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Man MohanAdhikari gestorben

von Lhakpasherpani und Karr-HeinzKrämer

Er war einer der letzten verHiebenen-Aär-ofr"tischen nepali_ Beieiner durchschni_ttlichen Lebenserwartung pal von in Ne_ qchen Politiker der ersten 55 Jahren.tttrMjnnei-tlä-i.i, Frauen) Garde Man Adhikari hat und er starb in einem Ärg;iHi"t, "r" .Mohan mit taCi'iö i;r;; ein setbstfür das Land ihn westticheIndustriestaaten hohei LäOeäsalter so dringendUrau"frie. Rund 32 Um so erstauntiche, erreicht. Prozentder Bevölkerunghatten iiiäiel,-öänffiä bedenkt,daß Scfr AenSpit- er wegenseiner oolitischen Gesinnung zenkandidaten der Jahren nebenüiefän -ögmmuni.f-'p"rtv of im indischen.Ueziehung;;;ü ";;;.il"nunwürdisen chinesischen Nepat-UnitedMarxist lehnisti-iöit-urur-t Exitweit über 1s .tanre nächsten premierminister "r" uni;; g"*ün"älrt; damit Bedinsunsenin Geräno19iäi.j;;'bä;^, erhiett soy,:. der. der Ranas er bei einer Meirüd;i;;ge nepalischen-KOnig"niUtur"n, Mahendra zwoieinhalb otwa und Birendraverbrachte. mal soviel StiÄmen-Lie sein großer Gegner vom 'Nepali Ungebrochenvon. Schicksalsschtägen Congress,,der Man bis zutetzifies91 trat Jahre K-ri"ffi; prasad -Mohan rti; ä;;iiti""n"n tdeate !l"pp {ünf itingää-w;s y1j UUgrz.gugungenein. Unbeirft ",-;'der Bhattarai. Wetchen *iiJ--äääar schen Politikerkreisen in nepati_ große ohne _weitverUreiiäien"Läri"nrteKorruption, :"i:rg tntegrationöfigur,M;; Mohan Vetternwirtschaft una rvtaätriöiJi Adhikari, einesaubere er stets beschreiien?resi-steii]''o"g 0"" Weste.tnternaliäia,r'";rh"if er Land lischenLinken den nepa_ ohne ihn noch *d;;;;;n Zeiten zu Alge-fre1;;tr- tö;Jnistiscne roeo_ entgegengeht. logienwettweit an Einftuß'*rt"ä.'iv;iionat stieg er zu einerpolitischen Größe ."f, mit äi"'t ^ äLt "in" Ebene den beidenanderen ganz großendemokratischen Potitikern.Nepatssteut, aä" ,rrr"p"ti gress'-Führern ""!lääänäi Con- Bishweshwarp;;;aä'K;irata '---- '\vr und neshMan Singh Shrestha. Ga- Lebensstationen

Mohan ..M."n Adhikarierblickte am 20.Juni l92O KathmandusStadtteit in t"iiriäioä'ri"*h, der wett. Er

60 Südasienil-{,Igg lr-.- Nepel

heiratete im Juli 1954, für nepalische Verhältnisse also recht spät, Sadhana, die ihm einen Sohn und eine Tochter gebar. Die Heirat eines Brahmanen mit einer Newar-Frau ist noch heute sehr ungewöhnlich; damals war es eine Art Sensation. Wie viele Kinder Land besitzender Brahmanen, ge- noß Man Mohan das Glück, eine fundierte, in seinem Fall naturwissenschaftliche, Ausbildung an indischen Schulen und Universitäten zu erhalten. In dieser Zeit formte sich auch sein politisches Bewußtsein. Von 1942 bis 1947 engagierte 'Communist er sich in Benares in der Party of India' (CPl), der 'All lndia 'Mugalsaraya Students Federation' und der Trade Union'. 