DIE SCHÖNE MÜLLERIN CHRISTIAN GERHAHER GEROLD HUBER DIE SCHÖNE MÜLLERIN

2 \ ] [ p o i u y t r e w q = - 0 9 8 7 6 5 4 3 2 1 20. 10. 14. 18. 16. 15. 13. 12. 19. 17. 11. 4. 8. 6. 5. 3. 2. 9. 9. 7. 7. 1.

Des Baches Wiegenlied Die böseFarbe Pause Mein! Tränenregen Des Müllers Blumen Morgengruß Am Feierabend Danksagung andenBach Wohin? Das Wandern Der Dichter, alsEpilog Der Müller undder Bach Trockne Blumen Blümlein Vergißmein Die liebeFarbe Erster Schmerz, letzterScherz Eifersucht undStolz Der Jäger Mit demgrünenLautenbande Ungeduld Das Mühlenleben Der Neugierige Halt! Der Dichter, alsProlog 1:26 2:19 4:44 2:31 1:10 2:45 3:40 4:17 2:41 2:02 4:39 2:33 3:51 3:56 1:47 1:35 3:27 1:35 1:48 3:06 7:32 3:57 2:20 1:49 2:02 Gerold Huber piano Christian Gerhaher baritone Text: WilhelmMüller Die schöneMüllerin D795 FRANZ SCHUBERT (1797–1828) Recording: Bavaria Musikstudio, Munich, June 27/28 & July 1,2016 Photos: Gregor Hohenberg ©Sony Music Entertainment Executive Producer: Falk Häfner (Bayerischer Rundfunk) Recording Producer &Editor: Michaela Wiesbeck & Michael Schetelich(Sony Classical) Recording Engineer: Gerhard Gruber Design: Büro Dirk Rudolph /B61

2 DIE SCHÖNE MÜLLERIN DIE SCHÖNE MÜLLERIN

3 Christian Gerhaher Wem gehörtdieMüllerin? abendfüllenden Erzähl-Ausmaß ohnehin fast ohneParallele ist. plativ-lyrischer Natur –wohl der wichtigste Zyklus geblieben,wieer inseinem weise SchubertsWinterreise oder SchumannsLiederkreis, sindeher kontem in seiner wirklichnarrativen Art–diemeisten Lieder undZyklen, wiebeispiels bei seinemprototypisch erzählendenLiederzyklusDie schöneMüllerin. Dieser ist tischen Liedes,dannistdieses Verfahren weniger Nachteil alsEigenart;soauch ist wieFranz Schubert,imGrunde der ›Erfinder‹ desdeutschsprachigen roman Eindeutigkeit aufgegeben wird. Wenn einLieder-Komponist derart einzigartig und Vieldeutigkeit durch denKomponisten zugunsteneiner vergleichsweisen verwendeten Wörter undihr Sinn sogar zurechtgestutzt, sodassderen Offenheit gar keine eindeutigeGeschichte zuerkennen ist.Und manchmalwerden die bisweilen nur sogetan,alsobetwas Zusammenhängendes erzählt würde, obwohl nen. Oder häufiger – sieerzählen;in der Regel als Einzellieder. Doch dabei wird ge Interpretationsweisen zuüberdenken, siezuverändern. So kann eswichtig, janotwendig werden, naheliegendeoder auchnur gängi Sie müssenmitdiesenSpannungen undBedeutungsschwankungen umgehen. viduellen Kunstwerk werden lässt,werden Interpreten undPublikum wichtig. sensmerkmal desKunstliedes, dasjedeseinzelne Liedzueinem klanglich indi Gegenteil, es kann zu produktiven Spannungen kommen. Durch dieses We fenheit‹ der Komposition, und beide müssen nicht deckungsgleich sein, im nennen könnte. Hier verbindet sichdie›Offenheit‹ desGedichts mitder ›Of Dichter indenSinn gekommen wäre. der daran gearbeitethat;unddasnicht notwendigerweise so,wieesdem lich kennt manundnennt manoft aber nur denKomponisten –denletzten, daran gearbeitethabennochüberhaupt sichgekannt habenmüssen.Eigent meinschaftswerke, siehabenzwei Autoren, dieallerdings weder gemeinsam was manvielleicht denpoetischen,offenen unduneindeutigenGehalt Zum Wesen desKunstliedes gehörtaber auchdas leicht Disparate, das, Was sindLieder, undwer hatsiegeschrieben? Lieder sindlyrische Ge Gelegentlich sindLieder dramatisch, siewirken wiekleinedialogischeSze

------Pläne für eine»Operette«, wohl imSinne einesLieder- oder Singspiels. La Eichendorff, Kerner, Brentano und Goethe und von letzterem sogar Gedichten desMüller’schen Zyklus, dieSchubertnicht vertont hat,zusätzlich entschieden, esnach14 Jahren einweiteres Malaufzunehmen,mitden fünf ser Weise Unrecht geschehen.Auch deshalbhabenGerold Huber undichuns schon alserzählender Kreis von Gedichten verfasst wurde, vielleicht ingewis Ein Relikt aus dieser Zeit kann man vielleicht in der letzten Fassung noch fin Luise Hensel verliebt gewesen sein. Singspiel-Abenden einige frühe Vertonungen beigesteuert – auch er sollin der Jäger. Felix Mendelssohns Klavierlehrer hat zu diesen Hensel eventuell nur der Fischer;undihr Bruder, der Maler WilhelmHensel, So kann auchHedwig von Staegemann dieMüllerin gewesen sein,Luise Die Besetzung dieser Soireen wird allerdings unterschiedlich beschrieben: Eindringling gespieltundsogar denSpitznamen »Jäger« gehabt habensoll. pikant, dassClemensBrentano, ebenfalls inLuise Hensel verliebt, einmalden Wilhelm Müller war insieverliebt undspieltenatürlichselbstdenMüller; Schwägerin Fanny Mendelssohns, war vielleicht ihre ersteDarstellerin. Diese hatteanfangs aucheinenNamen: Rose. Luise Hensel, diespätere wurde erster Kristallisationspunkt seiner Geschichte umdieschöneMüllerin. Müllers. EinGesellschaftsspiel imHaus der Berliner Familie Staegemann molinara von Paisiello inder Oper La molinara, esgibt Müllerin-Gedichte von Rückert, Liebesleid gequälteMüller indenFreitod. anderen ein,einen Jäger. Eifersüchtig und tief verletzt flüchtet sichder vom möglicherweise für kurze Zeit auchinihn.Dann lässtsiesichaber auf einen Version anMüllers Vorlage? Schönen Müllerin. durch denVortrag von Gedichten unterbrochen, unddasnicht nur imFall der men schon;auchwurde im19. Jahrhundert dieAufführung von Liedernhäufig in rezitierter Form. Das istnatürlichnichts Neues, esgibt solcheAufnah Müllersgeselle aufder Walz verliebt sichineineMüllerstochter, diesesich Und dennochistdemhier vertonten Werk Wilhelm Müllers, dasselbst Zunächst bliebdieHandlung auch beiWilhelm Müller unproblematisch. Die Geschichte lässtsichzunächsteinfach zusammenfassen: Einjunger So oder ganzähnlichwurde das Thema auchvon Zeitgenossen behandelt, Was istaber nun›unrecht‹ anSchubertsErzählung, was ›verändert‹ seine war aber auchVorbild für dieursprünglicheKonzeption Wilhelm - - -

3 DIE SCHÖNE MÜLLERIN DIE SCHÖNE MÜLLERIN

4 Schuberts Zyklus fünf, zunächst ungewiss, er wäre dasMusterbild einesNarzissten. seiner solipsistischenWeltsicht gefangen ist.Wäre er nicht seiner selbstso tigen Fassung gibt es nur noch die Wirklichkeit des Müllerburschen, der in ich mir vor, dassder Vater, vielleicht schwer vom Verlust seiner Frau und Unternehmens. Wegen diesesunvertonten Charakterbilds der Müllerin stelle Wort zumEnde des Tages. Nein, esspricht sozusagen die Juniorchefin eines Nacht« wünscht, spricht hier mitnichten einBackfisch seinempfindsames Am Feierabend nämlich,insrechte Licht gerückt: Wenn sie»Alleneine gute dicht einer der wenigen von der Müllerin geäußertenSätze, ausdemLied5 auch Jäger, Gärtner, Fischer. Retrospektiv wird durch dieseserläuterndeGe Verehrung, die ihr jeder entgegenbringt: dieLehrlinge und Gesellen, aber Geschäftssinn wird eindrücklichbeschrieben, wundersamverbunden mitder tun, welche dieFührung deselterlichenUnternehmens übernommenhat.Ihr oben beschriebenen Tradition erzählen. denn dieGeschichte lässtsichmitihnennicht mehr soeinfach wieinder wollte SchubertdieHandlung seinesWerkes nicht unnötig komplizieren, ten 20völlig kompatibel, fehlen imLiederzyklusebenfalls. Warum? Vielleicht für Ironie. Drei weitere Gedichte aber, in Tonfall undQualität mitdenverton Vertonung reizen –Schubertbesaßoffensichtlich keinen besonderen Sinn Schubert, betrachtet manseinesonstige Textauswahl, sicherlichnicht zur fall völlig ändert,nämlichinbisanSarkasmus grenzende Ironie. Sie konnten ckelt. Sospricht Müller imProlog auchvon einemMonodram: In der endgül Bild einesMannesab,der seineAnsichten ganzaussichselbstheraus entwi Idee desLiebensliebt alsdasLiebenoder gar eineGeliebte selbst.Er gibt das chopathogramm geworden, daseinenjungenMannbeschreibt, der mehr die Dabei hatsichsein Werk nachdrücklichverändert: Esisteinausgefeiltes Psy Gedichtzyklus jedenfalls weitere vier Jahre langnicht ausder Hand gelegt. Angebeteten für denMüller dieRede ist,geschweige dennvon einer Liaison. endgültigen Fassung passen,inwelcher nievon einem tieferen Interesse der dem Müller einstBlumen gegebenhat, so magdaseigentlich nicht mehr zur den: Wenn in Lied 18 TrockneBlumen ist. Eher habenwir esmiteiner pragmatischen, jaresoluten jungenFrau zu unbedarftes Mädchen,keine Projektionsfläche für biedermeierliche Idyllen Wilhelm Müller hatnachdieser Zeit der Gesellschaftsvergnügungen den So zeigt dasGedicht DasMühlenleben deutlich,dassdieMüllerin kein Aus dieser schließlich25Gedichte umfassenden Sammlung fehlen in Prolog undEpilog, wo der Dichter den Ton davon die Rede ist,dassdie Müllerin ------kann. mit ihrem Wort lediglichallezuBett, damitdasnächste Tagwerk gelingen murmeln kann: »Euer Werk hatmir gefallen«. Die neueMeisterin schicktalso zend undaufder Bank vorm Haus sitzend, nur nochmonoton undrepetierend von einemHirnschlag getroffen, mitder Hand sichaufdenGehstockstüt Beziehungsgeflecht, under repräsentiert diesesdurch Symbolverweise, die träglich werden. WilhelmMüller errichtet seinemMüller einunheimliches gemäß seiner projektiven Vorstellung, überschaubarer undüberhaupt er damit unserem diekomplizierte Wirklichkeit fliehenden Helden dasLeben, erreichbare Liebe. Liebenden, unddieFenster verweisen aufdienicht erreichte unddienicht mitfühlenden Zuschauer. Das grüneBand symbolisiert dieVerbindung der ein Fenster, objektives Leid. Der Mond steht für denkommentierenden und einem Spiegel gesehen,Selbstmitleid;undvon unten gesehen, wiedurch Ewigkeit. Die Oberfläche desBaches bedeutetLeiden –von oben,wiein bringen muss.Der sichimBach spiegelndeHimmel repräsentiert Tod und heißt, der Jäger sollsichselbsterschießen,damit der Müller sichnicht um Blumen soschönangelegthatte–»dieEber, dieschieße,du Jägerheld«; das den Jäger; sieverwüsten denGarten,der Müller inLied9DesMüllers ge diesenochnicht aufdie Müllerin gerichtet ist).Die Eber symbolisieren So repräsentieren die Nixen dasObjekt zielloser erotischer Begierde (solan ihn wählt er alsseinenStellvertreter. für sichbehält.Einzigeiner allegorischenFigur vertraut er sichan,demBach, einer unter vielen unauffällig schmachtenden Verehrern, was er aber peinlich wie komplex dieDichtung Müllers ist,inWahrheit nämlichistder Gesellenur gissmeinnicht, istdieAllegorie für dieMüllerin. Plötzlich lässt sicherahnen, des Müllers zumBlümlein Vergissmeinnicht. Und dieseswiederum, dasVer nicht sowichtig gewesen sein.Vergissmein –dasistdieNegation der Liebe cken, ganzimSinne desvom Dichter im Prolog angekündigtenMonodrams. gegenüber der objektiven Handlung weiter insZentrum der Betrachtung rü des Gekränkten, der nachaußeneinenganzanderen, denGelassenenspielt, tiert dasvorangehende Lied15Eifersucht undStolz undlässtdiePersönlichkeit führt schließlichzumentscheidenden Punkt –Schubertmager vielleicht Wozu dient aber Müllers vielschichtiges Arrangement? Offenbar soll Er versieht aber auchandere Beteiligte desSpiels miteinem Alter Ego: Das letzte der drei unberücksichtigten Gedichte, Das nächstenicht vertonte Gedicht Erster Schmerz,letzter Scherzreflek Blümlein Vergißmein, ------

