Rosel Zech Schauspielerin Im Gespräch Mit Hans Oechsner

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

Rosel Zech Schauspielerin Im Gespräch Mit Hans Oechsner BR-ONLINE | Das Online-Angebot des Bayerischen Rundfunks http://www.br-online.de/alpha/forum/vor0511/20051125.shtml Sendung vom 25.11.2005, 20.15 Uhr Rosel Zech Schauspielerin im Gespräch mit Hans Oechsner Oechsner: Liebe Zuschauer, ich begrüße Sie zu einer neuen Ausgabe von alpha- forum. Zu Gast ist heute die Theater-, Film- und Fernsehschauspielerin Rosel Zech, mehrfach ausgezeichnet z. B. als Schauspielerin des Jahres mit dem Deutschen Darstellerpreis und dem Bayerischen Filmpreis, um nur zwei ihrer Auszeichnungen zu nennen. Frau Zech, im Augenblick sind Sie vielleicht so populär wie noch nie zuvor in Ihrer Karriere. Die Serie "Um Himmels willen" ist die erfolgreichste ARD-Serie überhaupt bis jetzt mit gigantischen Einschaltquoten auch bei jüngeren Zuschauern. Wie können Sie sich diesen Erfolg erklären? Zech: Ich denke mir, das liegt daran, dass das ein bisschen ein Märchen ist. Am Ende einer jeden Folge wird immer eine Lösung geboten, wie man möglicherweise besser leben kann oder dass man sich eben auch versöhnen muss oder dass man netter zu seinen Mitmenschen sein sollte usw. Selbst wenn man das in Wirklichkeit nicht immer so bewerkstelligen kann, wird auf jeden Fall immerhin ein Anstoß gegeben, wie man im Alltag möglicherweise leben könnte. Ich denke, das ist einer der Gründe. Und darüber hinaus hat ja Religion momentan ohnehin einen ganz großen Zuspruch, wie ich glaube. Die Leute sagen immer, sie werden durch diese Serie ein wenig aus ihrem Alltag herausgehoben. Oechsner: Sie spielen in dieser Serie die Mutter Oberin. Wie haben Sie sich auf diese Rolle vorbereitet? Waren Sie mal im Kloster? Oder haben Sie vorher geistlichen Beistand genossen? Zech: Nein. Wir haben öfter mal jemanden mit dabei, der uns sagt, welche Rituale an diese und jene Stelle gehören. Aber ich bin Schauspielerin und habe Phantasie: Ich lerne meine Texte und dann lasse ich mir was einfallen – und der Regisseur auch. Oechsner: Wenn man über so viele Monate bzw. schon Jahre in die Rolle einer Nonne schlüpft, dann kommt man damit doch auch immer wieder irgendwie an die Religion heran. Sie haben das ja soeben selbst angesprochen. Sind Sie denn selbst auch ein religiöser Mensch? Hat also diese Rolle auch mit Ihnen persönlich etwas zu tun? Zech: Ja, ich bin ein gläubiger Mensch, das darf ich wohl sagen. Oechsner: Gläubig in welchem Sinne? Fühlen Sie sich einer Konfession zugehörig? Gehen Sie in eine Kirche? Zech: Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen hochmütig, aber ich bin gut zu mir und ich glaube an mich und wenn ich mich selbst gut behandle, dann behandle ich auch den Mitmenschen gut. Und das hat, wie ich finde, etwas mit Göttlichkeit zu tun. Oechsner: Sie haben mal gesagt, dass Sie bei der Auswahl Ihrer Rollen darauf achten, ob diese Rolle etwas mit Ihnen selbst zu tun hat. Gilt das auch für diese Rolle oder ist das hier anders? Zech: Ja, es gibt schon so ein paar Sätze in dieser Rolle, die einen so trockenen Humor haben oder auch eine solche Schärfe haben, dass ich das wirklich mag. Das mag ich an dieser Frau, die ich da darstelle. Oechsner: Jetzt muss man aber sagen, dass diejenigen, die Sie ausschließlich in dieser Rolle als Schwester Oberin kennen, nur einen ganz kleinen Teil von Ihnen kennen. Man würde Sie also sehr reduzieren, wenn man nur darüber reden würde. Zech: Das stimmt. Oechsner: Ärgert es Sie manchmal, dass diese Rolle heute so im Mittelpunkt steht, wenn es um Sie als Schauspielerin geht, und nicht das, was Sie sonst leisten? Zech: Nein, überhaupt nicht. Wir hatten ja nicht gedacht, dass diese Serie einen solchen Erfolg haben wird. Ich habe ja auch keine Riesenrolle darin, aber sie ist doch sehr, sehr gut angekommen. Das freut mich ganz einfach. Wir dachten ja, wir machen nur mal eine Staffel von dieser Serie und das war es dann. Nein, ich finde es wirklich gut, dass das so erfolgreich