10 Oktober 2007, 12,50 Euro Private Equity • Buyouts • M&A

Magazin VentureCapital www.vc-magazin.de Magazin VentureCapital Das Magazin für Investoren und Entrepreneure

US-ImmobilienkriseUS-Immobilienkrise

Nervosität auch in Deutschland

„Wir sind von einer ähnlichen Neuer Spitzenwert Weltweiter Wettbewerb Zyklizität betroffen wie VC-Fonds“ beim Fundraising um reife Produkte Interview mit Dr. Christoph Braun, Burda Digital BVK-Statistik für das Nanotechnologie – wann kommt Ventures, und Dr. Ralf Schnell, Siemens VC 2. Quartal 2007 der Durchbruch?

Editorial

Frühe Reue

Anfang September hatte der Chef der Deut- CORPORATE schen Bank, Josef Ackermann, angesichts der riskanten Hypotheken-Geschäfte den FINANCING Kollegen der IKB und der Sachsen LB sowie Teilen der Kreditbranche noch Versäum- Mathias Renz, Leiter Business Development/ ADVISORY Redakteur VentureCapital Magazin nisse und schwere Managementfehler vor- geworfen. Gleichzeitig kritisierte der I Equity Capital Schweizer unverblümt Aufsichtsbehörden in Venture Capital-Dachfonds investiert“, I Pre-IPO-financing und Investoren. Nach gut zwei Wochen hat bekundet Anselm Müller, Leiter Alternative I Public sich der Wind gedreht. Reumütig ruderte Investments der seit kurzem in Private I Ackermann zurück und räumte eigene Fehl- Equity investierenden Bayerischen Versor- Debt Capital I einschätzungen ein: Auch die Deutsche gungskammer, im Interview (Seite 44-45). Short term Bank hat Fehler gemacht und Risiken von Auch Corporate Venture Capital erlebt eine I Long term US-Hypothekenpapieren massiv unter- Renaissance und selbst Branchenriese I Hybrid schätzt. Doch es sind nicht nur die Engage- Google investiert neuerdings als Venture ments in zweitklassige US-Hypotheken, an Capitalist bis zu 500.000 Euro in junge Un- FCF is a Corporate Financing specialist arran- denen die Deutsche Bank aktuell zu knab- ternehmen. Die Zahlen des Bundesver- ging, structuring and placing equity and debt bern hat. Kredite für Private Equity-Über- bands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesell- capital for private and listed small-/midcap com- panies. We provide our clients with growth-finan- nahmen drücken auf die Stimmung der schaften belegen die Zunahme der Investi- cing, acquisition-financing and/or refinancing Bankanalysten. 29 Mrd. Euro an Leveraged tionstätigkeit im Venture Capital-Bereich. advice and services, supporting them in imple- Loans hat die Deutsche Bank laut einschlä- menting an effective and capital market oriented gigen Medienberichten bereits in ihren Dass die BVK-Quartalszahlen (S. 26-28) je- capital structure while reducing the dependency on bank financing. Büchern oder zumindest fest zugesagt. Und doch nicht mehr, wie in den Vorquartalen eine bislang übliche Weiterplatzierung der und -jahren üblich, der Fachpresse im tra- Private Equity-Kredite am Markt dürfte der- ditionellen Pressefrühstück präsentiert Recent Transactions (Last 9 months): zeit aufgrund der allgemeinen Liquiditäts- und erläutert werden, sondern nur noch krise, wenn überhaupt, nur mit kräftigen als PDF auf der Homepage bereitgestellt Abschlägen möglich sein. werden, widerspricht der Transparenz- offensive, die sich die Branche eigentlich Die Krise am amerikanischen Hypotheken- zuletzt auf die Fahnen geschrieben hat. In markt hat auch das Geschäft mit Fusionen Zeiten, in denen die erklärungsbedürftige und Übernahmen erreicht: Im August Beteiligungsbranche von der Öffentlichkeit schrumpfte das Volumen laut Thomson kritisch beäugt und von der Politik auf den Financial weltweit auf 179 Mrd. USD – und Prüfstand gestellt wird, sollte die Kommu- damit auf das Niveau von Juli 2005. Wegen nikation mit den Medien gestärkt und nicht der Kreditprobleme würden selbst unter- vernachlässigt werden. Das dürften auch zeichnete Deals kaum mehr vorangetrieben, die PR-Berater des neuerdings in Talk- angeblich sind weltweit knapp 330 Buyouts shows und Fernseh-Gesprächsrunden prä- im Wert von fast 430 Mrd. USD „anhängig“. senten Deutsche Bank-Chefs Ackermann Angesichts der aktuellen Lage rechnen bestätigen. Marktteilnehmer sogar damit, dass einige Deals nachverhandelt werden müssen oder gar platzen (siehe Auslese auf S. 10). Eine informative Lektüre mit dem entschei- denden Quäntchen Mehrwert wünscht Während das Geschäft mit Leveraged Buy- Ihnen outs stottert und manch noch zu Jahresbe- ginn 2007 fürstlich ausgestatteter Buyout- Fonds demnächst unter Investitionsdruck geraten wird, kehrt das Venture Capital- Business zurück auf das Radar der Investo- ren. „Wir hätten gerne noch mehr als 30% [email protected]

Contact: www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 10/2007 3 Arno Fuchs, CEO FCF Fox Corporate Finance GmbH Tel.: 089 – 20 60 40 9 – 100 Burgstr. 8, 80331 [email protected] www.fcfcompany.com

3 Editorial Frühe Reue

Auslese

8 Top-News, Stimmungen und 12 US-Immobilienkrise: Nervosi- 18 Vis-à-vis: „Wir sind von einer Tendenzen tät auch in Deutschland ähnlichen Zyklizität betroffen Private Equity-Häuser setzen wie VC-Fonds“ Titelthema auf Einzelhandel – Wohnob- Interview mit Dr. Christoph jekte unter Preisdruck Braun, Geschäftsführer Burda 12 US-Immobilienkrise: Nervosi- Digital Ventures, und Dr. Ralf tät auch in Deutschland Der deutsche Immobilienmarkt ist in Schnell, Geschäftsführer Sie- Private Equity-Häuser setzen den vergangenen Jahren in den Fokus in- mens Venture Capital auf den Einzelhandel – Wohn- ternationaler Investoren geraten. Wäh- objekte unter Preisdruck rend sich Private Equity-Gesellschaften Dr. Christoph Braun investiert in den Be- im Wohnimmobilienbereich nun teil- reichen Internet und Mobile, Dr. Ralf Märkte & Zahlen weise auf dem Rückzug befinden, sind Schnell in Hightech-Wachstumsseg- Gewerbeimmobilien – insbesondere Ein- mente. Im Gespräch mit Andreas Uhde 18 Vis-à-vis: zelhandelsobjekte – weiterhin gefragt. berichten sie über beeindruckende Tech- „Wir sind von einer ähnlichen Professionelles Management und klassi- nologien, den Umgang mit Krisen, Quellen Zyklizität betroffen wie VC- sche Wertsteigerungsstrategien treten in für Businesspläne und die Zusammen- Fonds“ den Vordergrund. arbeit mit Start-ups. Interview mit Dr. Christoph Braun, Geschäftsführer Burda Digital Ventures, und Dr. Ralf Schnell, Geschäftsführer Early Stage & Expansion Mittelstand/Buyouts Siemens Venture Capital 33 Standpunkt Investor: 39 Die Kolumne von 22 Menschen & Macher: Investments in Internetunter- Michael Keller: Andreas Lange nehmen bieten neue Chancen Die fetten Jahre sind vorbei Teil 14 der Serie Peter Kabel, B-to-V- Unternehmensverkäufer Investorenkreis müssen ihren Gürtel enger 24 „Steinbrück verhinderte das schnallen Entstehen eines echten 34 Erfahrungsbericht: Portfolio- Private Equity-Gesetzes“ Management eines Corporate 40 Spielwiese für Abenteuer- Prof. Dr. Wilhelm Haarmann Investors lustige anlässlich der 25-Jahr-Feier Die Übernahme eines Ein kurzer Streifzug durch die des Münchener VC Clubs Siemens Venture Capital kreative Welt der geschlosse- Com-Portfolios durch nen Immobilienfonds 26 Neuer Spitzenwert beim Cipio Partners Fundraising Werner Dreesbach, Cipio 42 Geschäftsführerhaftung beim BVK-Statistik für das Partners, Dr. Ralf Schnell, Unternehmenskauf 2. Quartal 2007 Siemens Venture Capital Mit einer Due Diligence sichert der Geschäftsführer 30 Executive Talk: 36 Investor im Portrait: auch sein eigenes Vermögen „Wir arbeiten gewinnorien- Eine Technologie verändert Kai Schadbach, Schadbach tiert, aber nicht gewinnmaxi- die Welt Rechtsanwälte mierend“ Teil 77: Nanostart AG Interview mit Heinrich Haasis, Private Equity-Dachfonds Präsident, Deutscher Sparkas- 38 Blickpunkt Wissenschaft: sen- und Giroverband Welcher Venture Capitalist 44 „Wir hätten sehr gerne noch unterstützt Unternehmer am mehr in Venture Capital 32 Weltweiter Wettbewerb um besten? investiert“ reife Produkte Dr. Andreas Kuckertz, Interview mit Anselm Wagner, Nanotechnologie – wann Universität Duisburg-Essen Bayerische Versorgungskammer kommt der Durchbruch? und Uwe Fleischhauer, FHP

6 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de 26 Neuer Spitzenwert beim 32 Weltweiter Wettbewerb um Fundraising reife Produkte BVK-Statistik für das Nanotechnologie – wann 2. Quartal 2007 kommt der Durchbruch?

Die Hypothekenkrise in den USA hat War es Mitte der neunziger Jahre und den Private Equity-Häusern auch in um die Jahrtausendwende en vogue, Deutschland erst einmal den Zugang mit Nanotechnologie zu arbeiten, so ist MERGERS & ACQUISITIONS zu Fremdkapital erschwert; die Auswir- es in den letzten Jahren stiller gewor- kungen auf das Fundraising lassen sich den. Zweifel an Potenzial und Gefahr- noch nicht bemessen. Eine kurze losigkeit der Technologien kamen auf. Durststrecke sollten die heimischen Ungeachtet aller Querschüsse haben EQUITY, MEZZANINE Fondsgesellschaften aber leicht über- sich nanotechnologische Anwendun- AND DEBT FINANCING stehen können, flossen ihnen im zwei- gen dennoch in vielen Industrieberei- ten Quartal doch neue Mittel in Höhe chen inzwischen etabliert. von 1,527 Mrd. Euro zu. STRATEGIC ADVICE

46 Fondsportrait: 54 Standpunkt Unternehmer: Über Luxemburg global Deutschland – eine Ideen- investiert schmiede ohne Innovation? Dachfonds Portrait: Dr. Lars Behrend, Sirion SVF Private Equity Select III Datenbank 48 Diversifikation ist Trumpf Die Bedeutung von Private 55 Deal-Monitor Equity in der strategischen Asset-Allokation 70 Soeben erschienen Roderich Widenmann, Daniel Haas, Marble House Capital 70 Events: Veranstaltungen für VCs, 49 Dachfonds-News Gründer und Dienstleister

Entrepreneurship 71 Zitat des Monats

50 Entrepreneurship-Flash 71 Ausblick/Impressum

52 Case Study: 72 Stellenmarkt Schnelles Licht statt langsa- In Kooperation mit mer Elektronen Grace Advisory is a leading independent Innolume GmbH: Optische M&A/Corporate Finance advisory specialist. Technologien für die Compu- We have established sector expertise in the life terindustrie 74 People sciences, software and media industries. We Personalmeldungen aus provide customized and innovative solutions 53 Die Kolumne von der Beteiligungsbranche to companies of all sizes. Creativity, professio- Falk F. Strascheg: nal expertise and dedication to client needs combined with uncompromising integrity Ein Unglück kommt selten and ethics are core principles of our approach allein to business.

GRACE ADVISORY

M&A | CORPORATE FINANCE www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 10/2007 7 Theresienstr. 6-8 · D - 80333 München Tel.: +49 (0)89 288 90 435

www.grace-advisory.com Blackstone schließt Mega-Fonds Buyouts leiden unter Im August meldete die Blackstone einem Gesamtgeschäftswert von Subprime-Krise Group die endgültige Schließung rund 84 Mrd. USD sind bereits ver- von Blackstone Capital Partners V bindlich vereinbart. Die Summe (BCP V). Mit einem Gesamtvolu- der Kapitalbeteiligungen aller bis- Für Private Equity-Häuser ist es im Zu- men von 21,7 Mrd. USD stellt der her arrangierten Transaktionen, ge der Krise am amerikanischen Hypo- jüngste globale Private Equity- u. a. Nielsen Company, Freescale thekenmarkt schwieriger geworden, Fonds aus New York den derzeit Semiconductor, Hilton Hotels und Unternehmenskäufe mit hohen größten Fonds der Branche dar. Center Parcs, macht bereits zwei Fremdkapitalanteilen zu strukturie- Wie bei den Vorgängern werden die Drittel des zur Verfügung stehen- ren. Mega-Buyouts, die zuletzt im Wo- Mittel breit über Sektoren und Re- den Fondskapitals aus. chentakt produziert wurden, dürften gionen gestreut. Investitionen mit bis auf Weiteres sogar ganz ausblei- ben. In einem Umfeld, in dem sich Ge- schäftsbanken selbst untereinander VC Club München feiert rundes Jubiläum mit der Geldvergabe schwer tun, will kein Geldinstitut auf einem weiteren Als sich der Venture Capital Club Podiumsdiskussion renommierte Milliardenkredit niedriger Bonität sit- München Anfang der 1980er Jahre Marktteilnehmer über die Rahmen- zen bleiben. Zur gegenwärtigen Lage konstituierte, existierte Private bedingungen für Eigenkapitalin- von Buyouts in Deutschland äußert Equity selbst im Sprachgebrauch vestments in Deutschland. Thema- sich Dirk Gärtner von der HSH Nord- der Finanzwirtschaft kaum. Wie die tisch passend hielt Prof. Wilhelm bank, die sich als Marktführer in der 25-Jahr-Feier des Clubs belegte, ist Haarmann einen Vortrag zum aktu- Strukturierung von Deals mit einem Venture Capital als Instrument wie ellen Stand der Diskussion über Transaktionsvolumen von 120-150 als Club heute fester Bestandteil das Private Equity-Gesetz – die Mio. Euro in Deutschland sieht. Auslese der Finanzwelt. So sprachen auf wichtigsten Aussagen auf S. 24-25.

marktzinsen sowie die Beurteilung German Private Equity Barometer sinkt erneut der steuerlichen Rahmenbedingun- gen für den Trend verantwortlich. Die kräftige Eintrübung der Finan- terhalb seines bisherigen Höchst- German Private Equity zierungsbedingungen hat das Ger- stands Ende 2006. Das ist der Barometer 2006/07 man Private Equity Barometer schlechteste Wert seit dem dritten Gesamt- Early Later (GPEB) im zweiten Quartal 2007 er- Quartal 2005. Zwar steigt der Early markt Stage Stage neut sinken lassen. Damit ver- Stage-Indikator und erreichte eine Q1/2006 63,21 63,12 63,24 schlechterte sich zum zweiten Mal neue Bestmarke, der deutliche Stim- Q2/2006 75,72 68,62 78,71 in Folge die Stimmung am deut- mungsumschwung im Later Stage- Q3/2006 66,58 68,35 68,68 schen Beteiligungsmarkt. Der von Segment bei der Lagebeurteilung Q4/2006 77,80 68,92 81,96 BVK und KfW gemeinsam ermittelte und den Erwartungen dominiert Q1/2007 66,67 56,22 72,32 Geschäftsklimaindikator liegt mit aber die Gesamtbewegung. Der BVK Q2/2007 59,70 72,00 53,70 59,7 Punkten nun fast 20 Punkte un- macht vor allem steigende Kapital- Quelle: KfW/BVK

Sal. Oppenheim übernimmt Mehrheit an Dach- Bankhaus begleiten und beabsich- tigt, den Geschäftsbereich „Alterna- fondsmanager VCM tive Investments“ zukünftig auszu- bauen und zügig zu den führenden Die Frankfurter BHF-Bank, heute Die Partner von VCM behalten einen Anbietern aufzuschließen. Zuletzt selbstständiger Teil der Oppenheim wesentlichen Anteil an dem Spezia- hatte Sal. Oppenheim die Mehrheit Gruppe, vertieft ihre Zusammenar- listen für Private Equity-Dachfonds am Kölner Dachfonds-Manager CAM beit mit der Münchner VCM Capital und gewährleisten Kontinuität bei Private Equity übernommen. Mit ei- Management GmbH, an der sie be- Kundenbetreuung und Investitions- ner breiten Kundenbasis bei Institu- reits seit fünf Jahren beteiligt ist. auswahl. Sal. Oppenheim wird die tionen und vermögenden Privatkun- Hierzu hat die BHF-Bank kürzlich weitere Kooperation von VCM mit den verwaltet VCM Capital Manage- die Mehrheit an VCM übernommen. der BHF-Bank und dem eigenen ment derzeit 1,6 Mrd. Euro.

8 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de Auslese Anzeige ÜÜÜ°wÀÃÌÛi˜ÌÕÀÞ°Vœ“ Richtiges Risiko- und Rendi- °°°ÊÜi˜˜Ê>ÕÃÊ6ˆÃˆœ˜i˜ÊiÀvœ}ÀiˆV ÊÊ 1˜ÌiÀ˜i “i˜Êi˜ÌÃÌi i˜t Magazin: - den einzelnen Fonds. VC die sind Was wichtigsten Kri- terien, die eine Buyout-Trans- aktion derzeit muss, erfüllen damit sich die Fremdkapitalpart- als HSH Nordbank ner engagiert? Gärtner: teprofil, eine robuste Finanzierungs- eine robuste teprofil, arbei- struktur und ein professionell tender Buyout-Fonds. Gerade bei Leveraged Deals sind Betrachtung der Stabilität des zu- und Prognose künftigen Cashflows von immanenter Bedeutung. Je genauer dieser aus der extrapoliert werden Vergangenheit kann, umso besser lässt sich eine Finanzierung strukturieren. Heißt das, dass die Zeit Ich glaube nicht, dass sich Ich glaube nicht, dass Ja, das wird für alle Beteilig- Ja, das wird Magazin: - hier viel ändern wird. Liquidität ist hier viel ändern wird. noch immer in bei diesen Häusern die Wenn hohem Maße vorhanden. jedoch nicht mehr Fremdkapitalseite kann, gestaltet werden so aggressiv stärker müssen die Transaktionen werden. mit Eigenkapital hinterlegt Pricing, Mul- Diese Neufindung von findet tiples und Fremdkapitalanteil statt und führt in den nächs- derzeit ten Monaten sicherlich zu einem Transaktionsvolumen. niedrigeren ten schwieriger. Nicht nur aus den ge- ten schwieriger. nannten Gründen, sondern auch we- unter gen der steigenden Konkurrenz Buyout-Häuser in Deutschland ange- in Deutschland Buyout-Häuser Umfelds verändern? sichts dieses VC Gärtner: Gärtner: der Rekapitalisierungen und schnel- len Gewinne der Buyout-Häuser vor- erst vorbei sein dürfte? Nachgefragt bei Dirk Gärtner, Leiter Firmenkunden der HSH Nordbank Leiter Firmenkunden bei Dirk Gärtner, Nachgefragt Welche Auswirkungen Welche Wie wird sich die Inves- wird Wie Die Strukturen verlieren an verlieren Die Strukturen

Magazin: Magazin: - - Aggressivität: Geringerer Leverage, Geringerer Aggressivität: weniger end- – also mehr Tilgung Die Banken ver- fällige Strukturen. zurückhaltender halten sich generell selektiver vor. und gehen wesentlich Syndizierungs- Schließlich hat das Lead Arran- risiko eines Mandated gers zugenommen. So stehen der- Deals un- größere zeit insbesondere aber auch ter Preiserhöhungsdruck, herrscht Transaktionen bei kleineren dürf- Eine Konsequenz Unsicherheit. te sein, dass sich Covenant Lite- wer- deutlich reduzieren Strukturen den. VC titionsaktivität der mittelständischen Gärtner: VC hat die Krise am amerikanischen hat die Krise auf die Hypothekenmarkt bisher Buyouts in Strukturierung von Deutschland? 6ˆÃˆœ˜i˜¶Ê7ˆiÜʘˆV ÌÊo Corporate VC in den USA im Aufwind L Corporate VC-Investitionen in Die Investitionen der Vorjahres wurden für 352 Transak- den USA seit 2002 TOP amerikanischen Corpo- tionen eine Mrd. USD aufgewendet, Transaktionen Investitionen rate Venture Capital-Ge- was 19,8% aller Deals ausmachte in Mrd. USD sellschaften steigen weiter an: Im und 7,5% der gesamten Investitions- 2002 577 1,9 ersten Halbjahr 2007 flossen 1,3 summe. Branchenkenner sind da- 2003 461 1,3 Mrd. USD in 390 Deals. Damit liegt von überzeugt, dass die amerikani- 2004 567 1,5 der Anteil an den gesamten VC- schen CVCs in diesem Jahr mit 2005 578 1,5 Investitionen in den USA bei 9,2% ihren Investitionen die Schwelle von 2006 671 1,9 und an den gesamten Deals bei 2 Mrd. USD knacken. 1. Hj. 2007 390 1,3 21,2%. Im Vergleichszeitraum des Quelle: NVCA, Thomson Financial

Flop US-Hypothekenkrise bedroht Deals Google finanziert jetzt Start-ups Die Krise am amerikani- Thomson Financial zufolge reduzier- M schen Hypothekenmarkt ten die Private Equity-Häuser ihr Ein- Der Suchmaschinenkonzern Goo- wirkt mittlerweile auf das Geschäft kaufsvolumen im August um zwei gle Inc. konkurriert laut dem ame- mit Fusionen und Übernahmen: Im Drittel. Wegen der Kreditprobleme rikanischen Wirtschaftsblatt Busi- August schrumpfte das Volumen laut würden selbst unterzeichnete Deals ness Week zukünftig mit Venture Thomson Financial weltweit auf 179 kaum mehr abgeschlossen, angeb- Capital-Gesellschaften. Bis jeweils Mrd. USD – und damit auf das Niveau lich sind weltweit knapp 330 Buyouts 500.000 USD will Google zielgerich- von Juli 2005. Seitdem die Krise auch im Wert von fast 430 Mrd. USD an- tet in Start-ups investieren, späte- Auslese auf andere Kreditmärkte übergegrif- hängig. Angesichts der aktuellen La- re Übernahme nicht ausgeschlos- fen hat, können vor allem Finanzinves- ge rechnen Marktteilnehmer damit, sen. Dem Bericht zufolge wurden toren die bislang dominierenden Me- dass viele Deals nachverhandelt wer- bereits erste Investment-Profes- ga-Deals kaum noch finanzieren. den müssen oder gar platzen. sionals eingestellt.

VC-Meeting zieht um Newsticker Seit seiner Gründung im März 1998 hat sich das zweimo- natliche VC-Meeting in Frankfurt zu einem immer belieb- + + + Hamburg – Die HSH N Kapital GmbH benannte teren Branchentreffpunkt entwickelt. Jetzt wurde der ge- sich vor kurzem in HSH Private Equity um, da der neue wohnte Standort „Hauptwache“ für die Teilnehmerzahl Name besser die Tätigkeit des Unternehmens reflek- zu klein, neuer Veranstaltungsort ist das Literaturhaus tiere. Die neue URL lautet www.hsh-pe.com. + + + Frankfurt (Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main). Starnberg – Aufgrund des Geschäftsverlaufes der ers- An den Themen rund um die deutsche und interna- ten drei Quartale hob die Arques Industries AG ihre tionale Venture Capital-Branche ändert sich nichts. Der Gesamtjahresprognose von 1,5 Mrd. Euro Umsatz auf nächste Termin ist am 17. Oktober. über 2 Mrd. Euro an. Für 2008 erwartet Arques nun ei- nen Umsatz von 5,1 Mrd. Euro. + + + Baar – Bei der

Cross Link Partners Group stiegen die Nettoeinnahmen im ersten Halbjahr 2007 auf 146,7 Mio. CHF und lagen damit um Smart Investor 10/2007 61% über dem Vorjahreszeitraum. Außerdem eröffne- te der Schweizer Vermögensverwalter in Tokio vor • Edelmetalle: Spekulationsobjekt, kurzem sein erstes Asien-Büro. + + + – Vor kur- Inflationsschutz oder was? zem erschien mit „Venture Capital in den USA 2006“ • Edelmetallaktien: Produzenten ein umfassendes BVK-Special über den amerikani- und Explorer schen VC-Markt. Download unter www.bvk-ev.de. + + + • Agrarrohstoffe: „Performance- Düsseldorf – Die IKB Deutsche Industriebank AG struk- hungrige“ Anleger werden zu Softies turierte vor kurzem ihr Eigenkapitalgeschäft um. In • Hightech: Aussichtsreiche Large der IKB Equity Finance sind alle Direktbeteiligungsak- Caps aus dem Technologiebereich tivitäten zusammengefasst, der IKB Private Equity ver- bleibt das Mezzanine-Geschäft. + + + Mehr unter www.smartinvestor.de

10 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de

US-Immobilienkrise: Nervosität auch in Deutschland

Private Equity-Häuser setzen auf den Einzelhandel – Wohnobjekte unter Preisdruck

Der deutsche Immobilienmarkt ist in den vergangenen Jah- ßen Asset-Managern für Wohnen und Gewerbe in Europa ren in den Fokus internationaler Investoren geraten. Wäh- gehört. Die Portfoliotransaktionen großer Investoren sei- rend sich Private Equity-Gesellschaften im Wohnimmobi- en 2006 und im ersten Halbjahr 2007 auf einem Höchst- lienbereich nun teilweise auf dem Rückzug befinden, sind stand gewesen, dabei habe sich das Interesse auf reine Gewerbeimmobilien – insbesondere Einzelhandelsobjekte Büro- und Einzelhandelsimmobilien verlagert. – weiterhin gefragt. Vor dem Hintergrund steigender Fremd- Shopping-Center bieten als Investitionsobjekte einige finanzierungskosten verliert zugleich der Leverage-Effekt Vorteile insbesondere gegenüber Wohnimmobilien: eine an Bedeutung: Professionelles Management und klassische geringere Zahl von Mietern, langfristige Verträge, ein gerin- Wertsteigerungsstrategien treten in den Vordergrund. geres Ausfallrisiko auf Mieterseite und so insgesamt auch einen geringeren Verwaltungsaufwand. Als Verkäufer von Steigendes Transaktionsvolumen in Einzelhandelsimmobilien treten vor allem geschlossene Transakti- Deutschland 2000 bis 2006* und offene Immobilienfonds sowie vermögende Erbenge- onsvolumen meinschaften auf. „Außerdem gibt es neue Fonds, die auch 120 Gewerbeobjekte Der deutsche in Pflegeheime investieren wollen“, sagt Bilitewski. Wohnimmobilien Titelthema Immobilien- 100 markt ist in Verkaufsdruck der Öffentlichen Hände Bewegung. 80 Dass der deutsche Immobilienmarkt für ausländische Pri-

Nach Zahlen 60 vate Equity-Investoren seit Jahren attraktiv ist, hat meh- des Hambur- rere Gründe: Ein vergleichbar günstiges Preisniveau, ger Gewos-Ins- 40 niedrige Zinsen, hohe Liquidität gepaart mit Anlagedruck tituts hat das sowie die gestiegene Bereitschaft deutscher Unterneh- 20 Transaktions- men und der Öffentlichen Hände, Immobilien zu verkau-

volumen in 0 fen. Letzteres belegt auch eine aktuelle Studie der Wirt- 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 den vergange- *darunter Ein- und Zweifamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser, Eigen- schaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (E&Y). „Der nen fünf Jah- tumswohnungen sowie Wohnbauland Quelle: Gewos Haushaltsdruck beispielsweise bei den Kommunen ren von 127,5 bleibt. Der Trend zu Privatisierungen kann sich sogar Mrd. Euro (2001) bis auf 150,7 Mrd. Euro (2006) zugenom- noch verstärken“, sagt E&Y-Partner Michael Janetschek. men: ein Anstieg um 18,2%, für den hauptsächlich das hö- Jede dritte deutsche Stadt mit mehr als 100.000 Einwoh- here Volumen bei Gewerbeimmobilien verantwortlich nern plant in den nächsten drei Jahren Privatisierungen, war, während die Deals bei Wohnimmobilien stagnierten. fast die Hälfte davon bei Wohnimmobilien. Für das laufende Jahr 2007 prognostiziert Gewos noch- mal ein leichtes Plus auf insgesamt 155,7 Mrd. Euro. Der Fremdfinanzierung teurer Umsatz bei Wohnimmobilien wird von den Experten auf Die Subprime-Krise in den USA und ihre Auswirkungen 94,6 Mrd. Euro geschätzt, bei Gewerbeimmobilien auf haben allerdings die bisher häufige Praxis hoher Fremdfi- 61,1 Mrd. Euro. nanzierung auch bei Immobilieninvestitionen unattrakti- ver gemacht. Durch den Anstieg der Fremdfinanzierungs- Verändertes Investitionsverhalten kosten ist es für Finanzinvestoren schwieriger geworden, Die Tendenz am Gesamtmarkt spiegelt auch in etwa das allein durch geschicktes Financial Engineering mit sehr Investitionsverhalten internationaler Private Equity-Ge- geringem Eigenkapitaleinsatz einen Teil der gewünschten sellschaften wider. „Das Interesse der Private Equity- Rendite „einzufahren“. Während in den vergangenen Jah- Fonds geht zurzeit eher in Richtung Gewerbeobjekte, vor ren Investitionen häufig zu 85 bis 95% mit Fremdmitteln fi- allem Einzelhandelsimmobilien“, sagt Andrea Bilitewski, nanziert worden sind, geht der Trend jetzt eher in Rich- Partnerin der BDO Deutsche Warentreuhand im Fachbe- tung 70 bis 75% Fremdkapitalanteil. reich für Umwandlungs- und Transaktionsberatung. „Ins- besondere Shopping-Center sind gefragt.“ Dagegen beste- Preisanstieg bei Wohnungspaketen… he an Wohnobjekten ein geringeres Interesse. Das zeigt Zudem sind auf dem deutschen Wohnimmobilienmarkt auch eine aktuelle Studie der CorpusSireo, die zu den gro- die Preise – zumindest in guten bis sehr guten städti-

12 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de Die grössten Wohnportfoliotransaktionen in Deutschland seit 2004 Jahr Verkäufer Käufer Name Anzahl Kaufpreis Wohnungen (Mrd. Euro) 2005 E.ON Terra Firma Viterra 150.000 7,00 2004 Bundesversicherungsanstalt Fortress Gagfah 80.000 3,50 für Angestellte 2006 Corpus, Morgan Stanley Foncière Développement Logements ThyssenKrupp Werkswohnungen 40.000 2,10 2004 Land Berlin Cerberus, Goldman Sachs GSW 65.700 2,10 2004 ThyssenKrupp Corpus, Morgan Stanley ThyssenKrupp Werkswohnungen 48.000 2,10 2006 Stadt Dresden Fortress Woba Dresden 47.500 1,75 2005 Nord/LB Fortress Nileg 28.500 1,50 2004 WCM Beteiligungs- und Blackstone - 31.000 1,39 Grundbesitz AG 2005 BGAG Cerberus Baubecon 22.850 1,00 2005 HSH Nordbank Oaktree Capital Management Gehag 21.500 1,00 Quelle: Pressemeldungen, Sireo Research, 2007

schen Lagen – zum Teil deutlich gestiegen. Wurde vor ein …vorerst vorbei Titelthema paar Jahren noch das zehn- bis zwölffache der Nettomiet- Infolgedessen sind die Gewinnmargen im deutschen einnahmen als Kaufpreis hingelegt, so war es im ersten Wohnimmobilienmarkt für Finanzinvestoren gleich von Halbjahr 2007 schon etwa das 16- bis 18-fache. Die Qua- zwei Seiten unter Druck geraten: von der Finanzierungs- dratmeterpreise legten binnen vier bis fünf Jahren für und von der Preisseite. Opportunity Funds, vor einigen „Wohnungspakete“ (Blockkäufe ab ca. 5.000 Wohnungen Jahren Käufer großer Wohnimmobilienpakete, sind auf aufwärts) von rund 500 auf nahezu 1.000 Euro zu. Im Zuge dem Rückzug. „Die Zeit der schnellen Gewinne ist vor- der Krise des amerikanischen Häusermarktes bewegten bei“, bestätigt E&Y-Partner Christian Schulz-Wulkow, Lei- sie sich wieder leicht nach unten und liegen momentan ter Real Estate M&A Capital Markets Deutschland. Wer im Schnitt bei 800 bis 900 Euro pro Quadratmeter. heute in Wohnimmobilien investiert, hat es deutlich

Anzeige

Berlin Brüssel Cambridge Düsseldorf Frankfurt Hamburg London München Representative offices: Alicante Shanghai FOCUS ON CORPORATE FINANCE www.taylorwessing.com

Unsere Leistungen im Überblick: • Strukturierte Finanzierungen • Equity Capital Markets (IPO/SPO) • Akquisitions- und Buy-out-Finanzierungen • Alternative Frühphasenfinanzierung/VC • Mezzanine Finanzierungsstrukturen Gerade bei Unternehmensakquisitionen, Umstrukturierungen und Finanzierungen stehen wichtige Entscheidungen für die Zukunft an. Als Partner der Wirtschaft • Steuerliche Optimierung von entwickeln wir intelligente, bedarfsgerechte und effiziente Lösungen für die Unternehmensfinanzierungen rechtliche Struktur von Unternehmen. Mit unserem internationalen Team bieten wir umfassenden Service – für internationale Konzerne, mittelständische Unter- nehmen, Finanzinstitute sowie institutionelle und private Anleger.

