Bebauungsplan Nr. 35 der Stadt „Harthweide“

Begründung - Beschlussfassung -

Stand: 19.02.2019

labor4+ Adolph | Alles | Hamann | Schieferdecker GbR

Fritz-Hoffmann-Str. 7 01097 Dresden

[email protected]

Planungsträger

Stadt Zwenkau Bürgermeister-Ahnert-Platz 1 D-04442 Zwenkau T +49 34203 509-0 F +49 34203 52089

Planverfasser labor4+ Adolph | Alles | Hamann | Schieferdecker GbR

Fritz-Hoffmann-Str. 7 01097 Dresden [email protected]

Bearbeiter: Prof. Dipl.-Ing. Franziska Schieferdecker Dipl.-Ing. Dirk Hamann

Telefon: + 49 351 656 777 00 + 49 162 911 12 00

Datum 19.02.2019

Begründung zum Bebauungsplan Nr. 35 der Stadt Zwenkau „Harthweide“

Inhaltsverzeichnis

I. VORBEMERKUNG 8

II. PLANUNGSGEGENSTAND 10

1. Ziele, Anlass und Erforderlichkeit 10 1.1 Ziele und Zwecke der Planung 10 1.2 Anlass und Erforderlichkeit 10

2. Beschreibung des Plangebietes 11 2.1 Räumliche Lage 11 2.2 Geltungsbereich 12 2.3 Bestandssituation 12

3. Ziele und Grundsätze der Landes-, Regional- und kommunalen Bauleitplanung 13 3.1 Landesentwicklungsplan 2013 des Freistaates Sachsen 13 3.2 Regionalplan Westsachsen 2008 14 3.3 Braunkohlenplan Zwenkau/Cospuden 2006 16 3.4 Masterplan Zwenkauer See 17 3.5 Flächennutzungsplan 17

III. PLANINHALTE UND PLANFESTSETZUNGEN 20

1. Entwicklung der Planungsüberlegungen und informelle Planungskonzepte 20 1.1 Städtebauliches Konzept 20 1.2 Freiraumkonzept 20 1.3 Gestaltungshandbuch 21 1.4 Verkehrserschließung 21 1.5 Technische Infrastruktur 23 1.6 Altlasten 25 1.7 Denkmalschutz und Archäologie 26 1.8 Geologische und hydrologische Verhältnisse Bodenverhältnisse laut Geotechnischem Bericht, B- Plan Nr. 35 „Harthweide“, März 2017 26 1.9 Bauvorbehalts- und Sicherheitslinie 27 1.10 Lärmschutz 28 1.11 Ver- und Entsorgung 29

2. Planungsinhalte und Begründung der Festsetzungen 31 2.1 Art und Maß der baulichen Nutzung (§ 9 Abs. 1 Nr. 1BauGB) 31 2.2 Maß der baulichen Nutzung (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB, §§ 16 - 21a BauNVO) 32 2.3 Bauweise, Baulinien, Baugrenzen (§ 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB, § 22 und 23 BauNVO) 33 2.4 Stellplätze, Carports und Garagen (gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 4 BauGB) 34 2.5 Nebenanlagen (gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 4 BauGB, § 14 BauNVO) 34 2.6 Flächen für Gemeinbedarf (§ 9 Abs. 1 Nr. 5 BauGB) 35 2.7 Sondergebiet Touristik & Erholung (§ 9 Abs. 1 Nr. 9 BauGB) 36 2.8 Verkehrsflächen / Verkehrsflächen besonderer Zweckbestimmung (§ 9 Abs. 1 Nr. 11 BauGB) 36 2.9 Einfriedungen 38 2.10 Öffentliche Grünflächen (gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 15 BauGB) 39 2.11 Verkehrsgrün 40 2.12 Flächen oder Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft (gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 20, 25 BauGB) 40 2.13 Private Grünflächen 41

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3. Kennzeichnungen (gemäß § 9 Abs. 5 BauGB) 41 3.1 Bauvorbehalts- und Sicherheitslinie 41

4. Nachrichtliche Übernahmen (§ 9 Abs. 6 BauGB) 41 4.1 Gewässerrandstreifen (gemäß § 38 WHG, § 24 SächsWG) 41 4.2 Überschwemmungsgebiet (gemäß § 72 Abs. 2 SächsWG i. V. m. § 76 WHG) 41 4.3 Wasserrechtliche Genehmigung (gemäß § 55 Abs. 2 SächsWG) 42 4.4 Bodenfunde (gemäß § 20 SächsDSchG) 42 4.5 Spuren alten Bergbaus (gemäß § 5 SächsHohlrVO) 42

5. Hinweise 42

IV. UMWELTBERICHT 43

V. AUSWIRKUNGEN DES BEBAUUNGSPLANES 44

1. Bodenrechtliche Auswirkungen 44 2. Auswirkungen auf die Lebensverhältnisse 44 3. Auswirkungen auf den Verkehr 44

VI. VERFAHREN 45

1. Übersicht über den Verfahrensablauf 45 2. Abstimmung mit den Nachbargemeinden 49

VII. RECHTSGRUNDLAGEN 50

VIII. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 51

IX. ANHANG 52 ANHANG 1 HINWEISE 53 ANHANG 2 GEHÖLZPFLANZLISTE 57 ANHANG 3 UMWELTBERICHT 59 ANHANG 4 FLÄCHENBILANZ 60 ANHANG 5 GEOTECHNISCHER BERICHT 61 ANHANG 6 SCHALLTECHNISCHE UNTERSUCHUNG 62 ANHANG 7 VALIDIERUNG DER SCHALLTECHNISCHEN UNTERSUCHUNG IN DER FASSUNG VOM 30.07.2018 FÜR DAS B‐PLANGEBIET 35 "HARTHWEIDE" DER STADT ZWENKAU, BASIEREND AUF DER FORTSCHREIBUNG DES VERKEHRSKONZEPTES DER STADT ZWENKAU IN DER FASSUNG VOM 25.10.2018 63

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I. Vorbemerkung

„Im Jahr 2009 wurde mit der Erschließung der 30 ha großen städtebaulichen Entwicklung Kap Zwenkau (Bebauungsplan Nr. 27 der Stadt Zwenkau „Seebad Zwenkau“) begonnen. Das neue Stadtquartier bildet das räumliche Bindeglied zwischen dem vorhandenen Siedlungsbestand der Stadt Zwenkau und dem Zwenkauer See. Nahezu paritätisch teilen sich die bebaubaren Flächen in Sondergebiete und Mischgebiete auf. Letztere sind auf- grund von Nutzungsausschlüssen, vom Charakter her, als Wohngebiete zu verstehen und zeigen dementsprechend vorwiegend wohnbauliche Nutzungen auf. Insbesondere auf den rund 150 Grundstücken der Mischgebiete sind die Entwicklungen der letzten Jahre sehr dynamisch verlaufen und so stehen hier zum jetzigen Zeitpunkt nur noch wenige Flächen für private Bauherren sowie den Geschosswohnungsbau – bei nach wie vor ho- her Nachfrage – zur Verfügung. Die Entwicklung der gewerblich genutzten Flächen fand und findet – erfahrungsgemäß – mit einer demgegenüber geringeren Dynamik statt. Al- lerdings ist auch in diesen Bereichen eine positive Entwicklung zu verzeichnen. Die anhaltend hohe Nachfrage nach Baugrundstücken und Wohnflächen, die positive demographische Entwicklung der Stadt Zwenkau und des nahegelegenen Oberzentrums und die bisher sehr erfolgreiche Zusammenarbeit bei der Revitalisierung der bergbaulich/industriell überprägten Altstandorte zwischen Projektentwickler (Sächsisches Seebad Zwenkau GmbH & Co. KG) und Kommune (Stadt Zwenkau) haben die beiden Protagonisten bewogen, die Entwicklung weiterer Bauflächen in südöstlicher Verlänge- rung der bereits entstandenen Siedlungsstruktur in Angriff zu nehmen.“1 Südlich der Bebauung des B-Plans Nr. 27 soll zwischen dem Ufer des Zwenkauer Sees und dem derzeitigen Stadtrand (der ehemalige Rand des Tagebaus Zwenkau/Böhlen) die Bebauung fortgeführt werden. Auf dieser Fläche befand sich bis 1999 die Gleistrasse für die Kohleausfahrt zu den Kraftwerken. Nachdem der letzte Zug ausfuhr, fand durch den Bergbausanierer LMBV der Rückbau der Gleisanlagen sowie die Böschungssanierung statt. Die Sanierung der Böschungsflächen erfolgte in Abstimmung mit der Stadt Zwen- kau im Hinblick auf eine geeignete Nachnutzung. Analog der Wiedernutzbarmachung ehemals bergbaulich überprägter Bereiche durch den Bebauungsplan Nr. 27. der Stadt Zwenkau (hier: eh. Tagesanlagen), soll auch im Bereich des Bebauungsgebietes Nr. 35 ein, vormals bergindustriell genutzter, Altstandort revitalisiert werden und eine städtebau- liche Lücke geschlossen werden. Zur städtebaulichen Entwicklung dieses Gebietes wurde im ersten Halbjahr 2016 eine Mehrfachbeauftragung durch die Sächsisches Seebad Zwenkau GmbH & Co. KG (SSZ) in enger Kooperation mit der Planungsträgerin, der Stadt Zwenkau durchgeführt, mit dem Ziel, eine für den Ort angemessene Bebauung vorzuschlagen. Bei dem Verfahren, das von Planungs- und Entscheidungsträgern aus Zwenkau und dem Leipziger Neuseenland begleitet wurde, bekam das Konzept des Büros labor4+ den Zuschlag zur weiteren Aus- arbeitung des städtebaulichen Entwurfes. Dieser Entwurf bildet die Grundlage zum vor- liegenden Bebauungsplan Nr. 35 – „Harthweide“.

1 Sächsisches Seebad Zwenkau GmbH & Co. KG, In: Städtebauliche Entwicklung „Harthweide“ – Ziele und Aufgaben für die Mehrfachbeauftragung Städtebau, Januar 2016 labor4+ - 8 - Stand: 19.02.2019 Begründung zum Bebauungsplan Nr. 35 der Stadt Zwenkau „Harthweide“

Abb. 1: Städtebauliches Konzept des Büros labor4+, das aus der Mehrfachbeauftragung zur Weiterentwicklung ausgewählt wurde

Stand: 19.02.2019 - 9 - labor4+ Begründung zum Bebauungsplan Nr. 35 der Stadt Zwenkau „Harthweide“

II. Planungsgegenstand

1. Ziele, Anlass und Erforderlichkeit

1.1 Ziele und Zwecke der Planung Durch die bergbauliche Inanspruchnahme wurden die Siedlungs- und Landschaftsstruktu- ren im Raum Zwenkau stark überformt und über Jahre hinweg negativ beeinflusst. Die Beendigung des Bergbaus eröffnete eine einmalige Chance für die Entwicklung und Neu- gestaltung der Landschaft und die städtebauliche Weiterentwicklung der Stadt Zwenkau zum Zwenkauer See hin. Nach Flutung des Tagebaurestloches ist der Zwenkauer See für die Stadt inzwischen das wichtigste Identifikationsmerkmal geworden. Darin liegt das Hauptentwicklungspotenzial der Stadt. Mit ihrer Lage auf der vom Bergbau übrig gelasse- nen Halbinsel im Zwenkauer See besteht ein starker Bezug zum Wasser, den es gilt in ei- ner geordneten Planung für die Stadt und ihrem Bild sinnvoll zu nutzen. Bereits der Abschlussbetriebsplan des Tagebaus Zwenkau, aufgestellt von der LMBV, vom 27.4.1999 sah eine Nachnutznung der ufernahen Gebiete in Form von „Flächen mit Planungen zur städtebaulichen Entwicklung“ vor. Mit dem B-Plan Nr. 27 wurde dahinge- hend ein erster Schritt gemacht und durch die Wiedernutzbarmachung der ehemals berg- baulich und industriell genutzten Flächen eine deutliche Aufwertung des Landschafts-, und Siedlungsraums mit all seinen Besonderheiten und Herausforderungen ermöglicht. Im südlichen Anschluss ergeben sich allerdings noch Potenziale für eine Entwicklung der Stadt mit starkem Bezug zum Wasser.

Auf dem Altbestand der Bergbaufolgelandschaft soll ein eigenständiges, klar strukturiertes Quartier mit hohem gestalterisch-architektonischen Anspruch und hoher landschaftlicher Qualität entwickelt werden, das sich entsprechend der Nutzung und Struktur nachhaltig und harmonisch in die Umgebung einfügt. Die ehemals bergbaulich genutzten Flächen sollen zu einem, dem Hangverlauf folgend, stark durchgrünten Wohnquartier mit Gemein- bedarfsflächen, zahlreichen öffentlichen Parkanlagen und Spielmöglichkeiten für Kinder, öffentlichen Zuwegungen zum See sowie Angeboten für Naherholung und touristische Nutzung entwickelt werden. Durch die Erschließung des Gebietes kann der umlaufende Seerundweg an den Großdeubener Weg angebunden werden. Der Zwenkauer See kann so besser erschlossen und für die Öffentlichkeit zugänglich und erlebbar gemacht werden.

1.2 Anlass und Erforderlichkeit In Zwenkau herrscht aufgrund der sozioökonomischen Bedingungen im „Südraum Leipzigs“ eine große Nachfrage nach Baugrundstücken zur Errichtung von Wohnbauflä- chen. Laut Statistischem Landesamt hat die Stadt Zwenkau vom Jahr 2015 auf das Jahr 2016 einen Bevölkerungszuwachs von 2% zu verzeichnen. Anhaltendes und prognosti- ziertes Einwohnerwachstum der Stadt Zwenkau2 mit bis zu 400 EW mehr bis 2030 und einem deutlich positiven Pendlersaldo mit 642 mehr Einpendlern als Auspendlern bedin- gen einen entsprechenden Bedarf an neuem Wohnraum, der im Stadtgebiet alsbald ge- schaffen werden muss. Ebenfalls zeigen beiden Varianten der 6. regionalisierten Bevölke-

2 lt. 6. regionalisierter Bevölkerungsvorausberechnung Sachsen für 2030 labor4+ - 10 - Stand: 19.02.2019 Begründung zum Bebauungsplan Nr. 35 der Stadt Zwenkau „Harthweide“

rungsvorausberechnung für die Stadt Zwenkau, dass der Altenquotient bis 2030 um ca. 7,5% steigen wird. Dies bedeutet gleichzeitig eine steigende Nachfrage an Wohnraum für Senioren und Pflegebedürftige.

Dem zunehmenden Bedarf an sozialen Einrichtungen für die Gesundheitsvorsorge, Pflege und Betreuung von älteren Menschen einerseits sowie der Bildung, Erziehung und Be- treuung von Kindern und Jugendlichen andererseits, soll durch ausreichende Gemeinbe- darfsflächen im Quartier Rechnung getragen werden.

Aufgrund ihrer Lage am See, zwischen Gewerbegebiet im Süden und Südosten sowie den Landschaftsschutzgebieten und der Flächennaturdenkmäler im Westen, besitzt die Stadt Zwenkau nur geringe Expansionsmöglichkeiten. Die rechtskräftigen Bebauungsplä- ne einschließlich der zuletzt aufgestellten B-Pläne Nr. 29 der Stadt Zwenkau „Pegauer Straße“, Nr. 30 der Stadt Zwenkau „Großdeubener Weg“ sind zu 100% ausgelastet. Der Bebauungsplan Nr. 32 der Stadt Zwenkau „Am Bahnhof“ der Stadt Zwenkau ist zur Zeit zu 50% (zu 100% mit offener Bebauung, zu 0% mit geschlossener Bebauung und Rei- henhäusern) ausgelastet.

Auf der letzten zusammenhängenden Fläche im Stadtgebiet, die nach Beendigung der Bergbauarbeiten und Rückbau der Tagesanlagen für eine sinnvolle Nachnutzung offen gelassen wurde, liegt das nötige Potenzial für die Wiedernutzbarmachung der Berg- baufolgelandschaft im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung Zwenkaus.

Um eine geordnete städtebauliche Entwicklung zu gewährleisten, ist mit der Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 35 - „Harthweide“ beabsichtigt, Baurecht zu schaffen, das dem Bedarf an Flächen für Nutzungen des Gemeinwohls für dringend benötigte, soziale Ein- richtungen, für qualifizierte öffentliche Grünflächen am Zwenkauer See sowie für Wohn- bauflächen nachkommt. Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 35 sollen die pla- nungsrechtlichen Zulässigkeitsvoraussetzungen für die geplante Bebauung geschaffen werden. Weiterhin erforderlich ist der Bebauungsplan, um für die bauliche Gestaltung und die Ausweisung von Frei- und Grünflächen die notwendigen Festsetzungen treffen zu können sowie die unter Punkt 1.1 genannten Ziele erreichen zu können.

2. Beschreibung des Plangebietes

2.1 Räumliche Lage Das Gebiet des Bebauungsplanes Nr. 35 befindet sich am nordöstlichen Siedlungsrand der Stadt Zwenkau in unmittelbarer Nähe zum Zwenkauer See. Das Gebiet erstreckt sich vom Wendehammer der Straße „Am KAP“ (in etwa Höhe Karl-Thieß-Straße) im Norden bis zur Verlängerung des Großdeubener Weges im Süden. Das Planungsgebiet liegt auf einer nach Nordosten abfallenden Fläche. Das Gelände fällt im nördlichen Teil auf einer Länge von 130 m von ca. 131,50 m ü. NN bis ca. 113,5,0 m ü. NN. sowie im südlichen Teil auf einer Länge von 245 m von ca. 133,50 m ü. NN bis ca. 113,5 m ü. NN. Alle Höhenangaben beziehen sich auf das neue Höhenbezugssystem DHHN2016.

Stand: 19.02.2019 - 11 - labor4+ Begründung zum Bebauungsplan Nr. 35 der Stadt Zwenkau „Harthweide“

2.2 Geltungsbereich Das Plangebiet befindet sich im Nord-Osten der Stadt Zwenkau teilweise in der Gemar- kung Zwenkau und teilweise in der Gemarkung Harth und grenzt nördlich an das Plange- biet des Bebauungsplanes Nr. 27, östlich an den Zwenkauer See, südlich an die Flurstü- cke 1719 und 1720 und westlich an die Flurstücke der Liebknechtstraße 1536 bis 1550/1 sowie die Flurstücke 482/3, 443, 444/1, 394/10, 446/2 und 445/1. Der räumliche Gel- tungsbereich des Plangebietes umfasst eine Größe von insgesamt rund 14 ha.

Im Verlauf der Planung wurde der Geltungsbereich aus erschließungstechnischen Grün- den bereits um den Straßenbereich entlang des Großdeubener Weges bis zur Kreuzung Max-Sauersteinstraße/Goethestraße erweitert. Im weiteren Verlauf der Bearbeitung wurde der Geltungsbereich nochmals geändert durch Einbeziehung der Uferflächen bis zum mittleren Bewirtschaftungswasserstand des Zwenkauer Sees 113,50 m ü Ü. NHN im DHHN2016.

2.3 Bestandssituation Derzeit ist das Gebiet geprägt von Ruderalvegetation auf den geogenen Böden der Berg- baufolgelandschaft der Uferbereiche des durch Flutung entstandenen Zwenkauer Sees. Auf dem Planungsgebiet befanden sich - wie in Pkt. 1.1 erwähnt - ehemals die Tagesan- lagen des Braunkohlentagebaus Zwenkau. Um eine Wiedernutzbarmachung des Gebie- tes zu ermöglichen, erfolgten im Zeitraum 2000 bis 2004 die Sanierung des Bereiches sowie der Abbruch bestehender Gebäude des Tagebaubetriebes.3 Der um den Zwenkauer See umlaufende Seerundweg verläuft mit seinen Funktionen als Fuß- und Radweg durch das Plangebiet.

