NABU-Streuobst- Rundbrief 3/2017

September 2017 Liebe Leserinnen und Leser, interessante, schlechte und gute Nachrichten: Interessant: Franziska Ulm untersuchte in ihrer Bachelorarbeit an der Hochschule Rottenburg die Zusammenhänge zwischen Stammhöhe/unterstem Kronenansatz und Spechthöhlen. Und wie schon vor 15 Jahren bei Untersuchungen der Universität Trier ergab sich: Spechte zimmern ihre Bruthöhlen im Grundsatz nicht in Bäume mit 160 cm Stammhöhe oder gar noch weniger. Die bundesweit verbindliche FLL-Norm für Hochstämme liegt sowieso bei 180 cm. Und Landwirte freuen sich über jede 10 cm höheren Stammansatz. Wer für die Zukunft Spechte und damit Gartenrotschwanz, Wendehals, Siebenschläfer, Fledermäuse und Hornissen in unseren Streuobst- wiesen erleben will, sollte bei Neupflanzungen ganz konsequent auf mindestens 180 cm Stamm- höhe achten und angebliche Hochstamm-Obstbäume mit niedrigerem Kronenansatz zurückgeben – oder bei entsprechenden Kenntnissen selbst auf über 180 cm Stammhöhe entwickeln. Schlecht: Die Streuobsternte in Deutschland wird 2017 die wohl niedrigste seit Jahrzehnten. Spätfröste haben vielfach zum Totalausfall geführt – bei Kirschen wie bei Birnen, Äpfeln, Nüssen und Zwetschgen. Mit rund 250.000 Tonnen Streuobstäpfeln – wenn überhaupt – liegt man unter der Hälfte des Durchschnittswertes, aber wohlgemerkt immer noch über der ebenfalls deutlich geringeren Ernte im Plantagenobstbau. Die Fröste haben auch in Österreich und im nördlichen Balkan zu erheblichen Ausfällen geführt. Die Preise für Apfelsaftkonzentrat ziehen an, am Boden- see lag der Preis für Mostobst zu Beginn der Kampagne bereits bei 17 Euro/dz und wird vielerorts die 20 Euro/dz überschreiten. Leider gibt es übrigens immer wieder Einrichtungen und Medien, die den Eindruck erwecken, „die Apfelernte“ in Deutschland bestünde nur aus der Plantagenernte. Gut: Daß dem nicht so ist, wird das 5. Bundesweite Treffen der Streuobst-Aufpreisvermarkter vom 2.-4. März 2018 im niedersächsischen Lingen auf vielfältige Weise aufzeigen: Ich verspreche, daß sich die innovativen, kreativen, vielfältigen Ideen und neuen Entwicklungen im Rahmen von Vorträgen und Gesprächen am Rande lohnen! Ab Oktober können Sie sich via www.Streuobst.de anmelden und in der Ausgabe 4/2017 des NABU-Streuobst-Rundbriefes wird ein Faltblatt mit Programm beiliegen. Merken Sie sich den Termin schon jetzt vor – ich freue mich schon darauf! NABU-Streuobst-Rundbrief 3/2017 – Seite 2

Inhalt dieser Ausgabe Streuobst international...... Seite 2 Streuobst national...... Seite 7 Streuobst aus den Bundesländern...... Seite 12 Personalia...... Seite 19 Kultur & Gedichte ...... Seite 20 Zu guter letzt...... Seite 21 Neuerscheinungen und Rezensionen...... Seite 21 Termine...... Seite 24 Impressum...... Seite 28 Anmerkungen & Ergänzungen der Schriftleitung sind kursiv gedruckt.

Streuobst international EU-Bio-Verordnung: Streuobst weiter als der Grünen - hätte dies mit hoher Wahr- Teilbetrieb möglich scheinlichkeit bedeutet, daß große Flächen aus der Bio-Bewirtschaftung herausgenommen Die Europäische Kommission hat die lange worden wären. umstrittene Überarbeitung der EU-Bio-Ver- ordnung „geschafft“. Für Streuobstwiesenbe- wirtschafter von besonderer Bedeutung: Die Kroatien und Bosnien-Herzegowina: sogenannte Teilbetriebsausgliederung von Streuobst ist auch weiterhin möglich. Land- Obstbäume und Obstsorten – nicht alles wirtschaftliche Betriebe können also ihre verloren Streuobstflächen auf Bio-Anbau gemäß EU- In Bosnien-Herzegowina wie in großen Tei- VO (oder natürlich zusätzlich nach den Kri- len Ex-Jugoslawiens wurden Tausende hoch- terien der Anbauverbände wie Bioland, De- stämmiger Obstbäume im Zuge des Jugosla- meter, Gäa, Naturland…) umstellen, den wien-Krieges gerodet: Brennholz war rar Rest ihrer Betriebsfläche aber weiterhin kon- und im Winter gab es in einigen der traditio- ventionell bewirtschaften. nellen Obstbauregionen wie um Sarajewo Von den über 14.000 ha Bio-Streuobstflä- kein anderes Heizmaterial mehr. chen Deutschlands sind nach Schätzungen Dr. Walter Frölich entdeckte nun auf zwei des NABU-Bundesfachausschuss Streuobst Routen zwischen Banja Luka nach Sarajewo über 90% derartig ausgegliedert – überwie- noch Zwetschgenbäume überwiegend im gend für die Mostobstproduktion mit Apfel- Halbstammformat, vereinzelt als Hochstäm- saft als Hauptprodukt. me sowie einige Walnussbäume und – ganz Kontakt: Berichterstatter EU-Bio-VO, Martin vereinzelt - einige Apfel- und Birnbäume. Häusling, c/o Die Grünen/EFA im Europäischen Aus dem Vorhandensein vieler Forstbäume Parlament, Büro Brüssel, Rue Wiertz 60, ASP 05 F167, mit einem Alter von über 30 Jahre lässt sich B-1047 Brüssel, 0032/2/284-5820, schließen, daß die Abholzungen in der dorti- [email protected] gen Region überwiegend im Umfeld der be- lagerten städtischen Zentren stattgefunden Das ist eine gute Nachricht für den Bio-Streu- haben. Neupflanzungen am Wegesrand gibt obstanbau in der EU, insbesondere aber in es wenige, von Hochstämmen gar keine. Deutschland. Denn wenn die Teilbetriebsaus- gliederung verboten geworden wäre – und es Im Norden des jungen Staates, knapp über gab starke Stimmen dafür gerade aus dem der bosnisch-kroatischen Grenze und damit Lager der Bio-Anbauverbände und lange auch bereits in Kroatien gelegen, fand sich ein NABU-Streuobst-Rundbrief 3/2017 – Seite 3

Dorf „mit halbierter Bevölkerung trotz Zu- Für Äpfel der Kategorie Spezial liegen die zug nach dem Bosnien-Krieg, noch etwa 150 Preise bei 31 Fr. (konventionell), 33 Fr. (Suis- Seelen, überwiegend alte Leute.“ Dort, in ei- se Garantie) und 39 Fr. (Bio). nem Seitental der oberen Una fanden sich Bei Birnen wurden die Richtpreise bei 21 „pflanzengenetische Ressourcen vom Feins- Fr./100 kg (konventionell), 23 Fr./100 kg ten“: Äpfel, Birnen, Pflaumen, Walnüsse, (Suisse Garantie) und 28 Fr./100 kg (Bio) Edelkastanien, Pfirsiche. Bei den Birnen gibt festgesetzt. es auffallend schlanke Hochstämme mit 3-4 m lichter Stammhöhe, eine soll noch aus der Kontakt: Schweizer Obstverband, Georg Bregy, Zeit Napoleons stammen. Ein 70jähriger Baarerstrasse 88, CH - 6300 Zug, 0041 / (0)728 / 68 Mann, der in jungen Jahren in seinem Obst- 10, [email protected] garten gezielt durch Pfropfung eine Sorten- sammlung angelegt hat, wirkt noch dort und eine junge Bürgermeisterin veranstaltet Saatgut-Tauschbörsen. Die Spätfröste 2017 haben aber nicht nur in Deutschland, son- dern auch in den dortigen Regionen einen Großteil der Obsternte vernichtet, sofern es sich nicht um späte Obstsorten handelt. Die regionalen Obstsorten sind aber zumin- dest teilweise gesichert an der 1975 gegrün- dete Universität von Banja Luka, die seit 2009 über ein Institut für Genetische Res- sourcen verfügt. Kontakte: Universität Banja Luka, Agrarcultural Institute, Dr. Milos Nozinic, 78000 Banja Luka, Bosnia & Hercegovina, [email protected] Dr. Walter Froelich, Marktplatz 10, D-74343 Sachsenheim, 07147 / 271969, 00387 / (0)65 / 729687, [email protected]

Schweiz: Kleine Ernte - kein Rückbehalt Die frostigen Aprilnächte und der Juni-Fall wirken sich auch auf die Schweizer Most- obsternte aus. Da mit einer kleinen Ernte ge- rechnet wird, wird kein Rückbehalt eingezo- gen. Die Richtpreise bleiben unverändert. Der frühzeitige Entscheid soll maßgeblich dazu beitragen, daß die gesamte inländische Österreich: Nationalrat stimmt für An- Mostobsternte verarbeitet wird und keine passung des Pflanzgutgesetzes zusätzlichen Importe getätigt werden müs- Im Mai 2017 erfolgte im Nationalrat eine sen, so der Schweizer Obstverband. Die einstimmige Zustimmung zur Anpassung Mostereien seien darauf angewiesen, daß ih- des Pflanzgutgesetzes mit der Umsetzung nen die Landwirte das Mostobst lieferten. verschiedener EU-Richtlinien zum Pflanz- Die Richtpreise für das Mostobst bleiben im gut. Vergleich zum Vorjahr unverändert. Für ge- Konkret wird beim Inverkehrbringen von wöhnliche Äpfel liegen die Preise bei 24 Pflanzengut nun eine Etikettierung erforder- Fr./100 kg (konventionell), 26 Fr./100 kg lich, weitere Regelungen betreffen u.a. die (Suisse Garantie) und 33 Fr./100 kg (Bio). Registrierung von Sorten, insbesondere Obstpflanzgut. Behörden erhalten neue Vor- gaben bei der Registrierung von Versorgern. NABU-Streuobst-Rundbrief 3/2017 – Seite 4

So sollen Versorger, die kein Pflanzgut mehr schulen Gießhübl und Hohenlehen, haben erzeugen oder die gesetzlichen Vorschriften sich im Verein zusammengeschlossen. nicht mehr erfüllen, aus dem Register ent- Da im Mostviertel die mächtigen Birnbäume fernt werden können. Die Zuständigkeiten eine für die Verarbeitung und den Touris- bei der Registrierung von Sorten werden mus sehr wesentliche Rolle spielen, ist es ne- zwischen dem Bundesamt für Wein- und ben der Neuauspflanzung besonders wichtig, Obstbau sowie dem Bundesamt für Ernäh- die bestehenden Baumriesen zu pflegen und rungssicherheit neu geregelt, ein gemeinsa- bei Gesundheit zu erhalten. mes Sortenverzeichnis ist geplant. Aus diesem Grund hat sich diese Vereini- Nach Angaben von Landwirtschaftsminister gung mit Obmann Hans Hiebl, Haag sowie Andrä Rupprechter wurde bei der Umset- dem Obmann der Arbeitsgruppe Technik zung der drei EU-Richtlinien auf die Siche- Engelbert Wieser aus Randegg, gegründet. rung alter Sorten Rücksicht genommen und Dritter Obmann in diesem Arbeitsverband der Umsetzungsspielraum vollständig ausge- ist Leopold Reikersdorfer sen., Neuhofen/Y. nutzt. Zudem komme es für die Bauern zu vom Verein Neue-Alte-Obstsorten. Ziel war keinen zusätzlichen Kosten durch die Anpas- es ein modernes Arbeitsgerät anzuschaffen, sung. Konsens bestand im Nationalrat dar- welches fortan zum Schnitt der großen Birn- über, daß die gesetzlichen Anpassungen die bäume dienen soll. Im Juli wurde eine Rau- traditionellen alten Sorten schützen sollen. penbühne der Firma CMC, Modell S19E Quelle: „Besseres Obst online“ in: Streuobst-Info der samt Autoanhänger sowie umfassendem Zu- ARGE Streuobst Österreich1/2017: 6-7 behör, wie Akku-Motorsäge, Akku-Hochent- Die Änderungen haben einen relevanten Ein- aster und einer Akkuschere angeschafft (In- fluss auf den Streuobstbau und wurden über 8 vestition ca. 80.000 Euro, Fördermittel aus Jahre in Österreich und der EU diskutiert. Die dem Kulturerhaltungsprojekt der Moststra- ARGE Streuobst hat bei der nationalen Ausge- ße sowie Eigenmittel der Mitglieder). staltung der Richtlinien die Anliegen des Die Hebebühne hat eine max. Arbeitshöhe Streuobstbau vertreten und mit Erfolg Anpas- von 18,7 m, seitliche Arbeitsreichweite von 9 sungen eingemahnt: So können in Österreich m, eine zugelassene Korblast von 200 kg, alte Obstsorten mit geringem Aufwand gelistet einen Schwenkbereich um 360° sowie eine und als Pflanzgut verkauft werden. Im Bereich mögliche ausgleichbare Rampenschräge von Pflanzenschutz bemühte sich die ARGE für 13° bzw. 23%. Die Verwaltung sowie die Ein- eine Anpassung, die die Besonderheiten eines sätze werden über den Maschinenring Er- vielfältigen Streuobstbaues mitberücksichtigt. lauftal koordiniert. Diese Hebebühne ist mit Konkret wurde auf unsere Initiative hin im einem Fahrer zur fachmännischen Bedie- Mai das strenge NÖ Pflanzenschutzverord- nung für diese Zwecke mietbar - auch für nung adaptiert. Offen ist der Ruf nach Reiser- Nichtmitglieder. schnittgärten, in denen gesunde Edelreiser für die Vermehrung in Baumschulen produziert Die Arbeit kann nach Angaben der Beteilig- werden. Ohne Reisesschnittgärten kann das ten damit sicher und fachmännisch erledigt ökonomische Potential vieler alter Obstsorten werden. Das Ziel lautet, in ganz Niederöster- in Österreich nicht gehoben werden. (Bernd reich den Einsatz dieser Arbeitsgeräte mög- Kajtna, ARGE Streuobst Österreich und Arche lich zu machen. Noah). Quelle: Streuobst-Info der ARGE Streuobst 1/2017: 5 Kontakte: Verein Streuobsterhaltung im Mostviertel, Obmann Hans Hiebl, 0043 / (0)664 / 2753516. Niederösterreich innovativ: Streuobst- Engelbert Wieser, Puchberg 12, A-3263 Randegg, ernte mit Hebebühne! 0043 /(0)676 / 6075306, [email protected] Im April 2017 gründete sich der Verein Streuobsterhaltung im Mostviertel, ein Schwesternverein des Obstbauverbandes Mostviertel. 30 bäuerliche Betriebe, darunter auch die beiden landwirtschaftlichen Fach- NABU-Streuobst-Rundbrief 3/2017 – Seite 5

Passend zum Anlass konnte im Zuge des Leader-Projektes bereits eine neue „alte“ Sorte beschrieben werden: Der „Wildalpener Hubertusapfel“ - quasi vom Aussterben be- droht – kommt nur im Naturpark vor und wurde bei der Eröffnung ebenfalls präsen- tiert. Im Natur- und Geopark sind noch einige Aktivitäten in den nächsten Jahren rund um Streuobst geplant – eine eigene Facebooksei- te ist auch bereits erstellt. Das Projekt wird unterstützt mit 101.078,43 Euro von EU (80.862,74 Euro = 80%), Bund (12.129,41 Euro = 12%) und dem Bundesland Steier- mark (8.086,28 Euro = 8%). Quelle: Streuobst-Info der ARGE Streuobst 1/2017: 9 Kontakt: Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen, Oliver Gulas, Markt 35, A-8933 St. Gallen, 0043 / (0)3632 / 7714, www.eisenwurzen.com, [email protected].

