Weberbauerocereus Rauhii Backeberg Rauhii, Nach Dem Botaniker Und Sukkulentenautor Prof
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Weberbauerocereus rauhii Backeberg rauhii, nach dem Botaniker und Sukkulentenautor Prof. Dr. Werner Rauh, Heidelberg. Literatur Weberbauerocereus rauhii Backeberg C. Descr. Cact. Nov. 1956, S. 27. — Rauh W. in Sitzungs‑ ber. Heidelberg. Akad. Wiss. Math‑nat. Kl. 1958, 1. Abhandlg., S. 113, 119, 456, 458, 460 u. Abb. S. 114, 451, Abb. 199 I, IV, V, S. 457, 459, Abb. 204 I, S. 465 Abb. 207a, b. — Backeberg C. Die Cactaceae II 1959, S. 1256, 1257 u. Abb. S. 1257, 1259—1261 u. Taf. 101‑103. — Backeberg C. Kakt. Lex. 1966, S. 447. Diagnose nach C. Backeberg l. c.: „Candelabriformis; ramis erectis, ad 4 m altis; costis ca. 16—18; in parte superiore ramorum aculeis saetiformibus, ad 60, saepe valde intertextis, leucochromis; aculeis centralibus crassioribus, uno ad 4 cm longo, subulato, fusco; flore anguste‑infundibuliformi, ad 8 cm longo; tubo ferrugi‑ neo; phyllis perigonii exterioribus fuscatis, albo‑marginatis interioribus roseo‑albis. — Peruvia (Nazca‑Puquio, 900 m).“ Beschreibung K ö r p e r 4—6 m hoch, kurz oberhalb des Erdbodens verzweigt, mit langen, steilaufstre‑ benden, sich nur wenig verzweigenden Trieben, diese am Grunde bis 15 cm und an der Spitze 8 cm dick. R i p p e n 23. Jungpflanzen, ältere Triebe und die Spitzen blühfähiger Sprosse wei‑ chen in ihrer Bestachelung sehr stark voneinander ab. Jungpflanzen: A r e o l e n dichtstehend, länglich, 5 mm im Durchmesser, dick, im Scheitel gelblich, später grau. R a n d s t a c h e l n zahlreich, 60—80, bis 1 cm lang, z. T. borstenförmig, gelblich bis weiß, im Scheitel einen Bor‑ stenschopf bildend, dazwischen einzelne derbere. Solange die Mittelstacheln noch nicht vor‑ handen sind, erinnern die Jungpflanzen an Cleistocactus strausii; Mittelsta cheln 1—2, bis 4 cm lang, schräg auf‑ oder abwärts gerichtet, im Scheitel gelblichweiß, dann vergrauend. Krainz, Die Kakteen, 1. I. 1975 C V a Basen älterer Triebe: A r e o l e n länglich, bis 1 cm lang, 8 mm breit, lang graufilzig, halb‑ kugelig aufgewölbt. R a n d s t a c h e l n zahlreich, 8—10 mm lang, borstenförmig bis derb, weißlichgrau. M i t t e l s t a c h e l n an Zahl und in der Länge stark wechselnd, oft bis zu 6 von durchschnittlich bis zu 4 cm Länge, der mittlere häufig 6—7 cm lang, sehr derb, stark basalwärts gekrümmt, der Sproßachse fast anliegend, am Grunde bis 3 mm dick, gelblich, dunkelschokoladenfarbig gespitzt. Blühfähige Triebe: an blühfähigen Sprossen verschwinden gegen die Spitzen hin die sehr derben M i t t e l s t a c h e l n allmählich, nur noch einzelne, verlängerte, sehr dünne M i t t e l s t a c h e l n werden ausgebildet, statt dessen verlängern sich die borstenförmigen R a n d s t a c h e l n bis zu 2 cm Länge und hüllen die Sproßachse in ein dichtes Borstenkleid; da die Randstacheln leicht abbrechen und hinfällig werden, sind die Spitzen älterer, blühfähiger Triebe fast kahl, so daß an ihnen die dicken Areolen auffällig in Erscheinung treten. B l ü t e n oft nur auf einer Seite der Sproßachse, 9—10 cm lang, geöffnet 3—4 cm breit. Pericarpel ‑> Pericarpell P e r i c a r p e l l höhle halbkugelig. R e c e p t a c u l u m leicht gekrümmt, 1,7—2 cm