Höhlen, Quellen, Eiszeitschätze
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Höhlenreich Höhlen, Quellen, Eiszeitschätze mit UNESCO-Welterbe Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb Heidenheim b Al KREIS HEIDENHEIM Würzburg e Giengen h Brenz c M is Stuttgart Lokalbahn Hürbe b WÄBISCHE ALB ä K SCH AR 7 M EOP w G Alb-Bähnle Lonsee Nieder- h Lone stotzingen c Lone LONETAL S Westerheim 8 B 10 Langenau Höhlen, Quellen, Eiszeitschätze Laichingen ALB- DONAU-KREIS Nau Donau LAICHINGER B 19 ALB 8 BIOSPHÄRENGEBIET Heroldstatt Kl. Lauter SCHWÄBISCHE ALB B 28 8 BLAUTOPF Blaustein Blaubeuren München M Donau Münsingen Ach Blau Ulm Höhle Höhlenreich ACH- UND BLAUTAL Hütten Quelle Höhlen üben seit jeher einen besonderen Die Höhlen zeigen nicht nur die Geologie, sondern B 311 Schelklingen Museum (Archäologie) Reiz und eine fast schau dernde Faszination auch die Entwicklungsgeschichte des Menschen. SCHMIECHTAL UND B 28 auf Menschen aus. Sie sind geradezu wie Weltweit einzigartige archäo logische Funde, wie Geopark Infostelle B 465 LUTHERISCHE BERGE B 492 Erbach die Eingänge in unser Innerstes. die ältesten Kunstwerke und Musikinstrumente Iller Große Lauter Biosphärengebiet Sie waren aber auch Unterschlupf, Wohnstätte der Erde, wurden hier entdeckt. GROSSES Dächingen Schmiech Welterbegebiet und kultische Orte. Höhlen sind einzigartige Biotope, die gesetzlichen LAUTERTAL 7 Infozentrum Biosphärengebiet UND DONAU Ehingen Auf der Schwäbischen Alb, dem wohl höhlen- Schutz genießen und daher vom Besucher beson- Touristinformation reichsten Gebiet Deutschlands, gibt es etwa 2600 dere Rücksichtnahme erfordern. Häufig werden Hayingen Donau bekannte Höhlen. Einige der schönsten und inte- sie von seltenen Fledermausarten als Winterquar- Lauterach B 30 B 311 ressantesten davon finden sich hier am südlichen tier genutzt und dürfen zum Schutz dieser Tiere Munderkingen B 465 Rand der Alb und im Urtal der Donau. während der Winterruhe (Oktober bis März, bei Typisch für diese Landschaft sind auch die zahl- kalter Witterung auch die Zeit darüber hinaus) Dietenheim reichen Karstquellen, die ihren Ursprung in unter- nicht betreten werden. irdischen Höhlen systemen haben. www.tourismus.alb-donau-kreis.de Kempten Sechs Höhlen und die sie umgebende Landschaft im Ach- und Lonetal sind seit 2017 unter dem Titel „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“ UNESCO-Welterbe. www.iceageart.de www.weltkultursprung.de Inhalt UNESCO-Welterbe Seite 4 - 5 Lonetal Seite 6 - 9 Die Schwäbische Alb ist seit 2002 Nationaler Geopark und seit 2015 UNESCO Global Geopark. Ein Geopark ist ein Gütesiegel für besonders heraus ragende Land schaften, die Ach- und Blautal Seite 10 - 15 ein bedeutendes geologisches, archäolo gisches und kulturhistori sches Erbe enthalten. www.geopark-alb.de Blautopf Blaubeuren Seite 16 - 17 und Höhlensystem Auf der mittleren Schwäbischen Alb entstand das erste Biosphären gebiet Baden-Württem- Laichinger Alb Seite 18 - 19 bergs, das 2009 die Anerkennung zum UNESCO Bios phärenreservat erhielt. Zentrum des Gebiets, das eine nachhaltige Entwicklung im Einklang von Mensch und Natur fördert, ist Schmiechtal und Seite 20 - 21 der ehe malige Truppenübungsplatz Münsingen. Lutherische Berge www.biosphaerengebiet-alb.de