Mitteilungen des Naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark Bd. 147 S. 99–134 Graz 2017

Zoologischer Bericht vom Tag der Biodiversität 2017 im Naturpark Südsteiermark

Gabriel Kirchmair1, Thomas Friess2, Johann Brandner3, Johannes Stangl4, Roman Borovsky5, Johanna Gunczy6, Wolfgang Paill7, Lorenz Wido Gunczy8, Matthias Rode4, Leo Kuzmits9, Heidrun Frankl10, Willibald Stani11, David Fröhlich12, Sandra Preiml13, & Gernot Kunz14

Mit 19 Abbildungen und einer Tabelle Angenommen am 23. Oktober 2017

Summary: Zoological report from the day of biodiversity 2017 in the Nature Park Southern Styria. – In the “Nature Park Southern Styria” the first Day of Biodiversity took place on an organic farm in Unterfahrenbach from the 12th to the 13th of May 2017. In the framework of the event, twelve zoologists specialized on different groups, recorded 390 . The Berytinus geniculatus, Hypseloecus visci are recorded for the first time for Styria. The Heteroptera Megalonotus praetextatus is endangered and Brachycoleus pilicornis is critically endangered in Styria. The carabid species, Sinechostictus effluviorum, is critically endangered in Austria. One species, namely Carbus variolosus nodulosus, is listed in the Annex II and IV of the Habitats Directive. Zusammenfassung: Vom 12. bis 13. Mai 2017 fand zum ersten Mal im „Naturpark Südsteier- mark“ ein Tag der Biodiversität statt. Dabei wurden auf einem Grünlandbetrieb mit Vertragsnatur- schutzflächen in Unterfahrenbach von zwölf Zoologinnen und Zoologen 390 Tierarten registriert. Die Stelzenwanze Berytinus geniculatus und die Weichwanze Hypseloecus visci wurden erstmals für die Steiermark nachgewiesen. Als eine in der Steiermark stark gefährdete Art wurde die Bodenwanze Megalonotus praetextatus erhoben. Brachycoleus pilicornis gilt in der Steiermark als vom Aussterben bedroht. Die Laufkäferart Sinechostictus effluviorum ist in Österreich vom Aussterben bedroht. Unter den gefundenen Arten befindet sich auch der in Anhang II und IV der FFH-Richtlinie angeführte Grubenlaufkäfer (Carabus variolosus nodulosus).

1 Gabriel Kirchmair (corr. author), Grabenstraße 21, 8010 Graz, E-Mail: [email protected] 2 Thomas Friess, ÖKOTEAM – Institut für Tierökologie und Naturraumplanung, Bergmanngasse 22, A-8010 Graz, Österreich, E-Mail: [email protected] 3 Johann Brandner, Johann-Puchstraße 9, A-8430 Leibnitz, E-Mail: [email protected] 4 Johannes Stangl, Matthias Rode, Naturpark Südsteiermark, Grottenhof 1, 8430 Leibnitz, E-Mail: [email protected]; [email protected] 5 Roman Borovsky, Krobathgasse 2, 9020 Klagenfurt, E-Mail: [email protected] 6 Johanna Gunczy, 8463 Glanz 74, E-Mail: [email protected] 7 Wolfgang Paill, Universalmuseum Joanneum, Studienzentrum Naturkunde, Weinzöttlstraße 16, 8045 Graz, E-Mail: [email protected] 8 Lorenz Wido Gunczy, Moserhofgasse 50, 8010 Graz, E-Mail: [email protected] 9 Leo Kuzmits, Kohlbachgasse 43, 8047 Graz, E-Mail: [email protected] 10 Heidrun Frankl, Harter Höhe 1, 8101 Gratkorn, E-Mail: [email protected] 11 Willibald Stani, 8435 Wagna, Pelzmannstraße 11, E-Mail: [email protected] 12 David Fröhlich, Schulstraße 36, 8081 Heiligenkreuz am Waasen, E-Mail: [email protected] 13 Sandra Preiml, BSc, Moserhofgasse 25, 8010 Graz, E-Mail: [email protected] 14 Gernot Kunz, Karl-Franzens-Universität Graz, Universitätsplatz 2, Abt. Zoologie, 8010 Graz; E-Mail: [email protected]

99 1. Der Tag der Biodiversität im Naturpark Südsteiermark 2017

Am „Tag der Biodiversität im Naturpark Südsteiermark 2017“ (TdB17) versuchten BiologInnen verschiedener Fachrichtungen (Vögel, Insekten, Pflanzen etc.) innerhalb von 24 Stunden möglichst viele Arten zu finden und zu dokumentieren. Der Sinn der Veranstaltung lag einerseits darin, die Artenvielfalt „vor der Haustüre“ zu erheben und anderseits darin das Naturbewusstsein im Naturpark zu fördern. Das Konzept stammt vom GEO-Magazin, das seit 1999 den „GEO-Tag der Artenvielfalt“ Jahr für Jahr durch- führt. Unter diesem Schirmveranstalter, hat sich dieses Ereignis zur größten Feldfor- schungsaktion in Mitteleuropa entwickelt. Seit dem Jahr 2017 läuft der Forschungstag unter dem neuen Namen „GEO-Tag der Natur“ (www.geo-tagdernatur.de, 21.10.2017). Auch der TdB17 wurde in Kooperation mit dem GEO-Tag der Natur vom 12.05.2017 bis zum 13.05.2017 am Hof von Naturvermittlerin Ursula Lechenauer durchgeführt. Über 20 Spezialistinnen und Spezialisten nahmen an den Erhebungen von verschiede- nen Tier- und Pflanzenarten teil. Die Ergebnisse der zoologischen Kartierungen werden hier vorgestellt, die Ergebnisse der botanischen Erhebungen werden im Beitrag Zim- mermann et al. 2017 in diesem Heft vorgestellt.

2. Der Naturpark Südsteiermark

Der Naturpark Südsteiermark erstreckt sich über 15 Gemeinden (392 km²) des Bezirks Leibnitz und zählt rund 47.000 Einwohner. Vor nunmehr über 15 Jahren (Sep- tember 2002) wurde der Region, die Anteil am Landschaftsschutzgebiet Südweststei­ risches Weinland (Nr. 35) hat, von der Steiermärkischen Landesregierung mit dem Prä- dikat „Naturpark“ ausgezeichnet. Bis 2013 nannte sich der Naturpark in Anlehnung an das Landschaftsschutzgebiet: Naturpark Südsteirisches Weinland. Um die Region Südsteiermark aber optimal weiter stärken zu können wurde der Name an die Regions­ bezeichnung angepasst. Das Landschaftsschutzgebiet grenzt im Süden direkt an Slowe- nien und ist geprägt durch sanfte Hügel und eine kleinstrukturierte Kulturlandschaft. Die Durchmischung von steilen Weingärten, Streuobstbeständen, Kastanien- und Buchenmischwäldern, Hopfenfeldern, Blumenwiesen, Hecken und Äckern sowie Fluss-, Au- und Moorlandschaften verleiht dem Naturpark einen anmutigen, reizvollen Cha- rakter und wird illyrische Mischkultur genannt. Der Naturpark hat Anteil an den Land- schaftsteilen des Weststeirischen Riedellands, des Sausals, den Windischen Büheln und dem Poßruck sowie dem Leibnitzer Feld und den Talräumen des Sulm- und Laßnitzta- les. Die Seehöhen erstrecken sich von rund 250 m an der Mur bei Spielfeld bis etwa 850 m am Poßruck bei Heiligengeist. Das Sausal besteht überwiegend aus schwach meta- morphen Schiefern des Grazer Paläozoikums, die Windischen Bühel und das Riedelland aus tertiärem Lockermaterial. Der Poßruck zeigt große geologische Vielfalt (Phyllite, Schiefer, Gneise u.a.m.), die Talböden sind von alluvialen Sedimenten erfüllt. Im Gebiet herrscht eine starke geländeklimatische Differenzierung mit Ungunstlagen in den Tal- böden (bis zu 145 Frosttage pro Jahr) und Gunstlagen mit Eignung für Weinbau auf den Riedeln. Kennzeichnend sind das häufige Auftreten von Südföhn und die große Bedeutung von Niederschlagslagen aus dem Süden (Mittelmeertief). Die höheren Lagen erfahren eine Begünstigung bei der relativen Sonnenscheindauer im Winterhalbjahr und verzeichnen eine starke Durchlüftung. Die Kulturlandschaft im Naturpark Südsteier- mark ist von zwei Elementen bestimmt: wärmegeprägte Laubmischwälder mit Eiche und Edelkastanie und steile, intensiv genutzte Weingärten. Dazwischen finden sich Reste der ehemals deutlich vielfältigeren Nutzung mit Steinmauern, Streuobstbeständen,

100 Magerwiesen, Hecken u.a.m. Der Ackerbau ist v.a. auf die Tallagen und das Leibnitzer Feld beschränkt, kleinflächig findet sich um Leutschach noch der ehemals verbreitete Hopfenanbau. Der Naturpark ist gleichzeitig Landschaftsschutzgebiet. Im Gebiet liegen außerdem mehrere Naturschutzgebiete, wie etwa das Attemsmoor, die Demmerkogel- wiesen, die Sulmalt­arme oder die Aulandschaft entlang der Laßnitz und Sulm. Von besonderer Bedeutung ist das Natura 2000-Gebiet Demmerkogel-Südhänge, Welling- graben mit Sulm-, Saggau- und Laßnitzabschnitten und Pößnitzbach (Lieb 1991, Verein Naturpark Südsteirisches Weinland 2007, www.naturpark-suedsteiermark.at).

3. Das Untersuchungsgebiet

Das Untersuchungsgebiet des TdB17 liegt im Naturpark Südsteiermark in Ober- fahrenbach (Bezirk Leibnitz, E Großklein, Sauberg, S Rack, 46°43’40’’ N bis 46°43’29’’ N und 15°29’07’’ E bis 15°29’19’’ E, 393433 m), in der Gemeinde Heimschuh. Der untersuchte Bauernhof (Vulgoname „Leitendecker“) bewirtschaftet von Drago Slebin- ger und Ursula Lechenauer nimmt seit dem Jahr 2015 am zehnjährigen Vertragsna- turschutzprogramm des Landes Steiermark teil. Dieses war ursprünglich auf das ESG Nr. 16 „Demmerkogel-Südhänge“ beschränkt. In Ausnahmefällen und für besonders wertvolle Flächen (wie im vorliegenden Fall) besteht die Möglichkeit, auch außerhalb des ESG Nr. 16 an diesem Förderprogramm teilzunehmen. Insgesamt stehen rund 3 ha Grünland unter Vertragsnaturschutz. Die Pflegemaßnahmen sind im Wesentlichen fol- gende: a) Verzicht auf Pestizideinsatz b) Verzicht auf Düngung (Ausnahme: organische Düngung durch Weidetiere) c) Zweimalige Mahd und Entfernung des Mähgutes von den Mähwiesen zwecks Aushagerung (1. Mahd: zur Vollblüte des Schwarzen Holunders, 2. Mahd: frühstens am 20. August) d) Extensive Beweidung mit Schafen und Eseln auf den Mähweiden e) Ein Säuberungsschnitt inkl. Entfernung des Mähgutes von den Mähweiden f) Erhalt und Pflege der Landschaftselemente (Einzelbäume etc.). Aufgrund der Pflegemaßnahmen besteht das untersuchte Gebiet (Abb. 1) zum überwiegenden Teil aus extensiv beweideten oder gemähten Offenlandflächen (PF 1, 4, 5, 8, 9, 15, 16, 17). Das Gelände ist südexponiert (SE bis ESE) wodurch es vor allem für wärmeliebende Arten von Bedeutung ist. Im Gebiet finden sich einige Gehölzinseln (PF 6, 10, 11, 12, 14), eine Streuobstwiese (PF 7) und Einzelbäume. In der Umgebung des Untersuchungsgebietes finden sich Mischwaldbestände (im Gebiet PF 2). Gebäude wie Scheunen und Ställe wurden teilweise mit untersucht (PF 3, 13).