Arche Noah Projekt „Zwetschken-Vielfalt auftafeln!“ Spänling, Mehlkriecherl, Pfludern, Pemse, Zibartl, Zwispitz, Rotzwetschke, Punze, Bid- Steiermark: Ausstellung, Gengarten im ling, Rosskriecherl, Spilling, Weinkriecherl, Natur- und Geopark Steirische Haferpflaume, Eierpflaume, Kuchelzwetsch- ke… – all dies sind Bezeichnungen für Halb- Eisenwurzen Wildpflaumen. Für einige gibt es botanische Im Mai 2017 startete das Museum Hoch- Bezeichnungen (z.B. für Kriecherl [Prunus QuellenWasser in Zusammenarbeit mit dem domestica subsp. insititia]), andere Namen Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen sind rein volkstümlich (z.B. die Bummerln) Aktivitäten mit dem Schwerpunkt Streuobst, und entstammen entwicklungsgeschichtlich regionale Äpfel- und Birnensorten sowie Ku- wahrscheinlich aus Kreuzungen einzelner linarik der Naturparkspezialitätenpartner. Arten bzw. Unterarten. Drei Meilensteine beinhaltet das EU-Leader- Die Verwandtschaft der Gruppe der Pflau- Projekt „Streuobst im Natur- und Geopark men ist sehr kompliziert und bis heute nicht Steirische Eisenwurzen“. Bis 26.10.2017 bie- ganz geklärt. Die Schlehe (Prunus spinosa) tet sich für die interessierten Museumsbesu- und die Kirschpflaume (Prunus cerasifera) cher die Möglichkeit, die neue Sonderaus- dürften die Urahnen der heutigen Pflaumen- stellung „Der Apfel fällt nicht weit vom verwandten sein. Die beiden Arten sind vor Stamm“, welche auf die regionalen Obstres- langer Zeit vermutlich in Mittelasien aufein- sourcen hinweist, zu besichtigen. andergetroffen und haben sich gekreuzt. Da- mit wurde der Stammbaum der Kulturpflau- Gleichzeitig wurde im Wildalpener Ortsteil me (Prunus domestica) begründet. Von Mit- Hopfgarten ein Streuobst-Gengarten feier- telasien aus verbreiten sich die Nachkom- lich eröffnet, welcher als Schaugarten für In- men dieser zufälligen Kreuzung in alle Him- teressierte frei zugänglich ist. Der Sortengar- melsrichtungen und begannen sich durch ten ist einzigartig in der Region und beinhal- bäuerliche Nutzung und Selektion zu diffe- tet 60 verschiedene Äpfel- und Birnensorten renzieren. aus der Eisenwurzen. NABU-Streuobst-Rundbrief 3/2017 – Seite 6

Heute wird die Pflaumenverwandtschaft in tematische Sammlung des wertvollen Gen- zwei Gruppen eingeteilt: Die Kultursorten materials. Arche Noah will das ändern und (Edelpflaumen, Zwetschken, Mirabellen, hat begonnen, eine Pflaumensammlung auf- Ringlotten) und die Primitivpflaumen. Die zubauen. Auf einer Wiese im Mostviertel ste- Bezeichnung „Primitiv“ ist im Sinne von hen bereits 30 Sorten und Typen, weitere „ursprünglich“ zu verstehen und nicht als sollen folgen. Um die letzten Bäume noch zu Wertung. Diese Arten besitzen z.T. typische finden, startet Arche Noah 2017 das Mit- Wildobstmerkmale. Das sind z.B. fehlende machprojekt „Zwetschken-Vielfalt auftafeln“. Steinlösigkeit, Ausläuferbildung (Wurzel- Jeder, der von einem Baum dieser Pflaumen- brut), weiche druckempfindliche Früchte. typen weiß, kann diesen den Arche Noah- Andere Merkmale, wie ein hoher Zuckerge- Experten melden, die die Typen untersuchen halt und wenig Bitterstoffe, stellen Primitiv- und für die Erhaltung weiter vermehren. pflaumen eindeutig in die Nähe der Kultur- Als Abschluss des Mitmachprojekts gibt es sorten. am 16.9.2017 eine Fachtagung mit Sorten- Eine ursprüngliche Gruppe der Primitiv- ausstellung „Zwetschke – wild & artenreich“ pflaumen sind die Kriecherl (Prunus dome- (s. Rubrik „Termine“) stica subsp. insititia). Das Zentrum der Krie- Quelle: Streuobst-Info der ARGE Streuobst 1/2017: 10- cherlentwicklung lag in Mitteleuropa. Kern- 11 funde belegen, daß schon frühe neolithische Siedler vor 5.000 Jahren dieses Steinobst ge- Kontakt: Arche Noah, Bernd Kajtna, Obere Straße 40, nossen haben. Kriterien wie zuckerreiche A-3553 Schiltern, [email protected], Früchte und vitale Pflanzen spielten in der www.arche-noah.at/zwetschken-auftafeln/infos, Selektion der Bauern eine Rolle, Haltbarkeit [email protected] im Verkaufsregal und Transportfähigkeit wa- ren ohne Bedeutung. Die Bezeichnung „Kriecherl“ kann darauf hinweisen, daß die Pflanzen Wurzelausläufer bilden, sich „krie- chend“ verbreiten. Ein typisches Kriecherl ist zuckerreich und aromatisch, in Größe und Form variabel, farblich meist bläulich und bereift. Es gibt aber auch gelbe Typen wie der Gelbe Spänling. Gründe für die Formen- vielfalt unter den Primitivpflaumen sind die Bereitschaft der Pflaumenverwandten, sich untereinander zu kreuzen, die gute Keimfä- higkeit der Samen und – der vermutlich ent- scheidende Punkt – diese Kreuzungen sind mit sehr großer Wahrscheinlichkeit brauch- bare, das heißt nutzbare Obstgehölze. Die Primitivpflaumen gehörten früher zu je- dem Haus, sie wuchsen oft im Halbkulturbe- reich – an Wegrändern, Feldrainen, in He- cken. Sie lieferten Früchte, die bei der Arbeit gegessen werden konnten oder für den Win- ter konserviert wurden. Durch den Kulturwandel und die fehlende Haltbarkeit und Transportfähigkeit verloren sie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhun- derts an Bedeutung. Viele Bäume wurden gerodet. Durch die komplizierte Systematik und schwierige Bestimmung der einzelnen Typen erfolgte in Österreich auch keine sys- NABU-Streuobst-Rundbrief 3/2017 – Seite 7

Streuobst national

Neue Rote Liste Biotoptypen: Streuobst- vollständiger Vernichtung bedroht. In bestände noch stärker gefährdet Kombination mit einer als negativ einge- schätzten aktuellen Entwicklung (und Streuobstbestände werden in der im Som- keiner Einstufung als „selten“) ergibt sich mer 2017 erschienenen 3. Roten Liste der ge- eine Gesamteinstufung von 1! = akut von fährdeten Biotoptypen Deutschlands als vollständiger Vernichtung bedroht. stark gefährdet bis „akut von vollständiger Vernichtung bedroht“ (Streuobstäcker) ein- 3. Obstbaumalleen/Einzeln stehende (Hoch- gestuft. Streuobstwiesen sowie Obstbaumal- stamm-)Obstbäume wie die fünf anderen leen/einzeln stehende Obstbäume erhalten Subbiotoptypen bei Einzelbäumen, den Rote-Liste-Status 1-2 (Stark gefährdet Baumreihen oder Baumgruppen wurden bis von Vernichtung bedroht). 2006 ebenfalls der Kategorie 2 = stark ge- fährdet zugeordnet. Für 2017 existiert Diese Zuordnungen setzen sich zusammen eine Einzelzuordnung für die Langfrist- aus folgenden drei Teilkriterien: Nationale betrachtung nur für alle sechs Subbio- Langfrist-Gefährdung, der aktuellen Ent- toptypen gemeinsam – und diese lautet 3 wicklungstendenz und Seltenheit (nur für = gefährdet (das ist unverständlich, denn Biotope mit bundesweit unter 500 ha Flä- demzufolge müsste der Bestand an Alleen, che). Baumreihen und Einzelbäumen in den Bei der Vorgängerfassung von 2006 gab es letzten 10 Jahren zugenommen haben?!). erst zwei dieser drei Teilkriterien. Auf Ebenfalls für alle sechs Subbiotoptypen Wunsch der Bundesländer wurde die aktuel- gemeinsam lautet die Einschätzung der le Entwicklungstendenz als neues drittes Kri- aktuellen Entwicklungstendenz „negativ“. terium ergänzt. Als Gefährdungsursachen werden für alle Vergleiche zwischen 2017 und 2006 sind da- drei o.g. Streuobst-Biotoptypen pauschal an- her laut Bundesamt für Naturschutz zulässig gegeben „Aufgabe der landwirtschaftlichen nur zwischen dem 2017er-Einzelkriterum Nutzung, Einschlag, Kahlschlag, Flurbereini- der „Langfristbetrachtung“ sowie dem Rote- gung in landwirtschaftlich genutzten Gebie- Liste-Status 2006. Ein derartiger Vergleich ten, landwirtschaftliche Nutzungsintensivie- ergibt für die o.g. drei Streuobst-Biotopty- rung, Siedlungsgebiete, Urbanisation, Um- pen: wandlung von Grünland in Acker. 1. Bei Streuobstwiesen als wichtigstem Bio- Fast zwei Drittel (65,1 %) aller Biotoptypen toptyp entspricht die Rote-Liste-Zuord- weisen ein (unterschiedlich hohes) Verlust- nung 2006 (2 = Stark gefährdet) der Zu- risiko auf. Hierbei fallen die relativ hohen ordnung der Langfristbetrachtung 2017. Anteile der höchsten Einstufungen mit In Kombination mit einer als negativ ein- zusammen 21,4 % auf: Kat. 1! (6,0 %), Kat. 1 geschätzten aktuellen Entwicklungsten- (2,4 %) sowie Kat. 1–2 (13,0 %). Bei insge- denz (und keiner Einstufung als „selten“) samt 21,4% der Biotoptypen – und damit ergibt sich die Gesamteinstufung 1-2 = für Obstbaumalleen, Streuobstwiesen und stark gefährdet bis von vollständiger Ver- Streuobstäcker besteht daher laut Bun- nichtung bedroht. desamt für Naturschutz „dringender Handlungsbedarf“. 2. Bei Streuobstäckern lag die Zuordnung 2006 ebenfalls bei 2 = stark gefährdet. Quellenangabe, Bezugsmöglichkeiten s. Ru- 2017 hingegen erfolgt bei der Langfrist- brik „Rezensionen & Neuerscheinungen“. betrachtung die Zuordnung zu 1 = von NABU-Streuobst-Rundbrief 3/2017 – Seite 8

