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DOPPELKONZERTE VON VIVALDI · BACH · SCHNITTKE · PÄRT

MANRICO NATASHA (1685-1750) 1–3 Doppelkonzert d-Moll für 2 Violinen, Streicher und PADOVANI KORSAKOVA Basso continuo BWV 1043 (um 1730 ?) ARVO PÄRT (geb. 1935) 4–5 „Tabula rasa“ Doppelkonzert für 2 Violinen, Streichorchester und präpariertes Klavier (1977)

ANTONIO VIVALDI (1678-1741) 6–8 a-Moll für 2 Violinen, Streicher und Basso continuo RV 522 / op. 3, Nr. 8 (erschienen 1711) ALFRED SCHNITTKE (1934-1998) 9–e Nr. 3 für 2 Violinen, Streicher, Cembalo, Celesta, Klavier und 4 Glocken (1985)

Nordböhmische Philharmonie Teplice CHARLES OLIVIERI-MUNROE DOUBLE

MANRICO PADOVANI NATASHA KORSAKOVA Violine

Nordböhmische Philharmonie Teplice CHARLES OLIVIERI-MUNROE

3 JOHANN SEBASTIAN BACH (1685-1750) (1678-1741) Doppelkonzert d-Moll für 2 Violinen, Streicher und Concerto a-Moll für 2 Violinen, Streicher und Basso continuo BWV 1043 (um 1730 ?) Basso continuo RV 522 / op. 3, Nr. 8 (erschienen 1711) 1 I. Vivace 6 I. Allegro 2 II. Largo ma non tanto 7 II. Larghetto e spiritoso 3 III. Allegro 8 III. Allegro Natasha Korsakova, Manrico Padovani – Violine Manrico Padovani, Natasha Korsakova – Violine

ARVO PÄRT (geb. 1935) ALFRED SCHNITTKE (1934-1998) „Tabula rasa“ Doppelkonzert für 2 Violinen, Concerto grosso Nr. 3 für 2 Violinen, Streicher, Cembalo, Streichorchester und präpariertes Klavier (1977) Celesta, Klavier und 4 Glocken (1985) 4 I. Ludus: Con moto 9 I. Allegro 5 II. Silentium: Senza moto 0 II. Risoluto q Manrico Padovani, Natasha Korsakova – Violine III. Pesante w IV. Adagio e V. Moderato Natasha Korsakova, Manrico Padovani – Violine North Czech Philharmonic Charles Olivieri-Munroe, Dirigent

4 5 ährend im Englischen die beiden Die weit verbreitete Vorstellung von einem Kon- Fachbegriffe concert (= musikalische zert als Gattung, wie sie sich seit der zweiten WVeranstaltung) und concerto (= mu- Hälfte des 17. Jahrhunderts etabliert hat, ist die sikalische Form bzw. Gattung) sauber getrennt eines interessanten und abwechslungsreichen sind, ist das deutsche Wort „Konzert“ doppel- Wechselspiels zwischen einem konzertierenden deutig, d. h. es kann beides bezeichnen, was Solisten, der dabei auch seine speziellen virtuo- schon seit vielen Jahren in einem immer mehr sen Fähigkeiten demonstrieren will und soll, und von Ignoranz und Dilettantismus geprägten Mu- einem ihn mehr oder weniger begleitenden oder sikleben und dank der allgemein grassierenden assistierenden Orchester, das nicht groß sein sprachlichen Verödung und Verflachung ziem- muss. Falls es mehrere, auch auf verschiede- lich oft zu heilloser Verwirrung führt. Doch lässt nen Instrumenten, sind, spricht man von einem sich das italienische Wort concerto sowohl auf Concerto grosso, bei dem ein (z. B. das mittellateinische und italienische concerta- bei Corelli und Händel zwei Violinen und ein Vi- re (= übereinstimmen) wie auf das klassisch- oloncello) dem ganzen Orchester (tutti, ripieni) lateinische concertare (= wettstreiten, streiten) gegenübergestellt ist. Dabei treten die Solisten zurückführen. Dabei zielt die erste Ableitung aus dem Orchester hervor und werden nicht, mehr auf das Konzert als musikalische Veran- wie später bei Solokonzerten (für Klavier, Violine, staltung vor einem Publikum bzw. auf das mehr Violoncello, Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Horn, oder weniger harmonische Zusammenwirken Trompete u. a.), zusätzlich für eine Aufführung von Sängern und Instrumentalisten, die zweite verpflichtet. Dies gilt natürlich auch für die bei- Erklärung, die letztlich wohl in den Vordergrund den barocken Doppelkonzerte für zwei Violinen gerückt ist, auf den Wettstreit und die Interaktion auf dieser CD, die sozusagen zwischen dem So- zwischen verschiedenen Instrumenten oder In- lokonzert und dem Concerto grosso stehen. strumentengruppen, auch zwischen Gesang und Instrumentalspiel, bei einer Komposition, „in der Neben den Concerti grossi von Albinoni, Corelli, heterogene Elemente zusammenwirken“ 1. Torelli und Händel sind Bachs sechs Branden-