geworden ist. Das freut mich. Oechsner: Kommen wir dennoch auf das Wesentliche, das eigentlich Ihre Karriere ausmacht. Sie sind ja zuallererst immer Theaterschauspielerin gewesen. Sie haben, wie man sagen kann, an allen großen Bühnen Deutschlands gespielt. Sie spielen, wie Sie mir vorhin erzählten, im Augenblick gerade wieder in Hamburg. Sie haben sehr oft starke, komplizierte, schwierige Frauenrollen angenommen. War das Zufall oder hatten Sie sich diese Rollen doch aussuchen können? Zech: Nein. Das, was mir angeboten wird, das spiele ich dann. Aber ich habe ja auch eine sehr komische Seite. Der Peter Zadek z. B. hat das gewusst: Wenn ich mit ihm gearbeitet habe, dann konnte ich das in seinen Inszenierungen oft und oft herauslassen – sei es als Portia im "Kaufmann von Venedig" oder in "Kleiner Mann – was nun?", wo ich viele, viele auch sehr komische Rollen hatte und wo ich auch gesungen habe. Auch im "Hamlet" konnte ich sehr komisch sein, als ich den Polonius gespielt habe: Dafür muss man eine große komische Begabung haben, um das rüberzubringen. Ich finde es allerdings tatsächlich nicht so gut, wenn ich nur auf komplizierte Rollen reduziert werde. Das finde ich viel schlimmer als diesen Hype momentan wegen "Um Himmels willen". Ich finde es schade, dass die Komik, die ich entwickeln kann, oft nicht so gefragt ist. Aber das kann ja noch kommen. Oechsner: Auf Peter Zadek kommen wir gleich noch zu sprechen. Sie haben Recht: Wenn man über Sie liest, dann wird diese komische Seite an Ihnen immer ziemlich ausgelassen und es wird eigentlich fast nur von Ihren schwierigen Frauenrollen gesprochen und Bezug genommen auf Sie selbst, denn man sagt, Sie hätten damit selbst auch etwas zu tun, Sie würden sich in solchen Rollen wiedererkennen. Spielt das wirklich eine Rolle bei Ihren Rollen? Müssen die Rollen mit Ihrem Charakter, mit Ihrem Leben etwas zu tun haben oder sagen Sie wie soeben, Sie sind Schauspielerin und können alles spielen? Zech: Man denkt ja immer, man sei Schauspielerin und könne daher alles spielen. Es müssen jedenfalls bei einer Rolle ein paar Sätze sein, die ich auch ganz privat sagen würde, oder ein paar Situationen, die mich so reizen, dass ich sie gerne spielen möchte oder dass ich mir denke, in solche Situationen würde ich auch im wirklichen Leben gerne mal kommen. Und wenn ich das dann spielen darf, dann ist das gut. Aber alles spielen können? Ich habe auch mal gedacht, dass ich das könnte. Es hat sich dann aber in einer Rolle am Theater erwiesen, dass das nicht so ist. Man kann eine solche Rolle, die nicht passt, dann zwar schon mit schauspielerischen Mitteln machen, aber wenn das nicht zum eigenen Wesen gehört, dann ist das eben nur ein schauspielerisches Mittel und daher eigentlich langweilig. Oechsner: Sind also Ihre Rollen doch so etwas wie Variationen über Ihr eigenes Leben? Oder wäre das jetzt zu viel gesagt? Zech: Ich arbeite ja viel mit Phantasien, wenn ich z. B. eine Mörderin spiele. In Wirklichkeit würde ich natürlich keinen Menschen umbringen, aber es interessiert mich nachzuvollziehen, wie ein Mensch dahin kommen kann. Oechsner: Haben Sie denn in der Beschäftigung mit solchen Charakteren auch für sich etwas gelernt? Haben Sie dabei sozusagen etwas fürs Leben gelernt? Oder wird so etwas nach einer Aufführung abgelegt und am nächsten Tag schlüpfen Sie dann wieder in eine andere Rolle? Zech: Doch, man lernt schon. Aber am meisten lernt man am Theater, wenn man viele, viele Vorstellungen hat: Man muss nämlich all diese Vorstellungen immer wieder aufs Neue mit Leben erfüllen. Man muss ja als Schauspieler schon ein großes Ego haben, aber man muss das auch wieder vergessen können und dieser Sache bzw. diesem jeweiligen Stück dienen. Denn ich bin ja nur Schauspieler: Ich brauche einen Text, ich brauche eine Vorlage und ich habe nur die Fähigkeit – vielleicht als Medium –, dass der Text bzw. die Vorlage durch mich durchschlüpft und ich das den Leuten auf diese Weise vermitteln kann. Oechsner: Das "Nur" sollte man weglassen, denn da gibt es ja schon