4 DIE SCHÖNE MÜLLERIN DIE SCHÖNE MÜLLERIN

5 ter, undnur soeinemkann solcheine Geschichte passieren. Dagegen würde dern von einer ganz real imLeben stehendenFrau. Er isteinheiterer Charak nicht von der phantasierten, geheimnisvollen Person, der er nachjagt,son Ende mitder Tatsache umgehen, dasser tatsächlich geliebt wird –allerdings velle wartet, istinder romantischen Literatur idealin Joseph von Eichendorffs No klärlichen Liebe,dieschonlängstaufEntdeckung durch denAdressaten das Objekt seiner Begierde nochgar nicht kennt. Dieses Motiv einer uner merfort untermauern –imSinne der Hoffnung aufeine Vorsehung, daer ja in dieWirklichkeit auflösen kann. Er musssie vielmehr mitAberglauben im schickt? Hier wird eine Geheimnis-Welt konstruiert, die der Müller nicht mehr Hat ihmnicht dieschonlängstihnliebendeMüllerin denBach alsBoten ge ängstigendes Wesen. erwähltes Alter Ego an,alsPlatzhalter für seineigenes,ihmzukomplexes, ihn stattdessen dieNatur. In Lied2Wohin? nimmt der Müller denBach alsselbst wohin?« –er vertraut seinenWeg nicht seinemWillenan,sonderner befragt immer demBache nach[…]Ist dasdennmeineStraße? /OBächlein, sprich, durch dasSpiel mitBauklötzen begreift. durch eine erdachte Gegenwelt zu ersetzen – wie ein Kind, das seine Welt Er beginnt schonhier, inLied1DasWandern, dieunangenehmeWirklichkeit Menschen lernt der fertige Müllergeselle, dassundwiemanwandern muss. Steine selbst,soschwer siesind«–von diesenseelenlosenDingen, nicht vom »Vom Wasser habenwir’sgelernt«, »Das sehnwir auchdenRädern ab«,»Die tellation aufderen innere logischeKohärenz undSinnhaftigkeit zuschließen. nicht wissen,zeigt sichdieGewohnheit desMüllers, von einer äußeren Kons scheitert. letztlich an der nicht mehr zuverbergenden Realität scheiternmussund der Protagonist indieser passgenauerdachten Welt, deren Scheinlogikaber gen des Liebes-Weltbildes zueinander. Euphorisch undvirtuos bewegt sich dieser geradezu wahnhaften Konstruktion dieProtagonisten undBedingun erwünschten Verbindungen. WiePilze ineinemHexenkreis stehenamEnde Symbole werden zueinander inBeziehung gesetztundrepräsentieren die den ganzen Gedichtzyklus durchziehen wieeinMyzel denWaldboden. Die Schon indenerstenbeidenLiedern,dievon der schönenMüllerin nochgar In Lied4DanksagungandenBach fragt er »Hat siedichgeschickt?«,also: »Ich hört’einBächlein rauschen […]Ich weiß nicht, wiemir wurde […]Und Aus dem Leben eines Taugenichts verwirklicht. Hier muss der Titelheld am ------

also seinAlter Ego ist,gehören Müllerin undMüller zusammen,siemüssen Blüten ihren hellen, blauen Augen gleichen und weil der Bach sein Freund, stärkste Ausprägung: Weil amBach viele kleineBlumen stehen,weil deren glauben durchzogene Scheinlogikerfährt inLied9 DesMüllers Blumen ihre von zentraler Bedeutung. Die intrinsisch-private, wahnhafte und von Aber wird): »Du blondesKöpfchen, komm hervor! /Hervor auseurem runden Tor, / ter für dieAngebeteteetabliert(langebevor esinBlümlein Vergißmein erklärt am Schlusseinemrealen Leben mitder Müllerin stellen. unser Mühlen-Held völlig überfordert aufunddavon rennen, müssteer sich ihn tatsächlich nicht vergessen kann, dasssieihm treu seinmuss. liebt und dassihr Wesen im Blumen-Namen begraben liegt, nämlich,dass sie mein nicht!« zu,sieerklären der Müllerin damitihr eigenesWesen: dasssieihn zu haben.SeineLiebesboten-Blumen flüsternihr alsoeinnächtliches »Vergiß herausgerutscht sei–unddennochscheint er froh zusein,esendlichgesagt »[…] vergiß meinnicht! /Das istes,was ichmeine«.Esklingt,alsobesihm nicht mehr ansichhalten,dieBlumen sollenihr, allerdings imSchlaf, sagen: ihm fehlt der Mut, esauszusprechen. Doch in der nächsten Strophe kann er die ihr gestehensollen:»Ihr wißt ja,was ichmeine.«Das klingtverschämt – In seiner Siegesgewissheit bepflanzt er denGartender Müllerin turgesetz erscheinen, und so posaunt er seine Entdeckung begeistert hinaus. ein Paar sein(»Drum sindesmeineBlumen«). Dies willdemMüller wieeinNa den Blüten gleichsetzt. Ihr blauenMorgensterne!«; essinddieAugen der Müllerin, dieder Müller mit es vor der Müllerin jedenfalls nicht. Womöglich erahnt er jadie tatsächliche sen könnte. Sounzweifelhaft ihmdaserscheint, direkt aussprechen kann er ihrer Liebesbeziehung sichvielleicht als nicht wahr, alsnicht wirklich erwei darauf verschwenden, dassseinewienaturhaft klar begründeteGewissheit führung inDesMüllers Blumen kann der Müller jedoch nochkeinen Gedanken Vergißt dichnimmermehr.« Bei der euphorischen, überbordenden Beweis das wird beklemmendoffenbar, wenn er sagt: »Willst duden Müller wieder? / bisher beider Müllerin vermutete, der aber tatsächlich nur inihmselbstliegt; re Alternative zum Jäger anpreist, undzwar mitdemVorzug der Treue, dener nung Bezug, wenn er sich,leider umsonstundviel zuspät,erstmalsals besse letzter Scherz,nimmt der Müller aufdiesedannschonlängstzerstörte Hoff Im Lied8Morgengruß wird dieAllegoriedesVergissmeinnicht alsPlatzhal Viel später imZyklus, Die folgenden beidenLieder im zweiten unvertonten Gedicht Erster Schmerz, sind für dasVerstehen der Welt desMüllers mit Blumen, ------

5 DIE SCHÖNE MÜLLERIN DIE SCHÖNE MÜLLERIN

6 ich geh’nachHaus« vordergründig verstehen könnte. Ich empfinde dieseher der ironischen Brechung amEnde desGedichts, wiemandasDur von »Ade, anderen Strophen in Dur endet, ist meiner Ansicht nach weniger Darstellung jedoch nicht inder Musik. Denn dassdieStrophe inMoll beginnt, aber wiedie Schubert, wieichfinde, fremd war, zeigt siesichdoch wohl im Wort, vielleicht der Peinlichkeit der Situation nicht widersprechen kann; under istIronie, die Träne –istkein Symbol. Er istlediglichArgument, demder Müller wegen ses sinnloseRencontre auf. Der von ihr vorgeschützte Regen –desMüllers daher der wirklicheWendepunkt desganzen Zyklus: Die Müllerin löstdie Scheinlogik statt.In der Halb-Strophe inMoll, amSchlussdesLiedes,liegt Ende, esfindetdienotwendige Entkräftung der wahnhaft abergläubischen Hier kommt diekonstruierte gedanklicheKlarheitdurch sichselbstzueinem eigene Todesmeditieren, nicht mehr als Träne, sondern–alsbanaler Tropfen. spiegelnden Wasseroberfläche entsprechende Selbstmitleid zerstört aber das tionsfähigkeit berauben. So kommen ihm schließlich die Tränen. Dieses der phantasien, dieihnbefriedigen, ihnaber auchnochder letztenKommunika ihm. Der junge Müller ergeht sich, wie ein umgekehrter Narziss, in Todes Himmel« istnunjedenfalls indenBach versunken undgreift wieder Tod nach in Lied20DesBaches Wiegenliedvon unten durch den Spiegel. Der »ganze Male sieht der Müller den Himmel an– im wie ineiner stillenKatastrophe. vielmehr bedingen sich Tod undEnttäuschung beimMüller wieineinemKreis, Müllers nochgar nicht ereignet hat.Sein Tod wird alsokeine Reaktion sein, auf –unddaszueinemZeitpunkt, dasichdieEnttäuschung desliebenden mel als Stellvertreter des Todes. Der Wille zum Selbstmord taucht erstmals liegen kommt – dort, wo man ertrinken und sterben kann. Es zeigt den Him und Ewigkeit, inder Tiefe desBaches, sodurchscheinend wiespiegelnd,zu rieselte munter der Bach«. Das bedeutet,dassder Himmel, inallseiner Weite so intime Situation zubegeben? »Und über denWolken und Sternen, / Da Bach, inseinAlter Ego. Wiehater sienur dazu gebracht, sichmitihmineine ein sehr leiser, einzu leiser Mensch. Gemeinsamschauensienunalsoinden des Zyklus; einungewöhnlicher Höhepunkt, aber der Müllergeselle isteben hänge aufderen wirklicheExistenz. tragisch falsch istseinSchlussvon der Plausibilitätgedanklicher Zusammen Fragwürdigkeit undLabilitätseiner von ihmselbstgeschaffenen Welt. Fast Lied 10Tränenregen istingrößter Innigkeit der ganzstilleGipfelpunkt Die Korrespondenz mit dem letzten Lied ist dabei unübersehbar: Beide Tränenregen von oben im Spiegel, - - - - - spielt dasKlavier dieschonzumDur erhöhte Sext,obwohl dasDur sicherst verstehen; nachder letztenMoll-Phrase (»Sie sprach: Eskommt einRegen«) dankenwelt desMüllers einbricht. Natürlich könnte man esauchgegenläufig grausamen Wirklichkeit, dieinvermeintlich heiter funktionierende Ge det, dieselbstauchnochmalseineWendung zumMoll vollzieht, alsAbbildder der notwendigen Überleitung zur wiederholtenEinleitung(inDur) geschul phe zu Strophe, und eigentlich von Wort zu Wort. »Dann hab ich’s Grün erst nicht zu frei gestaltet erzählen;nicht nur von LiedzuLied,sondernvon Stro den Strophenlieder dieGeschichte des Müllers differenziert, rhythmisch aber terpreten der SchönenMüllerin ist,dassdievielen, inder Anzahlüberwiegen Feinzeichnung versuchen; wieesohnehineineHauptanforderung andieIn ner Umgebung, metrischstreng wieineiner Gavotte, einepsychologische fläche. In diesem Lied muss das aufführende Duo in äußerst formal gehalte wühlende Erkenntnis der wirklichenLiebesbeziehungschließlichandieOber es gern«.In der drittenStrophe aber tritt dieimUntergrund mehr undmehr einmal, sichselbstzu täuschen: »[…]immer grün[…]Hoffnung […]haben wir Jäger naht ganzoffensichtlich mit Riesenschritten. die Gelegenheitzur echten AnnäherungandieMüllerin nutzen sollen–der kannt: Der Müller hättezugegebener Zeit selbstdieLautespielenunddamit schungs-Ahnung. und vehemente Auflehnen gegeneinealsbedrohlich empfundene Enttäu Bei WilhelmMüller aber verkörpert diesesGedicht vielleicht eher daserste tionierendes Verhältnis der Müllerin zumMüllergesellen eindringenwürde. Der Jägererwählte danninLied14 sehr unvermittelt ineinirgendwie funk teten, gekürzten Textfassung Schuberts,inwelcher der von der Müllerin Aus meinen Augen durchaus infolge der mehr aufeineäußere Handlung gerich wird gelegentlich alsstrahlende Arieder Liebes-Gewissheit interpretiert, in keinen hellernSchein?« –seinargumentatives Kapitalschwindet. Dieses Lied fängt nicht mehr. »Frühling, sinddasalledeineBlümelein? /Sonne,hastdu trauen spendender archimedischer Punkt seines Kartenhaus-Weltbilds, ver In Lied11Mein! zeigt der Müller nämlichNerven: Die ›Natur-Masche‹, alsVer aber zur erstenDeutung. nennen, keck, schönoder ironisch. Ich magesnicht entscheiden, tendiere wieder aufder zweiten Silbe von »Ade« ganzetabliert. Das kann manwitzig In Lied12Pause wird dasHängenlassen desBandes alsVersäumnis er In Lied13Mit demgrünenLautenbande versucht der Müller anfangs noch Von diesemZeitpunkt angeht esinder Müllerin jedenfalls rapid abwärts. ------