...... burgische Konzerte (1721, BWV 1046-1051), je- 1 Riemann-Musiklexikon 1967 6 7 des mit einem anders besetzten Concertino bzw. Er erlangete auch dadurch … einen allgemeinen zu dieser Zeit [1714] die Vivaldischen Violinen- Mozart-Biograph Alfred Einstein (ein Vetter des nach dem Prinzip der Mehrchörigkeit gestaltet, Credit.“ concerte zum erstenmale zu sehen. Sie machten, Physikers Albert Einstein): „Einer der größten Prototypen der Gattung des Concerto, die für die als eine damals ganz neue Art von musikalischen Einfälle Vivaldis – und nicht nur Vivaldis – ist das Zeit des Barock so wichtig war, dass man das 17. Seinen Durchbruch als Komponist erlebte der Stücken, bey mir einen nicht geringen Eindruck. ‚kantabel und laut‘ vorzutragende Solo der zwei- und 18. Jahrhundert als die Zeit des „konzertie- „Prete rosso“ Antonio Vivaldi (1678-1741), ein Ich unterließ nicht, mir davon einen ziemlichen ten Geige zur leisen Figuration der ersten, über renden Stils“ bezeichnet hat. Nachdem zu Be- virtuoser Geiger, der seit 1703 (mit Unterbrechun- Vorrath zu sammeln. Die prächtigen Ritornelle dem Pianissimo des Orchesters. Es ist, als ob in ginn des 17. Jahrhunderts auch Singstimmen und gen) am Ospedale della Pietà, einer Erziehungs- des Vivaldi, haben mir, in den künftigen Zeiten, zu einem Prunksaal des Barock die Fenster und Tü- sogar Chöre miteinbezogen waren, entwickelte und Ausbildungsstätte für elternlose und nichte- einem guten Muster gedienet.“ ren geöffnet würden: ein stolzes, großes Pathos, sich das Concerto zwischen 1660 und 1690 in helich geborene Mädchen in Venedig, wirkte wie es das 17. Jahrhundert noch nicht kannte; Italien, dem damals führenden Musikland Euro- und das dortige Orchester zu seltener Perfektion Johann Sebastian Bach (1685-1750) hat sechs der Ruf eines Bürgers der Welt.“ pas, zu einer reinen Instrumentalform und prägte führte, mit der 1711 in Amsterdam erschienenen Konzerte von Vivaldi für Cembalo, drei für Orgel dabei eine Dreisätzigkeit mit der Folge Schnell Sammlung L’Estro armonico (= die harmonische bearbeitet (BWV 593, 594 und 596), darunter das Bachs Instrumentalmusik, auch seine Orche- – Langsam – Schnell aus, die bis ins frühe 20. Eingebung oder Laune) op. 3, in der 12 Konzer- vorliegende Doppelkonzert a-Moll op. 3, Nr. 8 sterwerke, die eigentlich nur etwas größer Jahrhundert Bestand haben sollte. Der Flötist te für ein bis vier Violinen, Streichorchester und (Ryom-Verzeichnis 522) (BWV 593) „con due besetzte Kammermusik darstellen, darunter so und Komponist Johann Joachim Quantz schrieb Basso continuo enthalten sind. Die berühmten violini obligati“, das als eines der besten und herausragende Werke wie die sechs „Branden- in seinem berühmten „Versuch einer Anwei- „Vier Jahreszeiten“, ein Zyklus von vier Konzer- originellsten gilt. Die beiden dialogisierenden burgischen Konzerte“, das Tripelkonzert a-Moll sung die Flöte traversiere zu spielen“ (erstmals ten für eine Violine und Orchester, erschienen Soloviolinen sind absolut gleichberechtigt, über- für Flöte, Violine und Cembalo (BWV 1044), die erschienen 1752): „Die Concerten haben ihren übrigens ebenfalls in Amsterdam, aber 14 Jah- nehmen dabei aber durchaus unterschiedliche beiden Violinkonzerte a-Moll (BWV 1041) und Ursprung von den Italiänern … Zweene berühm- re später in dem Sammelwerk Il cimento dell’ Aufgaben, indem sie individuelle Motive ausprä- E-Dur (BWV 1042), das hier eingespielte Doppel- te lombardische Violinisten [Antonio Vivaldi und armonia e dell’ inventione op. 8. Von den über gen oder sich im Wechsel gegenseitig begleiten. konzert d-Moll für zwei Violinen (BWV 1043), die Giuseppe Tartini] … haben hierzu insonderheit 500 Konzerten, die Vivaldi geschrieben hat, sind Es ist erstaunlich, wie hier aus einfachsten mu- vier Ouvertüren C-Dur, h-Moll, D-Dur und D-Dur viel beygetragen. Der erste war lebhaft, reich an zwar die meisten für eine oder mehrere Violinen, sikalischen Bausteinen (Tonleitern, Dreiklangs- (BWV 1066-1069) sowie eine Reihe von Konzer- Erfindung, und erfüllete fast die halbe Welt mit es gibt aber auch Konzerte für Violoncello, Viola brechungen, Tonrepetitionen) in den Ecksätzen ten für ein bis vier Cembali, standen von jeher im seinen Concerten. Obwohl Torelli, und nach ihm d’amore, Mandoline, Blockflöte, Querflöte, Oboe, virtuoses Brio, im langsamen Mittelsatz lyrische Schatten seiner Passionen, Kantaten, Motetten, Corelli hierinne einen Anfang gemachet hatten: Fagott, Horn und Trompete, auch hier z. T. im Dop- Emphase entwickelt werden. Über den letzten der h-Moll-Messe und der Werke für Orgel und so brachte er sie doch, nebst dem Albinoni, in pel. Der bereits erwähnte Quantz notierte in einer Satz schrieb der berühmte Musikkritiker und Mu- Cembalo. Es ist auch bis heute bei vielen dieser eine bessere Form, und gab davon gute Muster. autobiographischen Skizze: „In Pirna bekam ich sikwissenschaftler und bis heute unübertroffene Stücke unklar, ob sie schon in Bachs Zeit als Hof-

8 9 organist, Kammermusiker und Konzertmeister Basso continuo handeln könnte. Der erste Satz zu neuen Gestalten drängenden Phantasie be- rer Heimat. Pärt emigrierte 1980, Schnittke besaß in Weimar (1708-1717) oder als Kapellmeister in mit seinem dynamischen Elan und den raumgrei- wegen, die uns noch heute in Erstaunen setzt.“ seit 1990 die russische und deutsche Staatsbür- Köthen (1717-1723) entstanden sind und dann für fenden großen Intervallen in den Solostimmen Über den Schlusssatz, dessen kanonisch ver- gerschaft. In den vier Werken zeigen sich Ver- das Collegium Musicum, das Bach von 1729 bis bietet, was in dieser Gattung ungewöhnlich ist, zahnte rollende Motorik durch Trioleneinschü- wandtschaft (z. B. in der Orchesterbesetzung: 1737 und von 1739 bis ca. 1741 in Leipzig leitete, eine breit angelegte Fugenexposition. Besonde- be aufgebrochen wird und in dem die beiden bei Vivaldi und Bach Streicher und Cembalo, bei umgearbeitet wurden, oder erst aus dieser Zeit re Berühmtheit erlangte der zweite Satz, ein kan- Solisten mit sich überlappenden Doppelgriffen Schnittke Streicher, Cembalo, Celesta, Klavier stammen. Im Druck erschienen fast alle diese tables Pastorale in F-Dur, der „klassischen“ Ton- in einer Vertauschung der Rollen das Orchester und Glocken, bei Pärt Streicher und präpariertes Werke erst in den Jahren 1850-1857 bei Peters in art für ein solches Stück, bei dem die beiden sich „begleiten“, schrieb der Bach-Forscher Georg Klavier, in der Idee des Concerto) und Ferne (bei Leipzig, das Doppelkonzert d-Moll im Jahre 1852, umschlingenden Solostimmen von einem zarten von Dadelsen: „Es gibt in Bachs Werk kaum ei- Vivaldi und Bach mit der Satzfolge Schnell-Lang- mehr als ein Jahrhundert nach Bachs Tod. Für Klangteppich der Streicher begleitet werden nen anderen Satz, in dem zupackende Gestik und sam-Schnell, bei Schnittke und Pärt mit einer dieses Werk sind jedenfalls Autographen nur von und das in seiner Harmonik und Satzweise weit eine weitgespannte Anlage so in Übereinstim- gänzlich anderen Anordnung, bei den barocken den beiden Solostimmen und eine unbezifferte in die Zukunft, bis in die Romantik vorausweist. mung gebracht worden sind.“ Meistern in einer konventionellen, allerdings da- Continuostimme von der Hand des Bach-Sohns Eine gewisse atmosphärische und stilistische mals als sehr modern geltenden, bei Schnittke Carl Philipp Emanuel Bach aus der Zeit um 1730 Nähe zur Sinfonia (G-Dur, 12/8-Takt) aus dem Den beiden barocken Meisterwerken stehen auf und vor allem Pärt in einer etwas erweiterten, z. überliefert. „Weihnachts-Oratorium“ (BWV 248) ist nicht zu dieser CD zwei etwa 250 Jahre jüngere Doppel- T. klanglich extremen Spieltechnik). überhören. Was Claude Debussy 1901 über ein konzerte für zwei Violinen gegenüber, die von Das Doppelkonzert d-Moll, das der Komponist Violinkonzert von Bach, wahrscheinlich das in zwei fast gleichaltrigen Komponisten stammen, Mit Tabula rasa, einem Doppelkonzert für 2 – wie in vielen anderen Fällen auch – für zwei E-Dur, das er mit Eugène Ysaÿe hörte, schrieb, von Alfred Schnittke (1934-1998), Sohn eines in Violinen, Streichorchester und präpariertes Cembali in c-Moll (BWV 1062) umarbeitete, ge- gilt auch für das Doppelkonzert d-Moll, beson- die Sowjetunion emigrierten Juden aus Frank- Klavier aus dem Jahre 1977, das 1980 mit einer hört spätestens seit dem 20. Jahrhundert zu ders den zweiten Satz: „… hier findet sich in fast furt am Main und einer Wolgadeutschen, und Widmung an Tatjana Grindenko, Gidon Kremer den bekanntesten und am meisten aufgeführten makelloser Reinheit jene ‚musikalische Arabes- dem Esten Arvo Pärt (geb. 1935). Beide gehören und Eri Klas gedruckt wurde, erlebte Pärt einen Werken Bachs, der auch ein guter Geiger war. Im ke’, oder vielmehr jenes Prinzip des ‚Ornaments’, zu den bekanntesten und erfolgreichsten, aber großen Erfolg, der nicht zuletzt den prominen- Gegensatz zu den Konzerten Vivaldis spielt das das die Grundlage jeder Art von Kunst bildet … auch umstrittensten Komponisten ihrer Genera- ten Widmungsträgern zu verdanken war. Das Orchester, außer in den Ritornellen der Ecksätze, Bach nahm die Arabeske wieder auf und machte tion, beide gerieten in mehr oder weniger ernste zweisätzige Werk ist ein besonders markantes eine etwas weniger prominente Rolle, was zu der sie biegsamer, flüssiger. Die Schönheit konnte Konflikte mit der restriktiven sowjetrussischen Beispiel für den sog. „Tintinnabuli (Glöckchen)- Vermutung führte, dass es sich hier um die Um- sich trotz der strengen Ordnung, in die der große Kulturpolitik und erlebten ihren Durchbruch als Stil“, den Pärt nach zahlreichen, in alle mögliche arbeitung einer Triosonate für zwei Violinen und Meister sie stellte, mit dieser freien, unaufhörlich Komponisten erst relativ spät und außerhalb ih- Richtungen weisenden Experimenten um 1975/76