eine wahnsinnige Breite hinsichtlich der Möglichkeiten des Darstellens. Zech: Gut, man muss vielleicht auch ein bisschen Persönlichkeit haben. Oechsner: Sie sollten vielleicht nicht zu bescheiden sein. Zech: Nun, das ist eben so eine Sache. Wenn die Persönlichkeit des Schauspielers zu sehr im Vordergrund steht, sodass die Rolle verschwindet und sich der Schauspieler eigentlich nur noch selbst spielt, nur noch seine Persönlichkeit im Vordergrund steht, dann ist das einfach langweilig; ich sehe eine Sache von diesem Schauspieler und weiß, wie er all die anderen Rollen spielt. Es gibt z. B. auch Schauspieler, die sich sehr gerne exhibitionieren, die quasi sofort mit allem, was sie haben, unter die Leute gehen. Ich würde es jedoch interessanter finden, wenn ein Schauspieler Schwierigkeiten hat, sich zu entäußern oder sich zu exhibitionieren und ich dann diesen Kampf, diese Schwierigkeit sehen dürfte. Das wäre für mich als Zuschauer viel interessanter. Oechsner: Man kann ja immer wieder lesen, dass bestimmte Schauspieler direkt ins jeweilige Milieu hineingehen müssen, um eine Rolle zu lernen. Von Robert De Niro, dem großen Hollywoodschauspieler, sagt man ja auch immer: Wenn der einen Taxifahrer spielt, dann fährt er erst einmal selbst ein Vierteljahr lang Taxi. Daneben gibt es die anderen Schauspieler, die in die jeweiligen Rollen immer aus sich selbst herausfinden. Wo liegen Sie da? Zech: Das kommt darauf an. Wir haben ja vorhin von dieser Nonne gesprochen. Ich habe diese Rolle aus zwei Gründen angenommen. Der erste Grund war ganz äußerlich: Ich wollte mal ein Nonnenkostüm tragen. Das hat mich einfach interessiert. Und dann wollte ich ein Leben nachvollziehen, das sich ganz in den Dienst einer Sache stellt und in dem alles andere stark reduziert ist. Klar ist, dass diese Rolle natürlich auch sehr menschlich angelegt ist, dass da auch Machtverhältnisse vorkommen usw. Das hat mich gereizt. Oechsner: Mussten Sie dafür zuerst einmal ins Kloster gehen? Zech: Nein, nein.
Recommended publications
  • Newsletter 2005 - 2009
    THE FASSBINDER FOUNDATION Rainer Werner Fassbinder Foundation Newsletter 2005 - 2009 Liebe Freunde, Partner, Begleiter und Unterstützer der RWFF und der FF Inc., nachdem wir seit Dezember 2004 unsere dreisprachige Website mit aktuellen Berichten ins Netz gestellt haben, erschien uns ein Newsletter-Versand nicht mehr nötig. Aber ein regelmäßiger Überblick über unsere Aktivitäten fehlte manchem Fassbinder-Fan, so dass wir uns entschlossen haben, die Newsletter-Tradition wieder aufzunehmen. Trotzdem wollen wir Sie erneut ermuntern, unsere aktuellen Nachrichten weiterhin unter www.fassbinderfoundation.de zu verfolgen. Fassbinder-Filme: Reborn Die Schwerpunkte unserer Arbeit der Werkverbreitung waren in den vergangenen Jahren vor allem auf die Wiederaufführung von Fassbinder-Filmen im Kino sowie die Herstellung hochwertiger DVD-Ausgaben gelegt. Im Bereich des Repertoire-Abspiels sind die Strukturen in Deutschland allerdings eng gesteckt und erreichen zumeist nur bei Retrospektiven in Gedenkjahren eine größere Aufmerksamkeit. Dagegen hat sich die Präsenz des Filmwerkes auf dem deutschsprachigen DVD- Markt von Jahr zu Jahr verstärkt, insbesondere durch die Zusammenarbeit mit unserem DVD-Partner ARTHAUS/Kinowelt, mit dem wir seit 2001 kooperieren. Diese führte dazu, dass inzwischen achtundzwanzig Fassbinder-Titel unter dem ARTHAUS-Label verfügbar sind. Zusätzliche Sonderausgaben erneuerten die Präsenz wie zum Beispiel die BRD-Trilogie (2005) im Schuber mit den Klassikern Die Ehe der Maria Braun, Lola und Die Sehnsucht der Veronika Voss oder eine Sonderausgabe zum 25. RWF-Todestag (2007) mit zehn DVDs inklusive erweiterten Bonusmaterials. Die Sonderausgabe Deutscher Herbst (2008), in der RWF mit seinem Beitrag zu dem Episodenfilm Deutschland im Herbst von 1977 und Die Dritte Generation von 1978 neben Filmen von Volker Schlöndorff, Margarethe von Trotta, Alexander Kluge und Reinhard Hauff vertreten ist, intensivierte die Vermittlung des Fassbinder-Werkes.
