gesundheitstouristen hinzu, die neben ihrem Aufenthalt in den Kureinrichtungen der Stadt Waren (Müritz) bei entsprechend vorhandener Infra- struktur bzw. Angeboten für einen Ausflug ins Umland gewonnen werden können. Prädestiniert ist die Region neben Kur- und Wellnessangeboten für das Thema „Gesunde Ernährung“. Unter dem Slogan natürlich! Mecklenburgische Seenplatte bestehen bereits eine Vielzahl von Strukturen und Projekten zur Erzeugung und Vermarktung regionaler Produkte. Für diese Zielgruppe spielt eine Kombination aus gesunder Ernährung, Sport & Bewegung sowie medizinischen Anwendungen eine große Rolle. Dieses Segment verfügt über diverse Untersegmente wie Fitness-, Wellness-, Gesundheits- und Kururlauber, hat einen relativ kleinen Marktanteil, ist jedoch längst kein Nischen- segment mehr.

Gesundheits- und Wellnessgäste

Kundenstruktur: zu zwei Dritteln weiblich, mittleren Alters (Gesundheitstouristen > 60 Jahre) mit mittleren bis höheren Einkommen und höherem Bildungsabschluss reisen als Paar, zunehmend auch als Familie oder als Single Wellnessgäste in MV aus BB, NW, NI, BY sind belesen, Musik interessiert und an Weiterbildung interessiert mit viel- fältigen weiteren Freizeitaktivitäten (spazieren gehen, essen gehen, ein- kaufen, gärtnern etc.) sind sehr internetaffin ‰ für Information und Buchung Motive: möchten etwas für ihre Gesundheit und für ihr Wohlbefinden tun ‰ Steige- rung des körperlichen und seelischen Wohlbefindens Ausgleich zum Alltag Genuss und Verwöhnen ‰ Qualitäts- und Genussorientierung „Reisen zum Ich“ gesundes Klima Kombination aus Aktiv-, Kultur- und Ausflugsangeboten

80 Siehe B RAND et al. (2004)

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 91 Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Gesundheits- und Wellnessgäste

Anforderungen an touristi- gesundes Essen und Trinken sche Infrastruktur / Angebo- spezialisiertes Hotel mit Wellnessangebot te: Sport- und Bewegungsmöglichkeiten in der Natur / schöner Landschaft

Bade- und Saunalandschaft Verwöhn- und Entspannungsangebote perfekter Service Kombination aus Kulinarik – Atmosphäre/Entspannung – Musik – Farben

Tagestouristen , die aus den Einwohnern sowie den Urlaubern des Einzugsgebietes der Region Moltzow generiert werden, haben bei der Betrachtung der durch die generierten Bruttoumsätze wirtschaftlich eine enorme Bedeutung. Mehr als die Hälfte der Ausgaben haben die Tagesgäste für Einkäufe; auch der Besuch gastronomischer Einrichtungen macht ca. 1/3 der gesamten Bruttoum- sätze aus. Den Hauptanteil bei den Übernachtungsgästen bilden mit je einem Drittel die Übernach- tungs- und gastronomischen Umsätze. Tagestouristen sind vor allem für die Destinationen, in de- nen es wenig Infrastruktur gibt, insbesondere Übernachtungsmöglichkeiten, aber auch gastronomi- sche Einrichtungen betreffend, bedeutsam. Insbesondere der Besuch von Gärten, Schlössern und Herrenhäusern ist als Tagesausflugsziel geeignet. Jedoch wird das Angebot für Kinder und Familien bemängelt, so dass hier durch mehr kindgerech- te und erlebnisorientierte Angebote zusätzliche Gäste generiert werden könnten. 81

Abbildung 3-1: Anteil an den Bruttoumsätze durch Übernachtungs- und Tagesreisen der Deutschen in Prozent

Übernachtungsgäste

10,0% 5,2%

33,1%

35,3%

2,6% 13,8%

Unterhaltung / Freizeit / Sport Restaurant- / Cafebesuch lokaler Transport sonstige Dienstleistungen Unterkunft Einkäufe

81 Sievers, E. (2011): Destinationsmarketing in der Mecklenburgischen Schweiz – Untersuchung der Ausrichtung auf „Land der Schlösser und Herrenhäuser“, Masterarbeit HNE Eberswalde.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 92 Gemeinde Moltzow

Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Tagesgäste

6,4% 4,4% 8,4%

32,0%

47,9% 0,9%

Unterhaltung / Freizeit / Sport Restaurant- / Cafebesuch lokaler Transport Einkäufe sonstiger Waren Lebensmitteleinkäufe sonstiges

Quelle: Wirtschaftsfaktor Tourismus, dwif, 2007

Tagesausflügler

Kundenstruktur: keine eindeutige Zielgruppe Touristen auf der Durchreise bzw. dem Ausflug vom Urlaubsort oder Einheimische wenige Stunden vor Ort Touristen und Einheimische im Einzugsbereich unternehmen ca. 42 Ausflüge pro Jahr, wobei ø 90 km für die einfache Fahrt zurückgelegt werden reisen über das ganze Jahr verteilt (Saisonausgleich), jedoch überwie- gend am Wochenende geben ø 29 Euro (MV 24 Euro) pro Ausflug aus sind überdurchschnittlich jung, männlich, gut gebildet, besser verdienend Motive: hauptsächliche Anlässe sind Besuche von Verwandten/Bekannten (ca. 33%), Ausüben einer speziellen Aktivität (ca. 21%) oder Veranstaltungs- besuche (ca. 12%) weitere Motive sind Einkaufen (ca. 11%, Spazieren (8%), Besuch von Sehenswürdigkeiten (7%) und Lokalbesuche (ca. 6%) Einheimische wollen Bekanntes unter neuem Blickwinkel betrachten Anforderungen an touristische Übersichtlichkeit und Transparenz der Sehenswürdigkeiten und touristi- Infrastruktur / Angebote: schen Angebote – touristische Information & Ausflugstipps Beschilderung für gezielte Anreise Tagesaktivitäten auf kleinerem Naturraum (Gastronomie, Rad- und Wan- derwege, Sehenswürdigkeiten) kompakte Angebote: kurzzeitliche thematische Führungen & Kombinati- onstouren (z.B. Schiff, Rad) verständliches Leitsystem spontane Buchungen müssen möglich sein Lust auf mehr machen (Wiederholungsbesuche anregen) Vermittlung von Zusatzwissen, das über touristisches Interesse hinaus- geht Preisstaffelungen in den Angeboten (z.B. über Monats- oder Jahresti- ckets

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 93 Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Ein für die Region Moltzow interessantes Zielgruppensegment, welches andauernd ökonomisch nachhaltig wirken kann, stellt das der Tagungsreisenden bzw. Firmenausflügler dar. Aufgrund der ganzjährigen Reisen dieser Zielgruppe kommt es zu einem Saisonausgleich und die Tages- als auch Übernachtungsausgaben sind überdurchschnittlich hoch. Zunehmenden Wert erhalten die Faktoren Umgebung, Natur und Rückzug zur Konzentration, das „Drumherum“ und die Abwechs- lung von der Arbeitsebene an sich. Dabei stehen jedoch Qualität und Professionalität auf allen Ebenen an erster Stelle.

Tagungsreisen / Betriebsausflüge 82

Kundenstruktur: Firmenmitarbeiter auf Schulungen, Seminaren, Konferenzen, Incentives ganzjährige Relevanz ‰ Saisonausgleich überdurchschnittliche Tagesausgaben pro Gast (bei Durchorganisierung des Programms) Ansprechpartner von Unternehmen, Verbänden, Institutionen, etc. sind erfahren mit Veranstaltungen dieser Art und ziehen Vergleiche mit früher besuchten Veranstaltungsorten sind qualitätsbewusst und guten Service gewohnt erwarten eine Abwechslung von der Arbeitsroutine ‰ das besondere Rahmenprogramm, zugeschnitten auf ihre Bedürfnisse variierende Gruppengröße Motive: Rückzug in stille, naturnahe Umgebung zur Konzentration und Motivation der Mitarbeiter im Kontrast zur Großstadt / Firma authentische individuelle Erlebnisse erwarten am Veranstaltungsort eine angenehme Atmosphäre, die sie im Arbeitsprozess motiviert und Ideen freisetzt Anforderungen an touristische besonders hohe Qualität aufgrund starker Konkurrenz im Anbietermarkt Infrastruktur / Angebote: gezielte Präsentation der Räumlichkeiten und des Zusatzangebots online zur Vor-Information Buchbarkeit der Produkte zielgruppenorientierte und flexible Angebotsgestaltung 4 bis 5 Sterne Hotels mit entsprechender Raumkapazität und ohne Ein- zelzimmeraufschlag technische und räumliche Infrastruktur für Veranstaltungen geschultes Personal im Tagungshotel & Ansprechpartner für den Veran- stalter hohe Ansprüche an Professionalität auf allen Ebenen geschlossene Dienstleistungskette, hohe Servicequalität, besonderes Rahmenprogramm

Trotz Unterschiedlichkeit der Struktur und Ansprüche der einzelnen Zielgruppen werden nachfol- gend einige grundsätzliche Ansprüche der für die Region Moltzow relevanten Zielgruppen an tou- ristische Infrastruktur und Angebote aufgeführt, die in der strategischen Planung unbedingt berück- sichtigt werden müssen:

Angebote: - Möglichkeiten der Natur- und Tierbeobachtung - Angebot an Naturführungen (auch im Winter) - Lehrpfade / interaktive Angebote (Naturspielplatz, Informationszentrum) - Überraschungen (z.B. Picknickmöglichkeit, Barfußpfad) - Mix aus Ruhe, Erholung und Aktivität – Kombiangebote verschiedener Einzelbausteine - Szenenwechsel, vielfältige Ansprache der Sinne - Wohlfühl-, Entspannungs- und Fitnessangebote

82 www.meet-mv.de; http://www.hirschfeld.de/

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 94 Gemeinde Moltzow

Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

- historisch / architektonisch interessante Einrichtungen und Veranstaltungen - Individualität, Authentizität und Erlebnisreichtum Infrastrukturvoraussetzungen (unter anderem): - Wander-, Rad- und Reitwegenetz (gut ausgeschildert, vernetzt und als Rundwege nutzbar, Informati- onstafeln, benutzerfreundlich) - Leitsysteme zur Orientierung - Rastplätze & Einkehrmöglichkeiten auf der Strecke sowie am Start und Ziel (Gastronomie & Selbstver- pflegung) - Radverleih, Gepäcktransport, Servicestationen, Shuttleservice von / zu Attraktionspunkten - attraktive ÖPNV-Angebote / mobile Anbindung Essen & Trinken: - Angebot an regionaltypischer & ökologischer Küche sowie Verarbeitung regionaler Produkte - Mahlzeiten in Szene setzen – beispielsweise Informationen zum regionstypischen Essen durch Koch oder Personal - Ansprache aller Sinne bei kulinarischen Angeboten – Kulinarik als Bestandteil anderer Angebote insze- nieren Unterkünfte: - auf die Zielgruppe abgestimmte Unterkünfte - Unterkünfte mit schönem Ausblick und Wohlfühlatmosphäre sowie ggf. Qualitätssiegel (z.B. Bett & Bike) - Bereitstellung von Informationen zu Routen und zur Region - zusätzliche Serviceleistungen (z.B. Tourenleitung, Lunchpakete, Trockenraum, Fahrradabstellmöglich- keit)

Bei allen Bereichen sind Qualität und Service von entscheidender Bedeutung für die Etablierung entsprechender Infrastruktur und Angebote.

3.2 Allgemeine Trends und Nachfrageverhalten

Die Tourismusbranche ist einer der wichtigsten Zukunftsmärkte weltweit; sie unterliegt jedoch eng gekoppelt an die gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Umbrüche der Zeit einem ste- ten Wandel. Seine ursprünglichen Formen werden sich nach und nach überholen und das klassi- sche Modell „Ferien“ ablösen. Der Erfolg der regionalen Tourismusplanung hängt entscheidend davon ab, wie anpassungsfähig alle involvierten Akteure sind und auf prognostizierte Trends sowie die Nachfrageentwicklung reagieren. Die wichtigsten Thesen im Reiseverhalten in Bezug auf Reiseziele und Urlaubsarten, Zielgruppen und deren Motive, Organisationsverhalten sowie Angebotsgestaltung werden nachfolgend in Kürze dargestellt .83

Natur wird nachgefragt – aber nicht um ihrer selbst Willen Wunsch nach Erholung in weitgehend unberührter Natur als Kontrast zum Alltag ausgeprägter Wunsch nach Erlebnis und neuen Erfahrungen im Urlaub, insbesondere im Natururlaub Nischenprodukte und schnell erreichbare Reiseziele ‰ Kombination von Natur- und Kulturerlebnissen sowie anderen Aktivitäten wichtigste Entscheidungskriterien bei der Wahl der Urlaubsdestination:

83 Vgl. ADAC Reise-Monitor (2012): Trendforschung im Reisemarkt 1995-2012; DTV (Hrsg.) (2005): Natur-Erlebnis- Angebote: Entwicklung und Vermarktung, Bonn.; WiFA (2011): Tourismus 50+; FUR (Hrsg.) (2012): Reiseanalyse: Kulturur- laub; Ebd. (2012): Urlaubsreisetrends in der deutschen Nachfrage

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 95 Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Altere Menschen und mehr Individualreisende vermehrt reifere und erfahrene Reisende und voraussichtlich weniger Familien mit Kindern, aber wachsende Bedeutung von gemeinsam reisenden Erwachsenen kurz- und mittelfristiges Wachstum älterer Bevölkerungsgruppen in Europa: über 50jährige mit guter Ge- sundheit; profitieren noch von vorzeitigen und besser finanzierten Rentensystemen Herausforderungen für Anbieter: 50plus sind reiseerfahren und aktiv, wissen was sie für ihr Geld erwarten können und suchen das Erlebnis und den Genuss Öfter und kürzer Reisen als fester Bestandteil des Lebens (kein Luxus) Freizeitknappheit, höhere Mobilität und Beschleunigung in allen Lebensbereichen ‰ häufigere, aber kürzere Reisen bzw. Mix aus Langzeiturlaub und ganzjährigen Kurzreisen (Aufwertung der Nebensaison) flexiblere und spontanere Reiseentscheidungen ausgerichtet auf einen konkreten Nutzen ‰ abnehmende Planungssicherheit Urlaubsreisen kürzer, aber teurer Hohe und hybride Anforderungen wachsende Selbstverständlichkeit des Reisens durch verschiedene und wechselnde Urlaubsziele und Rei- semotive sowie geänderte Lebensstile sowie Zeit- und Finanzbudgets Erleben von Kontrasten zum Alltag hoher Qualitätsanspruch in der Nachfrage nach Zielgebiets-Angeboten, aber auch hinsichtlich lokaler Infra- struktur Qualitätsbewusstsein, Reiseerfahrungen, Preis- Leistungs-Sensibilität ‰ Qualitätsorientierung mit Fokus auf optimal organisierte Dienstleistungskette (Buchung ‰ Anreise ‰ Aufenthalt ‰ Abreise) auf allen Preisni- veaus Suche nach Authentizität erhöhtes Bewusstsein für Kultur und landschaftliche Umgebung Wunsch nach Bereicherung in Form von authentischen Sinneserlebnissen im Gegensatz zu inszenierten Rückkehr zu immateriellen Werten wie Qualität, Authentizität, Nachhaltigkeit, Regionalität, Entschleunigung Flexible Informationen, Organisation und Buchung wachsender Wunsch nach Auskunft und Beratung durch andere Konsumenten im Netz flexiblere und kurzfristigere Buchungen aufgrund von u.a. zunehmender Reiseerfahrung, Zeitknappheit so- wie Möglichkeiten neuer Kommunikationstechnologien wachsende Bedeutung des Internets vor allem bei Reiseorganisation (Voraussetzung: Benutzerfreundlich- keit der touristischen Webseiten), aber auch Weblogs und Podcasts gleichbleibende Bedeutung von Printprodukten (Zeitungen, Magazine) bei der Suche nach seriösen Informa- tionen

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 96 Gemeinde Moltzow

Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Deutschlandtourismus nachgefragt stabile Nachfrage auf hohem Niveau: 76% (2010) ‰ MV auf Platz 2 der dt. Bundesländer 76% der Kurzurlaube im Inland ‰ MV auf Platz 7 (4,9%) Qualitativ hochwertige Angebotsgestaltung und Vermarktung Markenbildung zur optimalen Positionierung & Kommunikation der Kernkompetenzen und Abgrenzung von Mitbewerbern ‰ dabei zunehmender Einsatz von Social Media / Online Marketing Destinationsweite Zusammenarbeit als Schlüsselkompetenz für die Schaffung wettbewerbsstarker Angebote ‰ Vernetzung touristischer Angebote und Anbieter Verknüpfung qualitativ hochwertiger Angebote mit authentischen Erlebnissen & regionalen Bezügen im individuellen Baukastenprinzip (flexibel kombinierbar) Orientierung an Gesundheit und Wellness in Angebotsgestaltung ‰ neuer Gesundheitstourismus bedingt durch psychografischen, demografischen Wandel sowie Wandel auf Anbieterseite und bei Rahmenbedin- gungen barrierefreie Angebote als Antwort auf den demografischen Wandel und die gesetzlich verankerte Chancen- gleichheit von Menschen mit Behinderung

3.3 Umfeldanalyse

Damit sich die Region Moltzow zukünftig positionieren und ihr eigenes touristisches Profil im Ein- klang mit den übergeordneten Zielen, Planungen sowie bestehenden Angeboten im Umfeld entwi- ckeln kann, ist die Betrachtung sowohl des näheren Umfeldes sowie erfolgreicher Beispiele ande- rer Regionen bezüglich deren touristischer Gesamtentwicklung, bestimmter touristischer Infrastruk- turen oder touristischer Angebote sinnvoll, die in ihrer Existenz den Ausgangsbedingungen der Region Moltzow vergleichbar sind. So kann die eigene Situation vor dem Hintergrund von ähnli- chen Vorhaben eingestuft werden, realisierbare Möglichkeiten aufgezeigt und die eigene Position aufgrund der Konkurrenzbetrachtung eindeutig definiert werden. Unter Abgleich mit den eigenen Potenzialen können daraufhin eigene, den Stärken und Potenzialen, aber auch Schwächen und Risiken angepasste Angebote entwickelt werden. Die Beispiele sollen animieren, entsprechende Ideen zu nutzen und unter den gegebenen Umständen und Rahmenbedingungen mit eigenen Ideen bereichert diese innerhalb der eigenen Vorhaben umzusetzen. Es können schlussfolgernd individuelle Nischen gefunden werden, die thematisch und / oder infrastrukturell noch nicht besetzt sind.

3.3.1 Benchmark im Einzugsbereich der Region Moltzow

Segment Naturtourismus

Die zahlreichen Großschutzgebiete mit aktuell 14 Nationalparks, 16 Biosphärenreservaten und mehr als 100 Naturparks bieten Naturliebhabern eine Fülle an Natur mit interessanten und ab- wechslungsreichen Landschaften mit außerordentlichem Reiz für einen naturnahen Urlaub. Und das in Gegenden, in denen den Gästen die regionalen und landschaftlichen Besonderheiten durch zahlreiche und attraktive Aktiv- und Erholungsangebote präsentiert werden. Der sich durch eine außergewöhnlich reiche Naturraumausstattung mit hohem Anteil an Schutzge- bieten auszeichnende Untersuchungsraum mit seiner herausragenden Lage am Rande des Natur- park MSK und in der Nähe zum NP Nossentiner Schwinzer Heide sowie Müritz Nationalpark ist prädestiniert für die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus mit die erwähnten Gebiete ergän- zenden Angeboten, wenn die eigenen Potenziale als auch Möglichkeiten der kooperativen Arbeit genutzt und ausgeschöpft werden. Nachfolgend werden die Großschutzgebiete mit ihren touristischen Angeboten im für Urlauber und Tagesausflugsgäste relevanten Einzugsbereich von bis zu 90 min Fahrtzeit betrachtet.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 97 Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Naturpark Mecklenburgische Schweiz Kummerower See 84

Alleinstellungsmerkmal um- Land der Hügel und alten Bäume gesetzt in einem Slogan Größe 670 km² Landschaftsraum Eiszeitliche Landschaft mit bewegtem Relief und Höhenunterschieden von mehr als 100 Metern sowie großen Seen (Kummerower See, Malchiner See, Teterower See) Besonderheiten jahrhundertealte Eichen, Schlösser, Gutshäuser, ländliche Parkanlagen, Schreiadler, Fischotter, Biber, zahlreiche Hügelgräber Touristische Infrastruktur und 9 Eingangsbereiche und zahlreiche Informationstafeln sowie 5 Beobach- Angebote u.a. tungstürme in weiten Teilen flächendeckendes System von Wegweisern Faltblätter mit verschiedenen touristischen Informationen sowie Rad- und Wanderkarten vier Ranger als Ansprechpartner und für Führungen und naturbezogene Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche 3 km langer Naturlehrpfad Verchener Seeberge große (65 km) und kleine (20 km) Schlössertour Schlösser und Herrenhäuser wie Basedow, Ulrichshusen, Schlitz, Te- schow, Schorssow Naturparkdraisine (Strecke Dargun – Salem)

Naturpark Nossentiner Schwinzer Heide 85

Alleinstellungsmerkmal um- Weite Wälder – Stille Seen gesetzt in einem Slogan Größe 365 km² Landschaftsraum Nadelwald, Mischwald, Seen, Moor, Grünland, Heiden, Trockenbiotope, Dünen; Geländeausformung: flach Besonderheiten 60 Seen, ausgedehnte Flächensander, Moore, Quellgebiet von Mildenitz und Nebel, 16 NSG, gesamtes Gebiet ist Europäisches Vogelschutzgebiet Touristische Infrastruktur und über 250 km Rad- und Wanderwege, 100 km Rundwanderwege und ca. Angebote u.a. 160 km Reitwege vier Lehr- und Erlebnispfade Aussichtstürme Kultur- und Informationszentrum Karower Meiler Kloster in Dobbertin, verschiedene Herrenhäuser, Kirchen und kleine Dör- fer Wolhynier Umsiedlermuseum Linstow / Heimatmuseum Goldberg Teerschwelergehöft Sparow Pauschalangebote im Rahmen von Projektwochen / -tagen für Schüler Draisinenstrecke Karow – Borkow (www.draisine-mecklenburg.de)

Naturpark Feldberger Seenlandschaft 86

Alleinstellungsmerkmal um- Land der Adler, Fischotter und Seen gesetzt in einem Slogan Größe 347 km²

84 http://www.naturpark-mecklenburgische-schweiz.de/ 85 http://www.naturpark-nossentiner-schwinzer-heide.de/ 86 http://www.naturpark-feldberger-seenlandschaft.de/

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 98 Gemeinde Moltzow

Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Landschaftsraum vollständige eiszeitliche Formenabfolge der Glazialen Serie mit Grundmo- räne, Endmoräne, Sander und Urstromtal (in der Einheit mit Naturpark Uckermärkische Seen), Nadelwald, Laubwald, Mischwald, Seen, Moor; Geländeausformung: wellig; gebirgig (in den Endmoränenbereichen) Besonderheiten Fischotter und Biber, „Heilige Hallen“- Deutschlands ältester Buchenwald, zahlreiche Klarwasserseen und 8 miteinander verbundene Seen, Kessel- moore, Seeadler, Fischadler, Schreiadler Touristische Infrastruktur und Schlossberg und Reiherberg als bekannte Ausflugsziele Angebote u.a. Paddeltouren, Bootsrundfahrten, Floßvermietung handbetriebene Seilfähre über den Schmalen Luzin Kunsthalle, Eiszeitwerkstatt und -lehrpfad Wittenhagen Lennépark Krumbeck Medical Wellness-Park 5 zertifizierte Nordic Walking Strecken, ein Outdoor Fitness Parcours und zwei Kneipp-Anlagen Hans Fallada Museum Carwitz geführte Wanderungen und Fototouren durch den Naturpark

Müritz Nationalpark 87

Alleinstellungsmerkmal um- Land der tausend Seen gesetzt in einem Slogan Größe 322 km² Landschaftsraum über 100 Seen, Röhrichte, Moore, Kiefern- und Buchenwälder Besonderheiten Müritz mit 117 km² der größte See Norddeutschlands und berühmt durch ihr glasklares Wasser, 500 m breiter Streifen am Ostufer gehört zum Natio- nalpark, DL weit größte Brutstätte für See- und Fischadler sowie Kraniche Touristische Infrastruktur und 230 km ausgeschilderte Radwanderwege Angebote u.a. markierte Wege durch Nationalpark-Ranger zahlreiche Boots-, Fahrradverleihe Campingplätze Nationalparkticket (Kombination Bus, Fahrrad und Schiff) kostenfreie Parkplätze v.a. an Eingangsbereichen zahlreiche Besuchereinrichtungen: 4 Aussichtstürme Beobachtungsplattformen Moorstege 8 Nationalparkinformationen (Besucherzentren) 2 Naturerlebnispfade 6 GPS-Erlebnistouren Kranichticket Rangertouren Rad- und Kanutouren der Nationalparkpartner Müritz Nationalparklauf

Segment Kulturtourismus

Im näheren Umfeld der Region Moltzow bzw. des Untersuchungsraums gibt es kaum kulturelle Angebote mit überregionalem Ausstrahlungseffekt. Neben den bereits in der Bestandsanalyse aufgezeigten touristischen Angeboten im KER sowie weiteren U-Raum (siehe Kapitel 1.4) sind insbesondere die als Hotel genutzten Gutshäuser und Schlösser in der Urlaubsdestination Meck-

87 www.mueritz-nationalpark.de

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 99 Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse lenburgische Schweiz mit ihrem Mix aus qualitativ hochwertigen Angebotsbausteinen zu sehen, die sich in das große Thema Genuss & Kultur der vier landesweit propagierten Urlaubswelten (siehe Kapitel 1.5) einfügen. Der Tourismusverband Mecklenburgische Schweiz wirbt mit Kunstreisen im mittleren Mecklenburg, mit Konzerten und Aufführungen in Scheunen und Kirchen, mit Galerien und Museen. Insbesondere die niederdeutsche Volkskunst mit bekannten Künstlern wie Reuter, Thünen oder Schliemann wird als regionales kulturelles Aushängeschild der Destination Mecklen- burgische Schweiz genutzt. Als Austragungsort der Festspiele hat Ulrichshusen als Kulturstandort bereits ein Alleinstellungs- merkmal inhärent, welches es auszubauen bzw. mit weiteren Angeboten zu kombinieren und damit aufzuwerten gilt. Aufgrund der definitorisch weiten Auslegung des Begriffes Kulturtourismus und seiner Angebote werden nachfolgend beispielhaft überregional bedeutsame Segmente im Ein- zugsbereich der Region Moltzow aufgezeigt.

Museen Güstrow Ernst-Barlach-Stiftung mit Leben und Wirken des Bildhau- Atelierhaus, Gertrudenkapelle ers, Graphikers und Schriftstel- mit Konzerten, Dom, Ernst- lers Ernst Barlach (1870-1938) Barlach-Theater, Ausstellungs- forum-Graphikkabinett Rostock Darwineum im Zoo mit Aus- Evolutionsgeschichte stellungen, Tropenhalle, For- schungslabor, Erlebnis- Restaurant, Tagungsraum, Kinosaal, Shop Kulturdenkmäler Bad Doberan Münster mit Führungen, Ver- Perle der norddeutschen Back- anstaltungen steingotik mit rund 170.000 Besuchern (2012), 2012 Antrag auf Aufnahme in Weltkulturerbe- liste der UNESCO Theater / Bühne Neustrelitz Schlossgartenfestspiele seit 2001 Spielort der größten deutschen Operetten- Festspiele, die jährlich im Som- mer bis zu 30.000 Besucher besuchen Events / Veranstal- Rostock Hanse Sail mit internationalen jährlich im August stattfindendes tungen / Klein- Traditionssegelschiffen, Musik viertägiges maritimes Spektakel kunstfeste / Konzerten, Künstlern, Markt- auf 7 Veranstaltungsarealen der meilen, Kanonierstreffen deut- Hansestadt, größtes maritimes scher Schützengesellschaften Fest MV Klempenow thematische Events & Feste Poesiefrühstück, Jahrmarkt auf Burg Klempenow (Kunsthandwerk, Biobauern und Gärtnern, Musik, Artistik) & saisonale Märkte, Filmfest und Clubkino, Klassik- & Folkkonzer- te, Veranstaltungen für Kinder

Betrachtung des Angebots Schlösser & Herrenhäuser

Schlösser und Herrenhäuser mit ihren Angeboten spielen im touristischen Marketing der Destinati- on Mecklenburgische Schweiz eine herausragende Rolle. Das Schloss Ulrichshusen als touristi- scher Mittelpunkt der Gemeinde Moltzow ist eines von vielen. Damit sich dieses zukünftig noch besser positionieren und herausheben kann, sind von allen anderen unterscheidbare Infrastruktu- ren und touristische Angebote wichtig. Individuelle Akzente werden jedoch dahingehend gesetzt, dass eigene Themen, Aktivitäten und Erlebniselemente in die Angebotsgestaltung einfließen. Mög- liche zusätzliche Nutzungsformen sind u.a. Standesamt, Inszenierung von ursprünglichen regiona- len Lebensweisen mit traditionellem Handwerk, Bäckerei, Gärtnerei etc. in Form von regelmäßigen thematischen Veranstaltungen wie mittelalterlicher Markt, aber auch ganzjähriger Angebote. Insbe- sondere auch das Thema Wellness ist heute ein wichtiges Qualitätskriterium, mit dem die einzel- nen Anbieter Alleinstellung und Individualität erlangen.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 100 Gemeinde Moltzow

Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Bei der Analyse der zusammen mit neun Schloss- und Herrenhaushotels und dem Tourismusver- band Mecklenburgische Schweiz e. V. gegründeten Kooperation zur besseren Vermarktung der Hotels und der Region (siehe auch Kapitel 1.3.4, S.52) ist festzustellen, dass alle einen ähnlichen Mix aus Hotellerie, Gastronomie und Zusatzangeboten bieten. Prägend für die Mitglieder der Ho- telkooperation „Land der Schlösser und Herrenhäuser“ sind eine besondere Architektur und Histo- rie, ein besonderes Ambiente, die Lage in der Tourismusdestination Mecklenburgische Schweiz, Ort für standesamtliche Hochzeiten sowie eine gehobene Gastronomie mit kulinarischen Offerten, thematische Pauschalen sowie Events und Führungen. Ihre Individualität erlangen die Hotels mit ihrer jeweiligen thematischen Ausrichtung.

Hotel Angebotsausrichtung / Besonderheiten Schloss-Hotel Kittendorf gehobener Urlaub, Hochzeiten, Wellness, Tagungen (Tudorgotik) mit 20 ha gro- ßem Lenné- Landschaftspark 88 Schloss Bredenfelde (Tu- Garni-Hotel, Hochzeiten und Familienfeiern, Tagungen, saisonale & themati- dorgotik) mit 3,5 ha großem sche Märkte Lenné-Park 89 FerienGut Dalwitz Reiterurlaub mit Reitanlage, Unterricht, Rei- (Tudorgotik) 90 ten hinter den Foxhounds der „Mecklenburger Meute“, Kutschfahrten und Fahrlehrgänge), Jagdurlaub, Tagungen, Hochzeiten, Gutskü- chenwoche mehrere Qualitätssiegel (u.a. FN), außerdem Nutzung als Land- und forstwirtschaftlicher Betrieb mit ökologischem Landbau Hofanlage mit 1. Gutshaus, 2. Verwalterhaus, 3. Haus Mai, 4. Hofrestaurant, Rezeption und Hofladen, 5. Maschinen- und Getreidehallen, 6. Torhaus, 7. Reithalle, 8. Bauerngarten, 9. Alte Stellmacherei, 10. Stellmacherei, 11. Grillplatz

Gutshotel Groß Breesen 91 erstes Bücherhotel Deutschlands, Tagungen, Seminare, Hochzeiten, Lesun- gen, FilmDinner und andere Events Landhotel Schloss 7 Erlebniswelten: Hotel, Apartment (Unterkunft in extra Kavaliershäusern) , Teschow (mit 120 ha gro- Genuss (kulinarische Angebote und Hofladen), Natur, Erholung (mit Well- ßem Anwesen) 92 ness), Golf und Landlust (u.a. Kuhsafari, Reiten, kostenloser Kinderbetreu- ung), außerdem 6 Tagungsräumlichkeiten sowie Hochzeiten, spezielle Ange- bote im „Erlebniskalender“: Dinnerkrimi; Sommerliches LandFest; Dörpwih- nacht in der Tellower Thünenscheune jährlich am 3. Advent; Gutsküchenwo- che Biohotel Gut Gremmelin 93 Biohotel, Tagungshotel, Koch-, Entspannungs- und Kreativkurse, Hochzeiten, Teambuilding, Gutsküchenwoche Burg Schlitz 94 Jagd (traditionelle Schleppjagd-Tage), Reiten, Wellness, Kutschfahrten, Koch- kurse, Heiraten, Tagen, Gutsküchenwoche Hotel Schloss Schorssow 95 GreenLine Hotel mit Wellness, Feste & Hochzeiten, Tagungen, Gutsküchen- woche

88 www.schloss-kittendorf.de 89 www.schloss-bredenfelde.de 90 http://www.feriengutdalwitz.de/ 91 www.gutshotel.de 92 http://schloss-teschow.arcona.de/ 93 http://www.gutgremmelin.de/ 94 http://www.burg-schlitz.de/ 95 http://www.schloss-schorssow.de/

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 101 Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Hotel Angebotsausrichtung / Besonderheiten Schloss & Gutspark bedeutender Festspielstandort Mecklenburg-Vorpommerns, Gutsküchenwo- Ulrichshusen che 96

3.3.2 Benchmark anderer Regionen Im Folgenden werden Beispiele anderer Regionen hinsichtlich Infrastrukturen (Wege, bauliche Infrastrukturprojekte) sowie touristischer Angebotsentwicklung vorgestellt. Dabei liegt bei den Bei- spielen keine strikte Trennung zwischen reiner Infrastruktur und gleichzeitiger touristischer Ange- botserbringung vor.

3.3.2.1 Touristische Wegeinfrastruktur

Erlebnis-/Themenwege

„Erlebnisse inszenieren“ ist eine Herausforderung, der sich heute immer mehr Tourismusregionen im Wettbewerb um ihre Gäste stellen müssen - Einzigartiges und Authentisches bieten, positive und intensive Erfahrungen und Erinnerungen generieren usw. Vielfach sind entsprechende Ange- bote mit hohen Investitionskosten verbunden, um eine Leuchtturmfunktion für eine ganze Touris- musregion wahrzunehmen. Erlebnis- und Themenwege sind vor allem auf lokaler Ebene angesiedelt, jedoch nicht minder von Bedeutung. Als ein wichtiges Instrument im Regionalmarketing können sie dem Besucher wie auch Einheimischen ein besonderes Verständnis für die kulturellen und natürlichen Gegebenheiten des eigenen Landstrichs bzw. der Gemeinde auf ansprechende Art vermitteln. Zielgruppenorientiert, kreativ und praxisnah umgesetzt, können über die Themenwege Erlebniswerte im Kontext von Landschaft, Kultur und Geschichte geschaffen und das eigene Radwander-/ bzw. Wanderwege- netz durch einen unverwechselbaren roten Faden bereichert werden. Generell ist jedoch in diesem Zusammenhang darauf zu achten, dass an den vorhanden regionalen Besonderheiten und Eigen- heiten angeknüpft und die bestehenden touristischen Angebote unter einem definierten Thema gebündelt werden. Die Vorteile für die Förderung des Tourismus vor Ort liegen auf der Hand 97 : Alltägliche Wanderrouten werden zu interessanten Ausflugszielen. Die Gastronomie wird belebt. Es stellt ein innovatives Angebot ohne ständigen Betreuungsaufwand dar. Kinder und Erwachsene erleben gemeinsam die Besonderheiten einer Region. Authentische Themen aus der Region steigern das Urlaubserlebnis nachhaltig. Mit Hilfe der Ausweisung und Gestaltung von Themenwegen verfolgen die Gemeinden und Regio- nen wichtige tourismusbezogene Ziele. Die Bindung bzw. Gewinnung neuer Zielgruppen, die Si- cherung von Marktanteilen oder die Schärfung des eigenen Profils seien an dieser Stelle nur bei- spielhaft genannt. Ferner bieten sie die Chance, die Hauptsaison durch eine bessere infrastruktu- relle Auslastung in der Nebensaison zu verlängern. In der Entwicklungsplanung von Themenwegen sind jedoch bestimmte Maßgaben zu beachten, zu denen die Folgenden zählen: Ermittlung der Ressourcen und Potenziale (natur-/kulturräumliche Gegebenheiten, Infrastruktur, Organisation und Finanzierung) Festlegung des Themas (Name, Symbole, Nutzungs- und Qualitätsversprechen) Storytelling (Konzeption der Erlebnisdramaturgie und ihres Verlaufs)

96 ausführliche Beschreibung siehe Kapitel 1.3.3 97 http://www.pronatour.com/ger/html/produkte_erlebniswege (Abruf: 06.11.2012)

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 102 Gemeinde Moltzow

Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Inszenierung (Stimmigkeit, Authentizität, Bedeutsamkeit und Wertigkeit des Themas, Qualitätssicherung, Service- und Zusatzleistungen) Es handelt sich dabei im Wesentlichen um die vier wichtigsten Arbeitsschritte in der Vorgehens- weise zur Initiierung eines Themenweges, deren Ausgestaltung einen erheblichen Einfluss auf das Endergebnis hat. Dieses wird zugleich durch die Einbeziehung bestimmter Qualitätskriterien beein- flusst, zu denen u.a. folgende zählen: verantwortlicher Träger ausreichendes Budget/ ehrenamtliches Engagement für Pflege- und Wartungsmaß- nahmen klares Profil (Thema, Alleinstellungsmerkmal, Profilierungsschwerpunkte, Zielgruppen) Dramaturgie/Erlebnisgehalt (>> Zielgruppengerechte Inszenierung thematischer Attrak- tionen/Erlebnisse an einzelnen Stationen inkl. Sinnesstationen, interaktive Stationen) einheitliche und beständige Beschilderung enge und branchenübergreifende Kooperationen (Informationen zu an der Strecke ge- legenen Leistungsträgern) Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln (auch Sa/So/Feiertage) Rundweg Angebot an geführten Touren Verpflegung, Produkte, Direktvermarkter an der Strecke Ausstattung mit Rast-/ Spielplätzen, Ruhe- und Aussichtspunkten Vertrieb und Werbung auf lokaler, regionaler und überregionaler Ebene (Homepage, Kartenmaterial etc. Die Schaffung und Einhaltung von Qualitätsstandards spielt für den Erfolg der Erlebnis- und The- menwege eine zentrale Rolle; prägen sie doch die Außenwirkungen des Weges und damit sein Image. Die Qualität und Umsetzung der jeweiligen Erlebnis- und Themenwege sind dabei sehr unterschiedlich und müssen mit Blick auf die definierten Zielgruppen und Projektziele im Einzelfall bewertet werden. Zahlreiche Gemeinden und Regionen planen oder besitzen bereits einen Themenweg in Ergän- zung ihrer touristischen Infrastruktur. Diese Tatsache allein umreißt das Problem, dass in der Ges- taltung zukünftiger Wege ein Alleinstellungsmerkmal identifiziert werden muss, um eine erfolgrei- che Positionierung des Produktes am Markt zu fördern und gleichzeitig auch um eine Abgrenzung zu anderen Mitbewerbern zu erhalten. Besucher zeigen heute hohe Erwartungen an das Angebot und die Ausgestaltung eines Themenweges. Ein zielgruppengerechtes Angebot, eine breite Vielfalt innerhalb des Weges und Qualitätsstandards sind hierbei im Besonderen hervorzuheben. Zugleich werden die Inhalte eines Themenweges immer auch nach dem erlebnispädagogischen Ansatz beurteilt. Das Motto „Mit allen Sinnen spielend lernen und verstehen“ kann dabei allen Alters- und Zielgrup- pen vermittelt werden. Erlebnis- und Themenwanderwege spiegeln damit auch eine hohe Bedeu- tung im Bereich der Umweltbildung wider. Statt belehrender Schilder fördert der spielerische Er- kenntnisgewinn die Schaffung eines positiven Zugangs zur Natur. Zudem bieten die vorhandenen Stationen eine ideale Ergänzung zu bereits angebotenen Führungen. Steigende Investitionskosten für immer aufwendigere Stationen und Inszenierungen stellen für Gemeinden und Regionen jedoch auch ein Risiko dar. So müssen die Investitionen grundsätzlich in einem adäquaten Verhältnis zur potenziellen Besucherzahl und -struktur stehen. Pflege- und Wartungsmaßnahmen, aber auch das Monitoring und Erfolgskontrollen müssen als qualitätssi- chernde Maßnahmen kalkuliert und insbesondere regelmäßig durchgeführt werden. Projektbeglei- tend gelten daneben Marketingmaßnahmen, die die definierten Zielgruppen aktiv ansprechen und zugleich das Innenmarketing stärken, als wesentliche Erfolgsfaktoren. Häufig werden Themenwe- ge feierlich eröffnet und der Öffentlichkeit präsentiert, jedoch ohne eine flankierende und zielfüh- rende Marketingstrategie, die im Besonderen der Erhöhung des Bekanntheitsgrades auf regionaler und überregionaler Ebene dient.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 103 Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Beispielhaft angeführt sei an dieser Stelle der "Genusserlebnisweg der Sinne – Six Senses" in Serfaus (Tirol) 98 , der interaktive Stationen und Erlebnishöhepunkte zu einem Reich aus Sinnesein- drücken, Illusionen und übersinnlichen Erfahrungen in sich vereint. Im Mittelpunkt steht hierbei das bewusste Erleben der Natur durch Hören, Riechen, Schmecken, Spüren und Sehen verbunden mit der Wahrnehmung der Grenzen zum Übernatürlichen. Viele Fragen werden entlang des Weges aufgeworfen, so z.B.: Was lässt sich spüren aber nicht sehen? Unterliegt die gesamte Natur den bekannten Gesetzen der Physik? Antworten hierauf können an den einzelnen Stationen spielerisch ermittelt werden. Sie lassen sich zudem an den attraktiven Aussichtspunkten entlang des Weges noch einmal reflektieren.