dick, dicht mit Schuppenblättern besetzt, deren freier Abschnitt dreieckig, zugespitzt, intensiv grün ist und deren Achseln braunviolette Wollhaare tragen. Nektarkammer 1,5—2 cm lang, durch die verschieden hohe Insertion der Fäden des inneren Staubblattkreises leicht abgeschrägt. Ä u ß e r e H ü l l b l ä t t e r zurückgeschlagen, oberseits schokoladebraun, mit grüner Spitze und grünem Saum. I n n e r e H ü l l b l ä t t e r aufgerichtet, cremefarbig‑braun, unterseits häufig dunkler gestreift. S t a u b b l ä t t e r zahlreich, Fäden weißlich, Beutel gelblich. G r i f ‑ f e l die Hüllblätter nur wenig überragend. N a r b e n 19, gelblichgrün. F r u c h t 2,5—3 cm im Durchmesser, bräunlichrot. S a m e n anfangs lederbraun, später schwarz. Heimat Fundort: Tal von Nazca bei 1200 m und Pisco‑Tal bei ca. 2000 m, häufig. — Nazca‑Puquio. 900 m. — In der oberen Kakteenstufe (bis 2100 m) im Unterlauf des Pisco‑Tales als leiten‑ de Kakteenart; recht häufig zwischen 1900—2100 (—2300) m und in größeren Trupps an den vegetationsarmen Hängen des extrem trockenen, von heftigen Aufwinden heimgesuchten Pisoctales ‑> Pisco‑Tales Pisco‑Tales, zusammen mit Haageocereus acranthus und der var. metachrous, Mila densiseta, Borzi‑ cactus piscoensis, Matucana cereoides und Trichocereus spec. — Im Gebiet Nazca‑Puquio auf einer stark verwitterten, von Erosionsrinnen zerfurchten Hochfläche mit einem lockeren Bestand von Orthopterygium huaucui, zusammen mit Haageocereus turbidus var. maculatus, Loxanthoce reus ferrugineus, Tephrocactus mirus und einer dürftigen Begleitflora aus kleinen Sträuchern wie Ka‑ geneckia lanceolata, Croton spec., Malvastrum rusbyi, Trixis cacalioides und Verbena juniperifolia. — Sammelnummer: K 36 (1954) und K 107 (1956). Allgemeine Verbreitung: mittleres Peru. C V a Krainz, Die Kakteen, 1. I. 1975 Weberbauerocereus rauhii var. laticornua Rauh lat. laticornua = breitwüchsig Literatur Weberbauerocereus rauhii Backeberg var. laticornua Rauh W. in Sitzungsber. Akad. Wiss. Math‑nat. Kl. 1958, 1. Abhandlg., S. 460 u. Abb. S. 459, Abb. 204 II. — Backeberg C. Die Cactaceae II 1959, S. 1257 u. Abb. S. 1258. — Backeberg C. Kakt. Lex. 1966, S. 447. Diagnose nach W. Rauh l. c.: „Planta humilior, tantum usque 3 m alta, multa ramosior quam typus; caules arcuatim ads‑ cendentes et ipsi iterum ramosissimi, basi multo densius et ferocius aculeati quam typus; areolae minores; flores et fructus ut in typo.“ Beschreibung K ö r p e r niedriger, nur bis 3 m hoch, viel reicher verzweigt als der Typus. Triebe mehr bogenförmig aufsteigend und sich selbst wieder reich verzweigend, am Grunde noch dichter und wilder bestachelt als der Typus; A r e o l e n kleiner. B l ü t e n und F r ü c h t e wie beim Typus. Heimat Fundort: Nazca‑Tal, zwischen 900 und 1000 m. — Besonders in niedrigen Lagen neben dem Typus vorkommend. Allgemeine Verbreitung: mittleres Peru. Krainz, Die Kakteen, 1. I. 1975 C V a Kultur nicht schwierig; gedeiht in jeder Kakteenerde, ohne besondere Ansprüche. Durch Pfropfen auf Trichocereus erzielt man schnelleres Wachstum. Bemerkungen Weberbauerocereus rauhii ist infolge seiner silbrigen, im Alter fast borstenförmigen Be‑ stachelung eine sehr dekorative Art. Abb. I Sproß. Abb. II Blüte und Fruchtentwicklung. Abb. III