1942 nahm er aktiv am Quit India Mo- vement' teil, wofür er von den Briten für 18 Monate inhaftiert wurde. Anfang 1947, zu einem Zeitpunkt, als die Oppositi- onspolitik gegen die Ranas noch überwiegend im indF schen Exil stattfand, begab sich Man Mohan Adhikari nach ,im ostnepalischenTarai, wo er in der bekannten Jutemühle arbeitete. Kurz darauf organi- sierte er dort einen großen Arbeiterstreik, der den Auftakt der parteipolitischen Aktivität€n zum Sturz der Rana-Oligarchiedarstellte. Die Führer des im indi= 'Nepali schen Exil gegründeten Congress' (NC) um B.P. Koirala stießen erst später hinzu und übernahmen die Regie, weswegen ihnen heute in der Regel fälschlicherweisedie Hauptrolle im Jutenmühlenstreik zugeschriebenwird. Man Mohan Adhikari wurde wegen seiner Führungs- rolle von den Ranas für knapp drei Jahr inhaftiert; er kam nach einem 28tägigen Hungerstreik frei und be- gab sich nach Calcutta, wo er am 15. September ' 1949 zu den Gründungsvätern der Communist (Foto: Wdrer lcller) Party' (NCPI gehörte, als deren erster Generalsekretär er 1953 auf dem ersten Parteikongreßgewählt wer- fer für die Einführung eines Vielparteiensystems. Er den sollte. Am vom NC gesteuerten militanten Auf- eröffnete nicht nur den Reigen der öffentlichen Reden gegen g50 stand das Rana-Regime(November l bis von Parteipolitikern in , sondern er be- Januar 19511 beteiligtesich Adhikari aktiv in Ostne- suchte auch persönlich 65 der 75 Distrikte des Lan- pal. des. 'Raksya _ Als die NCP wegen der Unterstützung des Das verkündete Ergebnis des Referendums, das Dal'-Aufstands im Januar 1952 verboten wurde, be- einen knappen Sieg für die Beibehaltung des gann 'Panchayat'-Systems für Man Mohan Adhikari ein weiterer Gefäng- brachte, hat Adhikari bis luletzt nisaufenthalt; er wurde im Jahre 1953 wieder freigö- als eine Manipulation bezeichnet. Ungeachtet dessen lassen. Wegen einer Asthma-Erkrankung begab er erkannte er die Möglichkeit einer Unterwanderung sich 1956 für drei Jahre zum Zwecke der medizini- dieses Systems nach der Verkündung der Verfas- schen Behandlung nach China. Erst 19Sg kehrte er sungsänderungvom Dezember1980. Vergeblichver- nach Nepal zurück. suchte er jedoch, B.P. Koirala zu einer Beieiligung an Infolge des Staatsstreichs König Mahendras vom den Parlamentswahlenvon 1981 zu überreden-. 15. Dezember1960 wurde Man Mohan Adhikari ver- In den 80er Jahren bemühte sich Man Mohan ver- haftet und für nsun Jahre ohne Prozeß inhaftiert, ein stärkt um eine größere Einheit im Lager der völlig zer- Schicksal daß er mit vielen anderen führenden partei- splitterten Gruppen der NCP. Seine aktive Beteiligung politikern teilte. In der kurzen 'Satyagraha 'Panchayat'-Systems Entspannungsphasedes am Movement' von 19BS brachte ihm im Jahre 1969 wurde er wieder eine weitere Inhaftierung für einige Monate. Ende gesetzt. auf freien Fuß Er begab sich nach Benares 1989 gelang es ihm endlich, sowohl die Führer des gemeinsam pushpa {lndignl, um mit B.P. Koiralaund NC als auch einige Splittergruppen der NCp zu einem Lal Shrestha, den Vorsitzendenvon NC bzw. NCp, die gemeinsamenBündnis gegen das'panchayat'-System Möglichkeiten einer Volksbewegung gegen das zu bewegen. Anders als die Führer des NC, die ledig- ' Panchayat'-System zu diskutieren. lich unter Hausarrestgestellt wurden, verhaftete man Man Mohan kehrte schon bald nach Nepal zurück, Adhikari am Vorabend der Volksbewegung von gg0 'Nepal party- l Io gr im _Untergrunddie Communist erneut; er wurde erst nach dem Ende der Bewegung, Marxist (Ncp-M) gründete und in den Jahren l gTo- im April 1990, wieder freigelassen 76 aufbaute. 