6 DIE SCHÖNE MÜLLERIN DIE SCHÖNE MÜLLERIN

7 eventuell nocheinen anderen, neuenGeltungsraum. ten und deren Vertonungen sowie der Respekt vor beidem eröffnet diesen werden versuchen –dasGewahrwerden der Spannung zwischendenGedich Eigenarten inder Darstellung von Schubertsüberragendem Werk gerecht zu entwicklung, der Gerold Huber undichdurch dieBetonung der Müller’schen ist dasmeinesErachtens einebedeutende,starkpsychologisierende Fort tur-Tableau zwischenhandelndenundinteragierenden Menschen ausbreitet, zurgleich traditionellen diese sohochsichauftürmendeGeschichte mitnoch tieferem Fall. Im Ver hin verlagern. Dort, inder Phantasie desarmenMüllerknechts, entrollt sich der Müller-Geschichte ebenvon eineminter- zueinemintrapersonalen Ort 8, 9, 12,13einegrößere dramaturgische Bedeutung, weil siedenSchauplatz fertig werden –oder auchnicht. sachen holendenMüller undseinWolkenkuckucksheim ein.Er mussdamit Nichts wieweg!« Und dannläuftimzweiten Teil alleswierückwärts. Die Tat nenkorb –bisdieMüllerin plötzlich sinngemäßsagt:»Was istdennhier los? im Kopf desMüllers einunheimlichesSurren, dageht eszuwieineinemBie nein gemacht wird, folgendes Szenarium: Bis zuLied10 Gedichtzyklus ein tieferer Blick weg von der Mühle indenwirren Müller hi Schluss zusehensein.Vielmehr ergibt sichdadurch, dassimursprünglichen Sicht aber wird der Höhepunkt nicht mehr im traurigen Selbstmord ganzam auch imSchubert’schenUmfeld –geradezu wieeinUhrwerk ab.Durch diese pretation mehr. Alles,was vorher sokomplex angelegtwurde, läuftnun– Erklärung für dierasende Wut, dieder Müller inLied17Die böseFarbe auslebt. mit demGrünen, dem Jäger, ekstatischumihr Haupt schlingt.Hier liegtdie missbraucht dieMüllerin schändlich,wenn siees,alsZeichen der Vereinigung die Bitte –ziemlichunsensibelnatürlichnochmalsseine›grüne‹Hoffnung) gen: Seinvon ihr alsGeschenkerbetenesLautenband(und sieschürtdurch gern« –der Müller wird sarkastisch. Was für eineDemütigung musser ertra Die kompositorische Akkuratesse bedarfallerdings keiner weiteren Inter die inSchubertsAuswahl gelegentlich einwenig statischwirkenden Lieder Von hier annimmt der Zyklus jenen tragischen Verlauf, denwir kennen. Durch dieHereinnahme der drei nicht vertonten Gedichte bekommen Müllerin-Geschichte, die sich auf gewohntem Na hin entwickelt sich ------

7 DIE SCHÖNE MÜLLERIN DIE SCHÖNE MÜLLERIN

8 Christian Gerhaher To WhomDoes theFair Maid of theMill Belong? a joint enterprise since they have two authors, even though those authors did Schumann’s Müllerin. Most songs andsongcycles, suchasSchubert’s and is undoubtedly the case with his prototypically narrative cycle Die schöne is lessadisadvantage than a characteristic feature of his songs. And this to have invented the German-languageRomantic song, then this approach unambiguity. If a lieder composer is as unique as Schubert, who could be said composer abandons their openness and ambiguity in favour of a relative used and the meaningof those words are tailored insuchaway that the no unequivocal narrative canbeidentified. Sometimes the words thatare more than animpression that acoherent story isbeing told, even though generally in the form of individual songs.Sometimes,however, it isno scenes in dialogue form. Or, more frequently, they adopt a narrative stance, that are merely current. ignore or change the more obvious modesof interpretation aswell as those and shiftsof meaning. In this way itmay beimportant andeven necessary to of performers andanaudience. They have to dealwith these statesof tension speaking eachsongisanindividual work of art that requires the participation tension. This characteristic feature of the artsongensures that musically opposite: their slightly different meanings cangenerate asense of productive composition. And these two elements donot need to becongruent. Quite the Here the “openness”of the poemiscombined with the “openness”of the disjunction: somethingwe might callitspoetic,openandambiguouscontent. words isnot always one that would have occurred to the poet. is the lastpersonwhoworked on the song–andyet hisinterpretation of the often itisonly the composer whomwe know andacknowledge by name.He not work on the piece together anddidnot necessarily know oneanother. But No lessintegral to the essence of the artsongisitsslight senseof What are lieder? Andwhowrote them? Lieder are the lyrical products of In somecaseslieder are dramatic andcreate the impression of miniature Liederkreis op.39, tend to becontemplative andlyrical in tone,

its full-length narrative dimension. the mostimportant cycle, justasitispractically withoutparallel in terms of but initsgenuinely narrative way Die schöneMüllerin hasalways beenarguably was merely the fisherman, while her brother, the painter , was Staegemann played the part of the miller’sdaughter and that Luise Hensel performances are not entirely consistent, anditispossible that Hedwig von the sobriquet“Huntsman”. It has to beadmitted that descriptions of these Brentano, once played the partof the interloper. He is even said to have had piquant about the fact that another of Luise Hensel’s admirers, Clemens her andnaturally took the part of the miller. There issomethingdelightfully became ’s sister-in-law. WilhelmMüller was inlove with called Rose, and the role may have beenplayed Mill: itwas here that hisideaswere firstcrystallized. Initially themaid was family inBerlin marked the firststage of his tale of the Fair Maid of the original conception. A party game played at the home of the Staegemann Liederspiel or aSingspiel. La planned an“operetta” that would presumably have taken the form of either a in poemsby Rückert, Eichendorff, Kerner, Brentano andGoethe.Goethe even Schubert’s contemporaries, notably by Paisiello inhisopera La molinara and tormented by the pangsof love, the apprentice canonly take hisown life. elsewhere and falling for ahuntsman. Jealous, deeply wounded andstill and shein turn may briefly fall inlove withhimbefore turningher attention his travels, ayoung miller’sapprentice falls inlove withamiller’sdaughter, differ from Wilhelm Müller’s original? poems –andnot justin the caseof Die schöneMüllerin. performances of lieder were frequently broken up by the declamationof of course, for similar recordings already exist.Andin the 19thcentury, too, They are featured here in the form of recitations. This isnot anewapproach, on this occasion to include the five poems thatSchubertdidnot set tomusic. I have decided to re-record the work after aninterval of fourteen years and cycle of narrative poems. This isoneof the reasons why Gerold Huber and Wilhelm Müller that heset to music,awork that was itselfconceived asa And yet Schubertmay have doneaslight disservice to the work by This subjectwas treated inidentical or similar ways by anumber of The story canbesummarized in relatively simple terms. In the course of But whatis“unjust”aboutSchubert’snarrative? Andhow doeshisversion

molinara was also the inspiration behindMüller’s by Luise Hensel, wholater

8 DIE SCHÖNE MÜLLERIN DIE SCHÖNE MÜLLERIN

9 on her by apprentices and journeyman aswell asby huntsmen, gardeners impressive detailandis wondrously combined with the admiration showered over the runningof her parents’ enterprise. Her businesssenseisdescribed in are dealinghere withapragmatic, even resolute young woman who has taken the idyllsof Biedermeier society may beeffortlessly projected. Rather, we clearly that the miller’sdaughter isno simple-mindedyoung woman onwhich above. with the samedegree of simplicity as that found in the tradition described complications to hisnarrative, since they donot allow the story to be told tone andquality. Why? Perhaps Schubertdidnot want to addany unnecessary were entirely compatible with the twenty that hedidsetin terms of their feel for irony. But healsodiscarded three other poems,even though these unlikely to tempt himinto setting them to music –heclearly hadnoparticular light of Schubert’sother choice of texts, these two poemsby Müller were different toneandstrikes anironic note that even extends tosarcasm. In the starting with the Prologue andEpilogue. Here the poetadopts acompletely so uncertain of himself, itwould be the portrait of anarcissist par excellence. miller’s ladcaught upinhisown solipsisticview of the world. If hewere not In the definitive version of thecycle, all that remains is the reality of the within himself. This iswhy, inhisPrologue, Müller alsospeaksof amonodrama. person. He presents the picture of amanwhodevelops hisview entirely from idea of beinginlove more than love itself, stilllessdoeshelove anactual a finely drawn psychological portrait thatdepictsa young manwholoves the time substantially alteringit.No longer anentertaining party game,itbecame part of the woman heworships, stilllessis there any reference to aliaison. which there isnolonger talk of any deeper interest in the apprentice on the no longer beproperly squared with the definitive version of thenarrative, in the miller’sdaughter once gave flowers to themiller, astatement thatcan earlier version. In no.18(“Trockne Blumen”: “Withered Flowers”) itissaid that and it is possible that his final version of the cycle may contain traces of the have beenenamoured of Luise Hensel. number of early settings to these Singspiel performances. He too issaid to the huntsman. Mendelssohn’s piano teacher, Ludwig Berger, contributed a To take anexample: the poem“Das Mühlenleben” (“Life in the Mill”) shows Müller’s cycle runs to twenty-five poems, five of which Schubertomitted, For the next four years Müller kept hiscycle to himself, whileat the same Even in the caseof WilhelmMüller, the plot was originally unproblematic, these words, so that the following day’s work canbejustassuccessful. work”. The new lady of the house is merely sending everyone off to bed with repeatedly andmonotonously murmuring the words “Iampleasedwithyour his walking stick and sitting on a bench in front of the house, capable only of badly affected by theloss of hiswife and by astroke, supportinghimselfwith music, this portrait of the miller’sdaughter allows me to think of her father, partner in the firm who is speaking here. For all that Schubert did not set it to sentimental remark at the endof aday’s work. No, itis,aswere, the junior “bids usallgoodnight”, itisby nomeansanadolescent teenager makingsome phrases inwhich the miller’sdaughter isactually heard to speak:whenshe on asentence inno.5(“Am Feierabend”: “After Work”) –oneof the few and fishermen. This poemhelps toexplain agooddealandalso throws light suggests self-pity, whereas seen from below, as though through awindow, of the brook indicatessuffering –whenseen from above, asinamirror, it sky that isreflected in thebrook represents deathandeternity. The surface should shoot himselfso that the miller’sladdoesnot have to killhimself. The Flowers”). “Shoot the wildboars,hunting hero”: inother words, the huntsman “Des Müllers Blumen” (“The Miller’slad haslaidoutsobeautifully inno. 9, wild boarssymbolize the huntsman, ravaging the garden that the miller’s least until such time as this desire isdirected at the miller’sdaughter. The nixies, for example,represent the objectof anunfocused erotic desire, at he choosesashisrepresentative. keeps to himself. He confides only inanallegoricalfigure – the brook –which one of many admirers languishinginconspicuously, a feeling hepainstakingly the complexity of WilhelmMüller’s poetry, for inreality the apprentice isonly the forget-me-not allegorizes the miller’sdaughter. Suddenly we can glimpse represents anegationof the apprentice’s love of the forget-me-not. In turn, a point that may not have beensoimportant to the composer inasmuchasit Vergißmein” (“The Forget-Me Flower”), bringsusfinally to thedecisive point, in the spiritof the monodrama announced by the poetinhisPrologue. as someoneindifferent to the events unfolding around him. This is very much personality of the mortifiedapprentice, whooutwardly plays adifferent role, (“Eifersucht undStolz”: “Jealousy and Pride”). It focuses more directly on the Pain, LastHappiness”) andisareflection on theprevious song,no.15 The third of the three poems that Schubertdisregarded, “Blümlein The next poem not to be set is “Erster Schmerz, letzter Scherz” (“First But healsoinvests other participants in the drama withanalter ego. The

