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– 8. € / .– 10 . Fr 2019 ober Okt

10/2019 *Aargauer Kunsthaus 1.9.2019–5.1.2020 Aargauerplatz CH–5001 Aarau Di –So10–17 Uhr Do 10–20Uhr MASKE www.aargauerkunsthaus.ch In der Kunst der Gegenwart

1.9.–27. 10.2019 CARAVAN3/2019: JohnStezaker, Mask(FilmPortrait Collage)CLXXIII, 2014 ©the artist, courtesythe artist andThe Approach, London Foto: FXP Photography,London, 2014 Mahtola Wittmer FOKUS 24 Mahtola Wittmer — In der Summe etwas Merkwürdiges. Isabel Zürcher 34 Albert Oehlen — Unfertig, unangepasst, unverzagt. Kristin Schmidt 42 Kunsträume — WallRiss, Offspace im Aufbruch? Irène Unholz 44 Circuit — Les artistes font ellipse. Isaline Vuille 48 NeuralRope#1 — Nei meandri di un cervello artificiale. Elisa Rusca 50 Thomas Hirschhorn — Momente der Grazie. Alice Henkes

HINWEISE 53 Digitale Kunst/Curator’s Choice — Politigram & the Post-Left 54 Animation/Curator’s Choice — Teat Beat of Sex ‹Trouble› 55 Baden — Daniel Robert Hunziker, Markus Müller / Basel — Renate Buser 56 Basel — Sabine Hertig / Bioggio — Armand Rondez 58 Bonn — Nanne Meyer / Castasegna — Claudio Moser 60 Dornbirn — Sylvie Fleury / Düsseldorf — Banu Cennetoğlu / Emmenbrücke — Fäden in der Hand 62 Friedrichshafen — Game of Drones / Karlsruhe — Writing History of the Future 64 Kreuzlingen — Ursula Palla, Zsuzsanna Gahse / Kriens — Shopping Center 66 Langenbruck — Peter Randall-Page / Lenzburg — Alles wahre Fakes? 68 Locarno — Manolo Valdés / Locarno — Sophie Taeuber-Arp 70 Lumbrein — futur / Luzern — Morning Star / München — Miriam Cahn 72 Neuchâtel — Julien Creuzet / Oslo — OsloBiennalen 74 Rapperswil — Das Klo im Rampenlicht / Schaffhausen — Kunst aus Trümmern 76 Solothurn — Otto Lehmann / Spiez — Marc Chagall 77 St. Gallen — Bricolage / St. Gallen — Spiel der Kultur(en) 78 St. Gallen — Protect me from what I want / Stuttgart — Ragnar Kjartansson 80 Winterthur — Residents besetzen den Raum / Winterthur — Situations #174 – #179 / Porn 82 Warth — L’univers de Germaine / Zürich — Traumwelt Ägypten 84 Zürich — Collection Highlights / Zürich — Ellen Cantor 86 Zürich — Sandra Boeschenstein / Zürich — Jean-Frédéric Schnyder

BESPRECHUNGEN 88 Appenzell — Hans Arp — Das Runde und das Eckige 90 Baden — Julia Mensch — Utopie des Kommunismus 92 Bern — Manon — Don’t look back 94 Bordeaux — MÉCA — Il est une fois dans l’Ouest 96 Bregenz — Thomas Schütte — Frau, Mann, Haus, Flagge und Blues 98 Langenthal — Dig Drill Dump Fill — Bilderbücher und Kindermusik der 1970er 100 Moutier, Porrentruy — Jean François Comment — Drei Häuser für ein Malerleben 102 Näfels — Bea Schlingelhoff — PAX 104 Winterthur — Ernst Gamperl — Das andere Leben der Eiche 106 Winterthur — Max Bill — Magische Ordnungen 108 Zürich — Albrecht Schnider — Von der Zeichnung zur Malerei 110 Zürich — Hans Witschi — Hurt

NOTIERT 112 KUNSTRÄUME / AUSSENPROJEKTE / NAMEN / PREISE / AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS

129 AGENDA

175 IMPRESSUM, MEDIADATEN, RÄTSEL

1 21.9.2019 – 2.2.2020

Simon Daniel Lafond 1763–1831, Le Glacier superieur du Grindelwald & le Mont Wetterhorn (Detail), 1788, Sammlung Stiftung Familie Fehlmann Winterthur Editorial — I Don’t Always Print Pictures… Die Aufnahme scheint missraten. Viel ist von dem Sandstrand, den grünen Palmen und dem sattblauen Himmel nicht zu sehen, die Hälfte wird von einem Daumen abgedeckt. Dafür ist der Titel sehr eloquent: ‹I Don’t Always Print Pictures But When I Do They Are Fucking Awesome.› So hiess auch eine Gruppenschau, die Mahtola Wittmer zum Anlass nahm, das eigene Verhältnis zur Fotografie zu reflektieren. Als ausgebildete Grafikerin ist sie mit analoger Foto- grafie und den Vorgängen im Labor, die ein Bild erst sichtbar ma- chen, vertraut. Und sie kennt den Ärger über einen fehlerhaften Abzug nach einem langwierigen Entwicklungsprozess. Seit sie nun ein Smartphone besitzt und meist damit fotografiert, drängen sich neue Themen auf: Was soll in der Fülle der Eindrücke festgehalten werden? Welches Bild ist gelungen, welches nicht? Wie fotografiert man fürs private Album, wie im Hinblick auf eine Ausstellung? Das Foto auf dem Cover entstand während einer Reise durch Australien. Und was wie ein Fehler wirkt, ist locker inszeniert. Der fleischfarbene Kreis erinnert ans Menschliche und lässt das Digi- tale fassbar werden. In Wittmers Ausstellung im Aargauer Kunst- haus Aarau wird diese Verbindung zum Haptischen noch weiter getrieben: Eine Auswahl von Aufnahmen, die sonst als ungreifba- rer Schatz in einer digitalen Cloud schweben, hat sie ausgedruckt und auf einen Haufen geworfen. Wir dürfen sie in die Hand nehmen und selbst überlegen, welches Foto wir gesichert und welches wir weggewischt hätten. Und wie verfährt die Künstlerin? Intuitiv: «Ich gehe meinen eigenen Bedürfnissen nach, jedoch mit Wachheit, grosszügig, ich sammle, umarme und nehme zunächst vieles mit, ohne zu werten.» Diese Weltumarmung, bei der man sich gelegent- lich selbst im Wege steht,ist hier auf erfrischende Weise eingefan- gen. Zudem lädt der Daumen zum Blättern ein. Claudia Jolles

TITELBILD · Mahtola Wittmer · I Don’t Always Print Pictures But When I Do They Are Fucking Awesome, 2016, Fotografie, Masse variabel

3 AG sse, KUNSTHAUS ZÜRICH R Mati RCHE ZÜ / 30.8.–8.12.19 Musée im BENZ m EIDEN epositu D ls a t andez a rn Sta Fe en sch nçois Fra : französi Foto den ch. an Zuri se s, is at teri M n oLit Pr Jea 019, /2 Madame sse g Mati nkun H. ion Sche ), cess 916 (1 Suc V © te ris Pa nnet , Jea rsay , 1) d’O /1 sée 910 (1 Mu V –I III 1978, te zza, net Ni an Je tisse, Ma i Henr

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Musée Matisse, Nizza. JOSEF ALBERS

AnatomiadiOmaggio al Quadrato 28 settembre2019—2febbraio2020

Piazza San Biagio 9 Orari Museo CH–6500 Bellinzona Mercoledì, giovedì +41(0)58 2031730/31 evenerdì 14 -18 [email protected] Sabato,domenica www.villacedri.ch efestivi 10 -18 Lunedì emartedì chiuso

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L’univers de Germaine. Muda Mathis, Sus Zwick, Hipp Mathis Bis8.März 2020

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Rien que pour vos yeux #2 Les plus belles estampes des collections Musée Jenisch Vevey Cabinet cantonal des estampes

James N. Kienitz Wilkins – Double Feature 22. September – 17. November 2019 4. November – 30. Dezember 2018

Katrin Freisager, Landscape, 2010 (détail) – Photographie entré kunsthal e 12.09 Katrin Judith Où libre 20 75002 At #ou 60, lemul el ru ie tsid 19 r e Albert, sommes-nous Fre Ri Pa de er ch ar ri Ri isager, s el house.com tf —— ch ie air u el Da ie 10.11.2019 u na Capuci Clax ton, ne Min © Dom Van nie aine Ev Nik ans de , Sa Min debrouck ns ni ti Forre e tr Ev e (T an ro s, is Gr vi ac sa ie ge use st, s en té de de si Camer gn fl or on al ) Ar (dé t Mu ta il),19 seu m, 67 N. C. Profitieren Sie von unserem Sitzplatz-Upgrade.

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zkb.ch/schauspielhaus Sam Pulitzer The Premise of a Better Life 27.10.2019–01.01.2020 Kunsthaus Glarus Just Another Story About Leaving 27.10.2019–01.03.2020 24.

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Emily Kame Kngwarreye, Untitled (1995) 1995, © 2019, ProLitteris, Zürich We EM — MA MY Sa mm rk IL LE e MO lun au Y RE g st KA TH Pi ra I li er sc DE ME ER re he un R r CO d KN Pr 29. AB Jo iv Se ël at UN GW pt le OR sa . 2019 Cl mm TR AR ém bi IG s lu Y 12. en nge IN REY Ja – t, n. ES n Zug 2020 E Kun Dorfstrasse Di bis Fr 12 2 .00 sthau 7, 6301 – 18. Zu 0 0 g | | Sa www und s .kunsthausz So 10. Zug 00 – ug.ch 17.00 06.07. 13.10. 2019 TURNER DAS MEER UND DIE ALPEN

Joseph Mallord William Turner, The Blue Rigi, Sunrise, 1842, Aquarell auf Papier, 29.7×45cm, © Tate, London, 2019 COLOR MANIA Materialität Farbe in Fotografie undFilm 07.09.–24.11.2019 www.fotomuseum.ch

fotomuseum winterthur Renée Levi 8.9.–8.12.19 Museum Langmatt Stiftung Langmatt Sidney und Jenny Brown Römerstrasse 30, CH-5401 Baden langmatt.ch

8.9.—8.12. Wenn Bilder sprechen könnten… Impressionistische Meisterwerke erzählen ihre Geschichte er ch Bu ri rbie Ba g: un alt st Ge ; ung hn ic Ze e ital dig 9, 201 , r be ar ab Rh , vi Le e né Re 24–27 S OCTOBER YEAR 25 25th International ContemporaryArt Fair |ABB Hall 550 |Zürich-Oerlikon Thu 4pm –8pm |Fri 12pm –8pm |Sat Sun 11am –7pm |www.kunstzuerich.ch VOLKSHOCHSCHULE ZÜRICH

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20.09.19 – bauhaus 12.01.20 imaginis imaginis 30.08.2019 – 02.02.2020 Rémy Zaugg Schau, ich bin blind, schau. Nr. 47 (orange 302 / bleu-vert clair 22), 1998, Kunstmuseum Basel, Schenkung Hans und Monika Furer-Brunner Stiftung, 2019 Ha Di BI VO e S ns N Sa JOh Ré un mm my d N Mo lu Ba Za ng ni ld ka ug eS Fu g Sa re r RI 17 01 . 08 .1 . 2. 19 FOKUS Mahtola Wittmer — In der Summe etwas Merkwürdiges

Am Anfang war ihr die Fotografie vor allem ein Tool der visuel- len Recherche. Inzwischen macht die Bachelor-Absolventin der Hochschule Luzern den grossen Fundus ihrer dokumentierten Gegenstände, Gesten und Situationen zur Basis von assoziati- ven Bild-Erzählungen im Raum, in Zeitungen oder Magazinen. Ihre Installation im Aargauer Kunsthaus wird zudem auch von ihrer Aktivität als junge Performancekünstlerin geprägt. Bei- läufige Überraschungen des Alltags erweisen sich als produk- tive Störungen. Oder sie führt umgekehrt dem Alltag beiläufige Überraschungen zu. Isabel Zürcher

24 Kunstbulletin 10/2019 L’eau de Lucerne, 2019, Performance im öffentlichen Raum, modifizierter Regenschirm, ca. 1,5 h, im Rahmen von ‹Eile mit Weile – Zeit für Performance›, akku Kunstplattform und (ort). Fotos: Luis Hartl

FOKUS // MAHTOLA WITTMER 25 L’eau de Lucerne, 2019, Performance im öffentlichen Raum, modifizierter Regenschirm, ca. 1,5 h, im Rahmen von ‹Eile mit Weile – Zeit für Performance›, akku Kunstplattform und (ort). Fotos: Luis Hartl

26 Kunstbulletin 10/2019 «Man kann es moderne Stillleben nennen.» Seit ungefähr fünf Jahren schon sammelt die 26-jährige Mahtola Wittmer Situationen, die sie mit dem Smartphone spontan einfangen kann. Sie reagiert, wenn Objekte, Körper und Konstellationen den Fluss der Normalität mit etwas Überraschendem, Absurdem, Unerklärlichem unterbre- chen. Fragend richten sich die Dinge an den Blick der Künstlerin: Was ist passiert, wo ein rot-weisser Plastikbändel zwei Fundamente aus Beton behelfsmässig zusam- menbindet? Wie lange floss kein Wasser, wenn ein grüner Spross das Chromstahl- siebchen im Lavabo durchdringt? «Ich suche nicht. Es ist so nahe am Alltag, dass es mir entgegenspringt.» Requisiten privaten und öffentlichen Lebens berichten von Wertschätzung oder kleinen Regelverstössen. Beides registriert Wittmer mit gleich- bleibender Achtsamkeit. Unaufgeregt erhebt das Bild ihre Entdeckungen zu heimli- chen Trophäen: Ein weisses Kissen bläht sich im Fensterrahmen einer Mietskaserne irgendwo im östlichen Europa. Über das Metallgerippe eines Abfalleimers vor me- diterranem Baumbestand ist der Plastiksack gespannt wie eine noble Schürze. Ein Stück Rotkohl auf dem Schnittbrett zeigt sein aufgewühlt marmoriertes Inneres. Ob Fehler, Zufall oder Nachlässigkeit: Um zwei Gullydeckel wechselt das Strassenpflas- ter für je ein Rechteck seine Beschaffenheit. Offenlassendes Erzählen Die Einladung in die Ausstellungsreihe ‹Caravan› im Aargauer Kunsthaus nimmt die Künstlerin zum Anlass, ihren grossen digitalen Bilderschatz zu sichten und aus- gewählte Motive in unterschiedlicher Grösse zu einem wortlosen Bild-Essay auszu- legen. Der längliche Raum, von zwei Seiten erschlossen, situiert die Präsentation als Teil des Rundgangs durch Bestände der Aargauer Kunstsammlung. Das empfiehlt die Bildlektüre gleichsam im Vorbeigehen. Der Künstlerin kommt das entgegen: Es sind beiläufige Störungen, die sie selber innehalten lassen. Vergleiche herausfordernd und ohne absichtliche Erzählung bilden sich Bildpaare und visuelle Beziehungen. Spinat aus dem Tiefkühler ähnelt dem rauen, grünlichen Isolationsmaterial unter den Dielen eines Riemenparketts. Ein mit Steinen beschwertes Tuch blickt von der Wiese auf wie das Gesicht der Künstlerin aus der schimmernden Folie einer Einweg- Gesichtsmaske. Ohne Rücksicht auf funktionale oder chronologische Zugehörigkei- ten ist der Blick am Tisch, im Zimmer, im Atelier oder auf Reisen jenen Körpern auf der Spur, welche die Dinge im Alltag und entlang seiner Ränder arrangiert haben. Von der Grafik zur bildenden Kunst Vor ihrem Bachelor an der Hochschule Luzern Design & Kunst hat Mahtola Wittmer eine Ausbildung als Grafikerin absolviert. War der Wechsel zur Kunst eine Befreiung? «Ich sehe es vielmehr als Erweiterung der Möglichkeiten», sagt sie, und die Antwort kommt entschieden. «Zu Beginn fotografierte ich vor allem zur Recherche. Dabei entstanden aber immer wieder interessante Fotografien, die mich dazu bewogen, sie zum eigentlichen Gegenstand meiner Arbeit zu machen.» Gerade im Kontext der Aargauer Sammlung und Ausstellungsgeschichte umschmeicheln Erinnerungen an

FOKUS // MAHTOLA WITTMER 27 IMG_8820.jpg, 2015, Fotografie, Digitaldruck, aufgezogen auf Aluminium, 19,7 x 14,8 cm

28 Kunstbulletin 10/2019 IMG_9025.jpg, 2018, Fotografie, Digitaldruck, aufgezogen auf Aluminium, 56 x 42 cm

FOKUS // MAHTOLA WITTMER 29 andere Künstlerinnen Wittmers junge Installation. Binia Bill beispielsweise wusste Volumen aus Licht und Schatten so zu isolieren, dass Gefässe, ein Stück Mobiliar oder eine Geste in ikonischer Textur erhalten blieben. Silvia Bächli oder Cécile Hum- mel haben damit angefangen, Zeichnungen, später fotografische Bilder in eigenge- setzlichen Kompositionen über Wände zu streuen. Hannah Villigers Arbeit suchte mit der Polaroidkamera jene Distanzlosigkeit, die Übersicht verneint und umso intensiver Dinge und Körper entlang ihrer Oberflächen abtasten lässt. Sollten solche Vorläufe- rinnen Pate gestanden und die Bereitschaft gefördert haben, Bedeutungshierarchien im Blick in die Welt subjektiv anzufechten: In Bezug auf die Ökonomie der Bilder sind wir 2019 an einem anderen Punkt als in den Neunzigerjahren und in Sachen Mobilität sowieso. Immer und überall hat Wittmer mit dem iPhone ihr dokumentierendes Tool zur Hand. Kostenlos ist jede neue Aufnahme bis zu Ausdruck und Vergrösserung und durchlässig die Grenze zwischen spontanen, privat sich einstellenden Situationen und der künstlerischen Absicht, eine Orange oder eine Reiswaffel ins Repertoire der Entdeckungen aufzunehmen. Eine zeitgenössische Flaneuse? Im Naheliegenden und im Ausschnitt entlässt diese Fotografie die Betrachterin oder den Betrachter nie ganz aus jener Nähe, die nach dem eigenen Verhältnis zu Schoss, Nahrung, Kleidern oder auch zum Unterwegssein fragen will. Und spätestens wenn Wittmer auf einem niedrigen Podest im hundert- und tausendfachen Postkar- tenformat eine grosszügige Auswahl ihrer Aufnahmen zum Sichten und Wühlen an- bietet, findet man sich auf einer eigenen Skala zwischen Belustigung und Befrem- den, Irritation und Schaulust wieder. Man kann die Frage nicht mehr unbefangen stellen, und vielleicht ist es auch nicht an Wittmer, sie zu beantworten: ob ihr empathischer, oft körpernaher Blick weiblich konnotiert sei. Während ihres Studiums sei einmal das Motiv des Flaneurs zum Thema gemacht und die Frage nach dessen weiblichem Pendant aufgeworfen

Mahtola Wittmer (*1993, Luzern), lebt und arbeitet in Adligenswil und Luzern

2019 Bachelor in Bildender Kunst (Kunst & Vermittlung), Hochschule Luzern Design & Kunst 2018 Austauschsemester an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig 2010–2015 Fachklasse Grafik, Fach- und Wirtschaftsmittelschulzentrum Luzern (FMZ)

Gruppenausstellungen (Auswahl) 2019 ‹Eile mit Weile – Zeit für Performance›, akku Kunstplattform und (ort), Emmenbrücke 2018 ‹die digitale›, Düsseldorf 2017 ‹11. Jungkunst›, Winterthur 2016 ‹I don’t always print pictures but when I do they are fucking awesome›, Tatort Bernstrasse, Luzern 2014 ‹Spamam and Friends, L’eautre›, Kunsthalle , Cully 2012 ‹Rüstungen – Sonderausstellung über die zweite Haut›, Historisches Museum Luzern

30 Kunstbulletin 10/2019 Crossing, 2017, Performance im öffentlichen Raum, Hacke, Bodenmarkierung, ca. 5 Minuten, im Rahmen von ‹Kunsthoch Luzern›, Neubad/Kein Raum. Fotos: Mirjam Steffen/Mahtola Wittmer

FOKUS // MAHTOLA WITTMER 31 IMG_0250.jpg, 2019, Fotografie, Digitaldruck, aufgezogen auf Aluminium, 112,1 x 84,1 cm

32 Kunstbulletin 10/2019 worden: Als die Stadt des 19. Jahrhunderts den umherschweifenden Müssiggänger hervorbrachte, machten sich ziellos und unbegleitet um sich schauende Frauen nur verdächtig. In ihrer Rolle als Beobachterin fällt Wittmer heute, mindestens in unserer mitteleuropäischen Gesellschaft, kaum mehr auf. Es kann sein, dass ihre wähleri- sche Umsicht jenseits von mächtigen Deutungsansprüchen das subtilere Porträt von Gegenwart zeichnet als manch grosse, autoritative Setzung. Agieren im öffentlichen Raum Im Sommer 2018 hatte Wittmer mit Klarissa Flückiger den Glockenschlag der Peterskapelle Luzern durch den standardisierten Klingelton eines Mobiltelefons ersetzt. Kontroverse Reaktionen blieben im Herzen der touristischen Altstadt nicht aus. Für die einen ein augenzwinkernder Fingerzeig auf das Diktat unserer pausen- losen Telekommunikation, sahen andere in der temporären Intervention den bösen Angriff auf eine Ordnung von Arbeits- und Ruhezeiten, wie sie wenigstens die Kirche noch in Schutz zu nehmen habe. Wenn Wittmer «in den Alltag eingreifen» will, sind das Böse und das Angriffige dabei weniger ihre Sache als das kleine Unterlaufen von Erwartungen in vertrauter Umgebung und Gegenständlichkeit. Am ersten Abend des Performancefestivals ‹Eile mit Weile›, 2019, verkehrte sie den Zweck eines Regenschirms vom tragbaren Schutz- dach in einen Behälter. Die Witterung spielte ihr gleichsam in die Hand, als sie von der Innenstadt nach Emmenbrücke wanderte, um das Regenwasser als Souvenir in Flaschen abzufüllen. Es sei anstrengend gewesen, aber es ging nicht in erster Linie um Verausgabung. Der Stoff hätte reissen können, doch war nicht das Spiel mit die- sem Risiko ihr Thema. Es war das Bild einer Lücke, die sich auftut, wenn etwas ganz Gewöhnliches eine andere Form und Funktion annimmt. Isabel Zürcher arbeitet als Kunstwissenschaftlerin und freie Autorin in Basel und Mulhouse. [email protected]

→ ‹Caravan 3/2019 – Mahtola Wittmer›, Aargauer Kunsthaus, Aarau, bis 27.10. ↗ www.aargauerkunsthaus.ch

FOKUS // MAHTOLA WITTMER 33 Albert Oehlen — Unfertig, unangepasst,

Hairdresser Underground, 1985, Öl und Lack auf Leinwand, 190 x 190 cm (links); Ohne Titel, 2019, Öl und Lack auf Leinwand, 190 x 190 cm (rechts), alle Aufnahmen Courtesy Galerien Max Hetzler und Gagosian © ProLitteris. Fotos: Stefan Rohner

34 Kunstbulletin 10/2019 unverzagt

FOKUS // ALBERT OEHLEN 35 «Ich habe mir Verfahren verordnet, um Bilder zu malen, die ich sonst nicht malen könnte. Ich bin nicht intuitiv vorgegangen, sondern habe mir ein Programm ausgedacht und zum Schluss gestaunt.» Albert Oehlen malt nach eigenen Regeln, malt Werke nochmals, mit unangepasster Geste und unbeeindruckt von akademischen Weisheiten oder Marktdiktaten. Kristin Schmidt

Das Kunstmuseum St. Gallen wäre auch eine Option gewesen.Aber Albert Oehlen,der im vergangenen Jahr eine umfangreiche Werkauswahl im Palazzo Grassi in Venedig zeigte, zog die Lokremise den klassischen Räumen vor. Da, wo es keine rechteckigen Grundrisse gibt und damit auch keine einander parallel gegenüberliegenden Wände, hat der Künstler Werke aus knapp vierzig Jahren zu einem vielfältigen Bezugssys- tem arrangiert. Und so, wie das ehemalige Lokomotivdepot als Ausstellungsort nie ganz den Charakter des Provisorischen, Variablen verlieren wird, sind auch Oehlens Werke – der Ausstellungstitel ‹unfertig› deutet es an – keine malerischen Manifeste, sondern fluide Auseinandersetzungen mit dem künstlerischen Medium. Sie fallen mal schludrig, schnell, fleckig und krude aus, mal akkurat, präzise und geometrisch, wobei die erstgenannten Beispiele in der Ausstellung dominieren. Die Präsentation beginnt mit drei Bildern aus dem Jahr 1985, je eines in Gelb, Rot und Blau. «Ich habe damals in Grundfarben gemalt. Die Serie besteht aus sechs Bildern. Das ist es im Wesentlichen.» So lapidar schildert Albert Oehlen seine Arbeit formal und fügt zum Inhalt an: «Die Motive müssen nicht gedeutet werden. Wie das so ist: Es waren damals Motive aus der Werbung»; Motive, die als Anregung, als Impuls dien- ten und nicht als Vorlage. Sie bleiben so im Vagen, dass sie jenseits von Aktualitäten den Aufbruch in den Achtzigerjahren immer noch gültig dokumentieren: den Boykott der Geschmacksideale, die Absage an Tiefsinn, Stilreinheit und gutes Handwerk. So berichtet Oehlen am Beispiel der ausgestellten ‹Kerze› von 1981, wie er im Atelier Im- mendorfs dazu jemanden sagen hörte, schlechter könne man nicht malen, und dies mit einer Kaufempfehlung verband.Die Stimme gehörte Martin Kippenberger, der bald darauf im Trio mit Werner Büttner und Albert Oehlen für das «bad » stand. Konstellationen statt Retrospektionen Oehlens Malerei aus den Achtzigerjahren hat nichts von ihrer Dynamik und Fri- sche eingebüsst. Dass aber die beiden gelben Bilder der Primärfarbenserie sogar noch nach Terpentin und Lack riechen, verwundert zunächst. Ein Blick auf die Werk- liste löst das Rätsel teilweise: Als Entstehungsjahr ist 2019 angegeben. Aber es sind die Motive von 1985. Die Erklärung ist einfach: Die ursprünglichen Bilder sind nicht mehr im Besitz des Künstlers. Statt langwieriger Recherchen und aufwendiger Aus- leihprozesse hat Albert Oehlen sie neu gemalt – im Stil der Achtziger, sozusagen als spätere Version der früheren Bilder. Diskussionen um Original oder Unikat lässt er nicht aufkommen und reflektiert stattdessen seine künstlerische Arbeit: «Ein Bild

36 Kunstbulletin 10/2019 Ohne Titel, 2018, Öl, Lack auf Papier, 220 x 160 cm © ProLitteris. Foto: Stefan Rohner

FOKUS // ALBERT OEHLEN 37 Ohne Titel (Baum 76), 2016, Öl auf Dibond, 375 x 250 cm © ProLitteris. Foto: Stefan Rohner

38 Kunstbulletin 10/2019 Ohne Titel (Baum 69), 2016, Öl auf Dibond, 375 x 250 cm © ProLitteris. Foto: Stefan Rohner

FOKUS // ALBERT OEHLEN 39 nochmals zu machen, fühlt sich nicht gut an. Schöner ist es, etwas Neues zu machen. Ich habe einen Widerwillen gegen die alten Bilder. Manchmal lockert sich das auch und ich kann zu alten Bildern wieder ein freundliches Gefühl bekommen.» Dieser Annäherungsprozess an längst abgeschlossene Arbeitsphasen mag zu- nächst unbequem sein und herausfordernd: «Wie gut kann ich mich erinnern? Wie gut kann ich das nochmal machen?» Aber Oehlen zieht ein positives Fazit: «Das war dann doch ein Spass.» So bleibt die Kunst durchlässig in alle Richtungen:in die Ver- gangenheit, in die Zukunft und stark in der Gegenwart verankert. Die Ausstellung ist damit weder eine Retrospektive noch eine aktuelle Werkschau, sie ist ein Netz aus Konstellationen. So wie Oehlen nie dem Banalen, Hässlichen oder Populären auswich, liess er sich auch auf das Digitale ein: «Es fängt 1990 an: Ich habe mit den Mitteln gearbei- tet, die es damals gab. Deshalb waren alle Bilder stark pixelig. Ich habe mich da-

Albert Oehlen (*1954, Krefeld), lebt seit 2002 in Gais AR 1978–1981 Studium an der Hochschule für bildende Künste Hamburg 2000–2009 Professor an der Kunstakademie Düsseldorf

Einzelausstellungen (Auswahl) 2018 ‹Cows by the Water›, Palazzo Grassi, Venedig 2017 ‹Ö›, Museo Nacional de Bellas Artes, Havanna 2016 ‹Recent Works›, Guggenheim Bilbao 2015 ‹An Old Painting in Spirit›, Kunsthalle Zürich 2014 ‹Die 5000 Finger von Dr. Ö›, Museum Wiesbaden 2013 ‹Malerei›, Museum Moderner Kunst, Wien

Gruppenausstellungen (Auswahl) 2014 ‹Variations: Conversations in and around Abstract Painting›, Los Angeles County Museum of Art 2013 55. Biennale Venedig 2012 ‹Deftig Barock›, Kunsthaus Zürich 2004 Biennale São Paulo 2003 ‹Berlin–Moskau/Moskau–Berlin 1950–2000›, Martin-Gropius-Bau, Berlin, und Staatliche Tretjakow-Galerie, Moskau (2004) 2002 ‹Painting on the Move›, Museum für Gegenwartskunst Basel und Kunsthalle Basel

Foto: Esther Freund

40 Kunstbulletin 10/2019 mit auseinandergesetzt: Warum soll ich damit arbeiten? Was ist meine Haltung da- zu?» Einige Jahre später entstanden zwei grossformatige Wandpaneele, die für eine Präsentation im Aussenraum gänzlich am Rechner entworfen und auf halbdurchläs- siges Trägermaterial gedruckt wurden. Sie sind ebenfalls in der Lokremise zu sehen und verlangten dem Künstler ganz andere als nur malerische Entscheidungen ab. Für Oehlen stellte sich die Frage, wie das Angebot des PC das Denken beeinflusst, und er schildert die Unterschiede im Arbeitsprozess: «Ich entscheide, ob ich etwas lasierend haben will. Im Studio nehme ich dünne Farbe und muss nicht viel denken. Am PC muss ich definieren, wie deckend ich arbeiten will, und muss eine neue Ebene anlegen, den Deckungsgrad bestimmen, muss die Kontur definieren: ob die Ränder flauschig sein oder eine Kante haben sollen. Und ich bin die ganze Zeit damit kon- frontiert, dass die Bezeichnung vor der Nase steht, weil die angebotenen Werkzeuge einen Namen haben.» Das Programm der Bäume Das Resultat der Verfügbarkeit unendlich vieler Farben, Formen und Strukturen, des Angebots von Musterstempeln, Linienarten und Verzerrungsmöglichkeiten sind Bilder von gewisser Beliebigkeit. Albert Oehlen verlor bald das Interesse und wandte sich wieder der Malerei zu, legt ihr aber erneut ein Programm zugrunde, so beispiels- weise in der Serie der baumartigen Strukturen: «Der Grundgedanke der Bäume ist das Wachstumsprinzip:Wenn man an einen Winterbaum näher herangeht,sieht man, dass die Bewegung, die der Ast machen kann, sehr vielfältig ist. Es gibt keinen Un- fug, den er nicht machen kann, und es gibt nur zwei Regeln: dünner werden, von der Mitte ausgehend. Wenn ich dieses Programm in der Malerei anwende, entstehen gute Formen. Ich bin nicht von einer visuellen Vorstellung ausgegangen, sondern einem Programm gefolgt.» Und Oehlen hat ein weiteres Element hinzugefügt:Die schwarzen Strukturen auf weissem Grund kontrastieren mit magentafarbenen Flächen, aber auch sie verweigern sich einer Interpretation: «Die Farbe hat keine Bedeutung und macht in der Funktion das, was ich will. Es gibt keine Unterhaltungseffekte durch Farbwechsel.» Unterhaltsam ist Oehlens Kunst trotzdem, denn sie bildet nicht das zu Erwartende ab und bleibt im gegenwärtigen Boom der Malerei, in dem vieles sei- nen Marktwert erprobt, eigenständig und unangepasst. Kristin Schmidt, Kunsthistorikerin, lebt in St. Gallen, [email protected]

→ ‹Albert Oehlen – unfertig›, Kunstmuseum St. Gallen, LOK, bis 10.11. ↗ www.kunstmuseumsg.ch

FOKUS // ALBERT OEHLEN 41 Kunsträume — WallRiss, Offspace im Aufbruch?

Oben: Camille Alena · We Win or We Die II, 8.4.–9.6.2018, Installationsansicht. Foto: Guillaume Baeriswyl Mitte: I got the Moon in the Morning and the Sun at Night, organisiert von Giangiacomo Rossetti, 10.6.–21.7. 2019, Installationsansicht. Foto: Guillaume Baeriswyl Unten: Kein Wunder, 9.3.–23.3.2018, Vernissage. Foto: WallRiss

42 Kunstbulletin 10/2019 Als einziger Offspace in Freiburg entwickelte sich ‹WallRiss› zu einer wichtigen Plattform der lokalen Szene im Austausch mit auswärtigen Positionen. Das junge Kuratorenteam treibt Strate- gien der Kunstwelt auf die Spitze und hinterfragt damit zugleich die Konventionen eines alternativen Kunstraums. Irène Unholz

Kurvig führt die verhältnismässig kahle Strasse Walriss vom familiären Quartier d’Alt hinunter in die Freiburger Altstadt. Wenn aber der Offspace ‹WallRiss› hier zur Vernis- sage lädt, belebt sich der Ort. Mit Negroni und Zigarette in den Händen quillt das Pu- blikum aus den massiven Türen. Doch nicht nur während der Ausstellungen, Perfor- mances und Konzerte herrscht ungezwungene Geselligkeit. Sie ist Teil der Strategie des Kuratorentrios bestehend aus dem Kunstgeschichts- und Philosophiestudenten Paolo Baggi, dem Künstler Grégory Sugnaux und dem Grafiker Clément Chavanne. Die ursprünglich sechsköpfige Equipe übernahm 2016 den drei Jahre zuvor von Nicolas Brulhart und Lauris Paulus gegründeten Kunstraum. Was und wie sie ausstellen, geht aus Treffen, persönlichen Affinitäten und Diskussionen hervor. Zugespitzt hat sich dieses Vorgehen in der letzten Schau, als der eingeladene Giangiacomo Rossetti (*1989, Mailand) nicht eigene Arbeiten, sondern diejenigen von rund zehn ande- ren Kunstschaffenden zeigte. Den tiefer liegenden der zwei Räume, die durch eine schmale Passage verbunden sind, verdunkelte er dafür zu einer «Grabkammer». Die Raumkonstellation evoziert immer wieder Fragen nach dem Display. Der kurze Gang wurde auch schon durch eine gigantische Leinwand oder einen von Pflanzen um- wachsenen Geröllweg versperrt. Indem sie den «White Cube» als dezidiert nichtneu- tralen Raum erlebbar machen, werfen die Kuratoren selbstkritische Fragen auf: Was kann ein Offspace noch zum Kunstdiskurs beitragen, wenn manch grössere Institu- tion ebenfalls unentdeckte Positionen präsentiert? Wenn alternative Kunsträume sich ihrerseits zunehmend institutionalisieren? Dem stellt sich ‹WallRiss› mit Befragungen des Definitorischen in Bezug auf Kunst und Sprache in Ausstellungen wie ‹Either it is raining or it is not (at a particular space and time)› und ‹Objet Vague›. Dabei verzichten die ehrenamtlichen Betreiber bewusst auf eine eindeutige, didaktische Kommunika- tion, die sie stattdessen als adaptierbare Weiterführung der jeweiligen Veranstaltung verstehen. Mit ihrer Ausstellungspraxis erproben sie verschiedene Rollen des Kunst- raums. So liessen sie etwa 2017 den längst etablierten John Tremblay (*1966, Boston) die Freiheiten eines Offspace wieder ausloten. Die aktuelle Schau ‹Observer of the Techniques› wiederum nimmt Bezug auf die New Yorker Galerieausstellung ‹Tech- niques of the Observer›, die ihrerseits ein gleichnamiges Buch des Kunstkritikers Jo- nathan Crary zitierte. Sie reflektiert anhand der Technik von rund fünfzehn Malern den «Zeitgeist» und die damit einhergehende eigene kuratorische Strategie. Irène Unholz studiert Kunstgeschichte an der Universität Fribourg. [email protected] Kunsträume – Die Reihe wird realisiert mit Unterstützung der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.

→ ‹Observer of the Techniques›, WallRiss, bis 20.10. ↗ www.wallriss.ch

FOKUS // KUNSTRÄUME 43 Circuit — Les artistes font ellipse

Max Kohler · Objet volant et paysage, 1972, acrylique sur toile, 28x31 cm, pour Ellipse/Préambule I & II, du 9 février au 23 mars 2019, exposition ‹Knock on Wood›, de Tom Johnson & Martin Riches. Photo: David Gagnebin-de Bons

44 Kunstbulletin 10/2019 Pour son vingtième anniversaire, le Centre d’art contemporain Circuit à Lausanne consacre une exposition collective à des questions de retrait, d’effacement, de silences, de positions par- ticulières d’artistes face au milieu de l’art, de manière concrète ou plus imagée, avec en filigrane la question de la pérennité de l’artist-run space. Isaline Vuille

Parler par ellipse, c’est omettre des mots, des éléments, forcer l’auditeur à reconsti- tuer l’entier de la signification, combler le manque. Dans l’exposition à Circuit il est plutôt question de positionnements d’artistes dans le «monde de l’art»: certains jouent avec, d’autres restent en marge, d’autres enfin refusent les règles du jeu et préfèrent tout arrêter. Ce fut par exemple le cas célèbre de Michel Parmentier, un des fondateurs du groupe BMPT (Buren Mosset Parmentier Toroni), qui cessa de peindre en 1968 en réaction au système marchand et à la spectacularisation de l’art (il recom- mença la peinture en 1983). De manière plus courante, nombreux sont les artistes qui ne poursuivent pas leur pratique à un moment ou à un autre sans pour autant développer un statement: par déception, par manque d’intérêt, par manque de temps, les raisons sont multiples quand on considère la difficulté de se faire une place sur la scène artistique et de pouvoir vivre de son travail. Persiste en outre dans le milieu l’idée romantique de l’artiste tout entier consacré à son œuvre, à qui un travail ali- mentaire, ou pire des enfants, surtout pour une femme!, ne pourraient que nuire… Actifs en local D’autres, sans arrêter nécessairement leur pratique, l’orientent de manière cri- tique par rapport au milieu de l’art qui est le leur. L’exposition convoque un groupe d’artistes actifs dès les années 1960 dans la ville de London en Ontario, Canada. Tan- dis que les expositions étaient alors toutes confiées à des commissaires américains, et qu’il était attendu des jeunes artistes qu’ils émigrent pour mener leur carrière (comme le fit Michael Snow, un autre de la région), les membres de ce qui s’est appe- lé le London Regionalism ont affirmé leur volonté de rester sur place pour développer leur travail ainsi qu’une scène artistique féconde et dynamique. Dans une ville de taille moyenne – un peu comme Lausanne, toutes proportions gardées! –, ils ont dé- veloppé de nombreuses activités individuelles et collectives – ils auront notamment un lieu d’exposition et formeront en 1965 un groupe de musique bruitiste, le Nihilist Spasm Band (NSB), basé sur l’improvisation, le non-savoir et l’utilisation d’instru- ments bricolés. Cela aura des échos bien au-delà de London: ils auraient influencé des groupes comme Sonic Youth ou REM, et continuent à se produire régulièrement depuis cette époque. Ces «grands-pères de la noise» seront présents à Lausanne pour un concert en partenariat avec le LUFF le 17 octobre au Casino de Montbenon. Ils proposeront aussi un banquet nihiliste pour le finissage de l’exposition le 19 oc- tobre dans l’exposition.

FOKUS // CIRCUIT 45 Autre figure présente dans l’exposition, particulièrement importante pour Circuit: Christophe Gossweiler, né en 1950 et établi en Argovie. Artiste abstrait et concep- tuel de la génération Armleder/Mosset, il se retire autour de 2005 d’un «monde de l’art» auquel il ne croit plus. Proche de Circuit depuis 2001, il a contribué à de nom- breux projets, et a également amené plusieurs artistes de son réseau: Blair Thurman, Steven Parrino par exemple, ou encore les canadiens de NSB justement! Toujours en relation, c’est surtout le projet du Freistilmuseum, qu’il continue de mener, qui ac- compagne Circuit depuis bientôt 20 ans:rassemblant aussi bien des objets bi et tridi- mensionnels, de l’ordre du document et/ou de la production industrielle, il commente la production artistique et les différentes formes d’activités sociétales. Activable et développable par d’autres, le Freistilmuseum est présent dans presque toutes les expositions collectives de Circuit, et témoigne du goût de ses membres pour l’ar- chive, le document, l’édition, et la mise en lien des différents champs. D’autres ar- tistes – dont la plupart ont déjà collaboré avec Circuit – présentent des pièces sur la question de l’échec volontaire (lettres de non-motivation de Julien Prévieux), l’effa- cement et la disparition (bonhomme de neige en asphalte de Katja Schenker, écriture

John Boyle · Brucelosis, 1988, vidéo, 16 min, featuring the Nihilist Spasm Band

46 Kunstbulletin 10/2019 éphémère de Didier Rittener), le silence (pièce textuelle de Dominique Petitgand). D’autres encore qui questionnent par l’ellipse et la suggestion ce qu’est une pratique d’artiste, comment elle est visible ou non, et comment elle s’inscrit dans la durée. Lieu de l’entre-deux En filigrane bien sûr les 20 ans de Circuit (21 ans en réalité car le groupe s’est formé en 1998), et la question de ce que peut devenir un artist-run space sur le long terme – fonctionnant le plus souvent de manière bénévole, le caractère spontané et les énergies qui permettent de lancer ce type d’espaces doivent être renégociés au fil du temps et le projet se redéfinir pour durer. Fondé par des artistes – Natacha An- deres, Luc Aubort, Philippe Decrauzat, François Kohler et Didier Rittener –, le lieu est toujours géré par ses membres, passés au nombre de onze. Très tôt Circuit a obtenu la confiance des pouvoirs publics et de fondations privées: il est actuellement sou- tenu par la Ville de Lausanne qui paie le loyer du lieu, le canton de Vaud et diverses autres structures. A l’époque de sa fondation plutôt seul dans le paysage lausannois, il est aujourd’hui dans un entre deux entre l’artist-run space et l’institution. S’il s’est auto-proclamé Centre d’art contemporain de Lausanne il y a une dizaine d’années, un peu par bravade, c’était surtout pour se positionner par rapport aux espaces mar- chands. Il est considéré comme presque institutionnel (un modèle qui a réussi, un grand frère!) aux yeux de certains espaces d’art indépendants de la région, désormais nombreux,sans en avoir néanmoins les moyens financiers. Si les deux directeurs (éga- lement artistes), François Kohler et Damián Navarro, sont rémunérés à temps partiel pour l’administratif, la recherche de fonds, les montages et la présence sur place, ce sont des mandats précaires, et une grande partie de leur travail consiste à trouver de nouveaux financements. Ces derniers regrettent que par conséquent la part dédiée à la recherche et au développement de projets soit de plus en plus réduite. L’implica- tion bénévole des membres est elle aussi fluctuante, au gré des évènements de vie de chacun, mais toujours active. A la question de savoir comment continuer après ces 20 ans, certains évoquent la nécessité de renouvellement, la volonté de renforcer l’aspect expérimental de la programmation, d’affirmer le lieu en tant que plateforme de réflexion et de produc- tion, tout en continuant les collaborations avec d’autres structures, commissaires, artistes. Exposer le travail des autres, mêler et faire se rencontrer plusieurs réseaux, c’était au final la principale motivation qui a présidé à la fondation de Circuit, et cela reste plus que jamais d’actualité pour la plupart de ses membres. Isaline Vuille est historienne de l’art et commissaire d’expositions. [email protected]

→ ‹Ellipse›, Circuit, Centre d’art contemporain, Lausanne, jusqu’au 19.10.; Finissage, ‹No Party – banquet nihiliste›, en partenariat avec le LUFF – Lausanne Underground Film Festival, 19.10. → Concert de ‹NSB – Nihilist Spasm Band›, au Casino de Montbenon, Lausanne, en partenariat avec le LUFF, 17.10. ↗ www.circuit.li

FOKUS // CIRCUIT 47 NeuralRope#1 — Nei meandri di un cervello artificiale

Alex Dorici e Luca Maria Gambardella · NeuralRope#1 – Inside an Artificial Brain, 2019. Foto: Veronica Barbato

48 Kunstbulletin 10/2019 In occasione della terza edizione della Giornata Digitale Sviz- zera, Alex Dorici e Luca Maria Gambardella inaugurano un’ope- ra urbana nel tunnel di Lugano-Besso, rivelando ai passanti il mondo dei neuroni in silicio con un’installazione interattiva per- manente. Elisa Rusca

L’artista Alex Dorici è conosciuto per i suoi interventi nei luoghi pubblici – opere ge- ometriche, realizzate con corde o nastro adesivo, che giocano con le infrastrutture già presenti, rivelandone e ricombinandone linee guida e punti di fuga, nell’intento di stravolgerne l’ovvia percezione spaziale. Nel 2018, grazie all’iniziativa collabora- tiva della città di Lugano ‹Lugano Living Lab›, Dorici incontra Luca Maria Gambardel- la, direttore dell’Istituto Dalle Molle di studi sull’intelligenza artificiale (USI-SUPSI) di Manno e professore all’Università della Svizzera Italiana. Personalità poliedrica, Gambardella era desideroso di portare uno dei suoi oggetti di ricerca, ossia la pro- gettazione, lo sviluppo e gli usi possibili delle reti neurali artificiali, al di fuori delle mura dei suoi laboratori, al fine di sensibilizzare un pubblico più vasto sulla tematica dell’intelligenza artificiale. Nasce così un ricco processo di scambio di conoscenze e idee che danno la luce a ‹NeuralRope#1. Inside an Artificial Brain›, un’opera d’arte realizzata a quattro mani che combina l’estetica formale di Dorici con la tecnica svi- luppata dal team di Gambardella. Nella semi oscurità dai toni cerulei dell’illuminazione ultravioletta, nel tunnel di Lugano-Besso si snodano due corde fluorescenti, una arancione, l’altra bianca, per un totale di quasi 700 metri lineari e mai annodati, come le connessioni neuronali. L’architettura del tunnel diventa quindi modello per una calotta cranica cava, in cui le corde di Dorici ricordano i filamenti di connessione tra i neuroni, che qui assumono l’aspetto di sedici schermi led. Il cervello artificiale di ‹NeuralRope#1› è un sistema autonomo e capace di imparare dall’interazione con i passanti. All’entrata del tunnel è situata una postazione in cui il sistema identifica due tipi diversi di gesti degli spet- tatori, modificando conseguentemente ciò che vieni riprodotto sugli schermi, così come le colorazioni e la luminosità dell’ambiente. Immagini e gesti specchiano alcuni aspetti formali fondamentali dell’installazione delle due corde, articolando lo spazio del tunnel in uno scenario immersivo basato su due poliedri, il cubo e la piramide. Concepito come un unico universo in cui arte e scienza dialogano spiegandosi l’un l’altra, ‹NeuralRope#1› ci permette di entrare all’interno di un cervello artificiale la cui struttura è messa a nudo. Il luogo pubblico di passaggio si trasforma così in labo- ratorio aperto, invitandoci a fermarci per scoprire e contemplare il futuro prossimo. Elisa Rusca è curatrice e dottoranda a Goldsmiths, University of London. [email protected]

→ ‹NeuralRope#1 – Inside an Artificial Brain›, sottopassaggio Lugano-Besso, installazione permanente visibile dal 2.9. ↗ www.neuralrope.ch

FOKUS // NEURALROPE#1 49 Thomas Hirschhorn — Momente der Grazie

Robert Walser-, 2019, Grossprojekt im öffentlichen Raum von Biel. Thomas Hirschhorn (unten links), alle Aufnahmen © ProLitteris. Fotos: Enrique Muñoz García

50 Kunstbulletin 10/2019 «Be an Outsider! Be a Hero! Be Robert Walser!» 86 Tage, von Juni bis September, war Thomas Hirschhorns ‹Robert Walser- Sculpture› auf dem Bahnhofplatz Biel präsent. Das Grosspro- jekt sorgte für Begeisterung, aber auch für Kritik. Jetzt wird die Skulptur abgebaut. Ein rückblickendes Gespräch. Alice Henkes

Henkes: Die ‹Robert Walser-Sculpture› war eines der grössten Projekte, die Sie bis- her umgesetzt haben. Ist es ein erfolgreiches Projekt? Hirschhorn: Ob die ‹Robert Walser-Sculpture› ein Erfolg ist,wird sich frühestens in zehn Jahren zeigen. Im Moment kann und will ich beim besten Willen nicht von Erfolg re- den. Aber auch nicht von Misserfolg. Ich bin noch immer dabei – mit allen Bielerin- nen und Bielern, die täglich da sind –, für die Skulptur und für mein Verständnis von Skulptur im öffentlichen Raum zu kämpfen. Die Skulptur ist fragil, unstabil, sie bleibt prekär, und dies mit ungewissem Ausgang. Eines ist gewiss: Ich bin glücklich, jeden Tag auf der ‹Robert Walser-Sculpture› zu sein. Henkes: Was hat Sie persönlich an diesem Projekt besonders herausgefordert? Hirschhorn: Die besondere Herausforderung war das Einschliessen der auf dem Bahn- hofplatz sich einfindenden Personen. Dabei war die Entscheidung, diese Arbeit auf dem Bahnhofplatz zu machen, die richtige, die Sinn machende. So denke ich, dass die Implikation der Menschen auf dem Bahnhofplatz mit und durch die Skulptur mindestens teilweise gelungen ist. Dieses Einschliessen aller ist sehr schwierig, un- heimlich komplex und ungemein kräftefordernd, aber es ist mehr als ein Ziel, es ist wichtiger Teil der Form der ‹Robert Walser-Sculpture›. Es steht für meinen absoluten Einschlusswillen: Niemand darf ausgeschlossen bleiben, nie. Besonders freuen mich die vielen wundervollen unerwarteten Momente der Grazie, das Lernen mit und über Robert Walser und die unzähligen Begegnungen mit den unterschiedlichsten Biele- rinnen und Bielern. Einschluss statt Exklusivität

Henkes: In der Planungsphase gab es Schwierigkeiten. Die ‹Robert Walser-Sculp- ture› wurde um ein Jahr verschoben. Hat sich das inhaltlich ausgewirkt? Hirschhorn: Die Verschiebung hat sich positiv ausgewirkt. Probleme konnten gelöst werden und es gab mehr Zeit für Vorbereitung und Präzisierung. Durch die zusätz- liche Zeit konnten neue Kräfte, neue Perspektiven, neue Gedanken mobilisiert wer- den – so der Gedanke des Insistierens. Oft bringt das Insistieren, das kopflose Sich- durchsetzen den Durchbruch. Henkes: Es gab im Rahmen der ‹Robert Walser-Sculpture› sehr unterschiedliche Veranstaltungen, unter anderem Vorträge – Lectures – auf hohem intellektuellem Niveau, die vermutlich eher für ein Publikum mit einer gewissen Vorbildung inter- essant waren. War das die Idee, Programm-Inseln für unterschiedliche Ansprüche und Interessen zu haben?