4. Methodik der zoologischen Erhebungen

Der Großteil der Erhebungen wurde im Rahmen der Veranstaltung am 12. und 13.05.2017 durchgeführt. In einzelnen Fällen, wie bei den Heuschrecken, Wanzen und Ameisen erfolgten eintägige Nachkartierungen. Im Untersuchungsgebiet wurden vor allem gezielt Vögel, Schmetterlinge, Wanzen, Zikaden, Laufkäfer, diverse Hautflügler, Heuschrecken und Pseudoskorpione erhoben. Am TdB17 nahmen folgende Tiergrup- pen-ExpertInnen teil: Roman Borovsky (Ameisen), Johann Brandner (Vögel und Wan- zen), Heidrun Frankl (Heuschrecken), Thomas Frieß (Wanzen), David Fröhlich (Haut- flügler), Johanna Gunczy (Laufkäfer), Lorenz Wido Gunczy (Hymenopteren), Gabriel Kirchmair (Pseudoskorpione), Gernot Kunz (Zikaden), Leo Kuzmits (Schmetterlinge), Sandra Preiml (Hautflügler) und Willibald Stani (Heuschrecken). Andere Tiergruppen wurden zum Teil miterhoben und folgenden Spezialisten zur Bestimmung vorgelegt:

101 Abb. 1: Luftbild des Untersuchungsgebietes mit Abgrenzung der einzelnen Probeflächen (PF 117) (Bearbeitung: Naturpark Südsteiermark, © GIS-Steiermark, 2017). Fig. 1: Aerial view of the studied site with the different sampling plots (PF 117). (Edited by Natur- park Südsteiermark, © GIS-Steiermark, 2017)

Christian Komposch (Weberknechte), Wolfgang Paill (Laufkäfer), Johannes Volkmer (Schnecken) und Oliver Zweidick (Köcherfliegen). Unverwechselbare Arten wurden direkt im Feld bestimmt beziehungsweise nur fotografisch dokumentiert (Säugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien und einige wenige Wirbellose). Für alle anderen wurden folgende Sammelmethoden angewendet: Hand- fang, Insekten- bzw. Schmetterlingskescher, Baumkescher, Klopfschirm, Bodensieb, Laubsauger (G-Vac), und Leuchtgeräte (UV-Türme und Leuchtfalle). Sofern erforderlich, wurde folgende Literatur zur Bestimmung der Arten heran- gezogen: Pseudoskorpione: Beier (1963) und Mahnert (2004); Wanzen: Péricart

102 (1983, 1984, 1998a-c), Wagner (1952, 1966, 1967,) und digitalen Wanzenabbildungen von Strauß G. (www.corisa.de, 21.10.2017); Zikaden: Holzinger W. et. al. (2003), BiedermannHautflügler, Heuschrecken & Niedrin undgh Pseudoskorpioneaus (2004) underhoben. Kunz Am et.TdB17 al. (2011);nahmen Heuschrecken:folgende Tiergruppen- Bell- mannExpertInnen (2006) teil: undRoman akustische BOROVSKY (Ameisen),Nachweise Johann nach BRANDNER mobiler (Vögel Applikation und Wanzen), (App) Heidrun von FRANKL R­ oesti (Heuschrecken), Thomas FRIEß (Wanzen), David FRÖHLICH (Hautflügler), Johanna GUNCZY (Laufkäfer), Lorenz C.Wido & GRUNCZYutsc (Hymenopteren),hmann F. Gabriel(2015); KIRCHMAIR Schnabelfliegen: (Pseudoskorpione), T illierGernot K UNZ(2008); (Zikaden), Schmetterlinge: Leo KUZMITS Fajcik(Schmetterlinge), & Slamka Sandra (1996), PREIML N(Hautflügler)owacki (1998)und Willibald und S TANIParenti (Heuschrecken). (2000); Andere Ameisen: Tiergruppen Seif ert wurden zum Teil miterhoben und folgenden Spezialisten zur Bestimmung vorgelegt: Christian KOMPOSCH agner athe bmer (2007)(Weberknechte), und W Wolfgang (2014);PAILL (Laufkäfer), Übrige Hautflügler:Johannes VOLKMERD (Schnecken) et. al (2016),und Oliver E ZWEIDICK (1970), Jacobs(Köcherfliegen). (2007), Scheuchl (1997) und Scheuchl (2000); Laufkäfer: Müller-Motz- feld Unverwechselbare(2006). Das Artendeterminierte wurden direkt Tiermaterialim Feld bestimmt befindetbeziehungsweise sich nur in fotografisch den Sammlungen dokumentiert der (Säugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien und einige wenige Wirbellose). Für alle anderen wurden folgende jeweiligenSammelmethoden SpezialistInnen. angewendet: Handfang, Insekten- bzw. Schmetterlingskescher, Baumkescher, Klopfschirm, Bodensieb, Laubsauger (G-Vac), und Leuchtgeräte (UV-Türme und Leuchtfalle). Sofern erforderlich, wurde folgende Literatur zur Bestimmung der Arten herangezogen: Pseudoskorpione: BEIERDie (1963) Rote und MListeAHNERT Angaben (2004); Wanzen: richten PÉRICART sich (1983, nach 1984, folgenden1998a-c), WAGNER Werken: (1952, 1966, Schnecken: 1967,) Österreich:und digitalen WanzenabbildungenReischütz & von R eiscStraußh G.ütz (www.corisa.de, (2007), Steiermark:21.10.2017); Zikaden: Kreissl HOLZINGER (1981); W. et.Weber al. - (2003), BIEDERMANN & NIEDRINGHAUS (2004) und KUNZ et. al. (2011); Heuschrecken: BELLMANN (2006) und knechte:akustische Österreich:Nachweise nach K omposcmobiler Applikationh (2009); (App)Libellen: von R Österreich:OESTI C. & RRUTSCHMANNaab (2006); F. (2015); Schaben undSchnabelfliegen: Fangschrecken: TILLIER (2008); Österreich: Schmetterlinge: Adlbauer FAJCIK && S LAMKAKaltenbac (1996), NhOWACKI (1994); (1998) Heuschrecken: UND PARENTI Österreich:(2000); Ameisen: Ber SgEIFERT et al.(2007) (2005); und W AGNERWanzen: (2014); ÜbrigeSteiermark: Hautflügler: Friess DATHE & et. Ral abitsc(2016), hEBMER (2015); (1970), JACOBS (2007), SCHEUCHL (1997) und SCHEUCHL (2000); Laufkäfer: MÜLLER-MOTZFELD (2006). Das Zikaden:determinierte Österreich: Tiermaterial befindet Holzin sich giner den (2009);Sammlungen Schnabelfliegen: der jeweiligen SpezialistInnen. Österreich: Gepp (2005); Köcherfliegen: Österreich: Malicky (2009); Tagfalter: Österreich: Höttinger & Die Rote Liste Angaben richten sich nach folgenden Werken: Schnecken: Österreich: REISCHÜTZ & PennerstorREISCHÜTZ (2007),fer Steiermark:(2005); Nachtfalter: KREISSL (1981); Österreich:Weberknechte: H Österreich:uemer (2007);KOMPOSCH Großschmetterlin (2009); Libellen: - ge:Österreich: Steiermark: RAAB H(2006);abeler Schaben (1981); und Laufkäfer:Fangschrecken: Österreich:Österreich: ADLBAUER Zulka &et Kal.ALTENBACH (in prep.); (1994); Bock - Heuschrecken: Österreich: BERG et al. (2005); Wanzen: Steiermark: FRIEß & RABITSCH (2015); Zikaden: käfer:Österreich: Steiermark: HOLZINGER A (2009);dlbauer Schnabelfliegen: (1981); Vögel: Österreich: Österreich: GEPP (2005); Frü hKöcherfliegen:auf (2005), Österreich: Steiermark: AnscMALICKYhau (2009);& H abeleTagfalter: (1981) Österreich: ergänzt HÖTTINGER durch & APENNERSTORFERlbegger et (2005);al. (2015); Nachtfalter: Amphibien Österreich: und HUEMER (2007); Großschmetterlinge: Steiermark: HABELER (1981); Laufkäfer: Österreich: Zulka et al. (in ollmann achbach Reptilien:prep.); Bockkäfer: Österreich: Steiermark: G ADLBAUER (1981); (2007), Vögel: Steiermark: Österreich: FRÜHAUF F (2005), (1981a,Steiermark: b); A NSCHAUSäugetie - re:& Österreich:HABELE (1981) S ergänztpitzenber durch AgLBEGGERer (2005), et al. (2015);Steiermark: Amphibien Kepka und Reptilien: (1981). Österreich: GOLLMANN (2007), Steiermark: FACHBACH (1981a, b); Säugetiere: Österreich: SPITZENBERGER (2005), Steiermark: KEPKA (1981). 5. 5.Liste Liste derder Tierarten Tierarten

Schmetterlinge Hautflügler Wanzen Zikaden Käfer Vögel Heuschrecken Pseudoskorpione Amphibien Köcherfliegen Reptilien Schaben Webspinnen Schnecken Säugetiere Schnabelfliegen Fangschrecken Libellen Weberknechte 0 23 45 68 90 ! Artenzahl

Abb. 2: Anzahl der Arten aus den verschiedenen Tiergruppen die am Tag der Biodiversität registriert wurden. Abb.Fig. 2: Number Anzahl of species der from Arten the different aus den taxa verschiedenen registered during the Tiergruppen day of biodiversity. die am Tag der Biodiversität registriert wurden. Fig. 2:Auf denNumber beprobten of Flächenspecies konnten from the im Rahmendifferent des taxa TdB17 registered 390 Tierarten during gefunden the day und of identifiziert biodiversity. werden. Dabei handelte es sich bei 40 Arten um Wirbeltiere, exklusive der Nutz- und Haustiere am Hof; den weitaus größeren Anteil machten erwartungsgemäß die Wirbellosen aus (Abb. 2). Auf den beprobten Flächen konnten im Rahmen des TdB17 390 Tierarten gefunden und identifiziert werden. Dabei handelte es sich bei 40 Arten um Wirbeltiere, exklusive der Nutz- und Haustiere am Hof; den weitaus größeren Anteil machten erwartungsge- mäß die Wirbellosen aus (Abb. 2).

103 Tabelle 1: Liste der gefundenen Arten aus den diversen Tiergruppen. Unter „Det.“ angegeben sind die Kürzel der BestimmerInnen: Roman Borovsky (RB), Johann Brandner (JB), Heidrun Frankl (HF), Thomas Frieß (TF), David Fröhlich (DF), Johanna Gunczy (JG), Lorenz Wido Gunczy (WG), Gabriel Kirchmair (KI), Christian Komposch (CK), Gernot Kunz (KU), Leo Kuzmits (LK), Wolfgang Paill (WP), Sandra Preiml (SP), Willibald Stani (WS), Johannes Volkmer (JV) und Oliver Zweidick (OZ). In der Spalte PF werden die Probe­ flächen 1–17 aus Abb. 1 angeführt. Mit einem Stern (*) versehen sind Tiergruppen mit hoher Mobilität, bei denen eine Zuordnung zu einer Probefläche nicht von Bedeutung ist bzw. gut flugfähige Arten, die mit Hilfe von künstlichen Lichtquellen angelockt wurden. Von diversen Roten Listen für Österreich (RLÖ) und der Steiermark (RLSt) wurden die jeweiligen Gefährdungskategorien angegeben: CR = vom Aussterben bedroht, EN = stark gefährdet, VU = gefährdet, NT = Vorwarnliste, LC = nicht gefährdet, DD = Datenlage ungenügend und NE = nicht eingestuft. In älteren Listen wird die Gefährdung von Arten in einer anderen Form angegeben: A.2 = stark gefährdet, A.3 = gefährdet und A.4 = potentiell gefährdet. Erstnachweise für die Steiermark sind „Fett“ hinterlegt. Table 1: List of the recorded species from the different taxa. The column „Det.” refers to the identifier(s): Roman Borovsky (RB), Johann Brandner (JB), Heidrun Frankl (HF), Thomas Frieß (TF), David Fröhlich (DF), Johanna Gunczy (JG), Lorenz Wido Gunczy (WG), Ga- briel Kirchmair (KI), Christian Komposch (CK), Gernot Kunz (KU), Leo Kuzmits (LK), Wolfgang Paill (WP), Sandra Preiml (SP), Willibald Stani (WS), Johannes Volkmer (JV) und Oliver Zweidick (OZ). The column “PF” refers to the collecting site shown in Fig. 1. Species that are not assigned to a specific collecting site are marked with an asterisk (*). The columns “RLÖ” and “RLSt” represent Red Lists from Austria (Ö) and Styria (St). The cate- gories assigned to the species listed are: CR = Critically Endangered, EN = Endangered, VU = Vulnerable, NT = Near Threatened, LC = Least Concern, DD =Data Deficient and NE = Not Evaluated. In older red lists species are assigned to other categories: A.2 = Endangered, A.3 = Vulnerable and A.4 = Potentially Endangered. First records for Styria are marked “bold”.