9 DIE SCHÖNE MÜLLERIN DIE SCHÖNE MÜLLERIN

10 who haslongsince loved him,not sendhim the brook asamessenger? Here Brook”), heasks:“Did shesendyou?” In other words, did the miller’sdaughter, custodian of hisown nature, which, too complex for him, frightens him. lad acknowledges the brook asanalter ego that hehimselfhaschosen,a Instead, heconsults nature. In the second song,“Wohin?” (“Where to?”), the it leads.” The path that he follows isnot one that hehaschosenvoluntarily. Always following the brook […].Is this, then, my path? /Obrook, say where with buildingblocks. a brain-spun alternative, much asachildmakes senseof the world by playing “Das Wandern” (“Wandering”), hebegins to replace disagreeable reality with havealso totravelbut objects, not from humanbeings, that the miller’sladlearnsnot only that we “The stones themselves, heavy as they are” –itis from these inanimate and meaning. situation anddrawing conclusions from itaboutitsinner logicalconsistency of the Mill, we are aware of the apprentice’s habit of taking an external founder onareality that cannolonger beconcealed. thought-out world, whoseapparent logicis,however, ultimately doomed to Euphorically andvirtuosically the protagonist moves through this carefully determine this picture of love and the world are like mushrooms ina fairy ring. this altogether delusional construct, the protagonists and the conditions that another andrepresent the connections that hewishesexisted.At the endof entire cycle like amycelium ona forest floor. The symbols are related toone for the miller, indicatingitby meansof symbolic pointers that permeate the projects ideasof hisown. The poetcreates aweird able for our hero inhis flight from complicated reality, a reality on whichhe ment? Evidently itis to ensure that life ismore manageableandmore toler unattained, isindeedunattainable. of the unionbetween the lovers, and the windows refer to the love which, on the actionandempathize with the miller. The green ribbonisemblematic it isobjective suffering. The moon represents theonlookers who comment But whatpurposeisserved by WilhelmMüller’s multilayered arrange In the fourth song,“Danksagung andenBach” (“Thanksgiving to the “I heard alittlebrook babbling[…].Iknow not whatcameover me[…]. “We have learnt it from the water”, “We canseeit from the wheels too”, Even in the first two songs,before there isany mention of the Fair Maid how we must travel. Even here in this openingsong, network of relationships - - a long time to bediscovered by the objectof desire occurs inmany Romantic object of hisdesire. This motif of aninexplicablelove that hasbeenwaiting for superstitions by placing his trust in providence while not yet knowing the no longer reconcile withreality. Instead, he has to keep underpinning it with a mysterious, secretive world isconstructed, aworld that the miller’sladcan to dealwith the fact that hewas actually loved, albeitnot by amysterious ( writings, mostnotably novella inEichendorff’s Aus demLeben eines Taugenichts must remain true to him. remain trueto must very essence isburiedin the nameof the flowers –shecannot forget himand explain her own true nature to the miller’sdaughter: sheloves himandher messengers whisper anocturnal“Forget menot!” to her;andin that way they is glad that he has finally managed to say it. The flowers that he sees as love’s That iswhatIwish to say!” It soundsasif this hasjustslippedout, andyet he The flowers are tosay toher –albeitwhenshe isasleep–“Forget menot! / it outloud.But in the very nextstrophe hecannolonger keep it to himself. “You know what I wish to say.” This sounds coy – he lacks the courage to say flowers in themiller’sdaughter’s garden, flowers that are to confess toher: enthusiastically trumpets abroad his discovery. Certain of victory, he plants flowers”). This strikes themiller asalaw of nature, with the result thathe daughter belong together andmustbeacouple (“therefore they are my the brook ishis friend and therefore hisalter ego, the miller and the miller’s the brook, because their bloomsare like her bright blueeyes andbecause finds itsclearest expression: becauselots of littleflowers are growing by that hisspeciouslogic–intrinsically private, delusionalandsuperstitious– miller’s world, for itisinno.9, “Des Müllers Blumen” (“The Miller’s Flowers”), daughter that the miller’sladcompares with the flowers. from your round gates,/bluemorningstars.” It is the eyes of the miller’s such in“Blümlein Vergißmein”: “Littleblondehead,come out!/Come forth me-not isestablishedasasymbol of the beloved longbefore itisdeclared as ultimately forced to spend the rest of hislife with the miller’sdaughter. out of his depth and would decamp with all convenient despatch if he were something like this happen.Our own hero, conversely, would becompletely is acheerfulcharacter withasunny dispositionandonly to suchapersoncan figment of hisimaginationbut by a woman whoactually existsin real life. He Memoirs of aGood-for-Nothing). Here the eponymous hero endsuphaving The next two songsare of central importance for our understandingof the In no. 8, “Morgengruß”In no. 8, (“Morning Greeting”), the allegory of the forget-

10 DIE SCHÖNE MÜLLERIN DIE SCHÖNE MÜLLERIN

11 set to music,namely, “Erster Schmerz,letzter Scherz”, the miller refers back about death, fantasies that hefinds consoling butwhichalso rob him of out to him. Like amirror imageof anarcissist, the young miller fantasizes brook’s glassy surface. Wiegenlied” (“The Brook’s Lullaby”), he looks up from below through the above on the sky’s reflection in the brook, whereas in no. 20, “Des Baches cases the miller’sboy looksat the sky –in“Tränenregen”, helooksdown from one another asinacircle or inasilent disaster. that befalls him.Rather, death anddisappointment are mutually dependent on disappointed inlove. In short,hisdeathwillnot beareaction to everything own life firstmanifests itself–anditdoesso even before the miller hasbeen sky asarepresentative of death.It ishere that the miller’swill to take his – those samedepths inwhich itispossible to drown anddie.It shows the comes to rest in the depths of the brook, both translucently andreflectively brook rippledmerrily.” This means that the sky inallitsvastness andinfinity persuaded her to besointimate withhim? “Above the cloudsandstars/ the quiet. Together, they gaze down into the brook, into hisalter ego.How hashe high point, but the miller’sladis,after all,avery quietpersonand,indeed,too and, as such, the tranquil climax of the cycle as a whole and an exceptional life –isalmost tragically misguided. conclusion – that the links heconceives of asplausibleactually existinreal just how questionableand fragile is the world hehascreated for himself. His himself to say itoutright to the miller’sdaughter. Perhaps heisdimly aware neither true nor real. However indubitable this may seem,hestillcannot bring he hasjustifiedwithall theclarity of natural logic–may yet prove tobe cannot waste time considering that the certainty of hisrelationship –which overwhelming is the proof that headduces in“Des Müllers Blumen” that he again? /He willnever forget you.” Soeuphoricis the miller’smoodandso This becomes painfully clear whenheasks:“Willyou take your miller back has hithertoimputed to the miller’sdaughter butwhichhealone possesses. is futile. Ashisgreat advantage hesingles outhisfidelity, aquality thathe alternative to the huntsman. His realization hascome too late,of course, and to this hope–longsince blighted –whenhefirstseeshimselfasabetter Much later in the cycle, in the second of the poems that Schubertdidnot It isimpossiblenot to seeaconnection here with the finalsong. In both The no.10,“Tränenregen” (“Shower of Tears”), isuniquely heartfelt in tone The “whole sky” has by now sunk into the brook and, like death, it reaches

has constructed comes to anendof itsown accord, andhisdelusional but as a mere “drop of water”. Here the brain-spun clarity that the miller of the brook, disrupts hisown meditationsondeath–nolonger asa tear to well up. But this self-pity, whichcorresponds with the reflective surface his ultimate ability to communicate with others. And so tears finally begin would then interfere directly in the vaguely functional relationship between action. In no. 14, “Der Jäger”, the man whoischosen by the miller’s daughter that Schubertchose to set to music,aversion more directed at the external I myself interpret itas aresult of the foreshortened version of the poem as aradiant ariainspired by the certainty of love, and this iscertainly how needs for hisarguments isdisappearing. This songissometimesinterpreted all of your flowers? / Sun, do you have nobrighter light?” – thecapital thathe Archimedean point of hishouseof cards –nolonger works. “Spring, are these “natural trick” that supportshisview of the world – the confidence-building (“Mine!”) the miller starts to losecontrol. Whatmight be termed the possibility. or ironic. Iamreluctant to take adecisionhere but tend to favour the first second syllable of “Ade” (“Goodbye”). We cancall this witty, cheeky, beautiful even though the major tonality really only establishesitself fully on the (“She said:‘It’s about to rain’”), the piano plays the raised sixthof the major, differently: after thefinalphrase in theminor, “Sie sagt:es kommt ein Regen” which apparently functions soserenely. Of course, we could interpret this reflection of thecruel reality thaterupts into themiller’s conceptual universe, major), whichitselfmodulatesback to the minor, rather than asanironical necessaryofresultintroduction(in the the ofrepeat the transition tothe ich geh’nachHaus” (“Goodbye, I’mgoinghome”).I tend to regard this as the imagine from the useof the major key at the miller’sdaughter’s words “Ade, a kindof ironic dislocationat the endof the poem,aswe might perhaps tonic minor butends,like the other verses, in the major doesnot represent but not, perhaps,in the music.In my view, the fact that the verse begins in the of the situation. The irony that Ifindalien toSchubertispresent in the words argument that the miller isunable to refute onaccount of the awkwardness – the miller’s tear –asher excuse. Here the rain isnosymbol butismerely an miller’s daughter abandons this senselessencounter, using the impendingrain the songwe therefore find the true turningpoint of thewholecycle as the specious logicisnecessarily invalidated. In the minor-key linesat the endof From this point onwards things godownhill very quickly. “Mein!” In no. 11,

