Newsletter 22/05 DIGITAL EDITION Nr
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ISSN 1610-2606 ISSN 1610-2606 newsletter 22/05 DIGITAL EDITION Nr. 168 - November 2005 Michael J. Fox Christopher Lloyd LASER HOTLINE - Inh. Dipl.-Ing. (FH) Wolfram Hannemann, MBKS - Talstr. 3 - 70825 K o r n t a l Fon: 0711-832188 - Fax: 0711-8380518 - E-Mail: [email protected] - Web: www.laserhotline.de Newsletter 22/05 (Nr. 168) November 2005 editorial Hallo Laserdisc- und DVD-Fans, stenbeitrag schickt man die Ihnen auch Aber lassen Sie uns jetzt nicht noch weiter liebe Filmfreunde! gerne nach Hause. Übrigens hatte es uns vom eigentlichen Thema abschweifen. Ob- Zwar gehen wir mit unserem neuen unlängst wieder in die Schauburg verschla- wohl wir das natürlich sehr gerne machen. Newsletter mit ein paar Tagen Verspätung gen, stand doch Douglas Trumbulls hoch- Als richtige Kino- und Filmfans sei uns ”online”, doch dafür gibt es in dieser Aus- interessanter Sci-Fi-Thriller dies auch durchaus mal gegönnt. Aber da gabe - wie bereits versprochen - unseren BRAINSTORM in einer gut erhaltenen man sich ja leider nicht jeden Film im ganz persönlichen Erfahrungsbericht vom 70mm-Kopie dort auf dem Programm. Es Kino anschauen kann (viele werden hier- Karlsruher Todd-AO-Wochenende. Ergän- macht einfach Spaß, solche Filme im zulande gar nicht erst ins Kino gebracht!), zend hierzu möchten wir noch anfügen, Königsformat anzuschauen. Sie sollten das soll Ihnen der vorliegende Newsletter ein dass die Schauburg in Karlsruhe auch wei- zur Abwechslung vielleicht auch mal pro- weiteres Mal als Inspirationsquelle für den terhin 70mm-Kopien zum Einsatz bringen bieren. Oder sind Sie etwa mit dem kleinen Einkauf interessanter DVDs für das Kino wird. Und das im regulären Programm. Bild Ihrer Heimkinoanlage zufrieden? in den heimischen vier Wänden dienen. 60 Wer also keine Gelegenheit hatte, das Auch gerade in Zeiten des digitalen Hypes, prall gefüllte Seiten mit Neuan- Wochenend-Festival zu besuchen, der soll- der jetzt gerade durch die Kinolandschaft kündigungen sprechen für sich. Die Qual te sich einfach das Programm auf spukt, sollte man sich einmal vergegenwär- der Wahl haben Sie. Trotzdem wünschen www.schauburg.de zu Gemüte führen oder tigen, welches Potenzial speziell im wir viel Spaß dabei! direkt im Kino nachfragen. Auch sind dort 70mm-Film steckt. Da kann der derzeit noch Restexemplare der schönen Festival- angedachte 2K Standard für die professio- Ihr LASER HOTLINE Team broschüre zu haben. Gegen einen Unko- nelle Digitalprojektion nicht mithalten. LASER HOTLINE Seite 2 Newsletter 22/05 (Nr. 168) November 2005 The Biggest Show in Todd-AO! Mit Vorschusslorbeeren ist das so eine Sache. Geht man sehr spendabel damit um und der Anlass, für den sie gedacht sind, erweist sich als Flop, so wird man als Publizist von seiner Leser- schaft nicht mehr ernst genommen und blamiert obendrein auch noch den Veranstalter, dem die Vorschusslorbeeren galten. Als wir in Newsletter Nr. 164 erstmals ausführlich auf das Karlsruher Todd-AO-Festival hingewiesen haben und dort unsere Vorschusslorbeeren großzügig verteilten, verbarg sich dahinter natürlich eine ganz spezielle Absicht. Denn unsere positiven Wor- te sollten das gesamte Team der Karlsruher Schauburg zu Höchst- leistungen anspornen. Nicht etwa, dass wir je einen Zweifel daran gehabt hätten, dass Schauburg-Chef Herbert Born und sein enga- giertes Team ein für Deutschland einmaliges Filmfestival bravou- rös meistern würden. Ganz im Gegenteil. Unsere lobende Erwäh- nung sollte die Karlsruher in ihrem gigantischen Unterfangen bestärken. Und damit hatten wir ganz offensichtlich Erfolg. Um es gleich vorneweg zu sagen: das Todd-AO-Festival in der Karls- ruher Schauburg übertraf unsere kühnsten Erwartungen! Wie sich dieses Traditionskino hier ins Zeug gelegt hat, um seinem Publi- kum spektakulär Großformatiges zu bieten, verdient unser unein- geschränktes Lob. Schon alleine die Bewältigung der logistischen Herausforderung, alle Kopien rechtzeitig herbeizuschaffen, zu sichten, vorzubereiten, zu timen usw. ist eine Meisterleistung, die ganz sicher nicht nur viel Geld, sondern auch eine Menge Nerven gekostet hat. Und das wurde vom durchweg begeisterten Publi- kum immer wieder durch viel Applaus honoriert. Da konnten auch die wenigen Patzer, die während der drei langen Tage pas- siert sind, die gute Laune der Festivalgäste nicht trüben. Und die kamen tatsächlich aus aller Herren Länder: Deutsche, Dänen, Schweden, Franzosen und Engländer verwandelten das großzügi- ge Foyer des Festivalkinos zwischen den einzelnen Vorstellungen immer wieder in ein internationales Diskussionsforum, auf dem schon sehr bald mehr Englisch als Deutsch gesprochen wurde. Passend war das allemal, da 70 Prozent der gezeigten Filme auch in ihrer englischsprachigen Originalfassung präsentiert