Die Nachkommen

des

M a r t i n K e u l aus H e r b s l e b e n

neu überarbeitet 2005

nebst Bildern, Urkungen und Wappen

Τισ ποθεν εισ ανδρωϖ, ποθιτοι πολισ γδε τοκησ. Homer

Deutscher Text des griechischen Sinnspruchs: Wo und woher bist du, wo hast du Heimat und Eltern

V o r w o r t

1993 erschien dieses Büchlein in einer Auflage von 20 Stück. Eigentlich wollte ich es dabei belassen, aber dann kam ich auf die Idee eine Stammtafel dazu zu entwerfen.

Ein Exemplar hatte ich nach Herbsleben geschickt, dort hat man sich die Tafel angesehen und festgestellt, daß einige Betrachter ihre Familie darauf fanden. Die sich daraus erge- bende Korrespondenz brachte mir so viele neue Unterlagen, daß ich zunächst die Tafel neu zusammenstellen und dann natürlich auch die Nachkommen des Martin neu ordnen und an den gehörigen Platz bringen mußte.

Das dauerte eine ganze Weile, denn inzwischen hatte ich auch viele Bilder bekommen - und dann weitere erbeten - daß der zweite Versuch doppelt so viele Seiten hatte und die Stammtafel fast 2.50 Meter lang und 1 Meter hoch wurde.

So kam 1996 eine weitere Zusammenstellung zustande, die allen Beteiligten, denen ich für ihre Mitarbeit herzlich danke, zugestellt wurde.

Inzwischen kommen im Laufe der Jahre immer wieder neue Daten und Erkenntnisse zu- sammen. Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen das ganze Büchlein noch einmal zu überar- beiten. Das geht jetzt leichter, weil ich die Bilder nicht über komplizierte Fotokopiemontagen ein- bringen muß, sondern sie direkt in den Computer eingeben und bearbeiten kann.

Es wird dies wohl die letzte Zusammenstellung sein, denn es fällt mir alles nicht mehr so leicht und die zunehmende Vergeßlichkeit erschwert die Arbeit zusätzlich.

Ich möchte nochmals allen, die mir bei der Beschaffung der Unterlagen geholfen haben, danken. Bei der Zusammenstellung im PC mit allen Schwierigkeiten hat mich Frau Daniela Schweizer seht unterstützt. Heinz-Rudolf Keil

Illingen, den 23.Juli 2005

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Die Nachkommen des Martin K e u l aus Herbsleben

Nach den Untersuchungen von Otto Keil ist die Herkunft unseres Keil' schen Geschlechts ganz unsicher, und alle Nachforschungen haben bis heute keinen Erfolg gehabt. So ist man leider nur auf Mutmaßungen angewiesen; es muß späteren Untersuchungen überlassen bleiben, durch weiteres Durcharbeiten der einschlägigen Literatur im Laufe der Zeit neue Anhaltspunkte zu gewinnen. Im Mittelalter pflegte im Allgemeinen der Name eines Geschlechtes drei Deutungsmöglich- keiten zu haben, entweder waren der Herkunftsort oder eine besondere Charaktereigen- schaft Anlaß zur Namensgebung oder aber eine Verknüpfung mit dem Beruf oder Stand.

Für die Herkunft aus einer bestimmten Ortschaft gibt es mehrere Anhaltspunkte. Ein Ort Keila liegt südsüdöstlich von Pößnek in Thüringen; irgendwelche Beziehungen waren bisher nicht nachzuweisen. Ebenso waren bisher keine Unterlagen für den Ort Keula in der Nähe von Muskat in der Niederlausitz zu finden. Die größte Wahrscheinlichkeit als Herkunftsort unseres Geschlechtes ist den beiden Ortschaften Groß- und Klein-Keula nördlich von Mühlhausen in Thüringen zuzusprechen, da sie der für uns in Betracht kommenden Gegend am nächsten liegen und weil auch die älteste überlieferte Namens- form (Keul) einen Zusammenhang vermuten läßt.

Als älteste urkundlich bezeugte Form von Keula finden sich - die Form "Eul" aus dem Jahre 967 ist ganz unsicher - Eulaha (1134) und Eulaa (1178). Daraus ergibt sich, daß der in Jordan's Chronik von Mühlhausen (Jordan, Chronik I.176) unter dem Jahre 1524 genannte Hans Keula ebenso wie der angeführte Ludwig Kuhla (ebd. I.211) zweifellos zur Namenssippe im weiteren Sinne gehören. Auch der schon 1400 genannte Junghans Keule ist hier einzuordnen.(ebd. I.97).

Die zweite Deutung für den Namen Keil geht aus von geil. Geil hatte früher die harmlose Bedeutung von mutwillig, übermütig, lustig; ein Geil war also die Bezeichnung für einen lustigen, heiteren Mann, den man eben dieser Eigenschaft wegen so nannte.

Welche Unsicherheiten sich bei der Deutung des Namens "Keil"zeigen, gibt beispielsweise J.K.Brechemacher in seinem Deutschen Namensbuch an: Auf Seite 92 leitet er "Keil" von dem althochdeutschen, im 8. Jahrhundert bezeugten "gailo" ab; Seite 299 aber wird "Keil" unter dem Werkzeugnamen aufgeführt, und zwar mit folgendem Zusatz: " Der Herleitung vom altdeutschen Personennamen Gailo, Keilo (ahd. gail, keil = übermütig, lustig) widerspricht die überlieferte Aussprache mit jungem ei."

Hans Bahlow schreibt in seinem "Deutschen Namenslexikon" 1967:Keil: "Keil, Pflock" Grobian, vgl.Hartenkeil, Keilhack, Keilholz, Keilhau (mhd.kil-houwe) Werkzeuge des Holzbearbeiters (Keilhau aber auch Ortsname in Thür.). Dazu Keilpflug, Keilwagen. Keilich, auch Keulich ist diphthongiert aus Kulich, Kulig, Kügelchen.

Für einen Zusammenhang des Namens mit einer beruflichen Tätigkeit oder einem Besitztum konnte keine Unterlage gefunden werden; doch ist immerhin bemerkenswert, daß späte Humanisten den Namen sowohl mit "Keule"(Clavus, auch claviger) als auch mit "Keil"(cunaeus) in Zusammenhang gebracht haben.

- 2 - Neben dem thüringisch-sächsischen Raum gibt es in Nordbaden und überhaupt im schwäbisch-alemannischen Raum eine breite Verteilung des Namens.

Der Name Keil ist auch im hessischen häufig anzutreffen; aus Spangenberg sind mehrere Namensträger Keil bekannt. Franz Gundlach nennt in seinem Casseler Bürgerbuch einen Schneider Churt Keill 1578, ferner einen Hanns Keil von Spangenbergk 1599 und einen Balthasar Keil, Schneider aus Spangenberg 1601.Johann Kyl war vom 21.8.1503 Rentschreiber in Spangenberg 1512 Nov.16; 1515.1.11., alter Rentschreiber 1543.ll.27. Ztschr.d. Ver. f.hess. Gesch.,N.F.11.Suppl.,1895Urk..19,1503/ 04 b. Fr.Gundlach,Hess. Zentralbeh.1247-1604; Werraklöster r.1364; Lersemachers Rezessbuch im Samtarchiv; Hermanns Ungefugs Register

Im östlichen Thüringen haben sich die bäuerlichen Familiennamen in der zweiten Hälfte des 14.Jahrhunderts gebildet, wie die aus jener Zeit erhaltenen Zinsregister beweisen, und zwar, wie überall, aus Beinamen, die dann erblich wurden. Wir müssen uns also vorstellen, daß ein Bauernsohn namens Hans oder Kunz aus Keila, der in ein benachbartes Dorf einheiratete oder sich in ihm ankaufte, zur Unterscheidung von anderen Männern gleichen Vornamens im selben Dorf den Beinamen "von Keilhau" erhielt und ihn auf seine Nachkommen vererbte. Das Fürwort "von" wurde weggelassen und "Keilhau" in "Keil" verkürzt. Das kann natürlich in mehreren Fällen geschehen sein, so daß derselbe Sippenname nicht immer die Abstammung von derselben Person zu bedeuten braucht.

Weiter nach dem Merseburgischen hin begegnet uns in Zschöchergen ein noch heute lebendes Geschlecht Keil. Der älteste bekannte Vorfahr, der um 1520 geborene Hans, nannte sich noch Keule, sein Sohn Jacob wird im Kirchenbuch Zschöchergen als Keul aufgeführt, während später der Name Keil und auch einmal Keyl auftaucht.Dessen Sohn Martin ist in Zschöchergen am 31.10.1578 getauft und dort am 21.5.1628 begraben. Für unsere Ahnenfolge kommt er demnach nicht in Betracht. Sein jüngerer Bruder Christoph Keule war Bauer und Richter, heiratete am 20.Trinitatis 1612 die ebenfalls in Zschöchergen geborene Eva Barth. Auf diesen Christoph Keule läßt sich der ununterbrochene Besitz des Keil'schen Erbhofes zurückführen.

In der uns ganz besonders interessierenden Gegend im Gothaischen lebten zahlreiche Geschlechter, für die noch kein Zusammenhang untereinander festgestellt werden konnte. Johann Georg Brückner nennt in: "Ingersleben, Pfarrer No.2: Petrus Keul, ein Feind des Evangelii, vertauschet seine Pfarrstelle an Herrn Georg Beck zu Jechaburg bey Sondershausen gegen das Jahr 1527." "Ingersleben, Schuldiener No.11: Petrus Keul ist von Ohrdruff, wo er Collaborator scholae gewesen, hierher gesetzet worden. Er hat seinen Dienst 7½ Jahr verwaltet und ist den 18.April 1605 begraben worden." J.G.BrücknerSammlung verschiedener Nachrichten zu einer Beschreibung des Kirchen- und Schulenstaates im Herzogthum Gotha,Bd.1-3.,1753-1763:,

Schließlich treffen wir auf ein Geschlecht, das aus Ballstädt-Eschenbergen, nördlich von Gotha stammte und noch heute in zahlreichen Zweigen verbreitet und - wegen der Nachbarschaft zu Herbsleben - von ganz besonderem Interesse ist.

In den Kirchenbüchern von Ballstädt erscheint der Name seit 1593: Isaak, Claus usw. Am 14.4.1594 ist Christian Keil geboren, der ein Sohn des Wolff Keil, eines Bruders des Pfarrers Georg Keil, war. - 3 -

In meiner obigen Aufstellung, die naturgemäß nur einen kleinen Ausschnitt aus der gesamten Literatur bringen kann, habe ich mich bewußt auf die erste Hälfte des 17.Jahrhunderts beschränkt; denn meine Absicht ist es, die ältesten Zusammenhänge der verschiedenen Stämme, die den Namen Keul oder Keil führen, klären zu helfen. Ich glaube, daß etliche der hier noch getrennt aufgezählten Namensträger sich einmal in eine Sippe werden eingliedern lassen. Wenn ich von den schlesischen Familien, den in Österreich nachgewiesenen Namensträgern, besonders Tirol, Steiermark, (Thieme- Becker, Allgmeines Lexikon der bildenden Künstler) Oberdeutschland: Keill, Keyl, Keyll, und der im Meißen'schen vorkommenden Sippe hier absehe - bei den letzteren ist wegen der damaligen Verhältnisse ein Zusammenhang nicht auszuschließen -, schälen sich doch verschiedene Gruppen heraus: einmal der Bezirk um den Ort Keila bei Pößneck, der die Gegend um Neustadt/Orla, Schleiz, Saalfeld und Zeitz umfaßt, dann die Nordthüringer Gegend bis zum Eichsfeld und endlich Kurhessen. Ich bin davon überzeugt, daß, wenn im Laufe der Jahre ein noch größeres Quellenmaterial durchforscht, namentlich die Archive einer eingehenden Bearbeitung unterzogen sein werden, sich sicher auch ein klareres Bild über diese Frage gewinnen läßt.

Vergleicht man die verschiedenen bereits veröffentlichte Stammtafeln miteinander, fällt auf, daß die Umbildung von Keul in Keil sehr häufig vorkommt. Es besteht die naheliegende Möglichkeit, daß bei dieser Umbildung das Sachwort "Keil" entscheidend mitgewirkt hat. Tatsächlich finden sich schon sehr frühzeitig Familiennamen ähnlichen Ursprungs, die meist wohl von Hausmarken u. dgl. abgeleitet sein mögen, in manchen Fällen zunächst aber auch wohl nur Spitznamen waren. Es ist durchaus möglich, daß in den Schreibstuben des 16./17.Jahrhunderts - denn in dieser Zeit vollzog sich ja die Änderung, wie beispielsweise die Ahnenlisten der Stämme Zschöchergen, Diesbar und Neumarkt in Schlesien zeigen - statt des ursprünglichen Dorfnamens, den der Schreiber vermutlich nicht kannte oder an den er nicht dachte, der viel geläufigere Name "Keil" (der als Familienname ebensogut denkbar war) gesetzt wurde.

Wenn ich weiter oben sagte, daß die Umbildung des Namens Keul in Keil eine Folge des Thüringer Dialektes sein könnte - dagegen spricht schon die gleiche Änderung des Na- mens in den verschiedenen Gegenden Deutschlands: Zschöchergen im Merseburgischen, Diesbar im Meißenschen und Neumarkt im Schlesischen -, so erscheint der Anteil der Schreibweise der Kanzleien an der Umbildung der Familiennamen viel bedeutender als der Wandel der Aussprache. Ähnliches erleben wir ja bis in die Gegenwart hinein; es würde dann also eine Art Volksetymologie vorliegen, aber entstanden auf dem Boden der Kanzleien. Hierfür spricht ein wichtiges Zeugnis: Ende des 16.Jahrhunderts nennt sich Aegidius Keil aus Eschwege "cuneus", d.h.Keil; er denkt also bei seinem Familiennamen an dieses nützliche Werkzeug und bringt ihn damit in Zusammenhang. Die Theologen dagegen, die sich "claviger" - Keulenträger nennen, denken an die Keule, wobei sie vielleicht die ältere Namensform vor Augen haben. Diese Umbenennung paßt aber durchaus zu dem streitbaren Charakter der Gottesmänner der zweiten Hälfte des 16.Jahrhunderts. Aus einer Kirchenbucheintragung in Ballstädt läßt sich deutlich erkennen, wie es zu der Namensänderung in Kiel kam: der ursprüngliche Name war ohne Zweifel "Keil", vielleicht auch "Keul". Dieser aber erscheint latinisiert als "Kilius", wie sich der Ballstädter Pfarrer selbst in seinen lateinischen Briefen nennt; diese Namensform führte dann in der Rücküber- tragung zu "Kiel", und heute nennt sich das Geschlecht "Keil". - 4 -

Dieselbe Erscheinung zeigt sich auch bei dem in den Gothaer Bürgerverzeichnissen genann- ten Daniel K., der in den Jahren 1665 bis 1678 bald als Keul, bald als Kiel, einmal auch als Keyl erscheint. Kyl, Kyll - diese Namensform führen die Spangenberger "Keil's" zum Teil - ist in diesem Zusammenhange wohl nicht anderes als eine andere Schreibweise, da ja "y" oft für "i"gesetzt wird. Im Gegensatz hierzu hat sich ein auch in unserer Ahnenliste vorkommender Zweig aus Kyl zu Kiel entwickelt; dieses Geschlecht, in der Gegend von Rinteln an der Weser beheimatet, zeigt die Schreibweise von Kiel, Kiell. Kyl, Kyll und ist seit 1479 nachweisbar.

Das "Große vollständige Universal Lexikon aller Wissenschaften und Künste,Verlag Johann Heinrich Zedler Anno 1735" sagt unter: "Keil oder Keihl / Keyel / Keyll / Kayl / Kiel /Kyl auch Stadt-Keil genannt: ein kleiner Ort, nebst einem Schlosse und Herrschaft an dem Fluß Kyl, in dem so genannten Hellenthale in der Eifel. An.1697 hatten es nach Zeller, Topogr.Treuir.p.35 die Franzosen inne, deswegen man es auch bey der Cron Spanien anhielt, daß bei Abtretung des Herzogthums Luxemburg selbige dem Reiche nicht möge entzogen werden.“(Faber Staats-Cantzley XXVl,p.306) Von diesem Ort stammt gewiß das Adelsgeschlecht von Kayl (auch, Keylle, Keilles, Keile, Kele, Kelle, Queile, Quelles), wovon Symon, Herr v.Kayl, Ritter, Seneschall der Grafschaft Luxemburg, Lehnsträger der Herrschaft Longwy war, also auch sein Sohn Johann v.K., Ritter und Maria Aleydis und Elisabeth v.K. Klosterfrauen zu Differtingen, seine Töchter1280 und 1320. (Urkunden und Quellen Großherzogtum Luxemburg, Band 5.)

Ganz abgelehnt werden muß dagegen die Zugehörigkeit der erwähnten Familie Kol, Koel, Koil, Coil, da eine wortliche Umbildung der Buchstaben oi und o in eu und ei wohl als ausgeschlossen gelten kann. Ich füge sie nur der Ähnlichkeit wegen an; "Koil, Eckhard, Bürger zu Marburg 1290; Eckardus dictus Koil,1290.Jan.25; Eckard, Scheffe 1300-1313, oo Hila geb. Zahn, 1313-1333; ferner: Konrad 1333, Scheffe, Else1333, Eckard 1352, Wenzel 1381.(Wyß, Hess. Urkundenbuch,Band l.:Urkunde 507). Hermann dictus Zain et uxor Mechthildis, Ludovicus dictus Zain et Alheidis uxor, Eckehardus dictus Koil, noster sororius una cum uxore sua Hilla, sorore nostra, 17.Xl.1313.(Band ll.Urkunde 227;)

Einer Familienüberlieferung zufolge soll unser Geschlecht aus Feldengel stammen, eine Annahme, der auch der Archivar von Langensalza L.T.Gutbier folgt. Irgendwelche Beweise und Unterlagen sind trotz aller Bemühungen bisher aber nicht aufgefunden worden. Im ganzen Gebiet zwischen Sondershausen-Feldengel-Gotha- ist der Name Keil außerordentlich weit verbreitet, und Herbsleben liegt innerhalb dieses Bezirkes. Wenn also die Feldengeler mit den Herbslebenern eines Stammes sein sollten, so müßte ein Zusammenhang in der Zeit vor 1400 bis um 1570 nachzuweisen sein. Dort hat Friedrich Jacobus Keule, 1529-1592, nur einen Sohn Hans gehabt, der1541 geboren wurde; demnach kommt unser Martin, auch wenn es zeitlich möglich wäre, als Sohn nicht in Betracht.Wappen oder Hausmarken wurden nicht gefunden. (Siehe auch Keil, H.-R.,"Der Name Keil in Deutschland")

Seit 1400 ist bis jetzt der Name Kula in Herbsleben nachweisbar. Er erscheint erstmalig um 1400 in den Bilgebüchern und findet sich dann fortlaufend unter Abwandlung der - 5 - Schreibform bis zum Auftreten unseres Martin Keul, der unser ältester, mit Sicherheit festgestellter Ahn ist. Er ist nach dem Kirchenbuch von Herbsleben um 1572 geboren.

"1400 Kulla, Hermann mit 23 Marck; Bilgebücher 1438 Kula, Hans in Vargula (Variola) mit 3 von Herbsleben 1400 Marl: 1472 Kula, Hermann, 1 gelange Land, 1 gelange Erbland, 2 acker v.1438 wesen im rieth; Kula Lodewig, 2 acker fuldisch; 1475 Keul,Hermann mit 8 marck; v.1475 1514 dy Kulenn 19 marck; v.1514 1532 dy Kulen 12 mark" v.1532 Keyl Ulrich 2 Groschen Wachgeld Gem.Rechng. 1564/1565 Merten Keul Oberbäcker 15 Acker Land 1595/1600 Andres Keul Obermüller 3 Acker Land (A.Keul aus Trebra pachtet 1590 die Obermühle von der Gemeinde)

Merten Keul Oberbecker 15 Acker Land 1600/1611 Andres Keul Obermüller 3 Acker Land 1655 pachtet Gangloff Keul aus Tennstedt die obere Ölmühle von der Gemeinde. 1622 ist Merten Keul Heimbürge zu Herbsleben. Er hat also in Herbsleben gelebt, und es besteht keine Veranlassung daran zu zweifeln, daß seine Eltern auch schon in Herbsleben gewohnt haben. Die Kirchenbücher versagen leider, sie beginnen erst 1632. Die älteste Einwohnerliste ist ein Landsteuerregister vom Jahre1497 und Archiv Dresden befindet sich in den Archivalien von Dresden. Archivalien Der Ort "Herbisleuben" hatte danach eine zahlreiche Einwohnerschaft, Nr.289a Der Name Keul oder Keil ist darin nicht vertreten.

Geschichte des Marktfleckens Herbsleben. Heinrich Zeyss

"Herbsleben ist ein alter Flecken, dessen Vorkommen sich weit in - 6 - Urkunden bis in den Anfang des 12.Jahrhunderts zurückverfolgen läßt“. Möglicherweise gehört der Ort auch in eine Schenkung Karls des Großen im Jahre 785 zusammen mit Groß-Vargula und Tennstedt an das Kloster Fulda. Darauf lassen viele Grundstücksnamen, die „Fuldisch“ bezeichnet werden, schließen. „1415 war der Ort, wohl nicht ganz, so doch größtentheils sammt der Pfarrkirche durch eine Feuersbrunst in Asche gelegt worden...“

Das Interesse des Landgrafen Friedrich und schon seines Vaters am Aufblühen der Gemeinde zeigen zahlreiche Maßnahmen und Erlasse, sowie ein Ortsstatut und etliche Privilegien. Als im Jahre 1444 eine neue Feuersbrunst viele Zerstörungen anrichtete, erlassen die Landesherren der Dorfschaft alle Erbzinsen, Korngulden und Frohndienste auf drei Jahre.

...und das heutige Ortsbild

....Auf ein damals in Thüringen überhaupt und auch in Herbsleben betriebenes, nun ganz geschwundenes Gewerbe, das Salpetersieden, macht eine Nachricht aufmerksam: Herzog Albrecht habe 1488 den Bürger Claus Henning von Tennstedt und dessen Erben mit den ehrstätten in den Ämtern Salza, Thamsbrück, Herbsleben und Gebesee gegen einen Jahreszins von 2 Centnern Salpeter beliehen...

„....Aus der Menge der Häuser ragen zwei Thürme und drei Thürmchen hervor. Der größte Thurm ziemlich in der Mitte des Ortes kennzeichnet die mit Schindeln gedeckte Pfarrkirche, die dem heiligen Wigbertus geweiht ist, der andere mehr ostwärts gelegen, bezeichnet die Stelle des Schlosses..."

Der bekannte Chronist Andreas Toppius aus Wenigentennstedt hat auch über Toppius, Herbsleben allerlei Material in seiner "Chronica des Ambtes und Fleckens Andreas Herbstleben" gesammelt. Über die Zustände in Herbsleben zur Zeit unserer ältesten Ahnen schreibt J.G.Brückner Brückner: III.l0.36 ff. - 7 - "Es ist aber Herbsleben oder Herbstleben ein großer ansehnlicher in einer angenehmen Gegend an der Unstrut gelegener Flecken, 5 Stunden von Gotha, eben so viel von Erfurt, 3 von Langensaltza, und eine von Tennstedt entfernt....

Die Zeit von dessen Erbauung kann so genau nicht bestimmt werden. So viel ist gewiß, daß, weil die erste Kirche allda schon A.731 erbauet worden, es schon im 7ten Jahrhundert ziemlich bewohnet gewesen....

heute: Trinitates- Kirche

Wiewohl es nun mit dem Namen eines Flecken vorlieb nimmt; so hat man doch Merckmale, daß es in alten Zeiten eine Stadt könne gewesen seyn... Die Bequemlichkeiten dieses Orts sind mancherley. Die natürlichen sind, nebst der guten Lage, eine gesunde Luft, ergiebiger Boden, und gutes Wasser...... die gantz nahe an den Häußern und Gärten vorbey fliessende Unstrut gibt zwar allerhand Vortheil.... Doch verursachet auch deren öftere Austretung vielmals grossen Schaden... Sonst ist die Unstrut ein mittelmäßiger Fluß, dessen größte Breite ohngefehr 40 Schuh hieselbst austragen möchte... Ausser dem giebt es auch viele Handwerker, als Fleischer, Becker, nemlich 2 Hauß-Becker, und 2 Weiß-Becker,.....

- 8 - Es hat aber auch Herbsleben viele schwere und traurige Fälle durch große Wasser-Fluthen, Krieges-Noth, Brand und Pest erfahren.... Es hat den Herbstlebern auch an Brandschäden nicht gefehlet. A.1415. haben dieselben einen großen Brand erlitten, dessen sich in etwas zu erholen, Landgraf Friedrich sie mit dem Schenck-Keller begnadigt und fremdes Bier einzuführen verboten hat.

A.1627.den 21sten May ist durch einen Reuters-Jungen Namens Georg Völcker in Hanß Molhelms Hauß Feuer entstanden, wodurch das Schloß, derer eingesessenen von Adel 4 Wohnhäußer,die Niedermühle, das Schenck-und Brau-Hauß,

Rathaus

130 gemeine Häußer im Nieder-Dorffe, beneben Scheuren und Ställen,von der Kirche an bis zum Niederthore, in die Asche gelegt worden. Der Thäter ward noch selbigem Abend angetroffen, hernach zu Gotha gefoltert und weil er, daß er es vorsetzlich gethan, nicht überwiesen werden können, des Landes verwiesen.

Als 1640. Hanß Christoph von Königsmarck, Schwedischer General-Major, sein Hauptquartier zu Herbsleben hatte, kam in seinem Logis Feuer aus und verzehrte 95 Wohnhäuser.Nach der Zeit ist zwar verschiedentlich Feuer in dem Ort ausgekommen, aber jedesmal, unter göttlichen Beystand bald gelöscht worden.

Endlich ist auch Herbsleben durch Pestilenz und andere gefährliche Kranck- heiten öfters heimgesucht worden. A.1613 sturben an der Pest 482, A.1625.75, A.1626. 297, A.1635. 511, A.1636. 180 Personen....

Die ärgste Begebenheit geschah 1640, da der Schwedische Feldmarschall Johann Banner Herbsleben gäntzlich ausplündern und alles Vieh weg- treiben, die Weibs-Personen schänden und die Manns-Personen mit allerhand Henkers-Martern peinigen lassen....

Durch die verschiedenen Brandschatzungen und Überschwemmungen verarmte die Bevölkerung immer stärker und es kam zu sehr traurigen Wohnungsver- hältnissen. So ist es möglich, daß ein Teil der Bevölkerung auswanderte.

- 9 - Der Ort Herbsleben liegt in einer etwa 6-7 km breiten Talmulde,welche von Albert Kayser, Westen nach Osten von der Unstrut durchflossen wird.... Bauer in Herbs- leben, schreibt ...Aber noch ein vorgeschichtliches Kulturdokument muß hier Erwähnung für die Heimat- finden, welches vielleicht noch weit in die Bronzezeit hinein reicht, nämlich kunde eine Wallburg, die Tretenburg genannt.... d.Kreises Noch in geschichtlicher Zeit wird dieselbe im 12.Jahrhundert als Sitz des Gotha: Landgerichts erwähnt...

...Urkundlich läßt sich feststellen, daß die ersten Gebieter über Herbsleben die Grafen von Henneberg waren, welche den Ort als Kaiserliches Lehen besaßen. Von 1144 werden in Urkunden die Herren von Herverisleyben genannt...

...Herbsleben war in alten Zeiten dicht bebaut, die Straßen waren sehr eng und das Dorf hatte mehr einen städtischen Charakter. Geschützt war es durch eine Mauer und an der nördlichen Seite durch die Unstrut. Unterbrochen war die Mauer durch drei Tore...... Die Bevölkerungszahl hat in früheren Jahrhunderten immer zwischen 1300 und 2000 geschwankt. Trotz erheblicher großer Geburtenzahl wurde die Be- völkerung immer wieder durch schwere Seuchen dahingerafft. Pest und Cholera forderten ihre reichlichen Opfer...... Unglücksfälle und sonstige Heimsuchungen haben den Ort nie recht zur Ruhe kommen lassen. Mehrere große Brände in den Jahren 1415, 1444, 1627 und vor allem 1818 verwüsteten den Ort...

...An Kriegsdrangsalen hatte die Gemeinde wegen ihrer Lage zu allen Zeiten viel zu leiden gehabt. Kaum ein Krieg ließ sie in Frieden...

...Auch die Unstrut verursachte im Laufe der Jahrhunderte fast in jedem Jahre durch ihre Überschwemmungen großen Schaden. Erst 1817 und 1864 machte die Gemeinde durch Eindeichung dem ein Ende...

...Wenn auch die Bevölkerung in der Hauptsache Landwirtschaft betreibt, so sind doch Handwerk und Gewerbe zu allen Zeiten reichlich vertreten gewesen...

Wo nun die vor Beginn der Herbslebener Kirchenbücher nicht mehr auf- gezeichneten Namensträger verblieben sind, ob ausgestorben oder ausgewandert, läßt sich nicht feststellen.

Außer unserem Martin Keul erscheint ab 1632 nur noch die aus der Land- gemeinde Bienstädt zugewanderte Familie des Hans Keul. Über das weitere Schicksal dieses Hans Keul ist nichts bekannt. 1632 war er nach dem Seelenregister verstorben. Auch hier ist ein Nachweis des Zusammenhanges mit den Feldengelern nicht zu führen. 1641/42 wird ein Heinrich Keul, auch Keull geschrieben, von Beruf Zim- mermann, erwähnt. Ob dieser Heinrich ein Bruder des Martin war, ist bisher nicht geklärt.

Leider war es bisher auch nicht möglich, über die damaligen Vorgänge in der engeren Familie mehr zu erfahren, da die Akten des Staatsarchives in Gotha noch nicht eingehend durchgesehen werden konnten. Diese Untersuchung muß noch nachgeholt werden. Soweit aus den Kirchenbüchern in Herbsleben etwas festzustellen war, ist es - 10 - durch die liebenswürdige Unterstützung des Pfarrers Wirth, der selbst ein Nachkomme der Euphrosyne, Tochter des Hans Keil ist, geschehen.

Ungeklärt bleibt die Nachkommenschaft des Sohnes des Feldschers und Gastwirts Hans Michael Keil, Ernst Gotthard, der am 26.Febr.1715 in Herbsleben getauft wurde. Es ist nicht bekannt, ob er geheiratet hat.

Die Familie des Bürgermeisters von Langensalza Johann Martin Keil soll nach einer Überlieferung in der Familie von unserem Stamm sein. Es hat sich bisher aber kein Beweis dafür finden lassen. Wenn diese Annahme berechtigt wäre, so könnte eigentlich nur dieser Ernst Gotthard dafür in Betracht kommen. Weitere Ermittlungen müssen die Zusammenhänge klären. Aus diesem Stamm kommt der Begründer der bekannten Zeitschrift "Die Gartenlaube", Viktor Keil, * 5.Xll.1816, der sich in den damaligen innenpolitisch bewegten Zeiten um 1848 einen Namen gemacht hat.

Es tauchen die verschiedensten Nachrichten auf, die aber nur mit Schwie- rigkeiten oder gar nicht in das Bild einzufügen sind:

"jung Hans Keula; ald Hans Keula,smedt; mertin keula; Herman kula; Hermann Landsteuerreg. keula; Hans Vlrich" 1497 Staats- arch. Dresden Vll.D.2e-3r. B.281a.S.3b "Hans Keuel in der Pfarrgasse" Steuereg.1561 Herbsl.St.Arch. Weimar 1564/65: Keyl,Ulrich mit 2 Groschen Wachgeld; Gemd.Rechng. 1568/69: Keyl,Ulrich (ohne nähere Angaben). Herbsleben. 1579 Oktober 31 Jacob Keilen Sohn Martin getauft Taufreg.1579 1586 wird ein Oberbäcker Georg Kaill genannt - Verz.d.Büchsen schützen Herbs- leben, St.Archiv Gotha, Geh.Arch WWS,1,Nr.1b Es erscheint ein Merten Keul, Oberbäcker, 15 Acker Land; Andreas Keul Gemd.Rchng. pachtet, aus Trebra zugewandert, 1590 - 1595

1611die Obermühle; Andreas Keul, Obermüller, 3 Acker Land, 1622 wird er als Heimbürge genannt, d.h.ihm wird ein Amt vertraut, das im allgemeinen nur Einheimischen zuerkannt wurde; daraus darf der Schluß gezogen werden, daß mindestens sein Vater schon in Herbsleben ansässig war. 1602: "Marthen Keil de Rasnitz (viell. Rassnitz, Pfarramt KB Herbsl. Weßmar) Traureg.1602 pre Severino, Gerdraut, Hanß Strofern von Hallerelicta vidua. 1611: Dom.9.Trinitatis Merten Keil mit Anna Wegs, Burkhart Wegs Tochter, ebd.Traureg. proclamiret und getraut. 1611

Aus dieser Ehe stammen wahrscheinlich folgende Kinder: KB.Herbsl.Ster 1614 d.1.Mäez: Marten Keil eine Tochter mit Namen Margarethe getauft. bereg.1628, 1616, am Tage Johannes des Apostels Merten Keyl eine Tochter Anna getauft; Nr.7 1621 Merten Keilen zu Zweimen den 4.Februar ein Sohn getauft Valentinus. 1628 Martinus Keil zu Zweimen den 21 Mai mit Leichpredigt begraben. 1655 pachtet Gangloff Keul aus Tennstedt die obere Ölmühle von der - 11 - Gemeinde.

Sechs Generationen haben nachweisbar in Herbsleben gelebt. Mit meinem Ur- ur-Großvater Heinrich Wilhelm Keil sind die Namens-Beziehungen zu Herbsleben erloschen.

Stammfolge K e i l

V o r b e m e r k u n g In jeder Generation werden die einzelnen Ahnen mit A,B,C...bezeichnet. Die Nachkommen werden mit kleinem a,b,c, ...und weiter absteigend mit Zahlen gezeichnet. Seinen Platz auf der Stammtafel findet er entsprechend der Verschlüsselung (Spalte 2) unter seiner Kennziffer. Hier bezeichnet die römische Zahl die Generation, und die arabische den Platz in dieser Generation. Über die Tafel lassen sich die Zusammenhänge leichter erkennen.

Der 1586 im Verzeichnis der Büchsenschützen im "Ander Vierttell" genannte Oberbäcker Georg Kaill könnte der Vater des Martin gewesen sein. Wenn er der Bruder wäre, müssten beide Bäcker im Oberdorf Brüder gewesen sein. Ein weiterer Nachweis läßt sich nicht führen. Es gab zu diesem Zeitpunkt 4 Bäcker, davon 2 Weißbäcker, in Herbsleben. Es gab auch eine obere und eine untere Backhausgasse. Die obere Backhausgasse gibt es noch.

Das obere Backhaus heute

Berechtigung des Oberbackhauses zu Herbsleben zum Brodbacken auf Staatsarch.Gotha feilen Kauf. 1580/81: Geh.Arch.T.T.l VNr.16d. Margaretha Spangenberg Wwe.und Oberbäcker und ihr Sohn beklagen sich über Michel Scherel, Befehlighaber zu Herbsleben, weil er ihnen das Brodbacken auf feilen Kauf nicht gestatten will.

Als vorherige Besitzer des Backhauses werden genannt:(1525) Hans Buffleben "als Herzog Georg zu Sachsen und der Landgraf zu Hessen vor Mühlhausen gezogen"(1540) Hans Wolframb "12-15 Jahre nachher" Hermann Wolframb "vor 3 oder 4 Jahren ungefähr, in der nächsten Teuerung"

- 12 - Als Zeugen treten auf die Herbsleber Einwohner: 1. Joachim Wehnat ) die bezeugen, das obere 2. Albrecht Wucher ) Backhaus habe von jeher das 3. Michael Ellinger ) Backrecht umfeilen Verkauf 4. Hanns Grohe ) gehabt, auch jeder Nachbar, 5. Hanns Fleischer ) aber nie eine Abgabe dafür 6. Joachim Hoffmann ) bezahlt.

9.6.1581 weist die Regierung in Coburg den Amtsverweser in Gotha an, die Sache wie folgt zu schlichten: Wenn die Zeugen bei ihren Aussagen bleiben und sie mit einem leiblichen Eid bestärken, soll das Oberbackhaus ohne fernere weitläufige Rechtfertigung bei dem Gebrauch bleiben, jedoch künftig

1.) auch von jedem Trog Kaufbrot sowohl als von dem Brot für die anderen Einwohner die Gebühr (1/2 Brot) entrichten, 2.) die"ufn Kauf gebackenen Brote allewege zeichnen", damit sie von den anderen Ofen-oder Teil-Broten erkennet, auch aufgezogen und gewogen und dadurch niemand vernachteilt werden möge," 3.) "die Inhaber dieser Backhäuser sollen schuldig und verpflichtet sein, nicht allein in den teuren Jahren (Wie bisher), sondern jederzeit, wann es die Noth erfordert uf feilen Kauf zu backen"

Erb-Register des Amtes Herbsleben 1584 Staatsarch.Gotha Cammer Insge- Bl.21 Unteres Backhaus Martin Kriegs Witbe vnd beyde Söhne Wolf mein Cap.l,Tit.l und Eobanus, jam Secundus maritus Bastian Bilhardt jjjj (Pfg.) ) vom Vndern Backhausze ) j Hun ) j scheffel Gersten von 1 sottel Wieszen

Bl.66 Zacharias Leuwings Witbe j von 1 Virtel Ackers Wieszenlandt q.Claus Weidenblats jj scheffel Gersten von 1 Acker vor der Wieszen q. Vlrich Keils

Vol.lll. Es hat in Herbsleben im Oberdorf und im Unterdorf je zwei Backhäuser gegeben.

Amt Herbsleben/ So zum Fürstl.Amt Gotha Staatsarch.Gotha gehört/Anschlag,Einkommen und andere dasselbe betreffende Cammer Insge- Urkunden und Nachrichten 1640 - 1646. mein Cap.l,Tit. l,14

Herbsleben und Fahner Einkünfte betr. Pd.5.Sept.1648

Extrahirt Länderey Verzeichnüsz aller und ieder stücke der Kerstlingerodischen Frey-Erbe-Vndt Bauren-Länderey, so nicht vnter dem Ritterguthe Herbszleben begriffen oder verkauft seindt.

(Nota: der vor den Stücken befindliche Buchstabe bedeutet: - 13 - ( G Gleichens länderey ( K Knoblochs länderey ( Q Quentins länderey

(Bey den Vbrigen ist der Vorige besitzer mehrenteils genennet.)

Oberfeldt

Bl.2a. ½ Agr. vber diesem Wege fuit Mertin Keulens 1 Agr. stöst nicht gar auf den Teichborn fuit Merten Keulens 2 Agr. eine gelengen fuit Quentins vnd Keulens vber bemelten Wege (Gothaer schleifWege) Bl.2b. 2 Agr. eine gelengen fuit Merten Keulens beszer aus warts

Bl.3b. 2½ Agr. an einem Querichflecke fuit Merten Keulens im Gebeser Felde (Sa.agrotum im Oberfelde 81¾ Agr.)

Im Mittelfelde.

Bl.3b. 7 Agr. eine Gelengen fuit Quentins, Gleichens und Keulens vnter diesem Wege (Tölsteter Wege) 1 Agr. in der fortersten Balschlitten fuit Mertin Keu lens 1 Agr. gegen diesen 2 Agr.(vber dem Dachwiger We ge) fuit Merten Keulens 1½ Agr. beszer auswarts fuit Mertin Keulens (Sa. agro tum im Mittelfelde 80 3/4 Agr.)

Folget Niederfeldt.

Bl.5a. 3½ Agr. am Erffurt.Wege fuit Mertin Keulens 2 Agr. am Erffurt.Wege fuit Märten Keulens stöst auf die Margk (Sa.agrotum im Niederfelde 97¾ 1/ Agr.) (soll heiszen: 97.7/8 Agrotum)

Summa Summarum aller Feldländerey 259.3/4.1/8 Agr.(s.o)

S t a m m f o l g e

K E I L, Martin, * um 1572, # Herbsleben 8.X.1638, Oberbäcker (ver- I/1 mutlich der Bäcker in der Oberstadt "im Oberbackhaus", denn es gab mehrere Bäcker), 1622 Heimbürge (ein Amt, das im allgemeinen nur einem Einheimischen zuerkannt wurde. Also war vermutlich schon der Vater hier ansässig); oo vor 1632 Christine N.,* um 1598, # Herbsleben 12.Xl.1666, (ooll. ebd.9.ll.1640 Hieronymus Reichardt aus Tröchtelborn, * um 1604, # Herbsleben 22.VIII.1670).

- 14 - Es ist nicht erwiesen, ob Martin Keul mehrmals geheiratet hat und aus welcher Ehe dann die beiden uns bekannten Kinder stammen.

1638 Oktober: Sterbereg.l. "D.8.hj.Martin Keullen cum sermone.....aetat.66." pag. 34, 1638, No.59

1640 Februarius: Traureg.l.pag "D.9.hj.Hieronymus Reichardt von Dröchtelborn und 10 No.3. Christina Keiln, Martino Keiln Sel.Rl.copuliret worden". Jg.1640

Bl.314b. Seelen- Hieronymus Reichart 48 aet., agric. Register von Christina uxor 54 aet. Herbsleben Hans Keil filius 19 aet. agric Staatsarch. Catharina Keulen Rel. 34 aet. (geb.Rosenzweig) Gotha Ober- Joachimus filius 16 aet. discip. (* 8.l.1634) Consist. (Die Zahl 16 ist sehr deutlich geschrieben, muß aber trotzdem wohl Loc.19,Band 10 heißen, was auch zu dem Alter der folgenden Catharina besser Nr.36; Kirch. passen würde!) u.Schul- Bl.318a. Visit. Hans Böhme 30 aet. agric. Herbsleben Ambolonia uxor 29 aet. Anna Maria filia 7 aet. discip. Martha filia 4 aet. Joh.Joachimo filius 1 aet. Catharina Keulen 8 aet. discip. (letzterer Name ist in ganz verblaßter Tinte, anscheinend nachträglich beigefügt, aber in gleicher Handschrift wie das übrige!).

Des Gerichtshalters zu Herbsleben erstatteter Bericht Geh.Arch. 1. die Erbbücher Gotha G.G. 2. die Grentzen item die gemeinen Güther llc.Nr. 15 3. die Mühlen und die Feuerstedte und Anzahl der Mannschaft betr. 1655 4. Grenzsachen mit den vom Adel betr.1655 Febr.10.

...Nun folgen die Inwonere vndt Mannschafft sambt derselben wonung vnd feursteten, wie dieselben beschaffen: Herbsleben : Hieronymus Reichert wonet inn der scheüne, ist aber vnterschieden, vndt hat eine feurmauren... (Wohnung und Scheune waren unter einem Dach, aber durch eine Feuermauer abgeteilt. Mehr Einwohner hausen damals einfach in der Scheune mit dem Vieh zusammen! Daher die häufigen Brände und die immer größere Verarmung).

- 15 - ....Hannsz Heinrich Nether hat das Oberbackhaus vndt feürmauren ..... 1666 November: Sterbereg.l.pg "Christina, Hieronymus Reichardo Weib.den 12.(17.?) begraben.CD" 70,No.16

Möglicherweise Bruder des Martin ?: ?B. KEUL, Heinrich, *....., # .Großballhausen 2.lV.1647; 1640/42 I/2 Zimmermann; ool. Herbsleben...... ; ooll. Großballhausen 23.Vll.1643 Catharina N., eine Witwe aus Haussömmern, * um 1611, # Herbsleben 14.l.1689 (ooll.Herbsleben 23.X.1648 Claus, Sohn des Martin Böhm, *1597, + Herbsleben 5.ll.1670)

A l t a r m a n n

An Getreyde hat der Altarmann allhie zu Herbszleben wegen der Kirchen Järlich vff Michaelis einzufordern, Nemlich:

Bl.3b. 2 Scheffel Korn ) 2 " Gersten) Hannsz Keulen Witbe Auszgabe Geldt vff die Kirche allhier. Bl.7b. 2 gl.6 pf. von der inwendigen Thüer am Thurm zu machen Heinrich Keulen geben. Auszgabe Geldt vff die Pfarr Behausung dieses Orts. Bl.8a. 8 gl - vor Holz zum Scheunenthor bezahlt 20 gl - Heinrich Keulen vonn diesem Thor zu machen geben 1 gl - Heinrich Keulen vor Brantewein anstatt des Morgen- brots geben, alsz er mit dem Thor fertig worden 4 gl - einem Tagelöner geben, dasz er dem Zimmermann Handtreichung gethan 2 gl 6pf vor nagel zue diesem scheunthor Claus Böhmen bezahlt

Ann Getreich Zinsen restiren nachbenante personen allhier zue Herbsz- leben dem Altarmann Nicol Setzekorn, Nemlich Kirchenrechnung des Erbarn vndt Vorsichtigen Hannsz Kallenbergs über dasjenige,so er wegen der Kirchen allhier zue Herbszleben vndt zue Groszenvargula in seinem Kastenvorstehers Ambte von Crucis Ao.1641 bisz zue Ao.1642 eingenommen vndt wieder Auszgeben.

Kirchenrechnung des Erbarn vndt Vorsichtigen Nicoll Setzekorns, Staatsarch. gewesenen Altarmanns allhie zue Herbszleben vber dasjenige, so er Gotha, Ober- wegen der diese Orts von Crucis Ao. 1641 bisz zue Crucis Ao. Kirchen 1642 eingenommen vndt wieder Auszgeben. Cons.Lc. 19. Band Nr.20

K a s t e n v o r s t e h e r

Bl.11b. An der Schuel Diener Anlage Ao.1642 sind rest blieben: 2 gl 6 pf Heinrich Keull

Kinder aus der l.Ehe: a. Keul, Valentin,~ Großballhausen 1632, +...... II/5 b. Keul, Catharina, *....., # Herbsleben 28.Vlll.1640. II/6 - 16 -

Kind aus der ll.Ehe: II/7 c. Keul, Catharina, ~ Großballhausen 16.Vll.1644; 1656 Erstkom- munikantin, später als Patin erwähnt.

2.Generation A. KEUL Maria, * November 1618, # Herbsleben 19.Xl.1662, 1633 II/1 Patin; oo Herbsleben 24.Xl.1634 Hans Hildebrand sen., * um 1610, # ebd. 18.V.1669; 1632 miles juvenis; Inwohner, (ooll. ebd.26.V.1663 Judith, verw. Herbsleb).

Diese Linie wird teilweise aufgeführt, weil es in zwei späteren Generationen wieder zu Verbindungen mit den Nachkommen ihres Bruders Hans Keul (ll/4) kommt.

Der Vater des Hans Hildebrand war Bonifatius, 1592 als Kleinodsmeister bei den Schützen der St.Sebastian Bruderschaft genannt. 1595 ist er Heimbürge (Bürgermeister). Dessen Vater, Wilhelm Hildebrand, war 1591 Heimbürge. Aus dem Jahre 1592 ist noch eine Urkunde von ihm vorhanden, in der Gem.Arch. er um Stundung einer Schuld nachsucht, welche aus einer Loc XXV Nr Bürgschaft herrührt, er nennt darin auch seinen Waidhandel. Er ist 3 p wahrscheinlich 1597 gestorben. Hyldebrant Curt 11 mark (Vermögen) Bilgeb.Herbs- " Henrich 20 " " leben von Hildebrand Andres 1400 Bilge- " Henrich buch 1438 Hildebrand Andres 3 mark (Vermögen) Bilgebuch " Kerstan 1475 15 " " Gem.Rechn. Hildebrand Wilhelm 2 Groschen Wachgeld 1568 Geschoßrech- 1575-80 Hildebrand Wilhelm 11 und 24 Acker Land nung 1580-89 " " 16 " 23 " " 1590-97 " " 23 bis 34 " " 1580-89 " Bonifatius 24 " 35 " " 1590-1620 " " 38 " 59 " "

Mit Esaias Rudolf (wohl von auswärts zugezogen) wird von der Gemeinde ein Pachtvertrag gemacht, derselbe pachtet 1655-58, also auf 3 Jahre die Gemeinde-Obermühle, dabei ist als Zeuge Hans Hildebrand in seiner Eigenschaft als Gemeinde-Geschoßeinnehmer.