11 DIE SCHÖNE MÜLLERIN DIE SCHÖNE MÜLLERIN

12 of “What’s goingonhere? Be off with you at once!” In thesecond half of the a beehive, until the miller’sdaughter suddenly says somethingalong the lines eerie hummingsounddevelops in the miller’shead,creating the impression of miller results in the following scenario: up to and including the tenth song, an the poet turns away from the mill and looks more closely at the bewildered sad suicideat the very end.Rather, the fact that in the originalcycle of poems But whenseen from this perspective, the climaxwillnolonger be found in the now runslike clockwork –much the sameis true of Schubert’ssurroundings. comment. Everything that was previously laidoutalongsuchcomplex lines But the compositional precision withwhichitischartedrequires no further seventeenth song,“Die böseFarbe” (“The Loathsome Colour”). the huntsman. This explains the raging fury that the miller expresses in the plaits it into her hair as a sign of her union with the colour green, namely, hopes, isshamefully misusedby the miller’sdaughter whensheecstatically which shebegshim to give her asa present, insensitively fuelling his“green” a note of sarcasm. What humiliation he has to endure! The ribbon on his lute, word to the next.“Then Ishall truly delight ingreen.” Here the miller adopts one song to the nextor even from oneverse to the nextbutalso from one differentiated andrhythmical butnot too free. And thisis truenot just from in amajority inDie schöneMüllerin narrate the story inaway that iscarefully of the principal demands onitsperformers that the strophic songs that are attempt to present a finely nuanced psychological picture. Indeed, itisone formal surroundings inwhich the metre isasstrictinany gavotte –must finally comes to thesurface. In thissong the two performers –inextremely nature of the relationship, whichhadbeengnawing away in the background, that hopespringseternal.” But in the third verse the realization of the true the miller initially makes onemore attempt atself-delusion: “We like to think daughter – the huntsman isevidently approaching withgiant strides. arose and seized the chance of a genuine rapprochement with the miller’s been amistake: the miller shouldhave played hislutewhen the opportunity of disappointment that is felt asa threat. tends rather to express an initialand vehement revolt against a presentiment the miller’sdaughter andhisapprentice. In Müller’s poem,however, this poem In no. 12, “Pause” (“Pause”), the actof hangingup the ribbonisseen to have From this point onwards the cycle takes itswell-known tragic course. In no. 13, “Mit demgrünenLautenbande”(“With the Green Lute-ribbon”), not. with hiscloud-cuckoo-land existence. He has to come to terms with this –or cycle everything then runsasifinreverse. Events catchupwith the miller and alternative space. for poetandcomposer, perhapsin the process openingupanewand between the poemsand their settingsbutwe also feel aheightened respect Schubert’s outstandingwork. Not only are we more aware of the tension to dojustice by emphasizing the specialqualitiesof Müller’s contribution to powerfully psychological advance to which Gerold Huber andIhave sought familiar natural background, the result, inmy own view, marksasignificant and narrative, whichunfolds between humanbeingswhoactandinteract againsta having beenbuiltup to suchagreat height. Whencompared to the traditional poor miller’s apprentice, this story involves a fall that is all the greater for an interpersonal to anintrapersonal space. Here in the imaginationof the greater dramaturgical significance inasmuchas they shift thelocation from to music,nos.8,9, 12and13 that occasionally seemalittlestaticacquire a Thanks to the inclusionof the three poems that Schubertdidnot set

12 DIE SCHÖNE MÜLLERIN DIE SCHÖNE MÜLLERIN

13 GESANGSTEXTE LYRICS

13 DIE SCHÖNE MÜLLERIN DIE SCHÖNE MÜLLERIN

14 1

Gehabt euch wohl undamüsirteuchviel! Verriet’ ich’seuch,verdürb’ ichihmdasSpiel: Das wird euchsagenmeinMonodramist; Doch, was dasSchönsteinder Mühle ist, Daß dasLokal esalsomitsichbringt. Drum denkt,wenn euchzurauh manchLiedchenklingt, Man hörtdieVöglein kaum imnahenHain. Das Mühlrad braust, dieWerke klappern drein, Und fließt im Tal alsBächlein silberhell; Hier stürztvom schroffen Fels der jungeQuell Der Hund schlägtan,dasmuntre Jagdhorn schallt; Den Hintergrund umkränzt einhoher Wald, Schwermütig, wie’s dieMode will,hervor. Und auchder Mond blicktausder Wolken Flor Und bricht in Tau und Tränen ihren Schein, Die Sonnestrahlt von obenhellherein Und Weg undSteg darüber ausgedrückt. Der istmit tausend Blumen bunt gestickt, Mit grünemSammetunten tapeziert, Auch istdafür dieScene reich geziert, Wer mehr giebt, alser hat,der heißt einDieb. Drum nehmt nur heutdasMonodram vorlieb: So wird einBach deshalb Person nochnicht. Denn, obder Bach zuletzteinWort auchspricht, Das isteinjunger blonder Müllersknecht. Nur So kann icheuch,denMusen sei’sgeklagt, Doch wenn ihr nachdesSpiels Personen fragt, So istder Kunst undeuchgenuggetan. Das schautihr halbdurch’s offne Fenster an, Und was nur invier Wänden darfgeschehn, Durch Wald undFeld, inGründen, aufdenHöh’n; In reiner Luft, weit ausder Städte Tor, Im Freien geht die freie Handlung vor, Der Lenz mitallenseinenBlumen blüht. Denn wißt esnur, daßheut’inmeinemLied Tut eucheinStündlein hier imGrün nicht Leid; Erhoffe, weil esgrad’ istWinterzeit, Wem diebehagt,der trete nur herein. Das maggenugmir zur Empfehlung sein, Dazu wohl aucheinwenig fromm für’s Haus: Keck wieeinBursch’ imStadtsoldatenstrauß, Mit edler deutscher Roheit aufgeputzt, Schlicht ausgedrechselt, kunstloszugestutzt, Im allerfunkelnagelneusten Styl; Zu einem funkelnagelneuen Spiel Und dieihr hörtundschautwas Gutes gern, Ich lad’euch,schöneDamen,klugeHerrn, Der Dichter, alsProlog Liederzyklus nachGedichten von WilhelmMüller Die schöneMüllerin D795 FRANZ SCHUBERT eine präsentieren recht undächt, Farewell, andenjoy yourselves! If Iwere to give itaway, itwould spoilhisplay. my soloactor willreveal. But the mill fairestabout this thing bear inmind that this goeswith the setting. So ifyou find many of these ditties too rough-and-ready, you can hardly hear the birds in the nearby grove. The mill-wheel roars, the machinery rattles, and and, now asilvery brook, flows in the valley. here the infant springgushes from the steeprock a dogbarks,hunting-horn ringsoutcheerfully; The background iswreathed in tall woods; melancholy, as fashion demands. and the moon, too, looksout from the veil of cloud, and refracts itslight indewand tears; The sunshinesdown brightly with road andpathmarked outover them. colourfully embroidered witha thousand flowers, carpeted withgreen velvet, The set, too, isrichly decorated, He whogives more than hehasisa thief. So today you mustmake dowithaone-mandrama. this doesn’tmake abrook into acharacter. For, though the brook alsospeaksat the end, a young, blondmiller’slad. really and truly present to you butone, I mustlament to the Muses: Ican Yet ifyou askabout the characters in the play thus Artissatisfied,andyou too. you’ll halfsee through the openwindow; And whatever can only happenbetween four walls the woods and fields, in the hillsandvalleys. air,the freshin farthroughcitygates, from The impromptu action takes place outside, spring bloomswithallits flowers. for justletmesay that inmy song today won’t regret abriefhour here in the countryside; As it’swintertime Iexpectyou if you too like the soundof it, then come in. For me that’s enoughof arecommendation; and there’s alsoalittlepioushumility for the audience. as jaunty asaladin town soldier’suniform; adorned withnobleGermansimplicity, Simply fashioned, artlessly arranged, in anabsolutely brand-new style. I invite you to abrand-new entertainment and allwhoenjoy agoodspectacle, Fair ladies,wisegentlemen, The Poet, by way of Prologue Song cycle to poemsby Wilhelm Müller The Fair Maid of theMill 3 2

In jedemklaren Bach. Es gehnjaMühlenräder Und wandre fröhlich nach! Laß singen,Gesell,laßrauschen, Tief unten ihren Reihn. Es singenwohl dieNixen Das kann kein Rauschen sein: Was sag’ichdennvon [vom] Rauschen? Mir ganzberauscht denSinn. Du hastmitdeinem Rauschen O Bächlein, sprich,wohin? Ist dasdennmeineStraße? Und immer heller der Bach. Und immer heller [frischer] rauschte Und immer demBache nach, Hinunter undimmer weiter, Mit meinemWanderstab. Ich mußte auchhinunter Nicht, wer denRat mir gab, Ich weiß nicht, wiemir wurde, So frisch undwunderhell. Hinab zum Tale rauschen Wohl ausdemFelsenquell, Ich hört’einBächlein rauschen 2. Wohin? Das Wandern istdesMüllers Lust, 1. Das Wandern Laßt michinFrieden weiterziehn Herr Meister undFrau Meisterin, O Wandern, Wandern, meineLust, Und wollen gar nochschneller sein, Sie tanzen mitdenmuntern Reihn Die Steine selbst,soschwer siesind, Die sichmein Tag nicht müdedrehn [gehn], Die gar nicht gernestillestehn, Das sehnwir auchdenRädern ab, Ist stetsaufWanderschaft bedacht, Das hatnicht Rast bei Tag undNacht, Vom Wasser habenwir’sgelernt, Dem niemals fiel dasWandern ein, Das mußeinschlechter Müller sein, Und wandern. O Wandern! Die Steine. Die Steine! Die Räder. Den Rädern! Das Wasser. Vom Wasser! Das Wandern. Das Wandern!

in every clear brook. Formill-wheels turn and follow itcheerfully. Let them sing,my friend; let the brook babble as they dance their round far below. It is the water nymphs singing That isnobabbling. Why doIspeakof babbling? you have quitebefuddledmy mind. With your babbling O brook, say where itleads. myIs this,then, path? and ever clearer. as itbabbledever brighter always followingbrook the Down andever onwards, with my wanderer’s staff. but I too had to godown nor whoprompted me, I know not whatcame over me, so bright, sowondrously clear. valley,down tothe babbling from itsrocky source, I heard alittlebrook babbling 2. Where to? let megomy way inpeace, Master andmistress, O wandering, my delight, and seek to move still faster, They joinin the merry dance The stones themselves, heavy as they are, but turntirelesslydaywhole long, the They never care to standstill We canseeitin the wheels too, but isalways intent onwandering, It never rests, by day or night, We have learnt it from the water, who never thought of wandering, A poor miller hemustbe To wander is the miller’sdelight; 1. Wandering and wander. O wandering! the stones. the stones! the wheels. the wheels! the water. water!from the of wandering. to wander!