    [Show full text]
  • Uva-DARE (Digital Academic Repository)
    UvA-DARE (Digital Academic Repository) Das andere Melodrama. Vom Pathos der Fremdheit in Fassbinders 'Angst essen Seele auf', 'Die Sehnsucht der Veronika Voss' und 'Die bitteren Tränen der Petra von Kant' Röttger, K.; Butte, M. Publication date 2012 Document Version Accepted author manuscript Published in Prekäre Obsession: Minoritäten im Werk von Rainer Werner Fassbinder Link to publication Citation for published version (APA): Röttger, K., & Butte, M. (2012). Das andere Melodrama. Vom Pathos der Fremdheit in Fassbinders 'Angst essen Seele auf', 'Die Sehnsucht der Veronika Voss' und 'Die bitteren Tränen der Petra von Kant'. In C. Colin, F. Schössler, & N. Thurn (Eds.), Prekäre Obsession: Minoritäten im Werk von Rainer Werner Fassbinder (pp. 125-153). (Film). Transcript. General rights It is not permitted to download or to forward/distribute the text or part of it without the consent of the author(s) and/or copyright holder(s), other than for strictly personal, individual use, unless the work is under an open content license (like Creative Commons). Disclaimer/Complaints regulations If you believe that digital publication of certain material infringes any of your rights or (privacy) interests, please let the Library know, stating your reasons. In case of a legitimate complaint, the Library will make the material inaccessible and/or remove it from the website. Please Ask the Library: https://uba.uva.nl/en/contact, or a letter to: Library of the University of Amsterdam, Secretariat, Singel 425, 1012 WP Amsterdam, The Netherlands. You will be contacted as soon as possible. UvA-DARE is a service provided by the library of the University of Amsterdam (https://dare.uva.nl) Download date:28 Sep 2021 Inhalt Einleitung Nicole Colin, Franziska Schössler und Nike Thurn | 5 Töte Amigo! Zur Archäologie von Fassbinders Filmen in LIEBE IST KÄLTER ALS DER TOD Rolf G.
    [Show full text]
  • Rainer Werner Fassbinder (1946-1982) André Giguère
    Document généré le 28 sept. 2021 09:00 Séquences La revue de cinéma Le désespoir amoureux Rainer Werner Fassbinder (1946-1982) André Giguère Numéro 112, avril 1983 URI : https://id.erudit.org/iderudit/50966ac Aller au sommaire du numéro Éditeur(s) La revue Séquences Inc. ISSN 0037-2412 (imprimé) 1923-5100 (numérique) Découvrir la revue Citer cet article Giguère, A. (1983). Le désespoir amoureux : rainer Werner Fassbinder (1946-1982). Séquences, (112), 10–17. Tous droits réservés © La revue Séquences Inc., 1983 Ce document est protégé par la loi sur le droit d’auteur. L’utilisation des services d’Érudit (y compris la reproduction) est assujettie à sa politique d’utilisation que vous pouvez consulter en ligne. https://apropos.erudit.org/fr/usagers/politique-dutilisation/ Cet article est diffusé et préservé par Érudit. Érudit est un consortium interuniversitaire sans but lucratif composé de l’Université de Montréal, l’Université Laval et l’Université du Québec à Montréal. Il a pour mission la promotion et la valorisation de la recherche. https://www.erudit.org/fr/ wSÉQUENCES N" 112% LE DÉSESPOIR AMOUREUX: RAINER WERNER FASSBINDER (1946-1982) André Giguère 10 AVRIL 1983 « L'Allemagne n'est pas un modèle mais un cas limite, un cas spécial. Nos problèmes politiques ne sont pas centraux mais excentriques. Le mur ne sépare pas seulement les Allemands d'au­ tres Allemands, il nous sépare aussi de tous les autres peuples. Il entoure notre pensée et notre imagination. Il ne barricade pas seulement une ville, mais aussi notre avenir. Il ne symbolise que nous-mêmes, ce que nous avons encore en commun.