Berlin Düsseldorf Frankfurt am Main Hamburg München Konstantin Graf Lambsdorff Dr. Ernst-Albrecht von Beauvais Claus Goedecke Dr. Peter Seemann Stephan Heinemann Tel +49 (0)30 88 56 36 0 Tel +49 (0)211 83 87 0 Tel +49 (0)69 9 71 30 0 Tel +49 (0)40 3 68 03 0 Tel +49 (0)89 2 10 38 0 [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] schwerer als noch vor zwei oder drei Jahren, eine gute 2005 erworben wurden, an zwei Immobilienunterneh- Rendite zu erzielen. Zudem wurden Verwaltungsaufwand men. Strategische Investoren treten bei Wohnobjekten und Mietermanagement teilweise unterschätzt. nun in den Vordergrund. Auch Jürgen Michael Schick, Sprecher des Immobilien- wirtschaftsverbands IVD, weist darauf hin, dass sich Pri- Immobilienaktien im Abwärtstrend vate Equity-Häuser eher aus Wohnobjekten verabschie- Bereits im vergangenen Jahr waren die Unternehmen Pa- den als sich neu zu engagieren. Einige Portfolios wie das trizia und Gagfah, letztere von der US-Beteiligungsgesell- der Gehag und der Deutschen Telekom haben sogar schaft Fortress, an die Börse gebracht worden. Derzeit schon mehrfach den Besitzer gewechselt. Im Juli 2007 sind die Aussichten für solche Exits wegen des volatilen verkaufte die US-Beteiligungsgesellschaft Cerberus Börsenumfelds und des negativen Sentiments gegenüber 20.000 Gewerkschaftswohnungen der Baubecon, die erst Immobilienaktien ungünstig: Gagfah, Deutsche Wohnen

Interview mit Dr. Stefan Hepp, CEO der SCM Strategic Capital Management AG, einer Schweizer Beratungsgesellschaft für institutionelle Private Equity- und Real Estate-Investitionen

VC-Magazin: Wie schät- serungspotenzial beim Management, da die Besitzer oft zen Sie den deutschen Im- politischen Restriktionen unterliegen. mobilienmarkt aus Sicht der Investoren ein? VC-Magazin: Sehen Sie Änderungen bei der Wertschöp- Hepp: Er ist ein interessan- fung für Investoren? ter und defensiver Markt, Hepp: Neue Investoren werden künftig weniger auf der da er nicht den Boom in an- Kosten- bzw. Finanzierungsseite, sondern stärker auf deren Ländern wie Spa- der Einnahmeseite Renditepotenziale heben. Wie be- nien, Frankreich, Großbri- komme ich mehr Miete pro Quadratmeter, wie verringe- tannien nachvollzogen re ich den Mieterwechsel und den Leerstand, wie errei- und insofern noch Aufhol- che ich bei Wohnimmobilien ein besseres Wohnumfeld Titelthema potenzial beim Preisniveau – diese Fragen stehen im Vordergrund. Dr. Stefan Hepp hat. Nach Jahren der Sta- gnation läuft die Wirtschaft wieder gut. Die Fähigkeit, Mie- VC-Magazin: Werden weiterhin Private Equity-Häuser ten zu zahlen, ist sowohl bei Privathaushalten als auch investieren? bei Unternehmen gestiegen. Insbesondere bei Gewerbe- Hepp: Davon ist auszugehen. Der deutsche Markt ist im immobilien müssen Investoren aber weiterhin sehr stark internationalen Vergleich attraktiv bewertet, und die nach Standorten differenzieren. Hier ist die Lage noch großen Immobilienbestände in öffentlicher oder halb- wichtiger als bei Wohnobjekten. öffentlicher Hand bieten weiterhin die Möglichkeit für aussichtsreiche Portfoliotransaktionen. VC-Magazin: Sind denn die Renditen nicht unter Druck geraten? VC-Magazin: Infrastrukturanlagen geraten in den Fo- Hepp: Wir beobachten seit einiger Zeit einen Rückgang kus: Sind diese auch für institutionelle Investoren inte- der Zinsmarge – die Differenz zwischen den Einnahmen ressant? aus den Immobilien und den Finanzierungskosten hat Hepp: Der globale Infrastrukturmarkt hat sich in den sich deutlich eingeengt. letzten Jahren stark verändert und bietet inzwischen auch Chancen für institutionelle Investoren, eine welt- VC-Magazin: Was bedeutet das für den Markt bzw. für weit über verschiedene Infrastruktursektoren diversifi- die Investoren? zierte Allokation aufzubauen. Angebotsseitig hat die Hepp: Finanzarbitrageure treten den Rückzug an, statt- wachsende Bereitschaft der öffentlichen Hand, Privati- dessen rückt eine mehr fundamentale Betrachtung der sierungen als Mittel der Haushaltssanierung einzuset- Immobilien-Investitionen in den Vordergrund. zen bzw. Neuinvestitionen durch private Geldgeber mit- zufinanzieren, neue Anlagemöglichkeiten geschaffen. VC-Magazin: Wie groß ist das Angebot? Für 2007 rechnen wir mit einem weltweiten Anlagevolu- Hepp: Nehmen wir den Markt für Wohnimmobilien. Der men der Institutionellen von ca. 180 Mrd. USD in Infra- Bestand der kommerziellen Liegenschaften umfasst etwa strukturprojekte. Aufgrund ihres stabilen Cashflow, des zehn Mio. Wohneinheiten. Diese gehören Wohnungsbau- langen Anlagehorizonts und der geringen Korrelation gesellschaften, Genossenschaften, Kommunen etc. Die zu den Aktienmärkten sind sie besonders für Pensions- Haushaltslage vieler Kommunen spricht weiterhin für kassen als Beimischung interessant. größere Verkäufe en bloc. Große Finanz- und insbesonde- re strategische Investoren treten hier als Nachfrager auf. VC-Magazin: Herr Dr. Hepp, vielen Dank für das Ge- Bei größeren Immobilienblöcken in öffentlichen oder spräch. halb-öffentlichen Händen besteht häufig großes Verbes-

14 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de

Ausgewählte Deals von Opportunity-/Private Equity-Fonds 2006 und 2007 Jahr Verkäufer Käufer Name Art Kaufpreis (Mrd. Euro) 2006 KarstadtQuelle Whitehall Fund (Goldman Sachs) Karstadt Portfolio Büro, Einzelhandel, 4,50 Parkhäuser 2007 DEGI Whitehall Fund (Goldman Sachs) Spring Portfolio Büro 2,45 2006 Stadt Dresden Fortress Woba Dresden Wohnen 1,75 2007 Union Investment Real Estate Morgan Stanley Teil des Pegasus Portfolios Gemischt 1,36 2006 DEKA Oaktree Capital Management Herkules Portfolio Büro 1,10 2007 Dieter Becken Morgan Stanley - - 0,67 2006 Commerz Grundbesitz Invest Morgan Stanley - - 0,53 2006 DB Real Estate Eurocastle (Fortress) Bridge Portfolio Büro 0,50 2007 ThyssenKrupp Deutsche Bank, Herder&Partner - Büro, Gewerbe 0,25

Quelle: Pressemeldungen, Sireo Research, 2007

und Patrizia Immobilien verloren seit ihren Jahreshochs aus ihrem Finanzierungs-Know-how ziehen müssen. Eine zwischen 45 und 60%. Auch die britische Terra Firma Parallele zum M&A-Markt für Unternehmen und Unter- musste den geplanten Börsengang ihrer Tochter Deut- nehmensteile: Auch im Immobilienbereich sind Rekapita- sche Annington erst einmal zurückstellen. Zudem haben lisierungen – Aufnahme neuer Fremdmittel und zugleich die ursprünglich hohen Erwartungen in Bezug auf die Ein- Sonderausschüttung an die Investoren – schwieriger ge- führung börsennotierter Immobilien-Unternehmen worden. Auch hier geraten die Finanzierungseffekte in (REITs) einen Dämpfer erhalten und sind als Exitkanal den Hinter- und strategisches, längerfristiges Denken in derzeit wenig attraktiv. Dies nicht nur wegen der Börsen- den Vordergrund. Die Halte- bzw. Investitionsdauer bei korrektur. Bei den steuerbegünstigten REITs wurden den Immobilien wird sich nach Meinung von Branchenex- Wohnimmobilienbestände vom Gesetzgeber aus der Re- perten voraussichtlich verlängern: von bisher oft zwei gelung herausgenommen. bis vier in Richtung fünf bis acht Jahre. Titelthema Im europäischen Vergleich noch attraktiv Vermehrt auch kleine Pakete gefragt Dennoch: Der deutsche Immobilienmarkt gilt aufgrund Einen langen Atem will auch die Deutsche Annington mit- seines Preisniveaus im internationalen Vergleich als lang- bringen. „Der deutsche Wohnimmobilienmarkt ist diffizil, fristig attraktiv. Gefragt sind nun insbesondere Gewerbe- Investitionen sind mit viel Arbeit verbunden, das gilt objekte in guten Lagen mit geringem Leerstand, attrakti- auch für die Mieterprivatisierung“, sagt Annington-Spre- ver Mieterstruktur (gute Bonität und Branchenmischung cher Dirk Schmitt. Die Tochter von Terra Firma, schon bedeuten Risikominderung) und langfristigen Mietverträ- seit 2001 in Deutschland investiert, will aber gegen den gen. Bei der Neuvermietung von Einzelhandelsobjekten Trend weiter wachsen. Derzeit hat sie ca. 220.000 Woh- kann die Miete dabei an die wirtschaftliche Entwicklung nungen im Bestand und will diesen in den nächsten Jah- angepasst werden: Möglich ist beispielsweise eine Kopp- ren auf 450.000 bis 500.000 aufstocken. Dabei kauft sie lung der Höhe des Mietzinses an die mit dem Einzelhan- auch kleine Pakete mit ca. 100 bis 3.000 Wohnungen. delsgewerbe erzielten Umsätze. Zu den Aussichten auf steigende Mieterträge und sin- kenden Leerstand trägt maßgeblich der Konjunkturauf- Fazit: schwung bei. Noch ist das Preisniveau im historischen Der Markt bleibt in Bewegung. Unternehmen und die öf- sowie im internationalen Vergleich in Deutschland güns- fentliche Hand wollen weiterhin Wohnimmobilienpakete tig. Nach einer aktuellen Untersuchung des Hamburger verkaufen, bei Einzelhandelsimmobilien wird es Angebo- Gewos-Instituts liegt das Preisniveau über alle Marktseg- te z. B. von Immobilienfonds und vermögenden Erbenge- mente hinweg noch immer unter dem des Jahres 1995. meinschaften geben. Die Private Equity-Spieler im Immo- Private Equity-Häuser setzen darauf, dass der deut- bilienmarkt sitzen auf hohen Mittelzuflüssen und suchen sche Markt seinen Rückstand zu anderen Ländern wie große Anlageobjekte. Der Wirtschaftsaufschwung und im Großbritannien, Irland, Frankreich und Spanien teilweise internationalen Vergleich noch relativ moderate Preise aufholt. Zur Wertsteigerungsstrategie zählt zudem, durch machen den deutschen Markt attraktiv. Es gibt aber auch professionelleres Management der Objekte Effizienzre- negative Faktoren: Die Verteuerung von Fremdkapital serven zu heben und so auch von dieser Seite zu einer at- bremst Finanzarbitrageure aus. Das Preisniveau lässt traktiven Rendite beizutragen. starke Steigerungen wie in den letzten Jahren nicht mehr zu. Und nicht zuletzt könnten die Probleme im amerikani- Strategie und längerer Atem schen Hypotheken- und Immobilienmarkt verstärkt auf Das alles in Verbindung mit einem reduzierten Fremdka- den deutschen Markt überschwappen. pitalhebel bedeutet aber, dass die Investoren – egal ob Private Equity oder Strategen – längerfristig denken und Bernd Frank ihre Rendite stärker aus ihrer Immobilienexpertise statt [email protected]

16 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de

Vis-à-vis „Wir sind von einer ähnlichen Zyklizität betroffen wie VC-Fonds“

Interview mit Dr. Christoph Braun, Geschäftsführer Burda Digital Ventures, und Dr. Ralf Schnell, Geschäftsführer Siemens Venture Capital

etabliert. Sie beweist, dass auch B2B-Marktplätze erfolg- reich sein können. Ebenfalls faszinierend finde ich das Geschnatter bei Twitter. Dass sich Leute zu jeder Zeit alles mitteilen wollen, ist aber auch ein bisschen er- schreckend. Schnell: Wir sind im letzten Jahr in China mit zwei Invest- ments aktiv geworden. PowerU im Energiesparbereich, und Chemclin in der In-vitro-Diagnostik. Was ich dabei faszinierend finde: Beide Firmen haben einen geringen Umsatz von wenigen Mio. USD, sind aber profitabel und erfreuen uns jedes Quartal damit, dass sie ihre Planungen übertreffen. Bei der Auswahl haben wir sehr viel Sorgfalt auf die kaufmännische und juristische Prüfung zusam- men mit externen Experten verwendet. Märkte & Zahlen

VC-Magazin: Als vor wenigen Wochen die Aktienkurse un- ter Druck kamen, befürchteten die ersten Marktteilneh- Dr. Ralf Schnell und Dr. Christoph Braun im Gespräch mit Andreas Uhde (v.l.n.r.) mer schon einen Shake-out wie im Jahr 2000. Welche Aus- wirkungen haben die öffentlichen Kapitalmärkte auf Ihr Der Hype um den Neuen Markt ließ die Zahl der Corporate Geschäft? Venture Capital-Gesellschaften in Deutschland steigen, aber Schnell: Auf der Exitseite brauchen wir einen gesunden nach dem Platzen der Blase verschwanden viele von ihnen Kapitalmarkt, denn entweder verkaufen wir über einen wieder. Mit Burda Digital Ventures und Siemens Venture Ca- Börsengang oder an einen starken strategischen Interes- pital ließen sich jedoch zwei firmeneigene Venture Capital- senten. Über 80% unseres Portfolios veräußern wir über Organisationen weder von der damaligen Euphorie über- M&A-Transaktionen. rollen noch von der folgenden Depression aufhalten. Auch Braun: Wenn man den Private Equity-Markt in seine Seg- wenn Dr. Christoph Braun von Burda im Bereich Internet mente zerlegt, dann belastet eine mögliche Krise Venture und Mobile in B2C-Modelle investiert und Dr. Ralf Schnell Capital am wenigsten. Von einer Verknappung von Fremd- von Siemens in Hightech-Wachstumssegmente, haben sie kapital sind wir kaum betroffen, weil wir meist nur Eigen- ähnliche Erfahrungen gesammelt. Im Gespräch mit Andreas kapital investieren. Mittel- bis langfristig könnte es wegen Uhde, Chefredakteur des VC Magazins, berichten sie über schwierigerer Exitmöglichkeiten eventuell zu einem beeindruckende Technologien, den Umgang mit Krisen, Rückgang der Unternehmertätigkeit kommen. In diesem Quellen für Businesspläne und die Zusammenarbeit von Bereich ist Deutschland noch ein relativ labiler Markt, die Start-ups mit Konzernen. Zyklizität ist somit relativ hoch.

VC-Magazin: Welche Geschäftsideen bzw. Technologien VC-Magazin: Versorgen Sie Ihre Muttergesellschaften haben Sie zuletzt besonders beeindruckt? über einen längeren Zeitraum mit gleichen Beträgen, oder Braun: Drei Dinge – aus unterschiedlichen Gründen: Aus wird mehr investiert, wenn der Konzern höhere Über- unserem Portfolio das Web 2.0-Unternehmen Holiday- schüsse erwirtschaftet? check: Die Seite bietet ihren Usern einen klaren Nutzwert Braun: Wir sind ein eigentümergeführtes Unternehmen, und hat es geschafft, diesen erfolgreich zu monetarisie- und Hubert Burda ist „Überzeugungstäter“. Er, der Vor- ren. Es ist damit meines Erachtens validiert, dass eine stand und das gesamte Unternehmen wollen im digitalen „Community“ nicht nur ein schönes Schlagwort ist, son- Bereich etwas aufbauen. An den Budgets wird nichts ver- dern auch wirtschaftlich erfolgreich sein kann. Die Firma ändert, unsere Investitionen sind opportunitätsgetrie- hinter antikoerper-online.de – dort sind wir nicht inves- ben. Die Zahl guter Ideen und außergewöhnlicher Teams, tiert – hat einen Marktplatz für Antikörper-Rezeptoren die auf uns zukommen, ist viel ausschlaggebender für die

18 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de Anzahl der getätigten Investitionen als kurzfristige Mei- nungsabschwünge. Schnell: Bei Siemens sehen wir CVC als eine komplemen- täre und fokussierte Art, dem Konzern Innovationen zugänglich zu machen. Dafür steht uns ein gewisser Rahmen zur Verfügung, und der ist seit Jahren konstant. Siemens hat mit 5,7 Mrd. Euro ein großes Budget für For- schung und Entwicklung, davon ist unser VC-Budget nur ein kleiner Anteil. Daher haben wir bezüglich des Etats keine Probleme.

VC-Magazin: Den Statistiken des BVK zufolge ist das Ver- hältnis zwischen den Investitionen abhängiger Fonds und den Venture Capital-Investitionen insgesamt über die letzten acht Jahre in etwa stabil geblieben. Die Investiti- onstätigkeit der abhängigen Fonds ging seit dem Jahr 2002 also in etwa so stark zurück wie die Investitionstätig- keit unabhängiger Venture Capital-Fonds. Damit scheint ein früher häufig behaupteter Vorteil von CVC – sprich das gleichmäßigere Investieren auch über schwache Bör- senphasen hinweg – widerlegt. Deckt sich das mit Ihren Beobachtungen? Schnell: Ich bevorzuge die Zahlen der NVCA. Ich verlasse Wir realisieren mich gern auf die amerikanischen Statistiken, weil die Amerikaner uns nicht nur im VC-Geschäft einiges voraus Zukunft. haben, sondern auch in der Transparenz der Berichter- stattung. Die Statistik zeigt die Zahl der Deals und des Vo- lumens von CVC- im Vergleich zu VC-Gesellschaften. Der High-Tech Gründerfonds investiert Risikokapital Wenn wir den Hype 2000 ausblenden, können wir mit 5 bis in junge, chancenreiche Technologieunternehmen. 10% Anteil der CVCs im Markt rechnen. Dieser verhält sich relativ stabil. Typisch ist auch, dass CVCs ihre Als einer der wichtigsten Partner in Sachen Investments breiter streuen. Wir investieren kleinere Be- ŠDTTSo]P]iXTad]V‰X]5TdcbRW[P]Sd]cTabc-ciT]fXa träge und diversifizieren stärker als VCs. QTXSTad]cTa]TW\TaXbRWT]F\bTcid]VX]]^ePcXeTa Braun: Ich weiß nicht, ob ich es mit diesen Daten belegen F & E - Vorhaben von der Unternehmensgründung bis würde, aber ich glaube, dass wir von einer ähnlichen Zy- idaTaU^[VaTXRWT]>PaZcTX]U-Wad]V

Wir stehen mit Startkapital und Know-how an Ihrer Seite: High-Tech Gründerfonds.

www.high-tech-gruenderfonds.de

9XVW”ETRW8a-]STaU^]Sb>P]PVT\T]c8\Q9 Ludwig-Erhard-Allee 2 53175 Bonn

VentureCapital Magazin 10/2007 19 Advisory Board, in dem die Chief Technology Officers der Bereiche halbjährlich mit uns über Trends sprechen. Im Haus organisieren wir „Circle Events“, wo wir in kleiner Runde mit internen und externen Experten zu einem be- stimmten Thema diskutieren.

VC-Magazin: Wie schaut das bei Burda aus? Braun: Wenn ich gewichten soll, wäre unser wichtigster Faktor das bestehende Netzwerk der Beteiligungen. Aus dem Portfolio mit 26 Firmen und dessen Umfeld kommt sehr viel Input. An zweiter Stelle rangieren Anfragen von extern, also Referenzen von anderen Investoren und An- gels sowie Direktansprachen durch Entrepreneure. Die deutsche CVC-Landschaft im Medienbereich ist mit drei bis fünf Teilnehmern ja nicht sonderlich groß, daher lan- det man fast automatisch bei uns. An dritter Stelle kom- men Hinweise unserer Kollegen aus dem Magazin-, dem klizität betroffen sind wie VC-Fonds allgemein. Bei Ven- Direktmarketing- oder dem Druck-Umfeld. Von unserer ture Capital gibt es immer eine Angebots- und eine Nach- Schwester Burda Digital Systems erhalten wir vor allem frageseite, und in unserem Bereich ist diese relativ stark Hinweise auf technologiegetriebene Themen. abhängig von der Anzahl an Unternehmern und Ideen. Ein Beispiel: Wenn ich die Anzahl der bei uns 2002 eingereich- VC-Magazin: Herr Dr. Schnell, wie nehmen Sie einem ten Businesspläne als Grundlage nehme, dann hat sich Unternehmer die Angst, in einem Konzern wie Siemens das für 2007 verfünf- oder versechsfacht. Damit liegen wir unterzugehen? momentan aber auch im langjährigen Vergleich bei einer Schnell: Stellen Sie sich die Situation eines kleinen Unter- sehr hohen Aktivitätsrate. nehmens vor, das ein Produkt oder einen Service ent- Märkte & Zahlen wickelt hat. Das Entwickeln ist noch ein überschaubarer VC-Magazin: Wie groß ist die Zahl der bei SVC eingereich- Prozess, aber die Vermarktung fordert enorme Ressour- ten Businesspläne? cen. Sie müssen skalieren und international agieren. Das Schnell: Ihre Zahl hat eher abgenommen, aber die Quali- kann ein kleines Unternehmen meist nicht stemmen, weil tät hat zugelegt. Von 1999 bis 2000 wurden uns viele „Ga- es oft noch einmal so viele Ressourcen wie die Entwicklung ragenpläne“ vorgelegt, während die Ausarbeitungen jetzt des Produkts erfordert. Da können wir helfen, weil wir zu fundierter sind. Im Schnitt sehen wir 1.000 bis 1.500 Busi- allen interessanten Kunden der Branche Kontakte haben. nesspläne pro Jahr. Viele kommen unaufgefordert und Wenn die kleinen Unternehmen selbstbewusst sind, ken- decken sich nicht mit unserem Investmentfokus. Unter nen sie genau ihre Wettbewerbssituation, haben ihr geisti- dem Strich gehen wir ungefähr zehn bis 20 Neuinvestitio- ges Eigentum geschützt und gehen mit Siemens eine Ge- nen pro Jahr ein. schäftsbeziehung ein,wie mit jedem anderen auch.

VC-Magazin: Erreichen Sie viele Businesspläne aus dem VC-Magazin: Herr Dr. Braun, Herr Dr. Schnell, vielen Dank Konzern? für das Gespräch. Schnell: In dieser Stufe unterscheiden wir das nicht. SVC speist sich aus drei Quellen: erstens Kaltakquise durch [email protected] Kapitalsuchende, zweitens die zielgerichtete Suche im Markt nach einer bestimmten Lösung und drittens Tipps von Kollegen. Die Qualität ist natürlich ungleich höher, wenn uns die Kollegen aus den Technologie- oder Marke- Zu den Gesprächspartnern tingabteilungen auf etwas aufmerksam machen. Sie selek- tieren vielfach bereits vor. Fast die Hälfte der von uns Dr. Christoph Braun ist Geschäftsführer bei der Bur- letztlich finanzierten Ideen kommt aus dem Netzwerk des da Digital Ventures GmbH, einem Tochterunterneh- Siemens-Konzerns. men von Hubert Burda Media. Das Portfolio verteilt sich auf fünf Bereiche Media, Platforms, Commerce, VC-Magazin: Ist der Austausch mit dem Konzern institu- Entertainment und Mobile. Dr. Ralf Schnell leitet die tionalisiert? Siemens Venture Capital GmbH, die Corporate Ven- Schnell: Nein, aber wir investieren mindestens genauso ture-Organisation des Siemens-Konzerns. Im Fokus viel Zeit in das interne wie in das externe Netzwerk. Und stehen technologische Wachstumssegmente im Ge- das interne ist nicht weniger kompliziert: Siemens ist in biet der Energie und Umwelttechnik, der Automatisie- über 190 Ländern vertreten, wir haben 475.000 Mitarbei- rung und Steuerung, der industriellen und öffentli- ter, darunter 50.000 Entwickler. Es gibt das Technology chen Infrastrukturthemen sowie der Medizintechnik.

20 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de

Menschen & Macher Andreas Lange

Teil 14 der Serie: Köpfe der deutsch- sprachigen Private Equity-Szene

Anfangsjahre vor der Jahrtausendwende zurück. Den Start in die Selbstständigkeit bildeten für die drei Unter- nehmer im Jahr 1998 Dienstleistungen im Bereich Asset Sport hatte im Leben von Andreas Lange schon immer ei- Management und Capital Markets Advisory. Lange, der nen hohen Stellenwert: „Bis zu meinem 20. Lebensjahr ha- zunächst für ein Jahr bei der Investmentbank Lazard tätig be ich die meiste Zeit mit Basketball, Tennis, Schwimmen war, brachte sich anfangs nebenberuflich ein, bevor es oder Snowboardfahren, teils auf Leistungssportniveau, ver- ihn dann vollständig in das Unternehmertum samt aller bracht.“ Auch wenn er für diese Hobbys nur noch sehr wenig Chancen und Risiken zog. Zeit hat, diese Vergangenheit hat den heute 33-Jährigen stark geprägt. „Die Regeln des Sports, also Fairplay und Komplementäre Zusammensetzung des Teams Teamgedanke, sind für mich auch im Geschäftsleben die „Über das starke Vertrauen untereinander hinaus ist die zentralen Grundpfeiler“, sagt der Mitbegründer und Teilha- komplementäre Zusammensetzung des Partnerkreises ber der Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe ein wesentlicher Faktor“, erklärt Lange das Erfolgsrezept (ABL Gruppe). Auf dieser Basis haben seine vier Partner- der Gruppe. „Die Gemeinschaftsleistung eines guten kollegen und er auch ihre Zusammenarbeit strukturiert. Teams hat mich schon immer fasziniert, und ich bin sehr Märkte & Zahlen glücklich, dass ich das in meinem Berufsleben erfahren Unternehmerisches Family Office darf“, sagt Andreas Lange nicht ohne Stolz. Da seine Stär- Die ABL Gruppe, Frankfurt, befindet sich vollständig im ken eher im Bereich Investitionen und Strategie liegen, Besitz der fünf operativen Partner Christian Angermayer, verbringt er seine Arbeitszeit im Asset Management der Peter Brumm, Andreas Lange, Ralph Konrad und Dr. Gruppe, wo er als Chief Investment Officer die Geschicke Sebastian Grabmaier. Das Quintett versteht sich als der Altira, die etwa 1 Mrd. Euro Assets verwaltet, leitet. unternehmerisches Family Office, das Unternehmen in der Finanzdienstleistungsbranche gründet, kauft und „Unternehmer aus Überzeugung“ weiterentwickelt. Demgemäß haben alle Partner in den „Wir sind Unternehmer aus Überzeugung und leben dies aufgebauten Gesellschaften operative Aufgaben. Zu mit jedem Atemzug. Das sehen auch unsere Geschäftspart- diesen gehören das Asset Management-Haus Altira, der ner schnell und schätzen das sehr“, berichtet Lange von Finanzvertrieb Aragon (an der auch die HCI Capital AG zu Gesprächen mit Unternehmern sämtlicher Branchen und 25,1% beteiligt ist) und die Investmentbank Silvia Quandt bestätigt: „Wir sind nicht auf den schnellen Euro aus, son- Bank. Letztere entstand u. a. aus der engen Verbindung dern bauen bei allen Geschäftsbeziehungen auf eine ko- der Gruppe mit der Familie Silvia Quandt, einem Familien- operative und langfristige Zusammenarbeit.“ Zu Gute kom- zweig der Herbert-Quandt-Erben. Im Private Equity- men dürfte ihm auch seine Bescheidenheit, die er trotz be- Bereich engagiert sich die ABL Gruppe über die Tochter ruflichen und monetären Erfolgs in jungen Jahren behalten Sigma Capital Management, die für die Investitionsent- hat. „Ich mache mir wenig aus Statussymbolen, habe keine scheidungen der börsennotierten VC-Gesellschaft Heliad Yacht oder ähnliches, ich habe nicht mal ein eigenes Auto“, Equity Partners und den Dachfonds Themis Equity Part- sagt er und fügt an: „Wenn ich mobil sein möchte, benutze ners verantwortlich zeichnet. ich ein Poolfahrzeug der Firma oder den Zug.“

Erfolg durch Vertrauen und Engagement [email protected] Begonnen hat die Geschichte der heute über 250 Mitar- Bisher erschienen beiter zählenden Gruppe, deren Beteiligungen eine Marktkapitalisierung von mehreren Hundert Mio. Euro 8/06 Rolf Christof Dienst 2/07 Thomas U. W. Pütter haben, an einer kleinen Universität in Oberfranken. Mit 9/06 Prof. Dr. Klaus 3/07 Falk F. Strascheg den Gründungspartnern Peter Brumm und Christian Nathusius 4/07 Thomas W. Kühr Angermayer verbindet Andreas Lange eine langjährige 10/06 Dr. Gottfried Neuhaus 5/07 Dr. Sonnfried Weber Freundschaft und tiefes Vertrauen. „Zu Beginn saßen wir 11/06 Dr. Hellmut Kirchner 6/07 Marc Samwer in einem kleinen Büro in Bayreuth und haben noch selbst 12/06 Werner Dreesbach 7/07 Gustav Egger die Kabel verlegt“, erinnert sich Lange gerne an die 1/07 Roger Bendisch 8-9/07 Steve Koltes

22 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de

„Steinbrück verhinderte das Entstehen eines echten Private Equity-Gesetzes“

Die nächste Legislaturperiode bleibt als Hoffnungsschimmer

kannt, genießt aber weder die für ein Finanzprodukt anzu- strebende Selbstverständlichkeit noch die volle gesell- schaftliche Akzeptanz. Manche Politiker wollen bewusst zwischen gutem und schlechtem Private Equity differen- zieren. Diese Haltung kommt auch im jetzigen Gesetz- gebungsverfahren zum Thema Private Equity in erschre- ckender Weise zum Ausdruck.