Systematik Det. PF RLÖ RLSt GASTROPODA (Schnecken) Limacidae (Schnegel) Limax cinereoniger Wolf, 1803 KU 4 LC - Schwarzer Schnegel Helicidae (Schnirkelschnecken) Helix pomatia Linnaeus, 1758 KU 4 LC A.3 Weinbergschnecke Zonitidae (Riesenglanzschnecken) Aegopis verticillus (Lamarck, 1822) JV 4 LC - Wirtelschnecke ARANEAE (Webspinnen) Araneidae (Radnetzspinnen) Nuctenea umbratica (Clerck, 1757) KU 13 - - Spaltenkreuzspinne Pisauridae (Raubspinnen) Pisaura mirabilis (Clerck, 1757) KU 1, 8 - - Listspinne Sparassidae (Riesenkrabbenspinnen) Micrommata virescens (Clerck, 1757) KU 1 - - Grüne Huschspinne OPILIONES (Weberknechte) Phalangiidae (Schneider)

104 Systematik Det. PF RLÖ RLSt

Rilaena triangularis (Herbst, 1799) CK 1 LC - Schwarzauge PSEUDOSCORPIONES (Pseudoskorpione) Cheiridiidae

Cheiridium museorum (Leach, 1817) KI 13 - - Cheliferidae Chelifer cancroides (Linnaeus, 1758) KI 13 - - Bücherskorpion Mesochelifer ressli Mahnert, 1981 KI 1 - - Chernetidae Chernes sp. KI 8 Chthoniidae

Chthonius tetrachelatus (Preyssler, 1790) KI 13 - - (Moosskorpione)

Neobisium carcinoides (Hermann, 1804) KI 2 - -

Neobisium fuscimanum (C.L. Koch, 1843) KI 2 - - ODONATA (Libellen) Libellulidae (Segellibellen) Libellula depressa Linnaeus, 1758 HF 4 LC - Plattbauch BLATTIA (Schaben) Ectobiidae (Waldschaben) Ectobius lucidus (Hagenbach, 1822) KU 1 - - Glänzende Schabe Ectobius sylvestris (Poda, 1761) KU, WG 1, 9 - - Dunkle Waldschabe Phyllodromica megerlei Fieber, 1853 KU 9 A.3 - Westliche Kleinschabe HETEROPTERA (Wanzen) Alydidae (Krummfühlerwanzen) Camptopus lateralis (Germar, 1817) TF, JB 1 - EN Sichelbein (Blumenwanzen) nemoralis (Fabricius, 1794) TF, JB 17 - LC Gemeiner Lausjäger Temnostethus gracilis (Horváth, 1907) TF, JB 1 - LC Berytidae (Stelzenwanzen) Berytinus clavipes (Fabricius, 1775) TF, JB 1 - LC Keulenfüßige Stelzenwanze Berytinus geniculatus (Horváth, 1885) TF, JB 1 - CR Schneckenklee-Stelzenwanze Berytinus minor (Herrich-Schaeffer, 1835) JB 1 - LC Kleine Stelzenwanze Coreidae (Randwanzen)

105 Systematik Det. PF RLÖ RLSt

Leptoglossus occidentalis (Heidemann, 1910) TF, JB 1 - NE Amerikanische Kiefern-Randwanze Cydnidae (Erdwanzen) Tritomegas bicolor (Linnaeus, 1758) TF, JB 1 - LC Zweifärbige Erdwanze Lygaeidae (Bodenwanzen)

Cymus aurescens (Distant, 1883) TF, JB 1 - LC Dimorphopterus spinolae (Signoret, 1857) TF, JB 1 - NT Spinola´s Schmalwanze Drymus ryeii (Douglas & Scott, 1865) TF, JB 1 - LC Schwarzbraune Waldwanze Ischnocoris hemipterus (Schilling, 1829) TF, JB 1 - NT Kleidocerys resedae (Panzer, 1797) TF, JB 1 - LC Birkenwanze Megalonotus chiragra (Fabricius, 1794) TF, JB 1 - LC

Megalonotus hirsutus (Fieber, 1861) TF, JB 1 - NT Megalonotus praetextatus (Herrich-Schaeffer, 1835) JB 1 - EN Bunter Puckler Peritrechus gracilicornis (Puton, 1877) TF, JB 1 - LC Platyplax salviae (Schilling, 1829) TF, JB 1 - LC Salbei-Bodenwanze Plinthisus brevipennis (Latreille, 1807) TF, JB 1 - NT Rhyparochromus vulgaris (Schilling, 1829) TF, JB 1 - LC Gewöhnliche Laufwanze Tropistethus holosericeus (Scholtz, 1846) TF, JB 1 - NT (Weichwanzen)

Bothynotus pilosus (Boheman, 1852) TF, JB 1 - EN Brachycoleus pilicornis (Panzer, 1805) TF, JB 1 - CR Behaarte Schmuckwanze (Linnaeus, 1758) TF, JB 1 - LC

Capsus ater (Linnaeus, 1758) TF, JB 1 - LC

Chlamydatus pulicarius (Fallen, 1807) TF, JB 1 - LC

Chlamydatus pullus (Reuter, 1870) TF, JB 1 - LC

Dicyphus constrictus (Boheman, 1852) TF, JB 2 - LC Halticus luteicollis (Panzer, 1804) TF, JB 1 - LC Gelbkopf-Springweichwanze Heterocordylus genistae (Scopoli, 1763) TF, JB 1 - LC Hypseloecus visci (Puton, 1888) TF, JB 17 - DD Dunkle Mistel-Weichwanze tripustulatus (Fabricius, 1781) TF, JB 1 - LC Brennnessel-Weichwanze Lopus decolor (Fallen, 1807) TF, JB 1 - LC Macrolophus pygmaeus (Rambur, 1839) TF, JB 1 - LC Klebsalbei-Weichwanze Orthops kalmii (Linnaeus, 1758) TF, JB 2 - LC

106 Systematik Det. PF RLÖ RLSt

Pilophorus cinnamopterus (Kirschbaum, 1856) TF, JB 1 - LC

Plagiognathus arbustorum (Fabricius, 1794) TF, JB 1 - LC

Polymerus microphthalmus (Wagner, 1951) TF, JB 1 - LC Stenodema laevigata (Linnaeus, 1758) TF, JB 1 - LC Glatte Grasweichwanze Nabidae (Sichelwanzen)

Nabis brevis (Scholtz, 1847) TF, JB 1 - LC

Nabis rugosus (Linnaeus, 1758) TF, JB 1 - LC Himacerus mirmicoides (O. Costa, 1834) TF, JB 1 - LC Ameisenähnliche Sichelwanze (Baumwanzen) Aelia acuminata (Linnaeus, 1758) KU 1 - LC Getreidewanze Dolycoris baccarum (Linnaeus, 1758) KU 1 - LC Beerenwanze Graphosoma lineatum (Linnaeus, 1758) TF, JB 1 - LC Pyjamawanze, Sträflingswanze, Streifenwanze Palomena prasina (Linnaeus, 1761) TF, JB 1 - LC Grüne Stinkwanze, Faule Grete Pentatoma rufipes (Linnaeus, 1758) TF, JB 1 - LC Rotbeinige Baumwanze lituratus (Fabricius, 1794) TF, JB 1 - LC Ginster-Baumwanze Piesmidae (Meldenwanzen) Piesma maculatum (Laporte de Castelnau, 1833) TF, JB 1 - LC Gefleckte Meldenwanze Reduviidae (Raubwanzen) Rhynocoris annulatus (Linnaeus, 1758) TF, JB 1 - LC Geringelte Raubwanze Rhynocoris iracundus (Poda, 1761) TF, JB 9 - LC Zornige Raubwanze, Rote Mordwanze Rhopalidae (Glasflügelwanzen)

Rhopalus subrufus (Gmelin, 1790) TF, JB 1 - LC Stictopleurus abutilon (Rossi, 1790) TF, JB 1 - LC Helle Porenwanze Stictopleurus crassicornis (Linnaeus, 1758) TF, JB 1 - LC Helle Porenwanze Scutelleridae (Schildwanzen) Eurygaster testudinaria (Geoffroy, 1758) TF, JB 1 - LC Schildkrötenwanze Stenocephalidae (Wolfsmilchwanzen) Dicranocephalus agilis (Scopoli, 1763) TF, JB 9 - LC Große Wolfsmilchwanze Tingidae (Netzwanzen) Acalypta carinata (Panzer, 1806) TF, JB 1 - LC Gekielte Moos-Netzwanze Acalypta marginata (Wolff, 1804) TF, JB 1 - LC Gerandete Moos-Netzwanze

107 Systematik Det. PF RLÖ RLSt

Dictyla humuli (Fabricius, 1794) TF, JB 1 - LC Beinwurz-Netzwanze Dictyonota strichnocera (Fieber, 1794) TF, JB 1 - LC Oncochila scapularis (Fieber, 1844) TF, JB 1 - LC Gekielte Wolfsmilch-Netzwanze Tingis reticulata (Herrich-Schaeffer, 1835) TF, JB 1 - LC Schwarzadrige Netzwanze Veliidae (Bachläufer) Velia caprai Tamanini,1947 TF, JB 4 - LC Großer Bachläufer AUCHENORRHYNCHA (Zikaden) Aphrophoridae (Schaumzikaden) Neophilaenus campestris (Fallén, 1805) KU 1 LC - Feldschaumzikade Cercopidae (Blutzikaden) Cercopis sanguinolenta (Scopoli, 1763) KU 1, 8, 15 LC - Bindenblutzikade Cicadellidae (Zwergzikaden) Adarrus multinotatus (Boheman, 1847) KU 1, 15 LC - Gemeine Zwenkenzirpe Allygidius sp. KU 1 LC Anaceraragallia sp. KU 1, 9 Dickkopfzikade Aphrodes sp. KU 1, 9 Arocephalus languidus (Flor, 1861) 1, 8, 9, KU LC - Zwerggraszirpe 15 Arocephalus longiceps (Kirschbaum, 1868) KU 1, 15 LC - Kandelabergraszirpe Chlorita paolii (Ossiannilsson, 1939) KU 1, 9 LC - Beifußblattzikade Cicadella viridis (Linnaeus, 1758) 4, 8, KU LC - Binsenschmuckzikade 15 Cicadula placida (Horváth, 1897) KU 8 VU - Sichelzirpe Doratura sp. KU 1 Dolchzirpe Doratura stylata (Boheman, 1847) KU 1, 16 LC - Wiesendolchzirpe Emelyanoviana mollicula (Boheman, 1845) 1, 9, KU LC - Schwefelblattzikade 15, 16 Empoasca vitis (Göthe, 1875) KU 1 LC - Rebenblattzikade Eupelix cuspidata (Fabricius, 1775) KU 1 NT - Löffelzikade Eupteryx atropunctata (Goeze, 1778) KU 8 LC - Bunte Kartoffelblattzikade Eupteryx aurata (Linnaeus, 1758) KU 1, 15 LC - Goldblattzikade Eupteryx notata Curtis, 1937 1, 15, KU LC - Triftenblattzikade 16 Eupteryx tenella (Fallén, 1806) KU 1 VU - Schafgarben-Blattzikade

108 Systematik Det. PF RLÖ RLSt

Euscelis incisus (Kirschbaum, 1858) KU 8 LC - Wiesenkleezirpe Evacanthus interruptus (Linnaeus, 1758) KU 8 LC - Wiesenschmuckzikade Graphocraerus ventralis (Fallén, 1806) KU 1 LC - Punktierte Graszirpe Grypotes puncticollis (Herrich-Schäffer, 1834) KU 1 LC - Gemeine Kiefernzirpe Hesium domino (Reuter, 1880) 1, 9, KU LC - Karminzirpe 15, 16 Jassargus obtusivalvis (Kirschbaum, 1868) 1, 9, KU LC - Mainzer Spitzkopfzirpe 15, 16 Macrosteles sp. Wanderzirpe KU 16 LC Megophthalmus scanicus (Fallén, 1806) 1, 8, KU LC - Gemeine Kappenzikade 16 Mocydia crocea (Herrich-Schäffer, 1837) KU 9 LC - Safrangraszirpe Mocydiopsis sp. Märzzirpe KU 1, 9 LC Oncopsis carpini (Sahlberg, 1871) KU 12 LC - Hainbuchen-Maskenzikade Oncopsis subangulata (Sahlberg, 1871) KU 12 LC - Herzmaskenzikade Platymetopius sp. KU 15 Schönzirpe Psammotettix sp. KU 9 LC Speudotettix subfusculus (Fallén, 1806) KU 1 LC - Braune Waldzirpe Streptanus sp. KU 1 LC Thamnotettix confinis Zetterstedt, 1840 KU 16 LC - Grüne Waldzirpe Thamnotettix exemtus Melichar, 1896 KU 15 LC - Große Eichenzirpe Turrutus socialis (Flor, 1861) 1, 9, KU LC - Triftengraszirpe 15, 16 Zyginidia pullula (Boheman, 1845) 1, 8, 9, KU LC - Östliche Blattzikade 15, 16 Delphacidae (Spornzikaden) Acanthodelphax spinosa (Fieber, 1866) KU 1, 16 LC - Stachelspornzikade Dicranotropis hamata (Boheman, 1847) KU 8 LC - Queckenspornzikade Ditropsis flavipes (Signoret, 1865) KU 1, 9, 16 EN - Trespenspornzikade Hyledelphax elegantula (Boheman, 1847) KU 8 LC - Scheckenspornzikade Kelisia sp. KU 9 Megadelphax sordidula (Stål, 1853) KU 1, 8 LC - Haferspornzikade Ribautodelphax albostriata (Fieber, 1866) KU 8 LC - Rispenspornzikade Ribautodelphax imitans (Ribaut, 1953) KU 8 VU - Rohrschwingel-Spornzikade