    [Show full text]
  • Texte Intégral (PDF)
    Document généré le 26 sept. 2021 13:09 Séquences : la revue de cinéma Le désespoir amoureux Un regard existentiel sur le monde Luc Chaput Eisenstein in Guanajuato Numéro 296, mai 2015 URI : https://id.erudit.org/iderudit/78452ac Aller au sommaire du numéro Éditeur(s) La revue Séquences Inc. ISSN 0037-2412 (imprimé) 1923-5100 (numérique) Découvrir la revue Citer cet article Chaput, L. (2015). Le désespoir amoureux : un regard existentiel sur le monde. Séquences : la revue de cinéma, (296), 52–56. Tous droits réservés © La revue Séquences Inc., 2015 Ce document est protégé par la loi sur le droit d’auteur. L’utilisation des services d’Érudit (y compris la reproduction) est assujettie à sa politique d’utilisation que vous pouvez consulter en ligne. https://apropos.erudit.org/fr/usagers/politique-dutilisation/ Cet article est diffusé et préservé par Érudit. Érudit est un consortium interuniversitaire sans but lucratif composé de l’Université de Montréal, l’Université Laval et l’Université du Québec à Montréal. Il a pour mission la promotion et la valorisation de la recherche. https://www.erudit.org/fr/ 52 SÉQUENCES – 60 ANS DE CINÉMA FASSBINDER Le désespoir amoureux Un regard existentiel sur le monde Au sein de la nouvelle génération des cinéastes allemands, l’œuvre de Rainer Werner Fassbinder est assurément la plus connue et la plus reconnue. L’étendue de son travail occupe un champ d’action dont l’espace n’a pas d’égal, en Allemagne ou ailleurs. Ce qui frappe le plus chez Fassbinder, c’est l’approche existentielle avec laquelle il regarde le monde.
    [Show full text]
  • 397 Berlinale 2011 Hommage Armin Mueller-Stahl LOLA DER BLAUE
    H-9004:H_ 30.01.2011 15:24 Uhr Seite 397 Rainer Werner Fassbinder Berlinale 2011 LOLA Hommage Armin Mueller-Stahl LOLA LOLA, UNE FEMME ALLEMANDE Bundesrepublik Deutschland 1981 Länge 115 Min. Format 35 mm, 1:1.66 Farbe Stabliste Regie Rainer Werner Fassbinder Buch Peter Rainer Werner Fassbinder Märthesheimer Pea Fröhlich Biografie Rainer Werner Geboren am 31.5.1945 in Bad Wöris - Fassbinder hofen. 1969 Berlinale-Teilnahme mit Kamera Xaver dem Spielfilmdebüt LIEBE IST KÄLTER Schwarzenberger ALS DER TOD, seit KATZELMACHER Schnitt Juliane Lorenz gefeiert als das „Wunderkind des deut- Rainer Werner schen Films“. Allein 1969/70 dreht Barbara Sukowa, Armin Mueller-Stahl Foto: Rainer Werner Fassbinder Foundation, Berlin Fassbinder Fassbinder elf Filme. 1978/79 beginnt Ton Vladimir Vizner er eine Trilogie, bei der Frauen im LOLA Musik Peer Raben Zentrum deutscher Alltagsgeschichten Szenenbild Helmut Gassner stehen. Auf DIE EHE DER MARIA BRAUN DER BLAUE ENGEL, verpflanzt in eine Kleinstadt in Nordbayern, 1957. Hier Ausstattung Raúl Gimenez folgen LOLA und DIE SEHNSUCHT DER weiß der Baulöwe Schuckert von Absprachen mit der örtlichen Verwaltung Udo Kier VERONIKA VOSS (1982). Fassbinder zu profitieren. Da tritt ein neuer Baudezernent sein Amt an: Herr von Kostüm Barbara Baum stirbt am 10.6.1982 in München. Bohm – von Armin Mueller-Stahl als preußisch korrekter Kavalier der alten Egon Strasser Schule einnehmend dargestellt. Um es mit Schuckert aufzunehmen, wagt Herstellungsltg. R. W. Fassbinder Biography Produktionsltg. Thomas Schühly Born in Bad Wörishofen on 31.5.1945. er sich in das stadtbekannte Bordell „Villa Fink“, das „Wirtschaftszentrum“ der Produzent Horst Wendlandt He first took part in the Berlinale in Kleinstadt.