Schlecht für das Profil Die Gründe für die teilweise ablehnende Haltung von Ven- ture Capital und Private Equity in Deutschland wurden oft genug diskutiert, die Kritikpunkte grundsätzlich ent- kräftet. Finanzinvestoren setzen sich im eigenen Interes- se dafür ein, dass Unternehmen möglichst gut aufgestellt Märkte & Zahlen sind. Private Equity und Venture Capital sind für die deut- sche Volkswirtschaft segensreich. Es ist daher verwun- derlich, dass sie in der Gesellschaft nicht richtig verwur- zelt sind. Ein wesentlicher Punkt dabei ist, dass viele Fonds im Ausland ansässig sind, von dort handeln und im Inland allenfalls Berater beschäftigen. Diese können

Prof. Dr. Wilhelm Haarmann schon aus steuerlichen Gründen nicht dasselbe Auftreten wie in Deutschland gegründete und in Deutschland tätige Unternehmen haben. Alle in der BVK-Gruppe „Large Buy- Anlässlich der 25-Jahr-Feier des Venture Capital Clubs in outs“ vereinigten Fonds sind – mit der Ausnahme von Alli- München hielt dessen Mitbegründer, langjähriger Präsident anz Capital Partners – ausländische Fonds mit oder ohne und heutiger Ehrenpräsident Prof. Dr. Wilhelm Haarmann Beratungsgesellschaft im Inland. Dementsprechend fin- einen Vortrag, bei dem er einen breiten Bogen spannte: den wesentliche Entscheidungen im Ausland statt; wich- vom Auftauchen von Venture Capital in Deutschland bis zur tige Personen für Investitionen in Deutschland agieren im aktuellen Diskussion über Gesetzesänderungen. Das VC Ausland, insbesondere in London. Dies ist schlecht für Magazin druckt die wesentlichen Aussagen in gekürzter das Profil von Private Equity und Venture Capital in Form. Deutschland. Dies ist auch schlecht für jeden in der Bran- che, sei er Unternehmensberater, Finanzberater, Rechts- Bekannt, aber nicht akzeptiert anwalt, Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer. Eine Eigen- Als vor ca. 25 Jahren der Venture Capital Club in München kapitalkultur kann in Deutschland erst dann richtig ent- gegründet wurde, kannte man den Begriff Venture Capital stehen, wenn hier Fonds jeglicher Größenordnung ange- im Allgemeinen nicht. Auch die in der Wirtschaft Tätigen siedelt sind. Dies ist derzeit nicht der Fall. Der größte wussten mit dem Begriff nur dann etwas anzufangen, deutsche Fonds hat meines Wissens ein Volumen von 650 wenn sie sich mit Unternehmensgründungen, Technolo- Mio. Euro, was ein Bruchteil großer amerikanischer und giefinanzierungen oder mit Finanzierungstechniken in englischer Volumina ist. Warum ist dies so? Die Rahmen- den USA beschäftigten. Diejenigen, denen man den Be- bedingungen stimmen nicht. Dies haben viele Erhebun- griff nahe zu bringen versuchte, waren Venture Capital ge- gen gezeigt. genüber in der Regel grundsätzlich positiv eingestellt. Dies galt auch für Banker und Unternehmer, auch wenn Zersplitterung verhindert Eigenkapitalkultur diese meinten, mit Fremdkapital die Themen nach wie Wir waren daher alle hoch erfreut, als am 11. November vor besser besetzen zu können. Heute ist Venture Capital 2005 der Koalitionsvertrag herauskam, laut dem das der- in der wirtschaftlichen Öffentlichkeit weitgehend be- zeitige Unternehmensbeteiligungsgesetz zu einem Pri-

24 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de gebliche Risiken von Fonds, insbesondere im Hinblick auf börsennotierte Unternehmen, abgewehrt werden. Diese Maßnahmen sind entweder wirkungslos oder haben zu- mindest nichts mit Private Equity im Allgemeinen zu tun. Ein solches Gesetz schafft nur den falschen Eindruck von einer für Deutschland wichtigen Branche, unterstützt die negativen Gefühle linker Parlamentarier und setzt in der Öffentlichkeit falsche Signale. Es wird der Eindruck ge- schaffen, dass es gutes und schlechtes Private Equity gä- Märkte & Zahlen be. Allein dass das Bundesfinanzministerium sich zum Anwalt einer derartigen verschrobenen Sichtweise macht, ist für den Eigenkapitalstandort Deutschland äu- ßerst negativ.

Podiumsdiskussion auf der 25-Jahr-Feier des VC Clubs München. V.l.n.r.: Falk F. Strascheg, Rolf Dienst, Max Römer, Dr. Helmut Schühsler Fazit: vate Equity-Gesetz weiterentwickelt würde. Der BVK legte Es wäre an der Zeit, Deutschland für Private Equity insge- im März 2006 dem Bundesfinanzministerium und allen an- samt richtig aufzustellen. Diese Aufstellung hat sich an deren interessierten Ministerien seine Wunschliste vor; Notwendigkeiten und am Wettbewerb durch Großbritan- die CDU/CSU baute einen Zusammenhang zwischen Un- nien, Luxemburg und andere Länder zu orientieren. Nur ternehmensteuerreform und Private Equity-Gesetz auf. eine offensive Haltung in dieser Frage bringt Deutschland Nach den Erfahrungen mit seinen linken Parteifreunden weiter. Jedoch scheint derzeit wenig Grund zur Hoffnung: bei der REIT-Gesetzgebung gelang es Finanzminister Peer Bundesfinanzminister Steinbrück will aus parteiinternen Steinbrück aber, Unternehmenssteuerreform und Private Gründen kein Private Equity-Gesetz – und Bundeskanzle- Equity-Gesetz zu entkoppeln. Dadurch verhinderte er das rin Merkel, Bundeswirtschaftsminister Glos, die Bundes- Entstehen eines echten Private Equity-Gesetzes. Zwar länder, aber auch die dem Private Equity-Gesetz positiv konnte zwischen Eckpunktepapier und Kabinettsbe- gegenüberstehenden Parlamentarier können Steinbrück schluss noch einiges am Gesetzentwurf verbessert wer- offensichtlich nicht die Stirn bieten. Ich glaube nicht, den. Ein für den Standort dringend notwendiges allgemei- dass es im parlamentarischen Verfahren noch wesentlich nes Private Equity-Gesetz – entsprechend der luxembur- besser wird. Eine große Koalition ist keine Entschuldi- gischen SICAR-Gesetzgebung – haben wir jedoch nicht. gung für schlechte, dem Standort Deutschland schaden- Für den Wagniskapitalbeteiligungsbereich gibt es im We- de Politik. Für das, was jetzt vorliegt, gibt es keine Ent- sentlichen Vorteile bei der Verlusterhaltung. Dieser Vor- schuldigung, auch wenn ein schlechter Gesetzentwurf et- teil wird voraussichtlich nur wenige motivieren, in die was besser ist als ein völlig indiskutables Eckpunktepa- neue Rechtsform der Wagniskapitalbeteiligungsgesell- pier vom 9. Mai. Das Ganze ist ein Trauerspiel. So bleibt schaft zu schlüpfen. Die Zersplitterung der Landschaft die Hoffnung, dass in der nächsten Legislaturperiode mit von den Ländern kontrollierten Unternehmensbeteili- alles besser wird; von der zweiten Hälfte dieser Legisla- gungsgesellschaften, mit von der BaFin kontrollierten turperiode ist wohl nichts mehr zu erwarten. Der Eigen- Wagniskapitalbeteiligungsgesellschaften und weiterhin kapitalstandort Deutschland leidet. Es ist schade, dass unkontrollierten vermögensverwaltenden GmbH & Co wir zum 25. Jahrestag des Münchner Venture Capital KGs sowie vielen ausländischen Akteuren mit und ohne Clubs nichts Besseres über unsere Politik zu vermelden deutsche Beratungseinheiten lässt das Entstehen einer haben. deutschen Eigenkapitalkultur nicht zu. Protokolliert von Torsten Paßmann Verschrobene Sichtweise Umgekehrt prüft man, ob man zur Abwehr staatlich finan- Zum Referenten zierter ausländischer Fonds aus China, Russland oder Arabien nicht einen deutschen staatlich finanzierten Prof. Dr. Wilhelm Haarmann ist Rechtsanwalt, Wirt- Fonds einsetzen sollte. Dieser wird benötigt, da es hier schaftsprüfer und Steuerberater in Frankfurt am Main. keine vergleichbaren Fonds gibt. Diese Prüfung führt aber Das Gründungsmitglied des Venture Capital Clubs nicht dazu, endlich ein vernünftiges, allgemein gültiges München stand dem Verein die ersten 24 Jahre seines Private Equity-Gesetz zu schaffen, wonach in Deutsch- Bestehens vor und ist seit kurzem Ehrenmitglied und land entsprechende Fonds ohne staatliche Hilfe errichtet Ehrenpräsident. Haarmann ist Mitglied des Vorstands werden. Durch ein Risikobegrenzungsgesetz sollen an- des BVK und leitet dessen Arbeitskreis Recht & Steuern.

www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 10/2007 25 Neuer Spitzenwert beim Fundraising

BVK-Statistik für das 2. Quartal 2007

Die Hypothekenkrise in den USA hat den Private Equity- Exits im 1. Halbjahr 2007 nach Volumen in % Häusern auch in Deutschland erst einmal den Zugang zu Buy-back von Sonstige 3,0% Gesellschafter- Divestment durch Fremdkapital erschwert; die Auswirkungen auf das Fundrai- anteilen 1,2% Trade Sales 19,4% sing lassen sich noch nicht bemessen. Eine kurze Trocken- Totalverluste 10,6% periode sollten die heimischen Fondsgesellschaften aber Verkauf an Fi- leicht überstehen können, flossen ihnen im zweiten Quartal nanzinstitu- tionen 1,8% doch neue Mittel in Höhe von 1,527 Mrd. Euro zu. Damit markierten die deutschen Private Equity-Gesellschaften ei- Divestment durch IPO nen neuen Spitzenwert – wenn auch nur seit der Einführung 24,4%

der vierteljährlichen Statistik im Jahr 2003. Verkauf an andere Beteiligungs- Buyout-Häuser treiben Funding gesellschaft 30,3% Aktienverkauf nach Die 139 Beteiligungsgesellschaften, deren Geschäftstätig- vorherigem IPO keit in die Statistik zum zweiten Quartal 2007 einfloss, 5,0% Märkte & Zahlen konnten das Fundraising-Ergebnis des Vorquartals in Hö- Rückzahlung von Rückz. stiller Ges.darlehen 1,2% Beteiligungen 3,3% Quelle: BVK he von 516,6 Mio. Euro auf 1,527 Mrd. Euro fast verdreifa- chen. Treiber dieser Entwicklung waren große Buyout- Häuser, die für ihre Fonds ein erfolgreiches Closing ver- meldeten: 13 Gesellschaften warben im Rahmen des un- abhängigen Fundraisings bei externen Investoren satte Gegenläufige Tendenzen 1,381 Mrd. Euro ein. Im ersten Quartal betrug das gesam- Während die Portfoliobewegungen im zweiten Quartal zu- te unabhängige Fundraising nur magere 201,64 Mio. Euro. nahmen, reduzierte sich das Transaktionsvolumen. Im Weitere 104 Mio. Euro flossen in Captive- bzw. Evergreen- abgelaufenen Quartal flossen nur noch 528,1 Mio. Euro – Fonds, im Vorquartal lag der Wert noch bei 278,1 Mio. nach 1,3 Mrd. Euro in den investitionsstarken ersten drei Euro. Kapitalerträge und Rückflüsse für Re-Investitionen Monaten. Allerdings ist die Differenz nur bedingt aussage- stiegen geringfügig um 4,67 Mio. auf 41,5 Mio. Euro. In In- kräftig für die Investitionslaune der Private Equity-Bran- vestitionsphasen aufgeteilt erhielten Buyout-Fonds 72,3% che: Zwischen Januar und März machten zwei sehr große der eingesammelten Mittel, weitere 17,7% fielen Investo- Transaktionen zusammen über die Hälfte der Investitio- ren im Early Stage-Bereich zu, 9,1% sind dem Later Stage- nen aus. Von den zuletzt eingesetzten Geldern entfielen Bereich zugeordnet. Die ersten beiden Quartale 2007 452,8 Mio. Euro auf 215 Erstengagements und 75,3 Mio. addiert, erreichte das Fundraising ein Volumen von 2,043 Euro auf 118 Folgeengagements. Damit erhielten 333 Un- Mrd. Euro. Im ersten Halbjahr 2006 lag der Wert noch bei ternehmen eine Private Equity-Finanzierung, nach 302 im 846,3 Mio. Euro. Vorquartal und 276 im Vorjahresquartal. Eine ähnliche Si- tuation zeigt sich bei den Teil- und Gesamtverkäufen: Die Abgänge blieben mit 331,57 Mio. Euro unter dem Vorquar- talswert von 443,62 Mio. Euro, während die Zahl der ver- Fundraising 2007 – Neue Mittel nach geplanten äußerten Unternehmen marginal stieg (von 160 auf 164). Investitionen Einzig bei den Totalverlusten sanken beide Werte: Von 46 1. Quartal 2. Quartal auf 39 Unternehmen und von 60,29 auf 31,18 Mio. Euro. Mio. Euro % Mio. Euro % Damit summierten sich die Investitionen im ersten Halb- Early Stage-Venture Capital 53,03 10,2 271,05 17,7 jahr auf 1,84 Mrd. Euro, was fast einer Verdoppelung im Later Stage-Venture Capital 170,60 33,1 139,19 9,1 Vergleich zum Vorjahreshalbjahr (939,3 Mio. Euro) ent- Buyouts 291,55 56,4 1.104,17 72,3 spricht. Auch die Zahl der finanzierten Unternehmen Sonstige 1,39 0,3 12,63 0,8 nahm zu, von 473 auf 556. Die Abgänge überstiegen mit Gesamt 516,58 100,0 1.527,04 100,0 866,6 Mio. Euro nur wenig das Volumen des Vorjahreszeit-

Quelle: BVK-Statistik raums von 813,3 Mio. Euro.

26 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de

Investitionen im 2. Quartal 2007 nach bau und Sonstige Dienstleistungen (z. B. Medien, Unter- Finanzierungsphasen in % nehmensdienstleistungen). Auf die genannten Bereiche entfielen 34,4 bzw. 13,9% der Gesamtinvestitionen. Hier LBO 19,9% Seed 1,7% erfolgten auch die fünf größten Einzelinvestitionen des abgelaufenen Quartals. Alle anderen Branchen können Start-up 16,6% nur einstellige Anteile verzeichnen. Werden beide Quarta- le als Einheit gesehen, verzeichnen Kommunikationstech- nologie (25,2%) und Handel (21,9%) die höchsten Mittel- zuflüsse. Gut die Hälfte der Inlandsinvestitionen verteilt MBI 8,5% Expansion 17,2% sich auf Unternehmen in Bayern und Baden-Württemberg (132,5 bzw. 82,3 Mio. Euro), auf die ersten sechs Monate gerechnet liegen Baden-Württemberg (41,9%) und Nie- dersachsen (27,8%) vorne. Turnaround 0,1% Märkte & Zahlen MBO 36,1% Private Equity-Investitionen im 2. Quartal Quelle: BVK von 2003 bis 2007 in Mio. Euro

Mio. Euro Buyout Buyouts schwächeln, VC im Aufwind 1.250 Venture Capital Von den Gesamtinvestitionen entfiel mit 64,5% wie ge- 1.000 wohnt eine deutliche Mehrheit auf Buyouts. Allerdings

lag ihr Wert mit 340,4 Mio. Euro deutlich unter den 1,16 750 Mrd. Euro des Vorquartals. Auch die Zahl der Transaktio- nen sank von 35 auf 28. Die restlichen 35,5% der Gesamt- 500 investitionen flossen in Venture Capital-Engagements, die sich nach dem schwächeren ersten Quartal (155,5 Mio. 250 Euro) deutlich steigerten (187,7 Mio. Euro). Die Zahl der 0 mit Venture Capital finanzierten Unternehmen stieg von Q2/03 Q2/04 Q2/05 Q2/06 Q1-2/07 Quelle: BVK-Statistik 267 im ersten Quartal auf jetzt 303. Der Rückgang des Exitvolumens im Vergleich zu den ersten drei Monaten 2007 beruht auf dem Fehlen großer Unternehmensver- Fazit: käufe. Die Beteiligungsgesellschaften nutzten die positi- Angesichts der derzeitigen Entwicklungen auf dem Fi- ven Marktbedingungen für zahlreiche Anteilsverkäufe, nanzmarkt bleibt abzuwarten, ob der BVK auch für das insbesondere an andere Beteiligungsgesellschaften (9) nächste Quartal weitere Zuwächse bei den eingesammel- und strategische Investoren (23). Beide Verkaufsvarian- ten Mitteln vermelden kann. Wahrscheinlicher ist, dass ten machten mit 54,4% bzw. 22,6% das Gros des Exitvolu- sich eine andere Tendenz fortsetzt: Weniger Geld wird auf mens aus. Zudem wurden insgesamt vier kleinere Börsen- mehr Unternehmen verteilt. gänge durch Private Equity-finanzierte Unternehmen ge- meldet, davon zwei in Deutschland. Die ersten zwei Quar- [email protected] tale 2007 addiert, dominierten Verkäufe an andere Beteili- gungsgesellschaften mit 30,3%, Divestments durch IPO/Aktienverkäufe mit 29,4% und Trade Sales mit 19,4%.

Bayern in der Gunst vorn Das Gros der Investitionen im zweiten Quartal 2007 floss in Unternehmen aus den Branchen Maschinen-/Anlagen-

28 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de

Executive Talk „Wir arbeiten gewinnorientiert, aber nicht gewinnmaximierend“

Interview mit Heinrich Haasis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV)

VC-Magazin: Wie finden Sie es, dass der Bundesverband deutscher Banken, wie kolportiert wird, Bedenken gegen den Kauf angemeldet haben soll? Haasis: Dass die privaten Banken die Stärkung von Spar- kassen nicht gerade mit Sympathie verfolgen, ist doch klar. Aber der Bankenverband hat ganz klar die Meldung einer Beschwerde dementiert. Und Herr Müller, der Ban- kenpräsident und Vorstandschef der Commerzbank – al- so eines Mitbieters – hat das Verkaufsverfahren als trans- parent und diskriminierungsfrei gelobt. Niemand wird den schlechten Verlierer spielen wollen.

VC-Magazin: Was ist für Sie persönlich als Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes die größte Märkte & Zahlen Herausforderung? Haasis: Die Sparkassen-Finanzgruppe besteht aus rund 650 geschäftspolitisch eigenständigen Unternehmen – darunter allein 447 Sparkassen –, die eine gemeinsame Geschäftsphilosophie verfolgen und unter einer gemein- samen Dachmarke am Markt auftreten. Für diese dezen- trale Verbundgruppe gemeinsame Interessen zu definie- Heinrich Haasis ren, sie zu bündeln und für deren Durchsetzung zu wer- ben, ist tagtäglich eine neue Herausforderung. Mehrere schlaflose Nächte hatte Heinrich Haasis beim Kauf der Berliner Landesbank. Der Präsident des Sparkassen- VC-Magazin: Der heutige Bundespräsident Köhler hat, als und Giroverbands leitete mit der Übernahme das größte In- er selbst noch Präsident des DSGV war, einmal gesagt, vestment in der Geschichte seines Hauses ein. Für die mit dass die Sparkassen-Finanzgruppe dezentral bis auf die 370.000 Mitarbeitern und einer Bilanzsumme von rund 3,3 Knochen sei. Ist das heute immer noch so? Billionen Euro größte Finanzorganisation in Deutschland Haasis: Ja, und beim Kauf der Berliner Landesbank haben war der Kauf kein einfaches Unterfangen. Details der Akqui- wir das in besonderer Weise verspürt. Bei den anderen sition sowie die Aktivitäten der Sparkassen rund um Private Bietern hatte ein Vorstand oder ein kleines Gremium den Equity und Unternehmertum erläutert Heinrich Haasis im Kaufvorschlag zu bewerten und zu entscheiden, wir hin- Interview mit Georg von Stein, Redakteur des VC Magazins. gegen sind angetreten mit einer Erwerbsgesellschaft, d. h. einem Konsortium der deutschen Sparkassen. Wir VC-Magazin: Sie haben für die Landesbank Berlin 4,475 brauchten Vollmachten von den Vorständen und Verwal- Mrd. Euro bezahlt. War das nicht deutlich zu viel? tungsräten von rund 420 Instituten. Denen konnten wir Haasis: Nein, wir haben für das Aktienpaket einen ange- bei ihrer Entscheidung weder einen fertigen Vertrag noch messenen Preis bezahlt. Wir hatten bis zum Schluss zwei einen ausgehandelten Kaufpreis bieten. Es ist einzigartig ernsthafte Mitbieter. Und daneben hat der Berliner Senat in der jüngeren deutschen Wirtschaftsgeschichte, dass immer auch einen Börsengang vorbereitet. In den letzten ein Konsortium mit so dezentralen Entscheidungsstruk- Wochen vor der Zuschlagserteilung sind verschiedene turen die rechtlichen und wirtschaftlichen Voraussetzun- Gutachten in die Öffentlichkeit geraten. Der Wert des ge- gen für eine so große Übernahme geschaffen hat. samten Unternehmens wurde dabei mit bis zu 8,1 Mrd. Euro angegeben. Natürlich ist bei uns ein strategischer VC-Magazin: Aber wollen Sie für solche Entscheidungen Aufschlag im Kaufpreis einbezogen, er liegt aber unter- immer durch die ganze Republik fahren? halb des Durchschnitts, der bei solchen Transaktionen Haasis: Die neue Erfahrung ist doch gerade, dass uns un- üblich ist. sere Struktur augenscheinlich nicht an solchen wichtigen

30 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de Auch dieser Ansatz ist legitim, der Kunde entscheidet, was er haben möchte.

VC-Magazin: Was halten Sie von einem Sekundärmarkt für Private Equity, und würden die Sparkassen als Ver- kaufskanal dienen? Haasis: Ich glaube nicht, dass es in absehbarer Zeit in so eine Richtung gehen wird. Die Sparkassen würde dies auch gegenwärtig nicht weiter bringen.

VC-Magazin: Der Friedensnobelpreisträger 2006, Muham- mad Yunus, will durch Mikrofinanzierungen die Armut in Bangladesh beheben. Der Sparkassen- und Giroverband Märkte & Zahlen Entscheidungen hindert. Und wir wollen unsere Struktur hatte ihn ja vor kurzem für einen Vortrag eingeladen. War- auch nicht verändern, weil die Kraft des selbstständigen um ist aus Ihrer Sicht das Thema Mikrofinanzierungen so Unternehmertums am Markt besonders wirkungsvoll ist. wichtig? Mit zentralen Konzernstrukturen kann man manchmal Haasis: Das Engagement von Professor Yunus hat viel mit Entscheidungen leichter durchsetzen, aber Filialisten, die der Geschichte der Sparkassen zu tun. Auch und gerade konzerneinheitlich geführt werden, besitzen bei weitem in Zeiten der Globalisierung wird es immer wichtiger, nicht die Kundennähe. Unsere Basis sind eigenständige auch einkommensschwächeren Bevölkerungsgruppen Sparkassen vor Ort überall in den Regionen. Dazu kom- die Möglichkeit zu geben, den Lebensunterhalt zu sichern men dann übergreifende leistungsfähige Spezialanbieter und sich eine selbst bestimmte Zukunft aufzubauen. Nur beispielsweise mit den Kompetenzen Bausparen, Versi- das sichert den für langfristigen wirtschaftlichen Erfolg cherungen oder Leasing. zwingend notwendigen sozialen Zusammenhalt. Heute wird diese Aufgabe in Industrieländern anders wahrge- VC-Magazin: Welche Rolle spielt bei den Sparkassen die nommen als in sich entwickelnden Volkswirtschaften. Eigenkapitalrendite? Aber auch bei uns gibt es immer mehr Menschen, die er- Haasis: Wir arbeiten gewinnorientiert, aber nicht gewinn- kennen, dass Rendite alleine nicht alles ist, sondern die maximierend. Wir sehen bei vielen Wettbewerbern im Wirtschaft den Menschen dienen muss. Eine Marktwirt- Markt, welche Tricks und Verrenkungen – Eigenkapitalre- schaft ist dafür besonders effizient, aber eben kein Selbst- duzierungen beispielsweise durch Aktienrückkauf oder zweck. neue Eigenkapitaldefinitionen – angestellt werden, nur um einen beeindruckenden Wert zu zeigen. Das ist unsin- VC-Magazin: Was liegt Ihnen beim gesellschaftlichen En- nig. Vielmehr muss stärker in Betracht gezogen werden, gagement der Sparkassen besonders am Herzen? ob und wie es einem Vorstand gelungen ist, sein Marktpo- Haasis: Sparkassen sind Kreditinstitute, die aktiv die Ent- tenzial auszuschöpfen. Wir haben vor ein paar Jahren die wicklung ihrer jeweiligen Region fördern. Dazu gehört die Zielzahl von 15% Eigenkapitalrendite ausgegeben. Von Partnerschaft zu den Kommunen und dem Mittelstand ge- diesem Ziel sind wir heute etwas weiter weg als vor drei nauso wie die Förderung gemeinwohlorientierter Projek- Jahren. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Sparkas- te aus allen gesellschaftlichen Bereichen. Allein für das sen in den vergangenen Jahren richtigerweise zusätzli- gemeinwohlorientierte Engagement haben die Sparkas- ches Eigenkapital aufgebaut haben. Wären die Sparkas- sen im vergangenen Jahr rund 415 Mio. Euro ausgegeben. senvorstände dem Vorbild anderer gefolgt, Eigenkapital Dabei geht es einerseits um die Breitenförderung bei- abzubauen, hätten sie zwar eine höhere Eigenkapitalren- spielsweise von Sport, Kultur und Sozialem. Dazu gehört dite, aber schlechtere Unternehmen, weil sie schlechter aber auch die Förderung von international renommierten für schwierigere Zeiten gerüstet wären. Institutionen oder Projekten, wie beispielsweise aktuell die Documenta oder das Grüne Gewölbe in Dresden. VC-Magazin: Was macht der Deutsche Sparkassen- und Giroverband im Bereich Private Equity und was im Be- Georg von Stein reich Venture Capital? [email protected] Haasis: Es gibt in der Sparkassen-Finanzgruppe mehr als 70 Beteiligungsgesellschaften. Wir finanzieren hier kleine- Zum Gesprächspartner re und mittlere Unternehmen und auch Existenzgründer. Im Gegensatz zu großen Private Equity-Firmen haben wir Heinrich Haasis ist seit 1. Mai 2006 Präsident des einen anderen Ansatz, denn wir wollen ein Unternehmen Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), langfristig positionieren. Deshalb laufen unsere Beteili- der mit 370.000 Mitarbeitern und einer Bilanzsumme gungen auch relativ lange, oft weit über fünf Jahre hinaus. von rund 3,3 Billionen Euro größten Finanzorganisati- Wir haben damit das Ziel, unsere Kunden zu sichern und on in Deutschland. Am 1. Dezember 2006 wurde Haa- zu stabilisieren. Viele Private Equity-Häuser hingegen su- sis zudem zum Präsidenten der Europäischen Spar- chen bei ihrem Engagement ausschließlich die Rendite. kassenvereinigung gewählt. www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 10/2007 31 Weltweiter Wettbewerb um reife Produkte

Nanotechnologie – wann kommt der Durchbruch?