109 Systematik Det. PF RLÖ RLSt Issidae (Käferzikaden) Issus sp. KU 1 LC Membracidae (Buckelzikaden) Centrotus cornutus (Linnaeus, 1758) KU 1 LC - Dornzikade ORTHOPTERA (Springschrecken) Acrididae (Feldheuschrecken) Calliptamus italicus (Linnaeus, 1758) WS 1 VU - Italienische Schönschrecke Chorthippus biguttulus (Linnaeus, 1758) HF, WS 1 LC - Nachtigall-Grashüpfer Chorthippus brunneus (Thunberg, 1815) HF, WS 4 LC - Brauner Grashüpfer Chorthippus dorsatus (Zetterstedt, 1821) WS 1, 9,17 LC - Wiesengrashüpfer Gomphocerippus rufus (Linnaeus, 1758) WS 1,9 LC - Rote Keulenschrecke Oedipoda caerulescens (Linnaeus, 1758) HF, WS 1,9 NT - Blauflügelige Ödlandschrecke Omocestus rufipes (Zetterstedt, 1821) HF, WS 1, 16 VU - Buntbäuchiger Grashüpfer Pseudochorthippus parallelus (Zetterstedt, 1821) HF 4 LC - Gemeiner Grashüpfer Stenobothrus lineatus (Panzer, 1796) WS 1,9 LC - Heidegrashüpfer Gryllidae (Echte Grillen) Gryllus campestris Linnaeus, 1758 KU, WS 7 LC - Feldgrille Gryllotalpidae (Maulwurfsgrillen) Gryllotalpa gryllotalpa (Linnaeus, 1758) KU 7 NT - Europäische Maulwurfsgrille Tetrigidae (Dornschrecken) Tetrix tenuicornis (Sahlberg, 1893) WS 9 NT - Langfühler-Dornschrecke Tettigoniidae (Laubheuschrecken) Pachytrachis gracilis (Brunner von Wattenwyl, 1861) WS 17 VU - Zierliche Südschrecke Phaneroptera falcata (Poda, 1761) HF 1 LC - Gemeine Sichelschrecke Pholidoptera griseoaptera (De Geer, 1773) 2, WS LC - Gewöhnliche Strauchschrecke 16,17 Platycleis albopunctata grisea (Fabricius, 1781) HF, WS 1,17 NT - Graue Beißschrecke Roeseliana roeselii (Hagenbach, 1822) HF 9 LC - Rösels Beißschrecke Ruspolia nitidula (Scopoli, 1786) WS 9,17 NT - Große Schiefkopfschrecke MANTODEA (Fangschrecken) Mantidae (Fangheuschrecken)

110 Systematik Det. PF RLÖ RLSt

Mantis religiosa (Linnaeus 1758) KU, HF 1, 9 A.3 - Europäische Gottesanbeterin MECOPTERA (Schnabelfliegen) Panorpidae (Skorpionsfliegen)

Panorpa germanica Linnaeus, 1758 KU 4 LC -

Panorpa cognata (Rambur, 1842) WG 7 LC - TRICHOPTERA (Köcherfliegen) Hydropsychidae Hydropsyche sp. OZ 1 Leptoceridae

Oecetis ochracea (Curtis, 1825) OZ 1 LC - Limnephilidae

Stenophylax permistus McLachlan, 1895 OZ 1 VU - Philopotamidae

Philopotamus variegatus (Scopoli, 1763) OZ 1 LC - LEPIDOPTERA (Schmetterlinge) Adelidae (Langhornmotten)

Nemophora metallica (Poda, 1761) LK * - - Gracillariidae

Caloptilia alchimiella (Scopoli, 1763) LK * - - Pyralidae (Rüsselzünsler)

Ecpyrrhorrhoe rubiginalis (Hübner, 1796) LK * - -

Phlyctaenia coronata (Hufnagel, 1767) LK * - -

Aphomia sociella (Linnaeus, 1758) LK * - - Geometridae (Spanner)

Idaea aversata (Linnaeus, 1758) LK * - -

Scopula immorata (Linnaeus, 1758) LK * - -

Scopula ornata (Scopoli, 1763) LK * - A.3

Scopula incanata (Linnaeus, 1758) LK * - -

Cyclophora albiocellaria (Hübner, 1796) LK * - A.3

Cyclophora annularia (Fabricius, 1775) LK * - -

Cyclophora punctaria (Linnaeus, 1758) LK * - -

Cyclophora linearia (Hübner, 1796) LK * - -

Xanthorhoe designata (Hufnagel, 1767) LK * - -

Epirrhoe rivata (Hübner, 1796) LK * - - Ecliptopera silaceata LK * - - (Denis & Schiffermüller, 1775) Chloroclysta siterata (Hufnagel, 1767) LK * - - Plemyra rubiginata LK * - - (Denis & Schiffermüller, 1775)

111 Systematik Det. PF RLÖ RLSt

Colostygia pectinataria (Knoch, 1781) LK * - -

Asthena albulata (Hufnagel, 1767) LK * - -

Lomaspilis marginata (Linnaeus, 1758) LK * - -

Ligdia adustata (Denis & Schiffermüller, 1775) LK * - -

Semiothisa clathrata (Linnaeus, 1758) LK * - - Semiothisa alternata (Denis & Schiffermüller, LK * - - 1775) Semiothisa glarearia (Denis & Schiffermüller, LK * - - 1775) Semiothisa liturata (Clerck, 1759) LK * - -

Petrophora chlorosata (Scopoli, 1763) LK * - -

Plagodis pulveraria (Linnaeus, 1758) LK * - -

Plagodis dolabraria (Linnaeus, 1758) LK * - -

Opisthograptis luteolata (Linnaeus, 1758) LK * - -

Selenia lunularia (Hübner, 1796) LK * - -

Ascotis selenaria (Denis & Schiffermüller, 1775) LK * - A.3

Cabera exanthemata (Scopoli, 1763) LK * - - Lomographa temerata (Denis & Schiffermüller, LK * - - 1775) Siona lineata (Scopoli, 1763) LK * - A.3 Lasiocampidae (Glucken)

Macrothylacia rubi (Linnaeus, 1758) LK * LC - Drepanidae (Sichelflügler)

Watsonalla binaria (Hufnagel, 1767) LK * LC -

Watsonalla cultraria (Fabricius, 1775) LK * LC -

Drepana falcataria (Linnaeus, 1758) LK * LC -

Drepana curvatula (Borkhausen, 1790) LK * EN -

Sabra harpagula (Esper, 1786) LK * LC -

Thyatira batis (Linnaeus, 1758) LK * LC -

Habrosyne pyritoides (Hufnagel, 1767) LK * LC -

Tethea or (Denis & Schiffermüller, 1775) LK * LC - Lymantriidae (Trägspinner)

Calliteara pudibunda (Linnaeus, 1758) LK * LC - Arctiinae (Bärenspinner) LK

Eilema sororcula (Hufnagel, 1767) LK * LC -

Spilosoma lubricipedum (Linnaeus, 1758) LK * LC -

Diacrisia sannio (Linnaeus, 1758) LK * LC - Noctuidae (Eulenfalter) Trisateles emortualis (Denis & Schiffermüller, LK * LC - 1775)

112 Systematik Det. PF RLÖ RLSt

Herminia tarsipennalis (Treitschke, 1835) LK * LC A.2

Herminia grisealis (Denis & Schiffermüller, 1775) LK * LC -

Polypogon strigilata (Linnaeus, 1758) LK * LC -

Polypogon tentacularia (Linnaeus, 1758) LK * LC -

Rivula sericealis (Scopoli, 1763) LK * LC -

Hypena proboscidalis (Linnaeus, 1758) LK * LC -

Bena prasinana (Linnaeus, 1758) LK * - -

Colocasia coryli (Linnaeus, 1758) LK * - -

Moma alpium (Osbeck, 1778) LK * LC -

Acronicta cuspis (Hübner, 1796) LK * NT -

Acronicta rumicis (Linnaeus, 1758) LK * LC - Craniophora ligustri (Denis & Schiffermüller, LK * LC - 1775) Diachrysia chrysitis (Linnaeus, 1758) LK * LC -

Diachrysia tutti (Kostrowicki, 1961) LK * DD -

Euplexia lucipara (Linnaeus, 1758) LK * LC -

Oligia strigilis (Linnaeus, 1758) LK * LC -

Mythimna turca (Linnaeus, 1758) LK * LC - Mythimna albipuncta (Denis & Schiffermüller, LK * LC - 1775) Axylia putris (Linnaeus, 1758) LK * LC -

Xestia c-nigrum (Linnaeus, 1758) LK * LC -

Agrotis exclamationis (Linnaeus, 1758) LK * LC - Notodontidae (Zahnspinner)

Furcula bicuspis (Borkhausen, 1790) LK * LC -

Furcula bifida (Brahm, 1787) LK * LC -

Stauropus fagi (Linnaeus, 1758) LK * LC -

Ptilodon capucina (Linnaeus, 1758) LK * LC -

Spatalia argentina (Denis & Schiffermüller, 1775) LK * NT -

Clostera curtula (Linnaeus, 1758) LK * LC - Nymphalidae (Edelfalter) Aglais io (Linnaeus, 1758) LK * LC A.3 Tagpfauenauge Aglais urticae (Linnaeus, 1758) LK, KU * LC - Kleiner Fuchs Melitaea athalia (Rottemburg, 1775) LK, KU * LC - Wachtelweizen-Scheckenfalter Pararge aegeria (Linnaeus, 1758) LK * LC - Waldbrettspiel Vanessa cardui (Linnaeus, 1758) LK * NE - Distelfalter Papilionidae (Ritterfalter)

113 Systematik Det. PF RLÖ RLSt

Iphiclides podalirius (Linnaeus, 1758) LK * NT A.2 Segelfalter Pieridae (Weißlinge) Gonepteryx rhamni (Linnaeus, 1758) LK * LC - Zitronenfalter Leptidea sinapis (Linnaeus, 1758) LK * DD - Senfweißling Sphingidae (Schwärmer)

Hyloicus pinastri (Linnaeus, 1758) LK * LC -

Mimas tiliae (Linnaeus, 1758) LK * LC -

Deilephila elpenor (Linnaeus, 1758) LK * LC -

Deilephila porcellus (Linnaeus, 1758) LK * LC - Tortricidae (Wickler)

Cydia pomonella (Linnaeus, 1758) LK * - - (Hautflügler) Apidae (Echte Bienen) humilis Imhoff, 1832 WG 1 - - Gewöhnliche Dörnchensandbiene Andrena hattorfiana (Fabricius, 1775) WG 1 - - Knautiensandbiene Andrena sp. 1 WG 1 Andrena sp. 2 WG 7 Anthophora plumipes (Pallas, 1772) WG 1, 13 - - Frühlings-Pelzbiene Apis mellifera Linnaeus, 1758 WG 1 - - Westliche Honigbiene Bombus hortorum (Linnaeus, 1761) WG, SP 1 - - Gartenhummel Bombus lapidarius (Linnaeus, 1758) WG, SP 1, 7 - - Steinhummel Bombus pascuorum (Scopoli, 1763) WG, SP 1, 7 - - Ackerhummel Chelostoma distinctum (Stöckhert, 1929) WG 1 - - Langfransige Scherenbiene Chelostoma emarginatum (Nylander, 1856) WG 1 - - Kerben-Scherenbiene Chelostoma florisomne (Linnaeus, 1758) WG 1 - - Hahnenfuß-Scherenbiene Halictus sp. WG 1