Kontakte: BMUB, Abteilungsleiterin Naturschutz, - bis auch noch die Streuobstwiesen in der Ka- Elsa Nickel, Robert-Schuman-Platz 3, 53175 , tegorie „1“ landen… [email protected] BMEL, Referatsleiter Gartenbau Landschaftsbau, Dr. Wohlgemerkt: Wo Streuobstbestände gerodet Ingo Braune, Rochusstraße 1, 53123 Bonn, 030 / werden, benötigt es mindestens 40 – 60 Jahre, 18529-4173, [email protected] bis wieder naturschutzfachlich hochwertige Bundesamt für Naturschutz, Peter Finck, Konstantin- Bestände entstanden sind. straße 110, 53179 Bonn, [email protected], 0228 / Und en detail: Auf welcher Basis erfolgt die 8491-1520. Einstufung von Streuobstäckern als „akut von Es fragt sich nun: Nachdem die höchste Na- vollständiger Vernichtung bedroht“ – dem zu- turschutz-Instanz in Deutschland für Streu- zustimmen ist, wenn zugleich keine Zuord- obstwiesen, Streuobst-Alleen und ganz beson- nung in das Kriterium „selten“ erfolgt? Dies, ders für Streuobstäcker „dringenden Hand- obwohl nach Schätzungen des NABU-Bundes- lungsbedarf“ diagnostiziert hat: Was macht fachausschuss Streuobst durchaus davon aus- der Bund, was macht das Bundesum- zugehen ist, daß die Fläche der Streuobstäcker weltministerium, was rät das Bundesamt für in Deutschland unterhalb von 500 ha liegt. Naturschutz? Ja, die Länder haben Kompe- Kurz, hier besteht in der Tat dringlicher tenzen im Bereich Naturschutz. Aber der Handlungsbedarf – natürlich auch bei den Bund kann durchaus auch tätig werden. Die Ländern, aber eben auch bei den Bundesbe- letzten Jahrzehnte allerdings war beim BMUB hörden. mit Ausnahme eines größeren For- schungsvorhabens Anfang der 90er Jahre so- wie einem Puzzle aus derselben Zeit ziemliche Rote Liste Obstsorten Funkstille. Das kann und darf nicht allein mit der ebenso jahrzehntealten Konkurrenz mit 543 Apfel- und je 94 Birnen- und Süßkir- dem für Landwirtschaft zuständigen Bundes- schensorten befinden sich auf der Roten Lis- ministerium begründet oder entschuldigt wer- te gefährdeter einheimischer Nutzpflanzen den - würde es offiziell sowieso nicht… Deutschlands – Stand September 2016. Es ist noch reichlich Luft nach oben, auch im Kontakt: BLE - Bundesanstalt für Landwirtschaft und Bereich der Kartierung und Erfassung. Aber Ernährung, Informations- und Koordinationszen- leider ist es dem BMEL ja nicht gelungen, 50 trum für Biologische Vielfalt (IBV), Referent für Jahre nach der letzten Erhebung der Obst- pflanzengenetische Ressourcen, Matthias Ziegler, baumbestände in Deutschland (inkl. Hoch- Deichmanns Aue 29, 53179 Bonn, 0228 / 6845-3517, stämmen) im Jahr 1965 eine Aktualisierung [email protected] zu realisieren geschweige denn Vermarktungs- In der Ausgabe 4/2017 hierzu ausführlicher, konzepte und Unterstützungsmaßnahmen im aber aufgrund des oben stehenden Artikels zur Bereich Vermarktung anzugehen. Und beim Bundesweiten Liste gefährdeter Biotoptypen BMUB fühlt man sich offensichtlich trotz der samt Streuobstwiesen hier in direktem Kon- klaren Aussagen in der Nationalen Biodiversi- text benannt. tätsstrategie zur naturschutzfachlichen Hoch- wertigkeit der Streuobstbestände und zur zu- gleich hohen Priorität der Maßnahmen zum Umfrage: Netze im Obstbau – Gefähr- Schutz und zur Erhaltung dieser Lebensräume dungen für Vögel (noch?) nicht zuständig dafür, eine bundes- weite Erfassung oder irgendwelche sonstigen Der NABU-Bundesverband erhält immer Maßnahmen anzugehen. Die Streuobstbe- wieder Anfragen zu den sogenannten "Vo- stände in Deutschland, mit denen so gerne ge- gelschutznetzen" im Obstbau, die tatsächlich worben wird, es seien (stimmt ja auch) die Obst oder Reben schützen sollen, mal vor größten Europas, werden leider auch zerrieben Vogelfraß, mal vor Hagel oder anderen Ein- in den vorhandenen und nicht vorhandenen flüssen. Ein in Einzelfällen immer wieder be- Zuständigkeiten und Ansprüchen von BMEL obachteter Nebeneffekt kann aber sein, daß und BMUB. Dann wird wieder festgestellt, Vögel sich in den Netzen verheddern und daß dringlicher Handlungsbedarf bestünde… dann verenden. Die Netze werden einerseits großflächig im Weinbau oder Obstbau ein- gesetzt, können aber auch von Privatleuten NABU-Streuobst-Rundbrief 3/2017 – Seite 9 in Gärten verwendet werden. Beim NABU- Auch Apfelbäume bilden unterirdische My- Bundesfachausschuss Streuobst kommen korrhizanetze („Mykorrhiza bedeutet sinn- derartige Meldungen in den 25 Jahren seiner gemäß „Pilzwurzel“) mit Pilzen, die nicht Existenz nur sehr vereinzelt an – aber viel- über dem Boden erscheinen. Bei den Mykor- leicht liegt dies daran, daß die Netze nur in rhizen profitieren im Regelfall sowohl die Plantagen und nicht in Streuobstwiesen ein- Pflanze wie der Pilz: Die Pilzfäden führen gesetzt werden? den Pflanzen Wasser und Nährstoffe zu. Die Die NABU-Bundesgeschäftsstelle sammelt Pflanzen beliefern die Pilze mit Kohlenhy- jedenfalls aktuell alle Informationen über draten, wie zum Beispiel Zucker. konkrete Gefährdungen von Vögeln durch Nach den vielfältigen vorhandenen For- derartige Netze. schungsergebnissen können zumindest be- Wer daher Publikationen egal welcher Art in stimmte Pflanzen (inkl. Obstbäume) rie- Zeitschriften oder Büchern kennt, in denen chen, schmecken, sehen, tasten und sogar dieses Thema behandelt wird oder wer eige- „hören“ – wobei die Sinnesorgane der Pflan- ne Erfahrungen oder Kenntnis von Erfah- zen respektive Bäume völlig anders arbeiten rungen anderer Leute besitzt, möge sich bitte als die menschlichen Sinnesorgane – aber beim NABU melden (s.u.)? Und gibt es evtl. teils viel effektiver als diese. in irgendeiner Art praktische oder publizier- Es gibt noch sehr viel Forschungsbedarf in te Maßnahmen, um Obst vor Vogelfraß zu diesen für manche Menschen auf den ersten schützen? „Blick“ ungewöhnlich anmutenden The- menstellungen. Kontakt: NABU-Bundesgeschäftsstelle, Marius Adrion, Mitarbeiter Vogelschutz und Ornithologie, Quelle: KOECHLIN, Florianne (2017): Wie der Apfel- Charitéstraße 3, 10117 , 030 / 284984-1954, baum mit einer Kohlmeise kommuniziert – Teil 1/2: [email protected] Demeter-Gartenrundbrief 4/2017: 5-9 und Teil 2/2: Demeter-Gartenrundbrief 5/2017: 6-9. Ein außerordentlich interessanter Beitrag, der vertiefend auf die Kommunikation von Pflan- zen auch am Beispiel von Flachs und Hirse, Tomaten… eingeht. Es lohnt sich sehr, ent- sprechende Beiträge und Bücher der Schweize- rin Florianne Koechlin zu lesen: Sie erweitern Apfelbaumkommunikation: Erfolgreiche den Horizont analog zu Peter Wohllebens Pu- Gegenwehr gegen Angriffe blikationen und Büchern über Bäume und de- Werden Apfelbäume von Raupen des Klei- ren „Innenleben“. nen Frostspanners heimgesucht, produziert dieser einen Duftstoffcocktail, den Kohlmei- sen riechen können und so gezielt zu einer reichhaltigen Raupenbeute finden – wäh- rend sie auf den Anblick von angefressenen Blättern nicht reagieren. Wenn der Apfel- baum hingegen von Obstbaumspinnmilben befallen wird, sendet er andere Duftstoffe aus, mit denen er natürliche Feinde der Spinnmilben, nämlich Raubmilben, anlockt. Wissenschaftler konnten bisher rund 2.000 „Duftstoff-Vokabeln“ bei rund 900 Pflan- zenfamilien identifizieren, wobei fünf bis zehn Duftstoffsignale die Basis bei allen Pflanzen bilden. Wobei Bäume neben diesen oberirdischen Signalen auch unterirdisch über ein eigenes „www“ (wood wide web) kommunizieren. NABU-Streuobst-Rundbrief 3/2017 – Seite 10

Durchschnittswert für Apfelplantagen in Zeitgleich hat die Archegruppe von Slow- Deutschland: 32 Pestizidwirkstoffeinsätze food Sachsen einen Antrag für die „Gelbe Sächsische Renette” eingereicht und bereitet In den deutschen Apfelplantagen werden einen weiteren Antrag für den Safranapfel in durchschnittlich 32 Pestizidwirkstoffe pro vor. Zuständig hierfür ist eine bereits 2015 Jahr eingesetzt – zumindest in den Jahren gegründete „Archegruppe“ unter der Lei- 2011 – 2013, darunter durchschnittlich 26 tung von Heike Quendt als „Hutträgerin“, mal Fungizide, fünfmal Insektizide und ein- die sich regelmäßig trifft. mal ein Herbizid. In den Jahren 2001 und 2004 lag die Behandlungshäufigkeit nach Laut Slowfood Deutschland gehen jährlich Angaben der Wissenschaftler Dr. Dietmar weltweit 27.000 Tierrassen und Pflanzensor- Roßberg und Uwe Harzer noch bei ca. 28. ten verloren, das sind 74 pro Tag. Mit der Ar- che des Geschmacks möchte Slow Food die Quelle: ROßBERG, Dietmar, Uwe HARZER (2015): Sorten und Rassen wieder bekannter ma- Erhebungen zur Anwendung von Pflanzenschutzmitteln chen, damit sie nachgefragt, erhalten und im Apfelanbau; Journal für Kulturpflanzen 67 (39/ verkauft werden können. Das internationale 2015: 85-91 Projekt der Slow Food Stiftung fur Biodi- Kontakt: Julius Kühn-Institut, Bundesforschungs- versitat schutzt und fordert traditionelle zentrum für Kulturpflanzen, Institut für Strategien Nutztierrassen, Kulturpflanzen und Lebens- und Folgenabschätzung, Dr. Dietmar Roßberg, mittel, die vom Verschwinden bedroht sind, Stahnsdorfer Damm 81, 14532 Kleinmachnow, und will so zur Rettung unseres kulinarisch- [email protected] kulturellen Erbes beitragen. Laut einer in den 1990er Jahren durchgeführ- Der Luikenapfel war vor 100 Jahren die ten Dissertation von Stefan Rösler stieg der meistverbreitete Sorte in Württemberg und Einsatz von Pestizidwirkstoffen während der geht auf einen Weingärtner namens Luik aus Einführung der „Integrierten Produktion“ in Sulzgrieß bei Esslingen zurück. Heute ist er den Obstplantagen des Bodensees von 20,9 auf auch in den Streuobstwiesen selten gewor- 23,2. Aufgrund der häufigen Nebellage am den. Er zeichnet sich durch eine sehr späte Bodensee werden dort mehr Insektizide (im und lang andauernde Blüte aus und ist des- Wesentlichen Fungizide) eingesetzt als im halb auch für rauere Lagen und Höhenlagen Durchschnitt der Republik – damals 5-8 Ein- mit Spätfrösten geeignet. Der Apfelbaum sätze mehr. Es ist demnach davon auszugehen, kann ein hohes Alter erreichen und gilt als daß Bodensee-Äpfel derzeit durchschnittlich einer der größten in Deutschland. Wegen mit 35 – 40 Pestizidwirkstoff-Einsätzen be- seines starken Wuchses und Größe hat der handelt werden… Baum eine landschaftsprägende Wirkung. Wegen seines einzigartigen Geschmacks be- Hier könnte Ihre Anzeige stehen! sitzt er laut Slowfood einen regionalen Kult- status. Er ist geeignet sowohl als Tafelobst als Nutzen Sie den NABU-Streuobst-Rundbrief auch für die Verwertung in Säften, Apfelmus doch auch einmal für Ihre Annoncen! und Obstbrand und ist laut Slowfood ein Preise für verschiedene Anzeigengrößen wesentlicher Bestandteil der schwäbischen finden Sie auf der Rückseite im Impressum. Mostkulturgeschichte. Slowfood informiert im Rahmen seiner Tä- Luikenapfel in der Arche des Guten Ge- tigkeit für die Arche-Produkte auch darüber, schmacks – Gelbe Sächsische Renette be- wo Edelreiser, Jungbäume, Äpfel und Ver- antrag wertungsprodukte des Luikenapfels erwor- ben werden können. Der 62. Arche-Passagier in Deutschland ist Bereits als Arche-Mitgefährten ausgewählt seit Mai 2017 der württembergische Luiken- von Slowfood bei Äpfeln und Birnen sind apfel, der im 18. Jahrhundert erstmals er- der Lausitzer Nelkenapfel, der Birkenfelder wähnt und 1831 erstmals beschrieben wur- Rotapfel, der Finkenwerder Herbstprinz als de. Weltweit sind es nun 4.400 Arche-Passa- Hochstamm und der Jakob Fischer-Apfel; im giere, die Slowfood in seine „Arche des guten Birnen-Bereich die Champagner Bratbirne, Geschmacks“ aufgenommen hat. NABU-Streuobst-Rundbrief 3/2017 – Seite 11 die Schwarze Birne und das Stuttgarter Stationäre Mostereien Bayern: Geißhirtle. Widdumer Feinbrände & Mosterei, Widdum Kontakte: Slowfood Deutschland, Luisenstr. 45, 10117 7, 87448 Waltenhofen-Martinszell, 08379 / Berlin, 030 / 2000475-0. Teamleitung Sandra Binke, 728746, [email protected], [email protected]; Biodiversität & Arche des Geschmacks, Anne-Kathrin Schwarz, -15, www.widdumer-feinbraende.de [email protected] Gartenbauverein St. Wolfgang, Vereinsheim- Slowfood Convivium Stuttgart, Arche Arbeitsgruppe, Gumpenstätt 1b, 84427 St. Wolfgang, Matthias Braun, Hochstetterstraße 25, 71282 0172/4955476, www.gbv-stw.de Hemmingen, 0176 / 47232542, 0711 / 279-3257 (d), [email protected] Mobile Mosterei Berlin: Slowfood Sachsen, Arche-Arbeitsgruppe, Heike Mathias Stückroth, Tegeler Strasse 31, 13353 Quendt, Dresdner Straße 172 C, 01705 Freital, 01522 / 4825430, [email protected] Berlin, 0157 / 38455576, [email protected] Stationäre Mosterei Brandenburg: Mosterei Sonnwald, Wriezener Straße 76 (auf dem Hof des EDEKA-Markt), 15324 Letschin, 033475 / 57738, petra- [email protected] Stationäre Mosterei Rheinland-Pfalz: Hetzius Obstbrennerei und Saftpresse, Familie Hetzius, Geeser Straße 19, 54568 Gerolstein, 06591-4565, [email protected] Stationäre Mosterei Sachsen: LebensGut Pommritz, Pommritz 1, 02627 Hochkirch, 035939 / 179993, 311 Mostereien auf www.Streuobst.de [email protected], www.lebensgut.de Mobile Mosterei Sachsen-Anhalt: 10 weitere Mostereien wurden auf www.streuobst.de eingetragen. Damit infor- Das Saftmobil, Winfried Fäller, Am miert der NABU-BFA Streuobst derzeit über Aschenhügel 4, 06642 Nebra, 01522 / 218 stationäre und 93 mobile Mostereien aus 7748410, [email protected], 15 Bundesländern, die innerhalb der Bun- www.das-saftmobil.com desländer nach PLZ sortiert sind. Mobile Mostereien Thüringen: Wenn Sie Ihre Mosterei auch in die Liste auf- Rhöner Streuobstbau, Peter Kerner, nehmen lassen möchten, schicken Sie eine Querstraße 8, 98634 Erbenhausen, kurze Mail an die Internetredakteurin des 0151/55558089, peter-alexander.kerner@t- NABU-BFA Streuobst, Susanne Marcus: online.de [email protected]. Mobile Mosterei Wacholderhof, Inh. Andrea Bedingung zur Aufnahme in die Liste ist, Heinlein, Wacholderweg 5, 07422 Bad daß die Kunden den Saft vom eigenen Obst Blankenburg, 036741 / 58753 oder 0163 / pressen lassen und direkt heim nehmen kön- 6359567, [email protected]. nen. Mobile Mosterei Baden-Württemberg: Mosterei Walcher, Marc Walcher, Hausener Str. 30, 74226 Nordheim, 0172 / 9189194, [email protected], www.mobilemosterei.com. NABU-Streuobst-Rundbrief 3/2017 – Seite 12

Obstbaumschnitt beliebteste Seite auf liste mit 8.568 Klicks. Die weiteren Plätze der www.streuobst.de Top Ten (jeweils mit den Klickzahlen) sind: Eingangsseite www.streuobst.de (6.743), Was Die Seite zum Obstbaumschnitt wurde im ist Streuobstbau? (4.714), Brennereienliste ersten Halbjahr 2017 auf www.streuobst.de (2.904), Obstsorten (2.094), Streuobst- mit Abstand am häufigsten angeklickt. Mit Materialversand (1.567), Streuobst-Rund- 33.824 Klicks (im Zeitraum vom 1.1. bis brief (1.348), Streuobstsorten des Jahres 30.6.2017) liegt sie ganz vorne bei den 2017 (1.227). Insgesamt wurden die Seiten Seitenaufrufen, gefolgt von der Mostereien- auf www.streuobst.de im genannten Zeit- liste mit 8.954 Klicks und der Baumschulen- raum 80.744 mal aufgerufen.