FOKUS // THOMAS HIRSCHHORN 51 Hirschhorn: Es ist wunderbar, diesen vielen feinen, präzisen und engagierten Vorträgen auf höchstem Niveau über Robert Walser und über sein Werk beizuwohnen. Wir ler- nen so viel und es ist – genau – nicht elitär. Es ist – genau – nicht exklusiv, sondern es ist einschliessend. Exlusiv und elitär wäre das Gegenteil, nämlich vom anderen, von der anderen anzunehmen, dass er oder sie nichts versteht. Elitär wäre, anzunehmen, dass nur ich verstehen würde. Ich aber will in und mit der Kunst einschliessen und nie, nie ausschliessen. Henkes: Ist Robert Walser für die Bielerinnen und Bieler heute wichtig? Hirschhorn: Robert Walsers Werk wird, davon bin ich überzeugt, in Konfrontation mit unserer Zeit, unserer Realität und unserer Welt jeden Tag wichtiger – und dies nicht nur für die Bielerinnen und Bieler. Nachdenken über die Zeit danach

Henkes: An der ‹Robert Walser-Sculpture› waren viele Menschen beteiligt, die in prekären Verhältnissen leben. Für sie war das Mitwirken am Projekt eine wichtige Erfahrung. Was geschieht mit ihnen in Post-‹Robert Walser-Sculpture›-Zeiten? Hirschhorn: Wichtig ist nun, dass aus dieser Erfahrung etwas entsteht und etwas Neu- es wächst, dass aus diesem gemeinsam geschöpften Ereignis etwas Transformatori- sches entsteht: Glauben an die Kunst und ihre transformatorische Kraft, Kompetenz zu einem Selbstverständnis, Mut zum Gelingen, Elan zur Selbstemanzipation, Dyna- mik zur Selbsterfindung. Das ist es, was die ‹Robert Walser-Sculpture› – als Kunst- werk – nachhaltig provozieren kann. Das ist Nachhaltigkeit weit über das Objekt oder das Material hinaus. Henkes: Wie war das in der Bronx? Am ‹Gramsci-Monument› haben auch viele Men- schen aus prekären Verhältnissen mitgewirkt. Was machen sie heute? Hirschhorn: Sie leben und überleben weiter. Henkes: Kann man die Situation von Menschen, die heute prekär leben, mit der Ar- mut des erfolglosen Dichters Robert Walser vergleichen? Hirschhorn: Kein Leben kann mit dem Leben anderer verglichen werden. Jedes Leben, jedes einzelne Leben ist einzigartig und ausserordentlich. Das kann ich unter vielem anderem bei der Lektüre von Robert Walsers Texten erfahren. Henkes: Robert Walser, der einsame Dichter, der ausserhalb der Gesellschaft steht – ist das nicht auch eine romantische Idee, die wir uns heute machen? Hirschhorn: Warum nicht mit einer romantischen Idee beginnen und dann – durchs Le- sen und durchs Zuhören – erfahren und begreifen, dass das Werk Robert Walsers viel vielschichtiger, viel geheimnisvoller und auch viel politischer war? Alice Henkes lebt in Biel, arbeitet als Redaktorin für Radio SRF2 und als freie Kunstkritikerin und Kuratorin. [email protected]

→ ‹Robert Walser-Sculpture› von Thomas Hirschhorn, initiiert und kuratiert von Kathleen Bühler; Katalog, hrsg. von Kathleen Bühler und Schweizerische Plastikausstellung, erscheint im Dezember. ↗ www.robertwalser-sculpture.com

52 Kunstbulletin 10/2019 HINWEISE logischen Welt will. Schnell verlor Citarella die anfängliche Hoffnung, eine Kultur zu finden, Digitale Kunst / Politigram & welche die Linke vereinen könnte – wie es die Online-Alt-Right erfolgreich bei der Trump- the Post-Left Wahl tat. Stattdessen lässt er uns teilhaben an seinem Eintauchen in eine nihilistische Szene, Curator’s Choice — Wie bei einigen der die sich nicht mehr hinter einer positiven politisch denkenden Köpfe der Post-Internet- Utopie vereint, sondern sich – angesichts von Generation hat sich die Tätigkeit von Joshua Klimakatastrophe, Rechtsextremismus und Citarellas von der bildenden Kunst ins Essayis- brutalem Neoliberalismus – scheinbar nach der tische erweitert, etwa für das empfehlenswerte grossen Zäsur sehnt. Citarellas Analyse bleibt Online-Magazin-Experiment Newmodels.io. skizzenhaft, doch der Einblick, den er uns mit Die Methode des Zusammentragens, Dekon- viel Bildmaterial ermöglicht, ist faszinierend textualisierens und Veränderns vorgefundener und bedrückend. Raffael Dörig Inhalte aus verschiedenen Ecken des Netzes bleibt dabei die Grundlage, nun aber kom- mentiert und mit Vermittlungsanspruch. Ein Wendepunkt ist die Rolle, welche die Meme- Kultur beim Erstarken der Alt-Right und der Wahl Trumps gespielt hat. Citarella und andere, die sich seit langem als «Künstlerinnen und Künstler, also Bildermachende und Kultur- Forschende» (Citarella) in Netz-Subkulturen auskannten, stellten eine Politisierung selbiger fest. Ebenso merkten sie, dass viele Bekannte, gerade aus der Kunstwelt, keine Ahnung davon Joshua Citarella · Politigram & the Post-Left, hatten, wie diese Memes entstehen, bspw. 2018, Screenshot dass die meisten von jungen Teenagern kreiert → Digitales Projekt des Monats: Der Medien- werden. ‹Politigram & the Post-Left› entstand kurator stellt ein Projekt seiner Wahl vor. Ende 2018 als Buch in Kleinstauflage für diese ↗ http://joshuacitarella.com/_ pdf/Politigram_ Kunstwelt-Bekanntschaften. Ein einziges Ex- Post-left_2018_short.pdf emplar gelangte in eine Buchhandlung, wurde von einem Politigram-Szene-Mitglied gekauft und ins Netz gestellt, wo es schnell Verbreitung fand und kontrovers diskutiert wurde. ‹Politi- gram› steht für verschiedene Szenen politisch Radikaler auf Instagram. Die Accounts werden meist von Jungs zwischen 12 und 17 Jahren betrieben, die sich auf der Basis halbverdauter Theorie mit Memes und Diskussionen aus- tauschen und bekämpfen. Eigen ist ihnen ein immer wieder neues, oft widersprüchliches Selbstdefinieren. Citarella, immer aus der US- Perspektive, beobachtet dabei eine Radika- lisierung, etwa vom Anarchokapitalismus hin zu autoritärem Rechtsextremismus oder von Bernie-Sanders-Sozialismus zum Anarcho- primitivismus, der zurück zu einer vortechno-

HINWEISE // CURATOR’S CHOICE 53 Animation / Teat Beat of Sex Sexualität mag, aber gern gepfeffert mit genug Humor und Ehrlichkeit. Annette Schindler ‹Trouble›

Curator’s Choice — Oktober: Zeit für animierte Weiterbildung in Sachen Sex. Signe Baumane ist eigentlich eine Geschichtenerzählerin. Sie nennt jedoch ihre ‹Teat Beat of Sex›-Filme, von denen es eine Serie von 15 kurzen animierten Episoden gibt, «explicitly educational», wir sollen also etwas dabei lernen. Locker und flockig erzählt sie aus ihrem offensichtlich reichhaltigen Erfahrungsschatz an sexuellen Abenteuern und Nöten, Träumen und Alpträu- men, Verschmelzungen und Enttäuschun- gen, Märchenprinzen und Hanswürsten. Die Geschichten kommen schnell zum Punkt und bergen witzige Pointen, nicht einfach eine, sondern eine ganze Verkettung davon. Bauma- ne legt sich dabei mit sämtlichen Geschlech- terstereotypen an und konterkariert jede vorgefasste Meinung zu Erotik und Sexualität. So sinniert sie etwa darüber, weshalb die Grösse des Penis für viele Männer so wichtig ist. Dabei gibt es neben zu grossen definitiv zu viele Schwänze, die zu wenig versiert sind. Oder sie schildert, welche Probleme sie auf sich zukommen sieht, wenn sie ohne Höschen unter dem sexy Cocktailkleid mit dem Mann ihres Begehrens an die Party gehen müsste. Ihre cartoonhaft reduzierten Zeichnungen sind in Pastelltönen gehalten. Und sie greifen jede noch so abwegige bildliche Schilderung auf – etwa vom Sofa an besagter Party, das mit ihren Körpersäften benetzt wäre – und geben diese völlig ungefiltert wieder: Auf der Polstergrup- Signe Baumane · Teat Beat of Sex ‹Trouble›, pe entsteht vor unseren Augen ein hübscher 2017, US, IT, LV, 4’07’’ Weiher samt knutschenden Fröschen. → Annette Schindler, Direktorin Fantoche, Signe Baumane stammt aus Lettland und Internationales Animationsfilmfestival Baden schert sich nicht um Vorurteile. Ebenso wenig ↗ https://vimeo.com/13605859 kümmert sie sich um herkömmliche kommer- zielle Produktions- und Distributionsmechanis- men für Animation. Längst nutzt sie Crowd- funding, um ihre Projekte, die sie komplett in Eigenregie macht, zu finanzieren. Und ihr Publikum findet sie zwar auch an Festivals – wie es sich gehört – aber vor allem online. Es ist eines, das den ganz normalen Wahnsinn der

54 Kunstbulletin 10/2019 Daniel Robert Hunziker, Markus Renate Buser Müller Basel — Mit der Serie ‹Baodi› stellt Renate Buser indische Stufenbrunnen ins Zentrum Baden — Sie arbeiten in der Ausstellung ‹Ver- ihrer Schau. Seit vielen Jahrhunderten dienten nünftige Interieurs auf drei Etagen› erstmals diese Brunnen als Wasserreservoir, Schat- zusammen: Daniel Robert Hunziker (*1965) und tenspender und spiritueller Ort. Teilweise Markus Müller (*1970). Weil sich die beiden erfüllen sie noch heute diese Funktionen. Es Künstler mit Raumerfahrungen auseinander- sind komplexe Ingenieurs- und Architekturleis- setzen, sei’s als gelernter Architekt wie Hunzi- tungen mit unzähligen Treppen. Viele zeigen ker oder als Erfinder gefakter Möbel wie Müller, eine reiche figurative oder ungegenständli- fanden die Kuratoren Jeannette Polin und che skulpturale Ausschmückung der Wände, Christian Greutmann: «Das passt.» Und wie es Nischen und Arkadengänge, eine visuelle passt. Hunziker unterteilt das Erdgeschoss im Geschichte der hinduistischen und islami- Trudelhaus mit einer in Handarbeit hergestell- schen Religion. Viele der ca. 3000 erhaltenen ten Wohnwand aus beschichteten Spanplatten Bauwerke sind heute dem Verfall preisge- oder legt – ein witziges Plagiat – hölzerne geben. Erst in jüngster Zeit hat die indische Bodenkonsolen aus. «Ich möchte auf die in den Regierung die Notwendigkeit erkannt, diese Siebzigerjahren industriell hergestellte Möblie- architektonischen Wunder zu bewahren, und rung und auf die Galeriearchitektur reagieren», liess 2014 einen der bekanntesten Brunnen sagt er. Dabei interessiert den Künstler ins- ‹Rani ki Vav› in Patan unter den Schutz des besondere, wie sich der Mensch in den Raum UNESCO-Weltkulturerbes stellen. tastet und auf welche Weise etwas hergestellt Aus Distanz sind diese einzigartigen Bauwer- wird: die Mach-Art sozusagen. Sie verbindet ihn ke nicht sichtbar, erst wenn man davorsteht, mit Markus Müller, der billiges Material bemalt öffnet sich ein spektakulärer Tiefenraum, der und diesem den Anschein von edlem Holz bis zum glitzernden Grundwasserspiegel führt. gibt. «Möbel, wie sie am Strassenrand zum Gebaut wie der Hohlraum einer versenkten Mitnehmen dastehen, faszinieren mich», meint Stufenpyramide, sind die alten «Step Wells» der gebürtige Appenzeller. Und so inszeniert er rechteckig und mehrstöckig angelegt. Die Sitzbänke, Fauteuils und Betonrohre im Stil der vielen Treppenstufen bieten die Möglichkeit, Sechzigerjahre. Echt falsch. FS jedes Mal einen anderen Weg in die Tiefe ein- zuschlagen. Mit jedem Schritt nach unten wird es stiller, dunkler und kühler, als würde man den Alltag mit seiner Hektik hinter sich lassen, um zum Wesentlichen vorzustossen. Fasziniert von der archaisch und zugleich futuristisch anmutenden Architektur unternahm die Künst- lerin zwei Forschungsreisen nach Gujarat und Rajasthan, die letzte im Februar 2019 in Be- gleitung eines mehrköpfigen Teams. Im Gepäck befanden sich eine Grossformat-Kamera sowie ein mobiles Fotolabor, um direkt vor Ort Bilder zu entwickeln. Aus den rund 350 analogen Schwarzweissauf- Markus Müller · Sessel, 2019, Bierlasur, Ölfar- nahmen zeigt Renate Buser nun eine Auswahl. be auf Spanplatte, Tannenholz, Schaumstoff Die Bilder sind weit mehr als pure Dokumente → Trudelhaus Baden, bis 20.10. einer zerfallenden Welt. Vielmehr geht es um ↗ www.trudelhaus-baden.ch das Erschliessen räumlicher Anordnungen und

HINWEISE // CURATOR’S CHOICE / BADEN / BASEL 55 um die Vermittlung eines hochgradig ästheti- Sabine Hertig sierten, auratischen Kontexts. Schwarzweiss, teilweise überbelichtet werden die geome- Basel — Unter dem sprechenden Titel ‹Rever- trischen Strukturen der Bauten betont. Mit berate›, zurückschlagen oder nachklingen, zeigt ihren ornamental anmutenden, prismatischen Sabine Hertig (*1982) in der Galerie Stampa Stufengefügen wird der Eindruck von Konkre- neue Werke. Seit über zehn Jahren hat sich die ter Kunst geweckt. Die grossformatigen, in die Künstlerin der Collage verschrieben und das Wand eingelassenen Bilder von Buser lassen Medium eigenwillig weiterentwickelt. Tausende nicht nur das Eintauchen in eine faszinierende von Fragmenten aus der medialen Bilderflut le- Architektur erlebbar werden, sondern auch ein ben in ihren kleinformatigen und monumentalen ephemeres Raumerlebnis, das die Vergänglich- Collagen weiter, fügen sich zum Nachhall eines keit solcher Bauten spürbar macht. IK kulturellen Bildergedächtnisses zusammen. Die unterschiedlichen Formate bedingen verschie- dene Herangehensweisen, sowohl in der Her- stellung als auch in der Betrachtung. Während sich im Kleinformat zwei bis drei Ausschnitte zu einem neuen Bildgeschehen verbinden, verdichten sich in den grossen Tableaus zahllose Papierteile zu ungegenständlichen Strömen aus Hell und Dunkel. Wie geht sie dabei vor? Nach einer vagen Idee skizziert Sabine Hertig eine ungefähre Komposition auf grosse Lein- wände. Aus alten Kulturmagazinen schneidet sie Details aus und montiert sie in mehreren, inein- andergreifenden Schichten. Im Sog des schöp- Renate Buser · Katan Baoli, 2019, Schwarz- ferischen Prozesses und des steten Reagierens weissfotografie (analog) auf die Bilder kristallisieren sich neue dynami- sche Strukturen heraus, Abgründe öffnen sich und ziehen das Auge in die Tiefe oder lassen es auf den Wellen des Helldunkels reiten. Sabine Hertig präsentiert ihre grossen, schwarz- weissen, mehrteiligen ‹Landscape-Zyklen›, 2016–18, parallel in der Galerie Stampa und im Rahmen der Gruppenausstellung ‹Zeit/Ge/ Schichten / Von kollektiven und persönlichen Narrationen› im Kunsthaus Baselland. Sie wirken wie überwältigende, abstrakt-expressive Gemälde und ziehen den Blick in Bann. Das einzelne Fragment verliert an Informationswert und mutiert zur malerischen Geste, bestimmt durch bildnerische Vorgaben wie Grösse, Rich- tung, Tonwert und Textur. Für das Verständnis der grossen Collagen sind zwei Sichtweisen unabdingbar: der sezierende Blick aus der Nähe Renate Buser · Dhabhai Kund, 2019, Schwarz- und die Auflösung in der Distanz. In Nahsicht weissfotografie (analog) zeigt sich eine Vielzahl an Motiven und Verwei- → Galerie Linder, bis 19.10. sen, aus der Distanz werden grosszügig geführte ↗ www.galerielinder.ch Kompositionslinien und die Lichtregie deutlich.

56 Kunstbulletin 10/2019 Auflösung und Verdichtung, Malerei und Foto- Armand Rondez grafie ermöglichen sowohl ein Involviertsein wie auch eine kritische Distanznahme. Die Künstle- Bioggio — Das Œuvre des faszinierenden rin steht zwischen Vergangenheit und Gegen- Armand Rondez (1928–1986) oszilliert in wart, erforscht, was heute ein Bild sein kann seiner Heterogenität zwischen Figuration und und was es früher war. Dabei wird deutlich, dass Abstraktion und ist geprägt von bewegten, in den neuen digitalen Zeitspeichern viel Male- verhaltenen Kompositionen in Naturfarben reitradition enthalten ist. Trümmerfelder, die mit sowie von experimenteller Neugier. Nun sind fragmentierten Leibern übersät sind, wecken seine Werke aus seinen Aufbruchszeiten zu Erinnerungen an apokalyptische Szenarien. entdecken. Im Foyer blickt dem Publikum ein Oder an die gewaltigen Bildtheater von alten «grossäugiges Schneckengebilde» entgegen. Meistern, in denen sich historische Dramen mit «Es frisst mir die Zeit», liess der gebürtige aktueller politischer Brisanz verbinden. IK Zürcher Rondez 1986 verlauten. Seine Zeit war in der Tat sehr begrenzt. Fünf Jahre nach seiner 1980 ausgebrochenen Krankheit fühlte er sich geheilt und voller Pläne, um einen Neuanfang in Mendrisio zu wagen. Dort wollte er im Haus seiner Tochter ein Radieratelier einrichten, doch unvermittelt wurde er im Mai 1986 vom Tode eingeholt. Dem Ausbruch seiner Krankheit folgte in malerischer Hinsicht eine intensive Zeit. Er gestaltete Werke aus inneren Impulsen, einer innerweltlichen Vision. Eigentlich hatte er sich sein Leben lang mit philosophischen Fragen auseinandergesetzt und sich beson- ders seit dem Tod seiner Mutter 1968 immer wieder mit dem Mysterium des Todes befasst. Sabine Hertig · Mirror 2, 2016, Analoge Collage Die Quelle zu diesen Werken finden sich in den auf Holz, 61 x 50 cm, Galerie Stampa Basel Sechzigerjahren, die für Armand Rondez eine ungeheuer inspirierende Zeit waren: Neben der Fantastik von Alfred Kubin, Gustav Meyrink und Michail Bulgakov befasste er sich einge- hend mit der Kabbala, dem Buddhismus, der Dichtung und immer wieder nährte ihn der Dialog mit der Natur. Ein oft auftauchendes menschliches oder tierisches Auge, das den Betrachtenden durchdringend, hinterfragend oder nachdenklich anblickt, verrät einen christlich-mystischen Bezug. Formal trugen Neokubismus, zweite Ecole de , Formen Sabine Hertig · ohne Titel, 2019, Analoge des Expressionismus, der Lyrismus von Paul Collage auf Papier, 17 x 25,5 cm, Courtesy Klee, der Surrealismus zum künstlerischen Galerie Stampa Basel Wachstum von Rondez bei. Seine Landschaf- → Galerie Stampa, bis 26.10.; Publikation, ten, Stillleben und Porträts in gedämpfter Farb- Christoph Merian Verlag und Film gebung erfuhren eine zunehmende Abstraktion ↗ www.stampa-galerie.ch und Geometrisierung. Die Farbpalette hellt sich → Kunsthaus Baselland, bis 10.11. auf und huldigt dem Licht als Manifest des Le- ↗ https://kunsthausbaselland.ch bens. Inspiriert von Jean Dubuffet trägt Rondez

HINWEISE // BASEL / BIOGGIO 57 reinen und farbvermischten Gips, Sand und Nanne Meyer Teer auf die Leinwand auf. Andernorts wird eine schwungvolle Linie zum Ausdrucksträger der Bonn — So umfassend konnte das facettenrei- spontanen Bewegung. Bald setzt der Künstler che Schaffen der herausragenden Zeichnerin mit wenigen Pinselstrichen eine provisorische Nanne Meyer (*1953) noch nie erlebt werden. Im Ordnung, welche Spuren, Farbbalken, Strei- Kunstmuseum Bonn bespielt die Künstlerin, die fen und Flecken verortet. Er lässt organisch sich seit den Siebzigerjahren ausschliesslich anmutende Formen auf kantige geometrische dem Medium Zeichnung widmet, drei grosse Elemente prallen, die in weiteren Arbeiten in Räume. ‹Gute Gründe› heisst die Schau, ein Titel, blaue, offene Bildräume münden. Während der direkt in den von sprachlichem und bildhaf- einige Werke die Auseinandersetzung mit dem tem Doppelsinn geprägten Kosmos führt. Die Goldenen Schnitt verraten, wird die Textur der Räume begeistern mit unterschiedlich gestimm- Farbe in Verbindung mit dem Malgrund und ten Weltentdeckungsatmosphären. Wandlung der Geste zum neuen Thema. Auch kombiniert bildet den roten Faden des von einem Freilegen Rondez streifen- und gitterartige Radierungen und Überdecken vorgefundener Bildgründe wie und Collagen und versetzt diese wiederum mit Landkarten und Schnittmuster, Postkarten und Poesiesplittern, Symbolismen des Mittelalters Schablonen vorangetriebenen Schaffens. Wand- und des Altertums, die panoptikumsartig Fens- lung steht für Offenheit und Bedeutungswech- ter auf gigantische Zeiträume öffnen. DvB sel, zugleich schwingt stets auch subtiler Humor mit. Hierarchien werden aufgelöst und die Welt zeichnerisch-reflektierend in einen Schwebezu- stand versetzt. Inhaltlich durchdachte Sorgfalt und gestalterische Könnerschaft, Papiersensi- bilität und die Lust zu schauen zeichnen das zur Ausstellung erschienene Werkverzeichnis mit über 2000 Abbildungen aus. Ein Buch wie ein seltenes Ereignis, dem es kongenial gelungen ist, den fliessenden Organismus des vernetz- ten bildnerischen Erkundens einzufangen und transparent zu machen. SAR

Armand Rondez · ohne Titel, 1963, Öl, Sand, Wachs auf Leinen, 161 x 130 cm.

→ ‹Armand Rondez›, Bioggio Gemeindehaus, 21.6.–20.10. Nanne Meyer· Stadtplan für Mädchen, 1997, ↗ www.bioggio.ch Dispersion, Farbstift und Gouache auf Schnitt- musterbogen, 52,5 x 67 cm. Foto: Farbanalyse

→ Kunstmuseum Bonn, bis 6.10.; Publikation im Hatje Cantz Verlag, Berlin, 2019 ↗ www.kunstmuseum-bonn.de

58 Kunstbulletin 10/2019 Claudio Moser raum vorantasten, stossen wir fortan auf unsere persönlichen Geschichten. UM Castasegna — Dieses Jahr bespielt der Fo- tograf Claudio Moser die denkmalgeschützte Villa Garbald, die durch Gottfried Semper 1862 entworfen und 2004 durch die Architek- ten Miller & Maranta renoviert und mit dem Neubau ‹Roccolo› ergänzt wurde. Mosers Aus- stellung ‹La notte (coperte di lana su divano)› verweist auf eine stimmungsvolle Fotografie von Andrea Garbald, deren Arbeit im ersten Raum der Villa präsentiert ist. Garbald ist dem fotografischen Piktorialismus verpflichtet und in diesem Sinne lässt Claudio Moser den Besucher in eine ähnliche Form von Narration Claudio Moser · Orto Botanico I, 1989/2019 eintauchen. Achtundvierzig Aufnahmen im A3- © ProLitteris Format und in silbernen Rahmen finden sich im Salon, in der Bibliothek, im Bad, in den Gän- gen und vor allem in den Zimmern und geben aussergewöhnliche und alltägliche Momente, Ausblicke und Durchblicke wieder. Immer wieder wecken die unterschiedliche Lichtregie, eine Technik der Schichtung, Überlagerung und der Übergänge sowie gegensätzliche Motive die Aufmerksamkeit. Man stelle sich einen Besucher der Villa vor, der sich nach einem Seminartag auf sein Zimmer zurückzieht. Diesem Moment sind Claudio Mosers Bilder geschuldet, denn diese Situation lässt er in privaten und intimen Motiven aufblitzen. Bald korrelieren Strukturen eines Geländermotivs in ‹Lungomare› mit denen einer Sprungfederma- tratze im Zimmer. Bald schweift der Blick auf die Nahaufnahme einer langblättrigen Pflanze in einem botanischen Garten und weiter über die Dächer von Castasegna. In der Ausstellung werden jedoch auch Aufnah- men gezeigt, die an Filmstills erinnern und uns Claudio Moser · Keramporiel, 2018/2019 auf eine Reise ins französische Keramporiel, © ProLitteris 2018/2019, das slowakische Cilistov, 1999/2019, → Villa Garbald, bis 27.6.2020 den JFK II in , 1996/2019, oder andere ↗ www.garbald.ch wundersame Orte leitet. Und in ‹Mon Désir›, 2016/2019, fühlt man sich in ein altes, dunkles Gemäuer versetzt, in das ein Lichtkegel fällt. Über eine Öffnung führt der Blick auf eine Wegstrecke ins Irgendwo. Und während wir uns in Claudio Mosers Werk mit architektonischen Versatzstücken aus dem Innen- und Aussen-

HINWEISE // BIOGGIO / BONN / CASTASEGNA 59 Sylvie Fleury Banu Cennetoğlu

Dornbirn — Der Raum ist roh, riesig und wider- Düsseldorf — Was wird wann und warum eine spenstig. Die Kunst von Sylvie Fleury (*1961, Nachricht? Wie wird diese präsentiert, publi- Genf) ist glatt, glamourös und ironisch – ein ziert und welchen Einfluss hat das Wissen – verheissungsvoller Kontrast, den die Künstlerin oder auch das Nichtwissen – auf unser Leben? souverän zu ihren Gunsten nutzt. Gelbe und Wie beeinflusst es unsere Haltung, unsere Mei- pinkfarbene Fensterfolie verwandelt die Licht- nungen? Fragen dieser Art stellt sich die türki- stimmung im Kunstraum Dornbirn gleich einem sche Künstlerin und Documenta-Teilnehmerin Instagramfilter. Die schartigen Wände, die Banu Cennetoğlu (*1970, Ankara), wenn sie, Industrieapparaturen in der ehemaligen Mon- wie jetzt in der Kunstsammlung NRW, über die tagehalle – alles schmeichelnd umflossen von Verbreitung und Aufbereitung von Informatio- Rosa. Es hüllt auch die riesigen Aufblasfiguren nen nachdenkt und auf langen Tischen in zwei einer Katze und einer weiblichen Porträtbüste Räumen ihre gebundenen Zeitungen auslegt, ein, beide zähneputzend und stilisiert durch ein Archiv aus allen verfügbaren lokalen und einen weiteren Filter: Die App Bitmoji tilgt alles, nationalen Tageszeitungen eines einzelnen, was individuell macht. So dominieren klare zufällig ausgewählten Tages. Beim Blättern Linien und grosse Augen statt Runzeln, Narben, sieht man die verschieden – oder auch ganz Asymmetrien. Das Selbstporträt der Künstlerin ähnlich – aufbereiteten Nachrichten des Tages, ist bestenfalls noch an ihrer markanten Brille dieselben Bilder in unterschiedlichen Aus- und zu erkennen und an ihrer Vorliebe für Logo- Anschnitten, Typen und Seitenlayouts… Im shirts. Der Schriftzug «Eternity Now» prangt Vergleich zeigen die sechs Zeitungsarchive auf dem Kleidungsstück und ist zwar der Name ihre Unterschiede und werfen Fragen auf wie: eines weltbekannten Parfüms, aber viel mehr Wie viele Zeitungen gibt es überhaupt in den noch eine Behauptung, die das gesamte Sel- jeweiligen Ländern und wie berichten sie über fiefieber befeuert. Warum warten, wenn jetzt identische Ereignisse? Oder warum berich- der schönste, fotogenste Moment da ist? Auch ten sie nicht? Die zweite grosse Arbeit in der Sylvie Fleury wartet nicht, aber in der Überstei- Ausstellung ist die Filminstallation ‹1 January gerung schafft sie Raum zur Reflexion. KS 1970–21 March 2018…›. Cennetoğlu hat die Installation 2018 aus sämtlichen Fotos und Videos, die sich auf ihren Festplatten, Kame- ras und Handys befanden, in chronologischer Reihenfolge, ohne eine Auswahl zu treffen, zu- sammenmontiert. Die Bilder datieren zwischen dem 10. Juni 2006, als sie gerade mit ihrer Tochter schwanger war und an einer Veröffent- lichung der Liste des europäischen Netzwerks UNITED for Intercultural Action arbeitete, und dem 21. März 2018: private Schnappschüs- se und Videos oder auch Material aus ihrem beruflichen Kontext, Bilddateien aus diver- sen Quellen, Muskelmänner im Notizblock Sylvie Fleury · ÎÔ (IO), 2019, Ausstellungsan- gesammelt, der tanzende Ex-Documenta-Leiter sicht Kunstraum Dornbirn. Foto: Darko Todorovic Adam Szymczyk in der Kneipe… Privates und Politisches gilt gleich viel. Was ist meine Rolle → Kunstraum Dornbirn, bis 13.10. als öffentliche Person, als Privatperson, als ↗ www.kunstraumdornbirn.at Tochter, als Mutter, als Künstlerin, als Frau? Im Ganzen läuft der Film 127 Stunden, 14 Mi-

60 Kunstbulletin 10/2019 nuten und 44 Sekunden… ein Einblick in das Fäden in der Hand Leben eben, das privat und öffentlich ist. In der Beletage im Düsseldorfer K 21 hat die vielfach Emmenbrücke — Seit mehr als hundert Jahren ausgezeichnete und ausgestellte Künstlerin werden in Emmenbrücke auf dem Areal der aber nicht nur die zwei ausufernden Archive ehemaligen Viscosuisse sogenannte syntheti- (Film und Zeitungen) ausgestellt, sondern auch sche Viscose-Filamentgarne, also Kunstseide die oberen Segmente der drei hohen Rundbo- produziert. Vor allem wegen der asiatischen genfenster in den Farben Rot, Gelb und Grün Billigwarenkonkurrenz sanken Nachfrage und getönt. Kleine Interventionen wie diese sind Produktion stetig, was in den letzten Jahren zu es, so berichtet die Künstlerin, für die sie öfter einer Umnutzung des Areals geführt hat. Seit angefeindet wird, wohl weil es auch die Farben 2010 präsentiert und vermittelt die Kunstplatt- der kurdischen Flagge sind. KBE form akku zeitgenössische Kunst in der 500 m² grossen ehemaligen Speditionshalle. Die Kura- torin Lena Friedli hat sich für die Ausstellung ‹Fäden in der Hand› mit der lokalen Textil- geschichte auseinandergesetzt und vereint Künstler/innen (Reto Pulfer, Reto Leibundgut, Stephanie Hess, Corinne Odermatt u.a.), die Stoffliches und Textiles als Referenzsystem innerhalb ihrer Arbeiten nutzen. Farbgewaltig, bunt und überraschend multimedial zeigt sich die Gruppenausstellung, die als freie kurato- rische Interpretation der hiesigen Standort- bedeutung konzipiert ist und sich im Span- nungsfeld zwischen privatem und öffentlichem Banu Cennetoğlu · A problematic triad?: Yellow Gebrauch von Textilien verortet. Experimentelle Red Green?, 2015/2019, Installationsan- Präsentationsweisen, Interventionen direkt vor sicht Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen Ort und eine Menge neu produzierter Werke K 21. Foto: Achim Kukulies bilden die Ausgangslage für ein «visuelles Nachdenken» über Stoff als Katalysator für politische, gesellschaftliche und künstlerische Aktionen. Die phantastischen und grellbunten Stickereien des Appenzeller Autodidakten und Musikers Ficht Tanner (*1952, Balgach) sind mehrfach innerhalb der Gruppenaus- stellung platziert. Seine Motive scheinen aus einer Schlaraffenland-artigen Parallelwelt zu entstammen und entziehen sich jeglicher Kategorisierung. Abstrakte Formen – zwischen floral, tierisch und menschlich angesiedelt – schweben in einer scheinbaren Räumlichkeit und verschlingen sich ineinander zu einem organischen Geflecht. Hyperspontan und ohne Banu Cennetoğlu · 1 January 1970–21 March Skizzen fertigt Tanner seine ungewöhnlichen 2018 · Installationsansicht Kunstsammlung Stickereien, die eine einzigartige Gedankenwelt Nordrhein-Westfalen K 21 spiegeln. In enger Zusammenarbeit mit türki- → Kunstsammlung NRW K 21, bis 10.11. schen Produzenten von Kelim-Teppichen hat ↗ www.kunstsammlung.de Patricia Bucher (*1976, Aarau) drei neue Werke

HINWEISE // DORNBIRN / DÜSSELDORF / EMMENBRÜCKE 61 entwickelt, die auf filigranen Metallkonstruk- Game of Drones tionen montiert sind und als symbolbehaftete Wandmalereien eine raumgreifende Installation Friedrichshafen — Eine sinistre weisse Silhou- ergeben. Mit dem reduzierten grafischen For- ette scheint über den Platz vor dem Gebäude menrepertoire verkörpern die Kelim-Teppiche zu huschen und lässt ahnen, dass Drohnen in eine Mischung aus traditionellem Kunsthand- ihrem Kern kein Spielzeug sind. ‹Game of Dro- werk und einer modernen Bildsprache. MS nes› heisst mehrdeutig die auch militärhisto- risch interessante, interdisziplinär aufgebaute Ausstellung im Zeppelin Museum. Die erwähn- te Silhouette ist ein massstabgetreuer ‹Drone Shadow› von James Bridle (*1980, London), der mit diesen Umrissen Drohnen sichtbar macht, die selbst meist im Verborgenen agieren, mit Kameras und Sensoren vom Himmel spähen und unseren Alltag zunehmend bestimmen. Geradezu handgestrickt muten dagegen die ersten Luftaufklärungen mit dem Steiff- ‹Roloplan› an. Der Ausstellungssaal ist dunkel und blau, mit Pixeln nachempfundenen Inseln; Ficht Tanner · ohne Titel, 2005–2006, Stickerei die Texte leuchten aus Tablets auf. Von der auf Stoff, Detail. Foto: Heinz Erismann Decke hängen Originale, man blickt unwill- kürlich nach oben. Zur Frage, wie wir uns denn gegen diesen allumfassenden Blick von oben schützen können, bietet Adam Harvey zusammen mit der Modedesignerin Johanna Bloomfield und der ‹Stealth Wear (Anti Drone Fashion)› einen durch islamische Modetraditi- onen inspirierten Fingerzeig. Die französische Armée de l’Air setzt zur Drohnenabwehr eigens dafür trainierte Adler ein; umgekehrt trägt eine potenziell tödliche Kleinstdrohne den harmlosen Namen ‹Hummingbird› (Kolibri). Martha Rosler (*1943, New York) geht in ihrer raumfüllenden Installation ‹Theater of Drones› den unter Obama intensivierten militärischen Einsätzen von Drohnen nach, deren Opfern (*1971, Chichester) im bedrückenden Video ‹Drone Bomb Me› eine Stimme gibt. Im Gegensatz dazu nimmt Raphaela Vogel (*1988, Nürnberg) in ‹Prophecy› das Fluggerät als selbständig agierende/n Tanzpartner/in in ihrer Videoarbeit aus weich fliessenden Bil- dern und schroffer Musik wahr. Ignacio Acosta Patricia Bucher · ohne Titel, 2018, Instal- lädt mit ‹Litte ja Goabddá (Drones and Drums) lation, Kelim-Teppich, Baumwolle gewebt, das kühle technische Gerät animistisch auf 220 x 150 cm. Foto: Eric Tschernow und setzt es als Widerstandssymbol der Sami → Kunstplattform akku, bis 27.10. gegen ein Bergbauprojekt in Gállak (Nord- ↗ www.akku-emmen.ch schweden) ein.

62 Kunstbulletin 10/2019 So männlich die Drohne meist konotiert ist, Writing History of the Future so weiblich ist das museumseigene Exemplar. Die leicht verpeilte Quadrocopterin ‹Claire› ist Karlsruhe — Im aktuellen Ranking von Art- Teil des Teams, schwebt gerne herum («Flug Facts, der weltweit umfangreichsten Daten- anmelden? Bei wem?»), linst ungefragt durch bank zur Kunst, belegt das ZKM Karlsruhe Bürofenster und erscheint zu spät an Sitzun- einen vorzüglichen vierten Platz – gleich gen, wo sie dann bei der Landung prompt die nach dem MoMA in New York, der Biennale in Papiere vom Tisch fegt. Wer ihren Abenteuern Venedig und dem Pariser Centre Pompidou. Die auf Instagram folgen möchte: @drohneclaire. hervorragende Platzierung verdankt das ZKM Und falls ihr Schatten an Ihnen vorbeihuscht: nicht nur einer der umfangreichsten Sammlun- freundlich winken. TS gen an Videokunst, sondern der wohl weltweit grössten Medienkunstkollektion. Dabei sind diese Sammlungsbereiche nur ein Teil der Kunstbestände des Museums. Sein 30-Jahre-Jubiläum nimmt das ZKM zum Anlass, seine Schausammlung als Querschnitt dieser Bestände einzurichten. ‹Writing the History of the Future› bietet in Phase I rund 320 Kunstwerke. Ab dem 19. Juli kommen in Teil II noch einmal über 200 Werke dazu. Der Titel der Präsentation zitiert die Beobachtung, dass Künstler häufig gleichsam als Scouts und Pioniere gesellschaftlicher Entwicklun- gen agieren. Das gilt auch und gerade heute: James Bridle · Drone Shadow, 2012, , Medienkünstler zählen zur Avantgarde der glo- Courtesy booktwo.org balen Community der Computerfreaks, welche die Möglichkeiten der digitalen Medien auslo- ten. Und diese Medien bestimmen zunehmend die Formen unserer Wahrnehmung der Welt wie unserer Kommunikation. «Von der Buchseite zur Website, vom Tafelbild zum Bildschirm», so beschreibt man im ZKM diesen Trend. Doch die Ausstellung bietet nicht nur Medienkunst. Vielmehr fächert sie das gesamte Spektrum der Kunstsammlung des ZKM auf. Eine Kunstrich- tung wie die Op Art etwa lässt sich als Wegbe- reiterin für Kunstformen beschreiben, die auf Wahrnehmungserweiterung setzen. Game of Drones, 2019, Ausstellungsansicht Teil eins liefert jetzt so etwas wie die Vor- und Zeppelin Museum. Foto: Tretter Frühgeschichte computerbasierter Kunst- → Zeppelin Museum Friedrichshafen, bis 3.11.; formen. Es geht um ästhetische Experimente mit Begleitprogramm mit Schrift und Sprache in der visuellen und ↗ www. zeppelin-museum.de konkreten Poesie – oder um partizipative Richtungen, die das Publikum zum interaktiven Mitschöpfer eines Kunstwerks machen. 1959 liess Theo Lutz den Computer aus Wörtern und Sätzen von Kafkas Roman ‹Das Schloss› neue, nämlich «Stochastische Texte» generie-

HINWEISE // EMMENBRÜCKE / FRIEDRICHSHAFEN / KARLSRUHE 63 ren. Die Permutationen von Wörtern, Sätzen Ursula Palla, Zsuzsanna Gahse oder Buchstabenfolgen in der visuellen Poesie nehmen spielerisch bereits die Verfügbarkeit Kreuzlingen — Monet wollte den perfekten des (nicht nur sprachlichen) Materials in den Garten, Blüte an Blüte, Farbenpracht und digitalen Medien vorweg. Und mit früher Video- Überfluss, gehegt und gepflegt von Profis. und Medienkunst werden die Anfänge einer Gemüsebeete und Obstbäume hatten im Gar- Entwicklung beleuchtet, die in der Computer- tenkunstwerk ebenso wenig Platz wie all das, kunst mündet. Op Art wiederum macht die Be- was unter dem Begriff Unkraut zusammenge- trachtenden nicht selten zu Mitakteuren oder fasst wird – Unkraut, das sich immer wieder Mitschöpfern eines Kunstwerks – Vorbild für einen Platz erobert und ebenso hartnäckig eine Demokratisierung von Kunst, wie sie auch ausgerupft wird. Ursula Palla (*1962) hat sich heutigen Medienkünstlern vorschwebt. FRO diesen ungeliebten Pflanzen bereits in früheren Arbeiten gewidmet und nun einige Dutzend Ex- emplare aus Monets Garten der Vergänglichkeit enthoben. In Bronzegüsse übertragen stecken die zarten Halme mit ihren spärlichen Blät- tern, den unscheinbaren Knospen und Blüten im Boden des Kunstraums Kreuzlingen. Dank einer Licht- und Videoprojektion werfen sie ihre eigenen Schatten an die Wand und werden von den Silhouetten sanft bewegter Exemplare überblendet. ‹empty garden› ist mit seiner Nä- he zur Naturstudie und der Aufmerksamkeit für das Unscheinbare ein würdiger Nachfolger des Alberto Biasi · Light Prisms, Cinereticolo Dürer’schen ‹Grossen Rasenstücks›, bereichert spettrale, 1962–1965, mobile Kristallprismen, um einen poetischen Moment, der sich aus der Plexiglas-Blöcke, Elektromotoren, Holzge- Inszenierung als raumfüllende Arbeit und dem häuse, Courtesy ZKM © ProLitteris. Foto: Felix Spiel zwischen Objekt und projiziertem Abbild Grünschloss ergibt. Im Tiefparterre setzt sich die fragile Gartenstudie fort. Palla hat Spiegelfragmente zu zwei kristallinen Flächen zusammengefügt, Seen gleich liegen sie still in der Dunkelheit. Die Stille verbindet die Arbeiten Pallas mit denen von Zsuzsanna Gahse (*1946). Die Schriftstellerin, Lyrikerin und Übersetzerin präsentiert ihre Arbeiten erstmals in einer grösseren Auswahl. Die Nachbarschaft zu Palla erweist sich dabei als gut gewählt. Denn die unaufgeregte, sorgfältige Art, mit der sich die Videokünstlerin ihren Themen nähert und sie umsetzt, zeichnet auch Gahses Schriftbilder aus. Sie erweisen sich einerseits als inhaltliche Christian Megert · Glasbuch, 1961, Siebdruck, Auseinandersetzung mit dem Wort und seinen Glas, Spiegel, Courtesy ZKM © ProLitteris Aussagemöglichkeiten. Andererseits entwi- Foto: Felix Grünschloss ckelt die Preisträgerin des Schweizer Grand → ZKM Karlsruhe, bis 28.3.2021 Prix Literatur 2019 Schriftbilder, die auf dem ↗ www.zkm.de gestalterischen Aspekt der Buchstaben und Wörter beruhen. Sie reiht immer die gleichen

64 Kunstbulletin 10/2019 Wortkombinationen aneinander, setzt so lange Shopping Center handgeschriebenen Text über handgeschrie- benen Text, bis im Schwarz jede Leserlichkeit Kriens — Wann entsteht ein neuer Blick auf aufgehoben ist, sie überschreibt horizontale etwas wie ein Einkaufszentrum, das allen Zeilen diagonal in einer gleichmässig fliessen- vertraut ist und als gegeben scheint? Vielleicht den Schrift, sodass sich die Wörter verkan- genau dann, wenn sein Fortbestehen ungewiss ten. Das Ergebnis sind Blätter, die zwischen wird. Und die Zeichen dafür sind sichtbar: So sprachlichem und grafischem Rhythmus vari- dokumentierte der Designer David Jäggi jüngst ieren und die Beiläufigkeit von Fingerübungen die ‹Schönsten Einkaufszentren der Schweiz› besitzen. KS in einem Buch, das sich in Titel und Gestaltung an die Publikationen des Schweizer Heimat- schutzes anlehnt. Medien berichten über die zahlreichen brachliegenden Shopping Malls in den USA. Und nun widmet das Museum im Bellpark dem Shoppingcenter eine Ausstellung. Es hätte einer historisierenden Darstellung entsprochen, mit einem chronologisch und the- matisch geordneten Rundgang das Thema zu präsentieren: angefangen bei der Euphorie der sechziger Jahre, in denen das Shoppingcenter den neuen, von Mobilität und Konsum gepräg- Ursula Palla · Am Teich, 2019, Spiegel im ten Lebensstil verkörperte; weiter zur aufkom- Tiefparterre, Installationsansicht Kunstraum menden Kritik an der Zerstörung der Umwelt Kreuzlingen. Foto: Richard Tisserand in den Siebzigerjahren; und schliesslich zum revisionistischen Blick der Gegenwart, den beispielsweise die Fotoarbeit zu Spreitenbach von Goran Calić einnimmt. Doch der Ausstel- lung geht es weder um eine Nachzeichnung der Geschichte noch darum, eine These für die Zukunft zu postulieren. Vielmehr brechen die Fragen aus dem Zusammentreffen der genannten Themen auf. Welche Rolle spielen die Einkaufszentren als halböffentliche Räu- me? Interessieren sie als Architekturaufgabe? Und nicht zuletzt: Was passiert, wenn in ihnen nicht mehr eingekauft wird? Werden sie dann Zsuzsanna Gahse, Schriftbild aus Skizzenbuch, zu «Museen der Dinge und Marken»? Dass Installationsansicht Kunstraum Kreuzlingen Shoppingcenter eine grosse Nähe zu Museen © ProLitteris. Foto: Richard Tisserand aufweisen, macht die Ausstellung ‹Shopping Center. Zur Zukunft des modernen Markt- → Kunstraum Kreuzlingen, bis 13.10. platzes› mit zahlreichen über das ganze Haus ↗ www.kunstraum-kreuzlingen.ch verteilten Archivbildern von Warendisplays aus den Beständen von Migros und Coop sowie den fotografierten Innenräumen von David Jäggi deutlich. Die Gestaltung ist faszinierend und abschreckend zugleich, zielt sie doch darauf ab, das Verhalten der Konsumierenden zu steuern und zu kontrollieren. Für die Zukunft,

HINWEISE // KARLSRUHE / KREUZLINGEN / KRIENS 65 sagen gewisse Stimmen, strebe man danach, Peter Randall-Page den Shoppingcentern die Aura von Kunstmu- seen zu verleihen, Stichwort «Art Priming». Der Langenbruck — Der britische Bildhauer Peter Leiter des Museums im Bellpark, Hilar Stadler, Randall-Page (*1954, Essex) zeigt neuere träumt indessen unverhohlen vom Museum in Arbeiten im Kloster Schönthal. In der Schweiz der Shoppingbrache. Und wer weiss, vielleicht weniger bekannt, ist er in seiner Heimat in den sind jetzt tatsächlich nach den umgenutzten Sammlungen der Tate Modern und des British Industriehallen die Einkaufszentren an der Museum vertreten. Die Soloshow in Schönthal Reihe. MAR zeigt neben Plastiken aus Marmor, Granit und Metall auch filigrane Tuschebilder, vergleich- bar mit mäandrierenden Flussläufen oder Baumstrukturen. Wachstumsprozesse und Metamorphose sind die zentralen Themen. Der schöpferische Prozess wird in seinen Skizzen- büchern sichtbar, Blätter, Blüten und Früchte, aber auch Wassertiere und Gehirne verwan- delt er in fremdartige organische Objekte. Sanft geschwungene Volumen, mit unzähligen kleinen Ausbuchtungen übersät, sind cha- rakteristisch für die Plastiken. Die Objekte pulsieren, als wohne ihnen eine Energiequelle Einweihung des Shoppingcenters Spreiten- inne. Im Klosterhof liegt eine solche Gruppe von bach, 1970. Foto: Shoppi Tivoli Management AG Bronzeplastiken, ‹Inside out›, 2014, und ‹Theme and Variation›, 2008. Die lockere Anordnung auf dem Kies strahlt Ruhe und Kontemplation aus und ruft Bilder von japanischen Gärten wach. Randall-Page glaubt an die Existenz von Struk- turen, die durch universelle Gesetze bestimmt sind, und verweist auf ‹On Growth and Form›, 1917, ein Buch des schottischen Zoologen D’Arcy Thompson. In Randalls Werken kann Gestalt sowohl durch Kraft von innen als auch durch Abtragen des Materials von aussen her entstehen – ganz wie in der Natur. IK Einkaufszentrum Letzipark, Zürich, 2018. Foto: David Jäggi

→ Museum im Bellpark, bis 10.11. ↗ www.bellpark.ch

Peter Randall-Page · Inside out, 2014; Theme and Variation, 2008, Bronze. Foto: Heiner Grieder

→ Kloster Schönthal, bis 5.11. ↗ schoenthal.ch

66 Kunstbulletin 10/2019 Alles wahre Fakes? fünf Stunden, wer alles sehen und erkunden will, sollte einen ganzen Tag einplanen. Bei aller Lenzburg — So viel ist wahr: Das Stapferhaus Verspieltheit der Exponate ist der ernste Hin- konnte seine provisorische Bleibe im Zeug- tergrund des Themas präsent, denn die grösste haus verlassen und an der Bahnhofstrasse 49 Konsequenz einer Lüge ist das gebrochene ein eigenes Haus beziehen. Das Gebäude Vertrauen – wer einmal lügt, dem glaubt man aus dunklem Holz mit seiner leicht patinier- nimmermehr. Warum fallen wir trotzdem immer ten Stahlwendeltreppe mag auf den ersten wieder darauf herein? TS Blick etwas düster erscheinen, seine variable Einteilung und die Absenz jeglicher optischer Ablenkung aber konzentriert unsere Aufmerk- samkeit auf den Inhalt. Die erste Ausstellung im neuen Haus ist eine Forschungsreise und erkundet unter dem Titel ‹Fake. Die ganze Wahrheit› den Umgang mit (Nicht-)Fakten. Man betritt über einen signalgelben Teppich das dem «Amt für die ganze Wahrheit» zur Verfügung gestellte Haus. Schon die Kasse ist ein leicht unbequemer Beamtenschalter mit Sprechschlitz, zu dem hinunterbeugen sich muss, wer Einlass begehrt. Wohlverstanden, es ist ein Amt «für» die ganze Wahrheit, nicht «der ganzen» Wahrheit. Wie schon in früheren Ausstellungen ist unser Engagement gefragt. Es gibt nicht einfach ein Billett, sondern einen an verschiedenen Stationen abzustempeln- den Besucherschein. Mitarbeitende der neun Zentrale Lügenanlaufstelle, Ausstellungs- Abteilungen des Amtes stehen für Auskünfte ansicht Stapferhaus Lenzburg, 2019. zur Verfügung. Doch Vorsicht: Nicht jede Tür Foto: Anita Affentranger ist eine Tür, und nicht alle Hinweise in den signalgelben Gängen entsprechen der ganzen Wahrheit oder haben eine Logik. Was ist das überhaupt, «die ganze Wahrheit»? Gibt es mehr als eine Wahrheit (Lügen können durchaus im Plural auftreten)? Warum mögen wir Lügen bei anderen nicht, nehmen aber je nach Situation gerne selbst Zuflucht zu ihnen? Schon in der Schulstube stellt sich diese Frage, was mit einem grossen Spielteppich samt Würfel untersucht werden kann. Im Haus findet sich auch die These, dass die Lügen von heute die Wahrheit(en) von morgen sind. In der ‹Lügen- Fachabteilung für Lügenerziehung, Ausstel- anlaufstelle› können angelieferte Geschichten lungsansicht Stapferhaus Lenzburg, 2019. auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden. Foto: Anita Affentranger Man irrt zünftig umher, findet aber vor dem → Stapferhaus Lenzburg, bis 24.11. Feierabend des Amtes wieder hinaus, um sich ↗ www.stapferhaus.ch in der chromblitzenden Cafeteria zu stärken. Das Material reicht für einen Aufenthalt von

HINWEISE // KRIENS / LANGENBRUCK / LENZBURG 67 Manolo Valdés an die Vorlagen erinnern, die jedoch weder durch die Farbgebung noch durch den Mal- Locarno — Mit der chronologisch aufgebauten stil wiederzuerkennen sind. So, als ob wir die Retrospektive des vor Jahrzehnten nach New Motive durch die halb geschlossenen Augen York ausgewanderten spanischen Malers und betrachten würden. BF Bildhauers Manolo Valdés verfolgt die Casa Rusca in Locarno ihre Serie Einzelpräsentation bekannter Künstler, die noch nie in der Schweiz ausgestellt waren. Das Vorgehen der von Rudy Chiappini – dem Direktor der öffentlichen Museen Locarnos – kuratierten Ausstellungen ähnelt sich von Robert Indiana über Sandro Chia zu Manolo Valdés: chronologischer Auf- bau, pro Saal über zwei Stockwerke je drei bis vier grossformatige Bilder und ein an die Wand montiertes Zitat des Künstlers. Die Palazzo- Säle entfalten dabei ihre starke Wirkung und Manolo Valdés · La Danza, 1987–1988 die Werke werden eher von ihrer ästhetischen © ProLitteris. Foto Enrique Palacio als von ihrer poetisch-historischen Seite wahr- genommen. So bleibt die aktuelle Schau von Manolo Valdés die Antwort schuldig, warum dieser nach der Auflösung seines Kollektivs ‹Equipo Crónica› mit Rafael Solbes und Juan Antonio Toledo nach Solbes’ Tod 1981 die Franco-kritische Popkunst fallen gelassen hat und sich nach seiner Umsiedlung in die USA der romantisch verklärten, postmodernen Kunst des spanischen ‹Siglo de Oro› hingegeben hat. Seit den Achtzigerjahren nimmt Valdés in seinen monumentalen Malereien Motive der von ihm verehrten Künstler wie Velasquez (Las Meninas), Matisse (La danse) oder Picasso (Portraits) auf und verarbeitet sie in der für ihn kennzeichnenden pastösen Maltechnik, welche an die materialschweren Bilder der spanischen Informellen wie Antony Tàpies erinnert. Valdés integriert in seine dicken Ölschichten Jute- säcke, Plastikstücke oder Spiegelfragmente und vereinnahmt so nebst der Erinnerung an Popkünstler wie Robert Rauschenberg den Manolo Valdés · Infanta Margarita, 1993 Alltag der Gegenwart. Zu seiner Kunst des © ProLitteris. Foto Enrique Palacio Zitierens meint Valdés: «Ich bin ein Repertoire- Künstler, wie jene Opernsänger, die gerne → Pinacoteca Comunale Casa Rusca, bis 3.11. gewisse Werke interpretieren, weil ihnen diese ↗ www.museocasarusca.ch besonders gut gelingen.» In Wirklichkeit sind Valdés’ Malereien näher beim Informal als bei seinen Vorbildern. Es sind Abstraktionen, die nur noch durch eine annähernde Aussenform

68 Kunstbulletin 10/2019 Sophie Taeuber-Arp von Sophie Taeuber-Arp aus der Sammlung zu sehen, just bevor 2020 eine Retrospektive im Locarno — Nach anhaltendem Marsch unter Moma New York stattfindet, die später durch sengender Sonne stehe ich vor einer unschein- die Tate Modern London und das Basler Kunst- baren Türe und läute nach kurzem Zögern: museum touren wird. Die meist kleinformatigen Zwischen Rebbergen und Wald liegt die Fonda- geometrischen Arbeiten, gestickt oder gemalt, zione Marguerite Arp in Locarno Solduno hinter wecken derzeit international ein grosses einer Mauer versteckt. Bald sitze ich mit der Forschungsinteresse und bringen eindrücklich Kuratorin Simona Martinoli auf den originalen Taeuber-Arps spielerischen und avantgardis- Barcelona-Sesseln von Mies van der Rohe im tischen Umgang mit Formen und Farben zum vormaligen Wohnzimmer der Arps und wir re- Ausdruck. Ihre konzentrierte, entwicklungs- den lange über deren bewegtes und vernetztes fähige Arbeit zeugt von enormer Freiheit und Leben, das vollumfänglich der Kunst gewidmet hat einen festen Platz in der Kunstgeschichte war. Marguerite Hagenbach war mit Hans und mehr als verdient. BF Sophie Taeuber-Arp befreundet und sammelte deren Werke. Sie rettete Arp aus seiner tiefen Lebenskrise nach dem plötzlichen Tod von So- phie Taeuber-Arp und wurde schliesslich seine zweite Frau. 1988, 22 Jahre nach Arps Tod, gründete Marguerite die Stiftung, die heute in ihrem Anwesen im Tessin domiziliert ist. Simo- na führt mich durch das ehemalige Wohnhaus, das eine öffentlich zugängliche Bibliothek mit 7000 teils seltenen Publikationen sowie das Archiv des Ehepaars Arp-Hagenbach und die Büros im ehemaligen Arp-Atelier enthält. In Sophie Taeuber-Arp · Six espaces avec croix, früheren Jahren erhielten Kunstschaffende im 1932, Gouache auf Papier © ProLitteris Nebenhaus Gastrecht, heute wird die Stif- tung eher von internationalen Forscher*innen und Kurator*innen besucht, die sich mit den Werken von Sophie Taeuber, Hans Arp oder mit der Sammlung von Marguerite Arp auseinan- dersetzen. Nach unserem Rundgang verlassen wir die Villa und durchstreifen den gepflegten, etwas ver- wunschenen Garten zwischen Palmen, Glyzi- nien und einer Traubenpergola. Die Skulpturen von Hans Arp sowie ein Mühlstein säumen den Weg, bis vor unseren Augen ein grauer Kubus wie ein ausserirdischer Monolith auftaucht. Das 2015 eröffnete Privatmuseum, entworfen von den Zürcher Architekten Annette Gigon/ Mike Guyer, verwirklicht postum einen alten Traum von Marguerite, endlich eine feste Bleibe Gigon/Guyer, Museumsneubau Fondazione für ihre Sammlung zu schaffen und diese in Marguerite Arp, Locarno, 2015 © ProLitteris regelmässigen Wechselausstellungen der Öf- fentlichkeit zugänglich zu machen. Derzeit sind → Fondazione Marguerite Arp, bis 27.10. im quadratischen Ausstellungsraum Werke ↗ www.fondazionearp.ch

