G20 I Sonnabend/Sonntag, 20./21

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G20 I Sonnabend/Sonntag, 20./21 taz Hamburg 2017 G20 I SONNABEND/SONNTAG, 20./21. MAI 2017 TAZ.AM WOCHENENDE Dürfen die das? AUSNAHMEZUSTAND Am 7. und 8. Juli treffen sich die Staats-und Regierungschefs der 20 mächtigsten Staaten der Welt mitten in Hamburg – und stellen wegen der dadurch nötigen Sicherheitsmaßnahmen die Stadt auf den Kopf. Niemand hat die Einwohner gefragt, ob sie das wollen. Zwei Meinungen ie GegnerInnen des G20- dafür, dass ein Telefonat ein Treffen b die das dürfen? Der Witz des Spitzenpersonals – mit Trump, Gipfels sollten froh sein, Auge in Auge nicht ersetzen kann. ist ja gerade, dass die Ver- Ergoğan und Putin – schon poli- dass sich die 20 Präsidenten Gerade bei den unberechenbaren treter der Gruppe der zwan- tisch eher unbeleckte Menschen die D und Regierungschefs treffen und skrupellosen Zeitgenossen un- O zig wichtigsten Industrie- Hände über dem Kopf zusammen- und dass sie sich in Hamburg tref- ter den Staatslenkern ist ein per- und Schwellenländer niemanden schlagen. Das Neue beim Hambur- fen. Denn tatsächlich sind viele der sönlicher Kontakt – und manchmal gefragt haben und nicht fragen müs- ger G20-Gipfel im Juli ist, dass alte Themen, die sie verhandeln, The- auch Gruppendruck – wichtig. Wer sen, ob sie zum Gipfeltreffen kom- neoliberale Kräfte auf die Vertreter men, die auch die Zivilgesellschaft weiß: Vielleicht gelingt es den ver- men dürfen oder nicht. Die Herr- einer auf Abschottung bedachten interessieren. Der Gipfel, gerade sammelten Chefs ja, Donald Trump schaften entscheiden das selbst. neuen Rechten treffen. wenn er in einem liberalen Staat davon zu überzeugen, dass der Kli- Im kon- kreten Fall war es Und machen wir uns nichts wie Deutschland stattfindet, bietet mawandel doch ein Hamburgs Bürger- vor: Es sind letztere, die das die Gelegenheit sich lautstark zu ar- vom Menschen ver- meister Olaf Scholz, Establishment in den letzten tikulieren und von der verfassten ursachtes Problem der Angela Merkel für Monaten vor sich hertreiben. Es Politik wahrgenommen zu werden. ist? die Idee gewann, das Stell- glaubt ja wohl niemand ernsthaft, In einer Welt, die derart eng ver- In Hamburg sind auch die dichein selbsterklärter Be- dass sich xenophobe Autokraten netzt und klein geworden ist wie Nichtregierungsorganisa- stimmer des Weltgesche- durch einen Besuch in Hamburg po- die heutige, ist es absurd, ein Tref- tionen – von Attac bis zur hens nach Hamburg zu ho- litisch umorientieren, ja zur Räson fen grundsätzlich in Frage zu stel- Nordkirche – frei, sich zu len. Als dickes Trostpflaster für gebracht werden. Selbst Hamburgs len, bei dem es um die Lösung all- äußern und an die Verhandlungen die am Willen des Volkes geschei- Innensenator Andy Grote (SPD) hat gemein anerkannter gemeinsamer anzudocken. In autoritären Staaten terte Olympiabewerbung der Stadt, eingeräumt, dass er vollstes Ver- Probleme geht: von einer stabilen ist das weitaus schwieriger – warum aber auch als Zugeständnis, dass ständnis für den Protest gegen Wirtschaft über die Finanzmarktre- sollte also ausgerechnet Deutsch- Hamburg auch mal ein bisschen Trump hat. Inzwischen hat er diese gulierung und das Austrocknen land