Kinder aus ihrer Ehe: Totenb.Herbs a. Hildebrandt, David Wilhelm, ~ Herbsleben 11.lX. 1635, # ebd.8. III/1 l.1720,224,26 X.1720, immatr.S 1658 Leipzig, 1663 Präzeptor und Schulmeister ; zu Herbsleben; ooI. Warza 13.X.1663 Martha Katharina, Tochter Traub.1663,2 des Pfarrers Johann Madelung und der Kunigunde Leichner, * 6,7;Totenb. Warza in Thüringen ...l. 1648, # Herbsleben 8.X.1690; 1690,114,43 ooII...... N.N.

- 17 - Kinder aus der l.Ehe: 1. Hildebrandt, Agnesa Catharina, ~ 28.lX.1664,+.....; oo 1688 IV/1 Andreas Bischoff. 2. Hildebrandt, Elisabeth Sophie, ~ 16.Vlll.1667,+.....; oo Herbs- IV/2 leben 20.l.1690 Michael Heise aus Abtsbessingen. 3. Hildebrandt, Johann Wilhelm, ~ 23.Xl.1669,+...... IV/3 4. Hildebrandt, Johann Christian, ~ 4.lV.1672, # Herbsleben 29.V. IV/4 1701. 5. Hildebrandt, Anna Elisabeth, ~ 15.Vl.1674,+...... IV/5 6. Hildebrandt, Susanna Christina, ~ 29.X.1677,+.....; oo Herbsle- ben 4.Vll.1699 Hans Christoph Fischer, # Herbsleben IV/6 23.Vll.1739.

"der Fischer" Bilgebuch v.1438 1575-86 Fischer Paul 12½ Acker Land Geschoß- 1575-86 " Valten 5¼ " " buch 1580-89 " " 6 " " Herbsleben " Pauel 7 " " Thomas 5 " " 1587-89 " Christoph 2 " " 1590-99 " " 3 " " " Valten 5 " " " Pauel 8 " " " Thomas 2-3 " " " Matts 1 " " 1600-1606 " Christoph 2 " " 1600-1606 " Matts 2 Acker Land " Paul 4.5.3.2. " " " Valtin 5 " " " Thomas 3 u.5 " "

Kinder aus dieser Ehe: 6.1. Fischer, Elisabeth Maria, *....., +.....; oo 1726 Johann V/1 Christoph Geßner, Bader und Wundarzt in Groß-Vargula.

Kind aus dieser Ehe: 6.1.1. Gessner, Johann Anton, *...... , +...... ; Bader zu Herbs- VI/1 leben oo N.N.

Kind aus dieser Ehe: 6.1.1.1. Geßner, Christian Wilhelm, * Herbsl.26.Vlll. 1745, + VII/1 ebd. 14.Vll.1815; Licentiatus medicinae, Herbsleben; oo ebd. 24. lV.1792 Christiana Sophia Plaubel,* Groß-Vargula 7.Vlll.1768, + Herbsleben 4.lX.1826, Tochter des Pastors M. Andreas Balthasar Plaubel.

Kind aus dieser Ehe: 6.1.1.1.1. Geßner, Martha Susanna Wilhelmina, * VIII/1 Herbsleben 3. X.1800, + ebd. 15.ll.1870; oo Groß Vargula 26.lV.1817 Heinrich Christoph Baumgart, * Groß Vargula 9.Vll.1793, + Herbsleben 15.ll. 1870; Landwirt, - 18 - Gerichtsschöppe und Kirchenrechnungsführer; Sohn des Heinrich Christoph Baumgart jun.

Kind aus dieser Ehe: 6.1.1.1.1.1. Baumgart, Christiane Dorothea Friederike, * IX/1 Herbsleben 23.lll.1827, + ebd. 24.l.1864; oo ebd. 7.l.1849 Johann Heinrich August Orphal, * Klein Fahner 16.Vl.1821, +Herbsleben 4.Vll.1879; Organist und Mädchenschullehrer, Kantor, Sohn des Johann Christian Orphal, * Klein-Fahner 24. lV.1797 und der Maria Margaretha Zentgraf, * Klein Ballhausen 26.V.1799.

Kind aus dieser Ehe: 6.1.1.1.1.1.1. Orphal, Antonie Ida, * Herbsleben 28.ll. X/1 1854,+ Siebleben 10.X.1902; oo Herbsleben 22.Xl.1875 den Lehrer und Kantor Friedrich August Schmidt, * Gotha-Siebleben 9.Xll.1922, Sohn des Bürgers und Castellen (Färber) Johann Heinrich Friedrich Ernst Schmidt und der Dorothee Martha Wilhelmine Berlet, * Gotha 29. lV.1879.

Kind aus dieser Ehe: 6.1.1.1.1.1.1.1. Schmidt, Kurt Paul,* Siebleben XI/1 8.Vll.1891 + Bad Sachsa 24.V.1977; Dr. phil., Oberstudienrat zu Gotha-Siebleben; oo Gotha 22.Vll.1919 Auguste Elisabeth Alwine Keil (= IX/19). Kinder aus dieser Ehe siehe bei IX/18

6.2. Fischer, N V/2 6.3. Fischer, N V/3

7. Hildebrandt, Friedrich Wilhelm, get.5.Vll.1681,+...... IV/7 8. Hildebrandt, Euphrosyne Beata, ~ 12.Xll.1685, # Herbsleben IV/8 4.Vl.1762; ooI. ebd.24.lV.1703 Christian Brandes, Kantor; ooll. ebd.24.X.1711. Hans Balthasar Kirsten, ~ Herbsleben 7.Vl.1683, # ebd.4.Vl.1758, Schneidermeister.

Kinder aus dieser Ehe: 8.1. Kirsten, Johann Heinrich, ~ 15.lX.1712, +...... V/4 8.2. Kirsten, Catharina Sophia, ~ 18.lX.1714, +.....; oo V/5 Herbsleben 14.Vll.1739 Georg Haberkorn, Weißbäckermeister zu Herbsleben. 8.3. Kirsten, Anna Concordia, ~ 6.Vlll.1718, +...... V/6 8.4. Kirsten, Margarethe Catharina, ~ 6.Vlll.1718. V/7 8.5. Kirsten, Johann Wilhelm, ~ 27.l.1721, +...... V/8 8.6. Kirsten, Elisabeth Dorothea, ~ 10.ll.1724, + Herbsleben 29. V/9 Vlll., # 1.lX.1790; oo ebd.6.V.1749 Heinrich Wilhelm Keil, (= lV/21), ~ ebd.30.X.1719, + ebd.22., # 24.Vll.1792, Schneider- meister, Gerichtsschöppe. Deren Nachkommen siehe dort.

- 19 - Kinder aus der II.Ehe: 9. Hildebrandt, David Wilhelm, ~ 8.lll.1697, # Herbsleben IV/9 18.Xll.1701. 10. Hildebrandt, Sibylle Elisabeth, ~ 23.l., # 7.Xll.1701. IV/10 11. Hildebrandt, Anna Barbara, ~ 17.Xll.1702, +...... IV/11

b. Hildebrandt, Susanna Catharina, get.Herbsleben 11.X. 1637, +.... III/2 c. Hildebrandt, Veronica, * 1638,+..... III/3 d. Hildebrandt, Reinhardt, * 1640,+...... III/4 e. Hildebrandt, Catharina, * 1645,+...... III/5 f. Hildebrandt, Susanna,* 1649,+...... III/6 g. Hildebrandt, Christina,* 1650,+...... III/7 h. Hildebrandt, Veronica,* 1652,+...... III/8

...Reinhardt filius 12 Jahr, Catharina filia 7 Jahr, Susanna filia 3 Herbsl. Jahr, Christina filia 2 Jahr, Veronica filia nata 11.Mai anno Seelenregi- current. (Veronica, * um 1638, wahrscheinlich +; Dorothea ster Agnesa ist erst später geboren).

i. Hildebrandt, Dorothea Agnesa, ~ Herbsleben 14.lll.1658, # ebd. 8. III/9 lV.1729; oo um 1693 Conrad Haberstolz, * Haussömmern um 1665, # Herbsleben 22. Xll.1723.

Kind aus dieser Ehe: 1. Haberstolz, Martha Catharina, * 1694; oo 1694 Hans Heinrich lV/12 Keil (= lll/19)

B. KEUL, Nicol,*...... , # Herbsleben 19.Xl.1635 II/2

1634 (?) Nicol Keulens Söhne; Gemeinde- 1641/42 Heinrich Keull,Zimmermann, rechn. 1655 Gangloff Keul aus Tennstedt pachtet die Ölmühle. Herbsleben

Kinder aus seiner Ehe: a. Keul, N., *...... ,+...... III/10 b. Keul, N., *...... ,+...... III/11

Ein Aktenstück ohne Zeitangabe - wahrscheinlich 1634 - enthält Staatsarch. folgende Eintragung: Gotha Ober- Heinrich Kühne (geb.um 1577, # Herbsleben 24.V.1643), Richter, Cons.Lok. Vormundt: (undatiert): 19Bd.Nr.20 Nicol Keulens Söhne seint nicht bevormundet, haben etwasz lände- reyen, so ganz wüste lieget vndt dient der elterst vor einem Schrei- ber in Braunschweigsche Lande, der jüngste aber, weil sonst kein Mittel, soll durch Verkaufung der länderey in ein handtwergk ge- bracht werdten.

C. KEUL, Justin, * um 1630, + um 1635 II/3

D.KEUL, (Keil), Hans, ~Herbsleben 9. XII.1632, # ebd.30.XII.1684, II/4 Mitältester, agricola; ooI. ebd. 6.I.1658 Veronica, Tochter des Nicol - 20 - Setzkorn, *....., # ebd.9.V. 1670; ooII.ebd. 22.XI. 1670 Barbara Sophia, Tochter des Wilhelm Göttling und der Barbara Pflock, ~ebd.3.III. 1648, # ebd.13.XII.1684.

Geb.reg.L. pag.4 De- cember 1632,No.7

"D.9.h. Marten Keulen ein Söhnlein getaufet, c.pater ..... Hans Hildebrand"

Traureg.l.pag .30.Nov.1670 ,No.8

" Den 22.eiusdem ist Hans Keul mit Jungfer Barbara Sophie Göttlingenn copuliret worden"

Sterbereg.l. pag 95, December 1684,44

"Barbara Keiln, Hannsen Keulens Weib,ist im 37.Jahr aetatis den 13.h. begraben worden" " Hanns Keil, Wittwer, ist im 52.Jahr s.Alters den 30 hj.begraben" ebd.Dec. 1684,No.45 Kirchenrechnung des Erbarn vndt Vorsichtigen Nicoll Setzekorns, Staatsarch. gewesenen Altarmanns allhie zue Herbszleben vber dasjenige, so er Gotha Ober- wegen der Kirchen dieses Orts von Crucis Ao.1641 bisz zue Crucis Cons.Loc.19. Ao.1642 eingenommen vndt wieder Auszgeben. Band Nr.20

A l t a r m a n n

An Getreyde hat der Altarmann allhie zu Herbszleben wegen der Kirchen Järlich vff Michaelis einzufordern, Nemlich: Bl.3b. 2 Scheffel Korn ) 2 " Gersten) Hannsz Keulen Witbe Ausz gabe Geldt vff die Kirche allhier.

3.Generation Geschwister aus der I.Ehe: A. KEIL, Martha Christine, ~ Herbsleben 30.X.1658, # .ebd. 28. V.1676. III/10

B. KEIL, Hans Joachim, ~ Herbsleben 11.III.1661, # ebd.11.III. 1682. III/11

- 21 - C. KEIL, Anna Veronica, ~ Herbsleben 31.VIII.1663, # ebd. 9.IX. 1728; oo III/12 ebd. 5.V.1685 Heinrich Lange, * um 1662, # ebd.31. VIII.1728.

D. KEIL, Andreas, ~ Herbsleben 29.VII.1666, # ebd.5.III.1691 III/13

Geschwister aus der II.Ehe: III/14 E. KEIL, Hans Christoph, ~ Herbsleben 26.VIII.1671, # ebd.30.X. 1671

F. KEIL, Hans Georg, ~ Herbsleben 15.IX. 1672, # ebd.29.X.1672. III/15

G. KEIL, Hans Michael, ~ Herbsleben 7.IX.1673, + 26.III.1736, Feldscherer, III/16 Gastwirt, Chirurgus; oo ebd. 7.XI.1699 Anna Margaretha Lang, ~ ebd. 9. XII.1686, # ebd.24.V. 1747.

Kinder aus dieser Ehe: a. Keil, Georg Christian, ~ Herbsleben 19.VIII.1700, # ebd.19. IV/13 XII.1701. b. Keil, Christian Ernst, ~ Herbsleben 26.VIII.1702, # ebd.26.I. 1704. IV/14 c. Keil, Wilhelmine Margaretha, ~ Herbsleben 20.II.1705, # ebd 27.X.1705. IV/15 d. Keil, Anna Martha, ~ Herbsleben 28.XII.1706,+...... ; oo ebd. 19.II.1737 David Wilhelm Hey, Metzger in dessen I.Ehe. IV/16

Schülertabelle Herbsleben 1712, Oberkonsist. Novitii 1712: Anna Marth(a) Keilen, d.28.Dezembris 1706. Gen.l.Loc.19, Schülertabelle 1718, : Nr.71,Bl.171 1.Class: Anna Marth(a) Keilen, Jahr 11 versäumte Stunden: Bl.162/163 bishero sind die meisten wegen des unter ihnen grassirenden Hustens und Brechens zum öfteren aussen bleiben.

e. Keil, Johanne Henriette, ~ Herbsleben 4.VI.1710,+.....; oo ebd. 17. IV/17 IV.1734 Johann Heinrich Cramer, Dragoner. Schülertabelle 1718, Bl.164/165: Loc.19.Nr.71 l.Class: Johanna Keilen Jahr 8.

f. Keil, Ernst Gotthard, ~ Herbsleben 26.II.1715,+...... IV/18 :

Schülertabelle 1724, Bl. 167/168: Loc.19,Nr. Classis l: Ernst Gotthardt Keil Jahr 9, insg.schlecht, mores: 82 ungehorsam.

g. Keil, Ernst Gotthard,get.Herbsleben 26.ll.1715, +...... lV/19

H. KEIL, Elisabeth, ~ Herbsleben 6.IV.1676, # ebd.28.VII.1676. III/17

J. KEIL, Heinrich Balzer, ~ Herbsleben 29.V.1678, # 20.VIII. 1679. III/18

K. K E I L, Hans Heinrich, ~ Herbsleben 23.III.1682, # ebd.22.I. 1723, III/19 Dragoner; oo Herbsleben 3.XI.1716 Martha Catharina, Tochter des Hans Conrad Haberstolz und der Agnes Dorothea, Tochter des Hans Hildebrandt und der Maria Keul (= 1.031), ~ Herbsleben 7.IX.1694, - 22 - # ebd. 4.I. 1741, (ooII.ebd.8.II.1724 Hans Jürgen, Sohn des Hans Caspar Lange, * um 1696, # Herbsleben 13.I.1741).

Geb.reg.I.pag . 134,Martii 1682, No.10

"Hans Heinrich, Hansen Keilens Sohn,ist auf den 23.Mz.getauft worden. Die Paten sind Hans HeinrichNaether, Becker, u.Fr.Berta Liesa, Gangloff Ulberstedts Weib".

Das Backhaus des Ernst Naether

Traureg.I.pag .103, Nov. 1716, No.9

"Johann Heinr.Keil, 14 jähriger Dragoner unter unserer Hochfl. Durchl. weyl Hans Kestens, gewesenen Mitältesten allhier nachgel. eheleibl.Sohn ist mit Jgfr.Martha Catharina, Hanns Conrad Haberstolzens letzmaligen...... ehel.Tochter ist den 3ten huij öffentlich u.ehrlich copuleret" Sterbereg.I. pag.233, Januar 1723

Hans Heinrich Keil, so 18 Jahr Dragoner gewesen unter unserem Gnädigsten Landesfürsten, ist den 22.huij begraben worden cum com.past, ein Mann von 41 Jahren".

- 23 - 4.Generation, Kinder aus dieser Ehe A. KEIL, Euphrosyne, ~ Herbsleben 16.IX.1717, + ebd.13.V.1792; IV/19 ooI.Herbsleben 20.XII.1736 Andreas Stössel, Schmiedemeister; ooII.ebd. 25.VII.1752 Johann Christian Wirth Schmiedemeister aus Unterstirnbach.

Schülertabelle von Herbsleben 1724, Oberkonsist. Bl.183 lll.Class: Euphrosina Keilin Jahr 7. Generalia l. Bl.254: l.Class: Euphrosina Keil Jahre 13 Loc.19.Nr. Bl.263 (deinittend): Euphrosina Kailin 82

Kinder aus dieser Ehe V/10 a. Wirth, Johann Christian, * Herbsleben 11.ll.1755, + ebd. 19.Xl. 1818, Schmiedemeister; ool.....N.N.; ooll. ebd.6.ll. 1781 Magdalena Ernestine Schütz, Tochter des Hufschmiedes Johann Georg Schütz,* ebd.8.lll.1761, + ebd. 12.lV. 1815.

Kinder aus dieser Ehe: 1. Christiane Elisabeth, * Herbsleben 9.Xll.1781, +..... VI/2 2. Christian Wilhelm, * Herbsleben 13.ll.1783, +...... VI/3 3. Johann Heinrich Wilhelm, * Herbsleben 2.lll.1784. VI/4 4. Georg Friedrich, * Herbsleben 25.Vl.1785, +...... VI/5 5. Heinrich Ernst, * Herbsleben 10.Xll.1787, + ebd.7.lll.1837; VI/6 Schmiedemeister; oo ebd.13.Xl.1810 Wilhelmine Auguste Beck, * ebd.18.lll.1790, + ebd. 21.Xll.1843.

Kinder aus dieser Ehe: 5.1. Martha Sophie Christiane,* Herbsleben 31.Xll.1810. VII/2 5.2. Christiane Henriette, * Herbsleben 18.Vl.1812,+...... VII/3 5.3. Christian Wilhelm, * Herbsleben 8.Xl.1813, + ebd.17.X. VII/4 1890, Schmiedemeister; oo ebd.16.Vl.1839 Martha Christiane Henriette Heinz, * ebd.5.Vl.1821, + ebd. 8.ll.1907.

Kinder aus dieser Ehe: 5.3.1. Martha Luise Friederike, * Herbsleben 6.Vlll. 1840, + VIII/2 ebd. 11.ll.1853 5.3.2. Caroline Wilhelmine, * Herbsleben 22.Vl.1842,+ ebd. 7. VIII/3 lX.1842 5.3.3. Luise Christiane Caroline, * Herbsleben 13.Vl.1844, + VIII/4 ebd. 22.Vlll.1844. 5.3.4. Friedrich Wilhelm, * Herbsleben 30.V.1846, + ebd. 15.Vl. VIII/5 1846 5.3.5. Friederike Wilhelmine, * Herbsleben 5.lll.1854, + ebd. 29. VIII/6 Xl.1857. 5.3.6. Alwin Otto,* Herbsleben 28.X.1858,+ ebd.8.lll.1942; VIII/7 Landwirt; oo ebd. 3.X.1880 Emilie Meta Naether,* ebd.5.Vll. 1860. Zuletzt wohnhaft ebd. Diakonatsgasse 5.

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Alwin Otto Wirth und Emilie Meta Naether

Kinder aus dieser Ehe: 5.3.6.1. Wirth, Lydia Hulda, * Herbsleben 16.l.1882, + ebd. lX/2 30.l. 1962; oo ebd.26.ll.1905 Ernst Hugo Wetzstein, Land- wirt, * ebd.5.ll.1879, + 30.Vl.1915. ("1.Kor. 13,13").

Durch den frühen Kriegstod ihres Mannes war Lydia Wetz- stein gefordert. Aufgrund ihrer Couragiertheit war sie in der Lage, den landwirtschaftlichen Betrieb weiterzuführen. Im hohen Alter mußte sie nach dem Tod ihrer Schwiegertochter, die sie bis dahin pflegte, ins Alten-und Pflegeheim im Nachbarort Großvargula gebracht werden. Dort starb sie ein halbes Jahr später an Altersschwäche.

Kinder aus dieser Ehe: 5.3.6.1.1. Wetzstein, Alfred Gisbert,* 16.Vl.1905,+ Bad Lan X/2 gensalza 9.l.1982; oo Renate John,* Erfurt 27.Vlll.1907, + Bad Langensalza ...Vll. 1961, wohnte Herbsleben, Diako- natsgasse 5.

Er bewirtschaftete einen 22 ha großen familiären Landwirt- schaftsbetrieb. Er litt sehr unter Asthma. Nach einem Sturz mußte er mit einem Oberschenkelhalsbruch ins Krankenhaus eingeliefert werden. Dort verstarb er einige Tage später.Renate John war die Tochter des Landwirts Ferdinand John und seiner Frau Alma.

Ferdinand John betrieb, wie schon sein Vater,als großer Pferdenarr den Handel mit Pferden bis nach Holland.Als kleiner Junge versteckte er sich im Wagen bei einer Handelsreise nach Holland und gab sich erst zu erkennen als es aufgrund der schon zurüchgelegten Entfernung kein Zurück mehr gab. Alma John hatte herrliches rotes Haar, das sie in den nachfolgenden Generationen weitervererbte. Renate war eine gute Frau und schonte sich nicht. Noch heute werden ihre Koch-und Backkünste gelobt. Trotz der schweren armen Kriegsjahre sagte man von ihr, daß es ihr stets gelang "aus nichts etwas zu machen".Im September 1960 begannen die ersten Beschwerden, für das fortgeschrittene Krebsleiden um Unterleib kam jedoch jede Hilfe zu spät. Sie starb im Alter von 53 - 25 - Jahren.

Kinder aus dieser Ehe: 5.3.6.1.1.1. Wetzstein, Martin,* Herbsleben 10.Xl.1932; XI/3 ebd.Haupt-str.47; oo ebd. 8.l.1955 Adelheid Schmidt.

Familie Wetzstein

Gärtnerlehre 1947-1950 bei Alfred Teubner in Herbsle- ben.Danach half er im elterlichen Land- wirtschaftsbetrieb und führte dort den Anbau von gärtnerischen Produkten ein. 1952 baute er sein erstes Gewächshaus zur Planzenzucht. Nach seiner Heirat betrieb er ab 1955 einen selbstständi- gen Gärtnereibetrieb, der 1960 zwangsweise in eine LPG (Landwirtschaftliche Produktions- Genossenschaft) einbezogen wurde. Dort wurde er erst Brigadeleiter und später Bereichsleiter. Am 1.lV.1990 gründete er als Gärtnermeister seinen selbstständigen Betrieb neu. In seinem fortgeschrittenen Alter möchte er für seine Nachkommen einen guten Grundstein für die Fortführung des Betriebes legen. Er war ein großer Pferdeliebhaber und nahm mit seinen Geschwistern erfolgreich an mehreren Reit-und Springturnieren teil. Adelheid Schmidt, im elterlichen Blumenladen aufgewachsen, schloß 1952 bei der Fa.F.C. Heinemann die Gärtnerlehre ab. Sie leitete in der LPG 1960-1990 die Gärtnerei und Binderei. Am 1.Vlll.1990 eröffnete sie ihren Blumenladen.

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Von links nach rechts: Andreas Hoffmann, Roger Degenhardt, Jaqueline Wolfram, Asko Kaufmann, Christel Degenhardt Sven Degenhardt, Reinhardt Marschall, Gerd Wetzstein, Adelheid Wetzstein, Sandra Degenhardt, Martin Wetzstein, Rita Kaufmann, Heidi Kaufmann, Sigurd Hoffmann, Regina Hoffmann, Anke Schmidt Im Vordergrund: Hardy Wetzstein, Heiko Schmidt, Axel Kaufmann

Kinder aus dieser Ehe: XII/4 5.3.6.1.1.1.1. Wetzstein, Regina, * Erfurt 14.lV. 1955; Herbsleben, Diakonatsgasse 17; 1973 Wirtschaftskaufmann, 1977 Finanzbearbeiter, 1980 Kinderpflegerin, seit 1986 Verwaltungsangestellte; oo 9.ll.1974 Sigurd Hoffmann, * Clingen 18.V.1952. 1971 Baufacharbeiter

Kinder aus dieser Ehe: XIII/4 5.3.6.1.1.1.1.1. Hoffmann, Andreas, *Bad Langensalza 12.Vl.1974 Gymnasium Bad Langensalza, Abitur 1993, Fachhochschule für Gartenbau. Ausbildung zum Garten-Center- Leiter. oo ...VI.2003, Kinder seien aus gen- technischen Gründen nicht zu erwarten

5.3.6.1.1.1.1.2. Hoffmann, Anke,* Leinefelde XIII/5 - 27 - 2.lll.1978. Realschule, Bauzeichnerin, wegen Augen-leidens Umschulung zur Fremdsprachen- sekretärin, will Reisekauffrau werden. Arbeitet bei Computer-service; oo Heiko Schmidt. o/o...... 2002 siedelt sie nach Leeds und und arbeitet im Vertrieb und Sercic für eine Firma aus Canton/Ohio, die Geldautomaten und Kontendrucker vertreibt.

Die ganze Familie ist bei der Silberhochzeit von Regine und Sigurd Hoffmann versammelt

1.Reihe von links: eine Nachbarin, Rita Kaufmann (Xlll/7), Adelheid Wetzstein (Xl/2), davor Sandra Degenhardt (Xlll/10) und Arnd Kaufmann (Xlll/8), Sven Degenhardt (Xlll/9), Jaqueline Wolfram(zu Andreas Hoffmann), Regina und Sigurd Hoffmann (Xll/3) , Anke und Heiko Schmidt (Xlll/5), Ursula und Helmut Hoffmann (Eltern d.Silberbräutigams). 2.Reihe von links: Martin Wetzstein (Xl/2), Heidi Kaufmann Xll/6), Annegret Marschall (Xll/4), Andreas Hoffmann (Xlll/4), Christel und Roger Degenhardt (Xll/7), Hugo und Adelgunde Wetzstein (Xl/4), Ines Wetzstein (Xll/12), Gisela Stolze (Xl/5). 3.Reihe von links: Christian Wetzstein (Xlll/14), Reinhard Marschall (Xll/4), Gerd Wetzstein (Xll/5), Meik Wetzstein (Xll/12). 5.Reihe 4.von links: Gerda Wetzstein, etwas rechts schräg darunter Heinz-Günther Wetzstein (Xl/3).

Es war ein großes Fest unter Beteiligung der ganzen Gemeinde mit - 28 - Darbietungen der der verschiedensten Art und der Tanzgruppe

5.6.3.1.1.1.2. Wetzstein, Annegret, * Herbsleben XII/5 24.l.1957; Berufsschullehrerin; Diakonatsgasse 17 b; oo 9.Vll.1977 Reinhard Marschall,* 24.l. 1957. Beide Facharbeiter f.Gummi und Asbest, Fachabitur, Studium, sieDipl. Ing. Maschinenbau, er: Dipl. Ing.f. Chemie an der Berufsschule Erfurt.

Annegret und Reinhard Marschall

5.6.3.1.1.1.3. Wetzstein, Gerd,* Herbsleben XII/5 10.Vlll.1958; 1973 Schulabschluß, 1977Gärtner,1982 Meister. Seit dem 14. Lebensjahr grüner Star (Glaukom).

5.6.3.1.1.1.4. Wetzstein, Heidi, * Herbsleben 28.Xl. XII/6 1960; 1980 Facharbeiter f.Gummi, jetzt Blumen- binderin; im elterlichen Betrieb Herbsleben; oo 6. Xl.1982 Asko Kaufmann,* 13.Vlll. 1960. 1980 Facharbeiter f.Gummi, Meisterlehrgang für Gartenbau.

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Heidi u.Asko Kaufmann

Kinder aus dieser Ehe: XIII/6 1. Kaufmann, Axel, * Bad Langensalza 12.lV. 1983. Er ist ein hervorragender Sportler und als solcher sehr beliebt.

2. Kaufmann, Rita, * Erfurt 9.Xl.1984. Auch sie ist XIII/7 sehr sportlich und mehrfache Deutsche Ju- gendmeisterin im Gewichtheben.

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Rita Kaufmann 3. Kauffmann, Arnd,* Bad Langensalza XIII/8 30.Xll. 1991.

5.6.3.1.1.1.5. Wetzstein, Christel, * Bad Langensalza XII/7 4.lll.1970; Blumenbinderin; oo 25.Vl.1966 Roger Degenhardt, * 25.lV. 1966, Agrotechniker.

Christel, Roger, mit Sven und Sandra Degenhardt

Das alte Geschäftshaus des Paul Degenhardt

Kinder aus dieser Ehe: 1. Degenhardt, Sven, * Bad Langensalza 11.l. 1989. XIII/9 2. Degenhardt, Sandra, * Bad Langensalza 23.X. XIII/10 1991.

5.6.3.1.1.1.6. Wetzstein, Hardy, * Bad Langensalza 20. XII/8 - 31 - X.1978;Gärtner. 1995 Meisterlehrgang (für Gemüse- bau).1999 Meister.

5.6.3.1.1.1.2. Wetzstein, Heinz-Günther, * Erfurt 21.Xll. XI/4 1937, +.....; Stotternheim; oo ebd.10.lll.1959 Gerda Schaumberg, * 31.lll.1940.

Günther und Gerda

Kinder aus dieser Ehe: 5.3.6.1.1.2.1. Wetzstein, Karl Heinz, *Stotternheim 3.Vl. XII/9 1960; oo 30.l.1982 Viola Koch, *.....

Karl-Heinz und Viola

Kinder aus dieser Ehe 5.3.6.1.1.2.1.1. Wetzstein, Kathrin, * Erfurt XIII/11 26.ll. 1982, + Erfurt 15.Xl.1999 an Krebs 5.3.6.1.1.1.2.1.2. Wetzstein, Sandra, * Erfurt XIII/12 23.l. 1984.

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Kathrin

Sandra

5.3.6.1.1.2.2. Wetzstein, Andrea, * Stotternheim 16.ll. XII/10 1968; Lebensgefährte Peter Frühauf,* 5.X. 1964. Wohnt ebd.Mittelgasse 6.

Kind aus dieser Ehe: XIII/13 5.3.6.1.1.3.1. Frühauf, Christoph, * 15.IV.1992

Andrea

Peter Frühauf

5.3.6.1.1.3. Wetzstein, Hugo, * Herbsl. 22.Vll. 1939; oo XI/5 17.lll.1962 Adelgunde Ritter, * 17.Xll. 1939.

- 33 - Evelyn (Xll/11) Hugo(Xl/4) und Adelgunde, Volker (Xll/11)Meik (Xll/12)Christian (Xlll/16)Ines (Xll/12) Tobias (Xlll/15) Kristin (Xlll/16

Kinder aus dieser Ehe: 5.3.6.1.1.1.3.1.Wetzstein, Volker, * Bad Langensalza XII/11 2.lX.1962; Kraftfahrzeugschlosser, Heizungsmonteur zu Herbsleben, Diakonatsgasse 5; oo 24.VII. 1982 Evelyn Müller, * 11.VI.1964.

Volker und Evi

Kinder aus dieser Ehe: 5.3.6.1.1.3.1.1. Wetzstein, Christian, * Bad Langensal- XlII/14 za 3.l.1982. 5.3.6.1.1.3.1.2. Wetzstein, Tobias, * Bad Langensalza XIII/15 3.Vll.1986.

5.3.6.1.1.3.2. Wetzstein, Mike, * XII/12 Bad Langensalza 11.Vl. 1966, am 7.Oktober 2003 tötlich verunglückt; Zugführer, wohnt Herbsleben, Diakonatsgasse 5; oo 9.Vl.1990 Ines Schmidt,* 8.Xll.1970.

- 34 - Kind aus dieser Ehe: 5.3.6.1.1.3.2.1. Christine, * Bad Langensalza 23.ll. 1990 XIII/16

Christine mit Oma Adelgunde

5.3.6.2. Wirth, Giesela, * Herbsleben 11.Vl. 1942; Lehre XI/5 als Landwirt, dann Finanzkauffrau; oo 24.ll.1962 Manfred Stolze,* Heiligenbeil 26. ll.1943; Schlosser- und Schmiedemeister, hat 1.VI.1982 Gründung einer Schlosserei mit Kunstschmiede und Anlagenbau. 1992 in Großbodungen Gründung und Neubau einer Firma für Stahlbau und Maschinenbau. 1995 Neugründung Gisela Stolze CNC Zerspannung im Bereich Drehen und Fräsen. 2000 Insolvenzantrag der Fa.Manfrad Stolze Die übernimmt Eric Stolze. Beide Firmen werden 1.I.2005 zusammengelegt. Sie werden von Gisela und Eric Stolze geleitet. Tätigkeitsfeld Maschinen-Förderungsanlagenbau für Automibilindustrie Weltweit.

Gisela und Manfred m.Enkel Christian Tüngerthal

Kinder aus dieser Ehe 5.3.6.1.4.1. Stolze, Joachim, * Dingelstädt 20.Vlll. 1962; XII/13 er gründet 1995 eine eigene Firma; oo 20.Vlll. 1981 Bärbel Engel,* Nordhausen 4.lX.1963.o/o 1993. ooII.Jana N. Sie bringt 2 Kinder mit in die Ehe: Sara, * - 35 - 26.XII.1993 und Robin, * 5.II.1999.

Joachim Stolze

Annett und Diana

Kinder aus dieser Ehe: 5.3.6.1.4.1.1. Stolze, Annett, * Leinefelde 17.Vl.1982. XIII/17 Sie macht zunächst ihr Examen als Krankenschwester Lebenspartner ist Jahn Koppmann.

Kind aus dieser Verbindung: XIV/3 5.3.6.1.4.1.1.1. Stolze, Isabelle, * Duderstadt 6.IV.2004

5.3.6.1.4.1.2. Stolze, Diana, * Leinefelde XIII/18 1.Vll.1983.Immatr Freiburg f.Philosophie. 5.3.6.1.4.1.3. Stolze, Sebastian, * Leinefelde 4.lV.1991. XIII/19

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Sara und Patrick

Robin

Leonhard Joachim und Jana

Kinder aus der II.Ehe: 5.3.6.1.4.1.4. Stolze, Dominic, * 10.X.1998 XIII/20 5.3.6.1.4.1.5. Stolze, Leonhard, * 30.X.2001 XIII/21 5.3.6.1.4.1.6. Stolze, Elisabeth, * 1.VI.2003 XIII/22 5.3.6.1.4.1.7. Stolze, Ahron, * 6.I.2005 XIII/23

5.3.6.1.4.2. Stolze, Renate, * Worbis 22.Xll.1963, bekam XI1/14 keinen Studienplatz für Medizin und wurde Versiche- rungskauffrau, selbstständig; oo 3.Vlll.1984 Rainer Tüngerthal.

Kind aus dieser Ehe: XIII/2 5.3.6.1.4.2.1. Tüngerthal, Christian,* Wittenberge 11. 0 Vll.1990, adoptiert als 14 Tage altes Baby

Christian der Konfirmand - 37 - 5.3.6 1.4.3. Stolze, Rosemarie, * Dingelstädt 20.lV.1965; XII/15 Fachkrankenschwester; oo 20.lV.1983 Michael Bötti- cher.

Rosemarie und Michael

Kinder aus dieser Ehe 5.3.6.1.4.3.1. Bötticher, Ellen, * Leinefelde 4.ll.1984. XIII/21 liiert mit Martin Born, *6.VI.1983. 5.3.6.1.4.3.2. Bötticher, Katherina, * Heiligenstadt XIII/22 31.V.1988

Katharina und Ellen

Ellen m.Freund Martin Born

5.3.6.1.4.4. Stolze, Jürgen,* Leinefelde 9.l.1968; XII/16 Schlossermeister, dann im väterlichen Betrieb; oo 5.V.1989 Barbara Montag. Er verläßt die Firma, sowie Eltern und Geschwister 2004.

Kinder aus dieser Ehe: 5.3.6.1.4.4.1. Stolze, Christin,* Heiligenstadt 7. XIII/23 VIII.19897. 5.3.6.1.4.4.2. Stolze, Melani, * Heiligenstadt XIII/23a 13.XII.1997

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Melanie

Christin

5.3.6.1.4.5. Stolze, Eric; * Leinefelde 22.l.1978; XII/17 Schlossermeister im väterlichen Betrieb, übernimmt nach Insolvenz den väterlichen Betrieb und führt ihn mit der Mutter erfolgreich weiter; oo 20.Xll.1994 Jana Scharfe.

Patricia

Eric Stolze, Jana und Eric Michael

Kinder aus dieser Ehe: 5.3.6.1.4.5.1. Stolze, Eric Michael, * 29.lll.1995 XIII/24 5.3.6.1.4.5.2. Stolze, Patricia, * Duderstadt 2.X.1998. XIII/24a

5.3.6.1.2. Wirth, Arnold Erich, * Herbsleben 4.ll. 1907,+ X/3 ebd.16.lll.1907

5.3.6.2. Wirth, Carl Alfred, * Herbsl.14.lll.1885, + lX/3 17.l.1969; Pfarrer; oo ebd. 6.X.1910 Martha Gertrud Ostückenberg,* Gräfentonna 8.Vlll.1886, + 15.Vlll.1968.

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Curt u.Hanne Hecht Martin Wirth Carl Alfred Wirth im Arm Karl Ernst Hecht Marth Gertr.Wirth Gertrud Wirth

5.3.6.2.1. Wirth, Johanna Bertha Emilie, * Elgersburg X/4 23.X. 1911, +.....; oo Herbsleben 17.Xll.1931 Curt Hecht, Bauer ebd., * 26. lX. 1902, + ebd. 18.III. 1991.

Johanna und Curt beim Schlachtfest

Kinder aus dieser Ehe: 5.3.6.2.1.1. Hecht, Karl Ernst Alfred Otto,* Herbsleben XI/6 6.lX.1932; Bauer; oo ebd.11.V.1957 Barbara Asta Elisabeth Fischer,* Schmölln 24.Vl.1934.

Kinder aus dieser Ehe: 5.3.6.2.1.1.1. Hecht, Hans Georg Rudolf,* Herbsleben XII/18 10.X.1958; Landwirt, oo ebd.20.V.1989 Heike Jawitz,* Bad Langensalza 29. lX.1965.

Kinder aus dieser Ehe: 5.3.6.2.1.1.1.1.. Hecht, Elisabeth, * Bad Langensalza XIII/25 13.Xl.1988, + Herbsleben 11.X.1990. 5.3.6.2.1.1.1.2. Hecht, Annemarie, * Gotha XIII/26 28.lX.1991. XIII/27 5.3.6.2.1.1.1.3. Hecht, Michaela, * Gotha 10.lV.1993.

5.3.6.2.1.1.2. Hecht, Karl-Walter Alfred, * Herbsleben XII/19 21.lV.1960; Landwirt; oo ebd.6.lX.1980 Petra Andrea Eberhardt, * ebd. 23.lX. 1958. - 40 -

Kinder aus dieser Ehe: 5.3.6.2.1.1.2.1. Hecht, Antje, * Bad Langensalza XIII/28 15.lX. 1981 5.3.6.2.1.1.2.2. Hecht, Michael, * Bad Langensalza XIII/29 27. Vll.1985.

5.3.6.2.1.1.3. Hecht, Jörg-Martin Rolf, * Bad XII/20 Langensalza 25.lX. 1963; Dipl. agr. Ing.; oo Greves- mühlen 29.lV.1989 Christiane Klessig, * ebd. 26.l.1966; Dipl.agr.Ing.

Kinder aus dieser Ehe: 5.3.6.2.1.1.3.1. Hecht, Jan,* Grevesmühlen XIII/30 22.lX.1989. XIII/31 5.3.6.2.1.1.3.2. Hecht, Erik,* Grevesmühlen 28.Vll. 1991.

5.3.6.2.1.2. Hecht, Hans-Georg Heinrich Martin, * XI/7 Herbsleben 14.ll.1937; Diplomlandwirt; oo ebd.30.X.1963 Adelheid Fischer,* ebd. 5. Xl.1938.

Kinder aus dieser Ehe: 5.3.6.2.1.2.1. Hecht, Anke, * Erfurt 17.lV.1966 XII/21 5.3.6.2.1.2.2. Hecht, Jutta, * Erfurt 28.lV.1968 XlI/22

Kind: 5.3.6.2.1.2.2.1. Hecht, Leonore, * Potsdam 10.Vlll. XIII/32 1994.

Kinder aus dieser Ehe 5.3.6.2.2. Wirth, Gertrud Marie Luise;* Elgersburg 12. X/5 lX. 1913, + 30.Vl.1987. 5.3.6.2.3. Wirth, Martin Alfred Otto,* Herbsl. 23.Vll. X/6 1917, + Juli 1998; Landwirt; oo ebd.5.X.1940 Edith Teubner,* 30.X. 1921, + 20.lll. 1980

Kinder aus dieser Ehe: 5.3.6.2.3.1. Wirth, Ingrid, * Herbsleben 6.Xll.1944, + XI/8 8 Xl. 1987; Gärtnerin; oo N.Raabe.

Kinder aus dieser Ehe: 5.3.6.2.3.1.1. Raabe, Egbert, * 28.l.1966. XII/23 5.3.6.2.3.1.2. Raabe, Cornel, * 26.lX.1969. XII/24 5.3.6.2.3.1.3. Raabe, Solvey, * 30.V.1971. XII/25 5.3.6.2.3.1.4. Raabe, Maik, * 27.Vlll.1973. XII/26

5.3.6.2.3.2. Wirth, Christine, * Herbsleben 13.X.1948; XI/9 oo 28.Vl.1968 Günter Ströhl, * 22.II.1945.

Kinder aus dieser Ehe 5.3.6.2.3.2.1. Ströhl, Sirka, * 28.Xll.1968; oo XII/27 - 41 - Oberhof 23.Vll.1988 Maik Schäfer, * 25.lV.1967 5.3.6.2.3.2.2. Ströhl, Julia, * 9.Vlll.1971 XlI/28

5.3.6.2.3.3. Wirth, Sybille,* Herbsleben 3.lX.1958; oo XI/10 Peter Höll.

Kinder aus dieser Ehe 5.3.6.2.3.3.1. Höll, Helmar, * 26.Xll.1986. XlI/29 5.3.6.2.3.3.2. Höll, Helke, * 23.ll.1989 XII/30

5.4. Wirth, Martha Henriette, * Herbsl. 6.lll.1817,+...... VII/5 5.5. Wirth, Heinrich Wilhelm, * Herbsl.20.III.1819, + VII/6 ebd.18.Xll. 1821. 5.6. Wirth, Johanne Wilhelmine Henriette, * Herbsleben 20.Vl. VII/7 1822, + ebd. 21.lV.1825.

6. Wirth, Christiane Wilhelmine, * Herbsleben 19.X.1784, +..... VI/7 7. Wirth, Johann Georg, * Herbsleben 8.ll.1790, + ebd.24.lll. VI/8 1790 VI/9 8. Wirth, Johann Georg, * Herbsleben 24.lV.1791 VI/10 9. Wirth, Johann Christian, * Herbsleben 14.ll.1793,+...... VI/11 10. Wirth, Johanna Rebecca, * Herbsleben 10.Vl.1797 VI/12 11. Wirth, Anna Elisabeth Christiane, * Herbsleben 22.lX.1799, +...... VI/13 12. Wirth, Martha Elisabeth, * Herbsleben 6.Xll,1801, +..... VI/14 13. Wirth, Martha Elisabeth, * Herbsleben 6.Xll.1801 VI/15 14. Wirth, Hermann Christoph, * Herbsleben 23.ll.1805

Weiter 4. Generation B. K E I L, Heinrich Wilhelm, ~Herbsleben 30.X.1719, + ebd.22., # IV/20 24.VII. 1792; Schneidermeister, Gerichtsschöppe, Kontrolleur der Fleischwaage; oo ebd.6.V.1749 Elisabeth Dorothea, Tochter des Schneidermeisters Hans Balthasar Kirsten und der Euphrosyna Beata Hildebrandt,(IV/8) ~ ebd.10.II.1724, + ebd.29.VIII., # 1.IX. 1790

„Mstr.Heinrich Wilhelm Keil, Inwohner und Schneider KB.Herbsle- ein....Joh.Heinrich Keils nachgelaßner ehelich einziger Sohn, mit ben1749, p. Jgfr.Elisabetha Dorothea Kirstin, Mstr. Balthasar Kirstens....allhier 160, ehelich jüngste Tochter cop.“

"Heinrich, Wilhelm, Hans Heinr. Keilens Söhnlein ist den 30.hy. Geb.Reg.I. getauft.Die Paten sind H. Nicol Hildebrandt, der jetzigen Gast- pag.379, wirtfrau Martha Hildebrandt der Wittbe ihr Sohn wird Jgf.Anna Oktober - 42 - Barbara, Herrn David Wilhelm Hildebrandts ehel.Tochter" 1719,No.46

Schülertabelle Herbsleben 1730, Loc.19.Nr.87 Bl.242 u.254: Classis l.: Heinrich Wilhelm Keil Jahre 10, mores: ungehorsam.

KB Herbsle- ben Gebreg.l. pag.544, Martini 1752,No.14

"Mstr.Heinrich, Wilhelm Keil, gewesener Einwohner und Schneider Sterbereg.II. wie auch Gerichtsschöppe und Controleur bey der Fleischwage pag.70, allhier, starb an der Wassersucht den 22.ten und wurde begraben 1792,No.34 den 24.ten Julius, alt 72 Jahre, 9 Monate, 3 Wochen."

5.Generation A. KEIL, Johann Anton, ~Herbsleben 6.IV.1750, + ebd.24.I.1751. V/11

B. K E I L, Johann Heinrich Wilhelm, ~Herbsleben 28.III.1752, + ebd. V/12 10., # 13. II.1818 ; Herzogl.Sächs.Goth.Tranksteuereinnehmer, Lehnschulze des Amtes Tonna, Mitglied des Chores, Inspector dis- ciplinae, Gemeindeschreiber; oo ebd.1.V.1787 Catharina Magdalena, Tochter des Zimmermeisters Johann Christoph Reitmann und der Margarethe Dorothea Jüngling, ~ Herbsleben 10.III.1767, + Gotha St.Aug. 11.VI. 1837

"Johann Heinrich Wilhelm, Mstr. Heinrich Wilhelm Keils des Schneiders u. N.A. Altaristens Söhnlein getauft den 28.ten. Pathen waren H.Johann Heinrich Kürit, Gastgeber in dem sogenannten Gasthof Schöps bey Kahla, und Frau Johanna, Sophia Hildebrandin, H.Johann, Wilhelm Hildebrandi, Pachtinhaber der Hochadl.Seebach'ischen Güter in Grohs-Fahner Ehefrau".