    [Show full text]
  • Rainer Werner Fassbinder Rétrospective 11 Avril – 16 Mai
    RAINER WERNER FASSBINDER RÉTROSPECTIVE 11 AVRIL – 16 MAI Lola, une femme allemande 66 LE MONDE COMME VOLONTÉ ET REPRÉSENTATION Venu du théâtre, auteur d’une imposante œuvre cinématographique et télé- visuelle interrompue par sa mort prématurée, Fassbinder a été l’une des plus puissantes figures du nouveau cinéma allemand. Ses films dénoncent un certain état de la société allemande, sa violence de classes et le refoulé de son passé nazi. « Pas d’utopie est une utopie. » Rainer Werner Fassbinder, 1971 Rainer Werner Fassbinder comparait sa filmographie à une maison. Les mauvaises langues sont tentées d’orner l’entrée de l’édifice d’un dantesque « Désespoir », en anglais Despair – comme son adaptation du roman éponyme de Vladimir Nabokov (1978). C’est oublier, au-delà de la chape de plomb existentielle associée à son ciné- RAINER WERNER FASSBINDER WERNER RAINER ma (Années 70 ! Papier peint brunâtre !), que le sous-titre de Despair était Voyage vers la lumière. Tendue entre ciel et terre, la beauté mélancolique de l’œuvre de Fassbinder est celle d’un cinéma de l’utopie, sous le sceau du rimbaldien « Je est un autre » qu’un personnage lâche dans sa pièce L’Ordure, la Ville et la Mort. L’archétype du personnage fassbinderien se projette, rêve d’une âme frère/sœur avec qui il ne ferait qu’un, son double, son reflet mais aussi (et surtout) son bour- reau. « Chaque homme tue ce qu’il aime », chantait Jeanne Moreau dans Querelle. Le coup de foudre entre le personnage-titre de Martha et son futur époux, traité comme un ballet de poupées mécaniques, témoigne de la ferveur fantasmatique dans laquelle le protagoniste fassbindérien se noie par amour et pour cette utopie.
    [Show full text]
  • No V / DE C 2 0 13
    NOV/DEC 2013 NOV/DEC UC BERKELEY ART MUSEUM & PACIFIC FILM ARCHIVE prG O RAM GUIDE YA NG FUDONg BEAUTY REVEALED: QING DYNASTY CHINESE PAINTING LINDA STARk EVAN ZIPORYN aGNÈS VARDA RAINER WERNER FASSBINDER RANDY THOm YOSHI WADa ROB NILSSON new PORTUGUESE CINEMA short list> 1 Agnès Varda’s Point of View Many of you enjoyed Agnès Varda’s poignant documentaries in our summer tribute to her late husband, Jacques Demy, and now we are proud to welcome Varda to BAM/PFA to present a different side of her extraordinary body of work. The pioneering French filmmaker joins us from Paris on November 4 to discuss several of her political, yet highly personal, films, including two made in the Bay Area in the late 1960s, and for a public conversation with UC Berkeley professor Linda Williams after a screening of The Gleaners and I on November 5. We round out the series with two of her important early films:La Pointe Courte (1954), which is considered an important precursor to the French New Wave—in a new 35mm print!—and a digital restoration of Cléo from 5 to 7, the 1961 film that established Varda’s international reputation. The International Federation of Film Archives presented Varda with the FIAF Award earlier this year, citing her ongoing work “to preserve, restore and disseminate her oeuvre as well as that of Jacques Demy.” “The relationship between Agnès Varda and cinematheques is a long love story,” said FIAF president Eric Le Roy. “Cinematheques The New BAM/PFA around the world feel that Agnès Varda has always been on their side, as she has never stopped traveling to present her films in those institutions which preserve, Hard demolition is almost complete, below-grade excavation is restore, and project them.” p.