14 DIE SCHÖNE MÜLLERIN DIE SCHÖNE MÜLLERIN 4 15 6 5

War esalsogemeint? Ei, Bächlein, liebesBächlein, Vom Himmel siescheint! Und dieSonne,wiehelle Und dieFenster, wieblank! Und dasHaus, wieso traulich! Süßer Mühlengesang! Ei willkommen, eiwillkommen, Bricht Rädergebraus. Durch Rauschen undSingen Aus denErlen heraus, Eine Mühle seh’ichblicken [blinken] 3. Halt! Euer Werk hatmir gefallen; Und der Meister spricht zuAllen: In der stillen,kühlenFeierstunde, Und dasitz’ichinder großen Runde, Jeder Knappe tut es[mir’s] nach. Was ichschneide, was ichschlage, Was ichhebe,was ich trage, Ach, wieistmeinArmso schwach! Merkte meinen treuen Sinn! Daß dieschöneMüllerin Alle Steine! Könnt’ ichdrehen Durch alleHaine, Könnt’ ichwehen RäderDie führen! Könnt’ ichbrausend Arme zurühren! ich tausend Hätt’ 5. Am Feierabend Vollauf genug! Für dieHände, für’s Herze Nun hab’ichgenug, Nach Arbeitich frug, Wie’s immer magsein. Was ichsuch’, hab’ich funden, Ich gebemichdrein: Nun wie’sauchmagsein, Ob siedichgeschickt. Das möcht’ ichnochwissen, Oder hastmichberückt? Hat siedichgeschickt? Zur Müllerin hin! Gelt, hab’ich’sverstanden? So lautetder Sinn. Zur Müllerin hin! War esalsogemeint? Dein Singen, deinKlingen, Mein rauschender Freund, War esalsogemeint, 4. Danksagung an denBach “I ampleasedwith your work.” and the master says to usall: in the quiet, cool hour after work, And there Isitwith them, inacircle, any apprentice could do the same. what Icutandhammer – What Iliftandcarry, Ah, how weak my armis! would seemy true love. mill ofso thatthe fair the maid every millstone, and turn through every wood, If only Icould blow like the wind the rushingwheels! If only Icould drive wield! arms to If only Ihada thousand 5. After Work enough, andmore besides. for handsandheart; now Ihave enough I asked for work; however itmay be. what Isought Ihave found, I yield to my fate: However itmay be, did shesendyou? likeknow this,too: should to I or have you entranced me? Did shesendyou, To the maidof the mill! have Iunderstoodyou? This isyour meaning; To the maidof the mill! is this whatyou meant? Your singing,your murmuring– mybabbling friend? Is this whatyou meant, 4. Thanksgiving totheBrook is this whatyou meant? Now, dear littlebrook, sky.shines fromthe And how brightly the sun how sparklingitswindows! How inviting the houselooks, sweet songof the mill! Welcome, welcome, cuts through the babblingandsinging. the roar of mill-wheels alders; amid the I seeamillgleaming 3. Halt! 8 7

Und dochhatsiekeinen Hehl. Jeder mußvon Schonungsagen, Und dochschießt sienimmer fehl, Keiner fühlt sichrecht getroffen, Geht er ihrem Danke nach– Wie er’sbesser treiben solle, Daß der Andre merken mag, Und verständig lobt denEinen, Seitwärts nachdemRechten sieht; Und alsklugesKind desHauses Plaudernd siezumBurschen tritt, Aber wenn inguter Stunde ’S jagtmichschier zum Tor hinaus. Und der Werke emsigKlappern, Und desWasserrad’s Gebraus, Und der Steine lustigPfeifen, Jäger oder Gärtner sein. Und ichmöchte flugs ein Fischer, Alle Mauern ziehnsichein, Dann wird mir dieMühle enge, An der grünenDornenwand: Nach denerstenBeeren spähen Mit demKörbchen inder Hand, Seh’ ichsiezumGartenwandeln, Frische Wiesenblumenpflückt; Oder Sonntags für dieFenster Wenn sieFliegennetze strickt, Seh’ ichsieamBache sitzen, Das Mühlenleben Sag’, Bächlein, liebt siemich? Will’s janicht weiter sagen, Was bistduwunderlich! O Bächlein meiner Liebe, Die ganze Welt mir ein. Die beidenWörtchen schließen Das andre heißetNein, Ja, heißt daseineWörtchen, Ein Wörtchen umundum. Will janur Eineswissen, Wie bistduheutsostumm! O Bächlein meiner Liebe, Ob michmeinHerz belog. Mein Bächlein willich fragen, Die Sterne stehnzuhoch; Ich binjaauchkein Gärtner, Was icherführ’sogern. Sie können mir allenicht sagen, Ich frage keinen Stern, Ich frage keine Blume, 6. Der Neugierige Allen eineguteNacht. Und dasliebeMädchensagt though there’s nothing guarded abouther. they all talk of her consideration, though shealways makes her point; Then nobody feels victimized, if heis to earnher thanks, how hemustdobetter so that another can see And shejudiciously praises oneof them glances sideways at the oneonher left, and, being the clever girlof the house, when shechatswithoneof the boys, But when the pleasant time comes almost drive meoutof the gate. and the busy clatter of the machinery the roar of the waterwheel And the merry grindingof the stones, a fisherman, ahuntsman or agardener: and atonce Iwant to be its walls closeinonme, Then the millseems too cramped, amongst the green brambles, looking for early berries with her basket inher hand Or goinginto the garden for her windows; or, onSundays, picking fresh meadow flowers sewing fly-nets, When Iseeher by the brook Life intheMill say, brook, doesshelove me? I will tell nooneelse: how strange you are. O brook of my love, the wholeworld. these two words contain for me the other is“no”; One word is“yes”, one smallword, over andover again. I wish to know justone thing, how silent you are today! O brook of my love, if my hearthaslied to me. I willaskmy littlebrook and the starsare too high; For Iamnogardener, what Iwould sodearly like to hear. none of them can tell me I asknostar; I askno flower, 6. Curiosity bids usallgoodnight. And the sweet maid

15 DIE SCHÖNE MÜLLERIN DIE SCHÖNE MÜLLERIN

16 0 9

Du blondesKöpfchen, komm hervor! Vonvon ferne!ganz ferne, Nach deinemliebenFenster sehn, O laßmichnur von ferne stehn, So mußichwieder gehen. Verstört dichdennmeinBlick sosehr? Verdrießt dichdennmeinGruß so schwer? Als wär’ dir was geschehn? Wo steckstdugleichdasKöpfchen hin, Guten Morgen, schöneMüllerin! 8. Morgengruß Dein istmeinHerz, undsollesewigbleiben! Und siemerktnichts von all’dembangen Treiben: Ein jeder Atemzug gäb’slautihr kund; Zu lesenwär’s aufmeinemstummenMund, Auf meinenWangen müßt’ man’sbrennen sehn, Ich meint’, esmüßt’ in meinenAugen stehn, Dein istmeinHerz, undsollesewigbleiben. Ihr Wogen, könnt ihr nichts alsRäder treiben? Trüg’ esder Duft zuihr von nahund fern! O, leuchtet’ esausjedemBlumenstern! Ich möcht’ essäuselndurch denregen Hain; Den Morgenwinden möcht’ ich’shauchenein, Dein istmeinHerz, undsollesewig bleiben. Dann säng’er helldurch ihre Fensterscheiben: Mit meinesHerzens vollem, heißenDrang; Bis er siespräch’ mitmeinesMundes Klang, Bis daßer spräch’ dieWorte rein undklar, Ich möcht’ mir zieheneinenjungenStar, Dein istmeinHerz, undsollesewig bleiben. Auf jedenweißen Zettel möcht’ ich’sschreiben: Mit Kressensamen, der esschnellverrät, Ich möcht’ essä’naufjedes frische Beet Ich grüb’esgerninjedenKieselstein, Ich schnitt’esgerninalleRinden ein, 7. Ungeduld Und desgutenMeisters Haus! Gott gesegnemir dasHandwerk Auf undab,einaus: Alles geht inschönem Tanze Stimmen alsBegleitung ein. Und dieRäder, Stein’ undStampfen Wohl desLiedeswürdig sein, Ei, damagdasMühlenleben Kniet esstillzur Seitemir – Und wo ichdieHände falte, Hält esihnimSinken schier, Und wo wer zumFallen strauchelt, Ist ihr Bild unsimmer nah. Und fast wiedasAuge Gottes Steht sieauchalsHerrin da, Keiner wünscht, siemöchte gehen, Little blondehead, come out! fromthe far distance! and gaze atyour beloved window O justletmestand far off If so,Imustgoaway again. Does my glance upset you somuch? Does my greeting annoy you sodeeply? as ifsomethingwas wrong? Why doyou quickly turn your headaway Good morning, fair maidof the mill! 8. Morning Greetings my heartisyours, andshallever remain so. but shenotices noneof these anxioussigns: thought my every breath would proclaim it to her; could beread onmy silent lips;Ishouldhave could beseenburningonmy cheeks, I shouldhave thought itwould show inmy eyes, My heartisyours, andshallever remain so. Waves, canyou drive only mill-wheels? scents could bear it to her from near and far. If only itshone from every flower; ifonly fragrant and whisper it through the rustlinggrove. I shouldlike to breathe it to the morningwinds, my heartisyours, andshallever remain so. then itwould singbrightly ather window: with my heart’s full, ardent yearning. until itspoke with the soundof my voice, until itspoke the words, pure andclear; I shouldlike to train ayoung starling my heartisyours, andshallever remain so. I shouldlike to writeitonevery scrap of whitepaper: with cress seed that would quickly reveal it; sow itinevery fresh plot I shouldlike to inscribeitonevery pebble, I shouldlike to carve itin the barkof every tree, 7. Impatience and the goodmaster’shouse. may Godblessmy work, to and fro, asifinalovely dance; Everything goesupanddown, joining inas the accompaniment! with the wheels,stonesandall the pounding could bemadeinto asong, Well, I think life in the mill It kneelssilently besideme. And whenever I fold my handsinprayer Her imageholdshimupright inhis fall, And ifanyone stumbles, her imageisalways close to us. and almostlike the eye of God although she’s the mistress Nobody wants her to go, = -

Sie nicktenundblickten ihr nach. Die Blümlein amUfer, dieblauen, Herauf ausdemseligenBach, Und sahesienicken undblicken Nach ihren Augen allein. Ich schautenachihrem Bilde, Nach keinem Sternenschein, Ich sahnachkeinem Monde, In densilbernen Spiegel hinein. Und schautenso traulich zusammen Die Sternlein hinterdrein, Der Mond war auchgekommen, Hinab indenrieselnden Bach. Wir schautenso traulich zusammen Im kühlenErlendach, Wir saßenso traulich beisammen 10. Tränenregen Die willichaufeuchweinen. Das sollenmeine Tränen sein, Der Tau ineuren Äugelein, Dann schautmitLiebesblickhinauf: Und schließt sie früh dieLadenauf, Das istes,was ichmeine. Ihr zu:Vergiß, vergiß meinnicht! Dann lispeltalsein Traumgesicht Und schläft insüßer, süßer Ruh’, Und wenn sie tät dieÄuglein zu, Ihr wißt ja,was ichmeine. Wenn sichihr Haupt zumSchlummer neigt, Da ruftihr zu,wenn allesschweigt, Da willichpflanzen dieBlumen ein, Dicht unter ihrem Fensterlein Drum sindesmeineBlumen. Und hellblauLiebchensAuge scheint, Der Bach der istdesMüllers Freund, Aus hellenblauenAugen sehn; Am Bach viel kleineBlumen stehn, 9. Des Müllers Blumen Die LiebeLeid undSorgen. Und ausdem tiefen Herzen ruft Die Lerche wirbeltinder Luft, In Gottes hellenMorgen! Und hebt euch frisch und frei empor Nun schütteltabder Träume Flor, Nach ihrer stillenWonne? Daß ihr euchschließt undbücktweint, Hat esdieNacht sogutgemeint, Was scheuetihr dieSonne? IhrBlümelein, taubetrübten Ihr schlummertrunknenÄugelein, Ihr blauenMorgensterne! Hervor auseurem runden Tor, nodded andglanced ather. the littleblue flowers on the bank from the happy brook; I saw them nodandgaze up and her eyes. I gazed only ather reflection, I didnot look at the stars. I didnot look at the moon; into the silvery mirror. They gazed down inharmony stars. and thenthe The moonhadappeared too, into the ripplingbrook. and inharmony gazed down beneath the cool canopy of alders, We sat together insuchharmony 10. Rain of Tears that Iwillweep uponyou. be thetears shall the dewinyour eyes the shutters, then gaze uplovingly; And when,early in the morning,sheopens That iswhatIwish to say. “Forget menot!” then whisper to her asadream: and sleepsinsweet repose, And whensheclosesher eyes for you know whatIwish to say. when shelays down her head to sleep, There you shallcall to her whenallissilent, I willplant the flowers. Right under her window therefore they are my flowers. and my sweetheart’s eyes are bright blue, The brook is the miller’s friend, gazing from bright blueeyes. Many small flowers grow by the brook, 9. The Miller’s Flowers love draws griefandcare. and from the depths of the heart The larkis trilling in the sky, to God’sbright morning! and riseup,refreshed and free, Shake off now the veil of dreams for itssilent bliss? that you closeanddroop, andweep Has night beensogood to you why doyou fear the sun? little flowers, saddenedby the dew, Little eyes, drunkwithslumber, blue morningstars. Come forth from your round gates,