Abb. 2: Harthweide, Foto: Andreas Hannusch, Zwenkau 2005

3 siehe: Abschlussdokumentation zur Realisierung des Abschlussbetriebsplanes: Braunkohlentagebau Zwenkau, Tagesanlagen Zwenkau. LMBV, 29.06.2009 labor4+ - 12 - Stand: 19.02.2019 Begründung zum Bebauungsplan Nr. 35 der Stadt Zwenkau „Harthweide“

3. Ziele und Grundsätze der Landes-, Regional- und kommunalen Bauleitpla- nung

3.1 Landesentwicklungsplan 2013 des Freistaates Sachsen Gemäß § 1 Abs. 4 BauGB sind Bauleitpläne den Zielen der Raumordnung und Landes- planung anzupassen. Im Folgenden werden die für den Geltungsbereich des Bauleitplan- verfahrens (BLP) relevanten Aussagen des Landesentwicklungsprogramms 2013 aufge- führt. Zwenkau befindet sich im Verdichtungsraum Leipzig als Oberzentrum und in der unmittel- baren Nähe zum Mittelzentrum . Weiterhin liegt es in der Nähe der überregi- onal bedeutsamen Verbindungs- und Entwicklungsachse, die sich mit der B 2 / B 95 (zu- künftig BAB 72) zwischen Leipzig über Borna nach erstreckt. (sh. Abb. 3)

Dessau/Berlin Dommitzsch Cottbus/Berlin Trossin Elsnig Beilrode Frankfurt (Oder)/ Bad Düben Groß Bad Laußig Cottbus/Poznan Düben Muskau Löbnitz Gablenz Dreiheide Torgau! Schleife Weiß- Krauschwitz Delitzsch Zschepplin Arzberg Trebendorf wasser/O.L. ! Schön- Mockrehna Elsterheide ! wölkau Doberschütz Spreetal Berlin Weißkeißel Wiedemar Lauta Krostitz Eilenburg! Belgern-Schildau Hoyerswerda Halle/ Rackwitz Rietschen Gröditz Berlin ! Boxberg/O.L. Magdeburg/ Jesewitz Hannover Lohsa Bernsdorf Wittichenau Hähnichen Schkeuditz Ta u c h a Cavertitz Röderaue ! Dahlen Kreba- Neudorf Strehla Wülknitz Rothenburg/ Oßling O.L. ! Zeithain Lamperts- Liebschütz- walde Schwepnitz Königs- Leipzig berg wartha Glaubitz Schönfeld Schön- Ralbitz- Mücka Horka Erfurt/ Brandis Rosenthal Niesky Frankfurt/M. Riesa teichen Quitzdorf ! Mark- ! Thiendorf Neukirch Groß- am See Wermsdorf Oschatz ! Großenhain Neschwitz Neißeaue dubrau ranstädt / ! Nünchritz Königs- Kamenz Nebel- ! Räckel- Mark- brück ! schütz Radibor Hohen- Waldhufen kleeberg Ta u s c ha witz Puschwitz dubrau Koders- ! Hirschstein Haselbachtal dorf Groß- Parthen- Stauchitz Crostwitz Malschwitz Belgers- Naundorf Priestewitz Ebersbach Wroclaw/ pösna stein Laußnitz Panschwitz- Krakow hain Mügeln Groß- Elstra Kuckau Schöps- ! Diera- naundorf Vierkirchen tal Zwenkau Steina Weißenberg Königs- Espenhain Zehren Pulsnitz Böhlen Ostrau Lommatzsch Niederau Radeburg Burkau Bautzen hain Ottendorf- Lichten- Ohorn Göda Kub- Reichen- Rötha schütz Görlitz Okrilla berg Rammenau bach/O.L. Leisnig Zschaitz- Wein- Wachau Demitz- Groß- Leuben- Meißen böhla Moritz- Bretnig- Thumitz ! Hochkirch Ottewig Schleinitz burg weitzschen ! Groß- Hauswalde Ober- Groß- Markers- Doberschau- ! Bischofs- Käbschütz- röhrsdorf gurig post- dorf Franken- werda Gaußig witz/O.L. Sohland a. Mochau tal Coswig thal Rotstein Radeberg Schmölln- Cunewalde Löbau Borna Döbeln ! Wilthen Rosen- Ketzerbach- ! Großharthau Lawalde Radebeul Deutzen Hartha ! Putzkau Neukirch/ Schirgiswalde- Groß-! Schönau- ! bach tal Klipphausen ! Lausitz Kirschau Beiersdorf Berzdorf schweidnitz Regis- Arnsdorf Steinigt- Bernstadt a. d. Eigen Breitingen Zettlitz Roßwein Oppach Schönbach a. d. Eigen Königs- Gerings- wolmsdorf Dürr- feld Waldheim Sohland walde Nossen Stolpen hennersdorf Dresden Neustadt a. d. Spree Neusalza- Kottmar Ostritz i. Sa. Spremberg Herrnhut Kriebstein Wilsdruff Dürrröhrsdorf- Seelitz Erlau Striegistal Reinsberg ! Dittersbach Ebersbach- Kohren- Narsdorf Neugersdorf Sahlis Rossau Groß- Freital Lohmen Wechselburg !Bannewitz Heidenau Hohnstein Oderwitz Mittweida schirma Tharandt Stadt Königshain- ! Pirna Rathen, Sebnitz Leutersdorf Alt- Dohna Wehlen Mittel- Lunzenau Wiederau Halsbrücke Rabenau ! Kurort Seifhennersdorf mittweida Hainichen Kreischa Struppen Rathmannsdorf herwigsdorf Penig Dorfhain Haine- Claußnitz Ober- Müglitztal Königstein/ Bad Schandau walde Burgstädt Sächs. Schw. Zittau Lichtenau Franken- schöna Freiberg Groß- Bertsdorf- Klingen- Dohma Gohrisch Hörnitz! Ta u r a berg/Sa. ! Bobritzsch- Dippoldis- schönau Mühlau Ober- Hilbersdorf berg walde Bahretal Olbersdorf Walden- Nieder- ! Reinhardtsdorf- wiera Schöna Jonsdorf, burg frohna Hartmannsdorf Oederan Weißenborn/ Liebstadt Erfurt/ Schönberg Nieder- Rosenthal- Kurort Liberec/Praha Limbach- wiesa Brand- Erzgeb. Glashütte Bielatal Oybin Frankfurt/M. Remse Oberfrohna Flöha Erbisdorf Meerane ! Lichtenberg/ Schmiede- Bad Gottleuba- Callenberg Chemnitz Erzgeb. berg Berggießhübel Usti/Praha Augustus- Hartmanns- Glauchau Hohenstein- Frauen- Crimmitschau Denn- burg dorf- ! ! St. Ernstthal ! Leubsdorf Mulda/Sa. stein Reichenau heritz Egidien Eppendorf Neukirchen/ Oberlungwitz! Gornau/ Groß- Bernsdorf ! Neukirchen/ Altenberg Pleiße Erzgeb. Erzgeb. Grün- Borsten- hartmanns- Dorf- Hermsdorf/ Usti/Praha Lichten- Gersdorf hainichen dorf dorf chemnitz Erzgeb. Langen- Lugau/ Jahnsdorf/ bernsdorf stein/Sa. Amts- ! 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Buchholz Mildenau Lauter- ! Crinitzberg Schlettau Pöhl Bernsbach! Scheiben- Karte 1 (Festlegungskarte) Steinberg Zschorlau Königs- Oberzentrum Treuen Stützen- Schwarzen- berg walde Jöhstadt Rodewisch grün Bockau berg/! Raschau- Rosenbach/ ! Markersbach ! Neuen- Auerbach/ Erzgeb. Raumstruktur Vogtl. salz Vogtl. Schönheide Crotten- Bärenstein Nürnberg/ Plauen ! dorf Praha München Ellefeld Falkenstein/! Breitenbrunn/ Sehmatal Mittelzentrum Bergen !Vogtl. Eibenstock Erzgeb. ! Reuth !Theuma Neustadt/ Oberwiesenthal, Tirpersdorf Vogtl. Johann- Kurort Werda Muldenhammer georgenstadt !! zentralörtlicher Verbund 0 5 10 15 20 25 30 km Weischlitz Oelsnitz/ Grünbach, !Vogtl. Höhenluftkurort Schöneck/ Herausgeber: Bösen- Vogtl. Karlovy Vary/ Sächsisches Staatsministerium des Innern brunn Mühlental Klingenthal Plzen Raumkategorien Achsen Hof/ Triebel/ Eichigt überregional bedeutsame Ver- Fachliche Bearbeitung: Vogtl. Verdichtungsraum Nürnberg/ Adorf/ bindungs- und Entwicklungsachse Herausgeber München Vogtl. Erlbach Mark- neukirchen Verdichtungsraum Fachliche Grundlage: Herausgeber Bad Elster Planungsregion ländlicher Raum Kartengrundlage: Bad TEN-Kernnetz* (nachr., schematisch) Verwaltungsgrenzen 01.01.2013 Brambach Landkreis/ ländlicher Raum Kreisfreie Stadt * Quelle: EU-Kommission 2011 © Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen (GeoSN) verdichteter Bereich im Änderungen und thematische Erweiterungen durch den Herausgeber Gemeinde ländlichen Raum Plzen sorbische Gemeindenamen s. Karte 12 Jede Vervielfältigung bedarf der Erlaubnis des Herausgebers und des GeoSN.

Abb. 3: Landesentwicklungsplan 2013, Raumstruktur

Der Landesentwicklungsplan enthält zunächst mit den Grundsätzen 1.2.2 und 1.2.4 Ent- wicklungsgebote für den ländlichen Raum und für verdichtete Bereiche im ländlichen Raum, wobei insoweit einerseits etwa die Attraktivität als Lebensraum und andererseits die sinnvolle Ergänzung zu Verdichtungsräumen und daraus folgende Entwicklungsimpul- se für den ländlichen Raum eine Rolle spielen. Diesen Iandesplanerischen Grundsätzen entspricht die vorliegende Bauleitplanung. Das betroffene Stadtgebiet Zwenkaus liegt innerhalb der Bergbaufolgelandschaft des Ta- gebaubereiches Zwenkau/Cospuden. Im Kapitel III.2 des LEP 2013 ist dieser Bereich als Raum mit besonderem landesplanerischen Handlungsbedarf eingestuft und wird im REP Leipzig-Westsachen 2017 als Sanierungsrahmenplan fortgeschrieben. Die Räume mit be-

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sonderem Handlungsbedarf sind gemäß Ziel 2.1.3.1 so zu entwickeln und zu fördern, dass sie aus eigener Kraft ihre Entwicklungsvoraussetzungen und ihre Wettbewerbsfähig- keit verbessern können. Speziell für die Bergbaufolgelandschaften fordert Ziel 2.1.3.2 Sa- nierungsmaßnahmen so durchzuführen, dass vielfältig nutzbare, attraktive, weitgehend nachsorgefreie und ökologisch funktionsfähige Bergbaufolgelandschaften bei Gewährleis- tung der öffentlichen Sicherheit entstehen und bergbaubedingte Nutzungseinschränkun- gen begrenzt werden. Diese Zielsetzungen werden durch die vorliegende Planung eben- falls unterstützt. Gekoppelt an die aus dem steigenden Bedarf begründete Festsetzung eines Wohngebiets ist die touristische Nutzung der Randbereiche des Plangebiets. Die touristische Entwick- lung von Bergbaufolgelandschaften findet ihren Niederschlag auch in den Grundsätzen 2.3.3.3 und 2.3.3.7 des Landesentwicklungsplans. Gemäß dem Ziel 2.2.1.3 soll die Festsetzung neuer Wohngebiete in zumutbarer Entfer- nung zu den Versorgungs- und Siedlungskernen erfolgen. Auch dieser Zielsetzung ent- spricht die vorliegende Planung, da sie sich unmittelbar an die gewachsene und beste- hende Bebauung von Zwenkau anschließt.

3.2 Regionalplan Westsachsen 2008 Die Gemeinde Zwenkau ist im derzeit noch rechtskräftigen Regionalplan (REP) West- sachsen 2008 (vom 25.05.2008) zusammen mit der Gemeinde Böhlen als Grundzentraler Verbund im Verdichtungsraum Leipzig festgelegt. Die Stadt liegt an der regional bedeut- samen Verbindungsachse Gera – Pegau – (Zwenkau) – Markleeberg – Leipzig. Im REP Westsachsen 2008 sind folgende für das Bebauungsgebiet relevante Ziele in Text und Plan ausgewiesen und erläutert:

Abb. 4: Einbindung der Stadt Zwenkau in die Raumstruktur Westsachsens (REP Westsachsen 2008, Karte Raumstruktur)

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Ziel 2.3.7 Bezug zum Grundzentrum Ziel 2.3.10 räumliche Verflechtung im Verdichtungsraum Leipzig Ziel 2.6.1 und 2.6.2 regionale Verbindungs- und Entwicklungsachsen Ziel 3.3.5 Entwicklungsschwerpunkt Bergbaufolgelandschaft

lm Ziel 2.3.7 wird der Verbund Böhlen/Zwenkau als Grundzentrum der Planungsregion Westsachsen ausgewiesen. Grundzentren sind als übergemeindliche oder lokale Versor- gungs-, Wirtschafts- und Dienstleistungszentren zu sichern und zu stärken (Ziel 2.3.8). Ziel 2.3.10 enthält das Gebot, dass die Entwicklung des Verbunds Böhlen/Zwenkau so erfolgen soll, dass die Funktionen des Oberzentrums Leipzig nicht beeinträchtigt werden. Eine solche Beeinträchtigung kann vorliegend ausgeschlossen werden. Vielmehr trägt die gegenständliche Planung dem erheblich gesteigerten Bedarf an Wohnungen in der Stadt Zwenkau Rechnung. Gleichzeitig ist festzustellen, dass auch der Bedarf an Wohnraum in der Stadt Leipzig stark wächst und dieser steigende Bedarf auch mittelfristig anhalten wird. Ziel 3.3.5 des Regionalplans legt unter anderem die Stadt Zwenkau als "Entwicklungs- schwerpunkt Bergbaufolgelandschaft" im Raum mit besonderem landesplanerischem Handlungsbedarf "Bergbaufolgelandschaften Braunkohlenbergbau" fest und sieht eine besondere Unterstützung vor. Das Angebot an Wohnraum soll gemäß Ziel 5.1.4 vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und unter Berücksichtigung der differen- zierten Ansprüche hinsichtlich Wohnformen, Wohnungsgrößen und -ausstattung an die künftigen Anforderungen angepasst werden. Auch diese Zielsetzung wird durch die vor- gesehene Bebauungsplanung (insbesondere altersgerechtes Wohnen) unterstützt.

Schkeuditz Lossatal Be Cavertitz Röderaue Dahlen Machern Strehla Wülknitz Borsdorf Liebschütz- Zeithain Lamperts- walde Schwepnitz Leipzig Bennewitz Wurzen berg Glaubitz Schönfeld Sch Brandis Großenhain teich Mark- Wermsdorf Oschatz Riesa Thiendorf Neukirch ranstädt Naunhof Trebsen/ Nünchritz Königs- Mulde brück Mark- Tauscha kleeberg Hirschstein Haselbach Groß- Parthen- Stauchitz Priestewitz Ebersbach pösna Belgers- stein Naundorf Laußnitz hain Grimma Mügeln Groß- Diera- naundorf Zwenkau Zehren Espenhain Lommatzsch Radeburg Pulsnit Böhlen Otterwisch Ostrau Niederau Rötha Ottendorf- Lichten- Okrilla berg Pegau Leisnig Wein- Kitzscher Groß- Zschaitz- Leuben- Moritz- Wachau Ottewig Schleinitz Meißen böhla burg Neukieritzsch weitzschen Groß- H Elstertrebnitz Bad Lausick Käbschütz- Coswig röhrsdor Mochau tal Groitzsch Colditz Döbeln Ketzerbach- Radebeul Radeberg Gr Deutzen Hartha Borna tal Klipphausen Regis- Arnsdorf Breitingen Zettlitz Roßwein Frohburg Königs- Gerings- Waldheim Dresden feld walde Nossen Geithain Rochlitz Kriebstein Wilsdruff Dürrröhrsd Seelitz Erlau Striegistal Reinsberg Dittersbach Kohren- Narsdorf Sahlis Rossau Groß- Freital Lohme Wechselburg Mittweida schirma Tharandt Bannewitz Heidenau Königshain- Pirna Stad Dohna Wehle Lunzenau Wiederau Alt- Halsbrücke Rabenau mittweida Hainichen Kreischa Strup Penig Dorfhain Claußnitz Ober- Müglitztal Kö Burgstädt Säch Lichtenau Franken- schöna Freiberg Klingen- Dohma Mühlau Ta u ra berg/Sa. Bobritzsch- Dippoldis- Hilbersdorf berg walde Bahretal Ober- Walden- Nieder- wiera Liebstadt burg frohna Hartmannsdorf Nieder- Oederan Weißenborn/ R Schönberg Limbach- wiesa Brand- Erzgeb. Glashütte Remse Oberfrohna Flöha Erbisdorf Meerane Lichtenberg/ Schmiede- Bad Gottleuba- Callenberg Erzgeb. berg Berggießhübel Glauchau Chemnitz Augustus- Hartmanns- Hohenstein- Frauen- Crimmitschau burg dorf- Denn- St. Ernstthal Leubsdorf Mulda/Sa. stein Reichenau heritz Egidien Eppendorf Neukirchen/ Oberlungwitz Groß- Bernsdorf Neukirchen/ Gornau/ Altenberg Pleiße Erzgeb. Erzgeb. Grün- Borsten- hartmanns- Dorf- Hermsdorf/ Lichten- Gersdorf hainichen dorf dorf chemnitz Erzgeb. Langen- Lugau/ Jahnsdorf/ bernsdorf stein/Sa. Amts- Erzgeb. Erzgeb. Zschopau Lengefeld Rechenberg- Hohndorf NiederdorfBurkhardts- berg Bienenmühle Zwickau dorf Börnichen/ Werdau Mülsen Nd.würschnitz Sayda Oelsnitz/ Gorns-Gelenau/ Erzgeb. Pockau Erzgeb. Thal- dorf Erzgeb. Frau- Reinsdorf Stollberg/ heim/ Auer- Drebach Groß- Pfaffroda Neuhausen/ reuth Erzgeb. Erzgeb. bach olbersdorf Erzgeb. Lichten- Harten- Heidersdorf tanne Wilden- stein Thum Wilkau- fels Zwönitz Wolken- Seiffen/Erzgeb., Neumark Haßlau Ehren- Reichenbach Langen- friedersdorf stein Olbernhau Kurort im Vogtland Hirschfeld weißbach Groß- Geyer Thermalbad Deutschneudorf Mylau Heinsdorfer- Bad Lößnitz Wiesenbad rückerswalde grund Schlema Netzschkau Kirchberg Schneeberg Ta n n e n b e r g Marienberg Elsterberg Lengen- Grünhain- Annaberg- Limbach Hartmannsdorf Aue Elterlein feld b. Kirchberg Beierfeld Buchholz Mildenau Crinitzberg Lauter- Schlettau Pöhl Bernsbach Scheiben- Bergbaufolgelandschaften Steinberg Zschorlau Königs- Treuen Stützen- Schwarzen- berg walde Jöhstadt Rodewisch grün Bockau berg/ Raschau- Neuen- Erzgeb. Markersbach Braunkohle salz Schönheide Crotten- Bärenstein Plauen Falkenstein/ dorf Vogtl. Auerbach/ Vogtl. Breitenbrunn/ Sehmatal Altbergbau Ellefeld Eibenstock TheumaBergen Erzgeb. Neustadt/ Oberwiesenthal, Tirpersdorf Vogtl. Johann- Kurort Werda Muldenhammer georgenstadt grenznahe Gebiete Abb. 5: Festlegungskarte „Räume mit besonderem Handlungsbedarf“ des LEP 2013 (Ausschnitt)

Stand: 19.02.2019 - 15 - labor4+ Begründung zum Bebauungsplan Nr. 35 der Stadt Zwenkau „Harthweide“

Auch in der aktuellen Gesamtfortschreibung des Regionalplans Westsachsen 20174 wer- den folgende für die vorliegende Bauleitplanung relevanten Ziele bzw. Grundsätze festge- setzt:

Z 2.1.3.1 die Wiedernutzbarmachung und Sanierung der stillgelegten Tagebauberei- che ist fortzuführen. Die Tagebaubereiche sind nachhaltig zu gestalterisch akzeptanzfähigen und vielfältig nutzbaren Bergbaufolgelandschaften zu entwickeln. G 2.1.3.3 Sport-, Freizeit- und Tourismusmöglichkeiten mit Schwerpunktsetzung auf wassergebundene Angebote u.a. im Bereich stillgelegter Tagebaue auszu- bauen sowie Wohnumfelder gezielt zu verbessern Z 2.1.3.4 Tagebauseen sind auf Grundlage differenzierter Nutzungsprofile unter Ausprägung von Alleinstellungsmerkmalen zu entwickeln. Raumverträgli- che und selbsttragende privatwirtschaftliche Entwicklungs- und Betreiber- aktivitäten sind durch Kommunen und Verwaltung zu befördern. G 2.2.1.3 Im Rahmen der Siedlungsentwicklung sollen verstärkt Belange von Fami- lien, von älteren und beeinträchtigten Menschen sowie von Migranten be- rücksichtigt werden. Z 2.2.1.4 Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung und unter Be- rücksichtigung der differenzierten Ansprüche hinsichtlich Wohnformen, Wohnungsgrößen und -ausstattung soll das Angebot an die künftigen An- forderungen angepasst werden. Z 2.3.3.1.4 Weiterentwicklung der abwechslungsreichen und erlebniswirksamen Bergbaufolgelandschaft im Leipziger Neuseenland und Schaffung regional abgestimmter vielfältiger touristischer Angebote.