Streuobst in den Bundesländern

Baden-Württemberg Jetzt plant die Streuobstmosterei die Aufstel- lung von eigenen Bewirtschaftungsteams, um offensiv die in der Region vorhandenen, bislang nicht genutzten Streuobstbestände für die Mosterei zu erschließen. Schon seit einigen Jahren wurden Streuobstflächen ge- pachtet und selbst bewirtschaftet, zumal im- mer mehr Obstlieferanten nicht mehr in der Not macht erfinderisch: Streuobstmoste- Lage sind, die Streuobstwiesen zu pflegen, rei arbeitet mit Pflege- und Ernteteams aber die im Familienbesitz befindlichen Flä- und zahlt 30 – 35 Euro/dz chen auch nicht abgeben wollen. Daher bie- tet Schäfer allen Obstwiesenbesitzern die Laut Dr. Günther Schäfer von der Stahringer komplette Bewirtschaftung ihrer Obstwiesen Streuobstmosterei am Bodensee gab es eine inklusive Pflege der Bäume und Nachpflan- derart dramatische Situation seit dem Beste- zung an. hen der Mosterei im Jahr 1989 noch nicht: Nach Begehungen eigener Streuobstbestände Schäfer erhofft sich, dadurch zusätzliche re- im Verlauf des späteren Frühjahrs rechnet gionale Streuobstpotentiale zu erschließen Schäfer mit einer Vernichtung von bis zu und langfristig die wertvollen Bestände in 80% des Erntevolumens durch Frost und ihrer Existenz zu sichern - und aktuell einen Abfall der Früchte. Ursprünglich hatte man kleinen Ausgleich zu den miserablen Ernte- am Bodensee gehofft, durch die unterschied- aussichten zu schaffen. lichen Höhenlagen und Blühzeitpunkte mit Die Streuobstmosterei unterbreitet 2017 al- 50% Ernteausfall davonzukommen. len bestehenden und interessierten Lieferan- Für Schäfer als Regionalvermarkter, zu des- ten ein lukratives finanzielles Angebot: Die sen Prinzipien es gehört nur Äpfel und Bir- Mindest-Preise für ungespritztes Streuobst nen aus der Bodenseeregion zu verarbeiten, werden auf 30 Euro/dz und für bio-zertifi- ist diese Situation existenzbedrohend. Zumal ziertes Streuobst von 20 auf 35 Euro/dz er- nach zwei schwachen Obstjahren zu Beginn höht. Parallel werden auch die Preise für die der neuen Erntesaison alle Reserven aufge- Produkte aus der Streuobstmosterei ab braucht sein werden. Die relativ kleine Kelte- 1.7.2017 um 15 % erhöht. rei kann und will jedoch nicht wie andere Kontakt: Streuobstkelterei Stahringen, Dr. Günther obstverarbeitende Betriebe Äpfel national Schäfer, 78315 Radolfzell-Stahringen, 07738 / 1729, oder sogar international zukaufen. 0171 / 1182182, [email protected] NABU-Streuobst-Rundbrief 3/2017 – Seite 13

Albvorland: Wiedehopf wieder Brutvogel Der Brutplatz liegt inmitten einer Streuobst- Hochstamm-Apfelbaum als Brutplatz wiese mit „klassisch“ gemischter Struktur von Obstbaumarten, unterschiedlichen Al- Sensation im Albvorland: Erstmals nach tersklassen, unterschiedlich intensiv genutz- Jahrzehnten konnte wieder ein Wiedehopf ten Wiesenstücken, einer kleinen Schafherde als Brutvogel nachgewiesen werden (abgese- und insgesamt naturverträglicher Nutzung. hen von einer Brut 2011 in Dettingen). Der Brutort: Eine Höhle in einem Hochstamm- In Baden-Württemberg brütete der Wie- Apfelbaum in den ausgedehnten Streuobst- dehopf im letzten Vierteljahrhundert regel- wiesen rund um Neuffen. Damit brütete das mäßig nur im Südbadischen insbesondere Wiedehopf-Pärchen inmitten des EU-Vo- im Raum Kaiserstuhl – im Raum um Neuf- gelschutzgebietes, das als einziges in Europa fen-Beuren war er trotz großflächiger Streu- aufgrund seiner für Streuobst charakteristi- obstbestände in den 1970er Jahren als Brut- schen Vogelarten als Vogelschutzgebiete aus- vogel verschwunden. gewiesen wurde. Nachgewiesen wurden drei Kontakt: NABU Neuffen-Beuren, Vorsitzender erfolgreich aufgezogene Jungvögel. Helmut Reichenecker, Friedrich-Silcher-Straße 37, 72639 Neuffen, [email protected], 07025 / 4899.

Streuobst mit Tradition – und wieder mit Zukunft - Auf und Ab in der FÖG Die 1989 gegründete Fördergemeinschaft re- gionaler Streuobstbau Bergstraße-Oden- wald-Kraichgau gehört zu den ältesten Streuobst-Aufpreis-Initiativen in Deutsch- Der Wiedehopf ist wieder Brutvogel im Albvorland land. Die letzten Jahre allerdings drohte gar die Auflösung, da viele Aktive viele Jahre ak- Bereits 2015 hatte es rund um Neuffen Akti- tiv waren und ausscheiden wollten. vitäten zur Ansiedlung des Wiedehopfes wie das Anbringen von rund 80 Wiedehopf- und Zuvor gab es einen über einjährigen Prozess 130 weiteren Vogel-Nisthilfen gegeben – ge- in der Projektgruppe „Zukunft der FÖG“. In meinsam vom Biosphärengebiet Schwäbi- ihr hatten Mitglieder und externe Experten sche Alb und vom NABU Neuffen-Beuren, ausgelotet, welche Möglichkeiten die FÖG alle digital erfasst. 2016 gab es bereits erste hat, sich zukünftig aufzustellen. Den Prozess Brutzeitbeobachtungen, des Wiedehopfes, begleitete das Institut für Ländliche Struk- aber noch keinen Brutnachweis – der nun turforschung (IfLS) in Frankfurt im Rahmen 2017 NABU-Experten gelang. des europäischen Forschungsprojektes PE- GASUS. Die im regem Austausch entwickel- ten Szenarien und Strategien präsentierte das Vorstandsteam in drei Regiotreffen den Mitgliedern und Interessierten – schlussend- lich auch zur Freude der Kelterei Falter in Heddesheim mit Erfolg. Die FÖG ist zugleich ein biozertifizierter Be- trieb, der jedes Jahr zig Tonnen von Bio- Streuobst-Äpfeln an die Kelterei Falter lie- fert. Der Verein unterstützt die Obstbauern und Obstbäuerinnen organisatorisch bei der Betreuung ihrer Grundstücke im Sinn des Ökolandbaus. Partner ist die Kelterei Falter in Heddesbach im Odenwald. In der Höhle im alten Hochstamm-Apfelbaum brütet der Wiedehopf Die aktuellen Zahlen der FÖG zeigen folgen- des Bild: Die Mitgliederzahl pendelt um die NABU-Streuobst-Rundbrief 3/2017 – Seite 14

80 im Jahr 2016 – Ende 2016 hatte die FÖG Bissingen/Teck: Über 15.000 Streuobst- 45 Obsterzeuger/innen, 34 Fördermitglie- Bäume kartiert – 3,21 m Stammumfang dern und drei Ehrenmitglieder. Der Bio-Be- trieb hatte im Jahr 2016 ca. 102 Hektar Flä- Einer wahren Fleißarbeit hat sich Rolf Braun che (Vorjahr 132) mit ca. 4.530 (5.330) von der NABU-Gruppe Kirchheim/Teck und Bäumen bewirtschaftet. Darunter waren ca. Lenninger Tal verschrieben: Er hat alle 3.720 (Vorjahr 4.330) Apfelbäume in Hessen Bäume der Streuobstwiesen um Bissingen an und Baden-Württemberg unter Vertrag. Die der Teck genau kartiert. Das sind insgesamt bei der FÖG zertifizierten Flächen umfassen 15 .240 und damit mehr als bei seiner letzten 59,8 Hektar. Erfassung 1987, als es noch 13.600 waren. Das Gründungsmitglied Gerhard Röhner Der bereits 1987 mächtigste Baum war ein verabschiedete die langjährigen Aktiven mit damals auf 100 – 130 Jahre geschätzter Birn- Dank und Apfelpräsent: Christoph Schnetter baum mit 3,10m Stammumfang – inzwi- arbeitete acht Jahre als Vorsitzender, schen steht der Baum noch und hat 3,21 m Marianne Waldmann-Mehnert vier Jahre als Stammumfang sowie einige Spechthöhlen. Stellvertreterin, Dagmar Brede war acht Kontakt: NABU Kirchheim/Teck, Vorsitzender Holger Jahre Kassenwartin und Christiane Dürr Scherzinger, Austr.18, 73252 Lenningen, 07026 / 4039, zehn Jahre Schriftführerin. Fast zwanzig [email protected], Jahre hatte Beate Friedetzki ehrenamtlich die www. NABU-Kirchheim-Teck.de Geschäftsführung inne gehabt, sich vier Jahre als Vorsitzende und zehn Jahre als Beisitzerin engagiert. Im Amt verbleiben der Bayern neue Vorsitzende Uwe Schilling und die Beisitzer: Hilmar Grzesiak und Günther Herbold. Kontakte: FÖG, Vorsitzender Uwe Schilling, Roter Weg 19, 74934 Reichartshausen, 06262 / 4614, [email protected]. Stv. Vorsitzender Christian Molitor, Bahnhofstraße Gold und Silber für Brombachseer 23/1, 69502 Hemsbach, 06201 / 4884812, [email protected] Erneut ausgezeichnet wurden Brombachseer Geschäftsführerin Brigitta Schilk, Wilhelmstraße 5, Regionalspezialitäten auf der „9th Interna- 69509 Mörlenbach-Bonsweiher, 06209 / 7979780, tional Cider Fair – World of Cider“ in [email protected], Frankfurt/Main: Hatte es 2016 zwei Gold- www.Foeg-streuobstwiesen.de medaillen gegeben, gab es 2017 eine goldene Kelterei Falter, Gitta Falter, Harfenburgweg 17, 69434 und zwei silberne Auszeichnungen: Heddesbach, [email protected], 06272 / 9212- 0 Die „Kalber Quitte“ erhielt den „Pomme IfLS, c/o Johann Wolfgang Goethe-Universität d'Or“ in der Kategorie der Manufaktur-Wei- Frankfurt, Kurfürstenstraße 49, 60486 Frankfurt am ne – hergestellt wird der Aperitif, auch idea- Main, 069 / 97266830, [email protected] ler Begleiter eines Menüs, von der Mosterei im Besitz des Obst- und Gartenbauvereins Kalbensteinberg und Umgebung. Für den „Echt Brombachseer Boskoop“ sowie für den „Brombachseer KirschRosé“ wurde je- weils ein „Pomme d'Argent“ vergeben. 2017 hatten rund 90 Erzeuger von Apfel- Produkten aus 15 Nationen von drei Konti- nenten ihre Regionalspezialitäten vorgestellt. Aus den 480 eingereichten Produkten wur- den 240 für eine Jury-Bewertung auserwählt. Davon wurden im Rahmen einer Blindver- kostung 84 Produkte aus 9 Nationen für eine Preisverleihung in fünf unterschiedlichen NABU-Streuobst-Rundbrief 3/2017 – Seite 15

Kategorien auserkoren. Die Preise werden troffenheit nicht beschweren. Hier aber geht es von der „Apfel-Compagnie“ verliehen, die es einerseits um körbe- oder säckeweisen Klau, sich zur Aufgabe gemacht hat, die Apfel- also relevante Mengen. Und andererseits geht weinkultur zu beleben und die Grundlagen es um Unrechtbewusstsein und Aggressivität für die Apfelsortenvielfalt in das öffentliche von Menschen, die keinen Respekt vor frem- Bewusstsein zu rücken. den Eigentum und den Eigentümern selbst haben. Kontakte: Echt Brombachseer, Dieter Popp, Vogel- herdweg 1, 91729 Haundorf, 09837 / 975708, [email protected] Obst- und Gartenbauverein Kalbensteinberg und „Doppelkurs“ wegen großer Nachfrage: Aus- Umgebung, Jürgen Wiesinger, Kalbensteinberg 122, bildung zum „Zertifizierten Land- 91720 Absberg, 09837 / 230, 0179 / 7959672, schaftsobstbauer“ [email protected], www.brennerei-kalbensteinberg.de Weiterhin große Nachfrage: 2017/2018 bietet der Landschaftspflegeverband Main-Kinzig- Kreis parallel zwei Kurse („13. Staffel“ und Hessen „14. Staffel“) zur Ausbildung als Zertifizier- Obstdiebe immer dreister te/r Landschaftsobstbauer/in mit Schwer- punkt Streuobst an. Im Rahmen dieser Aus- Insbesondere aus den Ballungsräumen der bildung gibt es sieben Module an zehn Un- Republik, im speziellen Fall aus dem Umfeld terrichtstagen mit anschließender Praxisprü- aus Wiesbaden, werden wiederholt und zu- fung. Naturschutzaspekte wie die Pflege nehmend Fälle dreisten Obstdiebstahls weit ohne chemische Hilfsmittel gehören zur jenseits des ja ebenfalls verbotenen Ausbildung genauso wie ein „Gespür“ für „Mundraubs“ gemeldet. die Bäume. Beide Kurse beginnen im In Hessen haben sich inzwischen sogar so- Dezember 2017 und enden mit Prüfungen wohl der Hessische Bauernverband wie der im November 2018. Voraussetzung für den Hessische Landesverband für Erwerbsobst- Erhalt des Zertifikats ist die Teilnahme an al- bau an die Öffentlichkeit gewandt. Obst- len Modulen (Details s. Rubrik Termine). bauern berichten von zunehmender Aggres- Kontakt: Landschaftspflegeverband Main-Kinzig- sivität der Diebe, die teilweise offensichtlich Kreis, Georg-Hartmann-Straße 5-7, 63637 Jossgrund, ohne jedes Unrechtbewusstsein sind und bei 06059/906 688, [email protected]; www.lpv-mkk.de . ihrem Diebstahl im Einzelfall neben dem Diebstahl auch noch abgerissene Äste hin- terlassen. Die Obstbauern klagen über Be- Nordrhein-Westfalen schimpfungen, angedrohter Prügel und so- gar handfesten Rangeleien und auch zuneh- mend über relevante finanzielle Schäden, da der Diebstahl immer wieder professionelle Züge annehme. Kirschbauern in Ockstadt hätten 2017 rund 30 Anzeigen erstattet und schlussendlich so- gar einen Privatdetektiv eingeschaltet. Walnuss–Manufaktur – eine ganz be- Quelle: PERSKE, Jörn (2017): Früchte vom Baum am sondere, kreative 300ste „Mosterei“ Wegrand: Obstbauern klagen über Diebe; Bestandteil der Streuobstwiesen sind auch Eine Erscheinung, die leider deutlich zu- Walnussbäume. Der NABU-Bundesfachaus- nimmt. Dem Schriftleiter ist bewusst, daß er schuss Streuobst hat daher auf seiner bun- sich auf dünnem Eis bewegt, wenn er zugibt, desweiten Mostereienliste auch eine Wal- im Einzelfall auch mal bei einer unbekannten nuss-Manufaktur aufgenommen (s. Vorwort Sorte einen – wohlgemerkt einzelnen – Apfel des NABU-Streuobstrundbriefes 2/2017). oder eine einzelne Birne ohne Nachfragen des Bereits seit ihrem Umzug 2001 nach Asche- Besitzers in der Streuobstwiese zwecks Verzehr berg/Westfalen beschäftigen sich die Eheleu- vom Baum zu nehmen – und in einem sol- te Carmen und Michael Irmen intensiv mit chen Fall würde ich mich auch bei eigener Be- der Walnuss – begünstigt durch ein Dutzend NABU-Streuobst-Rundbrief 3/2017 – Seite 16