16 DIE SCHÖNE MÜLLERIN DIE SCHÖNE MÜLLERIN

17 e w q

Ich hab’dasGrün sogern!« Daß esverbleicht hier ander Wand, »Schad’ umdasschönegrüneBand, 13. Mit demgrünenLautenbande Soll esdasVorspiel neuer Lieder sein? Ist esder Nachklang meiner Liebespein? Oft fliegt’s umdieSaitenmitseufzendem Klang. Warum ließichdasBand auchhängensolang? Da wird mir [so] bangeundesdurchschauert mich. Und streift eineBiene mitihren Flügeln dich, Und weht einLüftchen über dieSaitendir, Nun, liebeLaute,ruh’andemNagel hier! Daß kein KlangaufErden esinsich faßt? Ei, wiegroß istwohl meinesGlückes Last, mein Leiden wär’ nicht klein: Und wieichklagtesosüßund fein, Durft’ ichaushauchen inLiederscherz, Meiner Sehnsucht allerheißestenSchmerz Weiß nicht, wieich’sinReime zwingensoll. Ich kann nicht mehr singen,meinHerz istzuvoll, Hab’ sieumschlungen miteinemgrünenBand – Meine Lautehab’ichgehängtandieWand, 12. Pause Unverstanden inder weiten Schöpfung sein! Mit demseligenWorte mein, Ach, somußichganzallein, Sonne, hastdukeinen hellernSchein? Frühling, sinddasalledeineBlümelein? Mein! Die geliebte Müllerin istmein! Schalle heut’einReim allein: Aus undein Durch denHain Endet eure Melodein! Groß undklein, All ihr muntern Waldvögelein, Räder, stellteu’r Brausen ein! Bächlein, laßdeinRauschen sein! 11. Mein! Ade, ichgeh’nachHaus. Sie sprach: Eskommt einRegen, Da ward esimSpiegel sokraus: Da gingendieAugen mir über, Geselle, Gesellemir nach! Und riefmitSingen undKlingen: Da rieseltemunter der Bach, Und über denWolken undSternen, In seine Tiefe ziehn. Und wollte michmithinunter Der ganze Himmel schien, Und indenBach versunken Meint’ [glaubt’] ich doch, I amso fond of green!” should fade on the wall here; “What apity that the lovely green ribbon 13. WiththeGreen Lute-ribbon or could itbe the prelude to newsongs? Is this the echoof my love’s sorrow, Often it flutters across the strings Why have Ilet this ribbonhangdown so far? I shall feel afraid, andshudder. or abee touches you withitswings, and ifabreath of air wafts over your strings, Rest now, dear lute,here on this nail, that nosongonearthwillcontain it? Ah, how great canmy burden of joy be I believed my sorrows were not trifling. and asIlamented, sosweetly and tenderly, I could express inplayful song, The mostardent pangsof my longing I donot know how to force itinto rhyme. I cansingnomore, my heartis too full; and tied agreen ribbonaround it. I have hungmy luteon the wall, 12. Pause understood nowhere in the wholeof creation. with that blissfulword of mine, Ah, then Imustremain allalone Sun, doyou have nobrighter light? Spring, are these allof your flowers? Mine! my beloved, the maidof the mill,ismine! let onerhyme aloneringout today: within itandbeyond, Throughoutwood, the end your warbling! great andsmall, All you merry wood-birds Wheels, stopyour roaring! Brook, cease your babbling! 11. Mine! Goodbye. I’mgoinghome.” She said:“It’s about to rain. and the mirror becameblurred. Then my eyes filled with tears “Friend, followme!” and calledmewithitssingingringing: the brook rippledmerrily, Above the cloudsandstars into itsdepths. and sought to drag medown immersed in the brook The wholesky seemed with asighingsound. t r 14.Der Jäger [Sag ihr’s!] Und blästdenKindernschöne Tänz’ undLieder vor. Sag’ ihr:Er schnitzt beimir ausRohr, sicheine Pfeif’ Hörst du,kein Wort, von meinem traurigen Gesicht; Geh’, Bächlein, hinund sag’ihr das,dochsag ihr nicht, Da stecktkein sittsamKinddenKopf Wenn von demFang der Jäger lustigzieht nachHaus, Mit langem Halse nachder großen Straße sehn? Sahst dusiegesternabendnicht am Tore stehn, Für ihren leichten, losen,kleinenFlattersinn. Kehr’ um,kehr’ um,undschilterstdeineMüllerin, Eilst duvoll Zorn dem frechen Bruder Jäger nach? Wohin soschnell,kraus, so[und] wild, 15. Eifersucht undStolz Die Eber, dieschieße,du Jägerheld! Und treten undwühlenherumindemFeld: Und brechen inihren Kohlgarten ein, Die Eber, diekommen zuNacht ausdemHain So wisse,meinFreund, was ihr Herzchen betrübt: Und willstmeinemSchätzchen dichmachenbeliebt, Und laßmichmitmeinendrei Rädern allein; Drum bleibe,du trotziger Jäger, imHain, Was willdenndasEichhornimbläulichen Teich? Was taugen dieFischleinimgrünenGezweig? Und ließestdieMühlen undMüller inRuh’. Doch besser, dubliebestimWalde dazu, Sonst scheutsichimGartendasRehlein, fürwahr. Und schere vom KinnedasstruppigeHaar, Und laßaufdemHorne denSausundBraus, Und laßdeineklaffenden Hunde zuHaus, So laßdeineBüchsen imWalde stehn, Und willstdudaszärtlicheRehlein sehn, Hier wohnt nur einRehlein, einzahmes, für mich. Hier giebt eskein Wildzujagen für dich, Bleib, trotziger Jäger, indeinemRevier! Was sucht dennder Jäger amMühlbach hier? Dann habich’sGrün erstgern. Dann weiß ich,wo dieLiebe thront, Dann weiß ich,wo dieHoffnung wohnt, Du hastja’sGrün sogern. Das grüneBand gefällig ein, Nun schlingeindieLocken dein Drum habenwir esgern. Weil gründer Hoffnung Fernen blühn, Weil unsre Lieb’istimmer grün, Und ichauchhab’esgern. Soll Grün dochhabenseinenPreis, Ist auchdeinganzer Liebster weiß, Nun hab’dasGrüne gern! ich’sabundsend’esdir: Gleich knüpf’ So sprachst du,Liebchen,heutzumir; zum Fenster ’naus. mein lieber Bach?

and ispipingpretty songsanddances for the children. tell her:hehascuthimselfareed pipeonmy banks, – doyou hear? –aboutmy unhappy face; Go, brook, and tell her this; butbreathe not aword a nice girldoes not puther headoutof the window. When the huntsman returns homemerrily after the kill craning her neckasshelooked towards the highroad? Did you not see her standingby the gatelastnight, for her frivolous, wanton inconstancy. Turn back,and first reproach your maid of the mill Do you hurry full of anger after Whither so fast, soruffledand fierce, 15. Jealousy andPride Shoot the wildboars,hunting hero! rooting aboutand trampling over the field. and break into her cabbage patch, her heart:wildboars come outof the wood atnight, then, my friend, you shouldknow whatdistresses and ifyou wish to make yourself popular withmy sweetheart, and leave mealonewithmy three mill-wheels, Stay in the wood, then, defiant hunter, What can the squirrel want in the bluepond? How can fish thrive amonggreen branches? and leftmillsmillersinpeace. But itwould bebetter ifyou stayed in the forest orgarden.will take the fawnin the fright and shave that unkempt beard from your chin, stop that pealingdinonyour horn leave your baying houndsathome, leave your gunsin the forest, And shouldyou wish to see that gentle fawn, here dwells only a tame fawn for me. Here isnogame for you to hunt; Stay inyour own territory, defiant hunter! What does the huntsman seekhere by the millstream? Huntsman 14. The then Ishall truly delight ingreen. then Ishallknow where love reigns, Then Ishallknow where hopedwells, for you are so fond of green. prettily into your hair, Now plait the green ribbon That iswhy we are fond of it. for distant hopeblossomsgreen. For our love isevergreen, and I, too, am fond of it. green shallhave itsreward, Though your sweetheart isallinwhite, now delight ingreen! I untied itatonce andsent it to you: That iswhatyou said to me today, my love. our insolent huntsman friend? my beloved brook?

17 DIE SCHÖNE MÜLLERIN DIE SCHÖNE MÜLLERIN y 18 u

Vergißt dichnimmermehr. Willst dudenMüller wieder? Es kommt dir janicht schwer – Herzliebste, dasVergessen, Wo keine Mädchen sind. Nach einer fernen Insel, In’s Meer, mitgutemWind, Und trag’ ihnaufdemRücken Und nimmdenGrünen mit! Dann stürz’, oSteg, zusammen Ein Blättchen mir zertritt, Und wenn der stolze Jäger Zu dir, Herzliebste mein! Der Steg hatmichgetragen Den Mühlensteg bestreu’n: Ich willmitRosenblättern Damit ichden Jäger nicht seh’. Den sollstdumir stellenan’sFenster, Herzliebste, von buntem Klee, Ich willeinenStrauß dir pflücken, Ei, Sonne,wiescheinstdusowarm! Ei, Bach, wielustigdurauschest, Der liegtinihrem Arm– grünerEin Jäger, Jäger,ein Da sitztdieLiebstemein. Und hinter denFensterscheiben Im klaren Morgenschein, Die Fensterscheiben glänzen Noch wieamersten Tag. Es scheint dieliebeSonne Noch rauscht der alteBach, Noch blühndiealtenBlumen, Von alter Seligkeit. Nun singeneueLieder Das Leid hatimmer Zeit: Die Lust istjaverrauschet, Die schönenLieder vor. Und blas’denliebenKindern Mit deinemhellenRohr, Nun sitz’amBache nieder Erster Schmerz, letzterScherz Das Wild,das ichjage,dasistder Tod, Mein Schatz hat’s Jagen sogern. Wohlauf durch Haid’ undHagen! fröhlichenWohlaufum Jagen! Mein Schatz hat’sGrün sogern. Eine Haide von grünemRosmarein, Will sucheneinenCypressenhain, Mein Schatz hat’sGrün sogern. grüne Tränenweiden,In In Grün willichmichkleiden, 16. Die liebeFarbe The gameIhunt isdeath. My love isso fond of hunting. Away over heathandhedge! Up, away to the merry hunt! my love isso fond of green. a heath full of green rosemary: I shallseekoutacypress grove, my love isso fond of green. in green weeping willows: I shalldress ingreen, 16. The Favourite Colour He willnever forget you. will you take your miller backagain? is not sohard for you – Mylove, forgetfulness where there are nogirls. take him to a far-off island out to sea;andwithastrong wind And carry himonhisback and take the green huntsman withit, I want the bridge to collapse steps ononeof my petals, And if that arrogant huntsman to you, my dear love: for that bridgebrought me mill-bridge, on the I willscatter rose-petals so Icannot see the huntsman. put itinyour window a posy of bright clover: My love, Iwillpickyou ah, sun,how warmly you shine! ah, my stream, how merrily you murmur, lies inher arms– A huntsman, dressed ingreen, sits my sweetheart. and behind the panes in the bright morninglight, The window panessparkle as itdidon that first day. the dear sunshinesnow the samestream rushesby, The same flowers are inbloom, of my oldhappiness. so singnewsongs sorrow always hasits turn; Pleasure has flowed away, for the dear children! and play pretty songs with your cheerfulreed So sitby the stream First Pain, Last Happiness