Hierbei kommt Zwenkau aufgrund der Lage am See die besondere Gemeindefunktion ‘Tourismus’ zu. Wie bereits erläutert, verfolgt die gegenständliche Planung neben der Wiedernutzbarmachung von Tagebauflächen und Schaffung von Wohnraum auch die Entwicklung des Plangebietes für touristische Nutzungsmöglichkeiten, sodass auch die- se Zielsetzung des künftigen Regionalplans durch den Bebauungsplan gefördert wird.

Der aufzustellende Bebauungsplan steht im Einklang mit den Festlegungen des derzeit geltenden Regionalplans Westsachsen (2008) sowie den künftig geltenden Festlegungen, so wie sie derzeit im fortgeschriebenen Entwurf des Regionalplans (2017) zum Ausdruck kommen.

3.3 Braunkohlenplan Zwenkau/Cospuden 2006 Der vorliegende Bebauungsplan ist an die Zielsetzungen des Braunkohlenplans als Sa- nierungsrahmenplan Tagebaubereich Zwenkau/Cospuden in der fortgeschriebenen Fas- sung gemäß Bekanntmachung vom 08. Juni 2006 angepasst. Darin werden für das Plan- gebiet relevante regionalplanerischen Ausweisungen in Text und Karte getroffen.

Ziel 01 Sanierungsgebiet Ziel 02 Sanierungsbedingte Flächeninanspruchnahme, Bauvorbehalts- und Si- cherheitslinie Ziel 06 Rückbau Tagebau-Infrastruktur

4 REP 2017, Entwurf für das Verfahren nach § 9 ROG i. V. m. § 6 Abs. 1 SächsLPlG (Stand: 14.12.2017) labor4+ - 16 - Stand: 19.02.2019 Begründung zum Bebauungsplan Nr. 35 der Stadt Zwenkau „Harthweide“

Ziel 11 Folgenutzung der Tagebaurestseen (Zwenkauer und Cospudener See) ein- schließlich ihrer Ufer Ziel 14 Vorbeugender Hochwasserschutz Ziel 17 Cospudener See und Zwenkauer See einschl. Uferbereiche Ziel 30 Verkehrsinfrastruktur und Öffentlicher Personennahverkehr Ziel 31 Wegenetz

Der vorliegende Bebauungsplan trägt im Ergebnis der Zielfestlegungen des Braunkoh- lenplans Zwenkau/Cospuden 2006 Rechnung.

3.4 Masterplan Zwenkauer See Aufgrund ihrer Lage am Zwenkauer See hat die Stadt Zwenkau gemeinsam mit dem Zweckverband „Planung und Erschließung Neue Harth“ (ZV Neue Harth) frühzeitig einen Masterplan für den gesamten See und seine umliegenden landseitigen Nutzungsmöglich- keiten erarbeitet. Dieser definiert die beiden städtebaulichen Entwicklungsschwerpunkt- gebiete:

• urbane Erweiterung der Stadt Zwenkau zum See und • die Entwicklung des Nordufers mit dem Potenzial der sehr guten Verkehrser- schließung (BAB 38 an der Anschlussstelle Neue Harth seit Mitte 2006) und der freizeittouristischen Initialansiedelung (2003) von BELANTIS Vergnügungspark Leipzig

Die wesentlichen Nutzungen beider Entwicklungsgebiete wurden komplex aufeinander abgestimmt und damit gezeigt, dass sich die Inhalte ideal ergänzen und somit wechselsei- tig befördern werden. In der Fortschreibung des Masterplanes ist die Ausweisung des Plangebietes als Siedlungsfläche zu berücksichtigen.

3.5 Flächennutzungsplan Im derzeit rechtswirksamen Flächennutzungsplan (FNP) 2012 (Stand vom 20.12.2011) befinden sich am östlichen Siedlungsrand Zwenkaus sowie entlang des Großdeubener Weges im betreffenden Plangebiet neu zu planende Flächen, die als gemischte Bauflä- chen ausgewiesen sind. Von diesen Darstellungen weicht der in Aufstellung befindliche Bebauungsplan zum Teil ab. (sh. Abb. 6) Zum Teil sind Sanierungsflächen ohne aktuelle Nutzung sowie geplante Grünflächen dar- gestellt. Eine geplante Durchwegung (Seerundweg) zum Kap Zwenkau führt durch das Gebiet. Diese Darstellungen stehen nicht im Widerspruch mit der vorliegenden Bauleit- planung. Da der vorliegende Bebauungsplan sich nur teilweise aus den Darstellungen des derzeit gültigen Flächennutzungsplanes 2012 entwickelt, wird eine Genehmigung gemäß § 10 Abs. 2 BauGB beantragt.

Stand: 19.02.2019 - 17 - labor4+ Begründung zum Bebauungsplan Nr. 35 der Stadt Zwenkau „Harthweide“

Abb. 6 Ausschnitt Flächennutzungsplan 2012

Gemäß § 8 Abs. 3 BauGB kann mit der Aufstellung, Änderung, Ergänzung oder Aufhe- bung eines Bebauungsplans gleichzeitig auch der Flächennutzungsplan aufgestellt, ge- ändert oder ergänzt werden. Der Bebauungsplan kann vor dem Flächennutzungsplan be- kannt gemacht werden, wenn nach dem Stand der Planungsarbeiten anzunehmen ist, dass der Bebauungsplan aus den künftigen Darstellungen des Flächennutzungsplans entwickelt sein wird. Der Bebauungsplan bedarf als vorzeitiger Bebauungsplan daher der Genehmigung. Derzeit besteht das Verfahren, den Flächennutzungsplan der Stadt Zwenkau parallel zu ändern. Dies wurde mit Beschluss Nr. 13 023 vom Stadtrat der Stadt Zwenkau am 09.04.2013 in öffentlicher Sitzung beschlossen.

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Abb. 7 Ausschnitt Entwurf Flächennutzungsplan 2016

Zum Entwurf der komplexen Änderung des Flächennutzungsplanes vom 06.09.2016 und zum Entwurf des gleichzeitig überarbeiteten und geänderten Landschaftsplanes der Stadt Zwenkau vom August 2016 wurde die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit nach § 3 Abs. 1 Baugesetzbuch (BauGB) in Form einer öffentlichen Auslegung der Plan- unterlagen im Amtsblatt der Stadt Zwenkau am 07.10.2016 bekanntgemacht. Die Fort- schreibung des FNP ist bis dato noch nicht abgeschlossen.

Im Entwurf des FNP 2016 ist der Bereich der Harthweide im Wesentlichen als geplante Wohngebietsfläche dargestellt (sh. Abb. 7). Des Weiteren führt durch das Gebiet der See- rundweg an dem eine Bepflanzung mit Bäumen vorgesehen ist. Im Tagebaurandbereich sind eine Grünfläche sowie ein Strand und öffentliche Verkehrsflächen dargestellt. Die Darstellungen des in Aufstellung befindlichen Flächennutzungsplanes entsprechen damit den im Bebauungsplan vorgesehenen Festsetzungen.

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III. Planinhalte und Planfestsetzungen

1. Entwicklung der Planungsüberlegungen und informelle Planungskonzepte

1.1 Städtebauliches Konzept Der zur weiteren Ausarbeitung vorgeschlagene städtebauliche Entwurf nimmt die ge- schwungenen Höhenlinien des Südostufers des Zwenkauer Sees auf und sieht Bebau- ungsstreifen vor, die sich der bestehenden Topografie anpassen.

Entlang der von Nord nach Süd verlaufenden Haupterschließung entsteht eine städte- baulich-räumlich abwechslungsreiche Abfolge von spannungsvollen öffentlichen Räu- men. Analog zur vorhandenen Bebauung westlich des Areals, erzeugen klare Baufluchten einen gefassten Straßenraum. Schwerpunkte des Quartiers bilden der städtebaulich klar gefasste Quartierspark „Grüne Mitte“ sowie das im Süden als Auftakt fungierende „Grüne Tor“ mit angrenzender Sonderbebauung.

Die Sondernutzungen am Großdeubener Weg dienen dem Gemeinwohl der Stadt Zwen- kau und schaffen dringend notwendige soziale Angebote. Eine Kindertages- bzw. Bil- dungseinrichtung trägt dem wachsenden Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen in Zwenkau Rechnung. Darüber hinaus werden in einer Einrichtung für Gesundheitliche und Soziale Zwecke Wohn-, Betreuungs-, und Pflegeangebote für ältere Menschen gemacht. Am Ufer des Zwenkauer Sees bietet eine gastronomische Nutzung Räume für öffentliche und private Veranstaltungen sowie öffentliche Toiletten und einen Kioskverkauf an. Neben dieser Nutzungsvielfalt ergeben sich aus den Sondernutzungen viele Vorteile bezüglich der Erschließung, Besucherfrequentierung und dem Angebot an öffentlichen Stellplätzen.

Das Entwicklungsgebiet Harthweide ist durch eine abwechslungsreiche Bebauungsstruk- tur geprägt und bietet mit ca. 110 Wohneinheiten und ca. 30 mögliche Wohneinheiten auf Flächen für den Gemeinbedarf eine breite Angebotsvielfalt für unterschiedliche Bedürf- nisse. Die Anzahl der Wohneinheiten leitet sich aus der positiv prognostizierten Bevölke- rungsentwicklung und des in Pkt. II.1.2 beschriebenen positiven Pendlersaldos ab.

Das Quartier wird durch sieben unterschiedliche Bautypologien für Einfamilienhäuser und Doppelhäuser sowie punktuell durch Reihenhäuser und Geschosswohnungen strukturell gegliedert. In der vielfältigen bautypologischen Durchmischung finden viele Einkom- mensgruppen ihre Berücksichtigung. Für diese Typologien wird eine bauliche Grammatik entwickelt, welche klare Regeln für die Gestaltung und Kubatur vorgibt, um ein geschlos- senes Erscheinungsbild zu generieren und gleichzeitig die Verwirklichung individueller Ideen zu ermöglichen.

1.2 Freiraumkonzept Das Planungsgebiet wird durch Grünräume unterschiedlicher Charakteristik und Nut- zungsqualität in den bestehenden Landschaftsraum eingefügt und durch eine starke Durchgrünung harmonisch in den Uferraum des Zwenkauer Sees eingebettet. Als Über- gang zur westlichen Siedlungskante wird eine „Grüne Fuge“ definiert, die zur Siedlung hin von einem dichten Gehölzgürtel gesäumt ist und seeseits einen offenen Blick über das Quartier auf den Zwenkauer See eröffnet.

Entlang des Seerundweges entsteht ein durchgängiger Grünzug, der am Großdeubener Weg ein Grünes Tor zur Siedlung bildet und sich in der Grünen Mitte des Quartiers zu ei- nem Quartierspark mit Spielangeboten weitet. Zwischen den öffentlich zugänglichen

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Uferbereichen und den privaten Parzellen bilden Trockenrasenflächen einen grünen Puf- fer. An der Nahtstelle zum südlich angrenzenden Landschaftsraum schaffen Baumpflan- zungen schattige Stellplätze und einen sanften Übergang zur offenen Landschaft. In dem familienfreundlichen Quartier bieten drei Spielplätze unterschiedlicher Größe und Pro- grammatik vielfältige Spielmöglichkeiten.

Der östlich an das Planungsgebiet anschließende Uferbereich wird im Flächennutzungs- plan der Stadt Zwenkau als öffentlicher Strand für die Erholungsnutzung ausgewiesen und in diesem Sinne im Bebauungsplan über den Großdeubener Weg der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die intensiven öffentlichen Nutzungen, wie die als Sondergebiet festgesetzte Panoramabar, der Spielplatz am See und der öffentliche Parkplatz, werden im südlichen Uferbereich konzentriert. In Verlängerung des Großdeubener Weges wird das Gebiet durch einen Bootsanleger für die Fahrgastschifffahrt touristisch erschlossen. Der nördlich anschließende Uferbereich wird der natürlichen Sukzession überlassen. Be- stehende Vegetationsstrukturen und Schilfbereiche werden durch extensive Nutzung und Pflege geschützt erhalten und entwickelt. Dadurch wird die Entwicklung neuer, sich im Laufe der Zeit wandelnder Habitate für Flora und Fauna ermöglicht und langfristig das natürliche Gleichgewicht wiederhergestellt.

1.3 Gestaltungshandbuch Neben den Festsetzungen für das Planungsgebiet werden weiterführende gestalterische Vorgaben im Gestaltungshandbuch getroffen. Die Vorgaben sollen die städtebaulichen und landschaftsarchitektonischen Ziele sichern, welche im städtebaulichen Entwurf for- muliert wurden und ein vielseitiges, zusammenhängend attraktives Erscheinungsbild der Siedlung in der Harthweide ermöglichen. Der Gestaltungsbeirat prüft die im Handbuch getroffen Festlegungen und deren Umsetzung im weiteren Verlauf der Planungen.

1.4 Verkehrserschließung

1.4.1 Verkehrskonzept der Stadt Zwenkau Parallel zur Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 35 wurde die Fortschreibung des Ver- kehrskonzeptes der Stadt Zwenkau bearbeitet und am 25.10.2018 von Stadtrat be- schlossen. Ein Bestandteil des Konzeptes ist unter anderem auch die Planung zur städ- tebaulichen Entwicklung der Harthweide.

Die Erschließung und Bebauung der Harthweide wird sich über einen längeren Zeitraum vollziehen. Durch die unterschiedlich intensive Bautätigkeit und sich verändernde Er- schließungs- und Nutzungszustände ergeben sich auch unterschiedliche Anforderungen an das Verkehrssystem. Dementsprechend wird im fortgeschriebenen Verkehrskonzept die Verkehrsführung jeweils für drei Entwicklungsstufen des Bebauungsplangebietes be- schrieben: - Harthweide Phase I – Erschließung / Tiefbau (ca. 1 bis 2 Jahre) - Harthweide Phase II – Entwicklung / Hochbau (ca. 8 Jahre) - Harthweide Phase III – Entwicklung Harthweide abgeschlossen

1.4.2 Äußere Erschließung Das Plangebiet ist im Süden über den Großdeubener Weg und im Norden über die Stra- ße Zum KAP an das bestehende Stadtgebiet verkehrlich angebunden. Fußläufige Anbindungen werden über den im Westen des Plangebietes in nördlicher und südlicher Verlängerung des Panoramaweges sowie in das westlich angrenzende Stadt- gebiet hergestellt.

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1.4.3 Innere Erschließung

Das Gebiet wird von der Planstraße A als Haupterschließung durchzogen, die im Wesent- lichen auf der Trasse des derzeitigen Wirtschaftsweges (Seerundweg) verläuft. Parallel dazu verläuft östlich der Planstraße A als Nebenerschließung die Planstraße B, die den Großdeubener Weg im Süden mit der Planstraße A in der Mitte des Areals verbindet.

Die festgesetzten Verkehrsflächen dienen ausschließlich der inneren Erschließung des Baugebiets. Bei der Umsetzung der Planung sind folgende Maßgaben zwingend zu be- rücksichtigen:

Die Planstraße A bildet den nördlichen Teil des Wegeabschnittes des Seerundweges Zwenkauer See. Der Seerundweg um den Zwenkauer See ist integraler Bestandteil des Rad- und Fuß- wegenetzes im Leipziger Neuseenland. Die Planung und Errichtung der bereits fertig ge- stellten Teile des Seerundweges Zwenkauer See erfolgte unter dieser Prämisse.

Abb. 8: Regelquerschnitt Weg 17 südlicher Teil (südlicher Anschluss Planstraße A)

Abb. 9: Regelquerschnitt Straße Zum KAP (nördlicher Anschluss Planstraße A/ B-Plan Nr. 27 Seebad Zwenkau)

Im Zuge der Erschließungsplanung ist der Umstand zwingend zu berücksichtigen, dass die verfügbare Verkehrsfläche der Planstraße A resp. des Seerundweges die innere Er- schließung des Baugebiets und die touristische Funktion des Seerundweges konfliktarm verbinden muss, um vor allem der überregionalen Bedeutung des Rad- und Fußwegenet- zes im Leipziger Neuseenland angemessen Rechnung zu tragen.

So sollte zwingend die Anwendung verkehrsberuhigender Maßnahmen berücksichtigt werden, um die Nutzung durch möglichen Durchgangsverkehr zu minimieren. Konkret geplant sind etwa geschwindigkeitsreduzierende Einbauten und andere bauliche Maß-

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nahmen, Festlegungen zur Beschränkung der Achslast oder die Ausweisung als Tempo- 30-Zone und die Ausweisung als Einbahnstraße sowie andere verkehrsrechtliche Anord- nungen. Diese Maßnahmen berühren jedoch die Belange der Straßenplanung bzw. des Ordnungsrechts und sind nicht im Bebauungsplan gemäß § 9 Abs. 1 BauGB festsetzbar.

Durch die Umsetzung der genannten Maßnahmen kann das Ziel einer verkehrsberuhigten Erschließungsplanung erreicht werden. Dies gilt sowohl für das Plangebiet selbst, als auch für die im Norden und Westen angrenzenden Wohngebiete. Es wird somit sicherge- stellt, dass hier keine Entlastungsstraße für den innerstädtischen Verkehr als zweite Nord-Süd-Trasse in Ergänzung zur Leipziger Straße entsteht.

1.4.4 ÖPNV Derzeit ist das Plangebiet nur bedingt an das Busnetz in Zwenkau angeschlossen. Die Buslinien 100 und 101 führen über die Goethestraße und Großdeubener Weg ca. 225 m vom Rand und ca. 530 m von der Mittes des Quartiers entfernt. Die Buslinie 107 verläuft nördlich des Gebiets über die Hafenstraße in einer Entfernung von ca. 280 m vom Rand und ca. 515 m von der Mitte aus. Im Zuge der Einführung des neuen Verkehrskonzeptes „Südliches Leipziger Neuseen- land“, das sich gegenwärtig in der Planungsphase befindet, wird eine deutliche Attraktivi- tätssteigerung für den ÖPNV erwartet. Für eine bessere Anbindung an den ÖPNV mit kurzen, attraktiven Zugängen ist im Bereich der Kreuzung Goethestraße / Großdeubener Weg eine neue Bushaltestelle eingerichtet worden. Mit dieser Maßnahme konnte gleich- zeitig das Erschließungsdefizit der ÖPNV-Anbindung im Altbestandsgebiet Großdeubener Weg / Goethestraße minimiert werden.

1.4.5 Rad- und Fußgängerverkehr Der zur Haupterschließung dienende Großdeubener Weg wird mit einem beidseits der Straße verlaufenden Fußweg über Anschluss an Planstraße B / Seerundweg bis zur Plan- straße B geführt und endet im Fußgängerbereich am Bootsanleger. Die Planstraße A wird Teil des Seerundweges mit seinen bestehenden Funktionen für Rad- und Fußgängerverkehr. Die Planstraße B soll als Wohnstraße mit einer Breite von 5,00 m entwickelt werden. Rad- und Fußgängerverkehr werden in diese Verkehrsfläche integriert. Zusätzlich verlaufen durch das Plangebiet im Westen ein öffentlicher Panoramaweg, im Osten der Wirtschaftsweg sowie zwei Fuß- und Radwege zur Ost-West-Erschließung hin zum Ufer des Zwenkauer Sees. Die Stadt stellt eine zusätzliche Wegeverbindung zwi- schen westlich gelegenem Stadtgebiet und Plangebiet her.

1.5 Technische Infrastruktur

1.5.1 Elektroenergie Anlagen der Energieversorgung des regionalen Netzbetreibers Mitteldeutsche Netzge- sellschaft Strom mbH (MitNetz Strom) sind am Großdeubener Weg und in der Straße „Zum KAP“ vorhanden. Weiterhin sind Anlagen am Durchstich zur Fritz-Deuß-Straße vor- handen.

Im ehemaligen Tagebaugebiet existierten Anlagen und Leitungen der Energieversorgung für den laufenden Tagebaubetrieb. Diese Anlagen werden durch die EMIS Energy GmbH im Auftrag der LMBV unterhalten und betrieben, solange diese Anlagen für die Sanie- rungsarbeiten noch erforderlich sind. Die Einstellung des Betriebes der Anlagen ist mit

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dem Ende der Flutung des Zwenkauer Tagebaurestloches und dem Abschluss der Sanie- rungsarbeiten geplant. Laut Auskunft der EMIS wurde die Kabeltrasse im Bereich Oberer Harthweg an die LMBV rückübertragen. Die Kabel im B-Plan-Bereich sind vorher vollständig außer Betrieb ge- gangen und wurden teilweise auch zurückgebaut. Bei Erfordernis könnten somit ggf. beim Bau angetroffene Kabelanlagen ebenfalls zurückgebaut werden. Gemäß der erteilten Schachterlaubnis der LMBV (als Anlage zusätzlich beigefügt) sind im östlichen Bereich des B-Planes tiefliegende Entwässerungsstrecken des ehemaligen Ta- gebaues vorhanden.