"Herr Johann, Heinrich, Wilhelm Keil, wohlangesehner Inwohner, Traureg.l.pag. Herzogl. Sächs.- Gothaischer ordinair und Trank-Steuer-Einnehmer 256,Maini und Lehnsschulz, wie auch Gemeinde Scherbe, Controleur bei der 1787, Fleischwage und Musicus instrumentalis allhier, Meister Hermann, No.12 Wilhelm Keils, mitnachbarl. Inwohners und Schneiders, wie auch Gerichtsschöppen und Controleur bey der Fleischwagen allhier ehelicher eiziger Sohn, mit Jungfer Catharina Magdalena Reitmannin, Meister Johann, Christoph Reitmanns, hiesigen Inwohner und Mitnachbars, wie auch Zimmermanns und Adjuvants beym choro musico allhier eheleiblichen jüngsten Tochter copuliret den 1.ten May“.

"H.Johann Heinrich Wilhelm Keil, hiesiger Inwohner und Steuer- Sterbereg.III einnehmer, Lehnsschulz der Ämter Tonna, Mitglied des Chores und .pag.99, Inspector Disciplinae, ein Ehemann, starb am 10.zehnten Februar, 6 Februar - 43 - sechs Uhr morgens, an Schlagfluß, ward begraben 13.Februar, alt 1818,No.7 65 Jahre, 10 Monate,14 Tage" zu Tonna.

„Von meinem Urgroßvater, der Steuereinnehmer war, weiß ich aus Erinnerungen meines Vaters Mund, daß er ein großer stattlicher Mann war, der in d.Hermann Herbsleben und der ganzen Umgebung Ansehen genoß. Seine Keil,S.179 Mittel hatte er für das Studium des begabten Sohnes, des nachmaligen Superintendentebn, verausgabt und kein Vermögen mehr hinterlassen.“ "H.Johann, Heinrich, Wilhelm Keil, hiesiger Inwohner und Steuerein- Sterbereg.lll. nehmer, Lehnsschulz der Ämter Tonna,Mitglied des Chores und pag.99.Febr. Inspector Disciplinae, ein Ehemann, starb am 10.zehnten Februar, 6 1818,No.7 sechs Uhr morgens, an Schlagfluß, ward begraben 13.Februar, alt 65 Jahre, 10 Monate,14 Tage" zu Tonna.

Hier bietet sich die Gelegenheit die Stammfolge der Familie Reitmann einzufügen, denn es kommt zwischen diesen beiden Familien in mehreren Generationen zu Verbindungen.

R E I T M A N N zu Herbsleben

?R E I T M A N N, Friedemann, gewesener Viehhirt, Leineweber zu II/8 Oesterbehringen; oo um 1685 N.N

2.Generation R E I T M A N N, Johann Adam, ~ Oesterbehringen 1.ll.1686, # III/22 Taufb.Oesterb Herbsleben 15.Xl. 1761, Einwohner zu Herbsleben, Adjuvant beim . Choro musico; oo ebd 28.Xl.1713 Maria Catharina Gnade. 1686,Nr.4

"Hannes, Adam Reitmann, weiland Mstr. Friedemann Reitmanns Traub.Herbsl. Einwohners und Leineweber zu Österbehringen nachgelassener l.97,No.8 eheleiblicher Sohn mit Jgfr. Maria Catharina, des ehrengerechten Mstr. Jacob Gnadeni eheleibl.erstgeb. Tochter den 28.hy.Hochzeit gehabt." "Johann, Adam Reitmann, gewesener Einwohner und Adjuvante beim Totenb.Herbsl choro musico allhier starb im 75.Jahre seines Alters und ward . begraben den 15., war Dom. XXVl.p.Tr."November 1713. 1761,l.379,28

3.Generation, alle * Herbsleben 1714-1734 A. REITMANN, Sophie Elisabeth, * 21.Xll.1719. IV/22

B. REITMANN, Hans Andreas, * 16.Xll.1721, + 13.l.1722. IV/23

C. REITMANN, Johann Adam, * 10.lll.1723. IV/24

D. REITMANN, Johann Christian,* 24.X.1724. IV/25

E. R E I T M A N N, Johann Christoph, ~ 21.lX.1730 zu Herbsleben, + IV/26 - 44 - ebd.26., # 28.lll. 1803, Zimmermeister, Adjuvant des Chores; oo ebd.9.X.1753 Margarethe Dorothea Jüngling.

"September 1730. Johann, Christoph, Hans Adam Reitmanns Taufb.Herbsl. Söhnlein ist den 21.hy. getauft. Die Paten waren Johann Christoph, l.427,No.28 Hans Caspar Langens, Braumeister allhier, ehel. Sohn und Jgfr.Martha Maria, Mstr.Hans Heintzens, des Schulthes, Tochter." "1753 Oktober. Johann,Christoph Reitmann, ein junger gesell und Traub.Herbsl Zimmergesell und Adjuvante, Johann Adam Reitmanns, hiesigen bn. Einwohner und Adjuvantens beym choro musico eheleibl. anderer l.168,No.12 Sohn mit Jungfer Margaretha, Dorothea Jünglingen, David Wilhelm Jünglings, gewesener Zimmermannsgesellen u. Mühlenvorsteher hinterl. eheleibl. jüngsten Tochter copul.d.9ten." "Martius 1803. Mstr.Johann, Christoph Reitmann, gewesener Totenb.Herbsl Einwohner und Zimmermann allhier,wie auch Adjuvans des Singe . Chores, starb schnell über seiner häuslichen Arbeit an einem ll.140,No.17 Schlagfluße den 26.und wurde begraben den 28. hhy., alt 72 Jahre, 6 Monate und 5 Tage."

F. REITMANN, Elisabeth Margarethe, ~ 23.Vlll.1734, # ebd. IV/27 5.lV.1789; oo ebd. 29.X.1754 Johann Andreas, Sohn des Zim- mermannsgesellen und hiesigen Mühlenvorstehers David Wilhelm Jüngling, ~ 23.Xll.1728, # ebd. 9.lV.1811, Schneider.

4.Generation A. REITMANN, Johann Erhard, ~ 1.lll.1756, # Herbsleben 11. V/20 lll.1756.

B. REITMANN, Johann Bernhard, ~ Herbsleben 7.l.1758, # ebd.15.l. V/21 1826, Zimmermeister, Adjuvant beim Choro musico; oo ebd.16.Xl. 1779 Johanna Rebecca, Tochter des Schneidermeisters Heinrich Wilhelm Keil, ~ 19.ll.1759, + 15., # 18.l.1826.

Kinder aus dieser Ehe: a. Reitmann, Johann Tobias, ~ 10.Vlll.1780, + 11.Xll.1782. VI/22 b. Reitmann, Johanna Christina Wilhelmine, ~ 31.lll.1783, VI/23 begr.10.V.1803. c. Reitmann, Johann Christoph, ~ Herbsleben 15.lll.1785, begr. VI/24 24.lV. 1785. d. Reitmann, Christian Wilhelm, * Herbsleben 24., ~ 25.lV. 1786, # VI/25 28.Xll.1788. e. Reitmann, Christian Wilhelm, * 23., ~ 24.l.1790, # 8.l.1858; ool. VI/26 ebd.13.ll 1816 Dorothea Carolina, Tochter des Lic.med. Christian Wilhelm Geßner; ooll. ebd.27.lV.1819 Christiane Luise, Tochter des Johann Valentin Pfestdorf, Kantor; oolll. Klein-Vargula 24.X.1826 Christiane Elisabeth Luise, Tochter des Michael Keppler zu Klein-Vargula.

Kind aus der III.Ehe: 1. Friederike Caroline Wilhelmine, * 29.VIII. 1827, + 5.IV.1889; oo VII/1 - 45 - Konstantin Hage aus Mellingen b.Weimar. 7

Kind au dieser Ehe: 1.1. Hage, Emilie Ernestine, * 27.V.1857, + 11.V.1930; oo Rudolf VIII/31 Harnisch aus Bad Tennstedt.

Kinder aus dieser Ehe: 1.1.1. Harnisch, Lina, * 17.IX.1877, + 2.XI.1957; oo Albert IX/55 Ritter.

Kinder aus dieser Ehe: X/69 1.1.1.1. Ritter, Agathe Erna, * 15.V.1898, + 6.III.1949; oo den Lehrer Max Krause zu Herbsleben.

Kinder aus dieser Ehe: 1.1.1.1.1. Krause, Walter, * 10.XII.1920, gef.10.I. 1942 vor XI/63 Moskau. 1.1.1.1.2. Krause, Marliese. * 3.IV.1923; oo Karl Harraß. XI/64

1.1.1.2. Ritter, Irene Adelheid, * 28.III.1900, + 21.XI. 1978; X/70 oo Victor Steuckardt zu Herbsleben.

Kind aus dieser Ehe: 1.1.1.2.1. Steuckardt, Rudolf, * 10.X.1927; oo Ingrid XI/71 Kallenberg.

1.1.1.3. Ritter, Emilie Wally, * 10.VIII.1902, + 1982; oo X/71 Hans Arnold Geßner aus Herbsleben.

Kind aus dieser Ehe: XI/65 1.1.1.3.1. Geßner, Brunhilde, * 15.VIII.1927; oo Rolf Peu- pelmann.

1.1.2. Harnisch, Karl, * 3.VI.1879, +...1949. IX/56 1.1.3. Harnisch, Olga, * 24.II.1884, + 17.VI.1929; oo Karl IX/57 Schenk aus Großwechsungen. f. Reitmann, Johann Tobias, ~ Herbsleben 17.V.1793, # 1.I.1846; oo VI/27 1820 Anna Dorothea Schulze.

Kinder aus dieser Ehe: 1. Reitmann, Karl August Wilhelm, ~ Herbsleben 22.III. 1821, # VII/1 20.X.1895; oo Christiane Maria Sophie Heinz, ~ 16.II.1825, # 15. 8 X.1890.

Kinder aus dieser Ehe: VIII/32 1.1. Reitmann, Heinrich Wilhelm, * 16.X.1846, + 29.IX.1929; oo Karoline Scharf aus Herbsleben.

Kinder aus dieser Ehe: 1.1.1. Reitmann, Paul, * 12.VII.1877, + 20.X.1956; oo Lina IX/58 - 46 - Schütz aus Herbsleben.

Kinder aus dieser Ehe: 1.1.1.1. Reitmann, Marie, *...1900, +.....; oo Hermann Leiste. X/72

Kind aus dieser Ehe: 1.1.1.1.1. Leiste, Günther, *...... XI/66

1.1.1.2. Hedwig, *...1902, +...IX.1953; oo Fritz Teubner. X/73

Kind aus dieser Ehe: 1.1.1.2.1. Teubner, Edith, * 30.X.1921, + 20.III.1980; oo XI/67 Martin Wirth.

1.1.1.3. Lucie, * 24.IX.1908, +...... ; oo Thankmar Thon. X/74 1.1.1.4. Ilse, *14.XI.1913, +.....; oo Alfred Henning. X/75 1.1.1.5. Siegbert, * 15.II.1916, gef.im 2.Weltkrieg. X/76

1.1.2. Reitmann, Frieda, * 4.X.1878, + 9.V.1972; oo Alwin IX/59 Näther aus Herbsleben.

Kinder aus dieser Ehe: 1.1.2.1. Näther, Hildegard, * 25.VI.1901, + 18.XII.1959; oo X/77 19.II.1924 Walter Braun.

Kinder aus dieser Ehe: 1.1.2.1.1. Braun, Manfred, *....., +...... XI/68 1.1.2.1.2. Braun, Hanna, *...1925, +...... XI/69

1.1.2.2. Näther, Paula, * 24.VI.1903, + 15.X.1960; oo Edwin X/78 Hahn aus Döllstedt.

Kind aus dieser Ehe: 1.1.2.2.1. Hahn, Günther, * 17.XI.1931. XI/70

1.1.3. Reitmann, Antonie, * 24.XII.1881, + 20.IX.1960; oo Ri- IX/60 chard Robert Keitel.

Kinder aus dieser Ehe: 1.1.3.1. Keitel, Erna, * 6.XII.1905. X/79 1.1.3.2. Keitel, Arnold, * 6.I.1910, + 10.V.1930. X/80

1.2. Reitmann, Heinrich Eduard, * 19.XI.1848, + 30.XI.1928; oo VIII/33 Amalie Eisenhardt aus Herbsleben

Kind aus dieser Ehe: 1.2.1. Reitmann, Hugo, * 7.V.1889, + 1.IX.1916; oo Lina Ehr- IX/61 lich aus Herbsleben

Kind aus dieser Ehe: 1.2.1.1. Reitmann, Gerda, * 29.XII.1916; oo Waldemar X/81 - 47 - Näther, gef.in Stalingrad.

1.3. Reitmann, Emilie Louise, * 5.III.1852, +...; oo Karl Gustav VIII/34 Hübner aus Sundhausen

Kinder aus dieser Ehe: 1.3.1. Hübner, Luise Josepha, * 19.III.1882, + 15.X.1918; oo IX/62 Karl Steinbrück aus Sundhausen.

Kind aus dieser Ehe: 1.3.1.1. Steinbrück, Werner, * 10.V.1912 X/82

2. Reitmann, Johann Heinrich Tobias, jung +. VII/1 9

C. REITMANN, Johanna Sophie, ~ 26.X.1761, # 3.II.1849; oo Herbs- V/22 leben 8.V.1781 Johann Tobias, Sohn des Schreinermeisters Johann Heinrich Steuckardt aus Klein-Urleben, ~ Herbsleben 11.XII.1755, # ebd.13.XII.1824, Schreinermeister.

Kinder aus dieser Ehe: a. Steuckardt, Johann Wilhelm, ~ Herbsleben 12.VI.1782, # 25.IV. VI729 1832. b. Steuckardt, Johann Heinrich Wilhelm, ~ Herbsleben 14.V. 1787, VI/30 # 3. IX.1861; oo ebd.4.II.1817 Martha Friederike Pfeiffer.

Kind aus dieser Ehe: VII/2 1. Steuckardt, Friedrich Christian Wilhelm, * 20.IV.1825, + 18.X. 0 1881; oo N.N.

Kind aus dieser Ehe: 1.1. Steuckardt, Otto, *....., +.....; oo..... VIII/35

Hugo u.Otto Steuckardt b.Dreschen

Kinder aus dieser Ehe: 1.1.1. Steuckardt, Oskar, *....., +.....; oo..... IX/63

Kind aus dieser Ehe: 1.1.1.1. Steuckardt, Viktor, *....., +.....; oo Irena Adelheid X/83 Ritter.

Kind aus dieser Ehe. 1.1.1.1.1. Steuckardt, Rudolf, * 10.X.1927, XI/71

1.1.2. Steuckardt, Elly IX/64 - 48 -

D. REITMANN, Katharina Magdalena, ~ Herbsleben 10.lll. 1767, + V/23 Totenb.St.Aug Gotha St.Augustin 11.VI.1837; oo Herbsleben 1.V. 1787 Johann Gotha 1837, Heinrich Wilhelm Keil 212, 101

"Catharina, Magdalena, Mstr.Johann Christoph Reitmanns, hiesigen Taufb.Herbsl. Einwohners und Zimmermanns Töchterlein, wurde getauft den 1767,l.654,11 10ten. Die Taufpathen waren Georg Heinrich Groen, Mstr.Johann Christoph Groen's, des Böttgers, wie auch Gerichtsschöppens, Inspektors disciplinae und Mitältesten allhier einziger Sohn, und Jungfer Catharina Magdalena Eberhardtin, Johann, Christoph Eberhardt's, hiesigen Einwohners und Mitnachbarn einzige Tochter." derzeit nicht unterzubringen A. Reitmann, Hans Caspar, B. Reitmann, Georg Christoph,

5.4. Wirth, Martha Henriette, * Herbsl. 6.lll.1817,+...... VII/5 5.5. Wirth, Heinrich Wilhelm, * Herbsl.20.lll.1819, + VII/6 ebd.18.Xll.1821. 5.6. Wirth, Johanne Wilhelmine Henriette, * Herbsleben VII/7 20.Vl.1822, + ebd. 21.lV.1825

6. Wirth, Christiane Wilhelmine, * Herbsleben 19.X.1784,+..... Vl/7 7. Wirth, Johann Georg, * Herbsleben 8.ll.1790, + ebd.24.lll.1790. Vl/8 8. Wirth, Johann Georg, * Herbsleben 24.lV.1791. Vl/9 9. Wirth, Johann Christian, * Herbsleben 14.ll.1793,+...... Vl/10 10. Wirth, Johanna Rebecca, * Herbsleben 10.Vl.1797 Vl/11 11. Wirth, Anna Elisabeth Christiane, * Herbsleben 22.lX.1799, Vl/12 +...... 12. Wirth, Martha Elisabeth, * Herbsleben 6.Xll,1801, +..... Vl/13 13. Wirth, Hermann Christoph, * Herbsleben 23.ll.1805. Vl/14

C.KEIL, Johann Abraham, ~ Herbsleben 9.V.1753, + ebd. 24.Vlll. V/13 1772.

D. KEIL, Anna Elisabeth, ~ Herbsleben 28.Vll.1755, + ebd. 7.Vlll. V/14 1755.

E. KEIL, Johann David, ~ Herbsleben 18.V.1757, + ebd. 2. Vl.1757. V/15

F. KEIL, Johanna Rebecca, ~ Herbsleben 19.ll.1759, + ebd. 30.Xll. V/16 1815; oo ebd.16.Xl.1779 Johann Bernhard Reitmann, ~ ebd.7.l.1758, + ebd.15., # 18.l.1826 (Schlagfluß); Zimmermann, Adjuvant beim Choro musico, Sohn des Zimmermeisters Johann Christian Reitmann.

G. KEIL, Heinrich Christoph, ~ Herbsleben 2.V.1761,+ ebd.9.Vl.1762 V/17

- 49 - H. KEIL, Johann Jacob, get.Herbsleben 6.lX.1764, + ebd.23.lX.1764 V/18

I. KEIL, Töchterchen, totgeboren 6.lX.1765. V/19

Kinder des Hans Heinrich Keil ( III/21 ) B. K E I L, Heinrich Wilhelm, ~ Herbsleben 30.X.1719, + ebd.22., # IV/20 24.VII. 1792; Schneidermeister, Gerichtsschöppe, Kontrolleur der Fleischwaage; oo ebd.6.V.1749 Elisabeth Dorothea, Tochter des Schneidermeisters Hans Balthasar Kirsten und der Euphrosyna Beata Hildebrandt,(IV/8) ~ebd.10.II.1724, + ebd.29.VIII., # 1.IX. 1790

„Mstr.Heinrich Wilhelm Keil, Inwohner und Schneider KB.Herbsle- ein....Joh.Heinrich Keils nachgelaßner ehelich einziger Sohn, mit ben1749, p. Jgfr.Elisabetha Dorothea Kirstin, Mstr. Balthasar Kirstens....allhier 160, ehelich jüngste Tochter cop.“

Schülertabelle Herbsleben 1730,Bl.242 u.254: Loc.19.Nr.87 Classis l.: Heinrich Wilhelm Keil Jahre 10, mores: ungehorsam. "Heinrich, Wilhelm, Hans Heinr. Keilens Söhnlein ist den 30.hy. Geb.Reg.I.pag getauft.Die Paten sind H. Nicol Hildebrandt, der jetzigen Gast- 379, Oktober wirtfrau Martha Hildebrandt der Wittbe ihr Sohn wird Jgf.Anna 1719,No.46 Barbara, Herrn David Wilhelm Hildebrandts ehel.Tochter" "Mstr.Heinrich, Wilhelm Keil, gewesener Einwohner und Schneider Sterbereg.II. wie auch Gerichtsschöppe und Controleur bey der Fleischwage pag.70, allhier, starb an der Wassersucht den 22.ten und wurde begraben 1792,No.34 den 24.ten Julius, alt 72 Jahre, 9 Monate, 3 Wochen."

Kinder aus seiner Ehe A. KEIL, Johann Anton, ~ Herbsleben 6.IV.1750, + ebd.24.I.1751. V/11

B. K E I L, Johann Heinrich Wilhelm, ~ Herbsleben 28.III.1752, + V/12 ebd.10., # 13. II.1818 ; Herzogl.Sächs.Goth.Tranksteuereinnehmer, Lehnschulze des Amtes Tonna, Mitglied des Chores, Inspector disciplinae, Gemeindeschreiber; oo ebd.1.V.1787 Catharina Magdalena, Tochter des Zimmermeisters Johann Christoph Reitmann und der Margarethe Dorothea Jüngling, ~ Herbsleben 10.III.1767, + Gotha St.Aug. 11.VI. 1837 KB Herbsleben Gebreg.l.pag. 544,Martini 1752,No.14

"Johann,Heinrich,Wilhelm, Mstr.Heinrich Wilhelm Keils des Schnei- ders u. N.A. Altaristens Söhnlein getauft den 28.ten. Pathen waren H.Johann Heinrich Kürit, Gastgeber in dem sogenannten Gasthof Schöps bey Kahla, und Frau Johanna, Sophia Hildebrandin, H. Jo- hann, Wilhelm Hildebrandi, Pachtinhaber der Hochadl. Seebach' - 50 - ischen Güter in Grohs-Fahner Ehefrau".

"Herr Johann, Heinrich, Wilhelm Keil, wohlangesehner Inwohner, Traureg.l.pag. Herzogl. Sächs.- Gothaischer ordinair und Trank-Steuer-Einnehmer 256,Maini und Lehnsschulz, wie auch Gemeinde Scherbe, Controleur bei der 1787, Fleischwage und Musicus instrumentalis allhier, Meister Hermann, No.12 Wilhelm Keils, mitnachbarl.Inwohners und Schneiders, wie auch Gerichtsschöppen und Controleur bey der Fleischwagen allhier ehelicher eiziger Sohn, mit Jungfer Catharina Magdalena Reitmannin, Meister Johann, Christoph Reitmanns, hiesigen Inwohner und Mitnachbars, wie auch Zimmermanns und Adjuvants beym choro musico allhier eheleiblichen jüngsten Tochter copuliret den 1.ten May“.

"H.Johann Heinrich Wilhelm Keil, hiesiger Inwohner und Steuerein- Sterbereg.III nehmer, Lehnsschulz der Ämter Tonna, Mitglied des Chores und .pag.99, Inspector Disciplinae,ein Ehemann, starb am 10.zehnten Februar, 6 Februar sechs Uhr morgens, an Schlagfluß, ward begraben 13.Februar, alt 1818,No.7 65 Jahre, 10 Monate,14 Tage" zu Tonna.

„Von meinem Urgroßvater, der Steuereinnehmer war, weiß ich aus Erinnerungen meines Vaters Mund, daß er ein großer stattlicher Mann war, der in d.Hermann Herbsleben und der ganzen Umgebung Ansehen genoß. Seine Keil,S.179 Mittel hatte er für das Studium des begabten Sohnes, des nachmaligen Superintendentebn, verausgabt und kein Vermögen mehr hinterlassen.“ "H.Johann, Heinrich, Wilhelm Keil, hiesiger Inwohner und Steuerein- Sterbereg.lll. nehmer, Lehnsschulz der Ämter Tonna, Mitglied des Chores und pag.99.Febr. Inspector Disciplinae, ein Ehemann, starb am 10.zehnten Februar, 6 1818,No.7 sechs Uhr morgens, an Schlagfluß, ward begraben 13.Februar, alt 65 Jahre, 10 Monate, 14 Tage" zu Tonna.

C.KEIL, Johann Abraham, ~ Herbsleben 9.V.1753, + ebd. 24.Vlll. V/13 1772.

D. KEIL, Anna Elisabeth, ~ Herbsleben 28.Vll.1755, + ebd. 7.Vlll. V/14 1755.

E. KEIL, Johann David, ~ Herbsleben 18.V.1757, + ebd. 2. Vl.1757. V/15

F. KEIL, Johanna Rebecca, ~ Herbsleben 19.ll.1759, + ebd. 30.Xll. V/16 1815; oo ebd.16.Xl.1779 Johann Bernhard Reitmann, ~ ebd.7.l.1758, + ebd.15., # 18.l.1826 (Schlagfluß); Zimmermann, Adjuvant beim Choro musico, Sohn des Zimmermeisters Johann Christian Reitmann.

G. KEIL, Heinrich Christoph, ~ Herbsleben 2.V.1761,+ ebd.9.Vl.1762 V/17

H. KEIL, Johann Jacob, get.Herbsleben 6.lX.1764, + ebd.23.lX.1764 V/18

I. KEIL, Töchterchen, totgeboren 6.lX.1765. V/19

- 51 - 6.Generation A. KEIL, filius, totgeboren Herbsleben 10.XI.1787 VI/14

B. KEIL, Johann Heinrich Wilhelm, * Herbsleben 20., ~ 22.III.1789, + VI/15 Gräfentonna 24.VI.1859, Pfarrer zu Illeben 1815-1827, dann Super- intendent zu Gräfentonna; oo Gotha St.Margarethen 25.XII. 1815 Charlotte Caroline Friederike, Tochter des Kaufmanns Ludwig Anton Meyer und der Sophia Christiana Wachler, * Rinteln 18.X.1798, + Waltershausen 25.IV.1881.

1827 (1.Juli)-1859 Heinrich Wilhelm Keil, geb. zu Herbsleben den Reinhardt, 20.März 1789 studierte 1812 in Jena, war von Michael.1815 bis Gesch.des 1.Juli 1827 Pfarrer in Illeben. Vater des Stadtsekretärs Hermann Marktes Keil zu Gotha, des Sanitätsrats Ferdinand Keil in Friedrichroda Gräfen tonna u.des Dr. med.Karl Friedr. Keil zu Gräfentonna. Sup.Keil starb am Langensalza 24.Juni 1859 in Gräfentonna. 1892, S.173

Laut Attest des Pfarramtes Herbsleben vom 3.III.1809 bescheinigt Hess'sches erhalten hat das Stipendium schon März 1811 der stud theol. später Stipendium Superintendent Keil, indem er sich durch Urkunden legitimierte. Durch Decret des Stadtrates in Waltershausen vom 27.VII.1837 ha- ben die beiden Söhne des Superintendenten: Ferdinand, Medicinalrat in Friedrichroda und Hermann, Kanzleirat in Gotha 20 Meissensche Goldgulden auf die 2 Jahre 1838 und 1839 angewiesen erhalten (Michaelis jedes Jahres). Daß die damals vorgelegten (1837) Dokumente mit den Originalen in der Stiftungsurkunde übereinstimmen, ist vom dortigen Magistrat vom 28.XI.1837 amtlich bescheinigt. Gesuch vom 3.Mai 1810, Anweisung vom 22.März 1811/12, 2 Jahre lang.20 Meissensche Goldgulden.

„...eine achtunggebietende Persönlichkeit, Idealist vom reinsten Was- Erinnerungen ser und den täglichen Anforderungen des Lebens kühl und verständ- d.Alfred nislos gegen überstehend, weshalb diese in der Hauptsache meiner v.Keil,S.4 Großmutter zur Last fielen...“ „Sein Sohn war mein Großvater Johann, Heinrich, Wilhelm Keil, geb. 20.3.1789 in Herbsleben und gestorben als Superintendent in Tonna am 24.6.1859, also etwa ein halbes Jahr nach meiner Geburt, - eine achtunggebietende Persönlichkeit, Idealist vom reinsten Wasser und den täglichen Anforderungen des Lebens kühl und verständnislos gegenüberstehend, weshalb diese in der Hauptsache meiner Groß- mutter zur Last fielen. Ihr Eintritt in die Familie ist besonders bemerkenswert. Bis dahin war unsere Familie reinen obersächsischen Blutes gewesen und hatte immer in der nächsten Umgebung geheiratet. Mit meiner Großmutter "Lottchen" kam ein neuer Einschlag, der Niedersächsische, in unsere Familie. Sie stammte aus Rinteln in Westfalen und war die Tochter eines ange- sehenen Bürgers, des Kauf- und Handelsherrn Meyer in Rinteln. Dessen Vater war der Commerzialsassessor, Ratsherr und Kaufmann Karl Meyer. Meine Urgroßmutter war eine Gothaerin namens "Christina Wachler" gewesen. Welche Umstände sie nach Rinteln verschlagen haben, ist mir nicht bekannt. Nach dem Tode ihres Mannes kehrte sie mit ihren Kindern, einem - 52 - Sohne und drei Töchtern, nach Gotha zurück, wodurch die Bekanntschaft mit meinem Großvater zustande kam.

Mein Großvater soll in seiner Jugend als Lizentiat Lehrer der bei den Gothaer Herzogssöhnen, des nachmaligen Herzogs Ernst II.von Gotha und des Prinzen Albert, nachmaligen Prince consort von England gewesen sein und mit ihnen weite Reisen durch die ganze Welt unternommen haben. (Die Angabe,daß der Großvater Superintendent Präzeptor der Co- Nachtrag burgischen Prinzen gewesen sei und mit ihnen grosse Reisen ge- macht habe, beruht auf der Familientradition. Es ist mir aber zweifelhaft geworden, ob dies der Wahrheit entspricht, weil Herzog Ernst ll.in seinen Erinnerungen von seinen Lehrern ausführliche Mitteilungen macht und den Großvater darunter nicht erwähnt. Es existieren ausführliche Memoiren desselben, die ich gesehen, aber nicht gelesen habe, weil sie mit einer winzigen Perlschrift geschrie- ben waren, ein reines Augenpulver und damals das Familieninteresse noch nicht so im Vordergrund stand.) Später wurde er Pfarrer in Illeben, einem kleinen Dorfe an der Nord- grenze des Herzogtums, wo mein Vater geboren wurde, und dann Superintendent in Tonna. Dort ist wohl ein Wachler sein Vorgänger oder Gehilfe gewesen und dadurch die Bekanntschaft mit meiner Großmutter zustande gekommen. Aus der Ehe meiner Großeltern stammten sechs Kinder, die aufzuziehen meiner Großmutter ziemlich allein zur Last fiel und was sie mit der sparsamen Verwaltung ihre Pfarrwiedemut (?) auch zu Wege brachte. Sie hatte einen hohen Sinn, starken Ehrgeiz, Stolz auf wissenschaftliche Bildung und wollte ihre Kinder in die Höhe bringen. Sie brachte es auch glücklich fertig, ihre vier Söhne auf der Universität Jena studieren zu lassen.

„Die Frau des Superintendenten war die Tochter des Weinhändlers, Hermann Kauf-Handels- und Ratsherren Meyer aus Rinteln, der wohlhabend Keil, l.c gewesen war, aber sein Vermögen verloren hatte. So kam es, daß S.180 im großelterlichen und, wie ich früher schon erzählt habe, auch in meinem elterlichen Hause Schmalhans Küchenmeister war. Großmutter Lottchen hatte zwei Geschwister, eine Schwester Henriette und einen Bruder, der Erzieher der Kinder des Prinzgemahl Albert von England war...“

Heinrich Wilhelm K e i l, geb.zu Herbsleben den 20.März 1789, Reinhardt,Ge studierte 1812 in Jena, war von Michael.1815 bis 1.Juli 1827 Pfarrer schichte in Illeben. Vater des Stadtsekretärs Hermann Keil zu Gotha, des des Marktes Sanitätsrats Ferdinand Keil in Friedrichroda u.des Dr.med. Karl Gräfentonna Friedr.Keil zu Gräfentonna. Sup.Keil starb am 24.Juni 1859 in Langensalza Gräfentonna. 1892, S.173

Im Jahre 1853 hat Pfarrer Keil begonnen die Ortschronik zu Mttlg.Pfarr- schreiben. (Ortsgesch. Einleitung 60 Seiten). 1858 schrieb er amt.Grä- kirchliche Nachrichten ein. fentonna v. 4.12.1995

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Henr.Guil.Keil, Gothan. 26.X.1810 Eintr.Matri- kel Univ. Jena Der von Herbsleben gebürtige Bürgermeister von Waltershausen Wil- H.Zeyß,Gesc helm Franz Hesse hat in seinem Testament vom 1.X.1778 ein h.d.Marktes Stipendium für Studierende mit einem Kapital von 400 Mfl. Herbsleben, (Meißenscher Goldgulden) gestiftet. S.168 a.) 400 Mfl. von dem ehemaligen Hofadvocat und Bürgermeister J.H.Gelbke, Wilhelm Franz Heß, zu Waltershausen. Kirchen- Nach dem d.1.Sept.1778.errichteten und d.7.Jun.1781. auf dem u.Schulen Rathhause zu Waltershausen publicirten Testamente, sollen zum Verfassung, Genuß des Stipendiums gelangen zuförderst die Vettern des Stifters l.204 in linea confanguinitatis et affinitatis collaterali bis zum zwanzigsten Grad nach Priorität der Stufe. Melden sich keine Freunde der Blutsfreundschaft und Schwägerschaft dazu, dann soll solches einmal um das andere,und also wechselweise, der studirenden Jugend, deren Eltern dartun können, daß sie, nach Abzug ihrer Schulden, nicht über 500 Mfl.im Vermögen haben, erst zu Herbsleben und hernach zu Waltershausen, und zwar jedesmal auf zwey Jahre, und wenn sich Niemand inzwischen dazu meldet, auf drey Jahre conferiret werden. Sollte sich ein Herbsleber und Waltershäuser Stipendiat dazu zu gleicher Zeit melden, so soll der Herbleber den Vorzug haben, gesetzt auch, daß sich jener 4 Wochen darüber und eher dazu angegeben hätte. Die Aufsicht über dieses Stipendium führt der Stadtrath zu Waltershausen, und bekommt der vorsitzende Bürgermeister für seine dabey habende Mühewaltung von einem besonders dazu ausgesetzten Legate von 40 Mfl.jährlich 2 Mfl. Interesse zur Belohnung. b) 20 Mfl. jährliches Kirchen-oder Collectur-Stipendium für studirende Stadtkinder das. Dieses Stipendium ist aus verschiedenen Legaten entstanden. Anmerk. Das Hofmann-und Nehringische Stipendium von 400 Mfl. ist 1750 im Concurs verloren gegangen. - 54 -

Laut Attest des Pfarramtes Herbsleben vom 3.lll.1809 bescheinigt Hess'sches erhalten hat das Stipendium schon März 1811 der stud theol.später Stipendium Superintendent Keil, indem er sich durch Urkunden legitimierte.

Gesuch vom 3.Mai 1810, Anweisung vom 22.März 1811/12, 2 Jahre lang 20 Meissensche Goldgulden. Durch Decret des Stadtrates in Waltershausen vom 27.Vll.1837 haben die beiden Söhne des Superintendenten: Ferdinand, Medicinalrat in Friedrichroda und Hermann, Kanzleirat in Gotha 20 Meissensche Goldgulden auf die 2 Jahre 1838 und 1839 angewiesen erhalten (Michaelis jedes Jahres). Daß die damals vorgelegten (1837) Dokumente mit den Originalen in der Stiftungsurkunde übereinstim- men, ist vom dortigen Magistrat vom 28.Xl.1837 amtlich bescheinigt.

Bei der zu Tonna gehaltenen Generalvisitation ist in Hinsicht der Memoriale Amtsführung des Herrn Superintendenten Keil etwas zu erinnern für Herrn nicht gefunden, sondern die Überzeugung bestärkt worden, daß er Superinten- sein Amt mit Eifer verwaltet. Bei den eingesehenen dent Keil Predigtconcepten ist zu bemerken, daß denselben in Zukunft auch das Jahr, in welchem sie gehalten worden sind, beizufügen ist. Wegen Berichtigung des Kirchenlehnbuchs und des Registers über die Pfarr.....imation wird der Herr Superintendent Keil das Nöthige beim Unterconsistoris anzubringen haben.

Gotha,den 20.August 1838 Unterschrift

Im Namen seiner Hoheit des Herzogs Ernst, Herzogs zu Sachsen Brief d. Coburg und Gotha etc etc Ober-Consi- storiums an Der Superintendent Keil zu Tonna hat in einem bei Uns überreichten das Herzogl. Schreiben vom 20.d.Mts. aus dem Grunde, weil er in seiner Hoff- Kirchen-und nung eines schleunigen Wiederaufbauens seiner abgebrannten Schulamt Oekonomie-Gebäude, und einer Unterstützung zur Erhaltung seines Sohnes auf der Universität aus der Landes-Kirchen Casse oder einem andern Fonds sich getäuscht habe, gebethen, daß wegen des am 4. März d.J.ihn betroffenen Brandunglücke die gewöhnliche Collecte unter den Geistlichen des hiesigen Landes, von welcher keinen Gebrauch machen zu wollen aber die die Geistlichen der Ephorie Tonna verschont werden möchten, da diese in anderer Weise ihre Theilnahme an den Tag gelegt hätten, dabei erwähnt der Keil, "daß ihn die weit " verbreitete von Mund zu Mund gehende Sage: er habe sich "durch seine(frühere) bedingungsweise aus- gesprochene Erklärung, eine Collecte von seinen Amtsbrüdern nicht annehmen zu wollen in der Meinung des Herzog.Ober- Consistoriums gar sehr geschadet, tief schmerzen."

Dieses ganze Gesuch ist Uns nach der früheren Erklärung des Super- intendenten Keil ebenso unerwartet gekommen, als es hat auffallen müßen, daß derselbe einem so abgeschmakten Gerüchte, wie das von ihm behauptete.....vorhin erwähnnte erscheint, irgend einigen - 55 - Glauben hat keinen.... können, da man im Gegentheil einen Vorsatz, wie ihn der Superintendent Keil früher gefaßt hatte, wenn Letzterer dabei geblieben wäre, wegen der sich dadurch offenbarenden guten und uneigennützigen Gesinnung nur zu belohnen Ursache gehabt haben würde.

Nunmehr aber, auf des Superintendenten Keil nachträgliches Verlan- gen der fraglichen Collecte, ist vor Allem erforderlich, daß der Bitt- steller seinen bis jetzt.... ungefähren Überschlage und in folle(?) an- gegebenen Verlustes mit Benennung der einzelnen Gegenstände und Beifügung des Werths eines jeden nach billig mäßiger Schätzung gehörig specificirt, und hat der weltliche Beinsitzer der.... daher seinen geistlichen Collegen zu Einreichung eines solchen Verzeichnißes aufzufordern, sodann aber solches, mit den irgend nöthigen Bemerkungen, oder Erinnerungen auch vorgängiger Vernehmung des Ortsvorstandes darüber, zu weiterer Schlußfaßung anher einzuschicken, auch dann zugleich anzuzeigen, wie viel der Superintendent auf sein dem Vernehmen nach bei einer "Feuer Assecuranz-Gesellschaft" versichert gewesen & Mobiliar, von dieser Seite minder erhalten hat, ingleichen welche Unterstützungen an Stroh und dergl. ihm aus verschiedenen Gemeinden zu Theil geworden, und wie hoch Sie an Geld anzuschlagen sind. Was sich darüber von Nachweisungen(?)und actenmäßigen Verhandlungen bei dem Herzogl...... etwa schon vorfindet, ist sich von daher zu erbitten und einzusehen.

Gotha,den 27.Juni 1844 Herzog.Sächs.Ober-Consistorium Unterschrift.

Im Namen Seiner Hoheit des Herzogs Ernst, Herzogs zu Sachsenn Brief d. Coburg und Gotha etc Ober- Consist. an Da sich die Ephorie Tonna nach der Anzeige des Rechnungsführers die Ephorie der Seminarcaße noch mit Einsendung der zu letzteren aus dem Tonna dasigen Bezirke zu leistenden Beiträgen zum Neujahrstermine dJ in Rückstand befindet, so weisen Wir dieselbe an, diese Beiträge sofort und spätestens binnen 8 Tagen einzusenden und dabei die etwaigen Rückstände mit Bezeichnung der restierenden Ortschaften anzuzeigen.

Gotha,am 23.Mai 1849 Herzogl.S.Ober-Consistorium Unterschrift

Zweihundert und funfzig Thaler ...... (unleserl.), welche als Darlehen Quittung an für den Einwohner Adam Ritter und dessen Ehefrau Clara Christine den Steuer- geb...... zu Friemar corstrirt werden sollen, sind mir von dem einnehmer Darleher, Herrn Steuereinnehmer Reitmann zu Herbsleben heute Christian baar ausgezahlt worden, was ich hiermit urkundlich bekenne Wilh. Reitmann Herbsleben den 19....1851 HKeil

- 56 - Hier gibt es wohl einen Hinweis, daß die Familien Reitmann und Ritter in einem Zusammenhang stehen. Ritter in Friemar gibt es mehrere Familien. Auch deren Verbindungen sind noch nicht geklärt. Auch eine Urenkelin des Christian Wilhelm Reitmann hat wieder einen Ritter geheiratet.

C. KEIL, Friedrich Wilhelm, * Herbsleben 15.I.1791, + ebd.4.X.1800. VI/16

D. KEIL, Martha Christiane Wilhelmine, * Herbsleben 20.XII. 1797, + VI/17 Gotha 15.II.1841; oo ebd. 22.X.1816 Johann Christoph Matthaeus Thiel, Pfarrer in Gotha, * ebd.21.V.1790, + ebd.27.VII.1839.

Noch eines Seitenzweiges der Keil'schen Familie ist zu gedenken. Mein Großvater hatte eine Schwester Martha, die mit einem Diakonus Thiel verheiratet war. Dessen Kinder waren Julius und Mienchen Thiel, letztere später verehelichte Dr.Eberhardt in Rodach bei Coburg.

Von Julius Thiel stammen ab, der Apotheker Julius Thiel und seine Schwester Emilie, beide in Rodach wohnhaft. Emilie Thiel, eine freundliche und lustige Seele, war längere Zeit bei den Friedrichrodaern zur Gesellschaft für meine Kusine Ida zu Gaste wo ich ihre Bekanntschaft gemacht habe.

Kinder aus dieser Ehe: a. Thiel, Wilhelmine, * Gotha 25.IX.1817, + ebd.1.I.1892; oo ebd.31. VII/15 VIII.1841 Paul Eduard Eberhardt, * Coburg 27.VIII.1812, + ebd. 9, IV.1851, Polizeikommissar.

Kinder aus dieser Ehe: 1. Eberhardt, Regine Wilhelmine Julie Eugenie, * Coburg 6.VIII. VIII/25 1842, + ebd.4 I.1843. 2. Eberhardt, Anna Aurora Sophie Regine, * Coburg 8.II.1844, + VIII/26 Gotha 25.VI.1874; oo ebd. 25.V.1865 Dorotheus Christian Carl Alexander Trummler, * Gotha 18.III.1823, +...... ; Kaufmann in Gotha.

Kinder aus dieser Ehe 2.1. Trummler, Theodor, * Gotha 17.II.1866, *...... ; Kaufmann; IX/43 oo Leipzig 16.V.1889 Margarethe Rothe, * Schönefeld 2.XII. 1869, +.....

Kind aus dieser Ehe: 2.1.1. Trummler, Hans, * Friedrichroda 24.X.1900, +...... ; Dr. X/59 rer. pol., Diplomkaufmann

2.2. Trummler, Eduard, * Gotha 12.VII.1868, + ebd. 17.IX.1902; IX/44 Kaufmann

3. Eberhardt, Louise Rosalie Mathilde, * Coburg 3.VI.1845, + VIII/27 12.I.1918; oo Coburg 22.X.1863 Albert Emmrich, * Haus- - 57 - dorf 8.II. 1834, + Berlin-Schöneberg 29.XI.1907; Geheimer Regierungsrat.

Kinder aus dieser Ehe: 3.1. Emmrich, Helene, * Dresden 29.VII.1864, +...... ; oo Potsdam IX/45 18.X.1884 Max Döring, * Potsdam 2.IV.1855, + Berlin-Schöne- berg 26.V.1924, Buchhändler.

Kinder aus dieser Ehe: 3.1.1. Döring, Elsa, * Brandenburg/Hv. 6.III.1885, +...... ; Wohl- X/60 fahrtspflegerin. 3.1.2. Döring, Anni Ruth, * Berlin-Schöneberg 25.XII.1899, + X/61 ...... ; Lehrerin.

3.2. Emmrich, Klara, * Dresden 26.VII.1865, +...... ; oo Charlot- IX/46 tenburg 6.X.1896 Erich Goebler, * Berlin-Charlottenburg 19.III. 1862, + ebd.31.X.1932, Dr., Professor

Kind aus dieser Ehe: 3.2.1.Goebler, Eberhard, * Charlottenburg 29.VIII.1897, +...... ; X/62 Dr.phil..

3.3. Emmrich, Marie, * Dresden 1.IX.1867, +...... IX/47 b. Thiel, Julius, * Gotha 15.III.1819, Rodach 2.XI.1889; Dr.med. VII/16 Sanitätsrat, Herzogl.Amtsphysikus; ooHeldburg 12.I.1848 Therese Mauer, * Heldburg 6.II.1828, + Rodach 3.III.1898.

Kinder aus dieser Ehe: 1. Thiel, Emilie, * Rodach 1.VIII.1849, + ebd.7.I.1936. VIII/28 2. Thiel, Hildegard, * Rodach 19.IX.1850, + ebd.15.III.1851. VIII/29 3. Thiel, Richard, * Rodach 23.IV.1860, + Coburg 12.XI.1912; VIII/30 Apotheker; oo Rochlitz 14.VIII.1888 Helene Lobe, * Pegau 29.X. 1862, + Coburg 6.IX.1934

Kinder aus dieser Ehe: 3.1. Thiel, Julius, * Einsiedel 21.V.1889, +...... ; Postinspektor; oo IX/48 Coburg 15.V.1920 Clara Wagner, * Coburg 3.XII.1895, +......

Sohn aus dieser Ehe: 3.1.1. Thiel, Fritz, * Coburg 1.X.1921, X/63

3.2. Thiel, Carl, * Einsiedel, 5.I.1891, *...... ; Dr.phil., Studienrat; IX/49 oo Marienburg 31.VII,1928 Doris Scharnitzky, * Marienburg 2.VI.1904, +...... 3.3. Thiel, Friedrich, * Einsiedel 13.I.1893, + Bayreuth 4.XII. IX/50 1936; Stadtoberinspektor; oo Coburg 4.V.1919 Gertrud Dehler, * Coburg 7.IX.1899, +......

Kinder aus dieser Ehe: 3.3.1. Thiel, Rolf, * Coburg 16.III.1920 X/64 3.3.2. Thiel, Elisabeth, * Coburg 23.X.1922 X/65 - 58 -

3.4. Thiel, Walter, * Steinach 4.IV.1894, *...... ; Konditor, oo IX/51 Brooklyn 1.VI.1925 Hilde Rohrer, * Karlsruhe 27.I.1901, +......

Kinder aus dieser Ehe: 3.4.1. Thiel, Helen, * Brookly 24.X.1926, X/66 3.4.2. Thiel, Freddy, * Brooklyn 23.XII.1929 X/67

3.5. Thiel, Martha, * Steinbach 11.X.1895, + ebd.29.IV.1896. IX/52 3.6. Thiel, Therese, * Steinbach 7.II.1897, +...... ; Säuglingsschwe- IX/53 ster. 3.7. Thiel, Werner, * Lauscha 9.III.1902, + ...... ; Dr.ing.Dipl.Ing.; IX/54 oo Rähnitz/Hellerau 5.VI.1935 Gerda Friedrich, * Bobrek/Oschl. 11.IX.1908, +...... Kind aus dieser Ehe: 3.7.1. Thiel, Oskar Richard Rainer, * Marktdrewitz 4.VII.1937 X/68

E. KEIL, Johann Tobias, * Herbsleben 25.XI.1804, + ebd.22.VI. 1812 VI/18

Kinder aus der Ehe des Johann Heinrich Wilhelm ( VI/15 ) A. KEIL, Lebrecht Friedrich August Heinrich Hermann, * Illeben VII/7 23.IX. 1816, + Gotha 13.II.1904 an Altersschwäche; Kanzleirat in Gotha, Jurist bis zum Referendar; Jenenser Sachse; oo 10.VI.1851 Alwine, Tochter des Ludwig Adolf Reuschel (* Apolda 8.II.1791, Kunst-und Porzellanmaler), * Ruhla 13.VIII.1822, + Gotha 2.X. 1904 an Altersschwäche.

