A N H a N G Anmerkungen
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A N H A N G Anmerkungen Drittes Buch Motto: Zit. nach Max Maria von Weber: »Carl Maria von Weber. Ein Lebensbild.« (3 Bde., Leipzig 1864 ff.), II, S. 318 (Brief vom 21. Januar 1821). Einleitung 1 E.T.A. Hoffmann: Fantasie- und Nachtstücke, S. 20. auf den von Carl Friedrich Zelter her entwor- – Zur Zitierung von E.T.A. Hoffmanns Werken, fenen Überblick in meinem Aufsatz: »Endliches, Briefen und Tagebüchern, zur Quellensituation unendliches Gespräch. Zum Briefwechsel zwi- und zur Literatur vgl. die Vorbemerkung zum schen Goethe und Zelter«, der Einleitung zur nachfolgenden ersten Kapitel. – Daß die weni- Neuausgabe dieses Briefwechsels, in: »Goethes gen Unterrichtsstunden in der italienischen Ge- sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens« sangskomposition, die Beethoven nach seinem (Münchner Ausgabe), Bd. 20, 3, S.17 ff. – Trotz Eintreffen in Wien mit Fleiß und Verehrung bei eines sehr reichen Quellenmaterials und der frü- Antonio Salieri genommen hat (vgl. »Thayer’s hen Auswertung in Gesamtdarstellungen des 19. Life of Beethoven«, Revised and edited by Elliot und frühen 20. Jahrhunderts ist es nicht leicht, Forbes, Princeton 1967, Bd. I, S. 149 f.), ihn zu ein einigermaßen stimmiges Bild der Epoche einem Schüler von Mozarts Rivalen gemacht und ihrer kulturellen Tendenzen zu gewinnen. hätten, kann man freilich nur als eine Lizenz des Zu den meisten im Text erwähnten Künstlern in seinem ruhelosen Nachleben ins prosaische und Musikern sind die biographischen Fakten Berlin verschlagenen Opernreformators durch- zusammengetragen in dem bekannten Werk des gehen lassen. Freiherrn C. von Ledebur: »Tonkünstler-Lexicon 2 Vgl. Carl Dahlhaus: »Romantische Musikästhetik Berlin’s von den ältesten Zeiten bis auf die Ge- und Wiener Klassik«, in: Archiv für Musikwissen- genwart« (Berlin 1861), das sich seinerseits auf schaft 29 (1972), S. 167 ff. und ders.: »Europä- E.L. Gerber: »Historisch-Biographisches Lexi- ische Musikgeschichte im Zeitalter der Wiener con der Tonkünstler« und »Neues historisch- Klassik«, in: »Die stilistische Entwicklung der biographisches Lexicon der Tonkünstler« (Leip- italienischen Musik zwischen 1770 und 1830 zig 1792, resp. 1813) stützt. Die anschaulichste und ihre Beziehungen zum Norden. Bericht Bilderfolge gibt Ludwig Geigers Werk: »Berlin vom römischen Colloquium 1978« (Analecta 1688-1840. Geschichte des geistigen Lebens der Musicologica, Bd. 21, Laaber 1982), S. 1 f. preußischen Hauptstadt« (2 Bde., Berlin 1893 3 Briefwechsel I, S. 264 und die ergänzende Anm. und 1895). Während Curd Sachs seine beiden des Herausgebers. Der offenbar heftige Angriff Untersuchungen: »Musikgeschichte der Stadt Hoffmanns auf Bernhard Anselm Weber war Berlin bis zum Jahre 1800« und »Musik und von Rochlitz ersatzlos gestrichen worden, so Oper am kurbrandenburgischen Hofe« (Berlin daß nur die Gluck zugeschobene Bemerkung 1908 und 1910) noch aus den gleichen Quellen über die heruntergehudelte Aufführung der entwickelte wie die gleichzeitigen Abhandlungen »Don Giovanni«-Ouvertüre stehenblieb. Doch zu Einzelinstitutionen in Berlin (O. Weddigen, zeigt der Schluß des Briefzitats, daß auch für