1976 sprach er sich für eine Unterstüt- Als einer der wichtigsten Führer des Bündnissesder zung von B.P. Koiralas Politik der nationalen Aussöh- kommunistischen Parteien ('United Left Front', ULF) nung aus und schlug die Bildung einer gemeinsamen wurde er auch zu einem der ganz herausragenden Front unter Führung von Koirala vor. Wiö auch später Führer der Volksbewegung, der es verdiente, gemein- in.der_Refercndumsphase von t97g/g0, schlug Koi- sam mit Ganesh Man Singh Shrestha (NC) in einem rala dieses Angebot jedoch aus. In der VorphaJe des Atemzug genannt zu werden. Referendums war Adhikari einer der eifrigsten Kämp- Als sich im Vorfeld der gler parlamentswahlen

yl9l, I tlädrsien 6l _i Nepal

NCP-M und NCP-ML zur NCP-UMLzusammenschlos- nach einer Wahlkampfredezusammenbrach. Nach ei- sen, einigte man sich rasch auf Man Mohan Adhikari ner Woche im Koma starb er in den frühen Morgen- als Vorsitzendemdieser neuen Partei. lm Mai 1991 stundendes 26. April. wurde er vom Sunsari-Distriktins Parlamentgewählt, wo or als Führer der mit weitem Abstand zweitstärk- Würdigung oines Patrioten sten Partei als Oppositionsführer zu brillieren ver- stand. Was kann einen Menschendazu bewegen, auf eini- Es war nicht einfach für ihn, die unterschiedlichen germaßen angemessenen Wohlstand zv verzichten ldeologien und Strategien innerhalb der NCP-UML auf und statt dessen für seine politischen ldeale ein Leben einen gemeinsamenNenner zu bringen. In den An- der Entbehrung,Folter und Inhaftierungzu wählen? fangsjahren konnte er dabei auf die hervorragende Man Mohan Adhikari verinnerlichteschon sehr früh, Unterstützung seines GeneralsekretärsMadan Kumar während seiner indischen Schul- und Studienzeit Bhandari bauen. Nach dessen allzu frühem Tod im (1936-42), hochstehendepolitische und menschen- Jahre 1993 - ob es sich tatsächlichum einen Unfall rechtlicheldeale. Bereits 1942 fand er es wert, selbst handelte, wurde bis heute nicht geklärt - blieb er der für die demokratischen Freiheitsrechteeines anderen einzigeGarant für die Einheit seiner Partei. Landes, nämlich Indiens, seine eigene Freiheit aufs Trotz dieser widrigen Umstände gelang es ihm, die Spiel zu setzen. Mit seiner damaligen Ausbildung NCP-UMLbei den vorgezogenenNeuwahlen vom No- hätte er sich in lndien auch ein angenehmesLeben vember 1994 zur stärksten Partei im Parlament zu aufbauenkönnen. machen. In der Folge wurde er am 29. November Als mit dem bevorstehendenAbzug der Briten aus 1994 Premierministereiner Minderheitsregierung,die Indien das politische Bewußtsein der dort lebenden den einzigen Lichtblick in der Kette der inzwischen Exilnepalizunahm, war es Adhikari, der mit seinerOr- acht Regierungenseit 1991 darstellte.Viele der von ganisationdes Jutemühlen-Aufstandsvon Biratnagar Adhikaris Regierung initiierten Maßnahmen mögen dafür sorgte, daß der Funke der Revolution auch damals von seinen verunsichertenpolitischen Gegnern erstmals nach Nepal selbst übersprang. ldeologisch als populistisch verschrieen worden sein, sie trafen sah er sich selbst links des NC, der damals noch eine jedoch die Bedürfnisse und Anliegen des Volkes. Der sozialdemokratischePartei war. Dies hatte sicherlich Sturz der Adhikari-Regierungdurch ein Bündnisideo- auch seine Ursachein der Tatsache,daß er seine poli- logisch unvereinbarer Kräfte und mit tatkräftiger Un- tischen Sporenin