Kinder aus dieser Ehe: a. Keil, Adolf Hermann Heinrich Theodor, * Thal b.Eisenach VIII/7 17.IV. 1853, + Stuttgart 10.VII.1940; Hofbuchhändler in Stuttgart; oo Stuttgart Hospitalkirche 15.IX.1881 Chlotilde Wolbach, * Ulm 7. VIII.1862, + Spaichingen 17. IV.1945, # Stuttgart.

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Trauerfeier für Hofbuchhändler Keil Schwäb.Merkur, In der Kuppelhalle des Krematoriums führte die Trauerfeier für Stuttgart, Nr.63 den in seinem 88.Lebensjahr nach kurzer, schwerer Krankheit v.15.VII.1940 hingeschiedenen Hofbuchhändler Adolf K e i l mit dem Fami- Nr.63 v.15.7. lienkreis und den Anverwandten auch Freunde und Bekannte 1940 zusammen. Adolf Keil war namentlich als Mitinhaber der Hof- buchhandlung Julius Weise vierzig Jahre hindurch, von 1880- 1920, mit dem heimischen Buchhandel aufs engste verwachsen gewesen und auch später blieb er den Berufskreisen treu verbunden. Er war von Geburt Thüringer, die Sommerfrische Thal im Thüringer Wald sein Heimatort; hier wurde er am 17.April 1853 geboren. In seiner Wahlheimat Stuttgart genoß er von Anfang an große Wertschätzung und war für die Kreise der Berufskollegen als ein Mann von reichem Wissen und Können und vielseitigen Interessen während vieler Jahre eine führende Persönlichkeit. Von den an seiner Bahre in der Abschiedsstunde Sprechenden wurde seine lebensvolle Erscheinung warmherzig gewürdigt, so von dem Geistlichen, Stadtdekan Prälat Dr.Lempp, und von dem Inhaber der Hofbuchhandlung J.Weise, Buchhändler Paul E r p f, der für seine Firma und zugleich für die Stuttgarter Buchhändler dem Verewigten ein dankerfülltes Erinnerungswort widmete.

Adolf und Chlothilde

Eugenie Alfred Elisabeth Gertrud Keil Hildeg.Müller

Hermann . - 60 -

Emil Kirchner

Helmut

Renate

Maria Müller Lieselotte Chlothilde

Schwäb.Merkur, Trauerfeier für Hofbuchhändler Keil Stuttg.Nr.63 v.15.7.1940 In der Kuppelhalle des Krematoriums führte die Trauerfeier für den in seinem 88. Lebensjahr nach kurzer, schwerer Krankheit hingeschiedenen Hofbuchhändler Adolf K e i l mit dem Fami- lienkreis und den Anverwandten auch Freunde und Bekannte zusammen. Adolf Keil war namentlich als Mitinhaber der Hofbuchhandlung Julius Weise vierzig Jahre hindurch,von 1880-1920, mit dem heimischen Buch- handel aufs engste verwachsen gewesen und auch später blieb er den Berufskrei- sen treu verbunden. Er war von Geburt Thüringer, die Sommerfrische Thal im Thüringer Wald sein Heimatort; hier wurde er am 17.April 1853 geboren. In seiner Wahlheimat Stuttgart genoß er von Anfang an große Wertschätzung und war für die Kreise der Berufskol- legen als ein Mann von reichem Wissen und Können und vielseitigen Interessen während vieler Jahre eine führende Per- sönlichkeit. Von den an seiner Bahre in der Abschiedsstunde Sprechenden wurde seine lebensvolle Erscheinung warmherzig gewürdigt, so von dem Geistlichen, Stadtdekan Prälat Dr.Lempp, und von dem Inhaber der Hofbuchhandlung J.Weise, Buchhändler Paul E r p f, der für seine Firma und zu- gleich für die Stuttgarter Buchhändler dem Verewigten ein dankerfülltes Erinnerungswort widmete.

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Kinder aus dieser Ehe: 1. Alfred Hermann Hans, * Stuttgart 12.VII,1882, + ebd.19. V. IX/3 1888. 2. Helene Henriette Julie, * Stuttgart 4.II.1884,+.....; oo ebd. IX/4 4.IV.1921 Fritz Zimmermann, Buchhändler in Stuttgart, * Mainz 4.III. 1881, + Stuttgart 14.V.1950. 3. Eugenie Emma, * Stuttgart 4.V.1885, Reallehrerin. IX/5 4. Ida, * Stuttgart 29.VII.1886, +.....; oo Stuttgart 1.IV.1924 IX/6 Eugen Suck, o/o 1927. 5. Hermann, * Stuttgart 18.III.1889, +.....; Kaufmann. IX/7 6. Gertrud, * Stuttgart 11.VII.1890, + Eßlingen 27.XII.1974; oo IX/8 Stuttgart 20.V.1930 Emil Kirchner, Stadtbaumeister, * Eßlingen 4.V.1883,+......

Kinder aus dieser Ehe: 6.1. Kirchner, Werner, * Stuttgart 17.V.1931. X/6 6.2. Kirchner, Hildegard, *....., +.....; oo...... N. Keppler. X/7 Alfred mit Chlothilde Gertrud Eugenie Emil Kirchner

Maria und Gotthold Müller

7. Keil, Alfred, * Stuttgart 27.Vl.1891,+ Spaichingen 17.Vlll. lX/10 1978; Apothekenbesitzer in Spaichingen in Wttbg.; oo Calw - 62 - 10.X.1929 Hildegard, Tochter des Fabrikdirektors Gotthold Müller und der Maria Luz, * Calw 8.lV.1898, + Spaichingen 7.l.1990.

Nach der Rückkehr aus dem 1.Weltkrieg nahm er das Studium wieder auf.... Während seiner Wanderjahre 1920-1926 arbeitete er an mehreren Apotheken... Am 1.Oktober 1926 übernahm er - zuerst als Verwalter - später als Inhaber die Müller'sche Apotheke in Spaichingen, die er 40 Jahre lang als vorbildlicher, meist allein arbeitender Land- apotheker führte. ...Er unternahm zahlreiche Exkursionen in die nähere Umgebung und entdeckte immer wieder neue und seltene Exemplare in unserer botanisch interessanten Landschaft....

Am 28.Juni vollendet Apotheker Alfred Keil sein 80.Lebensjahr. Quelle:ein Er wurde 1891 in Stuttgart als Sohn des damaligen Hofbuch- nicht datierter händlers Adolf Keil geboren. Nach der Primareife verbrachte er Zeitungsaus bei Apotheker Bauer in Sulz a.Neckar eine strenge, aber sehr schnitt lehrreiche dreijährige Praktikantenzeit, "konditionierte" ein Jahr in Augsburg und begann dann sein Studium an der Technischen Hochschule in Stuttgart.... Hildegard Thusnelde Müller, * 8.IV.1898 in Calw, + Spaichingen 7.I.1990, ist die Tochter des Calwer Fabrikdirektors Gotthold Rudolf Müller, * Burgstall 19.I.1862, + Calw 11.VII.1946, oo Bolheim 1.VI. 1897 Maria Luz, * 2.V.1871, Tochter des Pfarres Immanuel Luz und der Thusnelde Berner. Der Vater des Gotthold Rudolf Müller ist der Burgstaller Fabrikant Karl Eugen Müller, * Winnenden 28.IV.1819, + Ötlingen/Teck 26.VI.1878; von 1870-1876 Landtagsabgeord- neter für den Bezirk Marbach (6 Kinder); ooI.Winnenden 3.IX. 1844 Luise Kaufmann, * Gaisburg 8.XI.1825, + Burgstall 4.I. 1856; ooII. 17.V.1857 in Winnenden Anna Luise Lechler, * 29. VI.1821 in Leonberg, + Ötlingen/Teck 2.VIII.1905 (4 Kinder).

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Helmut, Gerhard Liselotte Renate, Gerhard Helmut Liselotte

Hildegard und Alfred

Kinder aus dieser Ehe: 7.1. Liselotte, * Spaichingen 26.VIII.1930, Apothekerin, über- X/8 nahm die Markt-Apotheke in Spaichingen.

- 64 - 1970

und baute sie 1972/73 aus stadtplanerischen Gründen auf dem alten Grundstück neu an der alten Stelle neu auf. Sie sammelte alles, was mit der Familie zu tun hatte und richtete ein kleines Archiv ein, das sehr viele Unterlagen für dieses Buch beigetragen hat.

1974

7.2. Gerhard Adolf, * 28.III.1932, + 25.IV.1942 nach einem Autounfall. X/9 7.3. Helmut Alfred, * 10.III.1935, PTA in Aldingen b. Spaichin- gen; oo 15.X.1966 Irmgard Hauser, * 4.XI.1942, Apothekerin. X/10

Schiller-Apotheke in Aldingen Irmgard u.Helmut

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Kinder aus dieser Ehe: 7.3.1. Keil, Jutta, * Singen/Hohentwiel 7. XI/8 III.1969; Lehrerin; oo 13.VI.1998 Thorsten Köhler, Bankkaufmann, * Spaichingen 17.VII.1967, o/o 2000:

Auszug aus der Hochzeitszeitung

Kinder: 7.3.3.1. Köhler, Jannis, * Spaichingen 16.VI.1999 ab 4. VIII.2004 Jannis Keil. XII/31

7.3.3.2. Keil, Noah, * Rottweil 11.IV.2004.. XII/32 Noah

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3.7.2. Keil, Birgit, * Spaichingen 17.XI.1970, stud pharm., XI/9 Fachapothekerin; Lebensgefährte Ralph Eisele, * Tuttlingen 27.V.1968; Betribswirt.

Kind aus dieser Verbindung 3.7.2.1. Keil, Nina, * Tuttlingen 20.IX.2001 XII/33 Birgit 7.3.3. Keil, Alexander, * Spaichingen 3.VIII.1978 XI/10

7.4. Keil, Renate Ursula Klothilde, * Spaichingen 29.XII.1939; X/11 oo 8.IV.1965 Wolfgang Schoele,* Berlin 1.V.1938.

Kinder aus dieser Ehe: 7.4.1. Schoele, Ulrike, * Berlin 18.VI.1966; Sozialpädagogin, XI/14 Lehrerin; oo ebd. März 1997 den Diplom-Psychologen Holger Kilian, * Lüneburg 26.V. 1965.

Kinder aus dieser Ehe: 7.4.1.1. Schoele, Jonas Leon Sören Kilian, * Berlin XII/34 19.IX.1998 7.4.1.2. Schoele, David Jakob Anton Kilian, * Berlin XII/35 28.XII.2002.

7.4.2. Schoele, Judith, * Berlin 19.II.1970; Lehrerin; oo (st.), - 67 - Herbst 2002,, (ki) 14.V.2005 in der Kröchlendorf /Uckermark XI/15 (ehem.Schloß der Familie v.Arnim) den Architekten Christian Müller, aus Schwaigern/Wttbg.,* 4.IV.1969.

Kind aus dieser Verbindung: XII/36 7.4.2.1. Schoele, Johanna Luisa, * Berlin 5.V.2003.

7.4.3. Schoele, Philipp, * Berlin 2.VII.1973 XI/16

8. Keil, Elisabeth, * Stuttgart 14.III.1894, +..... 1982, Postbeamtin, IX/10 ledig

b. Keil, Emma Fanny Elise, VIII/8 * Gotha 21.I.1856, +...... ; oo Gotha 21.I.1875 Franz Koch, Kassenrat in Gotha,(Sohn des Karl Sebald Roland August Koch, Hofbildhauer, * Gotha 3.VIII.1818, + ebd. 2.VI.1872; oo ebd.19.VI. 1842 Friederike Emilie Fischer), * Gotha 2.VI. 1850, + ebd.30.XII.1928 an Altersschwäche. Über seine Eltern schreibt Paul Koch,l.c "...Er erwarb auf dem Gymnasium Ernestinum in Gotha das Abitur.Er nahm als Freiwilliger der schweren Artillerie am 1870er Krieg teil, wo ihm ein Geschütz über den Fuß fuhr und ihn erheblich verletzte. Nach Beendigung des Krieges widmete er sich der höheren Zollkarriere. Nach seiner Verlobung mit Emma Keil folgte er dem Wunsche seines Schwiegervaters, der damals 2.Bürgermeister von Gotha war, und trat dadurch ebenfalls in den Dienst dieser Stadt. Hier wr er 40 Jahre tätig und zwar als....Leiter des Finanzamtes.

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Marie Pärschke Fritz Koch Paul Koch Helene Ecke Franz Koch Emma Koch

Mein Vater war das Musterbild eines treuen und zuverlässigen Beamten.... Urlaub nahm er sich kaum....Nach außen führte er ein zurück- haltendes Leben..... Durch seine Stellung war er eine stadtbekannte Persönlichkeit und allgemein sehr angesehen. ...Unsere gute Mutter lebte nur für ihren Mann und uns Kinder. 8 Kinder hat sie ihrem Mann geschenkt, von denen 2 leider schon als kleine Kinder verstarben. ....Sie hatte ja nicht nur für das leib- liche Wohl Aller zu sorgen, auch die Pflege des Elternhauses, das stets auf das Beste erhalten wurde, machte ihr viel Arbeit. Die Zimmer tapezierte sie, wenn nötig, selbst, Treppen und Fußböden so wie den Gartenzaun strich sie selbst an, die ganze Wäsche für 9 Personen machte sie allein, die Garderobe für die 8 später 6 Kinder nähte sie selbst, sie kehrte die Straße und den Garten und schippte den Schnee, jahrelang hat sie sogar unser Brot selbst gebacken.... Unsere Eltern haben beide ein hohes, gesegnetes und sorgloses Alter erreicht."

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Franz Koch Emma Keil

Friederike Emilie Koch, geb. Fiedler, * 6.Vl.1813, + 2.lll. 1885, Mutter des Franz Koch und Frau des Hofbildhauers Karl Sebald Roland August Koch und Schwiegermutter von Emma Keil.

Der Hofbildhauer Karl Sebald Roland August Koch schuf das S.Scheidemann Denkmal"der Jäger", das im Schloßpark zu Reinhardsbrunn steht. , "Die Entstehungsgeschichte der Jägerplastik bleibt trotz L.Schellenberg, umfangreicher Recherchen, z.B.im Staatsarchiv Gotha, Abschlußarbeit regionalgeschichtlicher Literatur.....mit einigen Unklarheiten v.2.Vll.1990 behaftet. Fachsch.f.Wer- Der Gothaer Bildhauer Koch, der zu dieser Zeit kein bung Potsdam prädikatisierter Hofbildhauer gewesen ist, wurde 1840 mit der Herstellung und Fertigung einer Skulptur beauftragt, die einen "altdeutschen Jäger" darstellen sollte. Über Herkunft, künstlerischen Werdegang und vergleichbare Arbeiten Koch's fanden sich keine Hinweise....

August Koch wurde am 23.Juni 1834 an der Königlichen Eigene Akademie der bilden den Künste in München immatrikuliert und Recherchen schloß diese Ausbildung zum Bildhauer mit einem Diplom ab. Sonst wäre auch die Bestallung zum Hofbildhauer nur sehr schlecht zu erklären. Referenzen haben auch vorgelegen.

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Gothaer Tageblatt v.3.ll.1926, Beilage "Rund um den Friedenstein".

Auf einer alten Postkarte war die

- 71 - Skulptur als "Ludwig der Springer" betitelt, andere Aussagen bezeichneten den Jäger als Herzog Ernst ll. von Sachsen-Coburg-Gotha. Nach einer Akte v.9.Mai 1840 ist zumindest laut Auftrag eine Interpreta- tion erwiesen, wonach eine Skulptur eines altdeutschen Jägers angefertigt werden sollte: "...Auf Höchsten Befehl seiner Herzog lichen Durchlaucht gemäß habe ich die beiliegende Arbeitsprüfung zur Herstellung und...des Brunnens zur Aufstellung der von Bildhauer Koch hier (in Gotha) gefertigten Statue eines altdeutschen Jägers..." Alle mit dem Denkmal in Zusammen hang stehenden Fragen geschehen unter direkter Begutachtung des Herzogs.

Der Kopf der Statue wurde noch vor der Aufstellung nach den Plänen geändert und dem Herzog ähnlicher gemacht (auf Verordnung vom 17.April 1841)."

Kinder aus dieser Ehe: 1. Koch, Alfred,* Gotha 22.lll.1876, + ebd.24.lll.1948 (Herzleiden, lX/12 Hydrops); Bankbeamter in Gotha; oo ebd.20.X.1908 Margarethe Poetzsch, * Friedrichroda 18.l.1880,+ 16.V.1949.

"Alfred hatte das Gymnasium in Gotha besucht. Er lernte dann Paul Koch,l.c. Fotograf, war dann zunächst selbstständig und später Angestellter der Feuerversicherungsbank in Gotha. ...Er führte mit seiner Frau eine glückliche Ehe. Sie kochte vorzüg- lich... Beide hatten leider ein schweres Alter. Grete lag zuletzt wohl ein Jahr lang krank im Bett und Alfred zu gleicher Zeit monatelang im gleichen Zimmer krank daneben...Zuerst wurde Alfred von seinem schweren Leiden erlöst, kurz darauf verstarb auch Grete."

Kinder aus dieser Ehe: 1. Koch, Annemarie, * Gotha 1.Xll. 1909, oo Gotha 11.lll.1944 X/13 Helmut Sachse aus Mölln/Lauenburg, * Weimar 16.ll.1900. Wohnhaft in München.

Kind aus dieser Ehe: 1.1. Sachse, Barbara Charlotte, * Mölln/Lauenburg 22.Xl.1948. Xl/17 1.2. Sachse Charlotte, * Gotha 4.X.1912, +.....; ool.München XI/18 30.Vll. 1938 Adam Seldlin, o/o; ooll. München 12.Xll.1947 Rudolf Kühlmann, Volkswirt.

2. Koch, Rudolf, * Gotha 13.Xl.1877, + ebd. Mit 4 Jahren lX/13 - 72 - 3. Koch, Elisabeth, * Gotha 20.l.1879, + mit 9 Jahren. lX/14 4. Koch, Margarethe,* Gotha 29.ll.1880, + 2.l.1946; oo Gotha lX/15 23.Vll. 1901 Willy Krumm, Bankbeamter ebd.* Apfelstädt b. Gotha 11.l.1875, + ebendort 11.Vl.1962.

"Unsere Schwester Grete war in unserer Jugend Mutters rechte Hand und später ein unermüdliches Hausmütterchen. Zeitlebens hat sie still, bescheiden und pflichttreu nur für andere gesorgt. Leider war sie körperlich nicht allzu kräftig und Paul Koch,l.c. ein nervöses Magenleiden hat ihr schon in jungen Jahren viel zu schaffen gemacht. Dazu wurde sie bereits mit 30 Jahren schwerhörig und das verschärfte sich im Alter langsam so sehr, daß man sich kaum mit ihr verständigen konnte. In den Wirren des Zusammenbruchs im Jahre 1945 setzte ein tragisches Vorkommnis ihrem Leben ein plötzliches Ende, sie starb an innerer Verblutung."

Franz Koch Margarethe Koch Willy Krumm

Kinder aus dieser Ehe: 4.1. Krumm, Werner, * Gotha X/15 11.Vl.1905, +30.X.1995; oo 5. lX.1936 Erna Erfurt, * Osterfeld b.Weißenfels 16.Xl.1905, + Gotha 18.Vlll.1989.

"Er lernte ebenso wie Onkel Hermann und ich beim Bankhaus Paul Koch,l.c. Strupp in Gotha, war dann im Wäschegeschäft von Eckes in - 73 - Köthen, verheiratete sich dort mit Erna Erfurt und gründete dann ein eigenes Wäschegeschäft in Gotha. Nach dem Zusam- menbruch in verschiedenen Stellen als Angestellter."

Kind aus dieser Ehe: 4.1.1. Krumm, Renate, * 8.lX.1938; oo 31.V. 1963 Werner Xl/18 Thiele, Kartograph.

Kind aus dieser Ehe: 4.1.1.1. Thiele, Sabine, * Gotha 21.Xll.1965; oo Andreas XII/37 Funke, * Frankenberg/ Sachsen 26.Vlll.1963.

Kinder aus dieser Ehe: 1. Funke, Caroline, * Gotha 5.Vlll.1993, XIII/33 2. Funke, Clara, * Gotha 22.Xll.1996, XIII/34

4.2. Krumm,Margarethe, * Gotha 29.lX.1907, + 31.lll.1999; oo X/16 Gotha 9.V.1942 Fritz Hofmann, Ingenieur in Gotha.

5. Koch, Helene, * Gotha 5.V.1881,+ 17.ll. 1954 in Köthen; oo IX/16 Gotha 5.l1902 Rudolf Anton Gottfried Ecke, Kaufmann in Kö- then, *Leipzig 20.lll.1878 als Sohn des Kaufmanns Johann Andreas Ecke (* Rieder 3.Xll. 1845, + Leipzig 17.X.1891, oo Gera 16. Xl.1871) und dessen Ehefrau Marie Luise Eickner (* Gera 25.III. 1847, + Leipzig 27.Vll.1895), + Köthen 29.XI.1958.

"Lene war anderer Art als Grete. Immer praktisch zupackend, Paul Koch.l.c immer ein offenes Herz und offenen Sinn für die Nöte Anderer. Ihr Rat war immer gut und zweckentsprechend. Bis ins hohe Alter hat sie viel Liebe und Ansehen damit erworben. Unserer Schwester Marie war sie in deren Leben eine unermüdliche Helferein und Führerin. Nach ihrer Hochzeit übernahmen sie ein Wäschegeschäft, das sie dort bald zu dem größten Unternehmen dieser Branche ausbau- ten."...

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Auf dem nebenstehenden Bild findet sich ganz vorn Marie Koch, links dahinter Helene Koch, rechts hinten wohl Rudolf Ecke, Die übrigen Personen sind heute nicht mehr zu identifizieren.

Kinder aus dieser Ehe: 5.1. Ecke, Franz, * Köthen 17.lV.1903, + Berlin 14.l.1949 "nach X/17 langem Leiden"; ool. Berlin 20.lV.1933 Gertrud Erna Frey- mann, Berlin 1.Xll.1905, + ebd.9.lX.1937(Tochter des Schutz- mannes Friedrich Wilhelm Freymann, * Pregelswalde 17.lll. 1876, + Ennabeuren 13.lX.1959 und der, oo ll. 24.lll.1903, Katharina Hetterich,* Ennabeuren 21.ll.1882, + ebd.14.Vlll. 1962); ooll.18.V.1939 in Berlin Hildegard Gertrud Charlotte Sommerfeldt, * Berlin 2.l.1906, + 9.V.1965 (Tochter des Zim- mermanns Friedrich Hermann Sommerfeldt, * Steinspring 20. lX.1879,+ Berlin 6.ll.1937; oo Vorbruch 24.lll.1905 Marie Au- guste Bertha Grünberg, * Alt-Carber-Berge 12.Vlll.1884, + Berlin 14.l.1949).

Hochzeitsfoto. v.r.n.l.: Franz Ecke mit Gertrud Ecke, Trauzeugen:Rudolf Ecke und Friedrich Freymann

- 75 - Euer Großvater Franz Andreas Ecke, geb. 17.4.1903 in Köthen/ Zusammenstel- Anhalt, als ältester Sohn des Kaufmanns Rudolf Ecke lung v.Inge- (Inhaber des großen Geschäftes "Wäsche-Ecke") und dessen borg Heiden Ehefrau Helene geb. Koch, und dort im elterlichen Haus geb. Ecke1988 aufgewachsen neben ihren drei anderen Geschwistern. Er für Söhne Kai besuchte das Polytechnikum in Köthen, interessierte sich früh und für Filmen und Musik, spielte Saxophon, Querflöte, Gitarre, Malte. Klavier zum Hausgebrauch, später als Hobbymusiker im Os- ram-Orchester in Berlin, wo er seit....als Elektro-Ingenieur bei der AEG, später Oberspreewerk in Oberschöneweide, tätig war. - Von 1933 -1937 verheiratet mit Gertrud, geb.Freymann. Aus dieser Ehe ging eine Tochter hervor: Ingeborg, Eure Mutter.

Franz

Franz und Charlotte

Nach dem Tod Eurer Großmutter Gertrud (wahrscheinlich ein ärztliches Versehen nach einer Operation) heiratete Euer Großvater im Jahr 1939 erneut.und zwar Hildegard, geb.Sommerfeldt, eine Freundin seiner ersten Frau Gertrud.

Franz u.Hildegard

Die beiden wohnten zunächst allein in Berlin-Reinickendorf, Residenzstr.127, lll.Treppen, bis 1942 Eure Mutter Ingeborg, die Tochter aus erster Ehe, dazuzog. Großvater Franz ist am 14.1.1949 nach einer Darmkrebsoperation verstorben.

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Kind aus der l.Ehe: 5.1.1. Ecke, Ingeborg Dorothea, * Berlin 24.lX.1935; Xl/19 Rechtsanwältin in Berlin; oo 9.Vl.1962 Klaus Werner Dietrich Heiden, Vorsitzender Richter am Landgericht Ber- lin, * Barth/Vpm. 14.ll.1936 als Sohn des Dipl.Ing. Werner Otto Ferdinand Heiden (* Barth 2.V.1907, oo...... Irmgard Frieda Emilie Sommerfeldt,* Graudenz 17.Vlll. 1911).

Ingeborg Ecke

Euer Vater, Klaus Werner Dietrich Heiden, geb.am Zusammenstellung 14.2.1936 in Barth/Vorpommern, jetzt Mecklenburg, v.Ingeborg verbrachte seine Kindheit dort im elterlichen Haus, das Heiden geb. zusammen mit den Großeltern väterlicherseits, also Euern Ecke 1988 Urgroßeltern, in der Langestr.77, jetzt Ernst-Thälmann- für ihre Söhne straße, bewohnt wurde, als ältester Sohn neben seinen beiden Geschwistern, Wolfram(geb.am 20.Jan.1940) und Christiane (geb.am 8.Nov.1944).

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Klaus Heiden Im Jahr 1951 siedelte Vater aus der DDR zur Großtante, Eurer Urgroßtante nach Berlin, Friedrich-Wilhelmstraße in Reinickendorf, über, besuchte das Friedrich-Engels- Gymnasium, machte dort ein überragendes Abitur mit der Note "1"und studierte anschließend Jura an der FU Berlin. Während des Studiums trat Vater in die Burschenschaft der Märker ein.

Ebenfalls während des Studiums lernte Vater die Mutter kennen: Verlobung = 1960, Heirat = 1962, Geburt Kai- Ulrich = 28.Juni 1963, Geburt Malte = 8.Nov.1966. Seit 1962 mit wohnhaft in der Residenzstr.127 in Berlin- Reinickendorf.

Beruf des Vaters: Nach der Ausbildung war Vater ver- schiedene Jahre beim Senator für Justiz vor allem in Sa- chen Aus- und Fortbildung bzw. Weiterbildung tätig und ist seit 1980 Vorsitzender Richter am Landgericht (Kriminalgericht).

Besondere Neigungen des Vaters: vielseitig interessiert, besonders an Geschichte und Politik, sammelt Briefmar- ken und Münzen, hat Freude an Antiquitäten und reist seit Anfang der 80er Jahre gern auf die Canaren. Er besucht gemeinsam mit der Mutter seit 1985 VHS- Kurse für Spanisch. Einige Jahre war er auch ehrenamtlich für "Hertha BSC" und Sportgericht tätig.

Eure Mutter Ingeborg Dorothea, geb.Ecke, geb. 24.9.1935 in Berlin, verbrachte ihre Kindheit nach dem Tod ihrer leiblichen Mutter Gertrud, geb.Freymann, im Jahre 1937 im Haus Eurer Urgroßeltern Freymann und des derzeit schon unheilbar an Tbc erkrankten Großonkels Wilhelm Freymann in der Bornemannstr.5 in Berlin-Wedding und zog 1942 zum Vater Franz Ecke, Euerm Großvater, und seiner weiten Ehefrau Hildegard geb.Sommerfeld in die Wohnung Residenzstr.127, lll.Treppen in Berlin-Reinik- - 78 - kendorf, machte in der Bertha von Suttner-Oberschule 1955 Abitur und studierte Jura.

Beruf der Mutter: In erster Linie Hausfrau und Mutter, einige Jahre Dozentin an der Musikschule Reinickendorf für das Fach Blockflöte, seit 1982 Rechtsanwältin. Besondere Neigungen der Mutter: In jungen Jahren: Gitar- renspiel (Mitglied in der Berliner Lautengilde unter Kon- rad Wölki), später diverse Tätigkeiten in Elternvertretun- gen für Schulen, Musikschule und Musikschulbeirat. Sehr viel Freude an Reisen und Gesellschaftsspielen mit der Familie.

"Wir trafen uns auch vielfach mit unseren Verwandten in der "Hauptstadt der DDR", für uns"Ostberlin", verlebten mit Genehmigung der DDR-Behörden schöne Familien- treffen in Köthen und Bobbe, und ein anderes Mal in . So haben wir auch mit Tante Anneliese, Onkel Rudolf, Heidi, Hans, Martin, Gisela, Uli und Axel auch in der Zeit der Existenz der DDR und der "Mauer" einen zuverlässigen freundschaftlichen Kontakt unterhal- ten, waren oft auf "Passierschein" besonders bei Polsters in Blankenfelde, und dieser gute Draht zueinander hat sich zu allen, erweitert auf Kubes, Tante Christa Kurschat und Karola Sitte mit Familie fortgesetzt. Auch mit Andrea Belger und Familie ergab sich später ein guter Kontakt."

Kinder aus dieser Ehe 5.1.1.1. Heiden, Kai-Ulrich, * Berlin 28.Vl.1963, Musiker XII/38 in Berlin.

Kai-Ulrich, geb.28.6.1963 in Berlin, besuchte nach der Reginhard-Grundschule die Bertha von Suttner-Ober- schule und begann im Anschluß an das Abitur das Mu- sikstudium an der Hochschule der Künste in Berlin, Fachrichtung Posaune. Beruf und Neigung fallen in glücklicher Weise zusam- men. Schon seit frühester Jugend spielte Kai an der Musikschule Reinickendorf im Einzelunterricht und in Orchestern zuerst Baryton, dann Posaune.

Eine weitere Neigung von Kai ist das Segeln, worin er zahlreiche Prüfungen erfolgreich abgelegt hat.Er reist mit seinen Freunden wiederholt nach Frankreich oder geht auf "Segeltörn". Später lernte er noch das Fliegen mit dem Ultra-Leichtflugzeug. 1987 zieht er aus der elterlichen Wohnung nach Berlin-Wedding. Seit 1989 ist er nach Abschluß seines Musikstudiums als Posaunist im Polizei-orchester Berlin eingestellt.

5.1.1.2. Heiden, Malte, * Berlin 8.Xl.1966; Musiker in XII/39 - 79 - Berlin. oo Bad Langensalza 11.lV.1998 Peggy Herzog, * ebd. 8.lll. 1971, Diplomkauffrau (FH), Tochter des KFZ- Meisters Wolfgang Herzog, * 25.Vlll.1946 in Gotha, und der Erzieherin Rosemarie Rönick, * 7.lV.1950, in Uvhoven. Sie leben in Brieselang.

Malte, geb.am 8.11.1966 in Berlin,besuchte nach der Re- Ingeborg Heiden ginhard-Grundschule die Gustav Freytag-Realschule bis l.c zum Abschluß der 10.Klasse, danach die Aufbaustufe der Menzel-Oberschule und schließlich die Bertha von Suttner-Oberschule. Nach dem Abitur begann Malte das Studium "Schulmusik" mit dem Hauptfach Horn, das später durch das Hauptfach Klavier ausgetauscht wurde, an der Hochschule der Künste in Berlin und das Zweit- studium "Englisch" an der TU Berlin. Beruf und Neigung fallen in glücklicher Weise zusammen. Schon seit frühester Jugend spielte Malte an den Musikschulen Reinickendorf und Tiergarten Klavier im Einzelunterricht und Horn auch im Orchester. Weiter Mitgliedschaft im Sybelius-Orchesterund im Posaunenchor der Evangeliumskirche so wie der Kapernaumemeinde. Malte bildete sich später speziell musikpädagogisch weiter fort, übernahm u.a. Chorleitung und wirkte von 1992 bis 1995 im Kinder -Mu- siktheater „Atze“ mit. Seit 1995 ist er Musikschullehrer an verschiedenen Musikschu- len . Privat interessiert Malte Heiden und Peggy Herzog er sich besonders für das Filmen und für Sport und nimmt häufiger an Marathonläufen teil.

Kind aus dieser Ehe: 5.1.1.2.1. Heiden, Imogen Leandra, * Berlin XIII/3 14.VI.2003 5

5.1.2. Ecke, Rudolf Georg, * Köthen 21.Vl.1904, + ebd. X/18 20.lV.1989; Kaufmann ebd.; oo ebd.23.Vll.1932 Ella Erna Anneliese Hessler, ebd.5.X.1908, +......

Euer Großvater, Franz Ecke hatte noch 3 Geschwister: Zusammenstellung Onkel Rudolf wurde Uropas Nachfolger und führte das v.Ingeborg Heiden Wäschegeschäft in Köthen fort, zunächst als Geschäfts- 1988 inhaber, dann nach der Übernahme des Geschäfts durch die HO in der DDR als Geschäftsführer. Er starb 1989.

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Hinten v.l.n.r.: Rudolf Ecke, Gerhard, Helene, Rud.-Georg. vorn: Christa Kurschat, Franz Ecke, bWerner Kumm

Rudolf und Anneliese geb.Hessler und alle 4 Kinder 1957

Kinder aus dieser Ehe: 5.1.2.1. Ecke, Heidi Lieselott, * Köthen 8.Xl.1933, +...... ; oo Xl/20 ebd.17.Vlll. 1957 Fritz Richard Picht,* 22.Vlll.1930,(+ ebd. 26.Xll. 1977); Wirtschaftsprüfer, o/o Xll.1968; ooll. 3.Xll. 1983 Hans Salm,* Wochowsee 8.lll.1934, Fernsehmecha- niker. Wohnen in Biendorf b.Bernburg/Saale.

Kinder aus der l.Ehe: 5.1.2.1.1. Picht, Arne, * Köthen 18.l.1959; Elektromonteur XII/40 in Prosigk; oo 1.Vlll.1980 Elke Backoff.,* Fernsdorf 7.V.1954

- 81 - Kinder aus dieser Ehe: 5.1.2.1.1.1. Picht, Cornelia, * Dessau 29.lll.1981, wohn- XIII/36 haft Prosigk.; Lebensgemeinschaft mit Michael Bohn, * Zerbst 7.X.1969.

Kind aus dieser Verbindung: 5.1.2.1.1.1.1. Picht, Niklas, * Köthen 14.VI.2003 XIV/1

5.1.2.1.2. Picht, Sebastian, * Köthen 8.lll.1990; XIII/37 wohnhaft Prosigk

5.1.2.2. Ecke, Margrit Helga, * Köthen 19.V.1935; oo Xl/21 Bielefeld 10.ll.1961 Friedrich Wolfgang Kube, Oberstaats- anwalt,* Stettin- Finkenwald 4.Xll.1931; wohnhaft Wald- bronn-Reichenbach.

Margrit Ecke, Wolfgang Kube Detlef Joachim Annette Barbara,Sebastian Johannes und Georg Friedrich Kube

Kinder aus dieser Ehe: 5.1.2.2.1. Kube, Georg Friedrich, * Köthen 7.Vll.1963; XII/41 Maschinenbau-Dipl.Ing.; oo Karlsruhe 18.Vlll.1990 Beate Becker, * Waldbronn 9.lX.1965.

Kinder aus dieser Ehe: 5.1.2.2.1.1. Kube, Johannes,* Leimen 25.ll.1991. XIII/38 5.1.2.2.1.2. Kube, Rebecca Josephine,* Bielefeld XIII/39 6.Vll.1993.

5.1.2.2.2. Kube, Sebastian Johannes, * Hagen 14.l.1966; XII/42 Diplomkauf-mann, wohnhaft Weinheim; oo Juli 1999, Delphine Theophanides, * Romilly sur Seine 10.lX.1970

Kind aus dieser Ehe: 5.1.2.2.2.1. Kube, Maximilian, * Weilheim 3.IV.2000 XIII/40

5.1.2.2.3. Kube, Detlef Joachim, * Hagen 3.V.1968; XII/43 - 82 - Hüttenkunde u. Metallogie; wohnhaft in Waldbronn. (Zwilling); oo Aachen Petra Adelheid Steinbeck, * Aachen 22.l.1968.

Kind aus dieser Ehe: 5.1.2.2.3.1. Kube, Swantje Meret, * Aachen 3.Xl.1999. XIII/41 5.1.2.2.3.2. Kube, Malte Kaspar, * Siersburg- Rechlingen 16.VII. 2001.

5.1.2.2.4. Kube, Annette Barbara, * Hagen 3.V.1968; XII/44 (Zwilling). Arzthelferin; oo Karlsbad-Langensteinbach 20.lX. 1991 Michael Heck, * 17.lll.1962; chem. techn.Assistent, wohnhaft in Remchingen/ Wilferdingen

Kinder aus dieser Ehe: 5.1.2.2.4.1. Heck, Christina Barbara, *Karlsruhe XIII/42 10.Vlll.1993. 5.1.2.2.4.2. Heck, Paula Johanna, * Pforzheim XIII/43 7.lX.1998.

5.1.2.3. Ecke, Martin Reinhard, * Köthen 15.Vlll.1940; XI/22 Prof. Dr.med. Chefarzt in Magdeburg; oo Köthen 17.Vll.1965 Gisela Margot Priebe,* /s. 15.ll.1941, Krankenschwester.

Kinder aus dieser Ehe: 5.1.2.3.1. Ecke, Ulrich, * Köthen 4.lll.1967; Dr.med. Arzt XII/45 in Magdeburg; oo Bochum 1.X.1999 die Lehrerin Claudia Serwe, * Bochum 9.II.1973.

Kind aus dieser Ehe: 5.1.2.3.1.1. Ecke, Greta Marita, * Nieder-Olm 30.VIII. XIII/44 2004.

5.1.2.3.2. Ecke, Axel, * Köthen 5.lV.1970; stud. BWL .in XII/46 Göttingen, Diplomkaufmann in Frankfurt/M.. oo Marta Lorencini aus Brasilien. - 83 -

Ulrich u. Axel

Kinder aus seiner Ehe: 5.1.2.3.2.1. Lorencini-Ecke, Lucca, * Hofheim 24.IV. XIII/45 2002

XIII/46 5.1.2.3.2.2. Lorencini-Ecke, Isabella, * Hofheim 24.I. 2005.

5.1.2.4. Ecke, Erika Ilse, * Köthen 20.Vl.1944; Xl/23 Handelskauffrau; oo ebd. 20.lll.1966 Wolf Peter Polster, * Potsdam 27.l. 1941; Dipl.Ing.wohnh. in Blankenfelde (Kr. Zossen).

Erika Ilse Ecke Familie Polster

Kinder aus dieser Ehe: XII/47 5.1.2.4.1. Polster, Frank, * Köthen 18.X.1968; Diplombetriebswirt in Nürnberg. 5.1.2.4.2. Polster, Brigitta, * Zossen 13.Vlll.1971; XII/48 Erziehein in Gütersloh; oo ebd. Markus Müller, Lehrer. - 84 - Wohnhaft in Werl.

Kinder aus dieser Ehe: 5.1.2.4.2.1. Müller, Maximilian Clemens, * Bielefeld XIII/47 15.5.2002.

XIII/48 5.1.2.4.2.2. Müller, Helena Maria. * Bielefeld 10.X. 2004.

5.1.3. Ecke, Gerhard, * Köthen 15.Vll.1914, + X/19 ebd.12.lV.1936, Motorradunfall.

„Er war ein vorzüglicher Schüler und hoffnungsvoller Sohn Paul Koch gewesen, hatte das Abitur und studierte an der S.9 Technischen Hochschule in Stuttgart. Zur Zeit seines Unfalls befand er sich beim Militär.“

Euer Großonkel Gerhard Ecke, geb.am 15.7.1914 in Köthen, Ingeborg Bruder Deines Großvaters Franz Ecke, war der Hoffnungs- Heiden träger unter den Kindern, wie Urgroßvater Ecke ihn bezeichnete, war hochmusikalisch und studierte Architektur, war als die sog."rechte Hand" seines Professors bereits zu Studienzwecken in Italien gewesen, als er mit seinem Motorrad am 12.4.1936 auf der Landstraße zwischen Dessau und Köthen tödlich verunglückte.

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Christa Ecke mit Otto Kurschat 5.1.4. Ecke, Christa, * Köthen 10.Vl.1920; Handelskauffrau; X/20 oo ebd.24. Vll.1948 Otto Kurschat, * Nurischken/Ostpr. 1.Xll.1905, + Bobbe/ Dornbock (Anhalt) 15.l.1995; Landwirt.

Beide haben heute eine eigene Landwirtschaft in Bobbe bei Paul Koch, Köthen mit 28 Morgen. Sie sind mit derselben dank ihrer S.9,1957 Tatkraft und Tüchtigkeit sehr gut voran gekommen.

Eure Großtante Christa Kurschat, geb.Ecke, geb.am 10.6. I.Heiden l.c. 1920 in Köthen, verheiratet mit dem Landwirt Otto Kur- schat. Wohnhaft in Bobbe/Dornbock.

Kinder aus dieser Ehe: 5.1.4.1. Kurschat, Karola, * Köthen 1.ll.1950; Xl/24 Industriekauffrau, Elektrikerin; oo Wulfen 29.Vlll.1970 den Elektriker Walter Sitte, * 12.Xll. 1945 im Sudetenland, wohnhaft Halle/Neustadt.

Karola Kurschat Walter Sitte

Mirko u.Anja Sitte Kinder aus dieser Ehe: 5.1.4.1.1. Sitte, Mirko, * Köthen 6.Vl.1972; Stud.d. Kom- XII/49 - 86 - munikationselektronik; oo 5.V.2003 Yvonne Ribbe, * 7. I.1978; 5.1.4.1.2. Sitte, Anja, * Halle 12.V.1975; kaufm.Lehrling. XII/50

5.1.4.2.2. Kurschat, Andrea, * Bobbe 19.l.1956; Regeltech- Xl/25 nikerin; oo Wulfen 7.ll.1976 den Regeltechniker Gerald Belger, * Hohnsdorf b.Köthen 1.lll.1951.

Andrea

Kind aus dieser Ehe: 5.1.4.2.2.1. Belger, Elena,* Köthen 8.Vll.1976; XII/51 Zahntechnikerin.

6. Koch, Paul, * Gotha 31.V.1882, +.....; Bankdirektor in Apolda; IX/17 oo Berlin 24.X.1907 Wally Schipke,* Züllichow b.Stettin 24.Vll. 1886, + Bad Nauheim 20.l.1981.

"...Trotz aller kindlichen Spiele sagte man immer von mir ich Paul Koch, sei schon als Kind sehr ernst gewesen. Ich besuchte die 75 Jahre Realschule in Gotha....und verließ sie mit dem Reifezeugnis meines für den Einjährig-Freiwilligen Militärdienst. Lebens, ...Ich wollte ursprünglich in die höhere Forstkarriere, aber das S.12 ff. Studium war zu teuer. Mein Vater schlug mir das Bankfach vor, womit ich einverstanden war.."

Er lernte in der gleichen Bank,bei der mein Onkel gelernt und gearbeitet hatte. Dieses Bankhaus B.M.Strupp hatte seinen Sitz in Meiningen. „...Ich lernte bei B.M.Strupp 2½ Jahre und kann sagen, daß wir Lehrlinge dort eine gute Ausbildung in allen Zweigen des Bankfaches erhielten. Während meiner Lehrlingszeit besuchte ich 2 Jahre lang die Berlitzschule. Ich konnte damals ziemlich perfekt englisch sprechen, was mir bei der starken englischen Kolonie in Gotha geschäftlich sehr nützte. „...ich wollte meine jungen Jahre nicht in dem kleinen Nest (Hildburghausen) versauern und auch etwas von der Welt kennen lernen. Ich schrieb daher ein Bewerbungsschreiben an die Deutsche S.15 Bank nach Berlin und wurde sofort engagiert. - 87 - ...aber die Deutsche Bank war eine Knochenmühle. In der Abschlußzeit arbeitete wochenlang bis 12 Uhr nachts bei einem zu geringen Gehalt. Ich mußte daher ein sehr sparsames Leben führen, sodass ich von meinem damaligen Leben in Berlin nicht viel gehabt habe. ...über meinen Vetter Wilhelm Bechstein kam ich zur Norddeutschen Grund-Kredit-Bank...Aber der Betrieb war mir zu klein. Ausserdem trug ich mich mit Heiratsgedanken und mußte daher bestrebt sein mir eine sichere Lebensstellung zu schaffen..."

Er kam bei der Firma Blödner & Vierschrodt in Gotha, einer Gummi-warenfabrik (1000 Arbeiter) unter. Wegen seiner gu- ten Beziehun-gen mit den Inhabern, Vierschrodt war ein Klas- senkamerad, traf ihnder Neid der Mitarbeiter und er fühlte sich im Betrieb nicht mehr wohl. Über persönliche Beziehungen kam er zur Bank von Thürin- gen. Dort blieb er über 40 Jahre. Sie wurde übrigens später auch "Deutsche Bank". So blieb er und war in Gotha, Salzungen, Arnstadt, Apolda, Weimar und Erfurt. Nach seiner Pensionierung arbeitete er u.a.1947 als freiberuf- S.26 licher Prüfer in der Bankenaufsicht im Finanzministerium in Weimar. Später übernahm er das Finanzreferat der Industrie- und Handels-kammer in Erfurt bis zu deren Auflösung. Nach einer Tätigkeit bei der Sparkasse Apolda beendete er am 3.lV. 1952 seine berufliche Tätigkeit. "...Im Alter von 70 Jahren endete somit meine berufliche S.36 Tätigkeit, mit deren Verlauf ich durchaus zufrieden sein kann."

Paul Koch,

Ich hatte schon lange in Gotha Interesse für die Freimaurerei, das dadurch erweckt worden war weil mein Onkel Hermann Keil dort Meister vom Stuhl der Loge „Ernst zum Compass“ war. In Salzungen unterhielt ich mich mit dem Apothekebbesitzer - 88 - Kom. Rat Dr.Hofmann....Er übernahm die übliche Bürgschaft für mich der Loge gegenüber .Am 14.l.1914 wurde ich dann in Anwesenheit meines genannten Onkels als Mitglied der Loge "Charlotte zu den 3 Nelken" in Meiningen aufgenommen. "Nachdem wir nach Apolda übersiedelt waren blieb ich zunächst mei-ner Loge in Meiningen treu und verkehrte in der Apoldaer Loge "Ludwig zur Eintracht" als besuchender Bruder. Als man mich da zum Beamten und zwar zum Schatzmeister machen wollte, mußte ich meine Meininger Loge decken und Mitglied in Apolda werden.

Im Laufe der Jahre stieg ich von Grad zu Grad bis zum höchsten und wurde u.a.Ehrenmitglied der "Großen National Mutterloge" in Berlin. Nach der Machtübernahme wurden wir bekanntlich aufgelöst. Nun war es aus mit unseren Bestrebungen. Auf das Schmerz- lichste vermissen auch heute noch alle Beteiligten unsere geliebte Loge. Mir erblühte durch unseren Umzug nach Berlin nach einer Zwangspause von 20 Jahren neues Logenleben. Hier suchte und fand ich Eingang zu der Loge "Friedrich der Große- Prometheus" und fühle mich in ihr sehr wohl."

