Die Sängerin Judith Holofernes Wollte Wissen, Wie Es Sich „Da Oben
Die Sängerin Judith Holofernes wollte wissen, wie es sich L E „da oben“ anfühlt – auf Festivals und in Fernsehstudios. G E I P S R E D / Z U E R K T S O / L E K C E M N I W A D Gesellschaft Musik Glücklich, unterm Strich Mit ihrer Band „Wir sind Helden“ eroberte Judith Holofernes die Charts und wurde zu einem idol. Wie überfordert sie war, wusste niemand. Nach zwei Jahren kehrt sie mit einem soloalbum zurück. Wird sie durchhalten? Von Ullrich Fichtner urch den Görlitzer Park von Ber - Die blauen Augen der entschlossenen jun - tig, zumal das einer Frau mit dem künst - lin-kreuzberg, dessen Eingänge gen Frau, die damals auch schon 22 war lernamen Judith Holofernes, in dem Dneuerdings rund um die uhr von und die bei ihren allerersten Auftritten schönheit und Tod immer miteinander Drogendealern besetzt sind, streift verlo - in vergammelten kneipen ihren Traum ringen. ren ein Ritter, die Rüstung aus Wolle, ein besang, ein Popstar zu werden, auf der „immer im roten Bereich“ habe sie sich schaukelndes Filzpferd, groß wie ein ganz großen Bühne, mit der schönen, grö - bewegt, sagt sie, „immer die Angst des Pony, mit Gurten um den Leib geschnürt. ßenwahnsinnigen Zeile: „ich will mich Rennfahrers im Nacken, das steuer zu Musik ist zu hören von irgendwoher, keu - da oben sehn.“ verreißen und an die Wand zu klatschen.“ chende Gitarren und eine Frau, die singt: sie konnte nicht wissen, wie es sich an - sie erzählt von den rasenden Jahren ihres „Gib mir ein leichtes schwert, für meine fühlen würde „da oben“, im Licht, auf Lebens in den Drehpausen, im Mietbus müde Hand, eins, das tanzt wie ein Platz eins der Charts, auf Festivals vor des Filmteams, in ihrer „Hasenwohnung“ schmetterling, tanzt …“ 80 000 zahlenden Zuschauern, wie es sich an der Hasenheide, wo sie arbeitet.
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