1.5.2 Gasversorgung Im Stadtgebiet Zwenkau besteht ein von der MITGAS betriebenes Gasnetz. Derzeit lie- gen Gasleitungen sowohl bis zum Ende Großdeubener Weg als auch auf der Straße „Zum KAP“.

1.5.3 Trinkwasser Eine Trinkwasserversorgungsleitung der Nennweite DN 100 befindet sich in der Straße „Zum KAP“. Diese endet im Bereich der „Bastion“ mit einem Unterflurhydrant. Im Groß- deubener Weg ist ebenfalls eine Versorgungsleitung vorhanden, die für die Versorgung des neuen Wohngebiets aber nicht ausreichend ist.

1.5.4 Schmutzwasser Für die abwassertechnische Erschließung des B-Plangebietes ist die Errichtung eines Trennsystems zur separaten Erfassung und Ableitung von Schmutz- und Niederschlags- wasser vorgesehen. Durchgeführte Untersuchungen zur Baugrunderkundung und Versickerungsversuche zeigten auf, dass eine Versickerung des Niederschlagswassers aufgrund der schlechten Versickerungseigenschaften des Untergrundes nicht realisierbar ist. Wie bereits im be- stehenden B-Plangebiet Nr. 27, „Seebad Zwenkau“ soll daher die Einleitung des Regen- wassers direkt in den Zwenkauer See erfolgen.

Im B-Plangebiet Nr. 35 sind keine Entwässerungsanlagen vorhanden. Am nördlichen Rand des B-Plangebietes im Übergang zum 4. Bauabschnitt des B-Plangebietes Nr. 27 befinden sich die Anfangsschächte der Regen- und Schmutzwasserentwässerung für dieses Gebiet. Auf Grund der topographischen Situation ist aber nur ein sehr geringer Teil des B-Plangebietes Nr. 35 an dieses bestehende Entwässerungssystem anschließ- bar. Für den überwiegenden Teil des betrachteten Gebietes ist ein neues Entwässerungssys- tem zu errichten. Das Gelände des B-Plangebietes fällt teilweise steil nach Osten in Rich- tung Zwenkauer See ab. In Nord-Süd-Richtung ist etwa in der Mitte des B-Plangebietes eine lokale Hochlage vorhanden, von der aus das Gelände mit geringer Neigung nach Norden bzw. Süden einfällt.

Zur Abwasserentsorgung besteht eine Trennkanalisation in der Straße „Zum KAP“. Der Schmutzwasserkanal DN 250 Stz liegt in einer Tiefe von ca. 2,80 m.

Im Großdeubener Weg befindet sich die Anfangshaltung eines Mischwasserkanales mit Nennweite DN 250. Der letzte Schacht des bestehenden Netzes befindet sich ca. 50 m östlich der Thälmannstraße mit einer Sohltiefe von ca. 1,60 m. Der Kanal verläuft im Weiteren in Richtung Thälmannstraße als Mischwasserkanal DN 300 Stz.

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1.5.5 Niederschlagswasser Das Plangebiet fällt in östliche Richtung zum Zwenkauer See. Dieser steht als Vorfluter zur Verfügung. In der Straße „Zum KAP“ befindet sich ein Regenwasserkanal DN 300 B in einer Tiefenla- ge von ca. 2,00 m.

Basierend auf der Anordnung der geplanten öffentlichen Verkehrsflächen und privaten Grundstücke erfolgte die Konzeptionierung eines Regenentwässerungssystems, welches letztendlich über drei Einleitstellen in den Zwenkauer See entwässert. Für die Einleitung des Regenwassers in den Zwenkauer See wurde für die einzelnen geplanten Einleitstel- len festgestellt, dass vor der Einleitung Maßnahmen zur Regenwasserbehandlung er- forderlich sind.

Die Prüfung der Notwendigkeit der Maßnahmen zur Regenwasserbehandlung erfolgte gemäß Abstimmung mit der unteren Wasserbehörde auf der Grundlage des aktuell gülti- gen Regelwerkes Merkblatt DWA-M 153, Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Re- genwasser.

1.5.6 Grundwassermesstellen und Filterbrunnen Gemäß der vorliegenden Bestandvermessung sind im B-Plangebiet drei Grundwasser- messstellen vorhanden. Diese sind im Planteil eingezeichnet. Die GWMS sind über Dienstbarkeiten und bauliche Maßnahmen zu sichern. Die Maßnahmen sind mit der LMBV mbH abzustimmen. Filterbrunnen sind im Plangebiet nicht vorhanden.

1.5.7 Vertikal-Inklinometermessstelle Am östlichen Rand des B-Plangebietes befindet sich eine Vertikal-Inklinometer- Messstelle (IK 61). Die Messstelle kontrolliert die Wirksamkeit des unter Wasser vorgela- gerten Stützkörpers gegenüber Böschungsgleiten / Untergrundverschiebungen und dient als Nachweis und zur Beweissicherung des Sanierungserfolges. Dadurch wird für die Folgenutzung die Stabilität des Untergrundes nachgewiesen. Die Messungen werden im Auftrag der LMBV mbH im halbjährlichen Zyklus durchgeführt und in jährlichen Ergeb- nisberichten "Geotechnisches Monitoring" dokumentiert.

1.6 Altlasten Im Bereich der Neuaufstellung des B-Planes Nr. 35 „Hartweide“ befinden sich folgende Altlastenstandorte:

Altlastenkennziffer: 79201027

ehemalige Tankstelle / LL 536 (Bestandteil der Tagesanlagen des Tagebaubetriebes Zwenkau) HW: 5677130 RW: 4523794

Altlastenkennziffer: 79201290

Durchsichtrampe und Abschmiergrube / LL 537 (Bestandteil der Tagesanlagen des Ta- gebaubetriebes Zwenkau) HW: 5677068 RW: 4523820

Stand: 19.02.2019 - 25 - labor4+ Begründung zum Bebauungsplan Nr. 35 der Stadt Zwenkau „Harthweide“

Beide Altlastenflächen befinden sich am östlichen Rand des Plangebietes und sind der Planzeichnung zu entnehmen. Sie sind im Rahmen der Bergbautätigkeit entstanden und gehörten zu den Tagesanlagen des Braunkohletagebaubetriebes Zwenkau. Nach Aussa- gen aus dem Abschlussbetriebsplan waren für den Zeitraum von 1999/2000 Untersu- chungen geplant. Am 29.07.2009 fand eine Abschlussbefahrung aller Tagesanlagen im nordöstlichen Be- reich der Stadt Zwenkau durch das Sächsische Oberbergamt (SOBA) statt. Gemäß Oberbergamt wurden alle Standorte der ehemaligen Tagesanlagen ordnungsgemäß sa- niert bzw. beseitigt, so dass einer Entlassung der Fläche aus der Bergaufsicht nichts mehr entgegenstand. Nach jetzigem Stand sind diese Flächen bis heute nicht aus der Bergaufsicht entlassen und die zuständige Behörde ist somit weiterhin das SOBA. Unter- lagen zu Altlastenerkundungen liegen dem Umweltamt nicht vor.

Prinzipiell kann jedoch eingeschätzt werden, dass aus altlasten-und bodenschutzrechtli- cher Sicht keine Einwände zum Aufstellen des Bebauungsplanes bestehen. Ein Auffinden von punktuellen Bodenkontaminationen im Rahmen der geplanten Bautätigkeiten kann jedoch nicht ausgeschlossen werden.

1.7 Denkmalschutz und Archäologie Das Plangebiet liegt in einem fundreichen Altsiedelgebiet. Im direkten Umfeld befinden sich zahlreiche archäologische Kulturdenkmale. Sie zeigen die hohe archäologische Re- levanz des gesamten Vorhabenareales deutlich an und sind nach § 2 SächsDschG Ge- genstand des Denkmalschutzes.

Die für die Bebauung vorgesehenen Flächen wurden vom Landesamt für Archäologie auf die Höhendaten projiziert. Dabei wurde festgestellt, dass diese vollständig auf tiefgründig gestörten Arealen geplant sind. Daher werden dort keine archäologischen Untersuchun- gen notwendig.

Ausführende Firmen müssen auf die Meldepflicht von Bodenfunden gemäß § 20 SächsDSchG hingewiesen werden.

1.8 Geologische und hydrologische Verhältnisse Bodenverhältnisse laut Geotechni- schem Bericht, B-Plan Nr. 35 „Harthweide“, März 20175 Das bergbaulich hinterlassene Randböschungssystem wurde im Zuge der Sanierung entsprechend den bodenmechanischen Vorgaben dauerstandsicher umgestaltet. Dabei wurde die Unterwasserböschung durch einen erdbaulich verdichteten und dränierten Stützkörper bis zum Niveaubereich +110 m ü. NHN im DHHN2016 angestützt.

Im B-Plangebiet "Harthweide" stehen keine Tagebau-Kippenböden an.

Der Wasserstand im Zwenkauer See liegt derzeitig bei +112,5 m ü. NHN im DHHN2016 im DHHN2016 und bleibt bis zur Fertigstellung des Harthkanals zum Cospudener See auf diesem Niveau nahezu konstant. Der Endwasserstand +113,5 m ü. NHN im DHHN2016 im DHHN2016 wird anschließend realisiert. Die Hochwasserlamelle ist bis zur Höhe +115,6 m ü. NHN im DHHN2016 angezeigt.

5 Geotechnischer Bericht Zwenkauer See, Bewertung Baugrund, B-Plan Nr. 35 "Harthweide", FCB Fachbüro für Consulting und Bodenmechanik GmBH, Espenhain labor4+ - 26 - Stand: 19.02.2019 Begründung zum Bebauungsplan Nr. 35 der Stadt Zwenkau „Harthweide“

Der stationäre Grundwasserstand wird sich im B-Plangebiet Nr. 35 bei ca. +116 bis +118 m ü. NHN im DHHN2016 einstellen. Es ist nicht mit flurnahen Grundwasserständen zu rechnen. Ausgenommen ist der perspektivische Uferbereich.

Der B-Planbereich Nr. 35 "Harthweide" als Teil der Restlochberandung wurde im Bodenmechanischen Hauptgutachten bezüglich der statischen Sicherheit untersucht und die bleibenden Böschungen nach Abschluss der bergbaulichen Grundsanierung erdstatisch bewertet. Für die Randböschungen ist die erforderliche Standsicherheit aus- gewiesen.

Zusammenfassend kann ausgesagt werden, dass die Dauerstandsicherheit der Bö- schungen und Böschungssysteme im B-Plangebiet Nr. 35 gewährleistet ist.

Im Bereich der untertägigen Entwässerungsstrecken ist für eine Bebauung zusätzlich eine modifizierte Gründung (Flächengründung) erforderlich.

Bei Beachtung der im Geotechnischen Bericht aufgezeigten geotechnischen Randbe- dingungen und bautechnischen Erfordernisse, besteht für die vorgesehene Folgenut- zung auch im Bereich der untertägigen Grubenbaue aus Sicht der geotechnischen Si- cherheit grundsätzlich keine Einschränkungen.

Es handelt sich im Wesentlichen um einen normalen gewachsenen Baugrund.

Baumaßnahmen erfordern bauobjekt- und standortbezogene Baugrunduntersuchungen nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik (Baugrund-Standsicherheits- nachweise im Erd- und Grundbau").

1.9 Bauvorbehalts- und Sicherheitslinie Die Besonderheiten bezüglich dieser Ausweisung im B-Plan beziehen sich auf das Ziel 02 des Braunkohlenplan als Sanierungsrahmenplan Tagebaubereich Zwenkau/Cospuden in der Fortgeschriebenen Fassung gemäß Bekanntmachung vom 08. Juni 2006, in der es heißt:

„Entsprechend § 4 Abs. 4 SächsLPIG ist im Braunkohlenplan als Teilregionalplan eine Si- cherheitslinie auszuweisen. Mit der Sicherheitslinie wird diejenige Fläche begrenzt, auf welcher unmittelbare Auswirkungen der bergbaulichen Sanierungstätigkeit auf die Gelän- deoberfläche und die darauf geplanten oder befindlichen Folgenutzungen im Sinne einer Bauwarnung nicht vollständig ausgeschlossen werden können. Der Bereich zwischen den ehemaligen Abbau- bzw. Verkippungskanten und der Sicherheitslinie wird als Si- cherheitszone definiert. Nach Herstellung der dauerstandsicheren Restlochböschungs- systeme gemäß den bodenmechanischen Standsicherheitsnachweisen liegt die Rest- lochkante innerhalb dieser Sicherheitszone. Die bergbauliche Sanierung der Böschungs- systeme orientiert sich an der jeweils vorgesehenen Folgenutzung. Nur im Ausnahmefall (wenn bereits vorhanden bzw. verbindlich geplant) werden konkrete Bebauungen als zu schützende Objekte berücksichtigt. Die Bauwarnung in der Sicherheitszone weist auf die Besonderheiten des Baugrunds in der unmittelbaren Nähe von Restlochböschungen hin.“

Nach Abschluss der Flutung wird im bodenmechanischen Abschlussgutachten die Dau- erstandsicherheit der Restlochböschung mit Bezug auf die gemäß ABP vorgesehene Folgenutzung bestätigt. Außerdem erfolgt darin die Angabe einer geotechnisch begrün- deten Bauvorbehaltslinie, innerhalb derer auch künftig insoweit eine Bauwarnung beste- hen bleibt, falls Objekte nicht bereits vorhanden sind bzw. eine verbindliche Planung

Stand: 19.02.2019 - 27 - labor4+ Begründung zum Bebauungsplan Nr. 35 der Stadt Zwenkau „Harthweide“

nicht vorliegt. Die Bauwarnung wird dabei grundsätzlich für den Bereich zwischen der bestehenden oder der zukünftigen Uferlinie des Restsees und der ausgewiesenen Bau- vorbehaltslinie ausgesprochen. Bei Bebauung ist eine objekt- und investitionsbezogene Prüfung von Baugrund- und Standsicherheitsverhältnissen im Restlochböschungssystem hinsichtlich möglicher Veränderungen durch die vorgesehenen Bauwerke geboten. Inso- fern löst die Bauvorbehaltslinie damit die bis zum Erreichen des Endwasserstands im Restloch gültige und sowohl technologisch als auch geotechnisch begründete Sicher- heitslinie ab.

1.10 Lärmschutz Für die geplanten Neubauten bzw. für die Genehmigung des Bebauungsplans wurde in der angehängten Schalltechnischen Untersuchung6 ein lärmtechnischer Nachweis nach DIN 18005 (Schallschutz im Städtebau) zum Straßenverkehrslärm durchgeführt. Die Lärmsituation für die geplanten Neubauten ist für den Prognoseverkehr 2030 anhand von Rasterlärmkarten sowie Einzelpunktberechnungen ermittelt und anhand der Orientie- rungswerte der DIN 18005 Schallschutz im Städtebau bewerten worden.

Es wurden keine Überschreitungen der nach DIN 18005 für ein allgemeines Wohngebiet empfohlenen Orientierungswerte bis auf zwei Ausnahmen festgestellt. Die betrifft geringe Überschreitungen von < 2 dB(A) an den lärmzugewandten Gebäudeseiten für die geplan- te Seniorenwohnanlage am Großdeubener Weg sowie für die Nordfassade der geplante Kindergartenstätte (Nordfassade). In beiden Fällen reicht ein baulicher Schallschutz ent- sprechend dem Lärmpegelbereich III laut DIN 4109, der durch die geltende Wärme- schutzverordnung in der Regel gewährleistet ist.

Aufgrund der Fortschreibung des Verkehrskonzeptes der Stadt Zwenkau (Beschluss vom 25.10.2018) und Ergänzung einer vorsorglichen Prüfung der Verkehrslärmsituation für die Bestandsbebauung nach 16. BImSchV wird die Validierung der Schalltechnischen Unter- suchung7 als Anhang dem Bebauungsplan beigefügt. In der Validierung der Schalltechni- schen Untersuchung wurde die Prüfung der Lärmbelastung der Bestandsbebauung nach den Vorgaben der Verkehrslärmschutzverordnung (16. BImSchV) entlang des Großdeu- bener Weges und der Straße Zum Kap ergänzt. Die Prüfung wurde für den entsprechend der Fortschreibung des Verkehrskonzeptes abgestimmten Gesamtverkehr durchgeführt. Das heißt, es wird ein Extremfall, nicht nur unter Berücksichtigung des Neuverkehrs, sondern auch des gebietsfremden Verkehrs, betrachtet.

Zudem wurde die Prüfung nach 16. BImSchV am Großdeubener Weg durchgeführt, ob- wohl sich keine Pflichtprüfung aus den Anforderungen der 16. BImSchV ergibt. Zwar gibt es den Passus nach §1 (2) Punkt 2, dass Lärmschutzanspruch besteht, wenn „durch ei- nen erheblichen baulichen Eingriff der Beurteilungspegel des von dem zu ändernden Ver- kehrsweg ausgehenden Verkehrslärms um mindestens 3 dB(A) oder auf mindestens 70 dB(A) am Tage oder 60 dB(A) in der Nacht erhöht wird“. Dabei handelt es sich jedoch um die Verkehrszunahme aufgrund des geänderten Verkehrsweges und nicht aufgrund einer Gebietsentwicklung.

6 Schalltechnische Untersuchung, B-Plan 35 Harthweide, Brenner Bernhard Ingenieure GmbH, Dresden. 30.07.2018 7 Validierung der Schalltechnischen Untersuchung in der Fassung vom 30.07.2018 für das B-Plangebiet 35 "Harthweide" der Stadt Zwenkau, basierend auf der Fortschreibung des Verkehrskonzeptes der Stadt Zwenkau, Brenner Bernhard Ingenieure GmbH, Dresden. 25.10.2018 labor4+ - 28 - Stand: 19.02.2019 Begründung zum Bebauungsplan Nr. 35 der Stadt Zwenkau „Harthweide“

Im Ergebnis wurden für die durchgeführten Berechnungen für das Worst-Case-Szenario keine Überschreitungen der Grenzwerte nach 16. BImSchV festgestellt.

Der Zwenkauer See befindet sich derzeitig im Verfahren zur Schiffbarkeitserklärung. Mit der Feststellung zur Fertigstellung des Sees ist es möglich, diesen sowohl mit nichtmoto- risierten als auch motorisierten Wasserfahrzeugen zu nutzen. Dadurch können Lärm- emissionen entstehen, die bei der Planung der Gebäude (Schallschutz) berücksichtigt werden müssen.

1.11 Ver- und Entsorgung

1.11.1 Elektroenergie Für die Energieversorgung wird der Anschluss an das Netz des regionalen Netzbetreibers Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH (MitNetz Strom) vorgesehen. Eine Anbin- dung an das vorhandene Stromnetz ist sowohl am Großdeubener Weg als auch an der Straße „Zum KAP“ möglich. Weiterhin besteht die Möglichkeit einer Anbindung am Durchstich zum Rathenauplatz. An der Kreuzung Planstraße A / Großdeubener Weg ist eine Trafostation vorgesehen. Für die Anlage ist eine Fläche westlich des Parkplatzes am Großdeubener Weg in der Plan- zeichnung enthalten. Die Verlegung der Leitungen erfolgt im öffentlichen Bauraum mit Koordinierung der weiteren Ver- und Entsorgungsanlagen. Die EMIS Energy GmbH unterhält im Auftrag der LMBV mbH Mittelspannungsanlagen im Planungsgebiet. Eine vorhandene 6kV-Leitung liegt am westlichen Rand des B-Plan- Gebietes im Bereich des Panoramaweges. Diese elektrotechnischen Anlagen sind nicht mehr betriebsnotwendig und außer Betrieb. Ein Rückbau seitens der LMBV ist nicht vor- gesehen.

1.11.2 Gasversorgung Die Erschließung mit Gasversorgungsanlagen ist möglich. Es sind Versorgungsleitungen in den Straßenverkehrsflächen mit Anschluss an die vorhandenen Anlagen in der Straße „Zum KAP“ und im Großdeubener Weg zu verlegen. Dazu ist ein Erschließungsvertrag mit dem Versorgungsunternehmen erforderlich. Die Verlegung der Leitungen erfolgt im öffentlichen Bauraum mit Koordinierung der weiteren Ver- und Entsorgungsanlagen.