Abbildung 3-2: Genusserlebnisweg der Sinne – Six Senses" in Serfaus, Tirol 99

Ein thematisch anderes Beispiel für einen Themenweg ist der Kirchen- und Kapellenweg im baden- württembergischen Höchenschwand. Dieser 23 km lange Wanderweg führt den Wanderer abseits großer Verkehrsstraßen entlang von zwei Kirchen und sechs Kapellen. Die sakralen Bauten in der Umgebung einer reizvollen Landschaft vermitteln Ruhe und Besinnlichkeit. Gleichzeitig sind die Kirchen und Kapellen Stätten kleiner Kunstschätze, die während der Wanderung besichtigt werden können. 100

Fahrradregion

Um den Untersuchungsraum zwischen Waren (Müritz), Malchin und Teterow als Fahrradregion weiter zu entwickeln bedarf es zusätzlicher Anstrengungen, welche vor allem im Bereich Infrastruk- tur, Service und Angebote erfolgen müssen. Zur Orientierungshilfe soll an dieser Stelle die wohl deutschlandweit bekannteste Fahrradregion, das Münsterland, angeführt werden. Das Münsterland ist eine Region rund um die Stadt Münster im nördlichen Nordrhein-Westfalen und verfügt insgesamt über 4.500 km an Radwegen. Deutschlandweit ist das Münsterland nicht nur als Rad-, sondern auch als Reitregion bekannt.101 Hinsichtlich der rein zahlenmäßigen Verfügbar- keit an regionalen Radwegen und Fernradwegen steht das Untersuchungsgebiet dem Münsterland in nichts nach, wie in Kapitel 1.3.2 gezeigt. Allerdings ist die Qualität der Radwege und der Service rund um das Radfahren im Münsterland wesentlich stärker ausgebaut. In diesem Zusammenhang soll der Fokus dieses Best-Practice Beispiels vor allem beim Service und den radfahrspezifischen Angeboten liegen. Dass das Münsterland die fahrradfreundlichste Region ist, belegt auch die Zahl der mit dem Bett + Bike Qualitätssiegel ausgezeichneten Herbergsbetriebe mit bereits 130 bei steigender Tendenz. Zudem gibt es rund 4.500 Leihräder und ca. 150 Radstationen in der Region, teilweise mit ange- gliedertem Reparaturservice. Ein spezieller Busservice, der sogenannte Fietsenbus, gewährleistet den Transport der Räder. In ihm können Radfahrer ihre Räder auf einem Anhänger kostenlos mit- nehmen. Mehrere regionale Radrennen werden im Münsterland ausgetragen. Das bekannteste ist die 600 km lange Rennfietsen Tour. Sie wird jährlich ausgetragen, dauert vier Tage und dient stets einem wohltätigen Zweck. Zu alledem werden im gesamten Münsterland zahlreiche Radtouren von

98 Weitere Informationen verfügbar unter: http://www.serfaus-fiss-ladis.at/de/sommer/erlebniswelt_serfaus 99 http://content.laurentius.at/sommer-erlebniswelt/beschreibungen/de/Erlebnisweg.aspx 100 Vgl. www.tourismus-bw.de/Attraktionen/Kirchen-und-Kapellenweg-rund-um-Hoechenschwand (Abruf: 21.02.2013). 101 Vgl. www.muensterland-tourismus.de (Abruf: 21.02.2013).

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 104 Gemeinde Moltzow

Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse qualifizierten Reiseführern zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten angeboten. Dieses Angebot wird ergänzt durch die Möglichkeiten der Ausleihe von GPS-Geräten an verschiedenen Radstationen. 102

Abbildung 3-3: Fietsenbus im Münsterland 103

Mit all diesen Angeboten rund um das Fahrradfahren ist das Münsterland allen anderen Radfahr- regionen in Deutschland voraus. Dies belegt auch das Städteranking des ADFC, in dem die Stadt Münster mit deutlichem Abstand die fahrradfreundlichste Großstadt in ganz Deutschland ist. 104

Reittourismus und Wanderreiten

Wie bereits unter Punkt 1.4 deutlich gemacht, hat das Thema Reiten und Pferdesport für die Regi- on eine besondere Bedeutung; hier spielt vor allem die langjährige Reitsporttradition in Schwinken- dorf eine Rolle. Die in der Region ansässigen Reitsportvereine, Pferdehotels, Reiterhöfe, Fahr- und Polovereine sowie Pferdepensionen bilden ein dichtes Netz an Akteuren, welche für die weitere Entwicklung des Reittourismus eine sehr gute Grundlage bieten. In Deutschland und speziell in MV mit seinen unverbauten Landschaften gilt der Reitsport als ein für den Tourismus relevanter Zukunftsmarkt. Bedingung für dessen Entwicklung ist die entspre- chende Infrastruktur, speziell hinsichtlich der Reitwege sowie der Ausschilderung. In diesem Be- reich sowie in der Kooperation der einzelnen Akteure besteht Nachholbedarf. Im Folgenden soll die Region Heckengäu in der Nähe von Stuttgart als Best Practice Beispiel für den Reittourismus und hier im Speziellen für das Wanderreiten beschrieben werden. Das Wanderreiten ist in den letzten Jahren zu einem der großen Trends im Bereich des Reittourismus avanciert. Die Region Heckengäu ist eine landschaftlich reizvolle Region, die sich westlich von Stuttgart bis hin zum Schwarzwald über die vier Landkreise Böblingen, Calw, Ludwigsburg und Enzkreis er- streckt. Markant sind die hügelige Landschaftsformungen und die sich daraus ergebenen Weitbli- cke. Im Frühjahr 2006 organisierte die PLENUM-Geschäftsstelle 105 in Böblingen einen Informati- onsabend, um die Realisierbarkeit des Projekts Förderung des sanften Tourismus im Heckengäu, Zielgruppe Wanderreiter, zu prüfen. Eingeladen waren Vertreter von Landwirtschaft, Reitvereinen, Wanderreiter, Pensionsstallbesitzer und Wanderreitinitiativen. Ergebnis war die Bildung der Inte- ressengemeinschaft Heckengäule. 2011 kam es zu einer Aktualisierung des PLENUM- Projektes. 106 Seit Beginn des PLENUM-Projektes im Jahr 2006 hat sich das Heckengäu zu einer der führenden Wanderreitregionen in Deutschland entwickelt. Mittlerweile gibt es 13 ausgewiesene Wanderreit- wege. Sie führen durch das gesamte Heckengäu. Wichtig für das Wanderreiten sind Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten sowohl für den Reiter als auch für das Pferd. Zahlreiche gastronomi- sche Betriebe sowie Beherbergungsbetriebe haben sich in den letzten Jahren auf die speziellen Bedürfnisse der Reiter eingerichtet. Auch bieten erfahrene Reiter geführte Touren an. In diesem

102 Vgl. Studie: Fahrradlandkreis Osterode am Harz? Hrsg. Fachbereich Tourismusökonomie am Institut für Umweltplanung der Leibniz Universität Hannover. S. 46. URL: www.landkreis-osterode.de/media/custom/119_318_1.PDF 103 www.muensterland-tourismus.de 104 Vgl. www.adfc.de/fahrradklima-test/ergebnisse/adfc-fahrradklimatest-2012---die-ergebnisse (Abruf: 21.02.2013). 105 PLENUM ist ein Projekt des Landes Baden-Württemberg zur Erhaltung und Entwicklung von Natur und Um welt. Dabei erfolgt jede Projektrealisierung in enger Abstimmung mit der lokalen Bevölkerung. Ziel ist es den Kultur- und Naturraum zu erhalten bei gleichzeitiger Förderung des sanften Tourismus und der Umweltbildung (Vgl. www.heckengaeule.de/ Ue- ber_PLENUM.html Abruf: 19.02.2013). 106 Vgl. www.heckengaeule.de (Abruf: 19.02.2013)

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 105 Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Zusammenhang können Wanderreitführer Zertifizierungen erwerben, die sie als Naturführer aus- weisen. 107 Im Heckengäu lassen sich zudem Pferde je nach Bedarf ausleihen.

Abbildung 3-4: Stationen und Reitwege im Heckengäu & Wanderreiter beim Ausreiten 108

Darüber hinaus wurde im Rahmen des PLENUM-Projektes eine an den Bedürfnissen der Wander- reiter orientierte Homepage entwickelt (www.heckengaeule.de). Sie dient sowohl als Informations- basis für den potenziellen Gast als auch als Kommunikationsplattform für die lokalen Akteure. Weitere deutsche Regionen, in denen das Wanderreiten sehr populär ist, sind das Münsterland, das Alpenvorland, die Eifel sowie zahlreiche Regionen in Niedersachsen. In Österreich ist unter Reitern das Mühlviertel sehr beliebt. Hier gibt es ein zusammenhängendes Reitwegenetz von 620 km. 109 In den letzten Jahren hat sich viel rund um das Thema Wanderreiten getan. So hat sich beispielsweise die Deutsche-Wanderreiter-Akademie 110 in Montabauer konstituiert, und ein speziel- les Magazin zum Thema Wanderreiten 111 erscheint seit einigen Jahren regelmäßig. Ein recht junger Trend neben dem Wanderreiten ist das Urlaubmachen auf einem Planwagen. Dabei wird ein als Planwagen bezeichneter Wagen von einem oder mehreren Pferden gezogen. Der Wagen ist mit einem bogenförmigen Planendach überspannt und im Inneren mit einfachen Campingmöbeln ähnlich eines Wohnwagens ausgestattet. Er soll die Atmosphäre des Wilden Wes- ten vermitteln. Diese Form des Urlaubmachens ist speziell für Familien mit Kindern geeignet. Erste Planwagenanbieter gibt es in Lutherstadt Wittenberg, Erpholzheim und in Neustrelitz 112 . Da das Thema Reiten mittlerweile auch beim TVM eine große Rolle spielt, ist die Internetseite www.reiten-in-mv.de sehr gut aufgestellt. Sie bietet zahlreiche Informationen und Angebote rund ums Thema Reiten in Mecklenburg-Vorpommern.

Baumwipfelpfad

Baumwipfel- bzw. Baumkronenpfade sind in den vergangenen 10 Jahren als naturtouristische Att- raktionen mit überregionaler Strahlkraft an mehreren deutschen Standorten entstanden. Im Jahre

107 Vgl. www.wanderreiten-im-heckengaeu.de (Abruf: 19.02.2013) 108 www.wanderreiter-magazin.de/home.html; www.heckengaeule.de (Abruf: 19.02.2013) 109 Vgl. www.stonehillranch.at (Abruf: 19.02.2013) 110 www.deutsche-wanderreiter-akademie.com 111 www.wanderreiter-magazin.de 112 Vgl. www.planwagenurlaub.de (Abruf: 19.02.2013)

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 106 Gemeinde Moltzow

Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

2003 wurde zunächst in Rheinland-Pfalz der heute älteste deutsche Pfad am Biosphärenhaus Pfälzerwald-Nordvogesen errichtet. Es folgten weitere Pfade: Baumkronenpfad Hainich (2005) Waldwipfelweg Sankt Englmar−Maibrunn (2008) Baumkronenweg Waldkirch (2009) Baumwipfelpfad Neuschönau (2009) TreeTopWalk − Der Baumkronenweg am Edersee (2010) Skywalk Allgäu (2010) 113 Mindestens zwei weitere Baumwipfelpfade sind derzeit in Planung, darunter der Baumwipfelpfad Bronnen mit Infozentrum (Schwäbische Alb, Baden-Württemberg) und das Naturerbe Zentrum Rügen mit Baumwipfelpfad und Erlebnisausstellung in Prora auf Rügen, welches im Sommer 2013 eröffnet werden soll. 114 Baumwipfelpfade sind generell attraktive Infrastrukturmaßnahmen, die einer breiten Zielgruppe den barrierefreien Zugang zur Natur, Umwelt und nachhaltigen Ressourcenwirtschaft erleichtern und darüber hinaus außergewöhnliche und neue Perspektiven schaffen, den Wald als Ökosystem neu kennenzulernen. Zusätzlich verknüpfen die Pfade oftmals verschiedene Erlebnis- und Mitmach- segmente (z.B. Hängebrücken, Kletter- und Schwingmöglichkeiten, gläserne Böden oder Taststati- onen) mit Informationstafeln und erhöhen damit den touristischen Mehrwert für Besucher um ein Vielfaches. Die Errichtung einer derart attraktiven Erlebnis- und Informationsstätte hat ferner das Potenzial Besucherströme zu kanalisieren und zu lenken, wodurch das natürliche Umfeld der Att- raktion vor zu starker Beanspruchung geschützt werden kann. Es bleibt jedoch festzuhalten, dass es sich bei der Errichtung von Baumwipfelpfaden um Großpro- jekte mit hohen Investitionssummen handelt, deren Kosten in einem gerechten Verhältnis zum Nutzen (u.a. den Besucherzahlen) stehen müssen. Allein für den Baumkronenpfad Hainich werden die Baukosten auf 1,8 Mio. € beziffert; für den Baumwipfelpfad Biosphärenreservat Pfälzerwald/ Nordvogesen sogar auf 3 Mio. €. 115 Vielfach sind oben dargestellte Investitionen durch Förderun- gen über EU-Projekte oder Stiftungen (u.a. DBU) begleitet worden, aber auch durch private Inves- toren. Alle Baumwipfelpfade sind kostenpflichtig. Einige Beispiele deutscher Baumwipfelpfade sind nachfolgend in Kürze dargestellt:

113 Siehe dazu das Verzeichnis der Baumwipfelpfade und Baumkronenwege: www.baumwipfelpfad-baumkronenpfad.info (Abruf: 06. Februar 2013) 114 http://www.landkreis-goeppingen.de/servlet/PB/show/1426956_l1/rat_2012-02-19_uva_bu_final.pdf; http://www.landkreis-goeppingen.de/servlet/PB/show/1426955_l1/oef_Praesentation_Baumwipfelpfad.pdf; http://www.die- erlebnis-akademie.de/de/baumwipfelpfade/ruegen/index.php (Abruf: 06. Februar 2013). 115 http://www.nationalpark-hainich.de/informieren/pressemitteilung/detailansicht/view/eroeffnung-baumkronenpfad-ab-27- august-2005.html /

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 107 Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Tabelle 3-2: Ausgewählte Beispiele an Baumwipfelpfaden in Deutschland

Baumwipfelpfad Eröffnung Technische Daten Highlights Themen Veranstaltungen Biosphärenhaus 2003 270 Meter Länge 35 Meter hohe Aussichtsplatt- … der Mitmachstationen: Survival-Exkursion Pfälzerwald- in 18 bis 35 Metern form Wozu die Biene eine Blattlaus braucht Vogelexkursion Nordvogesen Höhe 40 Meter lange Baumrutsche (Rheinland-Pfalz) Wie die Eule mit den Augen hört Übernachtung auf dem 15 Sekunden Rutschspaß Warum die Kiefer gemein ist Baumwipfelpfad nonstop Was die Buche mit dem Buch zu tun hat Candlelight-Dinner 10 mal Wipfel-Wissen zum Fledermauswanderungen Anfassen und Mitmachen Wie groß der Kleinspecht ist 3 schwankende Teller-, Seil und Hängebrücken

Bildmaterial / Karten: http://www.biosphaerenhaus.de/de/baumwipfelpfad.php 107 107

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Ge- 108 meinde Moltzow

Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Baumwipfelpfad Eröffnung Technische Daten Highlights Themen Veranstaltungen Baumwipfelpfad im 2009 Länge: Insgesamt längster Baumwipfelpfad der heimische Flora und Fauna Turmlauf, Wintermarkt, Nationalpark Baye- 1.300 m Welt Führungen auf Anfrage rischer Wald (Bay- max. Höhe: 25 m Baumturm (44 m hoch) als ern) Barrierefreiheit: ja eiförmiger Wendelgang Seil- und Wackelbrücken sowie Trapeze und Balan- cierbalken für sportliche Her- ausforderungen 3 didaktische Lehrstationen

Bildmaterial: http://www.baumwipfelpfad.by/bwp_de/index.php

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 109 Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Baumwipfelpfad Eröffnung Technische Daten Highlights Themen Veranstaltungen Baumkronenpfad 2004 Länge: Insgesamt Lage im NP Hainichen (= thematische Plattformen, u.a. Lichtfangabend Hainich im Natio- Erweiterung: 546 m größtes zusammenhängendes Totholz als Lebensraum für Fledermäu- biologische Morgen- und nalpark Hainichen 2009 max. Höhe: 44 m Laubwaldgebiet Deutschlands) se Abendexpedition (Thüringen) Barrierefreiheit: ja Ur-Buchenwald als UNESCO Altbäume und Spechthöhlen Literatur & Musik Weltnaturerbe Strukturvielfalt der Wälder und Wildkat- Höhengenuss auf dem Baumturm mit Baumhaus ze Baumkronenpfad (kulinari- (44m hoch) Kleinklima und Schillerfalter sche Köstlichkeiten) vielfältige Erlebniselemente u.a. Hängebrücken, Kletter- „Zuckerfabrik“ Blatt – Photosynthese und Schwingmöglichkeiten Baumarten im Hainich – der vergesse- ne Wald Urwald mitten in Deutschland Baumkronenforschung - der Forscher- wald Rotbuchen-Altbestand Deutsche Buchenwälder – Weltnaturer- be (Plattform des Baumhauses)

Bildmaterial: http://www.nationalpark-hainich.de

109 109

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Ge- 110 meinde Moltzow

Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Baumwipfelpfad Eröffnung Technische Daten Highlights Themen Veranstaltungen TreeTopWalk − 2010 Länge: insg. 250 m einzigartiges Panorama über Edersee Thema Wald allgemein Themen-Führungen Der Baumkro- max. Höhe: 30 m und Kellerwald aufgrund der direkten romantische Dinner- nenweg am Lage am Seeufer Barrierefreiheit: ja abende Edersee (Hes- Panorama-Aussichtsplattform in 30 m sen) Mondscheinwanderun- Höhe gen Zugang über einen 750 m langen Konzerte Lehrweg - Eichhörnchen-Pfad – mit Kunstwerken und verschiedenen Akti- Kombitour Segways - ons- und Informationsstationen Baumkronenweg Eder- see

Bildmaterial: www.baumkronenweg.de

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 111 Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Barfußpfade

Barfußpfade sind Gehstrecken, die speziell dem Barfußlaufen dienen und das Abenteuer einer besonderen Sinneserfahrung und Entspannung ermöglichen. Nicht nur Kinder, die allzu gerne ihre Schuhe abstreifen und barfuß laufen möchten, sind die Zielgruppe einer entsprechenden Anlage. Das Barfußlaufen fördert neben der bewussten Sinneswahrnehmung v.a. auch die Gesundheit und Bewegungskompetenz. Hierbei bildet die Auswahl / Abfolge der unterschiedlichen natürlichen Bo- denbeläge eine wesentliche Komponente. Zur Anwendung kommen vielfach: Kiesel in unterschiedlichen Größen Fichtenzapfen und Rindenmulch Nadeln der Lärche Holz Rasen Glaskies oder Glassplitt (im Handel erhältliche abgerundete Glasscherben) Wasser oder auch Sand und Schlamm Sie vermitteln unterschiedliche Reize und schulen durch das langsame Spazieren die Konzentrati- on, trainieren die motorischen Fähigkeiten, regen das Herz-/Kreislaufsystem an und stärken die Abwehrkräfte. Barfußpfade werden damit i.d.R. so angelegt, dass sie vielfältig die Sinne anspre- chen und als Naturheilmethode vermarktet werden. Für Barfußpfade gelten allgemeine Regeln: langsam gehen den Fuß senkrecht aufsetzen und dann abrollen den Fuß weit genug anheben das meiste Gewicht auf dem Fußballen halten, wo es besser abgefedert werden kann immer den Weg im Auge behalten ohne Hunde auf den Pfaden unterwegs sein In Abhängigkeit von ihrer Länge können sie durch Ruhezonen, multisensuale Erlebnisstationen oder Kneipp-Möglichkeiten ergänzt werden. In diesem Fall wird von so genannten Barfußparks gesprochen, die ihrerseits auf attraktive und besondere Weise die Themen Gesundheit, Wellness, Naturerlebnis und sogar Geschichte miteinander verbinden können. Die Pfade variieren stark in ihrer Länge. Im besten Fall werden Rundwege von 2-3 km Länge kon- zipiert, die einem normalen Spaziergang ähneln. Aber auch kürzere Strecken von 700 – 1.000 m können, ansprechend gestaltet, eine wahre Anziehungskraft auf Besucher ausüben. Ein wichtiges gestalterisches Kriterium ist die Einbettung in die umgebende Landschaft. So können beispielswei- se vorhandene Bachläufe oder auch ein Naturspielplatz mit der Wegeführung einfach und effektiv verknüpft werden. Zu beachten bleibt jedoch, dass Parkmöglichkeiten bzw. eine Anbindung an den ÖPNV am Ausgangsort vorgehalten werden. Barfußparks, die eine entspannte und zum Verweilen einladende Atmosphäre schaffen, wandeln sich heute immer mehr zu originellen Freizeitattraktionen und Ausflugzielen und stärken damit die positive Wahrnehmung der kommunalen touristischen Infrastruktur. Um entsprechende, gesicherte Erlebnisräume für den Tourismus nutzen zu können, gilt es jedoch, eine regelmäßige Kontrolle, Wartung und Instandsetzung der Wege zu gewährleisten. Diese kann einerseits über ehrenamtli- ches Engagement oder durch professionelle Wartung erfolgen. Für letztere sollte ein Budget von

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 112 Gemeinde Moltzow Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

0,50 € pro erwartetem Besucher veranschlagt werden. Nur wenn kontinuierliche Pflegemaßnah- men am Barfußweg gesichert sind, kann das Barfußlaufen jederzeit gefahrlos und ungetrübt aus- geübt werden. 116 Als gelungenes Beispiel für einen Barfußpfad kann der Pfad Hoher Meißner angeführt werden. Dieser liegt im Naturpark Meißner-Kaufunger Wald und verfügt über eine Länge von 1.000 m und 30 verschiedene Stationen, darunter das Barfußgehen durch den Fichtenwald, ermöglichen somit den Besuchern vielfältigste Sinneseindrücke.

Abbildung 3-5: Impressionen zum Barfußpfad im Naturpark Meißner-Kaufunger Wald 117

3.3.2.2 Beispiele objektbezogener Infrastruktur- und Angebotsprojekte

Durchblick-Panorama 118

Durchblickspanoramen sind eine besonders geeignete Möglichkeit, Themen, die nicht bzw. nicht permanent sichtbar sind, in der Landschaft zu inszenieren. Es handelt sich dabei um transparente Panoramentafeln, die (a) dem Besucher erklären, was sie in ihrem Original-Blickfeld sehen oder (b) die Vergangenheit in das Blickfeld der Gegenwart rücken.

(a) Erläuterung Berg-Panorama (b) Darstellung historische Wegeführung

116 Weitere Information liefern folgende Internetpräsenzen: www.barfusspark.info ; www.barfusspfad-24.de 117 Naturpark Meißner-Kaufunger Wald, Eigenbetrieb des Jugend-Freizeit-Bildung des Werra-Meißner Kreises sowie Forst- amt Hessisch Lichtenai: Flyer Barfußpfad Hoher Meißner unter http://www.naturpark-mkw.de/infomaterial/func- startdown/139/ 118 http://www.authentic-experience.at/

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 113 Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Kinder bei der Betrachtung einer Erlebnis- Römer Castell in der Lechschleife am Lorenz- Inszenierung berg bei Epfach

Auf diese Weise werden dem Betrachter einfach und anschaulich Informationen vermittelt, ohne störende Blickwechsel zwischen der Informationstafel / der Karte oder dem Reiseführer und dem eigenen Original-Blickfeld. Der Besucher kann sich auf das konzentrieren, was er vor sich sieht. Das zum Patent angemeldete Konstrukt besteht aus einer wetterbeständigen Tafel mit dazugehö- rigem Drehstuhl, der an die Größe des Betrachters angepasst werden kann. Dadurch wird gewähr- leistet, dass jeder Betrachter aus einem bestimmten Winkel und einer bestimmten Höhe durch die Tafel sieht und damit die auf der Tafel abgebildeten, graphischen Elemente in der gewollten Weise im Originalbild reflektiert. Der Themenweg „Durchblick(e) auf die Keltenstadt am Sandberg“ soll an dieser Stelle beispielhaft angeführt werden. Ziel gerichtet werden hier die Veränderungen in der Landschaft und Siedlungs- weise an authentischen Orten visualisiert. Das ehemalige Siedlungsgebiet der Kelten kann mit Hilfe der Tafeln anschaulich und informativ dargestellt werden, obwohl heute in der Landschaft keine bzw. nur sehr wenige Bodendenkmale auf die Kelten verweisen.

Erlebniswald

Der ErlebnisWald Solling ist ein besonderes Beispiel dafür, wie das Thema Wald für Groß und Klein erlebbar gestaltet werden und das Verständnis für das Ökosystem vertieft werden kann. Als Lern- und Lehrwald konzipiert, bietet er auf 12 ha Fläche ein facettenreiches Angebot. Dieses reicht von einem aufwendig gestalteten Naturlehrpfad mit 10 Erlebnisstationen wie z. B. der Erd- höhle, dem 25 m hohen Klimaturm, dem Waldlabor, dem Duftgarten oder dem Naturspielplatz bis hin zum Waldatelier als Veranstaltungs- und Ausstellungsort sowie dem Baumhaushotel. Letzteres erhielt 2011 den Innovationspreis für Tourismus. Seine Lage inmitten des ErlebnisWaldes, der im Rahmen der EXPO 2000 seinerzeit angelegt worden ist, bietet ein einzigartiges Naturerlebnis, jenseits der Hektik des Alltags. Die heute 7 Holzhäuser befinden sich in 4 bis 7 m Höhe und haben jeweils einen ganz eigenen Charme, z. B. das Sternengucker-Haus, welches den direkten Blick vom Bett in den Sternenhimmel gewährt oder das Rundhaus, das komplett um einen Baum herum konzipiert wurde. Hauptzielgruppe des ErlebnisWaldes Solling sind Familien mit Kindern, Schul- klassen, Jugendliche und Wanderer.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 114 Gemeinde Moltzow Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Impressionen aus dem ErlebnisWald Solling 119

Weitere Beispiele für einen Erlebniswald finden sich mit dem Erlebniswald Trappenkamp in Schleswig-Holstein sowie mit dem Hirsch Erlebniswald in Baden-Württemberg.

Alternative Unterkünfte: Baumhaushotel und Bahnwaggon

Baumhaushotel

Das Übernachten in Baumhäusern spiegelt oft einen Kindheitstraum wider, den nur wenige Hotels verwirklichen. Der Alltag wird hinter sich gelassen, neue Erfahrungen werden gemacht und mor- gens der Tag aus der Eichhörnchenperspektive begrüßt. Die Nacht in dem ungewöhnlichen Hotel- zimmer erlaubt es dem Gast, Natur pur zu jeder Tageszeit zu genießen und dabei frische Inspirati- onen zu schöpfen. Es ist ein Nischenprodukt, das stetig wächst. Dabei gleicht kaum ein Baum- haushotel dem anderen, denn Ziel ist es vordergründig, das Projekt in die vorhandene natürliche Umgebung einzubetten. Zudem variieren Standard und Ausstattung – von einfachen Beherbergun- gen ohne W-Lan und Sanitärbereich bis hin zu Baumhäusern, die hohen Designanforderungen entsprechen. Gleich bleibt ihnen die sichere Abgeschiedenheit zwischen den Bäumen bzw. Baum- wipfeln. Hochsaison haben Baumhaushotels naturgemäß in den Sommermonaten, wobei einzelne Anlagen durchaus über eine Heizung verfügen. Familien mit Kindern, Großeltern mit ihren Enkeln oder auch Paare bilden häufig die bedeutendsten Zielgruppen. Allerdings werden Baumhäuser auch immer wieder durch Firmen gemietet, zum einen für Betriebsausflüge, zum anderen aber auch für Semi- nare und Workshop, falls in der näheren Umgebung auch Veranstaltungsräume angeboten wer- den. Nachfolgend werden in Kürze zwei Beispiele dargestellt.

Tree-Inn - das Baumhaushotel, Niedersachsen:120

Das exklusive Baumhaus befindet sich im Wolfcenter Dörverden in 5 m Höhe mit direktem Blick in das Gehege von sechs Jungwölfen. Zu erreichen ist das voll ausgestattete Haus über eine Seil- hängebrücke. Die Räumlichkeiten umfassen u. a.: Doppelbett & Ausziehbett sowie Wandschränke und Nachttische Sitzecke mit drei Stühlen und einem kleinen Esstisch Mini-Bar mit Weinkühler, Safe, Flachbildfernseher Telefon zum Empfang/Restaurant, Internetzugang über WLAN Wassertoilette und Waschbecken, Whirlpool mit 18 Düsen

119 http://www.erlebniswald.de/ 120 Quelle: www.tree-inn.de (Abruf: 14.02.2013)

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 115 Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Heizung (im Winter)

Baumhaushotel Tree-Inn im Wolfscenter Dörverden

Maximal drei Personen finden Platz im 30 m² großen Innenbereich mit 7 m langer Glasfront sowie 30 m² großer Dachterrasse mit Sitzmöglichkeiten in 8 m Höhe. Frühstück wird im Restaurant "Wolfsrevier" serviert; Zimmerservice ist möglich. Die Paketpreise für das komplette Baumhaus (inkl. Parkeintritt, Fotoklappenschlüssel und Frühs- tück) belaufen sich auf: Hauptsaison (15. Mär - 31. Okt): 350 € pro Nacht / 635 € pro Wochenende; Nebensaison (1. Nov - 14. Mär): 250 € pro Nacht / 460 € pro Wochenende.

Treehotel in Harads, Schweden 121 :

Das Treehotel in Harads liegt im schwedischen Lappland, nur 80 km südlich des Polarkreises in- mitten der unberührten Natur – in einem Kiefernwald mit spektakulärem Blick auf den Lule River. Verschiedene Baumhäuser wurden von führenden Architekten Skandinaviens entworfen. In Ergän- zung der Baumhäuser entstand eine Baumhaus-Sauna für bis zu zwölf Personen. Alle Zimmer befinden sich in 4-6 m Höhe und sind über Rampen, Brücken oder eine elektrische Treppe erreich- bar. Ziel war es die Installation der Baumhäuser sowie deren täglichen Betrieb mit nur minimalen Auswirkungen auf die Natur zu bewerkstelligen. Jedes Zimmer verfügt somit über eine moderne, umweltfreundliche Kompost-Toilette und Wasser sparende Waschbecken. Die exklusiven Zwei- bis Vier-Personen-Häuser spiegeln die besondere schwedische Architektur und Ausstattung wider, wobei jedes Baumhaus einzigartig ist in der Auswahl der Möbel, Leuchten und Textilien. Die Größe variiert zwischen 15 m² und 30 m².

Cabin – Preise122: 2 Personen: ca. 510 € 1 Person: ca. 380 € Zusätzliches Kind: ca. 50 € Baby / Kleinkind 0-2 Jahre: frei

121 http://www.treehotel.se/ 122 Alle Preise beinhalten: reichhaltiges Frühstücksbuffet; inkl. Mehrwertsteuer (gilt für alle Baumhäuser). Die Berechnun- gen der Preisangaben sind bei einem Wechselkurs von 1 Euro = 8,6 Schwedische Kronen vorgenommen worden.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 116 Gemeinde Moltzow Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Mirrorcube – Preise: 2 Personen: ca. 530 € 1 Person: ca. 360 € Zusätzliches Kind: ca. 50 € Baby / Kleinkind 0-2 Jahre: frei

Bird’s Nest – Preise: 2 Personen: ca. 510 € 1 Person: ca. 360 € Zusätzlicher Erwachsener: ca. 85 € Zusätzliches Kind: ca. 50 € Baby / Kleinkind 0-2 Jahre: frei

Blue Cone – Preise: 2 Personen: ca. 510 € 1 Person: ca. 360 € Zusätzlicher Erwachsener: ca. 85 € Zusätzliches Kind: ca. 50 € Baby / Kleinkind 0-2 Jahre: frei

UFO – Preise: 2 Personen: ca. 510 € 1 Person: ca. 360 € Zusätzlicher Erwachsener: ca. 85 € Zusätzliches Kind: ca. 50 € Baby / Kleinkind 0-2 Jahre: frei

Tree Sauna – Preise: Gäste des Treehotel: EW: ca. 12 € ; Kind: ca. 6 € private Buchung der Sauna: 4 Personen: 115 €, jede weitere Person: EW: 18 € ; Kind: 6 € (2h Sauna inklusive Ruhebereich, Shampoo, Conditio- ner, Seife, Handtücher und Slipper für jeden Gast. Außen: hot tub – Gebühr: 1.500 SEK)

Unterkunftsangebote in Eisenbahnwaggons

Die Idee der Nutzung stillgelegter Bahnlinien und Bahnhöfe ist nicht neu, kann aber gerade in länd- lichen, sonst mit touristischer Infrastruktur wenig erschlossenen Regionen, als starker Attraktions- punkt für Gäste aus dem Umland, aber auch für Aktivtouristen wie Radfahrer und Wanderer etab- liert werden. Neben der aktiven Bewegung durch die Inszenierung von Draisinen auf den alten Gleisen werden auch anliegende Bahnhöfe oder Endhaltepunkte mit Gastronomie und/oder Unter- künften wiederbelebt. In Frickingen (Bayern) wurde ein alter stillgelegter Bahnhof als Feriensiedlung zu einem sogenann- ten Ferienbahnhof umgebaut, inklusive Spielwiese mit Kinderspielplatz, Grill zur gemeinsamen Benutzung, Parkplatz vor der Anlage. 11 Eisenbahnwaggons für 3-4 Personen pro Waggon. Auf-

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 117 Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse grund der moderaten Preise von 35 bis 60 Euro für eine Ferienwohnung in einem der Waggons oder im Fachwerkbahnhofgebäude wird dieses alternative Unterkunftsangebot sehr gut angenom- men. 123 Ein weiteres Beispiel mit 5 zu Ferienwohnungen umgebauten Eisenbahnwaggons und einem zu einer Ferienwohnung für bis zu 10 Personen ausgebauten Bahnhofshäuschen inklusive Beach- Volleyball-Platz, Grillplatz und Kegelbahn finden sich in Artzfeld. Hier liegen die Preise pro Waggon und Woche für 4 Personen bei 300 Euro. 124 Eine größere Dimension hat der in Vereinsarbeit betriebene Lokschuppen Pomerania Pase- walk 125 , der die Gäste mit Übernachtungen in Eisenbahnwaggons, Führungen, einem Museum und Erlebnissen rund um das Thema Eisenbahn als Eisenbahnerlebniszentrum anzieht. Übernach- tungsmöglichkeiten bieten hier Einzel- oder Doppelkabinen eines ehemaligen Regierungszuges der DDR für 24 Euro/Person inkl. Frühstück, allerdings nur in der Saison zwischen Mai und Okto- ber. Angesprochen werden mit diesem Angebot vorwiegend Kinder und Jugendliche als Gruppen, da es als weitere Angebote einen Disco-, Kino- und Konferenzwagen sowie die Ausrichtung von Kindergeburtstagen gibt. Neben der Nutzung von Waggons als Unterkünfte ist natürlich die gastronomische Versorgung eine wichtige Komponente für ein gelungenes Gesamterlebnis. Beispiel für eine solche ist direkt an einer Draisinenstrecke gelegene Hotel Café Restaurant Waldfrieden in Bleckede .126 Auf der Insel Rügen ist das Restaurant Rasender Roland 127 in Binz direkt an der Bahnstrecke gelegen und im historischen Bahnhofs- bzw. Speisewagenflair eingerichtet. Zu Cafes ausgebaute Straßen- bahnwagen werden verbreitet in osteuropäischen Städten, z.B. in Prag, gefunden. Im Naturpark Lauenburgische Seen existiert auf der Strecke von Ratzeburg bis Hollenbeck eine 13km lange Draisinenstrecke, die Erlebnisbahn Ratzeburg , die an 2 Bahnhöfen in Schmilau und Hollenbeck Erlebnisübernachtungsangebote in Bahnwaggons bietet. Die Unterkünfte sind in ver- schiedenen Komfortstufen ausgebaut und richten sich an unterschiedliche Zielgruppen: Tabelle 3-3: Unterkunftsangebot in Bahnwaggons der Erlebnisbahn Ratzeburg 128

Übernachtungsangebot Er- Kapazitäten und Preise Zielgruppe lebnisbahn Ratzeburg Mitropa-Schlafwagen in 30 Personen in 10 Abteilen (3 Pers. / Abteil in Gruppen Schmilau Doppelstockbetten) pro Nacht € 19,-/Erw. und € 15,-/Kind (Fr, Sa, Fei- Wochenendun- ertags plus € 3,-) terkunft / max. 2 zzgl. Frühstück € 7,50 Nächte Ausstattung: 1 Stern (W-LAN, Duschen / WCs im Nachbarwaggon)

123 www.ferienbahnhof-bodensee.de 124 www.ferienbahnhof.de 125 http://www.lokschuppen-pomerania.de 126 www.bleckede-waldfrieden.de 127 www.restaurant-rasender-roland.de 128 http://www.erlebnisbahn-ratzeburg.de

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 118 Gemeinde Moltzow Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Gleisbauersuite in Schmilau Zu Ferienwohnungen umgebaute ehemalige Aktivreisende Reichsbahnbauzüge, mit Feuerstelle nebenan, Familien mit Kin- Badelok mit Sauna und Whirlpool gegenüber dern 32 Personen in 8 Abteilen (4 pro Abteil) pro Abteil € 35,- einmalige Abteil-Pauschale pro Nacht € 24,-/Erw. und € 17,-/Kind (Fr/Sa/Feiertags plus € 3,-) pro Frühstück € 7,50 3 Sterne (Heizung, Klimaanlage, W-LAN, Küchen- zeile, Dusche/WC im Waggon) Doppelstocksuite in Schmilau Zu Ferienwohnungen umgebaute Waggons des Aktivreisende ehemaligen "Abenteuerzug Mecklenburg"s, Luxus- Familien mit Kin- variante mit Balkon, eigenem Bad, Dusche & WC dern Max. 10 Personen in 2 Abteilen (5 Personen / Anspruchsvollere Abteil) Gäste (mehr pro Nacht € 59,-/Erw. und € 44,-/Kind zzgl. einma- Komfort) lig € 35,- pro Abteil (Reinigungspauschale) inkl. Frühstück

Jugendzug im Jugendbahn- 12 Waggons der ehem. Reichsbahn: Jugendgruppen & hof Hollenbeck 1 Speisewagen mit 32 Sitzplätzen und Panorama- Schulklassen blick durch Glasfront 1 voll ausgestatteter Küchenwagen für Selbstko- cher mit Brötchenbackofen, Gefrier- und Kühl- schränken, Geschirr 2 Sanitärwaggons für Jungen und Mädchen mit Duschen und Toiletten 1 Partywaggon mit Lichtanlage, Kickerraum, Tanz- /Spielfläche sowie Lümmelsofa Gruppenschlafwagen mit je 10 Betten 1 Betreuerwagen mit 2 Waggonhälften à 3 Betten 20.000 m² Erlebnisfläche mit den Angeboten: La- gerfeuerstelle, Grillplatz, Beachvolleyballfeld, Tischtennis sowie Spiel- und Fußballplatz, Draisi- nenfahrten, Drachenbootfahrten, Bogenschießen, Bahnspielolympiade, Kino im Bahnwaggon, Konfe- renzfahrradfahrten 2-Nächte-Paket: 44,50 € / Pers. 3-Nächte-Paket: 63,00 € / Pers. Jugendzug-Ferienwohnungen Betreuerzimmer des Jugendzuges Betreuer von 6 Personen in 2 Abteilen (2 Pers. / Abteil) Jugendgruppen und Schulklassen pro Abteil € 20,- einmalige Abteil-Pauschale Aktivreisende pro Nacht € 19,-/Erw. und € 15,-/Kind (Fr/Sa/Feiertags plus € 3,-) Familien & Kinder zzgl. Frühstück € 7,50

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 119 Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Baumwaggonhotel in Hollen- 12 Personen in 3 Abteilen (2-6 Pers. / Abteil) Aktivreisende beck 4 Sterne (W-LAN, Dusche/WC im Baumhaus- Familien mit Kin- Abteil, Frühstücksplattform) dern pro Nacht € 79,-/Erw. und € 59,-/Kind inkl. Frühs- Anspruchsvollere tück Gäste (mehr inkl. Erlebnisbahncard Tagesticket Komfort)

Die Gäste der Erlebnisbahn Ratzeburg setzen sich wie folgt zusammen: 60% Betriebsausflüge 15% Kinder- und Jugendgruppen 10% Privatfeiern & Familienfeste 10% Familien mit Kindern Spezialevents und Großveranstaltungen „Schönwetterausflügler“ Permanent sind 12 Mitarbeiter beschäftigt, in der Saison sind es sogar 35 Beschäftigte. Die Erlebnisbahn Ratzeburg besitzt einen eigenen Fahrzeugbau, entwickelt und verkauft auch Fahrzeuge und Konzepte.