War es Mitte der 90er Jahre und um die Jahrtausendwende tigtenzahl innerhalb der en vogue, mit Nanotechnologie zu tun zu haben und eine nächsten fünf Jahre wird für neue industrielle Revolution heraufzubeschwören, so ist es realistisch gehalten. Inves- in den letzten Jahren stiller geworden. Zweifel an Potenzial toren wie Karlheinz Schme- und Gefahrlosigkeit der Technologien kamen auf. So weist lig, Managing Director der der Fraunhofer Verbund Nanotechnologie auf Diskussionen Creathor Venture Manage- über „visionäre“ Risiken, wie z. B. die Vorstellung von intel- ment GmbH, sehen die An- ligenten Nanosystemen, die außer Kontrolle geraten, ebenso wendung von Nanostruktu- hin wie auf greifbare Risiken, z. B. nanopartikuläre Stäube ren in den verschiedenen in Pharmawirkstoffen, die statt therapeutischen Effekten un- Bereichen als nachhaltigen erwünschte Auswirkungen haben. Ungeachtet aller Quer- Trend, der sich weiter ver- schüsse haben sich nanotechnologische Anwendungen den- stärken wird. Attraktive Karlheinz Schmelig, Creathor Venture Management noch in vielen Industriebereichen inzwischen etabliert. Investmentgelegenheiten habe Creathor bei ItN Nanovation (Nanobeschichtun- Märkte & Zahlen Erste Durchbrüche gen), der Cinvention AG (kohlenstoffbasierte Nanokom- So z. B. bei Beschichtungen posittechnologie) und der Alrise GmbH (Nanopartikel für jeglicher Applikationsform, Drug Delivery) gefunden, „die nanotechnologische Pro- erläutert Dr. Marion Franke dukte für markterforderliche Problemlösungen einset- vom Center for Nanointe- zen“, erklärt Schmelig. Ein flächendeckender Durchbruch gration der Universität Duis- der Nanotechnologie sei noch nicht geschafft, jedoch er- burg-Essen (CeNIDE): „Die warte er diesen beim Drug Delivery und in der Chemie Palette der Anwendungs- kurz- bis mittelfristig. Zudem rechne er in den nächsten möglichkeiten reicht vom Im- fünf bis zehn Jahren im Bereich der in-vivo-Diagnostik mit prägnierspray für Schuhe bis marktreifen nanotechnologischen Anwendungen. zum kratzfesten Lack für Au-

tos.“ Einen Durchbruch sieht Dr. Marion Franke, CeNIDE Ausblick sie auch bei den „Komposit- Die Nanotechnologien erfreuen sich trotz eines vorder- Materialien“, hier gelte das Prinzip „kleine Menge, große gründigen Auf und Ab in den letzten Jahren heute bester Wirkung“. Mit Hilfe von Nanotechnologie werde z. B. eine Gesundheit; erste Durchbrüche sind geschafft, weitere deutliche Verbesserung der Eigenschaften von Kunststof- werden folgen. Gemäß einer Marktabschätzung des VDI fen erreicht: Diese werden härter und robuster, dadurch wird der weltweite Umsatz mit nanotechnologischen Pro- können im Automobilbau dünnere Wandstärken produziert dukten innerhalb der nächsten fünf Jahre auf über 800 werden, was deutliche Gewichtsreduktionen zur Folge hat. Mrd. Euro ansteigen, bis 2015 sehen Experten gar ein Po- Ein Hauptproblem der Nanotechnologie-Forschung beste- tenzial von über einer Billion Euro. Der weltweite Wettbe- he aber fort: „Bestimmte Eigenschaften in die makroskopi- werb um marktreife Produkte ist in vollem Gange, Europa sche Welt zu übertragen, ist die besondere Herausforde- ist heute bereits im Bereich Chemie und Materialien der rung, denn Vergrößerung heißt häufig genug Wertverlust.“ Nanotechnologie besonders stark. Für die Zukunft stellt die Bundesregierung bis 2009 Fördergelder von 640 Mio. Riesiges Potenzial Euro bereit, und die EU hat in ihrem siebten Forschungs- Unternehmen, die auf dem Feld der Nanotechnologie for- rahmenprogramm Mittel in Höhe von 1,5 Mrd. Euro bis schen und entwickeln, erzielen bereits heute weltweit 2013 festgeschrieben. Umsätze von 100 Mrd. Euro. In Deutschland stellen laut Nanonetzwerk Hessen ca. 600 Unternehmen entspre- Marc Kley chende Produkte her, bereits 50.000 bis 100.000 Arbeits- [email protected] plätze sollen direkt mit der nanotechnologischen Produk- tion zusammenhängen, eine Verzehnfachung der Beschäf-

32 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de Early Stage & Expansion Anzeige Standpunkt Investor Standpunkt Peter Kabel Mitglied des b-to-v-Investorenkreises www.b-to-v.com VON EXPERTEN INDIVIDUELL BERATEN [email protected] q [email protected] [email protected] q q im Markt – und ein neues Chancenbild, im Markt Ziel- gut eingrenzbare weil auch kleinere, sehr genau angespro- und Altersgruppen Hier gibt es hoch- können. chen werden Investmentmöglichkeiten. interessante Beispiele aus dem Portfolio In- des b-to-v sind Mamiweb, eine So- vestorenkreises als restorm.tv Mütter, cial Community für carsablanca.de, ei- Seite für Musiker und von Old- und ne Plattform für Liebhaber nicht um das Hier geht es Youngtimern. um den Aus- sondern Publizieren, reine tausch mit Gleichgesinnten, basierend auf einem klar umrissenen Themenfeld. Die Idee muss nicht neu sein – die Kunst ef- ist es, existente Interessentengruppen fizient zu bearbeiten. Die Exit-Möglichkeiten sind gut, weil die- se Plattformen schon von Beginn an kom- Medienpro- als gut kalkulierbare merziell geringen Risiken aufge- dukte mit relativ baut sind. Ihre Ansprechpartner sind: Dr. Dagmar Knigge qualität, ausreichende Kapazitäten), vermeidet aberunübersichtliche deren Teams, Nachteile überproportional (wechselnde hohe Sachbearbeiter, Beratungskosten). Sprechen Sie mit uns. Dr. André Turiaux schaftsrechtliche Strukturierung, Vertragsgestaltung, Mezzanine-Finanzierungen, Arbeitsrecht,Jedes IP Mandat etc.). wird bei unsVorteile von einer einem Großkanzlei erfahrenen (Spezialisierung Partner aller betreut. Anwälte Wir auf bieten bestimmte unseren Bereiche, Mandanten hohe die Beratungs- Unternehmensgründer und VC-finanzierte Gesellschaften (Term Sheets, Due Diligence, gesell- Beratung bedeutet zunächst zuhören Die HEUSSEN Rechtsanwaltsgesellschaft gehört zuBereich den Venture 50 Capital größten arbeiten Kanzleien wir in seit Deutschland. Jahren Im sowohl auf Seiten der Investoren als auch für HEUSSEN Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Brienner Straße 9, 80333 München Dr. Dirk von dem Knesebeck Tel. +49-(0)89/29097-0 Fax +49-(0)89/29097-200 LAW CORPORATE REAL ESTATE PUBLIC AND INSOLVENCY RESOLUTION ACQUSITIONS COMPETITION MERGERS AND STRUCTURING AN RESOURCES IT, IP AND TELE- LITIGATION AND CORPORATE AND ENVIRONMENTAL COMMERCIAL AND EMPLOYMENT AND COMMUNICATIONS HUM FINANCIAL SERVICES ALTERNATIVE DISPUTE Investments in Internetunternehmen bieten neue Chancen bieten neue in Internetunternehmen Investments Diese Entwicklung ist noch lange nicht zu Diese Entwicklung ist noch lange nicht Ende, sondern beschleunigt sich eher noch. Damit ist viel fundierte Phantasie Nach dem Platzen der New Economy-Blase Nach dem nur schwer haben Internetunternehmen einwerben können. Das Wachstumskapital geändert:hat sich grundlegend Das Inter- weiterentwickelt. net hat sich erheblich gehen mit immer Immer mehr Menschen Selbstverständlichkeit online, größerer oder zu unterhal- um sich zu informieren bedeuten höhere Bandbreiten ten. Höhere das „always Attraktivität. Insbesondere für ein ver- sorgt on“ mit DSL-Anschlüssen Auch die Demo- ändertes Onlineverhalten. grafie ist buchstäblich erwachsen gewor- den: Erstmals sind mehr Menschen über 60 online aktiv als unter 20! Gut für die wer- die Internet-Wer- Wirtschaft, betreibende – auch weil beausgaben steigen erheblich das Internet bei Zielgenauigkeit und Mess- Medien anderen barkeit der Werbeeffekte deutlich überlegen ist. Erfahrungsbericht: Portfolio-Manage- ment eines Corporate Investors

Die Übernahme eines Siemens Venture Capital Com-Portfolios durch Cipio Partners

Mit Siemens Venture Capital (SVC) betreibt der Siemens Konzern eines der bedeutendsten Programme im Corporate Venture Capital (CVC) und verfolgt damit das Ziel, neue und innovative Technologien, die das Kerngeschäft von Sie- mens verstärken, frühzeitig zu identifizieren und zu finan- zieren. Im Fokus stehen dabei technologische Wachstums- segmente im Gebiet der Energie & Umwelttechnik, der Auto- matisierung und Steuerung, der industriellen und öffentli- chen Infrastrukturthemen sowie der Medizintechnik. Einer der Schwerpunkte der SVC-Aktivitäten war der Kommunika- tionsmarkt, der über einen eigenen Kommunikationsfonds abgedeckt wurde. Im Juni 2006 gaben Siemens und Nokia bekannt, dass sie die Netzwerksparte von Nokia und das Panorama der Stadt München – Sitz von Siemens und Cipio Partners Geschäft mit Netzbetreibern (Carrier Networks) von Sie- Early Stage & Expansion mens in ein neues, rechtlich eigenständiges Unternehmen, Im August 2006, auch basierend auf Feedback aus den Ge- Nokia Siemens Networks, zu gleichen Teilen zusammenle- sprächen mit Cipio, gelangte Siemens zu der Einschät- gen wollen und diese Gesellschaft danach bei Nokia konso- zung, dass ein Verkauf des Portfolios kurzfristig und zu ei- lidiert und bei Siemens „at equity“ ausgewiesen werden nem fairen Preis realisiert werden könnte. Alternative Lö- wird. Eine logische Folge war, dass kurz danach auch über sungen hätten entweder nicht die gewünschte aktive die Zukunft eines der bisherigen Schwerpunkte der SVC-Ak- Portfoliobetreuung geboten, weitere Investitionen erfor- tivitäten, nämlich den sogenannten SVC Com Fund, nachge- dert oder zu einem signifikanten und kurzfristigen Wert- dacht wurde. Schließlich war die bisherige Basis für Neuin- verlust der Investitionen geführt. Der Verkauf hingegen vestments, der „strategic fit“, nun nicht mehr gegeben. Cipio würde finanzielle Mittel und Managementkapazitäten frei- Partners, eine Private Equity-Firma mit Fokus auf den „Se- setzen und für neue, strategisch relevante Investitionen condary Direct“-Markt, hatte mit Siemens im Rahmen sei- verfügbar machen. „Die Entscheidung, Portfoliounter- ner systematischen Beobachtung von Fortune 500-Unter- nehmen des SVC-Kommunikationsfonds zu verkaufen, nehmen mit substanziellen CVC-Aktivitäten schon seit län- stellt unseren proaktiven Ansatz dar, Assets zu managen“, gerer Zeit einen intensiven Dialog. SVC hatte seit Jahren kommentierte Dominik Asam, Corporate Vice President & Seite an Seite mit amerikanischen Venture Capital-Gesell- Treasurer, Siemens AG, die damals getroffene Entschei- schaften signifikante Beteiligungen an Later Stage-Telekom- dung. munikationsunternehmen aufgebaut. SVC lag mit seinen In- vestitionen damit genau im Fokus der Strategie von Cipio Der Verkaufsprozess Partners, hochwertige Later Stage VC-Investitionen in ei- Aufgrund der vorhandenen Expertise wurde ein Team nem Portfolio-Deal zu übernehmen und weiterzuent- von SVC- und Siemens-Mitarbeitern beauftragt, einen wickeln. kontrollierten Verkaufsprozess aufzusetzen. Eine limitier- te Gruppe von möglichen Käufern wurde zu einer ersten Entscheidung für die Veräußerung der Due Diligence-Phase und der Abgabe unverbindlicher An- Portfoliounternehmen gebote eingeladen. Cipio nutzte seine Präsenz in Europa Kurz nach Bekanntgabe des Nokia-Siemens-Joint Ventures und Kalifornien für einen ausführlichen Portfolio-Review begannen Cipio und Siemens, verschiedene Optionen für mit SVC-Investment-Managern in München und San José. das „SVC Com“-Portfolio, wie z. B. einen Verkauf, Manage- Parallel dazu erstellte das Cipio-Team eine detaillierte ment durch einen Dritten oder einen internen Transfer, zu „Bottom-up“-Analyse des SVC-Portfolios. Cipios Bran- diskutieren. Diese Gespräche ermöglichten es Cipio, sich chenexpertise und bereits vorhandene Kenntnis und Zu- mit den Beteiligungen vertraut zu machen, die Ziele von Sie- gang zu einer Anzahl der Unternehmen ermöglichte dabei mens besser zu verstehen und das Vertrauen der Entschei- eine fundierte Bewertung und Exitplanung der wichtigs- dungsträger auf der Verkäuferseite zu gewinnen. ten Werttreiber des Portfolios.

34 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de Basierend auf den Angeboten der ersten Runde wählte Sie- Fazit: mens sehr wenige Interessenten für weitere Verhandlun- Siemens und Cipio Partners konnten gemeinsam, trotz gen aus. Dabei waren neben dem Preis vor allem der Track großer Komplexität, die SVC- Transaktion zu einem fairen Record und die Reputation der Parteien ausschlaggebend. Preis in kurzer Zeit abschließen. Erfolgsfaktoren waren: Das Siemens-Team war sich der Komplexität einer derarti- • der frühe Dialog zwischen Käufer und Verkäufer, in gen Sekundärmarkttransaktion bewusst und wollte aus- diesem Fall bereits vor Eintritt in die eigentliche Trans- Early Stage & Expansion schließen, dass einige der weniger erfahrenen, „opportuni- aktionsphase, stischen“ Bieter der ersten Runde im Laufe der schwieri- • die Fokussierung auf einen qualifizierten Bieterkreis gen rechtlichen Umsetzung der Transaktion nach und anstatt auf eine Maximierung der Anzahl der Gebote, nach ihr Angebot reduzieren oder aber sogar ganz an der • die Durchführung der Due Diligence in kurzer Zeit und Umsetzung der Transaktion scheitern würden. unter strenger Berücksichtigung der erforderlichen Ver- Siemens kannte Cipios Track Record eines konstrukti- traulichkeit, ven und erfolgreichen Portfoliomanagements – eine wich- • die frühzeitige Identifikation und beiderseitige Auf- tige Dimension in Anbetracht der langjährigen engen Be- klärung über mögliche Transaktionshürden, ziehungen zwischen dem Verkäufer und den Portfolioun- • das relativ frühzeitige Commitment zu einem Käufer ternehmen. Ausschlaggebend für die Entscheidung zu- gefolgt von intensiver Zusammenarbeit zur gemein- gunsten von Cipio war zusätzlich das Vertrauen von Sie- samen Lösung transaktionstechnischer Probleme. mens, diese Transaktion gemeinsam mit dem Cipio-Team erfolgreich strukturieren und abschließen zu können. Im Dezember 2006 bekam Cipio grünes Licht für die finale Due Diligence und exklusive Verhandlungen als Zu den Autoren präferierter Partner. Wie bei solchen Transaktionen üblich und von den Parteien antizipiert, identifizierten Cipios Finanz- und Rechtsexperten eine Reihe von weite- ren Problemen, die aber zur beiderseitigen Zufriedenheit gelöst werden konnten. Die Transaktion wurde im späten Januar 2007 unterschrieben und erhielt Anfang April die kartellrechtliche Genehmigung.

Das Closing Die spezifischen Herausforderungen der SVC-Transaktion lagen zum einen in SVCs bisheriger Nutzung nur einer ein- zigen GmbH für die Managementgesellschaft und aller ih- Werner Dreesbach (links) ist Managing Partner der rer Fonds. Assets, die nicht verkauft wurden, mussten auf Secondary Direct Investments spezialisierten über eine Teilung transferiert werden. Cipio konnte so Private Equity-Gesellschaft Cipio Partners. Derzeit ge- das Portfolio frei von anderen Rechten und Pflichten hören rund 50 Unternehmen zum Portfolio der Gesell- übernehmen. Zum anderen musste durch Cipio den inte- schaft mit Sitz in München. Dr. Ralf Schnell ist ressierten institutionellen Investoren ein steuerlich Geschäftsführer der Siemens Venture Capital GmbH, transparentes Investment verfügbar gemacht werden, da ebenfalls München. Mit einem bisher investierten die Limited Partner mit einer Vielzahl von Vehikeln – Kapital von mehr als 700 Mio. Euro ist Siemens Venture on-shore und off-shore – in die erworbene Gesellschaft in- Capital der größte Corporate VC in Deutschland. vestieren wollten. Letztlich mussten verschiedene und weitreichende rechtliche Restriktionen hinsichtlich der Anzeige Investmentverträge mit den Portfoliounternehmen bewertet und berücksichtigt werden. Dafür wurden Rechtsexperten in einer ganzen Reihe von Jurisdiktionen zu Rate gezogen. Siemens entschied sich für Cipio aufgrund der finan- ziellen Terms und der Glaubwürdigkeit und Erfahrung des Käufers. Wie jeder erfahrene Verkäufer weiß, ist die „Closing-Sicherheit“ ein Hauptfaktor bei jeder komplexen Hotspot für Transaktion. Dabei haben etablierte Investmenthäuser mit einem starken Track Record einen Vorteil gegenüber Life Science kleineren und unbekannten Wettbewerbern. Bei Secon- dary Direct-Transaktionen hingegen sind, aufgrund der Unternehmensgründer deutlich höheren Komplexität als bei Secondaries von Limited Partner-Anteilen, häufig spezialisierte Investoren als Käufer vorzuziehen. www.izb-online.de

www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 10/2007 35 Investor im Portrait Eine Technologie verändert die Welt

Teil 77: Nanostart AG

Steckbrief Nanostart AG Auch wenn die kommerzielle Nutzung der Nanotechnologie derzeit noch in den Kinderschuhen steckt, ist ihr Potenzial G Standort: Frankfurt gewaltig. So dürfte im Jahr 2015 fast jede Industriebranche G Gründungsjahr: 2003, seit Juni 2005 Notiz im von Nano-Anwendungen durchdrungen sein und sich ihr Entry Standard Marktvolumen nach Schätzungen von Experten auf einen G Anz. Investment Professionals: 4 + externe Wert belaufen, der über dem liegt, was die IT- und Telekom- Technologieexperten munikationsbranche zusammen erwirtschaften. Dennoch G Anzahl Beteiligungen: 7 werden zahlreiche Unternehmen mit ihren Produkten schei- G Bilanzsumme: 17,2 Mio. Euro tern, ist Marco Beckmann, Vorstand der Nanostart AG, über- G Derzeit verwaltetes Kapital: > 200 Mio. Euro zeugt. G Website: www.nanostart.de

Revolutionärer Ansatz hen einer Beteiligung ist deshalb auch meist der gemein- gefordert same Aufbau eines Kommerzialisierungsteams. Die Anforderungen, die von Early Stage & Expansion der ausschließlich auf die Weltweit und in allen Phasen Nanotechnologie speziali- Nicht ganz so wählerisch ist das Frankfurter Unterneh- sierten Venture Capital-Ge- men, das jährlich ca. 250 Finanzierungsanfragen erhält, sellschaft an potenzielle bezüglich anderer Kriterien, wie etwa der Unternehmens- Kandidaten gestellt werden, phase oder der regionalen Ausrichtung. Es wird sowohl in sind deshalb hoch. So müs- Materialhersteller und Ausrüster als auch in Anwender sen die Beteiligungen der investiert. Die weltweit ausgerichteten Beteiligungen erst Ende 2003 gegründeten erfolgen dabei in den unterschiedlichsten Phasen, von

Nanostart ein klares und in- Marco Beckmann, Nanostart Gesellschaften in der Gründung bis hin zu Unternehmen novatives Geschäftsmodell in der globalen Expansion. Sind sämtliche Vorraussetzun- verfolgen, mit einem qualifi- gen erfüllt, beschränkt sich das Engagement der Nano- zierten Managementteam überzeugen sowie über ein weit start allerdings nicht nur auf die Ausstattung mit dem überdurchschnittliches und dynamisches Unterneh- notwendigen Kapital. Vielmehr wird das neue Unter- menswachstum verfügen. Idealerweise sind sie in ihrem nehmen in ein bestehendes Netzwerk aus Kunden, Bereich Markt- oder Innovationsführer und können Kooperationspartnern und Research-Institutionen einge- mithilfe der Nanotechnologie bestehende Industrien bunden, „wodurch sie den Zugang zu einer neuen Quelle umkrempeln. Erforderlich ist zudem eine konsequente zusätzlichen Potenzials zur Sicherung, Stärkung und Ausrichtung auf die Zielbranchen und -technologien Beschleunigung ihres eigenen Wachstums erhalten“, wie (Energie, Umwelt, IT und Medizintechnik sowie sonstige Beckmann erläutert. Industrien) mit Fokus auf Endprodukte. „Reine Wissen- schaftsbuden werden sich nämlich nicht durchsetzen“, Werthaltiges Portfolio so Beckmann. Einer der ersten Schritte nach dem Einge- Derzeit besteht das Portfolio der Nanostart aus sieben Beteiligungen. Besonders hervorzuheben sind dabei die ItN Nanovation und die MagForce Nanotechnologies AG. Investitionsschwerpunkte Während erstere bereits seit Juli 2006 im Prime Standard G Phase: alle (Seed- bis Growth-Finanzierung) der Frankfurter Wertpapierbörse notiert, erfolgte das Lis- G Kriterien: verteidigbarer Patentschutz, revolutionärer ting von MagForce im Entry Standard am 20. September. Ansatz im Bereich der Nanotechnologie, Fokus Nach eigenen Angaben ist MagForce die weltweite Num- auf Endprodukte, qualifiziertes Managementteam mer eins im Bereich der nanotechnologischen Krebsbe- G Branche: Energie, Umwelt, IT und Medizintechnik sowie kämpfung. Nanostart hält an der Gesellschaft 81%. Wurde sonstige Industrien ursprünglich ein einstelliger Millionenbetrag investiert, G Region: weltweit liegt die derzeitige Bewertung auf Basis der 47 Euro, die

36 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de Portfoliounternehmen der Nanostart AG Überblick über die Lage der weltweiten, börsennotierten Nanotechnologieunterneh- men, wie Beckmann ergänzt: „So haben wir direkten Zu- griff auf die Vorstände und Early Stage & Expansion erfahren von den neuesten Trends aus erster Hand. Auch kennen wir die aktivs- ten Investoren des Nano- technologiesektors genauso wie die Fondsmanager und Analysten.“

jüngst im Rahmen einer Privatplatzierung pro Aktie ge- Fazit: zahlt wurden, bei rund 175 Mio. Euro. Noch für Septem- An ihre Portfoliounternehmen stellen die Frankfurter ber, spätestens Anfang Oktober, ist zudem der Börsen- sehr hohe Anforderungen. Bei rund 250 Finanzierungsan- gang der amerikanischen NanoDynamics an der Nasdaq fragen im Jahr kann das Management allerdings auch geplant. Unter Berücksichtigung der vorgesehenen Kapi- wählerisch sein. Dabei ist die Strategie, auf „Klasse statt talerhöhung um ca. 100 Mio. USD wird sich die Marktkapi- Masse“ zu setzen, bisher aufgegangen. So konnte sich Na- talisierung des Börsenneulings, an dem die Nanostart nostart über Börsengänge oder Trade Sales inzwischen nach dem IPO noch ca. 3% halten wird, auf 300 bis 400 sehr erfolgreich von verschiedenen Portfoliounterneh- Mio. USD belaufen. Andererseits wird aber natürlich auch men ganz oder teilweise wieder trennen. Sollte sich die investiert. So beabsichtigt das Management bis zum Jah- Nanotechnologie – wie bisweilen vorhergesagt – tatsäch- resende noch eine „Handvoll von Unternehmen“ ins Port- lich zur „nächsten industriellen Revolution“ entwickeln, folio aufzunehmen. Die entsprechenden Verträge stünden wird ihr dies sicherlich auch zukünftig gelingen. unmittelbar vor ihrem Abschluss. Dr. Martin Ahlers Zweites Standbein mit hohem Zusatznutzen [email protected] Über das Beteiligungsgeschäft („Portfolio Division“) hin- aus ist die Nanostart AG auch als Finanzdienstleister aktiv. Der Schwerpunkt liegt dabei in der Beratung von Unter- Alle bisher erschienenen Teile dieser Serie unter nehmen der Finanzbranche, die in den Nanotechnologie- www.vc-magazin.de sektor investieren. Zudem berät die Gesellschaft den VCH Expert NanoTech sowie den DAC Nanotech-Fonds von Hauck & Aufhäuser. Dieser Fonds spielte letztendlich auch bei der Gründung der Beteiligungsgesellschaft eine ganz entscheidende Rolle. Ursprünglich direkt von Beckmann als Sub-Advisor beraten, wurde das Mandat Anfang 2004 auf die unmittelbar zuvor gegründete Nanostart übertra- gen, wodurch das Unternehmen sofort Erträge erwirt- schaften konnte. Der Aufbau des eigenen Beteiligungsport- Anzeige folios wurde dann insbesondere von der BF Holding (Bernd Förtsch) finanziert. Heute hält der umstrittene Herausgeber des Anlegermagazins „Der Aktionär“ indirekt noch 67,5% an Nanostart. Weitere 9% liegen bei Beckmann. Abgesehen von der Fondsberatung wurde gemeinsam mit der Börse Stuttgart und dem Zertifikate Journal der erste internationale Nanotechnologieindex (S-Box-Nanostart- World-Nanotech-Index) aufgelegt. Der Index, an dessen Entwicklung Anleger über ein Zertifikat der Deutschen Bank partizipieren können, umfasst derzeit 13 Unterneh- men aus Nordamerika, dem asiatisch-pazifischen Raum und Europa. Anders als das Beteiligungsgeschäft erwirt- schaftet der Bereich „Financial Services“ kontinuierliche und planbare Erlöse. Darüber hinaus verschaffe diese Arbeit dem Management aber auch einen exzellenten

www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 10/2007 37 DEUTSCHLANDS ERSTESMAGAZINFÜR Early Stage & Expansion Sie erhaltendie großeSonderausgabe Starten SieIhr Abonnementjetzt,und (Einzelpreis 14,80Euro) Blickpunkt Wissenschaft andreas.kuckertz Universität Duisburg-Essen, „Start-up 2007“ Dr. AndreasKuckertz, @ gratis uni-due.de G G G GRÜNDERKULTUR G WACHSTUM dazu! G FINANZIERUNG G M&A BUYOUTS PRIVATE EQUITY Syndizierung vonInvestments. ßerordentlich hilfreich seinkann,sowiedie durch Investoren, derfürUnternehmerau- chen- undFinanzierungsphasen-Know-how nauer betrachtet:DerAufbauvonBran- bei wurden zweiInvestitionsstrategienge- tern ihrer steht.Da- Portfoliounternehmen Venture Capital-GesellschaftmitdemSchei- grundlegende Investitionsstrategieeiner deckt, inwelchemZusammenhangdie Analyse desUS-VC-Markteshatjetztaufge- mers gerecht werden. EineZwölf-Jahres- ßen ihrer RollealsCoachdesUnterneh- nicht alleVenture Capitalisten gleicherma- dern. Neuere Studienzeigenjedoch,dass novativen Geschäftsmodellenzuverhin- Fehlschläge injungenUnternehmenmitin- ture Capitalistendazubei,insbesondere nanzierung, denngrundsätzlichtragenVen- spricht einigesfüreineVenture Capital-Fi- terns vonneugegründetenUnternehmen Angesichts drastischerRatendesSchei- am besten? Welcher Venture Capitalist unterstütztUnternehmer

¢ J KENNENLERN-ABONNEMENT Telefon: 08171-419650 GoingPublic Media AG Coupon bitte einsendenan: oder onlineunter r n au: 2.Unterschrift: 1.Unterschrift: Ort undDatum: Fax: den. RechtzeitigesAbsendengenügt. Widerrufsgarantie: DieserAuftragkann binnenzweiWochen widerrufenwer- Ort undDatum: eMail-Adresse: Telefon: PLZ, Ort: Postfach/Straße: Name, Vorname: Ja, gen. ten Ausgabe,undmirentstehenkeineweiterenVerpflichtun- Kennenlern-Abonnement biszweiWochen nachErhaltderzwei- drei Sonderausgabenjährlich).Andernfallskündigeichmein zum Preisvon148,-EuroproJahr(12Ausgabenzzgl.zweibis gazins, bezieheichdasVentureCapital Magazinanschließend Euro (statt39,80Euro)zu.ÜberzeugtmichdieQualitätdesMa- ausgabe „Start-up2007“zumattraktivenSonderpreisvon10,- den SiemirdiekommendenzweiAusgabensowieSonder- testen undnehmeIhrKennenlern-Abonnementan.Bittesen- ich möchtedasmonatliche www.vc-magazin.de/abo in: ETP, Jg.30(2006),S.207-223. Failurement StrategyandPortfolio Rate, Dimov/De Clercq: Venture CapitalInvest- Hintergrund: nanzierungsphase finden. Investoren mitFokusaufeinebestimmteFi- ren zusehen,werden sievorallembeiden ihr UnternehmenlangfristigamMarktagie- und damiteinehöhere Wahrscheinlichkeit, Interesse –niedrigeAbschreibungsraten lem fürKapitalsuchendeUnternehmervon SolchesWissenzentriert. istfolglichvoral- meist versprechenden Engagementskon- Investor vorallemaufdieFörderung seiner liorendite verhalten, dasichmancher doch nichtzwangsläufiganalogzurPortfo- fokus. DieRatedesScheiternsmusssichje- on StageschlägtwiederumdenBranchen- Finanzierungsphasen wieetwadieExpansi- hen ist;eineKonzentrationaufbestimmte fokus derSyndizierungsstrategievorzuzie- Es zeigtsich,dasseinexpliziterBranchen- . Fax-Order: 08171-419656 . Bahnhofstr. 26 Anzeige . 82515 Wolfratshausen VentureCapital Magazin C10/07 VC gerne Kolumne Die fetten Jahre sind vorbei

Unternehmensverkäufer müssen ihren Gürtel enger schnallen

Zum Autor Die Kombination dieser beiden Effekte hat die realisierba- Mittelstand/Buyouts ren Kaufpreise für deutsche Mittelständler in den zurück- Michael Keller ist Teilhaber liegenden drei Monaten bereits um rund 15% einbrechen bei der auf M&A-Transaktio- lassen. Ein Trend, der sich im laufenden Jahr mit Sicherheit nen im Mittelstand speziali- noch weiter fortsetzen und verfestigen wird und auch im sierten Beratungsgesellschaft Jahr 2008 den Markt noch nachhaltig prägen dürfte. Erst Klein & Coll. sowie Dozent an wenn die Kaufpreise wieder auf einem gesunden Niveau der Johann Wolfgang Goe- angekommen sind, ist mit einer Stabilisierung zu rechnen; the-Universität, Frankfurt am Main, und am Stuttgart steigende Preise sind erst danach wieder denkbar. Wer Institute of Management and Technology (Universität sein Unternehmen dennoch kurzfristig verkaufen will, sei Hohenheim). Darüber hinaus ist Keller u. a. Stiftungs- es im Rahmen einer zeitlich dringenden Nachfolgelösung beirat Mergers & Acquisitions im Mittelstand im Fach- oder aber aus freien Stücken, wird deutlich niedrigere bereich Wirtschaftswissenschaften an der Johann Kaufpreise akzeptieren müssen. Aufgrund des zu erwar- Wolfgang Goethe-Universität. tenden geringeren Bieterwettbewerbs und potenzieller Fi- nanzierungsengpässe muss künftig vielmehr die Transakti- Die US-Hypothekenkredit-Krise hat nicht nur die Hedge- onssicherheit und nicht die Verkaufserlösmaximierung im fonds-Landschaft erschüttert, sondern innerhalb kürzes- Vordergrund der Überlegungen stehen. ter Zeit auch den M&A-Markt beträchtlich ins Wanken ge- bracht. Denn einerseits hat die Subprime-Krise sämtliche Getrieben von überzogenen Unternehmensbewertungen Fremdkapitalinstrumente merklich verteuert, anderer- und der US-Subprime-Krise sowie der daraus resultieren- seits haben die Banken mit einer deutlich restriktiveren den Verteuerung und Verknappung von Akquisitionsfinan- Kreditvergabepolitik auf die Krise reagiert, was das Po- zierungen ist die Nachfrage nach Unternehmen bereits tenzial verfügbarer Akquisitionsfinanzierungen drastisch deutlich zurückgegangen. Selbst im mittelständischen einschränkt. Vor diesem Hintergrund und angesichts der deutschen Transaktionsmarkt ist diese Entwicklung ein- Tatsache, dass ein Großteil der Übernahmen – insbeson- deutig spürbar. Unter dem Strich wird sich deshalb auch dere die von Finanzinvestoren – traditionell fremdkapital- die Anzahl der Auktionen um mittelständische Unterneh- finanziert wird, hat sich die Nachfrage nach Unterneh- men drastisch reduzieren. Die logische Folge des geringe- men bereits drastisch abgekühlt. Dieser Negativtrend ist ren Wettbewerbs werden noch weitere deutliche Kaufpreis- seit einigen Wochen sogar im mittleren Transaktionsseg- rückgänge sein, die sich solange fortsetzen werden, bis sich ment für Übernahmen um 20 Mio. Euro spürbar. Für mit- der M&A-Markt auf einem verträglichen Niveau stabilisiert telständische Unternehmensverkäufer brechen damit hat. Aktuellen Prognosen zufolge wird das frühestens Ende harte Zeiten an. des nächsten Jahres der Fall sein. Damit sind die fetten Jah- re erstmal vorbei, und mittelständische Unternehmensver- Neben maroder Hypothekenkredite, die zumindest inner- käufer müssen ihren Gürtel enger schnallen. halb Europas eher als Brandbeschleuniger denn als -stif- ter zu beurteilen sind, ist darüber hinaus bei Beteili- Anzeige gungsgesellschaften bereits seit gut drei Monaten eine generelle Zurückhaltung bei Kaufpreisgeboten zu beob- achten. Dies ist vor allem dadurch zu erklären, dass die Kaufpreise – gerade auch für deutsche KMU – innerhalb der vergangenen zwei Jahre massiv angestiegen sind. Vor allem der enorme Bieterwettbewerb und die daraus re- sultierende Vielzahl von Auktionen haben in jüngster Ver- Attraktive, moderne gangenheit immer häufiger dazu geführt, dass Mondprei- se bezahlt und damit die vorhandene wirtschaftliche Konferenzräume Substanz der Zielunternehmen oftmals weit überboten wurde. Die Folge dieser Schwindel erregenden Kaufpreise auch für Externe ist, dass sich eine ganze Reihe namhaftester Finanzinves- online buchbar! toren derzeit überhaupt nicht mehr an Auktionsverfah- ren beteiligt, um vor dem Überbieten gefeit zu sein und damit ein Zeichen für die gesamte Branche zu setzen. www.izb-online.de www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 10/2007 39 Spielwiese für Abenteuerlustige

Ein kurzer Streifzug durch die kreative Welt der geschlossenen Immobilienfonds

Die Zeiten, in denen sich geschlossene Immobilienfonds für sche Gesellschaft hat sich darauf spezialisiert, Land- Privatanleger auf deutsche Wohn- und Gewerbeimmobilien in besitz zu erwerben und zu Bauland zu entwickeln. Der mehr oder minder guter Lage beschränkten, sind lange vor- erste bereits geschlossene Fonds hatte fünf Grund- bei. So umfangreich wie heute war das Angebot jedoch noch stücke in der Nähe von Toronto erworben, der aktuell nie: Risikofreudige Investoren können unter einer dreistelli- in der Platzierung befindliche Nachfolger setzt auf gen Zahl von Offerten wählen, das Spektrum reicht von Asien Grundstücke im Großraum der Stadt Ottawa. Mit einer und Australien über weite Teile Europas bis nach Dubai und Mindestbeteiligung von umgerechnet 7.000 Euro ist die Nordamerika. Doch nicht nur die regionale Abdeckung hat Einstiegshürde niedrig. Der Initiator prognostiziert sich vergrößert, auch die dahinter stehenden Geschäftsmodel- eine Verdopplung des Wertes der Vermögensanlage in le sind vielfältiger geworden – und ähneln in vielen Fällen den ca. fünf Jahren. Charakteristika eines Private Equity-Investments. Eine Investition hat jedoch insofern Wagniskapital- charakter, dass die angepeilte Rendite nur dann erziel- „Venture Capital“ bar sein wird, wenn es gelingt, aus der erworbenen Ende 2006 startete Walton Europe die Platzierung sei- landwirtschaftlichen Fläche tatsächlich Bauland zu nes ersten Publikumsfonds in Deutschland. Die kanadi- schaffen. Mittelstand/Buyouts