"Als ich 1902 nach Berlin kam hat sich mein Vetter Wilhelm S.38 Bechstein meiner angenommen. Er nahm mich öfter mit in sein Stammlokal. Einmal in jedem Winter wurde ein Haus- und Familienball veran-staltet, bei dem ich das damalige Frl.Wally Schipke, deren Onkel Carl und Tante Wally Goetze kennen lernte... Erst nach einem Jahr trafen wir uns bei der gleichen Veranstal- tung wieder. Von da ab blieben wir in Verbindung. Wir gingen im Winter zusammen auf die Eisbahn, erst später erfuhr ich, dass uns dabei Vater Schipke im Abstand nachgeschlichen ist um sein Töchterchen zu bewachen und vor Unheil zu bewahren!

Nach 2-jähriger Bekanntschaft verlobten wir uns auf einem abendlichen Bummel über das Tempelhofer Feld und zwar zunächst inoffiziell..." Wegen seiner Jugend, er war 22 Jahre, und der noch fehlenden finanziellen Grundlage mußten Sie noch einige Zeit warten. Erst die Rückkehr nach Thüringen und in das Bankgewerbe ermöglichte die Bildung einer eigenen Familie.

"...So verlobten wir uns Weihnachten 1905 offiziell und konnten dann am 24.Oktober 1907 heiraten... Am Tage nach der Hochzeit fuhren Wally und ich für nur 3 Tage nach der Sächsischen Schweiz..."

Die Schwiegereltern hatten in Züllchow b. Stettin und dann in der Bülow- und später in der Cherusker-Straße in Berlin ein Kolonialwaren-Geschäft. - 89 -

"...Fast genau bis zu meinem 70.Geburtstag war ich beruflich tätig gewesen. Rückblickend darf ich ohne Überheblichkeit feststellen, dass ich in Apolda, wo wir rd. 30 Jahre gelebt ha- ben, einen Freundes- und Bekanntenkreis besaßen, wie ihn wohl nur wenige Menschen gehabt haben..."

80.Geburtstag von Paul Koch

Kinder aus dieser Ehe: 6.1. Koch, Gerda Johanna Wally Marie, * Gotha 13.Xl.1908, + X/21 9.Xll. 1984; oo Apolda 13. lll.1930 Werner Hollmann; Dipl. Ing.,* Apolda 11.l.1899, + 18.lV.1984.

Paul Koch "...In Gotha hat sie die S.46 ersten 2 Jahre verlebt,die nächsten Jahre bis zum Alter von 12 Jahren in Salzungen. Dort besuchte sie die Privat- mädchenschule.., später, nach dem Umzug, das Lyze- um in Apolda. Sie lernte bei ihrer Mutter kochen, backen und nähen..." Die weitere Ausbildung erfolg te in der Zimmerstiftung in Dresden.Später folgte ein Austausch mit einer schwedischen Tochter. "...Gerda war ein hübsches Mädchen, sie tanzte vorzüglich..., es fehlte ihr auch nie an Verehrern...... Am lebhaftesten interessierte sich der Dipl.Ing.Werner Holl- mann für sie. Er war der Sohn des Seniorchefs der größten Apoldaer Wollwarenfabril Julius Hollmann und seiner Ehe- frau Martha geb.Wiedemann. - 90 - Als Gerda aus Stockholm zurückkam empfing sie Werner auf dem Flughafen in Berlin. Dort kam es zur Verlobung und schließlich am 13.lll.1930 zur Vermählung...

...Werner gelang es eine gute und feste Stellung bei der Firma A.Borsig zu erlangen. Er hat dann mit seiner Familie einige gute Jahre verleben können. Der 2.Weltkrieg und seine Folgen haben Das alles zerstört.“

"...Die fortgesetzten Luftangriffe auf Berlin führten 1943 zur Evakuierung der jungen Frauen mit ihren Kindern. Gerda flüchtete mit ihren Kindern zu uns nach Apolda...." Nach dem Zusammenbruch hörte sie langen nichts von ihrem Mann, der die Einnahme und Zerstörung Berlins auszuhalten hatte. Schließlich kam auch er glücklich in Apolda an.Er fand erst nach längerem vergeblichen Bemühen eine neue Stellung in Zeitz.

Kinder aus dieser Ehe: 6.1.1. Hollmann, Marga Ingrid Anneliese, * Apolda 7.lll. Xl/26 1931; oo ebd. 7.Vl.1952 Gerhard Schneider,* ebd.29.X. 1923, Textilingenieur. (o/o....)

"...verlebte ebenso wie ihre beiden Brüder ihre Jugend in Paul Koch, Apol- da und Tegel. S.48 ...Beim Umzug ihrer Eltern nach Zeitz blieb sie in Apolda, weil sie ihre Lehre als Damenschneiderin nicht aufgeben wollte...... sie verlobte sich und heiratete den Textilinge- nieur Gerhard Schneider. Er hatte den Krieg mitgemacht und war lange Zeit in Kriegsgefangenschaft und studierte dann an der Ingenieur-schule in Apolda. Dann trat er in das väterliche Geschäft ein und sie wohnten mit seinen Eltern zusammen. Das tat auf die Dauer nicht gut..." Sie zogen nach dem Westen und dort nach Frankfurt, Bremen und Kassel.

Kinder aus dieser Ehe: 6.1.1.1. Schneider, Claudia Ulrike, * Kassel 5.lV.1958. XII/52 6.1.1.2. Schneider, Steffanie, * Jena 29.Xl.1959. XII/53

"Und sie ist ein liebes dabei kluges Kind, die Freude aller, Paul die sie kennen... Koch,S.49 ...Um es Marga zu erleichtern zwecks Aufbau ihrer Exi- stenz beruflich tätig sein zu können, war Steffi wiederholt für eine Reihe von Monaten bei ihren Großeltern in Rahmsdorf, was aber für Gerda zweifellos eine erhebliche Belastung bedeutete.

6.1.2. Hollmann, Ferdinand Werner, * Apolda 30.l.1938; oo Xl/27 Sprossenlatte 19.Vlll.1961 Ingrid Lautenschläger.

"...Ferdi besuchte 10 Jahre die Schule bis zum sogenannten Paul - 91 - "Einjährigen" und ist dann Lehrling im Hydrierwerk Koch,S.49 Zeitz. Er wollte anschließend die höhere Bauschule in Leipzig besuchen..."

Kind aus dieser Ehe: 6..1.2.1. Hollmann, Ulrike, * Zeitz 5.ll.1962. XII/54

6.1.3. Hollmann, Jürgen Julius Paul, * Apolda 20.Xll.1939, XI/28 +.....; oo Berlin Birgit Bielan,+ 1945.

Kinder aus dieser Ehe: 6.1.3.1. Hollmann, Martin, * 2.Xll.1968. XII/55 6.1.3.2. Hollmann, Robert, * 24.Vlll.1970; Direktionsassi- XII/56 stent.

6.2. Koch, Anneliese, * Bad Salzungen 12.X.1914,+...... ; oo X/22 Apolda 23.ll.1937 Alfred Petzold, * Döbeln 8.Vll.1903, + 12.I.2000; Diplomingenieur.

"...Sie kam in Apolda zur Grundschule und dann in das Paul Lyzeum. An der Aufbauschule machte sie das Abitur... Koch,S. 50 ...Nach Apolda zurückgekehrt suchte sie sich außer dem Erler- nen des Haushaltes bei ihrer Mutter auch sonst zu beschäf- tigen...... Zu ihrer weiteren Ausbildung in hauswirtschaftlichen und wissenschaftlichen Dingen schickten wir sie für ein halbes Jahr in das Lettehaus in Berlin. Sie wollte dann in Berlin bleiben und nahm eine Bürostellung an...... Bei einer Tanzgelegenheit lernte sie ihren Ehemann kennen...

...Alfred Max Petzold war seit Jahren Diplomingenieur bei der A.E.G. Nachdem sich die Beiden längere Zeit kannten kam es zur Verlobung und am 23.ll.1937 zur Vermählung..."

„Als ihre Kinder noch klein waren hatten Anneli und Alfred mit ihnen die schweren Kriegszeiten in Berlin zu überstehen, vor allem die schweren Luftangriffe. Um sich und ihre Kinder davon etwas zu erholen wollte Gerda mit ihren Kindern im Sommer 1943 für einige Wochen an die Ostsee fahren. Wally sollte nachkommen und die Kinder mitbetreuen. Als Wally durch Berlin fuhr wurden alle jungen Frauen mit ihren kleinen Kindern aus Berlin evakuiert. Ono gab darauf- hin ihre Reise an die Ostsee auf und kam am 19.August 1943 mit Anneli und deren Kindern zurück zu uns nach Apolda. Nach ihrer Rückkehr von der Ostsee kam auch Gerda mit ihren 3 Kindern von Berlin zu uns nach Apolda. Wir waren dann mit Annelies' Mädchen 10 Personen in unserer Wohnung, die alle den Krieg bei uns abwarteten. Sie wollten alle untergebracht und von uns unterhalten und - 92 - verpflegt sein. Abgesehen von der finanziellen Seite war das gar nicht einfach. Über 2 Jahre lang war ich fast in jeder freien Stunde mit oder ohne Rad in den Dörfern der Umgegend unterwegs zwecks Beschaffung von Lebensmitteln für die vielen Münder. Häufig mußten wir wegen der Fliegeralarme in unseren Luft-schutzkeller oder in den Bunker der Vereinsbrauerei.

In Apolda ist bei den Fliegerangriffen nur einmal etwas passiert. Die Amerikaner griffen einen Eisenbahnzug an am Ausgang der Stadt und trafen dabei 3 Häuser am Rand der Stadt, wobei 12 Tote zu beklagen waren...“ „Inzwischen war Alfred in Berlin als Volkssturmmann in die Endkämpfe eingesetzt worden, wobei er durch einen Granatsplitter verletzt wurde. Nach bangem Warten unsererseits landete er schließlich ebenso wie Werner bei uns in Apolda, so daß wir nun 12 Personen in unserer Wohnung waren und die Erhaltung und Ernährung im-mer schwieriger wurde.

Kinder aus dieser Ehe Xl/29 6.2.1. Petzold, Max Joachim, * Berlin-Frohnau 25.X.1940; oo Margarethe Stöger.

Kinder aus dieser Ehe 6.2.1.1. Petzold, Daniele, * 30.V.1972 XII/57 6.2.1.2. Petzold, Dirk, * 4.V.1975. XII/58

- 93 -

6.2.2. Petzold, Karin, * Berlin-Frohnau 27.lV.1943; oo Peter XI/29 Teltzrow, Zahnarzt,* 10.lll.1940.

Kinder aus dieser Ehe: 6.2.2.1. Teltzrow, Thomas, * 2.Vll.1969; Zahnarzt. XII/49 6.2.2.2. Teltzrow, Maximilian, * 26.lll.1975. XII/50 6.2.2.3. Teltzrow, Robert, * 30.l.1980. XII/51

7. Koch, Fritz, * Gotha 20.X.1884, # 17.V.1917, bei Arras, Leutnant IX/8 und Kompanieführer.

"Fritz war schon als Kind ein sonniges Paul Kerlchen, dem alle Herzen zuflogen, Koch,S.9 auch in späteren Jahren. Er kostete die Freuden des Lebens aus, froh und unbeschwert, wo sie sich ihm boten.

Er ging als Lehrer an die Privatschule für schwerhörige und taube Kinder in Jena. ...Dann war er 2 Jahre Lehrer an der Dt. Auslandschule in Neapel.... Am 17.Mai 1917 fiel er als Führer einer Kompanie bei Arras in Nordfrankreich."

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8. Koch, Marie, * Gotha 17.Vlll.1887, + Erfurt 15.lX.1976; oo Kö- IX/19 then 13.lV.1920 Arno Paerschke,* Halle/S. 25.Vlll.1894, + Erfurt 29.l.1946; Marine-Ingenieur, später Kaufmann.

"Mariechen, unser Nesthäkchen, war als Kind schon geliebt und Paul verehrt von uns Allen. Sie wurde ein hübsches Mädchen. Aber Koch,S.10 leider bekam sie in ihren besten Jahren eine starke Schwerhö- rigkeit und trotz aller möglichen Behandlungen, auch in der Universität Jena, wurde sie mit 25 Jahren restlos taub. Zwar machte sie in Jena einen Kursus mit um zu lernen von den Lippen abzulesen, aber das blieb immer ein nur kümmerlicher Ersatz. Das hat uns Alle jahrzehntelang schwer bedrückt. Zur Ablenkung und da Helene Ecke sie gut zur Unterstützung brauchen konnte, wurde Mariechen von Helene in deren Heim in Köthen aufge- nommen, wo sie 8 Jahre deren Kinder betreute. Trotz ihrer Taubheit konnte sie sich am 30.lV.1920 verheiraten und zwar mit dem Ingenieur Arno Paerschke." Er hatte nach Krieg und 5-jähriger Gefangenschaft an den Folgen zu leiden und lag häufig monatelang im Bett. So mußten sie Kurzarbeit, Entlassung und Neuaufbau, auch eigener Geschäfte aus kleinsten Anfängen mit allen Sorgen gemeinsam durchma- chen und tragen, "man kann ruhig sagen sie haben zeitweise tatsächlich gehungert. Er erlag im Alter von nur 51 Jahren einem Herzschlag.

Marie lebt seit Jahren mit ihren beiden Söhnen und deren Familien in einem gemeinsamen Haushalt in Erfurt... - 95 - Wolfgang hat jedoch kürzlich mit einem Freund zusammen ein Haus in Erfurt gekauft, sodaß sie sich trennen werden."

Kinder aus dieser Ehe: X/23 8.1. Paerschke, Eberhard, * Benndorf b.Mansfeld 17.Vl.1921, + Erfurt 19.ll.1980; Dr.med.dent.; oo Erfurt 21.Vl.1947 Hanni Kühne, * Brandenburg 30.Vlll.1921.

"Er erwarb das Abitur und wurde während des Krieges Paul Ingenieur und als solcher zur Marine eingezogen. Nach dem Koch,S.11 Kriege verdiente er als Werkstudent seinen Lebensunterhalt sowie sein Studium als Zahnarzt. Oberarzt an der Erfurter Zahn- und Kieferklinik. Seit 21.Vl.1947 ist er verheiratet mit Hanni Kühn."

Kind aus dieser Ehe: XI/31 8.1.1. Paerschke, Hartmut, * Erfurt 4.l.1948; oo 29.Vl.1969 Uta Heinz, * Erfurt 3.X.1949.

Kind aus dieser Ehe: 8.1.1.1. Paerschke, Grit, * Erfurt 25.V.1971; oo 2.Vlll.1995 XII/62 Klaus Jahn, * 7.lX.1978.

Kind aus dieser Ehe: 8.1.1.1.1. Jahn, Pauline, * München 31.Vlll.1995. XIII/5 2

8.1.1.2. Paerschke, Gisela, * Erfurt 15.lV.1963; oo 2.X.1982 XI/32 René Berger, * Erfurt 21.V. 1962.

Kinder aus dieser Ehe: 8.1.1.2.1. Berger, Kristin, * Erfurt 26.lV.19832. XII/63 8.1.1.2.2. Berger, Marleen, * Erfurt 20.Xl.1986 XII/64

8.2. Paerschke, Hans-Wolfgang, * Gotha 24.Vlll.1924, +.....; X/24 ooI. Erfurt 21.Vl.1947 Leonore Mattern,* Kassel 10.Vlll.1921, + Erfurt 21.lX.1981; ooll. 15.X.1982 Waltraut Peter, * Grastein 18.Vlll.1921.

"Wolfgang war während des Krieges beim Militär und gründete Paul nach Beendigung desselben die aus der Firma seines Koch,S.11 verstorbenen Vaters hervorgegangene Firma "Nordmann und Paerschke" in Erfurt, die eine Papiergroßhandlung und Druckerei betreibt. Wolfgang hat auch die Sorge für seine an der Firma mitbeteiligte Mutter übernommen und ist ihr erfreulicher Rückhalt und ruhender Pol. Wolfgang heiratete am gleichen Tag wie Eberhard und zwar Leonore, geb.Mattern."

Kind aus der l.Ehe: 8.2.1. Paerschke, Hans Ulrich, * 4.Xll.1948; oo 25.Vlll.1972 XI/33 Dorothea Radtke, * Pirna 12.lll.1953. - 96 -

Kinder aus dieser Ehe: 8.2.1.1. Paerschke, Doris,* Dessau 10.ll.1973. XII/65 8.2.1.2. Paerschke, Hendrik, * Erfurt 12.Vll.1983 XII/66 c. Keil, Julie, * Gotha...... , + ebd.18.VI.1864 an Diphtherie. VIII/9 d. Keil, Hermann, * Gotha 22.VI.1864, + Eisenach 25.I.1953 im VIII/10 Altersheim, lebte in Arnstadt; Bankprokurist, zuletzt Spezialrevisor in Gotha; oo Hildburghausen 9.VIII.1892 Emma, Tochter des Oberlehrers Carl Schneider und der Betty Weyher, * Hildburghausen 6.X.1866, +Gotha 15.V.1913 an einer Lungenerkrankung.

„Der jüngere Sohn, Hermann, ist ein angesehener Beamter der Alfr.v.Keil, Feuerbank in Gotha. Er ist Witwer, hat drei Kinder, zwei S.5 Töchter und einen Sohn, von denen die ersteren verheiratet sind.“

Es gibt eine ca 375 Seiten umfassende handgeschriebene Biographie, die sich im Familienarchiv in Spaichingen bei Liselotte Keil befindet. Die ersten 60 Seiten sind beim Transport aus der damaligen DDR in den Westen verloren gegangen.

Hier einige Auszüge:

Ein Unfall in der Schulzeit hatte nach langwierigem Krankenlager und Behandlung zur Versteifung des rechten Hüftgelenkes geführt und auf längere Zeit einen Schulbesuch unmöglich gemacht. Nach heftigen Diskussionen gegen die Vorurteile des Vaters durfte er auf das Gymnasium gehen. Während des Schulbesuches kam es wieder zu einer gewissen Beweglichkeit des Hüftgelenkes...

„Ostern 1881 erwarb ich mit der Versetzung nach Obersekunda Herm. die Einjährigen-Berechtigung und sollte eigentlich die Schule Keil,S.69 verlassen und ins praktische Leben eintreten. Aber da ich selber nicht wußte, was ich werden wollte und Vater auch nicht raten konnte oder wollte, so wurde beschlossen, daß ich noch ein Jahr auf der Schule bleiben und die Primareife erwerben sollte.“

"...Ich sollte nach dem Wunsch meines Vaters nach Erlangung des Berechtigungsscheines zum einjährig-freiwilligen Militär- dienst das Schlosserhandwerk erlernen, dann ein Technikum besuchen um hierauf baldmöglichst selbst eine Schlosserwerk- statt aufzumachen.

Es ist eine sich immer wiederholende Erfahrung, daß die Väter oftmals über die Anlagen und Fähigkeiten ihrer Söhne sich in - 97 - Unkenntnis befinden. Das eigene Mißgeschick hatte wohl seinen Blick getrübt. Die Akademiker und sonstige geistigen Arbeiter waren in seinen Augen arme Schlucker und dagegen die in den praktischen Berufen Tätigen die vom Glück Begünstigten...“ S.77 ff.

Er ging in die Oberprima als er wegen der Teilnahme an einer Schülerverbindung das consilium abeundi bekam und die Schule verlassen mußte. Er hatte erhebliche Berufsfindungsschwierigkeiten, weil entweder das Geld oder die Neigung fehlten. So landete er auf eigene Initiative als Lehrling in einem Bank- haus.Aus Prinzip erfolgte die Lehre in einer auswärtigen Filiale, wobei die Firma die Wohnungskosten übernahm und die Eltern den Unterhalt übernehmen mußten. Es gab keinen Lohn, nur zu Weihnachten 50.-Mark. S.81

"...So wurde ich Bankeleve und kam zu einem Beruf, für welchen ich weder besondere Anlagen mitbrachte, noch ausgesprochene Neigung verspürte...... Am 16.Oktober 1883 trat ich meine kaufmännische Lehrzeit an..."

Im November 1883 wurde er nach Salzungen versetzt. Später landete er in Hildburghausen. Es folgen interessante Beschrei- bungen des gesellschaftlichen Lebens. Dort lernte er auch seine Frau kennen. S.92 ff.

„...Sie war eine Tochter des Knaben-Bürgerschul- Oberlehrers Karl Schneider... "...Aus dieser zeiten Ehe ging als einziges Kind eine Tochter Emma hervor, die, als mich das Schicksal nach Hildburghausen führte, gerade das damals sehr bekannte Lürtzing'sche Tochter- pensionat absolviert und die Tanzstunde besucht hatte. Sie war etwas über 2 Jahre jünger als ich, eine große schlanke Erscheinung, von guter Haltung, stolzem Gang und anmutigen Bewegungen. Von besonderer Schönheit war ihr blondes seidiges Haar, das in seltener Fülle,nach der damaligen Mode in einem einzigen langen dicken Zopf weit den Rücken hinab hing. Dieser Zopf war ihr Stolz und meine Wonne... Aber erst im Sommer 1884 lernte ich sie durch meinen Bekannten Schulze näher kennen..." Im Februar 1885 erfolgte die überraschende Versetzung nach Meiningen. "...ahnte damals nicht, daß mehr als 7 Jahre noch vergehen wür- den, bis ich soweit war, dem geliebten Mädchen ein noch dazu sehr bescheidenes Heim bieten zu können..."

Im gleichen Jahr mußte er nach Gotha. - 98 - „...Mit Emma Schneider stand ich im regelmäßigen S.128 Briefwechsel, der auch von meinen Eltern gebilligt wurde.“

Nach einem minutiös geplanten Zusammenführen der Familien in Eisenach, wurde Emma für eine Woche eingeladen.

Wie überall wurde natürlich gemunkelt und... „sie bat mich die- sem Zustand durch eine offizielle Verlobung ein Ende zu ma- chen. Mir war das zwar zu früh, meine berufliche Stellung zu unbedeutend, allein ich konnte mich der Berechtigung ihres Wunsches nicht verschließen und so gaben wir denn unsere Verlobung (1888) bekannt. Zu meiner Schande muß ich geste- hen, daß mir das Datum des Verlobungstages gänzlich entfallen ist...

Der Banklehrling Hermann Keil 1950

S.185 „...Wie schon erwähnt, hatte sich meine Frau eine schlimme

Erkältung zugezogen, die sich zu einer bösartigen Grippe

entwickelt hatte....

...Das Sputum wurde im bakteriologischen Institut in Jena unter-

sucht. Das Ergebnis war positiv....“

Es folgte eine Kur in Bad Reiboldsgrün und später in Tambach.

Alles half nichts und sie starb am 12.Mai.

S.213 „Anfang 1922 erlitt ich einen Nervenzusammenbruch. Es war schließlich kein Wunder, daß es dazu kam. Von der Erkrankung meiner Frau, etwa 1911, ab waren meine Kräfte fast ununterbrochen Belastungen ausgesetzt gewesen, die um so schwerer wogen, als meine Veranlagung alle, selbst unkomplizierte Dinge tiefer berührten, als sie es verdienten. So genügte ein an sich belangloser Anlaß die Katastrophe herbeizuführen.“

Mehrwöchige Bettruhe und Kuraufenthalte erreichten, daß er seine berufliche Tätigkeit wieder aufnehmen konnte. - 99 -

„Die frühere Spannkraft hatte ich aber nicht wiedererlangt, so daß ich mich genötigt sah, auch auf meine Wiederwahl zum Meister vom Stuhl meiner Loge zu verzichten.“

Urkunde des

Reichspräsidenten für treue Dienste

S.364

„...Kurt und Hans gaben sich die größte Mühe und schließlich kam ihnen der Zufall, daß in dem Altersheim Elisabethenruhe in Eisenach zum 15.Januar ein Zimmer frei wurd, zu Hilfe. Das Zimmer konnte für mich reserviert werden und am 18.l.50 fand meine Übersiedlung von Arnstadt nach Eisenach Brief v.Ruth statt.“ Vietor an Liselott Keil "..in der Nacht zu Donnerstag hat Opa offensichtlich einen Schlaganfall bekommen (er hatte schon vorher immer schon Herzanfälle und war schwach wie ich schrieb), die Schwester fand ihn früh halbseitig gelähmt vor und nicht in der Lage zu sprechen. Gegen Mittag kam der Arzt, der den Schwestern sagte, daß er sich diesmal nicht mehr erholen würde und daß es nächste Woche (d.i.also diese Woche) zu Ende gehen dürfte. Da er sich aber erholte und nachmittags schon wieder lallend "Schwester" sagen konnte, glaubten die Schwestern offensichtlich nicht an das Ende u. haben daher auch niemanden verständigt (zumal meine Adresse nicht zur Hand war; sie lag in der Schreibmappe obenauf)...... Am Samstag abend setzte dann das Röcheln und die Todeskrämpfe ein. Sein ungemein starker Lebenstrieb hat sich noch ein letztes Mal aufgebäumt gegen das Unvermeidliche. - 100 - Um 8.20 ist er dann ohne das Bewußtsein noch einmal richtig erlangt zu haben - versöhnt mit der Welt – lächelnd entschlafen..."

Kinder aus dieser Ehe: 1. Keil, Auguste Elisabeth Alwine, * Gotha 21.VI.1896, + IX/19 Abensberg 19.II. 1985; oo Gotha 22.VII.1919 Dr.Kurt Paul Schmidt, * Siebleben 8.VII.1891, + Bad Sachsa 24.V.1977.

Auguste Elisabeth Alwine

„Das unglückselige Kriegsjahr hatte mir Glück ins Haus ge- S.204 bracht. Kurt hatte mit Brief vom 16.Juni in aller Form um Liesi’s Hand angehalten. Ich war vollkommen überrascht. Kurt stand bei seiner besonderen Tüchtigkeit die etatsmäßige Anstellung am Gymnasium Ernestinum in Gotha in sicherer Aussicht und konnte daher sehr wohl an die Gründung einer Familie denken. Die Verlobung wurde bekannt gegeben und die Hochzeit für den Sommer nächsten Jahres in Aussicht gestellt.“ „ Die Hochzeit von Liese und Kurt fand am 22.Juli 1919 statt.“

Damit kommen wir wieder zu der Linie der Susanne Christine Hildebrandt. ( IV/6 ) Kinder aus dieser Ehe: 1.1.1. Schmidt, Hans August Hermann Otto, * Gotha 2.l. XII/1 1921, + Stuttgart 4.ll.1984; Versicherungjurist zunächst bei der Gothaer Lebensvericherung, dann bei der Rentenanstalt; oo Eisenach 17.V.1950 Ruth Vietor, * Weimar 4.lll.1928, + Gailingen 31.l.1996.

„Am 2.Januar 1921 wurde mein erster Enkel Hans Schmidt S.210 geboren, der seitdem zu einem schlanken jungen Mann herange wachsen ist, vom zweiten Weltkrieg den Feldzug - 101 - gegen Frankreich mitgemacht hat, im Osten durch einen Steckschuß in die Hüfte verwundet wurde, von seinem juristischen Studium das erste Semester absolviert hat, das Studium aber nicht fortsetzen kann, weil der unselige Krieg immer noch weiter geht und das Ende noch nicht abzusehen ist.“

„September 13.(1945). Eine neue Freudenbotschaft! Auch S.330 Hans ist aus russischer Gefangenschaft zurückgekehrt und bei den Eltern in Gerstungen eingetroffen. Man hat ihn seines Ischiasleidens wegen entlassen, das von der bei ihm vorgenommenen Hüftoperation zurückgeblieben ist.“

"..angefangen von den ersten Stunden und Tagen seines aus der Lei- Lebens, die von stürmischen und kriegerischen chenpredigt Auseinandersetzungen damals in Gotha umtobt waen. im Bes. Lise- Die Zeiten des zweiten Wel tkrieges haben ihn nach lotte Keil Frankreich und Rußland geführt und nach schwerer Verwundung durch manches Lazarett und noch einige Zeit in russische Gefangenschaft...... Nicht nur Ihr, die nächsten Angehörigen, auch wir alle und viele andere haben von seiner Ausstrahlung, von seinem freundlichen Wesen und seiner stets hilfsbereiten Art gespürt....

"..Daß er sein juristisches Handwerkszeug beherrschte, war Ansprache bei für ihn selbstverständlich... der Beerdi- Er war keiner von den Lauten, er trat vielmehr eher behut- gung sam und bedächtig auf mit der für ihn so typischen per- sönlichen Bescheidenheit. Immer höflich und korrekt war er in seinem ganzen Auftreten ein Herr der alten Schule. ...Menschlich zu sein war für ihn eines von seinen höch- sten Lebenszielen...... Er war einer von denen, die zuhören konnten und die aus der versammelten Stille heraus auch Rat zu geben wußten...... Seine Freude am Reisen soll nicht unerwähnt bleiben. Er sah darin eine große Faszination. Besonders geschätzt hat er Griechenland und Südtirol..., wo er sich im - 102 - vertrauten Kreise von Freunden so richtig wohl gefühlt hat."

- 103 -

Kind aus dieser Ehe: XIII/1 1.1.1.1. Schmidt, Joachim, * Jena 4.V.1951; Dr.med., Insel Reichenau (Schmieder'sche Anstalten, Gailingen); oo 30.lV.1987 Ulrike Stein, * 1.I.1959.

Ruth ,Hans und Joachim Schmidt

1.1.1.2. Schmidt, Ursula, * Gotha 9.X.1922,+....; oo XII/2 Gerstungen 23. III.1943 Wilhelm Lang, Dr.med.,* 11.III.1915, + Abensberg 8.lV.1993.

„Am 9.Oktober 1922 wurde Ulla geboren, die sich am S.214 23. März 1943 mit dem Oberarzt Dr.med.Willy Lang aus Salzburg verheiratete. Aus dieser Ehe ging der am 7. Juni 1944 geborene Hans Joachim ( 9 Pfund schwer, 58 cm lang) hervor, womit ich zur Würde des Urgroßvaters aufstieg.“ „Ulla hat in der Ehelotterie ein Glückslos gezogen. Willi S.295 ist ein rührend guter Mann und ein tüchtiger Facharzt für Chirurgie. Er war bis zum Durchbruch der Russen an einem Kriegslazarett in Allenstein tätig und konnte sich im allerletzten Moment vor den russischen Panzer- sptzen retten. Auf einer abenteuerlichen 7-tägigen - 104 - Flucht gelang es ihm sich nach Pillau durchzuschlagen, wo ein Lazarettschiff im Begriff war nach Swinemünde abzufahren. Das nahm ihn mit...“

v.l.n.r.:Walter und Klaus-Dieter Keil; Elisabeth Schmidt,geb.Keil; Hans- Joachim Lang; Klaus Peter Lang; Hermann Keil; Ursula Lang; Hans Schmidt

Kinder aus dieser Ehe: 1.1.1.1.1. Lang, Hans-Joachim, * Gerstungen 7.VII. XIII/2 1944; oo......

Kinder aus dieser Ehe: 1.1.1.1.1.1. Lang, Sven Oliver, * 10.l.1976 XIV/1 1.1.1.1.1.2. Lang, Gunnar, * 23.Vl.1978. XIV/2

1.1.1.1.2. Lang, Klaus Peter, * Abensberg/Ndb. 7.Xll. XIII/3 1947, Dr.med.

2. Keil, Charlotte, * Gotha 28.IX. 1899, + Arnstadt 25.XII. IX/20 1948; oo Gotha 3.VIII.1920 Rudolf Martin,* Kirchberg b.Lu- gau (Erzgb.) 7.XI.1885, + Arnstadt 29.VII.1937; Studienrat in Arnstadt. „....zwei Tage darauf erhielt Lotte die amtliche Mitteilung von S.200 ihrer Berufung an die städt.Mädchen-Bürgerschule in Wal- tershausen. Damit war der Weg zu dem Glückshafen erschlossen, in den sie schon ein halbes Jahr später durch ihre Verlobung, der bald darauf die Hochzeit mit Rudolf folgte, einlaufen sollte.“

“In der Unruhe noch von Lieses Hochzeit her platzte der Brief Rudolf’s vom 1.August 1919 hinein, in welchem er mir seine Liebe zu Lotte bekennt und um eine Aussprache bittet. Meine Überraschung war noch vollkommener wie im Jahr vorher als Kurt um Lieses Hand angehalten hatte. Kurt war mir wenig stens von Person und Ruf bekannt gewesen, während ich von Rudolf’s Existenz noch keine Ahnung hatte und mir aus seinem Brief kein rechtes Bild machen konnte... S.206 Ich lud ihn mit Lotte zusammen für Sonntag, d.8.August 1919 zum Mittagessen ein, wobei es zu der dann später bekannt - 105 - gegebenen Verlobung kam. Rudolf war Neuphilologe an der Realshule Waltershausen und wurde später an die Fürst Gün- ther-Schule nach Arnstadt versetzt.

Walter Martin Liese Kurt Schmidt .

Charlotte Rudolf Hermann Keil Annemarie

Koch

„..., daß Rudolf an einem Tumor im kleinen Becken litt..". S.265

„Der arme Rudolf hat dann noch schwer leiden müssen, ohne daß je eine Klage über seine Lippen gekommen wäre. Er wußte, daß er sterben mußte. So standhaft wie er sein Leiden getragen hatte, un- verzagt sah er auch dem Unvermeidlichen entgegen, trug Lotte noch Grüße an alle ihm Nahestehenden auf und ging im Glauben an den Heiland in die E- wigkeit ein.

Studienrat Rudolf Martin + Arnstädter Am Donnerstag starb im hiesigen Krankenhaus der weithin Anzeiger 1937 - 106 - bekannte Lehrer der Fürst-Günther-Schule, Studienrat Mar- tin. Geboren am 7. November 1885 in Kirchberg im Erzgebirge, besuchte er die Lehrerbildungsanstalt in Zschopau und studierte nach bestandener Lehrerprüfung auf den Hochschulen in Leipzig, Edinburgh, London und . Kurz vor dem Krieg legte er in Leipzig die Staatsprüfung für Pädagogik, Englisch, Französisch und Erdkunde ab. Bei Ausbruch des Krieges war er in das Sächs.Inf.Regt.Nr.24 eingetreten, in dessen Reihen er die Kämpfe in den Vogesen, in Lothringen und vor Verdun als Leutnant und unerschrok- kener Stoßtruppführer mitmachte, bis beim Fort Vaux eine feindliche Kugel ihn zu jahrelangem Siechtum verdammte, von dem er sich nie wieder völlig erholte. Nach dem Krieg war er zunächst an der Realschule in Waltershausen und seit dem 1.Okt.1925 an der Fürst-Günther-Schule als Studienrat tätig. Durch sein eisernes Pflichtgefühl, seine unbeugsame Gerechtigkeit, seinen vorbildlichen Charakter und sein voll- endetes Lehrgeschick hat er sich die Achtung seiner Mitar- beiter und die dankbare Zuneigung seiner zahlreichen Schüler erworben. Erschüttert stehen sie an der Bahre des Mannes, der trotz seiner schweren Krankheit unermüdlich für die ihm anvertrauten Schüler tätig war. Die an seiner Seite arbeiteten und durch ihn das Rüstzeug für das Leben erhielten, werden seiner ihr Leben lang als das Vorbild eines deutschen Erzie- hers gedenken und ihm, wie alle, die mit ihm in Berührung kamen, über das Grab hinaus ein ehrendes Andenkan bewahren.

Kind aus dieser Ehe: 2.1. Martin, Klaus, * Ebenheim b.Waltershausen 7.V.1923; X/25 oo.... N.N.

„Als drittes Enkelkind erblickte am 7.Mai 1923 Klaus das S.214 Licht der Welt...Klaus ist inzwischen zu einem stattlichen aktiven Leutnant herangewachsen, der im zweiten Welt- krieg im Osten durch Granatsplitter mehrfach, u.a.am Knie, verwundet wurde. Die Verletzung ist bis heute, nach über 1½ jähriger Behandlung immer noch nicht ausgeheilt.“

„Am Tage vor der Kapitulation Arnstadts war er noch auf S.292 einer Erkundungsfahrt mit dem Motorrad herübergekom- men. Die Amerikaner hatten die Zufahrtsstraßen schon teil- weise besetzt. Wir wissen bis heute, Ende Juni 1945, nach- dem fast drei Monate darüber hingegangen sind , noch nicht, was aus ihm geworden ist.“

„September 12.(1945). Eine Freudenbotschaft! Klaus schreibt, S.329 daß er aus amerikanischer Gefangenschaft entlassen und in Obersuhl an der Grenze der russ.Besatzungszone gesund angelangt ist. - 107 - Er zieht es vor, einstweilen dort zu bleiben, weil die Russen unter Mißachtung der Maßnahmen der Bundesgenossen, die von letzteren entlassenen Gefangenen von neuem internieren.

Kind aus dieser Ehe: 2.1.1. Martin, Brigitte, *...... 1947 XI/34

3. Keil, Walter, * Gotha 31.XII.1900, +.....; lebt als Bankbe- IX/21 amter in Köln/Rh.; oo Köln 14.II.1935 Gertrud, Tochter des Lademeisters Hermann Tütz und der Maria Theresia Strack, * Köln 31.XII.1907, + 26.III.1952.

„Am 14.Februar 1935 verheiratete sich Walter mit Gertrud S.259 Pütz aus Köln,die Braut war katholisch und entstammte einer strenggläubigen Familie. Die Einsegnung der Ehe nahm ein protestantischer Geistlicher vor, der eine ergreifende Traurede gehalten haben soll. Leider nahm von unserer Seite niemand an der Feier teil.“ Walter Keil als Schüler Hochzeit Walter Keil und Gertrud Pütz

„Walter konnte ich (nachdem Krieg) als freiwilligen Helfer S.202 ohne Vergütung vorübergehend bei der Stadtkasse anbringen. Man war mit ihm zufrieden. Ich hatte ihn inzwischen bei der Bank für Thüringen eine zweijährige Lehrzeit für ihn ausgemacht. Er fand leider kein Interesse am Bankgeschäft und hielt die Lehrzeit nicht aus.“ „Er machte sich selbst eine Landwirtschaftliche Lehrstelle aus und arbeitete zuletzt als Gutsekretär auf Rügen. Anfang April 1925 wurde er arbeitslos.“ Über einen Freund brachte ihn der Vater bei der Gothaer- Transport-Versicherung in Köln unter, bei der er dann blieb.

Seine Wohnung und seine Habe „sind leider alles im feindlichen Bombenhagel der Vernichtung anheim gefallen und Walter selbst befindet sich, wenn er noch leben sollte, in feindlicher Gefangenschaft. Wir werden uns wohl kaum wiedersehen.“

- 108 - „Anfang 1944 wurde er unseren in Griechenland operierenden S.290 Truppen zugeteilt. Der Transport mit der Eisenbahn ging langsam. Längere Aufenthalte boten Gelegenheit einen Ein- blick in die Welt der Antike zu tun. Zunächst lag er in Pylos, kam dann aber nach Tripolis und mußte im Gebirge gegen Partisanen kämpfen. Walter kam heil durch alle Gefahren und Strapazen hindurch und kam dann zu einer Sanitätskompanie am Golf von Ko- rinth, wo er in einer mit allem Komfort ausgestatteten Hotel- pension ein gefahrenfreies Leben führte. Den strapaziösen Rückzug überstand er gut. Nach einigen Wochen bekam er wieder die Einberufung an die Ostfront und seitdem, im Februar 1945 haben wir keine Nachricht mehr von ihm erhalten.“

Kind aus dieser Ehe: 3.1. Klaus Dieter, * Arnstadt 16.II.1944 X/25

„..., zu denen sich am 16.Februar 1944 als Spätling noch S.214 Klaus-Dieter, der Stammhalter, hinzugesellen sollte, waren wahre Herzensfreuden für mich...“

„Zu den Vertriebenen gehörte auch mein Schwiegertöchter- S.294 chenGertrud, deren Wohnung in Köln durch feindliche Bomben zerstört worden war und das hier in Arnstadt ihr erstes Kindchen zur Welt bringen wollte. Walter hatte im Januar 1944 vor dem Ausrücken ins Feld noch einmal Urlaub erhalten und gehofft, das frohe Ereignis in dieser Zeit miterleben zu können. Allein der kleine Erdenbürger Klaus-Dieter zögerte seine Ankunft bis zum 16.Februar 1944 hinaus. Der Vater mußte vorher fort und hat seinen Sprößling, der nun schon 1½ Jahr alt geworden ist und fröhlich krähend auf seinen strammen Beinchen umher tollt, noch nicht gesehen.“

B. K E I L, Alfred Emil Ernst Wilhelm Ferdinand, * Illeben VII/8 27.VIII. 1818, + Friedrichroda 12.III.1889 an Herzbeutelentzündung; Dr.med.Medizinalrat und Ehrenbürger in Friedrichroda, Gründer des Badeortes; oo Ichtershausen...... Wilhemine Henneberg, * Gotha 23.X.1817, + ebd.10.VII.1893 an Gallensteinperforation, Frauenrechtlerin.

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Ferdinand Keil 15 Schülerakten Classis prima Ordo III Ernestinum 21.Keil II (Ferdinand) zeigt mehr Fleiß und Aufmerksamkeit, 1833 bleibt in allen Theilen des Unterrichts gänzlich zurück und zieht durch sein Betragen häufige Tadel auf sich. Ohne gänzliche Änderung kann er nicht auf der Schule bleiben.

Vaterland: Gotha; Geburtsort:.....leben (Anfang unleserlich); Mittlg.Univ. Name des Vaters: Heinrich Wilhelm Keil; Jena v. Wohnort des Vaters: Tonna; 30.lX.1994 Studienrichtung Medizin Keil war ein Gothaer Landeskind. Er wrde geboren am 27.August G.Wagner,das 1818 in dem Dörfchen Illeben bei Tonna, wo sein Vater als Pfar- Leben und rer seines Amtes waltete. Acht Jahre darauf wurde derselbe zum Wirken d. Superintendenten ernannt und nach Gräfentonna versetzt. Medizinalrates In den beiden eben erwähnten Landorten verlebte Keil seine Ju- Dr. Ferdinand gendjahre, unter der sorgsamen Aufsicht seines Vaters zum Be- Keil suche des Gymnasiums sich vorbereitend. In seinem 13.Jahre trat er in das damalige Gymnasium illustre in Gotha ein, dem er bis zum Jahre 1838 als fleißiger und lernbegieriger Schüler angehörte...... Am 28.Oktober 1845 verband er sich mit seiner Lebensgefähr- tin Wilhelmine geb.Henneberg... Der zweite Sohn war der Medizinalrat Keil in Friedrichroda, der Alfr.v.Keil. als Gründer des Badeortes Friedrichroda anzusehen ist und sich S.5 um das Bad große Verdienste erworben hat, von denen ein Denkmal in Friedrichroda Kunde gibt. Er hatte eine Tochter des Justizrates Henneberg aus Ichtershausen (der zur Zeit meiner Großeltern in Tonna amtierte) zur Frau, der ihn bei seinem Stu- dium in Heidelberg unterstützt hatte, einer sehr wohlmeinenden und hochgebildeten, aber etwas blaustrumpfigen Dame. Aber wie sah es da zu jener Zeit noch aus. die Stadt machte eher G.Wagner,l.c. den Eindruck eines armseligen Walddorfes; die Häuser waren meist klein und unansehnlich, die Straßen und Gassen befanden sich einem geradezu trostlosen Zustande...... Die Bewohner waren meistens arme Leute, die dem mühevol- len Geschäft der Garnbleicherei oblagen...... Am 1.Okt.1844 ließ er sich in Friedrichroda nieder. - 110 - In jahrelanger mühevoller Arbeit gelang es ihm auswärts das Interesse für Friedrichroda zu erregen und innen die verschiedentlichen Vorurteile gegen den Fremdenverkehr zu beseitigen. Dabei hat er nicht nur Zeit und Mühe, sondern auch aus eigenen Mitteln die Kosten für vielfältige Arbeiten wie Wegebau u.a. aufgebracht. So gelang es ihm Friedrichroda die Anerkennung als Bad zu verschaffen. ....So waren allerdings durch die günstige Verkettung zahlreicher Dr.K.Schmidt fördernder Umstände die Voraussetzungen zur Entwicklung zum in Rund um Kurort gegeben - es bedurfte nur noch der geschickten, energi- den Frieden- schen und zugleich sachkundigen Hand, um diese nun auch stein v.22.Juli wirklich in Gang zu bringen, bzw.auch nach dem Tode von 1937,14.Jg., Perthes nicht wieder versanden zu lassen. hundert Jahre Denn nicht Umstände und Zufälle, sondern Männer machen die kli-matischer Geschichte - auch die der Kurorte. Kurort Fried- richroda. Dieser Mann war der Medizinalrat Dr.Ferdinand Keil (1818 bis 1889): ihm hat der Kurort Friedrichroda so gut wie alles zu ver- danken. Als junger Arzt ließ er sich 1844 hier nieder der Famili- entradition zufolge, weil er selbst sich nicht völlig gesund fühlte. Mag er nun bei seinen oft stundenlangen Wanderungen zum Krankenbett seiner Patienten - er war ja in dieser ganzen Wald- gegend lange der einzige Arzt - die heilkräftige Wirkung des Bergklimas an sich selbst verspürt haben, mag ihn der Wunsch, die bei der Armut der Waldbevölkerung recht spärlichen Einnahmen zu verbessern, oder auch das Verlangen nach größerer Geselligkeit angeregt haben - jedenfalls ging er von Anfang an zielbe wußt und tatkräftig ans Werk. Durch zahlreiche Briefe an seine Bekannten, an seine Corpsbrüder von der Saxonia, Jena, besonders an seine ärztlichen Kollegen suchte er für Friedrichroda zu werben.

Dies war aber, da es hier keine Mineralquelle oder dergleichen gab, nicht ganz einfach. Denn die Menschen von 1845 wußten ja noch nichts von "Sommerfrische" - sie wollten ins "Bad". Doch hier schaffte Keil Rat: auf seine Veranlassung richtete der Seifensieder Besler in seinem Hause ein "Bad" ein - zunächst ganze zwei Badezellen. Also auch hier kleinste Anfänge: aber Friedrichroda durfte man nun doch mit Fug und Recht "Badestadt", seine Fremden "Badegäste" nennen, und Dr.Keil war nun Badearzt"...... Aber nicht nur um die Bäder mußte sich Keil kümmern, da mußten Wege angelegt und in Ordnung gehalten, Bänke aufgestellt, Schutzhütten - die erste war der Pavillon auf dem Gottlob (1850) - errichtet werden; das war die Aufgabe der Verschönerungs-Kommission, die 1850 auf Keils Veranlassung und unter seiner Leitung gebildet wurde.....

.....Wichtiger und schwieriger war die Unterkunftsfrage zu lösen. Hier waren große Widerstände zu überwinden, und zwar bei den Eingeborenen selbst. Wieder greift Keil kräftig ein. 1852/53 baut der ihm befreundete Rat Sparr aus Gotha das einst weitbekannte "Schweizerhaus" auf der Höhe zwischen - 111 - Friedrichroda und Reinhardsbrunn, das erste wirkliche P e n s i o n s h a u s mit 29 Gastzimmern, andere folgten, 1857/58 Keil selbst mit dem Bau eines Gartenhauses nicht weit vom Schweizerhaus auf der Höhe des Klosterberges...

....So wirkten schließlich alle örtlichen und staatlichen Stellen zu- sammen, um den ältesten klimatischen Kurort Thüringens auch zu dem am meisten besuchten zu machen - aber das Verdienst, diese Entwicklung weitblickend und mit zäher Hartnäckigkeit in die Wege geleitet zu haben, gebührt doch dem Arzt: er war dabei die immer wieder vorwärts treibend Kraft..... In Anerkennung seiner Verdienste verlieh ihm Se.Hoheit weil. Herzog Ernst II., den er selbst ärztlich behandelte, das Ritterkreuz des Sächsisch Ernestinischen Hausordens. Weihnachten 1877 wurde er Medizinalrat.