Kletterwald / Hochseilpark

Kletterwälder, Hochseilparks, Waldseilparks oder Abenteuerparks – die Bezeichnungen für das besondere, sportive Erlebnis mit einem gewissen Faktor an Überwindung, Kraft und Geschick stif- ten heute vielfach Verwirrung. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um zwei Grundkonzepte: Waldseilparks (oder auch Kletterwälder), die in bewaldetem Gebiet errichtet und an lebenden Bäumen schonend befestigt werden sowie Hochseilgärten, die mit Hilfe künstlich errichteter Pfähle installiert werden. Beide Formen haben sich in den vergangenen Jahren in ganz Europa durchge- setzt, insbesondere in touristisch geprägten Gebieten. Zu beachten bleibt, dass naturgemäß die Anlagen weiter entwickelt werden und damit auch Mischformen in der Konzeption entstehen. Beide o. g. Konzepte vereint jedoch der Gedanke, dass mit Hilfe der Grundbewegungsformen wie z. B. Steigen, Hangeln, Balancieren, Halten, Rutschen, Gleiten und Springen eine Vielzahl künstlicher Hindernisse aus Netzen, Seilen und Holzelementen in unterschiedlichen Höhen überwunden wer- den müssen. Die Grundformen beider Konzepte werden an dieser Stelle nachfolgend dargestellt.

Waldseilpark (Kletterwald):

In den Waldseilparks steht das eigenverantwortliche Durchqueren der ausgewiesenen Parcours im Vordergrund, deren Übungen in der Regel nacheinander und einzeln absolviert werden. Ausgebil- dete Trainer befinden sich stets in der Nähe, um ggf. Hilfestellung zu leisten. Sie begleiten den Gast jedoch nicht unmittelbar. Waldseilparks sind zumeist sehr umfangreich in der Anzahl ihrer Parcours und Übungen (bis zu 100 verschiedene). Zielgruppe dieser Parks, die verschiedene Schwierigkeitsgrade bieten, sind in erster Linie Einzel- gäste und spontane Gruppen (auch Familien). Die Eintrittspreise liegen zwischen 15 und 23 € für 2-3 h Kletterzeit.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 120 Gemeinde Moltzow Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Kletterwald 129

Ein zusätzliches Angebot in Waldseilparks umfasst heute die Übernachtung auf dem Gelände. Das Angebot besteht u. a. im Waldseilgarten Höllschlucht sowie im Waldseilpark Rügen.

Port a Ledge: 1 Nacht im Schwebebett in 6-7 m Höhe Schlafgelegenheit an den dicksten Ästen des Baumes befestigt Auf- und Abstieg ausschließlich durch einen Trainer mög- lich Preis: 250,00 € / Person; Teilnehmerzahl: ab 2-4 Pers. 130 Schlafen auf der Plattform: 1 Nacht auf einer zwischen den Bäumen befestigten Platt- form in 7-10 m Höhe gesicherter Auf- und Abstieg jederzeit über ein Leitersys- tem Preis: 125,00 € / Person, Teilnehmerzahl: mind. 4 Pers.131

Quelle: www.waldseilgarten-hoellschlucht.de

Hochseilgarten:

Die auf künstlich errichteten Pfählen installierten Hochseilgärten können im Gegensatz zu Waldseilgärten auf Freiflächen aufgestellt werden – ein Vorteil, der die Entwicklung mobiler Anla- gen heute begünstigt. Hauptzielgruppen sind hier v. a. Unternehmen, die von einem Trainer exklu- siv betreut und begleitet werden. Voranmeldungen sind daher notwendig. Im Fokus stehen Team- building-Events mit herausfordernden Outdoor-Aktivitäten, die vielfach nur im Team gelöst werden können, und das mit Hilfe von Schlüsselqualifikationen wie z. B. Planen, Kreativität, Kritik und Problemlösungskompetenz. Beispielhaft genannt sei die Top-Rope-Sicherung, im Rahmen derer ein Kletterer durch ein weiteres Gruppenmitglied gesichert werden muss. Verantwortung und Ver- trauen sollen auf diese Weise innerhalb der Gruppe generiert und verankert werden. Damit ist ein wesentlicher Erfolg des Teamtrainings die Verbesserung der sozialen Kompetenzen.

129 www.crossevent.de; www.berghuette-baerenfalle.com 130 Waldseilgarten Höllschlucht: www.waldseilgarten-hoellschlucht.de (Abruf: 11.02.2013). Die Leistung umfasst: Eintritt Waldseilgarten, Schlafsack auf Wunsch, Isomatte, Verpflegung (Abendessen und Frühstück im Baum), Einweisung in die nötige Kletter- und Seiltechnik zum Auf- und Absteigen per Seil ins „Bett“, aktives Mitmachen an allen Arbeiten und Aufbau- ten, je nach Ort Gehzeiten ca. 20 - 45 min. mit Seil, Bett und Menü im Gepäck. 131 Angaben beziehen sich auf das Angebot des Waldseilgartens Höllschlucht. www.waldseilgarten-hoellschlucht.de (Abruf: 11.02.2013). Die Toiletten mit Waschmöglichkeit befinden sich in einer Massivholzhütte und sind in wenigen Minuten zu erreichen. Eine erfrischende Dusche bietet der Wasserfall am Ausgang der Höllschlucht.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 121 Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Teambuilding Tower 132

Eine besondere Attraktion und Dimension eines Hochseilgartens stellt der Team Tower im hessi- schen Poppenhausen dar. Dabei handelt es sich um einen 21 Meter hohen Kletterturm, der ver- schiedene Höhen- und Schwierigkeitsgrade sowie Schaukeln, Netze, Ausleger, Leitern, Klettergrif- fe und Schwebebalken in sich vereint. Zur Kletteranlage gehört auch ein Niederseilgarten. 133 Ein weiteres Beispiel für einen Hochseilgarten stellt die Anlage im bayerischen Isarwinkel dar, die durch ihre Architektur und kreativen Parcours besticht. Drei Ebenen, auf denen sich insgesamt 90 Stationen in einer Höhe von 0 m bis 15 m verteilen, beherbergen künstliche Hindernisse (u. a. Seile, Balken, Reifen, Drahtseile, Gondeln, Liftbügel, Skateboards) und Übungen in allen Schwie- rigkeitsgraden. Als Highlight auf dem Gelände gilt die 800 m lange Flying Fox Bahn, an der der Gast mit einer Geschwindigkeit von bis zu 40 km/h von Baum zu Baum gleitet. 134

Hochseilgarten mit Flying Fox Bahn 135

Neben den dargestellten Konzepten sind weitere Parktypen zu finden, wenn auch weniger stark verbreitet:

Flying Fox Park Flying Fox Park ist eine Anlage, die nur aus Seilbahnen und -rutschen besteht (15 – 100 m lang). Als Ein- Seil-Brücke konzipiert, dient die Vorrichtung der Überquerung von Schluchten und Flüssen mit Hilfe eines Karabinerhakens. Zielgruppen für den Flying Fox Park sind u. a. vor-Ort Urlaubsgäste, Tagesgäste, Vereine und Sportgruppen, Event- und Incentivegruppen, Schulklassen, Jugendgruppen oder auch Familien. Die Benutzung stellt keine besonderen Ansprüche an Fitness oder körperliche Verfassung. Nach fachgerechter Einweisung kann der Park selbstständig durchquert werden. Die Schnelligkeit kann beeinflusst werden, indem die Person die Plattform mit mehr oder weniger Schwung verlässt. Die Eintrittspreise können auf- grund der hohen Teilnehmerfrequenz und des niedrigen Personalbedarfs moderat gestaltet werden. Mobile Kletteranlagen Mobile Kletteranlagen sind kleinere Ableger der Hochseilgärten, die u. a. auf Volksfesten aufgebaut werden und dem Besucher die Möglichkeit zum Ausprobieren geben.

132 Quelle: www.jochen-schweizer.de; www.hochseilgarten360.de; www.hirschfeld.de 133 Quelle: www.ehrenberg-rhoen.de 134 Quelle: www.hochseilgarten-isarwinkel.de 135 Quelle: www.hochseilgarten-isarwinkel.de

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 122 Gemeinde Moltzow Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Niedrigseilgärten Niedrigseilgärten sind zum Teil in Waldseilparks integriert; sie sind derzeit aber auch populär im Einsatz pädagogisch arbeitender Einrichtungen und kommen zur Anwendung in der Förderung psychomotorischer Entwicklung und sozialer Kompetenzen. Aufgrund der geringen Höhe kann auf besondere Sicherungssys- teme verzichtet werden. Die Seile sind i.d.R. in Absprunghöhe angebracht (zumeist unter 1 m).

Flower Shows und Gartenfeste

Flower Shows sind spezielle Gartenbau- und Pflanzenausstellungen und haben ihren Ursprung im England des 19. Jahrhunderts. Die erste und bis zum heutigen Tag weltweit berühmteste Flower Show ist die Chelsea Flower Show. Sie wird seit 1852 jährlich in London und seit 1913 im Stadtteil Chelsea abgehalten. Traditionell kommt sogar die Queen am ersten Ausstellungstag zu Besuch. 136 Darüber hinaus gibt es auf den britischen Inseln zahlreiche weitere Flower Shows. Sowohl der öffentliche als auch der private Garten haben in Großbritannien eine lange Tradition. Im Deutschen wird der Begriff Flower Show sinnbildlich mit Gartenfest bzw. Gartenfestival über- setzt. In den letzten 15 Jahren sind in Deutschland zahlreiche Gartenfestivals neu entstanden. In vielen Orten und Regionen zählen sie mittlerweile zu festen Größen im Veranstaltungskalender, die sowohl von Einheimischen als auch Touristen besucht werden und Effekte sowohl ökonomi- scher als auch sozialer Art mit sich bringen. Die Entwicklung der Gartenfeste und mit ihnen auch der Flower Shows geht einher mit dem Bedeutungsgewinn des Gartens im Allgemeinen. Seit knapp 20 Jahren ist ein nahezu ungebrochener Trend hin zum Garten und zum Selbstgärtnern feststellbar (siehe auch Zielgruppe Gartentouristen in Kapitel 2.1). In diese Entwicklung spielen zahlreiche andere Entwicklungen hinein, wie etwa die Etablierung der Bio-Produkte, die Verbrei- tung des Vegetarismus, die Anfänge der ökologischen Landwirtschaft sowie der Gedanke der Nachhaltigkeit. All diese Entwicklungen verstärken den Wunsch, im Einklang mit der Natur zu le- ben. Wird der Entschluss gefasst, einen eigenen Garten anzulegen bzw. den Balkon oder die Ter- rasse zu begrünen, dann hat der Neugärtner oft das Ziel, diesen Bereich besonders schön zu ges- talten und beginnt sich mit Blumen und Pflanzen auseinander zu setzen. Und genau an diesem Punkt beginnt der Erfolg der Flower Shows. Die Menschen interessieren sich vermehrt für Pflan- zen, Blumen und deren Nutzen und sind bereit, für ihr Hobby auch Geld auszugeben. Gleichzeitig spielt in diese Entwicklung auch der Demografische Wandel mit hinein. Die Menschen werden immer älter und haben immer weniger Kinder, so dass mehr Zeit und Geld für die Freizeitgestal- tung bleiben. Die Flower Shows treffen dabei genau den Nerv der Zeit. Eines der bekanntesten Gartenfeste in Deutschland ist das Fürstliche Gartenfest Schloss Fasane- rie, in dessen Rahmenprogramm eine große Flower Show stattfindet. Austragungsort ist das Schloss Fasanerie in der Nähe von Fulda. Erstmalig im Jahr 2000 organisiert, nehmen in diesem Jahr über 160 verschiedene Aussteller an der Veranstaltung teil. Das Angebot der Aussteller reicht vom Blumenfachmarkt über Gartenbauer und Landschaftsarchitekten bis hin zu Gartenmöbelher- stellern. Besonderes Augenmerk liegt auf der Präsentation pflanzlicher Schönheiten und seltener Raritäten. Das Gartenfest im Schloss Fasanerie steht unter der Schirmherrschaft von Moritz Land- graf von Hessen. 137 Weitere sehr gut besuchte Gartenfeste mit großen Flower Shows finden beispielsweise in Hanno- ver in den Herrenhäuser Gärten, auf dem schleswig-holsteinischen Stockseehof und auf Schloss Corvey im nordrhein-westfälischen Höxter statt.

Gartenanlage mit Küchengarten

Das Bewirtschaften eines Küchengartens ist eine alte adelige Tradition. Sie hat ihre Anfänge im 17. Jahrhundert an den französischen Höfen. In Anlehnung an die mittelalterlichen Klostergärten fin-

136 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Chelsea_Flower_Show (Abruf: 20.02.2013). 137 Vgl. www.das-fuerstliche-gartenfest.de/fasanerie/index.htm (Abruf: 20.02.2013), Quelle: www.gartenfest.de

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 123 Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse gen französische Adelige bewusst an, auf dem Territorium ihrer Höfe Küchengärten anlegen zu lassen. Im ausgehenden 17. Jahrhundert verbreitete sich dieser Trend ausgehend von Frankreich auch in anderen europäischen Ländern und gelangte auf diesem Weg nach Deutschland, wo der Küchengarten schnell an Popularität gewann. Dabei gilt es, das Konzept des Küchengartens klar von dem des Lustgartens abzugrenzen. Beim Küchengarten handelt es sich vorwiegend um einen Nutzgarten, bestehend aus Obst- und Gemüsegarten, welcher der Versorgung der herrschaftlichen Familie dient. Dagegen ist der Lustgarten ausschließlich der Erholung vorenthalten. Seit der Jahrtausendwende lässt sich in Deutschland ein Trend hin zur Rekonstruktion historischer Küchengärten feststellen. So wurden beispielsweise die Küchengärten in Bad Homburg, Darm- stadt, Würzburg und Eutin neu angelegt. Orientiert an alten Unterlagen werden vor allem histori- sche Obst- und Gemüsearten angebaut. 138 Die Bundesgartenschau 2009 in Schwerin widmete dem Küchengarten einen ihrer sieben Themengärten, womit der Themenkomplex Küchengarten erstmals im Rahmen einer Bundesgartenschau aufgegriffen wurde. Im Zusammenspiel mit der zunehmenden Bedeutung touristisch nutzbarerer Park- und Gartenan- lagen erfährt der Küchengarten einen touristischen Bedeutungsgewinn. Hinsichtlich der touristi- schen Nutzung und Vermarktung eines Küchengartens kann exemplarisch Schloss Ippenburg in der Nähe von Osnabrück genannt werden. Der Küchengarten des Schloss Ippenburg gilt mit einer Fläche von über 5.000 m² als der größte seiner Art in Deutschland. Um den Küchengarten gibt es weitere stillvoll angelegte Gartenlandschaften, wie etwa das Rosarium 2000+, den Inselgarten und verschiedene Schaugärten. Seit 1998 findet auf Schloss Ippenburg alljährlich das größte deutsche Gartenfestival statt. Weitere Veranstaltungen, die auf Schloss Ippenburg durchgeführt werden, sind:

Veranstaltungsname / Zeitraum Bemerkungen / Eintrittspreise

Narzissenfest Auf allen Wiesen rund um das Schloss erblühen Narzissen. Auf dem Ausstellungsgelände sind rund 100 Aussteller anwesend. Eintritt: 10 ein Wochenende im April Euro

Tulpenschauwochenenden In Zusammenarbeit mit holländischen Gartendesignern wurden rund drei Wochenenden von Ende April um das Schloss 80.000 Tulpenzwiebeln verteilt. Rahmenprogramm bis Mitte Mai mit zahlreichen Ausstellern. Eintritt: 6 Euro

Gartenlust und Landvergnügen Ist das größte der Ippenburger Gartenfestivals. Großes Rahmenpro- verlängertes Wochenende im Juni gramm mit ca. 200 Ausstellern. Eintritt: 15 Euro

Ländliches Herbstfest In Anlehnung an die traditionellen Erntedankfeste. Dazu gehören auch Kürbismeisterschaften. Rahmenprogramm mit rund 150 Aus- ein Wochenende im September stellern. Eintritt: 12 Euro Quelle: www.ippenburg.de

Ippenburg gilt mit seinen verschieden Gartenfestivals inzwischen als „die Mutter aller deutschen Gartenfestivals“. Im Jahr 2010 war das Schloss Ippenburg mit seinen Gärten das Kerngebiet der niedersächsischen Landesgartenschau, was die Popularität und Bekanntheit des Schlosses nach- haltig förderte. 139

138 www.kuechengarten.net (Abruf 11.02.2013). 139 Vgl. www.landesgartenschau-badessen.de (Abruf 13.02.2013).

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 124 Gemeinde Moltzow Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Gartenanlage und Gartenbesucher Schloss Ippenburg 140

Fußballgolf

Fußballgolf oder auch Soccergolf genannt, ist eine Ballsportart, die Elemente des Fußball und Golf miteinander kombiniert. Seinen Ursprung hat Fußballgolf in den 1980er Jahren in Schweden, wo es heutzutage fast Volkssportcharakter besitzt. In Deutschland zählt Fußballgolf momentan noch zu den Randsportarten, hat in den letzten Jahren aber deutlich an Popularität gewonnen. Die erste Fußballgolfanlage wurde 2006 im rheinland-pfälzischen Dirmstein eröffnet. Mittlerweile gibt es deutschlandweit insgesamt 20 Anlagen. Ähnlich wie ein Golfplatz besteht eine Fußballgolfanlage aus 9 bzw. 18 Bahnen, welche nachein- ander bespielt werden. Die Spielaufgabe besteht darin, den Spielball (Fußball) mit möglichst weni- gen Schüssen im Ziel unterzubringen, wobei das Ziel Löcher, Töpfe oder aber auch Netze sein können. Um die einzelnen Bahnen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden auszustatten, wer- den in Anlehnung an Minigolf künstliche Hindernisse in den Parcours eingebaut. Diese können aus Treckerreifen, Bäumen, Wassergräben etc. bestehen. Hier sind der Kreativität keine Grenzen ge- setzt. Die einzelnen Bahnen sind zwischen 50m und 250m lang. Sieger ist am Ende derjenige, der auf allen Bahnen insgesamt die wenigsten Schüsse gebraucht hat. 141 Dabei sind Erfahrung im Fußball nicht zwingend erforderlich. So heißt es auf der Homepage der ersten Fußballgolfanlage in Sachsen: „Fußballgolf […] kann von jedermann gespielt werden. Es werden weder ein Handicap wie beim Golf, noch Erfahrungen als Fußballprofi gefordert. Fußballgolf kann sogar der Enkel mit seiner Oma spielen oder die Fußballfreunde aus dem Fußballverein messen sich im Team. Ein Kindergeburtstag wird zum unvergesslichen Erlebnis. Ob Schulklassen, Kindergeburtstage, Famili- en, Gruppen, Firmen oder Einzelspiele – jeder kann immer wieder aufs Neue zeigen, was in ihm steckt“. 142 Im Jahr 2007 fand in Dirmstein die erste Fußballgolf-Weltmeisterschaften statt. Seitdem wird sie jährlich an wechselnden Orten in Deutschland und Skandinavien ausgespielt. In Dirmstein erstreckt sich der Soccerpark auf rund 65.000 m². Die Fußballgolfanlage mit ihren 18 Bahnen nimmt den Großteil der Fläche ein. Für einen Durchlauf sind ca. 2 Stunden Zeit einzuplanen. Zusätzlich befin- den sich auf dem Gelände ein Beachvolleyballplatz und ein Beachsoccerplatz. Im Erholungsbe-

140 Quelle: www.ippenburg.de, www.landesgartenschau-badessen.de 141 Quelle: www.fussballgolfen.de (Abruf: 14.02.2013) 142 Quelle: www.fussballgolf-sachsen.de (Abruf: 14.Februar 2013)

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 125 Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse reich gibt es eine Bar mit Sitz- und Liegemöglichkeiten, wo es sich nach der sportlichen Betätigung entspannt erholen lässt.

Fußballgolfanlage in Dirmstein 143

Fun-Sportplatz

Ein Fun-Sportplatz ist eine Anlage, die ihren Fokus auf Funsportarten legt. Hier lassen sich mehre- re Sportarten auf einer Anlage kombinieren bzw. nebeneinander durchführen. Die Begrifflichkeit Funsport ist eine der Jugendsprache entnommene Bezeichnung und steht im eigentlichen Sinne für Trendsport. Ein wesentliches Element des Funsports ist, dass die sportliche Betätigung stets in Verbindung mit Vergnügen und Erleben steht. Nicht der Wettkampf und das Auspowern stehen im Vordergrund, sondern der Spaß und das gemeinsame Erlebnis. Im Rahmen dessen werden heute viele z.T. sehr verschiedene Sportarten unter dem Begriff Funsport zusammen gefasst. In der nachstehenden Tabelle werden einzelne Funsportarten überblicksartig dargestellt. Sie alle oder aber auch nur einzelne könnten im Rahmen eines Fun-Sportplatzes realisiert werden.

Tabelle 3-4: Mögliche Funsportarten für einen Fun-Sportplatz

Funsportart / Beispiel Kurzbeschreibung Anschauungsbild Slackline ein aus dem Kletterbereich stammender Slackline Parks gibt es in: Trendsport Regensburg ähnlich zum Seiltanz balancieren auf einer sogenannten Slackline hin und Böblingen her, was Balance, Koordination und Insbruck Geschicklichkeit erfordert Quelle: www.slackline- Zielgruppe : Jugendliche und junge Er- corner.eu wachsene Discgolf mit dem Frisbee treffen in einen Fang- Discgolfplätze gibt es in: korb, ähnlich zum Golf spielen verschie- dene Bahnen Rostock aus den USA kommend in Schweden Prora am weitesten verbreitet Wolfenbüttel Zielgruppe : alle Altersklassen Braunschweig Quelle: www.discgolf.de

143 Quelle: www.soccagolf.de

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 126 Gemeinde Moltzow Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Swinggolf sehr ähnlich zum traditionellen Golfsport Swinggolfplätze gibt es in: Zielstellung: mithilfe eines Schlägers Boltenhagen den Spielball in ein Loch zu befördern keine Platzerlaubnis erforderlich, Flä- Handewitt chenverbrauch gering, für alle geeignet Braunlage Zielgruppe : alle Altersklassen Linz Quelle: www.swingolf- dachverband.de

Bewegungsparcours aus Asien, im speziellen aus China Bewegungsparcours gibt stammend Parcourplätze mit verschie- es in: denen Spielelementen und –geräten für ältere Menschen Schöningen Ziel: ältere Menschen zur Bewegung Berlin animieren Nürnberg Zielgruppe : vor allem ältere Menschen Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/

Bewegungsparcours

Die oben dargestellten Bewegungsparcours gehören nicht zu den Funsportarten. Dennoch stellen sie eine Angebotserweiterung speziell für ältere Menschen dar, welche im Tourismussektor eine stetig wachsende Zielgruppe darstellen. Wird ein solcher Fun-Sportplatz in einer landschaftlich reizvollen Umgebung errichtet, kann er positiv zum Image einer Region beitragen, indem er sportli- che Elemente in kreativer und gesunder Form verbindet. Die Planung eines solchen Fun- Sportplatzes ist nicht auf die in der Tabelle vorgestellten Sportarten beschränkt. Es lassen sich nahezu alle denkbaren Funsportarten sowie weitere sportliche Elemente im Rahmen eines Fun- Sportplatzes realisieren.

Skatepark

Unter einem Skatepark wird in aller Regel eine Anlage, auf der Jugendliche mit ihren Skateboards, Inline-Skatern oder aber auch mit BMX-Rädern an künstlichen Hindernissen verrückte Stunts zei- gen verstanden. Hier soll jedoch von einem größeren Begriff ausgegangen werden, unter dem eine ganze Anlage verstanden wird, die neben dem klassischen Skatepark auch Rundkurse und einfa- che Fahrstrecken bereithält. So kann die Landschaft mit ihren Besonderheiten auf eigene, sportli- che Art wahrgenommen werden. Das beste Beispiel für einen solchen Skatepark ist der südlich von Berlin im Kreis Teltow-Fläming gelegene Skatepark „Flaeming-Skate“. 144 Das Beispiel Flaeming-Skate verdeutlicht, wie aus einer Vision in den vergangenen 20 Jahren einer der größten Skateparks in Europa entstanden ist. Das Ziel bestand darin, aus einer strukturschwachen Region am südöstlichen Rand von Berlin mithilfe kreativer Ideen ein attraktives Naherholungsgebiet zu entwickeln. Nach langer Planung wurde im Jahr 2001 der erste Rundkurs eröffnet. Wie in der folgenden Übersichtskarte ersichtlich, gibt es inzwischen acht verschiedene Rundkurse und 13 Einzelstrecken, die insgesamt eine Gesamtlänge von rund 220 km erreichen.

144 Vgl. www.flaeming-skate.de (Abruf 18.02.2013)

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 127 Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Abbildung 3-6: Rundkurs- und Streckenplan Flaeming-Skate

Quelle: www.flaeming-skate.de

Dabei sind die Rundkurse unterschiedlich lang und mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden aus- gestattet. Das Besondere am Flaeming-Skate ist die Verwendung eines besonderen Asphalts, welcher sehr dicht ist und somit ideale Bedingungen für Rollsportarten bietet. Hauptzielgruppe sind vor allem Inline-Skater, aber auch Rollstuhl- und Fahrradfahrer werden angesprochen. Der Skate- park bietet vollständige Barrierefreiheit. Das Zentrum des Skateparks bildet die Skate-Arena in Jüterbog. Die Arena wird von bis zu 45 Vereinen zu Trainingszwecken genutzt. Zudem finden hier zahlreiche Veranstaltungen und Wettkämpfe statt. Die Arena bietet Sitzplätze für bis zu 1.400 Zu- schauer. Nicht nur in der Nähe der Skate-Arena, sondern in der ganzen Region hat sich in den vergangen Jahren infolge der Realisierung und des stetigen Ausbaus der Flaeming-Skate ein Wirtschafts- zweig rund um das Skaten entwickelt. Das Angebot reicht von speziellen Übernachtungsangeboten für Inline-Skater über Gastronomie bis hin zu Ausleih- und Reparaturservice, wodurch die Flae- ming-Skate als bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Region anzusehen ist. Zudem wurde die ehemals strukturschwache Region durch das positive Image aufgewertet. Träger und Betreiber der Flaeming-Skate ist der Landkreis Teltow-Fläming, der über die Flaeming-Skate GmbH alle Aktivitä- ten bezüglich Werbung, Vermarktung und Sponsoring rund um die Flaeming-Skate steuert. 145

Quelle: www.flaeming-skate.de

145 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Flaeming-Skate (Abruf: 18.02.2013).

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 128 Gemeinde Moltzow Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Vogel- und Haustierpark

Vogel- und Haustierparks haben in Deutschland eine lange Tradition und sind in vielen Regionen zu wahren Besuchermagneten geworden. Von der Idee her ähneln sie Zoos und Tierparks, welche den Anspruch haben, möglichst viele verschiedene Tierarten auszustellen und diese Tierarten möglichst genau zu erforschen. Vogel- und Haustierparks konzentrieren sich dagegen oft auf ein- zelne Gattungen oder vom Aussterben bedrohte Vogelarten und Haustierrassen. Oft beginnt ihre Geschichte mit dem Hobby von Privatpersonen. Zielgruppe von Vogel- und Haustierparks sind vor allem Familien mit Kindern. Nachfolgend werden drei verschiedene Beispiele für Vogel- und Haustierparks näher vorgestellt.

Weltvogelpark Walsrode Der weltweit größte Vogelpark ist im niedersächsischen Wals- rode beheimatet. Aus der privaten Sammelleidenschaft des Kaufmanns Fritz Geschke heraus eröffnete seine Tochter im Jahr 1962 den Vogelpark. Inzwischen leben rund 4.200 Vögel aus 675 Vogelarten in dem 24ha großen Park. Jährlich besu- chen bis zu 300.000 Besucher den Weltvogelpark Walsrode, wie er seit 2010 offiziell heißt. In den letzten Jahren setzt der Weltvogelpark vermehrt auf Bildungsangebote für Schulklas- sen und andere Kindergruppen. Eintritt: EW 19 €, Kind 14 € Quelle: http://www.weltvogelpark.de/ Öffnungszeiten: März-November

Vogelpark Marlow Um ein weiteres gutes Beispiel für einen Vogelpark zu finden, ist es nicht notwendig in die Ferne zu schweifen. Der Vogel- park Marlow besteht zwar erst seit 1994, dennoch hat er sich in den letzten Jahren vom Geheimtipp zum Besuchermagne- ten entwickelt. Jährlich besuchen den 22ha großen Park rund 200.000 Besucher. Neben zahlreichen Vogelarten kann der Besucher verschiedene Affenarten besichtigen. Ein Highlight des Marlower Vogelparks sind die Flugshows der Greifvögel. Das Angebot umfasst zudem weitere Vogelshows und Show- fütterungen. Für die Stadt Marlow hat sich der Vogelpark zum wichtigen Arbeitgeber und Aushängeschild entwickelt, so dass dem Vogelpark heutzutage ein bedeutender Imagefaktor beigemessen wird. Quelle: www.vogelpark-marlow.de Eintritt: Hauptsaison: EW 10 €, Kind 5 € Nebensaison: EW 5 €, Kind 2,50 € Öffnungszeiten: ganzjährig Haustierpark Lelkendorf Ein gutes Beispiel für einen Haustierpark in der näheren Um- gebung ist der 1992 gegründete Haustierpark in Lelkendorf. Auf einer Größe von 10ha lassen sich Haus- und Nutztierras- sen in naturnahen Gehegen beobachten. Zu den besonderen Tierrassen gehören unter anderem die Bulgarischen Zwerg- esel, die portugiesischen Cachena-Rinder und die rotbunten Husumer Schweine. Insgesamt beherbergt der Haustierpark Lelkendorf 500 Tiere. Seit Juni 2012 zählt der Haustierpark zu einem der sechs deutschlandweiten Archeparks, die sich der Pflege und Bewahrung akut gefährdeter Haus- und Nutztier- rassen verschrieben haben. Quelle: www.haustierpark-lelkendorf.de Eintritt: Erwachsene 4 €, Kinder 1,50 € Öffnungszeiten: ganzjährig von 10-18 Uhr

Gemeinsam ist allen Beispielen, dass sie in den letzten Jahren ihre Tiergehege größtenteils zu vom Besucher begehbaren Anlagen umgebaut haben. Das aktive Ansprechen der Besucher bildet dabei einen wesentlichen Erfolgsfaktor der Vogel- und Haustierparks. Ein klares und stringentes Konzept sowie die Entwicklung eines Alleinstellungsmerkmals und moderner Bildungsangebote sind sehr wichtig. Der landschaftsgärtnerische Einbezug der Umgebung ist ein weiteres Element,

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 129 Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse das allen vorgestellten Beispielen gemeinsam ist. Erstaunlich ist, dass der Weltvogelpark in den Wintermonaten geschlossen ist. Die anderen beiden Parks sind auch während der Wintermonate jeden Tag für die Besucher erreichbar, was ein nicht zu unterschätzender Faktor ist.

Energiedorf

Mit dem Begriff Energiedorf wird ein Dorf bezeichnet, das in der Lage ist, seinen Strom- und Wär- mebedarf aus dem Vorhandensein lokaler Ressourcen selbst zu decken. Damit leistet ein Energie- dorf sowohl einen Beitrag zum Klimaschutz als auch zur Energiewende und fördert gleichzeitig die lokale Wirtschaft. Im Zuge des weltweiten Klimawandels und der stetig wachsenden Skepsis inner- halb der deutschen Bevölkerung gegenüber der atomaren Stromversorgung hat sich Deutschland mit Beginn des politisch motivierten Atomausstiegs dazu entschlossen, die Erneuerbaren Energien staatlich zu fördern. Nach dem Reaktorunglück in Fukushima im März 2011 rückte die Energie- wende erneut in den Blickpunkt. Zu den Erneuerbaren Energien zählen Windkraft, Meeresenergie, Wasserkraft, Biomasse, Sonnenenergie und Geothermie. Angeregt durch die steigenden Preise im Energiesektor und der finanziellen Förderung von politischer Seite haben sich seit der Jahrtau- sendwende mehrere Dörfer vorgenommen, die Energiewende selbstständig herbeizuführen, um somit das Ziel der Energieautarkie zu erreichen. In Deutschland ist das im LK Göttingen liegende Dorf Jühnde das erste Bioenergiedorf. Bereits 2005 ist es dem Dorf Jühnde gelungen, seine komplette Energieversorgung auf regenerative Ener- gieträger umzustellen. Ausschlaggebend waren dafür ein Forschungsprojekt der Universität Göt- tingen sowie der Einbezug aller Dorfbewohner in Form einer Genossenschaft. Die Energiegewin- nung aus Biomasse mittels eines Blockheizkraftwerkes bildet das Kernelement der Energieversor- gung. Nach Angaben der Gemeinde produziert das Dorf mittlerweile mehr Energie als es selbst benötigt, so dass die überflüssige Energie in die Stromnetzwerke eingespeist wird, wodurch in Jühnde ein durchschnittlicher Haushalt rund 750 € im Jahr an Energiekosten spart. 146 Dadurch, dass Jühnde das erste Bioenergiedorf in Deutschland ist, hat es überregionale und in Fachkreisen sogar weltweite Bekanntheit erlangt. Im Zuge dieser Bekanntheit erhöhte sich die Zahl energieinteressierter Besucher, woraufhin in Jühnde ganzjährig touristische Führungen, bei Bedarf sogar auf Englisch, zum Thema Energiewende und Energiegewinnung angeboten werden. Diese werden von dem in Jühnde ansässigen Zentrum Neue Energien durchgeführt. Dabei erhält der Besucher einen Einblick in den Arbeitsablauf, die Technik sowie die Pflanzenzucht und den Ent- wicklungsprozess von der Gründungsidee beginnend bis hin zur Biogenossenschaft für das ganze Dorf. 147

Besuchergruppen im Bioenergiedorf Jühnde 148

Seit 2005 sind weitere Dörfer hinzugekommen, die den Status Bioenergiedorf offiziell tragen dür- fen. Dazu zählen etwa die Orte Freiamt, Mauenheim, Effelter und Sauerlach. Dabei liegt der Fokus der Dörfer nicht nur auf dem Energieträger Biomasse. Häufig wird ein Mix aus Solar-, Windkraft- und Biogasanlagen genutzt. In MV hat jüngst das Dorf Bollewick den Status eines Bioenergiedor- fes erhalten. Die Energieerzeugung in Bollewick erfolgt mittels zwei neu errichteter Biogasanlagen und eines Blockheizkraftwerkes. Sie reduzieren die Energiekosten für alle Beteiligten um bis zu Eindrittel. Zudem sind weitere Energieprojekte in Planung.

146 Vgl. www.gemeinde-juehnde.de (Abruf: 20.02.2013). 147 Vgl. www.bioenergiedorf.de (Abruf: 20.02.2013). 148 Quelle: www.bioenergiedorf.de

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 130 Gemeinde Moltzow Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Die energetische Nutzung der Geothermie für ein gesamtes Dorf, wie es das Integrierte regionale Entwicklungskonzept (IREK) 149 vom Amt Seenlandschaft Waren für Ulrichshusen und Tressow anregt, spielt in den Überlegungen der bisherigen Bioenergiedörfer kaum und wenn, dann eine untergeordnete Rolle. Grund dafür sind in der Regel sehr hohe Investitionskosten.

GPS Guide

Der Einsatz von GPS-Technologien kann eine praktische Ergänzung im Besucher-Management darstellen, bspw. durch seinen Beitrag zur Besucherlenkung. Themenrouten, Sehenswürdigkeiten und sehenswerte Objekte können auf den GPS-Geräten bzw. Smartphones der Touristen sichtbar gemacht werden. Durch die Beschreibung der Routen und Highlights werden die Besucher dabei automatisch zu bestimmten Bereichen geführt. Dies ist vor allem für Schutzgebiete von Vorteil, da sensible Sperrzonen somit gekonnt umgangen werden. Die virtuelle Navigation stellt einen Mehrwert dar, den reguläre Besucher-Leitsysteme nicht haben: Unterstützung der Gäste bei der Planung ihrer Reise wie auch während der Tour regelmäßige Ergänzung neuer Sehenswürdigkeiten möglich, ohne dass das gesamte Informationssystem verändert werden muss (z.B. wie bei Informationstafeln oder Print- materialien) Beitrag zur Umweltbildung durch Vermittlung umfassender Informationen zu Sehens- wertem in der Natur / Hintergründen für Beschränkungen und Speerzonen Evaluierung des Besucherverhaltens, ihrer Vorlieben und Bedürfnisse dank statistischer Auswertung der abgerufenen Daten (>> Rückschlüsse zu den interessantesten und meist besuchten Gebieten möglich) / Nutzung der Ergebnisse für eine möglicherweise notwendige Anpassung des Wanderwegenetzwerkes bzw. Eingangsbereiche

Die moderne Vermittlung von Natur- und Umweltinhalten erfolgt heute bereits in einigen Schutzgebieten über neu entwickelte GPS- Erlebnistouren, so z.B. im Müritz-Nationalpark. Hier wurden 6 unter- schiedlich lange Touren ausgearbeitet, darunter 5 Wandertouren und eine Radtour, die die Besucher des Parks zu den Schätzen der Na- tur leiten. Jede Station liefert über Bild-, Ton- und Textdokumente multimediale Informationen zur heimischen Natur und Kultur, die parallel landschaftlich-ökologische und kulturelle Zusammenhänge verdeutlichen. Die Informationen sind in deutscher und englischer Sprache verfügbar sowie gleichermaßen für sehbehinderte Men- schen abrufbar.

GPS-Nutzung Müritz Nationalpark 150

Geocaching

Eine gute Möglichkeit, die Region bekannt zu machen und Interesse für die Besonderheiten und Eigenarten in Natur und Kultur zu wecken, stellt das Geocaching dar. Hiermit werden die an Geo- caching Interessierten angesprochen, deren Zahl ständig zunimmt und deren Zielgruppen breit gefächert sind. Zu ihnen gehören u.a. Familien, Aktive, Natur- und Kulturgeschichtlich Interessierte. Das Geocaching hat sich als Outdoor-Aktivität in den vergangenen Jahren weltweit zu einem be-

149 Vgl. Integriertes regionales Entwicklungskonzept. Thermalsoleregion Müritz. Erstellt von Reppel + Partner und Petra Ebeling. Im Auftrag des Amtes Seenlandschaft Waren, S. 77 ff. 150 Quelle: http://www.mueritz-nationalpark.de/cms2/MNP_prod/MNP/de/Urlaub/GPS-Erlebnistouren/index.jsp?