Walnuss-Bäume, das sich ergänzend zum di- go verarbeitet werden – gerne in Anwesen- rekt beim Haus gepflanzten Haus-Walnuss- heit der Kunden. Die Eheleute Irmen sind Baum in der Nähe befand. Es kam die erste mit ihrer Ölpresse auf Nachfrage auch mobil manuelle Ölpresse ins Haus. Carmen Irmen unterwegs - für Hoffeste, Öl-Seminare… ist von der NUA zertifizierte und von der NABU-Naturschutzstation Münsterland ausgebildete Naturgenussführerin und ihr Spezialgebiet wurde die Walnuss. Das Interesse und die Nachfrage nach Öl aus den eigenen heimischen Walnüssen veran- lasste das Ehepaar Irmen, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen und sich eine pro- fessionelle Öl-Schneckenpresse anzuschaf- fen. Seit Januar 2016 sind sie mit ihrer Öl- mühle mobil unterwegs, um in Seminaren für heimische Walnuss-Baum-Besitzer deren Walnuss-Geldbörse von der Walnuss-Manufaktur Walnuss-Kerne in eigenes Walnuss-Öl zu verwandeln. Im August 2016 konnte die Ma- Es gibt Seminare und Events rund um die nufaktur dann in eigenen Räumlichkeiten in Walnuss: Wer nicht alleine seine Nüsse Davensberg ihre Lohn-Öl-Müllerei aufneh- knacken möchte, kann dies in geselliger men. Runde mit 3kg Nüssen tun: die Nussknacker Das Hauptaugenmerk der Walnuss Manu- aus der Manufaktur-Sammlung ausprobie- faktur liegt in der Dienstleistung für die hei- ren, dabei einige Walnuss-Kostproben der mischen Walnuss-Kernen (gerne auch Ha- Manufaktur genießen und zum Seminar- selnüsse!) Die Walnuss-Baum Besitzer kom- ende sein frisch gepresstes Walnuss-Öl mit- men inzwischen aus dem ganzen Münster- nehmen (24 Euro/Person). Im Angebot sind land sowie aus dem angrenzenden Ruhr- auch Kreativ-Seminare, bei denen die Teil- gebiet. Besonders gefreut hat sich das Ehe- nehmer lernen, Nützliches wie „Walnuss- paar Irmen über ein Paar aus Belgien, für Geldbörsen“ herzustellen oder Dekoratives deren Hochzeit sie die mitgebrachten Wal- wie Kränze oder Ohrringe aus Walnuss- nuss-Kerne zu Walnuss-Öl als Give-Away- Schalen zu erarbeiten, Walnuss-Genuss-Se- Present pressten. minare, in denen die Vielfalt der Verwer- tungsmöglichkeiten aufgezeigt wird bis hin zu Walnuss-Presskuchen, Verwertung in der kalten Küche und Verwendung des Tresters für süßes Gebäck oder Pesto. Im Johanni-Se- minar nach dem Motto „black is beautiful“ gibt's schwarze Nüsse und Nusslikör und In- fos dazu, wie die noch grüne Frucht in ihrer Schale am Baum in Delikatessen verwandelt kann (24 Euro/Person). Es gibt die Davensberger Walnuss-Genuss- Route: Per Rad zu Johanni oder zur Wal- Öl aus der Manufaktur nuss-Ernte kann man diese „erfahren“ und zur Stärkung das Walnuss-3-Gänge Menü im An festgelegten Terminen kann man nach te- Kamin-Saal eines kleinen Rittergutes genie- lefonischer Absprache schon ein kg reine ßen (34,50 Euro/Person). Kerne für 15 Euro zu eigenem Walnuss-Öl Es gibt Kinderbetreuung in der Zeit der Wal- pressen lassen (das 2.-5. kg zu 12 Euro und nuss-Ernte: Als Tagesmutter & Waldpädago- ab dem 6. kg 10 Euro). Einen individuell zu gin stellt Carmen Irmen die Walnuss spiele- vereinbarenden Termin bietet die Manufak- risch vor, derweil die Kinder im Rollenspiel tur ab 3kg Walnuss-Kerne an, die für 39 zu Eichhörnchen werden, Nüsse sammeln Euro zu Walnuss-Trester & Walnuss-Öl-to- und verstecken, Winterschlaf halten und so NABU-Streuobst-Rundbrief 3/2017 – Seite 17 die Wechselbeziehungen in der Natur erler- Sicherheit der Anlage, die Größe der Räum- nen (1,5-2h für 70 Euro/Kind). lichkeiten für Anlieferung, Verwertung und Und es gibt den Verkauf in der Manufaktur: Abfüllung standen im Vordergrund der Walnuss-Geldbörse ab 25 Euro, Walnuss- Überprüfung. Ohrringe ab 10 Euro, Öl-Nachtlichter für 5 Die Abfüllung des Saftes erfolgt in Bag-in- Euro, Rollblitz für 89 Euro, Ölflaschen ab Box und derzeit noch als Klarsaft, wobei die 1,70 Euro… 2017 allerdings mag es mit dem Umstellung auf naturtrüben Saft diskutiert einen oder anderen Angebot knapp werden: wird. Insgesamt investiert der OGV dieses Die Spätfröste haben auch bei den Walnüs- Jahr 10.000 - 15.000 Euro in die Runder- sen im Münsterland „zugeschlagen“. neuerung – mit 30% Zuschuss durch das Umweltministerium: Eine neue, bessere und Kontakt: Walnuss-Manfaktur Irmen, Carmen & Michael Irmen, Byinkstr.27, 59387 Ascheberg- damit sicherere Elektrik, eine neue Pasteuri- Davensberg, 02593 / 951711, 0171 / 3860266, sierungsanlage mit einer Kapazität von 500 [email protected], m.irmen@walnuss- Litern je Stunde, wobei das Limit derzeit im manufatur.de, www.walnuss-manufaktur.de Gesamtablauf bei ca. 600 -650 Liter je Tag liegt: Der Saft bleibt derzeit noch über Nacht Dieser vergleichsweise ausführliche Beitrag stehen. Auch diese Kapazität soll perspekti- schließt an die Ankündigung im Vorwort des visch zumindest verdoppelt werden. letzten NABU-Streuobstrundbriefes an: Kontakt: OGV Höchen, Vorsitzender Thomas Hares, Wer innovativ und kreativ ist, ist oft auch sehr Saarpfalzstraße 124, 66450 Bexbach-Höchen, 0176 / erfolgreich – auch und sogar gerade mit Streu- 62890120, [email protected] obst.

Dies zeigen die zahlreichen Beispiel wie das Pomarium Anglicum Obstmuseum Ehepaar Irmen im Münsterland mit ihrer Walnuss-Manufaktur, der Gastronom und Obstmuseum Kulturgeschichte des Apfels in Themengärten kreative Pfiffikus Jürgen Krenzer aus der Die „wilden“ Vorfahren aus Mittelasien Rhön, die Gräfin von Arnim in Brandenburg Sortenerhaltungsgarten Vergessene Sorten zwischen Nord-und Ostsee mit ihren Apfelprodukten, Jörg Geiger im Vor- Raritäten aus uralter Zeit (Spaliere) land der Schwäbischen Alb als „König der Veredlungstechniken und Baumpflege moussierenden Getränke“, Georg Schenk und Ferienhof im Alten Apfelgarten in Ostseenähe Ferienhaus Borsdorfer Renette Hans Mäser mit ihren Edeldestillerien in Apartment Goldparmäne Sachsen und in der Kurpfalz, Dieter Popp als Initiator der Streuobst-Kirschenvermarktung der Brombachseer in Bayern oder die Kelterei Pomarium Anglicum Obstmuseum Winderattfeld, 24966 Sörup, 04635-2745 van Nahmen mit ihren sortenreinen Säften www.pomarium-anglicum.de, [email protected] u.a. fürs Bundespräsidialamt aus dem Kreis Wesel kurz vor der niederländischen Grenze… und es gibt noch viele weitere, die sich anhand dieser unvollständigen Liste nicht zurückge- Sachsen setzt fühlen mögen. Also: Wer eine gute Idee : NABU- Streuobstwiese mit 150 hat, soll es auch wagen, denn wer dann neben Hochstämmen und 80 Apfelsorten der guten Idee gute Qualität liefert, wird meistens belohnt. Streuobst lohnt sich! Im Frühjahr 2016 hat der NABU Regional- verband Erzgebirge auf einer 1,8 ha großen Fläche in Chemnitz-Hilbersdorf am östli- Saarland chen Stadtrand eine neue Streuobstwiese mit 150 hochstämmigen Apfelbäumen angelegt, Höchener Apfelsaftanlage runderneuert wobei 80 verschiedene Apfelsorten von drei Die Kelterei des Obst- und Gartenbauvereins Baumschulen gepflanzt wurden. Die Fläche Bexbach-Höchen wurde 2017 unter dem wurde von der Stadt Chemnitz gepachtet. neuen Vorsitzenden Thomas Hares einer Vorher musste ein bereits festgesetzter Be- gründlichen Überprüfung und Runderneue- bauungsplan zur Erweiterung einer Klein- rung unterzogen: Die Pasteurisieranlage, die gartenanlage aufgehoben werden, da dafür kein Bedarf mehr bestand. NABU-Streuobst-Rundbrief 3/2017 – Seite 18

Die Apfelbäume wurden von drei Baum- und in der Stadt Chemnitz, wobei die Arbei- schulen (Hermann Cordes aus Holm, Alex- ten die Obstbaumpflanzung, den Baum- ander Klein/Halsbrücke, OT Hetzdorf und schnitt, die Wiesenpflege und die Obsternte Schwartz/Löbau) bezogen, wobei maximal zur Herstellung von Apfel- und Birnensaft zwei Bäume pro Sorte gepflanzt wurden. beinhalten. Ziel ist ein möglichst große Vielfalt an regio- Gegenwärtig werden vom NABU elf Streu- naltypischen Sorten wie Champagner Renet- obstwiesen auf einer Gesamtfläche von 10 ha te, Edler von Leipzig, Gelbe Sächsische Re- betreut, wobei er Eigentümer von 2 Flächen nette, Königlicher Kurzstiel, Burgstädter Re- ist und 9 Flächen von Privateigentümern nette und Weißer Astrachan zu pflanzen, um und Städten und Gemeinden gepachtet wur- diese als Genreserve unter dem Motto „Apfel den. 2000“ zu erhalten. Außerdem hat die Streu- Der NABU beteiligt sich auch dieses Jahr obstwiese im Zusammenhang mit den an- wieder an den Naturmärkten am Taurastein grenzenden Kleingartenanlagen und Wald- in Burgstädt (10.9.), am Erntefest im Botani- flächen bereits jetzt einen beachtlichen na- schen Garten Chemnitz (16., 17.9.) sowie turschutzfachlichen Wert. am Naturmarkt im Wasserschloss Klaffen- Die Sortenauswahl erfolgte in Abstimmung bach (1.10.). Es werden Apfel- und Birnen- mit Manfred Schrambke (Chemnitz) vom sorten von den Streuobstwiesen und frisch Pomologen-Verein. Die Idee dafür hatte Rei- gepresster Saft angeboten sowie Hinweise ner Amme (BUND Chemnitz), der sich für zur Streuobstwiesenanlage und –pflege gege- das Projekt in der Stadtverwaltung Chem- ben. nitz einsetzte. Umgesetzt wurde es vom Kontakte: NABU-Regionalverband Erzgebirge, NABU, der die erforderlichen Genehmigun- Sandstraße 114, 09117 Chemnitz, 0371 / 3364850, gen von der Stadt Chemnitz einholte, einen [email protected] langfristigen Pachtvertrag bis 2035 abge- BUND Chemnitz, Reiner Amme, Straße der Nationen schlossen hat und eine Förderung bei der 122, 09111 Chemnitz, 0371 / 301477, Sächsischen Landesstiftung Natur und Um- [email protected] welt beantragte. Stadt Chemnitz, Grünflächenamt, Herr Streich, Nachdem der Zuwendungsbescheid im März Annaberger Straße 89, 09106 Chemnitz, 0371 / 2016 eingegangen war, wurde das Projekt ge- 4886730, [email protected] Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt, Tatjana startet und bis April die Bäume gepflanzt. Röther, Riesaer Straße 7, 01129 Dresden, 0351 / Voraussetzung für die Anlage der Streuobst- 81416761, [email protected] wiese war die Umwandlung der seit Jahren ungenutzten Sukzessionsfläche in eine Grünlandfläche. Hier könnte Ihre Anzeige stehen! Nachdem erfreulicherweise alle Bäume an- Nutzen Sie den NABU-Streuobst-Rundbrief gewachsen sind und zum Tag des Baumes doch auch einmal für Ihre Annoncen! am 25.4.2017 von der Chemnitzer Fraktion Preise für verschiedene Anzeigengrößen Bündnis 90/Die Grünen drei weitere Apfel- finden Sie auf der Rückseite im Impressum. bäume (2 Sorten) gepflanzt wurden, befin- den sich 153 Apfelbäume von 82 Sorten auf der Fläche. Die Pflege der Streuobstwiese wird in den ersten drei Jahren ebenfalls über die Sächs. Landesstiftung Natur und Umwelt gefördert. Eine Erweiterung der Fläche um 1 ha ist be- reits mit der Stadt Chemnitz abgesprochen, so daß weitere 80 Bäume von etwa 40 Sorten gepflanzt werden können. Der NABU-Regionalverband Erzgebirge be- treut bereits seit 1997 Streuobstwiesen in den Landkreisen Mittelsachsen, Zwickau NABU-Streuobst-Rundbrief 3/2017 – Seite 19

Schleswig-Holstein Ökonomierat Rudolf Goethe von Reinhard Mertens gab dazu 1891 ein Dörrbüchlein für Haushalt und Kleinbetrieb heraus, das bis 1917 in 12 Auflagen erschien. Eine eigene Feuerung besitzt dieses „Dörrchen“ nicht. Vielmehr wird es wie ein Kochtopf auf die mit den Ringen zugelegte geschlossene Platte des Küchenherdes oder eines Ofens gestellt, Geisenheimer Herddörre von 1887 im so daß die daraus entströmende Wärme auf- Pomaricum Anglicum gefangen und durch die mit Obst oder Ge- müse befüllte Dörre senkrecht in die Höhe Das Obstmuseum Pomarium Anglicum ist geführt wird. Die Bedienung kann, so der um eine Attraktion reicher: Eine bis 2016 für Autor, auch während des Kochens erfolgen. Zwetschgen benutzte Herddörre, die 1887 Und „die auf der Herddörre gewonnenen Er- konstruiert wurde. Mit dem Dörrapparat zeugnisse dörren schnell und gleichmäßig, wurde Obst und Gemüse getrocknet und so werden schön und bewahren ihren reinen haltbar gemacht. Geschmack.“ Seit 2014 Jahren gibt es neben den mehr als 700 alten Obstsorten und den Themengär- ten auch eine kleine Ausstellung von alten Werkzeugen und Geräten, die im Obstbau und seiner Verwertung benutzt wurden. Vie- le der Exponate sind Dauerleihgaben von Willi Hennebrüder vom BUND Lemgo. Kontakt: Obstmuseum Pomarium Anglicum, Waldweg 2, Ortssteil Winderatt, 24966 Sörup- Winderatt, [email protected], 04635 / Willi Hennebrüder vom BUND Lemgo (rechts) und 2745. Meinolf Hammerschmidt mit der Geisenheimer Herd- dörre

Hier könnte Ihre Anzeige stehen! Nutzen Sie den NABU-Streuobst-Rundbrief doch auch einmal für Ihre Annoncen! Preise für verschiedene Anzeigengrößen finden Sie auf der Rückseite im Impressum.