10 11 fand und den Oliver Kautny folgendermaßen de- (die niemals zusammen, sondern immer einzeln ebenso dichten Gewebe der Streicher begleitet kalischen Austausch verschiedener historischer finiert:„Die Grundidee ist die regelhafte Bindung eingesetzt sind) und vier Glocken entstand 1985 werden. Das BACH-Zitat im Cembalo des sich Epochen, indem er heterogene Stile und Strö- von Dreiklangstönen an eine Melodiestimme, und erschien 1988 im Druck. Getreu seinem Ti- nahtlos anschließenden vierten Satzes (Adagio) mungen kommuniziert. Sein Komponieren mit meist im homophonen, pausendurchsetzten Satz, tel greift es zunächst die barocken Spielfiguren spielt unmissverständlich auf das von so vielen unterschiedlichsten Stilschichten ist nicht zuletzt oft einhergehend mit radikaler Reduktion des auf, die man aus dem vorangegangenen Doppel- Komponisten verehrte Vorbild Bach an, während deswegen so charakteristisch, weil Schnittke Tonmaterials auf eine diatonische, sekundweise konzert d-Moll von Bach zu kennen glaubt. Aber der rhythmisch hochkomplexe, chromatisch ge- zwischen musikalischen Anleihen, Zitaten und fortschreitende Skala mit korrespondierendem schon bald trübt sich die Musik durch schmer- schärfte Satz sich sehr weit von barocken Vor- Allusionen klar differenziert. Er übernimmt für Dreiklang … In enger (+1, -1) oder weiter Lage zende Dissonanzen ein, die durch Reibungen mit bildern entfernt. seine Kompositionen klassische, tradierte For- (+2, -2) begleitet die unselbständige Tintinnabuli- großen und kleinen Sekunden und richtig hässli- men, die er im selben Moment bewahrt und in Stimme die Melodiestimme, die in vielen Werken che Triller in der tiefsten Lage der beiden Solo- Dies gilt auch für den sich ebenfalls fast ohne Frage stellt.“ in vier Modi zentraltönig organisiert ist.“ Im Fall violinen hervorgerufen werden. Wie der 2. Satz Einschnitt anschließenden fünften und letzten Joachim Draheim von „Tabula rasa“ knüpft das auf raffinierte Art von Pärts Tabula rasa verlischt die Musik in den Satz (Moderato), bei dem ein ppp zu spielendes „umspielte“ obsessive a-Moll von I. Ludus (= Tiefen der Kontrabässe. Der zweite Satz, zeitwei- Klanggespinst der vielfach geteilten Streicher Spiel) auf dieser CD an das a-Moll des Doppel- se wie die Parodie einer Kadenz in einem klassi- von Akkorden der Celesta und Pizzikato-Schlä- konzerts von Vivaldi an, während der zweite Satz schen Konzert wirkend, beweist, dass man auch gen der beiden Solo-Violinen rhythmisch instabil (Silentium = Schweigen, Stille) in seinem ge- mit reinen Dur- und Mollakkorden durch spezielle kontrapunktiert wird. Gegen Ende gesellt sich dämpften d-Moll auf das Doppelkonzert d-Moll Schichtungen und Überlagerungen herbe Disso- eine um ein Achtel kanonisch verschobene ba- von Bach auf der CD vorausweist. Das Stück ver- nanzen erzeugen kann. Im 3. Satz (Pesante) mit rocke Motorik der beiden Soloviolinen dazu, die sickert am Ende im Nichts, d. h. die absteigende seinen scheinbar konventionellen Unisonopas- an den Anfang des Stücks erinnert und am Ende Tonleiter des Kontrabass endet mit E2, das D2 sagen des Streichorchesters, die auf Vivaldi im klanglichen Nichts zerflattert. Die nur im 1., erklingt nicht mehr. Es ist erstaunlich, wie eine oder sogar auf den zweiten Satz von Beethovens 4. und ganz am Ende des 5. Satzes meist an dy- mit Senza moto (= ohne Bewegung) bezeichnete 4. Klavierkonzert G-Dur op. 58 zurückweisen, tritt namischen Höhepunkten sparsam eingesetzten Musik, die sich ja doch irgendwie bewegt, den nach dem alten Concerto-grosso-Prinzip das Glocken unterstreichen die surreale Atmosphä- Eindruck von Ruhe und Stille verströmt. Cembalo als drittes Soloinstrument mit zarten re des Stücks. Was Friederike Wissmann 2005 Dur- und Mollakkorden hinzu, während die bei- über den Komponisten Schnittke bemerkte, wird Alfred Schnittkes Concerto grosso Nr. 3 für zwei den Soloviolinen sich in rhythmisch vertrackten gerade in diesem Werk besonders deutlich: „In Violinen, Streicher, Cembalo, Celesta, Klavier dissonanten Girlanden ergehen, die von einem seinen Kompositionen stiftet Schnittke den musi-