darauf verzichten oder den Weltstadt spielen darf. Schon Äußerung durch eine Warnung von Steueroasen bis zum Kli- Gipfel aufs Land verbannen? die Wahl des Schauplatzes ad absurdum geführt: Wer mawandel und zur Entwick- Dabei wirkt manche Kri- in den Messehallen im tra- beim Gipfel die Protokoll- lungspolitik. tik der AnwohnerInnen ditionell linken Karolinen- strecken blockiert, bringe Dass dabei aus linker JA kleinlich. Hamburg erdul- viertel ist vor diesem Hin- NEIN sich in Lebensgefahr. Die Perspektive oft nicht ge- det Großereignisse wie tergrund ein Affront gegen Botschaft: Es werden keine nug und nicht das Richtige den Schlagermove und die das Votum der Hamburger Gefangenen gemacht. herausgekommen ist, kann Harley Days. Da sollte es auch Bevölkerung. Weil ihm die Aktionsfor- nicht als Argument dagegen gel- eine ernsthafte Veranstaltung wie Auf eins können sich wohl die men der Gipfelgegner missfal- ten, dass man international über die den G20-Gipfel aushalten. meisten Kritiker des Gipfeltreffens len, hat der Hamburger Senat inzwi- Probleme spricht. Das gilt insbeson- Letztlich geht es beim Umgang einigen: dass die Mandatsträger, die schen sogar seine eigene Demonst- dere, weil bei dem Gipfel nicht nur mit dem G20 auch um den Respekt hier vorstellig werden, mitnichten ration angemeldet: „Hamburg zeigt die westlichen Industrienationen vor der Politik, deren Ruf schlech- Vertreter der Welt im Ganzen sind. Haltung“. Die wird dann ungestört sondern auch Schwellenländer wie ter ist, als sie verdient. Es ist schwere Sie sind schlicht die mächtigsten Re- durch eine mit martialischen Mit- Brasilien, Indonesien und Südaf- Arbeit, schon aus den unterschied- präsentanten der Hegemonie, Ober- teln freigeräumte Hamburger In- rika vertreten sind. An dieser Stelle lichen Interessen der 20 Teilneh- befehlshaber von Staaten in einer nenstadt ziehen können. Wer auf gleich eine UN-Vollversammlung zu mer einen Konsens zu erzielen, der kapitalistischen Herrschaftsstruk- eine selbst gewählte Art gegen G20 fordern, ist Unsinn. Das würde den dann die viel größere Weltgemein- tur. Wie der italienische Marxist An- protestieren will, wird auf einen ent- mit 20 Mitgliedern plus Gästen oh- schaft voranbringen kann. Das gilt tonio Gramsci gesagt hätte: Vertreter fernten Platz verwiesen. All das, was nehin schon weit gesteckten Rah- auch für die Nichtregierungsorga- jener Herrschaft, die es schafft, ihre eine Demokratie im Unterschied zu men sprengen. nisationen, die das zu beeinflussen eigenen Interessen zu gesellschaftli- einer Türkei unter Erdoğan ausma- Auch beim jetzigen Format muss versuchen. chen Interessen umzudefinieren, sie chen könnte, wird hier bis zur Un- man aushalten, dass Staats- und Re- Ein bisschen Finanzmarktregu- also zu verallgemeinern. Genau das kenntlichkeit zurechtgestutzt. gierungschefs dabei sind, deren Po- lierung ist besser als gar keine und ist für Viele der Anlass, gegen sie zu Das Signal, das von einem sol- litik man unmöglich findet. Trump, überhaupt ein Ziel für den Klima- protestieren. chen Szenario ausgeht, ist: Wir kön- Putin und Erdoğan sind – mehr oder schutz zu formulieren, ein Fort- Es geht also um Politik. Fragt sich nen auch Polizeistaat: Wir können weniger seriös gewählt – in der