Weberbauerocereus rauhii var. laticornua Rauh am natürlichen Standort. Fotos: W. Rauh. C V a Krainz, Die Kakteen, 1. I. 1975 Weingartia fidaiana (Backeberg) Werdermann fidaiana, nach dem Verleger der Kakteenzeitschrift „Kakteenfreunde“, Fida. centered style Literatur Echinocactus (Spegazzinia) fidaianus Backeb., „Kakteenfreund“ 1933, S. 117. Gymnocalycium fidaianum (Backeb.) Hutch., C. & S. J. (U. S.) XXIX 1957, S. 11—14. Diagnose nach C. Backeberg l. c. „Simplex, sed e superioribus lateralibusque areolis proliferans, basi glabrescente, ad 30 cm altus, 15 cm diam., radice tuberoso. Areolae magnae, griseo‑tomentosae. Costae valde divisae, paene in mammillas dissolutae, ad 1,75 cm latae, 1,25 cm altae. Aculei radiales ca. 9, ad 3 cm longi. Centrales 3—4, ad 5 cm longi, flexibiles, in verticem versi, paulum curvati, variante colore (inter flavos et nigros). Flores ca. 3 cm longi, e juvenilioribus lanuginosis areolis, nati, lutei, in fructu persistentes.“ Beschreibung K ö r p e r einfach, selten aus oberen Areolen, bis zu 30 cm hoch und 15 cm ∅, sprossend; dicke Rübenwurzel mit dünnem Hals; Epidermis graugrün; A r e o l e n groß und dickfilzig; R i p p e n so gut wie ganz in runde Höcker aufgelöst; R a n d s t a c h e l n ca. 9, bis zu 3 cm lang, Mittelstacheln 3—4, bis zu 5 cm lang, alle bogig nach oben zu gekrümmt, besenartig wirkend, strohgelb bis rötlichbraun bis violettschwarz variierend. B l ü t e n im Scheitel ent‑ springend, hellgelb bis dottergelb, bis 3 cm lang, trichterige bräunliche Röhre mit braungelben Schuppen. F r u c h t klein, oval, bräunlich, mit wenigen Schuppen besetzt, unten öffnend und nur wenige Samen enthaltend. Samendiagnose (nach Frank) Semina 1,3 mm 1 mm magna, curvato‑ovoidea, hilo basali ovali, spongioso, flavo‑ brunneo; testa opaco‑nigra, verruculosa. Samen 1,3 mm 1 mm groß, gebogen eiförmig, mit gestutztem basalem ovalem, schwam‑ migem hell gelblichbraunem Hilum. Testa mattschwarz, feinwarzig. Krainz, Die Kakteen, 1. X. 1975 C VI f Heimat Tupitza. ‑> Tupiza. Bolivien, Dept. Potosi, bei Tupiza. Kultur Als Rübenwurzler lehmig‑sandiges mineralisches Substrat. Im Winter kühl und trocken halten, volle Sonne während der Wachstumszeit mit mäßigen Wassergaben. Bemerkungen Diese Art ist mit Wg. neumanniana so eng verwandt, daß es fraglich erscheint, ob hier zwei Arten gerechtfertigt sind. Der Hauptunterschied der Originalbeschreibungen liegt in der Kör‑ perfarbe und der Größe. Interessant ist die Tatsache, daß für beide Arten Stachelfarben von Strohgelb über Braun bis Violettschwarz angeführt werden. Der Kulturtypus von Wg. fidaiana wird zylindrisch hoch, hat mehr hellgrüne Körperfarbe und gelblich bis bräunliche Stacheln, während der Kulturtypus der Wg. neumanniana eine mehr dunkelgrüne bis blaugraugrüne Körperfarbe und schwarze Stacheln besitzt und kurzzylindrisch bleibt. Letztere hat vielfach auch dunklere, mehr ins Orange gehende Blütentöne. Die Samen beider Arten zeigen keine Unterschiede. Botanisch gesehen dürfte somit Wg. neumanniana lediglich eine kleinblei bende Standortvarietät von Wg. fidaiana sein. Die oben genannten habituellen Unterschiede der Kul‑ turformen scheinen sich, wie bei vielen anderen Arten auch, durch Zuchtauslese vieler Kakte‑ engenerationen in Kultur ergeben zu haben.