12 13 und internationalen Orchestern, Musikfestivals Auf Einladung von Irina Schostakowitsch trat Die Künstlerin ist ein gern gesehener Gast bei und Konzertveranstaltern. Die Künstlerin steht Natasha Korsakova gemeinsam mit der Pianistin italienischen Talk-Shows u.a. bei RAI und Sky für „ausgefeilte Technik, ausgeprägtes Stilge- Kira Ratner im Rahmen eines Festkonzertes zu TV. Sie folgte zudem einer Einladung zur Inter- fühl und musikalisches Einfühlungsvermögen“ Ehren des Komponisten Dmitri Schostakowitsch nationalen Konferenz „21minutes: Knowledge of (Frankfurter Allgemeine Zeitung) sowie für ein in Paris auf. Excellence“ in Mailand. Charisma, das seinesgleichen sucht. Ihr Re- pertoire umfasst ca. 60 Konzerte für Violine und 1998 wurde sie Künstlerin des Jahres in Chile, Natasha Korsakova wurde in eine Musikerfami- Orchester sowie unzählige Werke der Kammer- sowie 2008 „Künstlerin des Jahres“ in Italien, wo lie in Moskau geboren und begann im Alter von musik. ihr auch der Premio Sirmione Catullo verliehen 5 Jahren mit dem Violinspiel. Ihr erster Lehrer wurde. In der Saison 2018/19 ist Natasha Korsa- war ihr Großvater Boris Korsakov. Nach ihm Die preisgekrönte Violinistin gastiert in den kova Artist in Residence von Orchestra2100 und übernahm ihr Vater, der bekannte russische Gei- bedeutendsten Konzertsälen der Welt. Zu den des Carolina Philharmonic in den USA. genvirtuose Andrej Korsakov, ihre weitere Aus- namhaften Dirigenten, mit denen Natasha Korsa- bildung. Ihre Mutter ist die Pianistin Yolanta Mi- kova bisher zusammenarbeitet hat, gehören u.a. Die Violinistin ist Kulturbotschafterin der „Fonda- roshnikova-Caprarica. Nach dem frühen Tod des Mstislav Rostropovich, Alain Lombard, Stefan zione Sorella Natura“ in Assisi. In Verbindung mit Vaters studierte Natasha Korsakova zunächst Vladar, Alun Francis, David Michael Wolff, José G. der Audienz für die Fondazione Sorella Natura bei Prof. Ulf Klausenitzer in Nürnberg und später Flores und Steven Byess, um nur einige zu nennen. im Vatikan spielte sie in der Sala Nervi in Anwe- bei Prof. Saschko Gawriloff in Köln. senheit Papst Benedikts XVI. Das Konzert fand Sie spielte mit dem Orchestra Sinfonica di Mila- gemeinsam mit dem herausragenden schweize- Natasha Korsakova spielt abwechselnd ein Inst- Natasha Korsakova no G. Verdi, Wiener Kammerorchester, Iceland rischen Violinisten Manrico Padovani statt. rument von Jean-Baptiste Vuillaume (Paris, 1851) Symphony Orchestra, Orchestra della Svizzera sowie die Stradivarius-Vuillaume „Messiah“ Natasha Korsakova, russisch-griechischer Ab- Italiana, Tainan Symphony, Regina Royal Sym- Parallel zu ihrer internationalen Konzerttätigkeit (Paris, 1870). stammung, ist eine der gefragtesten Geigerin- phony, dem Philharmonischen Orchester Mainz, ist Natasha Korsakova eine leidenschaftliche nen ihrer Generation. Die Süddeutsche Zeitung der Südwestfälischen Philharmonie, Waterbury Schriftstellerin. Ihr erster Kriminalroman, Tödli- beschreibt ihr Violinspiel als „sündhaft schö- Symphony Orchestra, dem Querétaro Philhar- che Sonate, erscheint im Oktober 2018 im Heyne nes Hörerlebnis“. Die fünfsprachige Geigerin monic und Orquesta Filarmonica della UNAM Verlag. ist inzwischen begehrter Gast bei nationalen (Mexico).

14 15 lässt. Die Musikzeitschrift „Strad“ beschrieb ihn Op. 1 im Konzert aufgeführt hat. Ein spezieller Manrico Padovani, als Sohn italienischer Eltern gar als „Violin Hero“. Höhepunkt der vergangenen Saisons war sein in Zürich geboren, studierte in den Meisterklas- Auftritt zusammen mit der fabelhaften Violini- sen von Aida Piraccini-Stucki in Winterthur und Nach seinem Debut mit Rezitals beim Lucerne stin Natasha Korsakova in Anwesenheit Papst Herman Krebbers in Amsterdam. Festival und im Stadtcasino Basel ist er als Solist Benedicts XVI in der Sala Nervi im Vatikan. Das in ganz Europa, Amerika und Asien auf Konzert- Konzert stand im Zusammenhang mit einer Au- Weitere wichtige künstlerische Impulse erhielt podien wie dem Wiener Musikverein, der Alten dienz der „Fondazione Sorella Natura“ aus As- er zudem von international anerkannten Solisten Oper Frankfurt, Oji Hall Tokio, dem Kultur- und sisi, die sich für die Sensibilisierung von jungen und Komponisten wie Ruggiero Ricci, Franco Kongresszentrum Luzern, in der Kölner Philhar- Menschen für die Umwelt einsetzt. Er war zudem Gulli, Viktor Pikaizen, Boris Belkin, Dénes Zsig- monie und der Smetana Hall in Prag zusammen auf Europa-Tournée mit der Stargeigerin Anne- mondy und Karl-Heinz Stockhausen. mit den Stuttgarter Philharmonikern, der Aka- Sophie Mutter, wo er als Solist und als Kammer- demischen Staatskapelle St. Petersburg, den musiker mitwirkte. Er gewann zahlreiche Preise und Auszeichnun- Moskauer Philharmonikern, der Sinfonia Varso- gen wie z.B. beim Internationalen Wiener Mu- viae, den Prager Philharmonikern, dem Radio- Neben seinen bereits für verschiedene Labels sikwettbewerb und dem Ruggiero-Ricci-Wett- Sinfonieorchester Basel, dem Orchestra della veröffentlichten Aufnahmen (u.a. Violinkonzerte bewerb in Berlin, an der Accademia Chigiana in Svizzera Italiana, dem Orchester des Musik- von Beethoven, Brahms, Prokofjew und Pagani- Siena, den Kiefer-Hablitzel-Preis des Schweize- kollegiums Winterthur, der Südwestdeutschen ni) sind Livemitschnitte aus Wien (Solo Rezital), rischen Tonkünstlervereins und den Jubiläums- Philharmonie, dem Regina Symphony Orchestra, Prag (Beethovens Violinkonzert) und Seoul (Pa- Preis der Schweizerischen Bankgesellschaft dem Philharmonischen Orchester Poznan und ganinis zweites Violinkonzert La Campanella) in UBS, Anerkennungen der Stiftungen Julius Baer Manrico Padovani dem Seoul Philharmonic Orchestra unter der Vorbereitung. und Bruno Schuler sowie den „Künstlerbeitrag“ Leitung von Rudolf Barshai, Marcello Viotti, Marc des Aargauer Kuratoriums. Als einer der inter- „Eindringlicher Lyriker … Teufelsgeiger … Eine Andreae, Howard Griffiths, Andrei Boreiko, Lü Manrico Padovani wurde zur Mitwirkung am essantesten Schweizer Violinisten wurde er von Violine, die bezaubert“ – das sind nur einige der Jia, Boris Perrenoud, Charles Olivieri-Munroe Soundtrack für Erik Bernasconis Spielfilm der Anne-Sophie-Mutter-Stiftung unterstützt. Attribute, die Musikkritiker benutzen, um die Ein- und Petr Altrichter aufgetreten. Sinestesia eingeladen. Der Film wurde 2010 beim drücke zu beschreiben, die Manrico Padovani Internationalen Filmfestival „Berlinale“ prämiert. Manrico Padovani spielt auf der Stradivari- mit seinem virtuosen und tiefsinnigen Spiel und Er ist der erste Schweizer Violinist, der den ge- Vuillaume „Messiah“ von 1873 und auf einer makelloser Technik bei seinen Konzerten hinter- samten Zyklus von Niccolò Paganinis Capricci Pressenda-Geige aus dem Jahre 1832.

