DIE Hr-BIGBAND Mit Fotos Von Helmut Fricke Und Oliver Leicht INHALT
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WOLFGANG SANDNER DIE GLORREICHEN SIEBZEHN DIE hr-BIGBAND Mit Fotos von Helmut Fricke und Oliver Leicht INHALT Zum Geleit ..................................................................................6 Vorwort .......................................................................................7 Die Band Siebzehn Feinmechaniker für geschliffene Jazz-Kunst .................................................... 10 IMPRESSUM Die Musiker So schnell wie Dizzy, so lyrisch wie Chet 1. Auflage Axel Schlosser ...................................................................... 14 Alle Rechte vorbehalten · Societäts-Verlag © 2018 Frankfurter Societäts-Medien GmbH Von Weinheim in die ganze Welt Layout & Satz: Bruno Dorn, Societäts-Verlag Steffen Weber ....................................................................... 18 Umschlaggestaltung: Bruno Dorn, Societäts-Verlag Umschlagabbildung: Ben Knabe / Montage hr Unerschütterlich sensibel Druck und Verarbeitung: Print Consult GmbH, Thomas Heidepriem ...........................................................22 München Printed in Germany 2018 Wenn Csárdás auf Bebop trifft Tony Lakatos .........................................................................26 ISBN 978-3-95542-304-9 Töne an die rechte Stelle setzen Manfred Honetschläger ...................................................30 Cool Jazz, Tanz und Herrenrunde Oliver Leicht ...........................................................................34 Gespür für progressive Klangfarben Martin Scales .......................................................................38 So natürlich wie fallendes Herbstlaub Martin Auer ........................................................................... 42 Gipfelstürmer ohne Sauerstoffmaske Der Manager Thomas Vogel ........................................................................46 Künstlern den Rücken freihalten Schwerelos in die Tiefe des Klangs Olaf Stötzler ............................................................................ 91 Rainer Heute .........................................................................50 Hohe Töne mit Charakter Die Geschichte der hr-Bigband Frank Wellert ........................................................................54 Vom „Bunten Abend“ ins Pantheon Ein Koffer voller Jimi-Hendrix-Sound der Jazz-Orchester ............................................................. 95 Peter Feil .................................................................................58 Ein Klang wie eine Skulptur Heinz-Dieter Sauerborn .................................................... 62 Die Projekte Gut an Deutschland? Das Publikum Branford Marsalis, Steely Dan, Christian Jaksjø ...................................................................66 und Ibrahim Maalouf ist auch dabei .......................... 104 Schlagzeuger müssen Chamäleons sein Jean Paul Höchstädter ...................................................... 70 Die CD-Beilage zum Buch Mit einem Blasinstrument singen Barfüßige Tänze und andere Visionen ......................114 Günter Bollmann .................................................................. 74 Pianist in der Bigband, Discografie Saxophonist auch anderswo Peter Reiter ............................................................................ 78 Konservierte Klänge ....................................................... 120 Von Graz über New York nach Frankfurt Hans Glawischnig ................................................................ 82 Die unerträgliche Leichtigkeit der Jazzfotografie ..............................................................124 Der Chef Weiterführende Literatur ............................................. 126 Von Manhattan nach Mainhattan Jim McNeely ...........................................................................86 Abbildungsnachweis ........................................................ 128 5 ZUM GELEIT ie hr-Bigband als Buch. Eine Band, So halten Sie nun, verehrte Jazzliebhaber, die von Melodien und Sound lebt, die hr-Bigband in Händen und können sie zugleich im stummen Medium eines Bild- hören. Wir als Verein der Freunde und Förderer bands. Kann das gut gehen? Es der hr-Bigband waren so überzeugt von den vor- kann. Der Musikkritiker Wolf- liegenden Texten und dem Konzept, dass wir sehr gang Sandner hat vor einiger Zeit gerne das Erscheinen gefördert haben. Wir wün- Dbegonnen, die einzelnen Musiker der hr-Bigband schen Ihnen viel Freude mit dem vorliegenden zu porträtieren und dies in der Frankfurter Allge- Werk, das auch als Anregung für diejenigen dienen meinen Zeitung zu publizieren. Sandners Worte mag, die den Weg zu den Konzerten der Band noch klingen wie die Musik der Band und ihrer einzelnen