...Wir zweifeln nicht im entferntesten daran, daß wir im Sinne der Veröffentli- ganzen hiesigen Bevölkerung handeln, wenn wir chung zum 40-jährigen den 1.Oktober 1884 Jubiläum der Nie- nicht vorübergehen lassen, ohne des Mannes an dieser Stelle in derlassung ehrenderweise zu gedenken, der nun vier Jahrzehnte lang uner- müdlich in seinem schweren Berufe nach jeder Richtung hin se- gensreich in unserer Stadt gewirkt hat. Nicht nur das G e f ü h l, nein es ist die P f l i c h t der Dankbarkeit, die solches gebietet.

Als der Gefeierte heute vor 40 Jahren Friedrichroda sich zum Schauplatze seiner Wirksamkeit auserkor, da hatte er bei den damaligen einfachen Verhältnissen zunächst wenig Aussicht auf eine umfangreiche praktische Thätigkeit. Umsomehr gewann er sich aber infolge seines Pflichteifers und seiner Gewissenhaftig- keit sowie insbesondere seiner stets bewiesenen Humanität armen Leuten gegenüber die Liebe und Achtung aller Bewohner Fried- richroda's und der Umgegend. Mit dem Aufblühen unserer Stadt zum Badeort und zur Sommerfrische ist Herr Med.-Rat Dr. K e i l eng verwachsen. Seit Beginn dieser Periode hatte ihm eine glückverheißende Zukunft Friedrichroda's immer vor Augen geschwebt. An der Spitze gleichgesinnter Männer strebte er dem Ziele, Friedrichroda als Bad zu heben, mehr und mehr entgegen und wie er sich nicht getäuscht, das beweist der heutige Stand unseres Badeortes...... Alles das ist Grund genug, Herrn Med.-Rat Dr.Keil heute nach 40-jähriger, gesegneter Wirksamkeit laut unsere Anerkennung und unseren Dank zuzurufen und den innigen Wunsch damit zu verbinden, daß er uns zum Troste und unserer Stadt zum Segen noch recht lange in bester Gesundheit erhalten bleibe.

Ein Ehrentag, wie ein solcher gewiß selten jemand zuteil wird, G.Wagner l.c. war ihm aber erst an seinem 70.Geburtstag, dem 27.August 1888, beschieden. - 112 - Die gesamte Bewohnerschaft feierte denselben in der denkbar herzlichsten Weise...

Die Stadtvertretung verband damit die Ernennung zum Ehrenbürger Friedrichrodas

Von allen, die Keil's Geburtstag mit feierten, ahnte keiner, daß dies sein Letzter sein sollte. Es trat eine Herzbeutelentzündung ein, seine Kräfte schwanden zusehends und am 12.März mittags 1 Uhr erlöste ihn ein sanfter Tod...

Der Pfarrer Thielemann hielt eine zu Herzen gehende Leichenpredig t "Wohl selten hat eine Trauerbotschaft eine so allgemeine Theil- (b.Liselotte nahme der Bewohnerschaft eines Ortes vermocht, wohl selten Keil, hat eine Todesnachricht einen so schmerzlichen Widerhall in Spaichingen) den Herzen hervorgerufen, als die Nachricht von dem Hinscheiden des Mannes, dem wir jetzt die stille Trauerfeier halten und dessen irdische Hülle bereits nach dem Friedhof übergeführt ist..."

Nachruf Friedrichroda 12.März 1889 Handschrift, Verf. Soeben nachmittags 2 Uhr durcheilt die Trauerkunde unsere Stadt, unbekannt daß Herr Medizinalrat Dr.Keil seinem Leiden erlegen ist. Was niemand sich auszudenken wagte, es ist zur traurigen Wahrheit geworden. Der Tod hat den ereilt, den wir alle, ach, so gerne noch recht lange in unserer Mitte gehabt hätten. Man hegte im- mer noch die Hoffnung, daß er noch einmal die tückische - 113 - Krankheit besiegen werde um so mehr als ihm die Kraft noch inne-wohnte, außer Bett sein und Besucher empfangen zu können. Aber rasch tritt der Tod den Menschen an. Wenn ja auch die Krankheit des Entschlafenen Schlimmes befürchten ließ, wenn er auch ein Alter erreicht hatte, das sonst nur wenigen beschieden zu sein pflegt, immerhin erscheint uns sein Hingang zu früh, zu rasch, zu unerwartet.

Im 71.Jahre seines Lebens, nach mehr als 40 jähriger gesegneter Wirksamkeit in unserer Badestadt ist ein Mann von uns genom- men, den wohl alle, alle groß und klein beweinen. Und mit Recht. Die Verdienste, welcher sich der....(unleserlich) um die hiesige Stadt und ihre Bewohner erworben, sie können in diesem kurzen Nachruf nur oberflächlich berührt werden. Welchen Segen hat er zunächst in seinem Berufe als Arzt gestiftet, welche außerordentliche Verdienste sind ihm um die Entwicklung Friedrichrodas als Kurort und Sommerfrische zuzuschreiben, wie hat er.... (unleserlich) und fördernd mit eingegriffen in die Geschicke der Stadt nach den verschiedensten Richtungen hin, wie war er stets bestrebt zweckmäßigen Unternehmungen mit Rat und That seine Unterstützung angedeihen zu lassen, wie war er immerdar gern bereit, Vereine lebensfähig zu erhalten, die Gutes und Schönes anstrebten, wie war er ein Wohltäter der Armen, die ihm so un- säglich viel zu verdanken haben, wie war er ein so äußerst lie- benswürdiger Gesellschafter und was für ein trefflicher Familienvater unser guter unvergeßlicher Keil.

Und doch sind ihm auch viele unangenehme Erfahrungen, viel Sorgen und Trübsal nicht erspart geblieben. Er hat sie, immer seine hohe Lebensaufgabe vor Augen, mit Ergebung zu tragen gewußt. Es wird - am meisten seiner Familie und den ihm sonst nahestehenden - uns allen schwer werden, uns an den Gedanken zu gewöhnen, daß der "Rat" gar nicht mehr in den gewohnten Kreisen zu sehen ist. Doch wir müssen uns in das Unabänderliche fügen. Bewahren wir ihm ein gutes Andenken. Keil hat's verdient, um die Stadt, um jeden Einzelnen, daß wir seiner nicht vergessen. Gesegnet sei sein Andenken. Ruhe und Friede seiner Asche.

Auch später war er nicht vergessen. Immer wieder wurde seiner gedacht.

Zum Gedenken Medizinalrats Dr.Keil. Medizinalrat Dr.Keil, einer der eifrigsten und erfolgreichsten Friedrichroda Förderer Friedrichrodas hielt am 1.Oktober 1844 -also vor 90 -er Zeitung Jahren - als junger Arzt in Friedrichroda seinen Einzug. v.1.Oktober Mancher unserer älteren Einwohner wird sich nur allzugut 1934 seiner erinnern können. War es doch allgemein bekannt, wie barm-herzig er armen Leuten gegenüber - und das waren nicht wenige in unserem damals noch stillen Tale - war. Daneben aber setzte er seine ganze Kraft und Liebe an der Spitze - 114 - gleichgesinnter Männer ein, Friedrichroda als Bad zu heben. Er war viele Jahre der erfolgreiche Leiter des damaligen Badekommitees, das der Vorläufer für die heutige Kurverwaltung war und den Grundstein dafür legte, daß heute Friedrichroda als d e r Luftkurort Thüringens weit über des Reiches Grenzen hinaus bekannt ist. Er war weiter rastlos tätig als Vorstandsmitglied des Verschöne-rungsvereins der gleichfalls wesentliche Pionierarbeit in frei-williger, selbstloser Weise leistete, die heute als selbstverständli-che Tätigkeit der Stadt- und Kurverwaltung angesehen wird, und nahm schließlich reges Interesse an den Beratungen der städtischen Verwaltung. Dr.Ferdinand Keil wurde Weihnachten 1877 Medizinalrat und er hieß seit dieser Zeit nur noch bei Groß und Klein, bei Reich und Arm "Unser Rat". Wie die gesamte Bevölkerung ihm in wirklich rührender Liebe zugetan war, zeigte sich an seinem 70.Geburts- tage, dem 27.August 1888, an welchem Tage er auch zum Eh- renbürger unserer Stadt ernannt wurde. Den gleichen Tag nahm das Badekommitee zum Anlaß, den neuerbauten Weg am Hange des Gottlobs nach dem Klinken- steintempel zu Ehren des verdienstvollen Mannes "Keilspromenade" zu nennen. Als Medizinalrat Keil am 12.März 1889 nach längerem Herzleiden durch einen sanften Tod erlöst wurde, trauerte ganz Friedrichroda aufrichtig um den verdienstvollen Mann, dem eine dankbare Gemeinde und Mitwelt am Wihelmsplatz ein Denkmal schuf, dessen bronzene Tafel folgende Inschrift trägt:

"Zur Erinnerung an Medizinalrat Dr.Ferdinand Keil in dankbarer Anerkennung seines verdienstvollen Wirkens für Friedrichroda und dessen Fremdenverkehr. 1845 - 1889."

Ein weiteres Denkmal wurde ihm im Jahre 1897 von seinem Freund und getreuen Mitarbeiter, dem vormaligen Besitzer un- serer "Friedrichrodaer Zeitung", Georg Wagner, gesetzt in Form eines schlichten Gedenkbuches, das heute unserem Heimatmu- seum einverleibt ist und somit auch späteren Generationen kün- - 115 - den wird, von der segensreichen Arbeit eines Mannes in Selbstlosigkeit und Aufopferung, dem Friedrichroda zur zweiten Heimat ward, der aber durch sein Tun allen, die heute im öffentliichen Leben stehen - und das ist jeder verantwortungsbewußte Einwohner unserer Stadt - Ansporn sein sollte zur Mitarbeit am Blühen und Gedeihen unseres Kurortes. - Bemerkt sei abschließend noch,daß heute noch eine Tochter des Medizinalrates Ferdinand Keil, Frau verw.Ida Noth und wiede- rum deren Tochter, also die Enkeltochter des verdienst-vollen Mannes, Frau Oberstleutnant Lehmann zu unseren Mitbürgern zählen.

Kinder aus seiner Ehe: a. Keil, Wilhelm, * Friedrichroda VIII/12 2.Xll.1846, + Jena 12.l.1868 an Kopf-rose; immatr.Jena SS 1867.

Wilhelm und Ida Keil

"Als im Mai 1866 Bismarck nach den gewaltigen Kämpfen mit G.Wagner, dem preußischen Landtage über die Reorganisation des Heeres l.c. der unpopulärste Mann war u.niemand seine Größe u.nationale Bedeutung ahnte, als er in jenen Tagen von dem Fanatiker Carl Blind "Unter den Linden" in Berlin mit der Mordwaffe überfallen wurde, da setzten sich einige Primaner des Gymnasiums in Gotha in aller Stille zusammen und richteten an ihn folgenden Brief:

"Gotha,7.Mai 1866. auch Hochgebietender HerrStaatsminister und Ministerpräsident! Kreuzzeitung Berlin Ew.Excellenz haben schon längst unsere jugendlichen Herzen v.9.V.1866 durch Ihre joviale und chevalereske Genialität erfreut und zu sich hingezogen. Begeistert haben Sie uns durch Ihren ritterlichen Muth und Ihre Un erschrockenheit, mit der Sie jenen gänzlich verblendeten Fanatiker mit eigener Hand ergriffen und entwaffneten. Das war eine That, welche vollkommen Ihrem Charakter und Ihrer bisherigen Handlungsweise entsprach. Gott schütze die Muthigen und die Rechten, Gott schützte Sie bisher, Gott schütze Sie fortan! Excellenz! Alle, die Sinn und Verständnis haben für Geistesstärke und Charakterstärke, danken Gottes gütiger Fügung, welche Sie, den einzigen Mann, der es vermag, Preußens und Deutschlands Sache siegreich zu Ende zu führen, vor den Kugeln des Karl Blind bewahrte. Tu me cede malis, sed contra audacio ito! Im Auftrag eines - 116 - Theils der Oberprimaner des Herzoglichen Gymnasium Ernestinum zu Gotha. Wilhelm Keil

Ein Beweis für den deutschen Einigungswillen! Oberprimaner eines deutschen Kleinstaates gaben ihrem nationalen deutschen Einheitsbewußtsein und Empfinden Ausdruck.

Graf Otto v.Bismarck erwiderte darauf unter dem Datum

Berlin,den 14.Mai 1866:

"Herzlichen Dank für Ihren Glückwunsch! Lassen Sie sich die Wärme des Gefühls, die aus Ihren Zeilen spricht, auch später von den Jahren nicht rauben, sondern bewahren Sie den frischen Muth der Jugend auch im männlichen Dienste des Vaterlandes

Ihr ergebener v.Bismarck

Kurze Zeit später tobten vor den Toren von Gotha bei Langen- salza heftige Kämpfe.-

Der Bismarck-Brief ist seit November 1950 im Besitz von Alfred Keil, Apotheker in Spaichingen. Er erbte ihn aus dem Nachlaß von Valentine Lehmann, der Enkelin von Medizinalrat Ferdinand Keil. Tina Lehmann wurde am 6.II.1944 bei einem Bombenangriff - 117 - auf Friedrichroda getötet. In den Wirren der damaligen Zeit kam ihr Nachlaß in fremde Hände. Es war dem Erben Alfred Keil nicht möglich in die russisch bsetzte Zone nach Friedrichroda zu reisen und das Erbe anzutreten. Auf wunderbare Weise erhielt er aber den Bismarckbrief durch Vermittlung einer Thüringerein, die über die Grenze hinund- herreisen konnte, da sie ein Häuschen in Engelsbach bei Fin- sterbergen besaß.

Wilhelm Keil sollte die Erfolge der Bismarck'schen Politik nicht G.Wagner, l.c erleben. Genau 1 Jahr 8 Monate nach jenem Tage, als er den Brief an Bismarck geschrieben, starb er. Ein stilles lauschiges Plätzchen droben an der Gänsekuppe trägt seinen Namen und will die Erinnerung an ihn wach erhalten. Es ist die W i l h e l m s r u h, sonst eine großartige Aussicht bietend, jetzt leider gänzlich verwachsen.

"So leb' denn wohl mein guter, lieber Wilhelm, Du unser ganzes Ansprache des Glück, unser ganzer Stolz! Mit Dir sinkt der beste Theil Vaters am unserer Elternhoffnungen in das Grab. Grabe;(b.Lise- Aber nicht der Schmerz allein soll seinen Ausdruck finden an lott Keil nebst Deinem Grab auch unser Dank. Hab' Dank, mein liebes Kind, einer Leichen- für Deine treue Liebe und Anhänglichkeit an Deine Eltern, an predigt und Deine kleine liebe Schwester, an Deine lieben greisen Dich so Beileidsbriefen zärtlich liebenden Großmütter, an den großen Kreis Deiner ) Verwandten und Freunde, die Dir alle so zugethan waren. Hab' Dank, mein liebes Kind, für die viele Freude, die Du mir in den 21 Jahren Deines Lebens bereitet hast. Dein Herz war brav und edel, Dein Kopf frei und denkend. Wer würde bei diesen Eigenschaften des Geistes und des Herzens für ein tüchtiger Mensch aus Dir geworden sein! Hab' Dank für diese friedvolle Hoffnung, die Du mir gemacht!

Im Namen des Entschlafenen danke ich Ihnen allen für die Liebe, die Sie im Leben und im Tod ihm so reich haben zu Theil werden lassen. Wir werden es nie vergessen, wie Sie sich so theilnehmend in unserm Schmerz gezeigt haben." b. Keil, Anna, * Friedrichroda 18.lV.1853, + ebd.24.lV.1858 an VIII/13 Diphtherie. c. Keil, Ida, * Friedrichroda 28.l.1858,+.....;oo ebd.....1881 Carl VIII/14 Noth, * Winterstein 29.Xl.1848,+ St.Margarethen (Kanton St. Gallen) 9.VI.1924.

- 118 -

Ida Keil u. Carl Noth

„...Unter dieser, allem Frohsinn und aller Lebensfreude baren Alfr.v.Keil,S. Atmosphäre wuchs die zweite Tochter Ida auf, und es war wohl 6 die Trauerstimmung ihres Hauses, die den Grund zu einer schweren Gemütsstörung legte, die sie mit 18 Jahren erfaßte und mehrere Jahre zum Aufenthalt in einer Anstalt zwang. Ihre fixe Idee war eine unbegreifliche Feindseligkeit gegen ihre eigenen Eltern, die sie ohne jeden Grund aller möglichen Verbrechen beschuldigte, obwohl sie ihrer Erziehung alle nur denkbare Sorgfalt zugewendet hatten. So erhielt sie Privatun- terricht in dem benachbarten Schüler-Alumnat Schnepfenthal, wo ich sie oft abgeholt habe, wenn ich meine Ferien in Friedrichroda zubrachte.”

„...Seine Tochter Ida verlobte sich nach ihrer Rückkehr aus der An stalt mit einem Kaufmann Noth, Sohn des Forstmeisters Noth in Tabarz und Reisender einer Erfurter Firma Luzius. Die Ehe lief aber unglücklich aus und wurde wieder getrennt. Der Prozeß spielte gerade in der Zeit, als Noth's in Berlin wohnten und hat viele Konferenzen und Korrespondenzen zwischen meinen Eltern und den Friedrichrodaern zur Folge gehabt, welche nicht immer in Einigkeit verliefen, weil meine Eltern die Tochter von Schuld nicht freisprechen konnten. Aus der Ehe stammen zwei Kinder, eine Tochter Valentine, die später den Major Lehmann heiratete, aber von diesem getrennt lebt, und einen Sohn Ferdinand, der aus unbekannten Gründen als Student durch Selbstmord endigte.“

Urkunde: „Gold gab ich für Eisen“, Spende zur Finazierung des Krieges

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Kinder aus dieser Ehe: lX/23 1. Noth, Valentine, * Erfurt 21.Vlll.1882, +...III.1945 durch Bombenangriff; oo 26.lX.1914 Bernhard Lothar Georg Lehmann, * Tschernow Kr. Sonneberg (Preußen) 16.l.1868; Major; lebten kinderlos in getrennter Ehe

„Meine Kusine, die ein Jahr älter ist als ich, und mit der ich ei- Alfr.v.Keil, nen großen Teil meiner Jugend verlebt habe, lebt noch in S.7 Friedrichroda, kränkelt seit vielen Jahren und wird von ihrer Tochter gepflegt. (Sie soll in den letzten Kriegstagen beim Einsturz ihres Hauses in Friedrichroda ums Leben gekommen sein).“ 1.2. Noth, Ferdinand, * Berlin 21.l.1885, + Jena 6.Vl.1904 als lX/24 cand. med.

"Liebe Trauerversammlung! Aus der Grabrede Mit tiefer Herzensbewegung stehen wir an diesem Sarg, der d.Diakons dasOpfer eines frühen Todes birgt.... Benndorf ...Ein Menschenleben, bis vor wenig Monden in gesunder, in Jena froher Schaffenslust vor uns dastehend in Jugendkraft und Jugendfülle, ist zu sammengebrochen kurz vor dem ersten ersehnten Ziel, ein Menschenkind ward den Seinen entrissen in seines Lebens blühender, goldener Zeit. Und was das Schmerzlichste und Erschütternste ist, der Heimgegangene hat selbst den Tod gesucht und gefunden...... in geistiger Umnachtung hat er das Schreckliche gethan..."

C. K E I L, Heinrich, * Illeben 12.Vlll.1825, + Berlin 30.lV.1898 am VII/10 Schlaganfall, Kreisgerichtsrat a.D.; Chefredakteur des Wolff'schen Telegraphenbüros in Berlin; oo Gräfentonna 17.X.1854 Adele, - 120 - Tochter des Landwirtes Carl Wilhelm Andreas Gerlach und der Anna Dorothea Michel, * Hütscherode bei Wolfsbehringen 27.Xl. 1828, + Berlin 1.Xll.1907 an Lungenentzündung.

Der dritte Sohn war mein Vater Heinrich Keil. Er war wohl der gei- Alfr.v.Keil, stig bedeutendste von den Geschwistern, aber auch wohl der S.8 strengste und selbstherrlichste. Der Keil'sche Jähzorn war auch sein Erbteil. Er studierte in Jena Jura und galt als ein gefürchteter Schläger. Man erzählt von ihm, daß er bei einem Säbelduell seinen Gegner getötet habe, bei einem anderen selbst eine furchtbare Säbelwunde auf der Brust erhalten habe, derer ich mich selbst noch erinnere.

(9/10) Michaelis 1840 Schülerakten Censurtabelle der Classe Prima Ernestinum, III 36. Heinrich Keil Gotha Alter: 12.August 1825 Herkommen: Superintendent Tonna Fähigkeiten: gute Künftiger Beruf: unbestimmt Besuch des Gymnasiums: seit Michaelis 1839 Besuch der Klasse: 1 Jahr Abwesenheit: entschuldigt 10 unentschuldigt -- Betragen: gebessert Fleiß: nicht durchgängig befriedigenLatein: Spr.z.gut Griech. Spr.mittelmäßig Hebr. Spr.mittelmäßig Deutsche Spr.z.gut Franz.Spr.gut Religion mittelmäßig Mathematik s.mittelmäßig Geschichte z.gut

(34/35) Ostern 1841 Censurtabelle der Classe Prima III 29. Heinrich Keil Fähigkeiten z.gut Künftiger Beruf unbestimmt Besuch des Gymnasiums s.Michaelis 1839 Besuch d.Klasse: 1½ Jahre Betragen gut Fleiß befriedigend Lat.Spr.z.gut Griech.Spr.ziemlich mittelmäßig Hebr.Spr.ziemlich mittelmäßig Deutsche Spr.mittelmäßig Franz.Spr,mittelmäßig Religion z.gut Arithmetik mittelmäßig Geometrie mittelmäßig Geschichte z.gut

- 121 - Ord.II 4. Keil schreitet nicht in allen Theilen des Unterrichts so fort, als wir wünschten und er könnte; wir empfehlen ihm eine größer Regasmkeit. Gegen sein Betragen ist nichts zu erinnern.

(69/70) Michaelis 1841 Censurtabelle der Classe Prima II 21 Heinrich Keil Fähgigkeiten z.gut Künftiger Beruf Theologie Besuch der Klasse 2 Jahre Betragen oft ganz zuverlässig Fleiß zu vermehren Latein z.gut Griechisch fleißig Hebr.z.gut Deutsche Spr.gut Franz.Spr.z.gut Religion z.gut Arithmetik mittelmäßig Geometrie mittelmäßig Geschichte gut

(93) Cl.Prima 2.Ordnung 1. Keil würde bei größerem Fleiß mehr leistem; namentlich ist er in der Mathematik aus Trägheit gänzlich zurückgeblieben. Möge er diesen Tadel bald beseitigen, und auch durch größere Aufmerksmkait auf sein Betragen unser Vertrauen sich erwerben.

(113/114) Ostern 1842 Censurtabelle der Classe Prima II 12. Heinrich Keil Besuch der Klasse 2½ Jahre Fähigkeiten z.gut Betragen unzuverlässig Fleiß ziemlich gut Lateinisch gut Griechisch mittelmäßig Hebräisch zieimlich gut Deutsch gut Französisch gut Religion gut Arithmetik mitelmäßig Geometrie mittelmäßig Geschichte recht gut

Prima 1ste Ordnung 3. Keil leistet aus Mangel an Fleiß nicht das, was er sollte und könnte. Vor allem muß er sich hüten, besser scheinen zu wollen, als er ist. Seine deutsche Probearbeit verdient Lob.

Danach kein Eintrag mehr. Notizen üner Schulgeldbefreiung nicht aufgefunden. Das Schulgeld betrug jährlich 18 pt.Thaler - 122 -

3.V.1844.Heinrich Keil, Univ.Jena Vaterland: Gotha; Gebrutsort: Tonna Studienrichtung: Theologie und Philologie Im "Verzeichniß der Lehrer, Behörden, Beamten und Studierenden Mittlg.Univ. der Univ.Jena" wird er bis zum Wintersemester 1847/48 geführt. Jena v.30. Offenbar hat er die Studienrichtung gewechselt, denn im lX.1994 gen.Verzeichnis ist unter seinem Namen ab Sommersemester 1845 Jurisprudenz und Cameralistik angegeben. Er war groß und kräftig,auch bei ihm zeigte sich der Keil'sche Reinhardt, Jähzorn. In Gotha besuchte er das Gymnasium Ernestinum, ging Geschichte dann nach Jena und studierte Theologie d.Marktes Gräfentonna Langensalza 1892,S.173 Nachdem er seine Antrittspredigt gehalten hatte studierte er, seinem Eine inneren Wunsche folgend, Jura. Er war ein bekannter Corpszuge- Säbelfechter (im Corps Franconia?) in der damals politisch hörigkeit ist bewegten Jenaer Zeit (Kotzebue), wovon eine große Narbe nicht nach- überder ganzen Brust(?) zeugte. Als Amtsaccessist war er 1852 in zuweisen Tonna tätig und wurde dann 1855 Aktuar beim Justizamt Zella, 1858 beim Justizamt Georgenthal und 1859 beim Justizamt Ohrdruf. Dort Amtskommissär und in dieser Eigenschaft 1864 beim Justizamt Tenneberg (Waltershausen). 1866 Amtsassessor l.Klasse ebenda und 1869 Kreisgerichtsrat beim Kreisgericht Gotha.

Die Ertheilung des Access beim Justizamt Tonna an den Akten des cand.iur.Heinrich Keil daselbst betr. Justizamtes 1855 dessen Ernennung zum Actuar beim Justizamt Zella Tonne für 1858 Versetzung nach Georgenthal das 1859 Versetzung nach Ohrdruf Hzgl.Minist 1864 Versetzung nach Waltershausen erium 1869 Ernennung zum Kreisgerichtsrat 1870 dessen Dienstentsetzung 1871 Entlassung aus dem Gefängnis.

Das Ende seiner Karriere kam 1870, als er wegen Veruntreuung Staatsarch. von Aktien aus einem Nachlaß und Fälschung 1866 zu 2 Jahren 1 Gotha Monat Zuchthaus verurteilt wurde. Die Strafe durfte er mit Dep.ll.Lok. Rücksicht auf die Familie in der auswärtigen Strafanstalt 14 K Hassenberg verbüßen. Mehrere Gnadengesuche der Ehefrau und Nr.2. anderer Angehöriger blieben erfolglos. Juli 1871 wurde ihm der Rest der Strafe wegen seines schlechten Gesundheitszustandes erlassen. Aus einem Gesuch der Ehefrau geht hervor, daß er sich zeitweilig vorh. mit dem Gedanken einer Auswanderung nach Amerika trug. Nach der Heimkehr wurde ihm eine Stelle als Redakteur - später Chefredakteur des Wolff' schen Telegraphen - Büros in Berlin angeboten. Am 17.Oktober 1854 wurden in hiesiger Kirche getraut der Justiz- Traureg.Grä- amtsaccessist bei hiesigem Herzoglichen Justizamte und fentonna - 123 - Herzoglicher Specialkommissär Herr Heinrich Keil, des St.Peter wohlverordneten hiesigen Oberpfarrers und Superintendenten und Paul Herr Heinrich Wilhelm Keil's drittes eheliches Kind, 3.Sohn 1854, einziger Ehe und Jungfrau Adele Gerlach, des verstorbenen S.170, Administrators des hochadeligen Rittergutes Hütscherode und No.12 gewesenen Pächters des Rittergutes Hochheim Herrn Carl Wilhelm Gerlach's hinterlassenes Kind (3.eheliches Kind, 3.Tochter).

Umfangreicher ist der Stammbaum meiner Mutter. Sie war eine ge- Alfr.v.Keil,S borene Gerlach. Ihr Vater war Landwirt und verwaltete die Wan- .15 genheim'schen Güter in Hütscherode, wo meine Mutter geboren wurde, und übernahm später das Gut Hochheim. Dort wuchs sie mit zwei Schwestern auf, von denen sie die jüngste war und mit denen sie gemeinsam durch einen Hauslehrer unterrichtet wurde.

Heinrich Keil Adele Gerlach

Kinder aus dieser Ehe A. K e i l, Rudolf Heinrich Wilhelm Richard, * Zella St.Blasii 29.X. VIII/15 1856, + Berlin 1.X.1915 (Herzleiden); Bankier, später Kursmakler an der Berliner Fondsbörse; oo Berlin Neue Kirche 8.lX.1888 Eli- sabeth Henriette Martha, Tochter des Baumeisters Otto Reymer und der Henriette, geb. Spiegelberg,* Lauenburg/ Pom.9.lV.1869, + Berlin 20.Vll.1918 (Rippenfellentzündung).

Gymnasiun Ernestinum zu Gotha, graues Kloster zu Berlin.Er diente bei den Grenadieren. Hatte ein Bankhaus in der Leipziger Straße in Berlin, später in der Mohrenstraße. 1906 liquidierte (er) die Firma und wurde vereidigter Kursmakler an der Berliner Fondsbörse. Otto Heinrich Rudolf Keil auf der Schule seit 9.August 1869. Schülerliste Ernestinum - 124 -

Rudolf Keil Elisabeth Reymer

In seiner Jugend war er recht schwächlich, später dick. Er war dick, Pers.Mttg.der gastfreundlich, gutmütig, hilfsbereit, allgemein beliebt und Söhne Otto u. geschätzt. Dabei zeigte sichaber auch häufig der traditionelle Helmut Keil Keil'sche Jähzorn.

Ausritt im Tiergarten

Da meine Vermögensverhältnisse einen solchen Verlauf genommen Testament d. haben, dass das von meiner Frau eingebrachte Heiratsgut gefähr- Ehel.Rudolf det ist, und damit die Voraussetzungen eingetreten sind, unter de- u.Elisab.Kei nen ihr nach dem Gesetz das Recht der Sicherstellung zusteht, l v.31.Vlll. will ich ihr denjenigen Teil des Mobiliars, der während unserer 1904 Ehe von mir, aus meinen Mitteln angeschafft ist, zur - 125 - pfandrechtlichen Sicherheit hiermit übereignen, indem ich mir gleichzeitig vorbehalte, das Eigentum an demselben zu den danebenstehenden Preisen zurückzuerlangen. Dieses Recht soll mir aber nur für die Dauer von drei Jahren zustehen, von heute ab gerechnet. Habe ich bis dahin von dem Einlösungsrecht keinen Gebrauch gemacht, bleibt meine Ehefrau unbedingte Eigentümerin nachstehender Gegenstände, wogegen sich der Wert des von ihr eingebrachten Kapitalvermögens um den unten ausgeworfenen Wertbetrag von 18.500.00 Mark vermindert. Letzteres besteht aus: 32.000 Mark, die mir bei der Eheschliessung überwiesen sind, Mark, die zur Erbauung meines Hauses von meinem Schwieger- vater gegeben sind, 11.750 Mark Hypothek, die auf dem Namen meiner Frau steht, 65.000 Mark, die mir im vorigen Jahr von meinem Schwiegervater überwiesen worden sind. Sämtliche Posten habe ich bar und richtig erhalten. Für einen Teil derselben habe ich Sicherheit gestellt, durch Eintragung einer vierten Hypothek auf Altonaerstrasse 29, die aber nur zu einem kleinen Teil als sicher anzusehen ist. Hierzu tritt ergänzend die nachstehend Übereignung des vom Hausmobiliar mir gehörigen Teils. Dies vorausgeschickt, übergebe ich meiner Ehefrau hiermit zu Besitz und Eigentum:

Es folgt eine mehrseitige Aufzählung der übereigneten Gegenstände.

Herrn Brief d.Otto Geheimen Regierungsrat Professor E.Dietrich Reymer Hochwohlgeboren v.14.I. 1907 Hier W. Kurfürsten Str.14/16

Sehr geehrter Herr Geheimrat!

Im Interesse meines Schwagers Rudolf Keil möchte ich mir gestatten, Ihnen folgendes zu unterbreiten. Mein Schwager hatte im letzten Jahrzehnt in der Wechselstube Bosse, Keil u.Co. mehrfache Krisen zu überstehen und der Fort- bestand der Firma war jedesmal nur durch Neuauffüllungen mög- lich, die schließlich auch, mit Hilfe von Freunden und Beteiligten, beschafft wurden. Bei der letzten Verlegenheit im Januar 1906 wurde allgemein beschlossen, eine Fortsetzung der Wechselstube nicht mehr ins Auge zu fassen, sondern die Liquidation anzustre- ben, die ja auch schließlich, durch Stützung von dritter Seite, gelang. Die Handlungsweise meines Schwagers ist von allen Angehörigen verurteilt worden und mit Vorwürfen ist ihm gegenüber wahrlich nicht gekargt worden; sogar der Bruder hat ihm seine Ansicht, über das wiederholte Heraufbeschwö ren von - 126 - Krisen, deutlich kund gegeben, denn gerade mit Rücksicht auf meinen Schwager Alfred Keil war eine Forsetzung der Wechselstube mehrfach versucht worden.

Es ist ja verständlich, daß auch außerhalb der Angehörigenkreise die Schließung der Wechselstube Interesse erweckte bei Freunden von Keil und seiner Familie, und daß nun die Ereignisse etc., die zu einer derartigen Entscheidung führten, lebhaft besprochen wurden. Durch unvollständige oder irrige Berichte, wie durch mißverständliche Auffassung ist nun hierbei der Tatbestand entstellt worden und es hat vielfach die Auffassung Platz gegriffen, als ob meine Eltern allein die Auffüllung der Geschäftsmittel der Wechselstube bewirkt und somit um große Beträge gekommen seien oder doch, daß meine Eltern, im Vergleich zum Gesamtverlust, erheblich eingebüßt hätten. So zum Beispiel habe ich diese Meinung bei Herrn Sanitätsrat Dr.Greulich angetroffen und im Sommer dieses Jahres sofort Veranlassung genommen ihm den wahren Sachverhalt zu eröffnen, wofür mir Herr Dr.Greulich äußerst dankbar war und seinerseits umgehend Schritte getan hat sich zu berichtigen, auf Grund der ihm gegebenen Aufschlüsse. -

Mein Schwager vermutet nun, daß auch Ihnen die genauen Tatbe- stände nicht im vollen Umfange bekannt gegeben seien und ich bin gern erbötig diese Ihnen zur Klärung zu unterbreiten.

Bei den finanziellen Schwierigkeiten, die vor dem Januar 1906 lie- gen, haben meine Eltern directe Verluste überhaupt nicht erlitten. Eine von meinem Vater, zu Gunsten meines Schwagers, geleistete Gutsage war von Letzterem bezahlt worden und daher erloschen. Eine Meinungsverschiedenheit blieb hier allerdings über einen Betrag von 35000 Mark bestehen, jedenfalls aber ist mein Vater, aus dieser Gutsage heraus, nicht in Anspruch genommen worden.- Ein weiterer Betrag von ca 70.000 Mk ist allerdings ebenfalls der Wechselstube Boss, Keil & Co zugeflossen, kann jedoch nicht als bare Hergabe meiner Eltern angesehen werden, denn der Betrag wurde He.Director Weill zur Verfügung gestellt als Entgelt für eine Finanzierung des Bohm Straßen-Terrains. Die Hälfte der He.Director W. zur Verfügung gestellten Summe war, da wir mit Frau Bodenstedt zur Hälfte an dem Terrain inter- essiert waren, von dieser gezahlt worden, außerdem wäre eine Provision für die Finaztransaktion in jedem Falle zu entrichten gewesen, hier war eine Verquickung nur dadurch entstanden, daß He. Director W. diese Provision dem Geschäft B., K.& Co zu- führte. Meine Eltern halten auch diese Zahlung, als von ihnen geleistet, nicht mehr in vollen Umfange aufrecht, sondern nur insofern, als sie beabsichtigen meiner Schwester Lotte Keil den Betrag dann anzurechnen, wenn diese, aus irgendwelchen Beweggründen, das elterliche Testament nicht anerkennen sollte und ihr Pflichtteil fordern würde. Im Übrigen ist ausdrücklich erklärt worden, daß - 127 - der Betrag als à fond perdu hergegeben anzusehen sei und dem Erbstrange meiner Schwester Lotte nicht angerechnet werden könne.

Bei der im Januar 1906 eingetretenen Schlußkrise war allerdings ein Posten von 35.000 Mk. herbeizuschaffen, den mein Schwager Keil einem Freunde schuldig war. Hier ist der Bruder Alfred als Vermittler aufgetreten und hat die Schuld auf sich übernommen unter ausdrücklicher Garantie meines Vaters, die, auf Verlangen des Gläubigers, auch durch Vollziehung der Abmachung seitens meines Vaters festgehalten wurde. Inzwischen tauchte das Gerücht auf, daß mein Schwager noch ca.30.000 Mk Mittel besitze und mein Vater vertrat nun die Ansicht, daß diese 30.000 Mk. zur Deckung der von ihm eingegangenen Gutsage von 35.000 Mk herangezogen werden müßten, was ja korrekt gewesen wäre. Mein Schwager Rudolf leugnete jedoch die Richtigkeit des gedachten Gerüchtes und behauptete keinerlei Kapitalien mehr zu besitzen. Inzwischen kam es auch wegen dieses Kapitals von 35.000 Mk, zwischen meinem Schwager Alfred und meinen Eltern zum Bruch & trotz von mir angestrebter Vermittlungsversuche blieb es bei der Verstimmung. Unterdessen ist der 1.Zahltermin am 8.Januar 07 verstrichen & mein Schwager Rudolf hat es ermöglichen können den Betrag von 6000 Mk, d. ist fällige Rate herbeizuschaffen und hat diese seinem Bruder Alfred zur Verfügung gestellt, hiermit verringert sich also die Gutsage und Verpflichtung meines Vaters auf 29.000 Mk. und da er schließlich auch noch den Ratenbetrag von 6.000 Mk. zur Verfügung gestellt hat, so ist auch gleich die Rate pro Januar 08 getilgt worden. Bei Anbruch des Jahres 1906 sah die Lage allerdings recht ungünstig aus und es war vor allen Dingen die Sorge um eine neue Beschäftigung für meinen Schwager Rudolf, die die Familie bedrückte. Damals rechnete mein Vater notgedrungen damit, daß er für die Erhaltung der Keil'schen Familie, bis mein Schwager eine ausreichende Stellung gefunden, jährlich einen Betrag von ca 7.000 Mk aussetzen müsse und außerdem die Pension für die beiden ältesten Keil'schen Söhne in Züllichau tragen würde. Mit den gutgesagten 6.000 Mk jährlich also eine Aufwendung von ca.14.000 Mk pro Jahr. Es muß nun festgestellt werdenn, daß mein Schwager seine Familie dauernd selbst erhalten und auch die Pension für seine Söhne voll bezahlt hat, sodaß also mein Vater in keiner Weise bisher zur Erhaltung der Familie Keil hat beisteuern müssen. Er hat ferner, obgleich unter Schwierigkeiten auch die fällige Rate der gutgesagten Mk 35.000 gezahlt und dadurch das Risico meines Vaters unter allen Umständen verringert.

Es bleibe noch übrig ein Wort über die Lebensführung meines Schwagers zu sagen. Ich habe mich hierüber mit meinen Eltern wie mit meinem Schwager Alfred unterhalten und wir sind alle drei einig, daß man in der Situation meines Schwagers Rudolf sparsamer und häuslicher sein könnte. - 128 - Aber die Kreise der Börse nehmen hier eben einen weniger stren- gen Standpunkt ein, bei ihnen heißt es, wer arbeitet muß auch nach der Arbeit sich das nötige Vergnügen gönnen können, und dieser Auffassung huldigt auch mein Schwager Rudolf. Die Ent- scheidung dieser Frage ist seit lange in der Familie Streitpunkt gewesen und es ist allerdings richtig, daß derjenige, der in der Großstadt lebt, auch Nutzen haben soll von dem ihm dort Gebotenen. Wer in der Großstadt lebt und der Geselligkeit fern bleibt wie den vielfachen Zerstreuungen, trägt nur die Nachteile des Großstadtlebens, ohne sich an den gebotenen Vorteilen entschädigen zu können.

Ich möchte also hiermit festgestellt haben, daß der persönliche Ver- lust meiner Eltern allf. 29.000 Mk erreichen würde, wenn mein Schwager es weiter nicht ermöglichen sollte Abzahlungen zu leisten. Indirect könnte man insofern von einem Verlust sprechen, als ca 33.000 Mk, die meine Schwester Lotte bei der Heirat mit- bekommen wohl als verloren betrachtet werden mussten. Weitere 11.750 Mk, die meine Schwester später von meinen Eltern erhielt, sind vorhanden und im Besitz meiner Eltern. Mehr als diese Po- sten hat aber weder meine Schwester noch mein Schwager von den Eltern erhalten, außer einem Darlehen von ca 52.000 Mk auf dem Hause Altonaerstr. 29, das aber durch den Wert des Grund- stücks durchaus gesichert ist. Von einem Verlust von Hunderttau- senden kann also nicht gesprochen werden; denn rechnet man zu den 33,000 Mk Mitgift selbst den ganzen Betrag von 29.000 Mk schon jetzt hinzu so ergeben sich nur 62.000 Mk im schlimmsten Falle, die meine Eltern einbüßen würden. Jeder Verlust ist natür- lich ärgerlich und schmerzt, aber meine Eltern waren, um dies festzustellen, bei den Verlusten meines Schwagers nur gering beteiligt, Fernerstehende haben bedeutend mehr eingebüßt.

Es muß meinem Schwager auch zu Gute gehalten werden, daß er sich in der Zeit, als es meinen Eltern schlecht ging und, wie Sie, sehr geehrter Herr Geheimrat, noch wissen werden, mehr als eine Million in Vetschen verloren ging, stets rücksichtsvoll gezeigt hat, und freiwillig auf jeden Zuschuß von seiten der Eltern, der ihm zugesagt war, verzichtet hat, auch hat er der Firma R.&.M. häufig auf Konto Summen von 20 - 30000 Mk vorgestreckt. Nun er sich bemüht, seinen Verpflichtungen gerecht zu werden, muß ihm auch seitens der Eltern wieder Unterstützung zu teil werden. Außerdem ist es nicht sowohl der Wunsch meines Schwagers, als vielmehr der meiner Schwester den Streit zwischen den Eltern und ihrem Mann, wenn auch nicht zu schlichten, so doch wenigstens für einige Zeit zu begraben, um das Kind wenigstens im Beisein der Eltern taufen zu können und ich möchte ihr dabei behilflich sein und darf wohl auch auf Ihre gütige Mitwirkung hierbei rech-nen.

Ich bitte ergebenst diese Zeilen vor der Hand discret zu behandeln und bemerke ausdrücklich, daß ich mich Ihnen, falls Aufklärung über diesen oder jenen Punkt erforderlich sein sollte, jederzeit - 129 - gern zur Verfügung stelle.

Mit hochachtungsvollem Gruß verbleibe ich Ihr stets ergebenster Otto Fritz Reymer

Berlin,

Altonaerstraße

Die Sterbehäuser von Rudolf und Alfred

Otto Elisabeth Rudolf Helmut Wilhelm Kinder aus dieser Ehe: A. K e i l, Otto Heinrich Rudolf Alfred, * Berlin 29.V.1889, + lX/25 - 130 - Walchensee/Obb.25.lll.1969, prakt.Arzt in Gräfenhainichen; oo Berlin (st.) 18.V.; St. Matthäus (ki.) 19.V.1920 Ilse Anna Elisabeth, Tochter des Wirklichen Geheimen Rates Otto Just und der Katharina geb. Schollmeyer,* Berlin-Charlottenburg 29.lV.1896. + Walchensee/ Obb. 24.Vlll.1987.

Er besuchte 1895-1905 das Friedrich-Werdersche Gymnasium in Berlin und von 1905-1909 das Pädagogium und Waisenhaus in Züllichau, immatr.1909 Bonn, wo er das neue Studentenleben voll auskostete und sich mit seinen Streichen bei den Komilitonen beliebt, aber bei den Behörden mehrfach unbeliebt machte.

1910 setzte er das Studium zunächst in Heidelberg, dann in Berlin fort. Approbation am 3.Vlll.1914. Er meldete sich sofort freiwillig und war dann Kriegsteilnehmer 1914-1918 an der Westfront in verschiedenen Verwendungen als Truppenarzt und im Feldlazarett.Er Erhielt das Eiserne Kreuz 2. und 1.Klasse.

Zeitweise führte er einen Lazarettzug im Westen

Am 20.l.1920 erhielt er als Oberarzt den Abschied bewilligt und heiratete am 20.Mai 1920 die Anna Elisabeth Ilse Just, Tochter - 131 - des Ministerialdirektors Otto Just und seiner Frau Katharina Schollmeyer in Berlin.

Es folgte die Niederlassung als prakt.Arzt in Gräfenhainichen, am Anfang mit einigen Unterbrechungen durch ärztliche Tätigkeit im Baltikum und Oberschlesien. (Freikorps "Roßbach"). Nach der Schlacht am Annaberg (1921) blieb er endgültig zu Hause. Die ausgedehnte Landpraxis entwickelte sich im Laufe der Jahre hervorragend.

Am 1.lV.1937 machte er eine Wehrübung, eine weitere am 16.Vll. 1938 und wurde am 1.lX.1939 Oberstabsarzt der Res. Er war dann im ll.Weltkrieg 1939-1945 in Polen, Frankreich und Rußland, später als Chefarzt der Reservelazarette Naumburg und Arnsdorf b.Dresden. Am 1.lV.1944 Oberfeldarzt. Das Kriegsende - 132 - erlebte er in Bad Lausick, wohin das Lazarett nach dem schweren Luftangriff auf Dresden im Februar 1945 verlegt wurde.

Haus und Praxis

Nach dem 2.Weltkrieg praktizierte er trotz seines schweren Hüftlei- dens und unter drückenden politischen Verhältnissen weiter in Gräfenhainichen, bis zu seinem 71.Lebensjahr.

Dann siedelten sie nach Walchensee/Obb. um, wo er sich noch eini- ge Jahre seiner Lebensarbeit (seit 1911), der Ahnenforschung widmen konnte. Er legte in vielen Jahren die Grundlage für dieses Buch.

- 133 - 75.Geburtstag

K.H.Splanemann Jörg Spl. Kai Spl.Annelore,Marie Luise Schollmeyer, Günther Wehde IlseMaria sitzend v.l.n.r.: Ilse, Otto und Lieselotte Keil

Gabriele Spl. Ute u.Ulrich Wehde Sabine Splanemann

In Silber ein roter Schräglinksbalken, belegt mit einer goldenen Keule und begleitet von zwei mit der Spitze den Schrägbalken berührenden schwarzen schrägen Halbkeilen, der untere steigend. Auf dem Helm mit rechts schwarz-silber- nen und links rot-silbernen Decken zwei Büffelhörner, das rechte schwarz-silbern, das linke schwarzrot geteilt. (eingetragen unter der Nr.5344/53 in der Wappenrolle)

Kinder aus seiner Ehe - 134 - A. K e i l, Otto Heinz-Rudolf(Heinolf),* Gräfenhainichen 29.lll., ~ X/27 Walchensee/Obb. 21.Vll.1921; Schule in Walchensee und Pfarramt Gräfenhainichen, 1930 Nordsee-Pädagogium Wyk/Föhr, 1932 München- Melanchthon-Gymnasium zu Sendling, Wittenberg, Pädagogium und Himmel Waisenhaus zu Züllichau, fahrtskirche Abitur 1939. Studiert gegen den Willen seines Vaters Me- dizin; imm. Königsberg/ Pr. 1939, Graz 1940, Mainz 1947. Dr.med.Arzt für Chirurgie und Anaesthesie, Assistenzarzt in Wiesbaden , Oberarzt in Rüs- selsheim und Hamburg, 1968 Chefarzt d.Chir.Abt.des Kreiskrankenhaus Nagold im Schwarzwald. Er war an der Entwicklung der parenteralen Ernährung und der Astronau- tenkost beteiligt. ooI.Wiesbaden (st.) 25.Xl.1950, Dinslaken (ki.) 13.Vll.1951 Ilse Johanna, Tochter des Michael Brandstäter (* Züdni- chen/Ostpr.11., get.23.X.1881, + Dinslaken 6.Xl.1960 (Herzver- sagen, cor bovinum), oo Voerde/ Niedrrh.6.V.1911) der Maria Prinz (* Oberhausen 9.lV.1890, + Dinslaken 10.V.1972 (Alters- schwäche)), * Dinslaken 20.lll., get.29.lV.1921, + Nagold 3., # ebd.14.lX.1976 (Lungenembolie), Krankenschwester. Ilse Brandstäter ooll.Nagold 20.Xl.1979 Ursula, Tochter des Polizeibeamten Karl Hecht und seiner Ehefrau (l.Ehe) Hanna Fischer, ooI. Stuttgart 30.Xll.1964 Irmfrid Ekhard, * Czernowitz 16.lX. 1926; o/o 13.lX.1973, (2 Kin- der: Christine und Michaela,* Stuttgart 6.ll.1969 Zwillinge)), * Litzmannstadt (Lodz ) 4.V. 1944. Krankenschwester.