der kommunistischenBewegung In- terstützung eines offensichtlich doch nicht unabhän- diens verdient hatte. Seine Beteiligungan der Grün- gigen Obersten Gerichtshofs erfolgte zu einem Zeit- dung der NCP in lndien im Jahre 1949 war eine logi- punkt, als Man Mohan infolge eines Helikopter-Unfalls sche Konsequenz. ans Krankenhausbettgebunden war. Doch Adhikari war nie ein Verfechter irgendwelcher Adhikari übernahm wieder das Amt des Oppositi- ldeologien. Vielmehr orientierte er sein Reden und onsführers. In seinen letzten Lebensjahrenmußte er Handelnstets an den Bedürfnissenseines Landes und miterleben, wie machtbesessene junge Politiker die dessen Bevölkerung. Er vertrat die Auffassung, daß Hoffnungen der immer populärer werdenden NCP- nur grundlegendegesellschaftspolitische Veränderun- UML zunichte machten. lnsbesondere Bam Dev gen eine nachhaltigeVerbesserung der nepalischen Gautamist hier zu nennen,der die Parteizunächst in Lebensbedingungenbewirken könnten, und solche eine abartige Koalition mit früheren Panchastrieb, mit Veränderungenkonnten nach seiner Überzeugungnur aller Gewalt menschenrechtsverachtendeGesetze ein- von einer politischenldeologie getragen werden, die führen wollte und schließlich Anfang 1998 die Partei sich an den Interessendes einfachenVolkes 'Südasien', ausrich- spaltete, weil es ihm nicht auf demokratischemWege tete (siehe 1191:42-47):"Die kommunisti- gelungen war, das Amt des Generalsekretärszu er- schen Parteien,beispielsweise in China oder in der obern. Sowjetunion, können auf wirtschaftliche Entwicklun- Trotz dieser Spaltung der NCP-UML zu einem Zeit- gen und die Verbesserung des Lebensstandardsver- punkt, als sich die Partei anschickte, bei kommenden weisen, aber sie haben schwerwiegende Fehler in Wahlen eine absolute Mehrheit der Mandate zu errin- entscheidenden Fragen gemacht. So haben sie die gen, blieb die UML weiterhin ein ernster Konkurrent freie Meinungsäußerungund die Bildunganderer poli- im Kampf um eine regierungsfähigeMehrheit. Weder tischer Parteienunterdrückt. Sowohl wirtschaftlich als die unsinnigeKoalition mit den Ex-Panchas,die Ab- auch politischhat es an Liberalisierungstendenzenge- spaltung der Gruppe um Bam Dev Gautam noch die fehlt. Das Volk hat nicht genügendMacht erhalten.ln Betelligungan der Regierungvon der Praxissind sie sowohl wirtschaftlichals auch poli- (NC) konnten die NCP-UMLaus dem Rennenwerfen. tisch in die falscheRichtung gegangen. lm wirtschaft- Dies war nicht zuletzt ein Verdienst Man Mohan Ad- lichen Bereichgeschah dies im Namen von Sozialisie- hikaris, der zwar die Spaltung nicht verhindern,mit rung. Die Wirtschaftspolitik wurde zu zentralisiert. Es seiner ausgleichendenArt und seiner großen Populari- gab keine Wettbewerbsmöglichkeiten,keinen Platz für tät aber den Rest der Partei zusammenhaltenkonnte. freie Unternehmungen. Politisch geschah es zum So stand 1999 seine erneute Kandidaturals Spit- Zwecke der Machterhaltung.Dabei wurden die demo- zenkandidat seiner Partoi völlig außer Frage. Mei- kratischen Aspekte der Entwicklung vergessen. In nungsumfragen kurz vor den Wahlen bestätigten ein Entwicklungsländernist die Situation des Kommunis- erneutes Kopf-an-Kopf-Rennen von NC und NCP- mus anders. Hier sind die Kommunisten