Interview mit Jürgen Seeberger, Architekt und Vorstand der Project PI Immobilien AG und Geschäftsführer der PB Project Beteiligungen GmbH, ein Initiator von geschlossenen Immobilienfonds

VC-Magazin: Wie schätzen Sie den deutschen Immobi- wurden auch überhöhte lienmarkt für Private Equity-Investoren ein? Einkaufspreise bezahlt, Seeberger: Wir sehen die Chancen, sofern man mit re- weil der Instandhaltungs- gionaler Marktkenntnis und Erfahrung investiert, rückstand falsch einge- durchgängig positiv – also auch keine Delle durch die schätzt wurde. Man sieht Hypothekenkrise. Eine Stadt wird durch den Wechsel ja, dass erste Fonds be- von Abriss und Neubau immer ein hohes Entwicklungs- reits wieder verkaufen. potenzial haben, sodass man in den meisten Städten von einem gleichbleibenden bis stärker werdenden Ni- VC Magazin: Welchen In- veau ausgehen kann. Das Entscheidende ist, auf die vestitionszeitraum veran- richtigen Standorte zu setzen. schlagen Sie für Immobi- lieninvestments? Jürgen Seeberger VC Magazin: Und die wären? Seeberger: Solch große Seeberger: Wir sind zurzeit stark auf Potsdam/Berlin Immobilienpakete, besonders im Wohnungsbereich, und die Region Nürnberg/Fürth Erlangen fokussiert. sind sicherlich nicht in zwei oder drei Jahren zu bewe- Hohes Potenzial sehen wir auch in München, Hamburg gen. Hierfür ist ein Investitionszeitraum von fünf bis und Frankfurt. acht Jahren nötig. Vielleicht lassen sich die ersten 20 bis 30% der Wohnungen sehr schnell weiterveräußern, VC Magazin: Welche Fehleinschätzungen haben die aber wenn die Bewohner der Wohnanlagen später nicht großen angelsächsischen Private Equity-Investoren bei als Käufer auftreten, wird es meist schwierig. ihren Immobilien-Investments in Deutschland getrof- fen? VC Magazin: Sehen Sie Möglichkeiten für einen Secon- Seeberger: Meiner Meinung nach wurden das deutsche dary-Markt? Mietrecht, die schnelle Entwicklungsmöglichkeit der Seeberger: Hier sehe ich weniger Chancen für Nischen- Immobilien und das Käuferpotenzial falsch einge- anbieter, sondern eher für Anbieter aus dem institutio- schätzt. Das Volumen an potenziellen Käufern für große nellen Bereich. Für uns besteht kein Interesse, da wir Immobilienpakete wurde einfach überschätzt. Teils bei allen Transaktionen lediglich unser eigenes Kapital

40 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de „Secondaries & Turnaround“ Einen anderen Ansatz verfolgen Anbieter wie Fair- vesta, die bevorzugt Immobilien aus Zwangsversteige- BUILDING VALUE rungen oder Bankenverwertung kaufen. So kann der THROUGH PARTNERSHIPS Ertrag gesteigert werden, weil dem Anleger neben lau- fenden Mietzahlungen auch ein positiver Wertbeitrag Join the biotech elite for three days of aus der Differenz zwischen Einkaufspreis und Ver- intense networking and partnering kehrswert zugute kommen soll. Aktuell ist Fairvesta mit dem vierten Fonds am Markt, die Vorgänger verlau- fen nach Angaben des Initiators plangemäß. Wie bei jeder Secondary-Situation setzt der Anleger mit seinem Investment darauf, dass der Käufer – in diesem Fall Fairvesta – in der Lage ist, bestehende Objekte mit BIO-EUROPE Wertsteigerungspotenzial zu identifizieren und diese 13TH ANNUAL INTERNATIONAL PARTNERING CONFERENCE so aufzuwerten, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt tatsächlich zu einem höheren Preis weiterverkauft werden können. Nur wenn dies gelingt, geht die Rech- nung auch für den Anleger auf. Ähnlich ist das Vorge- NOVEMBER 12–14, 2007 hen von Fonds wie dem Project Fonds Strategie 6 (sie- he Interview), die auf den Erwerb und eine erfolgreiche CONGRESS CENTER,

Sanierung von Immobilien setzen. Zusammengefasst E PART HAMBURG, GERMANY IN N E L R N I werden derartige Fonds häufig als Opportunity-Fonds O N REGISTER NOWG bezeichnet – oder gleich mit dem Begriff Real Estate

IS N Private Equity versehen. O W OPE N

[email protected], [email protected] BIO-EUROPE 2007 brings together companies from across the biotechnology value-chain in a forum specifically designed to facilitate the creation of strategic partnerships. investieren und kein Fremdkapital aufnehmen. Meiner Meinung nach sind die zum Verkauf stehenden Immobi- Find out more at: lienpakete – und ich habe mir aus Interesse einige ange- sehen – immer noch zu teuer, wenn man die Sanierungs- www.ebdgroup.com/bioeurope kosten einbezieht.

VC Magazin: Welche Rolle spielen für Sie Zwangsver- steigerungen? Seeberger: Wir haben einige Objekte geprüft. Trotz gün- stigem Einkaufspreis hätten wir aber oft nicht gewusst, was man aus der Immobilie hätte machen sollen. Von da- her steht für uns fest: Wir erwerben gute Immobilien an bevorzugten Standorten zu vernünftigen Preisen und Producers nicht Immobilien, unter denen bereits jemand gelitten hat.

VC Magazin: Welche Renditen sind überhaupt mit Im- mobilien-Investments darstellbar? Seeberger: Im Bereich der Core-Investitionen, damit meine ich gute Lagen, langfristige Mietverträge und Wertsteigerungen mit niedrigem Risikoprofil, sehe ich zwischen 4 und 6% als realistisch an. Der „Valuated-Be- reich“ ist bei uns zwischen 9 und 16% angesiedelt. Im Oportunity-Bereich können auch 25% und mehr drin sein. Diese Renditen haben wir alle schon erwirtschaftet – ohne Fremdkapitaleinsatz!

VC Magazin: Vielen Dank für das Gespräch!

VentureCapital Magazin 10/2007 41 Geschäftsführerhaftung beim Unternehmenskauf

Mit einer Due Diligence sichert der Geschäftsführer auch sein eigenes Vermögen

die GmbH. Das Gericht begründete seine Entscheidung damit, dass der Geschäftsführung zwar ein erheblicher Ermessensspielraum bei unternehmerischen Entschei- dungen zustehe, wovon auch das bewusste Eingehen geschäftlicher Risiken umfasst sei. Allerdings sei dieses Ermessen dann überschritten, wenn für die Erwerbs- entscheidung keine ausreichenden und gesicherten Er- kenntnisse zur Verfügung stünden oder die vorhandenen Informationen Unklarheiten aufwiesen. Dann müsse bei einem Unternehmenskauf eine umfassende Due Diligence des Kaufobjektes durchgeführt werden, um erkennen zu können, ob der Kauf zu hohen Verlusten führt oder sonst mit Risiken behaftet ist. Hierzu hätte sich der Geschäfts- führer gerade aufgrund der Insolvenz des zu erwerben- Mittelstand/Buyouts den Unternehmens veranlasst sehen müssen. Mit der gebotenen kaufmännischen Sorgfalt sei es jedenfalls Wenn ein Geschäftsführer ein Unternehmen kauft, ohne zu- unvereinbar, der Kaufentscheidung eine von der alten vor eine Due Diligence durchzuführen, und dadurch finan- Klinikverwaltung erstellte Wirtschaftlichkeitsberech- zielle, rechtliche oder steuerliche Risiken übersieht, macht nung zu Grunde zu legen. Die Kernaussagen dieses Urteils er sich persönlich haftbar. Sofern keine ausreichenden und gelten für den Vorstand einer Aktiengesellschaft gleicher- gesicherten Informationen über das zu erwerbende Unter- maßen. nehmen vorhanden sind, muss ein Geschäftsführer vor des- sen Erwerb eine Due Diligence durch einen externen unab- Bedeutung der Due Diligence hängigen Sachverständigen durchführen lassen. Unterlässt Das aktuelle Urteil schafft Klarheit für die Praxis des er dies, handelt er nach einem aktuellen Urteil sorgfalts- Unternehmenskaufs und beantwortet die seit längerem in widrig und haftet der Gesellschaft gegenüber für den ihr da- der Fachliteratur diskutierte Frage, ob es eine Rechts- durch entstandenen Schaden. pflicht zur Durchführung einer Due Diligence gibt. Mit- hilfe der Due Diligence wird in rechtlicher, steuerlicher Aktuelles Urteil zur Due Diligence und wirtschaftlicher Hinsicht geprüft, ob die der Unter- In einem vom Oberlandesgericht (OLG) Oldenburg ent- nehmensbewertung zugrunde gelegten Annahmen und schiedenen Fall hatte der Geschäftsführer einer GmbH, Voraussetzungen richtig sind. Zugleich verschafft die Due die verschiedene Kliniken betreibt, mit Zustimmung des Diligence dem Kaufinteressenten die zur Kaufentschei- Aufsichtsrates eine Klinik aus der Insolvenz heraus er- dung unerlässlichen Kenntnisse über die Zielgesellschaft. worben. Der Kauf erfolgte ohne umfassende unabhängige Die Due Diligence zeigt überdies versteckte Mängel und Prüfung der Wirtschaftlichkeit der Klinik. Der Geschäfts- Optimierungspotenziale auf. Schließlich hilft eine sorgfäl- führer hatte nur den Verwaltungsleiter der insolventen tige Analyse, vorhandene Risiken zu erkennen, sorgt für Klinik mit der Erstellung der Wirtschaftlichkeitsberech- erhöhte Transparenz und dient der Schadensverhinde- nung beauftragt. Nach der Übernahme erwirtschaftete rung oder -minimierung. diese Klinik auch weiterhin enorme Verluste und kostete die Betreibergesellschaft Millionen. Häufige Missverständnisse Nach Ansicht des OLG Oldenburg haftet der GmbH-Ge- In den meisten Fällen führt das Käuferunternehmen schäftsführer seiner Gesellschaft für sein Unterlassen auf inzwischen eine Due Diligence durch. Dennoch wird gele- Schadensersatz in Höhe von etwa 2,9 Mio. Euro, weil er gentlich keine unabhängige Due Diligence durchgeführt, die Chancen und Risiken der Investitionsentscheidung weil manche Käufer etwa annehmen, dass sie sich alter- nicht ausreichend aufgeklärt und analysiert hatte. Dies nativ mit harten und umfassenden Garantieklauseln („Re- führte zur Fehlinvestition mit erheblichen Verlusten für presentations & Warranties“) im Unternehmenskaufver-

42 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de trag vor überraschenden Folgen schützen können. Die dungsgründe dokumentiert. Denn der Geschäftsführer Due Diligence ist jedoch weder ein Ersatz für solche not- trägt die alleinige Beweislast dafür, dass er die notwendi- wendigen vertraglichen Garantien noch sind diese Garan- ge Sorgfalt beachtet hat. Nur so kann er belegen, dass sei- tien ein Ersatz für die Kauf vorbereitende Due Diligence. ne unternehmerische Entscheidung fehlerfrei war. Sollte sich etwa bei der Legal Due Diligence herausstel- Schließlich sollte ein etwa vorhandenes Aufsichtsorgan len, dass wichtige Rechte nicht bei den Verkäufern liegen vollständig über alle wesentlichen Umstände informiert oder wichtige Unternehmensverträge des Zielunterneh- werden, die der Kaufentscheidung der Geschäftsführung mens unwirksam sind, käme ein Kauf nicht oder nicht zu zugrunde liegen. Mit der Due Diligence sichert der Ge- den verhandelten Konditionen in Frage. Schadensersatz- schäftsführer letztendlich auch sein eigenes Vermögen. Mittelstand/Buyouts regelungen aus dem Unternehmensvertrag helfen dann oft nur bedingt oder laufen leer. Denn häufig kann der Ver- käufer den Schadensersatz nur eingeschränkt oder nicht werthaltig leisten. Die oftmals gewählte Absicherung Zum Autor über einen zeitweiligen Einbehalt des Kaufpreises oder dessen „Parken“ bei einem Treuhänder deckt zumeist nur Kai Schadbach, LL.M. ist ca. 10% des Kaufpreises ab. Auch eine Bürgschafts- Gründer und Partner der stellung durch die Verkäufer zur Garantieabsicherung ist Transaktionskanzlei nur selten verhandelbar. Schadbach Rechtsanwäl- te, Frankfurt. Die Kanzlei ist spezialisiert auf das Ge- Fazit: sellschaftsrecht und auf Der GmbH-Geschäftsführer und der Vorstand einer M&A-Transaktionen, vor Aktiengesellschaft sollten darauf achten, eine umfassen- allem auf den Gebieten de Prüfung des Kaufobjektes von fachlich kompetenten Venture Capital und Pri- und erfahrenen Beratern durchführen zu lassen. Dabei vate Equity. werden alle Prüfungsergebnisse und relevanten Entschei- [email protected]

Anzeige

Der M&A-Branchentreff für Banker PRAXISBERICHTE AKTUELLER Veranstalter: AKQUISITIONSFINANZIERUNGEN

• UK, USA, Deutschland: Private Equity, Börsenboom und Fusions- fieber Medienpartner: • Neue Finanzierungsoptionen für unternehmerische Akquisitionen • Aktuelle Trends bei der LBO- Finanzierung IFF-Kongress • Absicherungsmöglichkeiten für die finanzierende Bank • Praxis-Workshop: M&A-Verträge M&A-Finanzierung 2007 und „Up-Stream“-Finanzierungen Transaktionsstrukturierung – Risikoabsicherung – Vertragsgestaltung bei LBOs 24. bis 26. Oktober 2007 im Le Méridien Parkhotel in Frankfurt/Main

www.ma-finanzierung.de/vc

Coupon abtrennen und per Fax an: 06196/585-1155 oder senden Sie uns Ihre Daten per E-Mail an: [email protected]. Bitte schicken Sie eine Forumsbroschüre kostenlos und unverbindlich an.

Name Vorname Funktion Abteilung

Firma Postfach PLZ/Ort

InternationalFaculty of Finance (IFF) ·ein Geschäftsbereich derIIRDeutschland GmbH · PF 10 50 · 65836 Sulzbach Kontakt: TimoKruschwitz · Tel.: 06196-585-204 · Anmeldung: [email protected] www.ma-finanzierung.de/vc „Wir hätten sehr gerne noch mehr in Venture Capital investiert“

Interview mit Anselm Wagner, Leiter Alternative Investments, Bayerische Ver- sorgungskammer, und Uwe Fleischhauer, FHP Private Equity Consultants

tant zu finden, weil die praktische Private Equity-Erfah- rung im Team der Bayerischen Versorgungskammer nicht ausreichend vorhanden war. Hierfür gab es eine Aus- schreibung, an deren Ende sich FHP durchgesetzt hat. Auf Seiten der BVK wurde das Projekt von Dajana Brod- mann, einem Mitglied meines Teams, federführend be- treut. Das Auswahlverfahren der Dachfondsmanager hat anschließend ein halbes Jahr gedauert.

VC-Magazin: Wie gestaltete sich das Auswahlverfahren? Fleischhauer: Als Basis diente das theoretische Dach-

v.l.n.r.: VC Magazin-Redakteur Mathias Renz, Uwe Fleischhauer, FHP, und Anselm Wag- fondsuniversum von rund 150 potenziellen Dachfonds ner, Bayerische Versorgungskammer auf globaler Basis, die wir in unserer Datenbank haben. Diese haben wir in der ersten Phase signifikant gefiltert. Die Bayerische Versorgungskammer verwaltet für zwölf ver- Wichtig war dabei die Erfahrung mit institutionellen Private Equity-Dachfonds schiedene Versorgungswerke mit insgesamt 1,36 Mio. Versi- Investoren, eine gewisse Größenordnung, die Tatsache, cherten rund 40 Mrd. Euro. Damit ist sie die größte öffent- dass es sich um keinen First Time-Fonds handelt und lich-rechtliche Versorgungsgruppe in Deutschland. Seit kur- dass der Dachfonds ein entsprechendes Standardpro- zem zählen auch Private Equity-Investments zur Investiti- dukt anbietet und nicht nur als Managed Account-Anbie- onsstrategie. Mathias Renz, Redakteur des VentureCapital ter fungiert. 70 Adressen blieben übrig, die wir mit Frage- Magazins, sprach mit Anselm Wagner, der den Bereich bögen und individuellen Kriterien der Bayerischen Ver- Alternative Investments bei der Bayerischen Versorgungs- sorgungskammer kontaktiert und anhand unseres Sco- kammer leitet, und mit Uwe Fleischhauer von FHP Private ring-Modells evaluiert haben. Letztendlich wurden auf Equity Consultants (FHP) über Ziele, Investitionsstile und dieser Basis 18 Dachfondsmanager zur Präsentation ins Erfahrungen beim kürzlich durchlaufenen Auswahlprozess. Haus der Bayerischen Versorgungskammer eingeladen. Wagner: Uns war wichtig, dass wir keine Globalprogram- VC-Magazin: Welches Ziel verfolgt die Bayerische Versor- me zeichnen, sondern in den jeweiligen Segmenten Spezi- gungskammer mit der Investition in Private Equity? alprogramme auswählen. Es war sehr interessant, jeweils Wagner: Die beiden Hauptziele sind, eine weitere Diversifi- die handelnden Personen innerhalb von zwei Wochen kation der Gesamtanlagen zu erzielen und eine zusätzliche persönlich kennen zu lernen. Man hat sich uns gegenüber Ertragsquelle für die Versorgungskammer und ihre Versi- sehr transparent gezeigt. cherten zu schaffen. Hierzu haben wir weitere Kriterien for- Fleischhauer: Dieser persönliche Draht war für die muliert. Für Private Equity haben wir eine Renditeerwar- Entscheidung auch sehr wichtig. Darüber hinaus hatten tung von 8% p. a. bei einer Volatilität von 25% und einer Kor- wir einen zweiten Fragebogen ausgearbeitet, der sehr relation zu Public Equity von 0,7 angesetzt. Wir verfolgen spezifisch auf Anforderungen der Bayerischen Versor- damit einen sehr konservativen Ansatz. Wichtig ist auch zu gungskammer, wie z. B. Produktstrategie, aber auch erwähnen: Wir haben eine strategische Entscheidung für Nachhaltigkeit oder ethische Richtlinien, ausgelegt war. Private Equity getroffen. D. h., wir möchten über die nächs- Die Mischung aus den persönlichen Eindrücken und die ten Jahre regelmäßige Commitments in Folgeprogramme Auswertung der zweiten Fragebögen haben dann zu einer treffen und über Jahre hinweg dem Portfolio beimischen. Auswahl von acht Dachfonds für die Vor-Ort-Due Wir möchten dabei eine breite Streuung über Vintage Years, Diligence geführt. Parallel haben wir die Mikroallokation, Regionen und Stile erreichen. Um diese Streuung vom Start d. h. die Zuordnung der Dachfonds bzw. deren Program- weg zu erreichen, haben wir in einem ersten Schritt aus- me in unsere Zielallokation, festgelegt. schließlich Dachfondsprogramme ausgewählt. VC-Magazin: Wie viel Kapital wird in wie viele Dachfonds VC-Magazin: Wann fiel die Entscheidung für Private Equity? fließen? Wagner: Die fiel Anfang 2006. Im Herbst 2006 haben wir Wagner: Letztlich haben wir sieben Managementgesell- ein Auswahlverfahren gestartet, um den richtigen Consul- schaften ausgewählt und insgesamt elf Programme

44 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de VC-Magazin: Sie haben erwähnt, dass hinsichtlich der Investitionskriterien Ethik und Nachhaltigkeit großen Einfluss hatten. Wie haben Sie das definiert? Wagner: Uns ist wichtig, dass mit vernünftigen Verschul- dungsgraden und geringem Leverage gearbeitet wird.

Unsere ausgewählten Dachfondsmanager haben in der Private Equity-Dachfonds Regel Selbstverpflichtungserklärungen diesbezüglich. Natürlich haben wir letztlich keine Durchgriffsmöglich- keit auf die Zielfonds, aber wir können zumindest bei Folgeinvestments reagieren. Nachhaltigkeit bedeutet für uns nicht nur den Ausschluss von Branchen wie z. B. Glücksspiel, sondern auch gewisses Geschäftsgebaren gezeichnet. Aus dem deutschsprachigen Raum erhielten seitens der Investoren auszuschließen. zwei Anbieter mit drei Programmen den Zuschlag. Namen möchten wir nicht nennen. Wir haben im ersten Schritt VC-Magazin: Welche weiteren Bedingungen haben Sie an Commitments über ca. 350 Mio. Euro abgegeben. Das Ziel- ein Investment geknüpft? volumen, das strategisch definiert wurde und das wir in Wagner: Unsere Bedingungen waren ein Sitz im Advisory den nächsten fünf bis sechs Jahren committen möchten, Board, den haben wir in der Regel auch bekommen. Da- soll bei ca. 900 Mio. Euro liegen. Das sind gut 2% der As- rüber hinaus haben wir Keyman-Clauses vereinbart. Was sets under Management. wir darüber hinaus vom Management eingefordert ha- ben, sind detaillierte Berichtspflichten und Kennzahlen. VC-Magazin: Wie wird sich Ihr Private Equity-Portfolio re- Wir haben hierzu gemeinsam mit unserer Depotbank, der gional sowie nach Stilen zukünftig zusammensetzen? BNP Paribas, ein spezielles Reporting erarbeitet. Wagner: Wir haben das Large Buyout-Segment stark un- tergewichtet und das Midmarket-Segment, wo mit weni- VC-Magazin: Wie schwierig ist es, Sonderkonditionen bei ger Leverage gearbeitet wird, übergewichtet. Auch den renommierten Dachfonds durchzusetzen? Venture-Bereich haben wir recht hoch gewichtet. Das war Wagner: Unsere Größe und unsere Attraktivität als Inves- unsere Vorgehensweise, Market-Timing zu spielen. Im De- tor haben uns dabei sicherlich geholfen. Der Board-Sitz tail werden 15% in Large Buyout, 45% in Small and Midcap ist in der Regel abhängig vom Investitionsvolumen. Die Buyout, 30% in Venture Capital und 10% in Mezzanine flie- Keyman-Clause ist Standard. Für unsere Reportinganfor- ßen. Regional planen wir, 65% in Europa und 35% in den derungen bedurfte es dagegen gewisser Verhandlungen. USA zu investieren. VC-Magazin: Welches Investitionsvehikel haben Sie für VC-Magazin: Könnten Sie sich vorstellen, auch direkt in Ihre Private Equity-Aktivitäten gewählt? Zielfonds zu investieren? Wagner: Wir hatten einige Vehikel geprüft und haben uns, Wagner: Dies könnte eventuell in Zukunft – also in zwei wie bei unseren Hedgefonds-Aktivitäten, erneut für ein oder vier Jahren – der Fall sein. Im ersten Schritt gab es FCP-Vehikel in Luxemburg entschieden. Eine Vorschaltge- nur Zusagen an Primary-Dachfonds. Unsere Programme sellschaft führt die Investitionen in die Dachfonds durch. haben aber grundsätzlich die Option, Secondaries oder Durch die Möglichkeit des Cash-Managements innerhalb Distressed beizumischen. Ein reines Secondary-Pro- des FCP begradigen wir bilanziell für die Versorgungswer- gramm haben wir wegen der hohen Preise aktuell aber ke die J-Curve. nicht in Erwägung gezogen. Fleischhauer: Die FCP-Struktur hat auch den Vorteil, auf globaler Basis die besten Fund-of-Funds mit ihren diver- VC-Magazin: Wie kommt es, dass Venture Capital mit 30% sen Offshore-Vehikeln auszuwählen, das ist mit lokalen eine ungewöhnlich hohe Gewichtung erhalten hat? Strukturen nicht immer ganz einfach. Wagner: Wir sehen es als hervorragende Beimischung, die von der Leverage-Problematik nicht betroffen ist. Au- [email protected] ßerdem sehen wir es als wertschaffend an. Wir hätten sehr gerne noch mehr in Venture Capital investiert, aber der VC-Markt – speziell in Europa – ist einfach noch zu Zu den Gesprächspartnern klein, um noch höhere Volumina sinnvoll zu platzieren. Fleischhauer: Was noch zu bemerken ist: Die Venture Ca- Anselm Wagner ([email protected]) pital-Allokation beträgt – durchaus entgegen sonstigen leitet den Bereich Alternative Investments (Hedge- Gepflogenheiten – 50% USA und 50% Europa. Die generell fonds, Rohstoffe, Private Equity) bei der Bayerischen hohe Venture-Quote ist, wie von Herrn Wagner schon an- Versorgungskammer in München. Uwe Fleischhauer gemerkt, ein Teil des Market Timings: Wir sehen hohe At- ([email protected]) ist Partner bei FHP Private traktivität, auch in Europa, und einen günstigen Einstiegs- Equity Consultants in München, einem Beratungs- zeitpunkt für Venture Capital, wogegen das Large Buyout- unternehmen rund um die Themen Private Equity und Segment aktuell weniger attraktiv ist. Venture Capital. www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 10/2007 45 Fondsportrait Über Luxemburg global investiert

SVF Private Equity Select III

SVF Private Equity Select III Deutsche Privatanleger, die in Private Equity investieren wollen, müssen sich neben der Erzeugung einer für die Volumen 25 Mio. Euro Anlageklasse typischen Rendite und einer erträglichen Minimum 15.000 Euro Kostenbelastung auch stets mit Steuerfragen befassen. Laufzeit 31.12.2019 bzw. bis Liquidationsende des Selbst eine ausgeklügelte Anlagestruktur, die heute alle zu- Ziel-Dachfonds gehörigen Anforderungen erfüllt, kann schon morgen als Zeichnungsschluss 31.5.2008 vermeintliches Steuerschlupfloch gelten und einer schmerz- RQ-16* 53,40% haft hohen Steuerlast unterfallen. Die SVF AG könnte mit Investment-Thema ausgewogenes Portfolio aus mindestens dem Konzept ihres jüngsten Fonds PES III einen neuen Weg sechs Zielfonds, über Microcap 07 S.C.A., aufzeigen. SICAR (Luxemburg) Anzahl Portfolio- 6-12 Zielfonds Feeder für institutionellen Dachfonds gesellschaften = ca. 100 Portfoliounternehmen Vor dem Hintergrund der deutschen Rechtsunsicherheit Internet www.svf.de

in Steuerfragen hat sich die SVF AG aus Eppelheim bei * Die Kennzahl RQ-16 (=Rendite-Quotient auf Basis von 16 % Bruttorendite) gibt an, in Private Equity-Dachfonds Heidelberg für ihren mittlerweile dritten Dachfonds et- welchem Umfang der Anleger am Bruttoergebnis des Fonds nach Abzug sämtlicher Kosten partizipiert (vor Steuern). Hierzu werden die Emittentenangaben herangezo- was Besonderes ausgedacht. Die vermögensverwaltende gen, ein planmäßiges Fondsvolumen und ein typischer Verlauf unterstellt und die in- Dachfonds-GmbH & Co. KG beteiligt sich ausschließlich ternen Zinsfüße des Netto- und des Brutto-Zahlungsstroms ins Verhältnis gesetzt. an der Microcap 07 S.C.A., SICAR mit Sitz in Luxemburg, ihrerseits eine Risikokapitalgesellschaft mit variablem Kapital, die etwa einer deutschen KGaA entspricht. In Microcap 07 investieren ausschließlich institutionelle gütungen betragen die jährlichen Kosten 1,75% zuzüglich Kunden des Dachfondsberaters Feri Institutional Advi- ca. 0,2% für Treuhandkommanditist, Mittelverwendungs- sers, der auch für dieses Vehikel die Zielfondsauswahl be- kontrolleur, Komplementär und sonstige Aufwendungen. sorgt. Neben 10% Gewinnbeteiligung im Luxemburger Dach- fonds werden im PES III weitere 5% aller Gewinne fällig, Kreditaufnahme und Overcommitment möglich allerdings erst nach Erreichen eines absoluten Gesamt- Dieser Luxemburger Dachfonds soll eine gezielte Over- ertrags von 50%. commitment-Strategie verfolgen, um einen effektiven In- vestitionsgrad von ca. 100% zu erzielen. Für vorüberge- hende Liquiditätsengpässe sind Kredite bis zu 50% seines Fazit: Emissionsvolumens erlaubt. Die Anfang 2007 gestartete Neu ist die Idee nicht, Privatanlegerfonds an institutionel- Microcap 07 soll Beteiligungen an mindestens sechs Ziel- le Dachfonds anzuhängen. Die Innovation von SVF liegt in fonds mit dem Schwerpunkt auf Buyouts etablierter Mit- Sitz und Konstrukt des Investitionsobjektes Microcap 07. telstandsunternehmen erwerben, wovon einige bereits Dafür, dass bei PES III weder Fondsauswahl noch Due Dili- feststehen: Cape Natixis Due (Small Cap-Buyouts/Expan- gence stattfinden und nur eine einzige Investition zu ver- sion in Norditalien), Sterling Capital Partners III (Small walten ist, stellt die Gebührengestaltung kein leuchten- und Mid Cap Buyouts Nordamerika), Southern Cross III des Vorbild dar. Auf der Investitionsseite gibt, wie ge- (Mid und Large Cap-Buyouts Lateinamerika), Platinum II wohnt bei SVF, wiederum Feri den Ton an und lässt eine (Mid und Large Cap-Buyouts Nordamerika und Europa), solide Zielfondsauswahl erwarten. Ob die Anleger des außerdem geplant: Bencis Buyout III (Small und Mid Cap- PES III in fünf bis zehn Jahren zu den glücklichen Private Buyouts in Benelux-Staaten). Equity-Investoren gehören, hängt jedoch nicht zuletzt Die Einzahlungen in den SVF PES III erfolgen bis spätes- von den nicht abschätzbaren Kapriolen des deutschen tens zum geplanten Zeichnungsschluss am 31.5.2008. Steuergesetzgebers ab. Neben dem klassischen 5%-Agio wird der Dachfonds mit 6,63% Einmalkosten belastet. Einschließlich der laufen- Volker Deibert den Kosten von Microcap 07 und abzüglich Rückver- [email protected]

46 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de

Diversifikation ist Trumpf

Die Bedeutung von Private Equity in der strategischen Asset-Allokation

Entscheidende Selektionskriterien für eine Alle Investoren dieser Welt stellen sich eine Frage: „Wie Dachfonds-Managementgesellschaft können in Zukunft stetige und attraktive Nettorenditen er- zielt werden, die nach Kosten, Steuern und Inflation zu ei- 1. Dokumentation eines langjährigen Erfolgsnachweises nem realen Vermögenszuwachs führen, und dabei gleich- 2. Weltweite Präsenz zeitig das Risiko großer Kapitalverluste vermieden wer- 3. Bestand eines hervorragenden Beziehungsnetzwerkes zu den?“ den Managementteams der Zielfonds 4. Infrastruktur zur kontinuierlichen Selektion, Monitoring Management des Gesamtvermögens und Reporting von Top-Fonds Das richtige und erfolgreiche Management von institutio- 5. Ausreichende Kapitalausstattung zur dauerhaften nellem und privatem Gesamtvermögen ist eine unterneh- Investitionstätigkeit in Top-Fonds, um als bestehender merische Aufgabe und stellt eine der großen Herausfor- Investor bei der Auflage von Folgefonds weiterhin derungen unserer Zeit dar. Es muss als gut funktionieren- eingeladen zu werden des Unternehmen von hoch qualifizierten Anlagebera- tern, Vermögensverwaltern und Spezialisten und unter Einbeziehung der individuellen Kundenbedürfnisse pro- folio ein geringeres Risiko als das Durchschnittsrisiko sei- Private Equity-Dachfonds fessionell organisiert, gemanagt und betreut werden. ner einzelnen Bestandteile aufweist. Für die Zusammen- stellung eines optimalen Portfolios ist es also notwendig, Vermögenserhalt ist eine Herausforderung mehrere Anlagen zu kombinieren, die untereinander kei- Da insbesondere größere Vermögen oftmals über Genera- ne oder allenfalls eine geringe positive Abhängigkeit auf- tionen geschaffen wurden, lautet das oberste Ziel in der weisen. Zusätzlich kam Markowitz zu der Erkenntnis, Regel, das Vermögen zu erhalten und es auf nachkom- dass ein optimal diversifiziertes Portfolio nicht nur ein mende Generationen zu übertragen. Ein wesentlicher Er- geringeres Risiko, sondern auch eine höhere Ertragser- folgsfaktor, der zum Substanzerhalt des Gesamtvermö- wartung im Vergleich zu einem weniger stark aufgeteilten gens auf der einen Seite und der Optimierung der Kapital- Portfolio aufweist. erträge auf der anderen Seite beiträgt, ist die Steuerung der sogenannten strategischen Asset-Allokation. Die stra- Diversifikation ist heilig und sorgt für Stabilität tegische Asset-Allokation beschreibt die prozentuale Auf- Daher halten wir es für zwingend notwendig, eine auf die teilung der Vermögenswerte in verschiedene Asset-Klas- individuelle Bedürfnisstruktur des Kunden ausgerichtete sen wie z. B. Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, Immo- und dem Gesamtvermögen angemessene Identifikation bilien, Private Equity und andere Anlageformen. Die stra- möglichst vieler Assetklassen vorzunehmen. Dabei sollte tegische Asset-Allokation bestimmt zu mehr als 90% das es unbedingt zu einer Mischung aus traditionellen und al- Ergebnis der Anlageentscheidungen und ist daher die ternativen Assetklassen kommen. Durch eine ausreichen- entscheidende Weichenstellung. de Risikostreuung des Vermögens auf unterschiedliche Assetklassen erhält das Gesamtvermögen die notwendige Die Portfoliotheorie nach Markowitz Stabilität und wird dadurch weitestgehend unabhängig Im Jahre 1952 entwickelte Harry M. Markowitz sein Mo- von der Entwicklung der Märkte und anderen externen dell zur Portfoliozusammenstellung unter Berücksichti- Einflussfaktoren. gung der Faktoren Rendite und Risiko. Seine darauf fol- genden Veröffentlichungen und Theorien, für die er im Absolute Return-Strategien zur Risikoeindämmung Jahr 1990 zusammen mit Merton H. Miller und William Die schärfste Waffe, die man als Investor zur Risikoein- Sharpe mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaf- dämmung einsetzen kann, ist das Ausnutzen der Vorteile ten ausgezeichnet wurde, stellen bis heute den Nukleus der Diversifikation über eine wohlstrukturierte Asset- im Anlageprozess professioneller Vermögensanlage dar. Allokation. Neben den traditionellen Assetklassen sollte Seit Entwicklung der modernen Portfoliotheorie durch eine möglichst breite Streuung auch in alternativen In- Markowitz folgen immer mehr institutionelle und private vestments wie Private Equity erfolgen. Innerhalb der An- Investoren weltweit dem dort propagierten Ansatz der Di- lageklasse Private Equity sollte eine Konzentration auf ex- versifikation. Als Ergebnis seiner Untersuchungen stellte trem hochwertige Private Equity-Investments erfolgen, Markowitz fest, dass ein vollständig diversifiziertes Port- wobei die Qualität der Managementgesellschaft im Vor-

48 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de dergrund stehen muss. Kompetenz, Qualität, Erfahrung und der tatsächliche Zugang zu ertragreichen Einzel- fonds sind die ausschlaggebenden Schlüsselfaktoren für den zukünftigen Erfolg oder Misserfolg. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen, da es eine entscheidende Rolle spielt, welcher Fondsmanager Geld investiert, da es in- Private Equity-Dachfonds nerhalb der Assetklasse Private Equity und im direkten Vergleich der Manager zu signifikanten Renditeunter- schieden kommt.