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 131 Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse liebten Freizeitvergnügen entwickelt, das dem Spaß am Draußensein, an der Schatzsuche in z.T. unwegsamen Gelände oder auch der Knobelei in besonderem Maße Rechnung trägt. Es ist unge- fähr gleich zu setzen mit einer modernen Form der Schnitzeljagd, die mithilfe eines GPS-Gerätes erfolgt und darauf abzielt, die Koordinaten bestimmter, geheimer Orte in der Landschaft zu suchen und dabei einen „Schatz“ (engl. cache) zu entdecken. Bei den so genannten Caches, deren aktuel- le Anzahl deutschlandweit bei über 280.000 liegt, handelt es sich um kleine Behältnisse, in denen ein Logbuch, ein Stift, eine Gebrauchsanleitung sowie kleine Dinge zum Tausch hinterlassen wer- den. Oftmals werden sie in unwegsamem Gelände, an Böschungen, im Dickicht oder an Astgabe- lungen versteckt – an Orten und in Landschaften, die reizvoll, aber wenig zugänglich sind. Die GPS-Koordinaten können durch den entsprechenden Anbieter (u.a. Touristinformationen der Regi- on oder andere Leistungsträger) an die Schatzsucher weitergegeben oder auch auf der Internetsei- te http://www.geocaching.de/ veröffentlicht werden. Die Teilnehmer versuchen, mithilfe eines Smartphone oder GPS-Gerätes diese Caches zu finden und anschließend ihre Erfahrungen online zu teilen. Neben einem interessanten, hinweisenden Titel werden Schwierigkeitsgrad des Auffin- dens, Zielgruppeneignung anhand von Piktogrammen sowie die Beschreibung, auch mit kleinen Geschichten rund um den Ort dargestellt. Kombiniert mit interessanten kulturhistorischen Fakten oder Sagen sowie mit einer attraktiven tou- ristischen Route kann die Region dadurch touristisch aufgewertet werden. Das Angebot befriedigt die im Trend liegende Suche nach natürlichen, individuellen und emotionalen Erlebnissen verbun- den mit aktiver Bewegung. Der Weg ist hier das Ziel, und so haben viele touristische Gemeinden das Geocaching als Out- door-Freizeitaktivität bereits für ihr Marketing entdeckt und eigene kleinere Routen oder auch Ta- gesevents entwickelt. Sie versprechen ihren Gästen den „etwas anderen Tagesausflug“ – eine Schatzsuche mit einer Portion Heimatkunde und Geschichtserlebnis. Der Reiz der Tour liegt glei- chermaßen im Geheimnisvollen und Unerwarteten sowie im bewussten Entdecken der Umgebung und Landschaft. Dabei wäre es gleichermaßen möglich, verschiedene kleine Routen parallel zu etablieren, die durch unterschiedliche Anbieter gepflegt werden und z.B. einen unterschiedlichen Schwierigkeitsgrad aufweisen. Der Aufbau einer Geocachingtour ist mit einem relativ geringen finanziellen Aufwand verbunden. Lediglich das Ausarbeiten der Route, die Identifizierung der Verstecke, die Pflege der Caches so- wie die Veröffentlichung der GPS-Koordinaten erfordert eine gewisse zeitliche Inanspruchnahme. Denn um eine Route attraktiv und dauerhaft zu vermarkten, ist es von erheblicher Bedeutung, dass die Caches und der Weg regelmäßig überprüft und gewartet werden. Es wäre fatal, wenn ein Schatzsucher unterwegs nicht weiterkommt, weil entscheidende Hinweise fehlen. Parallel gilt es allen Teilnehmern zu vermitteln, dass sie selbst bestimmte Regeln zu beachten haben: Die einzelnen Caches sollten mehrere Meter voneinander entfernt liegen. Die Caches müssen unentdeckt geborgen werden, d.h. die Bergung des Schatzes sollte erst erfolgen, wenn sichergestellt ist, dass kein Unbeteiligter etwas davon mitbekommt. Wenn Dinge im Cache getauscht werden, sollte dieses im Logbuch vermerkt werden. Am Ende sollte alles wieder so verborgen werden, wie der Sucher es vorgefunden hat – einschließlich möglicher Tüten oder Tarnungen. Für die Suche nach Geocaches gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die nachfolgend aufgezeigten drei Beispiele ähneln in ihrer Art und Weise bzw. den Voraussetzungen der Region Moltzow. 151 Beispiel für einen „Traditional Cache“: Die Bezeichnung steht für die ersten Caches dieser Art. Anfangs nur an besonderen Orten ver- steckt werden sie heutzutage fast überall gefunden, so auch in urbanem Gebiet. Bei Traditional Caches werden die Koordinaten des Cache-Verstecks veröffentlicht. Dennoch kann das Auffinden schwierig sein, weil der Cache gut getarnt und somit schwer erreichbar ist (beispielsweise durch

151 Alle beschriebenen Geocaches sind entnommen der offiziellen Homepage für das weltweite Geocaching http://de.wikipedia.org/wiki/Geocaching oder http://www.geocaching.com/guide/

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 132 Gemeinde Moltzow Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Bergsteigen oder einen Tauchgang), Geschicklichkeit für die Bergung notwendig ist oder der Ort vermuggelt 152 ist. Die in Deutschland versteckten Caches sind größtenteils „Traditionals“.

Titel:

Attribute:

Beschreibung: Vor über 100 Jahren (1902) wurde im Clothildeschacht im Norden Eislebens (ab 1951 Max-Lademann- Schacht) der erste Wagen Schiefern gefördert. Namensgeberin war die Ehefrau des Oberberg- und Hüttendi- rektors Ernst Leuschner. Durch wildwachsende Pfefferminze um das Schachtgelände hatte sich lange der Name "Pfefferminz-Schacht" gehalten. Der Schacht förderte über 62 Jahre bis zum 5.Dezember 1964. Länger als jeder andere Schacht im Mansfelder und Sangerhäuser Bergbaurevier. Der Haldenkomplex des Clothilde- schachtes bestand ursprünglich aus der Nordhalde (Berge) und der Südhalde (Berge und Armerze, sog. Aus- schläge). Die Nordhalde wurde in den vergangenen Jahren zwecks Gewinnung von Baustoffen für den Wege- und Straßenbau vollständig rückgebaut. Heute befindet sich hier ein Solarpark. Die noch vorhandene Südhal- de, auf welcher ihr euch befindet, besteht aus einer Bergehalde (ca. 1 Mio. m³) und einer Armerz-, sog. Ausschlägehalde (ca. 0,8 Mio. m³). Das Haldenplateau wurde mit aufwendigen Maßnahmen (Aufbringen von kulturfähigem Boden) begrünt. Nun zum Cache: Dieser kleine Tradi führt euch zu einem der schönsten Aussichtspunkte der Lutherstadt Eisleben. Parken könnt ihr an diesen Koordinaten: N 51° 32.--- / E 011° 32.--- Von hier aus solltet ihr auch unbedingt den Auf- stieg (mit festem Schuhwerk) angehen und nicht von irgendeiner anderen Seite (für Ortsunkundige empfiehlt sich der Aufstieg nur bei Tageslicht). Den besten Ausblick habt ihr am östlichsten Punkt der Halde. Da es hier oben schon mal einen Cache gab, dieser allerdings zweimal gemuggelt wurde, werden wir hier erstmal „nur“ mit einer Filmdose anfangen, die ist vielleicht nicht so schnell zu entdecken. Also erwartet nach dem mühevol- len Aufstieg bitte keine große Dose für TBs. Aber der Ausblick hier oben entlohnt auf jeden Fall für den Auf- stieg. So schön die Aussicht da oben auch ist, aber für Kinder und Rollstuhlfahrer ist der Cache leider über- haupt nicht geeignet. Wir wünschen Euch allseits gutes Wetter für weite Sicht. In diesem Sinne GLÜCK AUF

Beispiel für einen „Multi“: Bei einem Multi Cache sind mehrere Stationen zu absolvieren, um das Cache-Versteck zu finden. Die Koordinaten der Stationen sind entweder komplett veröffentlicht oder an der vorgehenden Sta- tion versteckt. Die Hinweise können eigens für den Cache angebracht sein (zum Beispiel durch Anschreiben oder Metalltäfelchen) oder ergeben sich aus vorhandenen Landschaftsmarken (zum Beispiel durch Bezug auf bereits vorhandene Schilder). Der Schwierigkeitsgrad ist abhängig von den zu lösenden Aufgaben, von den zu findenden Hinweisen, der Länge und Beschaffenheit der Wegstrecke sowie vom Cache-Versteck selbst.

152 Caches werden meist so versteckt und getarnt, dass sie von Unbeteiligten nicht gefunden oder erkannt werden. Außer- dem gilt der Grundsatz, Cache-Verstecke geheim zu halten und möglichst unbeobachtet aufzusuchen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass der Cache von Unbeteiligten beschädigt wird oder verloren geht. Außenstehende, die Geocaching nicht kennen, werden als Muggels oder Geomuggels bezeichnet. Der Begriff stammt aus den Harry-Potter-Büchern, dort wird Muggel als Bezeichnung für Personen ohne magische Abstammung und Fähigkeiten verwendet.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 133 Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Titel:

Attribute:

Beschreibung: Der Cache ist am Rande des Golfplatz Karnitz in der Nähe des Fairway -- des Challenge-Courses versteckt. Der Golfplatz, der im Jahr 2006 sein 10-jähriges Bestehen feierte, ist der bisher einzige auf der Insel Rügen. Er umfasst einen 18-Loch Challenge-Course, der für versierte Golfspieler mit einem bestimmten Handicap vorgesehen ist, und einen 9-Loch Public-Course, der für alle, Anfänger wie Profi, offen ist. Das sogenannte Golfzentrum Rügen Schloss Karnitz liegt 4 km von Garz und 10 km von Bergen entfernt und bietet dem Gol- fer auf einer Fläche von etwa 100 ha alle Schwierigkeitsstufen des Spiels. Ihr könnt am Clubhaus bei N 54°21.060 E 13°22.222 parken und etwa 1,5 km um den Golfplatz herum wandern (nicht über den Platz!), aber auch mit dem Auto direkt anfahren (Parken bei N54° --.--- E13° --.--- - 400 m bis zum Cache) oder ihn erradeln, da der Cache ganz nahe am Radweg Garz - Putbus liegt. An der Bahn 11 gibt es eine herrliche Sicht auf den halben Platz, der sich sehr schön in die vorhandene Landschaft einfügt. Auf eurem Spazier- gang zum Cache seid stets auf der Hut vor querschießenden Golfbällen der dort spielenden Muggel! Bevor ihr den Cache loggen könnt, müsst ihr jedoch noch einige kleine Hindernisse überwinden. 15 Minuten plant etwa dafür ein. Wenn ihr dieses "Handicap" erfolgreich absolviert habt, könnt ihr endlich einlochen, ähm einloggen. Worin das Handicap besteht, das erfahrt ihr am Cache! Eine wichtige Information solltet ihr jedoch unbedingt schon im Vorfeld in Erfahrung bringen: Wie nennt man in Golferkreisen scherzhaft die Bar in ei- nem Clubhaus auch noch?

Ein Beispiel für einen „Mystery“ Ansinnen eines Mystery-Caches (auch: Puzzle-Cache oder Rätsel-Cache) ist das Lösen eines Rätsels, bevor mit der Suche begonnen werden kann. Die im Internet veröffentlichten Koordinaten entsprechen daher nicht den tatsächlichen Werten, sondern weisen auf einen willkürlichen Punkt, der für die Suche ohne Bedeutung ist. Die Rätsel können sehr unterschiedlicher Art und Schwierig- keit sein (mathematische Rätsel, trigonometrische Aufgaben, Literaturaufgaben, Internet- Recherchen, Sudokus, Bilderrätsel, Entschlüsselungen usw.). Die ermittelte Koordinate ist entwe- der der Cache selbst (wie beim Traditional Cache) oder der Beginn eines Multi-Caches.

Titel :

Attribute:

Beschreibung: Bewegung an frischer Luft: Eine Tour um den Kühnauer See hat so einiges zu bieten – egal ob zu Fuß oder mit dem Rad. Jede Menge Landschaft, aber auch historische Gebäude gibt’s zu sehen. Also fast Natur pur und natürlich eine Reihe Geocaches warten unterwegs. Um die Koordinaten dieses Mysteries zu finden, braucht ihr nicht viel Zeit am Computer zu verbringen und zu knobeln. Ihr müsst nur die 10 beiliegenden Fotos in die richtige Reihenfolge bringen. Dazu ist es (wenn ihr euch nicht sehr gut auskennt) nötig, den See zu umrunden. Die Runde hat etwa 8 km. Wenn ihr an zwei Löwen vorbei in den Kühnauer Park kommt, gelangt ihr an den oben genannten Koordinaten zum Startpunkt eurer See-Umrundung. Startet die Runde in westliche Richtung (also im Uhrzeigersinn) und benutzt nur reguläre Fuß- und Radwege. Notiert euch die Ziffern der Fotos in der Reihenfolge, in der ihr sie seht. Ergänzt die Koordinaten NS1º xx.xxx E12º xx.xxx um die zehn Ziffern. Fertig!

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 134 Gemeinde Moltzow Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Bilder, die hierbei zu sortieren sind:

Kultur im Park

Neben der Musik sind Kunst, Literatur und Theater die großen Betätigungsfelder kreativer Men- schen. Sie gelten im Tourismus als entscheidungsrelevantes Urlaubsmotiv. Die großen Kunstaus- stellungen schaffen es, ein Millionenpublikum anzuziehen, aber auch kleinere Ausstellungen zie- hen Menschen in ihren Bann. Die weltweit bedeutendste Kunstausstellung zeitgenössischer Kunst ist die documenta in Kassel, die alle fünf Jahre stattfindet. Die Ausstellung dauert 100 Tage und hat im Jahr 2012 rund 860.000 Besucher angezogen. Da ein Großteil der Besucher nicht aus Kas- sel oder der Region kommt und zudem mehrere Tage in der Stadt verweilt, wirkt die documenta wie ein warmer Geldregen nicht nur für die Stadt, sondern auch für alle Gastronomen und Beher- bergungsbetriebe. Die Ausstellungsexponate sind zwar im gesamten Stadtgebiet verteilt, konzent- rieren sich aber doch in den Parkanlagen der Karls-Aue rund um das ehrwürdige Fridericianum, was als historisches Museumsgebäude das Zentrum der documenta bildet.

Zwei Beispielexponate der 13. documenta in Kassel 2012 153

„Idee di Pietra“ von Giuseppe Penone „Time Guards“ von Manfred Kleinhofer

Anders als in Museen bilden Parkanlagen und ihre künstlich geschaffenen Landschaften einen dynamischen Bezugspunkt zur Kunst und nicht selten wird die dem Kunstwerk umgebene Land- schaft in das Kunstwerk gestalterisch integriert. Sogenannte Open Air Kunstausstellungen bzw. Open Air Galerien gewinnen in den letzten Jahren zunehmend an Popularität. Dabei können die Open Air Ausstellungen ein sehr breites Spektrum bedienen, sie reichen von Gemälden bis hin zu

153 Quelle: http://blog.zeit.de/kinderzeit/2012/06/14/baum-stein-kunst_12339; http://de.paperblog.com/doccupy-96-days- more-documenta-kassel-time-guards-manfred-kielnhofer-377340/ (Abruf: 20.02.2013).

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 135 Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Skulpturen und können stetig wechseln oder aber auch dauerhaft sein. Eine der bekanntesten Open Air Galerien ist die Open Air Gallery in Berlin Kreuzberg, die jährlich rund um die Oberbaum- brücke zwischen Kreuzberg und Friedrichshain stattfindet. 154 Da Literatur nicht in der gleichen Form wie Kunst aufgestellt werden kann, bedarf es in dieser Hin- sicht einer anderen Herangehensweise an das Thema Literatur im Park als an das Thema Kunst im Park. Lesungen sind die klassische Verbindung zwischen Autor und Rezipient. Dabei haben Lesungen das Ziel, dem Leser den Autor und sein Werk näher zu bringen. Eine besondere Form von Literatur sind Hörspiele. Der Fachbereich Germanistik an der Universität Leipzig veranstaltet seit einiger Zeit jährlich Hörspielabende unter freiem Himmel. Dabei lautet das Motto Hörspiel unter Sternen. 155 Die Hörspielabende finden in Leipzig auf den Wiesen der städtischen Parkanlagen statt. Vorteil an Hörspielen ist, dass sie im Gegensatz zu Lesungen einfach abgespielt werden können. Der Autor wird nicht benötigt, wodurch die Veranstaltungen zeitlich flexibler zu gestalten sind, und mit musikalischer Begleitung lässt sich eine fesselnde Dramatik erzeugen. Bei der Verbindung von Kunst, Literatur oder aber auch Hörspielabende mit kulinarischen Genüs- sen in einer landschaftlich reizvollen Umgebung, können aus lauen Sommernächten unvergessli- che Momente werden. Dabei sind der kulinarischen Kreativität der Küche keine Grenzen gesetzt. Eine Möglichkeit wäre, das Speiseangebot der jeweiligen Veranstaltung anzupassen, dennoch können aber auch hier ganz bewusst kulinarische Kontraste gesetzt werden. Ein sehr gutes Beispiel für die Verbindung von Kultur und Genuss ist die seit zwei Jahren in Ros- tock/Warnemünde stattfindende Veranstaltung Kultur trifft Genuss. Initiiert von der Rostocker Mar- ketinggesellschaft treten Schauspieler vom Rostocker Volkstheater in verschiedenen Restaurants des Ostseebades Warnemünde auf. Während der Gast in entspannter Atmosphäre diniert, hat er die Möglichkeit, zeitgleich ein kurzes Theaterstück bzw. einen Ausschnitt eines Theaterstücks zu sehen. Diese Veranstaltungsreihe hat in Rostock für Furore gesorgt und wurde von den Besuchern sehr gut angenommen. Ohne größere Probleme ließe sich eine solche Veranstaltungsreihe auch an die frische Luft in eine Parkanlage verlegen. 156

Kulturzentrum mit Erlebnisgastronomie

Insbesondere auf dem Land können etablierte Veranstaltungszentren Magnetfunktion auf die um- liegenden Gemeinden und deren Einwohner, aber auch für die Tagesgäste aus den städtischen Zentren im Umland ausüben. Gekonnt und innovativ inszeniert, mit ansprechenden Angeboten aufgewertet sowie vernünftig betrieben erfüllen sie gleichzeitig viele Funktionen – Gemeinde- und Veranstaltungszentrum und Identifikationsraum für die Einheimischen, kulturelles Kleinod, gastro- nomische Versorgungsmöglichkeit als auch Anlaufpunkt für Gäste in der Region. Ein Beispiel einer erfolgreichen Etablierung eines ländlichen Veranstaltungszentrums ist die Ka- chelofenfabrik Neustrelitz , bezeichnet als Basiskulturfabrik. 157 Betreiber ist der gemeinnützige Verein für Kultur, Umwelt und Kommunikation - Sozio-Kulturelles Zentrum Alte Kachelofenfabrik Neustrelitz e.V. Ein Ziel dieses Zentrum war und ist es, die Kultur im ländlichen Raum zu fördern. Seit 1992 wird die Alte Kachelofenfabrik (Kof) in Neustrelitz als Kulturzentrum kontinuierlich weiter entwickelt. Nach großen Umbauarbeiten wurde das Kulturzentrum im Mai 2000 mit Kino, Galerie und Gaststätte eröffnet. 2001 folgte die Eröffnung der Öko-Ferienhäuser auf dem Gelände. Die Gaststätte hat sowohl einen Außen- als auch Innenbereich. Hier wird darauf geachtet, dass die Zutaten aus der Region kommen, z.B. Fisch von den Müritz Fischern. Um möglichst ein breites Publikum anzusprechen und vielen den Zugang zu Kultur und Erlebnis zu ermöglichen, sind die Preise human gestaltet. Manchmal werden über einen längeren Zeitraum auch Gastköche eingela- den, die dann im Team mitarbeiten und ihre eigenen kreativen Menüvorschläge in die Speisekarte

154 Vgl. www.openairgallery.de (Abruf: 20.02.2013) 155 Vgl. www.uni-leipzig.de/~fsrger/joomla/index.php?option=com_content&task=view&id=201&Itemid=2 (Abruf: 20.02.2 013) 156 Vgl. www.kultur-trifft-genuss.de (Abruf 20.02.2013) 157 www.basiskulturfabrik.de

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 136 Gemeinde Moltzow Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse einbauen. Zusätzlich bewirtschaftet das Restaurantteam einen eigenen Küchengarten mit Gemüse und Kräutern auf dem Gelände. Auch werden kulinarische Veranstaltungen organisiert. Zum Öko- Hotel für bis zu 50 Gästen gehören mehrere Ferienhäuser. Es ist möglich, ganze Ferienhäuser oder Einzel- und Doppelzimmer in einer Preisspanne von 38 Euro bis 138 Euro zu buchen. Die Galerie und das Kino mit zwei Sälen bieten einen breiten Veranstaltungskalender an. Es werden Live-Konzerte veranstaltet, besondere alte oder alternative Filme gezeigt mit anschließender Film- diskussion. Auch wird in der Galerie Kunst ausgestellt und für Lesungen werden Autoren eingela- den. Für die Verwirklichung der zahlreichen Angebote arbeitet der Verein mit Bildungsträgern zusam- men im Rahmen von Kinderprojekten etc. Den Erfolg dokumentieren mehrere bedeutende Preise wie der Bundespreis Denkmalpflege (2005), der Tourismuspreis der Ostdeutschen Sparkassen (2013) sowie mehrere Kinopreise für alternatives Kinoprogramm (2002 – 2010).

Alte Kachelofenfabrik Neustrelitz 158

In einer alten Brauerei im bayerischen Dorfen hat sich ein Kulturzentrum Jakobmayer etabliert, ebenfalls mit Kino, Gasthaus und Saal, in welchem zahlreichen Kulturveranstaltungen, sogar Opern, ihre Aufführung erleben. Als weiteres Beispiel kann die Konzertscheune Calden 159 (nörd- lich von Kassel) mit künstlerischen Angeboten wie Konzerten, Comedy, Artistik und diversen weite- ren Veranstaltungen angeführt werden. Das Gut Pronsdorf in Schleswig-Holstein ist wie auch Schloss Ulrichshusen Veranstaltungsort der Musikfestspiele; auch in seinen Angeboten und seiner Ausstattung mit einer Konzertscheune sowie der als Konzertort genutzten Kirche sowie der Insze- nierung der traditionellen Weihnacht gibt es Ähnlichkeiten.

Als kulturelle Erlebnisräume inszenierte Orte 160

Eine gute Möglichkeit, ökonomisch und sozial nachhaltig zu wirtschaften und gleichzeitig die inno- vativen und kreativen Potenziale der Auszubildenden praktisch vor Gästen zu inszenieren, stellt die Lehrgastronomie dar. Unter der Aufsicht von Ausbildern können die Auszubildenden in der Gast- ronomie ihr erlerntes Wissen unter Beweis stellen. Gleichzeitig liegen die Preise der kulinarischen Angebote unter denen sonstiger Gastronomiebetriebe, was gerade die Einheimischen anspricht. Die Idee ist, dass die Auszubildenden einen eigenen kleinen Laden / Café führen, welchen sie dann selbst bewirtschaften. Dazu gehören alle Aufgaben, die auch in einer normalen Gaststätte anfallen. Neben dem Herrichten der Räumlichkeiten zählt auch das Anbieten und der Verkauf von

158 www.basiskulturfabrik.de 159 www.konzertscheune.de 160 www.konzertscheune.de; www.jakobmayer.de

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 137 Kapitel 3 – Umfeld- und Marktanalyse

Speisen und Getränken zum Aufgabenbereich. Ziel ist das sich Ausprobieren sowie die Erfah- rungsvermittlung. Ein gutes Beispiel ist das Lehrrestaurant in Bad Hersfeld .161 In dem Ausbildungsrestaurant wird in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Hersfeld Rotenburg, der Agentur für Arbeit, dem Land Hes- sen und dem europäischen Sozialfond jungen Menschen berufliche Förderung und Ausbildung in den gastronomierelevanten Ausbildungsberufen Koch, Fachkraft im Gastgewerbe, Restaurantfach- kraft und Hauswirtschaft angeboten. Das Lehrrestaurant dient dabei als besondere Vertiefungs- und Praxiserfahrung. Das Hamburger Lehrrestaurant Dreiklang 162 ist ein Berufsvorbereitungsprojekt für Jugendliche mit und ohne Schulabschluss zum Einstieg in den Beruf Gastronomie. Unter professioneller Anlei- tung werden hier täglich Tagesgerichte angeboten. Auch besteht die Möglichkeit ein Catering zu bestellen. Ein weiteres Beispiel ist etwa das Lehrrestaurant der Albrecht-Thaer-Schule in Cel- le .163 Hier zeigen die Berufsfachschüler der Gastronomie ihren Mitschülern, Lehrern und Gästen in regelmäßigen Abständen ihre neu erlernten Fähigkeiten. Das Lehrrestaurant ist im Rahmen der Schule organisiert und wird von der jeweiligen Berufsfachschulklasse betrieben. Vereinzelt finden auch Veranstaltungen außerhalb des Lehrrestaurants statt. Eines der zahlreichen Praxisprojekte der Schule sind das „Café KräuThaer“ & der „KräuThaer Laden“, wo die Schüler neue Torten und kleine Snacks kreieren und die Gäste häufig selbst bewirten. Im Unterricht werden Kräuter- und Heilpflanzen zu Öl, Essig, Chutney, Konfitüre, Salben oder Duft- und Körnerkissen verarbeitet. Die Produkte werden im „KräuThaer Laden“ attraktiv präsentiert und verkauft. Die Themen und Angebote in den oben genannten drei Lehrrestaurants wechseln stetig und pas- sen sich auch den Jahreszeiten an. Somit soll den Auszubildenden ein möglichst breites Spektrum an Wissen vermittelt werden.

161 http://www.bjh-hersfeld.de/ausbildung.html 162 www.g-3-klang.de 163 http://www.ats-celle.de/index.php?id=99

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 138 Gemeinde Moltzow

Kapitel 4 – Strategische Positionierung und Ableitung von Zielen und Maßnahmen

4. Strategische Positionierung und Ableitung von Zielen und Maßnahmen

Aus den Erkenntnissen der Bestandsanalyse, Umfeld- und Marktanalyse sowie den Ergebnissen der zwei Workshops und Einzelgesprächen mit Akteuren der Region, aufbauend auf den definier- ten Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken bezüglich der touristischen Potenziale sowie der zukünftigen Ausrichtung auf einen nachhaltigen Tourismus in der Region Moltzow werden nachfol- gend in einem Leitbild für die Region konkrete Handlungsziele und sich daraus ableitende Hand- lungsmaßnahmen formuliert. In einem relativ kurzen Zeitrahmen wurde versucht, gemeinsam mit den Akteuren vor Ort den Leit- bildprozess voranzubringen und Ideen und Vorschläge für die zukünftige Einordnung der Region Moltzow in die bestehenden Tourismusstrukturen, konkrete Ziele sowie sich daraus ableitende Handlungsmaßnahmen in das Konzept aufzunehmen und zu integrieren.

Herausforderungen und Aufgaben

Für eine erfolgreiche Positionierung müssen auch die Rahmenbedingungen einbezogen werden. In der Region Moltzow geht es wie in vielen ländlichen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns um: den Erhalt und Schutz des Lebensraumes, der einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft mit der Vielfalt der Arten in Flora und Fauna. Investitionen in zukunftsfähige Wirtschaftszweige/Formen an der Schnittstelle zukunfts- fähiger, nachhaltiger Tourismus. eine moderne und bedarfsgerechte Infrastruktur. die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen. Dabei sind als zukünftige Hauptherausforderungen auf überregionaler sowie auf regionaler Ebene folgende Faktoren zu betrachten: die drastischen Kürzungen der EU-Haushaltsmittel mit Auswirkungen insbesondere im Tourismussektor. die Folgen des demografischen Wandels, der einen Schwund junger Leute aus den Dörfern und damit Überalterung der Einwohner hervorruft, andererseits drastische Aus- wirkungen in vielen Infrastrukturbereichen wie Schulen, Kinder- und Seniorenbetreuung, medizinische Versorgung, ÖPNV, Fachkräftesicherung sowie Siedlungsentwicklung hat und durch die starke Fokussierung des ÖPNV auf den Schülerverkehr die Ansprüche anderer Nutzergruppen, insbesondere vor dem Hintergrund der demografischen Verän- derungen, nur nachrangig bedient werden. die Herausforderungen aufgrund der Folgen des Klimawandels und der Energiewende. Folgende Tabelle stellt in einer Matrix die wichtigsten Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken mit sich daraus ableitenden Strategien vor.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 139 Kapitel 4 – Strategische Positionierung und Ableitung von Zielen und Maßnahmen

Stärken Schwächen ° Eiszeitliches Landschaftsbild, abwechslungsrei- ° unzureichende touristische Infrastruktur (Quantität che Naturlandschaft - Gewässer (Seen, Tümpel, und Qualität) vor allem im KER (Wegeanbindung Bäche) an touristische Zentren Waren (Müritz), Malchiner ° Lage im NP MSK mit einzigartiger Flora und Fau- See, Hofläden, Rast- und Ruheplätze, Unterkünf- na und eiszeitlichem Relief te, gastronomische Vielfalt mit regionalen Produk- ten, teils noch vorhandene LPG-Plattenbauten) ‰ ° kulturelles Zugpferd Schlosshotel Ulrichshusen Wirkung von Verschlossenheit der Ortschaften als überregional bekannter Austragungsort der Festspiele MV, großes Engagement des Schloss- ° kaum qualitativ gute, zertifizierte, zielgruppenspe- besitzers Herr von Maltzahn ‰ Kooperationen / zifische & vernetzte touristische Angebote bzw. Netzwerke Verknüpfung der kulturhistorischen Potenziale durch thematische Routen ° zahlreiche Natur- und Kulturlandschaftselemente: Guts- und Herrenhäuser teilweise mit Land- ° fehlende(s) Gesamtidentität / Image der Region / schaftsparks, Baumalleen, Kirchen, technische Alleinstellungscharakter ‰ keine Tourismustradi- Denkmäler wie ehemalige Wassermühlen, zahl- tion der Region, auch bedingt durch Randlage reiche Bodendenkmäler in Form von Hügelgrä- sowohl administrativer als auch touristischer bern und Wallanlagen, z.B. Wüste Kirche Dom- Destinations-Einheiten herrenhagen ° fehlende Finanzressourcen der Gemeinde ° relativ gute überregionale Verkehrsanbindung ° intensive landwirtschaftliche Nutzungsflächen, ° zahlreiche Wander- und Radrouten und deren teils kaum Verständnis für touristische Bedürfnis- Einbindung ins Wegeleitsystem se ° zahlreiche touristische Anbieter / Leistungsträger ° mangelnde(s) Kooperation und Gesamtengage- im gesamten U-Raum ment der Akteure hinsichtlich touristischer Ent- wicklung und mangelndes Interesse bzw. Resig- ° strategisch gute Lage zwischen Tourismusdesti- nation der Bewohner nationen Mecklenburgische Schweiz und Seen- platte als eigenständige starke Tourismusmarken ° Abschöpfung der Gäste durch benachbarte touris- tisch gut etablierte Großschutzgebiete ° Geothermische Potenziale Chancen Strategien - Nutzung von Stärken zur Wahrneh- Strategien – Überwindung von Schwächen zur ° aktuelle touristische Trends (Kurzurlaub, Natur mung von Chancen Wahrnehmung von Chancen erfahren, Authentizität, Philosophie des Slow Tou- ° Stärkung und Ausbau des landschaftsgebundenen ° quantitative und qualitative Ausrichtung, Modifizie- rism, Erlebnisorientierung etc.) Tourismus auf der Basis einer reichhaltigen Natur- rung und Verbesserung der touristischen Infra- ° Urlaubsreiseintensität: stabile Nachfrage auf ho- raumausstattung mit zahlreichen kulturhistorischen struktur v. a. Wegeanbindung sowie innovative hem Niveau Elementen Beherbergungs- & Gastronomieangebote ° landschaftsgebundener Tourismus und touristi- ° Entwicklung touristischer Spezialangebote, welche ° Schaffung von Angeboten in allen vier Jahreszei- sche Spezial- und Nischenangebote die regionalen Stärken berücksichtigen (Bsp. Er- ten für die Zielgruppen Natur- und Kulturinteres-

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 140 Gemeinde Moltzow

Kapitel 4 – Strategische Positionierung und Ableitung von Zielen und Maßnahmen

° positive Tourismusentwicklung in Mecklenburg- lebnisarrangements zu verschiedenen Jahreszei- sierte, Familien und Tagesausflügler Vorpommern ten wie Kirsch- und andere Baumblüte im Frühjahr ° Nutzung der regional typischen, negativ empfun- ° Fusion der DMO unter Beibehaltung der Destina- oder Ernte im Herbst) denen Eigenarten wie LPG-Elemente für kreative tionen MS und MSP als eigenständige touristi- ° Nutzung von alternativen Energien (Geothermie, Angebote (Aufbereitung der / Führungen zur Kul- sche Marken Solar etc.) für touristische Projekte / Infrastrukturen turgeschichte der Dörfer) ° Übereinstimmung der touristischen Entwicklungs- / Angebote ‰ Alleinstellungscharakter ° lokale Identität und Steigerung der Lebensqualität grundsätze und -ziele in den überregionalen Lan- ° stärkere Einbindung der Region Moltzow in die durch Dorfentwicklung & Innenmarketingmaß- des- und regionalen Landkreisentwicklungskon- Aktivitäten der zukünftigen DMO sowie des NP nahmen zepten (wichtige Kriterien u.a. Qualität, infrastruk- MSK ° Schaffung eines unverwechselbaren Gesamt- turelle Vernetzung durch Wegeanbindung, Ganz- ° Anschub weiterer vernetzter Tourismusprojekte in images jährigkeit der Angebote, Umweltverträglichkeit, Kooperation mit dem Schloss Ulrichshusen bzw. Einbeziehung der Einheimischen) ° Stärkung der Kooperationen zwischen den lokalen Herrn von Maltzahn und regionalen Akteuren, v.a. den Landwirten so- ° Energiewende wie den Naturschützern und Touristikern Risiken Strategien – Nutzung von Stärken zur Verminde- Strategien – Minimierung von Schwächen und ° drastische Kürzungen der EU-Fördermittel für rung von Risiken Vermeidung von Risiken touristische Infrastruktur, Angebote, Vermarktung ° Entwicklung eines Alleinstellungsmerkmals zur ° Konzipierung förderfähiger Projekte / Angebote ° steigende bzw. hohe qualitative (hybride) Ansprü- Wahrnehmung bei der Einbindung in die überre- mit günstigen Förderkonditionen zur Schonung che heutiger Urlauber gionale Vermarktungsstrategie der DMO MSP ‰ der Finanzressourcen Einsparung finanzieller, personeller und institutio- ° sorgfältige Kosten-Nutzen-Analyse – Prüfung und ° überregionaler Konkurrenzdruck durch umliegen- neller Ressourcen de Destinationen (Müritz-Region, Mecklenburgi- Abwägung hinsichtlich finanzieller Risiken sche Seenplatte, Mecklenburgische Schweiz, ° Zielgruppenorientierung und Kreativität ° (Um)Setzen kleiner und realistischer Ziele Ostseeküste) ° Entwicklung von wenig belastenden Nischenpro- ° konkurrenzfähige, qualitativ hochwertige bzw. ° Restriktionen / Auflagen in Bezug auf touristische dukten mit naturverträglichen Erholungsformen zertifizierte Infrastruktur (Unterkünfte, Angebote) Infrastruktur / Angebote aufgrund des Schutzge- ° Entwicklung touristischer Angebote / Infrastruktur ° benachbarte Schutzgebiete und Tourismusregio- bietsstatus des NP MSK mit geringem finanziellen Aufwand – gutes Preis- nen nicht als Konkurrenten, sondern als Partner ° drohender Verlust der Einzigartigkeit der Dörfer Leistungs-Verhältnis betrachten, um Synergien zu nutzen und der regionalen Identität durch den demogra- ° Stärkung des ehrenamtlichen Engagements ° Erkennen, Verinnerlichen & Nutzen der Potenziale fischen Wandel und die anhaltende Abwanderung ° Kooperation und Vernetzung der touristischen des Tourismus als Gegensteuerung zu den Fol- junger Menschen, andererseits durch touristische Leistungsträger zur Aquise von Fördermitteln gen des demografischen Wandels Entwicklungen ° Einbindung aller Potenziale (Tourismusakteure, ° Schaffung und Erhalt attraktiver Arbeitsplatzange- ° weitere Kürzungen im ÖPNV und bei Versor- Angebote) zur professionellen gemeinsamen bote für (junge) Erwerbstätige durch die gezielte gungsleistungen für die abgelegenen Gemeinden Vermarktung nach außen Vermarktung als Tourismus- und gesundheitsbe- ° rasante Weiterentwicklung der digitalen und mobi- wusste Wellnessregion len Medien erfordert hohe Professionalität im E- Marketing

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 141 Kapitel 4 – Strategische Positionierung und Ableitung von Zielen und Maßnahmen

4.1 Leitbild und Visionen

Das vorliegende touristische Leitbild, das die Visionen und Ziele der zukünftigen touristischen Ent- wicklung beschreibt, baut auf den Ergebnissen der dezidierten Analyse des Stärken-Schwächen- Profils der Region sowie ihrer Entwicklungsmöglichkeiten auf. Nur eine klare Definition der ge- meinsamen Ziele ermöglicht eine sinnvolle Bündelung der Kräfte, um gemeinsame Strategien und Aktivitäten zu entwickeln. Das Leitbild als klar formulierte und langfristige Zielvorstellung der Region Moltzow benennt spezi- fische Strategien und Kommunikationsziele, mit deren Umsetzung bzw. Erreichen eine angestrebte Entwicklung verfolgt werden soll. In der Entwicklung einer entsprechenden Vision gilt es folgende Fragen zu beantworten:

Wer sind wir und wer wollen wir sein? ÙÙÙ Identität / Image

Wo liegen unsere Stärken und Schwächen? ÙÙÙ Potenziale

Wodurch heben wir uns von anderen Regionen ab? ÙÙÙ Alleinstellungsmerkmal

Welche Leistungen bieten wir momentan an und welche ÙÙÙ Angebote / Themen / Produkte möchten wir künftig anbieten?

Wer sind unsere jetzigen Gäste und welche Zielgruppe ÙÙÙ Zielgruppen / -märkte wollen wir künftig ansprechen?

Wie wollen wir zukünftige Gäste ansprechen? ÙÙÙ Kommunikation

Abseits ausgetretener Pfade liegt die Gemeinde Moltzow mit ihren Ortschaften und ihrem überre- gional bekannten Wahrzeichen Wasserschloss und Festspielort Ulrichshusen. Im Fokus des ländli- chen Raums zwischen den touristischen Zentren der Mecklenburgischen Schweiz und der Meck- lenburgischen Seenplatte glänzt die Region mit ihrer natürlichen Vielfalt und Maltzahnschen Kul- turgeschichte. Hier sind auf kleinstem Raum Orte anspruchsvoller kultureller und kulturhistorischer Besonderheiten, außergewöhnlicher kultureller und kulinarischer Events und Erlebnisse vereint und zielgruppengerecht aufbereitet. Neben den jetzigen Gästen, anspruchsvolle Individualreisen- de, Natururlauber, auch als Gruppen, sowie Kinder und Familien, sollen zukünftig auch durchrei- sende Aktivtouristen, Tagesausflügler aus den Tourismuszentren Waren (Müritz), dem Müritz Nati- onalpark sowie der Mecklenburgischen Schweiz und die Einheimischen mit attraktiven Angeboten und entsprechender Infrastruktur angesprochen werden.

Alleinstellungsmerkmal

Um die Region Moltzow touristisch nach innen und außen kommunizieren zu können und sich ge- genüber anderen Regionen touristisch zu positionieren, braucht es eines Alleinstellungsmerkmals, welches unverwechselbar die Region Moltzow identifiziert und Image prägend Anziehungskraft sowohl für Tagesausflugs- als auch Übernachtungsgäste hat. Das Alleinstellungsmerkmal bildet die Basis einer einheitlichen Kommunikation und Vermarktung und zur Entwicklung von konkreten Maßnahmen in den definierten Zielbereichen bzw. Handlungsfeldern, insbesondere der Produkt- und Angebotsentwicklung. Für die Region Moltzow gilt es ein Image aufzubauen, das die besonderen Stärken mit eindeuti- gen, charakteristischen und differenzierenden Merkmalen betont darstellt, sich gleichzeitig zur Wahrnehmung und Auffindung der kleinen Region überregional orientiert. Zum einen ist das Was- serschloss Ulrichshusen mit seinen kulturellen Highlights musikalischer Art als feste und erfolgrei- che Tourismusmarke etabliert. Zum anderen ist das Umland mit dem Relief hin zum Malchiner See als ein eiszeitlich geformtes Kleinod und den zahlreichen kulturhistorischen Zeugen äußerst inte-

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 142 Gemeinde Moltzow

Kapitel 4 – Strategische Positionierung und Ableitung von Zielen und Maßnahmen ressant. Die relative natürliche Ursprünglichkeit des ländlichen Raums und die Möglichkeit der Mystifizierung der zahlreichen umliegenden Bodendenkmäler wie Hügel oder Großsteingräber und Orte wie Hellbach mit Hellmühle oder Burgtal mit deren Sagen sind Inspiration und Potenzial für die Entwicklung zukünftiger touristischer Angebote.