Hylaeus communis Nylander, 1852 WG 7,8,9 - -

Lasioglossum laevigatum (Kirby, 1802) WG 7 - - Lasioglossum sp. 1 WG 1, 8 Lasioglossum sp. 2 WG 7

Nomada femoralis Morawitz, 1869 WG 1 - -

Nomada hirtipes Pérez, 1884 WG 9 - - Osmia bicornis (Linnaeus, 1758) WG 13 - - Rote Mauerbiene

114 Systematik Det. PF RLÖ RLSt Xylocopa sp. WG 13 Holzbiene Chrysididae (Goldwespen)

Trichrysis cyanea (Linnaeus, 1758) DF 9 - - Crabronidae (Grabwespen)

Ectemnius lapidarius (Panzer, 1804) WG 7 - -

Diodontus minutus (Fabricius, 1793) WG 1 - -

Crossocerus podagricus (Vander Linden, 1829) WG 8 - -

Crossocerus elongatulus (Vander Linden, 1829) WG 1 - -

Trypoxylon sp. Latreille, 1796 WG 1 Formicidae (Ameisen)

Ponera coarctata (Latreille, 1802) RB 1 - -

Myrmica sabuleti Meinert, 1861 RB 1 - -

Myrmica rubra (Linnaeus, 1758) RB 1, 8 - - Tetramorium sp. RB 1, 9

Temnothorax crassispinus (Karavajev, 1926) RB 1, 9 - -

Temnothorax cf. parvulus (Schenck, 1852) RB 1

Aphaenogaster subterranea (Latreille, 1798) RB 1, 9 - -

Solenopsis fugax (Latreille, 1798) RB 1, 9 - -

Tapinoma subboreale Seifert, 2012 RB 1, 9 - -

Dolichoderus quadripunctatus (Linaeus, 1771) RB, WG 1, 13 - -

Plagiolepis pygmaea (Latreille, 1798) RB 1, 9 - -

Lasius alienus (Förster, 1850) RB 1 - -

Lasius cf. paralienus Seifert, 1992 RB 1 - -

Lasius niger (Linnaeus, 1758) RB 1, 8, 9 - -

Lasius emarginatus (Olivier, 1792) RB 1 - -

Lasius flavus (Fabricius, 1782) RB 1 - -

Lasius cf. meridionalis (Bondroit, 1920) RB 1 - -

Lasius sabularum (Bondroit, 1918) RB 1 - -

Lasius brunneus (Latreille, 1798) RB 1 - -

Lasius cf. psammophilus Seifert, 1992 RB 1 - -

Lasius umbratus (Nylander, 1846) RB 1 - -

Lasius bicornis (Förster, 1850) RB 1 - -

Lasius fuliginosus (Latreille, 1798) RB 1 - -

Camponotus ligniperda (Latreille, 1802) RB, DF 1, 9 - -

Camponotus vagus (Scopoli, 1763) RB 16 - -

Prenolepis nitens (Mayr, 1853) RB 1 - -

Formica fusca Linnaeus, 1758 RB 1, 8, 9 - -

115 Systematik Det. PF RLÖ RLSt

Formica cunicularia Latreille, 1798 RB 1, 9 - -

Formica rufibarbis Fabricius, 1793 RB 1, 9 - -

Formica gagates Latreille, 1798 RB 1 - -

Formica pratensis Retzius, 1783 RB 1, 9 - -

Raptiformica sanguinea Latreille, 1798 RB 1 - - Mutilidae (Ameisenwespen)

Myrmilla calva (Villers, 1789) WG 1, 13 - - Pompilidae (Wegwespen) Auplopus carbonarius (Scopoli, 1763) SP 7 - - Tönnchenwegwespe Auplopus rectus (Haupt, 1927) SP 7 - -

Dipogon bifasciatus bifasciatus (Geoffroy, 1785) SP 13 - -

Priocnemis cf. enslini Haupt, 1926 SP 13 - - Priocnemis sp. SP 1, 9 Arachnospila sp. SP 1, 8, 9 (Faltenwespen) saxonica (Fabricius, 1793) SP 7 - - Sächsische Wespe Polistes dominula (Christ, 1791) SP 13 - - Haus-Feldwespe Polistes nimpha (Christ, 1791) DF 17 - - Heide-Feldwespe Vespa crabro Linnaeus, 1758 KU, HF, 1, 8, - - Hornisse WG, DF 13 vulgaris (Linnaeus, 1758) WG, SP 7, 13 - - Gemeine Wespe COLEOPTERA (Käfer) Attelabidae (Blatroller) Attelabus sp. KU 4 Buprestidae (Prachtkäfer)

Anthaxia nitidula (Linnaeus, 1758) WG 8 - - Carabidae (Laufkäfer)

Abax carinatus (Duftschmid, 1812) JG 9 LC -

Abax parallelus (Duftschmid, 1812) JG 9 LC -

Agonum emarginatum (Gyllenhal, 1827) JG, WP 4 LC -

Bembidion dalmatinum Dejean, 1831 JG, WP 2, 4, 8 LC -

Bembidion deletum Audinet-Serville, 1821 JG, WP 8 LC -

Bembidion lampros (Herbst, 1784) JG, WP 4 LC -

Bembidion subcostatum Motschulsky, 1850 WP 4 LC -

Carabus coriaceus Linné, 1758 JG 13 LC -

Carabus ulrichii Germar, 1824 JG 2 LC -

Carabus variolosus nodulosus Creutzer, 1799 JG 4 EN -

116 Systematik Det. PF RLÖ RLSt

Clivina collaris (Herbst, 1784) JG 4 LC -

Clivina fossor (Linné, 1758) JG, WP 9 LC -

Drypta dentata (P. Rossi, 1790) JG, WP 1 LC -

Dyschirius aeneus (Dejean, 1825) WP 9 LC -

Elaphropus diabrachys (Kolenati, 1845) JG, WP 13 LC -

Harpalus dimidiatus (Rossi, 1790) JG, WP 2 NT -

Harpalus marginellus Gyllenhal, 1827 WP 9 LC -

Harpalus tardus (Panzer, 1796) JG, WP 13 LC -

Leistus piceus Froelich, 1799 JG 4 LC -

Limodromus assimilis (Paykull, 1790) JG, WP 4 LC -

Loricera pilicornis (Fabricius, 1775) JG 4 LC -

Nebria brevicollis (Fabricius, 1792) JG 2, 9 LC -

Paranchus albipes (Fabricius, 1796) JG 4 LC -

Parophonus maculicornis (Duftschmid, 1812) WP 9, 13 NT -

Patrobus styriacus Chaudoir, 1871 JG 4 LC -

Pterostichus nigrita (Paykull, 1790) JG 4 LC -

Sinechostictus effluviorum (Peyron, 1858) WP 4 CR - Trechus schoenmanni Donabauer & Lebenbauer, WP 4 NT - 2005 Cerambycidae (Bockkäfer) Cerambyx scopolii Füsslins, 1775 KU 13 - A.2 Kleiner Eichenbock Cleridae (Buntkäfer) Thanasimus formicarius (Linnaeus, 1758) KU 13 - - Ameisenbuntkäfer Coccinellidae (Marienkäfer) Coccinella septempunctata Linnaeus, 1758 KU 1 - - Sechspunkt-Marienkäfer Halyzia sedecimguttata (Linnaeus, 1758) WG 1 - - AVES (Vögel) Accipitridae (Habichtartige) Buteo buteo (Linnaeus, 1758) JB * LC A.4 Mäusebussard Columbidae (Tauben) Columba oenas Linnaeus, 1758 JB * NT NT Hohltaube Columba palumbus Linnaeus, 1758 JB * LC - Ringeltaube Corvidae (Rabenvögel) Corvus corone Linnaeus, 1758 JB * LC - Nebelkrähe Cuculidae (Kuckucke)

117 Systematik Det. PF RLÖ RLSt

Cuculus canorus (Linnaeus, 1758) JB * LC - Kuckuck Emberizidae (Ammern) Emberiza citrinella Linnaeus, 1758 JB * LC NT Goldammer Fringillidae (Finken) Carduelis carduelis (Linnaeus, 1758) JB * LC - Stieglitz Coccothraustes coccothraustes (Linnaeus, 1758) JB * LC - Kernbeißer Fringilla coelebs Linnaeus, 1758 JB * LC - Buchfink Hirundinidae (Schwalben) Hirundo rustica Linnaeus, 1758 JB * NT - Rauchschwalbe Muscicapidae (Fliegenschnäpper) Erithacus rubecula (Linnaeus, 1758) JB * LC - Rotkehlchen Phoenicurus ochruros (S. G. Gmelin, 1774) JB * LC - Hausrotschwanz Phoenicurus phoenicurus (Linnaeus, 1758) JB * NT VU Gartenrotenschwanz Motacillidae (Stelzen und Pieper) Motacilla alba Linnaeus, 1758 JB * LC - Bachstelze Oriolidae (Pirole) Oriolus oriolus (Linnaeus, 1758) JB * LC - Pirol Paridae (Meisen) Parus ater Linnaeus, 1758 JB * LC - Tannenmeise Parus caeruleus Linnaeus, 1758 JB * LC - Blaumeise Parus major Linnaeus, 1758 JB * LC - Kohlmeise Parus palustris Linnaeus, 1758 JB * LC - Sumpfmeise Passeridae (Sperlinge) Passer montanus (Linnaeus, 1758) JB * LC - Feldsperling Picidae (Spechte) Dendrocopos major (Linnaeus, 1758) JB * LC - Buntspecht Dryocopus martius (Linnaeus, 1758) JB * LC - Schwarzspecht Picus viridis Linnaeus, 1758 JB * LC - Grünspecht Sittidae (Kleiber) Sitta europaea Linnaeus, 1758 JB * LC - Kleiber

118 Systematik Det. PF RLÖ RLSt Sturnidae (Stare) Sturnus vulgaris Linnaeus, 1758 JB * LC - Star Sylviidae (Grasmückenartige) Sylvia atricapilla (Linnaeus, 1758) JB * LC - Mönchsgrasmücke Phylloscopus collybita (Vieillot, 1817) JB * LC - Zilpzalp Troglodytidae (Zaunkönige) Troglodytes troglodytes (Linnaeus, 1758) JB * LC - Zaunkönig Turdidae (Drosseln) Turdus merula Linnaeus, 1758 JB * LC - Amsel Turdus philomelos C. L. Brehm, 1831 JB * LC - Singdrossel Turdus viscivorus Linnaeus, 1758 JB * LC - Misteldrossel AMPHIBIA (Amphibien) Bombinatoridae (Unken) Bombina variegata (Linnaeus, 1758) HF 4 VU A.3 Gelbbauchunke Ranidae (Echte Frösche) Rana sp. HF 4 Wasserfrosch Salamandridae (Echte Salamander) Triturus alpestris (Laurenti, 1768) HF 4 NT - Bergmolch Salamandra salamandra (Linnaeus, 1758) WG, JB 8 NT - Feuersalmander REPTILIA (Reptilien) Colubridae (Nattern) Natrix natrix (Linnaeus, 1758) HF 4, 8 NT A.3 Ringelnatter Lacertidae (Echte Eidechsen) Lacerta viridis (Laurenti, 1768) HF, WG 9, 13 EN A.2 Smaragdeidechse Podarcis muralis (Laurenti, 1768) HF 9 EN A.2 Mauereidechse MAMMALIA (Säugetiere) Cervidae (Hirsche) Capreolus capreolus (Linnaeus, 1758) JB, KI * LC - Reh Leporidae (Hasen) Lepus europaeus Pallas, 1778 JB * NT A.3 Feldhase