meist nicht UML. Die Frage nach dem Wunsch-Premierminister an der Macht. Es gibt daher nicht die Kritikansätze jedoch beantwortete rund ein Drittel der Befragtenmit wie in jenen Ländern,in denen sie an der Macht sind dem Namen Man Mohan Adhikari. Girija PrasadKoi- oder waren. Die wirtschaftlichen Miß.stände vieler rala und (beide NC) folgten Entwicklungsländer bewegen das Volk dazu, die mit etwa 13 Prozent; die übrigen waren weit abge- kommunistischen Bewegungen als Erretter oder Erlö- schlagen.Alle Spekulationenwurden jedoch über den ser anzusehen.Und so sind auch wir Kommunistenin Haufengeworfen, als Man Mohan am 19. April 1999 Nepalin den letzten 35-40 Jahren für die Rechteund

0 Südasien34199 Nepal für die Macht des Volkes eingetreten. lch gebe zu, Partei dafür stark, in größerem Umfang weibliche daß auch wir anfangs Schwierigkeiten hatten, die Kandidaten- or sprach von 30-40 Prozent - aufzu- Entwicklungen und die Politik der kommunistischen stellen, konnte sich damit aber bis zuletzt nicht Parteien in China und in der Sowietunion zu kritisie- durchsetzen.Als entscheidendfür eine Verbesserung "daß ren. Die Zukunft des Kommunismus und auch der der Stellungder Frauensah er an, den Frauen demokratischen Bewegung in Nepal wird davon ab- ein Besitzrechtzugestanden wird. Bei gleichem Besitz- hängen, ob wir eine erfolgreiche Politik betreiben recht der Frauen wird sich auch die Denkweise des können. Ferner müssen alle demokratischen Institu- Volkes allmählichwandeln. Die Frauen werden selb- tionen im Land geschaffen werden. Sodann sind wir ständigerwerden". ein armes Land; daher muß die Demokratisierung Hand in Hand mit einer Verbesserungder wirtschaftli- Abschied von einem Freund chen Lage des Volkes gehen. Hier sind nicht nur wir als die Linken, sondern auch die anderen demokrati- Mit Adhikari 'Nepali habe Nepal einen seiner ganz großen schen Kräfte, insbesondere der Congress', Söhne verloren, erklärte der 74jährige Premierminister gefordert. Aber wir müssen natürlich auch aus den GirijaPrasad Koirala (NC), er fühle sich nun sehr ein- Fehlernund dem Schicksal der linken Bewegungenin sam. Ahnlich äußertensich Politikeranderer Parteien. den osteuropäischen Ländern und weltweit lernen. Es ist zwar nicht selten, daß Politikerihr Leben lang Insbesonderesollte man keine Alleingängeversuchen. beschimpft, nach ihrem Tode aber über alles gelobt Man muß immer mit anderen demokratischenKräften werden. Doch bei Adhikari klingen die Argumente und Parteienzusammenarbeiten. Hier bietet sich na- 'Nepali echt. Es hängt wohl damit zusammen, daß er stets türlich in erster Linie der Congress' an, der meinte was er sagte, ganz gleich ob sich sein sich selbst als sozialdemokratischbezeichnet. lch Ratschlagan den Parteigenossenoder an den politi- weiß nicht, warum wir nicht gemeinsamgegen die schenGegner richtete. Nie hat er eigeneInteressen in traditionalistischen Kräfte kämpfen sollten. Wir sind den Vordergrundgerückt. Nicht einmal als Parteivor- wirtschaftlich ganz unten: Wir haben keine Industrien, sitzenderoder Premierministerder 90er Jahre hat er unser Transportwesen ist äußerst schlecht, die Wirt- sich aufgedrängt.In diesem Punkt konnte selbst B.P. schaft ist völlig monopolisiert vom Königspalast und