Die Nachkommen H E R B S L E B

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Die Nachkommen H E R B S L E B Die Nachkommen des M a r t i n K e u l aus H e r b s l e b e n neu überarbeitet 2005 nebst Bildern, Urkungen und Wappen Τισ ποθεν εισ ανδρωϖ, ποθιτοι πολισ γδε τοκησ. Homer Deutscher Text des griechischen Sinnspruchs: Wo und woher bist du, wo hast du Heimat und Eltern V o r w o r t 1993 erschien dieses Büchlein in einer Auflage von 20 Stück. Eigentlich wollte ich es dabei belassen, aber dann kam ich auf die Idee eine Stammtafel dazu zu entwerfen. Ein Exemplar hatte ich nach Herbsleben geschickt, dort hat man sich die Tafel angesehen und festgestellt, daß einige Betrachter ihre Familie darauf fanden. Die sich daraus erge- bende Korrespondenz brachte mir so viele neue Unterlagen, daß ich zunächst die Tafel neu zusammenstellen und dann natürlich auch die Nachkommen des Martin neu ordnen und an den gehörigen Platz bringen mußte. Das dauerte eine ganze Weile, denn inzwischen hatte ich auch viele Bilder bekommen - und dann weitere erbeten - daß der zweite Versuch doppelt so viele Seiten hatte und die Stammtafel fast 2.50 Meter lang und 1 Meter hoch wurde. So kam 1996 eine weitere Zusammenstellung zustande, die allen Beteiligten, denen ich für ihre Mitarbeit herzlich danke, zugestellt wurde. Inzwischen kommen im Laufe der Jahre immer wieder neue Daten und Erkenntnisse zu- sammen. Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen das ganze Büchlein noch einmal zu überar- beiten. Das geht jetzt leichter, weil ich die Bilder nicht über komplizierte Fotokopiemontagen ein- bringen muß, sondern sie direkt in den Computer eingeben und bearbeiten kann. Es wird dies wohl die letzte Zusammenstellung sein, denn es fällt mir alles nicht mehr so leicht und die zunehmende Vergeßlichkeit erschwert die Arbeit zusätzlich. Ich möchte nochmals allen, die mir bei der Beschaffung der Unterlagen geholfen haben, danken. Bei der Zusammenstellung im PC mit allen Schwierigkeiten hat mich Frau Daniela Schweizer seht unterstützt. Heinz-Rudolf Keil Illingen, den 23.Juli 2005 - 1 - Die Nachkommen des Martin K e u l aus Herbsleben Nach den Untersuchungen von Otto Keil ist die Herkunft unseres Keil' schen Geschlechts ganz unsicher, und alle Nachforschungen haben bis heute keinen Erfolg gehabt. So ist man leider nur auf Mutmaßungen angewiesen; es muß späteren Untersuchungen überlassen bleiben, durch weiteres Durcharbeiten der einschlägigen Literatur im Laufe der Zeit neue Anhaltspunkte zu gewinnen. Im Mittelalter pflegte im Allgemeinen der Name eines Geschlechtes drei Deutungsmöglich- keiten zu haben, entweder waren der Herkunftsort oder eine besondere Charaktereigen- schaft Anlaß zur Namensgebung oder aber eine Verknüpfung mit dem Beruf oder Stand. Für die Herkunft aus einer bestimmten Ortschaft gibt es mehrere Anhaltspunkte. Ein Ort Keila liegt südsüdöstlich von Pößnek in Thüringen; irgendwelche Beziehungen waren bisher nicht nachzuweisen. Ebenso waren bisher keine Unterlagen für den Ort Keula in der Nähe von Muskat in der Niederlausitz zu finden. Die größte Wahrscheinlichkeit als Herkunftsort unseres Geschlechtes ist den beiden Ortschaften Groß- und Klein-Keula nördlich von Mühlhausen in Thüringen zuzusprechen, da sie der