Großes Lautertal Seite 22 - 23 und Donau 2 3 UNESCO-Welterbe Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb UNESCO-Welterbe Wiege von Kunst und Musik Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb Als sich vor mehr als 40.000 Jahren ana- tomisch moderne Menschen nach Euro- Im Juli 2017 wurden sechs Höhlen und pa ausbreiteten, hinterließen sie auf der die sie umgebende Landschaft im Ach- Schwäbischen Alb die ältesten Kunst- und Lonetal unter dem Titel „Höhlen und werke und Musikinstrumente der Welt. Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“ in Aus Mammutelfenbein schnitzten sie die UNESCO-Welterbeliste eingetragen. kleine Tierfiguren sowie Menschendar- Zum Welterbe gehören die Höhlen stellungen und Mischwesen von Mensch Geißenklösterle, Sirgenstein und Hohle und Tier. Als besonders eindrucksvoll Fels im Achtal sowie die Höhlen Bock- gelten die Funde von Flöten, gefertigt aus stein, Hohlenstein und Vogelherd im Mammutelfenbein und aus Tierknochen. Lonetal. Die Welterbestätte ist ein Damit ist die Region der Ursprung von außergewöhnliches Zeugnis der ersten Kunst und Musik. modernen Menschen (Homo sapiens) in Europa und eine weltweit einzigartige Erlebnistäler der Eiszeit Fundlandschaft. Flöte vom Geißenklösterle im Achtal Heute sind die Täler von Ach und Lone in weiten Teilen noch naturbelassen. Die eiszeitlichen Höhlen sind über Rad- und Löwenmensch vom Hohlenstein im Lonetal Wanderwege erreichbar und weitestge- hend zugänglich. So können Besucher das Leben der Eiszeitmenschen hautnah erleben und ihre Kunstwerke im Original sehen. Mammut vom Vogelherd im Lonetal Venus vom Hohle Fels im Achtal www.iceageart.de www.weltkultursprung.de Zeittafel Urgeschichte und Frühgeschichte (Entwicklung des Menschen in unserer Region) Präsentationsorte der Eiszeitkunst Urgeschichtliches Museum Archäopark Vogelherd Museum Ulm Blaubeuren Niederstotzingen Marktplatz 9 Kirchplatz 10 Am Vogelherd 1 89073 Ulm 89143 Blaubeuren 89168 Niederstotzingen-Stetten www.museumulm.de www.urmu.de www.archaeopark-vogelherd.de Moderner Mensch Neandertaler Jahre 120 000 41 000 8 000 5 500 2 000 800 v. Chr. n. Chr. 1 500 Mittlere Altsteinzeit Jüngere Altsteinzeit Mittelsteinzeit Jungsteinzeit Bronzezeit Eisenzeit Historische Zeit Neuzeit Mittelpaläolithikum Jungpaläolithikum Mesolithikum Neolithikum Zeitenwende Römer, Alamannen, Mittelalter 4 UNESCO-WELTERBE 5 Lonetal Ein Star der Steinzeit Vogelherdhöhle | im UNESCO-Welterbe Für jeden Lonetalbesucher ist allein Mystisch, magisch und von unschätzbarem Wert Die Vogelherdhöhle gehört zum Welterbe und ist Mittelpunkt des Archäoparks Vogel- das wunderschöne Naturpanorama des - so wird der „Löwenmensch“ oft beschrieben. herd mit Besucherzentrum und einem Frei gelände mit steinzeitlichen Erlebnisstati- kleinen ge schwungenen Tals ein Erleb- Die meisterhaft aus einem Mammutstoßzahn onen. Ein Rundweg führt zur Höhle, die sich direkt unter der Felskuppe befindet. nis. Kalkfelsen schmücken das typische geschnitzte Statuette wurde vor rund 40.000 Auch hier sind Archäologen auf sensationelle Funde gestoßen. 