1.11.3 Trinkwasser Die Erschließung mit Trinkwasser ist über das bestehende Netz möglich. Für die sichere Trinkwasserversorgung des neuen Gebietes sind als äußere Erschließung - die Verlegung einer Trinkwasserleitung in der Goethestraße ausgehend von der vor- handenen Trinkwasserleitung DN 300 am Knoten Arthur-Mahler-/ Goethestraße bis zum Großdeubener Weg und - die Verlegung einer Trinkwasserleitung im Großdeubener Weg von Goethestraße bis zum Erschließungsgebiet erforderlich. Darüber hinaus wird zwischen der neu zu verlegenden Trinkwasserleitung im Großdeubener Weg und der vorhandenen Leitung in der Straße Zum KAP die innere Er- schließung realisiert. Dazu ist ein Erschließungsvertrag mit dem Versorgungsunternehmen erforderlich. Die Verlegung der Leitungen erfolgt im öffentlichen Bauraum mit Koordinierung der weiteren Ver- und Entsorgungsanlagen.

Stand: 19.02.2019 - 29 - labor4+ Begründung zum Bebauungsplan Nr. 35 der Stadt Zwenkau „Harthweide“

Zur möglichen Löschwasserentnahme aus dem Trinkwassernetz sind Abstimmungen mit dem Versorgungsunternehmen zu führen.

1.11.4 Schmutzwasser Die Entwässerung des Bebauungsplangebietes erfolgt im Trennsystem. Auf Grund der topographischen Verhältnisse ist das Schmutzwasser des Bebauungspl- angebietes zu sammeln und einem zentralen Schmutzwasserpumpwerk am Tiefpunkt des Entwässerungsnetzes zuzuführen. Die Pumpstation wird außerhalb der Verkehrsflä- chen im öffentlichen Grünbereich eingeordnet. Für die Ableitung zum bestehenden Entwässerungsnetz der Stadt Zwenkau ist eine Ab- wasserdruckleitung bis zum Endschacht der Mischwasserkanalisation in der Goethestra- ße am Knotenpunkt Großdeubener Weg zu verlegen. Der Anschluss von einzelnen Grundstücken im nördlichen Bereich des Bebauungsgebie- tes an den Kanal in der Straße „Zum KAP“ ist möglich. Im Großdeubener Weg wird der vorhandene Mischwasserkanal im Zuge der Erschließung mit Neuordnung des unterirdischen Bauraumes erneuert.

1.11.5 Regenwasser Die Planstraßen sind überwiegend beidseitig bebaut, so dass die Entwässerung mittels Sammlung und Ableitung in Regenwasserkanälen erfolgen wird. Eine Versickerung des Regenwassers über Versickerungsanlagen wird aufgrund des an- stehenden Baugrundes und des prognostizierten Grundwasserspiegels nicht realisierbar sein. Es ist somit die Einleitung des Regenwassers in den Zwenkauer See vorgesehen. Die Ableitung erfolgt über die vorhandenen oder neu zu schaffende Entwässerungsgrä- ben. Die Prüfung der Notwendigkeit der Maßnahmen zur Regenwasserbehandlung erfolgte gemäß Abstimmung mit der unteren Wasserbehörde vom 14.09.2017 auf der Grundlage des aktuell gültigen Regelwerkes Merkblatt DWA-M 153, Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Regenwasser Aufgrund der ermittelten Abflussbelastung des Regenwassers ist die Einleitung bereits durch die geplante Anordnung von Straßenabläufen mit Nassschlammfang gewässerver- träglich. Vor Einleitung in den Zwenkauer See erfolgt soweit möglich eine Versickerung sowie eine Regenwasserrückhaltung bzw. -behandlung im erforderlichen Umfang auf den für die Abwasserbeseitigung im Plan gekennzeichneten Flächen. Die wasserrechtliche Erlaubnis zur Einleitung des Regenwassers in den Zwenkauer See wird auf Grundlage der Objekt- planung beantragt.

Folgende für die Bewirtschaftung des Zwenkauer Sees geltenden Wasserstände werden den Planungen zugrunde gelegt: - max. Hochwasserstauziel: 115,60 m ü Ü. NHN im DHHN2016 - max. Stauziel 113,80 m ü Ü. NHN im DHHN2016 - mittlerer Wasserstand: 113,50 m ü Ü. NHN im DHHN2016

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2. Planungsinhalte und Begründung der Festsetzungen Mit dem Bebauungsplan soll eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung erzielt und die sozialen, wirtschaftlichen und Umwelt schützenden Anforderungen auch in Verantwor- tung gegenüber künftiger Generationen miteinander in Einklang gebracht werden. Bei der Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 35 – „Harthweide“ der Stadt Zwenkau wurden ins- besondere berücksichtigt: - die allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse - die kulturellen Bedürfnisse der Bevölkerung - die Fortentwicklung vorhandener Ortsteile - die Belange des Umweltschutzes, einschließlich des Naturschutzes und der Landschaftspflege - die Belange der Wirtschaft

Auf der Grundlage des Flächennutzungsplans beinhaltet der Bebauungsplan die folgen- den wesentlichen Flächenfestsetzungen: - Allgemeine Wohngebiete ca 6,50 ha - Flächen für Gemeinbedarf ca. 0,38 ha - Sondergebiet Touristik & Erholung (Panoramabar), ca. 0,02 ha - öffentliche Verkehrsfläche ca. 2,22 ha - davon Verkehrsflächen besonderer Zweckbestimmung, ca. 0,47 ha - öffentliche Grünfläche ca. 3,92 ha - davon Überschwemmungsbereiche ca. 1,37 ha - Flächen zum Schutz und zur Pflege von Natur und Landschaft, ca. 0,69 ha

2.1 Art und Maß der baulichen Nutzung (§ 9 Abs. 1 Nr. 1BauGB) Die Art der baulichen Nutzung wird nach §§ 1-11 BauNVO festgesetzt.

2.1.1 Allgemeine Wohngebiete (§ 4 BauNVO) Die Allgemeinen Wohngebiete sollen mit unterschiedlichen Typologien bebaut werden um eine breite Nutzerschicht und eine soziale Mischung zu gewährleisten. So werden neben Einfamilienhäusern unterschiedlicher Größen, Doppel- und Reihenhäuser sowie Wohnhöfe und Geschosswohnungen festgesetzt. Die Bezeichnungen der Wohngebiete werden im B-Plan abgekürzt und nachfolgend erläutert:

WAHS Häuser am See

WAHH Häuser am Hang

WAHGT Höfe am Grünen Tor

WAWGT Wohnen am Grünen Tor

WAWHW Wohnen in der Harthweide

WAHGM Häuser an der Grünen Mitte

WAWBH Wohnen am Birkenhain

WAVS Villen am See WARGM Reihe an der Grünen Mitte WASR Wohnen für Senioren

Festsetzungen: 1.) In den allgemeinen Wohngebieten (gem. § 4 BauNVO) werden Schank- und Speisewirt- schaften sowie die nach § 4 Abs. 3 BauNVO ausnahmsweise zulässigen Nutzungen: Be- triebe des Beherbergungsgewerbes, Anlagen für Verwaltung, Gartenbaubetriebe und Tankstellen gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 1 BauNVO ausgeschlossen.

Stand: 19.02.2019 - 31 - labor4+ Begründung zum Bebauungsplan Nr. 35 der Stadt Zwenkau „Harthweide“

2.) Das allgemeine Wohngebiet „Wohnen für Senioren“ (WASR) ist gem. § 9 Abs. 1 Nr. 8 BauGB für Personengruppen mit besonderem Wohnbedarf - hier: Seniorenwohnen mit Betreuung und Pflege - bestimmt.

Begründungen: Zu 1.) Das Planungsgebiet liegt in verkehrsgünstiger Stadtrandlage sowie unweit wichti- ger der Naherholung dienender Flächen am Ufer des Zwenkauer Sees. Dieser hochwerti- ge Standort wird im Bebauungsplan für Wohnen und nicht störendes Gewerbe (auch un- ter Berücksichtigung des § 13a BauNVO) festgesetzt . In den als allgemeine Wohngebiete (§ 4 BauNVO) festgesetzten Quartieren werden Schank- und Speisewirtschaften sowie die nach § 4 Abs. 3 BauNVO ausnahmsweise zu- lässigen Betriebe des Beherbergungsgewerbes, Anlagen für Verwaltung, Gartenbaube- triebe und Tankstellen gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 1 BauNVO ausgeschlossen, mit dem Ziel, die Wohnbereiche von zusätzlichen Störungen freizuhalten und so die Wohnqualität zu erhöhen.

Zu 2.) Mit dieser Festsetzung soll ein Wohngebiet vorbehaltlich für Senioren gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 8 BauGB entwickelt und in das Quartier integriert werden, um dem steigenden Bedarf an Wohnen im Alter mit Betreuung und Pflege nachzukommen. Mit der festgesetzten Grundflächenzahl soll die Einordnung der für die Nutzung erforder- lichen Baukörper auf dem Grundstück ermöglicht werden, andernfalls dient die Be- schränkung auf den Wert 0,4 der weitest gehenden Integration der neuen Bebauung in den städtischen Kontext. Die Höhe der zulässigen baulichen Anlagen (H) von 8,00 m (+/- 0,50 m) über dem festge- setzten Bezugspunkt an der höchstgelegenen Ecke des Baufeldes, ermöglicht eine grundflächenschonende Bauweise und ist geeignet, einer übermäßigen Bebauung und Versiegelung des Grundstücks entgegenzuwirken. Sonderbauten gemäß § 2 Abs. 4 Nr. 9 und 12 SächsBO sind im Baugenehmigungsver- fahren nach § 64 SächBO zu beantragen.

2.2 Maß der baulichen Nutzung (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB, §§ 16 - 21a BauNVO) Das Maß der baulichen Nutzung wird gemäß §16 BauNVO durch Festsetzungen der Grundflächenzahlen (GRZ) und durch die Höhe der baulichen Anlagen bestimmt. Damit wird erreicht, dass eine wirtschaftliche und flächensparende Bebauung entsprechend dem Planungsziel errichtet werden kann.

2.2.1 Grundflächenzahl – GRZ (§ 16, 19 BauNVO) Die Grundflächenzahl ist durch Einschriebe in der Nutzungsschablone im Plan festge- setzt.

Die als Höchstmaß festgesetzte Grundflächenzahl (GRZ) gibt das höchstzulässige Maß der Überbauung und Versiegelung an, um im Sinne der Schonung der natürlichen Res- sourcen einer übermäßigen Bebauung und Versiegelung der Grundstücke entgegenzu- wirken.

Mit der festgesetzten Grundflächenzahl soll die Einordnung der für die Nutzung erforder- lichen Baukörper auf dem Grundstück ermöglicht werden, andernfalls dient die Be- schränkung auf die angegebenen Werte der weitestgehenden Integration der neuen Be- bauung in den städtebaulichen Kontext.

labor4+ - 32 - Stand: 19.02.2019 Begründung zum Bebauungsplan Nr. 35 der Stadt Zwenkau „Harthweide“

2.2.2 Geschossflächenzahl – GFZ (§ 16 und § 20 Abs. 2 - 4 BauNVO) Die Geschossflächenzahl ist durch Einschriebe in der Nutzungsschablone im Plan fest- gesetzt. Mit der Festsetzung einer maximal zulässigen Geschossfläche bezogen auf die Grund- stücksgröße, wird die Größe der Baukörper innerhalb der überbaubaren Grundstückflä- chen begrenzt. Mit diesen Festsetzungen wird sichergestellt, dass sich das Quartier mit seiner Bebauungsdichte an die Umgebung anpasst und gleichzeitig eine stadträumlich Qualität für das zukünftige Ortsbild von Zwenkau erreicht wird.

2.2.3 Höhe der baulichen Anlagen und Höhenlage (§ 16 Abs. 2 und § 18 BauNVO, § 9 Abs. 3 BauGB) Im Bebauungsgebiet sind die zulässigen Höhen der baulichen Anlagen je Baufeld (im Planteil als Einschrieb am Baufenster) mit der Festsetzung einer Höhe begrenzt. Die Hö- he (H) wird definiert als das senkrecht an der Außenwand gemessene Maß zwischen festgesetzter Bezugshöhe (OK Gelände) in der Planzeichnung und dem oberen Ab- schluss der Wand. Der jeweilige Bezugspunkt bezieht sich auf den Schnittpunkt der Or- thogonale und der Straßenmittlellinie. Die jeweilige Höhe bezogen auf den zugeordneten Bezugspunkt ist mit Großbuchstaben (H) vor der Höhenangabe definiert. Die Festsetzung erfolgt baufeldweise. Höhenabweichungen von max. 0,5 m können zugelassen werden, sofern diese Bauteile an sich zulässig sind. Die Höhe von Carports und Garagen wird auf maximal 3,0 m begrenzt. Als Bezugshöhe ist der Höhenbezugspunkt des jeweiligen Hauptgebäudes festgesetzt. Mit dieser Fest- setzung wird durch den Verweis auf den Höhenbezugspunkt des Hauptgebäudes ge- währleistet, dass für die Errichtung der Carports und Stellplätze höhere Niveausprünge aufgrund der bautechnischen Notwendigkeiten zulässig sind, als durch die textliche Festsetzung unter V. Hinweise Pkt. 8 bestimmt wird.

In allen Gebieten wird in den Festsetzungen auf eine Festlegung der Zahl der Vollge- schosse verzichtet. Die Eine solche Festsetzung ist aufgrund der Hanglage bauplanungs- rechtlich tauglicher und verwertbarer als die übliche Festsetzung der Geschossigkeit. Aus städtebaulicher Sicht ist eine klassische Begrenzung der Geschossigkeit nicht notwen- dig, wenn Höhen mit einer Toleranz von +/- 0,50 m festgesetzt werden. Eine Höhenan- gabe ist darüber hinaus im Vergleich zur Festsetzung der Zahl der Vollgeschosse die na- turgemäß weitaus genauere Maßbestimmung und ist begründet in der Rücksicht auf das vorhandene Ort- und Landschaftsbild sowie der Blickbeziehung zum Zwenkauer See.

2.3 Bauweise, Baulinien, Baugrenzen (§ 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB, § 22 und 23 BauNVO) Festsetzungen: 1) Für die im Plangebiet festgesetzten Gebiete ist die offene Bauweise gemäß § 22 Abs. 2 BauNVO durch Einschriebe in der Nutzungsschablone festgesetzt.

2) Die Gebäude des Wohngebietes „Häuser an der Grünen Mitte“ (WAHGM) sind als Doppel- häuser festgesetzt. Für die übrigen im Plangebiet festgesetzten Gebiete ist die offene Bauweise gemäß § 22 Abs. 2 BauNVO durch Einschrieb in der Nutzungsschablone fest- gesetzt.

3) Ist eine Baulinie festgesetzt, so muss gemäß § 23 Abs. 2 BauNVO auf diese Linie gebaut werden. Ein Vor- oder Zurücktreten von Gebäudeteilen auch in geringfügigem Ausmaß ist unzulässig.

Stand: 19.02.2019 - 33 - labor4+ Begründung zum Bebauungsplan Nr. 35 der Stadt Zwenkau „Harthweide“

4) In den Baufeldern „Häuser an der Grünen Mitte“ (WAHGM1 - WAHGM4) wird die Tiefe der Abstandsflächen abweichend von § 6, Abs. 5 SächsBO auf 3,00 m reduziert.

Begründungen: Zu 1.) Die für Zwenkau ortstypische offene Bauweise wird im Planungsgebiet fortgeführt. Die Gebäude der Allgemeinen Wohngebiete erstrecken über das gesamte Gebiet dem Hangverlauf folgend und geben aufgrund ihrer Höhen und Abstände untereinander den Blick zum See frei. Zu 2.) Um ein Angebot von verschiedenen Wohntypologien im Quartier zu gewährleisten, wird in Verbindung mit den stadträumlich wichtigen Freiräumen der „Grünen Mitte“ sowie am „Grünen Tor“ eine dichtere Bauweise, die auch Doppelhäuser berücksichtigt, festge- setzt.

Zu 3.) Die Festsetzung der Baulinie sichert einen klar gefassten, städtischen Straßenraum entlang der Planstraße A, eine stadträumliche Fassung des Quartiersplatzes „Grüne Mit- te“ sowie weiteren städtebaulich wirksamen Rändern.

Zu 4.) Um der als Quartiersplatz fungierenden „Grünen Mitte“ eine stadträumlich wirksa- me Eingrenzung zu geben, wird in diesem Wohngebiet der Abstand zur Nachbarbebau- ung reduziert.

2.4 Stellplätze, Carports und Garagen (gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 4 BauGB) Festsetzung: Stellplätze, Carports und Garagen sind in den allgemeinen Wohngebieten ausschließlich auf den in der Planzeichnung mit Angabe der Stellplatzart festgesetzten Flächen oder in- nerhalb der Baufenster in Verbindung mit dem Hauptbaukörper (z. B. als Garage im Ge- bäude) zulässig. Die Höhe von Carports und Garagen wird auf maximal 3,00 m festgesetzt. Als Bezugs- höhe ist der Höhenbezugspunkt des jeweiligen Hauptgebäudes festgesetzt.

Begründung: Auf den jeweiligen Baugrundstücken ist gemäß § 49 SächsBO die ausreichende Anzahl von Stellplätzen nachzuweisen. Um einerseits der Fragmentierung der Wohnsiedlung durch freistehende Garagen oder Carports entgegenzuwirken und andererseits des gesamten Quartiers einen zusammen- hängend strukturierten Charakter zu geben, wurden die Festsetzung getroffen, Stellflä- chen, Carports und Garagen in den Baufluchten der Gebäude anzuordnen sowie in un- mittelbarer Nähe zum Hauptbaukörper zu stehen oder in Verbindung mit diesem eine ge- stalterische Einheit zu bilden.

2.5 Nebenanlagen (gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 4 BauGB, § 14 BauNVO)

1) Nebenanlagen im Sinne des § 14 Abs. 1 BauNVO sind außerhalb der überbaubaren Grundstücksflächen zulässig, jedoch nicht im Wurzelbereich (Kronenbereich + 1,5 m, mindestens jedoch in einem Radius von 3,5 m um die Stammmitte) der festgesetzten Bäume.

2) Von öffentlichen Verkehrsflächen muss ein Abstand von mindestens 3,0 m eingehalten werden; dies gilt jedoch nicht für alle Anlagen und deren Einfriedungen, die der Ver- und Entsorgung des Gebietes dienen, bspw. Gas, Elektrizität, Wärme, Trinkwasser,

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Schmutzwasser, Niederschlagswasser, Telekommunikation, sowie Löschwasserent- nahmestellen und Müllstellplätze.

3) Zu Nebenanlagen zählen alle Anlagen, auch bauliche Anlagen, die räumlichfunktional der Hauptnutzung (Gebäude) und dem Nutzungszweck des Baugebiets zugeordnet sind.

4) Einrichtungen und Anlagen für die Tierhaltung, einschließlich der Kleintiererhaltungs- zucht, sind unzulässig.

Begründungen: Zu 1.) Zum Schutz der festgesetzten Bäume sind Nebenanlagen mit einem festgesetzten Mindestabstand zu errichten.

Zu 2.) Nebenanlagen, ausgenommen der aufgeführten Anlagen und deren Einfriedungen, die der Ver- und Entsorgung des Gebietes dienen, müssen einen festgesetzten Mindest- abstand von öffentlichen Verkehrsflächen aufweisen, um im Sinne des städtebaulichen Konzeptes Bauhauptkörper und Grundstückseinfriedungen in ihrer räumlichen Wirkung zu unterstützen. Zu dicht an den Grundstücksgrenzen gelegenen Nebenanlagen würden die Wirkung der Einfriedungen sowie das Straßenbild schwächen.

Zu 3.) Zur Klarstellung werden auch räumlichfunktional der Hauptnutzung und dem Nut- zungszweck zugeordnete bauliche Anlagen als Nebenanlagen festgesetzt.

Zu 4.) Nebenanlagen für die Tierhaltung und Kleintierhaltungszucht werden als unzulässig festgesetzt, um die städtebaulichen Grundsätze der Neuordnung des Gebietes ein- schließlich seiner festgesetzten Nutzungen zu sichern. Des Weiteren werden damit mög- liche Störungen und Belästigungen aufgrund von Tierhaltung und Kleintierhaltungszucht innerhalb des Quartieres vermieden.

2.6 Flächen für Gemeinbedarf (§ 9 Abs. 1 Nr. 5 BauGB) Festsetzung: Die Fläche für Gemeinbedarf mit der Zweckbestimmung „Kita“ (GB-Kita) dient vorwie- gend der Unterbringung von Einrichtungen für Kinderbetreuung und Bildungszwecke. Zugelassen sind nur Gebäude und deren Nebenanlagen, die dieser Zweckbestimmung entsprechen.