Leitsätze und Ziele für die Region Moltzow

Folgende Leitsätze mit detaillierten Zielen beschreiben, wie das Leitbild umgesetzt und damit der Tourismus entwickelt werden kann. Sie dienen als Orientierungsrahmen für alle tourismusrelevan- ten Handlungen. Dabei ist es wichtig für die Region Moltzow, sich einzuordnen in die Strategie, Leitsätze und Handlungsziele der zukünftigen Destinationsmanagementorganisation Mecklenbur- gische Seenplatte mit ihren zwei bekannten und starken Destinationen MS und MSP als eigen- ständige touristische Marken.

Leitsatz 1: Qualität, Innovation und Nachhaltigkeit: Wir bieten unseren Gästen qualitative hochwertige und innovative Angebote und vernetzen uns dazu untereinander. - Innovative, qualitativ hochwertige & vernetzte Angebote : Die zu entwickelnden vernetzten und buch- baren touristischen Angebote, die unter Einbeziehung der lokalen Bevölkerung & Akteure etabliert wer- den, bringen für die Region ökonomisch nachhaltigen Nutzen, indem Einnahmen generiert werden und Arbeitsplätze geschaffen werden. - Entwicklung und Sicherung eines multifunktionalen Lebens- und Erholungsraumes : Die Region Moltzow soll zu einer Region entwickelt werden, die ihre vorhandenen Potenziale floristisches & faunisti- sches Naturerlebnis, Kulturgeschichte, Ruhe, Erholung und Erfahrung von Ursprünglichkeit zur Positio- nierung als attraktiver Nischensegmenttourismusraum mit ausschöpft und in Wert setzt, ohne ihre Identi- tät und Ursprünglichkeit zu verlieren. Leitsatz 2: Image & Vermarktung: Wir füllen unser Alleinstellungsmerkmal „Land Ulrichshusen“ mit Leben, nutzen die Bekanntheit von Ulrichshusen als Zugpferd in der Außendarstellung und positionieren unsere Angebote unter dem Dach des TMV und der DMO Mecklenburgische Seenplatte - Entwicklung einer gemeinsamen Identität : Für die erfolgreiche touristische Entwicklung, für Kooperati- onen und Engagement der Akteure und Einwohner ist die Identifizierung der Einwohner der Ortschaften der neu gebildeten Gemeinde Moltzow mit ihrer Region und ihren natur- und kulturtouristischen Potenzia- len und eine gemeinsame Identität Grundvoraussetzung. - Profilierung der Region - Außendarstellung als Tourismusregion : Die Region Moltzow als von außen wahrgenommener Begriff soll für eine Region etabliert werden, die attraktive Bedingungen für regions- spezifische Aktivitäten und Erholungsformen im Segment Kultur- und Naturtourismus bietet. Ein geeigne- ter Name für die Region der Gemeinde Moltzow, der die Eigenarten und Besonderheiten der Region nach außen vermittelt und sich einordnet in das überregional kommunizierte Urlaubsimage als Land der Schlösser und Herrenhäuser, ist von Vorteil. Das Wasserschloss Ulrichshusen ist das Zugpferd in der zu- künftigen Vermarktung der Region. Angebote, Themen und Orte orientieren sich an den Gästewünschen und an den MV weit vermarkteten Urlaubswelten „Natur & Aktiv“, „Genuss & Kultur“, „Familie & Kinder“ und „Lifestyle & Trend“. Sie werden über moderne Vermarktungsstrategien und -aktivitäten kommuniziert, vor allem unter Einbindung in die regionale DMO MSP, aber auch in lokale Kommunikations- und Ver- triebskanäle. - Herausstellung Alleinstellungsmerkmal : Für die zukünftige Positionierung der Region Moltzow ist es notwendig, das gefundene Alleinstellungsmerkmal „Land Ulrichshusen“ herauszustellen, um es für den Aufbau des Images sowie die Vermarktung und Entwicklung von touristischen Produkten und Angeboten zu nutzen. Leitsatz 3: Wirtschaftsfaktor Tourismus Wir sehen den Tourismus als wichtige Lebensquelle für unsere Gemeinde, der Wertschöpfung und Arbeitsplätze schafft. Dabei setzen wir auf Attraktivitätssteigerung unserer Orte und die Entwicklung neuer Angebote für Tagesgäste. - Einbindung der Region in regionale Angebote / Projekte: Regionale und überregionale Events und Angebote können wichtige Impulsgeber für die Region Moltzow sein und bspw. Steuereinnahmen gene- rieren sowie die lokale Wirtschaft (Gastronomie, Unterkunft) beleben. - Erweiterung von touristischen Infrastrukturen : Wichtig ist die Erweiterung der bisher quantitativ man-

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 143 Kapitel 4 – Strategische Positionierung und Ableitung von Zielen und Maßnahmen

gelhaften touristischen Infrastrukturen in den Ortschaften der Gemeinde für die Attraktivitätssteigerung und die Anziehung insbesondere von Tagestouristen aus dem Einzugsgebiet und daraus folgend positive ökonomische Effekte. Markenorientierte Infrastruktur (Objekte und Wege) schafft Reiseanlässe und be- wirkt Folgeinvestitionen. Leitsatz 4: Konzentration Wir konzentrieren uns auf die Erleb- und Erfahrbarmachung der Potenziale durch attraktive und viel- seitige zielgruppenfokussierte Angebote mit Anziehungskraft & Alleinstellungscharakter und richten unser Marketing auf eine klare Zielgruppenansprache aus. - Qualität touristischer Angebote : Attraktive und vielseitige Angebote über das ganze Jahr verteilt und bei jedem Wetter geeignet sollen gestaltet werden, die die landschafts- und kulturhistorischen Besonder- heiten herausstellen. Das bedeutet auch, sich hierbei auf Angebote zu konzentrieren, die im Einzugsbe- reich für Tagesausflüge Anziehungskraft mit Alleinstellungscharakter haben. - Zielgruppenorientierung: Mit den bisherigen und zukünftigen Angeboten sollen vor allem die Kultur- bzw. Musikinteressierten, Radfahrer, Wanderer, Naturbeobachter sowie Familien / Kinder angesprochen werden; aufgrund der vorhandenen landschaftlichen, kulturhistorischen und infrastrukturellen Potenziale auch Tagesgäste aus den umliegenden Tourismuszentren Waren (Müritz), Müritz Nationalpark und Meck- lenburgische Schweiz. - Effizientes Marketing : Die Region Moltzow kann auch mit geringen finanziellen Mitteln durch den Ein- satz von einfachen und originellen Maßnahmen in einem gemeinsamen Außenauftritt mit klarer Zielgrup- penansprache durch entsprechende Vermarktungskanäle vermarktet werden. Leitsatz 5: Vernetzung & Kooperation Wir bauen unsere Kooperationsstrukturen innerhalb und außerhalb der Gemeindegrenze aus und schließen uns überregionalen Netzwerken und Plattformen an, um die Wahrnehmung und Erreichbar- keit der Gemeinde zu verbessern. - Entwicklung und Stärkung von Kooperationsstrukturen: Die Zusammenarbeit mit touristischen Ak- teuren aller umliegenden Gemeinden ist Voraussetzung, um gemeinsam vernetzte Angebote zu entwi- ckeln und sich gemeinsam zu vermarkten. Die Kooperationen und Zusammenarbeit zwischen den lokalen Akteuren und mit den benachbarten regionalen Akteuren für die weitere regionale Entwicklung soll kon- sequent ausgebaut werden, wobei die Bedürfnisse und Argumente sowohl der Naturschützer als auch der Tourismusakteure kommuniziert und als Basis für partnerschaftliche Netzwerkarbeit gesehen und an- genommen werden. - Vernetzung des / durch Tagestourismus : Nur in Verbindung mit den sowie Anbindung an die bereits erwähnten touristischen Zentren und deren Akteure(n) kann ein attraktiver Tagestourismus entwickelt werden. - Vernetzung der / durch Wegeinfrastruktur : Die für die Zielgruppe Natur- und Aktivurlauber wichtige touristische Infrastruktur, vor allem die Wegeanbindung an die touristischen Zentren Waren (Müritz) und Malchiner See sowie überregionalen Wegenetze, außerdem Zielgruppen ansprechende und informative Be- und Ausschilderungen sowie Aussichtspunkte und thematische Routen ist Basis für die touristische Weiterentwicklung und Anziehung von Gästen sowohl aus dem Einzugsbereich als Tagesgäste als auch überregionaler Radwanderer.

4.2 Handlungsfelder

Aus der SWOT – Analyse, der zusammenfassenden Matrix, dem identifizierten Alleinstellungs- merkmal und den definierten Zielen für die zukünftige touristische Entwicklung der Region Moltzow ergeben sich schlussfolgernd drei strategische Handlungsfelder, die in Kernzielbereichen mit ent- sprechenden umzusetzenden Maßnahmen dargestellt und realisiert werden sollen:

Handlungsfeld 1: Infrastrukturentwicklung - Einbindung in sowie Anbindung an die räumlich nahen touristischen Zentren als Quellorte (Waren, Müritz Nationalpark, Malchiner See) durch touristisches Wegenetz ‰ Grundvoraussetzung für die Anziehung von Tagestouristen - Entwicklung des touristischen Wegenetzes durch Schaffung eines durchgängig befahr- bzw. begehbaren Rad- und Wanderweges von Waren zum Malchiner See über die Orte des KER Ulrichshusen und Ram- bow Verbesserung einschließlich ansprechender Ausschilderung und erklärender Infotafeln - Entwicklung von Park- und Rastplätzen einschließlich Caravanstellplätzen an den Ausgangspunkten touristischer Wege bzw. touristisch attraktiver Aussichtspunkte einschließlich Serviceeinrichtungen zur

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 144 Gemeinde Moltzow

Kapitel 4 – Strategische Positionierung und Ableitung von Zielen und Maßnahmen

Orientierung und Information zur Besucherlenkung - Qualifizierung und Ergänzung / Diversifizierung der vorhandenen Infrastruktur um das Schloss Ulrichshu- sen - Schaffung alternativer anlagebezogener Infrastruktur mit lokalem/regionalem Identitätswert unter Nutzung vorhandener Ressourcen / Bausubstanz und als Erlebnisangebot für die Einheimischen sowie Tagesgäs- te - Entwicklung touristischer Infrastruktur in der Ortschaft Schwinkendorf als Endhaltestelle der Draisine Waren – Schwinkendorf - Entwicklung / qualitative Verbesserung von Serviceeinrichtungen zur Orientierung und Information, über- dachte Rastplätze und Aussichtspunkte Handlungsfeld 2: Innen- und Außenmarketing - Innenmarketing stärken und Netzwerke aufbauen / Schaffung von Organisations- und Kommunikations- strukturen zum Aufbau einer gemeinsamen Identität durch Bildung von Arbeitsgruppen und damit Ent- wicklung touristischer Strukturen und Aufgabenzuordnung - Aufbau von Kooperationsstrukturen mit Partnern im Umfeld der Gemeinde Moltzow & Nutzung von Syn- ergieeffekten in Produktgestaltung und Vermarktung ‰ starke Partner im Umfeld suchen (NP MSK, Stadt Waren (Müritz) sowie DMO MSP) - bessere Einbindung in die Marketingverbünde der Region & in die Angebote der touristischen Zentren Naturpark MSK und Stadt Waren - genaue Definition der eigenen Positionierung der Region Moltzow: Präzisierung des Alleinstellungsmerk- mals & Ausrichtung der Positionierung am Markt sowie zukünftigen Angebotsgestaltung und Vermarktung - einheitlicher und gemeinsamer Internetauftritt der Gemeinde Moltzow als touristische Destination & Ver- netzung mit relevanten Marketingplattformen - Cross-Marketing der Anbieter über eine Angebots-Flyer-Box Handlungsfeld 3: Produkt- und Angebotsentwicklung Definition von Produktanforderungen: - Gestaltung von buchbaren touristischen Angebotsbausteinen bzw. Kombiangeboten nach zielgruppenge- rechten Kriterien in den naturtouristischen Segmenten Landschaftsführung, aktives Naturerleben, Verbin- dung Kultur- und Naturerleben sowie Kulinarik – verbunden durch Erlebnischarakter, Schlechtwetteralter- nativen - Entwicklung von innovativen, Zielgruppen ansprechenden Angeboten im Umfeld von Ulrichshusen - Einbeziehung der Anwohner in die Gestaltung von Angeboten und dadurch Schaffung von Erwerbsalter- nativen im Bereich Tourismus sowie Identitätsförderung Definition von Qualitätsanforderungen: - Einführung von Qualitätssiegeln und Zertifizierungen für touristische Anbieter und Produkte - Verbesserung der regionalen Esskultur / verstärkte Etablierung von Regionalprodukten / regionale Küche

4.3 Maßnahmenprogramm in den drei Handlungsfeldern

Die oben allgemein definierten und aufgeführten Ziele, Strategien und Handlungsfelder werden im Folgenden konkretisiert und aus den identifizierten Schwächen und Herausforderungen direkte Maßnahmen mit Verantwortlichkeiten abgeleitet. Bei den aufgeschlüsselten detaillierten Maßnah- men handelt es sich um eine Zusammenstellung aus eigenen Schlussfolgerungen sowie Aussagen der regionalen Akteure. 164

4.3.1 Handlungsfeld 1: Infrastruktur Für das Handlungsfeld Infrastruktur wurden folgende Hauptdefizite aus der Bestandsanalyse, den Gesprächen und Workshops identifiziert:

164 Diese Ideen wurden aus Telefonaten, Gesprächen sowie zwei Workshops mit Akteuren und Interessierten der Region zusammengetragen.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 145 Kapitel 4 – Strategische Positionierung und Ableitung von Zielen und Maßnahmen

schlechte Anbindung der Region an die touristischen Quellmärkte Waren (Müritz) und Malchin (NP MSK): - an den öffentlichen Personenverkehr ohne Möglichkeit für Fahrradmitnahme - durch touristische landschaftsgebundene Rad- und Wanderwege (touristisches We- genetz) teilweise qualitativ schlechte inneren touristischen Erschließungswege und keine durch- gängige Vernetzung dieser kaum Parkplätze mit Anbindung an das touristische Wegenetz im KER naturschutzrechtliche Auflagen / Beschränkungen im KER im Bereich des NP MSK kaum Zielgruppen ansprechende Infrastruktur - Radfahrer freundliche Unterkünfte für eine Nacht - keine Gastronomie im mittleren Preissegment und mit regionalen Produkten - Versorgungsmöglichkeiten (Dorfläden) ohne gästefreundliche Öffnungszeiten - keine attraktiven Aussichts- und Attraktionspunkte mit ansprechender Ausschilderung / Information - keine identitätsstiftende und Angebot erweiternde Freizeitinfrastruktur im KER ungenügende und zusammenfassende Informationen für die Gäste zu touristischen Att- raktionspunkten und Angeboten schlechte Internet- und Telefonanbindung in der Gemeinde Moltzow

Herausforderungen Maßnahmen / Handlungen Verantwortlichkeiten Wenn das erreicht werden soll … muss das gemacht werden … mit Forderung an … Verbesserung der Anbindung des Erarbeitung des Radwegekonzepts des LK LK MSP KER an die touristischen Zentren MSP ‰ Bestimmung Hauptroute Amt Seenlandschaft Waren (Müritz) und Malchiner See Überarbeitung der regionalen Wegenetze Waren sowie innere Vernetzung der touris- unter Bedarfsaspekten und Bestimmung Gemeinde Moltzow tischen Wege einer Achse ‰ Verbindung Waren (Radweg ‰ Anziehen von Rad-, Wander- und Berlin-Kopenhagen) und Malchiner See Wasserwandergästen aus den um- (Radweg Hamburg-Rügen) liegenden touristischen Zentren als Definition innerer Erschließungswege in auch Einwohnern Anbindung an die im Radwegekonzept des LK definierte Hauptroute (insbesondere zu berücksichtigen: Anschlüsse Moltzow, Gra- bowhöfe, Vielist) ‰ Voraussetzung: touristischer Wegeplan mit Wichtungen und definierten Prioritäten der Umsetzungen (u.a. nach Zustand und Begeh-/Befahrbarkeit, Eignung für Wan- dern/Radfahren/Reiten/Kutschbetrieb, Wie- derherstellungsaufwand, Unterhaltungsauf- wand, Zielführung, Ideen zur Vermarktung) Einbindung in die laufenden Bodenord- nungs-/Flurneuordnungsverfahren Lupen- dorf und Dahmen in Bezug auf die Wieder- herstellung aktuell nicht existenter Wege- verbindungen Anlandung in Dahmen für Wassertourismus ausbauen

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 146 Gemeinde Moltzow

Kapitel 4 – Strategische Positionierung und Ableitung von Zielen und Maßnahmen

Herausforderungen Maßnahmen / Handlungen Verantwortlichkeiten Wenn das erreicht werden soll … muss das gemacht werden … mit Forderung an … Anziehung von Gästen mit Automo- Verkehrslenkungsmaßnahmen Gemeinde bil, die aufgrund der mangelnden Prüfung möglicher Stellplätze für Autos und Anbindung durch touristische Rad- Wohnmobile und Wanderwege sonst nicht in die Region kommen Ausweisung / Schaffung von Wanderpark- plätzen Ausweisung von Caravanstellplätzen Verbesserung des Services sowie Kommunikation mit den regionalen Ver- Leistungsträger der innerörtlichen Mobilität für Rei- kehrsunternehmen wie Busunternehmen / sende ohne Automobil privaten Taxiunternehmen zwecks Gepäck- und Radtransport, Shuttleservice Ansprache der Leistungsträger in der Regi- on bezüglich der Möglichkeit für Fahrradver- leih und Servicestation ‰ mobiler Repara- turservice, Rad- & Gepäcktransports Projekt e-Bike Verleih

4.3.2 Handlungsfeld 2: Marketing, Kommunikation und Organisation Für das Handlungsfeld Marketing und Kommunikation wurden folgende Hauptdefizite, die einen Handlungsbedarf erfordern, herauskristallisiert: mangelhafte Kooperation der Leistungsanbieter des gesamten U-Raumes mangelndes Bewusstsein der Einheimischen für den Wert und die positiven Effekte der touristischen Entwicklung Darstellung / Kommunikation der Region nach außen ‰ fehlende Positionierung zur Eingliederung unter bestehende Marke der regionalen TV MS und MSP Gemeindename ohne touristische Signalwirkung Randlage der Region Moltzow - Kooperationsraum verteilt auf drei Amtsbereiche und zwei Landkreise - Planungs- und Realisierungsschwierigkeiten - gefühltes Problem der Zuständigkeit für die Vermarktung kaum Integration der Region als touristischer Raum mit entsprechenden Angeboten in die regionalen Tourismusverbände und lokalen Touristinformationen mangelhafte und keine einheitliche Vermarktung der touristischen Angebote und Anbie- ter (u.a. Beherbergung) der Region an einer Stelle ‰ schwierige Auffindbarkeit für Gäste mangelnde und kompakte Gästeinformationen / Kommunikation der Angebote innerhalb des KER

Herausforderungen Maßnahmen / Handlungen Verantwortlichkeiten Wenn das erreicht werden soll … muss das gemacht werden … mit Forderung an … Innenmarketing – Stärkung der Iden- Nutzung der Gärten der Anwohner Gemeinden tität und des Bewusstseins der Ein- ‰ Anbieten der Gartenprodukte in Form Einwohner wohner für den Wert des Tourismus kleiner Verkaufsstände ‰ Erweiterung des kulinarischen Angebots

‰ positives und aufgeschlossenes Image der Region

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 147 Kapitel 4 – Strategische Positionierung und Ableitung von Zielen und Maßnahmen

Herausforderungen Maßnahmen / Handlungen Verantwortlichkeiten Wenn das erreicht werden soll … muss das gemacht werden … mit Forderung an … Akteure vernetzen und Maßnahmen / Pro- Amt Seenlandschaft jekte umsetzen sowie Angebote entwickeln Waren Verstärkung der Zusammenarbeit ‰ Gründung von thematischen Arbeitsgrup- Gemeinden der Akteure/Anbieter im U-Raum pen mit Leistungsträgern (u.a. gastronomi- sche Anbieter, Anbieter regionaler Produkte, Anbieter von Touren / touristischen Angebo- ten) Entwicklung einer eigenen Homepage für Gemeinde die Region DMO MSP ‰ Reservierung der Homepage Domain Leistungsträger www.land-ulrichshusen.de (bereits realisiert: Herr Hübener) NP MSK verstärkte Einbindung ins Themenmarketing externe Agenturen der überregionalen Vermarktungsplattfor- und / oder Einbindung men und Marketingakteure (DMO MSP, von Bildungseinrich- TMV, NP MSK) tungen (Universitäten und Hochschulen) ‰ Schaffung eines einheitlichen Erschei- Erstellung z.B. eines nungsbilds / Layout für Printmaterialien Marketingkonzepts im (Corporate Design) aufgrund des Alleinstel- Rahmen von studen- einheitliches Außenmarketing zur lungsmerkmals Schloss Ulrichshusen und tischen Projekten Natur mit Region präsentierendem Slogan Steigerung der Bekanntheit der ehrenamtlich Tätige Region und ihrer Angebote und ‰ durch Bürgerabstimmung Gewährleistung einer einheitlichen Anfrage an TV MSP zur Einbindung der und gebündelten Präsenz der Ange- Region Moltzow in das Vorhaben der Nut- bote und Leistungsträger zung von Apps Erstellung eines Mediaplans bzw. Marke- tingkonzepts mit Art, Zielgruppen, Zeitpunkt der Aktion, Kosten, Reichweite Einstellen touristischer Angebote in Wikipe- dia Einbindung in die Webseite des benachbar- ten NP MSP (u.a. Veranstaltungskalender) Erstellen eines einheitliches Gastgeberver- zeichnis sowohl für den KER als auch für den KOR ‰ Verwendung des Buchungspor- tals www.fewo-mv.de als Basis oder eigene regionale Informationshomepage Einbindung in die Kommunikationskanäle Stadt Waren der lokalen Tourist Informationen bzw. Ser- lokale TI Waren, vicepunkte sowie Zeitungen / Amtsblatt, vor Malchin, Teterow allem in den Städten Waren (Müritz), Mal- chin und Teterow Gemeinde Bewerbung an Draisinenendpunkt (Waren) Leistungsträger Amt Seenlandschaft Kommunikation der lokalen Angebo- für weitere Angebote bei Wiederbesuch (Infostand/ -säule) Waren (Amtskurier) te hinsichtlich tagestouristischer Angebote Einrichtung von Info-Punkten und Info- lokale Zeitungen (z.B. Ecken im KER und KOR Nordkurier) ‰ mögliche Orte: Dorfläden, Unterkunftsan- bieter Informationen der Homepage in gedruckter Form Entwicklung einer Angebots-Flyer-Box

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 148 Gemeinde Moltzow

Kapitel 4 – Strategische Positionierung und Ableitung von Zielen und Maßnahmen

Herausforderungen Maßnahmen / Handlungen Verantwortlichkeiten Wenn das erreicht werden soll … muss das gemacht werden … mit Forderung an … intensive Erschließung als Geocaching- Einheimische Region („Schnitzeljagd“) Nutzung alternativer, finanziell Leistungsträger machbarer Marketingmöglichkeiten ‰ anmelden bei http://www.geocach.com/ Bildungsträger im ‰ Erschließung neuer Zielgruppen ‰ Ausarbeiten interessanter Routen und Rahmen von Schul- und Bekanntmachung der Region Geschichten (siehe Projektpass Kapitel 4.1) projekten

4.3.3 Handlungsfeld 3: qualitativ hochwertige Produktentwicklung Hauptsächliche Schwächen, die sich aus der Bestandsanalyse, den Gesprächen und Workshops hinsichtlich des Themas touristische Produkte / Angebote ergeben haben, sind folgende: fehlende Erlebbarkeit der Region Moltzow insbesondere rund um das Schloss Ulrichs- husen und fehlende Einbindung des Natur- und Landschaftspotenzials in touristische Angebote ‰ neben den Angeboten des Schlosses kaum thematische Bezüge und Ziel- gruppen ansprechende Angebote mit Alleinstellungsmerkmal (z.B. Natur- & Kulturerleb- nis für die Sinne; Aktiv in der Natur etc.) landschaftliches und kulturhistorisches Potenzial bzw. Angebotselemente kaum in tou- ristischen Angeboten und Routen bzw. geführten Touren aufgegriffen und miteinander verknüpft und kombiniert, nicht zugänglich und insgesamt kaum überregionale Aus- strahlungskraft (z.B. Kirchen-, Garten-, Gutshaustouren; Bräuche und Feste) kaum Tagesangebote für Gäste aus dem U-Raum keine Schlechtwetter- bzw. Ganzjahresangebote im KER ungewisse Finanzierung bzw. kaum öffentliche Gelder für die Entwicklung von Angebo- ten relativ geringes Qualitätslevel bei den touristischen Angeboten und den touristischen Infrastrukturen (Gastronomie und Unterkunft) ‰ kaum Nutzung von Qualitäts- und Um- weltsiegeln noch recht geringe Beteiligung an kulinarischen Projekten und Initiativen im Untersu- chungsraum

Herausforderungen Maßnahmen / Handlungen Verantwortlichkeiten Wenn das erreicht werden soll … muss das gemacht werden … mit Forderung an … Etablierung regelmäßiger Treffen / Gemeinden Stammtische regionaler Akteure / Ein- Marketingexperten wohner der Gemeinden DMO Mecklenburgische ‰ Gründung einer AG touristische Ange- Seenplatte bote, beispielsweise zur Thematik Sagen Einheimische Inwertsetzung des touristischen & Mythen / Kulturgeschichte Potenzials und Einbindung der Entwicklung thematischer Wegeführun- Leistungsträger kulturhistorischen Sehenswürdig- gen (z.B. historische Obstbaumalleen) TV Waren / TI Malchin / keiten in durchgängige Themen- Schaffung vernetzter touristischer Kombi- Teterow routen, Produktgestaltung, Erleb- angebote, die alle natur- und kulturräum- NP MSK nisangebote lichen Potenziale inkludieren (z.B. Draisi- Bürgerversammlungen ‰ touristische Angebotsergänzung ne, Kutsche und Kulinarik) Ehrenamtliche bzw. -erweiterung Angebotsentwicklung durch Kooperation Schulklassen (Projektwo- von Landwirtschaft, Naturparkverwaltung chen) und touristischen Leistungsträgern

Entwicklung weiterer thematisch ausge- richteter Sportangebote bzw. Sportanla-

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 149 Kapitel 4 – Strategische Positionierung und Ableitung von Zielen und Maßnahmen

Herausforderungen Maßnahmen / Handlungen Verantwortlichkeiten Wenn das erreicht werden soll … muss das gemacht werden … mit Forderung an … gen im ländlichen Raum, um so die An- gebotsvielfalt zu erhöhen Entwicklung von Angeboten unter Einbin- dung der Kirchen ‰ Nutzung religiöser Feiertage als Eventanlässe Zuarbeit an Inhalten für Angebote Erstellung von Geocaches (dort ggf. eigene AG „Geocaching“ oder Steuerung über einen interessierten Ehrenamtlichen Etablierung saisonaler Themenfeste Klärung potenzieller Standorte sowie Baurecht Auslistung der Ansprüche und Anforde- Bürgermeister rungen der Zielgruppen im Nischenseg- Leistungsträger ment Naturtourismus (Naturbeobachter, Wissen um die Ansprüche / Wün- Aktivurlauber etc.) sowie Kulturinteres- Konzept animare / UP sche der anvisierten Zielgruppen, sierte um ansprechende, qualitativ hoch- wertige Angebote zu entwickeln Netzwerketablierung bzw. Etablierung von Akteurstreffen zur gemeinsamen Entwicklung buchbarer und vernetzter Angebote Entwicklung bzw. Zusammenstellen vor- Einheimische mit Orts- handener kürzerer Rundwege für Einze- kenntnissen lorte im Gebiet Leistungsträger (Finanzie- einheitliche und zusammenfassen- Entwicklung einer Flyer-Box mit allen rung über Verbundmarke- de Übersicht der touristischen Routen ting der Leistungsträger) Routen und aller touristischen Angebote TV Mecklenburgische Seenplatte TI Waren, Malchin, Tete- row Ansprache potenzieller Kooperations- Leistungsträger Einbindung attraktiver Angebote im partner (touristische Leistungsträger, z.B. Forstamt Segelflughafen Vielist, Forstamt - Umfeld und Vernetzung der Ange- NP MSK bote und Anbieter hagen und NP MSK für Umweltbildungs- angebote) Warener Luftsportverein e.V. Erhöhung der Kenntnis bezüglich Quali- Konzept animare / Um- tätsanforderungen eigener und potenziel- weltPlan ler Zielgruppen (z.B. Radwanderer, Wan- Leistungsträger derer, Familien, Kulturgäste) Erhöhung der Qualität der touristi- TI Waren, Malchin, Tete- Verstärkung der Zusammenarbeit mit row schen Angebote und Infrastruktur Weiterbildungseinrichtungen und Instituti- durch Kommunikation der Stan- onen DEHOGA Mecklenburg- dards an die Akteure vor Ort Vorpommern Initiativen ländlichfein / WanderMa(h)l / Ma(h)lRegional nutzen und einbinden IHK oder selbst initiieren

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 150 Gemeinde Moltzow

Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

5. Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

Aus den in Kapitel 3 formulierten Projektideen und notwendig anzugehenden Maßnahmen werden nun konkrete und vor allem in der Region umsetzbare Projekte in Projektpässen formuliert. Dies sind zum einen in den Workshops erarbeitete, andererseits aus den Best-Practice-Beispielen an- derer Regionen abgeleitete und für die Region als geeignet angesehene umfangreiche Projekte mit Angabe ökonomischer und sozialer Effekte.

Tabelle 5-1: Projektvorschläge aus den Workshops sowie Gesprächen mit regionalen Akteuren

Aufnahme der Idee Handlungsfeld Projekt-Vorschlag in Projektpass Realisierung der Anbindung der Region Moltzow an die Touris- X muszentren Waren und Malchin / Malchiner See durch Ausbau der Radwegeinfrastruktur Wiederbelebung historischer Wege als lokale Rad- und Wan- X derwege zur innerörtlichen Anbindung und als touristische Rundwege: Pflege & Entwicklung, Wiederbelebung, Auswei- sung, z.B. Kirchsteig Entwicklung Themenrouten / Touren verschiedener Länge und Routenführung mit Verknüpfung einzelner Angebote (Einbindung X regionaler Sagen, Mythen, Geschichten) Schaffung von Aussichtspunkten zum Landschafts-Erleben X Schaffung von Wanderparkplätzen mit Ausweisung von Cara- X vanstellplätzen Erweiterung der Konzertscheune Ulrichshusen - Infrastruktur Besucherlenkung und Information durch Ausweisung von Se- X henswürdigkeiten, z.B. Angebots-Flyer-Box Wiederbelebung bzw. Schaffung von Gastronomieangeboten in X Moltzow und Schwinkendorf Schaffung von Beherbergungsmöglichkeiten für 1 Nacht (vor allem für die Zielgruppe Radfahrer) & mit ADFC-Zertifizierung - (Bett&Bike) der Betriebe Errichtung einer Gärtnerei in Tressow - Errichtung einer Bäckerei mit Cafe in der Alten Schmiede in - Tressow Ausweisung von Sehenswürdigkeiten X

Renaturierung einer Konversionsfläche rund um Rothenmoor zur - Vogelbeobachtung

Einrichtung Homepage für das Land Ulrichshusen X

Kommunikation des Alleinstellungsmerkmals X

Innen- und Etablierung eines Akteurs-Netzwerk in Form von Arbeitsgruppen X Außenmarketing Einbindung der Region durch Repräsentation in Marketingporta- X len Verschönerung der Vorgärten in den Ortschaften durch Bürger- - aktionen

Angebots- und Entwicklung von Tages- bzw. Mehrtagesangeboten X

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 151 Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

Aufnahme der Idee Handlungsfeld Projekt-Vorschlag in Projektpass Produktent- Planung von jahreszeitlichen Events (Themenfeste) X wicklung / Quali- ÖPNV-Anbindung: Verbesserung der Anbindung an die Zentren tät - sowie Verbundtickets und Kombi-Angebote Etablierung einer Dauerausstellung zum Thema Schlösser & - Gutshäuser in Ulrichshusen Schaffung von Kinderbetreuungsangeboten für Gäste der Regi- X on

Angebot geführter Kultur- und Naturwanderungen X

Fahrradservice: Sicherstellung eines Shuttles von und zu den Tourismuszentren sowie vom Endpunkt der Draisine in Schwin- - kendorf zum Beginn / Notfalldienst; Radtausch; Abholservice

Tabelle 5-2: Übertragbare Best-Practice-Beispiele

Best-Practice Aufnahme der Idee in Projektpass Erlebnis-/Themenweg „Investitionsstandort Dorferleben Schwinkendorf“ Reitregion - Wanderreiten Baumwipfelpfad Barfußpfad „Investitionsstandort Dorferleben Schwinkendorf“ „Besucherlenkung und Information & Erschließung touristi- Durchblickpanorama scher Sehenswürdigkeiten“ Erlebniswald alternative Unterkünfte: Baumhaushotel und „Investitionsstandort Dorferleben Schwinkendorf“ Bahnwaggons Kletterwald/ Teamparcours / Hoch- & Nied- „Investitionsstandort Dorferleben Schwinkendorf“ rigseilgärten Flower-Show & Gartenfeste „Investitionsstandort Ulrichshusen“ Gartenanlage mit Küchengarten Fußballgolf Funsportplatz ( Slackline-Park) Investitionsstandort Dorferleben Schwinkendorf“ Skatepark Vogel- & Haustierpark Energiedorf Kultur im Park teilweise „Investitionsstandort Ulrichshusen“ Kulturzentrum und Erlebnisgastronomie „Dorferleben Schwinkendorf“ Geocaching / GPS-Guide „Entwicklung von Geocaching-Touren / GPS-Schnitzeljagd“

5.1 Übersicht über die in Projektpässen aufgenommenen Maßnahmen und Projekte

Die in Kapitel 4.1 dargestellten Projektpässe sind aus touristischer Sicht notwendige nicht investive Maßnahmen bzw. Projekte, die als Grundlage für die weitere touristische Entwicklung erachtet werden. Insbesondere Maßnahmen im Handlungsfeld Marketing und Angebotsentwicklung werden hier dargestellt. Zu den investiven Maßnahmen in Kapitel 4.2 werden die für die Region als mögli- che Investitionsmaßnahmen identifizierten Projekte mit Kurzbeschreibung der Investition, Zielgrup-

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 152 Gemeinde Moltzow

Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe pe(n), potenziellen Standorten bzw. Eignung für die Region / Anforderungen, Investitionskosten, potenziellen Besucherzahlen / Modellen der Re-Finanzierung, angenommenen Preisen und ge- schätzten Einnahmen, Aufgaben / weiteren Handlungsschritten sowie zum Teil spezialisierten An- bietern dargestellt. Bezüglich der Aussagen zu potenziellen Standorten wird darauf hingewiesen, dass es ich um Standort-Vorschläge handelt. Es wurde eine grobe Vorprüfung der Standortfakto- ren vorgenommen, jedoch keine detaillierte Standortanalyse. Dies ist Aufgabe der nachfolgenden Konkretisierung sowie Aufnahme im Flächennutzungsplan. Wichtige Schritte hierzu sind in den Projektpässen unter „Aufgaben / Handlungsschritte“ jeweils aufgeführt.

Handlungsfeld 1: Kommunikation und Marketing

Stärkung des Innenmarketings: - Aufbau eines Akteurs-Netzwerks und Kooperation in Form von Arbeitsgruppen und Unternehmerstamm- tischen

Stärkung des Außenmarketings / der Außendarstellung: - bessere Einbindung in die Marketingverbünde der Region - Einbindung in die Angebote der touristischen Zentren Naturpark MSK und Stadt Waren - Präzision des Alleinstellungsmerkmals & der Positionierung am Markt - Entwicklung einer eigenen Homepage: www.land-ulrichshusen.de & Vernetzung mit relevanten Marke- tingplattformen - Cross-Marketing der Anbieter über eine Angebots-Flyer-Box

Handlungsfeld 2: Angebots- und Produktentwicklung / Veranstaltungen Aufbereitung der Alleinstellungs-Themen „Maltzahnsche Kulturlandschaft“, „Wasserschloss Ulrichs- husen“, „Sagen & Mythen“: - Themenanalyse und Inszenierungskonzept zur Aufbereitung / Sichtbarmachung dieser Themen - Handbuch und Schulungen für Gästeführer - Entwicklung von geführten Touren Entwicklung Themenrouten: - Entwicklung von Themenrouten für Individualreisende zu den Alleinstellungsmerkmalen

Entwicklung von Geocaching-Touren: - Entwicklung einer GPS-Schnitzeljagd für Geocacher

Produktentwicklung: - Einzelbausteine - Pauschalen / Tages- und Mehrtagesangebote für Individualtouristen - Pauschalen für Busreiseveranstalter Profilierung der Region über regionale Veranstaltungen (ergänzend zu Festspielen MV): - Flower-Show Ulrichshusen - Entwicklung eines Veranstaltungskonzeptes für das künftige Veranstaltungszentrum in Schwinkendorf (in Ergänzung zur Konzertscheune Ulrichshusen) >> Kultur auf dem Land - Einbindung in regionale Veranstaltungen (z.B. WanderMahl rund um die Müritz, Sportveranstaltungen) - Entwicklung & Organisation neuer jahreszeitlicher Veranstaltungen und Veranstaltungen in Dorfkirchen Schaffung von Kinderbetreuungsangeboten für Gäste der Region - Kinderbetreuungsangebote für Gäste der Region in den Kitas Moltzow und Schwinkendorf >> Kommuni- kation des Angebots der Betreuungsmöglichkeit bei den Unterkunftsanbietern im KER

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 153 Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

Handlungsfeld 3: Infrastruktur 3.1 touristische Wege, Besucherlenkung & Erschließung touristischer Sehenswürdigkeiten

Radwege-Anbindung Region Moltzow an die Tourismuszentren Waren und Malchiner See: - Schwinkendorf - Schwarzenhof (Anbindung an Waren über Hinrichshagen) - Klocksin - Rothenmoor / Dahmen (Anbindung an Malchiner See)

Wiederbelebung historischer, nicht mehr existenter Wege: - Rothenmoor - Ulrichshusen (Kirchsteigweg) mit Anschluss an Waren (Müritz) - Lückenschluss Rothenmoor nach Schwinkendorf - Lückenschluss Rundweg Schwinkendorf - Lückenschluss Moltzow - Ulrichshusen - Lückenschluss Marxhagen - Ulrichshusen - Rothenmoor - Ulrichshusen (Rundweg in Verbindung mit Kirchsteigweg) Wander-Parkplätze in Kombination mit Caravanstellplätzen: - Marxhagen (Wege nach Rambow und Ulrichshusen) - südlich Kibitzmoor an der B 108 (Weg am Denkmal) - Schwinkendorf auf Stellplatz in gemeinsamer Nutzung mit Stellplatz und Gastronomie - bestehender Parkplatz Moltzow - Campingplatz Dahmen Besucherlenkung- und Information & Erschließung touristischer Sehenswürdigkeiten (Schautafeln, Durchblickspanoramen & Leitsystem, Rast- und Picknickplätze): - Hellbach - Burgtal - Obstbaumalleen - Guts- und Herrenhäuser: Ulrichshusen, Schwinkendorf, Moltzow und Marxhagen, Tressow, Langwitz, Lupendorf - Rambow (Kirchendorf ohne Gutshaus) 3.2 Investitionsstandorte touristischer Projekte Draisinenstrecke Waren-Schwinkendorf: - Gestaltung des Ankunftsbereichs und Bahnsteigs in Schwinkendorf inkl. Aufenthaltseinrichtungen - Gestaltung des Ausstiegs- und Haltepunktes Tressow inkl. Rastplatz - Informationstafel am Startpunkt Waren (Müritz) über Draisinenstrecke und Angebote in Schwinkendorf - Einrichtung einer Radverleih- und E-Bikestation am Bahnsteig Schwinkendorf - Entwicklung von Kombitouren Draisine-Rad und Draisine-Kutsche ab Schwinkendorf

Investitionsstandort Draisinenendhaltestelle Schwinkendorf: - Entwicklung einer Wegeachse durch den Kernbereich des Ortes inkl. gestalterische Verbindung funktio- neller Orte (Umfeldverbesserung, Aufenthaltseinrichtungen, Leitsystem) - Umnutzung der alten Kegelbahn zu einem attraktiven Ausflugs-Café, landschaftsplanerische Gestaltung des Umfeldes (unter Einbeziehung des vorhandenen Teiches) - Niedrigseilgarten, Barfußpfad & Kinderspielplatz (angrenzend an das Ausflugs-Cafe) - Bahnwaggonunterkünfte am Draisinenbahnhof Schwinkendorf - Slackline-Park / Fun-Sportplatz (Sportplatz Schwinkendorf) - Hotel- und Gaststättenakademie (im ehemaligen Pfarrhaus Schwinkendorf)

Investitionsstandort Ulrichshusen: - Erweiterung der Konzertscheune Ulrichshusen - Flower-Show (Schlosspark Ulrichshusen)

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 154 Gemeinde Moltzow

Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

Handlungsfeld 3: Infrastruktur Investitionsstandort Tressow: - Gärtnerei (in Verbindung mit Flower-Show Ulrichshusen) - Bäckerei und Cafe in alter Schmiede Tressow - Gestaltung des Ausstiegs- und Haltepunktes Tressow inkl. Rastplatz (siehe Projektpass Draisinenstre- cke)

5.2 Nicht investive Projekte

Nachfolgend sind die nicht investiven, auf einen eher kurzen Umsetzungszeitraum angelegten Projekte in Projektpässen dargestellt.