nicht gefunden haben. Einer Bigband, die gleicher- Musiker. Das hat uns in Absprache mit dem Autor maßen swingen wie experimentell musizieren kann bewogen, die Idee finanziell zu unterstützen, aus und ihr Publikum immer wieder begeistert. der Serie das vorliegende Buch zu machen, um den Liebhabern der hr-Bigband das wunderbare Orchester auch auf diese Weise näher zu bringen. Frankfurt am Main, im Juli 2018 Neben den Fotografien von Helmut Fricke Freunde und Förderer der hr-Bigband e.V. geben die von hr-Bigband-Mitglied Oliver Leicht Der Vorstand: Rudolf Eisert, Michael Englert, dem Buch den verführerischen Charakter eines Rainer Erd, Renate Lindner, Olaf Stötzler klingenden Band-Porträts. Die beiliegende CD voll- endet diesen Eindruck. 6 VORWORT igbands kennen keine Tuttisten. der Rede wert. Das hat man in den Dance Halls der Zum individualistischen Stil des Roaring Twenties genauso verstanden wie in der Jazz würden sie wohl auch kaum Carnegie Hall zu New York, als Benny Goodman passen. In einem klassischen dort am 16. Januar 1938 sein legendäres Kon- Orchester, in dem es – vor allem zert gab und der Jazz aus der populären Unterhal- bei den Streichern – viele gibt, gel- tungssphäre unversehens in den Adelsstand einer Bten Tuttisten aber auch nicht einfach nur als Musi- Kunstform gehoben wurde. ker an den hinteren Pulten ohne solistische Funk- Woody Herman, ein ganz Großer unter tion. Ihre wesentliche Aufgabe besteht darin, die den Bigband-Chefs, wusste schon, warum er sei- besonderen Tonfärbungen der Instrumente dem ne leicht ironisch als Rudel oder Herden bezeich- Klang des jeweiligen Satzes unterzuordnen. Je neten Orchester mit klar herauszuhörenden Ins- homogener Streicher und Bläser klingen, desto trumentalisten besetzte. Der spezifische Klang höher ist die ästhetische Wertschätzung, die ihnen seiner „First Herd“ etwa wurde vom fünfköpfi- in ihrem Genre entgegengebracht wird. gen Trompetensatz mit Neal Hefti, Shorty Rogers, Im Jazz dagegen ist jedes Bigband-Mit- Sonny Berman, Marky Markowitz und Pete Can- glied nicht nur ein potentieller Solist. Mit ihren doli bestimmt, Charakterköpfe allesamt. Die unterschiedlichen Klangfarben prägen sie gera- „Second Herd“ prägte der berühmte „Four-Bro- dezu den Charakter einer Band. Dass ihre Phra- thers-Sound“ der Saxophonsektion, ursprünglich sierungen dabei rhythmisch präzise aufeinander mit den drei unverwechselbaren Tenoristen Stan abgestimmt sein müssen, versteht sich von selbst. Getz, Zoot Sims und Herbie Steward sowie Serge Duke Ellington hat es mit einem seiner bekanntes- Chaloff am Baritonsaxophon. Bei den zahlreichen ten Songtitel formuliert: „It Don’t Mean A Thing (If späteren Wechseln, etwa Al Cohn für Herbie Ste- It Ain’t Got That Swing)“. Das heißt, ohne rhythmi- ward, kamen immer wieder klar identifizierba- sche Präzision kein Swing, kein Jazz, alles nicht re Mavericks des Jazz hinzu, Musiker ohne nivel- 7 lierende Brandzeichen, markante Individualisten die mit professioneller Geduld keinen noch so eben und durchaus keine Musiker, die in eine Her- belanglosen Fragen zu ihrem Beruf, ihrem musika- de passten, um friedlich Klänge wiederzukäuen. lischen Selbstverständnis und auch ein wenig zu Die stilistischen Eigentümlichkeiten einer ihrem Privatleben ausgewichen sind. meist mit fünfzehn bis zwanzig Musikern besetz- Bigbands sind wunderbare musikalische ten Jazz-Bigband haben schließlich zu der Idee Anachronismen, Überbleibsel eines vordigitalen geführt, einmal all die Individualisten eines inter- Zeitalters, die heute wieder eine überraschende, national herausragenden Ensembles wie der hoffnungsfroh stimmende Popularität gewonnen hr-Bigband nebst ihrem aktuellen Chefdirigen- haben. Sie zu erhalten, ist eine wichtige kulturelle ten sowie dem weit über das organisatorische Aufgabe. Dafür sei auch den öffentlich-rechtlichen Geschehen hinaus zuständigen Manager im Regio- Rundfunkanstalten gedankt, die ihren wesentli- nalteil der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vorzu- chen Beitrag dazu leisten, ohne allzu sehr an Ein- stellen. Diese Serie von Porträts im Zeitraum zwi- schaltquoten zu denken. In dieser Hinsicht sei an schen 2015 und 2018 bildet den Grundstock für die skurrile, aber keinesfalls irrationale und schon das vorliegende Buch, ergänzt um weitere allge- gar nicht belanglose Überlegung des Schweizer meine Kapitel. Das Porträt nebst Foto des Bassis- Kulturpessimisten Urs Frauchiger erinnert. Kul- ten Thomas Heidepriem, der in der Zwischenzeit turpessimist ist er freilich nur im Sinne des russi- aus der Band der öffentlich-rechtlichen Rundfunk- schen Regisseurs Juri Ljubimow, der meinte, ein anstalt altersbedingt ausgeschieden, aber beilei- Pessimist sei ein gut informierter Optimist. Frau- be nicht musikalisch inaktiv geblieben ist, wurde chiger schrieb in seinem auch heute noch bemer- selbstverständlich mit