Begründung: Mit der Festsetzung der Gemeinbedarfsfläche mit der Zweckbestimmung „Kindertages- stätte“ werden die Bedürfnisse der Bevölkerung nach einer öffentlichen Kinderbetreuung berücksichtigt. Ziel der Festsetzung ist die Unterbringung eines Kindergartens mit ca. 100 Plätzen an einer gut erreichbaren Stelle des neuen Bebauungsgebietes. Um eine Eingliederung der baulichen Einrichtung in das Umfeld zu gewährleisten, wird die maxi- mal überbaubare Geschossfläche mit einer Geschossflächenzahl (GFZ) von 0,7 be- schränkt.

Mit der festgesetzten Grundflächenzahl soll die Einordnung der für die Nutzung erforder- lichen Baukörper auf dem Grundstück ermöglicht werden, andernfalls dient die Be- schränkung auf den Wert 0,3 der weitest gehenden Integration der neuen Bebauung in den städtischen Kontext.

Die Höhe der zulässigen baulichen Anlagen (H) von 8,00 m (+/- 0,50m) über dem festge- setzten Bezugspunkt an der höchstgelegenen Ecke des Baufeldes, ermöglicht eine

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grundflächenschonende Bauweise und ist geeignet, einer übermäßigen Bebauung und Versiegelung des Grundstücks entgegenzuwirken.

Die Gemeinbedarfsfläche grenzt direkt an öffentliche Verkehrsflächen und ist somit ver- kehrs- und versorgungstechnisch erschlossen.

2.7 Sondergebiet Touristik & Erholung (§ 9 Abs. 1 Nr. 9 BauGB) Mit dem Schiffsanleger für die Fahrgastschifffahrt, dem Seerundweg in unmittelbarer Nä- he sowie dem geplanten Spielplatz entsteht am östlichen Endpunkt des Großdeubener Weges eine besondere Situation für Anwohner und Besucher von Zwenkau. Hier ist im Entwurf eine gastronomische Einrichtung mit Blick über den Zwenkauer See vorgesehen. Darüberhinaus sollen in diesem Bereich auch öffentliche Toiletten und ein Straßenver- kauf/Kiosk ermöglicht werden.

2.8 Verkehrsflächen / Verkehrsflächen besonderer Zweckbestimmung (§ 9 Abs. 1 Nr. 11 BauGB)

2.8.1 Straßenverkehrsflächen Festsetzung: Die festgesetzten Breiten für neu anzulegende Verkehrsflächen sind der Planzeichnung zu entnehmen. Borde als Begrenzungen für Straßen und Wege sowie deren Rückenstüt- zen sind auf Privatgrundstücken zu dulden. Innerhalb der Sichtbereiche an den Knotenpunkten sind sichtbehindernde bauliche Anla- gen und Pflanzungen über 0,6 m Höhe unzulässig.

Begründung: Die Erschließung des Gebietes erfolgt über den Großdeubener Weg und die Straße „Zum KAP“. Die Breite der Straßenverkehrsflächen entspricht den zukünftigen Funktionen und ihrer stadträumlichen Bedeutung. Geringfügige Veränderungen der Dimensionierung der Verkehrsflächen gegenüber der zeichnerischen Darstellung sind zulässig, soweit dies aus funktionellen Gründen erforderlich ist. Die Planstraße A erhält eine 6,00 m breite Fahrbahn mit beidseitigen Gehwegen (1,50 m). Im südlichen Bereich der Planstraße A werden auf einer Länge von ca. 150 m Senkrecht- parkplätze angeordnet. Die Planstraße B soll mit einer Breite von 5,00 m als Wohnstraße entwickelt werden. Der Großdeubener Weg verläuft als Verbindung zwischen der Stadt Zwenkau von Süd- westen nach Nordosten zum Zwenkauer See. Die Straße wird zwischen dem Knoten- punkt Goethestraße / Großdeubener Weg und der Planstraße A mit einer Fahrbahnbreite von 5,50 m und beidseitigen Gehwegen (Breite 2,25 m nördlich und ≥ 1,50 m südlich ent- sprechend des vorhandenen öffentlichen Verkehrsraumes) ausgebaut. Ab dem Ende der vorhandenen Bebauung wird der Gehweg beidseitig mit 2,25 m Breite bis zur Planstraße A geführt. Von der Planstraße A bis zur Planstraße B und der Zufahrt zum Parkplatz wird der Groß- deubener Weg mit 5,00 m Fahrbahnbreite und beidseitigem 2,00 m breiten Gehwegen ausgebaut.

In allen Straßen bzw. Gehwegen sind geeignete und ausreichende Trassen für die Unter- bringung der notwendigen Ver- und Entsorgungseinrichtungen vorzusehen. Die Abstim- mung hat mit den örtlichen Ver- und Entsorgungsunternehmen zu erfolgen.

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2.8.2 Verkehrsflächen besonderer Zweckbestimmung Festsetzungen: 1.) Am Großdeubener Weg ist in Verbindung mit dem Bootsanleger, dem Strandbereich so- wie dem Spielplatz eine Verkehrsfläche mit besonderer Zweckbestimmung von ca. 0,14 ha zur Errichtung von Parkplätzen für Besucher festgesetzt.

2.) Um das Sondergebiet „Touristik und Erholung“ ist eine Verkehrsfläche mit besonderer Zweckbestimmung als Fußgängerbereich festgesetzt. Diese dient als Vorplatz vor dem Bootsanleger sowie als zugeordneter Freibereich des Sondergebietes. Eine Überfahrung dieser Fläche für Ver- und Entsorgungsfahrzeuge ist zulässig.

3.) Der im Westen des Planungsgebietes verlaufende Panoramaweg wird analog dem vor- handenen und einmündenden Weg im Bebauungsplan Nr. 27 als Fußgängerbereich fest- gesetzt.

4.) Die Wegeverbindungen zwischen Panoramaweg und Planstraße A sowie zwischen Plan- straße B und Wirtschaftsweg sind als Fuß- und Radwege festgesetzt.

Begründungen: zu 1.) Aufgrund des am Großdeubener Weg ausgewiesenen Sondergebietes für „Touristik

& Erholung“, des allgemeinen Wohngebietes „Wohnen für Senioren“ (WASR) sowie der angrenzenden Nutzungen Sondergebiet, Spielplatz und Bootsanleger, ist ein Parkplatz in diesem Bereich notwendig. Darüberhinaus sieht der FNP in diesem Bereich ein Parkplatz vor.

zu 2) Am Sondergebiet „Touristik & Erholung“ wird eine Fläche als Fußgängerbereich festgesetzt, die in Verbindung mit dem Besucherstrom zum und vom Bootsanleger, Strand und Spielplatz steht sowie der gastronomischen Einrichtung als Freisitz dient.

zu 3.) Die Weiterführung des vom Gebiet des Bebauungsplanes Nr. 27 kommenden Pa- noramaweges erfolgt bis zum Anschluss an den Großdeubener Weg und sichert den bis- her vorhandenen unbefestigten Pfad, den die Bevölkerung für Freizeitaktivitäten nutzt.

zu 4.) Die Festsetzung erfolgt, um zusätzliche öffentliche Wegeverbindungen vom Pano- ramaweg durch das Quartier zum Ufer zu sichern. Fahrräder, Kinderwagen etc. können diese Wege grundsätzlich ebenfalls benutzen. Aufgrund der Topografie hat sich der Aus- bau dieser öffentlichen Verkehrsflächen besonderer Zweckbestimmung an dem jeweils vorhandenem Gefälle zu orientieren unter der Maßgabe eines absolut auf das Notwen- digste reduzierten Eingriffes in Natur und Landschaft.

2.8.3 Mit Geh-, Fahr- und Leitungsrechten zu belastende Flächen (gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 21 BauGB) Festsetzung:

Innerhalb der Fläche des Wohngebietes „Wohnen am Birkenhain“ (WAWBH) wird eine Flä- che mit einer Breite von 3,0 Metern festgesetzt, die mit einem Geh-und Leitungsrecht zugunsten der Allgemeinheit belastet wird. Das Leitungsrecht ist auf die gegebenenfalls erforderlichen Leitungen zur Herstellung einer Wegbeleuchtung beschränkt.

Stand: 19.02.2019 - 37 - labor4+ Begründung zum Bebauungsplan Nr. 35 der Stadt Zwenkau „Harthweide“

Begründung: Diese Festsetzung ermöglicht eine weitere öffentliche fußläufige Verbindung zwischen Panoramaweg, der „Grünen Mitte“ des Quartiers und dem Uferbereich des Zwenkauer Sees für die Zwenkauer Bürger.

2.8.4 Wirtschaftsweg Festsetzung: Der Wirtschaftsweg wird entsprechend der vorhandenen Wegedecke als Schotter- oder Grasweg erhalten. Die Ausbaubreite darf 3,0 m nicht überschreiten. Der Wirtschaftsweg dient der Bewirtschaftung des Ufers und der angrenzenden Grünfläche F.

Begründung: Mit der Festsetzung des Wirtschaftsweges wird die Bewirtschaftung und Pflege des Ufers des Zwenkauer Sees im Bereich des Plangebietes gesichert. Die Benutzung des Wirtschaftsweges ist sowohl für die LMBV (Bergbaubetreiber), die Landestalsperrenver- waltung (Hochwasserlamelle) und den Seebetreiber (zur Sauberhaltung und Kontrolle des Ufers) als auch grundsätzlich für private Fußgänger und Radfahrer vorgesehen.

2.9 Einfriedungen Festsetzungen: 1.) In den allgemeinen Wohngebieten und dem Gebiet für Gemeinbedarf sind als Grund- stückseinfriedungen entlang öffentlicher Verkehrs- und Grünflächen landschaftstypische Laubhecken mit einer Mindesthöhe von 0,7 m zu pflanzen, die dauerhaft zu erhalten und zu pflegen sind. Die Laubhecken sind straßenseitig zu pflanzen und durch den Eigentü- mer zu unterhalten.

2.) Abgrenzungen und Zaunanlagen zu Nachbargrundstücken sind ebenfalls mit Strauch- oder Heckenpflanzungen zum eigenen Grundstück hin zu bepflanzen. Die Strauch- und Heckenpflanzungen sind mit Gehölzen der Gehölzliste „Heckenpflanzungen“ straßenbe- gleitend mit folgender Qualität vorzunehmen: Strauch 2 x v., Höhe 70 - 100 cm, mind. 2- 3 Stk. je laufendem Meter. Die Breite der Hecken wird auf 1,0 m festgesetzt. Der Nach- weis der Strauch- und Heckenpflanzungen erfolgt auf dem eigenen Baugrundstück.

3.) Alle Einfriedungen dürfen eine Höhe von 1,4 m und innerhalb der Sichtbereiche an den Knotenpunkten der Verkehrsflächen eine Höhe von 0,6 m nicht überschreiten.

4.) Die allgemeinen Wohngebiete „Wohnen am Birkenhain“ (WAWBH), „Wohnen an der Grü-

nen Mitte“ (WARGM) und „Häuser an der Grünen Mitte“ (WAHGM), sind straßenseitig auch Mauern und Zaunanlagen bis maximal 1,4 m Höhe zulässig. Begründungen: Zu 1.-3.Das Quartier soll einen einheitlich durchgrünten Charakter und ein durchgängiges harmonisches Gesamtbild des Straßenraumes aufweisen. Die entlang des Straßenrau- mes festgesetzten Laubhecken bieten im Sommer einen ausreichenden Sichtschutz und sind im Winter lichtdurchlässig für die flacher einfallende Sonne.

Zu 4.) Um dem Quartiersplatz „Grüne Mitte“ mit seiner umgebenden Bebauung ein sinn- volles Gesamtbild und eine stadträumliche Fassung zu geben, können in den genannten Gebieten dieser Festsetzung auch Mauern und Zaunanlagen zugelassen werden.

labor4+ - 38 - Stand: 19.02.2019 Begründung zum Bebauungsplan Nr. 35 der Stadt Zwenkau „Harthweide“

2.10 Öffentliche Grünflächen (gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 15 BauGB) Festsetzungen: 1.) Im Zentrum des Plangebietes wird zwischen den ausgewiesenen Wohngebieten „Woh-

nen am Birkenhain“ (WAWBH), „Reihe an der Grünen Mitte“ (WARGM) und „Häuser an der

Grünen Mitte“ (WAHGM), die öffentliche Grünfläche A mit der Zweckbestimmung „Parkan- lage“ und „öffentlicher Spielplatz“ festgesetzt.

2.) Im Süden des Quartiers wird zwischen dem Großdeubener Weg, den ausgewiesenen

Wohngebieten „Höfe am Grünen Tor“ (WAHGT) und „Wohnen für Senioren“ (WASR) sowie der Fläche für den Gemeinbedarf (GB-Kita), die öffentliche Grünfläche B mit der Zweck- bestimmung „Parkanlage“ festgesetzt.

3.) Zwischen der westlichen Grenze des Geltungsbereiches des B-Planes und der westli-

chen Grundstückgrenze der Wohngebiete „Häuser am Hang“ (WAHH), „Wohnen am Birk-

hain“ (WAWBH) und „Höfe am Grünen Tor“ (WAHGT) wird die öffentliche Grünfläche C mit der Zweckbestimmung „Parkanlage“ und „öffentlicher Spielplatz“ festgesetzt.

4.) Weiterhin wird zwischen dem Großdeubener Weg, der Planstraße B, dem ausgewiesenen

Wohngebiet „Villen am See“ (WAVS) und der östlichen Grenze des Geltungsbereiches, die öffentliche Grünfläche D mit der Zweckbestimmung „Parkanlage“ und „öffentlicher Spielplatz“ festgesetzt.

5.) Innerhalb der festgesetzten öffentlichen Grünflächen sind bauliche Anlagen nicht zuge- lassen, davon ausgenommen sind Ver- und Entsorgungsanlagen gemäß § 14 Abs. 2 BauNVO sowie Anlagen für die Wasserrettung, Trafostationen der Energieversorgung, Regenwasseranlagen und Pumpstationen. Die Höhe der zulässigen baulichen Anlagen ist auf 3,50 m über OK Gelände begrenzt.

6.) In öffentlichen Grünflächen sind Fuß- und Radwege, sowie Spielplatzangebote und Ein- bauten, die dem Zweck der öffentlichen Grünfläche entsprechen, zulässig. Innerhalb der öffentlichen Grünflächen A, B, C, D mit der Zweckbestimmung „Parkanlage“ sind groß- kronige Laubgehölze laut Gehölzliste „Parkanlagen“ mit der Qualität Hochstamm 3 x v., StU 14 - 16 cm in Anlehnung an die Planzeichnung zur Pflanzung vorgesehen.

7.) In der öffentlichen Grünfläche C sind entlang des Fußweges Obstgehölze der folgenden Art, Vogelkirsche (Prunus avium plena) in der Qualität, Hochstamm 3 x v., StU 14 – 16 cm in Anlehnung an die Planzeichnung zur Pflanzung vorgesehen.

Begründung: zu 1.-7.) Durch die öffentlichen Grünanlagen werden im Quartier unterschiedliche grüne Adressen entwickelt, die wichtige Orte für Erholung, Spiel und Kommunikation sind. Die intensive Bepflanzung der Parkanlagen wirkt sich positiv auf das Mikroklima, den Was- serhaushalt, den Boden sowie den Artenreichtum von Flora und Fauna aus. Die vorge- schlagenen Gehölzarten setzen sich aus Arten der potenziellen natürlichen Vegetation und besonders stadtklimafesten und trockenheitsresistenten Stadtbaumarten zusammen, die an den trockenen nährstoffarmen Standort angepasst sind. Vereinzelte Schmuckge- hölze setzen Akzente und unterstreichen die unterschiedlichen Charaktere und Nutzun- gen der Parkanlagen.

Stand: 19.02.2019 - 39 - labor4+ Begründung zum Bebauungsplan Nr. 35 der Stadt Zwenkau „Harthweide“

2.11 Verkehrsgrün Festsetzungen: 1.) Entlang der Planstraße A werden straßenbegleitend durchgängig Flächen für Verkehrs- grün festgesetzt. Innerhalb des Verkehrsgrüns sind südwestlich und nordöstlich der Planstraße A, wie im Plan verzeichnet, großkronige Laubbäume, gemäß Gehölzliste mit der Qualität: Hochstamm 4 x v., StU 16 – 18 cm zu pflanzen.

2.) In den als Verkehrsgrün ausgewiesenen Flächen südlich des Großdeubener Weges, sind wie im Plan verzeichnet großkronige Laubbäume gemäß Gehölzliste, mit der Qualität 4 x v., StU 16 – 18 cm zu pflanzen.

Begründung: Zu 1.) und 2.) Die Planstraße A (Seerundweg) und der Großdeubener Weg werden ihrer übergeordneten Bedeutung entsprechend mit Laubbäumen besonders stadtklimaresis- tenter und anpassungsfähiger Arten bepflanzt. Das Quartier wird durch die Baumpflan- zungen durchgängig begrünt und die angrenzenden Landschaftsstrukturen miteinander verknüpft.

2.12 Flächen oder Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft (gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 20, 25 BauGB) Festsetzungen: 1.) Zwischen dem westlichen Siedlungsrand und der öffentlichen Grünfläche C am Panora- maweg wird eine Fläche E für die Anpflanzung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen sowie einer Bindung für Bepflanzungen und für den Erhalt von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Pflanzungen (ergänzendes Planzeichen gem. PlanzVO § 2 Abs. 2) festgesetzt. Die Gehölzbestände in diesem Bereich sind möglichst zu erhalten und durch Gehölzpflanzung von mindestens 50 % der Fläche mit Gehölzen der Gehölzliste „Feldgehölzhecke“ zu bepflanzen.

2.) Zwischen den östlichen Wohngebieten „Villen am See“ (WAVS), „Häuser an der Grünen

Mitte“ (WAHGM), und „Häuser am See“ (WAHS) und der Hochwasserschutzlamelle wird eine Fläche F, für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft festgesetzt, in welcher die bestehenden Gehölze und Vegetationsstrukturen möglichst zu erhalten sind.

Begründungen: Zu 1.) Dem Umweltbericht zum B-Plan Nr. 35 ist zu entnehmen, dass in den Gehölzbe- ständen im westlichen Plangebiet verschiedene Brutvogelarten erfasst wurden, welche die Höhlungen der Gehölzstreifen zur Brut nutzen. Darüber hinaus wurden 18 Vogelarten erfasst, die diesen Bereich zur Nahrungssuche nutzen. Der Gehölzbestand ist daher un- bedingt zu erhalten und durch Feld,- und Obstgehölze zu ergänzen die als wichtige Brut- und Nährgehölze wertvolle Habitate bilden und zum Schutz und Erhalt der Arten wesent- lich beitragen.

Zu 2.) Östlich des Planungsgebietes haben sich durch Sukzession „eine Gras- und Kraut- flur und kleinflächige Gehölzgruppen bzw. Gebüsche“ entwickelt. Diese Strukturen sind zu erhalten. Die Gras-und Krautfluren sind der natürlichen Sukzession zu überlassen und nur durch extensive Eingriffe zu pflegen. Dadurch können sich in diesem Bereich struk- turreiche ökologisch wertvolle Biotope entwickeln.

labor4+ - 40 - Stand: 19.02.2019 Begründung zum Bebauungsplan Nr. 35 der Stadt Zwenkau „Harthweide“

2.13 Private Grünflächen Festsetzungen: 1.) Innerhalb der nichtüberbaubaren Grundstücksflächen und der überbaubaren Grund- stücksflächen, die nicht durch bauliche Maßnahmen in Anspruch genommen werden, sind Anpflanzungen laut Gehölzliste „Private Grundstücke“ wie folgt vorzunehmen: ein Laubbaum Hochstamm 3 x v., StU 12 – 14 cm; ein Obstbaum Solitär 3 x v., StU 10 - 12 cm, ein kleinkroniger Laubbaum Solitär 3 x v. Höhe 150 – 175 cm pro angefangene 600 m2 Grundstücksfläche. 2.) Innerhalb der nichtüberbaubaren Grundstücksflächen der Wohngebiete „Wohnen am

Grünen Tor“ (WAWGT) östlich der Planstraße A und der Wohngebiete „Häuser am Hang“ (WAHH) westlich der Planstraße A ist, wie im Plan verzeichnet, straßenseitig ein Laubbaum der Arten Schwedische Mehlbeere (Sorbus intermedia) oder Gemeine Eberesche (Sorbus aria) in Sorten, mit der Qualität: Hochstamm 3 x v., StU 14 – 16 cm zu pflanzen.

Begründungen: Zu 1.) Das Quartier soll durch eine intensive Durchgrünung harmonisch in die umgebende Landschaft eingebettet werden ohne wichtige Sichtbeziehungen zum See und den ge- genüberliegenden Ufern zu stören. Zu 2.) Um einen durchgängigen Alleecharakter entlang der Planstraße A (Seerundweg) zu erzeugen, werden die Eichenpflanzungen durch Schwedische Mehlbeeren oder Eber- eschen in den Vorgärten der privaten Parzellen ergänzt. Die Schwedische Mehlbeere (Sorbus intermedia) ist sehr trockenheitstolerant und stadtklimafest und zählt wegen ih- res Wuchses, Blatt- und Fruchtschmuckes zu den beliebtesten Stadtbäumen.