W. Altmann), sich aber in seinem Interesse ganz, Hoffmann die selbstgefällige Neigung zum wie es im Untertitel des ersten Buchs heißt, auf vorschnell absprechenden Kunsturteil zu den »Stadtpfeifer, Kantoren und Organisten an den widrigen Erfahrungen seines zweiten Berliner Kirchen städtischen Patronats« konzentrierte, Aufenthalts gehörte. verkürzte Adolf Weismann drei Jahre später die 4 Für die folgenden skizzenhaften Ausführungen Quellendarstellung zur bloßen Voraussetzung zur Berliner Musiksituation nach 1750 stütze ich einer populären, auf herausragende Ereignisse mich, gelegentlich auch in den Formulierungen, konzentrierten Historie. »Berlin als Musikstadt. 1041 Anmerkungen Geschichte der Oper und des Konzertes von hg. Johann Wolfgang Schottländer, in: Schriften 1740 bis 1911« (Berlin und Leipzig 1911). Es ist der Goethe-Gesellschaft, 44. Bd. (Weimar 1931), dennoch bis heute die einzige Gesamtbehandlung S. 132 f. des Themas geblieben. Die umfangreiche Litera- 10 Zur Entstehung der Berliner Liederschule, die tur des ganzen nachfolgenden Jahrhunderts hat hier nur in wenigen Stichworten skizziert werden jeden Einzelaspekt in Frage gestellt, jede Gattung, konnte, und zu ihrer Stellung in der Entwicklung jede Institution und beinahe jeden Komponisten des Lieds während des 18. Jahrhunderts vgl. den neu erfaßt und breiter erschlossen. Eine Summe Aufsatz von Heinrich W. Schwab: »Musikalische aus diesen Forschungen konnte bisher nicht oder Lyrik im 18. Jahrhundert« und die ihm zugeord- nicht mehr gezogen werden. Der Aufsatzband: neten Ausführungen in meinem Aufsatz: » ›… um »Preussen Dein Spree-Athen. Beiträge zu Lite- nicht bloß Deklamateur sondern Musickus zu- ratur, Theater und Musik in Berlin«, hg. Hellmut gleich zu seyn‹. Das Lied in der Lyrik des 18. Kühn (Bd. 4 des Berliner Ausstellungskatalogs: Jahrhunderts«, beide in: »Musikalische Lyrik«, hg. »Preussen – Versuch einer Bilanz«) (Hamburg Hermann Danuser, in: Handbuch der musikali- 1981) unternahm gar nicht erst den Versuch, schen Gattungen, hg. Siegfried Mauser, Bd. 8,1 die versprochene Bilanz aus den Einzelbeiträ- (Laaber 2003), S. 349-407, resp. 408-434. Beiden gen – und sei es bibliographisch – zu ziehen. Aufsätzen liegt selbstverständlich Max Friedlän- Die knappen Berlin-Artikel in den bekannten ders dreibändiges Werk: »Das deutsche Lied im Nachschlagewerken (Dietrich Sasse und J. Allihn 18. Jahrhundert. Quellen und Studien« (Stuttgart im 2MGG, Heinz Becker und Richard D. Green 1902, Reprint Hildesheim 1970) zugrunde. im New Grove) informieren über den jeweiligen 11 Der das gemeinsame Schaffen zwischen dem Stand der Literatur. Dichter und dem Musiker krönende Druck 5 Vgl. die nachstehend ausführlicher behandelte dieser Sammlung mit den Melodien in vier Episode aus Reichardts späteren Memoiren in der Heften ist bei Georg Olms in Hildesheim zur von ihm herausgegebenen »Berlinischen Musika- Subskription gestellt. Christian Gottfried Kraus lischen Zeitung« (I/II Berlin und Oranienburg hat seine Ansichten im Vorwort zum ersten Teil 1805 u. 1806). der »Oden mit Melodien«, später aber auch in 6 Vgl. A. Schering: »Carl Philipp Emanuel Bach einer eigenen Schrift über die Deutsche Lied- und das redende Prinzip in der Musik«, in: Jahr- komposition geäußert. buch der Musikbibliothek Peters (1938), S. 13 ff. 12 Die drei Bände der »Berlinischen Oden und und die Vielzahl der durch diesen Aufsatz bis in Lieder« (1756, 1759 und 1763) suchten pro- die Gegenwart angeregten Beiträge zum Thema. grammatisch die engen stilistischen Grenzen 7 Zur Entstehung und Eigenart der Berliner Or- der ersten Berliner Schule zu sprengen: durch chesterkultur vgl. Wilhelm Altmann: »Zur Ge- die Einführung eigenständiger, wenn auch knapp schichte der Königlichen preussischen Hofka- gehaltener Zwischenspiele des Claviers einerseits, pelle«, in: Die Musik III (1903), S. 1-227. durch die Ausweitung auf das »Chorlied« ande- 8 Die Sonderstellung eines bis in die Musik hin- rerseits. Er forderte damit, im Bewußtsein seiner einwirkenden Gesetzgebers, die in Berlin über breiteren, vor allem auf Frankreich ausgerichteten Jahrzehnte dem unscheinbaren und bescheidenen Musikauffassung Ramler und Krause heraus, die Karl Wilhelm Ramler als dem deutschen Horaz mit den »Liedern der Deutschen« ihn ihrerseits und der Autorität in allen Fragen des lyrischen wieder in die Schranken zu weisen trachteten. Ausdrucks eingeräumt war, ist bis heute nur in 13 Johann Friedrich Reichardt begann die Fol- Ansätzen erklärt worden. Vgl. die Untersuchun- ge seiner autobiographischen Aufzeichnungen gen von Alfred Anger: »Literarisches Rokoko« 1805/1806 in den wenigen Nummern der von (Stuttgart 1962), »Deutsche Rokokodichtung. ihm herausgegebenen »Berlinischen Musikali- Ein Forschungsbericht« (Stuttgart 1963), vor schen Zeitung« und setzte sie im Jahr vor seinem allem aber das Nachwort zu seinem Faksimi- Tod in der Leipziger »Allgemeinen Musikalischen liedruck der »Lieder der Deutschen« nach der Zeitung« mit der oft nacherzählten Schilderung Ausgabe von 1786 (Stuttgart 1965), S. 3* ff. Dazu seiner ersten Audienz bei Friedrich II. fort. Das tritt jetzt der Sammelband: »Urbanität als Auf- Glanzstück einer so geistreichen wie anschauli- klärung. Karl Wilhelm Ramler und die Kultur chen Selbstdarstellung war das Kapitel und (vgl. in des 18. Jahrhunderts«, hg. Laurenz Lütteken, Ute der Erstveröffentlichung der »Allgemeinen Musi- Pott und Karsten Zelle (Göttingen 2003). kalischen Zeitung« XV, 1813, Sp. 601-616): »Sei- 9 Das Ende einer lang ausgesponnenen, mit ne Anstellung als Kapellmeister Friedrichs II. und wahrem erzählerischen Furor vorgetragenen die erste Audienz bey diesem großen Könige«. Schimpfrede Kirnbergers, zit. nach »Carl Fried- Gewiß hat Reichardt im Rückblick die Farben rich Zelters Darstellungen seines Lebens. Zum seines Bildes kräftiger aufgetragen, die Umrißli- erstenmale vollständig nach den Handschriften«, nien schärfer hervorgehoben, als das vermutlich 1042 zu S. 5–15 dem Anlaß angemessen war. Das zur Schau getra- hatte dafür bereits Recherchen zu Reichardts gene Selbstbewußtsein in der Annäherung an die Bühnenwerken unternommen. Für seine danach leibhaftige Legende des großen Fritz, die Urteile begonnene Biographie standen ihm außer den über die frühen Neapolitaner als Wegbereiter von in Zeitschriften erschienenen Bruchstücken der Hasses und Grauns Opernstil, das Beharren auf Autobiographie auch andere, nach dem Tod des seinem Stolz, ein Deutscher