5.2.1 Handlungsfeld 1: Kommunikation und Marketing

Maßnahme 1.1 Stärkung des Innenmarketings: Akteurs-Netzwerk in Form von Arbeitsgruppen Kurzbeschreibung Etablierung eines Netzwerkes / einer AG im engeren und weiteren Raum Moltzow für eine abgestimmte Aufbereitung aller vorhandenen Potenziale an Freizeit- und Erlebnis- möglichkeiten zur gemeinsamen Angebotsentwicklung sowie eine gemeinsame Ver- marktung der Angebote unterschiedlicher Leistungsträger Ausgangssituation bisher keine Netzwerke bzw. regelmäßigen Treffen von Akteuren aller Bereiche, Akteu- re agieren für sich allein Ziele Steigerung der Qualität und Quantität touristischer Angebote sowie der tourismusrele- vanten Aktivitäten in der Region durch Vernetzung der Akteure und Leistungsträger und Arbeit in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe Zielgruppen Touristische Leistungsträger Aufgaben / Hand- - Benennung von wichtigen Akteuren für die Arbeitsgruppenbildung ‰ Interessens- lungsschritte gewinnung über Bürgerversammlung - Benennung eines Verantwortlichen für die Gesamtkoordination jeder Arbeitsgruppe - Etablierung eines Stammtisches bzw. thematischer Arbeitsgruppentreffen in fol- genden Handlungsfeldern: o Wegeinfrastruktur: Wanderparkplätze / touristische Wege o Marketing & Produktentwicklung & Veranstaltungen o Dorfentwicklung Schwinkendorf Akteure - Touristische Leistungsträger (AP Frau Conrad (Wassermühle Ziddorf) ‰ würde die Netzwerkkoordination übernehmen) - Bürgermeister der Gemeinden im KER und KOR (AP Herr Kascheike, Gemeinde- vertreter Moltzow) - Landkreis Mecklenburgische Seenplatte (AP Herr Müller) - Amt Seenlandschaft Waren (AP Frau Matthei) - Naturpark Mecklenburgische Schweiz / Kummerower See (AP Herr Wiehle) - Stadt Waren, Amt für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung (AP Herr Schneidler) Zeithorizont kurzfristig Kosten Keine Kosten, evtl. Moderation durch externen Moderator - Moderationskosten: ca. 800,- Euro (netto) / Workshop bzw. Arbeitsgruppentreffen inkl. Vorbereitung - Moderationskosten für ca. 4 AG-Treffen / Jahr á 3 Arbeitsgruppen: 9.600,- Euro (netto)

Der Aufbau eines Akteurs-Netzwerkes und die regelmäßige Zusammenarbeit in Form von Arbeits- gruppen oder auch informellen Unternehmensstammtischen ist eine wichtige Voraussetzung zur Realisierung aller weiteren Maßnahmen.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 155 Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

Maßnahme 1.2 Stärkung des Außenmarketings / der Außendarstellung Kurzbeschreibung Bekanntmachung der Region mit dem Alleinstellungsmerkmal „Ulrichshusener Land“ durch eine gemeinsame konsistente Außendarstellung und Vertrieb der Angebote über die Marketingverbünde des Landes Ausgangssituation Bisher verfolgt die Gemeinde Moltzow keinen gemeinsamen Außenauftritt und kein abgestimmtes Alleinstellungsmerkmal, das nach außen über die Dachmarken bzw. Marketingverbünde der Region kommuniziert wird. Das Schloss Ulrichshusen vermark- tet sich bereits gezielt über verschiedene Kanäle und hat einen relativ hohen Bekannt- heitsgrad erreicht. Die übrigen Anbieter konnten diesen Bekanntheitsgrad jedoch bisher nicht für sich nutzen. Ziele - Steigerung der Außenwahrnehmung der Region Moltzow durch deren Einbindung und Repräsentation in regionalen als auch überregionalen Quellmärkten - genaue Definition der eigenen Positionierung der Region: Bestimmung des Allein- stellungsmerkmals & Diskussion der Ausrichtung der Regionalen Entwicklung - gemeinsame Außendarstellung der Region als „Ulrichshusener Land“ & damit Erhöhung des Bekanntheitsgrades Zielgruppen - Thematisch: - Natururlauber, Radtouristen & Wanderer - Kulturreisende & Garteninteressierte - Wellnessurlauber - Soziodemographisch: - Best Ager - Familien & Kinder - Herkunft: - Tagesgäste (Einwohner der Region) - Tagesausflügler (Urlaubsgäste der Region) Aufgaben / Hand- - Diskussion und Detaillierung des Alleinstellungsmerkmals der Region Moltzow & lungsschritte ggf. Abänderung des aktuellen und vorläufigen Gemeindenamens Moltzow in Ul- richshusen - Genauere Bestimmung der eigenen Positionierung am Markt durch Festlegung der Zielgruppen, Hauptthemenfelder & Angebote - Bestimmung Leit- und Marketingziele ‰ Ableitung der eigenen Vision zur Touris- musentwicklung in der Region (Wo wollen wir hin und was müssen wir dafür tun?) - Orientierung der Themendefinition an den Themen des Landestourismusverban- des, Einbindung der Marketingaktivitäten in das Landesmarketing (TMS & TMV) zur Erzielung einer größeren Reichweite & Nutzung von Image und Bekanntheits- grad - Einbindung in die Marketingverbünde der Region: TMS sowie TI Teterow, Waren, Malchin, insbesondere Vertrieb der Angebote in Waren (Müritz) - Erstellung eines Marketing- und Mediaplans zur Umsetzung künftiger Marketingak- tivitäten - Durchführung gemeinsamer Werbemaßnahmen (z.B. eigene Homepage, Einbin- dung in Seenplatte App, Beteiligung an Kampagnen der Tourismusverbände, Onli- nemarketing u.a.) - Realisierung von Cross-Marketing-Aktionen (gegenseitige Bewerbung der Angebo- te der Region) Akteure - Leistungsträger - Ämter & Gemeinden - Naturpark Mecklenburgische Schweiz / Kummerower See

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 156 Gemeinde Moltzow

Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

Kooperations- - Regionaler Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte / künftige DMO partner - Stadt Waren, Amt für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung (Herr Schneidler) - Tourismusverband Mecklenburg Vorpommern - Marketing- und Media-Agenturen (als Auftragnehmer) Zeithorizont Kurzfristig – mittelfristig - 1 Jahr Vorlaufzeit nötig, um in den Magazinen und Broschüren der Tourismusver- bände präsent zu sein - 2 Jahre Vorlaufzeit, um bei großen Reiseveranstaltern präsent zu sein Finanzierung / Marketing- und Mediaplanung: ca. 10.000 – 20.000 Euro Kosten Marketingbudget: ca. 60.000 Euro Maßnahme 1.2.1 Entwicklung einer Internetpräsenz der Gemeinde & angrenzenden Umgebung: www.land-ulrichshusen.de Kurzbeschreibung Schaffung einer Internetpräsenz land-ulrichshusen.de zur Bündelung des Informations- angebotes und einheitlichen Gästeansprache, Platzierung unter dem Dach der Touris- musverbände Ziele - Erhöhung des Bekanntheitsgrades & Imageprofilierung - virtuelle Anbindung der Angebote der Gemeinde an die Tourismuszentren - Einbindung der Informationsangebote der Region „Land Ulrichshusen“ in Internet- portale des Landestourismusverbandes und der Regionalen Tourismusverbände Aufgaben / Hand- - Klärung und Sicherung der URL & des Hostings lungsschritte - Abstimmung zur Datenpflege der Webseiteninhalte - Erstellung eines Screen-Designs nach den neuen Designvorschriften des Touris- musverbandes MV 165 - Erarbeitung eines Webseiten-Konzeptes (Struktur, Inhalte, Informationstiefe, Re- daktionssystem etc.) inkl. Pflichtenheft und Entscheidung für ein CMS zur Daten- pflege - Klärung der Möglichkeit der kostenlosen Präsentation auf den Internetseiten des TMV 166 (Informationstiefe, Layout, Links etc.) - CMS-Programmierung und Datenpflege - Erstellung einer touristischen Übersichtskarte der Region und Darstellung der tou- ristischen Highlights im Freizeitnavigator / Einbindung des Freizeitnavigators - Einbindung des Veranstaltungskalenders des TMV in die Homepage & Datenpfle- ge 167 - Anlegen eines Gastgeberverzeichnisses von Hotel bis Ferienwohnung bzw. Einbin- dung einer Onlinebuchungsmaschine der TV - Erstellung eines Angebotsverzeichnisses - Erstellung eines Verzeichnisses aller örtlichen Naturführer - Erstellung eines Verzeichnisses aller regional tätigen Künstler, Handwerker und Lebensmitteproduzenten Akteure - Anbieter touristischer Produkte – Unterkunftsanbieter, Gastronomen, Natur- und Gästeführer, Radverleiher, Draisinenbetreiber, Veranstalter usw. - Gemeinde Moltzow

165 das Urlaubsdesign von Mecklenburg Vorpommern: http://www.tmv.de/urlaubsdesign 166 zum 1. Juli 2013 Präsentation eines neuen Onlineportals durch den Landestourismusverband ‰ Möglichkeit aller Ge- meinden und Tourismusakteure, sich kostenlos auf einer eigenen Plattform zu präsentieren und vorzustellen ‰ Gestaltung wie eine eigene Homepage: http://www.tmv.de/auf-nach-mv-de 167 kostenloses Eintragen von Veranstaltungen im landesweiten Veranstaltungskalender, welcher vom Landestourismus- verband verwaltet wird. Informationsseite: http://www.tmv.de/veranstaltungskalender Administrationsseite:http://kalender.auf-nach-mv.de/events/redaktion/index.php?action=start

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 157 Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

Kooperations- - zukünftige Destination Management Organisation Mecklenburgische Seenplatte partner - Naturpark Mecklenburgische Schweiz / Kummerower See TV Mecklenburg- Vorpommern (www.auf-nach-mv.de) - TV Mecklenburgische Seenplatte (www.mecklenburgische-seenplatte.de) - TV Mecklenburgische Schweiz (www.mecklenburgische-schweiz.com) Zeithorizont - kurz- bis mittelfristig - Start des neuen Onlineportals des Landestourismusverbandes MV zum 1. Juli 2013 Finanzierung / - Nutzung der Online-Plattform, des Veranstaltungskalenders im Corporate Design Kosten („Urlaubsdesign“) des Landestourismusverbandes: 100,- Euro / Jahr - Kosten einer eigenen Homepage je nach Qualität und Dimension bis zu 5.000€. - Prüfung der Möglichkeit der Pflege, Wartung und Aktualisierung der Homepage über Ehrenamt oder über touristische Leistungsträger (Redaktionsarbeitsplätze für einzelne Anbieter zur Pflege der eigenen Daten) Maßnahme 1.2.2 Cross-Marketing der Anbieter über eine Angebots-Flyer-Box Kurzbeschreibung Schaffung einer Angebots-Flyer-Box mit handlichen Detailkarten für die Gastgeber der Region als Information für ihre Gäste (Gastgeber und touristische Attraktionen als Aus- gangs-/ Wegepunkte) Voraussetzung: Schaffung neuer Angebote und Themenwege (siehe Maßnahmenplan) Ziele - Steigerung des Bekanntheitsgrades regionaler Anbieter/ Akteure durch gegenseiti- ge Vermarktung - Bekanntmachung der Angebote der Region - Vernetzung der Angebote der Region durch Rad- und Wandertouren Zielgruppen - Übernachtungsgäste im KER und KOR = potenzielle Tagesausflügler Aufgaben / Hand- - Definition und Organisation eines Bearbeitungsteams über Akteurs-Netzwerk lungsschritte - Festlegung von Anforderungen / Inhalten der Karten & des Flyer-Box-Systems (Zielgruppe, Attraktionen, Themengebiete, Informationstiefe, Ausgabeformat der Flyer/Handzettel, Standorte der Flyer-Boxen, Stückzahlen und Auflagenhöhe) - Auswertung und Aufbereitung aller relevanten Angebote/touristischen Elemente - Kartenerstellung - Flyerkonzept, Design und Druck - Aufbau des Flyer-Vertriebssystems innerhalb und außerhalb der Region Akteure Leistungsträger der Region (Beherbergung, Kultur, Gastronomie etc. >> Definition und Organisation über Akteurs-Netzwerk) Kooperations- angrenzende Gemeinden & Stadt Waren (Vertriebspartner) partner Naturpark Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See Zeithorizont kurz- bis mittelfristig Finanzierung / Kosten der Kartografie: ca. 1.500,- Euro (netto) Kosten Flyerdesign & Druck (ca. 5.000 Exemplare):: ca. 800,- bis 1.500 ,-Euro (netto) Anschubfinanzierung (Kartografie, Flyerdesign & Druck, Flyerboxen) evtl. über Förde- rung Folgefinanzierung Flyerdruck und Vertrieb über Beteiligung der Leistungsträger

5.2.2 Handlungsfeld 2: Angebots- und Produktentwicklung / Veranstaltungen

Maßnahme 2.1 Aufbereitung der Alleinstellungs-Themen „Maltzahnsche Kulturlandschaft“, „Wasserschloss Ulrichshusen“, „Sagen & Mythen“ Kurzbeschreibung Recherche zu kulturhistorischen Themen „Maltzahnsche Kulturlandschaft“, „Wasser- schloss Ulrichshusen“ sowie „Sagen & Mythen“ und deren Aufbereitung zur Nutzung für Informationsangebote und in der Außendarstellung der Region

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 158 Gemeinde Moltzow

Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

Maßnahme 2.1 Aufbereitung der Alleinstellungs-Themen „Maltzahnsche Kulturlandschaft“, „Wasserschloss Ulrichshusen“, „Sagen & Mythen“ Hintergrund Die genannten Themen wurden im Leitbildprozess von den Akteuren als die Themen mit Alleinstellungscharakter für die Gemeinde Moltzow identifiziert. Sie sind jedoch für den Touristen nicht selbst erschließbar. Bisher mangelt es an einer Inszenierung der Alleinstellungsthemen über entsprechende Medien oder Inszenierungselemente. Grundlage der Inszenierung ist die Aufbereitung kulturhistorischer Themen für Führun- gen u,a, Informationsangebote. Weiterhin können die Inhalte im Rahmen von Themen- routen und einer Geocachingtour sowie bei der Visualisierung von Geschichte & Kultur Verwendung finden.

Ziele Ausbau des touristischen Profils

Aufgaben / Hand- - Themenanalyse und Inszenierungskonzept zur Aufbereitung / Sichtbarmachung lungsschritte dieser Themen - Texterstellung für Infotafeln u.a. Medien (z.B. eGuides / Apps) zu kulturhistorischen Themen - Handbuch für Gästeführer - Schulungen für Gästeführer - Entwicklung geführter Touren (ggf. mit Gästeführern im Rahmen der Schulung) Akteure - AG aus lokalen Akteuren und Leistungsträgern - Pfarrhof Rambow (Herr Hübener) - Herr Fechner (Naturparkführer Region Ulrichshusen) Kooperations- Eigentümer historischer Gebäude und Artefakte, ggf. externe Experten partner Bildungsträger für Gästeführer-Schulungen (z.B. ÜAZ Waren, AFZ Rostock u.a.) Zeithorizont ab 2013 Finanzierung / - Keine Kosten bei Eigeninitiative / ehrenamtlichem Engagement Kosten - Bei Auftragsvergabe der Themenrecherche- und Aufbereitung inkl. Handbuch ca. 15.000 – 20.000 Euro (netto) - Schulungen für Gästeführer: ca. 100,- bis 300,- Euro / Teilnehmer (evtl. über regio- nale Bildungsträger) >> Schulung von 15 Gästeführern: 4.500,- Euro (netto)

Maßnahme 2.2 Entwicklung von Themenrouten Kurzbeschreibung Entwicklung von Themenrouten (Wanderrouten & Radrouten) für Individualreisende zu den Alleinstellungsmerkmalen, die verschiedene Angebote miteinander verknüpfen und folgende Themen erlebbar machen: Maltzahnsche Kulturlandschaft, Sagen & Mythen, Deutsche Alleenstraße und Obstbaumalleen sowie Wiederherstellung des historischen Kirchsteigs Hintergrund Die Gemeinde Moltzow besitzt spannende kulturhistorische und naturräumliche Potenzi- ale, die zum Teil erschlossen sind und beispielsweise über die thematischen Radwege Große Schlössertour, Blaues Müritzband, Eichentour und die Eiszeitroute zugänglich gemacht werden, die die Gemeinde Moltzow durchqueren. Es fehlt jedoch an kleineren Rundtouren innerhalb der Region, insbesondere für Wanderer, die die Orte und Leis- tungsträger verbinden. Ungenutzte Potenziale gibt es außerdem zu Themen wie die Maltzahnsche Kulturlandschaft, Sagen & Mythen, Deutsche Alleenstraße und Obst- baumalleen. Darüber hinaus gibt es historische Wege wie den alten Kirchsteig, die Nicht mehr existent sind und Potenzial haben, wieder hergestellt zu werden, um Netzlü- cken zu schließen und Rundtouren zu ermöglichen. Ziele Inwertsetzung der kulturhistorischen und naturräumlichen Potenziale der Region & Er- lebbarmachung durch weitere Themenrouten

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 159 Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

Maßnahme 2.2 Entwicklung von Themenrouten Zielgruppen Wanderer und Radtouristen Aufgaben / Hand- - Erfassung aller vorhandenen Wander- und Radwege und kartografische Darstellung lungsschritte - Erfassung touristischer Infrastruktur und Angebote an Wander- und Radwegen (Rastplätze, Infotafeln, Servicestationen, Gastronomie, Unterkünfte…) - Aufzeigen und Diskussion alternativer Routenführungen i.d. Arbeitsgruppe o Auswahl von Wegen mit unterschiedlichen Streckenkilometern für versch. Zielgruppen o Anbindung dieser Routen an überregionale Radwege o kartografische Darstellung des konkreten Wegeverlaufs der Rad- und Wan- derwege - Erarbeitung eines Konzeptes der lückenschließenden touristischen Routenbeschil- derung (Standorte festlegen) - Eruierung des Investitionsbedarfs (z.B. Radwegeausbau, Beschilderung…) - Umsetzung der Routenplanung - Aufnahme in Wanderbroschüre & Radbroschüren des TMS ‰ AG-Marketing Akteure AG Wegeinfrastruktur / touristische Angebote, insbes. - Pfarrhof Rambow (Herr Hübener) >> kulturhistor. Ortskenntnisse - Landschafts- und Naturführer in der Region (Herr Matthes, Herr Fechner) - Gutshaus Moltzow (Frau Rogister) >> Erfahrungen hinsichtlich (Tages-) Wanderrou- tenkonzipierung - Landkreis Müritz, Radwegemeister - Gemeinde Moltzow & Amt Seenlandschaft Waren Kooperations- DMO Mecklenburgische Seenplatte >> Vertrieb (Aufnahme in Rad- und Wanderführer / partner Kataloge) Zeithorizont langfristig Finanzierung / Rad- und Wanderroutenkonzept: ca. 20.000 – 60.000 Euro (netto) Kosten

Maßnahme 2.3 Entwicklung von Geocaching-Touren Kurzbeschreibung Entwicklung von Geocaching-Strecken bzw. einer GPS-Schnitzeljagd zur Erlebbarma- chung kulturhistorischer Themen und Bekanntmachung touristischer Routen der Region über eine interaktive Spurensuche unter Verwendung neuer Technologien Hintergrund Geocaching ist eine moderne Form der Schatzsuche, die es seit dem Jahr 2000 gibt und die ein steigendes Interesse erfährt. Die Kombination aus Naturerlebnis im Freien mit der Herausforderung, Schätze mit Hilfe eines GPS-Gerätes oder Smartphones zu finden und Rätsel zu entziffern, birgt neue Möglichkeiten insbesondere junge Zielgruppen an- zusprechen. Für Wanderer stellt Geocaching einen Zusatzanreiz dar, Aufgaben zu lösen und schöne Touren zu entdecken. Für Familien mit Kindern ist es ein geeignetes Ange- bot, Kinder zu Ausflügen zu bewegen. Für die Region ist es eine Möglichkeit, einerseits spannende neue Produkte und Touren anzubieten, die das kulturelle Erbe thematisieren und dessen Entdeckung zu einem Erlebnis werden lassen. Andererseits bietet sich die Möglichkeit, die Region über die Online-Darstellung der „Cahes“ (Verstecke) auf Geoca- ching-Webseiten zu bringen und die Geocacher direkt anzusprechen. Darüber hinaus können Geo-Caching-Touren von Gästeführern genutzt werden, um besondere geführte Gruppentouren anzubieten. In der Gemeinde Moltzow existieren noch keine Geoca- chingtouren. Auch entlang der Draisinenstrecke Waren-Schwinkendorf gibt es Potenzial für eine GPS-Schnitzeljagd.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 160 Gemeinde Moltzow

Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

Maßnahme 2.3 Entwicklung von Geocaching-Touren

Ziele - Bekanntmachung der Region durch aktives Erleben der natur- und kulturhistori- schen Besonderheiten - Schaffung moderner interaktiver Angebote für Tagesgäste der Region - Ansprache jüngerer Zielgruppen und Familien mit Kindern Zielgruppen - Geocacher - Familien mit Kindern - Wanderer - Radfahrer - Gruppen Aufgaben / Hand- - Entwicklung eines „Storyboards“ bzw. roten Fadens für eine Schatzsuche (Thema, lungsschritte kulturhistorisch interessante Orte, Aufgaben / Rätsel) - Ermittlung geeigneter Standorte für Verstecke / „Caches“ unter Berücksichtigung des geltenden Landschafts- und Naturschutzes sowie Privateigentums - Vorbereitung der „Caches“ (Behälter, Cachename, Koordinaten, Logbuch, Tausch- gegenstände, Rätsel) - „Caches“ verstecken (Aufnahme der Koordinaten, Eintragung in das Logbuch) - Veröffentlichung der „Caches“ und deren Koordinaten auf Geocaching- Webseiten 168 - Pflege der „Caches“ (Kontrolle der Logeinträge im Internet, Kontrolle & evtl. Aus- tausch der Inhalte / des Logbuchs) - Bekanntmachung der Geocachingtour über andere Vertriebskanäle (z.B. Webseiten der Tourismusverbände) Akteure AG Angebote und Marketing (Aufarbeitung der Kulturhistorie), insbes. - Pfarrhof Rambow (Herr Hübener) >> kulturhistor. Ortskenntnisse - Landschafts- und Naturführer in der Region (Herr Matthes, Herr Fechner) - Draisinenbetreiber (Herr Schwanebeck) >> Geocaching-Strecke entlang der Draisi- ne - u.a. touristische Anbieter Kooperations- DMO Mecklenburgische Seenplatte >>Online- Vertrieb partner Zeithorizont kurz- bis mittelfristig

Finanzierung / Ca. 5 – 10 Euro / Cache je nach Inhalt >> Finanzierung über Anbieter (z.B. Verteilung Kosten der Verantwortung für verschiedene „Caches“ / Standorte auf die jeweiligen Anbieter) oder ehrenamtliche Realisierung durch einen Anbieter (Landschafts- und Naturführer) bei Realisierung durch externe Dritte: ca. 15.000 Euro Konzeption einer Geocaching- Tour + 10.000 Euro Umsetzung (netto)

168 www.geochaching.com, www.opencaching.de, www.navichache.com

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 161 Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

Maßnahme 2.4 Produktentwicklung Kurzbeschreibung Entwicklung von buchbaren Produktpauschalen und -bausteinen für Individualreisende und Gruppen, Darstellung über gemeinsame Vermarktungsmedien in Print und Online Ausgangssituation Touristischen Angebote/Arrangements sind auf das Schloss Ulrichshusen beschränkt. Die Leistungsträger der Region arbeiten in der Produktgestaltung zu wenig zusammen. Es mangelt an buchbaren Paketen, auch mit Leistungsträgern aus dem Umfeld. Ziele Entwicklung vielfältiger und kombinierbarer Tages- und Mehrtagesangebote für Gäste der Region, insbesondere aus den touristischen Zentren Waren und Malchiner See Zielgruppen - Übernachtungsgäste im KER - Tagesausflügler aus dem KOR / Individualtouristen, insbes. Naturinteressierte, Familien mit Kindern und Kulturtouristen - Gruppen / Reiseveranstalter Aufgaben / Hand- - Errichtung einer Koordinierungsstelle / AG zur Bündelung der Aktivitäten lungsschritte - Einrichtung von Treffen der Leistungsträger in regelmäßigem Turnus - Schaffung einer gemeinsamen Basis zur Kooperation und Nutzung von Synergien - Sammlung und Bündelung von Veranstaltungs- und Angebotsdaten und Online- Darstellung - Klärung von organisatorischen/inhaltlichen Fragen: Anbieter des Gesamtpaketes/ Buchbarkeit/Zielgruppe, Kapazitäten/Preisgestaltung/Saisonalität/Qualität/ Ver- marktung - Workshops zur Produktentwicklung - Entwicklung von Tagesangeboten und Halbtagesangeboten (für Übernachtungs- gäste im KER & Tagesausflügler aus dem KOR) - Entwicklung vertiefter Spezialführungen (Erlebnis- und Themenführungen) - Entwicklung von Kombi-Angeboten (z.B. Sport, Kultur & Wellness, Kulinarik) - Organisation von geführten Touren und Individualtouren unter Einbeziehung ver- schiedener Fortbewegungsmittel ( Kutsche, Draisine, E-Bike-Angebote etc.) - Entwicklung von Mehrtagesangeboten in Kooperation mit anderen Anbietern - Entwicklung von Bausteinangeboten / Gruppenangeboten für Reiseveranstalter - Online-Darstellung der Angebote & Printwerbung Akteure - Anbieter touristischer Produkte – Unterkunftsanbieter, Gastronomen, Natur- und Gästeführer, Draisinenbetreiber (Herr Schwanebeck), Veranstalter, Reiterhof Klocksin (Herr Enning), Fahrradverleih Hinrichshagen (Herr Kuntzsch) - Lokale Touristinformationsstellen (Vertrieb) - Naturpark Mecklenburgische Schweiz / Kummerower See Kooperations- DMO Mecklenburgische Seenplatte partner Stadt Waren, Amt für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung (Herr Schneidler) regionale und überregionale Reiseveranstalter Zeithorizont kurzfristig Finanzierung / - Definition und Organisation über Akteurs-Netzwerk bzw. Arbeitsgruppe Kosten - Ggf. Kosten der Moderation des Produktentwicklungsprozesses (siehe 1.1) - Marketingkosten (siehe 1.2)

Maßnahme 2.5 Profilierung der Region über regionale Veranstaltungen Kurzbeschreibung Profilierung der Region über regionale Veranstaltungen: - Entwicklung einer Flower Show Ulrichshusen - Entwicklung eines Veranstaltungskonzepts für das zukünftige Veranstaltungszent- rum in Schwinkendorf (in Ergänzung zur Konzertscheune Ulrichshusen) >> Kultur auf dem Land

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 162 Gemeinde Moltzow

Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

- Einbindung der Gemeinde in regionale Veranstaltungen (z.B. WanderMahl rund um die Müritz oder Sportveranstaltungen wie die Radrundfahrt „Trimm Dich - rund um den Malchiner See 2014“ 169 ) - Entwicklung & Organisation neuer jahreszeitlicher Veranstaltungen / Feste und Veranstaltungen in Dorfkirchen: religiöse Feste oder Veranstaltungen unter Nutzung der Dorfkirchen Rambow, Domherrenhagen, Schwinkendorf Hintergrund Die Veranstaltungen im Schloss Ulrichshusen haben bereits einen hohen Bekannt- heitsgrad und locken eine Vielzahl von kulturell interessierten Besuchern an. Insbeson- dere die Veranstaltungen der Musikfestspiele MV, die im Schloss stattfinden, haben Ulrichshusen bekannt gemacht und transportieren ein positives Image, das mit dem Standort verbunden wird, jedoch noch eine sehr begrenzte Ausstrahlungskraft auf die umgebenden Orte hat. Im KOR finden außerdem zahlreiche Veranstaltungen statt, von denen der KER jedoch nicht profitiert. Veranstaltungen wie „WanderMahl“ rund um die Müritz oder Sportveranstaltungen binden die Gemeinde Moltzow nicht mit ein, wobei zu prüfen ist, ob weitere Veranstaltungsorte, u.a. auch Orte der Gemeinde Moltzow, er- gänzt und das Gesamtveranstaltungsangebot erweitert werden könnte. Darüber hinaus bietet die Gemeinde Moltzow Potenziale, weitere Veranstaltungsformate zu entwickeln, die die bestehenden Veranstaltungen in Ulrichshusen sinnvoll ergänzen. Neben au- thentischen jahreszeitlichen Festen in den einzelnen Orten und Veranstaltungen in Dorfkirchen bieten der Ausbau der Konzertscheune in Ulrichshusen und der Ausbau eines Veranstaltungszentrums in Schwinkendorf weitere Möglichkeiten, besondere Kulturangebote auf dem Land zu schaffen. Ziele - Einbindung der Region in und gemeinsame Organisation von Veranstaltungen der Region - Schaffung ganzjähriger touristischer Angebote zur Aufwertung des Tourismus in der Region und insbesondere auch der Nebensaison - Stärkung des Gemeinschaftsgefühls der Einwohner der Gemeinde Moltzow - Bekanntmachung der Region als Geheimtipp für Veranstaltungen auf dem Land Aufgaben / Hand- - Planung monatlicher Veranstaltungen für verschiedene Zielgruppen zu unter- lungsschritte schiedlichen Anlässen und in den einzelnen OT der Gemeinde / Erstellung eines Veranstaltungskalenders / terminliche Abstimmung stattfindender Veranstaltungen - Konzeption verschiedener Veranstaltungsformate in verschiedenen Orten & für versch. Zielgruppen inkl. Kosten-Einnahmen-Kalkulation: - Konzept Flower Show Ulrichshusen (Gartenausstellung) - Veranstaltungskonzept für Konzertscheune Ulrichshusen (Musikfestspiele MV, Klassik, Weihnachtsmarkt) - Fortschreibung - Veranstaltungskonzept für Veranstaltungszentrum in Schwinkendorf (z.B. Programm-Kino, Kleinkunst, Tourneetheater, Lesungen, Jazz-Konzerte, Ausstellungen, Kinderprogramm) - Konzept zur Organisation jahreszeitlicher Feste (z.B. 4 Jahreszeiten = 4 Feste / Jahr, u.a. zur Obstblüte, Obsternte, Kranichzeit) - Planung einzelner Veranstaltungen in Dorfkirchen & Abstimmung der Termine (z.B. Orgelkonzerte, Ausstellungen, besondere Gottesdienste … analogDorfkirchensommer in Brandenburg) - Festlegung der Organisation / Verantwortlichkeiten der einzelnen Veranstaltungen - Umsetzungsplanung der Veranstaltungen: - Location, Programm, Künstler, Moderation, Organisationsplanung - Technik, Catering, Infrastruktur, Auf- und Abbau, Reinigung - Personalplanung - Versicherung, Sicherheit & Ordnung - Budgetplanung / Eintritt

169 Trimm-Dich-Radveranstaltung organisert von Herrn Köpke, Klein-Lukow; geplant: 250-300km Streckenlänge, ca. 5.000 Teilnehmer, derzeit (Anfang 2013) Planung der Streckenführung sowie Start- und Zielort

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 163 Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

- Werbung (Einladungen, Plakatierung, Eintrittskarten, Veranstaltungska- lender usw.) - Anreise (Hinweistafeln, Parkplätze, ÖPNV-Einbindung) - Ablaufplan - Abstimmung mit überregionalen Veranstaltern zur Einbindung Moltzows in Veran- staltungen wie z.B. das WanderMahl u.a. und Organisation von entsprechenden Aktionen im KER - Marketing Akteure Definition und Organisation über Akteurs-Netzwerk; z. B. Gemeinde, , lokale/ regionale Leistungsträger, ehrenamtliche lokale Akteure in der AG Angebote / Marketing / Veran- staltungen Haupt-Ansprechpartner: - Für Veranstaltungen i.d. Konzertscheune und Flower Show Ulrichshusen: Herr von Maltzahn - Für jahreszeitliche Feste in den Orten der Gemeinde: Herr Kühl (Bürgermeister Gemeinde Moltzow) & Gemeindevertreter und Naturpark Mecklenburgische Schweiz / Kummerower See - Für Veranstaltungen in den Kirchen: Förderverein Rambower Kirchen - Für Veranstaltungen im Veranstaltungszentrum Schwinkendorf: künftiger Betreiber - Zur Abstimmung mit überregionalen Veranstaltungen: künftiger Leiter der Arbeits- gruppe Kooperations- - DMO Mecklenburgische Seenplatte & Tourismusverband Mecklenburg- partner Vorpommern (Veranstaltungskalender) - Amt Seenlandschaft Waren - Stadt Waren (Herr Schneidler) & Kur- und Tourismus GmbH Waren (Vertrieb) Zeithorizont i.d. Regel Planung von Veranstaltungen 1 Jahr im Voraus Flower Show Ulrichshusen und Veranstaltungszentrum Schwinkendorf: langfristig (mit Investitionen verbunden) Finanzierung / Kosten: Kosten - Kosten der Umsetzung noch nicht bezifferbar, abhängig vom Veranstaltungskon- zept - Investitionskosten f.d. Veranstaltungszentrum, ggf. Anschubfinanzierung baulicher Vorhaben über Investitionsdarlehen des Landes MV für Vorhaben der gewerbli- chen Wirtschaft 170 - Investitionskosten Flower Show Ulrichshusen - Kosten Veranstaltungskonzept: 20.000 – 40.000 Euro (netto) - Kosten der Leistungsphase 1- 2 (Grundlagenermittlung, Vorplanung mit Kosten- schätzung, Entwurfsplanung und Kostenberechnung): Finanzierung: - Teilweise private Finanzierung der Veranstalter (Ulrichshusen, Schwinkendorf), Re-Finanzierung über Eintrittsgelder - Jahreszeitliche Feste: überwiegend ehrenamtliches Engagement gefordert

170 Siehe http://www.regierung- mv.de/cms2/Regierungsportal_prod/Regierungsportal/de/wm/Themen/Wirtschaft/Wirtschafts- _und_Investitionsfoerderung/Foerderprogramme_in_Mecklenburg-Vorpommern/index.jsp (Stand 2010, neue Förderperiode bleibt abzuwarten)

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 164 Gemeinde Moltzow

Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

Maßnahme 2.6 Schaffung von Kinderbetreuungsangeboten für Gäste der Region Kurzbeschreibung Kinderbetreuungsangebote für Gäste der Region in den Kitas Moltzow und Schwin- kendorf >> Kommunikation des Angebots der Betreuungsmöglichkeit bei den Unter- kunftsanbietern im KER

Hintergrund Familien nehmen immer häufiger während ihres Urlaubs Kinderbetreuungsangebote in Anspruch, um einen Teil des Tages getrennt Aktivitäten nachzugehen, die der ganzen Familie Spaß machen. So haben Erwachsene die Möglichkeit, auch einmal ohne Kinder unterwegs zu sein, während die Kids mit gleichaltrigen Kindern spielen, basteln und toben können. Spezialisierte Unterkunftsanbieter, die die Zielgruppe Familien mit Kindern ansprechen, werden dieser Nachfrage durch eigene Betreu- ungsangebote wie Kids Clubs u.ä. gerecht. Im KER gibt es ein solches Angebot bisher nicht. Da künftig Angebote für Familien mit Kindern geschaffen werden sollen (siehe Handlungsfeld Infrastruktur), ist zu erwarten, dass auch Unterkunftsanbieter vermehrt diese Zielgruppe ansprechen, die evtl. Betreuungsangebote wahrnehmen würde. Eigene Betreuungsangebote machen nur ab einer bestimmten Größe des Unterkunftsbetriebes und entsprechender Zielgruppenansprache Sinn, weshalb es sich im KER anbietet, die Angebote der in Moltzow und Schwinkendorf ansässigen und von der AWO betriebenen Kitas zu nutzen, die nach Anfrage Gastkinder auf- nehmen, wenn freie Kapazitäten vorhanden sind.

Ziele Schaffung von konkreten Betreuungsangeboten für Familien mit Kindern Profilierung als familienfreundliche Urlaubsregion

Aufgaben / Hand- - Kontaktherstellung zur AWO bzw. Kita-Leitung der Kitas in Moltzow und Schwin- lungsschritte kendorf - Bewerbung des Angebotes zur Betreuung von Gastkindern in den Unterkunfts- betrieben (Auslage von Flyern der AWO bzw. Aufnahme in die Eigenwerbung / Zimmerinformation): o Anmeldung der Gastkinder möglichst spätestens 1 Tag vorher o Abschluss eines Betreuungsvertrags mit den Eltern in der Kita (Kosten: 3,36 Euro / Stunde für Krippenbetreuung) o Spezielle Wald- und Wiesentage der Forscher- und Natur-Kita in Molt- zow - Information des Gastes bei Nachfrage & ggf. Vermittlung der Anmeldung für den Gast / Anfrage nach freien Kapazitäten Akteure - alle Unterkunftsbetriebe in der Gemeinde Moltzow

Kooperationspartner - Kitas in Moltzow und Schwinkendorf (AP: Nadine Wicke) 171 Zeithorizont Kurzfristig, sofort umsetzbar, Betreuungsangebot besteht bereits Finanzierung / Kos- Keine Kosten ten

5.3 Handlungsfeld 3: Infrastruktur / investive Projekte

Nachfolgend werden auf einen langfristigen Umsetzungszeitrahmen angelegte Projektpässe für investive Vorhaben detailliert dargelegt. Die meisten Investitionskosten sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht darstellbar, da es an Detailplanungen (Machbarkeitsstudien, Businesspläne, Vorentwürfe von Bauvorhaben & Leistungsverzeichnisse) fehlt, die eine Kostenschätzung ermöglichen. Es wird an gegebenen Stellen versucht, Einnahmemöglichkeiten aufzuzeigen.

171 Kontakt: www.awo-mueritz.de

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 165 Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

Diese investiven und teilweise auch innovativen Projekte können langfristig dazu beitragen, durch besondere zielgruppenspezifische Angebote in der Region eine nachhaltige touristische Entwick- lung zu initiieren.