3. Kennzeichnungen (gemäß § 9 Abs. 5 BauGB)

3.1 Bauvorbehalts- und Sicherheitslinie Die Besonderheiten bezüglich dieser Ausweisung im B-Plan beziehen sich auf das Ziel 02 des Braunkohlenplanes als Sanierungsrahmenplan Tagebaubereich Zwenkau/Cospuden in der Fortgeschriebenen Fassung gemäß Bekanntmachung vom 08. Juni 2006, in der es heißt: „Entsprechend § 4 (4) SächsLPIG ist im Braunkohlenplan als Teilregionalplan eine Sicherheitslinie auszuweisen.“ Mit der Sicherheitslinie wird diejenige Fläche begrenzt, auf welcher unmittelbare Auswir- kungen der bergbaulichen Sanierungstätigkeit auf die Geländeoberfläche und die darauf geplanten oder befindlichen Folgenutzungen im Sinne einer Bauwarnung nicht vollstän- dig ausgeschlossen werden können.

4. Nachrichtliche Übernahmen (§ 9 Abs. 6 BauGB)

4.1 Gewässerrandstreifen (gemäß § 38 WHG, § 24 SächsWG) Gemäß § 38 WHG und § 24 SächsWG ist ein Gewässerrandstreifen mit einer Breite von 5 m freizuhalten. Die Regelungen des § 38 Abs. 4 WHG und § 24 Abs. 3 SächsWG sind entsprechend zu berücksichtigen.

4.2 Überschwemmungsgebiet (gemäß § 72 Abs. 2 SächsWG i. V. m. § 76 WHG) Die Nutzung als Badestelle sowie Flächen der Wasserwirtschaft und des Hochwasser- schutzes sind zulässig (§ 9 Abs. 1 Nr. 15 und 16 BauGB). Innerhalb des Überschwem- mungsgebietes Ü bedürfen bauliche Anlagen generell der Zustimmung der zuständigen Wasserbehörde.

Stand: 19.02.2019 - 41 - labor4+ Begründung zum Bebauungsplan Nr. 35 der Stadt Zwenkau „Harthweide“

Mögliche Schwankungen des Wasserspielgels sind bei der Planung und Gestaltung der Uferbereiche zu berücksichtigen.

4.3 Wasserrechtliche Genehmigung (gemäß § 55 Abs. 2 SächsWG) Für die Abwasserdruckleitung mit Pumpstation ist bei der zuständigen Wasserbehörde eine wasserrechtliche Genehmigung nach § 55 Abs. 2 SächsWG zu beantragen. Die ne- ben der Druckleitung zu errichtenden Abwasserkanäle sind bei der zuständigen Was- serbehörde gemäß § 55 Abs. 5 S. 1 SächsWG spätestens einen Monat vor Beginn der Maßnahme anzuzeigen. Der Anzeige sind Angaben zur Nennweite, Materialart, zum Trassen- und Gradientenverlauf und zur bemessenen Abwassermenge beizufügen. Die Anzeige der Abwasserkanäle kann zusammen mit der Beantragung der wasserrechtli- chen Genehmigung für die Pumpstation und Druckleitung erfolgen.

4.4 Bodenfunde (gemäß § 20 SächsDSchG) Bei Bau- und Erdarbeiten auftretende Bodendenkmäler sind gem. § 20 SächsDSchG un- verzüglich der Unteren Denkmalschutzbehörde oder dem Sächsischen Landesamt für Denkmalpflege zu melden.

4.5 Spuren alten Bergbaus (gemäß § 5 SächsHohlrVO) Sollten Spuren alten Bergbaues angetroffen bzw. mögliche bergbaubedingte Schaden- sereignisse bemerkt werden, so ist gemäß § 5 der Polizeiverordnung des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr über die Abwehr von Gefahren aus unterirdischen Hohlräumen sowie Halden und Restlöchern (Sächsische Hohlraumverord- nung - SächsHohlrVO) vom 20. Februar 2012 (SächsGVBI. S. 191) das Sächsische Ober- bergamt in Kenntnis zu setzen. Es befinden sich im Plangebiet Entwässerungsstrecken mit angeschlossenen Fallfiltern und Wetterbohrungen des ehemaligen Tagebaues Zwenkau im Unterflöz. Der Bereich er- streckt sich vom Kap Zwenkau nach Süden entlang des gesamten westlichen Ufers des Zwenkauer Sees. Die Entwässerungsstrecken sind verwahrt worden. Ein Restrisiko zum Eintreten von Tagesbrüchen aus sogenannten „hängenden Brüchen“ kann lokal nicht ausgeschlossen werden. Es verbleibt weiterhin ein, wenn auch geringeres, Restrisiko, dass in den Bauwerksbereichen eine ungünstige Baugrundsituation vorliegt. Die Bebau- barkeit ist orts- und objektbezogen in einem Baugrundgutachten nachzuweisen. Bei der Erarbeitung von Baugrundgutachten wird die Einbeziehung von anerkannten Sachver- ständigen für Böschungen empfohlen. Der sich einstellende stationäre Grundwasser- stand ist zu berücksichtigen. Die Bebauung ist dementsprechend auszurichten.

5. Hinweise

sh. Anhang 1

labor4+ - 42 - Stand: 19.02.2019 Begründung zum Bebauungsplan Nr. 35 der Stadt Zwenkau „Harthweide“

IV. Umweltbericht

sh. Anhang 3

Stand: 19.02.2019 - 43 - labor4+ Begründung zum Bebauungsplan Nr. 35 der Stadt Zwenkau „Harthweide“

V. Auswirkungen des Bebauungsplanes

1. Bodenrechtliche Auswirkungen Der Bebauungsplan hat zum Ziel, die Bebaubarkeit der Grundstücke einschließlich der zulässigen Nutzungen zu regeln. Er bestimmt die rechtliche Qualität des Bodens. Der Bebauungsplan schafft die Voraussetzungen, eine Bebaubarkeit ohne bodenrechtliche Spannungen zu ermöglichen.

2. Auswirkungen auf die Lebensverhältnisse Die städtebauliche Entwicklung der Harthweide mit den vielfältigen Nutzungsangeboten für die Allgemeinheit, wie zum Beispiel den Strand, die Spielplätze, das Sondergebiet Touristik & Erholung und dem verbundenen Schiffsanleger sowie der Ausbau des Seerundweges und die Pflanzung vieler Bäume stellen eine Aufwertung der freiräumli- chen Qualität dar. Die Kindertagesstätte und die Spielplätze im Quartier werden sich positiv auf die soziale Infrastruktur Zwenkaus auswirken.

3. Auswirkungen auf den Verkehr Die Auswirkungen, die sich aus dem Verkehr während der Erschließungsphase, während der Bauzeit der Gebäude sowie nach der Fertigstellung aller größeren Baumaßnahmen im Plangebiet ergeben, sind im Verkehrskonzept der Stadt Zwenkau, Fortschreibung 2018 (Stand: Oktober 2018) berücksichtigt.

labor4+ - 44 - Stand: 19.02.2019 Begründung zum Bebauungsplan Nr. 35 der Stadt Zwenkau „Harthweide“

VI. Verfahren

1. Übersicht über den Verfahrensablauf Aufstellungsbeschluss Der Stadtrat der Stadt Zwenkau hat am 25.08.2016 in öffentlicher Sitzung mit Beschluss Nr. 16 069 die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 35 der Stadt Zwenkau „Harthweide“ nach § 2 Abs. 1 Baugesetzbuch (BauGB) beschlossen. Der Beschluss wurde gemäß § 2 Abs. 1 Satz 2 BauGB am 07.10.2016 bekannt gemacht.

Frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit Im Rahmen der frühzeitigen Bürgerbeteiligung gemäß § 3 Abs. 1 BauGB wurden die Planunterlagen zum Bebauungsplan Nr. 35 "Harthweide" in der Zeit vom 23.01.2017 bis 24.02.2017 in der Stadtverwaltung Zwenkau, Bürgermeister-Ahnert-Platz 1, 04442 Zwen- kau während der Dienststunden öffentlich ausgelegt.

Frühzeitige Beteiligung der Behörden, Nachbargemeinden und sonstigen Trägern öffentli- cher Belange Die Behörden, Nachbargemeinden und sonstigen Träger öffentlicher Belange, deren Auf- gabenbereich durch die Planung berührt werden kann, wurden gemäß § 4 Abs. 1 BauGB mit Schreiben vom 27.01.2017 frühzeitig von der Erarbeitung des Bebauungsplanes un- terrichtet und zur Äußerung auch im Hinblick auf den erforderlichen Umfang und Detaillie- rungsgrad der Umweltprüfung aufgefordert.

1. Entwurf:

Billigungs- und Offenlegungsbeschluss Der Stadtrat Zwenkau hat gemäß § 3 Abs. 2 BauGB in der Sitzung vom 18.05.2017 den 1. Entwurf des Bebauungsplanes vom 08.05.2017 mit seiner Begründung und den Um- weltbericht zum Bebauungsplan gebilligt und zur Auslegung bestimmt.

Beteiligung der Behörden, Nachbargemeinden und sonstigen Trägern öffentlicher Belan- ge Die von der Planung berührten Behörden und Träger öffentlicher Belange und die be- nachbarten Gemeinden sind gemäß § 4 Abs. 2 BauGB mit dem Schreiben vom 22.06.2017 zur Abgabe einer Stellungnahme aufgefordert worden.

Beteiligung der Öffentlichkeit Der 1. Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 35 "Harthweide", bestehend aus der Planzeich- nung (Teil A) und den textlichen Festsetzungen (Teil B) sowie die Begründung mit Um- weltbericht und die wesentlichen bereits vorliegenden umweltbezogenen Stellungnahmen haben in der Zeit vom 26.06.2017 bis 28.07.2017 (einschl.) in der Stadtverwaltung Zwen- kau, Bürgermeister-Ahnert-Platz 1, 04442 Zwenkau während der Dienststunden öffentlich ausgelegen. Die öffentliche Auslegung wurde mit dem Hinweis, dass Bedenken und An- regungen von jedermann schriftlich oder zur Niederschrift vorgebracht werden können, durch Veröffentlichung im Amtsblatt Zwenkau am 16.06.2017 rechtzeitig ortsüblich be- kannt gemacht.

Abwägung Der Stadtrat hat die vorgebrachten Bedenken und Anregungen der Bürger sowie die Stel- lungnahmen der Träger öffentlicher Belange in seiner Sitzung am 26.10.2017 geprüft und die Abwägung durchgeführt.

Stand: 19.02.2019 - 45 - labor4+ Begründung zum Bebauungsplan Nr. 35 der Stadt Zwenkau „Harthweide“

2. Entwurf:

Billigungs- und Offenlegungsbeschluss Der Stadtrat Zwenkau hat gemäß § 4a Abs. 3 BauGB i.V.m. § 3 Abs. 2 BauGB in der Sit- zung vom 26.10.2017 den 2. Entwurf des Bebauungsplanes vom 19.10.2017 mit seiner Begründung und den Umweltbericht zum Bebauungsplan gebilligt und zur erneuten Aus- legung bestimmt.

Beteiligung der Behörden, Nachbargemeinden und sonstigen Trägern öffentlicher Belan- ge Die von der Planung berührten Behörden und Träger öffentlicher Belange und die be- nachbarten Gemeinden sind gemäß § 4a Abs. 3 BauGB i.V.m. § 4 Abs. 2 BauGB mit dem Schreiben vom 15.11.2017 zur erneuten Abgabe einer Stellungnahme aufgefordert wor- den.

Beteiligung der Öffentlichkeit Der 2. Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 35 "Harthweide", bestehend aus der Planzeich- nung (Teil A) und den textlichen Festsetzungen (Teil B) sowie die Begründung mit Um- weltbericht und die wesentlichen bereits vorliegenden umweltbezogenen Stellungnahmen haben in der Zeit vom 20.11.2017 bis 06.12.2017 (einschl.) in der Stadtverwaltung Zwen- kau, Bürgermeister-Ahnert-Platz 1, 04442 Zwenkau während der Dienststunden erneut öf- fentlich ausgelegen. Die öffentliche Auslegung wurde mit dem Hinweis, dass Bedenken und Anregungen von jedermann schriftlich oder zur Niederschrift vorgebracht werden können, durch Veröffentlichung im Amtsblatt Zwenkau am 10.11.2017 rechtzeitig ortsüb- lich bekannt gemacht.

Abwägung Der Stadtrat hat die vorgebrachten Bedenken und Anregungen der Bürger sowie die Stel- lungnahmen der Träger öffentlicher Belange in seiner Sitzung am 30.01.2018 geprüft und die Abwägung durchgeführt.

3. Entwurf:

Billigungs- und Offenlegungsbeschluss Der Stadtrat Zwenkau hat gemäß § 4a Abs. 3 BauGB i.V.m. § 3 Abs. 2 BauGB in der Sit- zung vom 30.01.2018 den 3. Entwurf des Bebauungsplanes vom 22.12.2017 mit seiner Begründung und den Umweltbericht zum Bebauungsplan gebilligt und zur erneuten Aus- legung bestimmt.

Beteiligung der Behörden, Nachbargemeinden und sonstigen Trägern öffentlicher Belan- ge Die von der Planung berührten Behörden und Träger öffentlicher Belange und die be- nachbarten Gemeinden sind gemäß § 4a Abs. 3 BauGB i.V.m. § 4 Abs. 2 BauGB mit dem Schreiben vom 09.02.2018 zur erneuten Abgabe einer Stellungnahme aufgefordert wor- den.

Beteiligung der Öffentlichkeit Der 3. Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 35 "Harthweide", bestehend aus der Planzeich- nung (Teil A) und den textlichen Festsetzungen (Teil B) sowie die Begründung mit Um- weltbericht und die wesentlichen bereits vorliegenden umweltbezogenen Stellungnahmen haben in der Zeit vom 19.02.2018 bis 23.03.2018 (einschl.) in der Stadtverwaltung Zwen- kau, Bürgermeister-Ahnert-Platz 1, 04442 Zwenkau während der Dienststunden erneut öf- fentlich ausgelegen. Die öffentliche Auslegung wurde mit dem Hinweis, dass Bedenken

labor4+ - 46 - Stand: 19.02.2019 Begründung zum Bebauungsplan Nr. 35 der Stadt Zwenkau „Harthweide“

und Anregungen von jedermann schriftlich oder zur Niederschrift vorgebracht werden können, durch Veröffentlichung im Amtsblatt Zwenkau am 09.02.2018 rechtzeitig ortsüb- lich bekannt gemacht.

Abwägung Der Stadtrat hat die vorgebrachten Bedenken und Anregungen der Bürger sowie die Stel- lungnahmen der Träger öffentlicher Belange in seiner Sitzung am 30.08.2018 geprüft und die Abwägung durchgeführt.

4. Entwurf:

Billigungs- und Offenlegungsbeschluss Der Stadtrat Zwenkau hat gemäß § 4a Abs. 3 BauGB i.V.m. § 3 Abs. 2 BauGB in der Sit- zung vom 30.08.2018 den 4. Entwurf des Bebauungsplanes vom 01.08.2018 mit seiner Begründung und den Umweltbericht zum Bebauungsplan gebilligt und zur erneuten Aus- legung bestimmt.

Beteiligung der Behörden, Nachbargemeinden und sonstigen Trägern öffentlicher Belan- ge Die von der Planung berührten Behörden und Träger öffentlicher Belange und die be- nachbarten Gemeinden sind gemäß § 4a Abs. 3 BauGB i.V.m. § 4 Abs. 2 BauGB mit dem Schreiben vom 14.09.2018 zur erneuten Abgabe einer Stellungnahme aufgefordert wor- den.

Beteiligung der Öffentlichkeit Der 4. Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 35 "Harthweide", bestehend aus der Planzeich- nung (Teil A) und den textlichen Festsetzungen (Teil B) sowie die Begründung mit Um- weltbericht und die wesentlichen bereits vorliegenden umweltbezogenen Stellungnahmen haben in der Zeit vom 24.09.2018 bis 26.10.2018 (einschl.) in der Stadtverwaltung Zwen- kau, Bürgermeister-Ahnert-Platz 1, 04442 Zwenkau während der Dienststunden erneut öf- fentlich ausgelegen. Die öffentliche Auslegung wurde mit dem Hinweis, dass Bedenken und Anregungen von jedermann schriftlich oder zur Niederschrift vorgebracht werden können, durch Veröffentlichung im Amtsblatt Zwenkau am 14.09.2018 rechtzeitig ortsüb- lich bekannt gemacht.

Abwägung Der Stadtrat hat die vorgebrachten Bedenken und Anregungen der Bürger sowie die Stel- lungnahmen der Träger öffentlicher Belange in seiner Sitzung am 29.11.2018 geprüft und die Abwägung durchgeführt.

5. Entwurf:

Billigungs- und Offenlegungsbeschluss Der Stadtrat Zwenkau hat gemäß § 4a Abs. 3 BauGB i.V.m. § 3 Abs. 2 BauGB in der Sit- zung vom 29.11.2018 den 5. Entwurf des Bebauungsplanes vom 19.11.2018 mit seiner Begründung und den Umweltbericht zum Bebauungsplan gebilligt und zur erneuten Aus- legung bestimmt.

Beteiligung der Behörden, Nachbargemeinden und sonstigen Trägern öffentlicher Belan- ge Die von der Planung berührten Behörden und Träger öffentlicher Belange und die be- nachbarten Gemeinden sind gemäß § 4a Abs. 3 BauGB i.V.m. § 4 Abs. 2 BauGB mit dem

Stand: 19.02.2019 - 47 - labor4+ Begründung zum Bebauungsplan Nr. 35 der Stadt Zwenkau „Harthweide“

Schreiben vom 17.12.2018 zur erneuten Abgabe einer Stellungnahme aufgefordert wor- den.

Beteiligung der Öffentlichkeit Der 5. Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 35 "Harthweide", bestehend aus der Planzeich- nung (Teil A) und den textlichen Festsetzungen (Teil B) sowie die Begründung mit Um- weltbericht und die wesentlichen bereits vorliegenden umweltbezogenen Stellungnahmen haben in der Zeit vom 02.01.2019 bis 01.02.2019 (einschl.) in der Stadtverwaltung Zwen- kau, Bürgermeister-Ahnert-Platz 1, 04442 Zwenkau während der Dienststunden erneut öf- fentlich ausgelegen. Die öffentliche Auslegung wurde mit dem Hinweis, dass Bedenken und Anregungen von jedermann schriftlich oder zur Niederschrift vorgebracht werden können, durch Veröffentlichung im Amtsblatt Zwenkau am 14.12.2018 rechtzeitig ortsüb- lich bekannt gemacht.

Abwägung Der Stadtrat hat die vorgebrachten Bedenken und Anregungen der Bürger sowie die Stel- lungnahmen der Träger öffentlicher Belange in seiner Sitzung am …………………… ge- prüft und die Abwägung durchgeführt.

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Planungsunterlage Die Darstellung der Flurstücksgrenzen stimmt mit den Angaben des Liegenschaftskatas- ters vom 19.11.2018 überein.

Satzungsbeschluss: Der Bebauungsplan Nr. 35 "Harthweide" der Stadt Zwenkau, bestehend aus der Plan- zeichnung (Teil A), den textlichen Festsetzungen (Teil B) und der Begründung sowie dem Umweltbericht, wurde gemäß § 10 Abs. 1 BauGB am ...... vom Stadtrat als Satzung beschlossen.

Genehmigung: Die Genehmigung der Satzung für den Bebauungsplan, bestehend aus der Planzeich- nung (Teil A), den textlichen Festsetzungen (Teil B) und der Begründung sowie dem Um- weltbericht, wurde mit Verfügung des Landkreises Leipzig vom ...... mit Az: ...... erteilt.

Ausfertigung: Die Satzung des Bebauungsplanes Nr. 35 "Harthweide" der Stadt Zwenkau, bestehend aus der Planzeichnung vom ...... und den textlichen Festsetzungen auf der Planzeichnung, wird hiermit ausgefertigt.

Bekanntmachung der Genehmigung: Die Erteilung der Genehmigung des Bebauungsplanes Nr. 35 "Harthweide" sowie die Stelle, bei der der Plan während der Dienststunden von jedermann eingesehen werden kann und über den Inhalt Auskunft zu erhalten ist, wurden durch die Veröffentlichung im Amtsblatt Zwenkau am ...... ortsüblich bekannt gemacht. In der Bekanntmachung ist auf die Geltendmachung der Verletzung von Verfahrens- und Formvorschriften und von Mängeln der Abwägung sowie auf die Rechtsfolgen (§ 215 Abs. 2 BauGB) und weiter auf Fälligkeit und Erlöschen von Entschädigungsansprüchen (§ 44 BauGB) hingewiesen worden. Die Satzung ist am ...... in Kraft getreten.