Fazit: Private Equity zählt zu den renditestärksten Anlageklas- Zu den Autoren sen. Mit einer Beimischung von Private Equity verbes- sern sich die Risiko- und Renditeeigenschaften des Ge- Roderich Widenmann (links, widenmann@marble- samtportfolios. Wenn ein Investor aufgrund der positiven house.de) und Daniel Haas ([email protected]) Effekte die Entscheidung getroffen hat, in die Anlageklas- bilden den Vorstand der Marble House Capital GmbH se Private Equity zu investieren, steht die Frage nach der mit Sitz in Hamburg. Die Gesellschaft offeriert seit praktischen Umsetzung im Vordergrund. Der Einsatz von Ende August dieses Jahres einen von Auda, New York, Private Equity in der Praxis erfordert im Speziellen bei gemanagten globalen Private Equity-Dachfonds für Privat- Vermögensverwaltern und Kundenberatern sowie Inves- anleger. Vor der Gründung von Marble House war toren ein tiefes Verständnis und Know-how. Aufgrund der Widenmann Geschäftsführer der Blue Capital GmbH Komplexität und der vielen Besonderheiten erfordert die und der Norddeutsche Private Equity GmbH (Nord- Investitionsentscheidung sehr genaue Kenntnisse über deutsche Vermögen Gruppe), wo er jeweils für den die verschiedenen Investitionsmöglichkeiten innerhalb Aufbau und die Etablierung der Produktkategorie der Anlageklasse Private Equity. Private Equity verantwortlich zeichnete.

Dachfonds-News

BVT legt sechsten Fonds auf bereits von diesen abgerufen. Aufgrund früher Rückflüs- se aus einem Zweitmarkt-Portfolio kann LHI auf einen Großteil der zum 1.7.2007 vorgesehenen Kapitalabrufe Nach dem endgültigen Zeichnungsschluss seines Dach- verzichten. Als Reaktion auf die geänderte Steuergesetz- fonds BVT-CAM Private Equity Global V am 31.7.2007 mit gebung legt der LHI-Fonds künftig statt in Zertifikaten in einem Volumen von 120 Mio. Euro hat der Münchner zu diesem Zweck in Luxemburg aufgelegten Genussrech- Fondsinitiator BVT Dachfonds Nr. 6 aufgelegt. Der wieder- ten an. um auf 50 Mio. Euro ausgelegte Folgefonds soll neben den üblichen Regionen USA und Europa bis zu 20% seines Ka- Partners Group-Produkte von Börse pitals in den aufstrebenden „neuen Märkten“ Asiens, Süd- unterbewertet amerikas sowie Zentral- und Osteuropas anlegen. Bei der Höhe der Beteiligungen an den geplanten 15 bis 25 Ziel- Zum Ende Juli 2007 berichten die für Privatanleger zu- fonds soll ein Overcommitment von bis zu 150% zulässig gänglichen Dachfondsprodukte der Partners Group von sein. Der Mindestzeichnungsbetrag am BVT-CAM VI liegt weiteren Wertzuwächsen. Allen Produkten gemeinsam bei 20.000 Euro. ist, dass sie an der Börse mit beachtlichen Abschlägen auf ihren inneren Wert gehandelt werden. Der innere Wert LHI passt Struktur an der „Pearl“-Wandelanleihe, die mit einem Discount von zuletzt 13,7% gehandelt wurde, betrug per Ende Juli 2007 Als einziger Zielfonds des LHI PE-Fonds Europäischer Mit- rund 800 Mio. Euro oder 15,2% mehr als zu Jahresbeginn telstand hat ACF III vier neue Zielfonds bekannt gegeben, 2007. Bei der „Princess“-Aktie, deren innerer Wert im die sämtlich in kleinere und mittlerer Buyouts investie- selben Zeitraum um rund 8,2% auf 694 Mio. Euro zulegen ren: Litorina III und Accent 2008 in Schweden, Intek 2 in konnte, beträgt der Abschlag 19,7%. Das „P3“-Zertifikat Italien und CarlyleEurope Technology II in Großbritan- erreicht mit 30,2% den höchsten Abschlag auf den inneren nien. 89% des Referenzfondsvolumens sind den Zielfonds Wert, der seit Jahresbeginn 2007 um 14,2% auf 511 Mio. zugesichert, 24% dieser Zahlungsverpflichtungen sind Euro anstieg. www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 10/2007 49 Entrepreneurship-Flash

Neues Kompetenzzentrum für Start-ups

Mit dem Zentrum für Produktions- Oberflächentechnik, Sensorik technologie (ZfP) entsteht auf dem und Messtechnik sollen eine „be- Dortmunder Gelände „Phoenix darfsgerechte technische Infra- West“ ein neues Kompetenzzen- struktur“ vorfinden. Das ZfP will rund ein Jahr betragen. Die offizielle trum für junge Technologieunter- den Mietern darüber hinaus bei der Grundsteinlegung erfolgte am 13. nehmen. Start-ups u. a. aus den Be- Suche nach Kapital helfen. Die Bau- August. Weitere Details unter reichen Werkstofftechnologie und zeit des 14 Mio. Euro-Projekts soll www.dortmund-project.de.

Sieger des Gründerwettbewerbs gekürt MBPW ehrt Sieger

Sieger-Teams in Runde 1/2007 der Excellence Stage Auf der Internationalen Funkaus- des GründerWettbewerbs stellung IFA wurden die Preisträger der ersten Wettbewerbsrunde 2007 Hauptpreisträger Produkt beim „GründerWettbewerb – Mit Luupo: Online-Auktionshaus Multimedia erfolgreich starten“ aus- EcoIntense: Umwelt-Infosystem gezeichnet. Aus 157 Einreichungen – Emze: 360 Grad-Aufnahmetechnologie bisheriger Rekord des jährlichen MobileBox: Verkaufsplattform Wettbewerbs – setzten sich 18 Grün- Kardiovaskuläre Telemedizin: dungskonzepte durch. Die fünf mit telemedizinisches Konzept In allen drei Stufen des jüngst ab- 25.000 Euro dotierten Hauptpreise geschlossenen Münchener Busi- Entrepreneurship gingen an Luupo, EcoIntense, emze, Burda Digital Ventures einen ness Plan Wettbewerbs 2007 wur- MobileBox und an Kardiovaskuläre Sonderpreis von 5.000 Euro an das den 390 Businesspläne einge- Telemedizin. Dazu wurden 13 weite- Team von shelfmates. Der nächste reicht, dominant waren über den re mit 5.000 Euro dotierte Preise ver- Stichtag für Gründungsideen aus gesamten Wettbewerb die Life Sci- geben, u. a. an die Portale imedo dem Themenspektrum Multimedia ence- sowie IT-Teams. Aus diesen (Gesundheit), Die-Fans.de (Fußball- ist der 31. Dezember. Anmeldung Segmenten stammen vier der fans) und Tradoria (Nischen- und weitere Informationen unter sechs Siegerteams der dritten Stu- produkte). Zusätzlich überreichte www.gruenderwettbewerb.de. fe „Excellence Stage“: Pylorix, Chromotec, NanoTemper Techno- logies (alle Life Science) sowie Gid- Science4Life läutet 10. Runde ein tec/BlueID (IT). Die weiteren Ge- winner sind in den Medien (Artifi- Als Hessen und die damalige Hoechst Deutschlands größter Businessplan- cial) oder im Maschinenbau (Pri- AG 1999 zum ersten Science4Life- Wettbewerb für Chemie und Life mus) verortet. Insgesamt nahmen Wettbewerb aufriefen, hofften sie, Sciences. Anfang September ging er 86 Teams an der dritten Runde, bei etwas Nachhaltiges zu schaffen. Das in die zehnte Runde, die offizielle der komplette Businesspläne ein- ist gelungen: In neun Jahren reichten Auftaktveranstaltung fand am 19.9. gereicht werden mussten, teil. Der 2.100 Teilnehmer knapp über 400 Bu- in den Räumen von Geohumus Inter- Startschuss für die nächste Runde sinesspläne ein, gründeten 290 Un- national statt, einem Sieger des Wett- fällt mit der Auftaktveranstaltung ternehmen und schufen über 2.000 bewerbs 2006. Aktuelle Informa- am 25. Oktober. Aktuelle Informa- Arbeitsplätze. Damit ist Science4Life tionen unter www.science4life.de. tionen unter www.mbpw.de.

rung der Selbstständigkeit aus der Zahl der Gründungen 2007 nimmt ab Arbeitslosigkeit. In den ersten sechs Monaten 2006 nahmen noch Auf Basis der Gewerbeanzeigen- ren etwa 10% weniger als im Vor- rund 123.000 Existenzgründer die statistik für die Monate Januar bis jahreszeitraum mit etwa 255.000 Förderinstrumente der Bundes- Mai 2007 erwartet das Institut für Gründungen. Als wichtigste Grün- agentur für Arbeit in Anspruch, Mittelstandsforschung in Bonn de für diesen Trend vermutet das ein Jahr später waren es nur noch (IfM) für das erste Halbjahr 2007 IfM die gute konjunkturelle Lage rund 80.000. Weitere Informatio- rund 230.000 Gründungen. Das wä- sowie die neu strukturierte Förde- nen unter www.ifm-bonn.org.

50 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de Entrepreneurship 51 Anzeige 10/2007 For further Information furtherFor Information please contact: Grass Ariane [email protected] +49 (0) 69/29725-151 www.djnewsletters.de/ conferences DATE: DATE: NOVEMBER 7– 8, 2007 LOCATION: FRANKFURT/MAIN, GERMANY VentureCapital Magazin VentureCapital Sieger des IT-Wettbewerbs Sieger des von Start2grow Team1. HumanGrid2. SoftComponents --- humangrid.eu 3. BioServices.net bioservices.net 4. Amiando Website 5. Link2mobile6. LiteratureCircle readbox.net amiando.de link2mobile.de 7. Maanto8. Mikestar9. Morgenheit --- 10. Retail-Media mikestar.com morgenheit.de --- beim Unternehmensaufbau und -aus- Phasen, bau. Er gliedert sich in drei möglich. Wei- ein Einstieg ist jederzeit Informationen und Anmeldung tere zur Auftaktveranstaltung unter www.netzwerk-nordbayern.de. mationsplattform für Shopping- Malls. Alle Informationen unter www.start2grow.de. SUMMIT ein. Der mit insgesamt 54.500 Euro unter- dotierte Wettbewerb Preisgeld stützt innovative Gründer und wachstumsorientierte Unternehmer „BioServices.net“ für eine Plattform, Wechselwirkun- mit der mögliche untersucht gen von Arzneimitteln be- Die Preisgelder können. werden Die 10.000 Euro. trugen 20.000 bzw. bis 10 er- auf den Plätzen 4 Teams Hälf- Die erste hielten je 7.500 Euro. wird te der jeweiligen Preisgelder sofort, zweite Hälfte bei einer die bis Gründung des Unternehmens zum 31.03.2008 in Dortmund ausge- der einge- zahlt. Die Bandbreite vom Online- Ideen reichte reichten über Karaoke-Wettbe- Ticketshop werbe im Internet bis hin zur Infor-

Financing Start-Ups Technology and New A clean tech start-upPLUS: pitching session The European Clean Tech Investment situation Investment The European Clean Tech - Smart Investments Smart Technologies From Niche to Mainstream – From on the Move European Investors CLEANTECH DOWJONES CONFERENCE TOPICS INCLUDE _ _ _ _ The Meeting Point for Investors and the Clean Tech Industry Clean Tech and the Investors for Point The Meeting BPW Nordbayern startet ins Jubiläumsjahr BPW Nordbayern startet Mit der zentralen Auftaktveranstal- tung am 18. Oktober läutet das Netz- den zehnten Busi- werk Nordbayern Nordbayern nessplan-Wettbewerb Beim überregionalen IT-Gründungs- Beim überregionalen setzte wettbewerb von Start2grow HumanGrid durch sich das Team in Höhe und gewann ein Preisgeld Das Unternehmen von 30.000 Euro. mit Sitz im TechnologieZentrum- Dortmund entwickelt eine Internet- Da- Plattform, auf der verschiedene für unter- tendienstleistungen schiedlichste Geschäftsprozesse Die werden. auf Anfrage angeboten „SoftCom- Plätze 2 und 3 erreichten ponents“ für Entwicklungswerkzeu- für ge und Softwarekomponenten und fest eingebundene Software HumanGrid setzt sich bei Start2grow durch bei Start2grow setzt sich HumanGrid www.vc-magazin.de Case Study Schnelles Licht statt langsamer Elektronen

Innolume GmbH: Optische Technologien für die Computerindustrie

Die Hersteller von Computerchips stoßen mit konventionel- um. Weitere Mittel kamen len Technologien an ihre Grenzen: Kupferleiterbahnen, als von Peppermint Financial bisher wichtigstes Leitmedium, erweisen sich beim Trans- Partners, S-Venture Capital port immer größerer Datenmengen als Flaschenhals. Abhil- Dortmund und Jürgen Kurb, fe versprechen optische Lösungen – kleinste Laser von we- Gründer der Micronas AG nigen Millimetern Größe. Auf diesem Markt ist das Dort- und heutiger CEO der Inno- munder Start-up Innolume auf dem Weg zu einem relevan- lume GmbH. Ein guter Mix ten Anbieter. Selbst die Riesen der Chip-Branche streben sei das, konstatiert Gebau- nach Kooperationen. er: „Der Business Angel brachte Branchen-Know- Laser sind die Zukunft how ein, PolyTechnos pan-

„Wir stehen vor einem Para- europäische Industriekon- Dr. Tonio Barlage, PolyTechnos digmenwechsel.“ Thomas takte und der lokale Fonds Gebauer, CFO der Innolume hat uns in Dortmund verankert. Peppermint ist ein Exper- Entrepreneurship GmbH, sieht die Chip-Bran- te im Unternehmensaufbau.“ In der zweiten Runde, an der che vor einem Umbruch. Das sich zusätzlich die NRW.Bank beteiligte, flossen dem Un- Wettrüsten im PC-Sektor mit ternehmen weitere 6,5 Mio. Euro zu. dem Ziel, große Datenmen- gen möglichst schnell zu Von 1 auf 200 Kanäle übertragen, habe die physi- Im Kern sei das Angebot von Innolume nichts Neues, gibt kalischen Grenzen traditio- Gebauer offen zu. Allerdings sind die klassischen Laser- neller Übertragungswege Technologien für PC-nahe Anwendungen zu groß, zu teu- Thomas Gebauer, Innolume aufgezeigt. Die klassischen er und nicht leistungsstark genug. Auf Basis der Quantum Kupferleiterbahnen bieten nicht mehr die heute benötigte Dot-Technologie hat Innolume daher Laser mit der richti- Bandbreite, die Entwicklung immer kleinerer und trotzdem gen Größe und Leistung für die PC-Welt gebaut – die Di- leistungsfähigerer Strukturen wird stetig kostenintensiver, oden sind zwischen 2 mm und maximal 1 cm groß und der Energieverbrauch dieser Lösungen in der Anwendung können gleichzeitig auf extremer Bandbreite kommuni- trotzdem immer höher. Noch haben die großen Chip-Her- zieren. Gebauer: „Bisher sprach ein einzelner Laser je- steller wie AMD, IBM oder Intel keine Lösung gefunden – weils nur einen Kommunikationskanal an. Unsere Ent- aber Gebauer ist überzeugt, in welcher Technologie eben wicklung schafft bis 200 Kanäle pro Laser und ermöglicht diese liegt: „Die Industrie wird sich, wie schon die Tele- und somit kostengünstigste Lösungen im Bereich der Hochge- Datenkommunikationsbranche, dem Medium Licht zuwen- schwindigkeitskommunikation.“ Potenzielle Abnehmer den. Glasfaser oder Laser sind die Zukunft.“ Getrieben von sind alle großen Chip-Hersteller, mit einigen von ihnen ko- dieser Überzeugung hat er mit einer kleinen Schar hoch- operiert Innolume bereits oder steht kurz davor. „Daran qualifizierter Wissenschaftler eine Technik entwickelt, die merkt man, dass die klassischen Laseranbieter keine ge- viele der heutigen Probleme lösen könnte. eigneten Lösungen offerieren“, merkt Gebauer stolz an. Diese Position, Innolume sieht sich in seinem Segment Guter Mix der Investoren optoelektronischer Anwendungen als Technologieführer, Der operative Start erfolgte im März 2003, als den Dort- hat sich das 2003 gegründete Start-up hart erarbeiten mundern im Rahmen der ersten Finanzierungsrunde 4,35 müssen. Zwei Faktoren spielten dabei eine besondere Mio. Euro zuflossen. An die Spitze der Geldgeber stellte Rolle. sich PolyTechnos Venture-Partners. „Wir waren der An- sicht, dass diese Technologie einen Quantensprung im Stimmiges Gesamtpaket Leistungsprofil der sogenannten III/V-Laser ergeben Wichtigstes Startkapital war das Know-how, das sich in wird“, beschreibt Dr. Tonio Barlage, Managing Partner bei Dortmund in konzentrierter Form versammelt: Innolume den Münchnern, das entscheidende Investitionskriteri- ist ein Spin-out des renommierten Ioffe-Instituts in St. Pe-

52 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de Kolumne

Ein Unglück kommt selten allein

Zum Autor In nur 1,5 cm Gehäuse steckt ein ganzer Quantum Dot-Laser Falk F. Strascheg ist als Gründer tersburg, wo seit den 1970er Jahren an Halbleiter-Lasern der Technologieholding und der geforscht wurde; sieben der acht Gründer kommen aus Extorel Private Equity Advisers

Arbeitsgruppen des Physik-Nobelpreisträgers Zhores GmbH sowie als ehemaliger Prä- Entrepreneurship Alferov. Zweiter relevanter Faktor: der Standort Dortmund sident der European Venture Ca- selbst. Die alte Zechenstadt am Rande des Ruhrgebiets pital Association (EVCA) einer war um die Jahrtausendwende selbst im Strukturwandel, der bekanntesten Venture Capi- wollte neue Technologien ansiedeln. Optische Technolo- talisten Deutschlands. gien wurden als eine der Zukunftstechnologien identifi- ziert, Innolume sollte als Kernzelle eines neuen Opto-Clus- ters angesiedelt werden. Auf der Gegenseite weckten die Bedingungen am Standort Begeisterung bei den russi- schen Forschern. Die MST.Factory als Inkubator der kapi- Nachdem die öffentliche Meinung über die Buyout- talintensiven Mikrosystemtechnologie-Branche vermie- Fonds durch unsachliche Äußerungen nicht nur von Po- tet teure Spezialanlagen, die Stadt Dortmund und ihre litikern und nahtlos daran anschließende Artikel in der Wirtschaftsförderung dortmund-project leisteten viel Hil- Presse sehr negativ beeinflusst wurde und die Buyout- festellung. „Das Gesamtpaket hat einfach gestimmt, wir Fonds beim zukünftigen Private Equity-Gesetz nicht ge- hatten beste Gründungsvoraussetzungen“, fasst Gebauer rade bevorzugt wurden, droht ihnen von ganz anderer zusammen. Seite neues Ungemach.

Anorganisches Wachstum In den USA besteht seit November 2005 eine eigene Toch- Die durch faule Immobilienkredite ausgelöste Subprime- tergesellschaft für Vertrieb und Kundensupport, Ende Krise einiger Finanzinstitute führt dazu, dass sowohl we- 2006 wuchs Innolume in zwei Schritten anorganisch. Erst niger Geld im Markt ist als auch die Bereitschaft, Kredite kauften die Dortmunder das Know-how und die wichtigs- zu refinanzieren, erheblich abgenommen hat. Durch die ten Patente eines Konkurrenten, dann die Forschungs- nun erhöhte Vorsicht und verminderte Möglichkeiten abteilung eines Kooperationspartners, inklusive Mitar- der Mezzanine- und Fremdkapitalgeber wird der Leve- beitern, Labor und Patenten. Weitere Übernahmen sind rage bei Buyout-Finanzierungen erheblich reduziert. Das nicht geplant, Innolume will nun aus sich selbst heraus hat zur Folge, dass die Buyout-Fonds mit mehr Eigen- wachsen. Zu einem neuen Wachstumstreiber könnte sich kapital agieren müssen oder sogar einige Deals über- das steigende Interesse der Handy-Hersteller entwickeln. haupt nicht mehr finanziert bekommen. Besonders Klapphandys leiden darunter, dass der Werk- stoff Kupfer unter manueller Belastung spröde wird und irgendwann bricht. Derzeit bereitet Innolume entspre- Das bremst auf der einen Seite auf der Dealstrukturie- chende Produktentwicklungen vor. rungsseite, hat aber noch viel weiter reichende Konse- quenzen. Da sehr viele der Verkäufe der Buyout-Fonds Ausblick Secondaries, Tertiaries oder ähnlich gelagerte Fälle In den viereinhalb Jahren seines Bestehens hat sich Inno- sind, werden auch die als Käufer fungierenden Buyout- lume plangemäß entwickelt, die Umsätze haben sich jähr- Fonds zunehmend Schwierigkeiten haben, diese Käufe lich nahezu verdoppelt. Derzeit liegen sie im niedrigen zu finanzieren. Darunter werden wahrscheinlich die einstelligen Millionenbereich. Die ersten Prototypen für Exitmöglichkeiten und -preise leiden. den Massenmarkt sind fertig, jetzt läuft die Vermarktung der Produkte an. Aktuell befindet sich Innolume in der dritten Finanzierungsrunde, die weitere 8 Mio. Euro in die Auch die sehr beliebt gewordenen lukrativen Restruktu- Kassen spülen und im ersten Quartal 2008 abgeschlossen rierungen, nachdem ein Teil der Finanzierungskosten sein soll. Den Break-even will Gebauer Mitte 2010 errei- hereingespielt wurde, werden erschwert werden. Insge- chen, in fünf Jahren rechnet er mit einem Umsatz in drei- samt keine rosigen Aussichten. Trotzdem bin ich sicher, stelliger Millionenhöhe. dass die Investment-Manager der Buyout-Fonds auch diese schwierigen Aufgaben meistern werden. [email protected]

www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 10/2007 53 Veranstalter: Hier ladenSieIhr Kapital-Guthabenauf! Entrepreneurship Infos &Anmeldung:www.venture-lounge.de Innovative Entrepreneure präsentieren voraktivenInvestoren. November2007. 6. Düsseldorf, MobileBusiness& Telekommunikation“. „Software, Themenfokus: Standpunkt Unternehmer Medienpartner, Sponsoren &Kooperationspartner: www.sirion-biotech.de Dr. LarsBehrend, Sirion GmbH, Werbeagentur Hamburg noch ausschließlichdiewissenschaftliche schaftlichen Hochschulenstehtimmer Spezialistentum. Geradebeinaturwissen- wiegt eineandere deutscheTugend –das lande. Dochmindestensgenausoschwer tal unddiefehlendeRisikokulturhierzu- sache sindsicherdasfehlendeRisikokapi- Ur- Deutschland Defizite.Einevielzitierte von IdeeninmarktfähigeProdukte in Tatsächlich bestehen beiderUmsetzung ser Ideen,befähigtist? heißt zurkonsequentenVerwertung die- schmiede, dienichtzurInnovation,das gerügt. IstDeutschlandalsoeineIdeen- lende InnovationskraftindiesemLande der anderen Seitewird seitJahren diefeh- tente angemeldetalsinDeutschland.Auf weltweit nurinJapanpro KopfmehrPa- besonders aktiv“.Tatsächlich werden finder sindiminternationalenVergleich ist ungebrochen“ oder„diedeutschenEr- Meldungen: „DerdeutscheErfindergeist Seit Jahren schongleichensichdie Deutschland –eineIdeenschmiedeohneInnovation? festigen. schaftliche SpitzenstellungDeutschlands einnahmen letztlichauchdiewissen- unserer Universitätenwürde überMehr- Verwertungwirtschaftliche desPotenzials allen Ebenenfolgen.Einekonsequente mehr Praxis-undMarktnähemüssenauf ein Anfanggemacht.Weitere Schrittezu studiengang undPflichtpraktikaistsicher undBachelor- der EinführungvonMaster- dem unternehmerischenRüstzeug.Mit seiner IdeeansLichtdrängt,fehltesoftan dann docheinmaleinWissenschaftler mit stellen tunihrÜbrigesdazu.Undwenn fessionell arbeitendeTechnologietransfer- versitäten; unterbezahlteundoftunpro- Zu vieleguteIdeenverstaubenandenUni- che AspektevölligaußerAchtzulassen. Dauer nichterlauben,marktwirtschaftli- UniversitätenundInstituteauf derte Weltsierten geför- könnensichöffentlich höchstem Niveau.Dochineinerglobali- chen wirauchinZukunftForschungauf Elitebildung imMittelpunkt.Sicherbrau- Anzeige

www.agenc.de Die Transaktionen des vergangenen Monats

Unter den einzelnen Transaktionen, die in alphabetischer Monitor nach Finanzierungsphasen, im hinteren Teil befin- Reihenfolge angeordnet sind, befinden sich weitere Details den sich Exits und Fundraisings/Commitments (New zu den jeweiligen Meldungen. Aufgegliedert ist der Deal- Funds).

Erstrundenfinanzierungen des Die Internetplattform BuyVip bietet ihren inzwischen rund High-Tech Gründerfonds, Bonn 500.000 Mitgliedern in zeit- und mengenlimitierten Verkaufskam- Evocatal GmbH, Düsseldorf Biotech pagnen ausgewählte Originalprodukte bekannter Marken aus den Tätigkeitsfeld: Biokatalysatoren für die Herstellung von Bereichen Lifestyle und Fashion zu attraktiven Konditionen an. Fein-Chemikalien Cordus GmbH, Mühlhausen Nanotechnologie Volumen: nicht veröffentlicht (Side-Investor: Sirius Seedfonds Datenbank Düsseldorf) Investor: BM-T Beteiligungsmanagement Thüringen GmbH, Erfurt JobLeads GmbH, Hamburg Internet Volumen: 2 Mio. Euro (1. Finanzierungsrunde) Tätigkeitsfeld: Recruiting-Plattform auf Empfehlungsbasis Die im März 2007 gegründete Cordus GmbH nutzt ein neues Verfah- Volumen: nicht veröffentlicht (Side-Investoren: Business Angels) ren aus der Nanotechnologie für die Entwicklung und Produktion JoggerMedia GmbH, Hamburg Medien von Glasfasern und Glascorden. Einsatzgebiete sind die Sicher- Tätigkeitsfeld: geschützte Abspieltechnologie für DVDs heitstechnik oder Antriebselemente, etwa Zahnriemen in der Volumen: nicht veröffentlicht (Side-Investor: Maz level one GmbH, Automobilindustrie. Hamburg) Northworks Software GmbH, Hamburg Internet Enter.tv GmbH, Hamburg Internet Tätigkeitsfeld: Online-Sportmanager-Spiele Investor: Regionaler Innovationsfonds Nord GmbH & Co. KG, Volumen: nicht veröffentlicht (Side-Investor: ICS Internet Oldenburg Consumer Services GmbH, Hamburg) Volumen: nicht veröffentlicht (Start-up-Finanzierung) Provecs Medical GmbH, Hamburg Life Sciences Enter.tv startet zum September 2007 eine interaktive Spieleplatt- Tätigkeitsfeld: Immuntherapeutika für die Krebsbehandlung form mit neuartigen Multiplayer-Games. Die Finanzierungsrunde Volumen: > 0,9 Mio. Euro (Side-Investoren: Peppermint Financial wurde von der CatCap GmbH, Hamburg, begleitet. Partners, Berlin; Hamburger Innovationsstiftung) Swet Optics GmbH, Frankfurt Optische Technologie Gameforge AG, Karlsruhe Computerspiele Tätigkeitsfeld: Entwicklung eines optischen Chips Investor: Accel Partners, London Volumen: > 0,5 Mio. Euro (Side-Investor: High Tech Venture Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde) Partners GmbH, Frankfurt) Gameforge zählt mit sechs Millionen aktiven Spielern in 30 Län- Terrawater GmbH, Kiel Cleantech dern nach eigenen Angaben zu den größten unabhängigen Ent- Tätigkeitsfeld: Trinkwassergewinnung aus Salzwasser wicklern und Publishern von Massively Multiplayer Online Volumen: 0,6 Mio. Euro (Side-Investor: Maz level one GmbH, Games, also Computerspielen mit einer Vielzahl von über das Hamburg) Internet agierenden Mitspielern.