Welt. schritt, der sich nicht von selbst ver- nur, für wen. Und geht es nicht in auch scheiße sein. Wen wundert es Sie sich weg zu wünschen, hilft nicht steht. erster Linie um die Inszenierung – da, wenn es vielen Leuten stinkt? weiter. um einen Werbefeldzug marodie- Alle Illustrationen: Imke Staats Wer in Firmen mit mehreren ■■GERNOT KNÖDLER ist Redakteur der render politischer Eliten? Wobei ■■LENA KAISER ist Chefin vom Dienst Standorten arbeitet, hat ein Gefühl taz.nord in Hamburg bei der gegenwärtigen Besetzung der taz.nord in Hamburg II TAZ.AM WOCHENENDE SONNABEND/SONNTAG, 20./21. MAI 2017 G20 AGENDA Im offiziellen Programm thematisiert die BESSERE AGENDA Am besten, die G20 nähmen sich zurück Bundesregierung fast alle aktuellen Weltprobleme und hörten auf, anderen Beschlüsse aufzudrücken Wachstum, Weniger Wachstum über alles G20 wäre mehr VON MALTE KREUTZFELDT ren sollen, ist für die Bundes­ gungen sinnvoll ist: Eine „treib­ VON CHRISTIAN JAKOB Auf UN­Ebene gibt es durch­ Zwei Ausnahmen aber gibt regierung der Freihandel. An­ hausgasneutrale Energieversor­ aus Ansätze für die „globalen es, in denen die G20 selbst ak­ ür ein Treffen, das nicht gesichts einer „zunehmenden gung“ sei „zentrale Grundlage ie „globalen Herausfor­ Herausforderungen unserer tiv werden sollten. Eine ist die einmal zwei ganze Tage Skepsis gegenüber grenzüber­ für Wirtschaftswachstum und derungen unserer Zeit Zeit“, doch sie kranken durch­ Hungerkatastrophe in Ostafrika. dauert, ist das Programm schreitendem Handel und offe­ Wohlstand“, heißt es im deut­ zu meistern“ ist das Ziel weg an mangelnder Unterstüt­ 23 Millionen Menschen sind F ziemlich umfassend. nen Märkten“ soll der G20­Gip­ schen G20­Programm. D der G20. So steht es in zung. Die G20 haben sich diese akut vom Hungertod bedroht, Ob Weltwirtschaft oder Kli­ fel dazu beitragen, „die konkre­ Weniger kontrovers – aber dem Programm für das Gipfel­ Unterstützung zwar auf die Fah­ die UN sprechen von der größ­ maschutz, ob Terrorismusbe­ ten Vorteile von Handels­ und auch weniger konkret – dürf­ treffen im Juli. Schon hier liegt nen geschrieben, gewähren sie ten humanitären Krise seit dem kämpfung oder Digitalisie­ Investitionsoffenheit sowie ten andere Themenstränge sein. das Problem. aber faktisch nicht. Das gilt für Zweiten Weltkrieg. Die Ursache rung, ob Landwirtschaft oder Handelsintegration einer brei­ Forderungen wie „Gesundheit Die G20 halten sich zugute, das Pariser Klimaabkommen, sind vor allem bewaffnete Kon­ Stärkung von Frauen: Es scheint, ten Öffentlichkeit zu vermit­ fördern“, „Beschäftigung stär­ dass, im Gegensatz zu den G7, aus dem die USA auszustei­ flikte, die Folgen aber lassen sich als wolle die Bundesregierung teln“. Doch dafür dürfte ange­ ken“ oder „Chancen der Digita­ große Teile der Bevölkerung gen drohen. Es gilt für die UN­ derzeit nur mit Geld bewältigen: als Gastgeberin beim G20­Gip­ sichts der protektionistischen lisierung nutzen“ tun nieman­ des globalen Südens vertreten „Agenda 2030“ zur Armutsbe­ Zwei Milliarden Dollar bräuchte fel am 7. und 8. Juli in Hamburg Position von US­Präsident Do­ dem wirklich weh. sind. Aber die Welt besteht nicht kämpfung, aus deren Umset­ das Welternährungsprogramm
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