2. Abstimmung mit den Nachbargemeinden Gemäß § 2 Abs. 2 BauGB sind Bauleitpläne benachbarter Gemeinden aufeinander abzu- stimmen. Die Abstimmung erfolgt im Rahmen des Beteiligungsverfahrens, in dem die Gemeinden zum Bauleitplanverfahren „B-Plan Nr. 35 der Stadt Zwenkau“ Stellung neh- men können.

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VII. Rechtsgrundlagen

Für die Verfahrensdurchführung und die Festsetzung des Bebauungsplanes Nr. 35 – „Harthweide“ der Stadt Zwenkau gelten insbesondere die nachfolgend aufgeführten Ge- setzes und Verordnungsgrundlagen:

Baugesetzbuch in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. November 2017 (BGBl. I S. 3634)

Baunutzungsverordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. November 2017 (BGBl. I S. 3786)

Planzeichenverordnung vom 18. Dezember 1990 (BGBl. 1991 I S. 58), die zuletzt durch Artikel 3 des Gesetzes vom 4. Mai 2017 (BGBl. I S. 1057) geändert worden ist

Sächsische Bauordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 11. Mai 2016 (SächsGVBl. S. 186), die zuletzt durch das Gesetz vom 27. Oktober 2017 (Sächs-GVBl. S. 588) geändert worden ist

Sächsisches Denkmalschutzgesetz vom 3. März 1993 (SächsGVBl. S. 229), das zu-letzt durch Artikel 12 des Gesetzes vom 15. Dezember 2016 (SächsGVBl. S. 630) geändert worden ist

Sächsische Gemeindeordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. März 2014 (SächsGVBl. S. 146), die zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 13. Dezember 2016 (SächsGVBl. S. 652) geändert worden ist

Sächsische Hohlraumverordnung vom 20. Februar 2012 (SächsGVBl. S. 191)

Sächsisches Naturschutzgesetz vom 6. Juni 2013 (SächsGVBl. S. 451), das zuletzt durch Artikel 25 des Gesetzes vom 29. April 2015 (SächsGVBl. S. 349) geändert worden ist

Sächsisches Wassergesetz vom 12. Juli 2013 (SächsGVBl. S. 503), das zuletzt durch Ar- tikel 2 des Gesetzes vom 8. Juli 2016 (SächsGVBl. S. 287) geändert worden ist

Wasserhaushaltsgesetz vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 18. Juli 2017 (BGBl. I S. 2771) geändert worden ist

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VIII. Abkürzungsverzeichnis

% Prozent § Paragraph °C Grad Celsius μg/m3 Mikrogramm je Kubikmeter ABP Abschlussbetriebsplan AS Anschlussstelle ATV DVWK Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (neu: DWA) B Bundesstraße BAB Bundesautobahn BauGB Baugesetzbuch BauNVO Baunutzungsverordnung BBodSchG Bundesbodenschutzgesetz – Gesetz zum Schutz des Bodens BBodSchVO Bundesbodenschutzverordnung BImSchV Bundesimissionsschutzverordnung BKP Braunkohlenplan BLP Bauleitplanverfahren BNatSchG Bundesnaturschutzgesetz BRD Bundesrepublik Deutschland BW Bauwerk BWaldG Bundeswaldgesetz ca. circa CIR Color – Infrarot DIN Deutsche Industrie Norm DTV durchschnittlicher täglicher Verkehr EAG Bau Europarechtsanpassungsgesetz Bau EU Europäische Union EWG Europäische Wirtschaftsgemeinschaft FBM Forschungsverbund Braunkohlenfolgelandschaften Mitteldeutschland FFH Flora-Fauna-Habitat FLB Forschungsverbund Landschaftsentwicklung Mitteldeutsches Braunkohlenrevier FNP Flächennutzungsplan GW Grundwasser GWL Grundwasserleiter ha Hektar Hrsg. Herausgeber i. S. d. im Sinne des i. R. im Rahmen IWU GmbH Ingenieurbüro für Wasserbau und Umweltplanung k. A. keine Angabe KFZ/24h Kraftfahrzeuge je 24 Stunden km Kilometer LEP Landesentwicklungsplan LfUG Landesamt für Umwelt und Geologie Sachsen LMBV Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH LSG Landschaftsschutzgebiet lt. laut m Meter m3/min Kubikmeter je Minute mm Millimeter

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IX. Anhang

Anhang 1 Hinweise Anhang 2 Gehölzpflanzliste Anhang 3 Umweltbericht Anhang 4 Flächenbilanz Anhang 5 Geotechnischer Bericht -Bewertung Baugrund- , FCB Fachbüro für Con- sulting und Bodenmechanik GmbH, Espenhain vom 14.03.2017 Anhang 6 Schalltechnische Untersuchung, B-Plan 35 Harthweide, Brenner Bernhard Ingenieure GmbH, Dresden. 30.07.2018

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Anhang 1 HINWEISE

1) Flurbereinigungsverfahren Die Flächen des Bebauungsplanes Nr. 35 „Harthweide“ liegen innerhalb des Gebietes des Flur- bereinigungsverfahrens Zwenkau. Die Teilnehmergemeinschaft Zwenkau (TG) weist darauf hin, dass in der Örtlichkeit vorhandene Vermessungsmarken nicht zu verändern oder zu entfernen sind. Sollte dies unumgänglich sein, ist die TG zu benachrichtigen.

2) Grundwassermessstellen Es sind aktive Grundwassermessstellen und Vertikalinklinometer (IK61) innerhalb des Plangebie- tes vorhanden und im Plan verzeichnet. Die Messstellen sind zu schützen und zu erhalten. Die Zugänglichkeit der aktiven Grundwassermessstellen ist für den Betreiber (derzeit LMBV) zu ge- währleisten.

3) Grundwasserspiegel Es ist davon auszugehen, dass nach Abschluss des Prozesses des Grundwasserwiederanstie- ges, d.h. nach Erreichen des stationären Endzustandes, teilweise wieder die vorbergbauliehen Grundwasserstände und Grundwasserflurabstände erreicht werden. Bedingt durch den Grund- wasserwiederanstieg sowie durch die auch nach Einstellung stationärer Grundwasserverhältnis- se klimatologisch bedingten Schwankungen des Grundwasserspiegels kann es zu geringen Ver- änderungen (Hebungen, Senkungen) der Tagesoberfläche kommen. Die ufernahen Bereiche weisen Grundwasserflurabstände < 2m unter der Geländeoberfläche auf.

4) Resistente Baustoffe Aufgrund der stattgefundenen Belüftungs- und Mobilisierungsprozesse (Pyrit- und Markasitver- witterung) in den tertiären Schichtfolgen im Zuge des umfangreichen Braunkohlenbergbaus in der Umgebung sind höher bis hoch mineralisierte, ggl. saure (pH-Wert < 6) und nach den aner- kannten Regeln der Technik als betonaggressiv einzustufende Grundwässer am Standort vor- handen. Im Rahmen der vorgesehenen Bebauung wird somit empfohlen, für die Ausführung aller Bauteile, welche aktuell bzw. zukünftig (im Zusammenhang mit dem Wiederanstieg des Grund- wassers) in Kontakt mit dem Grundwasser stehen bzw. stehen können, entsprechend resistente Baustoffe zu verwenden.

5) Sammlung von Regenwasser Die Sammlung des Regenwassers in Zisternen und die Nutzung derselben für die Gartenbewäs- serung und Toilettenspülung werden als geeignete Maßnahmen zur Reduzierung des Trinkwas- serverbrauches und zur Verringerung der Abflussspitzen empfohlen. Darüberhinaus sind die örtlichen Vorschriften in Bezug auf Entwässerung und Einleitung (Not- überlauf) sowie der notwendige Entwässerungsantrag zu beachten.

6) Schutz des Oberbodens Der bei Bauarbeiten anfallende Oberbodenaushub sowie der Unterboden sind getrennt zu Be- ginn der Baumaßnahmen zu bergen, im nutzbaren Zustand zu erhalten sowie vor Vergeudung und Vernichtung zu schützen. Der Boden ist nach den allgemein anerkannten Regeln der Tech- nik zwischenzulagern und auf dem Gelände an geeigneten Stellen wieder zu verwenden. Stark verunreinigte Böden sind abzutragen, zu deponieren und wenn möglich zu recyceln. Kulturfähi- ges Oberbodensubstrat darf nicht dauerhaft mit anderem Boden überschüttet werden. Anschüt- tungen im Zuge der Wiederverwendung des Boden oder der Rekultivierung von Baustellenflä- chen sind auf lokale Bodenverhältnisse abzustellen. Baubedingte Bodenbelastungen wie Ver-

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dichtung, Erosion oder Verunreinigung sind auf ein Mindestmaß zu beschränken und nach Ab- schluss der Bautätigkeit zu beseitigen.

7) Lärmschutz Bei der Planung der Kindertagesstätte sind die prognostizierten Verkehrslärmberechunungen zu beachten. Durch den Baukörper und ggf. ergänzende Lärmschutzmaßnahmen sollte ein genü- gend großer Außenbereich geschaffen werden, der am Tag einen Tagespegel von 50 dB(A), in Ausnahmefall bis zu 55 dB(A) gewährleistet. Zum Nachweis ist eine auf die konkrete Bauaufgabe ausgerichtete schalltechnische Untersuchung in nachfolgenden Genehmigungsverfahren zu er- bringen.

8) Aufschüttungen, Abgrabungen Die Geländeübergänge zwischen den privaten Gartenflächen und den angrenzenden öffentlichen Freiflächen sind grundsätzlich ohne Niveausprung herzustellen. Für Maßnahmen der Bö- schungssicherung ist zu den betreffenden Grenzen der Nachbargrundstücke ein Niveausprung vom max. 1 m gegenüber der vorhandenen Geländeoberfläche zulässig.

9) Natürliche Radioaktivität Das Plangebiet liegt nach den uns bisher vorliegenden Kenntnissen in einem Gebiet, in dem wahrscheinlich erhöhte Radonkonzentrationen in der Bodenluft vorhanden sind.

Auf Grundlage der EU-Richtlinie wurde im Juni 2017 das neue Strahlenschutzgesetz verab- schiedet. In diesem wurde zum Schutz vor Radon für Aufenthaltsräume und Arbeitsplätze in In- nenräumen erstmalig ein Referenzwert für die über das Jahr gemittelte Radon-22- Aktivitätskonzentration in der Luft von 300 Bq/m³ festgeschrieben. Dieser Referenzwert tritt zum 31. Dezember 2018 in Kraft.

Zum vorsorgenden Radonschutz vor erhöhter Strahlenbelastung durch Zutritt von Radon in Auf- enthaltsräumen empfehlen wir, bei geplanten Neubauten generell einen Radonschutz vorzuse- hen oder von einem kompetenten Ingenieurbüro die radiologische Situation auf dem Grundstück und den Bedarf an Schutzmaßnahmen abklären zu lassen. Bei geplanten Sanierungsarbeiten an bestehenden Gebäuden empfehlen wir, die Radonsituation durch einen kompetenten Gutachter ermitteln zu lassen und ggf. Radonschutzmaßnahmen bei den Bauvorhaben vorzusehen.

Bei Fragen zu Radonvorkommen, Radonwirkung und Radonschutz wenden Sie sich bitte an die Radonberatungsstelle des Freistaates Sachsen:

Staatliche Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft Radonberatungsstelle – Stefan Gatermann:

Besucheradresse: Joliot-Curie-Straße 13, 08301 Bad Schlema Öffnungszeiten: Dienstag, 09:30 – 11:30 Uhr und 12:30 – 15:30 Uhr Telefon: (03772) 3804-27

Kontaktadresse: Dresdner Straße 183, 09131 Chemnitz Telefon: (0371) 46124-221 Telefax: (0371) 46124-299 E-Mail: [email protected], Internet: www.strahlenschutz.sachsen.de

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10) Nieder- und Mittelspannungsanlagen Im Bebauungsgebiet betreibet die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH Verteilungsanla- gen des Niederspannungsnetzes. Werden durch Baumaßnahmen Umverlegungen der Anlagen notwendig, so sind die Kosten dafür vom Veranlasser zu übernehmen, so weit keine anderen Regelungen Anwendung finden. Ein entsprechender Antrag ist frühestmöglich an das Anlagen- management Markkleeberg

Friedrich-Ebert-Straße 26 04416 Markkleeberg

Tel.: (0341) 120-7589 Fax (0341) 120-7557 E-Mail [email protected] zu stellen. Dies betrifft auch erforderliche Veränderungen der Tiefenlagen der Kabel.

Der Aufbau des inneren Versorgungsnetzes der envia Mitteldeutsche Energie AG erfolgt auf der Grundlage der Bedarfsanmeldungen der Kunden. Zur Einleitung von Maßnahmen hinsichtlich Planung und Errichtung des Versorgungsnetzes muss ein offizieller Antrag auf Versorgung vor- liegen, der bewirkt, dass es zu einem Angebot der vom Antragsteller zu übernehmenden Kosten kommt.

Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH Netzregion West-Sachen Netzvertrieb Friedrich-Ebert-Straße 26 04416 Markkleeberg

Tel. (0341) 120-7575 Fax (0341) 120-7102 E-Mail [email protected]

Bei der Anpflanzung von Großgrün ist zu den Kabeltrassen ein Abstand von mindestens 1,5m einzuhalten und im Schutzstreifen der Freileitungen darf es nur eine maximale Wuchshöhe von 4,0 m erreichen.

11) Gasversorgung Sofern im Zuge des Vorhabens die Durchführung von Baumaßnahmen vorgesehen ist, hat min- destens 4 Wochen vor deren Beginn eine erneute Anfrage durch den Bauausführenden an die GDMcom zu erfolgen.

Sollten aus objektiven Gründen der angegebene Schutzstreifen bzw. Sicherheitsabstand und/oder die im „Merkheft zum Schutz von Anlagen der MITNETZ GAS“ aufgeführten Abstände und Forderungen ganz oder teilweise nicht eingehalten werden können, ist zwingend mit uns Rücksprache über die dann erforderlichen Maßnahmen zu führen.

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12) Nutzung von Verkehrsflächen durch Einsatzfahrzeuge Bei der weiterführenden Planung der Verkehrsflächen ist zu beachten, dass Straßen, Wege und andere Flächen, die von der Feuerwehr genutzt werden, für eine Achslast von mindestens 10 Tonnen und einem zulässigen Gesamtgewicht von 16 Tonnen grundhaft ausgebaut sein müs- sen.

Die Wege innerhalb des Geltungsbereichs des Bebauungsplans sind im Rahmen der Erschlie- ßungsplanung so zu planen und auszubauen, dass ein Befahren mit der für die Gewässer- oder Anlagenunterhaltung am Zwenkauer See nötigen Unterhaltungstechnik und mit Einsatzfahrzeu- gen ohne Einschränkung möglich ist.

13) Stellplätze, Garagen, Carports Für die Errichtung von Stellplätzen, Garagen, Carports etc. sind im Rahmen der Ausführungs- planung die Vorgaben der Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums des Innern über Garagen und Stellplätze (Sächsische Garagen- und Stellplatzverordnung – SächsGarStellplVO) in der jeweils gültigen Fassung zu beachten.

14) Überlappung der Geltungsbereiche Aus der Überlappung mit dem Geltungsbereich des B-Planes der Stadt Zwenkau Nr. 27 ergibt sich kein Handlungsbedarf, da es sich um Grundstücke ein und desselben Eigentümers (Sächsi- sches Seebad Zwenkau GmbH & Co. KG) handelt. In der Fortschreibung des B-Planes Nr. 27 wird die derzeit als Mischgebiet (MI) festgesetzte Fläche entsprechend der Darstellungen des B- Planes Nr. 35 umgewidmet. Es gilt der Grundsatz „Lex posterior derogat legi priori“.

15) Richtfunkstrecke Innerhalb des Geltungsbereichs des Bebauungsplans verläuft die Richtfunkstrecke Lauchstädt – . Im Bereich der Richtfunkstrecke +/- 20 m Breite sollten soweit möglich die Gehölze eine Wuchshöhe von 9 m über Grund nicht überschreiten. Für die Bauzeit sollte die Arbeitshöhe 140 m NHN im DHHN2016 nicht überschreiten. Die 50Hertz Transmission GmbH ist vor der Kranauf- stellung zu informieren.

Abb: Kenntlichmachung der Richtfunkstrecke (Quelle: 50Hertz Transmission GmbH)

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Anhang 2 Gehölzpflanzliste

Öffentliche Grünflächen „Parkanlage“ A und B Acer campestre Feldahorn Acer platanoides Spitzahorn Acer rubrum Rot-Ahorn Aesculus x carnea Rotblühende Rosskastanie Amelanchier arborea Schneefelsenbirne Amelanchier lamarckii Kupfer-Felsenbirne Betula pendula Hängebirke Betula utilis `Doorenbos` Himalaja-Birke Catalpa bignonioides Trompetenbaum Carpinus betulus Hainbuche Castanea sativa Edel-Kastanie Paulownia tomentosa Blauglockenbaum Quercur robur Stieleiche Quercus petraea Traubeneiche Robinia pseudoacacia Robinie, Scheinakazie Tilia platyphyllos Sommerlinde Tilia tomentosa Silberlinde Öffentliche Grünflächen „Parkanlage“ C Aesculus x carnea Rotblühende Rosskastanie Castanea sativa Edel-Kastanie Gleditsia triacanthos ‚sunburst’ Gold- Gleditschie Mespilus germanica Echte Mispel Prunus avium `Plena` Vogel-Kirsche Pyrus calleryana `Chanticleer` Chinesische Wild-Birne Strauchpflanzungen Feldgehölzhecke Acer campestre Feldahorn Corylus avellana Gemeine Haselnuss Corylus columa Baumhasel Cornus mas Kornelkirsche Crataegus monogyna Eingriffliger Weißdorn Crataegus crus-galli Hahnensporn- Weißdorn Euonymus europea Euroäisches Pfaffenhütchen Prunus spinosa Schlehdorn Rosa canina Hunds-Rose Rosa rubigosa Wein-Rose Sambucus nigra Holunder Sorbus aucuparia Vogelbeere Viburnum opulus Gemeiner Schneeball Öffentliche Grünflächen „Parkanlage“ D Alnus glutinosa Schwarzerle Alnus incana `Aurea` Gold-Erle Alnus spaethii Pupur-Erle Salix alba `Tristis` Hänge-Weide Salix caprea Sal-Weide Salix purpurea Purpurweide Salix viminalis Korbweide Private Gärten Laubgehölze: Acer campestre Feldahorn Acer platanoides Spitzahorn Acer palmatum Fächerahorn Amelanchier arborea Schneefelsenbirne Amelanchier lamarckii Kupfer-Felsenbirne Carpinus betulus Hainbuche Castanea sativa Edel-Kastanie

Stand: 19.02.2019 - 57 - labor4+ Begründung zum Bebauungsplan Nr. 35 der Stadt Zwenkau „Harthweide“

Gleditsia triacanthos Gleditschie Magnolia kobus Baum-Magnolie Ostrya carpinifolia Hopfenbuche Sorbus aria (in Sorten) Mehlbeere Sorbus aucuparia Eberesche, Vogelbeere Sorbus intermedia Schwedische Mehlbeere Obstgehölze: Malus domestica Kulturapfel Prunus avium (in Sorten) Vogel-Kirsche, Süßkirsche Prunus cerasus Sauerkirsche Prunus domestica (in Sorten) Pflaume Pyrus communis Kultur-Birne Pyrus pyraster Wild-Birne Heckenpflanzungen: Acer campestre Feldahorn Carpinus betulus Hainbuche Fagus sylvatica Rotbuche Fagus sylvatica f. purpurea Blutbuche Ligustrum vulgare Gewöhnlicher Liguster Strauchpflanzungen: Cornus mas Kornelkirsche Cornus sanguinea Roter Hartriegel Corylus avellana Haselnuss Corylus columa Baumhasel Crataegus monogyna Eingriffliger Weißdorn Crataegus crus-galli Hahnensporn-Weißdorn Euonymus europea Europäisches Pfaffenhütchen Mespilus germanica Echte Mispel Physocarpus opulifolius Blasenspiere Prunus spinosa Schlehdorn Rosa canina Hunds-Rose Rosa rubigosa Wein-Rose Spirea in Arten und Sorten Spierstrauch Sorbus aucuparia Vogelbeere Syringa vulgaris (in Sorten) Gewöhnlicher Flieder

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