HINWEISE // LOCARNO 69 futur lassen. Eine Dokumentation wird im obersten Ausstellungsraum zu sehen sein, in dem Corsin Lumbrein — Wenn man von Ilanz hochfährt, Fontanas rätselhaft archaische Arbeit mit einer gelangt man ins Val Lumnezia, wo einem die Schweinsblase und einer Schachtel mit Brand- unberührte Landschaft und zahlreiche mit zeichen unter Glasglocken auch von Alltag, Fresken verzierten Kapellen ins Auge fallen. Materialiät und Bewahrung spricht. UM Auf einer Sonnenterrasse liegt das rätoroma- nische Örtchen Lumbrein. Dort befindet sich die Fundaziun da Cultura Lumnezia. Die vom Atelier Peter Zumthor renovierte Casa d’Angel, wo die grösste Kristallgruppe des Péz Regina gezeigt wird, traut sich trotz örtlicher Idylle in der Ausstellung ‹futur. Bergdörfer der Zukunft› die Frage nach der Zukunft der Bergdörfer zu stellen. Eingeladen wurden Kunstschaffende aus der Schweiz, Deutschland, Israel und der Surselva vom Kurator Michael Hiltbrunner, Kollektiv Tersnaus, Ausstellung futur/Zukunft um mit den Talbewohnern bis zum zweiten der Bergdörfer, 2019. Foto: Linus Niedermann Ausstellungsteil im Dezember sieben partizipa- tive Aktionen zu realisieren und Perspektiven aufzuzeigen. Anregungen sollen Kunstwerke von Bündner Kunstschaffenden wie Jules Spinatsch, Matias und Venice Spescha, Thomas Zindel, Gaudenz Signorell, und Corsin Fontana aus der Sammlung des Förderers Duri Capaul bieten. Im ersten Raum des 1. Stockwerks trifft das integrierte Projektdokument der Künstlerin Agnes Barmettler auf drei Fotografien der Serie ‹We will never be so close again› von Jules Spinatsch. Seine Aufnahmen zeigen wartende Menschen in einer Autokolonne. Die Künst- Werke von Jules Spinatsch und Jacinta lerin Agnes Barmettler möchte die Bewohner Candinas, 2019. Foto: Michael Hiltbrunner im Val Lumnezia respektvoll einladen, die → futura I, bis 26.10.; Teil II, 21.12.–21.3.2020 ethnografisch anmutende Gemeinschaftsarbeit ↗ www.culturalumnezia.ch ‹Wie wollen wir leben› zu realisieren, um ihre Lebensbedingungen zu eruieren. Vom Kollektiv Tersnaus soll im August ein Turm aus Visionen vom Bergleben von Dorfbe- wohnern, Festivalbesuchern und Wanderern entstehen. Er kann mit dem Teleskop oberhalb von Lumbrein wahrgenommen werden und Spuren davon finden sich in der Casa d’Angel. In der Jugend liegt die Zukunft. So realisiert Jacinta Candinas mit Claudia Flury und der zweiten Klasse der Primarschule in Vella einen Workshop, in dem Kinder historische Gebrauchsgeräte aus dem Museum Il clavau d’iseglia Lumbrein in neuer Frische und mit selbst erfundenen Geschichten aufleben

70 Kunstbulletin 10/2019 Morning Star Miriam Cahn

Luzern — Unter dem Titel ‹Morning Star› ent- München — Der Körper ist müde, aber das wickelt die Visarte Zentralschweiz zusammen Gesicht lacht: In ‹Abbau› von 2017 malt sich mit B74 Raum für Kunst eine Ausstellungs- Miriam Cahn (*1949, Basel ) selbst am Ende plattform. Stephan Wittmer, der Kurator dieses der Documenta 14. 2019 ist auch kein schlech- Projekts, präsentiert drei Positionen junger In- tes Ausstellungsjahr für sie – zuerst Bern und nerschweizer Künstlerinnen: Milena Bonderer, Bregenz, jetzt Madrid und München: Derzeit Melanie Menzi und Franziska Hinderer. Zufäl- zeigt die Malerin ihre Bilder auch im Münchner ligerweise besuchten alle drei die Hochschule Haus der Kunst. Zu sehen sind über 200 Werke für Design und Kunst in Luzern, doch erst jetzt aus allen Schaffensphasen (Kuratorin: Jana stellen die drei erstmals im Luzerner Raum für Baumann) – weitgehend, aber nicht vollständig Kunst aus – thematisch finden sich durchaus die gleichen wie in Bern. Gemeinsamkeiten: Natur, organische Gestal- Bei der Hängung von ‹Ich als Mensch› hatte tungsformen versus künstlerische Interven- Cahn jedenfalls die «Nazi-Achse» des eins- tionsprozesse. In den von Franziska Hinderer tigen «Hauses der Deutschen Kunst» im mit Ölfarbe gemalten monochromen Gemäl- Blick – womit sie in diesem Fall die Enfilade den bildet der Gestus des Pinselstrichs die in der Nordgalerie meint. Darauf reagiert sie Bewegungen des Körpers ab und verleiht den mehrfach und setzt gleich am Anfang mit ‹Den Tafeln eine plastische Erscheinung. Die Formen schönen Nazi übermalen› ein Zeichen: Der SS- und Skizzen von Melanie Menzi erscheinen Hauptsturmführer Alois Brunner organisierte als raumgreifende zweipolige Skulpturen, die als Eichmann-Gehilfe die Deportationen. Wer aus unkompatiblen Materialien geschaffen von hier aus durch alle Räume schaut, hat ihn wurden. Milena Bonderer zeigt grossforma- mit auf dem Bild. tige Fotodrucke von Pflanzen, die sie digital Das Paradox vorzuführen, wie gut das Böse aufgenommen und anschliessend in analogen aussehen kann, ist ein wiederkehrendes Arbeitsschritten ausgeschnitten, collagiert, Prinzip in Cahns Œuvre. Der Gegensatz von übereinandergelegt und digital vergrössert hat. Inhalt und Ästhetik setzt sich gleich nebenan Durch das Ineinandergreifen von Leerräumen bei den ‹Atombomben› fort: kraftvoll-abstrakte und natürlichen Formen entsteht so eine neue Aquarellexplosionen in Pink, Gelb und Blau. Welt von sich überlagernden Räumen. JEN Und die Schönheit des tiefen Blau im gleichna- migen Gemälde, das sich auf die tausendfache tödliche Flucht über das Mittelmeer bezieht, erzeugt subkutanen Schauder. Die grossformatige Kreidezeichnung ‹schwei- gende schwester (kriegsschiff)› von 1981 wirkt indes monumental und fragil zugleich; sie verweist auf die Schwester, die sich umbrach- te. ‹Doppelkanone› und ‹Ölplattform› von 1982 bringen dann – ebenso grossformatig – die The- men auf Pergament, die Cahn als Männerdomä- ne charakterisiert. Dem setzt sie nicht nur mit Milena Bonderer · Schnittbilder (Abwesenheit/ den Eisprung- (1985) und Blutungs-Arbeiten The Missing Piece), 2018/19, 47 x 68 cm, (1994) weibliche Determiniertheit entgegen. Papierschnitt, Laserprint Dahinter steht eine geschlechtsspezifische → b47, 18.10. bis 9.11. Pointierung, die zum Widerspruch anregt. ↗ b74-luzern.ch ↗ visarte-zentralschweiz.ch Die Drastik, mit der Miriam Cahn Sexualität und Gewalt, Begehren und Verletzlichkeit in ihren

HINWEISE // LUMBREIN / LUZERN / MÜNCHEN 71 Figuren zum Ausdruck bringt, ist schonungslos. Julien Creuzet Ein ganzer «Sex»-Raum versammelt ihre recht expliziten Bilder. Und dass Courbets ‹Origine du Neuchâtel — Alte Ruder, mit Kunststoffmasse monde› für Cahns ‹Le milieu du monde schaut umformt, Taue, die in verschlungenen Knoten zurück› um einen Kopf ergänzt wurde, dessen von der Decke herabhängen. Stoffe, die sich Augen durch den Schlitz eines Niqab auf den/ wie Segel blähen: Die Ausstellung des jungen die voyeuristische(n) Betrachtenden zurück- französischen Künstlers Julien Creuzet (*1986) schauen, ist ebenso provokativ wie künstle- bringt eine nautische Stimmung in die Räume risch konsequent. RDR des Centre d’art Neuchâtel CAN. Musik der Komponistin und DJane Crystallmess un- terstreicht diese Wirkung und unterlegt die Installation mit einer Art Wellenteppich, einem leicht repetitiven, rollenden Sound. Die Verbin- dung von Visuellem und Akustischem ist in der Installation von Julien Creuzet ebenso wichtig wie die von vorgefundenen Räumen und Objek- ten. Mit dem Ort verhaftete Stimmungen und Geschichten fliessen ebenso in die Arbeit ein wie eigene, freie Phantasien. Die Fresken von Georges Dessouslavy am Bahnhof Neuchâtel, Miriam Cahn · atombombe und W+H world- die Szenen mit Fischern und Badenden zeigen, trade, 2019, Ausstellungsansicht Haus der haben den Künstler ebenso inspiriert wie eine Kunst München. Foto: Jens Weber Zeitungsmeldung zu einem kleinen Krokodil, das im Hallwilersee im Aargau entdeckt wurde, sowie die Begegnungen mit den Musikerinnen in Residence Crystallmess und Skeen, die Creuzet eingeladen hat, sich komponierend an seiner Arbeit zu beteiligen. So ist nach und nach eine Installation aus Fundstücken, Musik, Gra- vuren und Objekten entstanden, die sich im Kopf der Besuchenden weiterentwickeln kann. AH

Miriam Cahn · abbau und unklar, 2019, Ausstellungsansicht Haus der Kunst München. Foto: Jens Weber

→ Haus der Kunst, bis 27.10. ↗ www.hausderkunst.de

Julien Creuzet · Thirst, Outdoors, Thirst, Christ, Drunk, 2019, mixed media, 190 x 140 cm

→ CAN, bis 20.10. ↗ www.can.ch

72 Kunstbulletin 10/2019 OsloBiennalen für sie selbst bedeutsame Bücher auswen- dig gelernt. So sind aus bisher 87 Buchtiteln Oslo — Noch eine Biennale? 2019 lautet ‹Lebende Bücher› geworden, die an verschie- Oslos Antwort «ja, aber». Kuratiert vom spa- denen öffentlichen Orten vorgetragen werden. nisch-norwegischen Gespann Eva González- Edvardsens Arbeit verlangt uns ebenso wie Sancho/Per Gunnar Eeg-Tverbakk und die gesamte Biennale unser kostbarstes Gut vollständig durch den städtischen Investitions- ab – die freiwillig investierte Zeit. Dies mag un- fonds finanziert, hat sich OsloBiennalen als spektakulär klingen, wir finden jedoch die erste einzige Biennale weltweit der Kunst im öffent- OsloBiennalen mit ihrem Bekenntnis zu ‹art in lichen Raum verschrieben. Sie peilt dabei eine and for public space› genau aus diesem Grund ungewöhnlich lange, fünfjährige Laufzeit an. äusserst spannend, ja avantgardistisch. PST Kein Event also, der sich als Vehikel fürs Stadtmarketing versteht. So spielt zwar Carole Douillards Performance ‹The Viewers› auf dem Dach des spektakulären Opernhauses, doch die zwanzigköpfige Gruppe verharrt sperrige zwei Stunden lang regungslos in Richtung Innen- stadt blickend. Auch ist das Herz der Biennale keine hippe Kunsthalle, sondern ein von Cecilia Martin in Blau-Weiss gestaltetes Besucher- und Informationszentrum in einer umgenutzten Kaserne mit sechzig Künstlerateliers. Die künstlerischen Arbeiten der Biennale sind oft leicht zu übersehen, wie bswp. die des US-amerikanischen Documenta-Teilnehmers Carole Douillard · The Viewers, 2019, Perfor- Gaylen Gerber: eine komplett in neutralem Grau mance, Opernhaus-Dach, Oslo © ProLitteris überstrichene Holzbaracke. Sein Werk spielt bewusst auf Norwegens Geschichte an, wurde die Baracke doch im Zweiten Weltkrieg von den deutschen Besatzern benutzt. Historisch aufgeladen ist auch eine Performance des Kollektivs Rose Hammer, das von politisch Inhaftierten im SS- und Gestapo-Gefängnis Grini handelt. Wer die Projekte der sechzehn Kunstschaffen- den und Kollektive im öffentlichen Raum er- fahren will, sollte die Stadt gemächlich zu Fuss und mit öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden. Nur so trifft man auf einen altmodischen Uhr- Jan Freuchen, Jonas Hogli Major, Sigurd macherladen oder ein Buchantiquariat (beide Teningen · Oslo Collected Works OSV., 2019, mit quasi unsichtbaren Interventionen von Mi- Skulpturpavillon, Nahe des Okern chael Ross), aber auch auf einen Unort in einem Stadtautobahngewühl, wo das Trio Freuchen/ → Zweites Kapitel der OsloBiennalen, ergänzt Tenningen/Major liebevoll-augenzwinkernd um zehn weitere Projekte, ab Oktober 2019 einen Skulpturenpark aus städtischem Kunst- ↗ www.oslobiennalen.no besitz arrangiert. Das wohl spannendste Pro- jekt der Biennale ist Mette Edvardsens ‹Living Books›: Von ihr ausgewählte Menschen haben

HINWEISE // MÜNCHEN / NEUCHÂTEL / OSLO 73 Das Klo im Rampenlicht nach aussen kehren oder transparent machen, was sonst verborgen ist. Das verbildlicht die Rapperswil — ‹Toilettengeschichten› – ein na- durchsichtige Kloschüssel von Sarah Lucas heliegendes Thema für den Ausstellungsraum oder auch die Kamerafahrt durch die Zürcher in der Alten Fabrik, der ehemaligen Fertigungs- Kanalisation von Fischli/Weiss. Die Kuratorin halle des Geberit-Konzerns in Rapperswil. Im der Ausstellung ist Josiane Imhasly (*1986), Jahr 101 nach deren Grundsteinlegung ist das die zuletzt ihre vierte und letzte Ausstellung im WC Betrachtungsgegenstand einer Ausstel- Rahmen des Nachwuchsprogramms KURATOR* lung – «Spot on» auf das Klo also. in der Alten Fabrik abgeschlossen hat. NSC Gewisse Vorbehalte kann man sich da schwer verkneifen. Was hat man in einer Ausstellung über die Toilette zu erwarten? Zuerst mal: Es ist weder ein historischer Abriss über die Klo- schüssel noch eine Nabelschau des Sanitär-Gi- ganten. Auch wenn ein Überblick über die wich- tigsten technischen Entwicklungsschritte bei Geberit integriert ist – anhand von Werbepla- katen der vergangenen Jahrzehnte. Tatsächlich versammelt die Ausstellung künstlerische Per- spektiven auf einen Ort, an dem sich Abgründe, Ungereimtheiten und Widersprüche auftun. Das stille Örtchen als Spiegel der Gesellschaft? Nicht ganz. Aber als Schauplatz für vieles, was sie bewegt und was sie im wörtlichen Sinne hervorbringt. Weniges von dem sieht, hört oder Lily Cursed · Mutt R, 2019, Fotografie riecht man gerne. Und trotzdem – jeder hat sich schon das nächste WC herbeigesehnt. Die gezeigten künstlerischen Arbeiten bewe- gen sich zwischen den anziehenden und den abstossenden Momenten des stillen Örtchens. ‹Où sont les toilettes, s’il vous plaît?› bringt Bethan Huws das mit einer Leuchtschrift zum Ausdruck. Sie nimmt dabei einmal mehr Bezug auf Marcel Duchamp und seine berühmte ‹›. Seine ‹Fountain›? – an der Autor- schaft des weltberühmten Urinals bestehen inzwischen berechtigte Zweifel. Mehrere Künstlerinnen wurden eingeladen, eine Hom- mage an die mögliche Urheberin, die Deutsche Elsa von Freytag-Lothringen zu realisieren. Eine sehenswerte Erweiterung der Urinal-Interpre- Bethan Huws · Où sont les toilettes, s’il vous tationen um rein weibliche Vorschläge – Frauen plaît?, 2018, weisse Neonröhre, Argon, auf im Männerraum sozusagen. Auf dem Klo ver- Plexiglas, Transformator, 8 x 173 cm, Galerie schränken sich solche Genderfragen mit vielen Tschudi, Zuoz; Sarah Lucas, The Old In Out, weiteren sozialen, biologischen, kulturge- 1998, Polyurethan. Foto: Peter Baracchi schichtlichen und ideologischen Aspekten. Die Tabuzone ist eine unerschöpfliche Fundgrube → Alte Fabrik, bis 13.10. ↗ www.alte-fabrik.ch für Kunstschaffende. Hier lässt sich das Innere

74 Kunstbulletin 10/2019 Kunst aus Trümmern von Daniel Lindtmayer, dort Werke von Anker, Hodler oder Menn, Neuestes von Carl Roesch; Schaffhausen — Es war der 1. April, doch was daneben Maler, die heute nur noch wenige ken- sich an jenem Samstag 1944 ereignete, war nen. Und auch das ruft die Schau in Erinnerung: tödlicher Ernst. Kurz vor elf Uhr liessen ame- Es war nach dem Unglück dank Versicherungs- rikanische Bomber, deren eigentliches Ziel die und Reparationszahlungen Geld da, von dem IG Farben in Ludwigshafen war, 378 Brand- und das Museum bis in die Siebzigerjahre zehren Sprengbomben auf die Stadt Schaffhausen und international wichtige Ausstellungen fallen. Die traurige Bilanz: 40 Tote, 270 Ver- realisieren konnte, wie sie heute nicht mehr letzte, 560 zerstörte oder beschädigte Häuser. möglich wären. Dass zudem aus dem einstigen Und für das Museum zu Allerheiligen, dessen Heimatmuseum nach dem 1. April 1944 ein Westflügel mit der Kunstabteilung erst sechs Haus von nationaler Bedeutung geworden ist, Jahre zuvor eröffnet worden war, bedeutete es steht ausser Zweifel. AMA Verwüstung und Verlust. 66 Gemälde, darunter neun des grossen Schaffhauser Renaissance- künstlers Tobias Stimmer, waren für die Nach- welt verloren. Doch so schmerzvoll das Ereignis für die Stadt war, so ausserordentlich war, was daraus erwuchs: eine «beispiellose schweiz- weite Solidaritätsaktion». Am Anfang stand die «Zürcher Kulturspende für Schaffhausen», die von der NZZ initiiert wurde. Bald gelangten aus dem ganzen Land auch Sachspenden in Form von Kunst- und Kulturobjekten nach Schaffhausen. Von der Vielfalt dessen, womit politische Institutionen, Schaffhausen kurz nach dem Bombardement Städte, Museen, Firmen oder Privatbesitzer mit den brennenden Bauten von Kammgarn zum Ausgleich des Verlusts beitragen woll- und Museum, 1. April 1944, Courtesy Stadt- ten, gibt die aktuelle Ausstellung, die sowohl archiv Schaffhausen kultur- als auch kunstgeschichtlich ist, einen lebendigen Eindruck. Man taucht ein in das, was geschah; erhält einen ahnenden Blick auf verlorene Kunstwerke; nimmt teil an Ret- tungsversuchen, den Restaurierungen, die in einigen Fällen doch möglich waren; freut sich, dass Stimmers Porträt des Gelehrten Conrad Gessner sich erhalten hat, ebenso, dass Jahre später dank der Peyerschen Tobias Stimmer- Stiftung das wunderbare kleine Selbstbildnis des Künstlers ins Museum kam – und steht am Ende staunend vor der leuchtend blauen Wand, Pierre Auguste Renoir · Fischstillleben, auf der dicht an dicht fünfzig von über sechzig 1915/16, Spende von Georg Reinhart, Winter- geschenkten Bildern hängen. Bedeutende und thur, 1944, Museum zu Allerheiligen Schaff- weniger bedeutende Werke, aber alle wichtig in hausen © ProLitteris diesem menschlich-historischen Kontext, weil jeder Schenker etwas gab, das ihm am Herzen → Museum zu Allerheiligen, bis 20.10.; mit lag. Da die stimmungsvolle Rheinfall-Land- Publikation ↗ www.allerheiligen.ch schaft von Johann Jakob Schalch, der Winter

HINWEISE // RAPPERSWIL / SCHAFFHAUSEN 75 Otto Lehmann Marc Chagall

Solothurn — ‹Noli me tangere›, Rühr mich Spiez — Marc Chagall (1887–1985) zählt zu nicht an, nennt Otto Lehmann (*1943, Solo- den grossen Publikumslieblingen und ver- thurn) seine Präsentation aktueller Farbstift- zaubert die Menschen mit der strahlenden zeichnungen. Ein Titel mit Widerhaken, denn Farbigkeit seiner Werke, verschmitztem Humor, berührender könnten Zeichnungen wohl kaum sanfter Nostalgie und einer kräftigen Prise sein als diese Blätter, auf denen sich der Solo- Übersinnlichkeit. Von diesen Ingredienzien lebt thurner mit seiner eigenen Verletzlichkeit und auch die Ausstellung im Schloss Spiez, wenn- Sterblichkeit auseinandersetzt. 2015 erhielt gleich ein guter Teil der siebzig Werke ohne Far- er die Diagnose einer Haarzellen-Leukämie. ben auskommt. Denn gezeigt werden vor allem Seither entstehen in drängender Folge Farb- grafische Arbeiten: Radierungen, Kupferstiche, stift- und gelegentlich auch Tuschzeichnungen, Holzschnitte aus allen Lebensphasen, aber mit denen er auf diesen Befund reagiert. Viele auch farbige Lithografien und einige Gouachen. dieser Arbeiten sind gleichsam ein Versuch, das Alle Arbeiten stammen aus der privaten Samm- eigene Körperinnere, die eigene Krankheit zu lung des namhaften Berner Kunsthändlers imaginieren und zu verbildlichen. Das erinnert Eberhard W. Kornfeld, der eng mit dem Künstler manchmal an Darstellungen von Körperzellen befreundet war. Die Grafiken führen in den Bild- in Biologiebüchern, manchmal auch an Monster kosmos des Künstlers und zeigen Gaukler und aus Horrorfilmen. Doch manche Zeichnungen Akrobaten, Liebespaare und die märchenhafte überraschen auch mit zarten Strukturen und Welt in Chagalls weissrussischer Geburtsstadt Farben, erinnern eher an blühende Gärten, Witebsk. Daneben sind auch Selbstporträts scheinen durchpulst vom Saft des Lebens. zu sehen sowie die Radierung ‹Die Erschei- Glück und Schrecken, das grosse Wunder des nung I›, die mit christlichen Motiven spielt: Ein Lebens und das Geheimnis des Todes liegen strahlender Engel erscheint – allerdings nicht hier dicht beieinander, nur durch eine dünne der Jungfrau Maria, sondern einem Künstler an Membran voneinander getrennt. Einige ältere der Staffelei. Ein augenzwinkerndes Spiel mit Zeichnungen ergänzen die Präsentation und Künstler-Beruf und -Berufung. AH verdeutlichen, wie wichtig die Auseinanderset- zung mit dem eigenen Ich immer schon war. AH

Marc Chagall · Création No 2, Série Verve, Otto Lehmann · Ohne Titel, aus der Reihe 1956–1960, Gouache, Pastell und Tusche, ‹Noli me tangere›, 2016, Farbstift, 48 x 32 cm 36 x 26,3 cm, Sammlung EWK © ProLitteris

→ Kunstmuseum Solothurn, bis 3.11. → Schloss Spiez, bis 13.10. ↗ www.kunstmuseum-so.ch ↗ www.schloss-spiez.ch

76 Kunstbulletin 10/2019 Bricolage Spiel der Kultur(en)

St. Gallen — «wild, exotic, different», diese drei St. Gallen — Im Historischen und Völkerkunde- Adjektive als Untertitel der Schau evozieren museum erlebt man mit ‹Spiel der Kultur(en) – starke, aber auch negative Bilder, die geprägt Asien neu ausgestellt›, eine sammlungs- sind von einer Geschichte, in der noch vor hun- geschichtlich moderne Präsentation der dert Jahren sogenannte Völkerschauen statt- Asienabteilung mit ihren 10’000 Exponaten aus fanden, und von einer Gegenwart, in der diese dem Nahen und Fernen Osten. Die Szenogra- Begriffe noch immer für das vermeintlich Frem- fie der Dauerausstellung ist nicht wie bisher de werben, es beschreiben oder verunglimpfen. epochal und nach Kulturen gegliedert. Themen- Brigit Edelmann, Stefan Rohner und Andy Stor- übergreifende Begegnungen von Asiatica chenegger haben sich mit diesen ambivalenten aus unterschiedlichen Ethnien und aus neun Konnotationen künstlerisch auseinanderge- Bereichen werden zu einem Spiel der Erkun- setzt und dafür einen idealen Ort gefunden: das dung für den Homo ludens. Historische und Völkerkundemuseum St. Gal- Empfangen werden wir im alltäglichen Bereich len. Die ethnologische Sammlung des Hauses ‹Mensch. Spiel der Begegnung›. Der Kurzfilm wurde hauptsächlich zur Zeit der Stickereiblüte ‹Asia with us› zeigt Personen mit asiatischen von St. Galler Kaufleuten zusammengetragen Wurzeln und wohnhaft in der Ostschweiz mit und ist zu grossen Teilen noch immer in den typischen, variierenden Begrüssungsformeln. historischen Vitrinen ausgestellt. Edelmann, Die Vielfalt zeigt sich parallel in den Hunderten Rohner und Storchenegger präsentieren ihre von Schriften und mehreren Tausend Spra- Arbeiten eng verflochten mit der Daueraus- chen, wofür ein singhalesisches Manuskript stellung und untersuchen die grosse Wirkung mit Tinte auf Blättern der Talipotpalme, eine kleiner Verschiebungen: Was passiert, wenn 4000 Jahre alte Keilschrift aus dem Zwei- bekannte Objekte in ungewohnten Materialien stromland und eine Landkarte stehen, die daherkommen? Wenn Tiere und Menschen an Handelseinflüsse entlang der Seidenstrasse anderen als den üblichen Orten unterwegs abbildet. Das Kuratorenteam möchte den sind? Wenn vertraute Farben, Formen oder Begriff des Spiels nicht abschätzig oder in Klänge plötzlich mit anderen, fremden Elemen- einem exotischen Sinne verstanden haben. ten gemischt werden? Das Potenzial für diese Der Kulturhistoriker Johan Huizinga vertritt die Untersuchungen ist riesig und die drei spielen Meinung, dass sich im Osten und Westen erst es in vielfältigen Medien durch. KS über den Spieltrieb Gemeinschaft und Kultur mit ihren Codes entwickelten. Das Spiel findet sich in frühester Form im reli- giösen Ritual. Künstlerisch hochstehende Ge- genstände sind in der Ausstellung präsentiert, die für feierliche Handlungen bestimmt sind. Zu sehen sind ein aus Hirnschale mit Türkisen und Korallen bestückter tibetischer Becher, der Wein in Weisheitsnektar verwandeln soll, und grosse bearbeitete Trommeln für buddhisti- sche Schamanenzeremonien. Auch aufwendig gestaltete Geistermasken und Zauberamulette sind Prunkstücke im Bereich Beschwörung. Brigit Edelmann · Blauhorn, 2019, 2’37’’. Exemplarisch für die Beherrschung des Stils Foto: Stefan Rohner stehen die Spielfiguren des Schattentheaters. → Historisches und Völkerkundemuseum, bis 1.3. Zum Ausprobieren stehen asiatische Spiele wie ↗ www.hvmsg.ch das syrische Backgammon zur Verfügung und

HINWEISE // SOLOTHURN / SPIEZ / ST. GALLEN 77 man erfährt, dass das Schachspiel in Indien Protect me from what I want erfunden wurde. Immer wieder sind das Eigene im Fremden und die gegenseitige Befruch- St. Gallen — Kann eine Gruppenausstellung tung der Kulturen präsent. Für diesen geleb- die Wirkung von Hochschulen, Jurys, Auszeich- ten Austausch steht auch die naturalistisch nungen und Kunsträumen auf eine künstleri- nachempfundene Figur der Genfer Bloggerin sche Karriere aufzeigen? Kann sie dies für alle und Designerin Diana Rikasari, die japanische grossen Schweizer Sprachregionen? Genügen Kleidung im modischen Lifestyle trägt und ein dafür neun exemplarische künstlerische Handy zum Knipsen hochhält. UM Positionen? Der Anspruch von ‹Protect me from what I want – 15+1 Jahre Helvetia Kunstpreis› ist hoch und der Einstieg überdeutlich: Gina Proenza (*1994) und Ruben Valdez (*1986) aus Lausanne haben in die Kunst Halle Sankt Gallen einen Laufsteg gebaut. Von Wand zu Wand breitet er sich aus und erinnert mit seiner Schleifpapieroberfläche an den sprichwörtli- chen roten Teppich. Wer ihn beschreitet, merkt jedoch schnell, dass hier nicht nur Kanten (und Karrierevorstellungen) abgeschliffen werden können, sondern das Terrain ein schwankendes ist, denn der Steg lagert auf Tennisbällen. Si- cherheiten gibt es also für junge Künstlerinnen und Künstler nicht – oder? Könnten sie in der Zusammenarbeit mit Sponsoren liegen, so, wie es die Gemäldeserie des Genfers Josse Bailly (*1977) suggeriert mit der ironischen und unbe- fangenen motivischen Nähe zum Geldgeber? Zwar stehen die Versicherungsgesellschaft und der inzwischen nach ihr benannte Kunstpreis im Titel der Ausstellung, aber sie präsentiert ein vielfältigeres Bild. Dafür sorgt etwa der Ein- bezug des Offspace Sonnenstube aus Lugano und der Hochschule Luzern, Letztere wird die Spiel der Kultur(en) – Asien neu ausgestellt, Verbindung St. Gallen–Luzern in eine Perfor- 2019, Ausstellungsansichten Historisches mancestrecke umfunktionieren, Ersterer hat und Völkerkundemuseum / Stiftung Landhaus kürzlich seine feste Bleibe verloren und tourt Unterrain, Carl und Katharina Liner nun mit einem Wohnwagen durch die Schweiz – perfekt also, um in St. Gallen die Bedeutung → Historisches und Völkerkundemuseum eines Artist-run Space als Netzwerkplattform zu ↗ www.hvmsg.ch zeigen, quasi als Ausstellung in der Ausstellung. Auch die Provenienz der Werke spiegelt das he- terogene Bild, in dem sich die junge Kunstszene bewegt. Sie stammen teilweise aus der Samm- lung des Preisstifters, aus dem Besitz der Künstler und Künstlerinnen oder sind eigens entstanden – und zeigen die Förderung durch Aufträge. Eine Arbeit ist sogar auf Giovanni Carmine zugeschnitten: Der Zürcher Florian

78 Kunstbulletin 10/2019 Germann (*1978) schickt den Leiter der Kunst- Ragnar Kjartansson halle in Alien-Schuhen durch die Institution. Der Schall der Tritte hallt akustisch verstärkt Stuttgart — Wie schreibt man als Isländer, zu durchs Haus – der Kurator: eine omnipräsente dessen Schulfächern Deutsch zählte, das schö- Macht. Die Ausstellung ist reich an solchen ne deutsche Wörtchen Scheiße? In Ermange- Schlaglichtern auf das Kunstgefüge, und auch lung des scharfen S auf isländischen Tastaturen wenn sie in ihrer Knappheit kaum allgemein- vielleicht so: Scheize. In riesigen Grossbuch- gültige Aussagen zu treffen vermag, bietet sie staben ziert der Begriff in dieser isländischen einen wichtigen Diskussionsbeitrag. KS Variante jetzt den Glaskubus des Kunstmuse- ums Stuttgart. ‹Scheize – Liebe – Sehnsucht›: Ragnar Kjartanssons deutsche Lieblingswörter, versammelt im Titel seiner umfangreichen Re- trospektive, stecken zugleich so etwas wie ein Spannungsfeld der Condition humaine ab. Das Schöne kontrastiert darin mit dem Traurigen und Grotesken – oder dem animalischen Aspekt menschlicher Existenz. Der Parcours beginnt mit einer Spuck-Orgie – in der Videoserie ‹Me and My Mother›. Seit zwanzig Jahren, seit er in Reykjavík Kunst studierte, lässt sich Kjartans- Protect me from what I want – 15+1 Jahre son im fünfjährigen Turnus in stoischem Gleich- Helvetia Kunstpreis, 2019, Ausstellungsansicht mut von seiner Mutter konzeptuell bespucken; mit Werken von Florian Germann, Nicole Bach- wobei die vier am Beginn platzierten Screens mann, Kaspar Ludwig, Thomas Moor und Gina zugleich den Alterungsprozess der beiden Dar- Proenza & Ruben Valdez. Foto: Gunnar Meier steller sichtbar werden lassen. Schon hier legt Kjartansson das Instrumentenbesteck seiner Kunst auf den Tisch: Persiflage und Schauspie- lerpose, Wiederholung und (Selbst-)Ironie. In ‹God›, 2007, singt er, begleitet von einem Jazz- orchester, als Crooner im Smoking in einer Dau- erschleife über eine halbe Stunde lang nichts als die Zeile «Sorrow conquers happiness». In ‹A Lot of Sorrow› lässt er eine US-Rockband bis zu völliger Erschöpfung einen Song über Kummer spielen. Ist das ernst gemeint – oder Klamauk und Attitüde? Vielleicht ist es: Weltschmerz mit Narrenkappe. Als Poesie mit rieselndem Kunst- Protect me from what I want – 15+1 Jahre schnee zitiert die Dauerperformance ‹Tod einer Helvetia Kunstpreis: ‹È un momento difficile, Dame› ein Klischee der abendländischen Kultur: tesoro›, kuratiert von Sonnenstube, Ausstel- die Frau als Opfer. Das Unglück ist (Scheize!) lungsansicht mit Werken von Tarik Hayward, bereits geschehen, die Dame im weissen Kleid Lucas Herzig, Brigham Baker, Juice & Rispetta unterm offenen Mantel liegt mit Bauchschuss und Gaia Vincensini. Foto: Gunnar Meier am Boden. Und dennoch liegt über der Szene → Kunst Halle Sankt Gallen, bis 13.10. auch ein Schimmer des Märchenhaften – Zwi- ↗ www.k9000.ch schendurch erleben wir einen malenden oder zeichnenden Ragnar Kjartansson: experimen- tell, konzeptuell und fast nie ohne ein beiläufi- ges Augenzwinkern. FRO

HINWEISE // ST. GALLEN / STUTTGART 79 Residents besetzen den Raum

Winterthur — 5,6 Quadratmeter ist er gross und gehört damit wohl zu den kleinsten Kunsträumen der Schweiz: Ursprünglich war der Kunstkasten ein ausrangiertes Schaufens- ter, das zum Ausstellungsraum umfunktioniert und auf dem Katharina-Sulzer-Platz aufgestellt wurde. Bei der Neugestaltung des Platzes wur- de er als singuläre architektonische Form neu Ragnar Kjartansson · Me and My Mother, 2010, gebaut, so dass er auf vier Seiten einsehbar Ein-Kanal-Videos, 20’, Courtesy Luhring Augus- ist. Seit 2013 kuratieren ihn die Künstlerinnen tine, New York und i8 Gallery, Reykjavík Judith Weidmann und Karin Wiesendanger, im Jubiläumsjahr 2019 haben sie Theres Raschle als Gastkuratorin engagiert. Die aktuelle Schau präsentiert Arbeiten von Artists in Residence der Villa Sträuli. In einem siebenteiligen Zyklus werden jeweils in einem wöchentlichen Turnus sieben Positionen präsentiert: Die nepalesi- sche Künstlerin und Soziologin Bunu Dhungana reflektiert in Fotografie und Video die Rolle der Frau in der patriarchalischen hinduistischen Gesellschaft, die indische Kunstkritikerin Najrin Islam und die Schweizerin Stefanie Ragnar Kjartansson · Tod einer Dame, 2019, Knobel verweben in ihrer Arbeit ‹Interfacing the Performance, Erstaufführung im Kunstmu- non – #3› Text und Textiles mit Technologie, der seum Stuttgart, Courtesy Luhring Augustine, indische Filmemacher Sagar Shiriskar formu- New York und i8 Gallery, Reykjavík. Foto: Gerald liert in ‹Burlesque› eine filmische Metapher auf Ulmann das Leben und der chinesische Künstler Haishu Chen erzählt eine multimediale und fiktionale → Kunstmuseum Stuttgart, bis 20.10. Geschichte zum Thema Wasser und Renaturie- ↗ www.kunstmuseum-stuttgart.de rung. Eine Finissage schliesst den Zyklus mit einem dokumentarischen Rückblick ab. LAC

Sagar Shiriskar · Burlesque, 2019, Filmstill

→ Kunstkasten, bis 26.10. ↗ www.kunstkasten.ch

80 Kunstbulletin 10/2019 Situations #174 – #179 / PORN Die Reaktion im Körper lässt nicht lange auf sich warten: Mit einem flauen Gefühl im Magen Winterthur — Wie wirkt die Masse der Bilder verlässt man den Rundgang und der Diskurs in den virtuellen Räumen wie Instagram und erscheint nun nicht mehr so theoretisch. JEN Youtube auf uns? Diese Frage beschäftigt ein Kurator/innenteam, das in loser Folge künst- lerische Statements im Fotomuseum dazu präsentiert. Jeweils unter einem Oberbegriff wie etwa ‹Deviant›, ‹Photo Text Data› und nun ‹Porn› reflektiert die Ausstellung das Veröf- fentlichen von Abertausenden von Bildern als Kulturphänomen: Wie funktioniert das tägliche Konsumieren von Bildern und welches sind die Folgen für unser Sehen und Wahrnehmen? Anna Ehrenstein, eine albanisch-deutsche Künstlerin aus Berlin, zeigt zwei Skulpturen von Frauenköpfen mit Hijab und ihren Smart- phones hinter das Ohr geklemmt: eine typische Anna Ehrenstein · Zen for Hoejabi, 2019, Neuköllner Strassenszene. Dahinter gerinnen Installationsansicht Fotomuseum Winterthur. projizierte Bilder auf improvisierten Lein- Foto: Philipp Ottendörfer wänden zu bunten Mustern, die wir nur noch unbewusst wahrnehmen. ‹Porn› heisst die Ausstellung deshalb, weil die unstillbare Lust am Kaufen und Konsumieren sich nicht nur auf den Verbrauch von Sexleis- tung beziehen muss, sondern alles umfasst, was durch den Dreiklang von Bild-Blick-Begeh- ren die Lust am Habenwollen in uns aktiviert. Seien es nun Bilder von künstlich angeordneten Esswaren in der Videoarbeit von Sam Mercer und Anna Dannemann oder eine Bilderfolge zum Öffnen eines Pakets – ‹Unboxing› – von Anna Ehrenstein · Tales of Lipstick and Virtue, Adrian Sauer, aus dem sinnigerweise eine 2018, Screenshot, Video 7’22’’ Photoshop-Software zum Vorschein kommt: Es ist von allem zu viel. Auch die unablässige → Fotomuseum, bis 13.10. Selbstoptimierung kippt zur ungeniessbaren ↗ www.fotomuseum.ch Zurschaustellung von Eitelkeit, wie die Arbeit von Andy Kassier im Video ‹You Were Born to Stand Out› zeigt. Geradezu eklig wirken die grossformatigen Fotografien von Elena Aya Bundurakis mit schleimig schillernden Körper- formen in Pastelltönen. Befragt wird in der kleinen Schau unser eigener Blick auf die Flut von Bildern im Internet, der zunehmend von einem pornografischen Impuls getrieben wird und dabei die Grenze zum Perversen und Obsessiven überschreiten kann, wobei das Auge als Eintrittstor funktioniert.

HINWEISE // STUTTGART / WINTERTHUR 81 L’univers de Germaine Videomontage. Hier kreuzen sich Themen, Motive und Umfeld der Reines Prochaines, zu Warth — Das Kunstmuseum des Kantons denen Muda Mathis und Sus Zwick gehören, Thurgau Kartause Ittingen widmet dem jüngst mit der Welt der Porträtierten: die selbstbe- entstandenen Oral-History-basiertem Video- wusste Frau, der weibliche Körper, die Lust am projekt von Muda Mathis, Sus Zwick und Hipp Auftritt, am Tanz, an Stoffen, an Lebensener- Mathis eine Sonderpräsentation. Das vorgängig gie. In einer filmischen Performance treten im Kunsthaus Baselland gezeigte filmische Germaine Winterberg, Fränzi Madörin und die Porträt einer aussergewöhnlichen Frau geht befreundete Maria Anna Mathis auf. Familien- über das Dokumentarische hinaus, integriert und Wahlverwandtschaften haben dieses performative Elemente und damit die künstle- facettenreiche Videoporträt geprägt. Deutlich rische Haltung der Filmemacher. Im Zentrum wird: Die alte Dame eignet sich als Vorbild und steht die abenteuerliche Lebensgeschichte Identifikationsfigur, sei es aus künstlerischer, von Germaine Winterberg (*1936, Basel). Sie sei es aus alltäglicher Perspektive. DOM zieht seit den Fünfzigerjahren auf eigene Faust durch viele ferne Länder. Rund fünf Jahre verbrachte sie in Indien, zwei im Maghreb. Sie arbeitete im Völkerkundemuseum Basel als Textilassistentin und kaufte auch für die Sammlung ein. Das Reisen und das Sammeln für Museen war zuvor eine männliche Domäne der Oberschicht. Sie selbst, so berichtet sie, hat nur eine marginale Ausbildung und stammt aus einfachen Verhältnissen. Alleinreisende Frauen gab es einige vor ihr, bspw. Alexandra David-Néel, die als erste europäische Frau Muda Mathis, Sus Zwick, Hipp Mathis · 1923 die verbotene Stadt Lhasa in Tibet getarnt L’univers de Germaine, 2018, Courtesy Kunst- betrat und ihre Reiseerfahrungen publizistisch haus Baselland. Foto: Ismael Lorenzo verarbeitete. Germaine Winterbergs Talent liegt in der Erzählung. Das Filmteam hat dafür eine passende Umsetzung gefunden. Die zahlrei- chen Aufnahmesitzungen wurden in 30 Episo- den mit insgesamt fast fünf Stunden Laufdauer gegliedert. Die Mehrkanalversion präsentiert verschiedene Tonspuren und Sitzungen gleich- zeitig. Die Sitzungen unterscheiden sich durch die Kleidung und den Schmuck der Erzählerin sowie den Ort der Aufnahme in ihrem Zuhause. Das Nebeneinander auf mehreren Monitoren legt nahe, dass man den Erzählfaden einer Tonspur verliert und seinen Blick über die Muda Mathis · Sus Zwick, Hipp Mathis · Ger- vielen Gesichter schweifen lässt. Im Gedächt- maine Winterberg, aus: L’univers de Germaine, nis bleibt die ausdrucksstarke und lebendige 2018, Videostill Gestik und Mimik. Eine unermüdliche Quelle der Begeisterung ob all der fremden Begegnun- → Kunstmuseum des Kantons Thurgau Kartau- gen. Germaine Winterbergs Bedürfnis nach Be- se Ittingen, bis 8.3.2020; ‹Edition L’univers de wegung greift der zweite Teil des Projekts auf: Germaine›, Hörbuch und Videos, Leporello mit eine 25-minütige hochformatige Tanz-Sound- USB Stick ↗ www.kunstmuseum.tg.ch

82 Kunstbulletin 10/2019 Traumwelt Ägypten Tempeln, Pyramiden, Statuen. Der Mensch ist weitgehend ausgespart oder erscheint selbst Zürich — Bilder aus einer Zeit, als das Foto- wie ein Wesen aus fernen Zeiten. Einige Fotos grafieren noch eine Kunst und weite Reisen belegen zudem die Ägyptomanie jener Jahre. nur wenigen möglich waren; Bilder des Orients Hinter den beeindruckenden und dank der aus abendländischer Perspektive, von Ägypten, ergänzenden Texte höchst aufschlussreichen das seit Napoleons Feldzug mit seiner grossen Bilder stehen, mit wenigen Ausnahmen, zwei Vergangenheit lockte und mit der Eröffnung Namen: die der in Kairo tätigen Berufsfoto- des Suezkanals für europäische Touristen grafen Pascal Sebah (1823–1886) und Émile attraktiv wurde: Sie sind zu sehen in der ersten Béchard (1844–?), Türke der eine, Franzose der Fotoausstellung in der Park-Villa Rieter. 59 zwi- andere, beide Meister ihres Fachs. Mögen sie schen 1870 und 1880 entstandene Fotografien, mitunter trickreich gearbeitet haben: Sie haben fast alle aus einer Mappe, die ein unbekannter etwas geschaffen, mit dem man sich auch heu- Tourist einst nach Hause brachte, werden in te noch gern auseinandersetzt. AMA drei Räumen und drei Kapiteln vorgestellt, und wer sich auf sie einlässt, bekommt nicht nur eine Fülle von Geschichten erzählt, er erhält auch Einblick hinter die Kulissen. Wie nämlich das kunstvolle Bild – warmtonige, detailreiche, tiefenscharfe Albuminabzüge – die Erwartun- gen des westlichen Reisenden bedient, seine Vorstellungen vom märchenhaften Orient, mythisch, geheimnisvoll, erotisch: inszeniertes Orienttheater, das Schauspieler beziehungs- weise Modelle als Wasserverkäufer, Schuh- putzer oder Orangenverkäuferin im Studio arrangierte, Frauen den Schleier heben liess oder zur Krokodiljagd am Nil ein ausgestopftes Krokodil aufbot. Das ist raffiniert, nicht selten Pascal Sebah · Wasserverkäufer, um 1875, genrebildmässig zurechtgerückt, wie über- Albuminabzug, Ägypten, Kairo, Museum haupt die Versatzstücke aus der Realität echt, Rietberg, Zürich nur eben gegenüber der Wirklichkeit mehr oder weniger verschoben sind. Ist das erste Kapitel Menschen- und Berufs- typen und fiktiven Momenten des Alltags gewidmet, so geht es im zweiten hinaus in die grosse Stadt. Kairo, das alte Kairo interessier- te die Touristen, und die Fotografen lieferten ihnen mit «typischen» Ansichten das Ge- wünschte – Moscheen von innen und aussen, Strassen im alten Viertel, die der Einfachheit halber alle mit «Rue du Caire» bezeichnet wurden. Das damals im Entstehen begriffene neue Kairo interessierte unseren anonymen Touristen höchstens am Rande. Im dritten Émile Béchard · Krokodiljagd, um 1875, Albu- Kapitel der von Nanina Guyer kuratierten Schau minabzug, Ägypten, Museum Rietberg, Zürich rückt die Vergangenheit mit ihren bedeutenden Monumenten ins Zentrum, mit Aufnahmen von → Museum Rietberg, bis 20.10. ↗ rietberg.ch

HINWEISE // WARTH / ZÜRICH 83 Collection Highlights und Mode, aber auch Verpackungen jeglicher Art sind ausgestellt. Dazu gehört auch der Zürich — Welche Kriterien sind nötig, um aus entzückende kleine Reiseplattenspieler Miki- einer international bedeutenden Sammlung phone, entworfen von den Gebrüdern Vadàsz von 500’000 Objekten die Highlights zu küren? und verstaubar in einer Dose mit den Massen Auf alle Fälle keine gängigen. Neue Wege 4,5x11,5 cm, den Le Corbusier als «manifesta- beschreitet das Museum für Gestaltung in tion première de l’esprit d’une époque machi- frischer Art und Weise. Die Kuratoren lassen in niste» bezeichnete. UM der Schau ‹Collection Highlights› Exponate aus den Bereichen Kunstgewerbe, Grafik, Plakat, Textil, Möbel- und Produktdesign assoziativ spielerisch und thematisch aufeinandertreffen, unabhängig von ihrem Wert und Kontext, ihrer Epoche und Funktion. Inseln und Halbinseln, Vitrinen und zu öffnende Schubladen laden ein, Farbspiele, vergleichende Strukturen, gestalte- rische Qualitäten und Zeitdokumente vor allem auch des erfolgreichen Schweizer Designs zu entdecken. Individuell oder mit thematischen Rundgängen für Gross und Klein kann man sich diese Tour auch mit dem eGuide zusam- menstellen und findet zudem im Begleitbuch weiterführende Informationen, ausführlichere Objektlegenden und Ausstellungstexte in allen Sprachen. Sympathisch ist, dass es nicht um Deutungshoheit geht. In der Mitte des Ausstellungsraums ist eine Schatzkammer von unterschiedlichen Objekten aufgebaut. In einer Vitrine sind handgefertigte abstrahierte Holzspielzeuge des Produzenten Antoni Vitali zu sehen, der seine Ware über Collection Highlights, Ausstellungsansichten Franz Carl Weber bis nach New York auslieferte. Museum für Gestaltung Zürich, 2018 Stolz präsentiert sich der bemalte Schaukel- → Collection Highlights im Museum für Gestal- schwan von Wisa Gloria auf dem Inselpodest tung Zürich dahinter. Erinnerungen an eine unbeschwerte ↗ www.museum-gestaltung.ch Kindheit werden wach und gleich entdeckt man eine Reminiszenz an die Zürcher Punk-, New- Wave- und Design-Szene der Achtzigerjahre. Da thront im Umfeld der tanzenden Mario- netten von Sophie Taeuber-Arp der legendäre Zip-Schuh, ein bahnbrechender Entwurf der Schweizer Designerin Stefi Talman. Öffnet man die Schublade darunter, trifft man auf die minutiös konzipierte und entworfene Schrift- familie Univers von Adrian Frutiger. Man kann sie zeichnen, vervielfältigen oder auch einfach hier im Original bestaunen. Weitere Trouvaillen aus den Gebieten der Keramik, der Textilkunst

84 Kunstbulletin 10/2019 Ellen Cantor einen tagebuchartigen Gestus. Die gestisch gezeichneten Figuren, Blumen und Ornamente Zürich — Vielleicht mag sich die eine oder der erinnern an Comic- und Kinderzeichnungen andere noch an den Skandal erinnern, den eine und wirken oft hingekritzelt. Sie sind mit geplante Ausstellung von Ellen Cantor (*1961, Notizen und scriptartigen, schablonenhaften Detroit – 2013) im Helmhaus im Oktober 1995 Satzfragmenten kombiniert und widerspiegeln auslöste. Nachdem die Künstlerin in wochen- Cantors Gratwanderung zwischen dem Imagi- langer Arbeit mit Bleistift, Neonmarkern und nären und dem Realen, dem Intimen und dem Dispersion eine Art erotischen Lesben-Comic Exhibitionistischen. DvB auf die weissen Wände gezeichnet hatte, befand der damalige Stadtpräsident Josef Estermann, dass die Kunst den «Tatbestand der Pornografie» erfülle. In der Folge wurde Cantors Ausstellung ‹Oh Pain Oh Life› gar nie eröffnet. Zum damaligen Unverständnis ihrer Kunst gegenüber, geboren aus einer zwingli- anischen Prüderie, äusserte sich Helmhaus- Direktor Simon Maurer: «Ellen Cantor zeichnet sich durch ihren vielschichtigen Umgang mit dem Thema der Sexualität aus: Zugleich witzig Ellen Cantor · Sleeping Beauty, 1996, Bleistift und voll hartem, süssem Ernst bewegt es sich auf Holz, 132 x 224 cm auf den vielverzweigten Erfahrungspfaden der Sexualität. Und sehnt sich paradox nach ewiger Jungfräulichkeit.» Schon ganz früh, als Cantor im berühmten New Yorker Chelsea Hotel wohnte, wo auch Patti Smith und Robert Mapplethorpe hausten, hatte sie zu ihrem Stil gefunden. Inspiriert vom Hollywoodkino und von Pornofilmen thematisierte sie mit Zeich- nungen, Videoarbeiten, Fotografien und Texten immer wieder Darstellungsmöglichkeiten des weiblichen Verlangens. In bald zarten, bald heftigen Arbeiten, die sie oft zu «story board»- ähnlichen Erzählreihen verband, transformierte sie dieses ins Märchenhafte. Später wander- te sie nach London aus, zeigte ihre Kunst in vielen europäischen Städten. Ein Jahr nach dem Skandal präsentierte Nicola von Senger in seiner damaligen Galerie ars futura Cantors erotische, direkt an die Wand gezeichnete, mit Ellen Cantor · Untitled, 2007, Bleistift, Farbstift Fotos, Collagen und Videos bestückte Bilder- und Collage auf Papier, 50 x 37 cm geschichten. Da dem Galeristen die Wand- zeichnungen so einzigartig erschienen, wollte → Galerie Nicola von Senger, bis 26.10. er sie unbedingt retten. Mit einer Säge trennte ↗ www.nicolavonsenger.com er die Wände sorgfältig heraus und rahmte die Zeichnungen unter Glas. Nach 23 Jahren hob er sie aus der Versenkung und präsentiert sie nun neben älteren Arbeiten. Sie bestechen durch

HINWEISE // ZÜRICH 85 Sandra Boeschenstein traktion erreicht hat, nachhaltig. Die Körper scheinen zum Greifen nahe und erinnern in Zürich — Bei vielen der teils ohne Rahmen prä- ihrem schwarzen Karnat vor weissem Grund sentierten Blätter fühlt man sich an die alten irgendwie auch an das Umkehrverfahren von Meister erinnert, und tatsächlich beherrscht Negativ und Positiv in der analogen Fotografie. Sandra Boeschenstein ihr Metier meisterhaft. War dort noch das «Malen mit Licht» gemeint, Sie jongliert mit der ganzen historischen Band- geht es hier allerdings eher um das «Malen» breite, die ihr die Zeichnung, eine der ältesten mit dem eigenen Schatten. MH Disziplinen der Kunst überhaupt, an die Hand gibt. Und dies ausschliesslich schwarz auf weiss! Ganz unverfroren kombiniert sie wie im Kupferstich gedruckte, tatsächlich aber von ihr mit spitzer Tuschfeder fein schraffierte Wolkenformationen à la Dixhuitième, wie man sie etwa aus den Landschaften William Turners kennt, mit zeitgenössisch anmutenden Figu- ren, die in heutigen Graphic Novels auftreten könnten. Zwischen dem Clash der Jahrhun- derte vermittelt eine holländisch anmutende Landschaft à la Ruysdael mit vereinzelten Sandra Boeschenstein · Institut für Geophysik, Bäumen, die in einer extremen perspektivi- 2019, aus dem Zyklus: sich Reinknien als Kul- schen Flucht platziert sind und dem Blatt eine turgut, Ölkreide, Ölfarbe und Tusche auf Papier, unerwartete Tiefe verleihen, die aber zugleich 100 x 140 cm, Galerie & Edition Marlene Frei, so zart hingehaucht sind, dass man sie unter Zürich. Foto: Eric Tschernow den kontrastreichen Wolken fast übersieht. Bei aller Vielfalt des Dargestellten bleibt die Zeichnung luftig und kann atmen. Viel blankes Papier eröffnet Denkräume rund um die so he- terogenen und doch auf einem Blatt vereinten Sujets. «Zeichnung», bemerkte Sandra Boe- schenstein einmal, «ist die Kunst des Weglas- sens», und auch das zeigt sie in ihren Arbeiten. Doch zu den Höhepunkten der Ausstellung bei Marlene Frei zählen grossformatige Blätter, die mit Abdrucken einzelner Gliedmassen oder des Torsos der Künstlerin aufwarten. Im Selbst- experiment und dank erheblicher Körperbe- Sandra Boeschenstein · 5 Reinknien ver- herrschung gelang es ihr, ihren mit schwarzer dampfen Wasser, 2019, aus dem Zyklus: sich Ölfarbe präparierten Torso samt Beinen auf das Reinknien als Kulturgut, Ölkreide, Ölfarbe und mit weisser Ölkreide grundierte Papier abzu- Tusche auf Papier, 70 x 100 cm, Galerie & Edi- drucken. Das Ergebnis beeindruckt durch seine tion Marlene Frei, Zürich. Foto: Eric Tschernow scharfen Konturen ebenso wie durch die feinen Grauabstufungen der Binnenzeichnung und die → Galerie & Edition Marlene Frei, bis 19.10. dadurch erzielte Plastizität. Obwohl der Zufall, ↗ www.marlenefrei.com die nur begrenzt kontrollierbare Schwerkraft, hier sicher eine Rolle gespielt hat, verblüfft die Präzision der Darstellung, welche die Künstle- rin, nach eigener Aussage, durch Muskelkon-

86 Kunstbulletin 10/2019 Jean-Frédéric Schnyder Wand weniger bemerkt: Alle 156 Bilder, die im Zeitraum von 2015 bis 2019 entstanden sind, Zürich — Wer schon einmal in der Galerie fügen sich in 26 Sechsergruppen, die jeweils Eva Presenhuber im Maag Areal zu Gast war, eine Katalogseite einnehmen und von A bis Z der weiss: Der Ausstellungsraum ist riesig. Er durchnummeriert sind. Im Foyer der Ausstel- gleicht einem Ballsaal. Und wer den Künstler lungshalle befindet sich eine 27. Gruppe, die Jean-Frédéric Schnyder (*1945, Basel) kennt, das bewährte Darstellungsschema durchbricht: der weiss, dass bei ihm mit Überraschungen zu Hier hat der Maler sämtliche Farbreste pastos rechnen ist: Zwar waren die Formate seiner Bil- ins Bild gesetzt und damit alle zuvor aufge- der noch nie exorbitant gross, allerdings auch stellten Regeln über Bord gworfen. MH noch nie so ausgesprochen klein wie in dieser Mammut-Ausstellung. Mit 156 Gemälden in Öl auf Sperrholz bespielt er die grosse Halle sou- verän. Die buntfarbigen piktogrammähnlichen Darstellungen geleiten die Besuchenden auf Augenhöhe Meter für Meter von Wand zu Wand, streng horizontal wie nach einer unsichtbaren Schnur ausgerichtet. Wer glaubt, aus dem Kontrast zwischen räum- Jean-Frédéric Schnyder · kleine Bilder (Detail), licher Maximierung und malerischer Minimie- 2015–2019, Öl auf Sperrholz, gerahmt; 6-teilig, rung ergäbe sich eine Unverträglichkeit oder Y3: 12 x 26 cm, Courtesy Galerie Eva Presenhuber gar ein Befremden, der irrt! Daraus resultiert auch kein Gag, beileibe nicht. Beim Betreten der Halle hat man die Totale im Blick und ist verblüfft. Doch sobald man sich der Wand nähert, und dazu rufen die Malereien mit unterschiedlichem Nachdruck auf, taucht man ein in die bunt leuchtende Fülle der Werke, die neben Jean-Frédéric Schnyders eigenem Bilderkosmos auch Abstecher in die moderne Kunst des 20. Jahrhunderts evozieren. Nur treten die Selbstzitate wie beispielsweise eine Serie von Blumenbildern statt organisch gerundet quadratisch abgewinkelt, wie verpi- xelt in Erscheinung, weil sie, wie die gesamte Werkfolge, auf Basis eines Rasters konzipiert wurden. Schon dadurch ergeben sich immer wieder Anleihen an konstruktive oder konkrete Jean-Frédéric Schnyder · kleine Bilder (Detail), Kunst. Dabei spielt der deutsche Maler und 2015–2019, Öl auf Sperrholz, gerahmt; 6-teilig, Bauhausmeister Josef Albers mit seiner Serie A–Z VI: 24.5 x 18.5 cm, Courtesy Galerie Eva ‹Hommage to the Square› genauso eine Rolle Presenhuber wie der russische Konstruktivist Kasimir Ma- → Galerie Eva Presenhuber, bis 5.10.; mit Publi- lewitsch mit seinem ‹Schwarzen Quadrat› auf kation, Buchhandlung Walther König, Köln weissem Grund – allesamt Ikonen der Moderne. ↗ www.presenhuber.com In der grafisch wunderbar gestalteten und in der Farbwiedergabe perfekt gedruckten Begleitbroschüre erschliessen sich zusammen- gehörige Gruppen von Werken, was man an der

HINWEISE // ZÜRICH 87 BESPRECHUNGEN Hans Arp — Das Runde und das Eckige Hans Arps organische Plastiken und die geschwungenen Kon- turen seiner Reliefs sind ideale Partner für die gerade, gebaute Linie. Seine Werke rhythmisieren die strengen Gebäudeformen und sind in ihrem Anspruch, Kunst und Architektur zu verbin- den, noch immer wegweisend für Kunst-am-Bau-Projekte.