16 17 Bratislava (2001-2004) und Ehrenchefdirigent der Im Bereich der Oper erschien Olivieri-Munroe des Musikfestivals Prager Frühling im Jahr 2001, Nordböhmischen Philharmonie Teplice, mit der mit Verdis „Falstaff“ an der Komischen Oper in wo er auch die Preise von Supraphon, der Stadt er seit 1997 verbunden ist. Berlin, mit Mozarts „Don Giovanni“ in Mailand, Prag und des Tschechischen Rundfunks gewann. beim Lago di Como-Festival mit Verdis „Aida“ Heute ist Charles Olivieri-Munroe eine Schlüs- Charles Olivieri-Munroes anhaltender öffentli- sowie mit einer Produktion von Strawinskys selperson in den musikalischen Zentren Prags, cher Eindruck entstammt einer Kombination aus „The Rake’s Progress“ am Teatro La Fenice in wie z.B. der Dirigierklasse der Musikakademie, Talent und Charisma. Wachsende Anerkennung Venedig und an der Warschauer Kammeroper. In wo er 2011 zum Dozenten ernannt wurde. Seine durch die internationale Presse erhält er für Amsterdam dirigierte er beim Niederländischen Aufnahmen für Sony, RCA Red Seal, Naxos, SMS seine innovativen Programme, herausragende Nationalballett eine Crossover-Produktion. Er Classical und Naïve Records werden von vielen Interpretationen des slawischen Repertoires dirigierte auch an der Prager Nationaloper. 2010 internationalen Rundfunkstationen ausgestrahlt. sowie für seine Leidenschaft für die Reinheit wurde er Musikdirektor der Warschauer Kam- des Orchesterklangs. Seine Laufbahn führte ihn meroper. Im Februar 2014 leitete er eine gefeierte zu fünf Kontinenten, wo er mit den besten Or- Produktion von Robert Schumanns „Genoveva“ chestern der Welt auftrat, darunter dem Israel am Dvořák-Theater in Ostrava. Philharmonic Orchestra, der Tschechischen Philharmonie, den Sinfonieorchestern von Mon- Charles Olivieri-Munroe wuchs in Toronto auf, treal und Sydney, dem Deutschen Symphonie- wo er Klavier in der Klasse von Boris Berlin am Orchester Berlin, der Petersburger Philharmo- Königlichen Konservatorium und an der Univer- nie, dem Dänischen Radiosinfonieorchester, dem sität Toronto studierte. Nach seinem Studienab- Charles Olivieri-Munroe Budapester Sinfonieorchester, der Warschauer schluss im Jahr 1992 erhielt er drei Ontario-Sti- Philharmonie, der Königlichen Philharmonie pendien, die ihm ein Dirigierstudium bei Otakar Charles Olivieri-Munroe ist seit der Saison Brüssel, dem Sinfonieorchester Toronto, dem Trhlík an der Janáček-Akademie in Brünn ermög- 2015/16 Künstlerischer Leiter und Chefdirigent Oregon Symphony Orchestra und Orchestern in lichten. 1997 wurde Charles Olivieri-Munroe der des Krakauer Philharmonischen Orchesters und New York, Amsterdam, Frankfurt, Athen, Istan- Förderpreis des Canada Council for the Arts zu- zugleich Chefdirigent der Philharmonie Südwest- bul, Lissabon, Tokyo, Seoul und Santiago. erkannt. Seine internationale Karriere begann er falen. Zuvor war Olivieri-Munroe Chefdirigent mit einer Serie von Erfolgen bei Wettbewerben, des Slowakischen Radiosinfonieorchesters in darunter ein 1. Preis beim Dirigierwettbewerb

18 19 Berka, Martin Turnovský, Libor Pešek und Vla- Der italienische Dirigent Alfonso Scarano wurde dimír Válek. Im Jahre 1972 übernahm Jaroslav 2013 neuer Chefdirigent der Nordböhmischen Soukup die Funktion des Intendanten und Chefdi- Philharmonie. Im selben Jahr unternahm das rigenten. Er vergrößerte das Orchester, welches Orchester eine Tournée durch Südost-Asien mit seit 1979 den Namen Nordböhmische Staatliche Konzerten in Vietnam, Kambodscha, Hong Kong, Philharmonie Teplice trug. Nach den Ereignis- Singapur, Malaysia und Brunei. Im Frühjahr 2017 sen im November 1989 nahm sich Jan Štván folgte eine Tournee durch Südamerika. der Position des Chefdirigenten des Orchesters an, ab 1991 Tomáš Koutník. Unter seiner Leitung Die Nordböhmische Philharmonie spielt regel- wurden sämtliche Symphonien Franz Schuberts mäßig mit weltbekannten Solisten wie Misha aufgenommen. Maisky, Sharon Kam, Shlomo Mintz, Kun-Woo Paik, José Carreras und David Lomelí und wird zu Seit der Übernahme der Chefdirigenten- berühmten Musikfestivals wie dem Prager Früh- rolle durch den jungen kanadischen Dirigenten ling, dem Antonín-Dvořák-Festival, dem Beetho- Charles Olivieri-Munroe im Juli 1997 erweiter- ven-Festival, dem internationalen Musikfestival Die Nordböhmische Philharmonie Teplice te die Nordböhmische Philharmonie Teplice Český Krumlov, dem Gustav-Mahler-Festival und ihre Aktivitäten im In- und Ausland deutlich, mit dem Leoš Janáček-Festival eingeladen. Die Nordböhmische Philharmonie Teplice, ge- Ysaÿe, Bronisław Huberman, Fritz Kreisler, Auftritten in Deutschland, Italien, Österreich, gründet im Jahre 1838, ist das einzige professi- Alexander Pečnikov, Henri Marteau, David Spanien, in der Schweiz, in Monaco, Frankreich, Seit Herbst 2018 ist Petr Vronský Chefdirigent der onelle Symphonieorchester im Bezirk Ústí. Bis Popper, Julius Klengel, Hugo Becker, Anton Belgien, Dänemark, Portugal, Kroatien, Slowe- Nordböhmischen Philharmonie. ans Ende des 19. Jahrhunderts gab das Orches- Hekking, Lilli Lehmann und Ernestine Schumann- nien, Serbien und Malta. Im Verlaufe des Jahres ter regelmäßig Zyklen symphonischer Musik Heink. 2004 absolvierten die Nordböhmische Philhar- unter Mitwirkung der gefragtesten Dirigenten monie 140 Konzerte, davon 52 im Ausland. Seit und Solisten jener Zeit, wie zum Beispiel Eugen Im Jahre 1948 entstand mit dem städtischen 1964 organisiert das Orchester das Ludwig van d’Albert, Richard Strauss, Ferruccio Busoni, Kurorchester ein neuer Klangkörper. Im Laufe Beethoven-Festival in Teplice. Conrad Ansorge, Emil Sauer, Ernő Dohnányi, der Zeit wechselten sich hier eine ganze Reihe Frederic Lamond, Pablo de Sarasate, Eugène von Dirigenten ab, z. B. Miloslav Bervíd, Bohumil