Personalia

FÖG Bergstraße-Odenwald-Kraichgau: Pfaff (Schriftführerin) sowie als Beisitzer Uwe Schilling neuer Vorsitzender – neuer Christoph Schnetter, Hilmar Grzesiak, Vorstand Günter Herbold und Gerhard Röhner. Geschäftsführerin ist Brigitta Schilk. Die traditionsreiche Fördergemeinschaft re- gionaler Streuobstbau Bergstraße-Oden- Kontakte: FÖG, Vorsitzender Uwe Schilling, Roter wald-Kraichgau hat einen neuen Vorstand: Weg 19, 74934 Reichartshausen, 06262 / 4614, Gewählt wurde als Vorsitzender Uwe [email protected]. Schilling, Christian Molitor (stv. Vorsitzen- Stv. Vorsitzender Christian Molitor, Bahnhofstraße der), Birgit Arp (Kassenwartin), Victoria 23/1, 69502 Hemsbach, 06201 / 4884812, [email protected] NABU-Streuobst-Rundbrief 3/2017 – Seite 20

Geschäftsführerin Brigitta Schilk, Wilhelmstr. 5, Schüller bringt umfangreiche Erfahrungen 69509 Mörlenbach-Bonsweiher, 06209 / 7979780, aus ihrer bisherigen Tätigkeit an der Abtei- [email protected] lung für Wein- und Obstbau der Universität Arche Noah Österreich: Elisabeth für Bodenkultur in Wien mit. Dort war sie Schüller neue Leiterin des Obstbereiches im Bereich nachhaltiger Obstbau und alte Obstsorten tätig, u.a. in Projekten zur Inven- Elisabeth Schüller wird ab September 2017 tarisierung von Kirschsorten im Burgenland neue Leiterin für den Obstbereich bei der (Region Leithaberger Edelkirschen), Oberös- Arche Noah. Dort wird sie sich zusammen terreich (Scharten) und Niederösterreich mit dem Obstteam der Arche Noah um den (Schneebergland). Erhalt und Ausbau der Obst-Sortensamm- lung, pomologische Bestimmung, Obst-Be- Kontakt: Arche Noah, Elisabeth Schüller, Obere Straße 40, A-3553 Schiltern, [email protected], ratung und Obst-spezifische Kurse küm- www.arche-noah.at mern.

Kultur & Gedichte

Der Apfelgarten

Komm gleich nach dem Sonnenuntergange, sieh das Abendgrün des Rasengrunds; ist es nicht, als hätten wir es lange angesammelt und erspart in uns,

um es jetzt aus Fühlen und Erinnern, neuer Hoffnung, halbvergessnem Freun, noch vermischt mit Dunkel aus dem Innern, in Gedanken vor uns hinzustreun

unter Bäume wie von Dürer, die das Gewicht von hundert Arbeitstagen in den überfüllten Früchten tragen, dienend, voll Geduld, versuchend, wie

das, was alle Maße übersteigt, noch zu heben ist und hinzugeben, wenn man willig, durch ein langes Leben nur das Eine will und wächst und schweigt.

(Rainer Maria Rilke, 1875 - 1926) NABU-Streuobst-Rundbrief 3/2017 – Seite 21

Zu guter letzt

Unterhaltung im Bahnabteil: „Gerne. Vier Stück kosten acht Euro.“ „Auf was kauen Sie denn da ständig herum?“ Der Fahrgast zahlt und bekommt die Kerne. Nach einer Weile des Kauens meint er: „Auf Apfelkernen.“ „Für acht Euro hätte ich mir aber jede Menge „Und wozu soll das gut sein?“ Äpfel kaufen können!“ „Es fördert die Intelligenz.“ „Sehen Sie, die Kerne wirken schon!“ „Aha, können Sie mir auch vier Stück geben?“

Neuerscheinungen & Rezensionen NABU-Streuobstmaterialversand: Ludwigstraße 20, 73249 Wernau, 07153 / 92963-50, Fax – 52, Streuobst@Buchzentrum- Natur.de, www.Buchzentrum-Natur.de Das komplette Sortiment des NABU-Streuobstmaterialversandes mit über 120 Artikeln von regionalen Obstsortenempfehlungen und Büchern über Baumschnitt über Gläser und Aufkleber „Mosttrinker sind Naturschützer“, Kinderbücher & Unterrichtshilfen, Bilderbücher & Romanen, Diplom- & Doktorarbeiten, Tagungsbände & Positionspapiere… steht auch zur Ansicht und zum Verkauf zur Verfügung. Nach Vorabsprache sind Direktabholungen möglich. Infos zu den Materialien auch unter www.Streuobst.de.

Streuobstbestände stärker gefährdet Art. 17 FFH-Richtlinie hinzugewonnen. Da sich viele naturschutzfachliche Bewertungen FINCK, Peter et al. (2017): Rote Liste der ge- auf die Gefährdungseinstufungen der natio- fährdeten Biotoptypen Deutschlands – dritte nalen Roten Liste der Biotoptypen abstützen, fortgeschriebene Fassung 2017; Hrsg. Bun- war die Aktualisierung notwendig geworden desamt für Naturschutz, 638 S.; 49,00 Euro (als E-Book 44,99 Euro). Bezug: Direkt beim Informationen und ausführliche auch politi- BfN oder im Buchhandel. sche Kommentierung s. Rubrik „Streuobst na- tional“. Stark überarbeitet und stark erweitert prä- sentiert sich diese dritte Liste gefährdeter Biotoptypen Deutschlands. Denn seit der Veröffentlichung der zweiten Fassung der Streuobstwiesen ohne Spechte? Wer das Roten Liste gefährdeter Biotoptypen im Jahr will, pflanzt 160cm-Obstbäume… 2006 veränderte sich die Gefährdungs- ULM, Franziska (2017): Wie wirken sich situation vieler Biotoptypen. Zudem wurden Feld- und Baumvariablen auf Spechthöhlen- neue Kenntnisse über das Vorkommen und Abundanz in Streuobstwiesen aus – eine Un- die Bestandsentwicklung vieler Biotoptypen tersuchung in Baden-Württemberg im durch die Fortführung der Biotopkartie- Landkreis Tübingen mit speziellem Fokus rungen in den Ländern und nicht zuletzt auf Baumarten, Totholz, Baumdimension durch den dritten Nationalen Bericht gemäß und Stammhöhe; Bachelorarbeit, Hochschu- NABU-Streuobst-Rundbrief 3/2017 – Seite 22 le für Forstwirtschaft Rottenburg; 100 S., chungen der Universität Trier, demzufolge es Preis: ca. 14,90 Euro: Bezug: NABU-Streu- aus Naturschutzsicht große Bedeutung be- obstmaterialversand. sitzt, konsequent auf eine Stammhöhe von In drei Untersuchungsgebieten im Kreis Tü- mindestens 180 cm zu achten – dort waren bingen mit 3,2 ha, 3,7 ha und 6,1 ha Flä- es 83% der Spechthöhlen in Obstbäumen chengröße vermaß die Autorin insgesamt mit einer Stammhöhe von über 180cm. 520 Obstbäume: 409 Apfel-, 66 Birn-, 31 Ein Abgleich der aktuellen Streuobst-För- Kirsch-, 4 Walnuss- und 10 Zwetschgenbäu- derprogramme von BW, Bayern, Branden- me. Ausgewählt wurden diese Obstbäume burg, Hessen, RLP und dem Saarland ergab danach, ob sie in Höhe von 100 cm einen ein uneinheitliches Bild: Während das Saar- Stammumfang von mindestens 75 cm besit- land bei Neupflanzungen die 180cm Min- zen und damit „spechtfähig“ sind, also für dest-Stammhöhe vorgibt, schreiben Hessen Spechte zum Zimmern von Bruthöhlen in und RLP nur 160 cm, BW, Bayern und Bran- Frage kommen. Von diesen Bäumen wurde denburg sogar nur 140 cm (im EU-Life-Pro- die Obstart, die Stammhöhe (Kronenan- jekt in BW waren es 180cm) vor. satz), die Anzahl von Spechthöhlen, die Einige Kleinigkeiten wären in der Bachelor- Höhe der Spechthöhle sowie der Pflegezu- arbeit verbesserungswürdig gewesen: Zum stand samt Einschätzung des Totholzanteiles Vergleich bei der Verteilung der Obstarten in erfasst. Baden-Württemberg werden Angaben des Die drei Untersuchungsflächen werden zu- Statistischen Bundesamtes herangezogen, die dem hinsichtlich der Nähe und Größe von den Plantagenobstbau betreffen, anstatt die Waldgebieten verglichen und alle Bäume Streuobst-Auswertungen von Uni Hohen- wurden mit GPS-Daten erfasst, so daß die heim und Hochschule Nürtingen zu verwen- Untersuchungen jederzeit nachvollziehbar den. Und es werden Ableitungen aus der sind. „Baumdichte“ je Untersuchungsgebiet getä- Wie schon von bei früheren Untersuchungen tigt, obwohl diese Baumdichte nur die unter- der Universität Trier im Raum Saarland- suchten „dicken“ Bäume, nicht aber die dün- Rheinland-Pfalz bestätigt sich, daß Spechte neren respektive jüngeren Bäume berück- ihre Höhlen bevorzugt in Apfelbäume zim- sichtigt. Und die weiter oben angegebenen mern. Vereinzelt fanden sich Spechthöhlen Gesamtzahlen untersuchter Bäume je Obst- in Kirschbäumen, erstaunlicherweise keine art hat der Rezensent zusammenaddiert… einzige Spechthöhle in einem der doch im- Unterm Strich handelt es sich aber um eine merhin 66 Birnbäume. Dies, obwohl Birn- sehr gute Bachelor-Arbeit, deren wesentliche bäume durchschnittlich einen größeren Ergebnisse einen wichtigen Beitrag zur De- Baumumfang und eine höhere Stammhöhe batte um Streuobst-Pflanzungen und Streu- aufzuweisen hatten als der Durchschnitt der obst-Förderprogramme in Deutschland und „spechtfähigen“ Obstbäume in den drei un- darüber hinaus leisten. Der Arbeit ist daher tersuchten Teilflächen. eine weite Verbreitung und Berücksichtigung Für Baumpflanzungen, den praktischen Na- bei Baumpflanzungen jeglicher Art – von turschutz und Fördermaßnahmen von be- Flurneuordnungen über Ausgleichsmaßnah- sonderer Bedeutung sind die Ergebnisse hin- men über Förderprogramme zu wünschen! sichtlich der Stammhöhe und der Specht- Und die Baumschulen speziell in Süd- höhlen: deutschland mögen die Erkenntnisse be- rücksichtigen… 76% der untersuchten Obstbäume besitzen eine Stammhöhe von mind. 160 cm, aber s. auch Anmerkungen hierzu im Vorwort dort befinden sich 96% aller Spechthöhlen. Und 50,4% der untersuchten Obstbäume Hier könnte Ihre Anzeige stehen! besitzen eine Stammhöhe von mind. 180 cm, aber dort befinden sich 76% aller Specht- Nutzen Sie den NABU-Streuobst-Rundbrief höhlen. Die größte „Spechtabundanz“, so die doch auch einmal für Ihre Annoncen! Autorin, findet sich bei 190 cm Stammhöhe. Preise für verschiedene Anzeigengrößen Eine ausdrückliche Bestätigung der Untersu- finden Sie auf der Rückseite im Impressum. NABU-Streuobst-Rundbrief 3/2017 – Seite 23