Appenzell — Hans Arp (1886–1966) hat Bauplastiken entworfen, hat architektur- bezogen gearbeitet, hat Werke ortsspezifisch für den öffentlichen Raum konzipiert. Das ist wenig überraschend und beinahe allgemein bekannt. Umso erstaunlicher ist es, dass diese oft grossformatigen Arbeiten kaum je Gegenstand von Publikationen und noch nie von einer Ausstellung waren. Das Kunstmuseum Appenzell und die Fon- dazione Marguerite Arp in Locarno schliessen nun diese Lücke. Mit ‹Public Arp› stel- len sie Arps baubezogene Werke in den Kontext seines Schaffens und zeigen, wie sie von der Vision einer Synthese der Künste getragen sind. Die Ansprüche waren hoch: Nach dem Zivilisations- und Kulturbruch der Nazi- zeit ging es darum, wieder ästhetische Zeichen der Moderne zu setzen und an die früheren Errungenschaften anzuknüpfen. Architektur und bildende Kunst standen dabei gleichberechtigt auf einer Stufe. Dank der Verbindung beider sollte die Archi- tektur ein menschlicheres Gesicht erhalten – ein Anliegen, für das sich insbesonde- re der Schweizer Architekturhistoriker Siegfried Giedion (1888–1968) einsetzte. Arp schätzte dieses Engagement und war gern bereit, daran mitzuwirken. Die Ausstellung fokussiert auf zehn Hauptwerke, darunter nahgelegene und fer- nere. Zu ersteren gehört die Universität St. Gallen. Für deren brutalistischen Beton- körper sollte Arp ursprünglich ein Relief beisteuern. Installiert wurde aber – aus ge- sundheitlichen Gründen musste Arp kürzertreten – schliesslich der ‹Schalenbaum›, 1960. Die Bronzeplastik vor einem Bassin rechts des Haupteingangs markiert den Übergang zum Aussenraum und hat bis heute nichts von ihrer Präsenz verloren. Arp arbeitete immer wieder für Bildungsinstitutionen und leistete damit auch einen Bei- trag an die visuelle Erziehung; vorgestellt werden etwa auch die Pestalozzischule Zürich, das Harvard Graduate Center, die Universität Caracas, die Technische Univer- sität Braunschweig und die Allgemeine Gewerbeschule Basel sowie weitere Arbeiten beispielsweise für Kirchen.Vorbereitende Skizzen und Zeichnungen, Kartonentwürfe für die Reliefs und Modelle, Archivmaterial sowie historische und aktuelle fotografi- sche Dokumentationen sind zu sehen. Zudem sind den ortsbezogenen Arbeiten an- dere Plastiken Arps zur Seite gestellt; damit greift der Dialog zwischen Architektur und Kunst auch auf den beispielhaften Museumsbau über. Kristin Schmidt

→ ‹Public Arp, Hans Arp – Architekturbezogene Arbeiten›, Kunstmuseum Appenzell, bis 3.11. ↗ www.kunstmuseumappenzell.ch

88 Kunstbulletin 10/2019 Hans Arp · Schalenbaum, 1947, Bronze, 96,9 x 49 x 46,2 cm, Courtesy Fondation Beyeler, Riehen © ProLitteris. Foto: Urs Baumann

BESPRECHUNGEN // APPENZELL 89 Julia Mensch — Utopie des Kommunismus Rafael Mensch wanderte einst aus Polen aus und fand in Argen- tinien eine geografische und im Kommunismus seine geistige Heimat. Wie die Hingabe des späteren Druckereiarbeiters an die sozialistische Idee seine Enkelin Julia Mensch prägte, zeigt Letztere in einer packenden Recherche im Kunstraum Baden. Baden — Vor über hundert Jahren reiste bereits der jüdische Urgrossvater, Jacobo Mensch, nach Übersee, um seine in Salashi (damals Polen, heute Ukraine) zurückge- bliebenen vier Buben – unter ihnen der elfjährige Rafael und spätere Grossvater von Julia – und deren Mutter durchzubringen. 1935 folgte die Familie nach und fand in Argentinien ihre neue Heimat. «Es interessierte mich, unter welchen Bedingungen meine Vorfahren im dama- ligen Polen lebten, wie die sozialistische Idee meine Grosseltern beseelte und wie bestimmend sie für unsere Sippe war», erzählt Julia Mensch (*1980). Das Hauptwerk ‹La vida en rojo› bildet den Einstieg in die Migrationsgeschichte, in der Julia anhand von Postkarten, Fotos, Briefzitaten und einem atemlos gesprochenen Text «die Su- che dreier Generationen nach dem Glück, das niemals gefunden wurde» nachzeich- net. Man taucht ins grosselterliche Wohnzimmer ein, erfährt von Dias, die Julia mit ihrer Cousine heimlich anschaute und die sie so wenig zu deuten wusste. So etwa die nächtliche Aufnahme vom Roten Platz in Moskau, die nun im Grossformat das Publikum in Baden ebenfalls empfängt. Eine mit Buchcovern tapezierte Wand – keck durchkomponiert von Rot bis Pink – erinnert an Grossvaters kleine Hausbibliothek linker Erbauungslektüre. Und ebenso ironisch wirken in den Videos die rot lackierten Fingernägel der Künstlerin, wenn sie in hübschen Propagandabüchlein blättert. Auf Fotos aus den Sechziger- und Siebzigerjahren wiederum finden die Reisen der Gross- eltern in die DDR nach Moskau, Berlin und Kuba ihren Niederschlag, von Julia mit der originalen Kamera des Grossvaters nachgestellt. Die Grossmutter, die 1961 als junge Genossin nach Havanna reist, schreibt einen enthusiastischen Brief an die Daheim- gebliebenen. «Glück», sagt sie fünfzig Jahre später in einem berührenden Beitrag, «bedeutet, Freunde und Familie zu haben. Revolution ist, wenn alle gleiche Rechte haben.» Dass es damit in dem von Machismo geprägten Land nicht zum Besten be- stellt ist, zeigt Mensch in ihrer jüngsten Arbeit ‹Balada tropical›: Sie begibt sich in Kuba auf Spurensuche nach den linken Aktivistinnen Celia Sánchez und Haydée San- tamaría, von denen auf der ganzen Insel kein einziges Bild existiert. «Die Revolution hat die Frauen emanzipiert, aber die Männer haben nichts gelernt», sagt Mensch. Sie notiert in ihr rotes Tagebuch: «Der Sozialismus erdrückt, betört und verwandelt den Traum einer besseren Gesellschaft in einen Alptraum aus Kontrolle, die keine Brüche und keine Kritik zulässt.» Julia hat ihr «Miniaturuniversum aus Grosseltern, Onkeln, Tanten und Cousinen» verlassen und lebt heute in Berlin. Feli Schindler

→ ‹Julia Mensch – La vida en rojo›, Kunstraum Baden, bis 17.11. ↗ www.kunstraum.baden.ch

90 Kunstbulletin 10/2019 Julia Mensch · La vida en rojo, 2013, Videoessay

BESPRECHUNGEN // BADEN 91 Manon — Don’t look back Provokationen müssen nicht unappetitlich sein, um zu wirken. Manon versteht sich hervorragend auf die Kunst, mit der Kunst für Aufsehen zu sorgen, ohne die Ästhetik aus den Augen zu verlieren. Eleganz und Kühnheit mischen sich in ihren älteren Arbeiten ebenso selbstverständlich wie in neueren Werken. Bern — Sie war eine Provokation, die Fotoserie ‹La dame au crâne rasé›, 1977–1979. Zeigt sie einen Mann oder eine Frau? Einen Menschen oder ein Wesen aus dem Welt- all? Ein lebendiges Geschöpf oder nur ein faszinierendes Traumgespinst? Verwirrend wirken die Bilder in ihrer Uneindeutigkeit und zugleich unglaublich verlockend, ist doch die hybride Gestalt, die sie zeigen, von aufregender Schönheit. Von makelloser Schönheit könnte man sagen, wäre da nicht der eine, der auffallende, ja aufreizende Makel, der den Bildern ihre visuelle Sprengkraft gibt: der kahl rasierte Schädel. Manon (*1946) inszenierte sich in dieser Fotoserie als schwer fassbares Zwi- schenwesen. Für die Künstlerin markiert die ‹dame au crâne rasé› einen radikalen Schnitt in ihrem Leben. Installationen wie ‹Das lachsfarbene Boudoir› hatten ihr grosse Bekanntheit gebracht. Doch sie begann sich in der Schweiz blockiert zu füh- len. Sie ging nach Paris, rasierte sich die Haare ab, wurde eine andere. Und traf damit einen Nerv der Zeit. Der britische Musiker David Bowie, der sich mit seiner Bühnen- figur Ziggy Stardust ein androgynes Image entwarf, erwarb ein Bild der Serie. ‹La dame au crâne rasé› war – und ist – nicht nur eine gewagte, für die späten Siebzigerjahre ungewöhnliche Selbstinszenierung. Manon wählte darüber hinaus eine Bildsprache, die neu und ungewohnt war, in der sich Elemente aus Mode- und Architekturfotografie, Avantgarde und Popkultur mischen. An der Oberfläche wirken die Schwarz-Weiss-Fotografien, die, wie alle fotografischen Arbeiten Manons, auf der Basis von Zeichnungen arrangiert wurden und die überwiegend in einem Hotel- zimmer und in der Wohnung einer Freundin entstanden, streng und kühl. Und doch gibt es ein untergründiges Vibrato, ein Raunen und Rauschen, das von einer belebten Stadt, einer wilden Zeit, einer bewegten Persönlichkeit spricht. Und von einer Diskus- sion um Geschlechter und Rollen, die seit den Siebzigern engagiert geführt wird, aber noch lange nicht abgeschlossen ist. Es hat durchaus Sinn, wenn Manon nun einige kaum je gezeigte Bilder der Serie ‹La dame au crâne rasé› präsentiert und mit Auf- nahmen der aktuellen Reihe ‹Borderline›, 2007/2019, kombiniert. In künstlich leuch- tenden Farben inszeniert Manon ihr Gesicht in Nahaufnahmen als Projektionsfläche für sinnliche, auch etwas verrückte Tagträume. Es entstehen betörende, bonbonfar- bene und leicht bizarre Bilder, auf denen die Künstlerin mal Objekt, mal Subjekt zu sein scheint. Das provozierende Zwischenreich, dessen Tür sie in den Siebzigerjah- ren geöffnet hat, hat noch immer seine Existenzberechtigung. Alice Henkes

→ ‹Manon, don’t look back›, Galerie Béatrice Brunner, bis 5.10. ↗ www.beatricebrunner.ch

92 Kunstbulletin 10/2019 Manon · La dame au crâne rasé, 1978, Bilderserie mit ca. 48 Bildern, schwarz-weiss, gelatin silver print, Auflage 6, 65 x 50 cm © ProLitteris

BESPRECHUNGEN // BERN 93 MÉCA — Il est une fois dans l’Ouest Intelligent präsentiert sich der Frac Nouvelle-Aquitaine in fri- schen Räumen im nagelneuen Kulturzentrum MÉCA.Zugänglich werden die Besonderheit dieser regionalen Kunstsammlung, deren beachtliche künstlerische Qualität und ein hohes Refle- xionsniveau in Bezug auf die Aufgabe der Ausstellung. Bordeaux — Das gibt es nur in Frankreich: 23 Fonds régionaux d’art contemporain, vor 36 Jahren gegründet, halten über 30’000 Werke. Ursprünglich wurden die Frac- Sammlungen nur an Schulen und andere öffentliche Institutionen entliehen. Seit 2000 bekommen sie eigene Showrooms, oft in ikonischen Bauten, machen so regio- nalen Kunstzentren staatlich Konkurrenz– ein Paradox der Dezentralisierungspolitik. In Bordeaux eröffnete im Mai das vom dänischen Architekten Bjarke Ingels entwor- fene MÉCA (Maison de l'économie créative et de la culture). Landmarke in einer sich rasant modernisierenden Stadt versammelt es auf 12’000 m2 regionale Agenturen für Kulturförderung. Der Frac besetzt zwei Etagen der durch Sichtbeton und Aluminium recht unterkühlten Räume, bietet Weitblick von der Dachterrasse über die Garonne, lichte Deckenhöhe und verschiedene Raumformate. Direktorin Claire Jacquet setzt zur Einweihung auf Kooperation: 15 verschiedene Projekte und Kuratorinnen wählten aus ihrer und anderen Sammlungen aus. Gelungen: Auf 1200 m2 vermittelt ein kluger Parcours den ästhetischen Charakter der Sammlung, geprägt von regionaler Vielfalt. Dass es auf Transversalität ankommt, zeigt der Ausstellungsabschnitt ‹Trans› von Anne Dressen: Die Kuratorin, einst Mitglied des Frac-Ankaufskomitees, verknüpft die grosse Zeichnung ‹For Cabinet,For Rage›, 2014, von Anne Imhof, fotografische Traves- tien von Michel Journiac, eine witzige kleine Figurengruppe von Danny Mcdonald mit Jesus, Dinosaurier, Alien und Weihnachtsmann oder eine Tapete von Philip Wiegard zu einem polyphonen künstlerischen «Mood Board» dieser Sammlung. Während ein schlecht kartografierter Saalzettel die Orientierung erschwert,erfreuen nonchalante Hängungen wie die des Künstlers und Ausstellungsfotografen Aurélien Mole. Als Ku- rator lässt er Werke wie die von Christian Boltanski über die Kante der Trockenwand zur Decke ragen oder spielt mit Resonanzen:Evariste Richer hält 2012 einen Meteori- tenabschnitt als ‹Palette des Teufels› in die Kamera, Cindy Sherman schaut verblüfft überbelichtet in sie hinein (Untitled #67, 1980), während Laurent Montaron 1999 das Plattenlabel ‹His master’s voice› mit der Fotografie eines Mannes parodiert, der sei- nem Hund ins Ohr schreit. Draussen gibt Benoit Maires bronzene, der Länge nach durchschnittene Hermes-Büste Ausblick für die Kunst angesichts politischer und kommerzieller Instrumentalisierung. Der antike Gott schützt neben handwerklich- künstlerischer Schöpfung auch Schausteller und Diebe. J. Emil Sennewald

→ ‹Il est une fois dans l’Ouest›, Frac Nouvelle-Aquitaine MÉCA, bis 9.11. ↗ www.fracnouvelleaquitaine-meca.fr

94 Kunstbulletin 10/2019 La MÉCA in Bordeaux, 2019. Foto: Laurian Ghnitoiu

Il est une fois dans l’Ouest, Ausstellungsansicht, Frac Nouvelle-Aquitaine MÉCA, 2019. Foto: Jean-Christophe Garcia

BESPRECHUNGEN // BORDEAUX 95 Thomas Schütte — Frau, Mann, Haus, Flagge und Blues Kunst ohne Beipackzettel sei das, sagt Thomas Schütte, eigentlich einfach. Wer zu diesem Faszinosum schreibt, hat also nachzudenken, wie die Figuren und Architekturen in neuen Konstellationen je anders zu verstehen sind. Zum Beispiel die Gesichter des ‹Blues Men› mit den ‹Männern› in Watt und Wind. Bregenz — Der Bau von Peter Zumthor mit seinen fensterlosen Sälen in Sichtbeton und dem seeblauen Tageslicht aus den Zwischenetagen spielt auch diesmal schön mit. Jedes der vier Geschosse zeigt eine eigene Themenwelt, in deren Abfolge die plastischen Akzente bei den langen Treppen ebenso wichtig sind. Den Abschluss im obersten Geschoss bilden Männerfiguren, mit denen uns Thomas Schütte (*1954) seit vielen Jahren, neben seinen komplexen Frauengestalten, begleitet: der ‹Mann im Matsch›, der ‹Mann im Wind›. Diese juvenilen Protagonisten im Gestus der Avant- garden mit und ohne Banner kommen nicht voran, bleiben stecken in wadentiefem Schlick oder kämpfen zwischen Windwänden um ihren aufrechten Gang. Kleinere Modelle und monumentale Bronzefiguren dieser Nordseemänner mit ihrem sanften Gesicht wirken wie stillgestellt, noch ungebrochen in ihrer prekären Dynamik. Nach Schüttes dreiaktiger Ausstellung in der Monnaie de Paris diesen Frühling tritt nun eine neue Männerfigur hinzu: der Mann ohne Gesicht. Wie schon bei einigen Frauengestalten findet sich vorne am Kopf eine ovale blanke Fläche, eine Leerstelle, die in der detailliert ausgeführten Gestalt einen Spannungsbogen schafft. Erst wer von der Rückseite schaut, erkennt, dass der Junge sein Gesicht wie ein Buch in der Hand trägt, als hätte er sich selbst eine Maske abgezogen. Er erinnert an Victor Hu- gos Gavroche, einen Gassenjungen, wie ihn schon Delacroix 1830 in seiner ‹Liberté guidant le peuple› auf den Barrikaden von Paris zeigt. Auch Schüttes neuste Figur tritt in einer grösseren Version aus Bronze aus dem Museum heraus auf den Marktplatz und gibt der öffentlichen Skulptur ein offenes neues Gesicht, ohne die Maske historischer Autorität. Im Kunsthaus sehen sich die Männer im Raum umringt von kleinen Aquarellen: Porträts der ‹Blues Men›, deren glänzende und gefurchte Züge in schwarzen Gesichtern sich mit wenigen raschen, sehr verschieden rhythmisierten weissen Strichen wie Glanzlichter aus dem Dunkel oder dem Blau des Bildgrundes lösen und mit hoher Prägnanz weit hinaus in den Raum klingen. Wie es eine orale Tradition gibt, wäre bei Thomas Schütte von einer vi- suellen Tradition zu sprechen. Schütte hat nie an der digitalen Euphorie seiner Gene- ration teilgenommen. Und doch hat er deren Kernfrage gestellt: Ob es im pausenlo- sen Datenfluss noch Bedeutung gibt und ob sich dabei auch alte Geschichten anders wieder erzählen lassen. Die ‹Blues Men›, hochgezogen auf Plakate an der Schnell- strasse, wissen mehr darüber. Hans Rudolf Reust

→ ‹Thomas Schütte›, Kunsthaus Bregenz, bis 6.10. ↗ www.kunsthaus-bregenz.at

96 Kunstbulletin 10/2019 Thomas Schütte · Mann ohne Gesicht, 2018, patinierte Bronze, Stahl, 450 x 240 x 240 cm, Installations- ansicht Kornmarktplatz, Bregenz © ProLitteris. Foto: Markus Tretter

Thomas Schütte · Aluminiumfrau Nr. 12, 2007, Aluminium, Chamäleon-Lack, Stahl, 130 x 125 x 251 cm; Fake Flags, 2018 (Wand), glasierte Keramik, 215 x 100 x 5 cm, Ausstellungsansicht Kunsthaus Bregenz © ProLitteris. Foto: Markus Tretter

BESPRECHUNGEN // BREGENZ 97 Dig Drill Dump Fill — Bilderbücher und Kindermusik der 1970er Im Zuge der 68er-Bewegung wurde das Kind als gesellschaft- licher Akteur entdeckt: Das zeigen gegenwärtig 500, oft expe- rimentell gestaltete Bilderbücher und Tonträger in Langenthal. Die Kombination mit aktuellen Videoarbeiten wirft dabei die Frage nach dem Potenzial auf, das wir Kindern heute zutrauen. Langenthal — «Wer sagt, dass Mädchen dümmer sind [...] der spinnt, der spinnt, der spinnt!» heisst es im Theaterstück ‹Mensch Mädchen!› von Stefan Reiser 1978. Mal die freie Entfaltung im Fokus, mal didaktische Emanzipation verfolgend, so werden Kinder in den Siebzigerjahren angesprochen – Arlie Hochschilds pionierhaftes Kin- derbuch ‹Coleen – The question girl› 1974 krempelt gar die Universität um. Neben Feminismus sind in der Schau ‹Dig Drill Dump Fill Push Pull Empty Full – Bilderbücher und Kindermusik der 1970er› Themen wie Naturschutz oder Kapitalis- muskritik allgegenwärtig. Aus den eigenen Sammlungen haben die Buchgestalterin Carmen Tobler, der Kurator Luca Beeler und der Künstler Cédric Eisenring einen viel- schichtigen Einblick kuratiert, wobei sie die Plattensammlung des Direktors Raffael Dörig gleich mitintegrierten. Zum Entdecken lädt die «künstlerische» Szenografie aus eingebauten, thematischen Kuben mit Hörstationen ein. Sie ergibt neue Räume und legt zugleich ihre Konstruktion aus Gipsplatten offen. Vorgefundene Gegenstän- de, wie die silbernen Stühle des Museumscafés, neu als Schaustücke im «Psyche- delischen Raum» integriert, schaffen Bezüge zu den Exponaten, und die alten Abde- ckungen der Neonröhren, als beleuchtete Regale an der Wand angebracht, erinnern an Donald Judd. ‹Dig, Drill, Dump, Fill› von Tana Hoban (1917–2006) – Teil des laut- malerischen Ausstellungstitels – stellt in Fotografien ohne Worte Baumaschinen vor, die fast körperliche Eindrücke hinterlassen. Die Arbeitsweise der Künstlerin mit einfachen Symbolen oder Gegensätzen ist ein Beispiel für die gestalterischen Expe- rimente der gezeigten Medien. Bücher und Schallplatten von Andy Warhol oder Ilja Kabakov unterstreichen ebenfalls die Allgegenwart neuer künstlerischer Strategien und Eigenverlage. Der Protagonist in Jörg Müllers ‹Der Bär, der ein Bär bleiben wollte› steht etwa als «unrasierter Faulpelz» vor dem Boss, da er sich nicht einreiht. Zwischen Kultur- und Kunstgeschichte lädt die Schau zum Stöbern in den Bü- chern ein und hinterfragt Ideale von Kindheit. So probt in Tobias Madisons Video- arbeit ‹das blut, im fruchtfleisch gerinnend beim birnbiss› von 2016 eine Kindergrup- pe gar den Aufstand gegen die «autoritäre» Erwachsenenwelt. Steht eine Revolution an? Und sollten Themen, wie sie die progressive Genfer Buchhandlung la Dispersion in ihrem Verlagsprogramm ‹propagandio› mit den Tags «#afrofeminism» oder «#tran- sidentities» versieht, heutige Kinderbücher prägen? Adrian Dürrwang

→ ‹Dig Drill Dump Fill Push Pull Empty Full – Bilderbücher und Kindermusik der 1970er›, Kunsthaus Langenthal, bis 10.11. ↗ www.kunsthauslangenthal.ch

98 Kunstbulletin 10/2019 Dig Drill Dump Fill Push Pull Empty Full – Bilderbücher und Kindermusik der 1970er, Ausstellungs- ansicht Kunsthaus Langenthal, 2019. Foto: Cédric Eisenring

Leslie Thronton · Peggy and Fred in Hell – The Prologue, Video, 1985, Ausstellungsansicht Kunsthaus Langenthal, 2019, Courtesy Electronic Arts Intermix. Foto: Cédric Eisenring

BESPRECHUNGEN // LANGENTHAL 99 Jean François Comment — Drei Häuser für ein Malerleben Drei Ausstellungshäuser im Jura haben sich zusammenge- funden, um den 100. Geburtstag «ihres» Malers Jean François Comment zu feiern. Die drei Präsentationen beleuchten ein Werk, das von der Landschaft des Jura ebenso geprägt ist wie von Farbe und Licht. Moutier, Porrentruy — Die weite Landschaft der Ajoie hat Jean François Comment (1919–2002) geprägt. Dem jungen Maler war sie willkommenes Motiv, aber auch in seinem späteren Leben ist er dem Jura treu geblieben. Für die Ausbildung ging er ei- nige Jahre an die Kunstgewerbeschule in Basel. Danach installierte er sich wieder in seiner Heimatstadt Porrentruy. Er engagierte sich für den Kanton Jura und er sog, in täglichen, langen Spaziergängen, die Landschaft in sich auf. Die Erfahrung der Weite, des Raums, die Wirkung des Lichts, der Farben flossen in seine grossformatigen, ab- strakten Werke ein, in denen Comment Seelenräume gestaltete. Zum 100. Geburtstag Jean François Comments haben sich drei Städte und drei Institutionen zusammengefunden, um gemeinsam Leben und Werk des jurassischen Modernen in Erinnerung zu rufen. Der Parcours beginnt im Musée de l’Hôtel Dieu in Porrentruy. Die thematisch gruppierten Bilder zeigen Landschaften, Akte, Porträts und Zirkusbilder – und sie zeigen einen jungen Künstler in Auseinandersetzung mit den Strömungen der Zeit und der eigenen Zielsetzung. In den frühen Landschaften domi- niert noch jene verhaltene Farbigkeit, die Comment in Basel erlernt hat. Doch schon in den Darstellungen von Fischerszenen, zu denen ihn seine Hochzeitsreise nach Süd- frankreich 1949 inspiriert, explodieren die Farben. Und nicht nur die: Der Künstler be- ginnt auch mit dem Farbauftrag und zusätzlichen Materialien zu experimentieren. Er arbeitet Sand mit ein, Erde und erzeugt so reliefartige, bewegte Oberflächen. Mitte der Fünfzigerjahre gestaltet er a fresco gemalte Wandbilder zum Thema Zirkus, die stilis- tisch an den Kubismus anklingen und von sehr kraftvoller, lebendiger Farbigkeit sind. Comments intensive Auseinandersetzung mit der Farbe führt schrittweise immer wei- ter in die Abstraktion. Die Schau im Musée jurassien des Arts in Moutier zeichnet die- se Entwicklung mit einer Auswahl an Ölbildern und Aquarellen nach. Die teils sehr grossen, farbstarken abstrakten Gemälde, die der Künstler seit Mitte der Sechziger gestaltete, waren bis Anfang August in der Halle des Expositions in De- lémont zu sehen. Dieser Teil der Werkschau zeigte deutlich, wie Comment Leinwände nutzte, um mit Farbe und Pinsel dem nachzuspüren, was sich mit Linien ebenso wenig fassen lässt wie mit Worten. Wer etwas Zeit mitbringt, kann in zahlreichen Orten der Region zudem Kirchenfenster besichtigen, die der Künstler gestaltet hat und in denen das Spiel mit Form und Farbe um das Element des Lichts erweitert wird. Alice Henkes

→ Moutier, Musée jurassien des Arts, bis 10.11.; Porrentruy, Musée de l’Hôtel-Dieu, bis 24.11. ↗ www.jfcomment.com

100 Kunstbulletin 10/2019 Jean François Comment · Salon, 1955, Öl auf Leinwand, 155 x 130 cm, Lycée cantonal de Porrentruy

Jean François Comment · Église St-Germain à Porrentruy, 1946, Öl auf Leinwand, 42 x 59 cm, Musée de l’Hôtel-Dieu, Porrentruy

BESPRECHUNGEN // MOUTIER, PORRENTRUY 101 Bea Schlingelhoff — PAX Während seines Umbaus nutzt das Kunsthaus Glarus andere Ausstellungsorte. Aktuell zeigt die Zürcher Künstlerin Bea Schlingelhoff eine Schau im Museum des Landes Glarus und befragt in einer zweiteiligen Intervention die Präsentations- formen im historisch aufgeladenen Gebäude. Näfels — Das Museum des Landes Glarus befindet sich im Freulerpalast, einem prunkvollen Gebäude, das einmal das Zuhause des Glarner Gardeoffiziers Kaspar Freuler war. Im 17. Jahrhundert machte er sein Vermögen im Kriegsgeschäft. Kein Wunder, dass militärische Ausrüstungsgegenstände in einer grossen, permanenten Präsentation über zwei Etagen der Remise im Innenhof gezeigt werden. Die Arbeit ‹PAX› von Bea Schlingelhoff (*1971) fängt hier an, in dieser Ausstellung, wo Söldner- dienst,militärische Griffwaffen oder ‹das Glarner Bataillon 85 im Dienst vom Zweiten Weltkrieg bis heute› thematisiert werden. In den Sälen mit den raumhohen Schau- kästen hat die Künstlerin fast alle Plexiglasscheiben der Vitrinen entfernt. Dadurch wirkt der Inhalt einerseits fragiler, leichter zu beschädigen, andererseits bedrohli- cher. Jedenfalls würde man eine am Boden liegende, mit ihrem Maschinengewehr auf uns zielende Schaufensterpuppe lieber durch ein Schutzglas betrachten. Schlingel- hoffs einfache Geste verursachte grosse Aufwände: Die Sicherheitsanforderungen der Glarner Kantonspolizei mussten entsprechend budgetiert und erfüllt werden. So mussten die Waffen mit dünnen Metallschnüren fixiert werden. In der Folge kreist die Schau nun auch um das Verhandeln des Ausstellens unter veränderten Bedingungen. In den Sonderausstellungsräumen des Hauptgebäudes wurden die entfernten Scheiben zum ‹Piece of Glass› gestapelt – so, als würden sie irgendwo im Museum gelagert; in einer Galerie sind niedrige Vitrinen gleich einer minimalistischen Boden- skulptur arrangiert. Ausserhalb des üblichen Kontexts sieht das Material neutral und nichtssagend aus, allerdings erinnern uns ein paar übrig bleibende Titel in PVC-Buch- staben daran, inwiefern die Rahmung eines Gegenstands dessen Lesung bestimmt. Das finale Ausstellungselement im Haus ist Bea Schlingelhoffs ‹Wimmenfesto›, seit 2017, ein ambitiöses Manifest, das Gleichberechtigung der Geschlechter in Kunstinstitutionen verlangt und frauenfeindliche Haltungen anprangert. Es ist von der Künstlerin und von Judith Welter, der Leiterin des Kunsthauses Glarus, aber nicht von Bettina Giersberg vom Freulerpalast unterzeichnet.Das Museum basiert zu einem grossen Teil auf einer militärischen Geschichte, die kaum Platz für Frauen hatte; umso dringlicher scheint Schlingelhoffs Eingriff. Sie stellt in Frage, was aufbewahrt wird, wie und warum. Wo sind die (hier) unsichtbaren weiblichen Beiträge? Und, darüber hinaus: Warum ist der Pazifismus heute aus der Mode gekommen? Aoife Rosenmeyer

→ ‹Bea Schlingelhoff – PAX›, Museum des Landes Glarus Freulerpalast, bis 10.11. ↗ www.kunsthausglarus.ch

102 Kunstbulletin 10/2019 Bea Schlingelhoff · Installationsansicht Museum des Landes Glarus Freulerpalast, Intervention in der Sammlung, 2019. Foto: Gunnar Meier

Bea Schlingelhoff ·Piece of Glass, 2019, Installationsansicht Museum des Landes Glarus Freulerpalast Detail. Foto: Gunnar Meier

BESPRECHUNGEN // NÄFELS 103 Ernst Gamperl — Das andere Leben der Eiche Er ist ein Ausnahme-Holzbildhauer, vielfach ausgezeichnet, international renommiert: der skulpturale Gestalter Ernst Gamperl. Das Gewerbemuseum Winterthur stellt zum ersten Mal sein ‹Lebensbaum-Projekt› vor, ein ästhetisch überraschendes Ensemble mit Formen wie aus der Tiefe der Zeit. Winterthur — Von welcher Seite man sich diesen Objekten auch nähert, eines ist ge- wiss: Ihrer Faszination kann man sich nur schwer entziehen und in ihrer fremd-ver- trauten Selbstverständlichkeit lassen sie wohl niemanden unberührt. Holz, Eichen- holz, aber in welcher Form! Scheinbar Archaisches in unverrückbarer, schwebender Gegenwart. Schweres ganz leicht. Gefässe, die nichts fassen müssen als die eigene Leere. Feinwandige Gefässe, die sich als kraftvoll geerdete Skulpturen behaupten. Lauter Objekte mit ihrer unverwechselbaren, charakteristischen «Haut», die sich zwischen Innen- und Aussenraum spannt. Haut, auf der das Licht sich seinen Weg sucht und organisch Gewachsenes und kunstvoll auf der Drehbank Gestaltetes glei- chermassen zum Klingen bringt – mag sein, dass meine Reaktion angesichts dieses Ensembles von Gefässen sentimental ist, doch was soll’s, wenn man in einer Aus- stellung Schönheit, Stille und auf den Punkt gebrachte Zeit erfahren kann. Auf fünfzehn verschieden hohen weissen Sockeln kommen die über fünfzig Ob- jekte aus dem ‹Lebensbaum-Projekt› von Ernst Gamperl (*1965) in den hellen Räu- men des Gewerbemuseums rundum zur Geltung. Zwei-, dreihundert Hölzer hatte der deutsche Künstler bereits verarbeitet, bevor die gigantische, von einem Orkan ent- wurzelte bayrische Eiche zu seinem Lebensbaum wurde. Seit 2010 arbeitet er mit ihr, mit dem grünen Holz, dem lebendigen Material des etwa 230 Jahre alten Baums, «be- seelt von dem Gedanken, die Eiche wieder zu neuem Leben zu erwecken». Und wenn er auch eine ungefähre Vorstellung davon hat, wie das Stück aussehen soll, das auf eigens dafür entwickelten Drehbänken erschaffen wird, Gamperl weiss: «Das Holz redet immer mit.» So sind die asymmetrischen Gefässe immer einzigartig und unwie- derholbar und was beim Trocknungsprozess entsteht, welche Verschiebungen oder Risse es gibt, lässt sich nur bedingt kontrollieren. Überhaupt: Von der äusseren Form eines Stücks Holz bis zum auf 5 Millimeter Wanddicke ausgehöhlten Objekt, das nur noch ein Hundertstel des ursprünglichen Stücks wiegt, ist es ein langer, risikoreicher Prozess. Den Farbton jedoch, in dem die verschiedenen Einzelwerke des auf circa hundert Objekte angelegten ‹Lebensbaum-Projekts› erklingen, gestaltet Ernst Gam- perl bewusst: mit Mineralien und Eisenoxyden, mit Bienenwachs der eigenen Bienen für schimmernden Satinglanz. Über all das ist in einem als Schaulager eingerichteten Raum, in dem auch ein Film gezeigt wird, viel zu erfahren. Angelika Maass

→ ‹Ernst Gamperl – Dialog mit dem Holz›, Gewerbemuseum Winterthur, bis 3.11.; 7. 9., 16 Uhr: Buch- vernissage in Anwesenheit des Künstlers ↗ www.gewerbemuseum.ch

104 Kunstbulletin 10/2019 Ernst Gamperl · Dialog mit dem Holz, Ausstellungsansicht Gewerbemuseum Winterthur, 2019. Foto: Michael Lio

BESPRECHUNGEN // WINTERTHUR 105 Max Bill — Magische Ordnungen Konkrete Kunst ist mehr als ein Kapitel in der Kunstgeschichte, die Langzeitausstellung im Kunstmuseum Winterthur zeigt es. Und veranschaulicht, was Max Bill vor siebzig Jahren in seinem Manifest zur konkreten Kunst sagte: «sie ordnet systeme und gibt mit künstlerischen mitteln diesen ordnungen das leben.» Winterthur — Wie inspirierend und zu grundsätzlichen Gedanken über Kunst an- regend gerade auch kleinere Ausstellungen sein können, beweist das ‹Konstrukti- ve Kabinett›, das Konrad Bitterli und David Schmidhauser Max Bill und den Zürcher Konkreten eingerichtet haben: übersichtlich, grosszügig und so gehängt, dass Ei- genart und Vielfalt, aber auch der verbindende Grundklang spürbar werden. Von der 1938 entstandenen ‹Komposition X› bis zu ‹12 vierergruppen in weissem feld› aus dem Jahr 1982 reicht die auf fünf Namen konzentrierte Auswahl – alle zusammen auf einen Blick erfahrbar, im grossen Saal im Erdgeschoss, zu dem als weiterer Raum das kleine Kabinett gehört, das ganz Max Bill gewidmet ist. Bill, dieser vielseitige Künst- ler, 1908 in Winterthur geboren und vor 25 Jahren in Berlin gestorben, ist schliess- lich die Hauptperson der Schau und im grossen Raum mit sechs Werken präsent, zu denen die Bilder weiterer Hauptvertreter der Zürcher Konkreten kommen: fünf der oft überraschenden Verena Loewensberg, vier von Camille Graeser, ebenfalls kein Dogmatiker, zwei des beziehungsreichen Richard Paul Lohse und zwei des weniger bekannten, ebenfalls in Winterthur geborenen musterhaften Hans Hinterreiter. Neunzehn Gemälde, und längst nicht alle aus der eigenen Sammlung, die so viel zum Thema zu bieten hat. Doch die Werke sind so treffend ausgewählt, dass man einen guten Eindruck der erstaunlichen Bandbreite der Zürcher Konkreten bekommt und auch an die Vorgänger- und die Folgegeneration anschaulich erinnert wird. Denn die Ausstellung bezieht drei Sammlungsräume im Obergeschoss ein, wo man etwa , Sophie Taeuber-Arp oder neu Bart van der Leck mit frischen Au- gen sieht und am Ende mit Joe Baer oder Agnes Martin in weitere Zusammenhänge geführt wird. Am besten beginnt man jedoch im kleinen Bill-Kabinett, bestehend aus 15 Blättern – Studien zu zwei Gemälden, das eine hier, das andere im grossen Saal zu sehen –, einer Messingskulptur und dem hübschen Selbstporträt des 17-jährigen Goldschmiedlehrlings, das alles noch offen lässt. Da kann man sich einstimmen auf die Offenheit und Freiheit, die einen sodann erwartet, mit ihren durchdachten Farb- und Formideen, den Progressionen und anderen Bewegungsvarianten, den geomet- rischen Kompositionen, die einem Gesetz folgen und in ihm erscheinen – nicht ohne mitunter Haken zu schlagen. Schöne Aufgaben für die Augen. Jede Betrachterin, je- der Betrachter mag da seine eigenen Urbilder entdecken. Angelika Maass

→ ‹Konstruktives Kabinett – Max Bill und die Zürcher Konkreten›, Kunst Museum Winterthur I Beim Stadthaus, bis 2.2.2020 ↗ www.kmw.ch

106 Kunstbulletin 10/2019 Verena Loewensberg · Konstruktives Kabinett, Ausstellungsansicht Kunstmuseum Winterthur, 2019. Foto: Reto Kaufmann

Max Bill, Camille Graeser und Hans Hinterreiter (v.l.n.r.) · Konstruktives Kabinett, 2019, Ausstellungs- ansicht Kunstmuseum Winterthur, 2019 © ProLitteris. Foto: Reto Kaufmann

BESPRECHUNGEN // WINTERTHUR 107 Albrecht Schnider — Von der Zeichnung zur Malerei Nach vielen Jahren, die er in Rom, Brüssel und Berlin verbrach- te, lebt Albrecht Schnider seit kurzem wieder in der Schweiz. In der Galerie Mai 36 in Zürich gibt er – erstmals seit dem Umzug an den Thunersee – Einblick in sein neues Schaffen. Er öffnet auch, überraschend, ein Fenster zu den mittleren Achtzigern. Zürich — Das grosse Hochformat zeigt auf grauem Grund geschwungene Formen in Dunkel- und Hellgrün, Rosa, Schwarz und Weiss. Sie steigen von links unten über die Bildmitte hoch zum oberen Rand. Das Hauptgeschehen spielt sich in der Mitte ab und ist, im Gegensatz zu den Formen an den Rändern, arabeskenhaft komplex. Die Elemente scheinen Nähe zu suchen und sich doch haarscharf zu verfehlen. Die weisse Ringform irritiert, weil sie an einer Stelle in sich zusammenzusinken droht. Die neue Arbeit von Albrecht Schnider (*1958, Luzern) hat keinen Titel, doch unwill- kürlich suchen wir nach Inhalten: Zeigt das Bild einen mysteriösen Vogel? Ein Auge? Sind die grünen Formen und jene in Rosa Flügel? Oder Segel? Oder hatte der Künstler keinerlei inhaltliche Absicht und überlässt uns unseren freien Assoziationen? Albrecht Schnider zeichnet täglich. Die Linien fliessen aus seinen Hand- und Arm- bewegungen. Es sind meist kleine Zeichnungen, viele sind Ausschuss, hin und wieder lässt er eine zur Malerei werden wie in der hier abgebildeten Arbeit. Wir nehmen sie als ungegenständlich wahr. Doch ist sie das wirklich – oder ist sie das ganz präzise ge- fasste Bild einer spontanen, vom Unbewussten gesteuerten und zugleich von langer Routine geprägten Zeichnung? Der Künstler lässt uns darüber im Unklaren, und viel- leicht liegt just darin das Geheimnis dieser Werke. Entsprechend ist auch die Farbig- keit der von einer technisch versierten Mitarbeiterin nach Vorgaben Schniders ausge- führten Malereien irritierend. Die Entscheide für diesen oder jenen Kontrast fallen so spontan, wie Schnider den Bleistift über das Papier führt,und doch sind sie ausbalan- ciert und finden hier zu einem harmonischen Gleichgewicht, dort zu Reibungen oder Aggression. Diese Sorgfalt der Farbwahl kennzeichnet auch jene drei Blöcke von Ar- beiten im A5-Format, in denen Schnider zwei monochrome Formen (Acryl-Sprayfarbe auf Papier) gegen- oder miteinander spielen lässt. Merkwürdig ist: Nie sind die For- men als Ganze zu sehen, immer reichen sie über den Bildrand hinaus, als sei damit eine grössere und nicht als konkret zu fassende Räumlichkeit angedeutet. Der Akzent der von Beat Wismer kuratierten und sich über zwei Stockwerke hin- ziehenden Ausstellung liegt beim aktuellen Schaffen. Eingestreut sind einige frühere Arbeiten – etwa die grosse und extrem querformatige Zeichnung einer Lilie aus den Neunzigern oder einige zwischen Figuration und Abstraktion pendelnde, bisher nie gezeigte Zeichnungen des damals gut Fünfundzwanzigjährigen. Niklaus Oberholzer

→ ‹Albrecht Schnider›, Mai 36 Galerie, bis 26.10. ↗ www.mai36.ch

108 Kunstbulletin 10/2019 Albrecht Schnider · Ohne Titel, 2019, Acryllack auf Leinwand, 170,5 x 120,5 x 4 cm

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 109 Hans Witschi — Hurt Hans Witschi, der Schweizer Maler mit Lebensmittelpunkt in New York, kommt mit satten achtzig neuen Leinwänden im Gepäck nach Zürich. Allerdings liegen allen Arbeiten nicht mehr als zwei unterschiedliche Motive zugrunde, in jeweils vierzig- facher Variation. Und diese Variationen haben es in sich. Zürich — Beim Betreten der Ausstellungsräume begegnet der Besucher zunächst der Serie ‹Verletztes Mädchen, zeichnend›. In streng linearer Hängung lässt sich Bild für Bild abschreiten, und Schritt für Schritt stimmt das Motiv nachdenklicher. Wir se- hen ein malendes Mädchen, fein konturiert und in fast japanischer Tuschemanier mit dem Pinsel auf die immer weiss grundierte Leinwand gehaucht. Die einzige Farbe, die dabei zum Einsatz kommt, ist Rot, meistens in einem kalten, manchmal aber unver- mittelt auch in einem warmen Ton. Auch nachdem man das Motiv viele Male gesehen hat und obwohl man ganz nah an jedes Bild herantreten kann, bleibt das Mädchen auf Distanz. Es verweigert den Blickkontakt. Im Profil dargestellt bleibt es ganz bei sich und auf sich selbst konzentriert. Sein Publikum beachtet es nicht – wie auch, scheint es doch gar nicht zu bemerken, dass es beobachtet wird. Tatsächlich wurde Hans Witschi (*1954, Luzern) von einer Fotografie inspiriert, die ihm in der New York Times aufgefallen war. Das Mädchen war Teil einer Werbe- anzeige. Was ihn positiv überraschte, war der Umstand, dass das Kind trotz seiner körperlichen Beeinträchtigung, der Luxation des rechten Arms, für Werbezwecke als repräsentativ galt, jenseits aller gängigen Schönheits- und Gesundheitsdiktate. Der Maler erhebt das Mädchen zur Malerin und lässt es in dieser Tätigkeit aufgehen. Er widmet sich ihm immer und immer wieder, und lässt uns quasi an seiner täglichen Stimmungslage teilhaben, wenn er seine Mimik variiert oder die Farbigkeit seines Gesichts kontrastreich verändert, von durchscheinend Weiss bis Zornesrot. Damit fesselt er uns emotional, zieht uns in das Bild hinein, rührt uns, sorgt aber auch dafür, dass sich das Sujet nicht vereinnahmen lässt. Denn der Maler verleiht dem Mädchen ein inneres Leuchten, eine Würde, eine Aura: Noli me tangere! Ganz im Gegensatz dazu ist die zweite Serie einem lachenden Jungen gewidmet, der uns frontal anstrahlt und ein weisses, unbeschriebenes Blatt entgegenhält. Auch seine Haltung lässt eine Beeinträchtigung vermuten. Auch er ist mit feinem Pinsel- strich skizziert, allerdings vor bunten, grellen Hintergründen, die auf der Wand in blockartiger Hängung ein wahres Feuerwerk der Farben entfachen.Der Junge scheint zu locken: Schaut her, was ich zu bieten habe. – Ein «invisible painting», oder einen blinden Spiegel, der das Ebenbild des Betrachters nicht reflektiert, sondern ausra- diert…? Mechthild Heuser

→ ‹Hans Witschi – Hurt›, Galerie & Edition Stephan Witschi, bis 5.10. ↗ www.stephanwitschi.ch

110 Kunstbulletin 10/2019 Hans Witschi (Copyright) · Verletztes Mädchen, zeichnend (12), 2019, (1468), Öl auf grundierter Baumwolle, 50,8 x 40,64 cm

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 111 NOTIERT // KUNSTRÄUME dem Jahr 1952 Erneuerungsbedarf festge- stellt, in manchen Bereichen – zum Beispiel Ausstellungsraum SGBK am Glasdach – sogar akut. Daher haben 2014 Althammer Hochuli Architekten für die kanto- Basel — Die Schweizerische Gesellschaft nale Denkmalpflege ein Denkmalpflegekonzept Bildender Künstlerinnen (SGBK) wurde 1902 erarbeitet, auf dessen Basis das Zürcher Büro als nationale Berufsorganisation für professio- Conen Sigl Architekten in den vergangenen Mo- nelle weibliche Kunstschaffende gegründet naten eine sanfte Renovierung vorgenommen und zählt heute rund 200 Mitglieder. Seit Mitte hat. Neben der Erneuerung des Dachs hat man August betreibt sie nun an zentraler Lage an etwa im grossen Seitenlichtsaal entspiegelte der Spalenvorstadt 18 in Basel einen eigenen Gläser und Schienen für Vorhänge eingesetzt. Ausstellungsraum für Mitglieder und Gäste. Die gesamte Haustechnik wurde erneuert und Elfi Thoma, Präsidentin der Basler Sektion der zeitgemässe Brandschutznormen befolgend SGBK, hegte schon lange den Wunsch nach eine Feuertreppe als stärksten Eingriff in den einer Plattform, wo regionale Künstlerinnen ursprünglichen Zustand des Baus angebracht. ihre Werke zeigen können. In den hinteren Räu- Im Untergeschoss ist zudem neu ein Schaude- men der Museum Design Collection hat sie den pot eingerichtet. Die Umbauphase überbrückte idealen Ort dafür gefunden. Geplant sind Aus- man mit «Gastspielen» an externen Ausstel- stellungen mit Einzelpositionen sowie in der lungsorten (→ S. 106), genannt ‹Off Kunsthaus Weihnachtszeit jeweils eine Gruppenschau, die Glarus›. Nun können die neuen alten Räume dieses Jahr von 45 Künstlerinnen mit kleinfor- wieder in Betrieb genommen werden. Als erste matigen Werken bestritten wird. Davor werden Ausstellung im frisch sanierten Gebäude wird noch zwei weitere Einzelpräsentationen zu eine Einzelpräsentation des New Yorker Künst- sehen sein, ab Mitte Oktober die Glaskünst- lers Sam Pulitzer gezeigt sowie eine Samm- lerin Karola Dischinger und anschliessend die lungspräsentation mit ausgewählten Werken Bildhauerin Maritta Lehmann Winter. aus den Beständen des Glarner Kunstvereins.