Galantos Pharma GmbH, Mainz Life Sciences

Venture Capital-Finanzierungen Investoren: Equinet Venture Partners AG, Frankfurt, via VRP Venture Capital Fonds Rheinland-Pfalz (Lead); ERP-Startfonds der Erst- und Zweitrundenfinanzierungen KfW Bankengruppe, Frankfurt; High-Tech Gründerfonds, Bonn; FIB Fonds Innovation und Beschäftigung Rheinland-Pfalz, Mainz Alpex Pharma SA, Lugano (Schweiz) Life Sciences Volumen: 2,8 Mio. Euro (2. Finanzierungsrunde) Investoren: BB Biotech Ventures, Küstnach (Lead); Galantos hat sich auf Erkrankungen des alternden Gehirns spezia- Signet Healthcare Partners, New York lisiert und treibt mit dem frischen Kapital insbesondere die präkli- Volumen: 10,9 Mio. CHF (2. Finanzierungsrunde) nische Entwicklung eines neuen Alzheimermedikaments voran. Alpex ist auf Entwicklung und Herstellung von pharmazeutischen GlycoVaxyn AG, Zürich Life Sciences Brause- und Lutschtabletten spezialisiert. Investoren: Sofinnova Partners, Paris; Index Ventures, Genf BuyVip S.L., Madrid/Frankfurt Internet Volumen: 11,5 Mio. CHF (1. Finanzierungsrunde) Investoren: 3i group plc., London/Frankfurt; European Founders GlycoVaxyn, eine Ausgründung der ETH in Zürich, entwickelt ein Fund GmbH, Köln; Molins Capital Inversión, Barcelona breites Portfolio von neuartigen Impfstoffen und anderen Thera- Volumen: 7 Mio. Euro (2. Finanzierungsrunde) peutika gegen verbreitete schwere bakterielle Infektionen.

www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 10/2007 55 Heliathek GmbH, Dresden Cleantech Lalisio GmbH, Erfurt Internet

Investoren: BASF Venture Capital GmbH, Ludwigshafen; Investor: BM-T Beteiligungsmanagement Thüringen GmbH, Erfurt Wellington Partners Venture Capital GmbH, München; Volumen: nicht veröffentlicht (Start-up-Finanzierung) High-Tech Gründerfonds, Bonn Das Unternehmen betreibt das Wissensportal www.lalisio.com, Volumen: nicht veröffentlicht (2. Finanzierungsrunde) das Professoren, Studenten und Wissenschaftlern aller wissen- Heliatek entwickelt Solarzellen der neuen, organischen Genera- schaftlichen Fachdisziplinen besseren Zugang zu Wissen, aber tion, die die Herstellung von großflächigen Modulen auf auch neue Publikationsmöglichkeiten bietet. Nach dem Zusam- kostengünstigen, flexiblen Substraten ermöglichen. Auch die Ro- menschluss von Lalisio mit dem US-amerikanischen Suchmaschi- bert Bosch GmbH, Gerlingen, ist im Zuge der jüngsten Finanzie- nen-Spezialisten Qusam Inc. hat Investor BM-T 25% der Unterneh- rungsrunde bei Heliatek eingestiegen. mensanteile übernommen.

Hiogi GmbH, Berlin Mobile Inhalte LiteScape Technologies Inc., Software Redwood Shores Investor: Hasso Plattner Ventures Management GmbH, Potsdam Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde) Investoren: T-Systems Venture Fund, Bonn; u. a. Die im Mai gegründete Hiogi GmbH plant ein Netzwerk von Handy- Volumen: 14 Mio. USD (2. Finanzierungsrunde) nutzern aufzubauen, die sich per SMS gegenseitig Informationen LiteScape ist ein Softwareanbieter für Kommunikationslösungen, liefern oder Fragen beantworten und so für die Mitglieder kosten- die Nutzern den Echtzeitzugriff auf Unternehmensinformationen pflichtige Infodienste überflüssig machen. über jedes internetfähige Gerät ermöglicht, sei es PC, PDA oder Handy. Neben T-Venture hat sich auch Vedanta Capital neu enga- Immune Targeting Systems, London Life Sciences giert. Komplettiert wird die Runde von den bisherigen Investoren Investoren: Novartis Venture Fund, Basel; u. a. Softbank Capital, New York, TeleSoft Partners, Foster City (USA), Volumen: 3,5 Mio. GBP (1. Finanzierungsrunde) und Blumberg Capital, San Francisco. Das 2003 gegründete Unternehmen entwickelt Impfungen für Vi- OntoChem GmbH, Halle (Saale) Life Sciences ruserkrankungen wie Grippe, HIV oder Hepatitis-C. An der Finan- zierungsrunde haben sich auch Truffle Capital, Paris, Healthcap Investor: SBG Sparkassenbeteiligungsgesellschaft Sachsen- AB, Stockholm, und The London Technology Fund, London, betei- Anhalt mbH, Barleben Datenbank ligt. Volumen: nicht veröffentlicht (Start-up-Finanzierung) OntoChem entwickelt neue computerbasierte Methoden zur Su- JenaValve Technology GmbH, München Medizintechnik che und Wissensgenerierung für die Arzneimittelforschung, die Investoren: Atlas Venture, Boston/München Biotech- oder Pharmafirmen bei der effizienteren Entdeckung und Volumen: 3,5 Mio. Euro (1. Finanzierungsrunde) Entwicklung von neuen, patentgeschützten Arzneistoffen unter- JenaValve hat sich auf minimalinvasive, selbstexpandierende Herz- stützen sollen. klappenersatzsysteme spezialisiert. In der ersten Phase will Jena- OrderWork Ltd., London Internet Valve mit seinem System vor allem Hochrisikopatienten erreichen, für die eine Operation am offenen Herzen nicht in Frage kommen. Investoren: Wellington Partners Venture Capital GmbH, München; u. a. Molecular Partners AG, Zürich Biotech Volumen: nicht veröffentlicht (2. Finanzierungsrunde) Investoren: Index Ventures, Genf (Lead); BB Biotech Ventures, OrderWork betreibt einen Internet-Marktplatz für IT-Dienstleistun- Küstnach (Schweiz); Johnson & Johnson Development gen, über die Kunden etwa ihren Bedarf in Spitzenzeiten abdecke Corporation, New Brunswick (USA), Endeavour Vision, Genf oder auch Dienstleistungen in ländlichen Regionen anbieten kön- Volumen: 18,5 Mio. CHF (1. Finanzierungsrunde) nen. Auch Erstrundeninvestor Bessemer Venture Partners hat sich Das 2004 gegründete Unternehmen ist auf die Entwicklung neuarti- an der jüngsten Finanzierung beteiligt. ger, maßgeschneiderter Proteine spezialisiert, die beispielsweise Proteros Biostructures GmbH, Martinsried Biotech gezielt Krebszellen abtöten oder den Körper schädigende Stoffe neutralisieren können. Investor: BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH, München Kinamu Business Solutions AG, Schwechat Software Volumen: 1 Mio. Euro (2. Finanzierungsrunde) Investoren: Pontis Venture Partners Management GmbH, Wien Das Unternehmen analysiert für internationale Pharma-, Biotech- (Lead); tecnet equity Technologiebeteiligungs-Invest AG, St. Pölten nologie- und Pflanzenschutzunternehmen Proteine, mit deren Hilfe (Österreich) sich Wirkstoffentwicklung für Medikamente schneller und Kosten Volumen: 4 Mio. Euro (1. Finanzierungsrunde) sparender umsetzen lässt. Kinamu ermöglicht als IT-Spezialist mit einem innovativen Betrei- Platinnetz GmbH, Köln Internet bermodell mittelständischen Unternehmen den Einstieg in ERP- (Enterprise Resource Planning) und CRM- (Customer Relationship Investoren: European Founders Fund GmbH, Köln; Holtzbrinck Management) Softwarelösungen, die bisher hauptsächlich großen Ventures GmbH, München Unternehmen vorbehalten waren. Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrune) Die in diesem Jahr gegründete Platinnetz GmbH betreibt ein gleich- namiges Online-Netzwerk speziell für die Generation 50plus, das

56 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de Datenbank Anzeige Internet Internet Mobile Inhalte Media Partners: Neuhaus Partners GmbH, Hamburg; IBB Beteiligungs- Neuhaus Partners GmbH, Hamburg; „Millionenbetrag“ (1. Finanzierungsrunde) „Millionenbetrag“ nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde) nicht veröffentlicht (Start-up-Finanzierung) Neuhaus Partners Hamburg GmbH, GmbH, München Holtzbrinck Ventures Verwandt.de, Hamburg Verwandt.de, Investor: Volumen: das als Familien-Netzwerk, sich selbst bezeichnet Verwandt.de ermöglicht. Hinter Verwandt.de Nutzern Hobby-Ahnenforschung Consumer Servicesstehen die ICS Internet der GmbH, Hamburg, Grözinger und Sven Schmidt (u. a. Serienunternehmer Daniel getgo.de, dialo.de). Berlin ViiF Mobile Video GmbH, Investoren: gesellschaft mbH, Berlin Volumen: die Community betreiben, eine Mobile Video ab Oktober wird ViiF eines normalen Tele- für den Preis und es Nutzern ohne Software Content-Part- bei unterschiedlichen fongesprächs erlaubt, Videos an- oder Videos zu verschicken nern auszuwählen, eigene Videos User zu kommentieren. derer Virtual Nights Media GmbH, Essen Investor: Volumen: gegründete für die Szenegastronomie Das als Promotionsagentur Social Night- heute zudem eine der größten Unternehmen betreibt auf der sich die life Communities im deutschsprachigen Internet, Events informieren anstehende Mitglieder u. a. über europaweit können. Legal Partner: Legal Internet Internet Software Informationen online: www.equityfair.ch online: Informationen Die Präsenzbörse für Wachstumsunternehmen und Investoren Exchange Swiss SWX ConventionPoint, Oktober 2007 16. Zürich, in Zürich Exchange 2007 an der SWX Swiss Oktober am 16. EquityDas Swiss magazin veranstaltet zwischen kapitalsuchenden Kontakte Unternehmen Equity Ziel der Swiss fair ist es, ganztägige Eigenkapitalmesse. die dritte zu vermitteln. Capital-Investoren Venture Equity- sowie Raumaus dem deutschsprachigen Private und internationalen erwarten anderem Unter Programmpunkte: Sie folgende AG Informatik Gründer AdNovum „Erfolgsfaktoren Stefan Arn, für Start-ups“ von Key-Note-Referat mit u.a. to find the best Investor?“, „How Podiumsgespräch AG BrainsToVentures Esmertec-Gründer Schweitzer, und Florian Heeb, Beat und 1to1-Gespräche wiederum rund zwanzig Unternehmenspräsentationen ausserdem bietet Veranstaltung Die und Coaching- Das vorgängige ab. rundet das Programm Apéro“ Ein „get-together mit Jungunternehmern. fit für die Kapitalsuche. Unternehmen macht die präsentierenden Workshop-Programm fair Partners: In cooperation with: In cooperation Global Equity Partners Beteiligungs-Management AG, nicht veröffentlicht (Start-up-Finanzierung) nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde) nicht veröffentlicht (Start-up-Finanzierung) Burda Digital Ventures GmbH, München Digital Ventures Burda Econa AG, Berlin Das Unternehmen betreibt unter Tripsbytips.com eine deutsch- unter Tripsbytips.com Das Unternehmen betreibt zwischen Rei- sprachige Community für den Erfahrungsaustausch und Transaktions- sebegeisterten. Kontextbezogene Werbung Leistungen bilden schnittstellen zu Anbietern von touristischen das Geschäftsmodell von Tripsbytips. Investor: Volumen: Tripsbytips GmbH, Berlin Volumen: Volumen: Sportme.de Verein i.Gr., Frankfurt Sportme.de Verein Investor: Kommunikations- eine Sportme.de bietet Sportlern und Vereinen von Tur- die beispielsweise die Organisation plattform und Tools, erleichtern. nieren Investoren: Potsdam Plattner Ventures, Hasso Wien; Volumen: zum intelligenten Management un- Smapper hat eine Technologie strukturierter Daten – damit sind Informationen in Dateiformaten hal- und PDF gemeint – entwickelt. Die Investoren Excel wie Word, von 52,5% am Unternehmen. ten nun einen Mehrheitsanteil Smapper Technologies AG, Kufstein Smapper Technologies die üblichen Community-Features wie persönliche Internetseiten wie Community-Features die üblichen bietet. und Foren Nachrichtenversand der Mitglieder,

magazin Premium Partner: Premium Swiss Equity Swiss Organisation: Swiss Equity Swiss Zenteris GmbH, Jena Biotech GeMeTec entwickelt für die Halbleiterindustrie Geräte zur Mes- Investoren: BM-T Beteiligungsmanagement Thüringen GmbH, sung und Analyse von Verunreinigungen im Produktionsprozess Erfurt; Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft von Chips und Wafern. Das frische Kapital dient der Entwicklung AG (DEWB), Jena einer neuen Produktlinie sowie der Stärkung des internationalen Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde) Vertriebs. Zenteris, ein Spin-off der Jenopitk AG, Jena, entwickelt Technolo- Mercateo AG, München Internet gielösungen für die Identifikation biologischer Gefahrenstoffe, wie etwa Anthrax- oder Pesterreger. Die optische Analyse von Proben Investor: BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH, auf einer Biochip-Plattform erlaubt eine einfache Handhabung in München einem Analyseschritt. Volumen: 1 Mio. Euro (weitere Finanzierungsrunde) Mercateo betreibt die gleichnamige Handelsplattform im Inter- Weitere Finanzierungsrunden net, über die mittelständische Unternehmen 2,6 Mio. Produkte – vom Büromaterial über Hard- und Software bis hin zu vollständi- Ablation Frontiers Inc., Carlsbad (USA) Medizintechnik gen Betriebs- oder Lageraustattungen – per Internet ordern kön- Investoren: Novartis Venture Fund, Basel (Lead); u. a. nen. Volumen: 21,8 Mio. USD (3. Finanzierungsrunde) Neovacs SA, Paris Biotech Ablation Frontiers hat einen dreidimensionalen Katheter für die Behandlung von Vorhofflimmern, einer Herzerkrankung, entwi- Investoren: Novartis Venture Fund, Basel; u. a. ckelt. Neben dem Lead-Investor Novartis Venture Fund haben neu Volumen: 13 Mio. Euro (weitere Finanzierungsrunde) Affinity Ventures, Albuquerque, Hexagon Investments, Milwaukee, Neovacs entwickelt therapeutische Impfstoffe für die Behandlung und Trellis Health Ventures, San Francisco, investiert sowie die bestimmter Krebsarten sowie Viruserkrankungen. Zwei Wirkstof- Altinvestoren Versant Ventures, Newport Beach (USA), Aberdare fe, darunter ein HIV-Impfstoff, befinden sich bereits in der klini- Ventures, San Francisco, und Pequot Ventures, Westport (USA). schen Phase. Weiterer Investor ist Truffle Capital, Paris.

Aviso GmbH, Greiz Medizintechnik Netviewer GmbH, Karlsruhe Software

Investor: BM-T Beteiligungsmanagement Thüringen GmbH, Erfurt Investoren: Invision Private Equity AG, Zug; TVM Capital GmbH, Datenbank Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung) München Aviso ist auf die Entwicklung und Fertigung innovativer Systeme Volumen: 9 Mio. Euro (3. Finanzierungsrunde) für die Laborautomatisierung spezialisiert und zählt Biotechnolo- Netviewer ist ein Anbieter von Lösungen für Web-Collaboration, gie-Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Europa, Asien also die Zusammenarbeit über das Internet, beispielsweise wenn und Nordamerika zu seinen Kunden. sich Internetnutzer in Echtzeit gegenseitig auf den Bildschirm schauen können, um Texte, Kalkulationen, Grafiken und sonstige BridgeCo Inc., Los Angeles Kommunikationstechnologie Dokumente gemeinsam zu bearbeiten. Investoren: u. a. Cipio Partners, München/San José; Earlybird Revotar Biopharmaceuticals AG, Hennigsdorf Biotech Venture Capital GmbH & Co. KG, Hamburg; Wellington Partners Venture Capital GmbH, München Investoren: Millhouse Private Equity Trust, Sydney (Lead); Volumen: 17 Mio. USD (5. Finanzierungsrunde) BMP AG, MVC Unternehmensbeteiligungsgesellschaft mbH, Das ursprünglich in der Schweiz gegründete Unternehmen fertigt Deutsche Life Science GmbH, alle Berlin Prozessoren und Software, mit denen DVD-Player oder andere Volumen: 2,88 Mio. Euro (weitere Finanzierungsrunde) digitale Abspielgeräte sowie Laptops und Musikinstrumente mit- Revotar erforscht niedrigmolekulare Wirkstoffe zur Behandlung einander vernetzt werden können. An der von ETV Capital, Lon- von Entzündungen. Das am weitesten entwickelte Produkt zur Be- don, angeführten Runde haben sich alle Altinvestoren beteiligt, zu handlung von Schuppenflechte und Asthma befindet sich bereits denen neben den oben genannten auch Advent Venture Partners, in der klinischen Phase II. Bei den veröffentlichten 2,88 Mio. Euro Balderton Capital, Fidelity Ventures, alle London, sowie Intel Capi- handelt es sich um das First Closing einer auf insgesamt 10 bis 15 tal, Santa Clara, zählen. Mio. Euro ausgelegten Finanzierungsrunde.

Centerra GmbH, Berlin Dienstleistung Senactive IT-Dienstleistungs GmbH Software

Investor: IBB Beteiligungsgesellschaft mbH, Berlin, via VC Investor: Tecnet Equity Technologiebeteiligungs-Invest AG, Fonds Berlin St. Pölten Volumen: nicht veröffentlicht (weitere Finanzierungsrunde) Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung) Centerra bietet moderne technologiebasierte Immobilienmanage- Senactive bietet innovative Business Intelligence-Lösungen, um in mentleistungen für die Wohnungswirtschaft. operativen Geschäftsabläufen relevante Ereignisse rasch erken- nen und automatisch und richtig darauf reagieren zu können. GeMeTec Metrology GmbH, München Messtechnik SHB AG, Oberhaching Finanzdienstleistung Investor: BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH, München Investor: Heliad Equity Partners GmbH & Co. KGaA, Frankfurt Volumen: 0,5 Mio. Euro (Wachstumsfinanzierung) Volumen: 13,8 Mio. Euro (Pre-IPO-Finanzierung)

58 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de

Datacolor Dialog-Medien GmbH, Lüneburg Medien Die auf Ansparpläne mittels geschlossener Fonds spezialisierte SHB verwaltet ein Fondsvolumen von rund 1,5 Mrd. Euro. Heliad Investor: Nord Holding Unternehmensbeteiligungsgesellschaft hat für 13,8 Mio. Euro 29,1% der Anteile übernommen. Ein Börsen- mbH, Hannover gang der Gesellschaft ist in den nächsten Monaten geplant. Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Teqport Services GmbH, München Internet Datacolor zählt mit einem Umsatz von rund 40 Mio. Euro nach ei- Investor: Carrington Equity GmbH, München gener Einschätzung zu den führenden Direktmarketingunterneh- Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung) men in Deutschland. Investor Nord Holding hat vom Gründer und Teqport betreibt einen B2B-Marktplatz für Über- und Restbestän- Alleingeschäftsführer die Mehrheit am Unternehmen erworben, de der IT- und Telekommunikationsbranche, etwa Router, Glasfa- um eine Nachfolgeregelung vorzubereiten. serkabel oder Computer. Der Anstoß zur Gründung des Unterneh- Deutz Power Systems GmbH & Co. KG, Maschinenbau mens kam ursprünglich von der Deutschen Telekom AG, Bonn, die einen Vertriebskanal für überzählige und gebrauchte Güter des Anlage- und Umlaufvermögens suchte. Investor: 3i group plc., London Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung TKN Real Estate Solutions AG, Immobilienmanagement Transaktionsvolumen: 360 Mio. Euro Grünwald Deutz Power Systems ist ein Hersteller von Gasmotoren zur de- Investor: Heliad Equity Partners GmbH & Co. KGaA, Frankfurt zentralen Energieversorgung, die u. a. in Biogas- und Deponiegas- Volumen: 4 Mio. Euro (Wachstumsfinanzierung) anlagen sowie bei komplexen Blockheizkraftwerken zum Einsatz TKN ist ein Projektentwicklungsunternehmen im Spezialsegment kommen. Der Umsatz lag zuletzt bei rund 314 Mio. Euro. Verkäufer Einkaufszentren, dessen Fokus insbesondere auf den stark wach- ist der Motorenhersteller Deutz AG, Köln. senden osteuropäischen Märkten liegt. Heliad hat für 4 Mio. Euro Drescher e.K., Schwebheim Konsumgüter rund 33% der Anteile übernommen. Investor: Nord Holding Unternehmensbeteiligungsgesellschaft mbH, Hannover Art der Transaktion: Buyout

Datenbank Buyouts Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Drescher ist ein Premiumanbieter von Weihnachts- und Osterde- Actebis-Gruppe, Soest Handel korationen sowie Wohnaccessoires und Lifestyleprodukten. In- Investor: Arques Industries AG, Starnberg vestor Nord Holding, der sich im Zuge einer Nachfolgeregelung Art der Transaktion: 100%-Übernahme bei Drescher engagiert, hat in den letzten beiden Jahren mit der Transaktionsvolumen: 110 Mio. Euro Paper + Design GmbH, Wolkenstein, sowie der Engler + Partner Actebis ist nach eigenen Angaben die Nummer drei im IT-Groß- AG, Brugg (Schweiz), zwei Hersteller von Dekorationsartikeln er- handel in Zentraleuropa. Arques erwirbt die Landesgesellschaften worben. von Actebis in Deutschland, Frankreich, Österreich und den Nie- Fischer&Funke Personal- Personaldienstleistungen derlanden, deren gemeinsamer Umsatz im vergangenen Jahr bei dienstleistungen GmbH, Coburg rund 2,5 Mrd. Euro lag. Verkäufer ist die Otto-Gruppe, Hamburg, die sich künftig auf das Kerngeschäft Versandhandel konzentrie- Investor: Bayern LB Private Equity, München ren will. Art der Transaktion: Buyout Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht AFM Gesellschaft für Personaldienstleistungen Die Gesellschaft mit einem Umsatz von 20 Mio. Euro wird als Add- Zeitarbeit GmbH, Sonneberg on für das Bayern LB Private Equity-Portfoliounternehmen ISU Investor: Bayern LB Private Equity, München Personaldienstleistungen GmbH, Karlsruhe, erworben. Art der Transaktion: Buyout GFA-Gruppe, Hamburg Dienstleistung Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Die Gesellschaft wird als Add-on für das Bayern LB Private Equity- Investor: Haspa Beteiligungsgesellschaft für den Mittelstand Portfoliounternehmen ISU Personaldienstleistungen GmbH, Karls- mbH, Hamburg ruhe, erworben (siehe auch die nebenstehende Meldung zur Fi- Art der Transaktion: MBO scher&Funke Personaldienstleistungen GmbH). Transaktionsvolumen: 2,5 Mio. Euro Die GFA-Gruppe ist mit einem Umsatz von zuletzt 50 Mio. Euro AS Electronics GmbH, Grossbettlingen Elektrotechnik nach eigenen Angaben Deutschlands größte private Gesellschaft Investor: Auctus Management GmbH & Co. KG, München im Bereich der Planung und Durchführung von internationalen Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung Entwicklungsprojekten, etwa in den Bereichen Ernährung, Wasser Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht oder Bildung. Investor Haspa BGM beteiligt sich im Zuge einer AS Electronics stellt elektronische Baugruppen und Steuerungs- Nachfolgelösung mit 20% am Unternehmen, während das neue elektronik für Kunden in den Bereichen Antriebstechnik, Bergbau, Managementteam die Mehrheit der Geschäftsanteile übernom- Gebäudetechnik oder auch Medizintechnik her. men hat.

60 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de

Deal des Monats

Internationale Fachhochschule Bad Honnef GmbH, Bad Honnef Bildung

Investor: Auctus Management GmbH & Co. KG, München Art der Transaktion: Buyout Transaktionsvolumen: zweistelliger Mio.-Euro-Betrag Dass eine private Hochschule profitabel wirtschaftet und ein attraktives Investment für Private Equity-Investoren ist, dürfte in Deutschland alles andere als die Regel sein. Machen doch auch renommierte private Bildungseinrichtungen wie die Universität Wit- ten-Herdecke durch finanzielle Rettungsaktionen Schlagzeilen, von den Schwierigkeiten neuerer Institutionen wie der International University in Bruchsal oder der International University ganz zu schweigen. Die 1999 gegründete Internationale Fachhoch- schule Bad Honnef dagegen erwirtschaftet bei einem Jahresetat von rund 8 Mio. Euro einen sechsstelligen Gewinn. Die private FH fi- nanziert sich allein aus Studiengebühren der 1.200 Studenten, die bei rund 8.000 Euro pro Jahr liegen. 30 Professoren verantworten die praxisnahe Ausbildung in Fächern wie Tourismus-, Hotel-, Luftverkehrs- und Eventmanagement. Die Beteiligungsgesellschaft Auctus hat die FH Bad Honnef gemeinsam mit dem Unternehmer Florian Schütz – Presseberichten zufolge für einen zweistelligen Millionenbetrag – übernommen. Zwar waren die beiden Käufer bislang noch nicht als Investoren im Bil- dungsbereich aufgefallen. Doch ihr Wachstumskonzept für die Hochschule hat die verkaufswilligen Gründerfamilien überzeugt, so dass am Ende der weltweit viertgrößte Bildungskonzern Laureate Education, der ebenfalls interessiert war, das Nachsehen hatte.

Hechinger Bürstenfabrik GeRo, Konsumgüter Julius Heywinkel GmbH, Bramsche Textilindustrie Hechingen Investor: Nord Holding Unternehmensbeteiligungsgesellschaft Investor: MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft mbH, Hannover Baden-Württemberg GmbH, Stuttgart Art der Transaktion: MBO Art der Transaktion: Wachstumsfinanzierung Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Das Unternehmen stellt beschichtete technische Textilien und Ge- Datenbank Mit der Beteiligung an dem Hersteller von Haushaltsbürsten wie webe her, etwa für großflächige Werbebanner oder Innenraumver- Handfegern, Spül- oder WC-Bürsten unterstützt die MBG Baden- kleidungen von Automobilen. Der Umsatz soll im laufenden Jahr Württemberg die Modernisierung des Warenwirtschaftssystems. bei rund 110 Mio. Euro liegen. Investor Nord Holding erwirbt das Unternehmen gemeinsam mit dem Management vom Automobil- Internationale Fachhochschule Bildung zulieferer Wilhelm Karmann GmbH, Osnabrück. Bad Honnef GmbH, Bad Honnef Murnauer Markenvertrieb GmbH, Trebur Konsumgüter Investor: Auctus Management GmbH & Co. KG, München Art der Transaktion: Buyout Investor: Argantis GmbH, Köln Transaktionsvolumen: zweistelliger Mio.-Euro-Betrag Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung Weitere Einzelheiten siehe Deal des Monats. Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Murnauer Markenvertrieb ist ein im Bereich Personal Care mit Fo- Intertemp-Unternehmens- Personaldienstleistungen kus auf hochwertige Zahnweiß- und Hautpflegeprodukte speziali- gruppe, Essen siertes Vertriebs- und Marketingunternehmen. Der Umsatz lag zu- Investor: Odewald & Compagnie Gesellschaft für Beteiligungen letzt bei rund 28 Mio. Euro. Argantis übernimmt im Rahmen eines mbH, Berlin Management Buyouts die Anteilsmehrheit von bisherigen Ge- Art der Transaktion: Buyout schäftsführern. Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht PMG Aerospace Industry AG, Luftfahrtindustrie Intertemp ist an über 40 Standorten im gesamten Bundesgebiet Hamburg vertreten und erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von mehr als 56 Mio. Euro. Investor: HighTech Private Equity GmbH, Düsseldorf Art der Transaktion: Wachstumsfinanzierung Jobs in time holding GmbH, Personaldienstleistungen Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Hamburg PGM ist ein Zulieferer von Leichtbaukomponenten und -systemen Investor: PPM Capital Ltd., London/München für die großen Flugzeughersteller. Nach dem jüngsten Investment, Art der Transaktion: 100%-Übernahme das in die Erweiterung der Produktionskapazitäten fließen soll, Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht hält HighTech Private Equity die Mehrheit am Unternehmen. Jobs in Time ist ein überregionaler Anbieter von Personaldienst- Reimelt Henschel Gruppe, Maschinen- und Anlagenbau leistungen mit deutschlandweit 18 Niederlassungen und einem Rödermark Umsatz von rund 60 Mio. Euro. Bei der Transaktion handelt es sich um ein Add-on für die im März übernommene Orizon AG, Investor: MBB Industries AG, Berlin Augsburg (siehe auch die Meldung zur Sir Industrieservice GmbH Art der Transaktion: Buyout auf S. 64). Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

62 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de

Das Unternehmen stellt Einzelkomponenten und Anlagen zur Ver- generation von Sportlern verbessert werden soll. Nanoventure arbeitung von pulverförmigen und flüssigen Rohstoffen für die hat im Zuge der jüngsten Finanzierung seinen Anteil von 25% auf Nahrungsmittel- und Chemieindustrie her. Der Umsatz lag zuletzt 40% aufgestockt, indem eine bestehende Option auf eine Mehr- bei rund 80 Mio. Euro. Verkäufer der Reimelt Henschel Gruppe ist heitsbeteiligung teilweise ausgeübt wurde. der Stiftungsfond Kero. Süd-Chemie AG, München Chemie Röder Zeltsysteme und Service AG, Industrie Investor: One Equity Partners, New York Büdingen-Wolferborn Art der Transaktion: PIPE Investor: Zurmont Madison Management AG, Zürich Transaktionsvolumen: 110 Mio. Euro (Börsenwert der Art der Transaktion: PIPE erworbenen Aktien) Transaktionsvolumen: 33 Mio. Euro (Börsenwert) Das Spezialchemieunternehmen erzielte zuletzt einen Umsatz von Röder stellt Zelt- und Schirmsysteme für Events, Feste oder Mes- rund einer Mrd. Euro, 80% davon im Ausland. Investor One Equity sen her. Zurmont Madison übernimmt indirekt die Mehrheit am Partners hat über die SC-Beteiligungsgesellschaft mbH 9,37% der Unternehmen, indem die von ihr beherrschte Udai Vermögensver- Aktien von der Messerschmitt-Stiftung sowie weitere 2% außer- waltung GmbH einen bisher vom Management gehaltenen Aktien- börslich erworben. Damit hält One Equity Partners, seit 2005 mit anteil von 76% an dem börsennotierten Unternehmen übernimmt. rund 39% bei Süd-Chemie engagiert, nun mit gut 50% die Mehrheit Das Röder-Management übernimmt im Gegenzug einen 25%-Anteil am Unternehmen. an Udai. Taller GmbH, Waldbronn Elektrotechnik Sir Industrieservice GmbH, Personaldienstleistungen Investor: AdCapital AG, Leinfelden-Echterdingen Köln Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung Investor: PPM Capital Ltd., London/München Transaktionsvolumen: unterer zweistelliger Mio.-Euro-Betrag Art der Transaktion: 100%-Übernahme Taller erwirtschaftet mit Steckerbrücken für Haushalts- und ande- Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht re Elektrogeräte einen Umsatz von rund 50 Mio. Euro, wobei der Die Zeitarbeitsfirma mit regionalem Schwerpunkt Nordrhein-West- Auslandsanteil bei 90% liegt. Investor AdCapital übernimmt 75% falen erwirtschaftete zuletzt einen Umsatz in Höhe von 28 Mio. der Unternehmensanteile von der Familie Taller, die mit 25% am Datenbank Euro. Verkäufer ist die ThyssenKrupp Industrieservice Holding Unternehmen beteiligt bleibt. GmbH, Düsseldorf. Bei der Transaktion handelt es sich um ein Tectum Group GmbH, Gelsenkirchen Dienstleistung Add-on für die im März übernommene Orizon AG, Augsburg. Investor: Quadriga Capital Services GmbH, Frankfurt SLG Kunststoff GmbH, Bernau Chemie Art der Transaktion: 50%-Beteiligung Investor: MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Baden-Württemberg GmbH, Stuttgart Tectum betreibt drei Callcenter und erzielt mit Kunden wie bei- Art der Transaktion: Wachstumsfinanzierung spielsweise der Deutschen Telekom AG, Bonn, einen Umsatz von Transaktionsvolumen: 1 Mio. Euro zuletzt rund 60 Mio. Euro. Nach der Neuausrichtung der Unterneh- SLG produziert Spritzgussteile für Kunden wie Siemens, Volkswa- mensgruppe halten die Gründerfamilie Küpper und Quadriga Ca- gen, Liebherr oder auch Hersteller von medizinischen Geräten. pital jeweils die Hälfte der Tectum-Anteile. Mit der Beteiligung unterstützt die MBG Baden-Württemberg den Telerob Gesellschaft für Maschinenbau Bau eines neuen Betriebsgebäudes mit automatischem Hoch- Fernhantierungstechnik mbH, Ostfildern lager. Investor: Equitrust AG, Hamburg S.L.V. Elektronik GmbH, Elektrotechnik Art der Transaktion: 100%-Übernahme Übach-Palenberg Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Investor: HgCapital, London/Frankfurt Telerob entwickelt und produziert ferngelenkte Roboter sowie Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung Einsatzfahrzeuge zur Entschärfung von Spreng- und Brandsätzen, Transaktionsvolumen: 320 Mio. Euro (Unternehmenswert) die an militärische und polizeiliche Einsatzkräfte in über 100 Län- S.L.V. erzielte mit Beleuchtungssystemen, technischem Licht und dern vertrieben werden. Equitrust erwirbt das Unternehmen vom Wohnraumbeleuchtung zuletzt einen Umsatz in Höhe von 73 Mio. Rüstungskonzern Rheinmetall AG, Düsseldorf. Euro. HgCapital erwirbt die Mehrheit der Unternehmensanteile United Ambient Media AG, Hamburg Medien vom Firmengründer, der mit einem signifikanten Minderheitsan- teil am Unternehmen beteiligt bleibt. Investor: Haspa Beteiligungsgesellschaft für den Mittelstand mbH, Hamburg Squeezy Holding GmbH, Braunschweig Healthcare Art der Transaktion: Wachstumsfinanzierung Investor: Nanoventure N.V., Eindhoven Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Art der Transaktion: Aufstockung United Ambient Media ist im Juli 2007 aus der Fusion Edgar Me- Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht dien AG und Boomerang Medien GmbH entstanden. Das Werbe- Die Produktpalette von Squeezy umfasst Nahrungsergänzungsmit- unternehmen ist nach eigenen Angaben Marktführer im Bereich tel im Bereich Sport, mit denen die Leistungsfähigkeit und die Re- Freecards und Indoor-Poster.