für uns in Betracht kommenden Gegend am nächsten liegen und weil auch die älteste überlieferte Namens- form (Keul) einen Zusammenhang vermuten läßt. Als älteste urkundlich bezeugte Form von Keula finden sich - die Form "Eul" aus dem Jahre 967 ist ganz unsicher - Eulaha (1134) und Eulaa (1178). Daraus ergibt sich, daß der in Jordan's Chronik von Mühlhausen (Jordan, Chronik I.176) unter dem Jahre 1524 genannte Hans Keula ebenso wie der angeführte Ludwig Kuhla (ebd. I.211) zweifellos zur Namenssippe im weiteren Sinne gehören. Auch der schon 1400 genannte Junghans Keule ist hier einzuordnen.(ebd. I.97). Die zweite Deutung für den Namen Keil geht aus von geil. Geil hatte früher die harmlose Bedeutung von mutwillig, übermütig, lustig; ein Geil war also die Bezeichnung für einen lustigen, heiteren Mann, den man eben dieser Eigenschaft wegen so nannte. Welche Unsicherheiten sich bei der Deutung des Namens "Keil"zeigen, gibt beispielsweise J.K.Brechemacher in seinem Deutschen Namensbuch an: Auf Seite 92 leitet er "Keil" von dem althochdeutschen, im 8. Jahrhundert bezeugten "gailo" ab; Seite 299 aber wird "Keil" unter dem Werkzeugnamen aufgeführt, und zwar mit folgendem Zusatz: " Der Herleitung vom altdeutschen Personennamen Gailo, Keilo (ahd. gail, keil = übermütig, lustig) widerspricht die überlieferte Aussprache mit jungem ei." Hans Bahlow schreibt in seinem "Deutschen Namenslexikon" 1967:Keil: "Keil, Pflock" Grobian, vgl.Hartenkeil, Keilhack, Keilholz, Keilhau (mhd.kil-houwe) Werkzeuge des Holzbearbeiters (Keilhau aber auch Ortsname in Thür.). Dazu Keilpflug, Keilwagen. Keilich, auch Keulich ist diphthongiert aus Kulich, Kulig, Kügelchen. Für einen Zusammenhang des Namens mit einer beruflichen Tätigkeit oder einem Besitztum konnte keine Unterlage gefunden werden; doch ist immerhin bemerkenswert, daß späte Humanisten den Namen sowohl mit "Keule"(Clavus, auch claviger) als auch mit "Keil"(cunaeus) in Zusammenhang gebracht haben. - 2 - Neben dem thüringisch-sächsischen Raum gibt es in Nordbaden und überhaupt im schwäbisch-alemannischen Raum eine breite Verteilung des Namens. Der Name Keil ist auch im hessischen häufig anzutreffen; aus Spangenberg sind mehrere Namensträger Keil bekannt. Franz Gundlach nennt in seinem Casseler Bürgerbuch einen Schneider Churt Keill 1578, ferner einen Hanns Keil von Spangenbergk 1599 und einen Balthasar Keil, Schneider aus Spangenberg 1601.Johann Kyl war vom 21.8.1503 Rentschreiber in Spangenberg 1512 Nov.16; 1515.1.11., alter Rentschreiber 1543.ll.27. Ztschr.d. Ver. f.hess. Gesch.,N.F.11.Suppl.,1895Urk..19,1503/ 04 b. Fr.Gundlach,Hess. Zentralbeh.1247-1604; Werraklöster r.1364; Lersemachers Rezessbuch im Samtarchiv; Hermanns Ungefugs Register Im östlichen Thüringen haben sich die bäuerlichen Familiennamen in der zweiten Hälfte des 14.Jahrhunderts gebildet, wie die aus jener Zeit erhaltenen Zinsregister beweisen, und zwar, wie überall, aus Beinamen, die dann erblich wurden. Wir müssen uns also vorstellen, daß ein Bauernsohn namens Hans oder Kunz aus Keila, der in ein benachbartes Dorf einheiratete oder sich in ihm ankaufte, zur Unterscheidung von anderen Männern gleichen Vornamens im selben Dorf den Beinamen "von Keilhau" erhielt und ihn auf seine Nachkommen vererbte. Das Fürwort "von" wurde weggelassen und "Keilhau" in "Keil" verkürzt. Das kann natürlich in mehreren Fällen geschehen sein, so daß derselbe Sippenname nicht immer die Abstammung von derselben Person zu bedeuten braucht. Weiter nach dem Merseburgischen hin begegnet uns in Zschöchergen ein noch heute lebendes Geschlecht Keil. Der älteste bekannte Vorfahr, der um 1520 geborene Hans, nannte sich noch Keule, sein Sohn Jacob wird im Kirchenbuch Zschöchergen als Keul aufgeführt, während später der Name Keil und auch einmal Keyl auftaucht.Dessen Sohn Martin ist in Zschöchergen am 31.10.1578 getauft und dort am 21.5.1628 begraben. Für unsere Ahnenfolge kommt er demnach nicht in Betracht. Sein jüngerer Bruder Christoph Keule war Bauer und Richter, heiratete am 20.Trinitatis 1612 die ebenfalls in Zschöchergen geborene Eva Barth. Auf diesen Christoph Keule läßt sich der ununterbrochene Besitz des Keil'schen Erbhofes zurückführen. In der uns ganz besonders interessierenden Gegend im Gothaischen lebten zahlreiche Geschlechter, für die noch kein Zusammenhang untereinander festgestellt werden konnte. Johann Georg Brückner nennt in: "Ingersleben, Pfarrer No.2: Petrus Keul, ein Feind des Evangelii, vertauschet seine Pfarrstelle an Herrn Georg Beck zu Jechaburg bey Sondershausen gegen das Jahr 1527." "Ingersleben, Schuldiener No.11: Petrus Keul ist von Ohrdruff, wo er Collaborator scholae gewesen, hierher gesetzet worden. Er hat seinen Dienst 7½ Jahr verwaltet und ist den 18.April 1605 begraben worden." J.G.BrücknerSammlung verschiedener Nachrichten zu einer Beschreibung des Kirchen- und Schulenstaates im Herzogthum Gotha,Bd.1-3.,1753-1763:, Schließlich treffen wir auf ein Geschlecht, das aus Ballstädt-Eschenbergen, nördlich von Gotha stammte und noch heute in zahlreichen Zweigen verbreitet und - wegen der Nachbarschaft zu Herbsleben - von ganz besonderem Interesse ist. In den Kirchenbüchern von Ballstädt erscheint der Name seit 1593: Isaak, Claus usw. Am 14.4.1594 ist Christian Keil geboren, der ein Sohn des Wolff Keil, eines Bruders des Pfarrers Georg Keil, war. - 3 - In meiner obigen Aufstellung, die naturgemäß nur einen kleinen Ausschnitt aus der gesamten Literatur bringen kann, habe ich mich bewußt auf die erste Hälfte des 17.Jahrhunderts beschränkt; denn meine Absicht ist es, die ältesten Zusammenhänge der verschiedenen Stämme, die den Namen Keul oder Keil führen, klären zu helfen. Ich glaube, daß etliche der hier noch getrennt aufgezählten Namensträger sich einmal in eine Sippe werden eingliedern lassen. Wenn ich von den schlesischen Familien, den in Österreich nachgewiesenen Namensträgern, besonders Tirol, Steiermark, (Thieme- Becker, Allgmeines Lexikon der bildenden Künstler) Oberdeutschland: Keill, Keyl, Keyll, und der im Meißen'schen vorkommenden Sippe hier absehe - bei den letzteren ist wegen der damaligen Verhältnisse ein Zusammenhang nicht auszuschließen -, schälen sich doch verschiedene Gruppen heraus: einmal der Bezirk um den Ort Keila bei Pößneck, der die Gegend um Neustadt/Orla, Schleiz, Saalfeld und Zeitz umfaßt, dann die Nordthüringer Gegend bis zum Eichsfeld und endlich Kurhessen. Ich bin davon überzeugt, daß, wenn im Laufe der Jahre ein noch größeres Quellenmaterial
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