Praxisbezogene Masterarbeit aus Ober- forstsysteme. Weitere knapp 2.500 Wertholz- schwaben zu Agroforst & Streuobst bäume könnten zusammen mit Windschutz- hecken die Funktion der jährlich aufgestell- HUMMEL, Sonja (2016): Wertholzgewin- ten Schneezäune übernehmen. Dabei wird nung aus Obstgehölzen in Agroforstsyste- angenommen, daß es hier günstiger ist mit, men – Exemplarische Untersuchung der Be- statt gegen die Natur zu arbeiten. wirtschaftungsaspekte, des Flächenpotenzi- als im Landkreis Biberach und der Holzerlö- Trotz geringer Dimension und mittlerer se im Raum Oberschwaben und Schwaben; Qualität erreichen Obst- und Nussgehölze Masterarbeit Hochschule Weihenstephen – bereits heute (2016) ein hohes Preisniveau Triesdorf; 112 S. Bezug: Voraussichtlich auf der Wertholzsubmission in Ravensburg. NABU-Streuobstmaterialversand – wird Laut den InterviewpartnerInnen aus dem noch geklärt und samt Preis in nächster Aus- holzverarbeitenden Gewerbe werden diese gabe mitgeteilt zwar eine Nische bleiben, jedoch weiterhin hohe Preise erzielen.“ Im Folgenden die Zusammenfassung aus der Masterarbeit: „Untersuchungsgegenstand Eine hoch interessante Arbeit mit Bestäti- dieser Arbeit ist die Wertholzgewinnung aus gung der vorhandenen und teils exzellenten, Obstgehölzen in Agroforstsystemen hin- aber meist noch völlig ungenutzten Optio- sichtlich ihrer Bewirtschaftungsaspekte, dem nen und Chancen für Agroforstwirtschaft Flächenpotenzial im Landkreis Biberach und durchaus in Kombination mit Streuobstbau der Holzerlöse im Raum Oberschwaben und in Deutschland. Schwaben. Als Forschungsmethoden dienen die Literaturrecherche, Befragungen per Mail und eine Auswertung von Datensätzen 149 Apfelsorten Norddeutschlands – ex- und Interviews. Eine Erhebung durch Frage- zellent beschrieben und fotografiert bögen wurde aufgrund mangelnder Reso- Müller, Ariane & Dankwart SEIPP (2016): nanz abgebrochen. Norddeutschlands Apfelsorten – Ein Bestim- Moderne Agroforstsysteme (hier: zur Wert- mungsbuch, Fotos Lutz POLTROCK, Hrsg. holzgewinnung) sind im Vergleich zu tradi- Stiftung Ökowerk Emden, 370 S., 49 Euro (+ tionellen Agroforstsystemen (hier: Streu- Versand). Bezug: Stiftung Ökowerk Emden, obstwiesen) an den „aktuellen Stand der [email protected], Kaierweg 40a, landwirtschaftlichen Produktionstechnik“ 26725 Emden. angepasst. Wertholzbäume in modernen Ein Grundlagenwerk, entstanden als „End- Agroforstsystemen können unter bestimm- produkt“ eines Projektes, das seit 2012 um- ten Voraussetzungen ökologische Funktio- gesetzt wird, dem Friesischen Obstgarten nen übernehmen, dazu gehören die Struktu- oder „Pomarium frisiae“ im Ökowerk Em- rierung der Agrarlandschaft, der Schutz vor den. Mehr als 1.000 verschiedene Obstsorten Erosion, die Steigerung der Biodiversität und wurden dort seither gepflanzt, darunter der Erhalt seltener Wildbaumarten und alter mehr als 600 Apfelsorten. Kultursorten. Daher gelten sie als Möglich- keit der „Folgenutzung“ für Streuobstwiesen, Entstanden ist ein Grundlagenwerk mit dem die aus „wirtschaftlichen Gründen“ aufgege- Anspruch, Vorbild für ähnliche Obstsorten- ben werden. bestimmungsbücher in anderen Regionen Deutschlands zu sein. Ariane Müller und Dr. Im Landkreis Biberach gelten rund 13.000 Dankwart Seipp sind beides „Vollprofis“ in Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche als der Pomologie mit jahrzehntelanger Erfah- von Wassererosion gefährdet. Auf diesen Flä- rung im Bestimmen von Obstsorten. chen besteht je nach Pflanzabstand ein Po- tenzial von 156.000 bis 325.000 Wertholz- Nach einer treffenden Einleitung zur Ge- bäumen. Aufgrund fragwürdiger Bildung der schichte der Pomologie in Deutschland vom Erosionsgefährdungsklassen ist jedoch von 18.bis 20. Jahrhundert folgen weitere einlei- einem deutlich höheren Anteil an tatsächlich tende Kapitel zur Herkunft, Erhaltung und erosionsgefährdeter landwirtschaftlicher Bestimmung von Apfelsorten samt einer gut Nutzfläche auszugehen und damit von ei- vierseitigen Auflistung der Blütezeiten und nem größeren Flächenpotenzial für Agro- Befruchtereigenschaften der beschriebenen NABU-Streuobst-Rundbrief 3/2017 – Seite 24

149 Apfelsorten. Daß Apfelbäume auf Säm- Pflanzung von Hochstämmen: Praktische lingsunterlage „ein Alter von 60-80 Jahren Tipps mit Zeichnungen und Fotos oder mehr erreichen“, ist dann aber doch untertrieben, denn bei ordentlicher Pflege Hellef fir'd Natur und NABU-BFA Streu- wird nahezu jeder Apfelbaum auf Sämlings- obst: Streuobstwiesen – Tipps zur Anpflan- unterlage älter. zung und Pflege von jungen Hochstamm- Obstbäumen; 14 S., 2,50 Euro. Bezug: Acht Seiten übersichtlicher Balken mit der NABU-Streuobstmaterialversand. Pflück- und Genussreife der Apfelsorten be- enden den einleitenden Teil, bei dem für die Der Klassiker ist endlich wieder da! Die nächste Auflage überprüfenswert wäre, ob fachgerechte Pflanzung von Hochstamm- nicht für die beschriebenen Apfelsorten in Obstbäumen mit Text, farbigen Bildern und einer Tabelle übersichtlich alle Eigenschaften Skizzen in einem übersichtlichen DIN A4- je Sorte nebeneinander stehen könnten. Faltblatt war viele Jahre einer der „Hits“ im NABU-Streuobstmaterialversand. Auf exakt 200 Seiten folgen die im Regelfall zweiseitigen Beschreibungen der Sorten – je Aktualisiert - wo nötig - haben Hellef fir'd eine Seite Text und eine Seite mit wirklich Natur und der NABU-BFA Streuobst nun exzellenten Fotos von Lutz Poltrock, in de- eine 2. Auflage erstellt. Sie ist in größerer nen die ganzen Früchte von oben und unten Auflage für das Verteilen vor und bei quer und längst aufgeschnitten sowie Blatt- Pflanzaktionen, für Kommunen, Flurneu- werk gezeigt werden. Allein dieser systemati- ordnungsbehörden, Verbände und Pla- sche fotografische Überblick über die 149 nungsbüros ganz hervorragend geeignet, Apfelsorten lohnt das Buch, das auf diese ebenso sehr gefragt bei Infoständen an Ver- Weise eine hervorragende Grundlage zur anstaltungen jeglicher Art – kurz, ein „Muss“ Sortenbestimmung liefert. in der Vorratshaltung aller Einrichtungen, die sich mit der Pflanzung von Hochstamm- Die Apfelsortenauswahl berücksichtigt ne- Obstbäumen beschäftigen. ben den „üblichen Verdächtigen", den tradi- tionellen und häufigen Apfelsorten wie Kar- dinal Bea oder Rheinischer Winterrambour Streuobsttagung Bayern online auch neuere Sorten wie Astramel (1965 in Jork im Alten Land entstanden) oder Auralia Kurzhinweis: Die Vorträge der Bayerischen (1930 aus Müncheberg, seit 1961 in der Streuobsttagung 28.4.2017 in Sailauf stehen DDR im Anbau). Die Pi-Sorten sind mit nun online zur Verfügung: Ausnahme von Pinova nicht beschrieben, www.lfl.bayern.de/iab/kulturlandschaft/1581 hingegen Lokal- und Regionalsorten wie der 63/index.php Hadelner Rotfranch oder die Nienburger Süße Herbstrenette. Das ganze Buch ist hervorragend gelungen und allen Interessierten sehr zu empfehlen.

Termine Angaben zu Uhrzeiten, Anmeldeschluss, Referenten und ggf. Kosten bitte bei den angegebenen Kontaktadressen erfragen – deren Wiedergabe würde den Rahmen an dieser Stelle sprengen. Für manche Veranstaltungen (sofern von den Veranstaltern in der Termindatenbank bei www.NABU.de eingestellt), finden sich unter www.Streuobst.de bei den Terminen entsprechende konkretere bzw. weiterführende Informationen. September 2017

16.9.2017 Österreich/Oberösterreich: Fachtagung und Sortenausstellung „Zwetschke – wild & artenreich“ der Arche Noah, des Naturparks Attersee-Traunsee und dem Agrarbildungszentrum Salzkammergut in Altmünster. Kontakt: Arche Noah, Bernd Obere Straße 40, A-3553 Schiltern, [email protected], NABU-Streuobst-Rundbrief 3/2017 – Seite 25

22.9.2017 Hamburg: Workshop 1 „Birnenbestimmung für Einsteiger und Fortgeschrittene“ im Großen Gewächshaus im Botanischen Garten, Kontakt und Anmeldung: Ulrich Kubina, ARGE Norddeutsche Apfeltage, Husumer Straße 16, 20251 Hamburg, 040 / 46063992, [email protected] 22.9.2017 Hamburg: Workshop 2 „Auswählen. Pflanzen. Pflegen. Schneiden: Obstbaumpraxis“ mit Volker Ciesla + Sebastian Dorn, Grüne Schule im Botanischen Garten, Kosten 40,00 €, Information + Anmeldung: Ulrich Kubina, ARGE Norddeutsche Apfeltage, Husumer Straße 16, 20251 Hamburg, [email protected], 040 / 46063992 23.-24.9.2017 Hamburg: Großes Apfelfest mit Sommerausklang im Botanischen Garten Hamburg-Klein Flottbek, Ohnhorststraße, mit Obstsortenbestimmung, großer Apfel- und Birnenausstellung, Vorträgen zur Kulturgeschichte des Apfels, zur Obstbaumpflege und zur Qualität der Früchte, sowie attraktivem Kinderprogramm, Essens- und Infoständen, Pflanzenverkauf, etc. Kontakt: Ulrich Kubina, ARGE Norddeutsche Apfeltage, Husumer Straße 16, 20251 Hamburg, 040 / 46063992, [email protected] 23.9.-3.10.2017 Bayern: Sortenausstellung und Streuobstmarkt (30.9.-3.10.2017) mit Spezialausstellung Walnuss im Botanischen Garten München mit Walnuss-Beratung am 23./24.9. + 1.-3.10.2017 sowie mit Obstsorten-Vortrag 24.9.2017, Obstsortenbestimmungen und Kinderaktion je 30.9./1.10.2017. Kontakt: Botanischer Garten München-Nymphenburg, Direktorin Suzanne Renner, Menzinger Str. 61, 80638 München, 089/17861-321, [email protected], www.botmuc.de/de/veranstaltungen/ - Veranstaltung in Kooperation mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Freising (LfL). 24.9.2017 Baden-Württemberg: „Tag des Apfels“ auf Schloss Solitude der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg mit Führungen, Kinderaktionen, Aktivitäten von Umweltakademie (Obstwiesen-Erlebnis-Meile), NABU und vielen anderen. Kontakt: Staatliche Schlösser und Gärten BW, Birgit Strobel, Schlossverwaltung Ludwigsburg, Schlossstraße 30, 71634 Ludwigsburg, 07141/18-6458, [email protected], NABU Stuttgart, Tanja Weinand, Gögelbachstr. 14, 70327 Stuttgart, 0711/20194237, [email protected] 24.9.2017 Schleswig-Holstein: Angelner Apfeltag im Pomarium Anglicum. Kontakt: Pomarium Anglicum, Obstmuseum, Karin Hammerschmidt, Winderattfeld, 24966 Sörup, [email protected], www.pomarium-anglicum.de, 29.9.-1.10.2017 Sachsen: Zweisprachige 4. Mitteleuropäische Pomologentage in Bad Muskau mit Schwerpunkt Birnensorten und Teilnehmern aus Polen, Tschechien und Deutschland, am 1.10.2017 in Kombination mit dem Slowfood-Genussmarkt Apfel- und Genusstage. Kontakt: Pomologenverein, Landesgruppe Sachsen, Georg W. Schenk, Klotzscher Hauptstr. 24, 01109 Dresden, 0171/7220070, [email protected] 30.9.2017 Baden-Württemberg: Streuobsttag der Streuobstinitiative Lörrach am Sundgauhaus, Gartenschaugelände beim Trinationalen Umweltzentrum (TRUZ) in Weil am Rhein mit Streuobstwiesenpflege, Miniworkshops z.B. zur Arbeit mit dem Balkenmäher, Sensen, Baumpflege und Nistkastenbau sowie Entdeckerspiele für Kinder. Kontakt und Anmeldung: Streuobstinitiative Lörrach c/o TRUZ, Astrid Deek, Mattrain 1, 79576 Weil am Rhein, 07621/ 1614971, [email protected] 30.9.2017 Rheinland-Pfalz: Sortenseminar Streuobst, Einführung in die Grundlagen der Sortenbestimmung, Geschichte und Herkunft unserer heimischen Apfelsorten, die wichtigsten Apfelsorten und ihre Verwechsler, Erkennungsmerkmale, Vor- und Nachteile der Sorten – Früchte unbekannter Sorten können von den Teilnehmern zur Bestimmung mitgebracht werden.Info + Anmeldung: Schnittschule am Mittelrhein, Christopher Kiesslich, Im Römerkastell 33, 56077 , 0173/9772800, [email protected], www.schnittschule-mittelrhein.de 30.9.2017 Schweiz/Aargau: Obstsortenbestimmungskurs Modul 1/3 „Grundlagen der Sortenbestim- mung“ im Aussstellungsraum Obstsortengarten Zofingen. Kontakt und Anmeldung: Pro specie rara, Unter Brüglingen 6, CH – 4052 Basel, 0041 (0)61 545 9911, [email protected]

Oktober 2017

3.10.2017 Baden-Württemberg: No nix verkomma lassa! – Apfelerntetag. Kontakt: Freilichtmuseum Beuren, Museum des Landkreises Esslingen für ländliche Kultur, In den Herbstwiesen, 72660 Beuren, 07025 / 91190-90, www.freilichtmuseum-beuren.de 7.10.2017 Baden-Württemberg: Familienführung des NABU Stuttgart (Kinder ab 5 Jahre) im Streuobstgebiet „Rohrer Weg“ in Stuttgart-Möhringen, mit Verkostung und Apfelsaftpressen; Treffpunkt Rohrer Str./Ecke Udamstraße in Kooperation mit der Schutzgemeinschaft Rohrer Weg; Kontakte: NABU Stuttgart, Maria Ruland, Krehlstr. 44, 70563 Stuttgart; 0711/748732, [email protected]. Schutzgemeinschaft Rohrer Weg, Norbert Michel, Udamstraße 4, 70567 Stuttgart, 0711 / 711102, [email protected] NABU-Streuobst-Rundbrief 3/2017 – Seite 26