Ursula Hecht

1983 gab er seine Tätigkeit im Krankenhaus Nagold aus gesund- heitlichen Gründen auf, zog zunächst nach Freiberg/Neckar und dann nach Tirol. Ging viel auf Reisen, setzte die Forschungen - 135 - seines Vaters fort und stellte diese Arbeit zusammen. 1997 siedelte er nach Spanien an die Costa brava um. Er verließ 2002 den schönen Alterssitz in Empuriabrava, weil er nach der Implantation eines Herzschrittmachers wieder nach Deutschland wollte. Dort ging er zunächst in eine Altersresidenz, fühlte sich aber dort noch zu "jung" und zog in die Nähe der Töchter nach Illingen/Wttbg.

Kreiskrankenhaus Nagold

Er war Angehöriger der "Waffen-SS" von 1939-45 mit Einsätzen in Po- len, Frankreich und Rußland. Mehrfach verwundet und ausgezeichnet, geriet er 1945 in amerikanische Gefangenschaft und wurde von den Amerikanern den Russen ausgeliefert. Aus einem Lager in Rumänien gelang ihm die Flucht.

„Am 3.lX.1945 kam der Transportzug mit 2000 Gefangenen gegen Mit- Nach Auf- tag in Focsani an Es war glutheiß und wir durften nicht aus den ver- zeichnungen schlossenen Waggons. Wieder war mein "Fensterplatz" an der Luke geschrieben gut und ich wurde zum Berichterstatter. Unser Waggon war gut über die Reise gekommen. Von den 50 Insassen war keiner gestorben und auch die Ruhr hielt sich in Grenzen. Wir mußten, als wir später heraus kamen, niemand tragen. Angetreten wurde in einer ca 100 Meter langen, an drei Seiten offenen Nach Auf- Scheune (wohl früher zum Trocknen von Mais). Es wurde wieder x- zeichnungen mal gezählt und dann ging es ins Lager, wo wir uns einigermaßen frei geschrieben bewegen durften. Nur zu den Appellen mußte man bei seiner Gruppe sein. Das Lager bestand schon seit der Kapitulation Rumäniens, also etwa 1 Jahr. Nach den Erzählungen seien in dem Jahr etwa 15 - 20 000 Men- schen gestorben. Alles lag im Freien, es gab einige typische Puszta- Ziehbrunnen, die nicht allzuviel förderten und stets umlagert waren. Zu essen gab es einmal am Tag eine Wassersuppe mit ca 400 g mit Maiskörnern durchsetztem Brot und wir bekamen tatsächlich direkt nach der Ankunft eine Ration. - 136 -

Es schwirrten natürlich unendliche Parolen, nur von Entlassung aus dem angeblichen "Entlassungslager" war nichts zu hören. Dafür sollte in Buzau, ca.80 Km.von hier, ein Entlassungslager sein. Nachts war es sehr kalt und nach dem glühenden Tag froren wir sehr. Die Kälte und die Enttäuschung forderten die ersten Opfer. Morgens lagen die ersten beiden Toten zwischen uns, schon von Ratten, die immer zwischen uns rumliefen, angefressen. Ich meldete mich zum Abtransport. Etwa 100 Leichen aus dem Lager wurden auf den benachbarten Bahnhof gebracht und in Waggons ge- schichtet. Was dann mit ihnen geschah, weiß ich nicht. Wir mußten, weil wir schon auf dem Bahnhof waren, Waggons umladen, denn in Focsani lagen normale europäische Geleise neben russischer Breitspur, so daß von Zug zu Zug umgeladen werden konnte. Ich mußte einen Waggon mit Klappstühlen mit der Aufschrift "Aschinger Berlin" umladen. Es war sehr deprimierend. Dann konnte ich noch einen russischen Posten überreden auf zwei große tönerne Behälter zu schießen, weil ich sagte, daß die, trotz aus Ton, so fest seien, daß sie mit einem Gewehr nicht kaputt zu machen seien. Er hat es versucht...mit Erfolg. Einige Tonnen Quecksilber liefen in die Erde. Ich war natürlich längst aus seiner Reichweite.

5.lX.45. Wir "Neuen" mußten vor der Kommandatura zum registrieren antreten.Gruppenweise ging es dann in die Baracke. Hier passierte es. Der russische Vernehmer, der fließend deutsch sprach wußte (!!), daß ich früher bei Skorzeny war und ließ mich für spätere Vernehmungen in eine andere Baracke bringen. Woher war der informiert? Außer Jupp und zwei oder drei anderen wußte keiner, daß ich in der Waffen-SS war, geschweige denn als Truppenarzt in einer Sondereinheit, die von Skorzeny geführt wurde.

Die Baracke, in die ich gesperrt wurde, war eine typische Einheitsba- racke vom Arbeitsdienst. Ich kam in den 2.Raum von vorn (kleiner Raum) und wurde eingeschlossen. Nach allem, was ich wußte, war das mein Ende. Die Liquidation war sicher. Die wollten nur noch möglichst viel aus mir herausquetschen. Erst war ich völlig deprimiert, aber im Laufe des Nachmittags, als sich überhaupt nichts tat, wurde ich ruhiger. Ich untersuchte mein Domizil und beschloß alles zu riskieren. Es gelang mir mit meiner Nabelschere einige Bretter so zu lösen, daß ich unter die Baracke kam und sie wieder richtig hinlegen konnte. Eins hatte ein Astloch. Gegen die Ruhr hatte ich eine ganze Hosentasche voll gepulverter Ei- chenrinde aus dem Lager bei Beneschau und meine LKW-Klappen- Klammer, die ich dort gefunden hatte. Als sich auch abends nichts tat, die hatten mich wohl vergessen, streute ich Eichenrinde im ganzen Raum auf den Fußboden, kroch nach unten durch und zog die beiden Bretter mit dem Astloch wieder über mich. Die Baracke stand auf gemauerten Pfosten, so daß der Boden etwa 30 cm über der Erde lag. Ich lag eine Ewigkeit unten als sie mich doch holen wollten. Dann ging ein fürchterliches Gerenne los und sie holten auch einen Hund. Der - 137 - mußte niesen und nahm die Spur nicht auf. (Eichenrindenstaub). Es war dann viel Unruhe im Lager und ich hatte unheimliche Angst. Aber es sah niemand unter die Baracke. Später wurde es ruhiger und dunkel. Ich kroch ganz vorsichtig raus, es sah mich niemand, und ging zu Jupp Löffen. Der erschrak furchtbar, wollte aber mitkommen als ich ihm sagte, was gewesen war, und daß ich jetzt, koste es was es wolle, raus müßte Wir gingen am beleuchteten Zaun entlang. Zwischen zwei beleuchteten Stacheldrahtzäunen gingen Streifen. Plötzlich fing ein Posten, er war wohl betrunken, an zu schießen und schoß 2 oder 3 Lampen aus. Es kamen einige andere Russen und holten ihn weg. Die Gelegenheit benutzte ich - Jupp bekam Angst und wollte nicht mehr - und kam glatt unter Zäunen durch. Mit meiner LKW-Krampe (Es handelte sich um den Haken, mit dem die Bordwand eines LKW hinten zusammengehalten wird) konnte ich die Befestigungsnägel an den Pfosten aushebeln. Auf dem Bauche kroch ich vom Lager fort. Ein Glück, denn es gab Wolfsgruben, in die ich beim Gehen sicher hineingefallen wäre. Lange später, jeder Zeitbegriff war weg, lief ich dann los. Richtung Süd-Westen, immer im Abstand neben der Bahn her. Es gab mehrere tiefe Flußbetten, durch die ich mußte, denn an den Brücken standen Posten, wie ich von der Herfahrt wußte. Da alles ausgetrocknet war, ging es zwar trocken, aber sehr anstrengend bei den steilen Hängen. Als der Morgen graute war ich ca 20-30 Km gerannt und gegangen. In einem hochstehenden Maisfeld nistete ich mich ein, aß noch etwas Mais und schlief wie ein Toter.

Die folgende Zeit läßt sich vom Datum nicht mehr genau rekonstru- ieren. Am Nachmittag peilte ich erst einmal die Lage. Soweit zwischen den Mais- und Tomatenfeldern zu erkennen war, schien alles ruhig und ich machte mich vorsichtig auf den Weg. In einem Feld fand ich eine Vogelscheuche mit einem Strohhut. Wir tauschten die Kleider und ich hatte auf meinem kahlgeschorenen Kopf einen ziemlich ausgefransten Strohhut. So macht ich mich auf den Weg und kam gegen Morgen an einen größeren Ort: Buzao. Dort bewegte ich mich möglichst unauffällig in Richtung Bahnhof und fiel auch, dank meines Strohhutes, gar nicht auf. Am Bahnhof setzte ich mich still in eine Ecke und "schlief" (da saßen noch mehr, aber die schliefen wirklich). Dabei konnte ich das Treiben auf dem Bahnhof sehr genau beobachten und stellte fest, daß es keinen geregelten Betrieb gab. Keine Fahrkarten, keine Kontrollen. Alles stieg in oder auf die Züge, die völlig überfüllt waren, aber relativ häufig fuhren. Niemand kümmerte sich um den anderen. Auf der Anderen Seite des Bahnhofs war ein großes Lager, es mußte des sogenannte Entlassungslager sein. Auffällig war, daß das Tor nicht ge- schlossen war. Es gingen auch viele aus und ein. Ich ging in die Nähe und sah mir die Sache an. Und jetzt kam das nächste Wunder auf meiner Flucht. Unter den herum- stehenden Menschen glaubte ich eine bekannte Gestalt zu erkennen. Es stellte sich Bei näherem hinsehen heraus, daß es mein langjähriger Bursche Joseph Baki, ein „Batschka“, war. Er erkannte mich auch und wir hockten uns in eine Ecke. - 138 - Er erzählte, daß er in der Tschechei in einem anderen Lager war, aber dann im Juli abtransportiert wurde. Da er fließend russisch sprach und sehr auf Draht war, wurde er Dolmetscher und jetzt hier, es war nicht zu glauben, fast selbstständiger Schreiber, der unter anderen Dingen auch für die Kranken (Gruppe 4 und ok) Entlassungsscheine ausschreiben mußte. Kurz und gut, er ging weg und kam mit einem Entlassungsschein wieder. Nach seiner Meinung würde der nächste Transport wohl erst in ein bis zwei Wochen gehen, weil gerade erst einer war. Es gibt Dinge, die kann man nicht vergelten.

Als es dämmerig wurde kam wieder ein Zug Richtung Westen (eigentlich nach Süden), der Richtung, aus der wir mit unserem Transportzug aus der Tschechei gekommen waren. Ich wagte es und kletterte auf ein Dach hinter ein Bremserhäuschen. Baki winkte noch.( Er wollte in seine ungarische Heimat, war aber nicht sicher, was ihn da erwartet. Es gingen schreckliche Parolen um.)

Dann ruckelte der Zug los nach Ploesti (wie ich hörte) also ganz in meine Richtung. Im Morgengrauen kamen wir nach vielen Halten an. Der Zug wurde nachts mehrfach von russischen Zügen, die auf dem Breitspur- gleis daneben fuhren, überholt. Auch Ploesti war große Umladestation auf Breitspur, es waren aber keine Gefangenen zu sehen. Meistens wa- ren es Tankwagenzüge. Von der Herfahrt wußte ich, daß zwischen Brasov (Kronstadt) und Ploesti die Züge mit 2 Lokomotiven fahren wegen der Berge bei Sinaija. So war es leicht, den richtigen Zug auf dem ausgedehnten Güterbahnhof zu finden. Ich fand einen, allerdings nur aus geschlos- senen Wagen, so daß ich auf's Dach mußte, denn die Bremserhäuschen waren alle offen und gut einsehbar. Es ging alles gut und der Zug wurde nicht kontrolliert. Auf den anderen Dächern saßen auch viele Leute. Als wir in die Nähe der Berge kamen, wurde der Zug auf einer Station ge räumt. Alle wurden verjagt. Ich hatte mich gleich am Anfang etwas ab- gesetzt. Der Zug wurde geteilt und in die Mitte kamen noch zwei Loko- motiven. Im Laufe der Rangiererei erwischte ich wieder einen Tankwa- gen und nach einer recht oberflächlichen nochmaligen Kontrolle fuhr der Zug wieder ab. Jetzt ging es mit viel Pfeifen und Tuten durch enge Täler und viele Tunnel. Ich wäre fast am Rauch erstickt, aber es ging alles recht gut - 139 - und der Zug kam abends in Brasov an.

Ich verzog mich gleich in ein Maisfeld und beobachtete den Zug, der die mittleren Lokomotiven wieder los wurde. Leider fuhr er dann aber so plötzlich ab, daß ich den Anschluß verpaßte. Ich schlief dann, völlig übermüdet, in meinem Maisfeld ein und wurde von dem wilden Geheu- le einer Lokomotive geweckt. Es war ganz dunkel und ich schlich mich zum Bahnhof. Es fuhren mir einige Züge an der Nase vorbei, aber die waren schon zu schnell für mich. Als es dämmerte klappte es aber und ich konnte mich in einem offenen Wagen, der voll Mais war, eingraben. Der Zug fuhr über Sibiu (Hermannstadt) weiter nach Westen, hielt sehr oft an, weil Gegenzüge vorbei fuhren oder andere Züge überholten. Ich hatte zwar Mais zum essen, aber nichts zu trinken, aber ich wollte die gute Gelegenheit - in dem Wagen fühlte ich mich recht sicher - nicht auslassen. Irgendwo zwischen Sibiu und Temeswar blieb der Zug auf einer kleinen Station stehen und die Lok wurde abgehängt. Ich sah in einiger Entfer- nung einen Brunnen und machte mich auf den Weg. Außer einigen Schafen war niemand da und ich trank mich aus dem Trog satt, denn den Zieharm wollte ich nicht bewegen. Dann fand ich auf dem Rückweg zum Bahnhof ein Weinfeld und schlüpfte unter. Außer dem "Bahnhof" waren in einiger Entfernung Häuser und einige Frauen zu sehen. Am nächsten Morgen, ich hatte sehr gut geschlafen, war mein Zug weg, aber es stand ein anderer ohne Lok da. Zwischen Bretterstapeln fand ich ein sehr günstig gelegenes Versteck und plötzlich ruckte der Zug an - Gott sei Dank in die richtige Richtung. Er hatte es recht eilig und blieb meiner Erinnerung nach kaum stehen. Er fuhr durch bis Arad und kam abends an. Es war ein mächtiger Betrieb auf dem Bahnhof und auch russische Strei- fen liefen überall herum. Das machte die Nähe der ungarischen Grenze. Mir wurde es zu gefährlich. Ich mußte aber weiter nach Westen in das deutsche Siedlungsgebiet vom Banat oder Batschka, denn nur dort hatte ich eine Chance. Ich dachte mir, daß die Grenze zum befreundeten Jugoslawien viel- leicht nicht so bewacht war wie die zum "befreiten" Ungarn. So machte ich mich auf den Weg nach Temesvar. Die ganze Nacht lief ich an der Bahn entlang. Bei jeder Brücke und an jedem Ort machte ich einen großen Bogen. Am Morgen legte ich mich in ein riesengroßes Tomatenfeld, aß und schlief. Abends ging ich weiter und kam nachts nach Temesvar. Die Stadt war völlig menschenleer, einige Hunde bell- ten, und über einem Teil der Stadt war der Himmel hell, wohl ein Lager oder eine Kaserne. Später erfuhr ich, daß ab 22 Uhr Ausgangssperre war und bekam noch nachträglich eine Gänsehaut. Aber es ging alles gut und ich kam durch die Stadt.

Ich glaube, daß die Russen sich auch nicht übermäßig sicher fühlten (warum eigentlich nicht, sie waren doch "Befreier"), obwohl sie hier doch schon ein Jahr saßen. - Oder deshalb? Ich fand wieder eine Bahnlinie und im Morgengrauen ging ich vor - 140 - einem Dorf wieder in einem Maisfeld in Deckung. Unsanft wurde ich von einem Hund geweckt, der mich verbellte. Ich war auf alles gefaßt, aber es kamen nur eine Frau und ein Mädchen hinter dem Hund. Sie erschraken, blieben stehen....und redeten deutsch. Puh. Darauf rief ich sie an und sagte wer und was ich wäre. Sie sagten, daß ich in dem Feld bleiben solle bis sie mich holen würden. Nach endloser Zeit kamen sie wieder, allein, und brachten mich durch Gärten zu einem recht großen Bauernhof. Dort versteckten sie mich in einer Scheune und brachten Brot, Speck und Most. Ich war in Jimbolia - auf deutsch Hatzfeld (oder Hatzdorf?) - ein rein deutsches Dorf, das unter den Rumänen und Russen sehr litt. Zur Zeit kamen nur selten russische Streifen durchs Dorf. Es gab keine Männer - bis auf einige versteckte - sie waren alle von den Russen weggetrieben worden. Sie waren schon 1 Jahr fort. Ein paar waren nach ½ Jahr in Bu- zau(!) entlassen worden und in ihr Dorf zurückgekehrt, aber sie wurden bald wieder verhaftet und waren seitdem verschollen. Die Landwirtschaft wurde von Frauen und Kindern gemacht. Die Abgaben waren sehr hoch. Aber ich war nie im Leben glücklicher. Endlich wieder ohne Spannung schlafen und essen und trinken. Ich blieb einige Tage da.

Ich erfuhr, daß vom Bahnhof einmal am Tag ein Güterzug durch das jugoslawische Gebiet nach Szegedin ging. Sie wußten aber nicht, ob wie und wo Kontrollen waren. Außerdem fuhr der Zug gegen Mittag. Ich mogelte mich auf den Bahnhof und suchte mir einen passenden Waggon aus. Wieder zwischen Bretterstapeln. Mit Speck und Brot und einer Flasche Most wohl versehen. Der Zug rollte gemächlich durch die Gegend und ich hatte nicht den Eindruck, daß er an der Grenze hielt oder daß er kontrolliert wurde. Unterwegs wurde mal auf den Zug ge- schossen, ich habe nur die Einschläge gemerkt, woher das kam, weiß ich nicht.

Am späten Nachmittag hielt der Zug auf einem Damm vor einer Brücke und ich sah Russen den Zug kontrollieren. Ich konnte mich gerade noch ungesehen den Bahndamm herunterrollen in einen Obstgarten und ver- schwinden.

In der Dämmerung, der Zug war weg, schlich ich dem Fluß zu und er- schrak als plötzlich hinter einer Laube eine Gestalt erschien. Diese Ge- stalt war aber mindestens genau so erschrocken. Er war auf der Flucht und saß schon einige Tage da, weil er nicht schwimmen konnte. Der sehr reißende Fluß vor mir war die Theiss. Ich war also schon in Ungarn und der Ort vor uns war Szegedin.

Der Fluß war etwa 60 Meter breit und recht reißend. Um den Kame- raden über den Fluß zu bringen bauten wir aus Ästen und Brettern mit etwas Draht von einem Zaun ein kleines Floß (Old Shatterhand sei ge- priesen) und im Dunkel setzten wir über. Dabei wurden wir weit abge- trieben, aber es klappte. Ich ging am Vormittag kundschaften. Es war viel mehr Leben und ich fiel nicht auf. In einer Seitenstraße fand ich auf einem Gelände einige - 141 - Zigeunerwagen und hatte den Einfall meines Lebens. (Im Jahr 1944 hatte ich während der Neu-Aufstellung der Division im Raum Debreczen einem schwerkranken Zigeunerkind (Diphtherie) mit einem Luftröhrenschnitt und Serum wohl das Leben gerettet. Der dankbare Vater hatte mir damals gesagt, deß mir in Not Zigeuner immer weiter helfen würden). Ich dachte an mein Diphtheriekind in der Puszta vom vorigen Jahr und ging zu den Zigeunern und erzählte davon und daß der Vater mir gesagt hatte, daß mir Zigeuner immer helfen würden. Zu meiner riesengroßenn Verblüffung wußten die Zigeuner davon, nahmen mich auf und versprachen mir, mich weiter zu transportieren, nur sollte ich den Kameraden, der sich eh wieder selbstständig machen wollte, vergessen. Schon am nächsten Tag wurde ich zu einem Pferdewagen mit Plane und Stroh gebracht. Dabei waren 3 Zigeuner, von denen einer nach Miscolz wollte.

Gegen Mittag ging es los. Es war eine unglaubliche und phantastische Reise. Im Schritt und Trab ging es über die Puszta. Fast täglich beka- men wir frische Pferde von anderen Zigeunern, schliefen im Wagen oder an einem Feuer, hatten Brot und Speck und manchmal undefi- nierbares Fleisch, am Spieß oder in Lehm gebraten. Die Gegend war mir völlig unbekannt - eben Puszta.

Erst nach einigen Tagen wurde ich hellwach. Wir mußten vor einem Bahnübergang warten, weil ein Zug mit Gefangenen an einem Bahnhof hielt, der mir bekannt vorkam, und bei seiner Länge den Übergang ver- sperrte. Es lief gerade ein mir durchaus bekanntes Ritual ab: aus jedem Wagen wurde einer mit zwei Kannen herausgelassen. Die wurden dann zur Wasserstelle für die Lok getrieben, holten Wasser und brachten es in die Wagen. Auffällig war, daß die Posten die Leute mit Peitschen antrieben. Das hatte es bei uns nicht gegeben. Die Zigeuner hatten schnell heraus, daß die Gefangenen Russen waren (Wlassowleute).

Nach einer Stunde fuhr der Zug ab und der Bahnhof wurde sichtbar, Es war Alberti-Irsa, ein Ort, der mich an einige Tage Quartier bei einem Grafen....erinnerte. Vor einem Jahr war das und wie mag es diesen Leu- ten inzwischen ergangen sein. Jetzt wußte ich also wieder, wo ich war. Unsere Fahrt ging weiter nach Norden, denn über die Donau war nicht zu kommen. Die wenigen wie- der hergestellten Übergänge waren schwer bewacht. So nahmen mich die Zigeuner weiter mit. In der Gegend von Vac am Donauknie trennte sich der Zigeuner, der nach Miskolc wollte, von uns. Die beiden anderen hatte wohl die Abenteuerlust gepackt. Sie wollten in jedem Fall dafür sorgen, daß ich weiter kam. Und so ging es in bewähr- ter Weise von Zigeunerlager zu Zigeunerlager weiter. Wir fuhren gelegentlich auch nachts und hatten ortskundige Zigeuner mit. In einer dieser Nächte müssen wir über die tschechische Grenze gekommen sein. Ich weiß nicht wo und wann.

Der Verkehr auf den Straßen nahm zu und eines Tages hielten wir in ei- nem kleinen Wald vor Bratislawa. Die beiden Zigeuner zockelten in die - 142 - Stadt und wollten die Lage erkunden. Gegen Abend kamen sie wieder und wir fuhren in die Stadt. Durch viele Straßen kamen wir zum Güter- bahnhof, dann nahm ich von dem zweiten Zigeuner Abschied, er gab mir ein verknotetes Bündel in die Hand. Er blieb bei den Pferden.

Mit dem anderen ging es über viele Gleise bis wir zu einem Güterzug ka- men mit entlassenen Kriegsgefangenen, die anscheinend nicht arbeits- fähig waren. Sie waren auf dem Heimtransport und die Waggontüren waren offen. Nach kurzem Abschied und vielen Grüßen nach Szegedin mischte ich mich unter die "entlassenen" Landser.

Auf einem andereen Gleis, aber ziemlich weit ab, stand ein anderer Zug mit entlassenen Österreichern. Sie hatten groß an ihre Waggons mit Kreide geschrieben: „Stalin gab uns die Freiheit wieder, wir danken ihm“. Das waren dieselben Österreicher, die vor wenigen Jahren geschrieen hatten: „Wir wollen heim ins Reich“ und „Ein Volk, ein Reich, ein Führer“.

Nach etwa einer Stunde mußten wir einsteigen und der Zug fuhr los. Er rollte stetig nach Norden. Mitten in der Nacht erhob sich Unruhe. Der Zug war bei einem Halt von tschechischen Soldaten umstellt. Der Zugkommandant, ein russischer Major, hatte am Bahnhof die Ge- fangenen aus dem Sudetenland entlassen wollen. Die Tschechen hatten sie aber sofort wieder auf recht brutale Weise vereinnahmt. Als der Russe das erfuhr, ging er mit 2 Soldaten zu den Tschechen und holte die armen Kerle wieder raus. Auch er war dabei, wie die Kamera- den berichteten, keinesweg zimperlich.

Es gab also auch damals "gute Russen".

Auf jeden Fall nahm er jetzt alle mit nach Deutschland. Der Rest der Nacht verlief ereignislos und am nächsten Morgen standen wir in Tet- schen-Bodenbach. Die Tschechen hatten den Zug wieder umstellt, taten aber nichts. Nach einigen Stunden wurde es auch den Tschechen langweilig und es kamen Gespräche in Gang. Mich fragte ein tschechischer Posten, der ein deutsches Sturmgewehr hatte, wie man es auseinander nähme. Ich habe es ihm ein paarmal gezeigt, nicht ohne dabei die Spannfeder verschwinden zu lassen. Man kann ja nicht wissen...

Gegen 10.oo Uhr mußten wir wieder einsteigen und der Zug fuhr in Richtung Deutschland. Die Grenze wurde mit leutem Jubel begrüßt und an der Elbe entlang durch die sächsische Schweiz fuhr unser Zug in Richtung Dresden. Jetzt erfahren wir auch das Datum. Es ist der 23.lX.1945. Gegen Mittag hielt der Zug in Pirna auf dem Bahnhof. Alle müssen aus- steigen. Es soll in ein Entlassungslager gehen zur Verteilung der Entlas- sungsscheine. Von solchen Lagern halte ich gar nichts! Außerdem hatte ich ja meinen von Baki.

Auf der anderen Seite des Bahnsteigs stand ein Personenzug nach Dres- - 143 - den. Er fuhr gerade an. Schnell steige ich noch auf. Es fahren so eine Menge Leute außen am Zug, weil er so voll ist. Es ruft noch jemand hinter mir her. In Dresden finde ich nach einiger Zeit einen Zug nach Zwickau. Auch hier fahre ich wieder auf dem Trittbrett. In Zwickau bleibe ich zunächst im Wartesaal, muß aber sehr aufpassen, weil häufig Kontrollen sind. Meinem Entlassungsschein traue ich nicht so recht, aber für alle Fälle ist er doch gut. Es gibt nämlich Fahrkarten und somit viele Stempel auf dem Ausweis. Das ist beim Russen immer gut. Für die Nacht finde ich Platz in einem Bunker. Hier lerne ich 2 Männer kennen namens Sepp Krieg aus Sulz b.Lahr und einen Hans Pflaum aus Bamberg. Alle wollen wir nach dem Westen. Aus der Gerüchteküche erfahren wir, daß es am leichtesten wäre, in die britische Zone zu kommen. So fahren wir - wieder auf dem Trittbrett – Richtung Gößnitz. Dort treffen wir einige, die entmutigt von der Gren- ze zurückkommen, weil alles dicht sei. So fahren wir wieder nach Zwickau zurück. Im Wartesaal saßen einige russische Offiziere in dunklen, sehr schönen Uniformen: angeblich Gardeoffiziere, sie sahen gut aus und benahmen sich tadellos. Dann wurde ich von einer Frau angesprochen, die einen Angehörigen suchte, der auch in russischer Gefangenschaft sei. Es handelte sich um die Frau eines Zahnarztes, mit der ich mich recht gut unterhielt und die uns dann sogar mit zu sich nach Hause nahm. So können wir nach einem ausgiebigen Bad in einem "Privatquartier" eine Nacht völlig ungestört schlafen und müssen nicht auf Streifen achten.

24.lX.1945. Nach vielen Beratungen und Anhören vieler Parolen fahren wir nach Schleiz, von wo es abends sogar noch mit einer Bimmelbahn nach Saalburg geht. Dort saßen wir abends noch mit einigen Erzkom- munisten aus Jena zusammen. Was es für Menschen gibt. Ich hätte sie gern dorthin geschickt, wo ich herkam. Dann schliefen wir unter dem Dach des Wirtshauses, wo ein Matratzenlager eingerichtet war. Die Leute hier waren anscheinend alle auf so etwas eingestellt.

25.lX.1945. Nach einem guten Trunk Milch fuhren wir über den Saale- stausee und tippelten an russischen Stellungen (!) vorbei nach Ebers- dorf. Bei den dortigen Diakonissen bekamen wir etwas zu essen und fanden dann einen Zug, der uns nach Wurzbach brachte. Hier verkrü- melten wir uns ins Gelände und trafen einen Bauern, der mir – noch bei Tageslicht - den Weg "nach drüben" zeigte. Die andern warteten im Wald. Wir waren jetzt vier, aber der Zuwachs ist untauglich.

Bei völliger Dunkelheit und Regen ging es dann los. Nach einiger Zeit verzogen sich die Wolken und es kam etwas Licht von einem kleinen Mond. Da waren wir gerade in Höhe der russischen Posten. Die standen so dicht, daß kaum ein Durchkommen war. Dazwischen Streifen. Einer trat mir auf die Hand. Er hat aber nichts gemerkt, dafür ich. Die Posten standen, je nach Gelände, etwa 50-100 Meter auseinander.

Nachdem die Streife von meiner Hand wieder ein Stück weg war gelang, es uns durch die Postenlinie zu schleichen. Sie haben aber den letzten, - 144 - unsern Zugelaufenen, erwischt. Sie schossen noch einige mal in die Gegend. Dann gerieten wir in ein Gewirr von Steinbrüchen oder Sandgruben. Es war in der Finsternis nichts zu erkennen. Es war wieder stockfinster und ein Gewitter im Anzug. Es dauerte endlos, bis wir, Grube rein Grube raus, da bei Richtung nicht verlieren, durch Zufall gegen einen Wegweiser stießen. Mit Blitz und einem Streichholz konnten wir erkennen: Tschirn 6 Km. Nach meiner Berechnung waren wir in der amerikanischen Zone. Laut der Kirchturmuhr kamen wir um 3 Uhr morgens dort an und fanden - Routine ist alles - ein Quartier in der Schule...... (Es war etwa 4 Uhr). Am nächsten Morgen bekamen wir bei einem Bauern ein ungeahnt gutes Frühstück mit einem Riesenberg frischen Quark, selbstgebackenem fri- schen Brot und einen ganzen Berg Butter(!!!). Dafür mußten wir viel erzählen, was uns ja leicht fiel. So ging fast der ganzen Vormittag hin, aber dann mußten wir aufbrechen, denn es sollte ein Zug in Richtung Bamberg gehen. Hans Pfaum, unser Bamberger, bestand darauf, daß wir mit zu ihm nach Hause kommen sollten, was wir natürlich sehr gern taten und so kamen wir am Nachmittag sogar noch bis Bamberg.

Kinder aus der 1.Ehe a. K e i l, Otto Heinz Torsten, * Wiesbaden Xl/35 7.Vlll.1952, ~6.lX. 1953; besuchte 1962 die Gelehrtenschule des Johanneum zu Hamburg, 1967 die Schulen Schloß Sa- lem a.Bodensee, wo er nebenher eine Tischlerlehre absolvierte, bestand 1972 Abitur, Studium der Rechte immatr.Mün- chen 1973, Göttingen 1980. Rechtsan- walt, juristischer Mitarbeiter bei der Alli- anz-Vers.in Köln, Hannover, Stuttgart u. München, Direktor in Bremen und Kiel. 1998 selbstständiger Kaufmann in Limas- sol, Oberstleutnant bei der Luftlande- truppe b. K e i l, Uwe Claus Michael, * Wiesbaden 24.Vll., ~ 6.lX.1953; Xl/36 besuchte 1963 die Gelehrtenschule des Johanneum zu Hamburg, 1967- 1972 die Schulen Schloß Salem am Bodensee, machte dort ebenfalls nebenher eine Tischlerlehre, Abitur 1972. Imm.Tübingen 1973 stud.biochem, 1976 Vordiplom, 1976 imm.Marburg, stud. med., 1977 Hamburg, Approb.1981, Dr.med. Facharzt für Allgemeinmedizin in Freiberg/Neckar 1983. ool. Hamburg-Altona 2.Xll.1982 Ingrid, Tochter des Ministerialdirektors Ernst Bolck und der Ilka N.,* 7.lX.1960. o/o...; ooII. 20.Xll.1989 Eva, Tochter des Günther Grabmayr (*14.Vl.1941) und der Florentine Gerstl (* 17.Vl.1941), * Lilienfeld/Niederösterreich 14.lX.1962. Gab 1998 seine Praxis auf, baute sich in la Rochelle einen Katamaran und - 145 - ging 1999 auf eine Weltumsegelung.

B. Keil, Margarethe Elisabeth, * Gräfenhainichen 2.lll.1922,+ ebd. 2. X/28 lV.1923.(Krämpfe)

Friedhof Gräfenhainichen li.h.: Marg. u.Marie Luise Schollmeyer, re.h.: Marg.Elisabeth Keil, re.v.: Helmut Keil

C. Keil, Annelore, * Gräfenhainichen 26.l. 1924; oo Tornesch/Holst. 30. X/29 Xll.1948 Karl-Heinz Splanemann,* Berlin-Lichterfelde 21.l. 1921, + Walchensee 10.lX.1995; Elektroingenieur.

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1967

v.l.n.r.: Lieselotte Keil, Günther Wehde, Ilse Maria Keil, Käte Steiner (halb verdeckt), Ilse Keil Heinz-Rudolf Keil, davor knieend Torsten Keil, Ilse Keil, Annelore Keil, Karl-Heinz Splanemann

Sie besuchte die Grundschule in Gräfenhainichen von 1930-33, dann bis 1938 das Katharinen-Lyzeum in Wittenberg und kam von dort bis 1939 in das Internat der Mathilde-Zimmerstiftung in Eisenach und von 1939-1941, teilweise als Externe, in Weimar; dort bestand sie 1941 das Abitur. Als Externe wohnte sie eine Zeit bei Heckrodt's und geriet dann in Die Obhut dreier alter Damen (diese Zeit hat sie in recht angenehmer Erinnerung). Von April bis November 1941 war sie im "Pflichtjahr" bei dem Gutsverwalter des Fürsten Eulenburg in Liebenberg/Mark. Es war eine knochenharte Zeit bei 5 Kindern, 50 Stück Federvieh und häufigen Deputat-Arbeitseinsätzen.

Vom April 1942 genügte sie ihrer Arbeitsdienstpflicht in Mecklen- burg, was nach den Erfahrungen des Vorjahres kein Problem war. Um dem Einsatz in einer Fabrik zu entgehen, blieb sie beim Ar- beitsdienst und wurde nach mehreren Lehrgängen - in Pom- mern 1943, Rostock 1944 und Januar bis März 1945 in Bad Lausigk/Sachsen (wo sie mehrfach ihren Vater traf) Lagerführerin. Die Anreise zog sich, teils mit Auto, teils mit der Bahn, teils zu Fuß über drei Tage hin.Es folgte ein Einsatz als oft beschossener Kurier zwischen Wismar und - 147 - Schwerin. Im April 1945 erfolgte die Übernahme in ein Feldlaza- rett in Gremsmühlen b.Wismar. Mit diesem Lazarett gelang die Flucht nach Lübeck und weiter nach Ütersen. Nach der Auflösung des Lazarettes war sie als Packerin bei den Nordmark- Werken bis zu ihrer Hochzeit 1948. Später wohnte sie in Hamburg(1954), Berlin (1960) und Gröbenzell b.München 1969- 1984. Dann zog sie nach Walchensee. Dort übernahm sie die Pflege ihrer Mutter, nachdem sie schon von Gröbenzell aus wöchentlich nach Walchensee gefahren war um zu helfen.

Karl-Heinz Splanemann, geb.21.l.1921, Sohn des Kaufmanns Alfred Splane- mann und seiner Frau Helene Eicken- roth. Er besuchte die Realschule in Berlin-Wannsee, absolvierte ein Prak- tikum und ein Vorsemester an der Gauß-Schule. Dann folgte Arbeits- dienst- und Militärzeit als Soldat bei den Fernmeldern. Nach Einsätzen in Frankreich folgten verschiedene Lehr- gänge, im Oktober 1944 erfolgte die Beförderung zum Leutnant. Englische Gefangenschaft in Schleswig- Holstein. Entlassung im Herbst 1947. Weiterstudium an der Fachhochschule Karl-Heinz Splanemann in Hamburg. 1950-1952 Tätigkeit bei der Nachrichten-Agentur UP. Von 1952 bis 1960 war er bei der Hamburger Hochbahn mit der Inbetriebnahme neuer Züge beschäftigt. 1960 wechselte er zur AEG nach Berlin. Als Spezialist führte er viele Einsätze im Aus- land, so in Oslo, Helsinki, Lissabon, Barcelona und Tunis durch. 1969 bis 1984 wechselte er zu der Firma Knorr (Bremsen) nach München. Er war Inhaber mehrerer Patente.

- 148 - Kinder aus dieser Ehe: Xl/37 a. Splanemann, Jörg, * Wiesbaden 2.lll.1951, aufgewachsen in Hamburg, Berlin und München, Gymnasium bis 1972, Industrie- meister, Studium der Nachrichtentechnik, Hauptmann der Bundeswehr, pensioniert 2005; Stadtrat zu Naumburg/Hess.; oo Germering 29.l.1982 Elfriede Seiler, * Falkenau/Eger 28.Vlll.1957.

Jörg und Elfriede Splanemann

Kinder aus dieser Ehe: 1. Splanemann, Ines, * Fürstenfeldbruck 19.Xl.1982.Gymnasium XII/6 zu Fritzlar, Abitur 2002, stud.2 Semester Jura, dann macht sie 7 eine Ausbildung zur Verwaltungsinspektorin an den FH XII/6 Hildesheim und Cuxhaven. 8 2. Splanemann, Sandra, * Fürstenfeldbruck 23.X.1984; Gymna- sium zu Fritzlar, Abitur 2004, Studium der Sozologie in Giessen.

Ines Sandra b. Splanemann, Sabine, * Hamburg-Altona 22.Vlll.1954, Arzthel- Xl/38 ferin, Altenpflegerin; oo Gröbenzell 8.Vlll.1978 Manuel Steinberg,* Lauf 5.V. 1955, Versicherungsagent. Nach einem schweren Unfall übernimmt er eine Tätigkeit in der Farbenindu- strie, seit 2004 nicht mehr berufsfähig.

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Sabine

Kinder aus dieser Ehe: 1. Steinberg, Sarah Lalenya, * Weißenburg 29.l.1988. Macht XII/69 2004 die mittlere Reife und beginnt in Iffezheim eine Ausbildung zur Pferdewirtin und Jockey. 2. Steinberg,Vanessa, * Weißenburg 26.ll.1993. Gymnasium in XII/7 Roth, 0

Vanessa c. Splanemann, Gabriele, * Hamburg-Barmbek 2.V.1956; Indu- XI/39 striekauffrau Organisationsprogrammiererin, oo Gröbenzell 4.Vlll.1978 Jörn-Helge Möller, Dipl.Ing.Versorgungstechnik,* Lübeck 1.Vlll.1956.

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Helge Ele

Kinder aus dieser Ehe: 1. Möller, Tanja, * Fürstenfeldbruck 7.Xll.1981. Abitur 2001, XII/7 Studium der Soziologie, erhält ein und Auslandsstipendium und 1 geht nach Kopenhagen

Tanja

2. Möller, Michael, * Gräfelfing 5.lX.1983, Schule bis zu XII/7 mittleren Reife 2003, macht eine Lehre in Schleifwerk-Technik, 2 besucht ab WS 2005 die Meisterschule für Feinmechanik und Maschinenbau.

Michael

- 151 - 3. Möller, Corinna, * Gräfelfing 2.Xl.1984. Fachabitur 2005 XII/7 3

Corinna

d. Splanemann, Kai, * Berlin-Nikolassee XI/40 15.l.1963, Realschule, Fachoberschule, nach dem Wehrdienst Fachhochschule in München, 1991Dipl.Ing.f.Stahlbau. Tätigkeit in einer Sathlbaufirma bis zu deren Auflösung, 1994-1999Assistent im Fachbereich Stahlbau an der Fach hochschule Müchen. Seitdem bei der Ret- tungsstelle des BRK in Weilheim

e. Splanemann, Gerti, * Berlin-Nikolssee 25.ll.1965, gepr. XI/41 Pharmareferentin; oo Fürstenfeldbruck 28.lX.1990 Hans-Peter Contro, * Fürstenfeldbruck 10.lV.1959, Wirtschaftsinformatiker.

Viktoria Charlotte Patricia Tamara

- 152 - Kinder aus dieser Ehe 1. Contro, Viktoria Charlotte, * Fürstenfeldbruck 26.ll.1991 XII/7 2. Contro, Patricia, * Gräfelfing 22.Vlll.1994 4 3. Contro, Melina Paola, * 22.1.2001 XII/7 5 XII/7 6

Viktoria Patricia, Melina und Victoria

Gerti Melina Michael Annelore m.Patricia Corinna Tanja Viktoria

- 153 -

D. KEIL, IlseMaria, * Gräfenhainichen 11.X.1928, oo 24.ll.1956 X/30 Günther Henry Wehde,* Rellingen 9.V.1929, + 18.VI.2003 Architekt. Wohnt in Sottrum. Nach dem Tod ihres Mannes zieht sie nach Pinneberg.

Kinder aus dieser Ehe: a. Wehde, Ulrich, * Hamburg 29.Xl.1957; Dipl.Ing.Architekt; oo XI/42 31.Vlll.1984 Carmen Grisolde Duarte-Ide, * Valdivia 19.l.1959, technische Zeichnerin. Sie bringt eine Tochter, Lisette Sifon Duarte, mit in die Ehe. - 154 -

Ulrich Carmen und Lisette b. Wehde, Ute-Sibylle, * Hamburg 29.X.1959; Arzthelferin; oo XI/43 Pinneberg 30.V.1980 Robert Willem Barry Linn, * Burwood/ Neuseeland 9.Vlll.1958; Diplomingenieur, Prozessanalytiker.

Robert Willem Berry Ute

Kinder aus dieser Ehe: 1. Linn, Sven Robert, * Hamburg 16.lX.1984 XII/7 2. Linn, Kim Anneke, * Pinneberg 7.lll.1987 , 7 3. Linn. Merle Kristin, * 14.X.1991 XII/7 8 XII/7 9

- 155 -

B. KEIL, Helmut Wilhelm Otto, * Berlin 6.Vlll.1891, + Gräfenhaini- lX/26 chen 5.Vll.1963; Hauptmann der Landespolizei Berlin a.D., arbeitet zunächst im Geschäft seines Schwiegervaters. Nach seiner Scheidung Korrektor bei einem Verlag in Gräfenhaunichen; oo Berlin-Kaiser Friedrich Gedächtnis-Kirche 7.Xll.1920 Anneliese Dorothea, Tochter des Kaufmanns Walter Zechlin und der Elise, geb. Tylinski,* Berlin 1.ll.1900; o/o 5.l.1931, wiederverheiratet Berlin 24.V.1932 Adalbert Schulze (* 4.X.1894).

Anneliese Zechlin und Helmut Keil

1956

Kinder aus dieser Ehe: a. Keil, Ursula Elisabeth Dorothea, * Berlin 15.Xll.1921; oo Lugda X/31 4.lll.1960 Hans Schilling. b. Keil, Heinz-Günther Walter Rudolf, X/32 * Berlin 27.ll.1923; oo Wernigerode Silvestri-Kirche 25.ll.1950 Gisela, Tochter des Kaufmanns Günter Uhl- mann und der Elisabeth Schulze, * Wernigerode 14.l., ~ St.Johann 27.lX.1931.

- 156 - Kinder aus dieser Ehe: 1. Keil, Doris, * Blankenburg/Harz 3.Vlll., ~ Wernigerode Chri- XI/44 stus-Kirche 29.X.1950.

Doris Keil

2. Keil, Wolfgang, * Blankenburg/Harz 26.l., ~ Wernigerode XI/45 Christus-Kirche 19.lX.1954.

Wolfgang

Noch Kinder des Rudolf Heinrich Wilhelm Richard ( VIII/15 ) C. KEIL, Friedrich Wilhelm, * Berlin 9.l.1901, + ebd.13.Xl.1916 als lX/27 Kadett an einer Lungenkrankheit (Tbc).

Friedr.Wilhelm

- 157 -

D. KEIL, Elisabeth Charlotte, * Berlin 9.Vll.1906, + ebd.8.V.1992, IX/28 ledig.

Elisabeth Charlotte Keil

Geschwister von Rudolf Heinrich Wilhelm Keil B. von Keil, Alfred Richard Otto, * Georgenthal 30.Xl.1858, + VIII/16 Berlin 21.Vlll. 1935 (Schlaganfall); Gymnasium Ernestinum Gotha und Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin, Königl. Preuß. Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat, vortragender Rat im Ministerium des Kgl.Hauses, Hofkammerpräsident u.Direktor des Kgl.Hausarchivs. Preußischer Adelsstand Berlin 16.Vl.1913; oo Berlin 16.lll.1889 Maria Katharina, Tochter des Baumeisters Otto Reymer und der Henriette Spiegelberg,* Posen 22.Vll.1870,+ Berlin 27.l.1956. Er ist der Stammvater der adeligen Linie.

Wappen: (1913): Im Schild ein rechter Schräg-linksbalken, begl. oben von einem, unten von zwei schrägrechts liegenden, ihre Spitzen dem Balken zuwendenden schwar- zen Keilen; auf dem Helm mit schw.-

Geh.Oberregierungsrat 1913

In dem schönen, sagenreichen Thüringer-Walde liegt unweit der Lebenslauf - 158 - Hauptstadt Gotha ein kleines Dorf Georgenthal, das früher ganz v.Herbst unbekannt, jetzt gleich seinem größeren Nachbarorte Friedrichro- 1877 da alljährlich im Sommer der Zielpunkt vieler Reisender ist, die zum Abitur sich von den Anstrengungen des Winters in der frischen, stärken- den Luft der thüringischen Wälder erholen wollen. An diesem Ort wurde ich am dreißigsten November 1858 geboren, einer Zeit wo noch kein Badepublikum die stille Einsamkeit der ländlichen Be- wohner störte, noch keine Eisenbahn den Ort mit der Residenz verband und ihn so zu einem Thore des Thüringer Waldes machte.