64 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de Datenbank Anzeige Maschinenbau Maschinenbau OCTOBER 16, 2007 16, OCTOBER is the place to be when you are after to be the place are when you is Nord Holding Unternehmens- Holding Nord HgCapital, London/Frankfurt Equita Management GmbH, Bad Homburg Equita Management GmbH, Industri Kapital AB, Stockholm nicht veröffentlicht nicht veröffentlicht Get a sneak preview and find out who will be on stage be on stage who will out find and Get preview a sneak www.demogermany.de/onstage Munich: in DEMO Germany DEMO Germany the next successful tech innovation. Featuring engaging, engaging, Featuring techthe next innovation. successful more unveil DEMO will Germany on-stage presentations, for technologies new promising most Europe’s of 25 than over all from companies Innovative time. the very first Europe compete at DEMO to Germany. launch search personalized extends from of innovations The range to digital telephony mobile and VoIP technologies, GPS. und photography Register now: www.demogermany.de now: Register Secondaries AG, Leobersdorfer Maschinenfabrik Leobersdorf (Österreich) Investoren: Veräußernde Wien mbH, Hannover; Invest Equity, beteiligungsgesellschaft Erwerbender Investor: Transaktionsvolumen: für die Hochdruckkompressoren Das Unternehmen produziert und erwartetEnergiegewinnung im laufenden Geschäftsjahr einen Umsatz in Höhe von 85 Mio. Euro. Schenck Process GmbH, Darmstadt Investor: Veräußernder Erwerbender Investor: Transaktionsvolumen: in den Schenck, nach eigenen Angaben einer der Weltmarktführer Sieben und Prozessauto- Dosieren, industrielles Wiegen, Bereichen matisierung, erwirtschaftet einen Umsatz in Höhe von rund derzeit im Jahr 2005 von HgCapital hatte das Unternehmen 350 Mio. Euro. der Dürr AG, Stuttgart, erworben. Die Produktpalette von Zehnder Pumpen umfasst ein breites Spek- breites Pumpen umfasst ein von Zehnder Die Produktpalette und Sanitär Abwasser, Frischwasser, im Bereich trum an Pumpen rund 7 Mio. Euro. Umsatz lag zuletzt bei Industrie. Der Chemie Industrie Automobilzulieferer nicht veröffentlicht nicht veröffentlicht nicht veröffentlicht 100%-Übernahme 100%-Übernahme Buyout GCI Management AG, München Arques Industries AG, Starnberg Arques Aurelius AG, München Aurelius

Investor: Art der Transaktion: Transaktionsvolumen: Zehnder Pumpen-Gruppe, Grünhain Art der Transaktion: Transaktionsvolumen: Woco Michelin AVS, Amsterdam Woco Michelin AVS, Investor: Antivibrations- entwickelt und produziert Michelin AVS Woco und erwirtschaftetesysteme vorrangig für die Automobilindustrie Verkäufer Euro. zuletzt einen Umsatz in Höhe von über 250 Mio. Industrietechnik GmbH, Bad Soden- sind die Gesellschaften Woco die Michelin SA, Clermont-Ferrand (Frankreich), und Salmünster, gegründet hatten. das Unternehmen im Jahr 2000 als Joint Venture Transaktionsvolumen: Transaktionsvolumen: nach eigenen mit einem Umsatz von 110 Mio. Euro ist Wellmann so- größter Recycler von Einweg-PET-Flaschen Angaben Europas von Polyesterfasern, die bei- Hersteller wie einer der führenden Möbelfüllstoffe oder Autover- spielsweise als Windelfasern, ist die börsennotierte finden. Verkäufer kleidungen Verwendung Fort Inc., Mill (USA). Wellman Mullagh (Irland) Mullagh Investor: Art der Transaktion: Wellman International Limited, International Limited, Wellman

Platinum Sponsor:Platinum Sponsor: Gold

DEMO Germany, Munich, October 16, 2007, Forum am Deutschen Museum; www.demogermany.de Museum; Deutschen am Forum 2007, 16, October Munich, DEMO Germany, FIND THE NEXTFIND BIG TECHNOLOGY

k-05.de plote.de k-05.de C-07-86 Siteco Beleuchtungstechnik GmbH, Elektrotechnik HT Troplast erzielte im vergangenen Jahr mit Kunststoffprofilen, Traunreut etwa für Fenster, Haustüren oder Sichtschutz, einen Umsatz von Veräußernder Investor: JP Morgan Partners LLC, New York rund 850 Mio. Euro. Advent und Carlyle hatten HT Troplast 2004 Erwerbender Investor: Barclays Private Equity, u. a. München im Zuge eines Management Buyouts von der zum Ruhrkohle-Kon- Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht zern gehörenden Rüttgers AG, beide Essen, übernommen und nun Der Beleuchtungskonzern Siteco erwirtschaftete im vergangenen für einen nicht genannten Betrag an Arcapital, Bahrain, veräußert. Jahr mit technischen Innen- und Außenbeleuchtungen einen Um- Klinik Hirslanden AG, Zürich (Schweiz) Healthcare satz in Höhe von 220 Mio. Euro. Zur Produktpalette zählen Stra- ßenleuchten genauso wie Scheinwerfer oder Stehleuchten. Inves- Investor: BC Partners, London/Hamburg tor JP Morgan Partners hatte Siteco im Oktober 2002 übernom- Art der Transaktion: Trade Sale men. Transaktionsvolumen: 2,85 Mrd. CHF (Transaktionsvolumen) Die Hirslanden-Gruppe besteht aus 13 Privatkliniken in der Schweiz und erzielte im vergangenen Jahr Bruttoeinnahmen in Hö- Exits he von 907 Mio. CHF. BC Partners hatte die Hirslanden-Gruppe im Jahr 2002 von der UBS AG, Zürich, übernommen und nun seinen Mehrheitsanteil für 2,85 Mrd. CHF – basierend auf einem Unter- Adco Umweltdienste Holding GmbH Dienstleistung nehmenswert von 3,6 Mrd. CHF – an die südafrikanische Medi-Cli- Investoren: CVC Capital Partners Ltd., London; 3i group plc., nic Corporation Ltd. veräußert. London MCN tele.com AG, Bad Homburg Telekommunikation Art der Transaktion: Trade Sale Transaktionsvolumen: niedriger dreistelliger Mio.-Euro-Betrag Investor: Heliad Equity Partners GmbH & Co. KGaA, Frankfurt (lt. Presseberichten) Art der Transaktion: Trade Sale Adco ist mit den Marken Dixi und Toi Toi der führende Anbieter Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht von Mobiltoiletten in Europa und auch in den USA und in Asien MCN ist nach eigenen Angaben der einzig verbliebene konzern- vertreten. Die Finanzinvestoren waren bereits 1995 im Zuge eines unabhängige Mehrwertdiensteanbieter. Der Umsatz lag zuletzt bei MBO bei Dixi eingestiegen und haben ihre Anteile nun an die belgi- rund 35 Mio. Euro. Käufer ist die IPM Gruppe, Oberhausen. Datenbank sche Unternehmensgruppe Amcotec veräußert, hinter der wie- P&I Personal & Informatik AG, Wiesbaden Software derum die frühere Unternehmerfamilie von Dixi steht. Investor: The Carlyle Group, Washington Dörries Scharmann Technologie Maschinenbau Art der Transaktion: Aktienverkauf GmbH, Mönchengladbach Transaktionsvolumen: rund 120 Mio. Euro (Börsenwert) Investor: Deutsche Beteiligungs AG, Frankfurt P&I erzielte mit personalwirtschaftlichen Softwarelösungen im ab- Art der Transaktion: Trade Sale gelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz in Höhe von rund 55 Mio. Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Euro. The Carlyle Group hat ihren 66,64%-Anteil mit einem Börsen- Der Werkzeugmaschinenhersteller Dörries Scharmann erwartet wert in der Größenordnung von 120 Mio. Euro bei institutionellen im laufenden Geschäftsjahr einen Umsatz in Höhe von 141 Mio. Investoren platziert. Euro. Die DBAG hatte im Jahr 1998 das Unternehmen aus der Kon- SAF-Holland S.A., Luxemburg Automobilzulieferer kursmasse der Bremer Vulkan AG erworben und nun die börsen- notierte Industriegruppe A-Tec Industries AG, Wien, verkauft. Investor: Pamplona Capital Management LLP, London Art der Transaktion: IPO (Prime Standard) Epidauros Biotechnologie AG, Bernried Biotech Transaktionsvolumen: 357 Mio. Euro (MarketCap zum IPO) Investor: Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesell- Der erst im vergangenen Jahr aus den getrennten Unternehmen schaft AG, Jena SAF und Holland fusionierte Konzern erwirtschaftet mit Achsen Art der Transaktion: Trade Sale und anderen Komponenten für Anhänger, LKW, Busse und Cam- Transaktionsvolumen: 8,8 Mio. Euro (Unternehmenswert) pingfahrzeuge einen Umsatz von zuletzt 780 Mio. Euro. Investor Epidauros bezeichnet sich als pharmakogenetisches Auftragsins- Pamplona hat sich im Zuge des Börsengangs von weniger als ei- titut mit einem Schwerpunkt im Bereich klinischer Genotypisie- nem Drittel seiner Anteile getrennt und damit rund 45 Mio. Euro rung nach höchsten Qualitätsmaßstäben. Investor DEWB, seit erlöst. Der Börsenwert der übrigen Anteile, entsprechend rund ei- dem Jahr 2000 an Epidauros beteiligt, hat seinen 75,4%-Anteil für nem Drittel des Grundkapitals, beträgt aktuell rund 90 Mio. Euro rund 6,6 Mio. Euro – basierend auf einem Unternehmenswert von SF-Chem AG, Pratteln (Schweiz) Chemie 8,8 Mio. Euro – an die holländische Tochter der US-amerikani- schen Clinical Data Inc., Newton, veräußert. Investor: Capvis Equity Partners AG, Zürich Art der Transaktion: Trade Sale HT Troplast GmbH, Troisdorf Kunststoffe Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Investoren: Advent International, Boston, The Carlyle Group, SF-Chem ist auf Schwefel- und Chlorchemieprodukte spezialisiert. Washington Capvis hatte das Unternehmen 2004 von den Chemie-Konzernen Art der Transaktion: Verkauf an Finanzinstitution Syngenta AG, Basel, und Clariant International Ltd, Muttenz, im Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Zuge eines Management Buyouts erworben und nun an das etwa

66 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de

Gründerfonds Bielefeld/Ostwestfalen gleich große Spezialitätenchemie-Unternehmen CABB GmbH, Sulz- bach am Taunus, veräußert. Dieses schwingt sich damit nach eige- Fokus: Venture Capital/Seedfonds nen Angaben zum europäischen Marktführer chlorierter Zwi- Volumen: 10 Mio. Euro schenprodukte auf. Status: Start Der Gründerfonds Bielefeld/Ostwestfalen ist einer von insgesamt SKS Stakusit GmbH, Duisburg Bauzulieferer sechs regionalen Seed-Fonds in Nordrhein-Westfalen, an denen Investor: Arques Industries AG, Starnberg sich die NRW.Bank, Düsseldorf, führend beteiligt hat. Der von der Art der Transaktion: Trade Sale eCapital New Technologies Fonds AG, Münster, verwaltete Fonds Transaktionsvolumen: 17 Mio. Euro wird in den nächsten fünf Jahren rund 10 Mio. Euro in junge und SKS Stakusit stellt Rollladen- und Insektenschutzsysteme her. Ar- wachstumsstarke Unternehmen aus der Region investieren. ques hatte das Unternehmen im Jahr 2005 für eine Mio. Euro über- High Tech Venture Partners GmbH, Frankfurt nommen. Fokus: Venture Capital SKW Stahl-Metallurgie Holding AG, Chemieindustrie Volumen: 100 Mio. Euro Unterneukirchen Status: Start Investor: Arques Industries AG, Starnberg High Tech Venture Partners hat angekündigt, über den von der Ge- Art der Transaktion: Aktienverkauf sellschaft verwalteten Fonds Direct VC Investment GmbH in den Transaktionsvolumen: 10 Mio. Euro nächsten Jahren 100 Mio. Euro in Unternehmen in der Seed- und Das Spezielchemie-Unternehmen SKW notiert seit Dezember 2006 frühen Expansionsphase zu investieren, die mit innovativen Tech- im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse. Investor nologien, Produkten und Geschäftsmodellen ein überdurch- Arques hat seinen verbleibenden Anteil von 50,3% vollständig bei schnittliches Wachstumspotenzial aufweisen. Das Kapital hat Da- institutionellen Investoren platziert und mit der Transaktion einen niel Hopp, der Sohn des SAP-Gründers Dietmar Hopp, bereitge- Bruttoerlös von 82 Mio. Euro erzielt. stellt.

Takraf GmbH, Leipzig Maschinenbau IBB Beteiligungsgesellschaft mbH, Berlin

Investor: VTC Industrieholding GmbH, München Fokus: Venture Capital Datenbank Art der Transaktion: Trade Sale Volumen: 30 Mio. Euro Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Status: Start Takraf ist spezialisiert auf die Bereiche Tagebautechnik, Massen- Die IBB hat einen neuen Venture Capital-Fonds aufgelegt, der spe- gutumschlag und Hafen- und Krantechnik und erwartet im laufen- ziell in Berliner Unternehmen aus kreativen Bereichen wie Medien, den Jahr einen Umsatz von rund 200 Mio. Euro. Die Beteiligungsge- Computerspiele, Musik, Entertainment, Werbung und Design sellschaft VTC, erst im vergangenen Jahr bei Takraf eingestiegen, investieren soll. Die insgesamt 30 Mio. Euro des Fonds Venture Ca- hat das Unternehmen nun die italienische Tenova verkauft. pital Kreativwirtschaft Berlin stellen je zur Hälfte die Investitions- bank Berlin und der Europäische Fonds für regionale Entwicklung Team BS Management Personaldienstleistungen bereit. Holding GmbH Sachsen LB Corporate Finance Holding GmbH, Investor: Granville Baird Capital Partners Advisers Ltd., Hamburg Leipzig Art der Transaktion: Trade Sale Transaktionsvolumen: 71 Mio. Euro Fokus: Wachstumsfonds/Osteuropa Team BS ist ein Anbieter von Zeitarbeits- und weiterer Personal- Volumen: 10 Mio. Euro dienstleistungen und erzielte zuletzt einen Umsatz in Höhe von Status: Start rund 55 Mio. Euro. Granville Baird hatte das Unternehmen im Jahr Der Osteuropa-Wachstumsfonds stellt mittelständischen Unter- 2004 gemeinsam mit dem Management erworben und nun für ei- nehmen aus Sachsen Finanzierungshilfen in Form von stillen und nen Gesamtpreis von 71 Mio. Euro an den Zeitarbeitskonzern direkten Beteiligungen bereit, damit diese Expansionen in die stark Randstad veräußert. wachsenden Märkte Osteuropas vorantreiben können.

[email protected] New Funds Der Deal-Monitor entsteht mit CBR Management GmbH, München freundlicher Unterstützung des

Fokus: Buyout Volumen: 200 Mio. Euro Status: Closing CBR Management hat den Buyout-Fonds Equivest II mit einem Volumen von 200 Mio. Euro geschlossen. Der neue Fonds soll die Strategie des Vorgängerfonds fortsetzen und in mittelständische Unternehmen im deutschsprachigen Raum investieren, die Buy- and-Build-Strategien ermöglichen.

68 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de

Soeben erschienen

Gerade jetzt, da die Branche erstmals analysiert anschließend die Risiken. Interessant ist auch seit langem Gegenwind verspürt, bietet das Folgekapitel über Dachfonds, wo der Schwerpunkt auf sich „Private Equity: Rendite, Risiko und der empirischen Rendite- und Risikostruktur liegt. Viel Markteinflussfaktoren“ als Lektüre an. In Aufmerksamkeit dürfte ebenfalls das achte Kapitel erfah- einem umfassenden Einstieg erläutert ren, wo der Autor der Frage nachgeht, welche Faktoren Christian Diller erst die Charakteristika die Rendite eines Private Equity-Fonds beeinflussen. Was von Private Equity, dann die Grundla- die Dissertation Christian Dillers wertvoll macht, ist die gen zur Performancemessung. Der für breite empirische Basis von 777 europäischen Private Investment Professionals spannende Equity-Fonds. Erschienen im Uhlenbruch Verlag, 310 Sei- Teil beginnt im fünften Kapitel: Zuerst untersucht Diller ten, 79 Euro. die Performance von Private Equity auf Fondsebene und

Events

Datum & Ort Veranstalter Event

3.-5.10.2007 EVCA „Venture Capital Forum“ u. a. Auswirkung der Globalisierung auf das Venture Capi- Stockholm www.evca.com tal-Model, Public Equity-Markt. Kosten: 2.295 Euro zzgl. MwSt. – Ermäßigungen möglich.

8.10.2007 Business Angels Netzwerk „Business Angels Tag“: mit Verleihung der „Goldenen Nase“ an den „Business Angel Halle an der Saale Deutschland e.V. des Jahres“. Teilnahmegebühr Gesamtveranstaltung : 270 Euro zzgl. MwSt www.business-angels.de

10.10.2007 Aurelia Private Equity GmbH „Aurelia Stammtisch“: Treffpunkt für die hessische Venture Capital-Szene. Datenbank Frankfurt www.aurelia-pe.de Teilnahme kostenfrei.

15.10.2007 Euroforum „Private Equity Forum“: Private Equity zwischen guten Deals und schlechten Düsseldorf www.handelsblatt.com/pe-forum Schlagzeilen. Kosten: 499 Euro zzgl. MwSt.

16.10.2007 IDG „Demo Germany“: Teilnahme: 600 Euro, für Journalisten und Mitarbeiter von München www.idgevents.de Werbeagenturen kostenlos.

16.10.2007 Swiss Equity magazin „Swiss Equity Fair“: Treffpunkt für Wachstumsunternehmen und Investoren. Zürich www.equityfair.ch Teilnahmegebühr: 490 CHF.

24.-26.10.2007 IIR Deutschland GmbH „M&A-Finanzierung 2007“: Themen u. a. Börsenboom und Fusionsfieber, Rating Frankfurt www.ma-finanzierung.de einer M&A-Finanzierung. Kostenpunkt: 2.795 Euro.

26.10.2007, München IT-Management-Beratung Corpo- „IT-Outsourcing Convention“ zum Thema Chancen und Risiken beim IT-Outsourcing. 29.10.2007, Köln rate Quality Kostenfreie Teilnahme. 1.11.2007, Frankfurt www.fit4sourcing.de

30.10.2007 Bundesverbandes Alternative In- VI. Jahresforum „Alternative Investments“ in Zusammenarbeit mit der Deutsche Börse Frankfurt vestments e.V., www.bvai.de AG und der Eurex AG. Teilnahmegebühr: 750 Euro, 600 Euro für BAI-Mitglieder.

1.11.2007 Best Excellence Rhein Main „Best Excellence Veranstaltung Unternehmensfinanzierung“: Chancen und Herausforde- Frankfurt www.best-excellence.de rungen für junge Unternehmen. Teilnahmegebühr: 150 Euro.

5.-6.11.2007 Euroforum Deutschland GmbH „11. Münchner Venture Capital Tagung“ mit Themen wie Betrachtung der deutschen München www.vc-pe.de Venture Capital-Landschaft. Teilnahmegebühr: 1.699 Euro

5.-7.11.2007 Terrapinn „Pension Fund Investment World“ u. a. Forum über Strategien von Beratungsunter- Berlin www.terrapinn.com nehmen mit Fallbeispielen. Teilnahmegebühr für drei Tage 679 Euro.

8.11.2007 Fraunhofer Venture Gruppe „Investmentforum 2007“: Leitidee Energie – aktuelle Trends bei Fraunhofer Spin-offs München www.venturecommunity.de Teilnahmegebühr: 95 Euro

70 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de Zitat des Monats

„Die Finanzierung des deutschen Mittelstands ist nicht gefährdet.“

Klaus Kubbetat, Regionalvorstand der Commerzbank AG, bei der 3. Fachkonferenz Eigenkapitalfinanzierung am 4. September in Frankfurt als Antwort auf Medienberichte, die angesichts der Subprime-Krise eine neuerliche Kreditklemme in Deutschland prophezeiten.

Impressum Ausblick Das VentureCapital Magazin 11/07 erscheint am 26. Oktober Datenbank

Schwerpunktthemen: Finanzierungstrends im Mittelstand/Unternehmensnachfolge/ Regenerative Energien & Wasser 8. Jahrgang 2007, Nr. 10 (Oktober)

Verlag: GoingPublic Media AG, Bahnhofstr. 26, 82515 Wolfratshausen Tel.: 08171-419650, Fax: 08171-419656, e-Mail: [email protected], Internet: www.vc-magazin.de

Redaktion: Andreas Uhde (Chefredakteur), Mathias Renz, Markus Hofelich, Torsten Paßmann, Silke Schneider

Mitarbeit an dieser Ausgabe: Dr. Martin Ahlers, Dr. Lars Behrend, Volker Deibert, Werner Dreesbach, Bernd Frank, Prof. Dr. Wilhelm Haarmann, Daniel Haas, Peter Kabel, Michael Keller, Marc Kley, Dr. Andreas Kuckertz, Jana Riedel, Kai Schadbach, Dr. Ralf Schnell, Georg von Stein, Falk F. Strascheg, Wolfgang Suttner, Roderich Widenmann

Gestaltung: Silke Schneider

Anzeigen: An den Verlag. Gültig ist Preisliste Nr. 4 vom 1. November 2006

Anzeigen: Karin Hofelich, Claudia Kerszt, Johanna Wagner, Tel.: 08171-419636, Fax 08171-419656

Erscheinungstermine 2007: 26.01. (2/07), 23.02. (3/07), 30.03. (4/07), Märkte & Zahlen 27.04. (5/07), 25.05. (6/07), 29.06. (7/07), 27.07. (8-9/07), 28.09. (10/07), 26.10. (11/07), 23.11. (12/07), 14.12. (1/08) – Die neue PwC-Studie zu Private Equity und Mittel- Sonderausgaben: 07.07. (Tech-Guide 2007), 20.10. (Start-up 2008) stand Preise: Einzelpreis 12,50 Euro, Jahresabonnement (11 Ausgaben zzgl. Sonderausgaben) 148,00 Euro (inkl. Versandkosten und 7% Mwst.) Early Stage & Expansion Abonnementverwaltung: GoingPublic Media AG, Bahnhofstr. 26, – Vorteile einer Pre-Merger Integration 82515 Wolfratshausen, Tel.: 08171-419650, Fax: 08171-419656, – Regenerative Energien und Wasser – [email protected], www.vc-magazin.de ein Wachstumsmarkt! Druck: Joh. Walch GmbH & Co. KG, Augsburg

Haftung und Hinweise: Artikeln, Empfehlungen und Tabellen liegen Mittelstand/Buyouts Quellen zugrunde, welche die Redaktion für verlässlich hält. Eine Garan- – Unternehmensnachfolge im Fokus – wie weit tie für die Richtigkeit der Angaben kann allerdings nicht übernommen werden. Bei allen eingesandten Beiträgen behält sich die Redaktion Kür- Theorie und Praxis auseinanderklaffen zungen oder Nichtabdruck vor. – Post M&A-Schiedsverfahren Nachdruck: © 2007 GoingPublic Media AG, Wolfratshausen. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbe- Private Equity-Dachfonds halten. Ohne schriftliche Genehmigung der GoingPublic Media AG ist es nicht gestattet, diese Zeitschrift oder Teile daraus auf photomecha- – Fondsportrait: BVT Private Equity VI nischem Wege (Photokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen. Unter dieses Verbot fallen auch die Aufnahme in elektronische Datenbanken, Inter- Entrepreneurship net und die Vervielfältigung auf CD-ROM. ISSN 1611-1710, ZKZ 53974 – Rückblick auf den Business Angels-Tag in Halle – Case Study: Max-Tec

www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 10/2007 71

People

Wechsel in der Geschäftsführung des mittelständischen Buyout-Hauses Argantis

Robert Stein (Foto) ist neuer Managing Director der Argantis GmbH in Köln und bildet gemeinsam mit Fritz Graf von der Schulenburg die Geschäftsführung des auf mittel- ständische Beteiligungen spezialisierten Investors. Bis 2006 gehörte Stein der 3i Deutschland GmbH an, zuletzt als Mitglied der Geschäftsleitung und Partner sowie als Leiter des Bereichs Wachstumskapital und Gründungspartner des globalen 3i Growth Capital Fonds. Steins Vorgänger bei Argantis, Michael Hildisch, schied zur Jahresmitte aus der Geschäftsführung der Gesellschaft aus.

Seit 1. September ver- tes Mitglied neben CEO Joachim Secker London tätig. Er folgt in dieser Positi- stärkt Gerald Oertel (Foto) und Hermann Weimer. Diewald, be- on auf Ralf Hofmann, der das Unter- als Managing Director reits seit 2003 bei den Mainzern, wird nehmen verlassen hat. die Frankfurter ECM die Bereiche Strukturierung, Risiko- Equity Capital Manage- controlling und Joint Ventures ver- Die IBB Beteiligungsge- ment GmbH. Oertels vor- antworten. sellschaft mbH verstärk- herige Arbeitgeber wa- te diesen Sommer ihr ren die ebenfalls in Frankfurt ansässi- Mitte Juli übernahm Gero Team gleich um zwei gen Halder Beteiligungsberatung Parfuss (Foto) die Ge- Köpfe: Seit Juli ist Holger GmbH und ABN Amro Capital. Dar- schäftsführung der Specht (oben) Senior In- über hinaus stärkt sich ECM mit Ca- Gründerfonds GmbH & vestment Director auf millus Gurr und Daniel Hilgendorff, die Co KEG, Wien. Gemein- Teilzeitbasis, Clemens Ka- von der Robert Bosch AG respektive sam mit dem bisherigen bel seit August Senior In- KPMG wechseln. Geschäftsführer Herbert vestment Manager und Datenbank Krippner wird er den bereits ausinve- Leiter des ICT-Teams. Der Turnaround-Spezia- stierten Gründerfonds durch die Exit- Bis zur Beendigung des list AlixPartners GmbH phase führen. Gleichzeitig bleibt Par- Centennium Fonds führt Specht zu- stockte seine Geschäfts- fuss bei der Gesellschafterin des dem die Geschäfte der Centennium leitung um Christoph Wie- Gründerfonds, der BA-CA Private Capital Partners GmbH weiter. Kabel se (oben) und Dr. Elmar Ka- Equity, für Beteiligungs-, Risk- und Sa- wechselt von der Berlin Capital Fund des auf. Der promovierte nierungsmanagement zuständig. GmbH. Chemiker Kades gilt als Experte im Einkauf, zu- Bei der Hamburger Nord- Die CVC Capital Partners haben Fred letzt leitete er als COO capital Holding GmbH & Watt mit Wirkung zum 1. September das gesamte Asienge- Cie. KG verantwortet und zum Chief Operating Officer ernannt, schäft der Truck-Gruppe koordiniert Reiner Seel- er verantwortet Finanzen und Organi- der Knorr-Bremse AG. heim (oben) als neuer ge- sation. Bei der Royal Bank of Scot- Vor seinem Wechsel zu schäftsführender Gesell- land Group war Watt von 2000 bis AlixPartners reorganisierte Wiese bei schafter das gesamte 2006 Finanzvorstand; zuletzt hatte er Alcoa Global Business Services den Emissionsgeschäft der eine Reihe von Beratungs- und Pro- gesamten Einkauf des Aluminium- Gruppe. Er übernimmt ei- jektmandaten inne, u. a. im Bereich Konzerns in Europa. nen Teil des bisherigen Private Equity. Aufgabenbereichs von Gamma Capital Partners Winfried Gathmann, der Die Global Life Science verstärken ihr Netzwerk Nordcapital aus familiä- Ventures AG (GLSV) hat mit dem neuen Venture ren Gründen zum Jahresende verlässt. den Partner Dr. Stephen J. Partner Markus Wagner. McCormack in die Ge- Der Mitgründer und ehe- Markus Fischer über- schäftsführung berufen. malige Geschäftsführer nimmt mit sofortiger Er trat im Mai 2006 bei von wap.at ist seit Mai Wirkung die Leitung des GLSV in Zug (Schweiz) ein und wurde 2007 mit seinem neuem Unterneh- Technology Investment im November zum Partner ernannt. men i5invest Beteiligungs GmbH als Banking Team der Vis- Inkubator tätig. cardi AG, dem er bereits seit 2004 angehört. Zuvor war er sie- Die GE Heller Bank erweiterte ihren ben Jahre im Investmentbanking der Vorstand mit Jörg Diewald um ein drit- Deutschen Bank AG in Frankfurt und

74 VentureCapital Magazin 10/2007 www.vc-magazin.de