119 6. Anmerkungen zu ausgewählten Taxa

6.1. Spinnentiere

6.1.1. Pseudoskorpione Pseudoskorpione sind kleine Spinnentiere deren Name daher rührt, dass ihre ver- hältnismäßig großen und kräftigen Scherenhände an jene der echten Skorpione erin- nern. Im Gegensatz zu diesen fehlt den Pseudoskorpionen allerdings der Stachel am Hinterleib. Stattdessen können diese mit giftführenden Klauen an ihren Scherenhänden auf Beutefang gehen. Auf ihrem Speiseplan stehen Milben, Springschwänze, Staubläuse und andere kleine Arthropoden. Aufgrund ihrer versteckten Lebensweise und der gerin- gen Körpergröße erfreut sich diese Tiergruppe nur weniger Bekanntheit. Auch bei uns findet man zahlreiche Arten von Pseudoskorpionen in verschiedensten Lebensräumen. Unter anderem sind sie in der Laubstreu unserer Wälder regelmäßig anzutreffen. Ebenso findet man sie in der Borke und in Baumhöhlen. Andere Arten bevorzugen ein Leben in Moos oder unter Steinen. Einige wenige Arten sind sogar in menschlicher Umgebung zu finden, wo man sie vor allem in Scheunen, Bienenstöcken und auf Dachböden finden kann. Eine besondere Anpassung der Pseudoskorpione zur Ausbreitung ist die Phoresie. Dabei klammern sie sich an flugfähige Insekten wie etwa Fliegen und lassen sich mit ihnen mittragen bis sie in einem neuen Lebensraum wieder absteigen. In Österreich konnten bisher 71 Arten nachgewiesen werden (Mahnert 2011). Knapp die Hälfte davon auch in der Steiermark. Bei den Untersuchungen im Rahmen des Tages der Bio- diversität konnten im Untersuchungsgebiet sieben Arten aus fünf Familien gefunden werden. Darunter befindet sichCheiridium museorum, ein besonders kleiner Pseudoskor- pion von nur etwa 1 mm Körpergröße. Tiere dieser Art leben in menschlicher Umge- bung und sind dadurch rund um die Welt verbreitet. Sie sind an trockenen Stellen in Schuppen, Scheunen, auf Dachböden und in Wohnungen zu finden. Außerhalb von Gebäuden findet man sie unter wildem Wein und Efeu sowie in Vogelnestern. Von Cheiridium museorum gibt es bisher nur wenige Nachweise aus dem Bundesland, was aber höchstwahrscheinlich nicht an dessen Seltenheit liegt, sondern an der mangelnden Beprobung anthropogener Lebensräume und der geringen Körpergröße durch die man die Tiere leicht übersehen kann. Im untersuchten Gebiet wurde diese Art in der Einstreu eines Stallgebäudes entdeckt. Die wohl bekannteste Art unter den Pseudoskorpionen ist der Bücherskorpion (Che- lifer cancroides). Mit einer Körpergröße von fast einem halben Zentimeter zählt dieser zu den größten heimischen Vertretern. Wie der deutsche Name vermuten lässt findet man ihn auch in menschlichen Behausungen. Viele Leute berichten, dass sie solch ein Tier schon einmal gesehen haben, dabei scheinen vor allem alte, verstaubte Bücherregale und Badezimmer beliebte „Begegnungszonen“ für Mensch und Bücherskorpion zu sein. Oft lohnt sich auch ein genauerer Blick auf Stubenfliegen, da es durchaus vorkommt, dass sich Bücherskorpione mit ihren Scherenhänden an einem Fliegenbein anklam- mern und so in die Häuser gelangen. Neben dem Auftreten in Wohnräumen findet man die Bücherskorpione zuverlässiger und in höheren Dichten in Ställen, Scheunen und auf Dachböden. Auch Bienenstöcke werden aufgesucht, wo sie scheinbar Jagd auf die gefürchtete Varroa-Milbe und andere Bienenschädlinge machen. Trotz ihrer hohen Bekanntheit liegen nicht sehr viele wissenschaftliche Nachweise von der Art aus Öster- reich im Gesamten und der Steiermark im Speziellen vor. Es ist anzunehmen, dass durch Rückgang der extensiven Landwirtschaft und durch den erhöhten Einsatz von Chemi-

120 kalien in der Imkerei der Bestand rückläufig ist. In der Roten Liste gefährdeter Pseu- doskorpione Bayerns wurde Chelifer cancroides daher in die Vorwarnliste aufgenom- men (Blick & Muster 2003). Im untersuchten Gebiet wurde die Art mit mehreren Individuen unterschiedlicher Entwicklungsstadien in der Einstreu eines Stallgebäudes gefunden. Eine Art, die lange Zeit mit dem echten Bücherskorpion verwechselt und erst 1981 neu für die Wissenschaft beschrieben wurde, ist Mesochelifer ressli. Dieser Pseudoskor- pion bevorzugt blättrige Nadelbaumborke wie sie an Kiefern und Fichten zu finden ist. Aufgrund der langen Verwechslung mit dem Bücherskorpion sind bis heute nur wenige Nachweise aus Österreich und der Steiermark vorhanden. Bei gezielter Nachsuche kann M. ressli regelmäßig, vor allem an Rotföhren, gefunden werden. So wurde die Art auch im Untersuchungsgebiet unter der losen Borke einer sonnenexponierten Rotföhre am Waldsaum entdeckt (Abb. 3).

Abb. 3: Der Pseudoskorpion Mesochelifer ressli wurde unter der Borke einer Rotföhre gefunden. (Photo: Gabriel Kirchmair) Fig. 3: The Mesochelifer ressli was found beneath the bark of Pinus sylvestris. (Photo: Gabriel Kirchmair)

6.2. Insekten 6.2.1. Schnabelkerfe 6.2.1.1. Zikaden Eine Insektengruppe, die gerne mit Heuschrecken verwechselt wird sind die Zika- den. Bekannt ist die Gruppe durch ihre großen, laut singenden Vertreter im Mittelmeer- gebiet, die Singzikaden, die in der Steiermark mit vier Arten vertreten sind. Die meisten in Österreich vorkommenden Zikaden sind jedoch nur 3–4 mm klein. Mit einzelnen Ausnahmen ernähren sich alle von Pflanzensäften. Man findet sie daher auf Pflanzen verschiedener Wuchs- und Lebensformen (Gräser oder Kräuter, Sträucher oder Bäume.) Durch die aus Nordamerika eingeschleppte, und im Weinbau gefürchtete Rebzikade ist auch ein Vertreter der kleineren Arten in der Südsteiermark als Schädling bekannt. Doch von den 648 für Österreich nachgewiesenen Arten sind weniger als ein Dutzend als Schädlinge registriert. Vielmehr sind sie im Naturschutz als sogenannte Bioindikato- ren einsetzbar. So kann anhand der Zikaden-Artenzusammensetzung der naturschutz- fachliche Wert jedes Quadratmeters einer Wiese genau ermittelt werden. Stark gedüngte Wiesen beherbergen zum Beispiel nur häufige, weit verbreitete Arten. Extensiv gemäh- te oder beweidete Wiesen bieten hingegen naturschutzfachlich relevanten Arten einen geeigneten Lebensraum. Dabei gilt – je älter und länger die Fläche extensiv bewirtschaf- tet wurde – desto mehr und seltenere Zikaden leben darin. Im Rahmen des Tages der Biodiversität wurden genau 50 Zikadenarten registriert. Davon ist lediglich eine Art, nämlich die Trespenspornzikade (Ditropsis flavipes) von höherem naturschutzfachlichem Wert, da sie in der Roten Liste der Zikaden Österreichs (Holzinger, 2009) als „stark gefährdet“ eingestuft wurde. Drei nachgewiesene Arten, die Rohrschwingel-Spornzikade (Ribautodelphax imitans), die Sichelzirpe (Cicadula pla-

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122 cida) und die Schafgarben-Blattzikade (Eupteryx tenella) sind in Österreich gefährdet. Die auf Probefläche 1 nachgewiesene Löffelzikade Eupelix( cuspidata) wurde von Hol- zinger als „NT (Near-Threatened)“ eingestuft. Eine weitere Besonderheit unter dem gesammelten Material ist die Larve einer Schönzirpe (Platymetopius sp.). Mit der Hilfe morphologischer Merkmale ist die Larve derzeit nicht auf Artniveau sicher bestimmbar. Es kommen aber nur zwei Arten in Frage, die in der Roten Liste als „stark gefährdet“ bzw. „nahe einer Gefährdung (NT)“ geführt werden. Die restlichen nachgewiesenen Zikadenarten sind in Österreich durchaus häufig und daher nicht von naturschutzfach- licher Bedeutung. Die 50 nachgewiesenen Arten stellen nur eine Momentaufnahme der Zikadenfauna des Untersuchungsgebietes dar. Aufgrund der sehr guten Wetterverhältnisse, dem Ein- satz der wichtigsten Sammelmethoden sowie der geringen Fläche des Untersuchungs- gebietes kann sie als durchaus repräsentativ bezeichnet werden. Der für Zikaden relativ frühe Untersuchungszeitraum begünstigt Nachweise von Blutzikaden und Spornzika- den, ist aber nachteilig in Bezug auf die restlichen in Österreich vorkommenden Zika- denfamilien. Nur bei einigen Larven war eine Art- bzw. Gattungzuordnung möglich (Kelisia sp., Doratura stylata, Doratura sp., Aphrodes sp., Hesium domino, Megophthalmus scanicus, Cicadella viridis und Platymetopius sp.). Ein Nachsammeln zu einem späteren Termin war aus zeitlichen Gründen nicht möglich. Der tatsächliche Artenbestand an Zikaden im Untersuchungsgebiet dürfte sich auf 150–200 Taxa kontingentieren lassen, da an einem relativ nah gelegenen Bauernhof über 200 Arten registriert wurden (vgl. Kunz et. al. 2017). Von besonderer Bedeutung ist der Nachweis der Schafgarben-Blatt- zikade (Eupteryx tenella), die von Holzinger 1996 erstmals in der Steiermark nach- gewiesen wurde. Seither liegen nur eine Hand voll publizierte (Löcker & Schürrer 2001, Schürrer 2000) sowie unpublizierte Nachweise der Art in der Steiermark vor. Die nur etwa drei Millimeter kleine Blattzikade saugt ausschließlich an den Blättern der Gemeinen Schafgarbe (Achillea millefolium s. l.). Ebenfalls bedeutend ist der Nachweis einer Larve einer Schönzirpe (Gattung Platymetopius). Von der Färbung und Zeichnung der Larve kommt nur die in Österreich stark gefährdete Große Schönzirpe (Platymeto- pius major) oder die in der Roten Liste als „NT“ eingestufte Flaggen-Schönzirpe (Platy- metopius undatus) in Frage. Beide Arten sind für die Steiermark registriert, es liegen aber nur einzelne zum Teil historische Nachweise vor (Löcker & Schürrer 2001, Wagner & Franz 1961).

Abb. 4: (v.l.n.r.) / Fig. 4 (from left to right): 1. Acanthodelphax spinosa (Stachel-Spornzikade) ♂, 2. Dicranotropis hamata (Quecken-Spornzikade) ♂, 3. Ditropsis flavipes (Trespen-Sporn- zikade, Quasimodo Spornzikade) ♂, 4. Hyledelphax elegantula (Harlekin Spornzikade) ♂, 5. Ribautodelphax imitans (Rohrschwingel-Spornzikade) ♂, 6. Cercopis sanguinolenta (Bind- en-Blutzikade) ♂, 7. Neophilaenus campestris (Feld-Schaumzikade) ♂, 8. Centrotus cornutus (Dornzikade), 9. Megophthalmus scanicus (Gemeine Kappenzirpe) ♂, 10. Eupelix cuspidata (Löffelzikade) ♀, 11. Oncopsis subangulata (Herzmaskenzikade) ♂, 12. Cicadella viridis (Bin- sen-Schmuckzikade) ♂, 13. Evacanthus interruptus (Wiesen-Schmuckzikade) ♀, 14. Chlo- rita paolii (Beifuß-Blattzikade) ♂, 15. Emelyanoviana mollicula (Schwefel-Blattzikade) ♀, 16. Eupteryx atropunctata (Bunte Kartoffelblattzikade) ♂, 17. Eupteryx notata (Triften-Blat- tzikade) ♀, 18. Eupteryx tenella (Schafgarben-Blattzikade) ♂, 19. Zyginidia pullula (Östliche Blattzikade) ♀, 20. Grypotes puncticollis (Gemeine Kiefernzirpe) ♀, 21. Platymetopius sp. (Schörnzirpe) L, 22. Adarrus multinotatus (Gemeine Zwenkenzirpe) ♂, 23. Doratura stylata (Wiesen-Dolchzirpe) – Larve mit charakteristischer, weißer, sichelförmiger Zeichnung am Hinterleib, 24. Hesium domino (Karminzirpe) L. (Photos: Gernot Kunz).