o i

So schönsieht esnicht aus: ’S istnicht für Mädchenbusen, Wie auchdieStraße geht. Das Blümlein mußichsuchen, Blümlein »Vergiß mein«steht? Weißt du,inwelchem Garten Ein wohlbekannter Blick. Es fleht ausjedemKelche Bebt mir der Fuß zurück, Und sollich’sniedertreten, Herab inblauemLicht. Es schautvom heiternHimmel Blümlein »Vergiß meinnicht«, Es blüht aufallenFluren Im unbelauschten Hain? Was frommt mir, michzubergen So tief in’sHolz hinein? Was treibt michjedenMorgen Blümlein Vergißmein Zum AbschieddeineHand! Ade, Ade! undreiche mir Das grüne,grüneBand, O bindevon der Stirn dir ab Darf ichdochschauenhinein. Und schautsieauchnachmir nicht aus, Da klingtihr Fensterlein, Horch, wenn imWald ein Jagdhorn ruft[schallt], Das eineWörtchen Ade! Und singenganzleisebei Tag undNacht In Sturm undRegen undSchnee, Ich möchte liegenvor ihrer Tür, Mich armenweißen Mann? So stolz,sokeck, soschadenfroh, Was siehstmichimmer an, Ach Grün, duböseFarbe du, Weinenganz totenbleich. Ich möchte diegrünenGräser all’ Pflücken von jedemZweig, Ich möchte diegrünenBlätter all’ Da draußen inWald undFeld! Wenn’s nur sogrün,grünnicht wär’ Hinaus indieweite Welt, Ich möchte ziehnindieWelt hinaus, 17. Die böseFarbe Mein Schatzhat’sGrün sogern. Grün, Allesgrünsoringsundrund! Kein Kreuzlein schwarz, kein Blümlein bunt, Mein Schatzhat’sGrün sogern. Deckt michmitgrünemRasen, Grabt mir einGrab imWasen, Mein Schatzhat’s Jagen sogern. Die Haide, dieheiß’ichLiebesnot, it isnot pretty enough for that – It isnot for a girl’sbreast, wherever itmight be. I must find sucha flower, where a forget-me grows? Do you know agarden a familiarsee face.I for inevery chalice mytrembling hesitates, foot And ifInearly stepon one, their blueradiance glows. from the cloudlesssky forget-me-nots flower; In all the meadows in secludedgroves? What is the useof hidingmyself so deepinto the woods? What drives meevery morning The Forget-me Flower give meyour hand. Farewell! Andinparting from your brow. Oh, untie the green ribbon yet Icanlookin. And though shedoesnot look, I canhear her window. Hark! Whenahunting hornsoundsin the wood, one singleword, “Farewell!” and singsoftly, day andnight, in stormandrain andsnow, I shouldlike to lieather door at me,apoor whitemiller? so proud, soinsolent, sogloating– why doyou lookatme, O green, you loathsomecolour, deathly palewithmy weeping. I shouldlike to make the green grass from every branch; I shouldlike to pluck the green leaves and forest!in field thereout If only itwere not sogreen into the wideworld. I shouldlike to gooutinto the world, 17. The Loathsome Colour My love isso fond of green. green, everything green, allaround. No blackcross, nocolourful flowers, My love isso fond of green. Cover mewithgreen turf. Dig meagrave in the grass. my love isso fond of hunting. The heathIcallLove’s Torment:

18 DIE SCHÖNE MÜLLERIN DIE SCHÖNE MÜLLERIN

19 [ p 18. Trockne Blumen Der Müller 19. Der Müller undder Bach Der Winter istaus. Der Maiistkommen, Heraus, heraus! Dann Blümlein alle, Der meint’ es treu! Und denktimHerzen: Am Hügel vorbei, Und wenn siewandelt Die siemir gab. Die Blümlein alle, In meinemGrab, Und Blümlein liegen Im Grase stehn, Und Blümlein werden Und Winter wird gehen, Und Lenz wird kommen, Nicht wieder blüh’n, Liebe Machen tote Nicht maiengrün, Ach, Tränenmachen Wovon sonaß? Ihr Blümlein alle, Wie welk, wieblaß? Ihr Blümlein alle, Wie mir gescheh’? Als obihr wüßtet, Mich ansoweh, Wie seht ihr alle Mit mir in’sGrab. Euch sollmanlegen Die siemir gab, Ihr Blümlein alle, Schleuß zudasGartentor! Darauf magstdudichbetten– Ein schwarzer, schwarzer Flor: Das istder rechte Garten, Dich zieht der Abgrundnach. Und willstdasBlümlein pflücken, Doch unten fließt kein Bach, Wächst auchaneinemUfer, In nächtig dumpfer Luft. Es windetsichamBoden Hat keinen Blütenduft, Hat keine grüneBlätter, Es paßt inkeinen Strauß. Schwarz, schwarz istseineFarbe, Auf jedemBeet. Da welken die Lilien In Liebevergeht, Wo ein treues Herze in theirbeds. the lilieswilt dies of love, Where a true heart The Miller 19. The Miller andtheBrook winter isover! May ishere, comecome forth, forth! Then, allyou flowers, “His love was true.” and pondersinher heart, mound past that And whenshewalks that shegave me. the flowersall on my grave – And flowers willlie will grow in the grass. and flowers and winter willpass, Spring willcome, bloom anew. nor make deadlove the green of May, Alas, tears willnot create why are you somoist? you flowers,All how faded andpaleyou are! you flowers,All what was happening to me! as though you knew you alllookatme, How sorrowfully with mein the grave. you shallbelaid that shegave to me, you flowersAll 18. Withered Flowers lock the garden gate. you too can lie there – the black,blackearth; That’s the proper place for it, an abyss swallows you up. you tryif pick the flower to without astream – It grows onabank in the musty night air. it windson the ground no scented blossom, It hasnogreen leaves, it wouldn’t beright inaposy. black, blackisitscolour;

]

Der Bach Die SeelezuRuh’. Und schluchzen undsingen Die Augen sichzu, Da haltendieEnglein Die Menschen nicht sehn. seine TränenDamit Der Vollmond gehn, Da mußindieWolken Daß ichdieAugen ihmhaltebedeckt! Dein Tüchleinfein, Böses Mägdlein[Mägdelein], daßihn deinSchatten Von demMühlensteg, Hinweg, hinweg, Ihr macht meinemSchläfer die Träume so schwer. Blaue Blümelein! Blickt nicht herein, Will ichsausenundbrausen wohl umdichher. Aus demgrünenWald, Wenn ein Jagdhorn schallt Woget undwiegetdenKnaben mir ein! Was wiegenkann, Heran, heran, In demblauenkrystallenen Kämmerlein. Auf weichem [weichen] Pfühl, Will bettendichkühl, Bis dasMeer will trinken dieBächlein aus. Sollst liegenbeimir, Die Treu’ isthier, Wandrer, dumüder, dubistzuHaus. Tu dieAugen zu! Gute Ruh’, guteRuh’! 20. Des Baches Wiegenlied So singenur zu. Ach, Bächlein, liebes Bächlein, Die kühleRuh’! Ach, unten, daunten, Liebe tut? Wie Ach, Bächlein, aber weißt du Du meinstessogut: Ach, Bächlein, liebes Bächlein, Der Müller Zur Erde herab. Und gehnalleMorgen Die Flügel sichab, Und dieEngelein schneiden Aus Dornenreis. Die welken nicht wieder, Halb rot, [und] halbweiß, Da springendrei Rosen, Am Himmel erblinkt. Ein Sternlein, einneues, Dem Schmerzentringt, Und wenn sichdieLiebe Wirf mir herein

[nicht weckt! that Imay keep hiseyes covered! yourshawl, fine Throw me wicked girl,lestyour shadow shouldwake him! mill-path, from the Away, away You willgive my slumberer suchbad dreams. blue flowers! little Do not peepin, I shallsurge androar aboutyou. greenfrom forest,the When ahunting-horn echoes rock andlull this boy for me! all you whocanlull, Come, come, in this bluecrystal chamber. on asoft pillow I shallmake you acool bed until the seadrinksupallbrooks. you shallliewithme, Here isconstancy; Weary wanderer, this isyour home. Close your eyes! Rest well, rest well! 20. The Brook’s Lullaby sing on. Brook, beloved brook, is cool rest! Ah, below, down below, what love cando? ah, brook, butdoyou know you meansowell: Ah, brook, beloved brook, The Miller earth. descend to and every morning cut off their wings, angels And the and willnever wither. spring fromthorny stems half-red, half-white, Three roses, shines in the sky. a newstar struggles free of sorrow, And whenlove The Brook the soul to rest. and, sobbing,sing cover theireyes There angels does not seeits tears. mankind so that must disappear behindclouds Theremoon the full

19 DIE SCHÖNE MÜLLERIN DIE SCHÖNE MÜLLERIN

20 \

Text nachInsel-Bücherei Nr. 1141; In eurem Busen langeSeligkeit! Geb’ ihmdieLiebe für seinkurzes Leid Bei jedemheißenHerzensüberfluß: Bei jedemHändedruck, beijedemKuß, So seides treuen Müllers treu gedacht Und giebt sieheute,was sieoft versagt, Der bittescheidendumeinLiebespfand, Und wer einMädchen führt anseiner Hand, Bis esdenKopf zumDrehen euchgebracht. Wenn ihr dieAugen schließt zulanger Nacht, So denktanMühlenrad undWasserschaum, Und wollt ihr träumen einenleichten Traum, Nun findet euchimDunkel gutnachHaus, Wir blasenunsre Sonn’undSternlein aus– Als euchzumSchlußzuwünschen,wohl zuruhn. So hab’ ichdennnichts lieber hier zu tun, Weil Widerspruchnicht meinesAmtes ist. Ich geb’ esauf, undlassediesenZwist, Zieht Jeder selbstsichbesser dieMoral; Aus solchemhohlenWasserorgelschall Mit seiner Leichenred’ imnassen Ton. Doch pfuschte mir der Bach in’sHandwerk schon Als Epilog, der gerndasKlügstespricht. Als letztes, fünf undzwanzigstes Gedicht, Tret’ ichnocheinmalindenvollen Saal, Weil gernmanschließt miteiner rundenZahl, Der Dichter, alsEpilog Und der Himmel daoben,wieister soweit! Der Nebel weicht, Der Vollmond steigt, ausdeineFreude,Schlaf’ ausdeinLeid! schlaf’ Bis Alleswacht, Gute Nacht, guteNacht! Schuberts Zählung Nummerierung der Gedichte gemäß in eckigenKlammern; im Gesangabweichende Wörter

Translation ©2005Richard Wigmore grant himlastingblissinyour hearts. grant himlove for hisbriefsorrow; at every passionatesurge of the heart, At every squeeze of the hand,atevery kiss, think faithfullyofmiller.the faithful she gives you whatshehasoften denied, ask for apledgeof love inparting,andif today And ifyou leadamaidenby the hand, until your headwhirls. think of the mill-wheel and the foaming water when you shutyour eyes for alongnight’s sleep, and ifyou wish to dream alight dream Find your way homesafely in the dark; We blow outour sunandstars. is to endby wishingyou goodnight. So all that remains for me to do for conflict isnot my province. I give in,andbury the hatchet, everyone isbetter able to draw the moral for himself; From the hollow soundsof this watery organ with the sodden tones of its funeral oration. But the brook hasalready queered my pitch as the epilogue,whichlikes to utter the finest words. as thetwenty-fifth,poem, and final, I againenter this full room Since we like to endwitharound number The Poet, by way of Epilogue and the sky above, how vast itis. the mistvanishes, The full moonrises, sleep away your joy, sleepaway your sorrow! until allawaken; Good night, goodnight, DIE SCHÖNE MAGELONE THE ART OF SONG BRAHMS: ROMANTISCHE ARIEN SCHUBERT: LIEDER ORCHESTRAL SONGS MAHLER: LIEDER MAHLER: MAHLER:

20 DIE SCHÖNE MÜLLERIN G010003692420F