Ausstellungsraum SGBK, Aussenfassade, 2019 Kunsthaus Glarus. Foto: Heimatschutz Schweiz/ Christoph Oeschger → Karola Dischinger, 18.10.–2.11. ↗ www.sgbk.ch → Wiedereröffnung: 26.10., 18 Uhr ↗ www.kunsthausglarus.ch

Kunsthaus Glarus Landesgalerie Niederösterreich Glarus — Seit September 2018 wurde das Kunsthaus Glarus saniert. Schon länger hatte Krems — Die Nähe zu den bestehenden Kul- man an dem bekannten, modernistischen Bau tureinrichtungen in einer touristisch hoch- des Glarner Architekten Hans Leuzinger aus frequentierten Gegend Österreichs war wohl

112 Kunstbulletin 10/2019 ausschlaggebend für die ungewöhnliche Stand- Musée cantonal des Beaux-Arts ortwahl der neuen Niederösterreichischen Lausanne — Nahe beim Bahnhof wird in Lau- Landesgalerie. Denn nicht der vergleichsweise sanne an einem neuen Museumsquartier ge- langweilige Regierungssitz St. Pölten, sondern baut. Die ‹Plateforme 10› soll fünf verschiedene das bereits mit mehreren Kunstinstitutionen kulturelle Institutionen miteinander in Dialog ausgestattete Krems in der beeindruckenden treten lassen und 2021 mit der Neueröffnung Donaulandschaft der Wachau wurde für diesen des mudac (Musée de design et d’arts appli- Prestigebau gewählt. Hier bilden die Kunst- qués contemporains) und des Musée de l’Elysée halle Krems, das Karikaturmuseum, das Forum (Kantonales Museum für Fotografie) abge- Frohner und AIR – Artist in Residence Nieder- schlossen sein. Ein erster Meilenstein kann nun österreich bereits eine Art Kultur-Cluster an mit der Wiedereröffnung des Musée cantonal der Donau – in einem Ort mit gerade mal 25’000 des Beaux-Arts (MCBA) gefeiert werden. Für das Einwohnerinnen und Einwohnern. Mit der Lan- Kunstmuseum, das zuvor im Palais de Rumine desgalerie des Vorarlberger Architekturbüros angesiedelt war, beginnt damit ein neues Marte.Marte kam nun in unmittelbarer Nähe Kapitel seiner fast 200-jährigen Geschichte: Die zu diesen in architektonischem Kontrast zur neue Architektur aus der Feder des spanischen historischen Stadtarchitektur der mittelalter- Büros Barozzi/Veiga bietet nebst verdoppelter lichen Orte Krems und Stein ein Solitär hinzu: Depot- eine verdreifachte Ausstellungsfläche, ein grau schimmerndes Segel, ein gedrehter womit das MCBA nun gleichzeitig Wechselaus- Würfel oder eine windschiefe Skulptur? 3000 stellungen und eine permanente Sammlungs- Quadratmeter Ausstellungsfläche auf fünf präsentation zeigen kann. Die Sammlung, die Etagen bieten Platz für Sammlung und Wech- insgesamt mehr als 10’000 Werke umfasst, selausstellungen zur zeitgenössischen Kunst. steht denn auch im Zentrum der Eröffnungs- Ein Ortsbezug wurde durch die 7200 matten schau im neuen Gebäude. Unter dem Titel Zinkschindeln der Fassade hergestellt sowie ‹Atlas – Kartographie des Schenkens› werden durch die charakteristische Drehung zur Donau die Donationen und Dauerleihgaben und damit hin. Schwer zu bespielen sind die Räume – die Grosszügigkeit der Mäzene und Leihgeber aufgrund der schrägen Aussenflächen muss des Hauses geehrt. Werke aus verschiedenen mit massiven Stellwänden gearbeitet werden, Epochen und Stilen treffen in elf thematischen Tageslicht fehlt fast überall. So wirkt das neue Blöcken aufeinander. Museum innen viel weniger grosszügig, als es sein Aussenauftritt hoffen liesse, auch weil der für das Äussere so wichtige Ortsbezug innen gänzlich gekappt wird. PG

Marte.Marte Architekten, Landesgalerie Neubau MCBA. Foto: Matthieu Gafsou Krems, 2019. Foto: Faruk Pinjo → Neueröffnung: 5.10. ↗ www.lgnoe.at ↗ www.mcba.ch

NOTIERT // KUNSTRÄUME 113 Lago Mio (bisher eher wenige) Künstlerinnen präsentiert. Zudem wird das Haus der Kunst St. Josef je- Lugano — Luganos unabhängige Kunstszene weils Anfang Advent zur Brasserie Saint-Jo, die hat eine neue Künstlerresidenz: Angesiedelt inmitten von zeitgenössischer Kunst französi- in einem Bau aus dem 19. Jahrhundert in der sche Küche anbietet. Nun expandiert der Aus- Altstadt Luganos und mit Blick auf den See, stellungsraum mit dem Satelliten ‹Kunst-Kuss bietet Lago Mio im Sommer jeweils zwei bis im Chutz›. Das an der Aare gelegene Restaurant drei Kunstschaffenden Platz zum Wohnen und Chutz spielte von Beginn an eine Rolle im Arbeiten. Jeder Aufenthalt endet mit einer Solothurner Kulturleben: 1963 vom Grenchner Ausstellung. Benedikt Wyss, freier Kurator Maler Ferdinand Kaus (1908–1996) und seiner aus Basel, und Carlotta Zarattini, Fotografin Frau Marta eröffnet, war es Schauplatz erster wohnhaft in Lugano, riefen das Projekt ins öffentlicher Diskussionen der Solothurner Leben. Nach einer Pilot-Residenz mit dem Filmgilde, was 1966 in die ‹Solothurner Filmta- Basler Künstler Johannes Willi (*1983), dessen ge› mündete. Heute werden im Chutz regelmäs- Ausstellungseröffnung im März gleichzeitig als sig Jazz-Konzerte gegeben. Die ausgelagerten Einweihung von Lago Mio diente, wurden über Ausstellungstätigkeiten des Hauses der Kunst eine Ausschreibung die Plätze für die erste ei- St. Josef finden im ersten Geschoss des Sicht- gentliche Residency vergeben. Die Jury beste- betonbaus statt und präsentieren jeweils eine hend aus Wyss, der Lausanner Kuratorin Elise Woche nach Eröffnung in der St.-Josef-Kirche Lammer und der Mailänder Verlegerin Giovan- dieselben Kunstschaffenden mit weiteren Wer- na Silva wählte aus den 112 eingegangenen ken. Zum Auftakt zeigt Kunsthausleiter Reto Bewerbungen die nigerianische Filmemacherin Emch zeichnerische Arbeiten des Japaners Chika Anadu (*1980) aus London, den in New Kenji Yanagi (*1961), der mit ‹Scribble› seine York wohnhaften Schweizer Künstler Tobias erste Einzelausstellung in der Schweiz erhält. Madison (*1985) und den in Berlin lebenden amerikanisch-britischen Filmer und Künstler Zayne Armstrong (*1986) aus. Die Werke, die sie seit Anfang Juli in Lugano geschaffen haben, sind in der kommenden Ausstellung zu sehen.

Kunst-Kuss im Chutz, Aussenansicht Residenz Lago Mio, Lugano, 2019 → Kenji Yanagi, bis 6.10. → Ch. Anadu, Z. Armstrong, T. Madison, → Brasserie Saint-Jo, 28.11.–14.12., Eröffnung: 25.10. ↗ www.lagomiolugano.com jeweils Do–Sa ↗ www.hausderkunst.ch

Kunst-Kuss im Chutz Fondazione Coppola Solothurn — Seit 2002 ist die ehemalige Vicenza — In Mailand, Rom oder Venedig lassen Klosterkirche St. Josef ein Ausstellungsort, viele Mode- und Luxusunternehmen mit ihrem der nationale und internationale Künstler und privaten Kulturmäzenatentum seit einigen Jah-

114 Kunstbulletin 10/2019 ren von sich hören. So gibt es dort heutzutage letzten Jahren die lokale Szene verunsicher- immer mehr Gegenwartskunstsammler, die ihre te. Wie so oft bedeutete der Auszug aus den Passion öffentlich machen – und sie tun dies Ausstellungsräumen aber auch für die einstige auf unterschiedliche Weise: indem sie Werke für Katz-Betreiberin Frédérique Hutter nicht das Ausstellungen ausleihen, selbst Ausstellungs- Ende ihrer Aktivitäten im Kunstmarkt. Mit projekte initiieren oder die gesamte Sammlung ‹Frédérique Hutter Art Concept› lanciert sie von in ein Museum oder – so das gängigste Modell – einem Büroplatz aus ein «ökonomisch rentab- in eine Stiftung ihres Namens überführen. leres, flexibleres und fokussierteres Konzept», Letzteres gilt auch für Antonio Coppola, das im Grunde alles umfasst, was eine Galerie Kunstsammler und Unternehmer im Bereich auch tut – und noch etwas mehr: Vermittlung biomedizinische Technologie. Die selbstbewuss- und Management von Kunstschaffenden, Ver- te Eröffnung seiner Fondazione Coppola im Mai kauf und Handel, Art Consulting und gelegent- mit einer attraktiven Ausstellung von Gemälden lich Ausstellungen – bei und mit anderen Ga- und Zeichnungen von Neo Rauch und Rosa lerien oder in gemieteten Räumen. Unter dem Loy ist mehr als ein vorsichtiger Anfang. Die Stichwort ‹Art Services› plant sie Galerie- und Stiftung besetzt für die nächsten dreissig Jahre Atelierbesuche oder Kunstreisen, und der nos- acht Etagen des mittelalterlichen und von der talgisch betitelte ‹Katz Contemporary Art Club› Palladio-Stadt jahrhundertelang aufgegebenen soll seinen Mitgliedern Events als Networking- Wachtturms, sodass sie schon rein numerisch Plattform bieten. Auch pflegt Hutter wie schon die höchsten Sprossen für zeitgenössische zu Katz-Zeiten Charity-Projekte – kürzlich rea- Kunst Italiens erreicht. Vieles hängt jedoch auch lisierte sie etwa in Kerala im Namen der SANNI von der Fähigkeit ab, das zukünftige Programm Foundation Kunstworkshops mit HIV-positiven an der Trennlinie zwischen den Ideen, welche die Waisenkindern und entwickelte mit Frauen des Welt der Gegenwart bewegen, und dem Raum Dorfs eine Schmuckkollektion. Die stilvollen für individuelle Vorlieben zu balancieren. EK Stücke findet man bei Modestrom im Seefeld, der Erlös kommt gänzlich der Stiftung zu. Als erste Schau unter der neuen Ausrichtung zeigt Hutter in der ehemaligen Galerie Annemarie M. Andersen neue Werke vonMartina von Meyen- burg (*1975) – eine jener Kunstschaffenden aus dem ehemaligen Programm von Katz, die Hutter auch zukünftig eng betreuen wird.

Torrione von Vicenza, 2019, der Sitz der Fondazione Coppola. Foto: Francesco Castagna

↗ www.fondazionecoppola.org

Büro von Frédérique Hutter Art Concept mit Frédérique Hutter Art Concept François Berthoud · Patricia Schmid, 2015

Zürich — Katz Contemporary war eine der → Martina von Meyenburg, Bodmerstrasse 8, vielen Galerien, deren Schliessung in den 24.10.–30.11. ↗ www.frederiquehutter.ch

NOTIERT // KUNSTRÄUME 115 AUSSENPROJEKTE Zu Ohren Wil — Seit mehr als einer Dekade stellt die Klaus Littmann — For Forest Stadt Wil öffentlichen Raum für wechselnde Klagenfurt — Der in Basel aufgewachsene Präsentationen von Kunst zur Verfügung – so Klaus Littmann (*1951, Lörrach) hat sich vor auch den Wiler Stadtweiher. Alle zwei Jahre allem als Initiator von künstlerischen Inter- können Kunstschaffende Ideen für diesen ventionen im öffentlichen Raum einen Namen «Ausstellungsraum» in freier Natur einreichen. gemacht. Nun hat er in Klagenfurt eine Instal- Auf die diesjährige Ausschreibung der Stadt lation realisiert, die wie massgeschneidert zur Wil folgten 21 Vorschläge von Künstlerinnen aktuellen Klimadebatte wirkt und die lokale und Künstlern aus der näheren und weiteren Fussballszene erzürnt: Das gesamte Spielfeld Umgebung. Vorgabe war, dass die künstleri- des Wörtherseee-Stadions, das im September sche Intervention einen Bezug zur Stadt Wil einen internationalen Match des wundersam hat. Die Idee eines Hörstücks der Luzerner aufgestiegenen regionalen Fussballklubs Künstlerin und Performerin Melinda Giger hätte beherbergen sollen, wurde zum Nährbo- (*1981, St. Gallen) hat die Kulturkommission den für einen mitteleuropäischen Mischwald überzeugt. Ausgearbeitet und umgesetzt wurde umfunktioniert. Anstatt Sport wird nun also die Idee dann durch die Autorin Bettina Scheif- «freie» Natur bewundert, ganz so wie auf der linger (*1984, Wil), die derzeit Sprachkunst an dystopischen Bleistiftzeichnung ‹Die ungebro- der Universität für Angewandte Kunst in Wien chene Anziehungskraft der Natur›, 1970/71 von studiert. Entstanden sind fünf unterschied- Max Peintner – ein Werk, das Littmann schon liche, literarisch-fiktive Hörgeschichten, die lange faszinierte. In Klagenfurt bot sich ihm auf den Wiler Weiher zugeschnitten und aus nach mehrjähriger Vorarbeit nun die Option, die Archivrecherchen, Gesprächen und Beobach- Illustration in Wirklichkeit umzusetzen. Unsere tungen vor Ort gespeist sind. Fünf Tafeln an Wahrnehmung der Natur soll damit heraus- den Kandelabern rund um den Weiher sind mit gefordert und der Blick auf die Zukunft der dem Titel des jeweiligen Hörstücks und einem Mensch-Natur-Beziehung geschärft werden. QR-Code versehen, mittels derer man über sein Smartphone Zugang zu den Geschichten erhält.

Klaus Littmann · For Forest – Die ungebroche- ne Anziehungskraft der Natur, 2019, Wörther- see Stadion Klagenfurt. Foto: Gerhard Maurer.

→ bis 27.10. ↗ www.forforest.net

Zuhörer von ‹Zu Ohren›, Stadtweiher Wil

→ bis Frühling 2021

116 Kunstbulletin 10/2019 NAMEN Annette Amberg Winterthur — Die Künstlerin und Ausstellungs- Christina Végh macherin Annette Amberg (*1978, Bern) wird Bielefeld — Die gebürtige Zürcherin Christina neue Kuratorin des Kunstraums Coalmine. Végh, die seit 2015 Direktorin der Kestner Ge- Sie hat Fotografie und Bildende Kunst an der sellschaft in Hannover ist, wechselt Anfang 2020 Zürcher Hochschule der Künste, der ECAL in zur Kunsthalle Bielefeld und übernimmt dort die Lausanne und der Hochschule für Bildende Leitung. Végh (*1970) studierte Kunstgeschichte, Künste in Hamburg studiert. 2007 bis 2011 Ethnologie und Philosophie an der Universität war sie Assistenzkuratorin an der Kunsthalle Zürich mit einem Aufenthalt an der University of Basel. Zuvor schon hatte sie mit Fabian Marti California in Santa Cruz. Von 2000 bis 2004 war den Zürcher Off-Space Amberg & Marti initiiert, sie Kuratorin an der Kunsthalle Basel, anschlies- der von 2006 bis 2007 Kunstschaffende wie send leitete sie bis 2014 den Bonner Kunstver- Florian Germann, Pamela Rosenkranz oder Ana ein. 2008 bis 2012 engagierte sie sich im Vor- Roldan präsentierte. 2014 hatte sie zudem mit stand der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Manuela Schlumpf das Ausstellungsformat Kunstvereine (AdKV). Darüber hinaus war und ‹Q presents› kuratiert. Auch war sie Vorstands- ist sie in zahlreichen Gremien und Jurys aktiv, mitglied der Kunsthalle Fri Art in Freiburg und unter anderem bei Pro Helvetia als Mitglied der zuletzt Teil des Leitungsteams der Shedhalle Kunstbiennalen-Jury (2015–2018). 2010 erhielt Zürich. Daneben stellt Amberg regelmässig sie den Swiss Art Award in der Sparte Kunst- und selbst als Künstlerin aus, etwa am Schweizeri- Architekturvermittlung. In ihren fünf Amtsjahren schen Institut in Rom 2014 oder im Kunsthaus schärfte Végh das Profil der Kestner Gesell- Glarus 2011. Mit ihrem Stellenantritt beginnt schaft, so die Medienmitteilung. Sie realisierte gleichzeitig eine neue Ära bei Coalmine, dem dort zahlreiche internationale Ausstellungen und Label, unter dem die Volkart Stiftung seit 2001 setzte neue Akzente etwa mit einem künstleri- das ‹Forum für Dokumentarfotografie› und den schen Dialog zwischen den Generationen und ‹Raum für zeitgenössische Fotografie› betrieb. der Präsentation zentraler weiblicher Positio- Diese Unterscheidung wird in Zukunft aufgeho- nen – beispielsweise Rita McBride oder Rochelle ben, und eine Findungskommission bestimmt Feinstein. Auch wenn ihr die Entscheidung zum ab 2020 im Sinne der Nachwuchsförderung alle Wechsel nicht leichtfiel, freut sie sich, wie sie drei Jahre eine neue Kuratorin oder einen neu- sagt, auf die neuen Herausforderungen, «die in en Kurator einer jüngeren Generation. Das bis- Bielefeld verbunden sind mit einer hochkarä- her zuständige Team bestehend aus Alexandra tigen Sammlung und Architektur». Der mar- Blättler und Sascha Renner hat bereits neue kante Bau, dem sie bald vorsteht, stammt vom berufliche Pfade eingeschlagen – Blättler als berühmten amerikanischen Architekten Philip Sammlungskuratorin am Kunstmuseum Luzern Johnson und muss demnächst saniert werden. und Renner als Stellvertretender Direktor der Diese Aufgabe betreut Végh als Nachfolgerin des Fotostiftung Schweiz. Renner ist noch bis Ende 64-jährigen Friedrich Meschede, dessen Vertrag 2019 im Amt bei Coalmine. Ambergs Programm nicht ganz unumstritten nach sieben Jahren wird ab April 2020 präsentiert. Amtszeit nicht mehr verlängert wurde.

Annette Amberg Christina Végh. Foto: Ulrich Prigge

NOTIERT // AUSSENPROJEKTE / NAMEN 117 Isabelle Raboud-Schüle ve Praktiken sowie Philosophie und Kulturana- lyse. Neben freien kuratorischen Projekten war Zürich — Der Verband der Museen Schweiz hat sie zwischen 2014 und 2017 jeweils mehrere Ende August Isabelle Raboud-Schüle zur neuen Monate als Assistenz- bzw. Co-Kuratorin an der Präsidentin gewählt. Die 61-jährige Walliserin Kunst Halle Sankt Gallen sowie 2017/18 im Lei- hat Ethnologie und Musikwissenschaft an der tungsteam der nomadischen Ausstellungsreihe Universität in Neuenburg studiert und war von ‹Plattform› tätig, in deren Vorstand sie seither 1984 bis 1996 an wissenschaftlichen Recher- einsitzt. In der Kunstvermittlung sammelte sie chen und Inventuren in verschiedenen Walliser insbesondere als Dozentin für Kunstgeschichte Museen beteiligt. 1989 gründete sie das Musée an der F+F Schule für Kunst und Design Erfah- valaisan de la Vigne et du Vin in Sierre-Salgesch rung. Gleichzeitig mit Hohl tritt Esther Widmer (heute Musée du Vin). Von 1994 bis 2006 war sie (*1959) als neue Geschäftsführerin an. Sie war Konservatorin am Alimentarium – Museum der vor über 30 Jahren Mitbegründerin des Ror- Ernährung in Vevey und ist seither Direktorin des schacher Theater- und Musikfestivals ‹Uferlos›. Musée gruérien und der öffentlichen Bibliothek Parallel war sie Theaterproduzentin etwa an von Bulle. In ihrer Laufbahn hat sie zahlreiche der Gessnerallee in Zürich oder der Kaserne thematische Ausstellungen realisiert. Sie folgt Basel. Dann wurde sie zur Expo.02 als Leiterin beim VMS auf Stefan Zollinger, den Leiter des Events Arteplage Murten berufen. Darauf ab- Nidwaldner Museums, der das Präsidium für ein solvierte sie den Master in Kulturmanagement Jahr befristet angenommen hatte. Gleichzeitig an der Universität Basel und führte bis 2009 mit Raboud-Schüle treten neu Peter Wandeler, die Geschäftsstelle der Schweizer Sektion der Direktor des Naturhistorischen Museums in Internationalen Vereinigung des professionel- Freiburg, und Carole Hänsler, Direktorin der len Kinder- und Jugendtheaterschaffens. 2009 Villa die Cedri in Bellinzona, dem Vorstand bei. bis 2015 hatte sie die administrative Leitung Der VMS vertritt die Interessen der gesamten des Filmfestivals Fribourg inne und wurde 2016 Schweizer Museumslandschaft gegenüber den zur Geschäftsleiterin der Stiftung Erbprozent Behörden und der Öffentlichkeit und zählt rund Kultur gewählt, wo sie noch heute tätig ist. Das 780 institutionelle Mitglieder. neue Frauenduo löst im Januar 2020 das Män- nerteam bestehend aus Adrian Notz (Direktor) und Leandro Davies (Geschäftsführung) ab, die nach 15 bzw. 6 Jahren Tätigkeit am Cabaret Voltaire neue Herausforderungen suchen.

Isabelle Raboud-Schüle

Salome Hohl/Esther Widmer

Zürich — Der Verein Cabaret Voltaire, in dessen Salome Hohl. Foto: Esther Mathis. Vorstand unter anderem Jean-Pierre Hoby, Bar- Esther Widmer bara Basting und Una Szeemann sitzen, hat Sa- lome Hohl zur neuen Direktorin des geschichts- trächtigen Hauses ernannt. Hohl (*1985) lebt als Kunstvermittlerin, freie Kuratorin und PREISE Autorin in Zürich. Hier absolvierte sie 2010 an Arnold-Bode-Preis der Pädagogischen Hochschule ihren Bache- lor und studierte danach an der Universität Kassel — Der diesjährige Arnold-Bode-Preis Kunstgeschichte mit Schwerpunkt Performati- geht an den in New York lebenden Konzept-

118 Kunstbulletin 10/2019 künstler Hans Haacke (*1936, Köln). Der fünf- ist freischaffender Bildhauer sowie Werk- und fache documenta-Teilnehmer hat von 1956 bis Zeichnungslehrer. Nach einer Schreinerlehre 1960 an der Kunsthochschule Kassel studiert besuchte er von 1985 bis 1989 die Kunstgewer- und war darauf für ein Jahr Fulbright-Stipendiat beschule Luzern und anschliessend die Schule an der Tyler School of Art der Temple Universi- für Holzbildhauerei in Brienz. Eine einjährige ty in Philadelphia. Von 1967 bis 2002 war der Studienzeit an der Kunstakademie in Prag bereits mehrfach ausgezeichnete Künstler beschloss seine Ausbildung. Lussis Arbeits- auch Kunstprofessor an der New Yorker Cooper weise ist nahe am authentischen Handwerk, Union. Nach Anfängen in der Malerei und ex- obschon er seit 2001 auch computergesteuerte perimenteller Objektkunst entwickelte Haacke Fräsen einsetzt. Seine Werke bestehen meist Anfang der Siebzigerjahre einen sozial- und kul- aus Gruppen von ähnlichen Holzfiguren und turpolitischen künstlerischen Ansatz, der nicht Objekten und legen den Fokus auf das Verhält- selten für Kontroversen sorgte. In Deutschland nis zwischen Indivduum und Masse. Zudem wurde er etwa 1999 breit bekannt durch seinen engagiert sich Lussi auch als Kurator. Von 2002 Beitrag im restaurierten Reichstag. Dabei bat bis 2007 war er für die Ausstellungen in der Haacke die Abgeordneten des Bundestags, Galerie Chäslager in Stans verantwortlich, seit einen Sack Erde aus ihrem Wahlkreis zu einer einigen Jahren organisiert er vermehrt Perfor- grünen Oase im Innenhof des Baus beizutragen. manceveranstaltungen. Er war im Vorstand der Unmut erregte der Vorschlag, zusätzlich die Künstlervereinigung visarte-zentralschweiz Widmung am Reichstagsgiebel «Dem deut- aktiv und von 2004 bis 2012 Mitglied der Kul- schen Volke» in «Der Bevölkerung» zu ändern, turkommission des Kantons Nidwalden. Der eine Formulierung, die nun als Leuchtschrift in Innerschweizer Kulturpreis ist mit CHF 25’000 die Erdarbeit eingebettet ist. Heiner Georgsdorf, dotiert und zeichnet bedeutende wissenschaft- Kuratoriumsmitglied der Arnold-Bode-Stiftung, liche oder kulturelle Leistungen aus, die ein nannte Haackes Werke «Augenöffner von provo- Gebiet der Natur oder des Geisteslebens der kativer Sprengkraft und visueller Eindringlich- Innerschweiz zum Gegenstand haben. keit». Der mit € 10’000 dotierte Arnold-Bode- Preis spricht ihm eine «herausragende Leistung für Kunst der Gegenwart» zu. Die Auszeichnung wurde ab 1980 jährlich, seit 1987 alle zwei Jahre vergeben und trägt den Namen des documenta- Gründers, ist aber nicht zwingend an eine documenta-Teilnahme gebunden. Rochus Lussi

Jonas Burkhalter Zug — Das mit CHF 50’000 dotierte Zuger Werkjahr geht an den Künstler Jonas Burkhal- ter (*1983, Zug). Seit seinem Abschluss 2010 Hans Haacke Master of Fine Arts an der Hochschule Luzern → Preisverleihung: 30.10., Kasseler Kunstverein Design & Kunst arbeitet er als freischaffender Künstler und hat seine Arbeiten in verschiede- nen Kunsträumen und Museen in der ganzen Innerschweizer Kulturpreis Schweiz in Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert. Zu seinem medienübergreifenden Stans — Die Innerschweizer Kulturstiftung Schaffen schreibt die Jury: «Burkhalter befragt verleiht den Innerschweizer Kulturpreis 2019 und reflektiert die Funktionen der Kunst, zum an Rochus Lussi (*1965). Der gebürtige Stanser

NOTIERT // NAMEN / PREISE 119 Beispiel mit Objekten, die zwischen Design Preisträgern Ian Anüll, Gianni Motti, Sabian und Skulptur changieren. In allen Arbeiten Baumann und Julius Sartorius geht der fünfte ist die forschende Suche Jonas Burkhalters Förderpreis erstmals an eine Videokünstlerin. erkennbar und alle Arbeiten laden die Betrach- tenden dazu ein, sich mit ihm auf die Suche zu begeben – nach Geschichten, nach Sinn, nach Funktion.» Der Künstler will mit dem Preisgeld seine fotografische Arbeit ‹Manhattan Project› weiterentwickeln und schliesslich als Buch veröffentlichen. Gleichzeitig mit Burkhalter Elodie Pong werden neun Künstlerinnen und Künstler mit einem Förderbeitrag in Höhe von CHF 13’000 ausgezeichnet. Klaus-Wedekind-Preis Zürich — Der diesjährige Kunstpreis der Keller-Wedekind-Stiftung KSW, die seit 1994 gegenständliche Schweizer Kunst fördert, geht an Tobias Weber (*1974, Luzern). Er erlangte einen Abschluss als Architekt an der ETH Lausanne und verbrachte ein Studien- Jonas Burkhalter jahr am Georgia Tech in Atlanta, USA. Neben → Preisübergabe: 30.10., 19 Uhr, Galvanik, Zug seiner künstlerischen Tätigkeit arbeitet er bis heute in Luzern und Zürich auch im Bereich der Architektur. Webers szenische Bilder in Förderpreis der Erna und Curt Burgauer Stiftung Acryl und Ölpastell zeugen von seiner inten- siven Beschäftigung mit dem urbanen Alltag. Zürich — Der Förderpreis 2019–2021 der Erna Interieurs von Bars, feinsinnige Porträts, und Curt Burgauer Stiftung geht an die Zürcher architektonische Grandezza oder verwaiste Video- und Konzeptkünstlerin Elodie Pong Bahnhöfe interpretiert er in sinnlichen Farben (*1966, Boston). Pong, die ursprünglich Soziolo- und mit sicherer Hand, so die Medienmittei- gie und Anthropologie studiert hat, machte sich lung. Weber ist der vierte Künstler, der mit seit den frühen 2000er-Jahren einen Namen dem noch jungen Preis geehrt wird. Alle zwei mit ihren Werken, die sich unterschiedlicher Jahre vergeben, beläuft er sich auf CHF 70’000. filmischer Genres bedienen und um Fragen der Davon werden CHF 10’000 an die auserwähl- Identität und Authentizität oder der zwischen- ten Kunstschaffenden ausgezahlt. Der Rest menschlichen Beziehungen kreisen. Zuletzt be- der Summe fliesst in einen Werkankauf, eine schäftigte sie sich etwa im Helmhaus in Zürich Ausstellung bei der Zürcher Galerie Fabian & 2016 mit der Sichtbarmachung vermeintlich Claude Walter und einen Werkkatalog. unsichtbarer Phänomene wie dem Geruch. In ihrem aktuellen Projekt, so die Medienmittei- lung, stehen soziohistorische Erzählungen, die mit den Farben Grün, Blau und Gelb assoziiert werden, im Fokus. Der mit CHF 30’000 dotierte Preis der Erna und Curt Burgauer Stiftung wird über drei Jahre ausgerichtet und ist mit der Tobias Weber. Foto: KWS Realisation eines Werks verbunden. Ausge- zeichnet werden Kunstschaffende, die erwei- terte Formate und experimentelle Narrative in Film und Videokunst erkunden. Nach den

120 Kunstbulletin 10/2019 AUSSCHREIBUNGEN dass sich die Stipendiatinnen und Stipendiaten mit der Bibliothek als Ganzes oder einem ihrer Transdisziplinärer Wettbewerb Teilgebiete auseinandersetzen. Im Stipen- dium inbegriffen ist ein eigenes Schlafzimmer Bern — Ein Wandbild in einem Berner Schul- inklusive Arbeitsbereich im ehemaligen Hotel haus zeigt rassistische Stereotype. Das Kunst- Alpenhof auf dem Alpstein, in dem die Biblio- werk von Eugen Jordi (1894–1983) und Emil thek seit 2010 untergebracht ist. Zudem stehen Zbinden (1908–1991) ist Teil der originalen Aus- ein gemeinsamer Atelier-/Probenraum und stattung der Schulanlage Wylergut von 1949. unterschiedliche Arbeitsplätze im ganzen Haus Nun plant die Kommission für Kunst im öffent- bereit. Ein Zuschuss zum Lebensunterhalt in lichen Raum der Stadt Bern eine Aufarbeitung. Höhe von CHF 250 pro Woche kann beantragt In einem zweistufigen Wettbewerb werden werden, die Kosten der künstlerischen Produk- interdisziplinäre Teams gesucht, die eine auf tion sind selber zu tragen. Dauer angelegte künstlerische Arbeit vor Ort vorschlagen und einen konkreten Input für → Eingabeschluss: 31.10. die zeitgemässe Verhandlung des Wandbildes ↗ www.bibliothekandreaszuest.net im Schulalltag. Bewerben können sich Teams unabhängig von ihrem Wohn- oder Arbeitsort. Sie sollten eine künstlerische Autorschaft und Internationale Kurzfilmtage Oberhausen Fachwissen im Bereich Vermittlung/Pädagogik Oberhausen — Das weltweit älteste Kurzfilm- und/oder Rassismus-kritischer Arbeit verbin- festival geht nächstes Jahr in die 66. Runde. Ab den. Dazu ist eine öffentliche Debatte geplant. sofort können Kunstschaffende sich für eine der fünf Wettbewerbskategorien bewerben: den Internationalen, den Deutschen, den NRW- Wettbewerb, den Internationalen Kinder- und Jugendfilmwettbewerb bzw. den MuVi-Preis für das beste deutsche Musikvideo. Details zu den Bedingungen in den unterschiedlichen Kategorien sind auf der Website des Festivals zu finden. Insgesamt vergeben die Kurzfilmtage knapp € 41’000 an Preisgeldern. Im Kinder- und Jugendfilmwettbewerb vergibt eine Jury der Wandbild von E.Jordi und E. Zbinden, Schul- ECFA (European Children’s Film Association) anlage Wylergut, Bern. Foto: Tamara Janes ausserdem eine Nominierung für den ECFA Short Film Award, der auf der ECFA-Generalver- → Eingabeschluss: 14.11. sammlung bei der Berlinale 2021 verliehen wird. ↗ www.bern.ch/kultur → Eingabeschluss: 15.2.2020 ↗ www.kurzfilmtage.de Atelierstipendium Bibliothek Andreas Züst Oberegg — Die Bibliothek Andreas Züst bietet Talents Contemporains zweimal jährlich drei vierwöchige Atelierstipen- dien an und schreibt nun die Aufenthalte für Paris — Die Fondation François Schneider hat April 2020 aus. Bewerben können sich in- und es sich zum Ziel gesetzt, neue Talente her- ausländische Kulturschaffende jeden Alters vorzubringen und zeitgenössisches, kreatives aus sämtlichen künstlerischen Sparten sowie Schaffen zum Thema Wasser zu fördern. Ein aus Bereichen der angewandten Künste und Beitrag dazu ist der 2011 ins Leben gerufe- kunstnahen Wissenschaften. Gewünscht ist, nen Wettbewerb ‹Talents Contemporains›,

NOTIERT // PREISE / AUSSCHREIBUNGEN 121 der Kunstschaffende durch den Ankauf von ein neunköpfiges Fachkuratorium unter dem Werken, eine Ausstellung im Zentrum für Präsidium von Elisabeth Fähndrich. Entschei- zeitgenössische Kunst der Stiftung sowie einen dend für die Vergabe sind die Dokumentation, Katalog unterstützt. Jährlich bewerben sich der Leistungsausweis und die Präsentation mehr als 1000 internationale Künstlerinnen der ausgestellten Werke im Haus für Kunst Uri und Künstler, woraus eine Expertenrunde rund Anfang Dezember. 40 Finalistinnen und Finalisten auswählt. Die → Eingabeschluss: 9.10. Grand Jury international entscheidet schliess- ↗ www.ur.ch lich über die Preisvergabe an maximal sieben Positionen. Alle Prämierten erhalten je € 20’000 für den Erwerb ihrer Werke, während insgesamt Ateliers Zentralschweiz 2021 € 160’000 für die Realisierung neuer Projekte zur Verfügung stehen. Zug — Kunstschaffende mit Bezug zur Zent- ralschweiz haben aktuell die Option für eine → Eingabeschluss: 2.11. Bewerbung um einen von vier Atelierplätzen für ↗ www.fondationfrancoisschneider.org das Jahr 2021: Ausgeschrieben sind das Zent- ralschweizer Atelier in New York und dasjenige in Berlin, das Zuger Atelier in Berlin und das Kulturprojekt Weidli sogenannte Atelier Flex – ein individuell und Stans — Die Stiftung Weidli Stans bietet flexibel gestaltbares Reisestipendium. Für New Erwachsenen mit einer geistigen oder mehr- York können sich Künstlerinnen und Künstler fachen Beeinträchtigung einen Arbeits- und aus den Kantonen Zug, Schwyz und Obwalden Wohnort. Erstmals schreibt sie nun einen bewerben, für das Zentralschweizer Atelier Kulturwettbewerb aus, bei dem sich Kunst- in Berlin solche aus den Kantonen Luzern, schaffende aus der ganzen Schweiz bewerben Nidwalden und Uri. Ein zweites Atelier in Berlin, können. Gesucht sind drei künstlerische Inter- das des Kantons Zug, bleibt Zuger Kunstschaf- ventionen aus den Bereichen bildende Kunst, fenden vorbehalten, ebenso das Atelier Flex. Musik, Architektur, Gestaltung und Theater. Sie Angesprochen sind professionelle Kunstschaf- sind für die Verbindungswege der Tagesstätten fende aller Sparten, die seit mindestens drei vorgesehen und zeitlich (2020 bis 2023). Erwar- Jahren in einem der oben erwähnten Kantone tet wird bei der Entwicklung und Realisation wohnen oder zu einem früheren Zeitpunkt der Projekte ein Miteinbezug und die Mitarbeit während mindestens zehn Jahren durchgehend der Klienten und des Personals der Stiftung ihren Wohnsitz dort hatten. Weitere Bedingun- sowie externer Personen oder Gruppen. gen und die Aufenthaltsdauer der unterschied- lichen Atelieraufenthalte sind der Website zu → Eingabeschluss: 29.11. entnehmen. ↗ www.weidli-stans.ch → Eingabeschluss: 9.10. ↗ www.sz.ch/kultur Werkjahr, Berlin-Atelier 2021, Förderbeiträge Uri — Die Kunst- und Kulturstiftung Uri lädt ein, sich für das Urner Werkjahr, für Förder- und DIES UND DAS Projektbeiträge oder für ein Berlin-Atelier im Jahr 2021 zu bewerben. Teilnahmeberechtigt Staying here with you — moving sind Kulturschaffende, die seit mindestens Belgrad — Als die Osmanen Mitte 19. Jahrhun- drei Jahren in Uri wohnen, in Uri aufgewachsen dert aus Serbien vertrieben wurden, errichtete sind oder acht Jahre im Kanton Uri wohnhaft man in Belgrad auf einer ehemaligen Karawan- waren. Den Entscheid über die Vergabe fällt

122 Kunstbulletin 10/2019 serei ein bescheidenes Hotel, das sich zu ei- Intelligence stärker in den Fokus der Veran- nem Konzerthaus und schliesslich zum ersten staltung, bei der Bewegtbild- und Medien- Kino Belgrads mauserte: Bioskop Balkan. Der schaffende aus der ganzen Welt ihre Projekte heute unter Denkmalschutz stehende historis- und Ansichten in Ausstellungen, Screenings, tische Bau wird derzeit renoviert. Er beherbergt Konferenzen und weiteren Events vorstellen. im Herbst einen Monat lang Schweizer und ser- Die B3-Leitausstellung präsentiert sich 2019 bische Kulturschaffende, die das Zusammenle- erstmals auf dem Frankfurter Messegelände. ben thematisieren, ‹staying here with you› und Hintergrund ist eine Kooperation mit ‹THE zugleich ‹moving› fordern. Von Meier bis Meyer, ARTS+ Future of Culture Festival›, einem Event von der ersten bis zur jüngsten Generation der zwischen Messe, Ausstellung und interdiszip- Performance- und Videokunst erstreckt sich linärer Plattform, der jährlich im Rahmen der die Künstlerliste. Nebst Werken von Dieter Mei- Frankfurter Buchmesse stattfindet. er, Christoph Rütimann oder Andrea Štaka gibt es zur Eröffnung etwa ein Konzert der Perfo- mance-Musikgruppe Les Reines Prochaines und Performances von Katja Schenker, Samuel Herzog oder Alexandra Meyer. Am letzten Wo- chenende der Ausstellung findet Yan Duyven- daks neuestes Projekt ‹invisible› statt: Sublime, poetische, aber auch irritierende Interventio- nen, die von Besucher/innen realisiert werden, durchpulsen den urbanen Raum Belgrads. Peter Burr/3-Legged Dog, Dirtscraper, Virtual- Reality-Spiel, Raumgrösse, B3 Biennale 2019

→ 15.–20.10. ↗ www.b3biennale.de

Erste Hilfe — 10 Jahre Kunsthaus Interlaken Interlaken — Das Kunsthaus Interlaken war vor zehn Jahren initiiert worden von Kreisen der Kunstgesellschaft Interlaken, die 2017 nach 73 Alexandra Meyer · Vinyl, 2015, HD-Video mit Jahren Bestehen in den Förderverein ‹Freunde Ton, 4’4’’ des Kunsthauses Interlaken› überging. Seit seiner Gründung hat sich die Institution in der → 10.10.–10.11. Berner Kulturlandschaft und national etabliert. ↗ www.fondacijasasamarceta.org Dies gelang auch durch Ausstellungen von international namhaften Schweizer Positionen wie Manon oder Pierre Haubensak. Sie hätten B3 Biennale des bewegten Bildes mit ihrem Auftritt in einer neuen, anfänglich Frankfurt/M — Organisiert von der Hochschule unbekannten Institution dem Kunsthaus Inter- für Gestaltung Offenbach, positioniert sich die laken wichtige Tore geöffnet, so die Pressemit- B3 Biennale des bewegten Bildes seit 2013 als teilung. Als Dank widmet man ihnen nun zum Treffpunkt für zeitgenössische Medienkunst, Jubiläum die Ausstellung ‹Erste Hilfe›. Ergänzt innovative Medienentwicklungen und den wis- wird die Schau mit Werken aus der hauseige- senschaftlichen Diskurs in diesen Bereichen. nen Sammlung, welche durch die finanzielle Unter dem Leitthema ‹Realities› rücken dieses Zuwendung eines «grosszügigen Gönners» Jahr Themen wie Virtual Reality oder Artificial allmählich aufgebaut werden kann.

NOTIERT // AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS 123 Frieze London — Alljährlich im Oktober findet die Kunstmesse ‹Frieze›, die jeweils im Frühjahr auch in Los Angeles und New York ausgetragen wird, in London statt. Rund 160 internationale Galerien für zeitgenössische Kunst sind hier vertreten, während auf der parallel laufenden ‹Frieze Masters› über 130 Händler historische Kunst bis zum späten 20. Jahrhundert zeigen. Aus der Schweiz sind unter anderem die Gale- Kunsthaus Interlaken, Aussenansicht rien Hauser & Wirth, Mai 36 und Gregor Staiger anzutreffen. Wie üblich sollen daneben kura- → bis 17.11. ↗ www.kunsthausinterlaken.ch tierte Sektoren und Sonderveranstaltungen das Publikum anlocken – etwa ein Musikprogramm oder die Kategorie ‹Live› für zeitbasierte Kunst- Wie viel Bauhaus steckt in der documenta? formen. In den englischen Gärten rund um den Kassel — Unter dem Titel ‹Aus dem documenta Regent’s Park ist zudem seit Juli und bis zum archiv› eröffnete das documenta archiv Ende Ende der Messe die öffentliche Ausstellung 2016 ein Veranstaltungsprogramm, bei dem ‹Frieze Sculpture› zu sehen. Forschende sowie Nutzerinnen und Nutzer des Archivs in Vorträgen, Filmen, Konzerten oder Lesungen verschiedene Themen vorstellen, die auf Archivalien der Institution basieren. Als zehnte Ausgabe der Veranstaltungsreihe hat Direktorin Birgit Jooss nun eine erste, virtuelle Ausstellung kuratiert mit Bezug zum 100-Jahr- Jubiläum des Bauhauses. ‹Wie viel Bauhaus steckt in der documenta?› befragt anhand der ersten vier documenta-Ausstellungen, auf welche Weise Bauhaus-Konzepte in die Leiko Ikemura, Usagi Kannon II, 2013–2018, documenta-Idee einflossen. Betrachtet werden Frieze Sculpture 2019 © ProLitteris unter anderem die wichtigsten Akteure, die ausgestellten Werke, das Kunstverständnis und → 3.–6.10. ↗ www.frieze.com/fairs das visuelle Erscheinungsbild der documenta.

James Licini/Letizia Enderli Murg — Bis zum Jahr 1996 ratterten hinter mächtigen Mauern in Murg noch fleissig die Spinnmaschinen. Danach war, wie vielerorts in der Schweiz, auch hier Schluss mit der Textilpro- duktion. Dass die alte Spinnerei, die eine rund 160-jährige Geschichte verzeichnet, nicht zur Industriebrache verkam, ist dem letzten Direktor documenta 1, 1955, Ausstellungsansicht des des einst blühenden Familienbetriebs und seiner grossen Malereisaals, Museum Fridericianum, Frau zu danken: Dieter und Esther von Ziegler Foto Marburg/documenta archiv. Foto: G. Becker initiierten auf dem Areal einen Hotelbetrieb, → bis 10.11. ↗ www.documenta-bauhaus.de Seminarräume, Loftwohnungen und die stets

124 Kunstbulletin 10/2019 gut besuchte ‹Sagibeiz› direkt am See. Seit fünf oder Karsten Greve. Die Basler Weiss Falk sind Jahren werden zudem auch Kunstausstellungen im Lafayette Sektor vertreten, dem seit 2009 organisiert. Üblicherweise beschränken sich bestehenden Fördergefäss für junge Galerien. diese nicht auf den hauseigenen Galerieraum, Prestigeträchtige Pariser Kulissen wie der Jar- der wiederholt auch Platz für Lesungen oder din des Tuileries und die Place de la Concorde Konzerte bietet, sondern sie dehnen sich über beherbergen zudem während der Messe unter den gesamten Gebäudekomplex aus im Sinne dem Titel ‹Fiac hors les murs› ausgewählte der «lebendigen und kultivierten Mischnutzung» Skulpturen und Installationen. Ein frei zugäng- des ganzen Betriebs, so Kurator Andrin Schütz. liches Programm von Performances, Talks und Aktuell sind in der Galerie, in Treppenhäusern Filmvorführungen rundet die Veranstaltung ab. und Gangsituationen sowie im Aussenraum Werke von Letizia Enderli (*1948) und James Licini (*1937) zu sehen. Die gebürtige Winter- thurerin Enderli zeigt ihre neueste fotografische Auseinandersetzung mit zufälligen Formationen von im Wasser schwebenden Teeblättern. Diesen poetisch-malerisch wirkenden Bildern steht die rohe Anmut von James Licinis minimalistischen Objekten gegenüber. Der Zürcher Künstler, der zu den wichtigsten Schweizer Eisenplastikern gehört, zeigt rund zwanzig Werke, die teils eigens für die Präsentation in Murg entstanden sind.

Grand Palais, 2019. Foto: Marc Domage

→ 17.–20.10. ↗ www.fiac.com

Atelierausstellung Jürg Altherr

James Licini, Ausstellungsansicht Alte Schlieren — Diesen Sommer wurde Jürg Spinnerei Murg, 2019 Altherrs Plastik ‹Turm› in Uster aufgebaut. Das Werk hatte eine ablehnende Volksabstimmung → bis Oktober 2021 im Zürcher Oberland über sich ergehen lassen ↗ www.altespinnerei.ch ↗ www.seekultour.ch müssen und viel mediale Aufmerksamkeit auf sich gezogen, um schliesslich für eine längere Zeit in Uster ein Bleiberecht zu erhalten. Nach Fiac kurzer Zeit aber wurde es bereits wieder de- Paris — Das Pariser Grand Palais wird im montiert: Es drohte einzustürzen. Ob und wann Oktober wieder zum Schauplatz der Foire inter- die Plastik erneut aufgestellt wird, bleibt offen. nationale d’art contemporain – kurz Fiac. 1974 Jürg Altherr (1944–2018) war 1980 Mitbegrün- gegründet, zählt die Kunstmesse heute rund der der ‹Arbeitsgemeinschaft Zürcher Bildhau- 200 Aussteller – vornehmlich Galerien aus den er› in Schlieren und zeitlebens kulturpolitisch Bereichen moderne und zeitgenössische Kunst engagiert. Er platzierte beispielsweise in einer sowie einige aus der Sparte des Designs. Auch Nacht-und-Nebel-Aktion eines seiner Werke mehrere Schweizer Galerien sind vor Ort, etwa vor dem Kunsthaus Zürich und zettelte damit Gmurzynska, Francesca Pia, Peter Kilchmann eine Debatte über Kunst im Stadtraum an. Sein

NOTIERT // DIES UND DAS 125 Tod im letzten Jahr kam überraschend und be- präsentiert mit ihren computergenerierten siegelte ein umfangreiches Werk aus Plastiken, Werken eine Art digitales Herbarium, und die Installationen, Modellen und Zeichnungen. Italienerin Sara Rossi hält fotografisch ein bota- Posthum beschlossen seine Tochter Johanna nisches Archiv fest, das im Umkreis von Mailand und der Kunsthistoriker Stefan Wagner, eine entstanden ist. Ansammlung ist vor allem bei Ausstellung mit den verbliebenen Werken und der Zürcherin Sabrina Barbieri ein Thema, die Modellen in seinem eindrücklichen Atelier Plastikmüll, der im Meer schwimmt, mit Öl und in Schlieren zu realisieren. Gerahmt wird die Farbstift ins Bild setzt, während Philippe Mahler dreiwöchige Werkschau mit einer Lesung der aus Kreuzlingen in seiner Malerei Fülle und Autorin Ruth Schweikert, einem Konzert mit Leerstellen austariert. Der gebürtige Frauenfel- dem Ensemble für Neue Musik Zürich und der Komponist Ulrich Gasser schliesslich kom- einem Atelierrundgang mit Markus Landert, ponierte für die Ausstellung mit ‹Schaulager› ein Direktor des Kunstmuseums Thurgau. «sprechendes und singendes Vokalquartett», dessen Partitur gleichzeitig Teil der Schau ist.

Atelier Jürg Altherr. Foto: Hans Knuchel Maya Vonmoos · Alpenveilchen, 2019, compu- → bis 13.10. tergeneriert, Druck auf Hahnemühle, 35 x 28 cm ↗ www.altherr.plastiker.ch ↗ www.plastiker.ch → ‹sammeln – ansammeln›, 28.9.–27.10. ↗ www.hauszurglocke.ch Haus zur Glocke Steckborn — Im vierten Jahr seines Bestehens Gesucht: Materialien zu drei Künstlerinnen erweitert und vertieft das Kunstprojekt ‹Haus zur Glocke› seine Aktivitäten. Neben den St. Gallen — Das Historische und Völkerkunde- Veranstaltungen am jeweils dritten Samstag museum St. Gallen (HVM) plant für 2020 eine des Monats verfolgt es 2019 vier mehrwöchige Ausstellung mit Publikation über Ostschweizer Ausstellungsprojekte. Zudem verweisen am Künstlerinnen des 19. und frühen 20. Jahrhun- Bahnhof Steckborn seit Juni zwei Schaufenster derts. Darunter befinden sich auch die in Zürich eines ausgedienten Kioskhäuschens auf die wohnhaft gewesene St. Galler Bürgerin Marie jeweils aktuelle Ausstellung. Die nun anlaufende Louise Bion (1858–1939), die in Herisau gebore- dritte Gruppenschau konfrontiert unter dem ne Ida Baumann (1864–1932) und die St. Gal- Titel ‹sammeln – ansammeln› das eher negativ lerin Elly Bernet-Studer (1875–1950). Sie gehör- konnotierte «Ansammeln» oder «Anhäufen» ten zu den ersten Frauen, die sich der Kunst als mit dem positiv besetzten «Sammeln», das Broterwerb verschrieben hatten. Über alle drei ein Bergen und Bewahren von Schätzen meint. Malerinnen ist bis anhin leider nur sehr wenig Die Bündnerin Maya Vonmoos beispielsweise bekannt, vor allem weil sich von ihnen ausser in

126 Kunstbulletin 10/2019 St. Gallen keinerlei Werke in Schweizer Museen dem Titel ‹Restisting› die Entschleunigung im befinden. Eigentümerinnen und Eigentümer von Mittelpunkt, etwa in den nächtlichen Film- Werken der drei Künstlerinnen werden gebeten, aufnahmen von schlafenden europäischen sich mit dem HVM in Verbindung zu setzen. Grossstädten des Schweizer Filmemachers Gerne werden auch mündliche Hinweise und Clemens Klopfenstein (‹The Story of the Night›, Dokumente (z.B. Briefe) entgegengenommen. 1979). Das Abschlusswochenende gipfelt Diskretion wird zugesichert. in einer Diskussion mit Pauline Boudry und Renate Lorenz, die mit ‹Moving Backwards› den diesjährigen offiziellen Beitrag im Schweizer Pavillon realisierten.

Marie-Louise Bion, Mädchen mit Sonnenhut am Fenster, 1891, Öl auf Leinwand, 80 x 86 cm Slow, Salon Suisse 2019, Eröffnungstage, → Kontakt: Daniel Studer, Direktor HVM, Accademia di Belle Arti, Venedig. Foto: Magali [email protected], 071 242 06 42 Le Mens ↗ www.hvmsg.ch → Palazzo Trevisan degli Ulivi, Campo S. Agnese, 17.–19.10./21.–23.11. Salon Suisse ↗ www.biennials.ch Venedig — Seit 2012 organisiert Pro Helvetia parallel zum Schweizer Biennale-Beitrag in den Jungkunst Giardini das Begleitprogramm ‹Salon Suisse›. Es wurde dieses Jahr von Céline Eidenbenz, Winterthur — In den 14 Jahren ihres Bestehens Direktorin des Musée d’art du Valais, unter dem hat sich die Jungkunst zu einer wichtigen Platt- Motto ‹Slow› kuratiert. Performances, Dis- form für das jüngste Schweizer Kunstschaffen kussionen und Aktivitäten im Freien befragen entwickelt, die von einem breiten Publikum an vier Wochenenden den Begriff der Lang- ebenso aufgesucht wird wie von der nach- samkeit, der für die Kunstproduktion zentral wuchshungrigen Fachwelt. Aus den eingegan- ist. Nach dem Auftakt im Mai, bei dem etwa genen 250 Bewerbungen wurden dieses Jahr Hamish Fulton einen ‹Public Walk› durchführte, 23 Talente im Alter zwischen 18 und 35 Jahren stellten die Veranstaltungen im September den erkoren, ihre Werke ein Wochenende lang in der dialektischen Partner der Langsamkeit – die alten Industriehalle hinter dem Winterthurer Geschwindigkeit – in den Mittelpunkt. Das Bahnhof zu präsentieren. Mit insgesamt neun Oktober-Programm konzentriert sich auf das Kunstschaffenden ist die Westschweiz dieses ‹Grounding›: Die französische Künstlerin und Jahr stark vertreten und weibliche Positionen Choreografin Catherine Contour gibt beispiels- bilden – sehr erfreulich – eine Mehrheit. Wie weise Yoga-Klassen und verbindet hypnotische immer wird das gesamte künstlerische Spekt- und kreative Praktiken auf ihrem ‹Leeway› im rum abgedeckt – von der Malerei und Fotogra- Dorsoduro-Distrikt. Im November steht unter fie über Objekte, Video und Installationen bis

NOTIERT // DIES UND DAS 127 zur Performance. Ein Begleitprogramm, dieses Jahr beispielsweise tanzbarer, humorvoll-sin- niger Berner Mundart-Pop von King Pepe & The Queens, sowie hausgemachte Hot Dogs und Bier lassen Festival-Atmosphäre aufkommen. Stets einen Blick wert ist auch der Kunstki- osk, wo die ausstellenden Kunstschaffenden originale Werke und Editionen zu moderaten Preisen anbieten.