11 kleine Tierfiguren Jahren geschaffen und gehört zu den ältes ten aus Mammutelfenbein, die in die selbe Zeit epoche wie der Löwenmensch aus dem Albtal, am schönsten im unteren Lonetal Kunstwerken der Menschheit. Die Figur ist Hohlenstein eingeordnet werden. Am bekanntesten sind die Figur eines Wildpferds bei den Höhlen und archäologischen 31,1 cm hoch und damit nicht nur die größte, und das bei einer Nachgrabung im Jahr 2006 entdeckte Mammut. Fundstellen. 3 Höhlen im Lonetal sind Teil sondern auch die faszinierendste Ent deckung Der Archäopark Vogelherd liegt bei Niederstotzingen-Stetten. des UNESCO-Welterbe „Höhlen und eiszeitlicher Kunst auf der Welt. Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“. Öffnungszeiten: April bis Oktober, täglich (außer Mo.) 10.00 bis 18.00 Uhr, Einzigartige Elfenbeinschnitzereien aus Doch der Fund blieb lange Zeit unbeachtet, ja November bis März, So. 12.00 bis 17.00 Uhr und für Gruppen nach Vereinbarung. der Altsteinsteinzeit und sogar Spuren sogar beinahe unentdeckt. 1939 wurden bei des Neandertalers wurden hier entdeckt. einer archäologischen Grabung im Lonetal in der Telefon 0 73 25 / 9 52 80 00 www.archaeopark-vogelherd.de Erdgeschichtlich begann die Entstehung Höhle Hohlenstein-Stadel einige vielverspre- chende Elfen bein fragmente und unzählige Split- des Lonetals bereits vor etwa 140 Millio- ter geborgen. Diese wurden aber erst Jahrzehnte nen Jahren, als sich das Jurameer später zusammengefügt und somit der wertvolle zurückzog. Fund erkannt. Der Figur fehlten aber nach wie vor große Teile. Heute zeigt das Lonetal mit Quelltopf, zahl reichen Höhlen und Felsen, bedeu- Bei einer Nachgrabung wurden weitere Bruch- tenden Fos silien und Artefakten die stücke entdeckt, die eindeutig dem Löwen- Vielfalt einer Karstlandschaft und gibt mensch zugeordnet werden konnten. erstaunliche Einblicke in mehr als Der Löwenmensch wurde daraufhin 2013 in seine Einzelteile zerlegt und in einer mehrmonatigen 100tausend Jahre menschliche wissenschaft lichen Arbeit aus mehreren Hundert Entwicklung. größeren und winzig kleinen Einzelfragmenten wieder neu zusammen gesetzt. Von der Akademie der Geowissenschaf- ten Hannover wurde das Lonetal als Das Original ist im Museum Ulm zu sehen. „Nationaler Geotop“ ausgezeichnet. „Löwenmensch” ca. 40.000 Jahre alt, www.museumulm.de Mammut (Länge 3,6 cm) und Wildpferd (Länge 4,8 cm) Höhe 31,1 cm, Elfenbeinfigur aus dem ca. 40.000 Jahre alt, zwei der elfenbein ernen Hohlenstein-Stadel im Lonetal. Tier figürchen aus der Vogelherdhöhle im Lonetal. Original im Museum Ulm. Original Mammut im Archäopark Vogelherd. Gesamtschau der Figuren als Repliken zeigt das Urgeschichtliche Museum Blaubeuren. Hohlenstein | im UNESCO-Welterbe Ein Felsmassiv mit zwei größeren Höhlen, links der Stadel und rechts die Bärenhöhle, die beide 50 bzw. 60 Meter tief in den Fels ragen. Dazwischen liegt ein etwa 10 m breites Felsdach, Kleine Scheuer genannt. Die Bärenhöhle war wie ihr Name schon sagt, ein bevorzugtes Quartier für den eiszeitlichen Höhlen bären. Allein 88 Bärenschädel und zahlreiche fossile Bärenknochen wurden hier gefunden. Wichtigster Fundplatz des Hohlenstein ist jedoch der Stadel, der außergewöhnlich reichhaltige archäo- logische Funde lieferte. Werkzeuge und ein Knochenstück des Neandertalers sowie die weltbekannte ca. 40.000 Jahre alte Elfen- beinfigur „Löwenmensch“. Die beste Zufahrt zum Hohlenstein