5.3.1 touristische Wege, Besucherlenkung & Erschließung touristischer Sehenswürdig- keiten

Projekt 3.1.1 Radwege-Anbindung der Region Moltzow an die Tourismuszentren Waren / Mal- chiner See und Schaffung von Rundwegen durch Wiederbelebung historischer, nicht mehr existenter Wege Kurzbeschreibung Bei folgenden Wegeführungen ist die Nutzbarkeit der Wege wieder herzustellen (siehe Karte), um die Gemeinde besser an die Tourismuszentren anzubinden: ° Schwinkendorf – Schwarzenhof (Anbindung an Waren über Hinrichshagen) ° Klocksin – Rothenmoor / Dahmen (Anbindung an Malchiner See) Folgende historische, nicht mehr existente Wege sollen wieder belebt werden, um Lü- cken zu schließen: ° Rothenmoor - Ulrichshusen (Kirchsteigweg) mit Anschluss an Waren (Mü- ritz) >> Naturschutz & Eigentum prüfen ° Lückenschluss Rothenmoor nach Schwinkendorf ° Lückenschluss Rundweg Schwinkendorf - Lückenschluss Moltzow - Ulrichshusen - Lückenschluss Marxhagen - Ulrichshusen - Rothenmoor - Ulrichshusen (Rundweg in Verbindung mit Kirchsteigweg) Ausgangssituation Die Entwicklung in der Region hängt von der Anbindung an die angrenzenden Touris- muszentren Waren und Malchin ab, die Übernachtungsorte und Ausgangspunkte vieler Tagesausflügler sind. Vorhandene Verbindungen von Waren (Radweg Berlin- Kopenhagen) und dem Malchiner See/ Basedow in Richtung. Kummerower See (Rad- weg Hamburg-Rügen) sollten genutzt werden, um Touren in die Region anzubieten. Es fehlt jedoch zur Tourengestaltung an Querverbindungen, um die Orte innerhalb der Region zu vernetzen und Rundtouren anbieten zu können. Vorhandene Wege sind teil- weise in schlechtem Zustand und nicht nutzbar. Einige historische Wege sind nicht mehr existent und müssten wieder belebt werden, um Lücken zu schließen. Ziele - Anbindung der Region Moltzow an die Tourismuszentren Waren / Malchiner See: Entflechtung der intensiv genutzten Radwanderwege um die Müritz & Malchiner See durch Alternativangebote - Schaffung von Rundwegen und Querverbindungen innerhalb der Gemeinde & damit Verlängerung der Aufenthaltsdauer der Gäste in der Region - Schaffung von attraktiven Angeboten für Tagesgäste Zielgruppen - Radtouristen - Wanderer - Reittouristen - Tagesausflügler aus den angrenzenden Tourismuszentren Aufgaben / Hand- - Gründung einer AG Touristische Wege/Wegeinfrastruktur lungsschritte - Definition innerer Erschließungswege und Lückenschlüsse mit Hilfe eines touristi- schen Wegeplans inkl. definierten Prioritäten der Umsetzung (u.a. nach Zustand und Begeh-/ Befahrbarkeit, Eignung für Wandern/ Radeln/ Reiten/ Kutschbetrieb, (Wie- der-)Herstellungsaufwand, Unterhaltungsaufwand, Zeithorizont) - Darstellung des gesamten Wegenetzes & der Anschlussmöglichkeiten an andere Wege und Routen / Einbindung in das kreisliche Radwegekonzept - Klärung von Eigentumsverhältnissen historischer Wege - Entwicklung & Beschreibung von Routenvorschlägen für verschiedene Zielgruppen & Streckenlängen - Einbindung in die laufenden Bodenordnung-/Flurneuordnungsverfahren Lupendorf & Dahmen in Bezug auf Wiederherstellung aktuell nicht existenter Wegeverbindungen

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 166 Gemeinde Moltzow

Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

Projekt 3.1.1 Radwege-Anbindung der Region Moltzow an die Tourismuszentren Waren / Mal- chiner See und Schaffung von Rundwegen durch Wiederbelebung historischer, nicht mehr existenter Wege - Abstimmung einer einheitlichen Wegebeschilderung nach Vorgaben des Landkrei- ses - Radwegeplanung Akteure AG Touristische Wege/Wegeinfrastruktur: Gemeinde Moltzow & angrenzende Gemein- den, Radwegemeister des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte, Amt Seenland- schaft Waren, touristische Leistungsträger 172 , Naturpark Mecklenburgische Schweiz / Kummerower See Zeithorizont mittelfristig – langfristig Kosten und Fi- - Wegenetz- und Routenkonzept: ca. 50.000 – 60.000 Euro nanzierung - noch nicht darstellbar Hinweise für FNP: Darstellung überörtlicher Wege und örtlicher Hauptwege z. B. Hauptwanderweg zur Vermeidung der Ansiedlung störender Nutzungen im Rahmen der Darstellung von Flä- chen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge ( § 5 Abs. 2 Nr. 3 BauGB) (Ausweisungen im Gebiet siehe Karte, Prioritätensetzung durch Arbeitsgruppe >> max. 3-4 bereits bestehende überregional bedeutsame Hauptwege ausweisen, z.B. Blaues Müritzband, Eiszeitroute ..)

Maßnahme Wiederbelebung des historischen Kirchsteigs 3.1.1.1 Kurzbeschreibung Im Rahmen eines Wegenetzkonzeptes sollte der Ausbau des Kirchsteigs aufgenommen werden, um das Burgtal touristisch zu erschließen, eine Umrundung des Ulrichshusener Sees zu ermöglichen und eine Radwege-Verbindung zwischen dem Malchiner See und Waren zu schaffen Ausgangssituation - Der Großteil der Fläche des Kirchsteigs, die auf die zwei Gemeinden Moltzow und Dahmen verteilt ist, wird gepachtet von der Agrargenossenschaft Lupendorf und von

172 Karten bzgl. Befahrbarkeiten von Radwegen mit Kennzeichnung der Kopfsteinpflasterabschnitte: Herr Obetzhauser

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 167 Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

Maßnahme Wiederbelebung des historischen Kirchsteigs 3.1.1.1 Paula von Maltzahn. Eigentümer der Flächen sind Kommunen, BVVG verpachtet die Flächen i.d.R. für 6 Jahre an die Landwirte - Derzeit gibt es nur noch Straßen in Rambow und keine Verbindung für Wanderer und Radfahrer zum Malchiner See - Bisherige Hindernisse des Kirchsteig-Wegs: o keine Aufnahme in Maßnahmenplan zum Flurneuordnungsverfahren Lu- pendorf (Wegebauprogramm) o auch im Bodenordnungsverfahren im Gemeindegebiet Dahmen derzeit keine Planungen bzgl. Wegeausbau o bisher keine Unterstützung durch Gemeinde (Stand 04/2012) u.a. aufgrund finanzieller Situation und Priorität anderer notwendiger Infrastrukturmaß- nahmen o betroffener Landwirt lehnt Ausbau ab (Flächenverlust / Zerschneidung) Ziele - Wiederbelebung historischer Wege für Wanderer und Radfahrer - Inwertsetzung der Kulturlandschaft - Steigerung der Lebensqualität der Einwohner & Identifikation mit der Region - Lückenschließung in der Anbindung zwischen dem KER und den touristischen Zent- ren Waren (Müritz) und Malchiner See , auch im Zuge der Realisierung weiterer Inf- rastrukturprojekte und damit Schaffung von Alternativen zu den überfüllten Touris- muszentren Zielgruppen Radtouristen (Tagesausflügler & Radreisende) Wanderer Aufgaben / Hand- - Siehe Maßnahme 3.1.1 lungsschritte - Klärung, wer Weg rechtlich übernimmt (Gemeinde) - Klärung der Eigentumsverhältnisse, Einverständnis von Gemeinde + Landwirt bzw. Flächenbesitzer & -pächter - Klärung von Nachfolgekosten - Prüfung der Umweltveträglichkeit & mgl. Ausgleichsmaßnahmen - Realisierung über vertragliche Vereinbarungen oder Boden-/ Flurneuordnungsver- fahren Akteure AG Touristische Wege/Wegeinfrastruktur: Gemeinde Moltzow & angrenzende Gemein- den, Radwegemeister des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte, Amt Seenland- schaft Waren, touristische Leistungsträger, ADFC Waren, Naturpark Mecklenburgische Schweiz / Kummerower See Zeithorizont langfristig Finanzierung derzeit nicht darstellbar Bedeutung für für nicht existente geplante Wege keine Hinweise im FNP aufnehmen, da im FNP maxi- FNP mal die Ausweisung von Hauptwander-/-radwegen vorgesehen ist

Maßnahme 3.1.2 Wander-Parkplätze in Kombination mit Caravanstellplätzen und Ausschilderung Kurzbeschreibung Ausweisung / Schaffung von Wanderparkplätzen im Bereich relevanter Ausgangspunkte mögliche Ausgangspunkte: - Marxhagen (Wege nach Rambow und Ulrichshusen) - südlich Kibitzmoor an der B 108 (Weg am Denkmal) - Schwinkendorf auf Stellplatz in gemeinsamer Nutzung mit Stellplatz und Gastrono- mie

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 168 Gemeinde Moltzow

Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

Maßnahme 3.1.2 Wander-Parkplätze in Kombination mit Caravanstellplätzen und Ausschilderung - bestehender Parkplatz Moltzow - Campingplatz Dahmen Ausgangssituation Es fehlen Parkplätze an Ausgangspunkten zu Wanderwegen. Vorhandene Parkplätze (in Moltzow und am Campingplatz Dahmen) sind nicht ausgewiesen. Ziele Schaffung attraktiver Ausgangspunkte für die touristische Wegenutzung durch Tagesaus- flügler Zielgruppen Wanderer Radfahrer Tagesausflügler Aufgaben / Hand- - Gründung einer AG Wegeinfrastruktur lungsschritte - Finden und Prüfen weiterer Standorte mit Wegeanbindung - Planung von Parkplätzen - Ausweisung bzw. Ausschilderung als Tor zur Region Akteure AG Touristische Wege/Wegeinfrastruktur: Gemeinde Moltzow & angrenzende Gemein- den, Amt Seenlandschaft Waren, touristische Leistungsträger Zeithorizont mittelfristig Finanzierung derzeit nicht darstellbar Hinweise für FNP: Darstellung als Verkehrsflächen (§ 5 Abs. 2 Nr. 3 BauGB) ‰ Verkehrsflächen besonderer Zweckbestimmung – Öffentliche Parkplatzflächen Wander-Parkplätze ‰Waldbereiche an Hauptwanderwegen, z. B. Marxhagen (Wege nach Rambow und Ulrichshusen)

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 169 Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

Maßnahme 3.1.2 Wander-Parkplätze in Kombination mit Caravanstellplätzen und Ausschilderung Hinweise für FNP: und südlich des Kibitzmoores an der B 108

Maßnahme 3.1.3 Besucherlenkung- und Information & Erschließung touristischer Sehenswürdigkei- ten Kurzbeschreibung - Sehenswürdigkeiten sollen durch eine einheitliche Beschilderung (Leitsystem & Informationssystem) bekannt gemacht und erschlossen werden. - Durch informative Schautafeln in Ortschaften, an Sehenswürdigkeiten und histori- schen Stätten werden landschaftliche und kulturhistorische Besonderheiten einzel- ner Schauplätze erklärt und somit die Orte insgesamt aufgewertet und erschlossen - An markanten Punkten der Gemeinde aufgestellte Durchblicks-Panoramen bieten Einblicke in die Vergangenheit der Gemeinden bzw. erklären diese an historischen Orten, wo die Geschichte heute kaum noch sichtbar ist - Rast- und Picknickplätze sind an geeigneten Standorten (Sehenswürdigkeiten, Landschaftsblicke…) einzurichten Kombiniert mit einem Rundweg könnten folgende Orte und Themen hervorgehoben werden: - Guts- und Herrenhäuser: Ulrichshusen, Schwinkendorf, Moltzow und Marxhagen, Tressow, Langwitz, Lupendorf - Rambow: Kirchendorf - LPG-Entwicklung, Bodenreform, Auswirkungen auf die Landschaftsräume (Wege, Flurstücke) - Maltzahnsche Geschichte, Historie der Ortschaften etc. - Hellbach / Burgtal / Obstbaumalleen Ausgangssituation - Schlössertour, zahlreiche Gutsanlage in verschiedenen Zuständen & Nutzungen - Hellbach und Burgtal nicht erschlossen - Viele Obstbaumalleen prägen das Landschaftsbild - Kulturhistorische Denkmale aus der Frühgeschichte Ziele - Besucherlenkung: Ausweisung von Sehenswürdigkeiten und deren Integration in Themenwege / Radrouten - Besucherinfo: Erlebbarmachung der vielfältigen und interessanten Kulturhistorie - Visualisierung der regionalen Kultur- und Landschaftsgeschichte Zielgruppen - Radtouristen - Wanderer - Tagesausflügler

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 170 Gemeinde Moltzow

Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

Maßnahme 3.1.3 Besucherlenkung- und Information & Erschließung touristischer Sehenswürdigkei- ten Aufgaben / Hand- - Besucherlenkungs- und Informationskonzept: lungsschritte o Mikrostandorte finden ‰ Orte / Schauplätze für Besucherinformations- standorte, an denen erklärende Informationen lohnenswert sind und die touristisch erschlossen werden sollen o Ergänzung des Besucherleitsystems o Erstellung eines Leistungsverzeichnisses & Investitionskostenabschät- zung - Archivarbeit & Aufbereitung der Information zu kulturhistorischen Orten u.a. Se- henswürdigkeiten - Konzeption und Design von Informationstafeln / Durchblickspanoramen - Planung und Umsetzung von Verweileinrichtungen Akteure AG Touristische Wege/Wegeinfrastruktur: Gemeinde Moltzow & angrenzende Gemein- den, Amt Seenlandschaft Waren, Landkreis Mecklenburgische Seenplatte (Radwege- meister), touristische Leistungsträger Schloss Ulrichshusen (Herr von Maltzahn) Pfarrhof Rambow (Herr Hübener) Kooperations- LEADER Aktionsgruppe Mecklenburgische Seenplatte - Müritz (Frau Wilisch / Frau Hei- partner se) Stiftung Mecklenburg Zeithorizont mittel- bis langfristig Finanzierung / - Gesamtkosten der Umsetzung derzeit nicht darstellbar (abhängig vom Besucherleit- Kosten und Informationskonzept) - Kosten Besucherlenkungs- und Informationskonzept: ca.30.000 - 50.000 Euro - Einzelkosten für Durchblickspanoramen: In Euro Einzelne Tafel 4.300,- 2er-Gruppe 5.500,- 3er-Gruppe 6.700,- 4er-Gruppe 8.000,- 5er-Gruppe 9.200,- Quelle: www.authentic-marketing.at (Patentinhaber)

- bei zeitnaher Antragstellung über LEADER noch 2013 Förderung mgl. - neue LEADER Förderperiode ab 2014 - Kulturstiftung Bedeutung für Keine Ausweisung im Flächennutzungsplan FNP

5.3.2 Investitionsstandorte touristischer Projekte Im Folgenden werden touristische Projekte beschrieben, die an einzelnen ausgewählten Standor- ten umzusetzen sind und deren Realisierung zur Attraktivierung der Region für Tagesgäste bei- trägt, die Zahl der Gäste aus den angrenzenden Tourismuszentren erhöhen und deren Aufent- haltsdauer in der Gemeinde Moltzow verlängern soll.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 171 Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

Projekt 4.3.2.1 Attraktivierung der Draisinenstrecke Waren – Schwinkendorf

In Berücksichtigung der Nutzergruppen der Draisine ist ein vielfältiges Angebot insbesondere für längere Auf- enthalte im Rahmen eines Tagesausflugs zu schaffen, das die Draisinenstrecke und den Aufenthalt für Gäste entlang der Strecke attraktiver macht. Folgende Bausteine / Investitionen würden zur Attraktivierung der Draisi- nenstrecke beitragen: - Gestaltung des Ankunftsbereiches und Bahnsteiges in Schwinkendorf inklusive Aufenthaltseinrichtungen (A) - Einrichtung einer Radverleih- und E-Bikestation an der Draisinenendhaltestelle in Schwinkendorf (B) - Schaffung einer Wege-Verbindung in das Dorf am Haltepunkt Tressow - Informationstafel am Startpunkt Waren (Müritz) über Draisinenstrecke und Angebote in Schwinkendorf und Umgebung - Etablierung von zusätzlichen Erlebnisangeboten ab Draisinenbahnsteig / Entwicklung von Kombitouren Draisine – Rad und Draisine – Kutsche ab Schwinkendorf Zielgruppen: Wanderer, Radfahrer, Tagesgäste Familien mit Kindern oder Großeltern mit Enkeln Tagesbesucher aus Waren Potenzielle Besucher- 20.000 – 40.000 Fahrgäste zahl: Standorte:

H

E, F, G

D A, B, C

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 172 Gemeinde Moltzow

Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

Projekt 4.3.2.1 Attraktivierung der Draisinenstrecke Waren – Schwinkendorf

Fotos: Endhaltestelle Schwinkendorf (Quelle: http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?30,6033928)

Maßnahmen / nächste Schaffung eines Ankunftsbereichs / Bahnsteigs am Draisinenendpunkt: Schritte: - Grunderwerb: Klärung von Eigentumsverhältnissen geeigneter Flächen - Entwurfsplanung inkl. Kostenberechnung - Genehmigungsplanung - Ausführungsplanung inkl. detailliertes Leistungsverzeichnis - Ausschreibung & Realisierung

Fotos: Beispiel Draisinenbahnhof Westerstede im Ammerland (Quelle: www. http://zwischenahn.net/draisinenspas-im-ammerland)

Einrichtung einer Radverleih- und E-Bikestation an der Draisinenendhaltestelle in Schwinkendorf: - Kontaktaufnahme zu MOVELO zwecks Leihlizenz / Partnerakquise und Kosten- ermittlung - Erstellung einer Kosten-Nutzen-Kalkulation (durch den Anbieter) - Anschaffung bzw. Leihlizenz durch den Anbieter - Kontaktaufnahme & Aufbau einer Kooperation mit weiteren Verleihstationen in der Umgebung

Bsp.: Flyer C-Serie / Tandem / Flyer S-Serie (Einsatz in Mecklenburg-Vorpommern) Quelle: www.movelo-mv.de

Etablierung von zusätzlichen Erlebnisangeboten ab Draisinenbahnsteig / Ent- wicklung von Kombitouren Draisine – Rad und Draisine – Kutsche ab Schwin- kendorf: - Kontaktaufnahme zu potenziellen Kooperationspartnern / Anbietern

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 173 Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

Projekt 4.3.2.1 Attraktivierung der Draisinenstrecke Waren – Schwinkendorf

- Entwicklung von Touren & Abstimmung der Logistik (Zeiten, Gruppengrößen & Kapazitäten, Mindestteilnehmerzahl) - Preiskalkulation - Klärung der rechtlichen Rahmenbedingungen (Anbieter des Gesamtpaketes) und Buchbarkeit der Angebote (vor Ort, über TI, online etc.) Schaffung einer Wege-Verbindung in das Dorf am Haltepunkt Tressow: - Klärung von Eigentumsverhältnissen geeigneter Flächen - Entwurfsplanung inkl. Kostenberechnung - Genehmigungsplanung - Ausführungsplanung inkl. detailliertes Leistungsverzeichnis - Ausschreibung & Realisierung I Informationstafel am Startpunkt Waren (Müritz) über Draisinenstrecke und Angebote in Schwinkendorf und Umgebung: - Festlegung eines konkreten Informationsstandorts und Eigentumsklärung der Fläche - Konzept, Text und Design der Informationstafel - Produktion und Installation der Informationstafel nach den Vorgaben des städti- schen / regionalen Besucherleit- und Informationssystems Akteure Ankunftsbereich / Bahnsteig am Draisinenendpunkt / Verbindung nach Tres- sow / Infotafel in Waren: - Draisinenbetreiber (Herr Schwanebeck) - Gemeinde Moltzow - Stadt Waren Einrichtung einer Radverleih- und E-Bikestation an der Draisinenendhaltestelle in Schwinkendorf : - Draisinenbetreiber (Herr Schwanebeck) – evtl. potenzieller Investor und / oder Betreiber Entwicklung von Kombitouren Draisine – Rad und Draisine – Kutsche ab Schwinkendorf: - Draisinenbetreiber (Herr Schwanebeck) - Fahrradverleih Hinrichshagen (Herr Kuntzsch) - Fahrtouristik Enning (Kutsche) - u.a. touristische Anbieter Zeithorizont Mittel – langfristig Hinweise für FNP: Darstellung Waggonstellfläche und Umfeld einschl. zugehöriger Einrichtungen als Sonderbaufläche (SO) Tourismus nach § 11 BauNVO

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 174 Gemeinde Moltzow

Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

Projekt 4.3.2.1 Attraktivierung der Draisinenstrecke Waren – Schwinkendorf

Finanzierung / Kosten Ankunftsbereich / Bahnsteig & Rastplatz am Draisinenendpunkt / Verbindung nach Tressow: - Kosten der Umsetzung derzeit nicht darstellbar

Einrichtung einer Radverleih- und E-Bikestation an der Draisinenendhaltestelle in Schwinkendorf : - Investitionskosten bei Anschaffung: Investitionskos- Stückpreis in Preis für 10 Räder Preis für 30 Rä- ten EUR in EUR der in EUR Elektrofahrrad 400,00 4.000,00 12.000,00 Akkuladegerät 500,00 5.000,00 15.000,00 Fahrradhelm 30,00 300,00 900,00 Gesamtkosten 930,00 9.300,00 27.900,00

- Leasingkosten , Leasingzeit: März – Oktober: Leasing- Lea- Leasingrate Leasingra- Leasingrate Leasingrate kosten (8 singra- für 10 Räder in te für 30 für 10 Räder für 30 Räder Monate) te / Rad EUR / Monat Räder in in EUR (8 in EUR (8 & Mo- EUR / Monate) Monate) nat Monat Tiefein- 99,00 990,00 2.970,00 7.920,00 23.760,00 steiger Mountain- 149,00 1.490,00 4.470,00 11.920,00 35.760,00 bike

Errichtung einer Informationstafel am Startbahnhof Waren (Müritz): Beispiel Konstruktion/ Trägersystem* Kosten ohne inhaltli- che Bearbeitung Infostele** 2- bis 3-seitige Pfahlkonstruktion (Stahl) 1.100 Euro mit eingespannter Informationstafel Tafel mit Pfahlkonstruktion (Stahl); Befestigung 700 Euro einfachem der Tafel mittels angeschweißtem Stahl- Trägerpfahl** steg und Schraubverbindung Tafel mit Standard Holzkonstruktion mit und ohne 1.000 Euro traditionellem Überdachung; Infoplatte in Holzrahmen Holzträger*** Tafel mit Infotafel in Stahlrahmen, eingespannt in 1.500 Euro Stahlträger*** Pfahlpaar * Gründung in Betonfundamenten oder Aufschraubung durch Bodenplatte ** Informationsfläche: Kunststoffplatte mit Folienbeschichtung *** Informationsfläche: beschichtete Kunststoffplatte

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 175 Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

Projekt 4.3.2.1 Attraktivierung der Draisinenstrecke Waren – Schwinkendorf

Vorteil Kunststoffplatte mit Folienbeschichtung: Folie kann bei Vandalismusschäden unkompliziert und preiswert ausgetauscht werden (Austausch der beschichteten Kunststoffplatte kostenintensiver) Finanzierung: - Über zusätzliche Einnahmen aus - E-Bike- und Fahrradverleih - Kombitouren - Incentive-Angebote - Zusätzliche Einnahmen durch gestiegene Fahrgastzahlen der Draisine / verbes- serte Auslastung - Anschubfinanzierung baulicher Vorhaben über Investitionsdarlehen des Landes MV für Vorhaben der gewerblichen Wirtschaft 173

Projekt 4.3.2.2 Attraktivierung von Schwinkendorf als Draisinenausflugsziel

Kurzbeschreibung In Berücksichtigung vielfältiger Nutzergruppen der Draisine ist ein vielfältiges Angebot des Gesamtvorha- insbesondere für längere Aufenthalte im Rahmen eines Tagesausflugs zu schaffen, das bens: den Standort und den Aufenthalt für Gäste in Schwinkendorf attraktiver macht. Folgende Bausteine / Investitionen würden zur Attraktivierung von Schwinkendorf als Draisinen- endpunkt und Ausflugsziel beitragen: - Errichtung von Unterkünften in Bahnwaggons an der Draisinenendhaltestelle in Schwinkendorf (C) - Entwicklung einer Wegeachse von der Draisinenendhaltestelle in das Dorf und ge- stalterische Verbindung funktioneller Orte (D) - Umnutzung der alten Schmiede und Kegelbahn zu einem Gemeindehaus mit attrak- tivem Ausflugs-Cafe und Veranstaltungszentrum (E) - landschaftsplanerische Gestaltung des Umfeldes des Ausflugs-Cafes: u.a. Realisie- rung eines Niedrigseilgartens, Kinderspielplatzes und Barfußpfades / Erlebnispfads unter Einbeziehung des vorhandenen Teiches (F) - Slackline-Park / Fun-Sportplatz (G) - Hotel- und Gaststättenakademie (im ehemaligen Pfarrhaus Schwinkendorf) (H) Zielgruppen: - Wanderer, Radfahrer, Tagesgäste - Familien mit Kindern oder Großeltern mit Enkeln - Tagesbesucher aus Waren

173 Siehe http://www.regierung- mv.de/cms2/Regierungsportal_prod/Regierungsportal/de/wm/Themen/Wirtschaft/Wirtschafts- _und_Investitionsfoerderung/Foerderprogramme_in_Mecklenburg-Vorpommern/index.jsp (Stand 2010, neue Förderperiode bleibt abzuwarten)

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 176 Gemeinde Moltzow

Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

Standorte:

H

E, F, G

D A, B, C

Maßnahmen / Entwicklung einer Wegeachse von der Draisinenendhaltestelle in das Dorf und nächste Schritte: durch den Kernbereich des Ortes, gestalterische Verbindung funktioneller Orte (D): - Erstellung eines teilräumlichen Dorfentwicklungsplans zur Umsetzung einer Wege- achse, die touristische Angebote, funktionelle und gestalterische Orte miteinander verbindet - Umfeldverbesserung des Ortes, insbes. entlang der Wegeachse - Installation von Aufenthaltseinrichtungen - Einrichtung eines Leitsystems zur Besucherlenkung von der Draisinenendhaltestelle in den Ort Errichtung von Unterkünften in Bahnwaggons an der Draisinenendhaltestelle in Schwinkendorf in Verbindung mit einem Caravanstellplatz: - Standortanalyse: Klärung der Voraussetzungen, die ein potenzieller Standort erfüllen muss - Analyse potenzieller Standorte mit Nähe zur Draisinenstrecke - Grunderwerb: Klärung von Eigentumsverhältnissen geeigneter Flächen - Prüfung der Genehmigungsfähigkeit - Variantenuntersuchung und Architekturkonzept /Vorentwurf (Vermessungsplan, Baugrund, Umweltverträglichkeit, gestalterischer und statischer Vorentwurf, Ermitt- lung der Medienanschlüsse) - Machbarkeitsstudie (Schätzung der Investitionskosten, Betriebskosten, Einnahmen- schätzung, Kosten-Nutzen-Analyse, Finanzierungskonzept / finanzielle Machbarkeit, Betreiberkonzept) - Investorenakquise (Erstellung eines Standortprofils & Vorhabensbeschreibung & Investorenansprache) - Erstellung eines Business Plans (durch den Betreiber) - Entwurfsplanung / Detailplanung inkl. detaillierter Kostenberechnung - Genehmigungsplanung / Prüfung des Entwurfs - Ausführungsplanung inkl. detailliertes Leistungsverzeichnis - Ausschreibung/ Wertung der Angebote - Bau

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 177 Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

Fotos: Bahnwaggonunterkünfte der Erlebnisbahn Ratzeburg / Quelle: www.erlebnisbahn- ratzeburg.de

Umnutzung der alten Schmiede und Kegelbahn zu einem Gemeindehaus mit attrak- tivem Ausflugs-Cafe und Veranstaltungszentrum (E): - Variantenuntersuchung und Architekturkonzept /Vorentwurf (Vermessungsplan, Baugrund, Umweltverträglichkeit, gestalterischer und statischer Vorentwurf) - Machbarkeitsstudie (Schätzung der Investitionskosten, Betriebskosten, Einnahmenschätzung, Kosten-Nutzen- Analyse, Finanzierungskonzept / finanzielle Machbar- keit) - Investorenakquise (Erstellung eines Standortprofils & Vorhabensbeschreibung & Investorenansprache) - Betreiberkonzept, Veranstaltungskonzept, Gastronomiekonzept - Entwurfsplanung / Detailplanung inkl. detaillierter Kostenberechnung - Genehmigungsplanung / Prüfung des Entwurfs - Ausführungsplanung inkl. detailliertes Leistungsverzeichnis - Ausschreibung/ Wertung der Angebote - Bau landschaftsplanerische Gestaltung des Umfeldes des Ausflugs-Cafes: u.a. Reali- sierung eines Niedrigseilgartens / Slackline-Parks (G), Kinderspielplatzes und Bar- fußpfades / Erlebnispfads unter Einbeziehung des vorhandenen Teiches (F): - Grob-Planung eines Kinderspielplatzes / Naturspeiplatzes mit Niedrigseilgarten: Aufteilung in verschiedene Aktivitätsbereiche - Konzipierung eines Themenpfads / Barfußpfads mit Erlebnisstationen - Entwurfsplanung Spielplatz, Barfußpfad / Erlebnispfad & Niedrigseilgarten: Gestal- tung und Erlebnisangebote - Genehmigungsplanung - Montage / Installation

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 178 Gemeinde Moltzow

Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

Hotel- und Gaststättenakademie (im ehemaligen Pfarrhaus Schwinkendorf) - Sanierung des Gebäudes bereits in Planung - Einrichtung eines Lehrrestaurants - mittelfristige Realisierung durch Betreiber Helmuth von Maltzahn Akteure Entwicklung einer Wegeachse von der Draisinenendhaltestelle in das Dorf und durch den Kernbereich des Ortes, gestalterische Verbindung funktioneller Orte: - Gemeinde Moltzow Umnutzung der alten Schmiede und Kegelbahn zu einem Gemeindehaus mit attraktivem Ausflugs-Cafe und Veranstaltungszentrum: - Gemeinde Moltzow (Sanierung, Konzept & Investorenansprache) - Privater Betreiber / Investor (nn) - Amt Seenlandschaft Waren landschaftsplanerische Gestaltung des Umfeldes des Ausflugs-Cafes: u.a. Realisierung eines Niedrigseilgartens / Slackline-Parks, Kinderspielplatzes und Barfußpfades / Erleb- nispfads unter Einbeziehung des vorhandenen Teiches: - Gemeinde Moltzow (Konzept & Investorenansprache) - Privater Betreiber / Investor (nn) - Amt Seenlandschaft Waren Errichtung von Unterkünften in Bahnwaggons & Caravanstellplatz an der Draisinenend- haltestelle in Schwinkendorf: - Draisinenbetreiber (Herr Schwanebeck) – evtl. potenzieller Investor und / oder Betreiber - Gemeinde Moltzow - Amt Seenlandschaft Waren Hotel- und Gaststättenakademie (im ehemaligen Pfarrhaus Schwinkendorf): - Betreiber des Schlosses Ulrichshusen (Herr von Maltzahn) Zeithorizont Mittel – langfristig

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 179 Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

Hinweise für FNP: Darstellung des Ausflugscafés und Veranstaltungszentrums als Sonderbauflächen (SO) Gastronomie nach § 11 BauNVO oder Darstellung als Fläche für den Gemeinbedarf (§ 5 Abs. 2 Nr. 2 BauGB) Einrichtungen und Anlagen: Kulturellen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen

Darstellung der geplanten Freianlagen in direkter Nähe zum Ausflugscafé: als Grünflä- chen (§ 5 Abs. 2 Nr. 5 BauGB) mit der Zweckbestimmung Parkanlage, ggf. auch Spiel- platz

Darstellung der Hotel- und Gaststättenakademie als Wohnbaufläche (§ 1 Abs. 1 Nr. 1 und Abs. 2 Nr. 3 BauNVO) ‰ Allgemeines Wohngebiet (WA) möglich, ggf. kann auch Ausweisung als gemischte Baufläche (§ 1 Abs. 1 Nr. 2 BauNVO) erfolgen Finanzierung / Kos- Umnutzung der alten Schmiede und Kegelbahn zu einem Gemeindehaus mit attraktivem ten Ausflugs-Café und Veranstaltungszentrum: - Dachsanierung der alten Kegelbahn mit Gaststätte: 88.500 Euro - Investition in die Umnutzung als Ausflugscafé und Veranstaltungszentrum: momen- tan nicht darstellbar - Machbarkeitsstudie & Betreiberkonzept: ca. 50.000 – 60.000 Euro landschaftsplanerische Gestaltung des Umfeldes des Ausflugs-Cafes: u.a. Realisierung eines Niedrigseilgartens / Slackline-Parks, Kinderspielplatzes und Barfußpfades / Erleb- nispfads unter Einbeziehung des vorhandenen Teiches: - Investitionskosten Spielplatz: ca. 60.000 – 100.000 Euro - Investitionskosten Niedrigseilgarten / Slackline-Park: ca. 10.000 – 20.000 Euro - Investitionskosten eines Barfußpfades: ca. 50.000 Euro (Baukosten Barfußpfad 1 km Länge (ca. 30,- € / qm, 1,5m Breite + 15% Planungskosten) - Investitionskosten Erlebnisstationen: abhängig von der Anzahl der Stationen, Inter- aktivität / Komplexität & Material Bsp. Klangerlebnisse und Geschicklichkeitsübungen (Quelle: Richter Spielgeräte GmbH):

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 180 Gemeinde Moltzow

Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

Beispiel Gerätekosten ohne Mwst. Klangbogen 8.000 Euro Pfeifenwippe 3.500 Euro Schwingbohle / Wackelsteg 3.200 Euro Tanzglockenspiel 16.300 Euro Errichtung von Bahnwaggon-Unterkünften & Wohnmobilstellplatz an der Draisinenend- haltestelle in Schwinkendorf: - Erschließungskosten & Bau eines Wohnmobilplatzes (ohne Ausstattung): ca. 20.000 Euro für 6 Stellplätze (ca. 3.300 Euro je Stellplatz inkl. Planung) - Anschaffungskosten je Bahnwaggon: ca. 20.000 Euro, 35.500 Euro, 50.000 Euro (Preise variieren stark je nach Alter, Herkunft, Zustand des Bahnwaggons, Güter- oder Personenzug etc. >> siehe auch http://www.rail-assets.de/ und http://www.interlok.info/) - Transportkosten Bahnwaggons: ca. 30.000 Euro je Waggon (jedoch abhängig vom Standort des Verkäufers / km Schienenstrecke) - Umbaukosten (derzeit nicht darstellbar) Hotel- und Gaststättenakademie (im ehemaligen Pfarrhaus Schwinkendorf): - Keine Angaben Finanzierung: - Anschubfinanzierung baulicher Vorhaben über Investitionsdarlehen des Landes MV für Vorhaben der gewerblichen Wirtschaft - Refinanzierung über Einnahmen aus dem Gastronomiebetrieb, Veranstaltungszent- rum & Slacklinepark - Refinanzierung über Einnahmen aus Vermietung von Bahnwaggonunterkünften & Wohnmobilstellplatz (durch Betreiber)

Projekt 4.3.2.3 Investitionsstandort Ulrichshusen & Tressow: Flower Show & Konzertscheune, Gärt- nerei & Bäckerei Kurzbeschrei- Erweiterung der Konzertscheune bung der Investi- Ulrichshusen ist zentraler Spielort der Festspiele MV. Durch die Advents- und Neujahrskon- tionsvorhaben zerte in Ulrichshusen wird aktuell bereits eine Saisonverlängerung durch die Konzerte er- reicht (normale Konzertzeit ist Juni bis September) Für die langfristige Etablierung der Festspiele MV mit ihren klassischen Konzerten in Ul- richshusen ist es geplant, die Festspielscheune zu einem Konzertsaal zu erweitern. Dies würde durch den Anbau eines großen Saals an die Konzertscheune erreicht werden können. Der Festsaal könnte dann bis zu 1.800 Besucher fassen und bietet außerdem eine Schlechtwettervariante / Alternative für Konzerte, Weihnachtsmarkt und andere saisonale und thematische Feste. Die Erweiterung verspricht folgende Effekte: Anzahl Veranstaltungen / bisher: 15 Veranstaltungen / Jahr Jahr Ziel: 35 große Veranstaltungen / Jahr Weihnachtsmarktzeit vom 01. - 20.12. ‰ 5 Großkonzerte Anzahl Besucher pro Ver- 1.100 Besucher / Veranstaltung anstaltung / Jahr (IST) 25.000 Konzertbesucher / Jahr Anzahl Besucher pro Ver- 1.800 Besucher / Veranstaltung anstaltung / Jahr (SOLL) 50.000 – 75.000 Konzertbesucher / Jahr (Verdreifachung nach Erweiterung angestrebt) Eintrittspreise unterschiedlich je nach Art der Veranstaltung Konzerte: ca. 40-50 Euro; Weihnachtsmarkt: 1-2 Euro

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 181 Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

Mitarbeiterzahl für Veran- 4 staltungen (IST) Mitarbeiterzahl (SOLL) 10-15 nach Erweiterung Art der Veranstaltungen Konzerte, Weihnachtsmarkt, Flower Show, weitere Feste

Flower-Show (Schlosspark Ulrichshusen) Der Park des Schlosses Ulrichshusen hat das Potenzial als Landschaftsgarten weiter entwi- ckelt zu werden. Bisher wurde der Sanierung und Pflege der Gebäude des Schlosses mehr Aufmerksamkeit gewidmet. Zur Erweiterung des touristischen Angebotsspektrums des Schlosses Ulrichshusen und Erlebbarmachung des Parks soll eine Flower Show (Garten- schau) etabliert werden, die zusätzlich zu den Übernachtungsgästen auch Tagesgäste, insbes. Garteninteressierte, anzieht. Die Flower Show wird jährlich von Mai bis Juni veran- staltet. Dabei ist es geplant, regionale (Kunst-)Handwerker einzubinden und zu fördern. Neben dem Verkauf von Kunsthandwerk werden auch Gartenprodukte verkauft, Schaugär- ten gezeigt, musikalische Veranstaltungen organisiert und kulinarische Spezialitäten angebo- ten. Gärtnerei in Tressow: Zur Pflege der Grünlagen des Schlosses Ulrichshusen wird in Tressow eine Gärtnerei ent- stehen. Bäckerei in Tressow: Es ist geplant, in der alten Schmiede in Tressow eine Bäckerei einzurichten, die einerseits das Schlosshotel Ulrichshusen und das angeschlossene Restaurant versorgen soll und andererseits ein Verkaufsangebot für Einwohner und Tagesgäste darstellt. In den Sommer- monaten wird die Bäckerei außerdem als Café geführt. Hotelerweiterung des Schlosses Ulrichshusen in Tressow: Durch die bereits in Umsetzung befindliche Hotelerweiterung des Schlosses Ulrichshusen in Tressow werden künftig 92 Betten im Gut Tressow angeboten, was einer ganzjährigen Bet- tenkapazität von zusätzlich 33.580 Betten entspricht. Zielgruppen: Kulturinteressierte Garteninteressierte Kulinarisch Interessierte Tagesausflügler aus Waren / Einwohner Akteure Betreiber des Schlosses Ulrichshusen (Helmuth von Maltzahn) Zeithorizont - Ausbau der Konzertscheune ist bereits in der Umsetzungsphase - Flower Show: mittelfristig - Gärtnerei in Tressow: mittelfristig - Bäckerei in Tressow mit Cafe: mittelfristig - Hotelerweiterung in Tressow (Gutshotel Tressow): ist bereits in der Umsetzungsphase Hinweise für Darstellung der Konzertscheune einschl. Erweiterungsfläche und näheres Umfeld als Son- FNP: derbaufläche (SO) Tourismus nach § 11 BauNVO

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 182 Gemeinde Moltzow

Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe

Darstellung Bäckerei/ Café als Sonderbauflächen (SO) für Gastronomie nach § 11 BauNVO Darstellung Hotel als Sonderbauflächen (SO) Hotel nach § 11 BauNVO Darstellung Schaugärtnerei als Gewerbebauflächen (G) nach § 8 BauNVO

Finanzierung / - Kosten: keine Angaben Kosten Fördermöglichkeiten für Gartenanlage / Flower Show: - Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU): Förderthema „Umwelt und Kulturgüter“ >> www.dbu.de - Akademie Nachhaltige Entwicklung (Stiftung): Förderung der Entwicklung von Gärten im Rahmen des Projekts "Garten der Metropolen" >> www.garten-der-metropolen.de Förderung von Projekten der Landschaftspflege des Landes MV, u.a. Erhalt und Entwicklung naturnaher und historischer Kulturlandschaften einschließlich denkmalgeschützter Garten- und Parkanlagen sowie Freiflächen (neue Förderperiode bleibt jedoch abzuwarten)

5.4 Projektempfehlungen

Allgemeine Empfehlungen für investive Projekte

Hinsichtlich der oben dargestellten Projektpässe sind einige grundlegende strategische Überlegun- gen zu treffen. Bereits in den Projektpässen werden detaillierte Aussagen zu den Anforderungen, der Eignung für die Region sowie weiteren Maßnahmeschritten getroffen. An dieser Stelle sollen jedoch noch einmal die wichtigsten Schlussfolgerungen zusammengefasst werden. Fast alle dargestellten investiven Projekte sind eher langfristig umsetzbar. Wichtig ist dabei, dass die Investitionsmaßnahmen in sich schlüssig sind und sich gegenseitig sinnvoll ergänzen. Es kön-

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 183 Kapitel 5 - Umsetzung – Maßnahmenkatalog und Projektpässe nen nur dann auch zusätzliche Gästezahlen generiert werden, wenn diese Projekte als Gesamtheit betrachtet und entwickelt werden. Ziel sollte es sein, für Einzelinvestitionen (z.B. Gastronomie und Veranstaltungszentrum in der alten Kegelbahn) gezielt Betreiber / Investoren innerhalb und auch außerhalb der Region anzu- sprechen, um diese zu einer Ansiedlung zu bewegen. Es gibt, wie in den Projektpässen erwähnt, bereits mögliche Investoren und Anbieter, die aufgrund der Potenziale und Voraussetzungen der Region in entsprechende touristische Infrastruktur bzw. Angebote investieren würden. Wichtig ist hierbei, für einzelne Vorhaben Standortprofile zu erstellen, um potenzielle Investoren und Anbieter auch außerhalb der Region über das Projekt adäquat zu informieren und direkt anzusprechen.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 184 Gemeinde Moltzow

Kapitel 6 - Quellenverzeichnis

6. Quellenverzeichnis

Literatur

BRAND , A.; VON BOTHMER , W.; ROHDE , M. (2004): MARKETING FÜR GÄRTEN UND SCHLÖSSER , TOURISTISCHE NUTZUNGSKONZEPTE FÜR GÄRTEN , PARKS , HERRENHÄUSER UND SCHLÖSSER . HINSTORFF VERLAG GMB H, 2. AUFLAGE , ROSTOCK .