Matthias Gabi im Houdini-Bildfenster, 2019

→ Matthias Gabi, bis 3.10 → Rico & Michael, Vernissage 4.10. ↗ www.kinohoudini.ch

Kunst 2019 Zürich — Zum 25. Mal öffnet die Kunst Zürich ihre Tore in den ehemaligen ABB-Hallen in Oerlikon. Auch dieses Jahr bieten rund Ausstellungsansicht Jungkunst 2018 50 Galerien – die Mehrheit davon aus der → 24.–27.10. Schweiz – zeitgenössische Kunst aus diversen ↗ www.jungkunst.ch künstlerischen Sparten. Um das heimische Kunstschaffen zu fördern, wurde 2016 zudem der kuratierte Sektor ‹Statement Schweizer Houdini Bildfenster Kunst› eingeführt. Aufgrund des aktuellen Umbaus der Messehalle ist er dieses Jahr auf Zürich — In monatlich wechselnden Präsenta- einen Stand reduziert und nicht als Gruppen- tionen wird seit 2018 ein Monitor in der Bar des schau, sondern als Einzelausstellung konzi- Kinos Houdini künstlerisch bespielt. Künstler piert. Zum zweiten Mal treten ausgewählte und Fotograf Michael Bodenmann, der die Reihe junge Zürcher Galerien an einem Gemein- gemeinsam mit der Kunsthistorikerin Gabrielle schaftsstand genannt ‹Zürich Lounge› auf, ein Schaad kuratiert, hatte seit 2016 bereits im Programm von Podiumsdiskussionen ergänzt ehemaligen Riffraff-Bistro ein ähnliches Projekt den Event. Auch das Kunstbulletin ist wieder realisiert, damals mit Projektionen direkt auf ei- mit einem Stand vor Ort. ne Wand. Im Houdini zeigt Matthias Gabi (*1981, Bern) noch für kurze Zeit eine neue Version seiner Arbeit ‹Filmstill›, die er seit 2011 als «work in progress» laufend verändert: In einer eindringlichen Abfolge von Standbildern aus Hollywood-Streifen fokussiert er auf formale Aspekte des Kamerabildes ebenso wie auf die Blickführung der Filmcharaktere und lenkt damit das Augenmerk auf Konventionen des Zeigens und Wahrnehmens. Seine Präsentation Kunst Zürich, Ausstellungsansicht 2018. wird ab Anfang Oktober abgelöst von einer neu- en Arbeit von Rico Scagliola & Michael Meier. → 24.–27.10. ↗ www.kunstzuerich.ch

128 Kunstbulletin 10/2019 AGENDA

Schweiz *0041

Aarau Aargauer Kunsthaus, Aargauerplatz Mahtola Wittmer –ı27.10. Maske –ı5.1. Forum Schlossplatz, Schlossplatz 4 Paul Nizon –ı5.1. Kunstraum Aarau, Ochsengässli 7, *62 823 3167 U5 –ı6.10. Remi Erisman, Julia Hoentzsch 12.10.–3.11. Stadtmuseum Aarau, Schlossplatz 23, *62 836 0517 Play –ı29.12. ARNOLD – Rahmenmanufaktur GmbH, Vordere Vorstadt 21 Sara Rohner –ı28.9. Kunst im Kantonsspital, Tellstrasse 25, *62 824 4067 O. Grimm, A. Hofer, N. Jost, T. Muff, –ı29.9. M. Stausland Neue Galerie 6, Milchgasse 35, *79 541 6416 Roland Guignard –ı5.10. Béatrice Bircher 19.10.–16.11. Adligenswil Museum1, Meiersmattstrasse 17, *079 311 8084 René Odermatt, Diana Seeholzer –ı13.10. z s u z s a’ s grunder perren, Luzernerstr. 15, *370 19 19 Marlis Spielmann –ı5.10. Altdorf Haus für Kunst Uri, Herrengasse 2, *870 2929 Natur – zwischen Sehnsucht und –ı24.11. Wirklichkeit Amsteg Welti , WELTI modern art – c/o Hotel Stern und Einzelwerke von Helen Dahm bis –ı30.10. Post, Gotthardstrasse 88, *44 202 4041 Claude Sandoz Appenzell Kunsthalle Ziegelhütte, Ziegeleistr. 14, *71 788 1860 Oh, Donna Clara –ı20.10. Kunstmuseum Appenzell, Unterrainstrasse 5 Hans Arp –ı3.11. Arbon Galerie Adrian Bleisch, Grabenstr. 2, *71 4463 890 Jan Kaeser 28.9.–26.10. Ardez Tuor Vonzun, Pro Ardez Peter A. Keller, Jon Duri Vital –ı19.10. Arlesheim Forum Würth Arlesheim, Dornwydenweg 11, *61 705 95 95 Joan Miró –ı26.1. Kostas Maros, Catherine Iselin –ı26.1. Ascona Fondazione Rolf Gérard, Via Carrà dei Nasi 1, *91 791 1982 Henri de Saint-Delis –ı27.10. Museo Castello San Materno, Via Losone 10, *91 759 8160 –ı29.9. Museo Comunale d’Arte Moderna, Via Borgo 34 Marianne Werefkin –ı13.10. Colore, forma, vuoto –ı13.10. Museo Epper, Via Albarelle 14, *91 791 1942 Henry Hintermeister –ı27.10. Galleria SACCHETTI, Via Beato P. Berno 14, *91 791 20 79 Petra Gabriele Dannehl –ı2.11. Avenches Galerie du Château Avenches, 20, av. Faillenbaz Nicolas Pahlisch, Claire Koenig 28.9.–27.10. Flaviano Salzani 2.11.–1.12. Baar Zuger Kantonsspital, Landhausstr. 11, *399 1111 Federica Gärtner –ı29.9. Bad Zurzach Galerie Mauritiushof, Hauptstrasse 41, *56 249 2412 Erika Kalbermatten, Rita Ziegler –ı20.10. Baden Kunstraum Baden, Güterstrasse (Toreinfahrt Julia Mensch –ı17.11. Regionalwerke), Haselstrasse 15, *56 200 84 48 Museum Langmatt, Römerstrasse 30, *56 200 86 70 Raumfahrt III – Das bewegte Leben –ı29.9. Wenn Bilder sprechen könnten... –ı8.12. Meisterwerke des französischen –ı8.12. Impressionismus erzählen ihre Geschichte Renée Levi –ı8.12. TRUDELHAUS Ausstellungsraum, Obere Halde 36, Daniel Robert Hunziker, Markus –ı20.10. *76 282 0148 Müller Galerie 94, Bruggerstrasse 37, Merker-Areal, *79 416 92 43 Elena Parris –ı5.10. Adrian Meyer 18.10.–30.11. Basel Cartoonmuseum, St. Alban-Vorstadt 28 Victoria Lomasko –ı10.11. Helvetia Art Foyer, Steinengraben 25, *58 280 1530 Peter Wüthrich 17.10.–30.1. Historisches Museum, Barfüsserplatz 4, *61 205 8600 Staatsfeind – Bruno Manser und –ı1.3. der Regenwald Kunsthalle Basel, Steinenberg 7 Alex Baczynski-Jenkins –ı13.10. Kaari Upson –ı10.11. Kunstmuseum Basel | Gegenwart, St. Alban-Rheinweg 60 William Kentridge –ı13.10.

NOTIERT — AGENDA // SCHWEIZ 129 Aarau, Paul Nizon, Forum Schloss- Baden — Julia Mensch, Kunstraum platz. Foto: Willy Spiller Baden

Kunstmuseum Basel | Hauptbau & Neubau, St. Alban- Schau, ich bin blind, schau. –ı1.12. Graben 16/20, *61 206 6262 Kontrovers? –ı5.1. Gold & Ruhm 11.10.–19.1. Museum der Kulturen Basel, Münsterplatz 20 Basler Fasnacht –ı10.1. Wissensdrang trifft Sammelwut –ı19.1. Bima, Kasper und Dämon –ı2.8. Museum Tinguely, Paul Sacher-Anlage 1 Len Lye 23.10.–26.1. RappazMuseum, Klingental 11, *61 681 7121 Licht + Farbe –ı27.10. Schweizerisches Architekturmuseum, Steinenberg 7 Swim City –ı29.9. Anne Mosseri-Marlio Galerie, Malzgasse 20, *61 271 7183 Susan Hefuna –ı11.10. balzer projects, Wallstrasse 10, *79 229 3306 Laura Mietrup –ı19.10. Angelika Schori –ı19.10. BelleVue, Breisacherstrasse 50 Warten –ı29.9. DOCK/Archiv, Diskurs und Kunstraum, Klybeckstr. 29, Gastspiel: Aus-ge-borgen –ı14.10. *61 556 4066 downstairs by CFK, Blumenrain 20 Olivier Swiz –ı19.10. Arthur Dorval –ı19.10. Sebastien Preschoux –ı19.10. Galerie Carzaniga, Gemsberg 10 Christopher Lehmpfuhl –ı12.10. Galerie Dominik Mueller, Rebgasse 46, *61 691 07 30 Dunkel I Hell. Ein Kapitel Basler –ı2.11. Kunst Galerie Eulenspiegel, Gerbergässlein 6, Postfach 1946, Daniela Guggisberg, Daniele Aletti –ı12.10. *61 263 70 80 Malicounda 17.10.–19.10. Dae-Soo Kim 24.10.–23.11. Galerie Gisèle Linder, Elisabethenstr. 54 Renate Buser, Gottfried Honegger –ı19.10. Galerie Knoell AG, Bäumleingasse 18 Dadamaino –ı8.11. Galerie Marianne Grob, Amerbachstrasse 10, Romy Troxler –ı17.11. *78 953 72 58 Galerie Mesmer, St. Johanns-Vorstadt 78, *61 322 5657 Patricia Dreyfus –ı5.10. Hebel_121, Hebelstr. 121, *061 321 1503 Duo Seffkesch –ı12.10. Heuberg 24/Raum für Kunst, Heuberg 24, *79 320 5627 Mario A (Ambrosius): néo –ı2.11. japonisme KUNSTKOMPLEX+MENNUNI, Mülhauser Str. 94 Kim Demuth –ı29.9. Henri van Noordenburg 4.10.–26.10. LICHTFELD Gallery, Blumenrain 20 Geneviève Morin –ı2.11. Nicolas Krupp, Rosentalstrasse 28, (Hinterhaus) Cäcilia Brown, Christoph Meier, –ı2.11. Lisl Raff Sarasin Art, Spalenvorstadt 11, *79 600 29 23 Lucilla Papa –ı12.10. SGBK Ausstellungsraum, Spalenvorstadt 18, *61 361 61 48 Mariann Blaser –ı12.10. Karola Dischinger 18.10.–2.11. SoGung/Petit Palais, Rosshofgasse 5, *61 261 02 24 Ina Kunz, Michael Jaks –ı12.10. STAMPA, Spalenberg 2, *61 261 79 10 Sabine Hertig –ı26.10.

130 Kunstbulletin 10/2019 Basel — Christopher Lehmpfuhl, Galerie Carzaniga ©ProLitteris

Tony Wuethrich, Vogesenstrasse 29 Daniel Karrer –ı19.10. Villa Renata, Socinstr. 16, *79 743 8923 Die Poetik des Raumes 6.10.–3.11. VITRINE, Basel, Vogesenplatz Ludovica Gioscia –ı12.1. von Bartha Basel, Kannenfeldplatz 6, *76 317 8463 Anna Dickinson –ı2.11. Laleh June Galerie, Picassoplatz 4, *61 228 7778 Marc Rembold –ı13.11. Wilde Gallery Basel, Angensteinerstrasse 37, *61 311 70 51 Marina Abramovic´ –ı4.10. Dorian Sari 12.10.–17.1. White Frame Où sommes-nous –ı11.11. Basel/ Skulpturengarten Claire Ochsner, Rüttigasse 7, Skulpturengarten mit Galerie und 1.10.–1.11. Frenkendorf *61 901 8613 Atelier Basel/ HeK Haus der elektronischen Künste Basel, Freilager- Lawrence Lek –ı10.11. Münchenstein Platz 9, *61 283 6050 Basel/Muttenz Kunsthaus Baselland, St. Jakob-Str. 170, *61 312 8388 Zeit/ge/schichten –ı10.11. Gina Folly –ı31.12. Basel/Reinach AU6 Raum für Kunst Reinach, Austr. 6, *61 711 2179 Salvatore Mainardi 4.10.–27.10. Basel/Riehen Fondation Beyeler, Baselstr. 101 Rudolf Stingel –ı6.10. Sammlung Rudolf Staechelin –ı5.1. Resonating Spaces 6.10.–26.1. Kunst Raum Riehen, Baselstrasse 71 Pickpocket –ı3.11. Künstlerhaus Claire Ochsner, Baselstr. 88, *61 641 1020 Claire Ochsner 18.10.–15.3. Galerie Lilian Andrée, Gartengasse 12 Yves Boucard –ı29.9. Galerie Mollwo, Gartengasse 10, *61 641 1678 René Küng –ı3.11. Outdoor, Skulpturenausstellung –ı31.12. Bellinzona Museo Villa dei Cedri, Piazza San Biagio 9, Josef Albers 28.9.–2.2. * + 41 058 203 17 31 Bellwald Baudenkmal Heidehus, Bellwald Kristin Wirthensohn, Adelheid –ı31.12. Hanselmann, Andrea Messerli u.a. Bern Kornhausforum, Kornhausplatz 18 Stadtsaal: Swiss Press Photo 19 –ı13.10. Kunsthalle Bern, Helvetiaplatz 1 Letzte Lockerung –ı6.10. Kunstmuseum Bern, Hodlerstr. 8–12 Clair de lune. Mondbilder der –ı20.10. Graphischen Sammlung Freundeswerke. 100 Jahre Verein –ı2.2. der Freunde Kunstmuseum Bern Johannes Itten –ı2.2. Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern, Weltuntergang – Ende ohne Ende –ı13.11. Bernastrasse 15 Zentrum , Monument im Fruchtland 3 bauhaus imaginista –ı12.1. Jenseits von Lachen und Weinen. –ı24.5. Klee, Chaplin, Sonderegger ArchivArte, Breitenrainstr. 47, *31 331 26 66 Arlette Zurbuchen –ı28.9. Béatrice Brunner, Nydeggstalden 26 Manon –ı5.10. casita, Schwalbenweg 6a, *79 260 6612 Martin Fivian 18.10.–24.10.

AGENDA // SCHWEIZ 131 Basel — Daniele Aletti, Galerie Basel — Peter Wüthrich, Helvetia Art Eulenspiegel. Foto: Matteo Fossati Foyer

Connected Space, 22 Berner Projekträume und Initiativen, Connected Space 15.10.–31.12. www.connected-space.ch DuflonRacz Bern, Gerechtigkeitsgasse 40, *79 423 7550 Sébastien Mettraux 5.10.–9.11. Galerie Art & Eigensinn, Gesellschaftsstrasse 18b, Jenkinson, Eichenberger, Robert, –ı25.11. *79 293 7944 Hodler Galerie Bernhard Bischoff & Partner, PROGR_Zentrum für Peter Soriano –ı19.10. Kulturproduktion, Waisenhausplatz 30, *31 312 0666 Galerie da Mihi | KunstKeller, Gerechtigkeitsgasse 40, Yannick Lambelet 5.10.–9.11. *31 332 1190 Galerie SOON, Münstergasse 62, *31 331 8181 Julian Burkhard –ı5.10. Sebastian Speckmann 10.10.–9.11. Gallery Artidius, Stöckackerstr. 50, *76 567 11 21 Roger Brönnimann –ı27. 9. Kunstreich AG, Gerechtigkeitsgasse 76 Greet Helsen, Andreas Durrer 10.10.–18.11. Schosshaldenfriedhof Bern, Ostermundigenstr. 116/ Matthias Zurbrügg: Zeit Los –ı24.11. Haupteingang, *31 839 64 09 Lassen videokunst.ch, Showroom: PROGR, Waisenhausplatz 30 Olga Titus –ı19.10. Biberist Schlösschen Vorder-Bleichenberg, Asylweg 15, Kaspar Flück, Gregor Lanz –ı29.9. *32 672 29 89 Biel/Bienne Kunsthaus Centre d’art Pasquart, Seevorstadt 71, Kiefer Hablitzel | Göhner –ı24.11. *32 322 5586 Kunstpreis 2019 Asta Gröting –ı24.11. Photoforum Pasquart, Seevorstadt 71–75, *32 322 4482 Schaulust –ı24.11. Gewölbe Galerie, Obergasse 4+10, *32 323 49 58 Kurt Bratschi –ı28.9. Katrin Zuzáková –ı28.9. Binn Landschaftspark Binntal Twingi LandArt 2019 –ı20.10. Bioggio Gemeindehaus, Bioggio Armand Rondez –ı20.10. Bruzella Rolla Foundation, Rolla.info – la Stráda Végia, (ex via Lawrence Carroll –ı31.5. Municipio), *77 474 0549 Bülach Kulturzentrum Sigristenkeller, Hans-Haller-Gasse 4, Roland Rüegg, Wattwil, «Ab Lager» –ı28.4. *79 316 3027 Bulle Musée Gruérien, 25, rue de la Condémine LAIT – Or blanc fribourgeois –ı10.11. Burgdorf Altes Schlachthaus Bernhard Luginbühl, Metzgergasse Dieter Roth, Bernhard Luginbühl –ı3.11. 15, *79 665 08 47 Museum Franz Gertsch, Platanenstrasse 3 Monica Ursina Jäger –ı24.11. Franz Gertsch –ı1.3. Malerei aus Leipzig/Berlin –ı1.3. Castasegna Villa Garbald, Via Principale, *81 838 1515 Claudio Moser –ı27. 6. Charmey Musée Charmey, Les Charrières 1 Viviane Fontaine –ı29.9. Chiasso m.a.x.museo, Via Dante Alighieri 6 Marcello Dudovich 29.9.–29.2. Chur Bündner Kunstmuseum Chur, Bahnhofstrasse 35 Passion. Bilder von der Jagd –ı27.10. Transversal. Landschaften aus der –ı24.11. Sammlung Andriu Deplazes –ı12.1.

132 Kunstbulletin 10/2019 Basel — C. Brown, Chr. Meier, L. Raff, Basel — Dorian Sari, Wilde Basel Bioggio — Armand Rondez, ©ProLitteris, Nicolas Krupp Gemeindehaus

Forum Würth Chur, Aspermontstr. 1, *81 558 0558 Horst Antes –ı20.10. Stadtgalerie im Rathaus, Rathaus/Poststr. 33, Luis Coray, Katharina Vonow –ı28.9. *81 254 4410 Frauenspital Fontana, Lürlibadstrasse 118, *81 254 81 11 Hans Thomann –ı26.4. Galerie Obertor, Obere Gasse 54, *78 875 5187 Kunstbörse 2019 –ı2.11. Luciano Fasciati, Süsswinkelgasse 25, *79 285 3457 Gabriela Gerber & Lukas Bardill –ı23.11. OKRO, Tittwiesenstrasse 21, *81 353 13 30 Hand Made Ready Made –ı12.10. Lieblinge –ı12.10. Rosenhügel, Malixerstrasse Begegnungen 2019 –ı29.9. Corcelles/NE Galerie ARTEMIS, Rue de la Cure 2, *32 731 12 63 Helga Schuhr, Ilse Schreiber-Noll, –ı28.9. Silke Konschak C. Supersaxo, A. Vauthier, N. Denis 5.10.–26.10. Davos Kirchner Museum Davos, Promenade 82, Ernst Ludwig Ernst Ludwig Kirchner –ı27.10. Kirchner Platz Dornach Kloster Dornach, Amthausstr. 7, *61 705 10 80 Maja Rieder –ı18.10. Fritz Balthaus –ı30.1. Egg Kunstraum Egg, Dorfstrasse 22, *44 984 4775 Corina Staubli 5.10.–20.10. Eglisau Galerie am Platz Eglisau, Obergass 23, *043 422 5005 Brigitta Dieffenbacher –ı12.10. Einsiedeln FRAM Museum, Eisenbahnstr. 19, *55 412 9130 Ein himmlisch’ Werk –ı29.9. Emmenbrücke akku Kunstplattform, Gerliswilstr. 23, *41 260 34 34 Die Fäden in der Hand –ı27.10. Engelberg Land Art Pfad Engelberg, Im hinteren Engelberger Tal «an der Aa» –ı30.9. Erlach Galerie Mayhaus, Galsstr. 3 M. S. Bastian & Isabelle L. –ı10.11. Ernen Zur frohen Aussicht, diverse Orte im Dorf Zur frohen Aussicht –ı29.9. Frauenfeld Naturmuseum Thurgau, Freie Strasse 26, *52 724 2219 Die Katze. Unser wildes Haustier –ı27.10. Stadtgalerie Baliere Frauenfeld, Am Kreuzplatz, klein/GROSS –ı29.9. *52 724 5620 Gabriel Kuhn 4.10.–20.10. Kunstverein/Bernerhaus, Bankplatz 5, *52 723 2363 Auf den Spuren von Martha Haffter –ı6.10. Stefan Rutishauser, Marktstr. 6, *52 722 2870 GROSS / klein –ı29.9. Fribourg Fri Art Kunsthalle Fribourg, 22, Petites-Rames, A House is not a Home –ı10.11. *26 323 23 51 Galerie J.-J. Hofstetter, 18, rue des epouses, *26 323 2403 Gérard Charrière et Pierre Imhof –ı5.10. Serge Cantero, Vincent Ottiger, 11.10.–16.11. Cécile Raynal Kunstraum WallRiss, Walriss 10, *79 419 7099 Observer of the Techniques –ı20.10. Genève Athénée-Salle Crosnier, 2, rue de l’Athénée, *22 310 4102 Renée Levi 1.10.–27.10. Centre d’Art Contemporain Genève, 10, rue des Vieux- Bourses de la Ville de Genève 2019 –ı13.10. Grenadiers Centre d’édition contemporaine, 15, rue des Rois Timothée Calame –ı26.10. Musée Ariana, 10, av. de la Paix Jacques Kaufmann –ı10.11. Johan Tahon 28.9.–5.4. Anton Meier, 2, rue de l’Athénée Hans Schärer, Philippe Schibig –ı9.11. Franklin Chow –ı16.11. Galerie Mezzanin, 63 rue des Maraîchers, *22 328 3802 Etti Abergel –ı17.11.

AGENDA // SCHWEIZ 133 Pace Gallery Geneva, Quai des Bergues 15–17 Trevor Paglen –ı19.10. Truth and Consequences, 7 boulevard d’Yvoy Stéphane Barbier Bouvet –ı28.9. Wilde Gallery Genève, 24, rue du Vieux-Billard, Mathieu Dafflon –ı7.11. *22 310 0013 Xippas Art Contemporain, Rue des Bains 61 Vik Muniz –ı2.11. Gowen Contemporary, 4 rue Jean-Calvin, *22 310 57 83 Marta Zgierska 27.9.–17.11. Skopia, Vieux-Grenadiers 9 Claude Rutault –ı2.11. Xippas Art Contemporain, 6, rue des Sablons Vik Muniz –ı2.11. Genève/Carouge Le Salon Vert, 15, rue Ancienne, *79 382 87 23 Sarah Pschorn 28.9.–26.10. Glarus Kunsthaus Glarus, Postfach 665 Im Freulerpalast, Näfels: Bea –ı10.11. Schlingelhoff Glattfelden Gottfried Keller Zentrum, Gottfried-Keller-Strasse 8, Heinz Zumbühl –ı6.10. *44 867 3972 Gontenschwil Galerie Schlössli, Dorfstr. 399, *44 381 04 42 Schaufenster Expo Intermezzo –ı30.9. Verena Ryser Schaufenster Expo Intermezzo: 1.10.–30.11. Daniela Leu Grindelwald Hotel Alpenhof, Kreuzweg 36, *33 853 52 70 Hansueli Urwyler –ı30.9. Gruyères Museum H. R. Giger, Château St. Germain, 2, Rue du 40 Years of Alien –ı30.11. Château Château de Gruyères, Rue du Château 8 David Gagnebin-de Bons –ı20.10. Hasliberg Reuti Skulpturengarten, Schrändli 271, *33 971 2277 Zeitgenössische Plastiker –ı31.12. Hochdorf Kunstraum Hochdorf, Lavendelweg 8 Doris Schläpfer 6.10.–3.11. Interlaken Kunsthaus Interlaken, Jungfraustrasse 55, *33 822 1661 Erste Hilfe – Ausstellung zum –ı17.11. Jubiläum 10 Jahre Kunsthaus Galerie IHB Spectrum, Postgasse 16 Hansueli Urwyler –ı30.9. Hansueli Urwyler 1.10.–31.12. JungfrauPark, Obere Bönigstr. 100, *33 827 5757 Hansueli Urwyler –ı20.10. Klosters Kulturschuppen, Äussere Bahnhofstr. 3, *76 411 5644 Christine Bänninger, Peti –ı21.12. Wiskemann Kreuzlingen Kunstraum Kreuzlingen, Bodanstr. 7 a, *71 671 1528 Ursula Palla, Zsuzsanna Gahse –ı13.10. ryser & naef Art Room, Gaissbergweg 1 Funde aus dem Fundus –ı29.9. Nägel mit Köpfen – Die Sammlung –ı27.10. Kriens Museum im Bellpark, Luzernerstr. 21 / PF Shopping Center. Zur Zukunft des –ı10.11. modernen Marktplatzes Emil Kreis –ı10.5. Galerie Kriens, Obernauerstrasse 1, *320 4842 Gabriela Schoenenberger 18.10.–10.11. Küsnacht Galerie im Höchhuus, Seestrasse 123 ap7: Canonica, Christen-Dürig, –ı28.9. Harvey, Korolnyk, Schmid, Staubli La Chaux-de- Musée des Beaux-Arts La Chaux-de-Fonds, Rue des Léopold Robert –ı29.9. Fonds Musées 33, *32 967 6077 Claudia & Julia Müller –ı29.9. Lachen Elektrizitätswerk, Winkelweg 7 Martina Kalchofner –ı28.9. Langenbruck Kloster Schönthal, Schönthalstrasse 158 Peter Randall –ı10.11. Langenthal Kunsthaus Langenthal, Marktgasse 13 Archiv für Kindermedien –ı10.11. Laufenburg Ateliermuseum mit Skulpturengarten Erwin Rehmann, Hans Josephsohn –ı9.2. Schimelrych 12, *62 874 4270 Lausanne Musée Cantonal des Beaux-Arts Lausanne, Plateforme 10, Atlas – A Cartography of Donations 5.10.–16.2. Place de la Gare 16, *21 316 34 45 Musée de l’Elysée, 18, av. de L’Elysée Jan Groover –ı5.1. Fabienne Levy, Avenue Louis-Ruchonnet 6 Andrea Galvani –ı23.11. CHUV Centre Hospitalier Universitaire Vaudois, Jessica Russ, lauréate de la Bourse 3.10.–28.11. rue du Bugnon 46 Alice Bailly 2019 Atelier Raynald Métraux, Côtes-des-Montbenon 6, Alois Lichtsteiner –ı19.10. *21 311 1666 Circuit, 9, av. de Montchoisi (accès quai Jurigoz), Ellipse –ı20.10. *21 601 4170 FORMA, Rue Côtes-de-Montbenon 3, *21 312 1209 Josse Bailly –ı19.10.

134 Kunstbulletin 10/2019 Locarno-Solduno — Sophie Taeuber- Luzern — Otto Lehmann, Galerie Arp, Fondazione Marguerite Arp Müller

Galerie Heinzer Reszler, Rue des Côtes-de-Montbenon Nathalie Perrin –ı12.10. 1–3-5, *21 313 4045 Le Châble Musée de Bagnes, Chemin de l’Eglise 13, *27 776 1525 Barrage de Mauvoisin: Batia Suter –ı29.9. Le Locle Musée des Beaux-Arts Le Locle, Marie-Anne-Calame 6, Henrik Spohler –ı13.10. *32 933 8950 Charles L’Eplattenier –ı13.10. Noémie Goudal –ı13.10. Geographien des Gebirges –ı13.10. Magnum Photos –ı13.10. Lenzburg Stapferhaus Lenzburg, Bahnhofstrasse 49 FAKE. Die ganze Wahrheit –ı24.11. Lichtensteig Toggenburger Museum, Hauptgasse 1, *71 988 81 81 Back to the Future –ı27.10. Liestal Dichter- und Stadtmuseum Liestal, Rathausstrasse 30 Poesie und Politik –ı31.12. Kunsthalle Palazzo, Poststrasse 2 IMAGO – Geschichtsbilder –ı13.10. Frauenbilder Spiegelbilder Visionen 19, Umfahrungsstrasse A22, Liestal/Füllinsdorf Visionen 19 –ı9.5. Locarno Fondazione Ghisla Art, Via Antonio Ciseri 3, *91 751 0152 Look at me! The Body in Art from –ı5.1. the 1960s to the present Museo Casa Rusca, Piazza Sant’Antonio 1, *91 756 3185 Manolo Valdés –ı3.11. Pier Daniele La Rocca –ı27.10. la rada, via della Morettina 2, *76 439 1866 Delphine Chapuis Schmitz, Simon 11.10.–9.11. Lederberger Locarno- Fondazione Marguerite Arp, Via alle Vigne 46, *91 751 2543 Sophie Taeuber-Arp –ı27.10. Solduno Lugano dip contemporary art, Via dufour 1–3, *91 921 1717 Kawita Vatanajyankur –ı5.1. Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Riva Antonio Caccia Giacomo Guardi, Zoran Music –ı21.12. 6/a, *91 980 08 88 Collezione Giancarlo e Danna Olgiati, Riva Caccia 5 Marisa Merz –ı12.1. MASI, Piazza Bernardino Luini 6, *058 866 4230 Sublime –ı10.11. William Wegman –ı6.1. Julian Charrière 21.10.–15.3. Buchmann Galerie Lugano, Via della Posta 2, *91 980 0830 Daniel Buren –ı31.12. Lumnezia Casa d’Angel, Dado Baselgia 116 Futur –ı26.10. Luzern Hans Erni Museum, Lidostrasse 6, c/o Verkehrshaus der Kunstflüge –ı13.10. Schweiz Historisches Museum Luzern, Pfistergasse 24 Rocky Docky – 450 Jahre Altes –ı1.3. Zeughaus Luzern Kornschütte, Kornmarkt 3, *417 0314 Giorgio Avanti 16.10.–23.10. Kunsthalle Luzern, Bourbaki/Löwenplatz 11, *412 0809 Weltformat 19 – Graphic Design 28.9.–6.10. Festival Kunstmuseum Luzern, Europaplatz 1, *41 226 78 00 Turner –ı13.10. Und die alten Formen stürzen ein –ı17.11. Vom Band zum Byte –ı24.11. PTTH:// Pavillon Tribschenhorn Temporary Host, Wavering Grounds @Benzeholz @ 12.10.–10.11. Sälisstrasse 24 PTTH://

AGENDA // SCHWEIZ 135 Neuchâtel — Frédéric Clot, Neuchâtel — Nicolas Darrot, Galerie C Ditesheim & Maffei Fine Art

Alpineum Produzentengalerie, Hirschmattstr. 30a, F. Trankina, L. Hirschi, –ı12.10. *410 0025 M. Glanzmann Christian Herter 18.10.–30.11. B74 Raum für Kunst, Baselstrasse 74, *78 601 80 89 Olga Titus, Husmann/Tschaeni –ı12.10. M. Bonderer, F. Hinderer, M. Menzi 17.10.–2.11. Galerie Apropos, Sentimattstrasse 6, *240 1578 Erwin Bossard –ı12.10. Galerie Müller, Haldenstr. 7, *410 7574 Otto Lehmann –ı19.10. Galerie Urs Meile Luzern, Rosenberghöhe 4 Not Vital: Che fasch? –ı2.11. Galerie Vitrine Luzern, Stiftstr. 4, *79 866 1233 Von Insel zu Insel – Fabrica de Arte –ı30.9. Havanna Enrique Rottenberg –ı2.11. Hilfiker Kunstprojekte, Museggstr. 6, *266 0722 Irene Naef –ı5.10. KALI Gallery, Lädelistraße 4 Andreas Senoner –ı27. 9. RAUM_ein Raum für Kunst, Gerliswilstrasse 21 Gabriela Gyr –ı26.10. Zwitscher-Bar, Franziskanerplatz 14 Daniel Röösli –ı24.10. Martigny Le Manoir de la Ville de Martigny, 3, rue du Manoir Pauline Richon –ı27.10. GPS – Guy Meldem, It’s the time of –ı27.10. the season (again) Laurence Bonvin –ı1.12. Meggen Benzeholz Raum für zeitgen. Kunst, Seestrasse, *377 Widerhall – Landschaft –ı29.9. 1365 Wavering Grounds 12.10.–10.11. Melano ARTRUST S.A., Via Pedemonte 1, *91 649 3336 One. Two. Andy. –ı20.12. Joan Mirò – 51 steps –ı20.12. Mézières Musée du Papier peint, Rte de l’Eglise 12, *26 652 0690 La Laitière et le Pot aux Lés –ı12.1. Minusio Centro culturale Elisarion, Via Rinaldo Simen 3 VideoArt Festival –ı20.10. Montsoreau Château de Montsoreau, Passage du Marquis de, Passage Roman Signer –ı6.11. de Geoffre Moutier Musée Jurassien des Arts, 4, rue Centrale, CP 729, Ian Anüll –ı10.11. *32 493 36 77 Jean-François Comment –ı10.11. Murg am seekultour, Alte Spinnerei, *76 338 8713 Letizia Enderli –ı30.10. Walensee James Licini –ı30.10. Muri AG Museum Caspar Wolf, 1. OG des Singisenflügels im Kloster Caspar Wolf –ı6.4. Muri, Marktstrasse 4, *56 664 7011 Singisen Forum, Kloster Muri, *56 664 7011 Paarlauf – Freiämter –ı17.11. Kunststafette Näfels Museum des Landes Glarus, Freulerpalast, *55 612 1378 Bea Schlingelhoff –ı10.11. Neuchâtel CAN Centre d’art Neuchâtel, Rue des Moulins 37, Julien Creuzet –ı20.10. *32 724 01 60 Galeries de l’histoire, Av. Du Peyrou 7 Exposition permanente : Les –ı31.12. maquettes historiques Ditesheim & Maffei Fine Art, 8, rue du Château, Frédéric Clot –ı26.10. *32 724 5700

136 Kunstbulletin 10/2019 Olten — Nives Widauer, Kunstmuseum Pontresina — Virginia Fleming, Olten Plattner & Plattner

Galerie C, Esplanade Léopold-Robert 1a, *32 724 16 26 N. Darrot, C. Gonzenbach, –ı26.10. L. Sabatté Musée d’Art et d’Histoire Neuchâtel, Esplanade Léopold- Léopold Rabus 6.10.–8.3. Robert 1 Permanent: Les automates Jaquet- –ı31.12. Droz Neuhausen am Kunstraum Reinart, Laufengasse 17, *77 413 5368 Beat Ermatinger 6.10.–10.11. Rheinfall Nidau Galerie mnart, Beundenring 43, *76 401 63 15 Marcel Neuenschwander –ı29.9. Oetwil am See Helen Dahm Museum, Chilerain 10, *044 929 6027 Helen Dahm –ı3.11. Olten Kunstmuseum Olten, Kirchgasse 8, *62 212 86 76 Nives Widauer –ı17.11. Das Haus als Spiegel –ı17.11. Kunstverein Olten, Hübelistr. 30, *79 338 34 15 Fraenzi Neuhaus –ı13.10. Orbe Galerie Zwahlen, Route de Montcherand 5, *24 441 7711 Artistes de la galerie 1.10.–31.10. Ottenbach Galerie Marlène, Lanzenstrasse 6, *44 761 2149 I. Bucher, P. Nievergelt, K. Sauter, –ı6.10. F. Seiler Perrefitte SELZ art contemporain, Sous le Tacon 20 A, *79 779 56 27 Franz Roth 6.10.–27.10. Pfäffikon ZH Forum Museum Eva Wipf, Hochstrasse 4, Altes höllensehnsuchtsparadiese 24.10.–10.11. Gerichtsgebäude, *44 950 33 48 Pontresina Plattner & Plattner, Via da la Staziun 11, *79 341 3515 Virginia Fleming –ı20.10. Porrentruy Espace d’art contemporain (les halles), rue Pierre- Manuel Burgener –ı17.11. Péquignat 9, *32 420 8402 Fondation Jean-François Comment, Rue de la Molière 5 La Figuration –ı24.11. Musée de l’Hôtel-Dieu, Grand-Rue 5, *32 466 7272 Jean-François Comment –ı24.11. Poschiavo Stone-Art, Piazza San Giovanni, *79 202 4047 Ceia Crameri –ı30.12. Prangins Musée national suisse Prangins, Château de Prangins À Table! Was isst die Schweiz? –ı20.10. Ramsen Galerie zum Kranz, Buttelestrasse 221, *52 743 1368 Markus Häberli –ı13.10. Rapperswil- IG Halle im Kunst(Zeug)Haus, Schönbodenstr. 1, Utopia Garden –ı3.11. Jona *55 214 10 14 Kunst(Zeug)Haus, Schönbodenstrasse 1 Utopia Garden – Sehnsuchtsorte –ı3.11. Jessica Ammann –ı3.11. Carlos Matter –ı15.12. Rhythmus, Reihe, Repetition –ı15.12. Alte Fabrik, Klaus-Gebert-Str. 5 Spot on. Toilettengeschichten –ı13.10. Riggisberg Abegg-Stiftung, Werner Abegg-Str. 67 Luxus am Nil – Spätantike Kleidung –ı10.11. aus Ägypten Romanshorn Atelier Galerie Demarmels, Amriswilerstrasse 44, Ludwig Demarmels –ı20.12. *71 463 1811 Mayer’s Kulturbad, Kastaudenstr. 11, *79 445 3411 Ursula Fehr –ı6.10. Rorschach Forum Würth Rorschach, Churerstrasse 10, *71 225 1070 Von Kopf bis Fuss –ı21.2. Rothrist KUKU, In der alten Spinnerei, *62 794 2452 Arthur Freuler –ı13.10. Sachseln Museum Bruder Klaus Sachseln, Dorfstrasse 4, Entrollt und entsäuert –ı1.11. *41 660 55 83 Wege –ı1.11. Niklaus von Flüe –ı1.11.

AGENDA // SCHWEIZ 137 Solothurn — Roman Candio, Galerie Steckborn — Sabrina Barbieri, Haus Christoph Abbühl zur Glocke

Salenstein Napoleonmuseum Thurgau, Schloss und Park Arenenberg, vernäht –ı13.10. *58 345 74 10 THE VIEW Contemporary Art, Fruthwilerstrasse 14, Ausstellung: THE VIEW 2019 –ı29.9. *071 669 1993 Sarnen Galerie Hofmatt, Rütistr. 23, *660 7340 Monika Feucht –ı29.9. Schaffhausen Museum zu Allerheiligen, Klosterstr. 16 Kunst aus Trümmern –ı20.10. BodenSchätzeWerte –ı1.12. Vebikus Kunsthalle Schaffhausen, Baumgartenstrasse 19, Textur –ı29.9. *52 625 2418 Kammgarn West Zwischennutzung, Baumgartenstrasse 23 Kunst an der Grenze –ı26.10. Schwyz Forum Schweizer Geschichte, Hofmatt/Zeughausstr. 5 Die Schweiz anderswo –ı29.9. Scuol-Nairs Fundaziun Nairs, PF 71, Nairs 509, *81 864 98 02 Jürg Stäuble –ı27.10. Inn-Diary –ı27.10. Curraint d’ajer utuon 2019 29.9.–27.10. Sigriswil Paradiesli, Feldenstr. 87, *33 251 51 55 Konstruktive Kunst –ı27.10. Sion Musée d’art du Valais, Place de la Majorie 15, *27 606 4690 Chi va piano –ı10.11. Regarder le paysage à travers la –ı31.12. collection du Musée Siselen Galerie 25, Käsereiweg 1/vis à vis Gemeindehaus, 100 Jahre Flowerpower –ı29.9. *79 409 3314 Sissach Alte Metzg Sissach, Hauptstrassestrasse 57a, visa vis Christa Schmutz, Flüchtig 16.10.–27.10. vom Bahnof SBB Soglio Hotel Palazzo Salis, Villaggio 131, *81 822 1208 Markus Schwander –ı19.10. Solothurn Haus der Kunst St. Josef, Baselstr. 27, *32 621 0980 Kenji Yanagi –ı6.10. Künstlerhaus S11, Schmiedengasse 11 Die andere Wahrheit. –ı29.9. Annemarie Laner 4.10.–27.10. Kunstmuseum Solothurn, Werkhofstrasse 30 Fortsetzung folgt –ı6.10. Otto Lehmann: Noli me tangere –ı3.11. Kleine Stadt – Grosse Meister –ı5.1. Galerie Christoph Abbühl, Schaalgasse 9/1. Stock Roman Candio 19.10.–23.11. Galerie Löiegruebe, Löwengasse 10 Fritz Guggisberg 28.9.–26.10. Kunstraum Medici, Römerstrasse 1, *79 434 1512 Alexander Jaquemet 20.10.–14.12. Spiez Schloss Spiez, Schlossstrasse 16, *33 654 1506 Marc Chagall –ı13.10. St. Antönien Talmuseum, St. Antönierstr. 17 Veh Landschaften –ı30.6. St. Gallen Ausstellungssaal am Klosterhof, Klosterhof 6D St.Galler Klosterplan –ı31.12. Historisches und Völkerkundemuseum, Museumstr. 50 Kinder im KZ Bergen-Belsen –ı29.9. Spiel der Kultur/en –ı31.12. Flucht –ı5.1. Mandala –ı26.1. Brigit Edelmann, Stefan Rohner, –ı1.3. Andy Storchenegger Kunst Halle Sankt Gallen, Davidstrasse 40 Protect me from what I want – 15+1 –ı13.10. Jahre Helvetia Kunstpreis

138 Kunstbulletin 10/2019 Kunstmuseum St. Gallen, Museumstrasse 32 Keith Sonnier –ı20.10. La luce alpina 28.9.–1.12. Altmeister-Geschichten –ı5.4. Kunstmuseum St. Gallen – Lokremise, Grünbergstr. 7, Albert Oehlen – unfertig –ı10.11. *76 325 8251 Museum im Lagerhaus, Davidstrasse 44, *71 223 5857 Crazy, Queer, and Lovable – 1.10.–31.1. Ovartaci Textilmuseum, Vadianstr. 1 Mode Circus Knie –ı19.1. Galerie Widmer St. Gallen, Unterstrasse 11 Hannes Schmid –ı27.9. NEXTEX, Frongartenstrasse 9, *71 220 83 50 U. Böckler, R. Gobbo, C. Hörler, –ı3.10. V. Stieger Künstlerkollektiv COSMOS 24.10.–24.11. Stiftsbibliothek, Klosterhof 6D, *71 227 3416 Vater für die Armen –ı17.11. St. Moritz Museum Engiadinais, Via dal Bagn 39, *81 833 43 33 Vom Kleiekotzer zum –ı20.10. Eichhörnchenkäfig Nicolaus Hartmann –ı20.10. Kunstgalerie Central St. Moritz, Via dal Bagn 15A, Ernestina Abbühl –ı19.10. *81 830 0070 Bruno von Allmen –ı19.10. Stampa Museo Ciäsa Granda, Strada Cantonale 102, *081 822 1716 Atelier Giacometti –ı20.10. Giovanni Segantini –ı20.10. –ı20.10. Stans Winkelriedhaus & Pavillon, Engelbergstr. 54A, Rudolf Blättler – Skulptur 28.9.–9.2. *41 618 73 40 Das Porträt – Dialoge und –ı22.3. Begegnungen Stansstad Kulturkommission Stansstad, Dorfplatz 1, *618 2424 Elionora Amstutz –ı29.9. Steckborn Haus zur Glocke, Seestr. 91, *52 770 2450 sammeln – ansammeln 28.9.–26.10. Stein Appenzeller Volkskunde-Museum, Dorf Gut ist was hilft – Appenzeller –ı1.3. Tradition des Heilens Stein am Rhein Museum Lindwurm, Understadt 18, *52 741 25 12 Nadja Kirschgarten –ı30.9. Bodensee und Rhein –ı31.10. Parastou Forouhar –ı31.10. Steinhausen Bibliothek Steinhausen, Bahnhofstrasse 5 Yuko Adachi –ı15.11. Steinmaur/ Ateliers und Skulpturenpark, Park Martina Lauinger, Katharina Mörth –ı30.9. Sünikon u.a. Strada Buchdruck- und Kulturmuseum, Stradun, *81 866 3224 3D-Druck – wie eine Technologie –ı2.11. unser Leben verändert Sursee Sankturbanhof Sursee, Theaterstr. 9, *922 2400 I wandered lonely as a cloud –ı10.11. Susch Muzeum Susch, Surpunt 78, *81 861 03 03 Emma Kunz: Visionary Drawings –ı10.11. Teufen Zeughaus Teufen, Zeughausplatz 1, *71 335 8030 Grubenmann-Museum –ı31.12. Hans Zeller –ı31.12. Apropos flüchtige Blicke –ı31.12. Alfred Sturzenegger –ı4.4. Thalwil ThalwilerHof Kunst, Artbox Perron 4 + 6, Bahnhof Thalwil, ArtBox 92 – Marcel Scheible –ı3.11. *44 720 7856 Thun Kunstmuseum Thun, Hofstettenstrasse 14, *33 225 84 20 Sophie Calle –ı1.12. Galerie Rosengarten, Bälliz 64 Kathrin Wandfluh, Edgar Hamm- –ı28.9. Bernius, Hedy Stadlin Thun-Panorama, Schadaupark, *33 223 2462 Marquard Wochers Panorama –ı1.12. Sehwunder –ı1.12. Unterägeri lakeside gallery, Lorzenstrasse 5, *76 761 28 30 André de Martelaere – neu –ı25.10. gemischt Uster Villa Grunholzer, Florastrasse 18, *79 246 9300 Michael Wyss, Regula Syz 19.10.–3.11. Valchava Museum Chasa Jaura, Val Müstair, *81 858 5317 Sensinn –ı13.10. Vevey Musée Jenisch Vevey, 2, avenue de la Gare, *21 925 35 20 Rien que pour vos yeux #2 –ı5.1. Les plus belles estampes des –ı13.1. collections

AGENDA // SCHWEIZ 139 Visp Galerie zur Schützenlaube, Ecke Schützenhausgasse / Cédric Barberis 28.9.–20.10. Stapfengasse, *27 923 1037 Walenstadt Museum Bickel, Zettlereistrasse 9, *81 710 2777 D. Zehnder, R. Verdet-Fierz, –ı10.11. S. Capaul, J. Kreiliger Warth Kunstmuseum Thurgau / Ittinger Museum, Kartause Cosmos – Superhaufen –ı16.10. Ittingen, *058 345 1060 Till Velten –ı27.10. Werkschau Thurgau 19 16.10.–17.11. Muda Mathis, Sus Zwick, Hipp –ı8.3. Mathis Konstellation 10 –ı13.4. Wettingen Galerie im Gluri Suter Huus, Bifangstrasse 1, *56 426 2969 Urbane Landstrasse 29.9.–13.10. Wetzikon Galerie Kemptnertobel, Tobelweg 9, *076 231 8886 Walter Lüönd 28.9.–12.10. Wil Kunsthalle Wil, Grabenstrasse 33, *71 913 53 73 Theres Stämpfli, Peter K Frey –ı13.10. Windlach Alice Metzler, Feldstr. 2, *79 239 9785 Margaretha Dubach –ı31.12. Winterthur Fotomuseum Winterthur, Grüzenstrasse 44 + 45 Situations/Porn –ı13.10. Color Mania –ı24.11. Fotostiftung Schweiz, Grüzenstrasse 45, *52 234 1030 Mondsüchtig. Fotografische –ı6.10. Erkundungen Gewerbemuseum Winterthur, Kirchplatz 14, *52 267 51 36 Ernst Gamperl –ı3.11. Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus, Thea Djordjadze –ı17.11. Museumstrasse 52, *52 267 51 62 M. Bill, C. Graeser, V. Loewensberg, –ı2.2. R. Paul Lohse Kunst Museum Winterthur | Reinhart am Stadtgarten, Rich Kids –ı5.1. Stadthausstr. 6, *52 267 5172 Souvenir Suisse –ı2.2. Kunsthalle Winterthur, Marktgasse 25, *52 267 5132 James N. Kienitz Wilkins –ı17.11. Atelier-Galerie raku-art, Tösstalstrasse 14, *52 203 10 88 Rita Hess –ı28.9. Victor Agudelo 4.10.–13.10. AXA Exhibition Wall, Pionierstrasse 3 Olivia Widerkehr –ı26.2. Jungkunst, Katharina-Sulzer-Platz/Halle 53 Jungkunst Winterthur 24.10.–27.10. kunstkasten, Katharina Sulzer-Platz, *79 379 29 78 Die AiR (Artists in Residence) –ı26.10. besetzen den Raum oxyd Kunsträume, Wieshofstr. 108 Kunstfestival –ı6.10. Yverdon-les- Galerie d’Art Kaminska & Stocker, Rue de la Plaine 22, Yannick Bonvin Rey, Pierre Oulevay 5.10.–2.11. Bains *24 425 6011 Centre d’art contemporain, Place Pestalozzi, Etienne Krähenbühl –ı20.10. *24 423 63 80 Zofingen Kunsthaus Zofingen, Gen. Guisan-Str. 12, *62 751 4829 neoscope 19 –ı20.10. Zug Kunsthaus Zug, Dorfstrasse 27 My Mother Country 29.9.–12.1. Emily Kame Kngwarreye 29.9.–12.1. Museum Burg Zug, Kirchenstrasse 11 Ernstfall! Die Schweiz im Kalten –ı26.1. Krieg Verwaltungsgebäude 1, Aabachstr. 5 Bernadett Madörin, Veronika –ı29.10. Stockmann Galerie Carla Renggli, Ober-Altstadt 8 Maria Zgraggen –ı5.10. GALERIE URS REICHLIN AG, Baarerstrasse 133 Pascal Murer –ı28.9. Helene B. Grossmann 29.9.–21.10. Zuoz Galerie Tschudi, Chesa Madalena/Somvih 115, Andrea Büttner – Steine, Moose –ı28.9. *81 850 1390 und Zelte Alan Charlton – It Started With a –ı28.9. Chameleon Zürich gta Ausstellungen, Stefano-Franscini-Platz 5 Gili Tal 16.10.–13.12. Helmhaus, Limmatquai 31, *44 415 56 77 Auf der Suche –ı17.11. Johann Jacobs Museum, Seefeldquai 17, *44 388 6190 Weltausstellung –ı3.11. Kunsthaus Zürich, Heimplatz 1 Matisse – Metamorphosen –ı8.12. Picasso, Gorky, Warhol –ı5.1. Landesmuseum Zürich, Museumstrasse 2, *44 218 6511 Heidi in Japan –ı13.10. Indiennes –ı19.1.

140 Kunstbulletin 10/2019 Zürich — Lydia Zimmermann, Zürich — Manolo Gamboa Naon, Kate Helmhaus Vass Galerie

Einfach Zürich –ı31.1. Geschichte Schweiz –ı31.12. Neue Sammlungsausstellung 12.10.–31.12. Archäologie Schweiz –ı1.1. Luma/Westbau, Limmatstrasse 270 Reba Maybury –ı6.10. Migros Museum für Gegenwartskunst, Limmatstrasse 270 United by AIDS –ı10.11. Musée Visionnaire/Outsider Art, Predigerplatz 10, Himmelsstürmer*innen auf Kurs –ı16.2. *44 251 6657 Museum für Gestaltung, Ausstellungsstr. 60 SBB CFF FFS –ı5.1. Museum für Gestaltung – Schaudepot, Das kuratorische Projekt –ı29.9. Pfingstweidstrasse 96 Wissen in Bildern – –ı16.2. Informationsdesign heute Wissen in Bildern – –ı8.3. Informationsdesign heute Designlabor: Material und Technik –ı6.9. Museum Haus Konstruktiv, Selnaustrasse 25 Werkschau 2019 –ı6.10. Museum Rietberg, Gablerstrasse 15 Traumbild Ägypten –ı20.10. Photobastei 2.0, Sihlquai 125, *44 240 2200 F. C. Gundlach –ı27.10. Stiftung BINZ39, Sihlquai 133 Jonas Etter 3.10.–2.11. Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg, Mickry 3 –ı2.11. Hottingerstr. 8, *043 818 5406 Völkerkundemuseum/Univers. Zürich, Pelikanstr. 40 ZuHören im Steilhang –ı19.1. Mit Trommeln sprechen –ı6.9. Zentralbibliothek, Zähringerplatz 6 Kosmos in der Kammer –ı7.12. Zentrum Karl der Grosse, Kirchgasse 14, *415 68 68 Silvana Huwiler –ı20.12. A1 M.O.V.E., Bändliweg 20, *043 311 7010 Monika Biermann –ı4.12. Alex Schlesinger, Tödistr. 48, *78 641 5591 Wolfram Scheffel –ı5.10. Andres Thalmann Zürich, Talstrasse 66, *44 210 2002 Claude Viallat –ı2.11. Andy Jllien, Brandschenkestr. 146, Hürlimann Areal, Aldo Runfola –ı5.10. *79 508 2850 Annemarie Verna Galerie, Neptunstrasse 42, *44 262 3820 Grids & Structures –ı26.10. annex14, Limmatstrasse 270, *44 202 44 22 Under Construction –ı12.10. Art Forum Ute Barth, Kartausstr. 8 Dieter Kränzlein –ı5.10. Art Station Isabella Lanz, Hochstrasse 28, *043 343 9944 Karl Lukas Honegger –ı29.9. ArteF Kunstfotografie, Splügenstr. 11, *043 817 6640 Eadweard Muybridge –ı9.11. Atelier Hermann Haller, Höschgasse 8, *44 383 4247 Klaus Lutz, Hermann Haller, ckö, –ı6.10. Yves Netzhammer Seiler, Limmatstrasse 270, *043 317 4210 Bob Eikelboom –ı15.10. BELETAGE Art Space, Utoquai 41, c/o Dr. Rai Winata Hannah Raschle –ı18.10. Bildhalle, Stauffacherquai 56, *44 552 09 18 Philipp Keel –ı19.10. Bob Gysin, Ausstellungsstr. 24 Adrian Schiess –ı18.10. Brigitte Weiss, Müllerstrasse 67, *44 241 83 35 El Frauenfelder –ı12.10. Christophe Guye Galerie, Dufourstrasse 31, *044 252 0111 Emma Summerton –ı23.11.