    [Show full text]
  • Rainer Werner Fassbinder – Zum 75. Geburtstag
    Themendossier Juni 2020 Rainer Werner Fassbinder – zum 75. Geburtstag Rainer Werner Fassbinder, der Bürgerschreck des neuen deutschen Films, wäre am 31. Mai 75 Jahre alt geworden. Das aktuelle Dossier widmet sich dem polarisierenden Werk des 1982 verstorbenen Regis- seurs und stellt die Filme Angst essen Seele auf, Fontane Effi Briest, Die Ehe der Maria Braun und Lola ausführlicher vor. Außerdem beleuchtet ein In- terview die Frage nach der Bedeutung Fassbinders für die Filmbildung. Das Dossier bietet darüber hin- aus Aufgaben und Anregungen für den Unterricht ab Klasse 10. © picture alliance / dpa Fotograf: Istvan Bajzat Bajzat Istvan Fotograf: / dpa alliance © picture © picture alliance/akg-images alliance/akg-images © picture Themendossier Juni 2020 Rainer Werner Fassbinder – zum 75. Geburtstag Inhalt EINFÜHRUNG UNTERRICHTSMATERIAL 03 Einer wie Fassbinder 23 Arbeitsblätter - DIDAKTISCH-METHODISCHER KOMMENTAR INTERVIEW - SECHS AUFGABEN FÜR FILME VON RAINER WERNER FASSBINDER 06 „Fassbinder-Filme (INKLUSIVE FRANZ. ARBEITSBLATT fordern Konzentration ZUM FILM QUERELLE) auf die Bildgestaltung“ 41 Filmglossar FILMBESPRECHUNG 51 Links und Literatur 08 Angst essen Seele auf FILMBESPRECHUNG 55 Impressum 10 Fontane Effi Briest FILMBESPRECHUNG 12 Die Ehe der Maria Braun FILMBESPRECHUNG 14 Lola ANREGUNGEN 16 Außerschulische Film- arbeit mit Werken von Rainer Werner Fassbinder www.kinofenster.de Themendossier Juni 2020 Rainer Werner Fassbinder – zum 75. Geburtstag Einführung: Einer wie Fassbinder (1/3) ter drehte. Während Alexander Kluge und andere die Kunstform Film intellektua- lisierten, drehte Fassbinder unmittelbar verständliche Geschichten über (Gast-)Ar- beiter oder Hausfrauen, mit denen er ein breites Publikum erreichen wollte. Auch deshalb arbeitete er wiederholt für das Fernsehen, das damals viel mehr als heute als Kino zweiter Klasse galt.
    [Show full text]
  • A Season of Film Classics 15
    Nastassja Kinski 15 - 28 NOV 2019 in Wim Wenders’ PARIS, TEXAS GA SE EARMSON OF AN FILM CLASSICS BAGDAD CAFÉ painter. The film tracks the life-changing, unfor - gettable friend ships that bloom in the desert. .G.e..r.m..a.n.y.,. U..S.A.. 1987, 104 min, PGLN ................ Marianne Sagebrecht, CCH Pounder, Jack ‘A celebration of the beauty of diverse human Palance in an award-winning film directed by personality and friendship.’ S&P Percy Adlon ‘Visually exhilarating... it’s hard not to fall in love ................ with this comic fable about the magic that devel - A comedy drama set in a remote truck stop ops at the meeting of two cultures.’ TV Guide and motel in the Mojave Desert, the film ‘Endearing and quirky, hilarious and touching, a centres on two very different women: Jasmin, sparkling little gem.’ LA Times a stranded German tourist, and Brenda, a ‘The charm of the movie is that every character tough-as-nails café manager. There’s also a and every moment is surprising and vibrating baby; a bewildered Italian cook; a tattoo artist with life.’ Chicago Sun-Times a..n.d. .a. s.h.i.p.w..r.e.c.k.e.d. .f.o.r.m..e.r. H..o.l.ly.w..o.o..d. .s.e.t .-.......l. .. .%.. C.r.i.ti.c.a.l. A.p.p..ro.v..a.l .o.n. .R.o.t.te..n. T.o.m..a.t.o.e.s .................................................... FITZCARRALDO making of the film, Herzog himself proved to be as manic and driven as his protagonist, .G.e..r.m..a.n.y.
    [Show full text]
  • Rainer Werner Fassbinder
    Ciné-Club Universitaire du 15 janvier au 2 avril 2007 Auditorium Arditi | Av. du Mail 1 | 1205 Genève Rainer Werner Fassbinder Désormais, une séance par lundi 15 janvier L’Amour est plus froid que la mort Ciné-Club (Liebe ist kälter als der Tod) 22 janvier Universitaire Les Larmes amères de Petra von Kant (Die bitteren Tränen der Petra von Kant) Auditorium Fondation Arditi 29 janvier Av. du Mail 1 Martha 1205 Genève 5 février Tous les autres s’appellent Ali Lundi à 20h (Angst essen Seele auf) séance: 8.- 12 février Carte 3 entrées: 18.- (non transmissible) Le Droit du plus fort Abonnement pour tout le cycle: 50.- (Faustrecht der Freiheit) Vente uniquement à l’entrée des séances 19 février Roulette chinoise Ouvert aux étudiants (Chinesisches Roulette) 26 février L’Année des 13 lunes et non-étudiants (In einem Jahr mit 13 Monden) 5 mars Le Mariage de Maria Braun (Die Ehe der Maria Braun) Édition Olivier Gallandat 12 mars Graphisme Lola une femme allemande Julien Jespersen (Lola) 19 mars Renseignements Le Secret de Veronika Voss Activités Culturelles (Die Sehnsucht der Veronika Voss) Rue de Candolle 4 26 mars 1205 Genève Querelle 022 379 77 05 www.a-c.ch 2 avril Prenez garde à la sainte putain (Warnung vor einer heiligen Nutte) Groupe de travail du Ciné-Club Universitaire Paula Borer, Vania Jaikin, Antoine Mathys, Charlotte Rey et Marco Sabbatini. Activités Culturelles de l’Université de Genève: Magdalena Frei et Vincent Jacquemet. Nous remercions Charlotte Ducos (Carlotta Films), Sandra Thalmannn (Filmcoopi), Sarah Choyeau (Gaumont), Louisette Chabloz, Marie Chavaz, Serge Mercerat et Céline Gaud (Service Écoles-Medias).