123 6.2.1.2. Wanzen Im Allgemeinen haben Wanzen einen schlechten Ruf, da viele bei Beunruhigung ein stark riechendes Sekret abgeben und als Blutsauger und (ungerechtfertigter Weise) Krankheitsüberträger gelten. Tatsächlich haben Wanzen Duftdrüsen, deren Sekrete oftmals als unangenehm empfunden werden – einige sind aber auch sinnlich-wohlrie- chend. Nur wenige Wanzenarten saugen Blut (Schwalbenwanze, Fledermauswanze) und nur eine davon auch Menschenblut. Hier kommt die allseits bekannte Bettwanze (Cimex lectularius) ins Spiel, die man im Mittelalter als „wandlus“, eben als Wandlaus bezeichnete. Aus dem Begriff „wandlus“ entspringt der deutsche Name „Wanze“. Die meisten Wanzen leben aber als harmlose Pflanzensaftsauger, rund ein Drittel der Arten sind räuberisch – alle sind nur durch die eine Art in Verruf geraten. Weltweit sind über 40.000 Arten bekannt, die verschiedenste Lebensräume besie- deln. Viele Arten bevorzugen warme, trockene, störungsarme und pflanzenartenreiche Gebiete. Andere Arten leben im Wasser (z.B. Ruderwanzen) oder auf der Wasseroberflä- che (z.B. Wasserläufer), in Mooren oder in alpinen Biotopen. Die Eignung der Wanzen als Biodeskriptoren und als Indikatorgruppe im Rahmen praktisch-naturschutzfachlicher und planerischer Fragestellungen fassen Achtziger et al. 2007 zusammen. Holzinger 2010 schlägt sie als eine Tiergruppe vor, die in naturschutzfachlichen Bewertungen in Österreich als Indikatoren für die zoologische Gesamt-Diversität eingesetzt werden sollte. Die Wanzenfauna Österreichs und der Steiermark kann als gut erfasst gelten. In Österreich sind derzeit 922 (Rabitsch 2005, W. Rabitsch & T. Friess, unpubl., Stand: September 2017) und in der Steiermark 711 Wanzenarten nachgewiesen (Friess & Rabitsch 2015, T. Friess & J. Brandner, unpubl., Stand: September 2017). Eine aktuelle Checkliste mit Gefährdungseinstufung aller Arten in Form einer Roten Liste liegt für das Bundesland vor (Friess & Rabitsch 2015). Die südliche Steiermark gehört durch intensive Aufsammlungen innerhalb der letzten Dekade zu den wanzenkundlich am besten durchforschten Arealen Österreichs. Mehrere Dutzend Neunachweise von Heteropteren für das Bundesland mit einigen Erstfunden für Österreich wurden in dieser Zeit vorgelegt. (Brandner 2015, Friess & Brandner 2014, 2016, Korn 2017, Korn et al. 2015; J. Brandner, unpubl.). Ergänzende Fänge in der Artenliste stammen von einer Sammelexkursion vom 27.7.2017 (leg. J. Brandner). Besammelt wurden in erster Linie die landwirtschaftlichen Nutzflächen (Halbtrockenrasen, Streuobstwiese, Magerweide) und Landschaftselemen- te (Einzelbäume, Hecken, Waldrand). Insgesamt konnten trotz des für Wanzen frühen Erhebungstermins und des begrenz- ten Zeitaufwands 63 Wanzenspezies im Untersuchungsgelände nachgewiesen werden. Das Gebiet hat sich damit erwartungsgemäß als artenreich präsentiert. Zwei Neufunde für das Bundesland Steiermark (Berytinus geniculatus, Hypseloecus visci) und die Nach- weise weiterer sehr seltener und hochgradig gefährdeter Arten des extensiven Trocken- grünlands (Bothynotus pilosus, Brachycoleus pilicornis, Camptopus lateralis, Megalonotus praetextatus) unterstreichen den qualitativen Wert der lokalen Wanzen­zönose. In der ökologischen Charakterisierung der Lebensgemeinschaft dominieren die Offenland- und Saumarten. Das Gros der Arten stellen die meist weniger spezifischen meshophilen Arten (37 Arten = 59 %). Doch fällt der hohe Anteil xerothermophiler Arten auf (21 Arten = 33 %). In dieser Gruppe finden sich de facto alle oben genannten faunistisch- ökologisch relevanten Arten. Die anderen ökologischen Gruppen sind nur mit einzelnen Arten vertreten (Abb. 5).

124 1 2 2 xerothermophile Offenlandart 7 13 xerothermophile Saumlandart xerothermophile Waldart mesophile Offenlandart 6 10 mesophile Saumart mesophile Waldart 2 hygrophile Offenlandart Art der Fließgewässer 20 Ubiquist

Abb. 5: Anzahl gesammelter Wanzenarten und ihre ökologischen Typen. Fig. 5: Number of collected Heteroptera and their attribution to different ecological types.

Die allermeisten angetroffenen Arten sind aktuell in ihrem Bestand im Bundes- land nicht gefährdet. Darunter befindet sich der Große Bachläufer Velia( caprai), der an beschatteten Bächen und Rinnsalen relativ häufig am Wasseroberflächenhäutchen jagt. Im Untersuchungsgebiet konnte eine Population dieser Art in dem kleinen Bach der Taltieflinie entdeckt werden (Abb. 6). Ebenso ungefährdet ist die Gekielte Wolfsmilch- Netzwanze (Oncochila scapularis). Die vorwiegend an den Blütenständen von Euphorbia saugende Art konnte in den letzten Jahren verbreitet im verbliebenen Trockengrünland in der Südhälfte der Steiermark beobachtet werden (Friess & Brandner 2014). Sie ist eine biotopspezifische Charakterart steirischer Halbtrockenrasen (Korn 2017). Eben- falls nachgewiesen wurde die Blumenwanze Temnostethus gracilis. Die kleine Art, die sich in Flechten- und Moospolstern an Baumstämmen aufhält jagt Blattflöhe. Die Tiere fanden sich an den flechtenbewachsenen alten Hochstamm-Obstbäumen und konn- ten durch Abkehren der Rinden erhascht werden. Eine ausgesprochen individuenreiche Population der Salbei-Bodenwanze (Platyplax salviae) konnte im Untersuchungsgebiet festgestellt werden. Sie lebt in den Magerwiesen am Wiesen-Salbei (Salvia pratensis). In der Steiermark „stark gefährdet“ ist die ausgesprochen selten gefundene eurytope Blindwanze Bothynotus pilosus. Die sowohl in feuchten Wäldern als auch im trockenen Offenland vorkommt. Die Tiere ernähren sich räuberisch. Für die Steiermark liegen lediglich vier Nachweise aus der südlichen Landeshälfte aus trockenem Extensivgrün- land vor (Adlbauer 1992, Friess & Brandner 2014, Korn 2017) (Abb. 7). Ebenfalls in der Steiermark stark gefährdet ist die Bodenwanze Megalonotus praetextatus. Bei der Art handelt sich um eine stenotope, xero- und heliophile, bodennah lebende Wanze. In der Steiermark werden nur xerotherme (Fels-)Sonderstandorte im Süden besiedelt. Sie wurde vor rund 10 Jahren erstmals im Bundesland entdeckt; vier Fundorte sind nun- mehr bekannt (Friess & Brandner 2014, T. Frieß, unpubl.) (Abb. 8). Das Sichelbein (Camptopus lateralis) zählt ebenso zu den stark gefährdeten Wanzen der Steiermark. Diese thermophile und mediterrane Heteroptere wurde in der Steiermark erst vor zwei Jahren erstmalig nachgewiesen (Brandner 2015). Die bis zu 14 mm große Wanze mit den charakteristisch säbelförmig gebogenen Unterschenkeln verhält sich wohl auf Grund klimatischer Änderungen in Mitteleuropa rezent expansiv. In der Steiermark ist sie inzwischen etabliert und von vier Fundorten bekannt (J. Brandner & T. Friess, unpubl.). Sie lebt in trocken-warmen Offenlandstandorten mit lückigem Bewuchs an

125 Schmetterlingsblütlern. Besonders erfreulich ist der Nachweis der Behaarten Schmuck- wanze (Brachycoleus pilicornis). Die in der Steiermark vom Aussterben bedrohte Blind- wanze ist in ganz Mitteleuropa eine Rarität ersten Ranges. Die xerothermophile Art saugt an Euphorbia, insbesondere an E. verrucosa (Rabitsch 2007). Aktuelle österrei- chische Funde waren nur aus dem burgenländischen Seewinkel bekannt (Rabitsch 2012). Steirische Nachweise stammen aus der Zeit vor dem Jahr 1900 und aus dem Jahr 1994 (Eberstaller 1864, Friess & Brandner 2014, Strobl 1900). Mehrere Exemp- lare fanden sich im Mittelhang an einer mit Euphorbia stark bewachsenen lückigen und sandigen Böschungskante innerhalb der Magerweiden (Abb. 9). Zu den faunistischen Besonderheiten zählt der Nachweis der Dunklen Mistel-Weichwanze (Hypseloecus visci), die hier erstmals für die Steiermark gemeldet wird. Diese kleine Weichwanze saugt an Misteln auf Nadel- und Laubhölzern (Viscum album, V. laxum) und ist nur durch geziel- tes Besammeln an den Mistelbüscheln nachzuweisen. Funde der Art in Österreich lagen nur aus Niederösterreich vor, obwohl eine weitere Verbreitung angenommen werden kann (Rabitsch 2007). Am Tag der Biodiversität im Mai waren keine Tiere anzutref- fen, die Funde gelangen Ende Juli (Abb. 10). Erstmals für die Steiermark kann hier auch die Schneckenklee-Stelzenwanze (Berytinus geniculatus) publiziert werden. Diese kleine Stelzenwanze ist vorwiegend mediterran verbreitet, in Österreich und ganz Mitteleuropa ausgesprochen selten (vgl. RABITSCH 2007) und wurde am Tag der Biodiversität mit- tels Bodensauger erstmalig in der Steiermark nachgewiesen. Als Nahrungspflanzen wer- den Vertreter der Schmetterlingsblütler, insbesondere der Zwerg-Schneckenklee (Medi- cago minima), selbst eine in Österreich gefährdete Art, angegeben (Abb. 11). Unter den 63 nachgewiesenen Wanzenarten befindet sich auch die Amerikanische Kiefern-Rand- wanze (Leptoglossus occidentalis). Diese auffällig bis zu 2 cm große Wanze stammt aus Nordamerika und wurde 2005 erstmalig auch in Österreich nachgewiesen (Rabitsch & Heiss 2005). Sie ist ein Koniferenbewohner, mit Tendenz zur Massenentwicklung. Auf der Suche nach Winterquartieren dringt die Art ab Oktober im Siedlungsgebiet zahlreich in Wohnungen ein.

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Abb. 6 / Fig. 6: Velia caprai. (Photo: Gernot Kunz) Abb. 7 / Fig. 7: Bothynotus pilosus. (Photo: Wolfgang Rabitsch) Abb. 8 / Fig. 8: Megalonotus praetextatus. (Photo: Wolfgang Rabitsch) Abb. 9 / Fig. 9: Brachycoleus pilicornis. (Photo: Wolfgang Rabitsch) Abb. 10 / Fig. 10: Hypseloecus visci. (Photo: Wolfgang Rabitsch) Abb. 11 / Fig. 11: Berytinus geniculatus. (Photo: Wolfgang Rabitsch)

126 Knapp eine Sechstel der Arten (zehn Spezies) sind Gefährdungskategorien zugeord- net, davon unterliegen fünf Arten einer hohen Aussterbewahrscheinlichkeit. Es handelt sich dabei um stenotope, xerothermophile, oftmals nährpflanzenspezialisierte Wanzen- arten mit hoher Naturschutzrelevanz (Abb. 12).

1 2 3 5 1 vom Aussterben bedroht stark gefährdet gefährdet nahezu gefährdet Datenlage ungenügend ungefährdet 51 nicht eingestuft

Abb. 12: Anzahl gesammelter Wanzenarten und ihre Gefährdungskategorien. Fig. 12: Number of Heteroptera species and their attribution to different threat-categories.

Die nur kursorische Untersuchung lässt erkennen, dass die südexponierten, struktur- reichen Extensivgrünlandflächen mit einer hohen Ausstattung von Landschaftselemen- ten und dem lokalen Vorhandensein von Kleinbiotopen (z.B. extreme Trockenböschun- gen, alte Obstbäume, Totholz, naturnaher Bach) auf engem Raum eine hohe Diversität ermöglichen und daher naturschutzfachlich von Bedeutung sind. Zu viele gleichartige Lebensräume im nahen Umfeld sind aufgeforstet oder in Weinplantagen umgewandelt worden. Die weitere Bewirtschaftung solcher Flächen ist daher von Naturschutzseite aus und gesellschaftlich betrachtet mit aller Kraft zu unterstützen.