20 21 he English language draws a clear dis- with an entertaining and varied interplay be- tinction between the terms “concert” (a tween a concertante soloist’s virtuosity, assisted Tmusical performance) and “concerto” in an accompanying role by a modestly-sized (referring to the musical form or genre). The orchestra. The term “concerto grosso” was German word “Konzert”, on the other hand, used to describe works in which a small group can carry both meanings which, due to an ever- of soloists (the concertino, which consisted of increasing propensity towards simplification two violins and a violoncello in the case of Corelli and sheer linguistic negligence on the one hand or Handel) contrasted with the main body of the and a music scene long characterized by igno- orchestra (also called tutti or ripieno). Unlike in rance and amateurism on the other, often leads later solo concertos (for piano, violin, violoncello, to hopeless confusion. The Italian word “con- flute, oboe, clarinet, bassoon, horn, trumpet, certo”, meanwhile, derives both from the Middle among other instruments), the concertino group Latin and Italian concertare (to agree or concur) emerged from the larger orchestral ensemble and from the Classical Latin concertare (to dis- and was not required to perform extended solo pute or contend). While the first meaning was passages. This also applies to the two Baroque intended to denote a more or less harmonious concertos for two violins recorded here, which interplay between singers and instrumentalists, are located somewhere in between the solo con- the secondary definition of a rivalrous or conten- certo and the concerto grosso. tious interaction between various instruments and instrumental groups, or between singers and J.S. Bach’s Brandenburg Concertos BWV 1046- instrumentalists, eventually prevailed for musical 1051 (1721), each written for a different con- compositions in which “heterogeneous elements certino group and based on the principle of interact”1. antiphonal choirs, are considered archetypes of the concerto genre along with the concerti From the second half of the seventeenth cen- grossi of Albinoni, Corelli, Torelli and Handel. tury, the concerto genre came to be associated In fact, so important were they for the Baroque th th ...... period that the 17 and 18 centuries were also 1 Riemann-Musiklexikon 1967 22 23 known as the era of the concertante style. From entitled L’estro armonico (The Harmonic Inspi- Johann Sebastian Bach (1685-1750) transcribed Bach’s instrumental music (and also his orches- the beginning of the 17th century onwards, the ration), first published in Amsterdam in 1711.Le six of Vivaldi’s concertos for harpsichord and tral works which are, in fact, chamber music concerto also included vocal parts and even quattro stagioni (The Four Seasons), his famous another three for organ (BWV 593-596), among for a slightly larger group of players), including choruses; however, between 1660 and 1690, it cycle of four concertos for violin and orches- them the Concerto in A minor (BWV 593) recorded major compositions such as the Brandenburg transformed in Italy into a purely instrumental tra, was also published in Amsterdam, albeit 14 here (after the Concerto con due violini obligati Concertos, the in A minor for genre with a tripartite form and a fast-slow- years later, as part of the collection Il cimento op. 3/8 RV 522, which is considered one of the Flute, Violin and Harpsichord BWV 1044, the fast movement plan that persisted up until the dell’armonia e dell’ inventione (The Contest be- finest and most original of Vivaldi’s concertos). two Violin Concertos in A minor BWV 1041 and early twentieth century. In his famous treatise tween Harmony and Invention) op. 8. From 1703 While engaging in completely equal dialogue, the E major BWV 1042, the for two ‘Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere onwards, Vivaldi was employed (with interrup- two violins play different roles, either by shaping Violins in D minor (BWV 1043) recorded here, the zu spielen’ (On Playing the Flute) published in tions) at the Ospedale della Pietà in Venice, an individual motifs or by taking turns in accompa- four Overtures BWV 1066-1069, as well as vari- 1752, the flutist and composer Johann Joachim educational institution for orphans and girls born nying each other. It is truly remarkable how Viv- ous concertos for one to four harpsichords, have Quantz wrote: „The concerto owes its origin to out of wedlock, where he led the girl’s orchestra aldi constructs daring brio passages in the outer always stood in the shadow of the Passions, Can- the Italians. […] Two celebrated Lombardic vio- to perfection. Vivaldi, who was himself a virtuoso movements and lyrical emphasis in the slow cen- tatas, Motets, the B minor Mass, and his music linists [Antonio Vivaldi and Giuseppe Tartini] have violinist, wrote the majority of his over 500 con- tral movement from the simplest musical building for organ and harpsichord. Even today, it remains contributed much to this state of affairs. The first certos for one or more violins, although there blocks including scales, broken triads and tone unclear whether many of these works were writ- was lively and rich in invention, and supplied al- are also a number of concertos and double con- repetitions. Alfred Einstein, the famous music ten during Bach’s time as court organist, cham- most half the world with his concertos. Although certos for violoncello, viola d’amore, mandolin, critic, musicologist, cousin of physicist Albert ber musician and concert master in Weimar Torelli, and after him Corelli, had made a start in recorder, transverse flute, oboe, bassoon, horn Einstein and author of a still unsurpassed Mo- (1708-1717) or during his time as Kapellmeister in this genre of music, this violinist, together with and trumpet. Quantz noted in an autobiographi- zart biography, wrote about the concerto’s final Köthen (1717-1723) and were later reworked for Albinoni, gave it a better form, and produced cal sketch that “during this period in Pirna [1714] movement: “One of Vivaldi’s – and not only Viv- Leipzig’s Collegium Musicum (which he directed good models in it. And in this way he also achie- I got my first look at Vivaldi’s violin concertos. aldi’s – greatest ideas is the ‘emphatic and canta- from 1729 until 1737 and again from 1739 until ap- ved general credit.” As they represented a completely new way of bile’ melody of the second violin above the quiet prox. 1741), or indeed whether they belong to the writing music, they made more than a slight im- figurations of the first and the orchestra’s pianis- latter period. Almost all of these works were pub- Antonio Vivaldi (1678-1741), nicknamed il Prete pression on me, and I did not fail to collect a con- simo. It is as if the windows and doors of a mag- lished between 1850 and 1857 by Edition Peters rosso, achieved his breakthrough as a composer siderable number of them. Vivaldi’s magnificent nificent Baroque hall had been opened; a grand in Leipzig, among them the Double Concerto in D with a collection of twelve concertos op. 3 for ritornellos provided me with excellent examples and splendid pathos unknown to the seventeenth minor in 1852, more than a century after Bach’s one to four violins, strings and basso continuo in the future.” century; the call of a citizen of the world.” death. Only the two solo parts and an unfigured