wurden. Interessanterweise lag das Durchschnittsalter der Besucher nied- riger als jenes im englischen Bradford, wo sich Breitbild-Fans schon seit vielen Jahren die Ehre geben. Karlsruhe war für viele Angereiste auch die allererste Berührung mit dem 70mm-Film. Obwohl es noch etliche deutsche Kinos gibt, die dieses Format abspielen können, wagt sich kaum ein Betreiber mehr an eine derartige Präsentation. Das liegt natürlich auch an der Tatsache, dass es schon seit Jahren so gut wie keine 70mm-Kopien aktuel- ler Filme gibt. Und schon gar nicht solche, die von einem 65mm Negativfilm herrühren. Die ”Neulinge” konnten sich in der Schauburg von der atemberaubenden Qualität des 70mm-Films überzeugen. Denn sämtliche Spielfilme, die gezeigt wurden, wur- den mit 65mm Negativfilm aufgenommen. Das Ergebnis ist ein lichtstarkes, extrem scharfes und farbenprächtiges Bild, das die gigantische Leinwand der Schauburg in ein ”Fenster zur Welt” verwandelte, wie das Todd-AO-Format in den 50er Jahren bewor- ben wurde. Die unglaublich positive Resonanz auf sein Festival ermutigten den zu recht überzeugten 70mm-Enthusiasten Herbert LASER HOTLINE Seite 3 Newsletter 22/05 (Nr. 168) November 2005 Born, bereits für nächstes Jahr eine Fortsetzung des Todd-AO- Festivals in Aussicht zu stellen. Keine Frage: auch dann wird es uns wieder in die Schauburg verschlagen! Doch zurück zum eigentlichen Geschehen an jenem inzwischen fast schon als historisch zu bezeichnenden Wochenende. Unsere Anreise von Stuttgart nach Karlsruhe begann am Morgen des 7. Oktober 2005. Eine gemütliche Zugfahrt von etwas über einer Stunde brachte uns problemlos an unser Ziel. Nach dem Check-In im Nobelhotel Dorint, für das die Schauburg einen Spezialtarif Marke ”günstig” für Festivalgäste ausgehandelt hatte, ging es erst einmal in ein gepflegtes Wirtshaus, um uns für die anstehenden Festivalstunden ordentlich zu stärken. Denn schon ein kurzer Blick auf den Festivalspielplan genügte um sich zu vergegenwär- tigen, dass es zwischen den einzelnen Vorstellungen kaum eine Gelegenheit geben würde, sich ein ordentliches Mahl zu gönnen. Gut gesättigt kehrten wir pünktlich zur ersten Vorstellung in die Schauburg ein, wo sich bereits ein ganzes Grüppchen von Inter- essierten befand. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Schau- burg-Chef ging’s dann auch schon zum Tagesgeschäft über. PAT- TON, Franklin J. Shaffners Porträt des umstrittenen amerikani- schen Generals im Zweiten Weltkrieg, sollte die Fangemeinde in die Welt des breitformatigen Kinoerlebnisses einschwören. Als sich der schöne rote Vorhang öffnete und den Blick freigab auf die berühmte Eröffnungssequenz des Films, in welcher George C. Scott vor einer überdimensional großen amerikanischen Flagge stehend seine Soldaten mit einer feurigen Rede auf die bevorste- henden Schlachten vorbereitet, da wurde bereits der Maßstab für die Bildqualität gesetzt. PATTON überzeugte nicht nur durch George C. Scotts brillante Schauspielkunst oder durch Jerry Goldsmiths fulminanten Score, sondern insbesondere auch durch die porentiefe Schärfe des D-150-Verfahrens, in dem der Film aufgenommen wurde. PATTON war einer jener sechs Filme in- nerhalb des Festivals, die mit nagelneuen 70mm-Kopien zum Einsatz kamen. Nun mag man von Kriegsfilmen halten was man will, doch im Falle von PATTON müssen selbst Kritiker ins Schwärmen geraten ob der brillanten Bildqualität. Das Publikum nahm diese Präsentation dankend an und spendierte im Anschluss an die Vorstellung gebührenden Applaus. Film Nummer Zwei führte uns viele Jahrhunderte zurück in der Zeit. Carol Reeds THE AGONY AND THE ECSTASY erzählt die Geschichte des berühmten italienischen Bildhauers Michelangelo, der im Auftrag des Papstes die Decke der sixtinischen Kapelle bemalen musste. Charlton Heston in der Rolle des Künstlers und Rex Harrison als kriegführender Papst agierten vor den 65mm-Todd-AO-Kameras, die kein einziges Detail des prächtig ausgestatteten Films verbar- gen. Alex Norths Musik beeindruckte insbesondere durch seine Dynamik, die natürlich von der sechskanaligen Tonmischung profitierte. Die restaurierte 70mm-Kopie dieses Epos überzeugte. Kein Vergleich zu der erst kürzlich erschienen DVD des Films. Darin waren sich wohl alle Anwesenden einig. Den filmischen Höhepunkt des ersten Festivaltages jedoch hatten wir noch vor uns: HELLO DOLLY! Bevor es losging, ergriff Thomas Hauerslev das Wort und verlas eine Grußbotschaft von Todd-AO- LASER HOTLINE Seite 4 Newsletter 22/05 (Nr. 168) November 2005 Veteran Walter Siegmund (den wir im März in Bradford persön- lich getroffen haben), die sich speziell an das Karlsruher Publi- kum richtete. Dann wurde ein weiteres Mal das Licht im Saal gedimmt und der riesige Vorhang setzte sich in Bewegung, um den Blick auf die ”Südkurve”, wie die Großbildwand der Schau- burg im Fachjargon liebevoll bezeichnet