7.10.2017 Brandenburg: Uckermark-Bio Mostereifest am Gutshof 1 in Oberuckersee-Grünheide mit Schaupressen, Saftverkostung, Obstsortenbestimmung, Mostereiführungen, Walnussberatung, Traktorfahren... Kontakt: UMBio - Gutes aus der Uckermark, Dr. Michael Weber, Gutshof 1, 17291 Oberuckersee OT Grünheide, 039863/639 075, [email protected] 8.-15.10.2017 Baden-Württemberg: Sonderschau – Obstsorten aus dem Schwäbischen Streuobstparadies. In Zusammenarbeit mit dem Kreisverband der Obst- und Gartenbauvereine Esslingen. Kontakt: Freilichtmuseum Beuren, Museum des Landkreises Esslingen für ländliche Kultur, In den Herbstwiesen, 72660 Beuren, 07025 / 91190-90, www.freilichtmuseum-beuren.de 8.10.2017 Baden-Württemberg: 22. »Moschfescht« – Aktionstag zur Bewahrung der Streuobstwiesen. Kontakt: Freilichtmuseum Beuren, Museum des Landkreises Esslingen für ländliche Kultur, In den Herbstwiesen, 72660 Beuren, 07025 / 91190-90, www.freilichtmuseum-beuren.de 8.10.2017 Bayern: 16. Traunsteiner Apfelmarkt auf dem Stadtplatz, Verkauf von Äpfeln und Produkten aus Streuobstanbau der Region, Apfelsaft pressen für Kinder, Obstsortenbestimmung, Verkauf von Obstbäumen, Infostände; Kontakt: Landschaftspflegeverband Traunstein, Jürgen Sandner, Papst-Benedikt-XVI.-Platz, 83278 Traunstein, 0861/58-539, [email protected], www.landschaftspflegeverband-traunstein.de 10.10.2017 Baden-Württemberg: Kurs für Erwachsene – Baumschnitt in der Streuobstwiese. Kontakt: Freilichtmuseum Beuren, Museum des Landkreises Esslingen für ländliche Kultur, In den Herbstwiesen, 72660 Beuren, 07025 / 91190-90, www.freilichtmuseum-beuren.de Ab 12.10.2017 Baden-Württemberg: Ausbildung zum Fachwart für Obst und Garten des Regierungspräsidi- ums Freiburg und des Landratsamtes Lörrach (12.10.2017 bis Mai 2018) mit rund 100 berufs- begleitenden Ausbildungsstunden in Theorie und Praxis mit Abschlussprüfung durch den LOGL. Kontakt und Anmeldung: Landratsamt Lörrach, Landwirtschaft & Naturschutz - Obstbauberatung, Klaus Nasilowski, Palmstraße 3, 79539 Lörrach, 07621/410-4451, [email protected] 14.10.2017 Baden-Württemberg: Pomologie – Bestimmung alter Obstsorten. Kontakt: Freilichtmuseum Beuren, Museum des Landkreises Esslingen für ländliche Kultur, In den Herbstwiesen, 72660 Beuren, 07025 / 91190-90, www.freilichtmuseum-beuren.de 14.10.2017 Baden-Württemberg: Aktionsnachmittag Streuobst mit Apfelernte, Apfelsaftpressen und Aktionen für Kinder auf einer Stuttgarter Streuobstwiese im Gewann Mäurach. Kontakt: Biotopverbunds Mühlhausen/Zazenhausen im Auftrag des Amts für Umweltschutz der Stadt Stuttgart, Cornelia Bischoff, c/o Ingenieurbüro Bischoff, Sarweystraße 2, 70191 Stuttgart , 0711/8596727, [email protected] 15.10.2017 Bayern: 21. Apfelmarkt im Streuobstdorf Hausen auf dem Kirchplatz Verkauf von ungespritztem Streuobst aus Hausen mit Sortenbestimmung und Führungen im Streuobstlehrpfad und Obstsortenerhaltungsgarten. Kontakt: Gemeinde Hausen/Rhön, Arbeitskreis Streuobst, Adam Zentgraf, Reineckestraße 9, 97647 Hausen, 09778/1479, [email protected] 15.10.2017 Rheinland-Pfalz: 4. Vinxtbachtaler Obstsortentag in Waldorf mit Obstsorten-Ausstellung und -Bestimmung, Schnittkursen, Streuobst- und Baumverkauf, Umweltmarkständen, Kulinari- schem. Kontakt: Erwin Plath, Schulstraße 13, 53498 Waldorf, [email protected], 02636/6887. 16.-20.10.2017 Bayern: Kurs Streuobstanbau und Streuobstverwertung für Neueinsteiger in Kringell bei Passau. Kontakt und Anmeldung: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für ökologischen Landbau und Tierhaltung Kringell, Heike Greiner, Kringell 2, 94116 Hutthurm, 08505/918126, [email protected] 21.10.2017 Schweiz/Aargau: Reutenmarkt – der jährlich größte Herbstmarkt von Pro specie Rara im Obstsortengarten Zofingen mit rund 60 Produzenten. Kontakt: Pro specie rara, Unter Brüglingen 6, CH–4052 Base l, 0041 (0)61 545 9911, [email protected] 21.10.2017 Baden-Württemberg: Tagung "Auch Lebensräume brauchen Pflege. Obstwiesen – gewachsene Heimat, Gen-Reservoir und Open-Air-Trendsetter" der Akademie für Umwelt, mit LOGL, BUND, LNV und NABU in Sexau/Emmendingen; Kontakt: Akademie für Umwelt Baden- Württemberg, Brigitte Schiendzielorz, Dillmannstraße 3, 70193 Stuttgart, 0711/126-2821, [email protected] 22.10.2017 Niedersachsen: Neuhauser Apfelgenusstag im Archezentrum Amt Neuhaus des Biosphärenreservates Elbtal der Naturführerin Sabine Wittkopf, des Archezentrums und des Lüneburger Streuobstwiesenvereins mit Produktmarkt, Apfelverkostung, Vorträgen und Workshops rund um Streuobst und alte Obstsorten. Kontakte: Sabine Wittkopf, Alte Molkereistr. 4, 19273 Neuhaus, 038841/61377, [email protected]. Archezentrum Amt Neuhaus, Holger Belz, Am Markt 5, 19273 Amt Neuhaus, 038841/759614, [email protected] 24.10.2017 Baden-Württemberg: Schnittkurs für Frauen im Freilichtmuseum Beuren. Kontakt: Freilichtmuseum Beuren, Museum des Landkreises Esslingen für ländliche Kultur, In den Herbstwiesen, 72660 Beuren, 07025 / 91190-90, www.freilichtmuseum-beuren.de, NABU-Streuobst-Rundbrief 3/2017 – Seite 27

28.10.2017 Schweiz/Aargau: Obstsortenbestimmungskurs Modul 2/3 „Herbstsorten“ im Aussstellungs- raum Obstsortengarten Zofingen. Kontakt und Anmeldung: Pro specie rara, Unter Brüglingen 6, CH – 4052 Base l, 0041 (0)61 545 9911, [email protected] November und Dezember 2017

3.-4.11.2017 Rheinland-Pfalz: Seminar „Der junge Streuobst-Baum“ - Voraussetzungen für langlebige, gesunde und ertragreiche Bäume, Erziehungs- und Aufbauschnitt, Pflege des Wurzelraumes... Kontakt und Anmeldung: Schnittschule am Mittelrhein, Christopher Kiesslich, Im Römerkastell 33, 56077 Koblenz, 0173/9772800, [email protected], www. schnittschule-mittelrhein.de 3.-4.11.2017 Saarland: Pomologie-Seminar „Bestimmung von Äpfeln und Birnen (Schwerpunkt Äpfel)“ mit Bestimmungsübungen, Infos zu Frucht- und Baumeigenschaften sowie Möglichkeit der Sortenbestimmung im Jugendgästehaus Tholey; Kontakt und Anmeldung: Verband der Gartenbauvereine Saarland-Rheinland-Pfalz, Bettinger Mühle, Hüttersdorfer Straße 29, 66839 Schmelz, 06887/9032999, [email protected] 3.-5.11.2017 Bayern: Desta - Messe edler Brände in Volkach. Kontakt: Fränkischer Klein- und Obstbrenner- verband, Andrea Bätz, Am Kreuz 1, Obervolkach, 97332 Volkach, 09381/7152135, [email protected] 3.-5.11.2017 Hessen: Zweijährige Ausbildung Obstgehölzpflege der AG Obstgehölzpflege im Pomologenverein: Beginn eines neuen Ausbildungszyklus, 8 Wochenend-Module Nov. 2017 bis 2019. Modul 1, Allgemeine Grundlagen und Pflanzung. Kontakt: Verein für Ökologie, Gesundheit und Bildung, Wilhelmstraße 7, 34260 Kaufungen; [email protected]; www.Obstbaumpflege-Fortbildung.de 5.11.2017 Schweiz/Thurgau: Apfelvielfalt in Mostindien in Neukirch an der Thur; Kontakt: Pro specie rara, Unter Brüglingen 6, CH – 4052 Base l, 0041 (0)61 545 9911, [email protected] 10.-12.11.2017 Nordrhein-Westfalen: 80. Treffen des NABU-BFA Streuobst. Kontakt: NABU-BFA Streuobst, Franz-Wilhelm Ingenhorst, Bislicher Straße 114, 46487 Wesel, 0281/1647787, [email protected] 23.11.2017 Schleswig-Holstein: Seminar „Strategien für Erhalt und Förderung von Streuobstwiesen in Schleswig-Holstein“ des Bildungszentrums für Natur, Umwelt und Ländliche Räume des Lan- des Schleswig-Holstein in Kooperation mit den BUND- und NABU-Landesverbänden Schles- wig-Holstein im Nordkolleg Rendsburg. Kontakt und Anmeldung: Bildungszentrum für Na- tur, Umwelt und Ländliche Räume S-H, Hamburger Chaussee 25, 24220 Flintbek, 04347/704- 787 + -788, [email protected] 25.11.2017 Schweiz/Aargau: Obstsortenbestimmungskurs Modul 3/3 „Lagersorten“ im Aussstellungs- raum Obstsortengarten Zofingen. Kontakt und Anmeldung: Pro specie rara, Unter Brüglingen 6, CH – 4052 Basel, 0041 (0)61 545 9911, [email protected] 9./10.12. und 11./12.12.2017: Hessen: Beginn der je einjährigen 13. und 14. Staffel zur Ausbildung als „Zertifizierte/r Landschaftsobstbauer“ des Landschaftspflegeverbandes Mainz-Kinzig im Dorfgemeinschafts- haus in Schlüchtern-Breitenbach (13. Staffel) bzw. im Bildungshaus Main-Kinzig in Gelnhausen (14. Staffel) mit Prüfungen je im November 2018. Kontakt und Anmeldung: Landschaftspflegeverband Main-Kinzig-Kreis, Georg-Hartmann-Straße 5-7, 63637 Jossgrund, 06059/906 688, [email protected]; www.lpv-mkk.de Vorschau 2018

17.2.2018 Rheinland-Pfalz: Veredlungsseminar, die besten Schnittmethoden für verschiedene Anwendungsbereiche, Reiserauswahl, Unterlagensorten, Umveredeln, Mehrsortenbäume, Weiterkultur der Jungbäume, praktisches Üben – auch mit mitgebrachten Reisern. Info + Anmeldung: Schnittschule am Mittelrhein, Christopher Kiesslich, Im Römerkastell 33, 56077 Koblenz, 0173/9772800, [email protected], www.schnittschule- mittelrhein.de 2.-4.3.2018 Niedersachsen: „Mehr Genuss als Verdruss – zur Zukunft des Streuobstbaus - 5. Bundesweites Treffen der Streuobst-Aufpreisvermarkter“ des NABU-Bundesfachausschuss Streuobst in Lingen. Kontakt: NABU-Bundesgeschäftsstelle – Anmeldeformulare werden im Herbst 2017 unter www.Streuobst.de ins Netz gestellt. 16.-17.3.2018 Rheinland-Pfalz: Der erwachsene Streuobst-Baum, Seminar, Vitalitätsbeurteilung, Erhaltungs- und Erneuerungsschnitt, sowie die Kriterien und Techniken der modernen Baumpflege an älteren Obsthochstämmen sind die Inhalte dieses Kurses, nach der Theorie wird praktisch geübt! Info + Anmeldung: Schnittschule am Mittelrhein, Christopher Kiesslich, Im Römerkastell 33, 56077 Koblenz, 0173/9772800, [email protected], www.schnittschule-mittelrhein.de NABU-Streuobst-Rundbrief 3/2017 – Seite 28

Impressum Ausgabe 3/2017, 23. Jahrgang, erscheint viermal jährlich, ISSN-Nr. 1868-8136 Herausgeber: NABU (Naturschutzbund Deutschland), Bundesfachausschuss Streuobst, Charitéstraße 3, 10117 Berlin, 030/284984-0, -2000x, www.Streuobst.de Schriftleitung + Beiträge für den NABU-Streuobst-Rundbrief: Dr. Markus Rösler, Panoramastraße 88, 71665 Vaihingen-Ensingen, [email protected] Die Zusendung von Beiträgen für den NABU-Streuobst-Rundbrief an die Schriftleitung ist erwünscht. Beiträge in kurz-informativem Stil mit konkreten Fakten/Zahlen, immer mit vollständigen Kontaktadressen. Ein Anspruch auf wörtliche Wiedergabe oder grundsätzliche Veröffentlichung besteht nicht. Die Wiedergabe von Informationen aus dem Rundbrief in Druckform ist ausdrücklich erwünscht - mit korrekter Quellenangabe („NABU-Streuobst-Rundbrief x/2016, Seite y). Um Belegexemplare an die Schriftleitung wird gebeten. Die digitale Wiedergabe kompletter Artikel oder Auszüge – insbesondere im Internet - bedarf der Zustimmung der Schriftleitung. Redaktionsschluss für Ausgabe 4/2017: 1.11.2017 Abonnement, Versand & Adressverwaltung – Kosten: Förder- und Landschaftspflegeverein „Mittelelbe“ e.V., Johannisstraße 18, 06844 Dessau, 0340/2206141, [email protected], Bankverbindung: IBAN: DE12 8009 3574 0101 1434 50 Der Jahresbeitrag für Abonnenten des NABU-Streuobstrundbriefs beträgt 14 Euro pro Jahr inkl. Porto, für Auslands-Abonnenten 21,40 Euro. Frühere Ausgaben können jahrgangsweise für 11 Euro inkl. Porto nachbestellt werden. Lizenznehmer des NABU-Qualitätszeichens für Streuobst-Produkte sowie deren vor Ort fachlich beratende Organisationen erhalten den NABU-Streuobst-Rundbrief kostenlos. Anzeigenpreise ab 1.1.2016: Mit Ihrer Anzeige im NABU-Streuobst-Rundbrief erreichen Sie Keltereien, Brennereien, Baumschulen, Umweltverbände, Wissenschaftler, Pomologen... und viele weitere Personen und Einrichtungen in Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz. Wenn Sie eine Anzeige schalten möchten, wenden Sie sich bitte an: NABU-Bundesfachausschuss Streuobst, Susanne Marcus, [email protected]. Die folgenden Anzeigenpreise gelten jeweils zzgl. 19% MwSt.: Einspaltige Anzeigen (8 cm breit): Zweispaltige Anzeigen (16 cm breit): pro cm Höhe 7 € pro cm Höhe 14 € ¼ Seite (6 cm Höhe) 35 € ¼ Seite (6 cm Höhe) 80 € ¼ Seite auf der Rückseite 45 € ¼ Seite auf der Rückseite 100 € ½ Seite (12 cm Höhe) 70 € ½ Seite (12 cm Höhe) 160 € ½ Seite auf der Rückseite 90 € ½ Seite auf der Rückseite 210 € N ABU-Streuobst-Materialversand: Alle Streuobst-Materialien, die vom NABU-Bundesfachausschuss Streuobst empfohlen werden (über 120 Artikel von Schnitt- und Sortenempfehlungen, Kinder- und Bilderbüchern, Aufklebern und Gläsern „Mosttrinker sind Naturschützer“, nur hier erhältliche Diplom- und Doktorarbeiten bis hin zu Streuobsthonig und Walnussöffner...), sind im NABU-Streuobst-Materialversand er-hältlich. Fordern Sie die kostenlose umfangreiche Streuobst-Materialliste an oder bestellen Sie direkt übers Internet: NABU-Streuobst-Materialversand, c/o Naturpädagogischer Buchversand, Ludwigstraße 20, 73249 Wernau, 07153 / 92963-50, Fax – 52, www.Buchzentrum-Natur.de, [email protected]. Infos auch unter www.Streuobst.de Bildnachweis: NABU/Bernd Schaller (Titelseite), Benni Etspüler (S. 13), Walnussmanufaktur (S.16), Karin Hammerschmidt/Willi Hennebrüder (S.19) Layout: Susanne Marcus Druck: Kessoprint, Bonn