24 25 continuo part survive in the form of an autograph from Bach’s own Christmas Oratorio BWV 248 most coeval composers: Alfred Schnittke (1934- The premiere of Pärt’s Tabula Rasa, a Double manuscript by his son Carl Philipp Emanuel Bach is unmistakable. Claude Debussy’s observations 1998), born to a Jewish father from Frankfurt and concerto for 2 violins, string orchestra and pre- from around 1730. about one of Bach’s violin concertos (probably a Volga German mother born in Russia, and the pared piano, completed in 1977 and published the one in E major), written after hearing a per- Estonian Arvo Pärt (b. 1935). The two are among three years later, was considered a major suc- The Double Concerto in D minor, having been formance by Eugène Ysaÿe in 1901, also apply to the most well-known, but also the most contro- cess at least in part due to its well-known dedi- reworked like many other compositions into a the Double Concerto in D minor, particularly to versial composers of their generation. Both be- catees, Tatyana Grindenko, Gidon Kremer and Eri Concerto for two harpsichords in C minor BWV the second movement: “We find here almost in- came embroiled in more or less serious conflicts Klas. This two-movement concerto is a particu- 1062, is one of Bach’s most well-known and most tact his ‘musical arabesque’, or much rather the with the restrictive cultural politics of the Soviet larly striking example of Pärt’s so-called tintin- frequently performed works at least since the ornamental principle that lies at the foundation Union; and both achieved their breakthrough nabuli (bell-like) style of composition, which he 20th century. With the exception of the ritornellos of all art […] Bach, in reworking the arabesque, as composers relatively late in life and outside invented, after numerous experiments in various in the outer movements and in contrast to Viv- made it more supple and fluid, and despite the of their country of birth. Pärt emigrated in 1980, directions, in 1975 or 1976. Oliver Kautny defines aldi’s concertos, the orchestra plays a somewhat discipline that the great master imposed on and Schnittke held dual Russian and German citi- the tintinnabuli style as follows: “The fundamen- less prominent role here, leading to the assump- beauty, it is imbued with a constantly renewed, zenships since 1990. The four works also show tal concept is that of a rule-based interrelation- tion that the work might have been adapted from limitless wealth of fantasy that astonishes us still other similarities (for example in terms of their ship between triadic tones and a melodic voice, a trio sonata for two violins and basso continuo today.” Bach expert Georg von Dadelsen wrote orchestration: strings and harpsichord in the often utilising a homophonic texture punctuated by Bach, who was a good violinist himself. The about the final movement with its canonically in- case of Bach and Vivaldi; strings, harpsichord, by frequent rests, often in conjunction with a rad- energetic first movement features large interval tertwined, rolling motion broken up by triplet in- celesta, piano and bells for Schnittke; strings ical reduction of the tonal material to a diatonic jumps in the solo parts and a long fugue exposi- sertions, in which the two soloists change roles and prepared piano for Pärt; but also in terms of scale, moving in seconds with a corresponding tion, an unusual element in this genre. The sec- with the orchestra by accompanying each other the concerto concept) and dissimilarities (a fast- triad … the tintinnabuli voice accompanies the ond movement, a cantabile Pastorale in F major, with overlapping double stops: “There is hardly slow-fast movement sequence in the case of Viv- melodic line in close or open voicing, which is the “classic” key for such a movement, is par- any other movement in Bach’s entire œuvre in aldi and Bach, yet completely different arrange- often organised in four scalic modes around a ticularly well known. With intertwined solo parts which a gripping gesture and a sweeping con- ments for Schnittke and Pärt; and a conventional central tone.” In the case of Tabula Rasa, the ob- hovering over a gentle string accompaniment cept are brought into such harmony.” playing technique in the case of the two Baroque sessive and cleverly embellished A minor of the and ground-breaking harmonies and textures, masters, albeit one that was considered highly opening movement (Ludus) picks up on the A mi- Bach is pointing all the way to the Romantic The two Baroque masterpieces on this record- modern at the time, which contrasts with an ex- nor of Vivaldi’s Double Concerto, while the sub- era. A certain atmospheric and stylistic prox- ing are paired with two Double concertos for two panded and in places extreme playing technique dued D minor of second movement (Silentium) imity to the Sinfonia in G major (in 12/8 metre) violins, written some 250 years later by two al- for Schnittke and especially for Pärt). foreshadows the key of Bach’s Double Concerto.

26 27 Towards the end, the descending scale in the with its seemingly conventional unisono passag- ments as well as at the end of the fifth, only double bass ends on E2, while the D2 no longer es in the strings that hark back to Vivaldi or even serve to enhance the work’s surreal atmosphere. sounds, and the music fades into nothingness. to the second movement of Beethoven’s Piano Friederike Wissmann’s reflections on Schnittke’s It is remarkable how the movement, despite be- Concerto No. 4 op. 58, the harpsichord joins in music, written in 2005, are particularly relevant in ing marked senza moto, exudes an atmosphere with subtle major and minor chords in traditional this context: “Schnittke facilitates an exchange of peace and tranquillity even while it remains in concerto grosso style while the two solo violins between different historical epochs through the perpetual motion. engage in intricate rhythmic and dissonant flour- expression of heterogeneous styles and tenden- ishes, accompanied by an equally dense texture cies. The use of a wide variety of stylistic layers Alfred Schnittke’s Concerto grosso No. 3 for in the strings. The B-A-C-H motive, introduced is highly characteristic of Schnittke’s composi- two violins, strings, harpsichord, celesta, piano by the harpsichord in the seamlessly following tional process, partly due to the clear distinction (which are never used together) and four bells fourth movement (Adagio), is an unmistakable between the acts of borrowing, citation and al- was completed in 1985 and published in 1988. reference to the much admired Baroque master lusion. For his compositions, Schnittke adopts True to its name, the concerto begins with Ba- even while the rhythmically complex, chromati- classical and traditional forms, which he both roque figures that appear familiar from the pre- cally charged texture distances itself from the questions and preserves at the same time.” ceding Double Concerto in D minor by J.S. Bach. sound worlds of its Baroque models. But the work soon clouds over with painful disso- Joachim Draheim nances produced by clashes of major and minor This also applies to the fifth and final movement Translation: Hannes Rox seconds and truly ugly trills in the lowest regis- (Moderato), where a web of sounds, played ter of the two solo violins. Just as in the second piano-pianissimo by the highly segmented string movement of Pärt’s Tabula Rasa, the music dies section contrasts with the celesta’s chordal pro- away in the low registers of the double basses. gressions and rhythmically unstable pizzicato In the second movement, which occasionally pulses in the solo violins. Near the end, the two sounds like a parody of a classical concerto ca- violins pick up an energetic Baroque motif, imi- denza, Schnittke demonstrates that it is possible tated and shifted canonically by an eighth that to create harsh dissonances through specific harkens back to the beginning and eventually layerings and superimpositions of pure major and fades into oblivion. The bells, used sparingly at minor chords. In the third movement (Pesante), dynamic climaxes in the first and fourth move-