AGENDA // SCHWEIZ 141 DIENSTGEBÄUDE Art Space, Töpferstrasse 26, Valentina Pini –ı28.9. *79 211 7112 Edition VFO, Verena-Conzett-Str. 7 Edition Juni 2019 –ı19.10. Edition August 2019 –ı19.10. Elten & Elten, Wilfriedstrasse 19 Stadt-Landschaften –ı10.10. Eva Presenhuber Zürich, Zahnradstr. 21, *043 444 7050 Jean-Frédéric Schnyder –ı5.10. Michael Williams 12.10.–21.12. Fabian & Claude Walter Galerie, Rämistrasse 18, Zu Gast: Galerie Römerapotheke –ı28.9. *44 440 4018 Preparing for Darkness Carlo Borer 2.10.–2.11. Romeo Vendrame 2.10.–2.11. Frédérique Hutter Art Concept, Bodmerstrasse 8, Martina von Meyenburg 24.10.–30.11. *44 212 22 00 Galerie & Edition Marlene Frei, Zwinglistrasse 36, Sandra Boeschenstein –ı19.10. *44 291 2043 Galerie & Edition Stephan Witschi, Zwinglistr. 12 (Hof) Hans Witschi –ı5.10. Galerie am Lindenhof, Pfalzgasse 3 Naomi Nakai –ı30.9. Cristina Ruiz de Castañeda 2.10.–8.10. Ahmad Alazami 9.10.–22.10. Galerie Francesca Pia, Limmatstrasse 268 Vaclav Pozarek –ı19.10. Galerie Haas AG, Zürich, Talstrasse 62a Dirk Lange –ı11.10. Galerie La Ligne, Heinrichstr. 237, *043 205 2829 Vera Molnar –ı23.11. Galerie Lange + Pult Zürich, Rämistrasse 27, *44 212 2000 Olivier Mosset –ı12.10. Galerie Le Sud, Rotwandstrasse 52 Hector Acebes –ı15.11. Galerie Mark Müller, Hafnerstrasse 44 Markus Weggenmann –ı12.10. GALERIE PHILIPPZOLLINGER ZÜRICH, Schlossgasse 5 Buhle Wonder Mbambo –ı12.10. Galerie Rosenberg, Dufourstrasse 169, *44 311 79 52 Peter Emch –ı12.10. Andreas Hofer 24.10.–16.11. Galerie Thalberg, Rämistrasse 38, *79 95 141 26 Branko Miljuš –ı1.11. Galerie Wenger, Mühlebachstr. 12, *043 211 30 33 D. Covell, R. Mijling, B. Rosengarth –ı12.10. & L. Strandh Galerie Ziegler SA, Rämistrasse 34, *44 251 2322 Nic Frames Names –ı24.1. Graphische Sammlung ETH, Rämistrasse 101, Lara Almarcegui –ı17.11. *44 632 4046 Hard-Cover Art Gallery, Hardplatz 21 Marlyse Brunner –ı4.10. Hauser & Wirth Zürich, Limmatstr. 270 Takesada Matsutani 11.10.–21.12. Maria Lassnig 11.10.–21.12. Häusler Contemporary Zürich, Stampfenbachstrasse 59, Was erzählt die Romandie? –ı12.10. *043 810 0426 Havana Galerie, B Liaskowski, Dienerstr. 30 50 años Nole –ı31.10. Jedlitschka Gallery, Seefeldstr. 52, *44 252 3530 ZanRé –ı5.10. 7. Skulpturengarten –ı2.11. Karma International Zürich, Weststrasse 75, *76 327 2278 Group Show –ı12.10. Kate Vass Galerie, Feldeggstrasse 88, *44 382 83 03 Automat und Mensch –ı15.10. Kein Museum, Mutschellenstrasse 2, *79 678 20 66 KM 21: Denkbilder –ı29.9. Kellergalerie, Selnaustr. 15, *79 329 5856 A. Carvalho, I. Menhetti –ı12.10. Edith Hofrath 17.10.–2.11. Kinderspital Zürich, Steinwiesstrasse 75 My Light – Ein Lichtraum des –ı1.12. Künstlers James Turrell für das Kinderspital Zürich Kronen Galerie, Froschaugasse 3, *79 453 7625 SGBK Gruppenausstellung –ı30.9. Kulturfolger, Idastrasse 46 Sarah Burger –ı30.9. ↗ www.artlog.net/kunstbulletin

142 Kunstbulletin 10/2019 Last Tango, Gasometerstrasse 30 C. Hänsli, E. Rubén, F. Sierra –ı26.10. Livie Fine Art, Claridenstrasse 34 Julius Heinemann, Fred Sandback –ı28.11. Lullin + Ferrari, Limmatstrasse 214, *43 205 2607 Sebastian Utzni –ı5.10. Mai 36 Galerie, Rämistrasse 37 Albrecht Schnider –ı26.10. nano – Raum für Kunst, Röschibachstr. 57, *79 785 22 29 Regula Spörri, Philipp Ehgartner 23.10.–8.11. Nicola von Senger AG, Limmatstr. 275 Ellen Cantor –ı26.10. Parkett-Ausstellungsraum, Limmatstr. 270, 2nd Floor, Photo –ı28.9. *44 500 38 64 Peter Kilchmann, Zahnradstr. 21 Fabian Marti –ı12.10. Dagoberto Rodriguez –ı12.10. Roehrs & Boetsch, Bachstr. 9, *43 539 56 74 Aram Bartholl –ı3.11. Römerapotheke, Rämistrasse 18 Preparing for Darkness –ı28.9. RossArt, Marktgasse 9, *44 260 84 50 Henri Cartier-Bresson –ı26.10. Shedhalle Zürich, Seestrasse 395, *44 481 5950 Wir überbauen –ı13.10. Stadthaus Zürich, Stadthausquai 17, *44 216 31 11 Privatsphäre. Geschützt – geteilt – –ı27.2. gekauft TART Zürich, Gotthardstr. 54, *79 195 5417 Exchanging Perspectives –ı20.10. WBB Gallery, Trittligasse/Neustadtgasse 1, *44 260 8196 Refugium –ı1.2. ZAZ Zentrum Architektur Zürich, Höschgasse 3 Wie wollen wir wohnen? –ı31.1. Zürich/ Kunsthalle Schlieren, Gaswerkstr. 15, *79 485 1485 Sexus und Herrschaft –ı26.10. Schlieren Belgien *0032

Antwerpen SEEN, Schildersstraat 27 Markus Raetz –ı23.11. Brussel FONDATION D’ENTREPRISE HERMÈS, Boulevard de Camille Blatrix –ı30.11. Waterloo 50 Brüssel ISELP, Boulevard de Waterloo, 31, *2 504 8070 Maëlle Dufour –ı19.10. La Verrière, boulevard de Waterloo 50, *2 511 2062 Camille Blatrix –ı8.11. WIELS, Av. Van Volxemlaan 354, *2 347 3050 Open skies –ı5.1. Brüssel/Uccle DuflonRacz Bruxelles, Chaussée de Waterloo 690 huber.huber –ı26.10. Elsene Charles Riva Collection, Eendrachtstraat 21 Candida Höfer, Hiroshi Sugimoto, –ı30.11. Thomas Ruff Eupen IKOB – Museum für Zeitgenössische Kunst, Rotenberg Eine kritische Bestandsaufnahme –ı29.9. 12B, *87 560 110 der IKOB Sammlung IKOB Kunstpreis für feministische 23.10.–19.1. Kunst Gent S.M.A. K. – Stedelijk Museum voor Actuele Kunst, jan Highlights for a Future | The –ı29.9. hoetplein, 1, *9 240 76 01 Collection (1) Hornu Musées des arts contemporains Hornu, 82, rue Sainte- Abeilles de l’invisible 29.9.–12.1. Louise Ixelles Baronian Xippas, Rue Isidore Verheyden 2, *2 512 92 95 Stéphane Dafflon, Matthew Porter –ı26.10. Leuven Museum Leuven, Leopold Vanderkelenstraat 28, M-collection –ı31.12. *16 272 929 Dänemark *0045

Humlebæk Louisiana , Gl. Strandvej 13 Lauren Greenfield –ı26.1. Tatiana Bilbao 18.10.–9.2. Deutschland *0049

Aachen Ludwig Forum für internationale Kunst, Jülicher Strasse Louisa Clement –ı26.1. 97–109 Neuer Aachener Kunstverein, Passstrasse 29 Lena Willikens, Sarah Szczesny –ı20.10. Ahlen Kunst-Museum Ahlen, Weststr. 98 Intermezzo 2019: Geteilte –ı3.11. Wirklichkeit Albstadt KUNSTMUSEUM der Stadt ALBSTADT, Kirchengraben 11 Christian Landenberger –ı16.2. Arnsberg Kunstverein Arnsberg, Königstrasse 24 Anne Duk Hee Jordan –ı16.11. Augsburg Galerie Noah, Beim Glaspalast 1 Norbert Tadeusz –ı3.11.

AGENDA // SCHWEIZ / BELGIEN / DÄNEMARK / DEUTSCHLAND 143 Backnang Galerie der Stadt, Petrus-Jacobi-Weg 1 Alke Reeh –ı10.11. Riecker-Raum: Tierisch! –ı26.1. Bad Panorama Museum, Am Schlachtberg 9 Werner Tübke –ı3.11. Frankenhausen Bad Homburg Kurpark Bad Homburg, Kurpark Bad Homburg Blickachsen 12 –ı6.10. Baden-Baden Staatliche Kunsthalle, Lichtentaler Allee 8a Nina Canell –ı20.10. Bayreuth Kunstmuseum Bayreuth, Maximilianstrasse 33, Ausstellungen aus den –ı13.10. *921 764 5312 Sammlungen: Teil 2 Bergisch Kunstmuseum Villa Zanders, Konrad-Adenauer-Platz 8, Kunst ist immer eine Behauptung –ı24.11. Gladbach *2202 142 334 Berlin Akademie der Künste, Hanseatenweg 10 Magic Media – Media Magic –ı13.10. Mountains, Pariser Strasse 4, *+49 171 901 36 91 L’Arbre du Soleil –ı12.10. Alexander und Renata Camaro Stiftung, Potsdamer Alexander Camaro und Breslau –ı2.10. Straße 98A Alte Nationalgalerie, Bodestrasse 1–3, *30 2090 5801 Kampf um Sichtbarkeit 11.10.–8.3. Berlinische Galerie, Alte Jakobstr. 124–128 Jubiläumsausstellung: original –ı27.1. bauhaus Bettina Pousttchi –ı6.4. Galerie im Turm, Frankfurter Tor 1, *30 422 9426 Antje Majewski & Paweł Freisler –ı20.10. Henrike Naumann –ı6.12. Hamburger Bahnhof, Invalidenstr. 50–51, *30 397 8340 Preis der Nationalgalerie 2019 –ı16.2. Cevdet Erek 19.10.–8.3. Haus am Lützowplatz, Lützowplatz 9, *30 261 3805 Andreas Koch –ı20.10. Haus am Waldsee, Argentinische Allee 30 Tobias Rehberger –ı17.11. KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst, Am Sudhaus Natalie Czech, Friederike –ı2.2. 3, *30 8 3215 9120 Feldmann Bjørn Melhus –ı16.2. Bettina Pousttchi –ı10.5. Kunstgewerbemuseum, Tiergartenstraße 6 Connecting Afro Futures. Fashion – –ı1.12. Hair – Design Künstlerhaus Bethanien, Kottbusserstr. 10, *30 616 9030 Aline Bouvy 2.10.–27.10. Peter Flemming 2.10.–27.10. Fermín Jimenez Landa 2.10.–27.10. Kaja Leijon 2.10.–27.10. Hajime Mizutani 2.10.–27.10. KW Institute for Contemporary Art, Auguststrasse 69 Hreinn Friðfinnsson 28.9.–5.1. The Making of Husbands: Christina –ı5.1. Ramberg in Dialogue Martin-Gropius-Bau, Niederkirchnerstr. 7 Garten der irdischen Freuden –ı1.12. Wu Tsang –ı12.1. Durch Mauern gehen –ı19.1. me Collectors Room Berlin, Auguststraße 68, Kirchner, Richter, Burgert –ı3.11. *30 8600 8510 Mies van der Rohe Haus, Oberseestr. 60, *30 9700 0618 Neuheiten und Rezepte –ı29.9. Museum Berggruen, Schlossstr. 1, *30 2639 4880 x Thomas Scheibitz. –ı2.2. Zeichen Bühne Lexikon Museum Europäischer Kulturen, Arnimallee 25 comiXconnection –ı29.3. Museum für Fotografie Berlin, Jebensstr. 2 Ludwig Windstosser 12.10.–23.2. Helmut Newton’s Private Property –ı31.12. Neuer Berliner Kunstverein, Chausseestr. 128–129 1989–2019: Politik des Raums im –ı13.10. Neuen Berlin Candice Breitz –ı25.10. Ceal Floyer –ı31.10. nGbK – neue Gesellschaft für bildende Kunst, Licht Luft Scheiße –ı27.10. Oranienstr. 25 Anne König, Jan Wenzel –ı9.11. Kunst im Untergrund 2019 – Up –ı31.12. in Arms

144Kunstbulletin 10/2019 Stadtmuseum/Ephraim-Palais, Poststrasse 16, Ost-Berlin. Die halbe Hauptstadt –ı9.11. *30 2400 2162 Times Art Center Berlin, Potsdamer Straße 87, Neither Black/Red/Yellow Nor 29.9.–4.1. *30 247 81 038 Woman Buchmann Galerie Berlin, Charlottenstr. 13 Martin Disler –ı26.10. Esther Schipper, Potsdamer Strasse 81E, *30 374 433 133 Roman Ondak –ı26.10. Galerie Buchholz, Fasanenstr. 30 Anne Imhof –ı26.10. Galerie im Körnerpark, Schierker Straße 8 The Process of Becoming –ı6.11. Galerie Judin, Potsdamer Str. 83 (Hof), *30 3940 4840 Eugen Schönebeck –ı21.12. Galerie Poll, Gipsstr. 3 / Parterre Göran Gnaudschun –ı26.10. Kunstverein Ost – KVOST, Leipziger Strasse 47, Vlad Nanca –ı14.12. *30 0177 442 2055 Saarländische Galerie, Am Festungsgraben 1 Serge Ecker, Karen Fritz, Sarah –ı2.11. Niecke Sprüth Magers Berlin, Oranienburger Str. 18 Ryan Trecartin –ı21.12. Hanne Darboven –ı21.12. Bielefeld Bielefelder Kunstverein, Welle 61 Beatriz Olabarrieta –ı10.11. Kunsthalle Bielefeld, Artur-Ladebeck-Strasse 5 Künstlerräume Grafiken aus der –ı20.10. Sammlung Bochum Kunstmuseum Bochum, Kortumstrasse 147 Family Stories – Junge Kunst aus –ı26.1. Israel Bonn Beethoven-Haus, Bonngasse 18–20 Bill Fontana –ı12.12. Bundeskunsthalle, Friedrich-Ebert-Allee 4 Von Mossul nach Palmyra –ı3.11. Bundespreis für Kunststudierende 18.10.–5.1. California Dreams –ı12.1. Frauenmuseum, Im Krausfeld 10 Bauhaus, *innenräume 1919–2019 –ı27.10. Kunstmuseum Bonn, Friedrich-Ebert-Allee 2 Nanne Meyers –ı6.10. Bonner Kunstverein, Hochstadenring 22 Maskulinitäten –ı24.11. Braunschweig Museum für Photographie Braunschweig, Helmstedter Reiselust und Müssiggang –ı29.9. Strasse 1 Kunstverein Braunschweig, Lessingplatz 12 Shannon Bool, Julia Phillips –ı17.11. Bremen Gerhard Marcks Haus, Am Wall 208 Bildhauerinnen –ı17.11. Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Teerhof 21 Marie Cool, Fabio Balducci –ı22.12. Kunsthalle Bremen, Am Wall 207 Karin Kneffel –ı29.9. Jeder Mensch ein Kosmos. –ı29.9. Selbstporträts und Beziehungsbilder Ikonen. Was wir Menschen anbeten 19.10.–1.3. Weserburg Museum für moderne Kunst, Teerhof 20 So wie wir sind 1.0 –ı5.1. Burgrieden-Rot Museum Villa Rot, Schlossweg 2 Auf Herz und Nieren –ı29.9. Chemnitz Galerie Oben Kathrin Lahl, Heinrich-Beck-Str. 35, Künstlergruppe Lücke –ı28.9. *371 6761 266 Darmstadt Institut Mathildenhöhe, Olbrichweg 13 A Künstlerhaus–Meisterhaus– –ı20.10. Meisterbau Kunstforum der TU Darmstadt, Hochschulstraße 1, Paul Meissner –ı19.1. *6151 16 20 52 8 Kunsthalle Darmstadt, Steubenplatz 1 Bauhaus und die Fotografie 29.9.–5.1. Delmenhorst Städtische Galerie Delmenhorst, Fischstrasse 30 Fredrik Værslev –ı20.10. Donau- Museum Art.Plus, Museumsweg 1 Dietmar Henneka –ı13.10. eschingen Klanginstallation im Rahmen der 17.10.–17.11. Donaueschinger Musiktage Vollgas – Full Throttle –ı19.1. Dortmund Künstlerhaus Dortmund, Sunderweg 1 Offene Ateliers 28.9.–29.9. room with a view –ı13.10. Dresden Gemäldegalerie Alte Meister, Theaterplatz 1 Glanzlichter der Gemäldegalerie –ı3.11. Alte Meister Duisburg Lehmbruck Museum, Düsseldorfer Str. 51 Wilhelm Lehmbruck: Zur Person –ı28.9.

AGENDA // DEUTSCHLAND 145 MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst, Till Brönner –ı6.10. Philosophenweg 55 Museum DKM, Güntherstrasse 13–15, *203 9355 5470 Dorothee von Windheim –ı6.10. Erwin Wortelkamp –ı1.3. Durbach Museum für Aktuelle Kunst Durbach, Almstraße 49 Bert Jäger zum 100. Geburtstag –ı13.10. Kunstkosmos Oberrhein –ı13.10. Düren Leopold-Hoesch-Museum & Papiermuseum Düren, Peter Zimmermann –ı6.10. Hoeschplatz 1 Düsseldorf K21 Kunstsammlung NRW, Ständehausstr. 1, *211 Banu Cennetoğlu –ı10.11. 8381204 Carsten Nicolai 28.9.–19.1. KIT – Kunst im Tunnel, Mannesmannufer 1b, *211 8920 769 M. Beyrens, V. Buttmann, –ı6.10. S. Raunkjær Holm, Ji Hyung Song Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz 4 Karl Schmidt-Rottluff Stipendium. –ı10.11. Die Ausstellung 2019 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Grabbeplatz 5, Edvard Munch 12.10.–1.3. *211 8381204 Museum Kunstpalast, Ehrenhof 4–5, *211 899 0200 Utopie und Untergang. Kunst in –ı5.1. der DDR Pierre Cardin. Fashion Futurist –ı5.1. Kosmos Hanck 3.10.–12.1. Norbert Tadeusz –ı2.2. FONIS Galerie, Lindenstr. 90, *211 9666 8010 Johannes Hepp –ı26.10. Galerie Ludorff, Königsallee 22 Neuerwerbungen Frühjahr 2019 –ı1.11. Eisen- Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR, Alltag formen! Bauhaus-Moderne –ı5.1. hüttenstadt Erich-Weinert-Allee 3 in der DDR Essen Museum Folkwang, Museumsplatz 1, *201 884 5444 Das beseelte Ding 18.10.–24.11. László Moholy-Nagy –ı28.12. Esslingen/N Galerie der Stadt Esslingen, Pulverwiesen 25 Alex Hanimann –ı17.11. Fellbach Alte Kelter, Untertürkheimer Str. 33, *711 585 1364 Triennale Kleinplastik –ı29.9. Frankfurt am Sakhile&Me, Oberlindau 76 Osi Audu –ı26.10. Main Deutsches Architekturmuseum, Schaumainkai 43 Bengal Stream – Die vibrierende –ı20.10. Architekurszene von Bangladesch Häuser des Jahres 2019 – Die –ı24.11. besten Einfamilienhäuser Paulskirche – Ein Denkmal unter –ı5.1. Druck In norwegischen Landschaften – –ı19.1. Hunting high and low MUSEUM MMK FÜR MODERNE KUNST, Domstrasse 10, MUSEUM MMK und ZOLLAMT MMK: –ı16.2. *69 2123 0447 Museum Schirn Kunsthalle, Römerberg 11.10.–12.1. Hanna Ryggen –ı12.1. Städel Museum, Schaumainkai 63 Making Van Gogh 23.10.–16.2. Freiburg/B Augustinermuseum, Augustinerplatz 1–3, *761 201 2597 Schwarzwald-Geschichten –ı6.10. Galerie für Gegenwartskunst, E-Werk Freiburg e.V., Hun-Kyu Kim, Sven Johne –ı10.11. Eschholzstr. 77, *761 207 570 Konkrete Kunst Roland Phleps, Pochgasse 71–73 Natacha Caland, Ueli Gantner –ı3.11. Museum Natur und Mensch, Gerberau 32, *761 201 2566 Südsee – Traum und Wirklichkeit –ı2.2. PEAC Museum, Robert-Bunsen-Str. 5 Paul Ege Art Collection –ı19.4. Archäologisches Museum Colombischlössle, Tales & Identities: Deine –ı1.12. Rotteckring 5 Entscheidung – Deine Geschichte Freising Schafhof – Europäisches Künstlerhaus Oberbayern, Marc Lee –ı29.9. Am Schafhof 1, *+49 8161 146 231 Friedberg Galerie Hoffmann – Görbelheimer Mühle 1, Görbelheimer James Hugonin, Detlef Orlopp –ı17.11. Mühle 1, *06031 2443 Friedrichshafen Zeppelin Museum, Seestrasse 22, *7541 38 010 Game of Drones –ı3.11.

146 Kunstbulletin 10/2019 Kunstverein Friedrichshafen, Buchhornplatz 6, Michaël Reinhold, Simon Pfeffel –ı10.11. *7541 21 950 Gera Otto-Dix-Haus, Mohrenplatz 4 Ragnar Kjartansson –ı20.10. Giessen Kunsthalle Giessen, Berliner Platz 1 Matthew Cowan –ı17.11. Göppingen Kunsthalle Göppingen, Marstallstrasse 55, *7161 650 4211 Dieter Schumacher –ı27.10. Unscharf 29.9.–3.11. Katharina Hinsberg –ı24.11. Halle Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Friedemann- Wege zur Burg der Moderne 29.9.–12.1. Bach-Platz 5 Bauhaus Meister Moderne 29.9.–12.1. Kunstverein Talstrasse e.V., Talstr. 23 Barbara Köppe –ı13.10. Die schaffende Galatea. Frauen –ı13.10. sehen Frauen Hamburg Altonaer Museum, Museumstraße 23 Mahalla Altona. Muslime erzählen –ı3.10. aus ihrem Alltag Bucerius Kunst Forum, Rathausmarkt 2 Here We Are Today –ı29.9. Amerika! Disney, Rockwell, 19.10.–12.1. Pollock, Warhol Hamburger Kunsthalle, Glockengiesserwall 5, Beständig. Kontrovers. Neu. –ı10.11. *40 428 131 200 wieder und wider –ı8.12. Rembrandt –ı5.1. 100 Jahre Hamburgische Sezession –ı5.1. Edith Dekyndt –ı7. 6. Unfinished Stories –ı30.8. Haus der Photographie/Halle für Aktuelle Kunst, gute aussichten 2018/2019 –ı3.10. Deichtorstrasse 1–2 Jenisch-Haus, Baron-Voght-Strasse 50, *40 828 790 Tanz des Lebens –ı13.1. Kunstverein Hamburg, Klosterwall 23, *40 338 344 Peaches – Whose Jizz Is This? –ı20.10. Sarah Abu Abdallah –ı20.10. Museum für Kunst und Gewerbe, Steintorplatz Social Design –ı27.10. Alles Kneten –ı3.11. Der Amateur. Vom Bauhaus zu –ı12.1. Instagram Holger Priess, * Galerie, Admiralitätstr. 71, *40 364 131 Olav Christopher Jensse –ı19.10. Hannover Sprengel Museum, Kurt-Schwitters-Platz Ins Bild gesetzt: Übermalte –ı6.10. Fotografie Pflanzenwelten –ı6.10. –ı6.10. Verfemt – Gehandelt –ı17.11. Fiona Tan –ı12.1. Fred Stein 23.10.–26.1. Elementarteile –ı30.11. Kunstverein Hannover, Sophienstrasse 2 Stufen zur Kunst –ı3.11. Kaari Upson –ı17.11. Sebastian Kuhn –ı1.8. Heidenheim Kunstmuseum Heidenheim, Marienstr. 4, *7321 327 4810 Isa Dahl –ı1.12. Heilbronn Kunsthalle Vogelmann, Allee 28 Migration und Pflanze –ı6.10. Herford Marta Herford, Goebenstr. 4–10, *5221 9944 300 Haltung & Fall – Die Welt im Taumel –ı6.10. 9. RecyclingDesignpreis – –ı5.1. Ausgezeichnete Ideen Herne Flottmann-Hallen, Strasse des Bohrhammers 5, Annegret Wimmershoff, Hanns –ı20.10. *2323 162 951 Armborst HerrenchiemseeSchloss Herrenchiemsee Königsklasse IV –ı3.10. Kaiserslautern mpk – Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, All the best –ı3.11. Museumsplatz 1, *631 364 7201 Eva Jospin –ı12.1. Karlsruhe Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Hans-Thoma- Silvia Bächli –ı29.9. Strasse 2–6 Eric Hattan –ı29.9. K&M – Kunst und Mode –ı13.10.

AGENDA // DEUTSCHLAND 147 Juliette Israël –ı13.10. Städtische Galerie Karlsruhe, Lorenzstr. 27 Tradition und Aufbruch –ı19.1. ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Lorenzstr. 19 Kim Hee-cheon, Yang Jian & Verena –ı27.10. Friedrich zkm_gameplay. the next level –ı31.12. Michael Bielicky 13.10.–8.3. Peter Weibel 28.9.–8.3. Writing the History of the Future. –ı21.3. Die Sammlung des ZKM Kassel GRIMMWELT Kassel, Weinbergstraße 21, *561 5986190 FinsterWald –ı6.10. Schloss Wilhelmshöhe, Schlosspark 1, *561 316 800 250 Jahre Antikensammlung –ı31.12. Kassel Kiel Kunsthalle Kiel, Düsternbrooker Weg 1, *431 880 5756 Lotte Laserstein –ı19.1. Streifzüge durch die Sammlung –ı9.2. Stadtgalerie Kiel, Andreas-Gayk-Str. 31 Modell-Naturen in der –ı24.11. zeitgenössischen Fotografie Kieler KünstlerInnen i. d. Weimarer –ı24.11. Republik u. im Nationalsozialismus Ulrich Behl –ı24.11. Koblenz Mittelrhein-Museum, Zentralplatz 1 Deutsche Künstler im Exil –ı29.9. 1933–1945 Kochel am See Museum, Franz Marc Park 8–10, *8851 924 880 Tony Cragg –ı6.10. Köln artothek – Raum für junge Kunst, Am Hof 50, *2212 2332 Tobias Hantmann –ı19.10. Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Boris Becker –ı9.2. Im Mediapark 7 Käthe Kollwitz Museum Köln, Neumarkt 18–24 Kollwitz im Esszimmer – Leben mit –ı29.9. schwerer Kost Kolumba, Kolumbastraße 4 1919 49 69 ff. Aufbrüche –ı17.8. Ulrich Tillmann –ı17.8. Museum für Angewandte Kunst Köln, An der Rechtschule Manufactum –ı13.10. Museum Ludwig Köln, Heinrich-Böll-Platz Familienbande – Die Schenkung –ı29.9. Schröder Hier und Jetzt –ı19.1. Lucia Moholy. Fotogeschichte 12.10.–2.2. schreiben Galerie Boisserée, Drususgasse 7 – 11 Bernar Venet –ı26.10. Georg Baselitz –ı26.10. Galerie Buchholz Köln, Neven Du-Mont-Str. 17 Lutz Bacher –ı26.10. Galerie Gisela Capitain, St. Apern Strasse 26 Tobias Pils –ı19.10. Galerie Karsten Greve Köln, Drususgasse 1–5, Raul Illarramendi –ı19.10. *221 257 1012 Heinz Holtmann, Anna-Schneider-Steig 13 40 Jahre Galerie Heinz Holtmann 2.0 –ı16.10. Thomas Rehbein Galerie, Aachener Strasse 5 Benjamin Houlihan –ı5.10. Thomas Zander, Schönhauserstr. 8, *221 934 8856 Mitch Epstein, Claudia Parducci –ı16.11. Konstanz Städtische Wessenberg-Galerie, Wessenbergstrasse 43 Spiegel der Malerei –ı17.11. Kunstverein Konstanz e.V., Wessenbergstr. 39/41 Otgonbayar Ershuu –ı24.11. Kornwestheim Museum im Kleihues-Bau, Stuttgarter Strasse 93 Manfred Henninger –ı15.3. Krefeld Kunstmuseen Krefeld, Joseph-Beuys-Platz 1, Akt 1: Utopie –ı26.1. *2151 975 580 Von Albers bis Zukunft –ı24.4. Leipzig Grassi Museum für Angewandte Kunst, Gefäss – Skulptur 3 –ı13.10. Johannisplatz 5–11 Museum der bildenden Künste Leipzig, Katharinenstr. 10 Seilakt I: Mazen Khaddaj –ı3.11. Pakui Hardware –ı3.11. Ursula Reuter Christiansen –ı27.11. Udo Lindenberg –ı1.12. Tim Eitel –ı8.12. Iza Tarasewicz –ı30.12.

148 Kunstbulletin 10/2019 Leverkusen Museum Morsbroich, Gustav-Heinemann-Str. 80 Francis Alÿs. The Private View –ı5.1. Lingen Kunsthalle Lingen, Kaiserstrasse 10 a Ian Kiaer –ı22.12. Luckenwalde E-WERK Luckenwalde, Rudolf-Breitscheid-Straße 73, Lucy Joyce –ı28.3. *33714061780 Nicolas Deshayes –ı28.3. Ludwigshafen Kunstverein Ludwigshafen, Bismarckstr. 44–48 Anton Kokl –ı27.10. Mainz Kunsthalle Mainz, Am Zollhafen 3–5 Latifa Echakhch –ı20.10. Mannheim Kunsthalle Mannheim, Moltkestrasse 9 Nadine Fecht –ı13.10. Inspiration Matisse –ı19.1. Reiss-Engelhorn-Museen, Zeughaus C5 Javagold –ı13.4. Memmingen MEWO Kunsthalle, Bahnhofstraße 1, *8331 850 770 Hanna Forster –ı3.11. Josef Madlener –ı12.1. Alpen Mythos Natur –ı26.1. Metzingen Temporärer Projektraum, Paulinenstr. 7 Tadashi Kawamata –ı20.10. Mönchen- Städt. Museum am Abteiberg, Abteistrasse 27 Jutta Koether 13.10.–16.2. gladbach München Alexander Tutsek-Stiftung, Karl-Theodor-Straße 27, Primäre Gesten –ı18.10. *89 5527 3060 Die Neue Sammlung – The International Design Museum, Hedwig Bollhagen –ı10.11. Türkenstraße 15, *89 2380 5253 Thonet & Design –ı2.2. Anders gesehen –ı29.3. ERES-Stiftung, Römerstrasse 15 Zero Gravity –ı30.11. Galerie der Künstler, Maximilianstrasse 42, *89 220 463 DebutantInnen 2019 –ı2.10. VIDEODOX Förderpreis 2019 – 10.10.–20.10. Biennale für Videokunst aus Bayern Haus der Kunst München, Prinzregentenstrasse 1 Miriam Cahn –ı27.10. Markus Lüpertz –ı26.1. Jüdisches Museum München, St.-Jakobs-Platz 16, Sag Schibbolet! –ı23.2. *89 2339 6096 Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, Theatinerstrasse 8 Kanada und der Impressionismus –ı17.11. Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1 Migration bewegt die Stadt –ı29.12. Typisch München! –ı31.12. Soundlab.1 – Museum wird hörbar –ı31.12. Nationalsozialismus in München –ı31.12. FORUM 050: Der Greif – Public / –ı6.1. Private Museum Brandhorst, Theresienstr. 35a, *89 23805 2286 Forever Young –ı30.4. Pinakothek der Moderne, Barer Strasse 40, *89 2866 9944 Friedrich von Borries –ı29.9. Aenne Biermann –ı13.10. Ann Wilde –ı17.11. Ingo Maurer –ı16.2. Gudrun Spielvogel, Maximilianstr. 45 Hans Steinbrenner –ı23.11. SMUDAJESCHECK GALERIE, Schwindstr. 3, *173 311 0309 Esther Hagenmaier –ı26.10. Städt. Galerie Lenbachhaus/Kunstbau, Luisenstrasse 33/ Senga Nengudi –ı19.1. Königsplatz Alexej von Jawlensky, Marianne 22.10.–16.2. von Werefkin Münster Kunsthalle Münster, Hafenweg 28 Katia Kameli –ı24.11. LWL-Museum für Kunst und Kultur, Domplatz 10 Hülle und Kern. Multiples von –ı29.9. Joseph Beuys Esper Postma 19.10.–19.1. Salonfähig! 106 Werke aus dem –ı26.1. Museumsdepot Stadtmuseum Münster, Salzstr. 28 Thomas Kellner –ı10.11. Murrhardt Ein Fenster inmitten der Welt, Heinrich von Zügel Haus, Samuel Herzog 1.10.–1.12. Wolkenhof 14, *+41 79 545 87 62 Neuss Skulpturenhalle, Lindenweg/Ecke Berger Weg Bernd Lohaus –ı15.12. Stiftung Insel Hombroich, Minkel 2, *2182 887 4000 Per Kirkeby. Bau und Bild –ı6.10.

AGENDA // DEUTSCHLAND 149 Konstanz — Spiegel der Malerei, Nürnberg — Michail Pirgelis, Saarbrücken — Parastou Forouhar, Städtische Wessenberg-Galerie Kunsthalle, Courtesy Sprüth Magers Stadtgalerie Saarbrücken

Dauerhafte Präsentation der Slg. –ı31.12. Karl-Heinrich Müller Nürnberg Kunsthalle Nürnberg, Lorenzer Strasse 32 Hidden Beauty 12.10.–19.1. Kunstvilla im KunstKulturQuartier, Blumenstr. 17 Gesammelte Werke – Fünf Jahre –ı6.10. Kunstvilla Neues Museum Nürnberg, Klarissenplatz David Reed –ı6.10. Galerie Sima, Hochstrasse 33, *911 263 409 Horst Münch (Teil 1) –ı12.11. Kunstverein Nürnberg, Milchhof/Kressengartenstr. 2 Veit Laurent Kurz, Hélène Fauquet –ı20.10. Oberhausen Gasometer, Arenastr. 11 Der Berg ruft –ı27.10. Oldenburg Edith-Russ-Haus, Katharinenstr. 23 Ho Tzu Nyen –ı29.9. Horst-Janssen-Museum, Am Stadtmuseum 4–8 Jorinde Voigt –ı3.11. Oldenburger Kunstverein, Damm 2a Renaud Regnery –ı10.11. Osnabrück Kunsthalle Osnabrück, Hasemauer 1, D-49074 Crossing Lines –ı3.11. Paderborn Erzbischöfliches Diözesanmuseum, Markt 17 Peter Paul Rubens und der Barock –ı25.10. im Norden Pforzheim Kunstverein im Reuchlinhaus, Jahnstr. 42 Katrin Ströbel –ı6.10. Schmuckmuseum, Jahnstrasse 42 Schmuck und Gefässe von Ulla und –ı3.11. Martin Kaufmann Die Welt neu geordnet – Schätze 19.10.–1.3. aus der Zeit Napoleons Radolfzell Villa Bosch, Scheffelstr. 8, *7732 81 410 Christine Müller 12.10.–24.11. Ravensburg Kunstmuseum Ravensburg, Burgstr. 9, *751 82 812 Face it! –ı29.9. Nathalie Djurberg & Hans Berg 19.10.–26.1. Remagen Arp Museum Rolandseck, Bahnhof Rolandseck, Otto Piene –ı5.1. *2228 942 513 Reutlingen Kunstmuseum Reutlingen / Galerie, Eberhardstr. 14, Abs.: kunstort ELEVEN artspace –ı19.1. *7121 303 2322 Kunstmuseum Reutlingen / konkret, Eberhardstraße 14, Ignacio Uriarte –ı10.11. *7121 303 2322 Kunstmuseum Reutlingen / Spendhaus, Gudrun Irene Widmann –ı6.10. Spendhausstrasse 4 HAP Grieshaber –ı6.1. Stiftung für konkrete Kunst Reutlingen, Dazwischen –ı3.11. Eberhardstrasse 14, *7121 370 328 Rheinsberg Kurt Tucholsky Literaturmuseum, Schloss Rheinsberg, Thomas Florschuetz –ı3.11. *33931 39 0007 Rostock Kunsthalle Rostock, Hamburger Strasse 40, *381 82 336 Palast der Republik –ı13.10. Rottenburg Kulturverein Zehntscheuer e.V., Bahnhofstrasse 16, Rainer Ortag, Steffen Schlüter 29.9.–17.11. *7472 165 306 Rottweil Forum Kunst, Friedrichsplatz 2 Ursula Neugebauer –ı27.10. kunst raum rottweil, Kriegsdamm 4 art informel –ı20.10. Saarbrücken Saarländisches Künstlerhaus, Karlstrasse 1 Regards sans Limites / Blicke ohne –ı20.10. Grenzen #4 Tina Tonagel –ı20.10.

150 Kunstbulletin 10/2019 Stadtgalerie Saarbrücken, St. Johanner-Markt, 24, Parastou Forouhar –ı16.2 *681 905 1842 Siegen Museum für Gegenwartskunst, Unteres Schloss 1, Lena Henke –ı2.2. *271 405 7710 Sindelfingen Galerie Stadt Sindelfingen, Marktplatz 1 Joachim Kupke –ı23.2. Marie Lienhard –ı23.2. Schauwerk Sindelfingen, Eschenbrünnlestraße 15/1, Lichtempfindlich –ı6.1. *07031 932 4900 Singen Kunstmuseum Singen, Ekkehardstrasse 10, *7731 85 271 HTWL. Der Twiel im Blick 13.10.–9.2. St. Georgen Kunstraum Grässlin, Museumstr. 2, *7724 859 8297 Gastspiel –ı30.10. Stade Kunsthaus Stade, Wasser West 7 Gratwanderung 3.10.–26.1. Stuttgart Akademie Schloss Solitude, Solitude 3, *711 996 190 Ilana Salama Ortar –ı20.10. Künstlerhaus Stuttgart, Reuchlinstrasse 4b, *711 617 652 Abel Auer 19.10.–8.12. Ghislaine Leung 19.10.–8.12. Kunstmuseum Stuttgart, Kleiner Schlossplatz 1 Benjamin Bronni –ı29.9. Ragnar Kjartansson –ı20.10. Frischzelle_26: André Wischnewksi 19.10.–6.9. Staatsgalerie Stuttgart, Konrad-Adenauer-Str. 30–32 Schaufenster SOHM X: Valie Export –ı13.10. Weissenhof City –ı20.10. Tiepolo 11.10.–2.2. La Serenissima 11.10.–2.2. Edith Wahlandt, Hölderlinstrasse 55 Ausklang – Werke aus sechs –ı26.10. Jahrzehnten Galerie Klaus Braun, Charlottenstraße 14, 5. OG, Andrea Myers, Ivo Ringe –ı26.10. *711 640 5989 Galerie Thomas Fuchs, Reinsburgstrasse 68A Ruprecht von Kaufmann –ı2.11. Galerie von Braunbehrens, Rotebühlstr. 87 Aljoscha –ı25.10. Tübingen Kunsthalle Tübingen, Philosophenweg 76 Comeback. Kunsthistorische –ı10.11. Renaissancen Tuttlingen Galerie der Stadt Tuttlingen, Rathausstrasse 7 Donaugalerie – Skulpturenprojekt –ı20.10. im öffentlichen Raum Die Künstler der Donaugalerie – –ı20.10. Indoor-Ausstellung zum Skulpturenprojekt Ulm kunsthalle weishaupt, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1 Ausgang offen –ı6.10. Alexander Kluge – Die Macht der 20.10.–19.4. Musik Museum Ulm, Marktplatz 9 Bauhaus Ulm –ı13.10. Sachen gibt’s! –ı3.11. Tod im Tal des Löwenmenschen –ı24.11. Unna Zentrum für Internationale Lichtkunst, Lindenplatz 1 International Light Art Award 2019 –ı10.11. Waiblingen Galerie Stihl Waiblingen, Weingärtner Vorstadt 12, Eleganz und Poesie. Höhepunkte 12.10.–6.1. *7151 5001 1686 der französischen Zeichenkunst Weil am Rhein Vitra Design Museum, Charles-Eames-Strasse 1, Comic und Design –ı20.10. *7621 702 3200 Alexandra Daisy Ginsberg –ı24.11. Objekte der Begierde 28.9.–19.1. Weilburg galerie 7, Mauerstrasse 7 Klaus Graubner –ı30.9. Architektur der Gegenwart in 4.10.–31.12. Frankfurt am Main – Aspekte Wolfsburg Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1 Now Is The Time –ı13.10. Robin Rhode 28.9.–9.2. Wuppertal Skulpturenpark Waldfrieden (Cragg Foundation), Joan Miró –ı24.11. Hirschstr. 12, *202 317 2989 Finnland *0358

Helsinki Ateneum, Kaivokatu 2 Silent Beauty –ı6.10.

AGENDA // DEUTSCHLAND / FINNLAND 151 Frankreich *0033

Aix-en- Musée Granet, Place St Jean de Malte Fabienne Verdier –ı13.10. Provence Amiens FRAC Picardie, 45, rue Pointin, *3 2291 6600 À dimensions variables –ı14.12. Angoulême Frac Poitou-Charentes, 63, Boulevard Besson Bey, Tympanrétine –ı14.12. *5 4592 8701 Annemasse Villa du Parc, 12, rue de Genève, *4 5038 8461 Elle disait bonjour aux machines –ı28.9. Sarah Margnetti –ı28.9. On y marche avec l’oreille (L’appel 12.10.–18.1. du terrain) Apt Fondation Jean-Paul Blachère, 384 av. des Argiles, filam(a)nt –ı5.10. *43 252 0615 Arles Musée Réattu, 10, rue du Grand Prieuré, *490 494 777 Annabel Aoun Blanco –ı29.12. Avignon Collection Lambert, 5, rue Violette Miryam Haddad –ı29.9. Vik Muniz –ı30.9. Bordeaux Frac Nouvelle-Aquitaine Méca, Bassins à flot N° 1 Il est une fois dans l’Ouest –ı9.11. Brest Centre d’Art Passerelle, 41, rue Charles Berthelot, M. Jahmal, V. Malassis, –ı30.9. *2 9843 3495 M. Chevreau Delme Centre d’art contemporain Delme, 33, rue Poincaré Digital Gothic –ı29.9. Dijon Le Consortium, 37, rue de Longvic Pattern, Crime & Decoration –ı20.10. Douchy-les- Centre Régional de la Photographie Nord pas-de-Calais, Bihari, la machine du monde –ı24.11. Mines Place des Nations, *2731 3193 Erstein Musée Würth Erstein, rue Georges Besse José de Guimaraes –ı15.3. Formentin Gam’Art Le Cannet Hansueli Urwyler –ı31.12. Grenoble Magasin, 155, cours Berriat Brígida Baltar, Chiara Camoni, Judy –ı15.12. Chicago u.a. Houilles La Graineterie, 27, rue Gabriel-Péri Rémanences –ı9.11. Hyères CN Villa Carmignac, Île de Porquerolles, *170 02 33 26 La Source –ı3.11. Ibos Le Parvis centre d’art contemporain, Route de Pau, Barthélémy Toguo –ı28.9. *5 6290 6032 Ile de Vassivière Centre International d’Art et du Paysage De l’île au monde –ı3.11. Landernau Fonds Hélène & Edouard Leclerc Cabinet de curiosités –ı3.11. Le Puy Ste Chateau la Coste, 2750 Route de la Cride Yoshitomo Nara –ı10.11. Réparade Lens Musée du Louvre-Lens, 99 rue Paul Bert, *3 2118 6262 1840–1918 Painting the Soul of a –ı20.1. Nation Kasimir Zgorecki –ı25.1. Lille Palais des Beaux-Arts Lille, 18, rue de Valmy, *3 2006 7800 Il était une fois l’artiste –ı6.1. Lyon Musée d’art contemporain Lyon, 81, quai Charles de Gaulle 15e Biennale de Lyon –ı5.1. L’Isle-sur-la- VILLA DATRIS, 7, avenue des 4 Otages Bêtes de scène –ı3.11. Sorgue Marseille Centre de la Vieille Charité, 2, rue de la Vielle Charité, Par hasard –ı24.2. *4 9156 2838 La friche la Belle de Mai, 41 Rue Jobin Rhum Perrier Menthe Citron –ı29.9. Emmanuelle Lainé –ı30.9. Musée des civilisations de l’Europe et de la Mediterranée, Instant tunisien: archives de la –ı30.9. Espace Georges Henri Rivière, *4 9613 8090 révolution Metz Centre Pompidou Metz, 1, parvis des Droits de l’Homme Lee Ufan. Habiter le temps –ı30.9. CS 90490, *3 8715 3939 Opéra Monde –ı27.1. Rebecca Horn –ı31.1. Montluçon FRAC Auvergne Montluçon, Rue des Faucheroux, Denis Laget –ı29.9. *4 7331 8500 Montpellier FRAC Languedoc-Roussillon, 4–6, rue Rambaud Le Gentil Garçon –ı17.11. Montreuil Instants chavirés, 7, rue Richard Lenoir, *1 4287 2591 Matériauthèque Guillaume –ı10.11. Constantin

152 Kunstbulletin 10/2019 Mouans- Espace de l’Art Concret, Château de Mouans, *4 9375 7150 Bis repetita placent –ı11.11. Sartoux Gérard Tranquandi –ı5.4. Mulhouse La Kunsthalle, 16, rue de la Fonderie, *369 776 647 Où sommes-nous –ı10.11. My North is your South –ı11.11. Nice La Station, Halle sud du chantier Sang neuf, 89 route de Brice Dellsperger –ı28.9. Turin Musée d’Art moderne et d’Art contemporain Nice, Le bikini invisible – Hippolyte –ı10.11. Promenade des Arts Hentgen Musée National Marc Chagall, av. Docteur Ménard, Clément Cogitore –ı22.10. *4 9381 7575 Villa Arson, 20, av. Stephen Liégeard, *4 9207 7373 Brice Dellsperger –ı13.10. Nîmes Centre d’Art Contemporain de Nîmes (CACN), 25, rue Baptiste Rabichon 8.10.–30.11. Saint-Rémy Nogent-sur- Maison d’Art Bernard Anthonioz, Rue Charles VII 16, *1 48 Vanni Tealdi –ı29.12. Marne 71 90 07 Noisy-le-Sec La Galerie, 1, rue Jean Jaurès, *1 4942 6717 Le Dandy des Gadoues –ı14.12. Oiron Château d’Oiron, *5 4996 5742 Vincent Mauger –ı29.9. Paris Centre Pompidou, Place Georges Pompidou Prix Marcel Duchamp 9.10.–6.1. Dorothy Iannone –ı6.1. Bacon en toutes lettres –ı20.1. Fondation Cartier, 261, blvd Raspail, *1 4218 5651 Nous les arbres –ı10.11. Fondation d’entreprise Ricard, 12, rue Boissy d’Anglas 21th Fondation d’entreprise Ricard –ı26.10. Prize: Le fil d’alerte Fondation Louis Vuitton, 8, av. du Mahatma Gandhi Charlotte Perriand 2.10.–24.2. GIACOMETTI FOUNDATION, 3 bis cour de Rohan Histoire de corps. Alberto –ı6.11. Giacometti Institut du Monde Arabe, 1, rue des Fossée-Saint-Bernard Troisième Biennale des –ı24.11. photographes Jeu de Paume, 1, Place de la Concorde Peter Husar, Zineb Sedira, Daisuke 15.10.–19.1. Kosugi Lafayette Anticipations, 9 rue du Plâtre Katinka Bock 9.10.–5.1. Le Plateau Paris, Angle r. des alouettes et r. carducci Foncteur d’oubli –ı8.12. Maison de la culture du Japon, 101, quai Branly Oscar Oiwa. Rio, Tokyo, Paris –ı14.12. Musée d’Art moderne de la Ville de Paris, 11 avenue du You 11.10.–16.2. Président Wilson Hans Hartung 11.10.–1.3. Musée Maillol/Fondation Dina Vierny, 61, rue de Grenelle, Du douanier Rousseau à Séraphine –ı19.1. *1 4222 5958 Palais de Tokyo, 13, av. du Président Wilson Future, Former, Fugitive 16.10.–5.1. David Zwirner Paris, Rue Vieille du Temple 108 Paul Klee: 1939 –ı26.10. Georges-Philippe & Nathalie Vallois, 36, rue de Seine Jean Tinguely –ı20.10. Kamel Mennour, 47, rue Saint-André des Arts Daniel Buren –ı31.10. Poitiers Musée Sainte-Croix, 3 bis, rue Jean-Jaurès, *5 4941 0753 Traversées –Kimssoja, Mingwei 12.10.–19.1. Lee Pougues-les- Parc Saint Léger/Centre d’art contemporain, Avenue Melanie Smith –ı8.12. Eaux Conti, *3 8690 9660 Rennes Frac Bretagne Rennes, 19 avenue André Mussat CS 81123, Marcel Dinahet –ı10.11. *2 9937 3793 Rochechouart Musée départemental d’art contemporain, Place du Les enfant de Saturne 5.10.–15.12. Château, *5503 7777 Rouen Musée des beaux-arts Rouen, Square Verdrel So british! (collection Pinault) –ı11.5. Saint-Gaudens Chapelle Saint-Jacques, av.e du Maréchal Foch, Nicolas Pincemin & Absalon –ı5.10. *56 2001 593 Saint-Louis Fondation Fernet-Branca, 2, rue du Ballon, *3 8969 1077 Gregory Forstner –ı29.9. Saint-Nazaire Le Grand Café, Place des quatres z’Horloges, *2 4022 3766 Claude Lévêque –ı29.9. Saint-Ouen- L’Abbaye de Maubuisson, rue Richard de Tour, Julien Colombier –ı4.10. l’Aumône *1 3464 3610

AGENDA // FRANKREICH 153 Sérignan Musée Régional d’Art Contemporain, 146, av. de la Plage, Les Chemins du Sud, une théorie –ı3.11. *67 323 305 du mineur Sète CRAC OCCITANIE, 26, quai Aspirant Herber, *4 6774 9437 Anne-Lise Coste –ı29.9. Valentine Schlegel –ı29.11. St-Paul-de- Fondation Maeght, 623, ch. des Gardettes, *493 9332 8163 Joan Miró –ı17.11. Vence Thouars Centre d’art la Chapelle Jeanne d’Arc, 1, rue du Jeu de Stéphane Vigny –ı27.10. Paume, *5 4966 0225 Tours Château de Tours, 25 avenue André Malraux, *2 4761 7555 André Kertész –ı27.10. Valence Musée de Valence, Art et Archéologie, Rue Saint-Didier 4 Gerda Steiner, Jörg Lenzlinger –ı29.9. Vélizy- Micro Onde, 8, av. Louis Breguet, *134 580 335 L’Image Située 28.9.–18.12. Villacoublay Vitry-sur-Seine MAC/VAL Musée d’art contemporain, Place de la Nil Yalter 5.10.–9.2. Libération Galerie municipale de Vitry, 59, av. Guy-Môquet, Novembre à Vitry / 50 –ı20.10. *1 4682 8322 Griechenland *0030

Athen Museum of Cycladic Art, 4, Neophytou Douka St. Picasso and Antiquity. Line and –ı20.10. Clay Hydra Deste Foundation/Project Space, Slaughterhouse, Epar. Kiki Smith –ı30.9. Od. Mandrakiou-Molou Italien *0039

Bard Forte di Bard, Cerntro, AO, *125 833 811 Gianfranco Roselli –ı17.11. Bergamo GAMeC, Via San Tomaso, 53, *35 270 272 Tra Warhol, Vedova e Christo –ı6.1. Bologna Gallerie Enrico Astuni, Via Jacopo Barozzi 3, BO Christian Jankowski –ı28.9. Museo d’Arte Moderna, Via Don Minzoni 14, BO Cesare Pietroiusti 4.10.–6.1. Bolzano ar/ge kunst Galerie Museum, Museumsstrasse 29 Romy Rüegger –ı9.11. Fondazione Antonio Dalle Nogare, Rafensteiner Weg 19, Olivier Mosset –ı12.10. BZ, *0471 971 626 Peter Wächtler 12.10.–9.5. Museion, Dantestr. 6 Anna M. Rose –ı27.10. Doing Deculturalization –ı3.11. Ludwig Hirschfeld-Mack –ı3.11. Marguerite Humeau 12.10.–26.1. Capena Art Forum Würth, 2, Via della Buona Fortuna, *690 103 800 Art Faces. Ritratti d’artista nella –ı14.3. Collezione Würth Cinisello MFC – Museo di Fotografia Contemporanea, Villa West East. Misunderstanding and –ı20.10. Balsamo Ghirlanda/Via Frova 10 complicities Ferrara PAC – Padiglione d’Arte Contemporanea, Palazzo Massari, Cesare Viel 12.10.–1.12. *532 244 949 Firenze Museo del Novecento Firenze, Piazza di Santa Maria –ı10.10. Novella 10, FI Florenz Palazzo Strozzi, Piazza Strozzi 1, *55 282 635 28.9.–12.1. Fortezza da Basso, Viale Filippo Strozzi 1, FI Florence Biennale 2019 18.10.–27.10. Gallarate MAGA Museo Arte di Gallarate, Via De Magri 1, Giovanni Campus –ı10.11. *33 170 6011 Genova Palazzo Ducale Genova, Piazza Matteotti 5, GE, Ivos Pacetti –ı19.1. *10 562 440 Da Tiziano a Rubens –ı1.3. Merano Merano Arte, Laubengasse 163 Özlem Altin –ı29.9. Design from the alps 11.10.–12.1. Milano Fondazione Arnaldo Pomodoro, Via Andrea Solari 35, Caroline Mesquita –ı31.10. *028 907 5394 Fondazione Prada, Largo Isarco 2, *025 3570 9200 Il Sarcofago di Spitzmaus e altri –ı13.1. tesori Fondazione Prada Osservatorio, Galleria Vittorio Kate Crawford –ı24.2. Emanuele II, MI Trevor Paglen –ı24.2.

154 Kunstbulletin 10/2019 Istituto Svizzero Milano, Via Vecchio Politecnico 3, MI Ramaya Tegegne –ı26.10. Museo Diocesano, Corso di Porta Ticinese, 95, Magnum First –ı6.10. *2 8942 0019 Palazzo Reale Milano, Piazza del Duomo 12, MI, Nanda Vigo –ı29.9. *2 3646 1394 Preraffaelliti –ı6.10. Pirelli HangarBicocca, Via Chiese 2, *2 6611 1573 Daniel Steegmann Mangrané –ı19.1. Fondazione Marconi, Via Tadino 15, *2940 4373 Dalla Terra alla Luna –ı11.11. Giuseppe Uncini 18.10.–21.12. Galleria Raffaella Cortese, Via A. Stradella 7, MI Monica Bonvicini –ı9.11. Monica De Cardenas, Via F. Viganò 4, MI Lutz & Guggisberg –ı19.10. Napoli Museo d’Arte Contemporanea Donna Regina, Pier Paolo Calzolari –ı30.9. Via Luigi Settembrini, 79, NA Liam Gillick –ı14.10. Nuoro Museo d’Arte Nuoro, Via Satta 15, NU, Guido Guidi –ı20.10. *784 252 110 Palermo Palazzo Riso, Corso Vittorio Emanuele, 365 Rossella Leone –ı11.11. Il mare non ha paese nemmeno –ı31.12. lui... Prato Centro Arte Luigi Pecci, Viale della Repubblica 277 Night Fever. Designing Club Culture –ı6.10. 1960 – Today Reggio Emilia Collezione Maramotti, Via Fratelli Cervi 66 Dimitris Papaioannou 24.10.–27.10. Helen Cammock 13.10.–16.2. Mona Osman 13.10.–16.2. Palazzo Magnani, Corso Giuseppe Garibaldi 29, Rehang –ı31.12. *522 454 437 Rivoli Castello di Rivoli, Piazza del Castello D’après Leonardo –ı3.11. Yuri Ancarani –ı10.11. Omaggi alle opere della Collezione –ı5.1. Cerruti Rom Chiostro del Bramante, Via della Pace, *6880 9035 Bacon, Freud e la Scuola di Londra –ı23.2. Fondazione Memmo Arte Contemporanea, Via del Corso, Latifa Echakhch –ı27.10. *687 2276 Galleria Nazionale d’Arte Moderna, On Flower Power –ı29.9. Viale delle Belle Arti 131, RM Donne. Corpo e immagine tra –ı13.10. simbolo e rivoluzione Paolo Bielli, Susanne Kessler –ı13.10. Istituto Svizzero di Roma, Via Ludovisi 48, RM, *420 421 Retour à Rome 11.10.–19.1. MAXXI Museo Nazionale delle Arti del XXI Secolo, Via Flashing and flashing! –ı29.9. Guido Reni 2, *96 7350 The Place to Be –ı24.11. Alberto Garutti –ı1.12. Elisabetta Catalano –ı22.12. Maria Lai –ı12.1. Palazzo delle Esposizioni Roma, Via Nazionale 194, RM, Katy Couprie. Dizionario folle del 21.10.–6.1. *96 7500 corpo Quirinale-Scuderie Papali, Via XXIV Maggio 16, RM, Pompei e Santorini 10.10.–6.1. *96 7500 Rovereto MART Museo d’Arte Moderna e Contemporanea, Corso Ars Nipponica 28.9.–12.1. Bettini 43 Torino Fondazione Merz, Via Limone 24, *11 1971 9437 Bertille Bak, Mircea Cantor, David –ı6.10. Maljkovic´ u.a. Fondazione Sandretto Re Rebaudengo, Via Modane 16 Michael Armitage –ı26.10. Galleria d’Arte Moderna e Contemp., Via Magenta 31, TO Opere di artisti italiani tra gli anni –ı4.10. 60 e 80 OGR – Officine Grandi Riparazioni, Biennale of Moving Images –ı29.9. Corso Castelfidardo 22, TO Pablo Bronstein –ı24.11. William Kentridge –ı30.12. Arturo Herrera 1.10.–1.1.