Mein Vater, der Sohn des Superintendenten Keil in Tonna war da- mals schon seit 4 Jahren mit meiner Mutter, der Tochter des Guts- besitzers Gerlach in Hochheim verheirathet und befand sich bei dem Justizamt in Georgenthal in der Stellung eines Aktivars. Außer mir stammte aus dieser Ehe noch mein Bruder Rudolf, der im Jahre 1856 geboren und also zwei Jahre älter war als ich, mehr Geschwister habe ich leider nie gehabt.

Mein Geburtsort blieb nur für kurze Zeit meine Heimath, da schon am 1.Juli 1859 ein herzogliches Dekret meinen Vater an das Justizamt in Ohrdruf, der zweitgrößten Stadt des Herzogthums berief, wo wir eine längere Zeit fünf Jahre verweilen sollten. Über diese Jugendjahre bin ich begreiflicher- weise nicht im Stande et- was Näheres mitzutheilen, da einerseits mein eignes Gedächtniß nicht so weit zurückreicht, andererseits die von Tanten, Kinder- mädchen u. dergl. überlieferten Geschichten zu kindlich sind, als daß sie hier der Erwähnung werth wären. Das frühste, mir noch erinnerlich ist, daß ich mich körperlich sehr rasch entwickelte und in Folge dessen schon in frühster Jugend das ganze Haus durch allerlei unnütze Streiche unsicher machte, wodurch sich mein Va- ter veranlaßt sah, mich in einen Kindergarten zu schicken, um mich wenigstens für einige Stunden des Tags unschädlich zu machen. Indessen auch dem Kindergarten war ich bald entwach- sen und es blieb nun weiter nichts übrig, als mich in eine wirkliche Schule zu bringen.

Leider existirte aber schon damals das Unterrichtsgesetz, welches den Schulbesuch vor zurückgelegtem sechsten Jahre verbietet, sodaß mich mein Vater, weil ich erst fünf Jahre alt war, in ein Privatinstitut brachte, wo ich im Verein mit mehreren Altersge- nossen meine ersten Schreibe-und Lese-Studien machte. Die Aus- beute dieser Privatstunden war, als ungefähr nach einem Jahr mein Vater nach Schloß Tenneberg bei Waltershausen versetzt wurde, daß ich ziemlich gut lesen und schreiben konnte, mit den gemeinen Zahlenbegriffen vertraut war und ein gewisses Ge- schick bekundete im Nacherzählen biblischer und mythologischer Geschichten. Auf Grund dieser Kenntnisse trat ich in Walters- hausen, das vom Jahre 64 bis 68 unsere Heimat war in die vierte Klasse der dort befindlichen höheren Bürgerschule ein, erhielt ber, da dieser Unterricht allein meinem Vater nicht genügte, au- ßerdem bei dem Superintendenten Henne Privatstunden, anfangs - 159 - nur im Lesen, Rechnen, Geschichte und deutschen Stylübungen, später aber auch in Latein. Auf der Bürgerschule, deren Unter- richt sehr gut war und in mir eine gute Grundlage der Elementar- kenntnisse gelegt hat, gehörte ich in Folge der Privatstunden stets zu den sogenannten guten Schülern und machte in regelmäßiger Folge die vierte, dritte und zweite Klasse durch, als jedoch der Verkehr mit meinen Mitschülern, die, wie es in einer kleinen Stadt, die nur eine einzige Schule besitzt, natürlich ist, allen Schichten der Bevölkerung angehörte, meine geistige Entwick- lung in schlechter Weise beeinflußte und sich in gewöhnlicher Redeweise, rohen Anschauungen und zunehmender Ungezogen- heit äußerte, nahm mich mein Vater von der Schule fort und ließ mir nur noch Privatstunden bei dem oben genannten Herrn erthei- len. Diese erstreckten sich jetzt neben den auf der Bürgerschule gelehrten Fächern und der lateinischen Sprache auch auf die griechische und französische, und da ja in einer Privatstunde, wo sich der Lehrer unausgesetzt nur mit dem einzigen Schüler be- schäftigt, Unaufmerksamkeit und Nachlässigkeit nicht aufkom- men können, so machte ich in dem einen, nur dem Privatunter- richt gewidmeten Jahr so glänzende Fortschritte, daß ich, als mein Vater am 1.Juli 1868 nach Gotha als Kreisgerichtsrath versetzt wurde, bei der Prüfung im Gymnasium Ernestinum für die Quarta angenommen wurde, aber zugleich den Rath erhielt, wegen meiner Jugend bis Ostern noch die Quinta zu besuchen, während mein Bruder, der, als wir noch in Waltershausen wohnten, um das Gymnasium besuchen zu können, in eine Pension in Gotha gebracht worden war, sich in Quarta befand, also mir nur um ein Jahr voraus war trotz eines zweijährigen Altersunterschiedes.

Schon damals lernte ich die üblen Einflüsse des Pensionswesens, die sich später in so hohem Grade bei mir zeigen sollten, an mei- nem Bruder kennen, der trotz seiner großen Begabung und ob- wohl er sich in einer der strengsten Pensionen befand, nur weil er den engeren Familienverkehr entbehrte, auf allerlei Gedanken kam, die sich mit dem regelmäßigen Arbeiten nicht vertrugen und in Folge dessen während dieser Zeit bedeutende Rückschritte machte. Anfangs konnte ich mich mit der strengen Disziplin, die auf dem Gymnasium herrschte, gar nicht befreunden, gewöhnte mich je- doch nach kurzer Zeit auch daran und gehörte immer, da ich durch die Privatstunden eine sehr gute, über das Pensum der Klasse hinausgehende Bildung erhalten hatte, zu den besten Schülern. Indeß dies dauerte nur so lange, als ich unter der unmittelbaren Aufsicht meines Vaters stand, vor dem ich in Folge einer sehr strengen Erziehung ungeheuren Respekt, um nicht zu sagen Furcht hatte. Als dieser aber im Jahre 1870 durch ungün- stige Verhältnisse veranlaßt den Staatsdienst verließ und sich mit meiner Mutter nach Berlin begab, um sich eine neue Berufsthätig- keit zu suchen und mich und meinen Bruder in Gotha in Pension bei einer Verwandten zurückließ, zeigten sich bei mir die schwe- ren Folgen des ungewohnten Pensionslebens. Unsere Pensions- mutter war zwar eine ausgezeichnete Frau und sorgte für uns wie - 160 - für ihre eigenen Kinder, leider aber besaß sie nicht die geringste Energie und vermochte nicht ihre Au-torität zur Geltung zu brin- gen, sodaß wir außerhalb der Schule uns selbst überlassen waren und thaten, was wir wollten. Ich saß damals mit meinem Bruder gerade in einer Klasse, der Ter- tia, da auf dem Gothaischen Gymnasium die Theilung der höhe- ren Klassen in obere und untere Conten noch nicht existirte und daher der Cursus in Tertia zweijährig war. So kam es, daß mei- nem Bruder, der das ganze Pensum der Klasse schon einmal durchgenommen hatte, das freie Pensionsleben wenig schadete, während ich von der ungewohnten Freiheit einen so ausgedehnten Gebrauch machte, daß ich nach kurzer Zeit aufs gründlichste verbummelte, wenn es mir erlaubt ist, diesen ein wenig vulgären, aber sehr treffenden Ausdruck zu gebrauchen. Es ging sehr rasch mit mir abwärts, nach einem halben Jahr war aus einem der be- sten Schüler der schlechteste geworden. An Vorwürfen fehlte es freilich nicht, allein der einzige, der Gewalt über mich besaß, mein Vater, war zwei Jahre lang fern von uns, und so wurde es trotz aller guten Vorsätze von Tag zu Tag schlechter mit mir. Da endlich Ostern 1872 schrieb mein Vater, daß wir beide sofort das Gymnasium verlassen, von allen Verwandten Abschied nehmen und unsere Heimath verlassen sollten, um nach Berlin überzusie- deln. Die Freude des Wiedersehens, die nach zweijähriger Tren- nung begreiflicherweise sehr groß war, wurde etwas getrübt durch das sehr schlechte Abgangszeugniß, das ich erhalten hatte und mein eigenes schlechtes Gewissen. Mein Vater wünschte uns auf eine sehr strenge Anstalt zu bringen und meldete uns so am Gymnasium zum grauen Kloster an, wo ein Verwandter von uns, der Herr Professor Gartmann thätig war und uns in den neuen, ungewohnten Verhältnissen doch ein wenig Hülfe leisten konnte. Bei der Aufnahmeprüfung stellte es sich heraus, daß meine Kenntnisse im Lateinischen und Französischen für Obertertia ausreichten, dagegen meine gänzliche Unwissenheit im Grie- chischen und in der Mathematik noch einen Kursus in der Unter- tertia nöthig machten, während mein Bruder auf Grund seines guten Abgangszeugnisses in die Untersekunda aufgenommen wurde. Diese Degradation und das beschämende Gefühl, sie selbst verschuldet zu haben, dazu die stummen Vorwürfe meines Vaters machten einen so gewaltigen Eindruck auf mich, daß ich von Stund an ein anderer Mensch wurde und mit eisernem Fleiße das Versäumte nachzuholen bestrebt war. Vor einem Rückfall schützte mich der Mangel an jedem Verkehr und das gänzliche Alleinsteh'n in einer fremden Stadt, wodurch mir gar keine Gele- genheit gegeben wurde, in den alten Fehler zu verfallen. Der Er- folg dieses Bestrebens zeigte sich bald darin, daß ich nach einem Viertel-Jahre meinen Platz auf der ersten Bank bekam und daß ich nach einem halben Jahr nach Obertertia versetzt wurde. Seit dieser Zeit habe ich mich im ganzen stets gut gehalten; denn wenn auch zuweilen die Nachwirkungen jener schlimmen Zeit sich geltend machten, so gelang es doch dem festen Willen und dem unausgesetzten Eifer, die noch vorhandenen Lücken auszu- füllen. So stehe ich jetzt, nachdem ich in regelmäßiger Folge die - 161 - Klassen von Untertertia bis Oberprima durchgemacht und die reichen Schätze des Wissens, die mir geboten wurden, nach Kräf- ten mir anzueignen gesucht habe, im Begriff den letzten Schritt zu thun, um die erste Periode meines Lebens abzuschließen, Rechnung abzulegen von dem, was ich gelernt habe, und was ich zu leisten vermag, um dann aus dieser Vorbereitungszeit des Le- bens herauszutreten und den Kampf um das Dasein selbst aufzu- nehmen.

Wenn ich mit der gütigen Erlaubniß des hohen Schulkollegiums zu der Maturitätsprüfung zugelassen werde und mit Gottes Hülfe dieselbe glücklich bestehe, habe ich mich entschlossen, mich dem Studium der Rechtswissenschaft zu widmen, für welches ich von jeher ein besonderes Interesse gehabt habe, und in dem ich volle Befriedigung meines Strebens zu finden hoffe.

E i n l e i t u n g Auszug aus Es ist nicht mein Wunsch gewesen, meine Lebenserinnerungen den Erinne- niederzuschreiben, vielmehr der meiner Kinder, die offenbar der rungen des Meinung sind, daß mein Lebenslauf es verdiene, der Nachwelt Alfred von und insbesondere meinen Nachkommen als Vorbild eines plan- Keil,Wirkl. mäßigen und erfolgreichen Strebens überliefert zu werden. Geh.Oberre- gierungsrat Ach, wenn sie wüßten, wie wenig er meinen Anforderungen genügt und Präsi- und wie mich jetzt in dem letzten Abschnitt meines Lebens die dent der resignierte Empfindung beherrscht, daß mein Leben eigentlich Hofkammer umsonst gewesen ist und daß mir viel näher liegt, in dieser Er- i.Berlin,ge- kenntnis alle Spuren hinter mir zu verwischen. Aber es sei, wie schrieben sie wollen. im Jahre 1931

Am 1.April 1932 werden es gerade 60 Jahre, daß ich den Fuß nach Berlin gesetzt habe, wo ich bis auf den heutigen Tag mein Domi- zil behalten habe, ein für einen Beamten außerordentlich seltenes Vorkommen, da die meisten Beamten etwa am Anfang oder am Ende ihrer Laufbahn längere Zeit im Dienst der Provinzialbehör- den zu verbringen pflegen. Diese Tatsache des dauernden Lebens in Berlin hätte an sich nachteilige Folgen für mich haben können, weil es mich zum einseitigen Großstadtkind zu erziehen geeignet gewesen wäre, wenn nicht Berlin nur meinen Wohnsitz gebildet hätte, das Feld meiner Tätigkeit, das oft meine persönliche Anwe- senheit forderte, in der Provinz, nämlich in den 5 Provinzen, über welche der königliche Besitz an Domänen und Forsten verteilt war, gelegen hätte. So blieb ich mit dem Landleben, seinen Freu- den und Leiden dauernd in engster Verbindung, lernte ihre Be- dürfnisse, ihre Einseitigkeiten und ihre Vorzüge kennen, was mich vor dem engen Gesichtskreis des Großstädters, der alles nur nach seinen Wünschen und Bedürfnissen zu beurteilen gewohnt ist, bewahrte und mir den Verkehr mit Land,Gemeinde und klei- neren Städten vermittelte.

Als ich am 1.April 1872 in Berlin einzog, war Berlin noch eine - 162 - kleine Stadt mit provinzialem Einschlag, so daß mein Lebenslauf mit Berlins erstaunlicher, von mir mit größtem Interesse verfolgter Entwicklung zur Weltstadt amerikanischen Formates, zusammenfällt. Meine Eltern waren schon ein Jahr vorher hier eingetroffen, weil meinem Vater eine lohnende Stellung am Wolff'schen Telegraphenbüro angeboten worden war, die ihm große Zukunftsaussichten eröffnete, und hatten mich im Schutz meiner Tante, der verwitweten Frau Forstkommissar Therese Bürger in Gotha zurückgelassen, wo wir beide, mein Bruder und ich das "Gymnasium Ernestinum" besuchten.

Mein Bruder war schon ein Jahr vorher in einer Privatpension bei Herrn Stapf untergebracht worden, der mit Strenge und Ord- nungsliebe dafür sorgte, daß er der Schule gegenüber seine Pflichten erfüllte. Von mir kann ich das weniger behaupten. Meine Tante Bürger war eine gutmütige, liebenswürdige Frau, die, was unsere körperliche und leibliche Pflege anbelangt, es an nichts fehlen ließ und das Elternhaus voll ersetzte, aber ihr Haus war Mittelpunkt für die im Lande verbreitete Familie, die es als eine Art Absteigequartier be- handelte, sooft sie nach der Hauptstadt kam.

Das galt besonders von der Familie ihrer ältesten Schwester - meine Mutter war ihre jüngere Schwester - der Frau Domänenrat Pauline Schlöffel in Gräfentonna, deren zweite und dritte Tochter in Gotha in Pension waren und eben anfingen, flügge zu werden. Damit war zu mancherlei gesellschaft-lichem Treiben, das die Aufmerksamkeit ablenkte, Veranlassung gegeben, worunter natürlich die Pensionäre, es waren außer mir und Tantens eigenen Kindern noch zwei Verwandte von uns - Friedchen Henneberg und Richard Rudloff da - zu leiden hatten, und sich, was die Schulkontrolle anbelangte, sich selbst überlassen blieben. Das eigene Pflichtgefühl hätte zwar die fehlende Aufsicht ersetzen müssen, aber ein solches war bei mir nur in ganz geringem Maße vorhanden, so daß ich in der Schule eine sehr schlechte Nummer hatte und unter dem Damoklesschwert des "consilium abeundi" stand, das dann durch meine Übersiedlung nach Berlin glücklich vermieden wurde. Trotzdem ist mir meine Schulzeit in lieber Erinnerung, und ich denke mit Dankbarkeit an die geistige Vorschule zurück, die ich dort erhalten habe. Tatsächlich habe ich doch auch eine Menge dort gelernt, was sich später ausweisen sollte, wenn auch die regelmäßige pünktliche Erledigung der Schulaufgaben in dem ungeregelten und unbeaufsichtigten Leben, das ich führte, viel zu wünschen übrig ließ. Ich saß damals ein Jahr in Tertia - die Unter- und Obertertia war zu einer zweijährigen Klasse zusammengefaßt - in der mein Bruder in der oberen Abteilung unter den sogenannten Alten und ich in der unteren Abteilung unter den Neuen saß. Ein wenig glückliches System, da die Lehrer sich mehr um die vor der Versetzung stehende obere Abteilung kümmerten und die untere Abteilung sich mehr selbst überließen. Vorher hatte ich die Quarta und die Quinta durchgemacht. In der Sexta bin ich gar nicht gewesen, - 163 - hatte vielmehr Privatunterricht bei einem emeritierten Super- intendenten Henne genossen, der mich bis zur Quinta vorbereitet hatte, nachdem ich kurze Zeit in der Bürgerschule die Elemente des Lesens, Schreibens und Rechnens in mich aufgenommen hatte. Meine eigentliche Entwicklung fällt darnach erst in meine Berliner Zeit. Bevor ich diese aber genauer schildere, will ich von der Geschichte der Familie, aus der ich stamme, Kenntnis geben, soweit ich darüber Mitteilung machen kann.

In den bürgerlichen Familien liegt die Familienforschung bekanntlich sehr im Argen und ist erst in neuester Zeit ein Studium geworden. Bekanntlich gab es bisher nur wenig Deutsche, die auf Befragen über ihre Großeltern hinaus über ihre Familienverhältnisse Aus-kunft geben konnten, manche auch das nicht einmal. Was ich weiß, ist Folgendes:

Meine Familie stammt aus Herbsleben bei Langensalza. Mein Ahn- herr Martin soll als Soldat (nach den vorhandenen Urkunden nicht bewiesen) im 30 jährigen Kriege dorthin gekommen und dort hängen geblieben sein. Seine Nachkommen arbeiteten sich allmählich zu angesehenen Stellen empor. Mein Urgroßvater "Johann,Heinrich,Wilhelm Keil", Schultheiß und Steuereinnehmer in Herbsleben. Sein Sohn war mein Großvater Johann, Heinrich, Wilhelm Keil, geb.20.3.1789 in Herbsleben und gestorben als Superintendent in Tonna am 24.6. 1859, also etwa ein halbes Jahr nach meiner Geburt, er war eine achtunggebietende Persönlichkeit, Idealist vom reinsten Wasser und den täglichen Anforderungen des Lebens kühl und verständnislos gegen überstehend, weshalb diese in der Hauptsache meiner Großmutter zur Last fielen. Ihr Eintritt in die Familie ist besonders bemerkenswert. Bis dahin war unsere Familie reinen obersächsischen Blutes gewesen und hatte immer in der nächsten Umgebung geheiratet.

Mit meiner Großmutter "Lottchen" kam ein neuer Einschlag, der Niedersächsische, in unsere Familie. Sie stammte aus Rinteln in Westfalen und war die Tochter eines angesehenen Bürgers, des Kauf- und Handelsherrn Meyer in Rinteln. Dessen Vater war der Commerzialsassessor, Ratsherr und Kaufmann Karl Meyer. Meine Urgroßmutter war eine Gothaerin namens "Christina Wachler" gewesen. Welche Umstände sie nach Rinteln verschlagen haben, ist mir nicht bekannt. Nach dem Tode ihres Mannes kehrte sie mit ihren Kindern, einem Sohne und drei Töchtern, nach Gotha zurück, wodurch die Bekanntschaft mit meinem Großvater zustande kam. Mein Großvater soll in seiner Jugend als Lizentiat Lehrer der bei den Gothaer Herzogssöhnen, des nachmaligen Herzogs Ernst II.von Gotha und des Prinzen Albert, nachmaligen Prince consort von England gewesen sein und mit ihnen weite Reisen durch die ganze Welt unternommen haben. (Die Angabe, daß der Großvater Superintendent Präzeptor der Nachtrag - 164 - Koburgischen Prinzen gewesen sei und mit ihnen grosse Reisen gemacht habe, beruht auf der Familientradition. Es ist mir aber zweifelhaft geworden, ob dies der Wahrheit entspricht, weil Her- zog Ernst ll.in seinen Erinnerungen von seinen Lehrern ausführ- liche Mitteilungen macht und den Großvater darunter nicht er- wähnt. Es existieren ausführliche Memoiren desselben, die ich gesehen, aber nicht gelesen habe, weil sie mit einer winzigen Perlschrift geschrieben waren, ein reines Augenpulver und da- mals das Familieninteresse noch nicht so im Vordergrund stand.) Später wurde er Pfarrer in Illeben, einem kleinen Dorfe an der Nord-grenze des Herzogtums, wo mein Vater geboren wurde, und dann Superintendent in Tonna. Dort ist wohl ein Wachler sein Vorgänger oder Gehilfe gewesen und dadurch die Bekanntschaft mit meiner Großmutter zustande gekommen. Aus der Ehe meiner Großeltern stammten sechs Kinder, die aufzuziehen meiner Großmutter ziemlich allein zur Last fiel und was sie mit der sparsamen Verwaltung ihre Pfarrwiedemut (?) auch zu Wege brachte. Sie hatte einen hohen Sinn, starken Ehrgeiz, Stolz auf wissenschaftliche Bildung und wollte ihre Kinder in die Höhe bringen. Sie brachte es auch glücklich fertig, ihre vier Söhne auf der Universität Jena studieren zu lassen. Die Mitteilung,daß Großmutter Lottchen alle ihre vier Söhne hat Nachtrag studieren lassen, bedarf einer Berichtigung. Der älteste Hermann hat das zweite Examen nicht gemacht. 1837-40 studierte er in Jena und war adlatus bei den Sachsen, und wie ich von Tanta Lina weiß, ist dies wiederholt der Gegenstand lauter und stiller Vorwürfe gewesen, die Onkel Hermann seiner Mutter gemacht hat. Er war Accessist (heute Referendar) in Thale. Tatsächlich hat ihm das nicht geschadet und aus ihm einen her vorragenden mitt leren Beamten werden lassen, der als amanuensis des Ober- bürgermeisters schließlich die wichtigste Persönlichkeit in der städtischen Verwaltung war und ein geradezu typisches Beispiel gegeben hat, wieviel ein tüchtiger Bürobeamter in der Verwaltung zu leisten vermag. Sein ältester Sohn Adolf, der den im Schwabenlande heimisch gewordenen Familienzweig repräsentiert, hat im vorigen Jahre seine goldene Hochzeit gefeiert und bei dieser Gelegenheit viele öffentliche Ehren erfahren.) Der älteste, Hermann, trat in den Kommunaldienst der Stadt Gotha, und hat dort als erster Gehilfe des Bürgermeisters eine segensrei- che Tätigkeit entfaltet. Von ihm stammen drei Kinder, eine Toch- ter, die später einen Finanzbeamtenn der Gothaer Verwaltung, Franz Koch, heiratete. Außerdem waren zwei Söhne da, der älte- ste, Adolf, war Buchhändler erst in Gmunden, dann in Stuttgart. Er heiratete eine Schwäbin und hat eine große Anzahl von Kin- dern. Ich habe ihn seit meiner Gymnasialzeit in Gotha nicht wie- dergesehen, gelegentlich in Stuttgart aufgesucht, aber nicht getroffen. Der jüngere Sohn, Hermann, ist ein angesehener Beamter der Feuerbank in Gotha. Er ist Witwer, hat drei Kinder, zwei Töchter und einen Sohn, von denen die ersteren verheiratet sind.

- 165 - Der zweite Sohn war der Medizinalrat Keil in Friedrichroda, der als Gründer des Badeortes Friedrichroda anzusehen ist und sich um das Bad große Verdienste erworben hat, von denen ein Denkmal in Friedrichroda Kunde gibt. Er hatte eine Tochter des Justizrates Henneberg aus Ichtershausen (der zur Zeit meiner Großeltern in Tonna amtierte) zur Frau, der ihn bei seinem Studium in Heidel- berg unterstützt hatte, einer sehr wohlmeinenden und hochgebil- deten, aber etwas blaustrumpfigen Dame. Sie hatten drei Kinder. Eine Tochter Anna starb früh, ein Sohn Wilhelm als Student in Jena.Er war der Stolz der Familie gewesen, obwohl er durch seine glühende Bismarckverehrung, der er als Schüler durch eine Adresse an Bismarck Ausdruck gab, zu seinem Elternhause in Gegensatz stand. Sein Tod war die Folge falscher ärztlicher Behandlung, die als Rose kurierte, was lediglich erfrorene Nase war. Die Familie hat diesen Verlust nie verwunden, und es lagerte seitdem wie ein Leichentuch über dem Hause. Unter dieser, allem Frohsinn und aller Lebensfreude baren Atmosphäre wuchs die zweite Tochter Ida auf, und es war wohl die Trauerstimmung ihres Hauses, die den Grund zu einer schweren Gemütsstörung legte, die sie mit 18 Jahren erfaßte und mehrere Jahre zum Aufenthalt in einer Anstalt zwang. Ihre fixe Idee war eine unbegreifliche Feindseligkeit gegen ihre eigenen Eltern, die sie ohne jeden Grund aller möglichen Verbrechen beschuldigte, obwohl sie ihrer Erziehung alle nur denkbare Sorgfalt zugewendet hatten. So erhielt sie Pri-vatunterricht in dem benachbarten Schüler-Alumnat Schnepfenthal, wo ich sie oft abgeholt habe, wenn ich meine Ferien in Friedrichroda zubrachte.

Man kann sich denken, daß die gemachten Erfahrungen des Lebens meines Onkels nicht heiterer stimmten. Weitere üble Erfahrungen mit Bürgschaften, die er übernommen hatte, trugen dazu bei, sein Leben zu trüben, sodaß er schließlich nicht die Früchte eines ar- beitsvollen und erfolgreichen Wirkens erntete, die er verdient hätte.

Persönlich erfreute er sich bei allen Patienten und Bekannten wegen seiner Liebenswürdigkeit, steten Hilfsbereitschaft und seiner immer sehr maßvollen finanziellen Ansprüche, bei denen er der Leistungsfähigkeit seiner meist doch sehr armen Patienten Rechnung trug, allgemeiner Beliebtheit. In seinem Hause führte er aber mehr ein einspänniges Einsiedlerdasein,das durch gelegentliche Ausbrüche des Keil'schen Jähzorns unterbrochen wurde. Gutmütig, freigebig, gastfreundlich und hochgebildet: ein echter Keil.

Seine Tochter Ida verlobte sich nach ihrer Rückkehr aus der Anstalt mit einem Kaufmann Noth, Sohn des Forstmeisters Noth in Tabarz und Reisender einer Erfurter Firma Luzius. Die Ehe lief aber unglücklich aus und wurde wieder getrennt. Der Prozeß spielte gerade in der Zeit, als Noth's in Berlin wohnten und hat viele Konferenzen und Korrespondenzen zwischen meinen Eltern und den Friedrichrodaern zur Folge gehabt, welche nicht immer - 166 - in Einigkeit verliefen, weil meine Eltern die Tochter von Schuld nicht freisprechen konnten. Aus der Ehe stammen zwei Kinder,eine Tochter Valentine, die später den Major Lehmann heiratete, aber von diesem getrennt lebt, und einen Sohn Ferdinand, der aus unbekannten Gründen als Student durch Selbstmord endigte.

Meine Kusine,die ein Jahr älter ist als ich, und mit der ich einen (Sie soll in großen Teil meiner Jugend verlebt habe, lebt noch in Friedrich- den letzten roda, kränkelt seit vielen Jahren und wird von ihrer Tochter Kriegstage gepflegt. beim Ein- sturz ihres Hauses in Friedrich- roda ums Leben ge- kommen sein) Der Bericht über diesen Familienzweig würde unvollständig sein, wenn ich nicht noch dreier Personen gedächte, die gewissermaßen zur Familie gehörten und allen zeitgenössischen Verwandten wohl bekannt waren. Die erste war die Schwiegermutter meines Onkels, die sogenannte "Rätin Henneberg". Sie lebte, solange ich denken kann, im Hause und leitete mit unermüdlicher Sorgfalt die ganze Wirtschaft, wäh- rend ihre Tochter sich mehr ihren schöngeistigen und gelehrten Interessen widmete.

Die zweite war Fräulein Auguste Ohlendorff, eine Schwester der berühmten Hamburger Kaufleute Heinrich und Albertus von Ohlendorff. Sie war als junges Mädchen wegen eines Beinleidens, das mir nicht näher bekannt ist, nach Friedrichroda gekommen und hat unter der Leitung meines Onkels Fortschritte gemacht, die sonst überall ausgeblieben waren. Sie beschloß deshalb, in Friedrichroda zu bleiben, als Pensionärin. Diese jahrzehntelang fortgesetzte Beziehung brachte sie natürlich mit allen Verwandten in Verbindung, sodaß sie als ein Glied der Familie galt. Ihrer besonderen Protektion erfreute sich die Tochter Ida, sowie der Kayser'sche Familienzweig, der den Friedrichrodaern immer am nächsten wohnte. Manchesmal mögen auch wohl kleine Eifersüchteleien zwischen der Frau meines Onkels und Fräulein Ohlendorff ihm das Leben sauer gemacht haben.

Die dritte Persönlichkeit war ein Knabe namens Fritz Hiller, den ein romantischer Nimbus umgab. Er war ein uneheliches Kind einer vornehmen adligen Dame, der eines Nachts mit seiner Wärterin, umgeben von allen möglichen Geheimnissen ins Haus schneite und als Pensionär dablieb. Sein Vater besuchte ihn öfter unter Wahrung strengster Vorsichts- maßregeln. Er war offenbar ein sehr reicher Mann, der jedesmal - 167 - durch weitgehende Freigiebigkeit sich auszeichnete. Mein Onkel kannte das Geheimnis ganz genau, hat aber nie ein Wort darüber verlauten lassen. Später trat an die Stelle der Wärterin eine Gouvernante namens Toni Schmidt, die später Frau von Wangenheim wurde. Fritz Hiller, den meine Tante besonders in ihr Herz geschlossen hatte, blieb im Hause, bis er eine höhere Schule besuchen mußte. Er ist ein tüchtiger Mensch und wohlhabender Kaufmann gewor- den, der noch jetzt mit meiner Kusine Ida und ihrer Tochter Valentine freundschaftlichste Beziehungen unterhält. Er lebt jetzt in Berlin. Später dekouvrierte sich sein Vater als ein Kaufmann Fritz Hay. Er heiratete die älteste Tochter eines Villenbesitzers Schwabe in Friedrichroda bzw.in Berlin, mit dessen Familie meine Kusine Ida eng befreundet war. Die neue Mutter nahm Fritz Hiller zu sich und sein weiteres Leben spielte sich im Anschluß an die Schwabe'sche Familie ab. Von seiner leiblichen Mutter hat man nie wieder etwas gehört. Von diesen drei Erweiterungen des Familienkreises war die Pate Rätin Henneberg die bei weitem beliebteste. Jedermann schätzte ihre wirtschaftliche Tüchtigkeit, während man ihrer Tochter, Tante Mienchen, immer nur mit einem gewissen scheuen Respekt nahte.

Der dritte Sohn war mein Vater Heinrich Keil. Er war wohl der geistig bedeutendste von den Geschwistern, aber auch wohl der strengste und selbstherrlichste. Der Keil'sche Jähzorn war auch sein Erbteil. Er studierte in Jena Jura, gehörte einer farbentragen- den Verbindung als erster Chargierter an, und war ein gefürchteter Schläger. Man erzählt von ihm, daß er bei einem Säbelduell seinen Gegner getötet habe, bei einem anderen selbst eine furchtbare Säbelwunde auf der Brust erhalten habe, derer ich mich selbst noch erinnere.

Der 4.Sohn hieß Friedrich Keil, studierte Medizin und ließ sich in Gräfentonna als Landarzt nieder, wo er ein Haus, Wagen und Pferde besaß. Er war ein großer, schöner Mann, gutmütig und liebenswürdig und allgemein beliebt, starb aber früh infolge einer Lungenentzündung, die er sich auf einer seiner Landfahrten geholt hatte. Er war verheiratet mit einer Langensalzaerin, Franziska Hartmann, einer feingebildeten Dame, die allgemein wegen ihrer Freundlichkeit beliebt war und in unserer Familie das heitere Element darstellte. Sie siedelte nach dem Tode ihres Gatten nach Eisenach über, wo ihre bei den Schwestern, Frau Klammroth und Frau Fischer, lebten und ist dort auch gestorben. Aus ihrer Ehe stammten eine Tochter, Else und ein Sohn, Otto. Die Tochter interessierte sich lebhaft für meinen Bruder Rudolf, der, ein unge wöhnlich schöner Mann, es ihr angetan hatte und verlobte sich gelegentlich eines Besuches in Berlin mit ihm. Ich hatte vergeblich dagegen angekämpft, weil mir klar war, daß mein Bruder noch keine Frau ernähren konnte und nach den Ver- hältnissen an eine Vollziehung der Ehe in absehbarer Zeit nicht

Auf Wunsch der Nachfahren des Martin Keils wurden die nachfolgenden Seiten entfernt, da dieser Abschnitt der Familiengeschichte unveröffentlicht bleiben soll.

- 219 - Annemarie - 71 - Kurschat Meyer Elisabeth - 72 - Karola - 85 - Charlotte - 168 - Franz - 67 -, - 69 -, - 163 - Otto - 85 - Charlotte Caroline Fritz - 93 - Kyl Friederike - 51 - Helene - 73 - Johann - 2 - Friedrich Karl - 169 - Karl Sebald August - 69 - Karl - 51 -, - 162 -, - 168 - Karl Sebald Roland August - Landauer Ludwig Anton - 51 - 67 - Gustav - 192 -, - 200 - Michel Margarethe - 72 - Lang Anna Dorothea - 118 - Marie - 94 - Gunnar - 103 - Caroline - 172 - Paul - 86 - Hans Joachim - 103 - Michel - 172 - Rudolf - 72 - Klaus Peter - 103 - Therese - 172 - Viola - 31 - Sven Oliver - 103 - Mitzlaff, von Koil Wilhelm - 102 - Conrad - 204 - Alheidis dict.Zain - 4 - Lange Dorothee - 204 - Eckehardud dict. - 4 - Hans - 44 - Mohl, von Eckhard - 4 - Hans Caspar - 21 - Robert - 170 - Else - 4 - Hans Christoph - 44 - Molhelm Hermann dict.Zain - 4 - Hans Jürgen - 21 - Hans - 8 - Hilla - 4 - Henrich - 21 - Möller Konrad - 4 - Lehmenn Corinna - 150 - Ludowicus dict.Zain - 4 - Bernhard Lothar Georg - 118 Jörn Helge - 148 - Mechthildis dict.Zain - 4 - - Michael - 149 - Wenzel - 4 - Leicher Tanja - 149 - Königsmarck, von Kunigunde - 16 - Müller Hans Christoph - 8 - Leiste Evelyn - 33 - Koreuber Günther - 46 - Helena Maria - 84 - Hanna - 176 - Hermann - 46 - Markus - 83 - Krause Lentzen Maximilian Clemens - 84 - Marliese - 45 - Anna - 212 - Max - 45 - Leuwning Naether Walter - 45 - Zacharias - 12 - Emilie Meta - 23 - Krieg Linda Hans Heinrich - 14 -, - 22 - Eobanus - 12 - Berte - 184 - Näther Martin - 12 - Linn Alwin - 46 - Sepp - 142 - Kim Anneke - 153 - Hildegard - 46 - Wolf - 12 - Merle Kristin - 153 - Paula - 46 - Krumm Robert William Barry - 153 - Waldemar - 47 - Margarethe - 73 - Sven Robert - 153 - Noth Renate - 73 - Lobe Carl - 116 -, - 117 - Werner - 72 - Helene - 57 - Ferdinand - 117 -, - 118 -, - Willy - 72 - Löffen 164 - Kube Joseph - 135 - Ida - 210 - Annette Barbara - 82 - Lorencini Valentine - 117 -, - 118 -, - Detlef Joachim - 82 - Isabella - 83 - 164 - Friedrich Wolfgang - 81 - Lucca - 83 - Georg Friedrich - 81 - Marta - 82 - Obstfelder, von Johannes - 81 - Ursula - 208 - Malta Kaspar - 82 - Madelung Ohlendorf, von Maximilian - 81 - Johann - 16 - Albertus - 165 - Rebecca Josephine - 81 - Martha Catharina - 16 - Auguste - 165 - Sebastian Johannes - 81 - Makkart Heinrich - 165 - Swantje Meret - 82 - Hans - 184 - Orphal Kühlmann Martin Antonie Ida - 18 - Rudolf - 71 - Brigittef - 106 - Johann Christian - 18 - Kühne Klaus - 105 - Johann Heinrich August - 18 Hanni - 95 - Rudolf - 103 - - Heinrich - 19 - Mattern Ostückenberg Kula Leonore - 95 - Martha Gertrud - 38 - Hans - 5 - Mauer Lodewig - 5 - Therese - 57 - Paerschke Kulla Meie Arno - 94 - Hermann - 5 - Sidonie - 208 - Doris - 96 - - 220 - Eberhard - 95 - Fanny - 172 - Agathe Erna - 45 - Gisela - 95 - Fritz - 172 - Albert - 45 - Grit - 95 - Reichardt Emilie Wally - 45 - Hans Ulrich - 95 - Christina - 14 - Irene Adelheid - 45 - Hans-Wolfgang - 95 - Hieronymus - 13 -, - 14 - Rosenberg Hartmut - 95 - Reitmann Mathilde - 168 - Hendrik - 96 - Catharina - 42 -, - 49 - Rothe Peter Christian Wilhelm - 44 -, - Margarethe - 56 - Waltraut - 95 - 56 - Rudloff Petermanns Elisabeth Margarethe - 44 - Ernst - 172 - Nelly - 180 - Emilie - 47 - Richard - 161 -, - 171 -, - Petri Frieda - 46 - 172 - Leo - 197 - Friedemann - 43 - Rudolf Petzold Friederike Caroline Esaias - 16 - Alfred - 91 - Wilhelmine - 45 - Rüger Daniele - 92 - Georg Christoph - 48 - Maximilian - 211 - Dirk - 92 - Gerda - 47 - Rühle Karin - 93 - Hans Caspar - 48 - Erich - 196 -, - 197 -, - 199 - Max Joachim - 92 - Hedwig - 46 - Peupelmann Heinrich Eduard - 46 - Sachse Rolf - 45 - Heinrich Wilhelm - 45 - Barbara Charlotte - 71 - Pfeiffer Hugo - 46 - Charlotte - 71 - Martha Friederike - 47 - Ilse - 46 - Helmut - 71 - Pfestdorf Johann Adam - 43 - Scharf Christiane Luise - 44 - Johann Bernhard - 44 -, - 48 Karoline - 45 - Johann Valentin - 44 - -, - 50 - Scharnitzky Pflaum Johann Christian - 44 -, - 48 Doris - 57 - Hans - 142 -, - 143 - -, - 50 - Schaumberg Pflock Johann Christoph - 42 -, - 44 Gerda - 31 - Barbara - 19 - -, - 48 -, - 49 - Scheller Picht Johann Erhard - 44 - Eva - 207 - Arne - 80 - Johann Heinrich Tobias - 47 Inge - 207 - Cornelia - 81 - - Paul - 207 - Fritz Richard - 80 - Johann Tobias - 44 -, - 45 - Wilfried - 207 - Margit Helga - 81 - Johanna Christina - 44 - Schenk Niklas - 81 - Karl August Wilhelm - 45 - Karl - 45 - Sebastian - 81 - Katharina Magdalena - 48 - Scherel Plaubel Lucie - 46 - Michel - 11 - Andreas Balthasar - 17 - Marie - 46 - Schilling Christiana Sophia - 17 - Paul - 46 - Hans - 154 - Poetzsch Sigbert - 46 - Schipke Margarethe - 71 - Sophie Elisabeth - 43 - Wally - 86 - Polster Reitmann Hans Andreas - 43 - Schlöffel Brigitta - 83 - Reuschel Ida - 172 - Frank - 83 - Alwine - 58 - Marie - 174 - Wolf Peter - 83 - Ludwig Adolf - 58 - Ottilie - 173 - Porten Reymer - 175 - Pauline - 161 - Henny - 192 - Dorothea - 176 - Schmidt Priebe Elisabeth - 175 - Adelheid - 25 - Gisela Margot - 82 - Elisabeth Henriette Martha - Friedrich August - 18 - Prinz 122 - Hans August Hermann Otto- Maria - 133 - Gertraude - 176 - 100 - Ilse - 176 - Heiko - 27 - Raabe Irmgard - 176 - Heinrich Friedrich Ernst - 18 Cornel - 40 - Katharina - 175 - - Egbert - 40 - Maria Katharina - 156 - Ines - 33 - Maik - 40 - Otto - 122 -, - 156 -, - 185 - Joachim - 102 - N.N. - 40 - Otto Fritz - 127 - Kurt Paul - 100 - Solvey - 40 - Ribbe Ursula - 102 - Radtke Yvonne - 85 - Schmiedt Dorothea - 95 - Ritter Anna - 208 - Regel Adelgunde - 32 - Ernst - 208 - Ernst - 172 - Adelheid - 47 - Schneider - 221 - Carl - 96 - Splanemann Elisabeth - 58 - Claudia Ulrike - 90 - Gabriele - 148 - Emilie - 56 -, - 57 - Emma - 96 - Gerti - 150 - Freddy - 58 - Gerhard - 90 - Ines - 147 - Friedrich - 57 - Steffanie - 90 - Jörg - 147 - Fritz - 57 - Schoele Kai - 150 - Helen - 58 - Judith - 67 - Karl-Heinz - 144 -, - 146 - Hildegard - 57 - Philipp - 67 - Sabine - 147 - Johann Christoph Matthaeus Ulrike - 66 - Sandra - 147 - - 56 - Wolfgang - 66 - Stange Julius - 56 -, - 57 - Schollmeyer Curt - 175 - Martha - 58 - Anna Maria Katharina - 129 Julius - 175 - Minna - 56 - - Margarethe - 175 - Oskar Richard Rainer - 58 - Schröder Stein Richard - 57 - Otto - 207 - Ulrike - 102 - Rolf - 58 - Schulze Steinbeck Therese - 58 - Adalbert - 154 - Petra - 82 - Werner - 58 - Anna Dorothea - 45 - Steinberg Wilhelmine - 56 - Elisabeth - 154 - Manuel - 147 - Thiele Gisela - 154 - Sarah Lenya - 148 - Sabine - 73 - Schütt Vanessa - 148 - Werner - 73 - Gerhard - 209 - Steinbrück Thomas Schütz Karl - 47 - Minna - 210 - Johann Georg - 23 - Werner - 47 - Thomashausen Lina - 46 - Steuckardt Edagar - 194 - Magdalena Ernestine - 23 - Elly - 48 - Thon Schwarz Friedrich Christian Wilhelm Thankmar - 46 - Adele - 167 - - 47 - Thuemmler, von Marie - 167 - Johann Heinrich - 47 - Alexandra - 205 - Schwarze Johann Heinrich Wilhelm - Carl Albrecht Alexander - Edmund - 206 - 47 - 205 - Schwerin, von Johann Wilhelm - 47 - Constanze Viktoria Melanie Christa Viktoria - 202 - Oskar - 47 - - 205 - Manfred - 202 - Otto - 47 - Hubertus Xavier - 205 - Sedlin Rudolf - 45 -, - 48 - Isabelle - 205 - Adam - 71 - Viktor - 45 -, - 47 - Tralau Seiler Stössel Regine - 211 - Elfriede - 147 - Arno - 23 - Trummler Serwe Strack Dorotheus Christian Carl Claudia - 82 - Maria Theresia - 106 - Alexander - 56 - Setzkorn Strofer Theodor - 56 - Nicol - 15 -, - 19 - Gerdraut - 10 - Tschenscher Veronica - 19 - Hanß - 10 - Luise - 171 - Sitte Ströhl Tütz Anja - 85 - Günther - 40 - Hermann - 106 - Mirko - 85 - Julia - 41 - Tütz,Gertrud - 106 - Walter - 85 - Sirka - 41 - Tylinski Skorzeny Elise - 154 - Otto - 135 - Teltzrow Sommerfeldt Maximilian - 93 - Uhlmann Friedrich Hermann - 74 - Peter - 93 - Günter - 154 - Hildegard - 75 - Robert - 93 - Ulberstedt Hildegard Gertrud Charlotte Thomas - 93 - Berta Liesa - 22 - - 74 - Teubner Gangolf - 22 - Irmgard Emilie - 76 - Alfred - 25 - Ulrich Spangenberg Edith - 40 -, - 46 - Hans - 10 - Margarethe - 11 - Fritz - 46 - Uslar-Gleichen, von Spiegelberg Thaden, von Hans - 208 - Henriette - 122 -, - 156 - Nicolas - 205 - Spitzer Theophanides Vietor Anna Juliane Hildegard - Delphine - 81 - Ruth - 100 - 191 - Thiel Vischer Josef - 191 - Carl - 57 - Friedrich Theodor - 192 - - 222 - Vogt Christel - 30 - Johann Christian - 23 -, - 41 Alice - 174 - Christian - 33 - -, - 48 - Erich - 174 - Ernst Hugo - 24 - Johann Georg - 41 -, - 48 - Frida - 174 - Hardy - 31 - Johann Heinrich Wilhelm - Kurt - 174 - Heidi - 28 - 23 - Margarethe - 174 - Heinz Günther - 31 - Johanna Bertha Emilie - 39 - Völcer Hugo - 32 - Johanna Rebecca - 41 -, - 48 Georg - 8 - Karl-Heinz - 31 - - Kathrin - 31 - Johanne Wilhelmine Wachler Kristin - 34 - Henriette - 41 -, - 48 - Christiane Sophie - 162 -, - Martin - 25 - Luise Christiane Caroline - 168 - Mike - 33 - 23 - Christine - 51 - Regina - 26 - Lydia Hulda - 24 - Henriette - 168 - Sandra - 31 - Martha Elisaberth - 41 - Sophia Christina - 51 - Tobias - 33 - Martha Elisabeth - 48 - Wagner Volker - 33 - Martha Henriette - 48 - Clara - 57 - Weyher Martha Henriette - 41 - Georg - 113 - Betty - 96 - Martha Luise Friedrike - 23 - Wangenheim, von Wilhelm I. Martha Sophie Christiane - Toni - 165 - Kaiser - 168 - 23 - Wegs Wirth Martin - 46 - Anna - 10 - Alwin Otto - 23 - Martin Alöfred Otto - 40 - Burkhart - 10 - Anna Elisabeth Christiane - Sibylle - 41 - Wehde 41 -, - 48 - Wolbach Günther Harry - 152 - Arnold Erich - 38 - Chlothilde - 58 - Ulrich - 152 - Carl Alfred - 38 - Wolframb Ute Sibylle - 153 - Caroline Wilhelmine - 23 - Hans - 11 - Wehnat Christian Wilhelm - 23 - Hermann - 11 - Joachim - 11 - Christiane Elisabeth - 23 - Wucher Wehrkamp Christiane Henriette - 23 - Albrecht - 11 - Franz - 208 - Christiane Wilhelmine - 41 -, Luise - 208 - - 48 - Zechlin Weinig Christine - 40 - Anneliese - 177 - Ruth - 212 - Friederike Wilhelmine - 23 - Anneliese Dorothea - 154 - Weise Friedrich Wilhelm - 23 - Walter - 154 - Julius - 59 - Georg Friedrich - 23 - Zentgraf Weizenmiller Gertrud Marie Luise - 40 - Maria Margaretha - 18 - Hedwig - 209 -, - 211 - Heinrich Ernst - 23 - Zimmer Werner Heinrich Wihelm - 41 - Karin - 212 - Fritz - 185 - Heinrich Wilhelm - 48 - Zimmermann Wetzstein Hermann Christoph - 41 -, - Fritz - 61 - Alfred GisbertM - 24 - 48 - Andreas - 32 - Ingrid - 40 -

S c h r i f t t u m

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