BIOTA - INSTITUT FÜR ÖKOLOGISCHE FORSCHUNG UND PLANUNG (2007): INTEGRIERTES LÄNDLICHES ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DEN RAUM DER ÄMTER MECKLENBURGISCHE SCHWEIZ , KRAKOW AM SEE UND GOLDBERG -MILDENITZ (ILEK), BÜTZOW .

BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND TECHNOLOGIE (H RSG .) (2009): GRUNDLAGENUNTERSUCHUNG FAHRRADTOURISMUS IN DEUTSCHLAND .

BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND TECHNOLOGIE (H RSG .) (2010): GRUNDLAGENUNTERSUCHUNG FREIZEIT - UND URLAUBSMARKT WANDERN .

BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND TECHNOLOGIE (H RSG .) (2013): TOURISMUSPERSPEKTIVEN IN LÄNDLICHEN RÄUMEN – LEITFADEN MIT HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN ZUR FÖRDERUNG DES TOURISMUS IN LÄNDLICHEN RÄUMEN .

JÄNDLING , SÖNKE (2012). AUSZUG – VORSTELLUNG DER BERICHTE DES KONSOLIDIERUNGSBEAUFTRAGTEN , MOLTZOW .

DWIF CONSULTING (2010): PROZESSBEGLEITUNG : EUROPÄISCHE CHARTA FÜR NACHHALTIGEN TOURISMUS . ENTWURF EINER STRATEGIE FÜR DIE NACHHALTIGE TOURISMUSENTWICKLUNG IN DER MÜRITZ -NATIONALPARKREGION MIT HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN , BERLIN .

DWIF (2006): TAGESREISEN DER DEUTSCHEN , TEIL III.

FRAUENBILDUNGSNETZ MV E .V. (2012) (H RSG .): „K UNST - UND KULTURTOURISMUS IN MECKLENBURG -VORPOMMERN “.

FUTOUR & HORTEC (2008): KONZEPT ZUR INWERTSETZUNG DER GÄRTEN UND PARKS IM RAHMEN EINER NACHHALTIGEN TOURISMUS - UND REGIONALENTWICKLUNG AM BEISPIEL DER GÄRTEN IN DER MECKLENBURGISCHEN SEENPLATTE , MÜNCHEN .

HENSCHEL , SYLVIA (2007): KUNSTPFAD ZWISCHEN WAREN UND TETEROW . AN DER B 108, TETEROW .

LANDKREIS MÜRITZ (2005): RADWEGEKONZEPT LANDKREIS MÜRITZ , WAREN (M ÜRITZ ).

MINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT , BAU UND TOURISMUS M-V (H RSG .) (2013): FÖRDERINSTRUMENTE MECKLENBURG - VORPOMMERN 2013.

MINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT , ARBEIT UND TOURISMUS MECKLENBURG -VORPOMMERN (2010): LANDESTOURISMUSKONZEPTION MECKLENBURG -VORPOMMERN , SCHWERIN .

MINISTERIUM FÜR LANDWIRTSCHAFT UND NATURSCHUTZ MECKLENBURG -VORPOMMERN (1996): LANDESWEITE ANALYSE UND BEWERTUNG DER LANDSCHAFTSPOTENZIALE IN MECKLENBURG -VORPOMMERN , STRALSUND .

PULKENAT , STEFAN (2005): NATURPARKPLAN MECKLENBURGISCHE SCHWEIZ UND KUMMEROWER SEE , GIELOW .

REGIONALER PLANUNGSVERBAND MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE (2011): REGIONALES RAUMENTWICKLUNGSPROGRAMM MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE (RREP), NEUBRANDENBURG .

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 185 Kapitel 6 - Quellenverzeichnis

REIN , H. (2007): ENTWICKLUNG DES THEMENSCHWERPUNKTES NATURTOURISMUS FÜR DAS LAND BRANDENBURG . (P OWER -POINT -PRÄSENTATION IM RAHMEN DES STUDIENGANGES NACHHALTIGES DESTINATIONSMANAGEMENT).

REPPEL & PARTNER . INSTITUT FÜR TOURISMUS UND KURORTBERATUNG , FREIZEIT UND KULTURMANAGEMENT (2006): INTEGRIERTES REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT AMT SEENLANDSCHAFT WAREN (IREK), KARLSRUHE DURLACH .

SIEVERS , E. (2011): DESTINATIONSMARKETING IN DER MECKLENBURGISCHEN SCHWEIZ – UNTERSUCHUNG DER AUSRICHTUNG AUF „L AND DER SCHLÖSSER UND HERRENHÄUSER “, MASTERARBEIT HNE EBERSWALDE .

Karten

ALLGEMEINER DEUTSCHER FAHRRADCLUB (2012): REGIONALE RADFAHRKARTE . MECKLENBURGISCHE SEEPLATTE UND MECKLENBURGISCHE SCHWEIZ .

GOOGLE MAPS : HTTP :// MAPS .GOOGLE .DE ; STAND : 04/2013

KLEMMER VERLAG (2012): RAD - UND WANDERKARTE . WAREN (M ÜRITZ ) – MECKLENBURGISCHE SCHWEIZ .

MABL & LA FÜR DENKMALPFLEGE & LA FÜR BODENDENKMALPFLEGE – MINISTERIUM FÜR ARBEIT , BAU UND LANDESENTWICKLUNG , OBERSTE LANDESBEHÖRDE & LANDESAMT FÜR DENKMALPFLEGE & LANDESAMT FÜR BODENDENKMALPFLEGE (2005): KARTE DER TOURISTISCH BEDEUTSAMEN DENKMALE IN MECKLENBURG -VORPOMMERN .

NATURPARK MECKLENBURGER SCHWEIZ UND KUMMEROWER SEE (2011): KARTE : EICHENROUTE

REGIONALER PLANUNGSVERBAND MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE (2011): REGIONALES RAUMENTWICKLUNGSPROGRAMM MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE . KARTE DER RAUMORDNERISCHEN FESTLEGUNGEN .

TOURISMUSVERBAND MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE (2011): KARTE EISZEITROUTE

Mündliche Informationen, nachrichtliche Mitteilungen, Informationen aus Internetpräsenzen

MÜNDLICHE INFORMATIONEN FRAU HÄRTFELDER (A LTER PFARRHOF RAMBOW ), 24.10.2012

MÜNDLICHE INFORMATIONEN HERR VON MALTZAHN (S CHLOSS & GUT ULRICHSHUSEN ), 05.12.2012 UND 11.04.2013

MÜNDLICHE INFORMATIONEN HERR CONRADT (A LTE KACHELOFENFABRIK NEUSTRELITZ ), 21.02.2013

MÜNDLICHE INFORMATIONEN FRAU BAHLCKE (G EMEINDEVERTRETERIN , BAUPLANERIN ), 05.12.2013

MÜNDLICHE INFORMATIONEN FRAU CONRATH (W ASSERMÜHLE ZIDDORF ), 05.12.2012

MÜNDLICHE INFORMATIONEN HERR THEUERKAUFF (P EENHÄUSER GIELOW ), 27.11.2012

MÜNDLICHE INFORMATIONEN HERR MÜLLER (L ANDKREIS MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE ), 04.03.2013

MÜNDLICHE INFORMATIONEN FRAU HANNEMANN (TV MECKLENBURGISCHE SCHWEIZ )), 21.02.2013

MÜNDLICHE INFORMATIONEN HERR SCHWANEBECK (D RAISINE WAREN -SCHWINKENDORF ), 21.02.2013

MÜNDLICHE INFORMATIONEN FRAU HEISE (L ANDKREIS MSP, LEADER), 08.03.2013

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 186 Gemeinde Moltzow

Kapitel 6 - Quellenverzeichnis

MÜNDLICHE INFORMATIONEN HERR DR. WIEHLE (NP MSK), 21.02.2013

MÜNDLICHE INFORMATIONEN FRAU STOLZ (F ERIENWOHNUNGEN UND WEBSEITENBETREIBERIN ULRICHSHUSEN ), 01.03.2013

MÜNDLICHE INFORMATIONEN HERR HECKER (F ORSTAMT STAVENHAGEN ), 01.03.2013

MÜNDLICHE INFORMATIONEN FRAU KREMPIEN (TMV), 14.02.2013

MÜNDLICHE INFORMATIONEN HERR HÜBENER (P FARRHOF RAMBOW ), 01.03.2013

MÜNDLICHE INFORMATIONEN HERR KLICK (B ÜRGERMEISTER GEMEINDE DAHMEN ), 01.03.2013

MÜNDLICHE INFORMATIONEN FRAU STUTZ (H OTEL ALTER LANDSITZ SOMMERSTORF ), 01.03.2013

MÜNDLICHE INFORMATIONEN HERR REINHOLDT (Z IRKUSWAGENPROJEKT LEVENSTORF ), 21.03.2013

MÜNDLICHE INFORMATIONEN HERR SCHNEIDLER (S TADT WAREN ), 27.03.2013

NACHRICHTLICHE MITTEILUNG HERR RAMSCH (H AUSTIERHOF RAMBOW ), 09.12.2012

NACHRICHTLICHE MITTEILUNG HERR HEBER (C AMPINGPLATZ DAHMEN ), 01.11.2012

NACHRICHTLICHE MITTEILUNG HERR MÜLLER (N ORDDEUTSCHE BAUERNSIEDLUNG GÜSTROW ), 07.03.2013

NACHRICHTLICHE MITTEILUNG HERR ACHTENHAGEN (G UTSHAUS LUDORF ), 26.03.2013

NACHRICHTLICHE MITTEILUNG HERR KOEPKE (V ERANSTALTUNGSAGENTUR FÜR RADEVENT MECKLENBURGISCHE SCHWEIZ ), 02.04.2013

NACHRICHTLICHE MITTEILUNG HERR MATTSCHULL (K LAX -INDIANERDORF , BIO -HOF PEITZ KLOCKSIN )

ADAC REISE -MONITOR 2012: TRENDFORSCHUNG IM REISEMARKT 1995-2012: WWW .ADAC .DE ; STAND : 01/2013

ADFC FAHHRADKLIMA -TEST 2012: HTTP :// WWW .ADFC .DE /FAHRRADKLIMA -TEST /ERGEBNISSE /ADFC -FAHRRADKLIMATEST - 2012-DIE -ERGEBNISSE ; STAND : 02/2013

ADFC BETT +B IKE : WWW .BETTUNDBIKE .DE ; STAND: 02/2013

ADFC RADREISEANALYSE 2011/2012: WWW .ADFC .DE ; STAND : 02/2013

BAHNHÄUSER ALS GASTSTÄTTEN : WWW .BLECKEDE -WALDFRIEDEN .DE ; WWW .RESTAURANT -RASENDER -ROLAND .DE : STAND : 04/2013

BARFUßPFAD GRAMSCHATZER WALD BEI WÜRZBURG : WWW .BARFUSSPFAD -24. DE ; STAND : 02/2013

BAUMHAUSHOTEL : WWW .TREEHOTEL .SE ODER WWW .TREE -INN .DE ; STAND : 03/2013

BAUMKRONENWEG AM EDERNSEE : WWW .BAUMKRONENWEG .DE ; STAND : 02/2013

BAUMWIPFELPFAD PFÄLZERWALD : HTTP :// WWW .BIOSPHAERENHAUS .DE /DE /BAUMWIPFELPFAD .PHP ; STAND : 01/2013

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 187 Kapitel 6 - Quellenverzeichnis

BAUMWIPFELPFAD UND WALDINFORMATIONSZENTRUM AM BRONN (B ADEN -WÜRTTEMBERG ): HTTP :// WWW .LANDKREIS - GOEPPINGEN .DE /SERVLET /PB/ SHOW /1426956_ L1/ RAT _2012-02-19_ UVA _BU _FINAL .PDF ; ST AND : 01/2013

BAUMWIPFELPFAD NATIONALPARK BAYRISCHER WALD : HTTP :// WWW .BAUMWIPFELPFAD .BY /BWP _DE /INDEX .PHP ; STAND : 02/2013

BBC NACHRICHTEN ZUR CHELSEA FLOWER SHOW : WWW .BBC .CO .UK /NEWS /UK -ENGLAND -LONDON -18149344; STAND : 02/2013

BERLINER MORGENPOST : WWW .MORGENPOST .DE ; STAND : 12/2012

BEWEGUNGSPARCOURS : HTTP :// DE .WIKIPEDIA .ORG /WIKI / BEWEGUNGSPARCOURS ; STAND : 02/2013

BIOENERGIEDORF JÜHNDE : WWW .BIOENERGIEDORF .DE ; STAND : 02/2013

BIOHOTEL GUT GREMMELIN : HTTP :// WWW .GUTGREMMELIN .DE /; STAND : 04/2013

BIOSPHÄRENHAUS NORDVOGESEN /P FÄLZER WALD : WWW .BIOSPHAERENHAUS .DE /DE /BAUMWIPFELPFAD .PHP ; STAND : 02/2013.

BUNDESMINISTERIUM FÜR VERKEHR , BAU UND STADTENTWICKLUNG : WWW .BMVBS .DE ; STAND : 02/2013.

BURG SCHLITZ : WWW .BURG -SCHLITZ .DE ; STAND : 04/2013

DEHOGA: WWW .DEHOGA -MV .DE ; STAND : 02/2013

DEMMINER VERKEHRSGESELLSCHAFT (DVG): WWW .DVG -DEMMIN .DE ; STAND : 04/2013

DESTINATION BRAND 10 – THEMENKOMPETENZ DEUTSCHER URLAUBSZIELE : HTTP :// WWW .DESTINATION - BRAND .DE /STUDIE .HTML ; STAND : 01/2013

DEUTSCHE ALLEENSTRAßE : WWW .ALLEENSTRASSE .COM : STAND : 02/2013

DEUTSCHE BANH : WWW .DEUTSCHEBAHN .COM /DE /START .HTML ; STAND : 04/2013

DEUTSCHER FRISBEESPORT VERBAND : WWW .DISCGOLF .DE ; STAND : 02/2013

DEUTSCHER TOURISMUSVERBAND : WWW .STERNEFERIEN .DE ; STAND : 01/2013

DEUTSCHER WANDERVERBAND : WWW .WANDERBARES -DEUTSCHLAND .DE ; STAND : 01/2013

DEUTSCHES WANDERINSTITUT : HTTP :// WWW .WANDERFORSCHUNG .DE /FILES /PROSTU 05061212759617. PDF ; STAND : 04/2013

DEUTSCHE -WANDERREIT -AKADEMIE : WWW .DEUTSCHE -WANDERREITER -AKADEMIE .COM ; STAND : 02/2013

DINO – DIGITALES INFORMATIONS - UND NAVIGATIONSSYSTEM OUTDOOR – MECKLENBURG -VORPOMMERN : WWW .DINO - NAVI .DE ; STAND : 02/2013

DISCGOLF : WWW .DISCGOLF .DE ; STAND : 02/2013

DRAISINE MECKLENBURG : WWW .DRAISINE -MECKLENBURG .DE ; STAND : 03/2013

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 188 Gemeinde Moltzow

Kapitel 6 - Quellenverzeichnis

DURCHBLICKPANORAMEN : HTTP :// WWW .AUTHENTIC -EXPERIENCE .AT /; STAND : 11/2012

DWIF (2007): WIRTSCHAFTSFAKTOR TOURISMUS , UNVERÖFFENTLICHTE VORLESUNG

EICK BRÄU. BRAUMANUFAKTUR GROß GIEVITZ : WWW .EICKBRAEU .DE ; STAND : 04/2013

ERLEBNISAKADEMIE : WWW .DIE -ERLEBNIS -AKADEMIE .DE /DE /BAUMWIPFELPFADE /RUEGEN /INDEX .PHP ; STAND : 02/ 2013

ERLEBNISWALD : HTTP :// WWW .ERLEBNISWALD .DE /; STAND : 01/2013

FAHRGASTSCHIFFFAHRT WAREN (M ÜRITZ ), MALCHOW UND MIROW : WWW .SCHIFFAHRT -MUERITZ .DE ; STAND : 01/2013

FERIENBAHNHÖFE : WWW .FERIENBAHNHOF .DE ; WWW .FERIENBAHNHOF -BODENSEE .DE ; STAND : 04/2013

FERIENDOMIZIL MV: WWW .FERIENDOMIZIL -MV .DE ; STAND : 12/2012

FERIEN GUT DALWITZ : WWW .FERIENGUTDALWITZ .DE ; STAND : 04/2013

FERIENHAUSMIETE . FERIENHÄUSER & FERIENWOHNUNGEN : WWW .FERIENHAUSMIETE .DE ; STAND : 01/2013

FERIENWOHNUNG MECKLENBURG -VORPOMMERN : WWW .FEWO -MV .DE ; STAND : 03/2013

FERIENWOHNUNG IN WAREN (M ÜRITZ ) UND UMGEBUNG : HTTP :// WWW .WAREN .M-VP .DE /FERIENWOHNUNGEN .HTM ; STAND 01/2013

FESTSPIELE MECKLENBURG VORPOMMERN : WWW .FESTSPIELE -MV .DE ; STAND : 03/2013

FL AEMING -SKATE : WWW .FLAEMING -SKATE .DE ; STAND : 02/2013

FLOWER SHOW CHELSEA : WWW .BBC .CO .UK /NEWS /UK -ENGLAND -LONDON -18149344; . HTTP :// DE .WIKIPEDIA .ORG /WIKI /C HELSEA _F LOWER _S HOW ; STAND : 02/2013

FORSCHUNGSGESELLSCHAFT FÜR STRAßEN - UND VERKEHRSWESEN : WWW .FGSV .DE ; STAND : 01/2013

FÖRDERKREIS RAMBOWER KIRCHEN : WWW .RAMBOWER -KIRCHEN .DE ; STAND 02/2013

FRIEDEMANN HENSCHEL . TÖPFERGUT PANSCHENHAGEN : WWW .HENSCHELKERAMIK .DE ; STAND : 02/2013

FRITZ REUTER LITERATURMUSEUM STAVENHAGEN : WWW .FRITZ -REUTER -LITERATURMUSEUM .DE ; STAND : 01/2013

FUR (H RSG .): REISEANALYSEN (VERSCHIEDENE JAHRGÄNGE ): WWW .REISEANALYSE .DE : ; STAND : 01/2013

FUßBALLGOLF – DAS INFOPORTAL : WWW .FUSSBALLGOLFEN .DE ; STAND : 02/2013.

GALERIE AM KAMP IN TETEROW : WWW .GALERIE -TETEROW .DE ; STAND : 02/2013.

GARTENANLAGE MIT KÜCHENGARTEN : WWW .KUECHENGARTEN .NET ; WWW .LANDESGARTENSCHAU -BADESSEN .DE ; WWW .IPPENBURG .DE ; STAND : 02/2013

GARTENFEST VOM SCHLOSS FASANERIE : WWW .GARTENFEST .DE ; WWW .DAS -FUERSTLICHE - GARTENFEST .DE /FASANERIE /INDEX .HTM ; STAND : 02/2013

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 189 Kapitel 6 - Quellenverzeichnis

GARTENROUTE MV: :// WWW .GARTENROUTE -MECKLENBURG -VORPOMMERN .DE ; STAND : 01/2013

GEMEINDE JÜHNDE : WWW .GEMEINDE -JUEHNDE .DE ; STAND : 02/2013

GENUSSERLEBNISWEG : HTTP :// CONTENT .LAURENTIUS .AT /SOMMERERLEBNISWELT /BESCHREIBUNGEN /DE /E RLEBNISWEG .ASPX ; STAND : 02/2013

GENUSSREICH MECKLENBURG VORPOMMERN : WWW .GENUSSREICH -MV .DE ; STAND : 02/2013

GEOPORTAL LANDKREIS MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE : HTTP :// WWW .LK -MECKLENBURGISCHE - SEENPLATTE .DE/L ANDKREIS /G EOPORTAL ; STAND : 12/2012

GEROLSTEINER RESTAURANT -BESTENLISTE : WWW .STERNKLASSE .DE ; STAND : 02/2013

GESSIN . NACHBARSCHAFTSVEREIN MITTELHOF GESSIN E .V.: WWW .GESSIN .DE ; STAND : 02/2013

GOLFEN IN MECKLENBURG -VORPOMMERN : WWW .GOLFEN -MV .DE ; STAND : 02/2013

GOOGLE MAPS : HTTP :// MAPS .GOOGLE .DE /MAPS ; STAND : 04/2012

GUT PRONSDORF : WWW .GUTPRONSTORF .DE ; STAND . 04/2013

GUTSHAUS LUDORF : WWW .GUTSHAUS -LUDORF .DE ; STAND : 03/2013

GUTSHÄUSER UND SCHLÖSSER IN MECKLENBURG -VORPOMMERN : WWW .GUTSHAEUSER .DE ; STAND : 03/2013

GUTSHOTEL GROß BRESEN : WWW .GUTSHOTEL .DE ; STAND : 04/2013

HAMBURGER ABENDBLATT : DEUTSCHLAND BELIEBTESTE RADREISEREGION : WWW .ABENDBLATT .DE /REGION /ARTICLE 1809258/MV-BELIEBTESTE -DEUTSCHE -RADREISEREGION .HTML ; STAND : 02/2013

HAUSTIERPARK LELKENDORF : WWW .HAUSTIERPARK -LELKENDORF .DE ; STAND : 02/2013

HERBERGE BLÜCHERHOF : WWW .HERBERGE -BLUECHERHOF .DE ; STAND : 03/2013

HIRSCHFELD TOURISTIK EVENT : HTTP :// WWW .HIRSCHFELD .DE /: STAND : 04/2013

HOCHSEILGARTEN : WWW .HOCHSEILGARTEN 360. DE ; HTTP :// WWW .JOCHEN -SCHWEIZER .DE /, WWW .HOCHSEILGARTEN - ISARWINKEL .DE ; STAND : 02/2013

HÖRSPIEL UNTER STERNEN : WWW .UNI - LEIPZIG .DE /~ FSRGER /JOOMLA /INDEX .PHP ?OPTION =COM _CONTENT &TASK =VIEW &ID =201&I TEMID =2; STAND : 04/2013

HOTEL SCHLOSS SCHORSSOW : HTTP :// WWW .SCHLOSS -SCHORSSOW .DE /; STAND : 04/2013

HOTEL SOMMERSTORF : HTTP :// SOMMERSTORF .HOTELAMBIENTE .COM ; STAND : 02/2013

HOTEL UND FERIENPARK PEENHÄUSER : WWW .FERIENPARK -PEENHÄUSER .DE ; STAND : 02/2013

INVENT-TOURISMUS : INNOVATIVE VERMARKTUNGSKONZEPTE NACHHALTIGER TOURISMUSANGEBOTE FÜR DEN MASSENMARKT – FORSCHUNGSPROJEKT / WWW .INVENT -TOURISMUS .DE ; STAND : 02/2013

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 190 Gemeinde Moltzow

Kapitel 6 - Quellenverzeichnis

JAKOBMAYER VERANSTALTUNGSZENTRUM : WWW .JAKOBMAYER .DE ; STAND : 04/2013

KACHELOFENFABRIK NEUSTRELITZ : WWW .BASISKULTURFABRIK .DE ; STAND : 04/2013

KLAX -INDIANERDORF : WWW .KLAX -INDIANERDORF .DE ; STAND : 12/2012

KLECKS – DAS KULTURLANDSCHAFTS -WIKI : WWW .KLEKS -ONLINE .DE ; STAND : 12/2012

KLETTERWALD : WWW .CROSSEVENT .DE ; WWW .BERGHUETTE -BAERENFALLE .COM ; STAND : 02/2013

KL ETTERWALD MÜRITZ : WWW .KLETTERWALD -MUERITZ .DE ; STAND : 02/2013

KMG CUP SOMMERSTORF : WWW.KMG -CUP .DE ; STAND : 01/2013

KONZERTSCHEUNE CALDEN : WWW .KONZERTSCHEUNE .DE ; STAND : 04/2013

KREILKAMP , E.: BREGENZERWALD STUDIE : TRENDS IM TOURISMUS : HTTP :// WWW .VORARLBERG .AT /PDF /3_2 TRENDSIMTOURISMUS .PDF ; STAND 02/2013

KÜCHENGARTEN NETZWERK . NUTZPFLANZEN IN HISTORISCHEN GÄRTEN : WWW .KUECHENGARTEN .NET ; STAND : 02/2013

KULTUR TRIFFT GENUSS : WWW .KULTUR -TRIFFT -GENUSS .DE ; STAND : 04/2013

LANDESAMT FÜR UMWELT , LANDWIRTSCHAFT UND GEOLOGIE (H RSG .): INITIATIVE „S ACHSENS ERLEBNISDÖRFER “: HTTP :// WWW .SMUL .SACHSEN .DE /LAENDLICHER _RAUM /1489. HTM ; STAND : 04/2013

LANDESINFORMATIONSPORTAL MECKLENBURG -VORPOMMERN : WWW .MECKLENBURG -VORPOMMERN .EU ; STAND : 02/2013

LANDHOTEL SCHLOSS TESCHOW : HTTP :// SCHLOSS -TESCHOW .ARCONA .DE /; STAND : 04/2013

LÄNDLICH FEIN – GASTRONOMISCHE QUALITÄTSKAMPAGNE MECKLENBURG -VORPOMMERN : WWW .LAENDLICHFEIN .DE ; STAND : 03/2013

LANDREISEN . SPEZIALREISEVERANSTALTER FÜR MECKLENBURG -VORPOMMERN : WWW .LANDREISEN .EU ; STAND : 01/2013

LEHRRESTAURANTS : HTTP :// WWW .BJH -HERSFELD .DE /AUSBILDUNG .HTML ; WWW .G-3-KLANG .DE ; HTTP :// WWW .ATS - CELLE .DE /INDEX .PHP ?ID =99; STAND : 04/2013

LOKSCHUPPEN POMERANIA PASEWALK : WWW .LOKSCHUPPEN -POMERANIA .DE ; STAND : 04/2013

LUFTSPORTVEREIN WAREN (M ÜRITZ ): WWW .WAREN -LSV .DE ; STAND : 02/2013

MAGNUSWERK . HOLZDESIGNERWERKSTATT IN MARXHAGEN : WWW .MAGNUSWERK .DE ; STAND : 03/2013

MALCHIN STADTMUSEUM : WWW .MUSEUM -MALCHIN .DE ; STAND : 01/2013

MALCHIN STADTVERWALTUNG : WWW .MALCHIN .DE ; STAND : 03/2013

MANFRED UND REGINA SEIDEL – KLEINE GALERIE IN KLOCKSIN : WWW .RM -PINSEL .DE ; STAND : 01/2013

MINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT DES LANDES BRANDENBURG (2008): LEITFADEN NATURTOURISMUS , POTSDAM : HTTP :// WWW .MWE .BRANDENBURG .DE /MEDIA /BB 1. A.2755. DE /LEITFADEN _NATURTOURISMUS .PDF ; STAND : 01/2013

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 191 Kapitel 6 - Quellenverzeichnis

MÜRITZEUM . DAS NATUR ERLEBNIS ZENTRUM IN WAREN (M ÜRITZ ): WWW .MUERITZEUM .DE ; STAND : 02/2013

MÜRITZ -LAUF . AROUND ’S BIGGEST LAKE : WWW .MUERITZ -LAUF .DE ; STAND : 02/2013

MÜRITZ -NATIONALPARK : WWW .MUERITZ -NATIONALPARK .DE ; STAND : 02/2013

MÜRITZ -REISEN . UNTERKUNFT PAUSCHALEN VERANSTALTUNGEN : WWW .MUERITZ -REISEN .DE ; STAND : 02/2013

MÜRITZ -SPORTCLUB : WWW .MUERITZ -SPORTCLUB .DE ; STAND : 02/2013

MÜRITZ SAIL : WWW .MUERITZSAIL .NET ; STAND : 02/2013

MÜRITZ SCHIFFFAHRTSGESELLSCHAFT : WWW .MUERITZFLOTTE .DE ; STAND : 01/2013

MÜRITZWIND PERSONENSCHIFFFAHRT : WWW .MUERITZER -FLOTTE .DE ; STAND : 01/2013

NATIONALER UND INTERNATIONALER BARFUßPFADE : WWW .BARFUSSPARK .INFO ; STAND : 02/2013

NATURERBE ZENTRUM RÜGEN MIT BAUMWIPFELPFAD UND ERLEBNISAUSSTELLUNG IN PRORA : HTTP :// WWW .DIE - ERLEBNIS -AKADEMIE .DE /DE /BAUMWIPFELPFADE /RUEGEN /INDEX .PHP ; STAND : 04/2013

NATURPARK EICHSFELD -HAINICH -WERRATAL : WWW .NATURPARK -EHW .DE /LEITBILD ; STAND : 11/2012

NATIONALPARK HAINICH : WWW .NATIONALPARK -HAINICH .DE ; STAND 02/2013

NATURPARK FELDBERGER SEENLANDSCHAFT : HTTP :// WWW .NATURPARK -FELDBERGER -SEENLANDSCHAFT .DE /; STAND : 11/2012

NATURPARK MECKLENBURGISCHE SCHWEIZ UND KUMMEROWER SEE : WWW .NATURPARK -MECKLENBURGISCHE - SCHWEIZ .DE ; STAND :11/2012

NATURPARK MEIßNER -KAUFUNGER WALD : WWW .NATURPARK -MKW .DE /INFOMATERIAL /FUNC -STARTDOWN /139/; STAND : 02/2013

NATURPARK NOSSENTINER SCHWINZER HEIDE : HTTP :// WWW .NATURPARK -NOSSENTINER -SCHWINZER -HEIDE .DE /; STAND : 11/2012

NIEDERSÄCHSISCHE LANDESGARTENSCHAU IN BAD ESSEN : WWW .LANDESGARTENSCHAU -BADESSEN .DE ; STAND : 02/2013

NORDKURIER : WWW .NORDKURIER .DE ; STAND : 04/2013

ORTSVERZEICHNIS MECKLENBURG -VORPOMMERN : WWW .ORTE -IN -MV.DE ; STAND : 02/2013

OSTDEUTSCHE EISENBAHN GESELLSCHAFT (ODEG): HTTP :// ODEG .DE /; STAND : 04/2013

OSTSEELANDVERKEHR (OLA): WWW .OSTSEELANDVERKEHR .DE ; STAND : 04/2013

PEENESCHIFFFAHRT : WWW .AMAZONASPEENE .DE ; STAND : 01/2013

PERSONENNAHVERKEHR MÜRITZ (PVM): WWW .PVM -WAREN .DE ; STAND : 04/2013

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 192 Gemeinde Moltzow

Kapitel 6 - Quellenverzeichnis

PRONATOUR – ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ERLEBNISPROJEKTEN : HTTP :// WWW .PRONATOUR .COM /GER /HTML /PRODUKTE _ERLEBNISWEGE ; STAND : 04/2013

RADREISEN MECKLENBURG : WWW .RADREISEN -MECKLENBURG .DE ; STAND : 02/2013

REITEN IN MECKLENBURG -VORPOMMERN : WWW .REITEN -IN -MV .DE ; STAND : 02/2013.

REITERHÖFE MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE UND MECKLENBURGISCHE SCHWEIZ : HTTP :// WWW .M- VP .DE /SYSTEM /1651/ REITERHOEFE -SEENPLATTE .HTM ; STAND : 02/2013.

ROBERTS , D. (2011): REITTOURISMUS IN DEUTSCHLAND , BTE; REITEN IN MECKLENBURG -VORPOMMERN UNTER WWW .REITEN -IN -MV .DE ; REITTOURISMUS IN SCHLESWIG -HOLSTEIN .

ROMANTISCHES MECKLENBURG : WWW .ROMANTISCHES -MECKLENBURG .DE ; STAND : 02/2013.

RUNDBUS UM DEN PLAUER SEE : WWW .RUNDBUS .DE ; STAND : 12/2012.

SCHLOSS BREDENFELDE : WWW .SCHLOSS -BREDENFELDE .DE ; STAND : 04/2013

SCHLOSS & GUT ULRICHSHUSEN : WWW .ULRICHSHUSEN .DE ; STAND 04/2013.

SCHLOSS IPPENBURG : WWW .IPPENBURG .DE ; STAND : 02/2013.

SCHLOSS -HOTEL KITTENDORF : WWW .SCHLOSS -KITTENDORF .DE ; STAND : 04/2013

SCHLOSS MARXHAGEN : WWW.SCHLOSSMARXHAGEN .DE ; STAND : 12/2012.

SCHWEDENSTRAßE : WWW .SCHWEDENSTRASSE .COM ; STAND : 02/2013.

SCHWEDISCHES BESUCHERZENTRUM NATURUM : HTTP :// PROJEKTWEBBAR .LANSSTYRELSEN .SE /HORNBORGA /D E/BESUCHSINFORMATION /P AGES /NATURUM - HORNBORGASJON .ASPX ; STAND : 02/2013.

SCHWERIN PLUS TOURISTIK . REISEN VON SCHLOSS ZU SCHLOSS : WWW .VON -SCHLOSS -ZU -SCHLOSS .DE ; STAND : 02/2013.

SERFAUS -FISS -LADIS MARKETING GMB H: HTTP :// WWW .SERFAUS -FISS -LADIS .AT /DE /SOMMER /ERLEBNISWELT _SERFAUS ; STAND : 04/2013

SLACKLINE CORNER : WWW .SLACKLINE -CORNER .EU ; STAND : 02/2013.

SLOW FOOD DEUTSCHLAND : WWW .SLOWFOOD .DE ; STAND : 02/2013.

SOCCERPARK SACHSEN : WWW .FUSSBALLGOLF -SACHSEN .DE ; STAND : 02/2013.

SOMMERERLEBNISWELT : WWW .SOMMERERLEBNISWELT .AT /DE /EASY -TREKKING /SIX -SENSES .HTM ; STAND : 02/2013.

SOMMERRODELBAHNEN IN MECKLENBURG -VORPOMMERN : WWW .SOMMERRODELBAHN -RODELBAHN .DE / SOMMERRODELBAHN -MECKLENBURG -VORPOMMERN .HTM ; STAND : 02/2013.

SPARKASSEN TOURISMUSBAROMETER : UNTERSUCHUNG ZUM GRAUEN BEHERBERGUNGSMARKT (2000): HTTP :// WWW .OSV -ONLINE .DE /FILEADMIN /OSV /DATEIEN /TOURISMUS /S PARKASSEN -TOURISMUSBAROMETER %202000. PDF ; STAND : 12/2012

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 193 Kapitel 6 - Quellenverzeichnis

SPARKASSEN TOURISMUSBAROMETER : HTTP :// WWW .S-TOURISMUSBAROMETER .DE /; STAND : 01/2013

STATISTISCHES LANDESAMT MECKLENBURG VORPOMMERN : HTTP :// SISONLINE .STATISTIK .M- V.DE /SACHGEBIETE /A117302G_B EVOELKERUNG _AM _3112_ NACH _G EMEINDEN _UND _K REISEN ; STAND : 03/2013.

STUDIE : FAHRRADLANDKREIS OSTERODE AM HARZ ? HRSG . VOM FACHBEREICH TOURISMUSÖKONOMIE AM INSTITUT FÜR UMWELTPLANUNG DER LEIBNIZ UNIVERSITÄT HANNOVER : WWW .LANDKREIS - OSTERODE .DE /MEDIA /CUSTOM /119_318_1.PDF; STAND : 02/2013

SWINGGOLF DACHVERBAND : WWW .SWINGOLF -DACHVERBAND .DE ; STAND : 02/2013.

TAGEN IN MECKLENBURG -VORPOMMERN : WWW .MEET -MV .DE ; STAND : 04/2013

TEAM TOWER : WWW .EHRENBERG -RHOEN .DE ; STAND : 01/2013

TETEROW BERGRING : WWW .BERGRING -TETEROW.DE ; STAND : 01/2013.

TETEROW STADTVERWALTUNG : WWW .TETEROW .DE ; STAND : 03/2013.

THE SWEDISH RESEARCH INSTITUTE FOR TOURISM (2005): THE CRANE DANCE AT HORNBORGA LAKE .: HTTP :// WWW 3. LANSSTYRELSEN .SE /NR/ RDONLYRES /8F16EB83-A0C9-441B-A807- 4E0ED594F6B1/0/ RAPPORT _HORNBORGA 2005_ ENG .PDF ; STAND : 12/2013

TOURISMUSVERBAND BADEN -WÜRTTEMBERG : KIRCHEN - UND KAPELLENWEG RUND UM HÖCHENSCHWAND : WWW .TOURISMUS -BW .DE /A TTRAKTIONEN /K IRCHEN -UND -KAPELLENWEG -RUND -UM -HOECHENSCHWAND ; STAND : 02/2013.

TOURISMUSVERBAND MECKLENBURG -VORPOMMERN : WWW .TMV .DE ; STAND : 04/2013.

TOURISMUSVERBAND MECKLENBURGISCHE SCHWEIZ : WWW .MECKLENBURGISCHE -SCHWEIZ .COM ; STAND : 04/2013.

TOURISMUSVERBAND MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE : WWW .MECKLENBURGISCHE -SEENPLATTE .DE ; STAND : 04/2013.

TOURISMUSVERBAND MÜNSTERLAND : WWW .MUENSTERLAND -TOURISMUS .DE ; STAND : 02/2013.

TRENDS IM TOURISMUS 50 PLUS TECHNOLOGIE UND E-MOBILITÄT : WWW .DATEI .DE /PUBLIC /.../110822_WIFA_H AMELN - U-HEITZER -PRIEM .PDF ; STAND : 01/2013

VERBAND DEUTSCHER NATURPARKE E .V: HTTP :// WWW .NATURPARKE .DE /PARKS/CONCEPT ; STAND : 11/2012.

VERZEICHNIS DER BARFUßPFADE UND BARFUßPARKS : HTTP :// WWW .BARFUSSPARK .INFO /; STAND : 01/2013

VERZEICHNIS DER BAUMWIPFELPFADE UND BAUMKRONENWEGE : WWW .BAUMWIPFELPFAD -BAUMKRONENPFAD .INFO : STAND : 02/2013

VIABONO – URLAUB UND REISEN IN DEUTSCHLAND NATÜRLICH GENIEßEN : WWW .VIABONO .DE ; STAND : 01/2013.

VOGELPARK MARLOW : WWW .VOGELPARK -MARLOW .DE ; STAND : 02/2013.

WALDSEILGARTEN HÖLLSCHLUCHT : WWW .WALDSEILGARTEN -HOELLSCHLUCHT .DE ; STAND : 02/2013

WALDVIERTEL IN ÖSTERREICH : WWW .WALDVIERTEL .AT ; STAND : 02/2013.

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die 194 Gemeinde Moltzow

Kapitel 6 - Quellenverzeichnis

WANDERBARES DEUTSCHLAND : WWW .WANDERBARES –DEUTSCHLAND .DE ; STAND : 02/2013.

WANDERREITEN IM HECKENGÄU : WWW .HECKENGAEULE .DE UND WWW .WANDERREITEN -IM -HECKENGAEU .DE ; STAND : 02/2013

WANDERREITREGION MÜHLENVIERTEL IN ÖSTERREICH : WWW .STONEHILLRANCH .AT ; STAND : 02/2013

WANDERREIT MAGAZIN : WWW .WANDERREITER -MAGAZIN .DE ; STAND : 02/2013

WAREN (M ÜRITZ ) STADTVERWALTUNG : HTTP :// WAREN -MUERITZ .DE ; STAND : 02/2013

WAREN (M ÜRITZ ) TOURISMUS : WWW .WAREN -TOURISMUS .DE ; STAND : 03/2013

WASSERMÜHLE ZIDDORF : WWW .WASSERMUEHLE -ZIDDORF .DE ; STAND : 03/2013

WELSHOF SCHLIEMANN IN FAULENROST : WWW .WELSHOF .DE ; STAND : 02/2013

WELTVOGELPARK WALSRODE : WWW .WELTVOGELPARK .DE ; STAND : 02/2013

WIKIPEDIA ARTIKEL ZU FLAEMING -SKATE : HTTP :// DE .WIKIPEDIA .ORG /WIKI /F LAEMING -SKATE ; STAND : 02/2013

WIKIPEDIA ARTIKEL ZUM BEWEGUNGSPARCOURS : HTTP :// DE .WIKIPEDIA .ORG /WIKI / BEWEGUNGSPARCOURS ; STAND : 02/2013

WIKIPEDIA ARTIKEL ZUR CHELSEA FLOWER SHOW : HTTP :// DE .WIKIPEDIA .ORG /WIKI /C HELSEA _F LOWER _S HOW ; STAND : 02/2013

Tourismuskonzeption zwischen Müritz und Malchiner See im Bereich des Amtes Seenlandschaft Waren für die Gemeinde Moltzow 195 Anhang

Anhang:

Karte – Erholung und Tourismus im Kernentwicklungsraum