Koiralaihm nicht das Wasser reichen.Anders als Ga- einigen wenigen Familien,und es gibt keinen freien nesh Man Singh verzichteteer jedoch nicht auf die Wettbewerb, es gibt keinen freien Markt. Das Land- angebotenenAmter, als längst klar war, daß niemand recht- und Landbesitzsystemist äußerst schlecht, die sonst in, Frage kam. Auch Ganesh Man hat großes Bauern sind Knechte und Sklaven reicher Großgrund- geleistetfür Nepalund auch für seine Partei,aber als besitzer, und 95 Prozent der Bevölkerung sind Bau- es 1993/94 darauf ankam die in sich zerstrifteneRe- 'Nepali ern. Dies ist die besondere Situation unseres Landes. gierungsparteides Congress' wieder auf eine Vor diesem Hintergrund haben die linken Kräfte in besonnene und volksorientiertePolitik hinzulenken, Nepal durchaus eine Zukunft, aber es ist unbedingt wandte er ihr den Rückenzu und trieb seine Parteian erforderlich,daß sie sich liberalzeigen." den Randder Spaltung. Aus diesen Worten Adhikaris wird noch etwas an- Man Mohan Adhikari muß es sehr getroffen haben, deres deutlich. Radikalismushat er stets abgelehnt. daß er Anfang 1998 die Spaltungseiner Partei durch Vielmehrsetzte er immer wieder seine Hoffnung auf Bam Dev Gautam nicht verhindern konnte. Noch die Kooperationmit politischenKräften, die zumindest schlimmer muß gewesen sein, daß ausgerechnet verbal für die gleiche Sache eintraten, und das war 'Nepali seine Schwägerin den Vorsitz der für ihn in erster Linie der Congress'.Die wie- neuen Splitterparteiübernahm, die er als Witwe des derholteZurückweisung dieses Anliegens seitens des ParteigründersPushpa Lal Shresthain seiner Beschei- NC, insbesonderedurch B.P. Koirala, muß Adhikari denheit noch bis 1990 stets in den Vordergrundge- verletzt haben, auch wenn er sich dies nicht anmer- rückt hatte. Doch Man Mohan ließ sich nicht entmuti- ken ließ. Er war sich auch nicht zu schade,Aktionen gen und kämpfte unermüdlichbis zum letzten Atem- des NC zu unterstützen, zu denen er selbst angeraten zug für seine Parteiund für sein Volk. Seine Populari- hatte, an denen man ihn jedoch nicht offiziell beteili- tät hatte zu diesemZeitpunkt zweifelsohneihren Hö- gen wollte. Es sollte viele Jahre und Rückschläge hepunkterreicht. dauern, ehe auch die Führer des NC Ende 1989 er- kannten, daß man nur bei einer Kooperationmit den Linken zum Ziel kommen konnte. Deutlich Stellung bezog Man Mohan Adhikari auch in besonders drängenden gesellschaftspolitischenBe- reichendes modernennepalischen "säkularer Staates,z.B. in der Frage Staat oder Hindustaat",in der Frage, wie mit den Rechtenund der Beteiligungvon Minder- heitenumzugehen sei oder hinsichtlichder rechtlichen Gleichstellungder Frauen. Obgleich selbst ein Brah- mane, wie die große Mehrheit der parteipolitischen FührerNepals, sprach sich Adhikariunmjßverständlich 'Wenn für einen säkularenStaat Nepalaus: Nepalein Hindu'Staatbleibt, werden dadurchandere Religionen und andere ethnische Gruppen diskriminiert.baher bin ich gegen den Hinduismusals Staatsreligion.lch wü1de es begrüßen, wenn Nepal sich in Zukunft ganz einfach.'Königreich Nepal' nennt. lch bin gegen die Vermischungvon Politikund Religion". Wiederholt machte sich Adhikari innerhalb seiner

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