    [Show full text]
  • Ernst Jacobi Theater- Und Filmschaffen
    Ernst Jacobi Theater- und Filmschaffen Theater 1947 Erste Schritte auf der Bühne des Berliner Titania-Palastes Genschow-Stobrava-Theater ca. 1948 Kai aus der Kiste nach dem Kinderbuch-Bestseller von Wolf Durian BARRIKADE Arbeiter und Studenten-Theater (Jule Hammer) Die Maschinenstürmer von Ernst Toller ca. 1950 Regie: Horst Braun Rolle: Bob Berliner „Hebbel-Theater“ Die Lustigen Weiber von Windsor von William Shakespeare 1951 (offizielles Bühnendebüt) Regie: Rudolf Noelte Rolle: Robin, Falstaffs Page Berliner „Hebbel-Theater“ Die Zwanzigjährigen (Altitude 3200) von Julien Luchaire (u. a. mit Martin Benrath, Klaus Schwarzkopf, Klaus Kinski, Harald Juhnke, 1952 Wolfgang Kieling, Gisela Trowe, Maria Sebaldt) Regie: Walther Suessenguth Rolle: Arthur Berliner „Tribüne am Knie“ Urfaust von Johann Wolfgang von Goethe 1953 (u. a. mit Ernst Schröder) Regie: Willi Schmidt Rolle: Schüler Berliner „Tribüne am Knie“ Eskapade, Komödie von Roger Macdougall 1953 (u. a. mit Karl John, auch TV 1954) Regie: Frank Lothar Rolle: Daventry Berliner „Tribüne am Knie“ Die glücklichen Tage von Claude André Puget 1953 (mehr als 100 Aufführungen) Regie: Gerd Martienzen Rolle: Bernard Berliner „Schiller-Theater“ Die Gefangenen von Stefan Barcava 1953 Regie: Rudolf Noelte Rolle: „Bubi“, der Melder Nordmark-Landestheater, Schleswig Robinson soll nicht sterben von Friedrich Forster (Waldfried Burggraf) 1954 (mit Peter Fitz) Regie: Karl Striebeck Rolle: Jim Drinkwater Nordmark-Landestheater, Schleswig 1954 Das kleine Teehaus, Komödie von John Patrick (The Teahouse of
    [Show full text]
  • Memories Are Made of This: Rainer Werner Fassbinder's Veronika Voss
    FILMHISTORIA Online Vol. 29, núms. 1-2 (2019) · ISSN: 2014-668X Memories Are Made of This: Rainer Werner Fassbinder’s Veronika Voss ROBERT J. CARDULLO University of Michigan Abstract This article is a re-viewing of Veronika Voss in the context of global cinema, German cinema, and R. W. Fassbinder’s oeuvre, in particular the FRG trilogy (on Germany’s postwar economic miracle) of which this film forms a part along with The Marriage of Maria Braun and Lola. Keywords: R. W. Fassbinder, Veronika Voss, FRG trilogy, German film. Resumen Este artículo es una revisión de Veronika Voss en el contexto del cine global, del cine alemán y de la obra de R.W. Fassbinder, en particular de la trilogía FRG (sobre el milagro económico de la posguerra de Alemania) de la cual esta película forma parte junto con El matrimonio de María Braun y Lola. Palabras clave: R.W. Fassbinder, Veronika Voss, Trilogía FRG, cine alemán Fassbinder in Context Perhaps in ironic reference to the sentimental, idyllic postwar genre of the Heimatfilm (homeland film), Rainer Werner Fassbinder once said, famously, that he was trying to construct a house with his films, which is hard, enervating, and even dangerous work. Many filmmakers have left their own houses half-finished. But, with the possible exception of, say, Yasujiro Ozu, Fassbinder was the only one who left a beautiful, livable dwelling into which others might enter and be inspired to build their own. Had he lived, he would surely have made modifications and built many extensions, but the fact that he left us with a finished product is fairly astonishing given the short time he had to complete it.
    [Show full text]