6.2.2. Hautflügler Die Gruppe der Hymenoptera ist die artenreichste Tiergruppe in Mitteleuropa (Geiser 1998). Im Laufe der Jahrmillionen entstand eine Fülle an Überlebensstrategien, die komplexe soziale Lebensweisen als auch unzählige Formen von Parasitismus hervor- brachten. Ihre Vertreter spielen oft fundamentale Rollen in diversen Ökosystemen. Für den Menschen sind vor allem die Bienen, als Bestäuber von Nutzpflanzen, von beson- derer Bedeutung. Ameisen spielen bodenbiologisch eine zentrale Rolle und sind auch an der Verbreitung vieler Pflanzenarten beteiligt. Folgende Gruppen der Hymenoptera wurden am Tag der Biodiversität untersucht: Bienen (Apidae), Goldwespen (Chrysididae), Grabwespen der Familie Crabronidae, Ameisen (Formicidae), Wegwespen (Pompilidae), Ameisenwespen (Mutillidae) und Fal- tenwespen (Vespidae). Die Artenliste erhebt bei weitem keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da nicht alle gängigen Fangmethoden zum Einsatz kamen. Auch jene Arten, welche schon früher bzw. erst später im Jahr auftreten, konnten nicht erfasst werden.

127 6.2.2.1. Bienen Neben der Westlichen Honigbiene (Apis mellifera) wurden im Rahmen der Veran- staltung 21 Wildbienenarten auf den Untersuchungsflächen gesammelt. Von den Sche- renbienen der Gattung Chelostoma wurden drei Arten registriert. Diese nisten bevorzugt in Hohlräumen, wie z. B. in Käferfraßgängen im Totholz. Chelostoma florisomne ist in der Steiermark eine der häufigsten Arten der Gattung (Abb.13). Eine vom Lebens- raumtyp wenig anspruchsvolle Bienenart die ausschließlich Hahnenfuß (Ranunculus) als Pollenquelle nutzt (Westrich & Schmidt, 1987). Chelostoma emarginatum ist eben- falls oligolektisch an Ranunculus, kommt jedoch nur in den wärmebegünstigten Regi- onen Österreichs vor und ist weniger häufig alsCh. florisomne. Chelostoma distinctum (Abb. 13) ist auf den Pollen von Glockenblumen (Campanula) spezialisiert (Scheuchl & Willner, 2016). Man findet die Tiere oft ruhend oder schlafend in den Blüten der jeweils bevorzugten Pflanzengattung. Wie nahezu alle Maskenbienen-Arten istH. com- munis eine recht kleine schwarze Bienenart mit einer gelben Zeichnung im Gesicht (Abb.13). Die Art nistet in verschiedensten Hohlräumen, Fugen, Gallen oder selbst genagten Gängen in markhaltigen Stängeln und ist polylektisch (Scheuchl & Will- ner, 2016). Die Knautien-Sandbiene (Andrena hattorfiana) ist eine oligolektische Wild- bienenart, die ausschließlich an Kardengewächsen () Nahrung sucht. Als Hauptpollenquelle dient vor allem die Wiesen-Knautie (). Im Gegensatz zum Weibchen besitzt das Männchen einen weißen Clypeus (Abb. 13). Die Art nistet im Boden und bevorzugt kahle oder schütter bewachsene Stellen auf Halbtrockenrasen und an Waldsäumen (Scheuchl & Willner, 2016).

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Abb. / Fig. 13: (v.l.n.r. / from left to right): 1. Chelostoma florisomne ♀, 2. Hylaeus communis ♂, 3. Che- lostoma emarginatum ♂, 4. Chelostoma distinctum ♂, 5. Andrena hattorfiana ♂, 6. Bombus lapidarius ♀. (Photos: L.W. Gunczy)

6.2.2.2. Ameisen Auf dem untersuchten Bauernhof leben zumindest 32 verschiedene Ameisenarten. Unter ihnen befinden sich nicht häufig gefundene Arten wie die Schmale Urameise (Ponera coarctata) (Abb. 14). Sie ist eine sehr versteckt lebende Art, die fast ausschließ- lich hypogäisch oder in der Bodenstreu auf Nahrungssuche nach kleinen Arthropoden geht. Diese überwältigt sie mit ihrem wehrhaften Stachel. Die schwer zu findenden Nes- ter mit sehr kleinen Nestpopulationen sind reine Bodennester mit einfachen Gängen

128 und wenigen Kammern (Seifert 2007). Eine sehr große heimische Schuppenameise, die xerotherme Lichtungen, Heißländen und Waldränder als Habitat bevorzugt ist die Haarige Rossameise (Camponotus vagus) (Abb. 14). Die Nester werden hauptsächlich in großen Totholzstämmen angelegt (Seifert 2007). Diese schnelle, aggressive Art kann sich gut gegen andere Ameisen behaupten, in Kärnten wurde jedoch nachgewiesen, dass sie bevorzugt in das Beuteschema der Plattbauchspinnen Callilepis spp. passt (Borovs- ky 2012, Borovsky & Borovsky 2016). Zu den in ihrer Biologie außergewöhnlichen heimischen Ameisen zählt die Honigameise (Prenolepis nitens) (Abb. 14). Sie bevor- zugt warme Laubwälder und tritt verstärkt in Weinanbaugebieten auf. Sie ernährt sich vorwiegend von Blütennektar und Honigtau. Einige Arbeiterinnen entwickeln sich zu sogenannten Honigtöpfen (Arbeiterinnen mit stark, durch gespeicherte Flüssignahrung angeschwollenen Abdomen) und sollen zur Ernährung der überwinternden Jungköni- ginnen im Spätherbst und Frühling dienen (Seifert 2007). Wenige Nachweise liegen aus der Steiermark auch von der Südlichen Sklavenameise (Formica gagates) (Abb. 14) vor. Ihr bevorzugtes Habitat sind sehr xerotherme, lückige Laubmischwälder und deren Randsäume. F. gagates errichtet volksstarke Erdnester mit einem Auswurfhügel von bis zu 1,5 m Durchmesser und besetzt in manchen Gebieten die ökologische Nische von Waldameisen (Seifert 2007).

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Abb. / Fig. 14: (v.l.n.r. / from left to right): 1. Camponotus vagus (Haarige Rossameise), 2. Formi- ca fusca (Schwarze Sklavenameise), 3. Raptiformica sanguinea (Blutrote Raubameise), 4. Formica gagates (Südliche Sklavenameise) mit Beute, 5. Plagiolepis pygmaea (Kleine Zwergameise) mit physogastrischer Königin, 6. Ponera coarctata (Schmale Urameise) mit Puppen und heller, vor kurzem geschlüpfter Arbeiterin, 7. Dolichoderus quadripunctatus (Vierpunktameise,Königin), 8. Prenolepis nitens (Honigameise), 9. Myrmica rubra (Rote Knotenameise). (Photos: Roman Borovsky).

129 6.2.3. Käfer 6.2.3.1. Laufkäfer Insgesamt 28 Laufkäferarten wurden innerhalb der 24 vorgegebenen Stunden an den Untersuchungsflächen registriert. Darunter befinden sich einige Arten von beson- derem naturschutzfachlichem Wert. Hier ist vor allem der Grubenlaufkäfer (Carabus variolosus nodulosus) (Abb. 15) anzuführen. Diese große und auffällige Art findet entlang des Bachufers im Untersuchungsgebiet optimale Lebensbedingungen. Der Grubenläu- fer benötigt morsches Totholz zur Überwinterung und ein seichtes, langsam fließendes Gewässer in dem er Insektenlarven, Kaulquappen und andere Wassertiere jagen kann. Aufgrund der kleinräumigen Verbreitung und der Bedrohung seines Lebensraumes wird er in den Anhängen II und IV der FFH-Richtlinie geführt. Innerhalb Österreichs ist die südosteuropäisch-westasiatische Laufkäferart, Sinechostictus effluviorum auf die süd- lichen und östlichen Bundesländer beschränkt (z. B. Meyer 1943 sub Bembidion elon- gatum tarsicum Peyron, 1858). Die sehr wenigen aktuellen Funde beschränken sich auf die südliche Steiermark und gehen überwiegend auf ein spezifisches Kartierungsprojekt zurück (Paill unpubl.). Als anspruchsvolle Auenart besiedelt Sinechostictus effluviorum Sandbänke an Bachufer (Abb. 16). Der erst vor einigen Jahren beschriebene Trechus schoenmanni ist ein Subendemit Österreichs mit einem Verbreitungsschwerpunkt in der südlichen Steiermark (Paill & Holzer 2006, Paill & Kahlen 2009, Donabau- er 2015). Hier ist die Art nicht selten, zeigt aber enge Lebensraumbindung. Besiedelt werden ausschließlich beschattete, falllaubreiche Feuchtwälder, meist im Nahebereich kleiner Bäche.

Abb. / Fig. 15: Carabus variolosus nodulosus (Photo: Gernot Kunz) Abb. / Fig. 16: Sinechostictus effluviorum (Photo: Wolfgang Paill)

Dank

Besonderer Dank gilt Ursula Lechenauer und Drago Slebinger, die ihren Hof seit Jahren naturschutzgerecht bewirtschaften und die Untersuchungen auf ihren Flä- chen ermöglichten. Ebenso danken wir Christian Komposch, Johannes Volkmer und Oliver Zweidick für die fachkundige Bestimmung von Tiermaterial.

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134 Mitteilungen des Naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark Bd. 147 S. 135–153 Graz 2017

Botanischer Bericht vom Tag der Biodiversität 2017 im Naturpark Südsteiermark

Von Thomas Zimmermann1, Magdalena Witzmann2 Gerwin Heber3 & Christian Berg2

Mit 7 Abbildungen Angenommen am 23. Oktober 2017

Zusammenfassung: Der Artikel berichtet über botanische Erhebungen auf den Flächen eines naturschutzgerecht bewirtschafteten Bauernhofes am Tag der Biodiversität 2017 im Naturpark Süd- steiermark. er enthält eine pflanzensoziologische Übersicht der Offenlandvegetation, sowie Artenlisten der gefundenen Gefäßpflanzen (321 Taxa) und Moose (52 Taxa). Bemerkenswerte Arten sind Anthe- ricum ramosum, Bryonia alba, Drymocallis rupestris, Koeleria pyramidata, Lilium bulbiferum, Neotinea tridentata, Polygala amarella, Prunella laciniata und lathyroides. Summary: Botanical report about the Day of Biodiversity 2017 in the Nature Park South- ern Styria. – The article reports on botanical surveys on a farm managed according to nature conser- vation requirements, performed on the Day of Biodiversity 2017 in the Nature Park Südsteiermark. It comprises a phytosociological overview of the non-woody vegetation, as well as species lists of all recorded vascular plants (321 taxa) and bryophytes (52 taxa). Remarkable species are Anthericum ramo- sum, Bryonia alba, Drymocallis rupestris, Koeleria pyramidata, Lilium bulbiferum, Neotinea tridentata, Polygala amarella, Prunella laciniata and Vicia lathyroides.

1. Einleitung

Der vom Naturpark Südsteiermark veranstaltete „Tag der Biodiversität“ fand von 12. Mai abends bis 13. Mai nachmittags auf dem Grünland-Hof der Naturvermittlerin Ursula Lechenauer (vulgo „Leitendecker“) in Unterfahrenbach in der Gemeinde Heim- schuh (Kirchmair et al. 2017) statt. Die untersuchten Flächen liegen im Rasterfeld 9258/4 der Floristischen Kartierung Mitteleuropas. Von den zahlreichen Forscherinnen und Forschern, welche dem Aufruf des Naturparks gefolgt waren, machten sich folgende floristisch interessierte Personen an die Inventarisierung der Gefäßpflanzen und Moose:

Roland Aprent, Christian Berg, Anton Carli, Gerwin Heber, Matthias Kaltenböck, für Steiermark – Band 147 Mitteilungen des Naturwissenschaftlichen Vereines Martina Pöltl, Johannes Rabensteiner, Magdalena Witzmann und Thomas Zimmer- mann. Die hier vorgestellten Erhebungen erfolgten am Vormittag und Nachmittag des 13. Mai 2017. Das vorgegebene Untersuchungsgebiet umfasste die arrondierten hof-

1 Thomas Zimmermann (corr. Author) 8132 Pernegg, Max Mell-Weg 2; E-Mail: [email protected] 2 Magdalena Witzmann, E-Mail: [email protected], Christian Berg, E-Mail: [email protected]; Karl-Franzens-Universität Graz, Institut für Pflanzenwissenschaften, Holteigasse 6, 8010 Graz 3 Gerwin Heber Universalmuseum Joanneum, Studienzentrum Naturkunde, Botanik, Weinzöttlstraße 16, 8045 Graz; E-Mail: [email protected]

ISSN 0369-1136 135