AGENDA // FRANKREICH / GRIECHENLAND / ITALIEN 155 PAV – Parco Arte Vivente, Via Giordano Bruno 31, Resistenza / Resilienza –ı20.10. *11 318 2235 M. Bailone, G. Casolaro, M. Consani –ı20.10. u.a. Reggia di Venaria Reale, Piazza della Repubblica 4 Art Nouveau –ı26.1. Quartz Studio, via Giulia di Barolo 18/D, *11 429 0085 Sara Enrico, Andrea Respino –ı23.10. Varese Villa Panza, Piazzale Litta Sean Scully –ı6.1. Venezia Arsenale, Campo Arsenale Dineo Seshee Bopape –ı24.11. Ca’ Corner della Regina, Santa Croce 2215, VE, Jannis Kounellis –ı24.11. *2 5467 0981 Fondazione Emilio e Annabianca Vedova, Dorsoduro 46, Emilio Vedova di/by Georg Baselitz –ı3.11. *041 522 6626 Fondazione Querini-Stampalia, Castello 5252 Rothko in Lampedusa –ı24.11. Jörg Immendorff –ı24.11. Luigi Pericle –ı24.11. Giardino della Marinaressa, Riva dei Sette Martiri, Maritta Winter Personal Structures –ı24.11. Castello, VE – Identities –ı24.11. La Casa dei Tre Oci, Fondamenta delle Zitelle, 43, Isola Ferdinando Sciana –ı2.2. della Giudecca, VE Museo Correr, Piazza San Marco 52 Chiara Dynys –ı24.11. Padiglione Svizzero, Giardini di Castello, VE Pauline Boudry, Renate Lorenz –ı24.11. Palazzo Mora, Strada Nova 3659/Raum 210/211 Personal Structures – Identities –ı24.11. Palazzo Cini, Rio Terrà San Vio, 864/Dorsoduro, Adrian Ghenie –ı18.11. *41 521 0755 Palazzo Fortuny, San Beneto/ 3780 San Marco, I Fortuny. Una storia di famiglia –ı24.11. *41 520 0995 Yun Hyong-keun –ı24.11. Palazzo Grassi, San Samuele 3231 Luc Tuymans –ı6.1. Palazzo Mocenigo, Santa Croce 1992, *41 721 798 Brigitte Niedermair –ı24.11. Peggy Guggenheim Collection, 701 Dorsoduro Peggy Guggenheim. L’ultima –ı27.1. Dogaressa Punta della Dogana, Dorsoduro 1 Luogo e segni –ı15.12. Spazio Thetis, Arsenale Novissimo di Veneia Beverly Pepper –ı24.11. La Biennale di Venezia, Giardini – Arsenale, *41 521 8711 Biennale Venedig 2019 –ı24.11. Padiglione Nordici, Giardini Bienniale, VE Weather Report: Forecasting –ı24.11. Future Palazzo Bembo, Riva del Carbon, VE Personal Structures – Identities –ı24.11. Palazzo Cavalli Franchetti, Campo Santo Stefano 2847, Jean Dubuffet –ı20.10. *41 1241 3189 Musée de Vence, Château de Villeneuve/2, pl. du Frêne Arman –ı15.12. Liechtenstein *0423

Vaduz Hilti Art Foundation, Städtle 32, *234 2167 Thomas Struth –ı6.10. Liechtenstein. Von der Zukunft der –ı26.1. Vergangenheit Kunstraum Engländerbau, Städtle 37, *236 6077 Hansjörg Quaderer –ı6.10. Barbara Geyer 22.10.–22.12. Luxemburg *0352

Luxemburg Casino Luxembourg – Forum d’art contemporain, Les Ouroboros –ı28.10. 41 rue Notre Dame, *50 45 If then Else 28.9.–5.1. Mudam/Musée d’Art Moderne Luxembourg, 3, Latoya Ruby Frazier –ı29.9. Park Dräi Eechelen, *4537 851 Anri Sala 11.10.–5.1. Le monde en mouvement –ı1.5. Musée national d’histoire et d’art Luxemburg, Feschmaart Bodyfiction(s) –ı29.9. Monaco *0377

Monaco Nouveau Musée National de Monaco, 17, avenue Princesse Ettore Spalletti –ı3.11. Grace, *98 981 962

156 Kunstbulletin 10/2019 Niederlande *0031

Amsterdam De Nieuwe Kerk, Dam te Amsterdam, *20 638 6909 The Great Suriname 5.10.–2.2. Hermitage, Nieuwe Herengracht 14, *20 530 8751 Jewels! –ı15.3. Rijksmuseum, Museumstraat 1 in the –ı30.11. Rijksmuseum Gardens Stedelijk Museum, Museumplein Ad van Denderen, Lebohang Tlali –ı13.10. & students Walid Raad –ı13.10. Hybrid Sculpture –ı12.1. Chagall, Picasso, Mondrian and –ı2.2. others: Migrant Art in Paris Colorful Japan –ı2.2. Prix de Rome 19.10.–22.3. Dunkerque FRAC Grand Large, 503 Av des Bancs de Flandres, Gigantisme – Art & Industrie –ı5.1. *+33 3 28 65 84 20 Hertogenbosch Noordbrabants Museum, Verwersstraat 41, *73 687 7877 Van Goghs innerer Zirkel. Freunde, –ı12.1. Familie, Modelle Otterlo Kröller-Müller Museum, Houtkampweg 6 Der Beginn einer neuen Welt –ı29.9. Tilburg De Pont, Wilhelminapark 1, *13 543 8300 Luc Tuymans –ı17.11. Tacita Dean –ı2.2. Österreich *0043

Bregenz Kunsthaus Bregenz, Karl-Tizian-Platz Thomas Schütte –ı6.10. Raphaela Vogel 19.10.–6.1. Vorarlberg Museum, Kornmarkt 1 Angelika Kauffmann –ı6.10. Berufsvereinigung bildender Künstlerinnen und Künstler Karin Ferrari 5.10.–10.11. Vorarlbergs, Gallusstr. 10 Philipp Preuss 5.10.–10.11. Lisi Hämmerle, Anton-Schneider-Strasse 4 A Claudia Larcher, Liddy –ı29.9. Scheffknecht Splash Back 5.10.–8.11. Dornbirn Kunstraum Dornbirn, Jahngasse 9 Sylvie Fleury –ı13.10. Feldkirch Johanniterkirche, Marktgasse 1 Marbod Fritsch –ı26.10. Graz Kunsthaus Graz, Lendkai 1, *316 8017 9200 Connected. Peter Kogler with… –ı20.10. Künstlerhaus KM, Burgring 2, *316 740 084 Jeremy Deller –ı28.11. Neue Galerie Graz, Joanneumsviertel 2, *316 8017 9100 Barbis Ruder –ı27.10. Kunst-Kontroversen –ı6.1. Alfred Klinkan –ı12.1. Alexander Brener, Barbara Schurz –ı19.1. Steirischer Herbst Steirischer Herbst 2019: Grand –ı13.10. Hotel Abyss Hohenems Jüdisches Museum Hohenems, Schweizer Strasse 5 All about Tel Aviv-Jaffa –ı6.10. Innsbruck INN SITU, Gilmstraße 1 Melanie Manchot 2.10.–25.1. Kunstpavillon Innsbruck, Rennweg 8a Sofia Dona –ı9.11. TAXISPALAIS Kunsthalle Tirol, Maria-Theresien-Str. 45 Ökokino –ı10.11. Tiroler Volkskunstmuseum, Universitätsstr. 2 Auf der Kippe. Eine –ı10.11. Konfliktgeschichte des Tabaks Krems Forum Frohner, Minoritenplatz 4 Adolf Frohner –ı6.10. Kunsthalle Krems, Franz-Zeller-Platz 3 Josef Trattner –ı13.10. Ticket to the Moon –ı3.11. Land Art –ı3.11. Lienz Museum der Stadt Lienz, Schloss Bruck Wege in die Moderne –ı26.10. Linz galerie wuensch aircube, Volksfeststrasse 36, Ivo Ringe, Rolf Rose –ı30.9. *69988796723 Ulrich Otto 1.10.–31.12. Lustenau Galerie Hollenstein, Pontenstraße 20 Florian Huth, Simon Nagy –ı27.10. Salzburg Galerie im Traklhaus, Waagplatz 1a, *662 8042 2149 Kunstankäufe des Landes 2017–19 –ı25.10.

AGENDA // ITALIEN / LIECHTENSTEIN / LUXEMBURG / MONACO / NIEDERLANDE / ÖSTERREICH 157 Museum der Moderne Rupertinum, Wiener- Sigalit Landau –ı17.11. Philharmonikergasse 9 Ferry Radax –ı17.11. Museum der Moderne Salzburg, Mönchsberg 32 all natural –ı29.9. Fly Me to the Moon –ı3.11. Sigalit Landau –ı17.11. Bodies-Cities 19.10.–8.3. Galerie 5020, Residenzplatz 10, *662 848 817 Whispering Dialogues –ı28.9. Galerie Fotohof, Inge-Morath-Platz 1–3, *662 849 2964 Dana Lixenberg –ı28.9. Kunstverein Salzburg, Hellbrunnerstrasse 3 Omer Fast –ı6.10. Wien Belvedere 21, Schweizergarten/Arsenalstr. 1, *1 795 570 Monica Bonvicini –ı27.10. das weisse haus, Hegelgass 14, *1 236 3775 Wie wir arbeiten wollen 2.10.–9.11. Karine Fauchard 2.10.–9.11. Kunst Haus Wien, Untere Weissgerberstr. 13 Claudia Märzendorfer –ı29.9. Martin Roth 10.10.–12.1. Street.Life.Photography –ı16.2. Kunsthalle Wien Karlsplatz, Treitlstrasse 2 Hysterical Mining –ı6.10. Kunsthalle Wien Museumsquartier, Museumsplatz 1 Gelatin & Liam Gillick –ı6.10. MAK – Museum für Angewandte Kunst, Stubenring 5 Vienna Biennale for Change 2019 –ı6.10. mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Nikita Kadan –ı6.10. Museumsplatz 1 Vertigo –ı20.10. Heimrad Bäcker –ı16.2. Alfred Schmeller –ı16.2. TBA 21 Thyssen-Bornemisza Art Contemporary, More-Than-Humans –ı1.12. Himmelpfortgasse 13 Wien Museum MUSA, Felderstraße 6–8 Nicoleta Auersperg –ı2.10. Das Rote Wien –ı19.1. Wiener Secession, Friedrichstrasse 12 T. Kaiser, A. Bircken, –ı10.11. K. Arunanondchai Galerie Knoll, Gumpendorferstr. 18 Orshi Drozdik –ı16.11. Galerie Reinthaler, Gumpendorfer Straße 53 Tina Ribarits –ı9.11. Galerie Wolfrum, Augustinerstr. 10 PRINZpod, Noémi Kiss –ı12.10. Nestroyhof, Nestroyplatz 1 raumbezogen 03 – Steinbrener/ –ı3.10. Depf, Huber Polen *0048

Krakau MOCAK, ul. lipowa 4 Nature in Art –ı29.9. Schweden *0046

Göteborg Internationella Konstbiennal, c/o Göteborgs GIBCA Biennale Göteborg –ı17.11. Konstmuseum Spanien *0034

Badajoz Meiac Gonçalo Jardim –ı30.9. José Antonio Cáceres –ı7.10. Barcelona Blueproject Foundation, Carrer de la Princesa 57, Philippe Decrauzat –ı13.10. Barcelona Caixa Forum Barcelona, Avenida del Marqués de Domillas La pintura. Un reto permanente –ı29.9. 6–8, Barcelona Centro de Cultura Contemporánea, Montalegre 5, Feminismes! –ı1.12. Barcelona Fundació Antoni Tàpies, Aragó 255, Barcelona Antoni Tapies –ı29.9. Hannah Collins –ı13.10. Fundaçio Joan Miro, Parc de Montjuic, *93 443 9470 Miró-Gaudí-Gomis –ı6.10. Different Trains –ı6.10. Cunningham, Cage & Tudor –ı26.1. Museu d’Art Contemporani, Plaça dels Angels, 1, Territoris Indefinits –ı20.10. Barcelona Charlotte Posenenske 18.10.–8.3.

158 Kunstbulletin 10/2019 Museu Nacional d’Art de Catalunya, Parc de Montjuïc Oriol Maspons –ı12.1. Palau de la Virreina, La Rambla 99, *93 316 1000 Jorge Ribalta –ı20.10. Claudio Zulian –ı20.10. La utopía paralela –ı20.10. Sala Fundación Mapfre Casa Garriga Nogués, Diputació Tocar el color: la renovación del 3.10.–5.1. 250, Barcelona, *932 723 180 pastel Galeria Àngels Barcelona, Carrer del Pintor Fortuny, 27 Maria Alcaide –ı27.9. Galería Trama, Petritxol, 5, *93 317 4877 Recuerdos inventados –ı7.10. Joan Prats, Rambla de Catalunya 54 Janosch Jauch –ı4.10. Juan Uslé 10.10.–31.12. Bilbao Bilbao Arte, Urazurrutia 32 Mabi Revuelta: sueños –ı18.10. fotomontados Guggenheim Museum, Abandoibarra Etorbidea 2 Lucio Fontana –ı29.9. Giorgio Morandi –ı6.10. Jesper Just –ı20.10. Thomas Struth 2.10.–19.1. Soto 18.10.–9.2. Sala Rekalde, Alameda Rekalde 30 Mikel Lertxundi –ı13.10. Pau Figueres –ı20.10. Castellón Espai d’Art Contemporani, Carrer Prim s/n Passat Continu –ı6.10. Cuenca Fundación Antonio Pérez, Calle de Julián Romero 20 Ximo Amigó –ı29.9. Museo de Arte Abstracto, Casas Colgadas José Guerrero: Pelegrinaje –ı29.9. Picasso grabados 8.10.–2.2. Gijón LABoral Centro de Arte y Creación Industrial, Los Prados, Eco-visionarios –ı26.10. 121, *985 185 577 Girona Bolit Centre d’Art Contemporani, Pujada de la Mercè, 12, J(e m)’ accuse o la mort de l’autor –ı13.10. *97 222 3305 Museu D’Art, Pujada de la Catedral 12 70’s–90’s: D'una certa abstracció a –ı3.11. l’art conceptual Granada Centro José Guerrero, Oficios, 8 Ruido blanco –ı29.9. Guerrero/Vicente 4.10.–12.1. Huesca Centro de Arte y Naturaleza, C/Doctor Artero, s/n Campo –ı13.10. Ibiza Museo de Arte Contemporáneo, Apartado 251, De Prada Poole 28.9.–12.1. *971 302 723 Las Palmas de Centro Atlántico de Arte Moderno, Balcones 9–13 César Manrique –ı29.9. G.C. Centro Atlántico de Arte Moderno –ı20.10. León Museo de Arte Contemporáneo, Avenida de los Reyes De Prada Poole 28.9.–12.1. Leoneses 24 Monocromo género neutro 28.9.–12.1. (D)escribir el mundo 28.9.–12.1. Javier Pérez Iglesias 28.9.–19.1. Lleida La Panera Centre d’Art, Pl. de la Panera 2, *973 262 185 Democracia. Order –ı6.10. Beques Art i Natura 2017–18 –ı6.10. Bildi –ı6.10. Madrid Casa de América, Paseo de recoletos 2, *91 595 4800 Graciela Sacco –ı12.12. Casa Arabe, Alcalà 62, *+34 91 563 30 66 Rachid Koraïchi –ı7.10. Tariq Dajani –ı18.10. El astro nocturno –ı20.10. Sala Alcalà, Calle de Alcalà 31 Sara Ramo –ı3.11. Centro Cultural Conde Duque, Conde Duque 9 y 11, Dimitri Papagueorguiu –ı20.10. *91 588 5834 CentroCentro, Plaza de Cibeles 1 Aimeé Zito Lema, Eva Fábregas –ı29.9. Miguel Benlloch –ı6.10. ↗ www.artlog.net

AGENDA // ÖSTERREICH / POLEN / SCHWEDEN / SPANIEN 159 Eva Fàbregas –ı20.10. Tramas –ı12.1. Fundación Canal, Mateo Inurria 2, *91 541 506 Francesca Woodman 3.10.–5.1. Fundación Juan March, Castelló 77 Genealogías del arte 11.10.–12.1. Fundación Juan March, Castello 77, Madrid, *435 42 40 José Guerrero: Pelegrinaje 16.10.–18.1. Fundación Telefónica, Fuencarral 3, *91 9001 10707 Intangibles 11.10.–9.2. Matadero, Paseo de Chopera 12 Ana Vaz –ı6.10. Eco-visionarios –ı6.10. Sobre blanco –ı20.10. Sadik Kwaish Alfraji –ı31.3. Wearable Art –ı31.3. Museo ICO, Zorrila, 3, *91 420 1242 La casa 2.10.–12.1. Museo Reina Sofía, Santa Isabel 52 –ı30.9. Miriam Cahn –ı14.10. Henrik Olesen –ı21.10. Poéticas de la democracia –ı25.11. Sara Ramo –ı2.3. Musas insumisas –ı23.3. Museo Thyssen-Bornemisza, Paseo del Prado 8 Más que humanas –ı1.12. Palacio de Cristal, Parque del Retiro, *91 574 6614 Hassan Khan 17.10.–1.3. Palacio Velázquez, Parque del Retiro, *91 573 6245 Mario Merz 11.10.–29.3. BELEN ARTSPACE, Calle de Belen 5, Madrid, The New Yorker –ı6.10. *915 23 34 57 Canal Isabel II, Santa Engracia 125, *91 545 1000 Francisco Ontañón –ı3.11. Fundación Mapfre Sala Bárbara de Braganza, Bárbara de Eamonn Doyle –ı26.1. Braganza 13, *91 581 4609 Galería Elba Benitez, San Lorenzo 11, *91 308 0468 Francesc Torres –ı26.10. Galería Elvira González, General Castaños, 3 Alexander Calder –ı22.11. Galería Marlborough, Orfila 5 Santiago Calatrava 9.10.–8.11. Galeria Pilar Serra, Santa Engracia 6, Madrid, George Baselitz –ı9.11. *913 08 15 69 Heinrich Ehrhardt, San Lorenzo 11 Julia Spinola –ı22.11. Helga de Alvear, Doctor Fourquet, 12 M+M –ı23.11. Juana de Aizpuru, Calle del Barquillo, 44, Madrid Heimo Zobernig –ı30.10. La Casa Encendida, Ronda de Valencia 2 Albert de Torres –ı31.10. El hecho alegre 11.10.–5.1. El ojo eléctrico 11.10.–5.1. Madrid/ Centro de Arte Dos de Mayo, Avda. de la Constitución 23, Paloma Polo –ı5.1. Mostoles *91 276 0221 Wendelien Van Oldenborgh 4.10.–5.1. Málaga Museo Picasso de Málaga, San Agustín, 8, *952 127 600 Calder-Picasso –ı2.2. Navarra Museo Oteiza, Calle de la Cuesta, 7 Oteiza y la estatuaria de Aranzazu –ı27.10. 1950–1969 Palma de Esbaluard, Plaza Porta de Santa Catalina 10 Pasado Continuo –ı6.10. Mallorca On rau la realitat? –ı12.1. Salamanca Domus Artium, Avenida de la Aldehuela David Domingo –ı13.10. San Sebastián Tabacalera Donostia, Duque de Mandas 52 Jumana Manna, Uriel Orlow –ı6.10. Santa Cruz de Tea Tenerife Espacio de las Artes, Avenida de San Crisis? What Crisis? Cap.3 –ı13.10. Tenerifa Sebastian 10, *92 284 9057 Estar aquí es todo –ı20.10. Europa –ı20.10. Santander Centro Botín, Muelle de Albareda s/n, Kantabrien Calder Stories –ı20.10. Retratos: esencia y expresión –ı31.12. Itinerarios 12.10.–1.1. Santiago de CGAC Centro Gallego de Arte Contemporáneo, Valle Inclán Max de Esteban –ı28.9. Compostela s/n Ângela Ferreira –ı29.9. We Refugees –ı13.10. Christian Villamide –ı12.1.

160 Kunstbulletin 10/2019 Segovia Museo de Arte Contemp. Esteban Vicente, Plazueal de Jorge Represa –ı12.1. Bellas Artes s/n Sevilla Centro Andaluz de Arte Contemporáneo, Monasterio de The Richard Channin Foundation –ı20.10. la Cartuja Rosalind Nashashibi –ı2.2. Juan Suarez 10.10.–9.2. Valencia IVAM Centre Julio González, Guillem de Castro 118 Susana Solano –ı13.10. Hilando ideas. Tejiendo arte –ı27.10. Lara Almarcegui: Volcán de Agras –ı27.10. Valladolid Museo Patio Herreriano, Jorge Guillén 6 Elena Aitzkoa –ı13.10. Carlos de Paz –ı27.10. Vitoria-Gasteiz Artium Contemporary Art, Calle Francia, 24 Oroi –ı5.1. Muntadas 5.10.–12.1. Tschechische Republik *0420

Prag National Gallery Praque, Staromestdké namesti 12 Alberto Giacometti –ı1.12. Ungarn *0036

Budapest Ludwig Museum, Komor Marcell u. 1. Tamás Waliczky –ı24.11. Vereinigtes Königreich *0044

Birmingham Eastside Projects, 86 Heath Mill Lane, *121 771 1778 Sofia Niazi –ı20.11. Susan Philipsz –ı1.9. Ikon Gallery, 1 Oozells Square, *121 248 0708 Barry Flanagan –ı24.11. Blackpool Grundy Art Gallery, Queen Street The trick of the light 28.9.–14.12. Bruton Hauser & Wirth Somerset, Durslade Farm, Dropping Lane David Smith 28.9.–5.1. Bharti Kher 28.9.–5.1. Cardiff g39, Oxford St Sprung Spring –ı12.10. Edinburgh Scottish National Gallery of Modern Art, 75 Belford Road Cut and Paste: 400 Years of Collage –ı27.10. Gateshead Baltic, South Shore Road John Akomfrah –ı27.10. Glasgow The Common Guild, 21 Woodlands Terrace, *141 428 3022 A Place for the Work and the –ı31.12. Human Being Hastings Hastings Contemporary, Rock-a-Nore Road, Hastings Old Tal R –ı13.10. Town, *+44 1424 72 83 77 Leeds Henry Moore Institut, 74 The Headrow, *113 234 3158 Phyllida Barlow –ı29.9. Liverpool Bluecoat, Bluecoat Chambers Shezad Dawood, Grace Ndiritu –ı13.10. Tate Gallery Liverpool, Albert Dock Keith Haring –ı10.11. FACT, 88 Wood Street Liz Magic Laser, Candice Breitz –ı6.10. London Camden Arts Centre, Arkwright Road Christodoulos Panayiotou –ı5.1. cell, 258 Cambridge Heath Road, *20 241 3600 NO!art movement –ı3.11. Design Museum London, 224–238 Kensington High St Beazley Designs of the Year –ı9.2. Horniman Museum and Gardens, London Road 100, Claire Morgan –ı4.5. Greater London ICA Gallery, 12 Carlton House Terrace, *20 7930 3647 Honey-Suckle Company 2.10.–12.1. Jerwood Space, 171 Union St/Southwark, *20 654 0171 Jerwood collaborate! 2.10.–15.12. Tate Britain, Millbank Mike Nelson –ı6.10. Tate Modern, Bankside Takis –ı27.10. Olafur Eliasson –ı5.1. Nam June Paik 17.10.–9.2. Victoria & Albert Museum, Cromwell Road, *20 942 2000 Food –ı20.10. Arcadia Missa, Unit 6, Bellenden Road Business Centre Frieda Toranzo Jaeger –ı30.9. Austrian Cultural Forum, 28, Rutland Gate, *20 225 0470 Nothing less! 100 years of women’s 10.10.–31.1. suffrage Barbican Art Gallery, Silk St., *20 7588 9023 Into the night: cabarets and clubs 4.10.–19.1. in modern art CHELSEA space, 16 John Islip Street Factory Records –ı26.10. Chisenhale Gallery, 64 Chisenhale Road Sidsel Meineche Hansen –ı8.12. Danielle Arnaud, 123 Kennington Road, *20 7735 8292 David Cotterrell –ı12.10.

AGENDA // SPANIEN / TSCHECHISCHE REPUBLIK / UNGARN / VEREINIGTES KÖNIGREICH 161 Gasworks Gallery, 155 Vauxhall Street Kudzanai – Violet Hwami –ı15.12. Hauser & Wirth London, 23 Savile Row, *207 287 2300 Mark Bradford 2.10.–21.12. Hollybush Gardens, 3 Warner Yard, *20 79 6875 4967 Andrea Büttner –ı14.12. Kate Macgarry, 27 Old Nichol St., *20 7613 0515 Goshka Macuga –ı19.10. Lisson Gallery London, 29 and 52–54 Bell Street Ai Weiwei 2.10.–2.11. Matt’s Gallery, 42–44 Copperfield Rd, *20 8983 1771 Susan Hiller –ı7.10. Maureen Paley, 21 Herald Street, *20 7254 9607 Liam Gillick 29.9.–17.11. Royal Institute of British Architects, 66 Portland Place Beyond Bauhaus 1.10.–1.2. Serpentine Gallery, Kensington Gardens Luchita Hurtado –ı20.10. South London Gallery, 65 Peckham Road, *20 7703 6120 Danh Vo –ı24.11. The Approach, 47 Approach Rd. Maria Pinińska Bereś –ı20.10. VITRINE, London, Bermondsey Square, Greater London Charlie Godet Thomas 1.10.–2.2. Waddington Custot Galleries, 11 Cork Street Patrick Caulfield –ı15.11. Whitechapel, 80–82 Whitechapel High St. Eileen Simpson –ı5.1. Anna Maria Mailoino –ı12.1. Manchester HOME, 70 Oxford St. David Lynch –ı29.9. Margate Turner Contemporary, The Rendezvous Turner Priz 28.9.–12.1. Middlesbrough mima, Centre Square Mikhail Karakis 12.10.–2.2. Nottingham Nottingham Contemporary, Weekday Cross, Still Undead: Popular Culture in –ı12.1. *0115 948 9750 Britain Beyond the Bauhaus Wakefield Yorkshire Sculpture Park, West Bretton, *1924 832 631 Kimsooja – Thukral and Tagra –ı29.9. The Hepworth, Gallery Walk, *1924 247 360 Yorkshire Sculpture International –ı29.9. Walsall The new art gallery Walsall, Gallery Square Liz Arnold, Maria Farrar, Samara –ı6.10. Scott Australien *0061

Sydney Museum of Contemporary Art Australia, 140 George St MCA Collection: Today Tomorrow –ı29.3. Yesterday Brasilien *0055

Belo Horizonte Centro Cultural Banco do Brasil, Belo Horizonte, Praça da Paul Klee –ı18.11. Liberdade 450, MG Hongkong *0852

Hong Kong Hauser & Wirth Hong Kong, 15–16/F, H Queen’s, 80 Arp: Master of 20th Century –ı9.11. Queen’s Road Central, Hong Kong Island Sculpture Russland *0007

Moskau The Lumière Brothers Center, Bolotnaya emb., Lagrange’s Streets –ı17.11. *495 228 9878 Türkei *0090

Beyoğlu Galerist, Meşrutiyet Caddesi No:67 K:1, Istanbul Nilbar Güres –ı12.10. Istanbul Istanbul Foundation for Culture and Arts, Sadi Konuralp Instanbul Biennial –ı10.11. Caddesi 5 Vereinigte Staaten *0001

Aspen Aspen Art Museum, 590 North Mill Street Erika Verzutti –ı6.10. Rashid Johnson –ı3.11. Oscar Tuazon –ı1.12. John Armleder –ı1.12. Berkeley Berkeley Art Museum, 2625 Durant Avenue #2250, War and Peace –ı27.9. *510 642 0808 Dennis Feldman –ı13.10. Meditation in Motion –ı20.10. Alternative Visions –ı13.11. Boston Institute of Contemporary Arts Boston, 2019 James and Audrey Foster –ı5.1. 955 Boylston St., MA Prize

162 Kunstbulletin 10/2019 Vivian Suter –ı5.1. When Home Won’t Let You Stay 23.10.–26.1. Yayoi Kusama –ı28.2. Beyond Infinity: Contemporary Art –ı28.2. After Kusama Museum of Fine Arts Boston, 465 Huntington Avenue, MA, Photographs from the Howard –ı15.12. *617 267 9300 Greenberg Collection Make Believe –ı20.1. Hyman Bloom: Matters of Life and –ı23.2. Death Chicago Museum of Contemporary Art Chicago, 220 East Chicago Can you hear me now? –ı29.9. Av., MI Fragments of a crucifixion –ı3.11. Smart Museum of Art, 5550 S. Greenwood Avenue, Samson Young –ı29.12. *773 702 0200 Cleveland Cleveland Museum of Art, 11150 East Boulevard Michelangelo: Mind of the Master –ı5.1. Liu Wei 13.10.–16.2. Dallas Dallas Contemporary, Glass Street 161, TX Alicja Kwade –ı22.12. Denver Denver Art Museum, 100 W 14th Avenue Pkwy Shantell Martin –ı31.1. Claude Monet 21.10.–2.2. Natural Forces: Winslow Homer –ı7. 6. and Frederic Remington Houston Contemporary Arts Museum Houston, 5216 Montrose Nari Ward –ı1.12. Blvd., TX The Menil Collection, 1515 Sul Ross Allora & Calzadilla: Specters of –ı11.10. Noon Mapa Wiya (Your Map’s Not –ı2.2. Needed) Katonah Katonah Museum of Art, 134 Jay Street – Route 22 Sparkling Amazons 6.10.–26.1. Los Angeles LACMA/County Museum of Art, 5905 Wilshire Boulevard Christian Marclay –ı14.10. Mineo Mizuno –ı11.11. MOCA Pacific Design Center, 8687 Melrose Avenue, The Foundation of the Museum: –ı13.1. *213 621 1741 MOCA’s Collection The Getty Center, 1200 Getty Center Drive Gordon Parks –ı10.11. UCLA The Hammer Museum, 10899 Wilshire Blv., Yunhee Min –ı27.10. *310 443 7000 Max Hooper Schneider –ı5.1. Hauser & Wirth Los Angeles, 901 East 3rd Street, CA Charles Gaines –ı22.12. Philip Guston –ı22.12. Meymac Centre d’art contemporain, Abbaye Saint-André-Place du Le réel est une fiction, seule la –ı13.10. Bûcher fiction est réelle Minneapolis , Vineland Place Allora & Calzadilla: Chalk –ı2.2. New York Bronx Museum of Arts, 1040 Grand Concourse at 165th The Life and Times of Alvin Baltrop –ı8.12. Street , 200 Eastern Parkway/Brooklyn Pierre Cardin –ı5.1. Metropolitan Museum, 5th Av. 82nd Street Vija Celmins –ı12.1. New Museum of Contemporary Art, 235 Bowery Carmen Argote –ı5.1. Hans Haacke 24.10.–26.1. Queens Museum of Art, Flushing Meadows Corona Park American Artist My Blue Window 6.10.–23.2. S. R. Guggenheim Museum, 1071 Fifth Avenue Simone Leigh –ı26.10. Implicit Tensions: Mapplethorpe –ı5.1. Now Artistic License: Six Takes on the –ı12.1. Guggenheim Collection Studio Museum of Harlem, 144 W 125 St. Black Refractions –ı13.12. The Museum of Modern Art New York, 11 West 53th Street Pope.L 21.10.–10.1. Whitney Museum, 99 Gansevoort Street, *212 570 3600 Jason Moran –ı5.1. apexart, 291 Church Street, *212 431 5270 The Criminal Type –ı26.10.

AGENDA // VEREINIGTES KÖNIGREICH / AUSTRALIEN / BRASILIEN / HONGKONG / RUSSLAND / … 163 Eva Presenhuber New York, 39 Great Jones Street, Wyatt Kahn –ı20.10. *212 931 0711 frosch&portmann, 53 Stanton Street, *646 820 9068 10 years frosch&portmann –ı13.10. Magnolia Laurie 16.10.–24.11. Hauser & Wirth New York, 548 West 22nd Street John Chamberlain –ı19.10. Amy Sherald, Ed Clark –ı26.10. Eva Hesse –ı19.10. Hauser & Wirth, 69th Street New York, 32 East 69th Street Alina Szapocznikow –ı21.12. Peter Blum Gallery, 176 Grand Street North from Here 27.9.–9.11. Washington Hirshhorn Museum & Sculpture Garden, Independence Av. Pat Steir 24.10.–10.5. at 7th Street SW Smithsonian American Art Museum, 8th and F Streets Portraits of the World: Korea –ı17.11.

Messen und Auktionen

Zürich ABB-Hallen 550, Ricarda-Huch-Strasse, *044 381 00 52 Kunst Zürich 2019 24.10.–27.10. Puls 5, Giessereistr. 18, *76 332 2436 Art International Zurich 26.9.–29.9. Feldkirch Messebüro Tourismus Feldkirch, Schlossergasse 1, Potentiale 8.11.–10.11. *5522 7 3467 3432 London Frieze Art Fair, Regent’s Park, *20 3372 6111 Frieze Londen 3.10.–6.10. Paris Atelier Richelieu, 60, rue de Richelieu Outsider Art 2019 17.10.–20.10. FIAC, Grand Palais/Av. Winston Churchill, *1 47 565 000 Fiac Paris 17.10.–20.10. Paris Asian Art Fair, 9 Avenue Hoche Paris Asian Art Fair 2019 16.10.–20.10. Salzburg Messezentrum Salzburg, Am Messezentrum 1, Art Salzburg Contemporary & 27.9.–29.9. *662 423 757 Antiques International 2019 Torino Oval Lingotto Fiere, Via Giacomo Mattè Trucco 70, TO, Artissima 2019 31.10.–3.11. *11 1974 4106 Verona Veronafiere/Pavilions 11+12, Viale del Lavoro, 8, VR, Art Verona 2019 11.10.–13.10. *45 829 8111

Nachhaltige Präsenz: 1500 aktuelle Ausstellungen 8000 Institutionen 37’000 Kunstschaffende

Jahresabo Institutionen premium: CHF 145.– / € 110.– (+Porto) ↗ www.artlog.net/kunstbulletin

164 Kunstbulletin 10/2019 POESIE Julia Mensch DES «La Vida en Rojo» RAUMES

6. Oktober -3.November 19 Vernissage 5. Oktober, 18h

Corina Bezzola -BendichtFivian Anja Ganster -Theres Liechti 4. September bis 17. November Tobias Nussbaumer -Maria Pomiansky Kotscha Reist Werner von Mutzenbecher Sieglinde Wittwer

PETER RANDALL Pickpocket PAGE bis 3. November 2019

2. Juni bis 10.November 2019 Kuratiert von Katharina Dunst &Boris Rebetez Freitag 14 –17Uhr Donnerstag, 31. Oktober, 18.30 Uhr: Samstag/Sonntag 11–18Uhr «Ginzburg –Getty: Geschichten von Ohren» Gespräch mit Donatella Bernardi

Mi–Fr 13 bis 18 Uhr, Sa–So11bis 18 Uhr

Kunst Raum Riehen Baselstrasse 71, 4125Riehen, Tel. 061 641 20 29 [email protected], www.kunstraumriehen.ch Langenbruck/BLwww.schoenthal.ch

kunsthaus interlaken 15.9.–17.11.2019 Erste Hilfe Manon Samuel Buri Luciano Castelli Pierre Haubensak Heiner Kielholz Frantiˇc ek Klossner Vollrad Kutscher und Werke aus der Sammlung Mi–Sa 15 –18 | So 11 –17 Juan Sánchez Cotán · Karden und Karotten Mo+Di geschlossen www.kunsthausinterlaken.ch

AARGAU / BASEL / SOLOTHURN 165 KORNSCHÜTTE

bis5.Januar 2020 Kleine Stadt– Grosse Meister Höhepunkteder Sammlung des KunstmuseumsSolothurn

bis 3. November2019 Otto Lehmann Noli me tangere Arbeitenauf Papier BILDER VON GIORGIO AVANTI EINE RETROSPEKTIVE 16. BIS 23. OKTOBER 2019 26. Oktober2019bis 16. Februar2020 VERNISSAGE Albert Anker 17. OKTOBER 2019 AB 18.00 UHR MATINEE MIT LESUNG Zeichnungen und Aquarelle SONNTAG, 20. OKTOBER 11.00 UHR !

Öffnungszeiten Kornschütte Montag bis Freitag 10 bis 17 Uhr Samstag 10 bis 19 Uhr, Sonntag 10 bis 17 Uhr

Kornmarkt 3, 6004 Luzern

12.10. — @ Benzeholz a ku Kunstplattform 10.11.2019 @ PTTH://

www Die Fäden in der Hand .benz 24. August – Wavering eholz.ch 27. Oktober 2019 Patricia Bucher, Stephanie Hess, Grounds Reto Leibundgut, Corinne Odermatt, Reto Pulfer, Ficht Tanner

Benzeholz Raum für Seestrasse Gerliswilstrasse 23 Do – Sa 14:00–17:00 zeitgenössische 6045 Meggen 6020 Emmenbrücke So 10:00–17:00 Kunst www.akku-emmen.ch

166 Kunstbulletin 10/2019 NATUR Zwischen Sehnsucht und Wirklichkeit. Von Amazonien in die Alpen

Georg Aerni - Judith Albert - Claudia Andujar - John M. Armleder Caroline Bachmann - Sammy Baloji - Mabe Bethônico - Rodrigo Braga - Mayo Bucher Chalet5 - Heinrich Danioth - Caetano Dias - Quynh Dong - Hanne Van Dyck Saskia Edens - Marianne Engel - Lorenz Gelpke - Cao Guimarães - Marianne Halter & Mario Marchisella - huber.huber - Leiko Ikemura - Silvan Kälin - Stefan Karrer Isabelle Krieg - Simon Ledergerber - Katja Loher - Cinthia Marcelle - Ursula Palla Peter Regli - Marcel Reuschmann - Doris Schmid - Roman Signer - Jürg Stäuble Javier Téllez - Daniel Wicky - wiedemann/mettler

14. September bis 24. November 2019

HAUS FÜR KUNST URI Herrengasse 2, 6460 Altdorf Do/Fr 14 – 18 Uhr, Sa/So 11 – 17 Uhr 041 870 29 29 www.hausfuerkunsturi.ch

Bernadett Madörin "Flüssiges Gewebe" Veronika Stockmann "Bildpapiere" Verwaltungsgebäude 1, Aabachstrasse 5, 6300 Zug Ausstellung vom 18. September bis 29. Oktober 2019 Montags bis Freitag 8 bis 17 Uhr . r Uhr Uhr Uhr Uhr 20 18 16 ge – – – 19 , 18 16 12 EU enster So Fr Do / T h Sa S der hauf Oktober Eiseneg A ember Sc L dte 25. .vebikus.c Dez A g, P www René 15. ihrer M Freita bis el : U Kammgarn und haffhausen Hauptstä ge S Sc tenstrasse N 28 entrum Spieg 8201 Oktober rnissa – O lturz 26. Renate K Die Ve im CH Baumgar Ku

SOLOTHURN / INNERSCHWEIZ / OSTSCHWEIZ 167 RUDOLF BLÄTTLER Skulptur

28. September 2019 — 9. Februar 2020 Wi Mus Ni dw nk eum aldner elriedhaus mus www eum. .n id wa

ch JOSEF AMMANN KUNSTATELIER ldner VIA GORDEMO 2, CH-6596 GORDOLA T 091 745 23 80 - [email protected] / www.email-art.ch

Für Kunstsammler/

Disbelief innen

Manuel Burgener Informiert sein zahlt sich aus 22.09 -17.11.2019 ↗ www.artlog.net/kunstbulletin

espace d’art contemporain rue pierre-péquignat 9 2900 porrentruy www.eac-leshalles.ch

168 Kunstbulletin 10/2019 Kunsthalle Arbon Peter Kamm Lika Nüssli Christoph Rütimann Lucie Schenker Olga Titus Kunstmuseum Thurgau Wundersam & Schmalz Brigitte Buchholz Matthias Bosshart Roland Dostal Ray Hegelbach Stefanie Koemeda Gabriel Kuhn Sonja Lippuner Sebastian Stadler Judit Villiger Herbert Weber Kunstraum Kreuzlingen Eva Zulauf Esther van der Bie Martina Böttiger Dieter Hall Susanne Hefti Cécile Hummel Rhona Mühlebach Shed im Eisenwerk Karin Schwarzbek Max Bottini CKÖ Florian Germann Rachel Lumsden Almira Medaric Boskovic-Scarth Lisa Schiess

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by d re we po og he tisc tl nalis t tjouriz ns ku hwe te Sc der ar gröss erk Das tzw neNe

OSTSCHWEIZ / TESSIN / WESTSCHWEIZ 169 LA LUCE ALPINA Giovanni Segantini Dove Allouche Siegrun Appelt Philippe Rahm Patrick Rohner NotVital

28. September– 1. Dezember 2019

Ausstellung back and forth

Michael Wyss | Regula Syz

19. Okt. - 3. Nov. 2019 Villa Grunholzer Florastrasse 18, Uster

www.villagrunholzer.ch

170 Kunstbulletin 10/2019 Continuing Education Curating.org

Contemporary Exhibition Practices. Offered by Centre for Continuing Education The International, English speaking programme at the ZHdK NEW: Distance Learning opportunity The Postgraduate Programme in Curating (CAS/MAS Curating) is conceived of as a discursive platform which imparts key areas of contemporary exhibition-making and curating by praxis-oriented project work. We understand Curating as an activity and as an agency, as an interdisciplinary work process. Critical reading, discussing and an excessive network! Our alumni are working worldwide. Come by and get in touch! Information / contact +41 43 446 40 20, [email protected], www.zhdk.ch/en/continuingeducation Creating Discourses and Projects see www.curating.org and www.oncurating.org of Programme Prof. Dr. Dorothee Richter, Ronald Kolb (Scientific Researcher) .

by d re we po og he tisc tl nalis tjour t eiz ns ku hw te Sc der ar gröss erk Das tzw neNe

ST. GALLEN / ZÜRICH 171 LARA ALMARCEGUI DEEP INSIDE — OUT

28. AUGUST — 17. NOVEMBER 2019 Graphische Sammlung ETH Zürich Mo−So 10 −16.45 Uhr, www.gs.ethz.ch Die Graphische Sammlung befindet sich im Hauptgebäude der ETH Zürich.

WETTBEWERB «KULTURPROJEKT WEIDLI» Die Stiftung Weidli Stans bietet erwachsenen Menschen mit einer geistigen oder mehrfachen Beeinträchtigung einen Ort der Arbeit und des Wohnens. Ausgeschrieben wird ein Wettbewerb für drei künstlerische Interventionen auf den Verbindungswegen der Tagesstätte in den Jahren 2020-2023. Für die Finanzierung dieses einmaligen Kulturprojekts werden Sponsoren gesucht. Der Wettbewerb richtet sich an Kulturschaffende im Bereich bildende Kunst, Musik, Architektur, Gestaltung und Theater. Die Interventionen sind zeitlich begrenzt. Erwartet wird bei der Entwicklung und Realisation der Interventionen ein Miteinbezug und die Mitarbeit der Klienten, des Personals und externer Personen oder Gruppen. Weitere Informationen finden Sie unter: www.weidli-stans.ch -> Kulturprojekt STIFTUNG WEIDLI STANS | WEIDLISTRASSE 4 | 6370 STANS | WWW.WEIDLI-STANS.CH 172 Kunstbulletin 10/2019 ATELIER FERNANDO ET JEAN LUC LARDELLI by d re we CANTON DES GRISONS po . CITE INTERNATIONALE DES ARTS PARIS

Vergabe von visarte.graubünden für Atelieraufenthalt og vom 1. Juli 2020 bis 30. Juni 2021 tl an Bündner KünstlerInnen aller Sparten. t Anmeldeschluss: 10. November 2019 he ar tisc nalis Interessenten erhalten Auskunft und tjouriz nens Anmeldeunterlagen bei: ku hwe te Sc Menga Dolf, Teilerrüfeweg 14, der gröss erk 7304 Maienfeld Das tzw Ne [email protected]

ZÜRICH / DEUTSCHLAND 173 Transdiziplinärer Wettbewerb zum Kulturerbe der Kolonialzeit: DAS WANDBILD WYLERGUT BERN ALS BEISPIEL

www.bern.ch/kultur

Kunst und Bau bei öffentlichen Bauten bietet Menschen Freiraum zum Denken und öffnet Fenster für andere Sichtweisen. Sie macht neugierig und ermöglicht Begegnung und Austausch. Sie prägt das Stadtbild und ist wertvolles Kulturgut. In der Rolle der Bauherrenvertretung entwickelt und realisiert die Fachstelle Kunst und Bau beim Amt für Hochbauten bedeutungs- volle Kunst-und-Bau-Werke für ein lebenswertes und urbanes Zürich auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft.

Für die Fachstelle Kunst und Bau suchen wir einen/eine Projektleiter/-in Kunst und Bau (60–80%)

Ihre Aufgaben · Sie begreifen Kunst und Bau für die Stadt Zürich als Chance, um die öffentliche Baukultur nachhaltig weiterzuentwickeln. · Sie sind in der Kunstszene gut vernetzt und das Wissen über aktuelle Entwicklungen in der Kunst ist für Sie selbstverständliche Basis. · Sie beraten und koordinieren verschiedene städtische Stellen bei der Planung und Realisierung von Kunst und Bau und führen Kunstverfahren durch. · Sie bringen ihr Know-how in Fach- und Projektteams überzeugend ein und setzen mit einem umsichtigen Projekt- management Kunst-und-Bau-Projekte von A bis Z erfolgreich um. · Sie vermitteln Kunst-und-Bau-Werke nachhaltig und schlagen Brücken von der Bevölkerung zur Kunst.

Ihre Kompetenzen · Ausgewiesenes Fachwissen im Bereich Kunst sowie gute Kenntnisse in Architektur und verwandten Disziplinen · Strategische und konzeptuelle Fähigkeiten im Bereich der Projektentwicklung · Ausgewiesene Praxis und Erfahrung im Projektmanagement · Hohe Kommunikations- und Moderationsfähigkeit · Sicheres künstlerisches Urteilsvermögen und unternehmerisches Denken sowie Überzeugungskraft und Freude an innovativen und konstruktiven Lösungsfindungen · Abgeschlossenes Studium in Kunstgeschichte oder eine vergleichbare Ausbildung von Vorteil

Es erwartet Sie eine herausfordernde und interessante Aufgabe in einem professionellen, zukunftsorientierten Umfeld und ein motiviertes Team. Wir bieten sehr gute Anstellungsbedingungen mit einem Arbeitsplatz im Zentrum von Zürich.

Wir freuen uns auf Ihre Online-Bewerbung an: [email protected], Stadt Zürich, Amt für Hochbauten, Stichwort «Projektleiter/-in KuB». Bei Fragen steht Ihnen Frau Karin Frei Bernasconi, Leiterin Fachstelle Kunst und Bau, Tel. 044 412 44 05 gerne zur Verfügung.

Weitere Informationen finden Sie unter www.stadt-zuerich.ch/ahb 160 motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 50:50 ist das Verhältnis Frauen zu Männer 60 Prozent arbeiten Teilzeit Qualität 6000 stadteigene Bauten sind unser Wirkungsfeld ISO9001 Das Amt fürHochbauten isteineDienstabteilung Umwelt 300–350 Mio. Franken verbauen wir pro Jahr des Hochbaudepartements derStadtZürich ISO14001

Heimvorteil... art-tv.ch daskulturfernsehenimnetz

174 Kunstbulletin 10/2019 MEDIADATEN Erscheinungstermine Ausgabe Erscheinungsdatum Anzeigenschluss 11 November 25.10.2019 25.09.2019 12 Dezember 22.11.2019 23.10.2019 Neufrankengasse 4, CH-8004 Zürich 1-2Januar / Februar 10.01.2020 09.12.2019 Telefon 0041 (0)44 298 30 30, 3März 28.02.2020 29.01.2020 [email protected], [email protected], www.artlog.net Platzierung vorne Format Breitex Höhe Preise 4c Redaktion 2 x 1Seite (Panorama)*310 x210 mm CHF 3600.– Claudia Jolles (Chefredaktion) 2 x 1/2 Seite quer (Pano.)* 310 x102 mm CHF 1950.– Deborah Keller (Redaktion) 1/1Seite*155 x210 mm CHF 1980.– Anita Fédier (Agenda) 1/1Seite** 128 x187 mm CHF 1980.– Claudia Steffens (Redaktion artlog.net, Agenda) 1/2Seite quer*155 x102 mm CHF 1100.– Ariane Roth (Administration, Vertrieb) Françoise Ninghetto (Rédaction romande) Platzierung nach Ort/Rubrik (hinten) Boris Magrini (Redazione ticinese) Format Breitex Höhe Preise s/wPreise 4c 1/1Seite** 128 x187 mm CHF 1650.– CHF 1920.– Satz/Druck/Papier 2/3Seite** 128 x123 mm CHF 1215.–CHF 1400.– FO-Zürisee, Egg/FO-Fotorotar, Egg 1/2Seite quer** 128 x 91 mm CHF 930.– CHF 1050.– Papier: Profibulk 1.1, Abokarte Maxi Offset 1/2Seite hoch** 62 x187 mm CHF 930.– CHF 1050.– (FSC zertifiziert) 1/3Seite quer** 128 x 59 mm CHF 685.–CHF 800.– 1/3Seite hoch** 62 x123 mm CHF 685.–CHF 800.– Designkonzept/Artdirektion 1/6Seite quer** 128 x 27 mm CHF 370.– CHF 470.– Susanne Kreuzer, www.susanne-kreuzer.com 1/6Seite hoch** 62 x 59 mm CHF 370.– CHF 470.– Europreise werden zum aktuellen Tageskurs verrechnet. Kontakt Deutschland Miriam Wiesel *randabfallend Fontanepromenade 3, D-10967 Berlin Randanschnitt: + 3 mm Beschnitt an allen vier Seitenrändern Telefon 0049 (0)30 69 81 64 16 **Satzspiegel [email protected] Platzierungsvorschriften Herausgeber Inhalt 10%, Umschlag 20% Schweizer Kunstverein, Neufrankengasse 4, CH-8004 Zürich Satzkosten min. CHF 50.– www.kunstverein.ch Schweiz, alle Preise zzgl. MwSt./Änderungen vorbehalten Autor/innenkürzel in dieser Ausgabe: AH/Alice Henkes, AMA/Angelika Maass, BF/ Bannerwerbung auf artlog.net siehe: www.artlog.net/media Barbara Fässler, DOM/Andrea Domesle, DvB/ Dominique von Burg, FRO/Hans-Dieter Fronz, FS/ Auflage Feli Schindler, IK/Iris Kretzschmar, KBE/Katja Druckauflage ca. 10 000 Exemplare Behrens, KS/ Kristin Schmidt, JEN/Johanna En- Abonnemente ca. 8000 Exemplare crantz, MAR/Meret Arnold, MH/Mechthild Heuser, Direktvertrieb ca. 2000 Exemplare (Buchhandel und Kiosk) MS/Michael Sutter, NSC/Nicola Schröder, PST/ Peter Stohler, RDR/Roberta de Righi, SAR/Sabine Anzeigenverwaltung Arlitt, TS/Thomas Schlup, UM/Ursula Meier Claudio Moffa, Anzeigenleitung, Telefon 0041 (0)44 928 56 31 Sandra Verardo, Administration, Telefon 0041 (0)44 928 56 35 ABONNEMENTE [email protected] Kunstbulletin Leserservice, FACHMEDIEN Postfach, CH-4600 Olten Zürichsee Werbe AG Telefon 0041 (0)41 329 22 29 Laubisrütistrasse 44, CH-8712 Stäfa [email protected] ISSN 1013 – 69 40 Preise (10 Ausgaben/Jahr) CHF 80.00 (Schweiz) € 53.90 (Europa, Übersee, zzgl. Porto) CHF 70.00 für Mitglieder der SKV, SIK, visarte und SGBK/SSFA 175 DAS GROSSE RÄTSEL Das Kapital

Lake Murray, Opovia, Papua-Neuguinea. 23.7. 2019. Foto: SH Ein Schwein ist Kapital, das wächst, wenn es gefüttert und gehätschelt wird. Deshalb zeigt die Frau ihr Ferkel gerne her. Mit sehnigen Fingern, die wohl schon viele kleine Körper umschlossen haben, streckt sie das Tier den Besuchern des Dorfs durchs Fenster hin. Die Dunkelheit im Innern der Hütte hinterfängt die Gesichter, lässt sie leuchten, wie die Karden und Karotten in den Stillleben von Juan Sánchez Cotán. Im Speisesaal meiner Herberge hängt das schwarz-weisse Foto einer Frau im Len- denschurz, die an der linken Brust einen kleinen Jungen säugt und an der rechten ein Ferkel. Beide sind sichtlich vergnügt. Wäre ich wohl ein anderer, hätte ich die Brüste meiner Mutter mit einem Schwein geteilt? Wäre ich grosszügiger? Gieriger? Vegetarier? Ich weiss nicht, was für einen Stellenwert Hunde in einem Dorf wie Opovia haben. Sicher sind sie kein Kapital. Kaum hundert Schritte von hier habe ich eine Hündin gesehen, die eben ein Junges aus ihrem mageren Leib gepresst hatte. Das Kleine lag am Boden, eine altmodische, schlecht gefüllte Puppe. Die Mutter stupste es mit der Nase an, fuhr mit der Zunge über das Fell, das erstaunlich trocken wirkte. Doch das Körperchen rührte sich nicht, die Äuglein blieben zu für das Licht der Welt. Jetzt zupft mich ein Bub am Hosenbein, dem der Rotz aus der Nase läuft. «Pig», sagt er stolz, deutet auf das Ferkel und macht sich mit dem Handrücken sauber. «How much», frage ich und reibe Daumen und Zeigefinger aneinander. Da schaut er mich böse an, zieht einen Pfeil auf seinen kleinen Bogen und schiesst auf eine Mango, die ein paar Meter vor uns am Boden liegt. Zitternd gräbt sich das Bambusröhrchen in die Erde, fünf Zentimeter neben der Frucht. Samuel Herzog Samuel Herzog, freier Schreiber (Kunst & Kochen). [email protected]

Wo im Heft findet sich das im Text unkenntlich gemachte Kunstwerk? Mailen Sie uns bis zum 20.10. die Seitenzahl. Unter allen Einsendungen werden drei Preistragende ermittelt: [email protected]

176 Kunstbulletin 10/2019 Nives Widauer VILLA NIX in Kooperation mit dem Centre culturel suisse. Paris Das Haus als Spiegel Werke aus der Sammlung 21. September bis 17. November 2019

Kunstmuseum Olten Kirchgasse 8, 4600 Olten — www.kunstmuseum.ch Di–Fr 14–17 Uhr, Do 14–19 Uhr, Sa/So 10–17 Uhr