28 29 Following his debut recitals at the Lucerne Fes- foundation promoting environmental awareness Manrico Padovani has won numerous prizes, tival and at the Stadtcasino Basel, Padovani has among young people based in Assisi, Italy. Man- including at the International Music Competition performed at Vienna’s Musikverein, Alte Oper rico also toured Europe as a soloist and cham- in Vienna and the Ruggiero Ricci Competition Frankfurt, Tokyo’s Oji Hall, at the KKL Lucerne, at ber musician with famous violinist Anne-Sophie in Berlin, at the Accademia Chigiana in Siena, the Kölner Philharmonie and Prague’s Smetana Mutter. the Kiefer-Halblitzel-Prize of the Swiss Ton- Hall with such as the Stuttgart and künstlerverein, the Jubilee Prize of Swiss bank- Prague Philharmonic, the Russian Philharmonic In addition to recordings of violin concertos by ing conglomerate UBS, several awards of the Orchestra Moscow, Sinfonia Varsovia, Südwest- Beethoven, Brahms, Prokofiev, and Paganini, Julius Baer and Bruno Schuler foundations, and deutsche Philharmonie, the St. Petersburg State several live recordings of performances in Vien- the ‘Künstlerbeitrag’ prize of the Kuratorium Aar- Capella, Basel Radio Symphony Orchestra, Or- na (solo recital), Prague (Beethoven’s violin con- gau. Padovani was also supported by the Anne- chestra della Svizzera Italiana and Stadtorche- certo), and Seoul (Paganini’s La Sophie-Mutter foundation. ster Winterthur, the Regina Symphony Orchestra, Campanella) will be released in the near future. the North Czech Philharmonic, the Poznan Phil- Padovani was invited to perform on the He plays the Stradivari-Vuillaume Messiah violin harmonic and Seoul Philharmonic under the di- soundtrack for Erik Bernasconi’s motion picture (1873) and an equally valuable Pressenda violin rection of Rudolf Barshai, Marcello Viotti, Marc Sinestesia, which premiered at the Berlinale Film from 1832. Andreae, Howard Griffiths, Andrei Boreiko, Lü Festival in 2010. Jia, Boris Perrenoud, Charles Olivieri-Munroe and Petr Altrichter. Born in Zurich to parents of Italian origin, Padovani studied in the class of Aida Piracci- Manrico Padovani Manrico Padovani was the first Swiss violinist ni-Stucki in Winterthur and Herman Krebbers in to perform the entire cycle of Niccolò Paganini’s Amsterdam. “A forceful lyricist” – “the Devil’s violinist” – “an Caprices at a concert in Zurich in 2006. Among enchanting talent”: these are some of the attrib- the highlights of his career to date was his per- Padovani gained important impulses from re- utes used by music critics to describe Manrico formance together with Natasha Korsakova, at nowned soloists and composers such as Rug- Padovani’s impeccable technique and highly ex- the Vatican’s Sala Nervi in the presence of Pope giero Ricci, Franco Gulli, Viktor Pikaizen, Boris pressive, virtuoso display. The music magazine Benedict XVI. The event took place in collab- Belkin, Dénes Zsigmondy and Karl-Heinz Stock- “The Strad” described him as a ‘Violin hero’. oration with the Fondazione Sorella Natura, a hausen.

30 31 international orchestras and music festivals. The In 1998, Korsakova was named ‘Artist of the her grandfather Boris Korsakov and her father, Frankfurter Allgemeine Zeitung praised her for Year’ in Chile, and in 2008 she received Italy’s the well-known violin virtuoso Andrej Korsakov. her “polished technique, her stylistic confidence, Premio Sirmione Catullo and was also named Her mother Yolanta Miroshnikova-Caprarica is a musical sensitivity” and notable charisma. Her ‘Artist of the Year’. The Carolina Philharmonic pianist. Following her father’s untimely death, repertoire includes some 60 violin concertos in and Orchestra2100 have named Korsakova art- Natasha studied under the tutelage of Ulf addition to chamber music. ist-in-residence for the 2018-2019 season. Klausenitzer in Nuremberg and Sashko Gavrilov in Cologne. She has appeared on the world’s most prestig- Natasha Korsakova is a cultural ambassador of ious concert stages together with the Orchestra the Fondazione Sorella Natura in Assisi, Italy. In Korsakova plays a valuable instrument by Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi, the Vienna 2011, she played together with the outstanding Jean-Baptiste Vuillaume (Paris 1851) and on the Chamber Orchestra, the Iceland Symphony Or- Swiss violinist Manrico Padovani at an audience Stradivarius-Vuillaume Messiah (1870). chestra, Orchestra della Svizzera Italiana, the for the foundation at the Vatican in the presence Tainan Symphony Orchestra, the Regina Royal of Pope Benedict XVI. Symphony, Mainz Philharmonic, Südwestfäli- sche Philharmonie, Orquesta Filarmonica del- In parallel to her international concert career, la UNAM (Mexico), Querétaro Philharmonic Natasha Korsakova is also a writer. Her debut (Mexico), Cape Cod Symphony and the Water- novel, Deadly Sonata, is slated to be published bury Symphony Orchestra under the direction by Heyne (Random House) in 2018. of Mstislav Rostropovich, Alain Lombard, Natasha Korsakova Stefan Vladar, Alun Francis, David Michael Wolff, Korsakova is a regular guest on television talk Steven Byess and José G. Flores. shows of Italian broadcasters RAI and Sky TV Natasha Korsakova, a violin virtuoso of Greek- and was invited to the ‘21 minutes – The knowl- Russian descent, is one of the most sought-af- Upon the invitation of Irina Shostakovich, Nata- edge of excellence’ conference in Milan. ter soloists of her generation. Germany’s Süd- sha Korsakova appeared together with pianist deutsche Zeitung described her playing as a Kira Ratner at a festival concert in Paris in hon- Natasha Korsakova was born into a musical “stunningly beautiful listening experience”. our of Dmitri Shostakovich. family in Moscow and began playing the violin Korsakova is in high demand with national and at the age of five. Among her teachers were

32 33 Charles Olivieri-Munroe Stuttgart Philharmonic, Danish Radio Sympho- international career was launched by a series of ny, Budapest Symphony, Warsaw Philharmonic, successes at international competitions, culmi- Charles Olivieri-Munroe is the artistic director Royal Brussels Philharmonic, Toronto Symphony nating with First Prize at the 2000 Prague Spring and principal conductor of the Cracow Philhar- Orchestra, Kyoto Symphony Orchestra, Bangkok International Music Festival Conducting Compe- monic Orchestra (since 2015) as well as chief Symphony Orchestra and many others. tition, where he also won the prizes offered by conductor of the Philharmonie Südwestfalen in Supraphon Records, the City of Prague, and by Germany. Olivieri-Munroe was the chief conduc- In the field of opera, Charles Olivieri-Munroe Czech Radio. tor of the Slovak Radio Symphony Orchestra from made his conducting debut with Verdi’s Falstaff 2001 until 2004 and holds the position of honorary at Berlin’s Komische Oper. He conducted Mo- Today, Charles Olivieri-Munroe is a key personal- chief conductor at the North Czech Philharmonic zart’s Don Giovanni in Milan, Aida at the Lago di ity with major musical institutions in Prague such Orchestra, with which he has been associated Como Festival and a new production of Stravin- as the Prague Academy of Music, where he has since 1997. sky’s Rake’s Progress at the Teatro La Fenice in recently been appointed to the conducting fac- Venice and at the Warsaw Chamber Opera. In ulty by Jiří Bělohlávek. His recordings for Sony, Charles Olivieri-Munroe’s hold on the public 2014 he conducted the Czech premiere of Robert RCA Red Seal, Naxos, SMS Classical and Naïve imagination stems from a combination of talent Schumann’s only opera Genoveva at the Dvořák Records are played by many of the major interna- and charisma. He is increasingly recognized in Theatre in Ostrava. tional classical radio broadcasters. the international press for his innovative pro- gramming, interpretation of Slavic repertoire Charles Olivieri-Munroe grew up in Toronto Translation: Hannes Rox and his passion for purity of orchestral sound. where he studied the piano with the eminent From his home in Prague his career takes him pedagogue, Boris Berlin, at the Royal Conserv- across five continents, appearing with many of atory of Music and at the University of Toronto. the world’s finest orchestras which has included Following his graduation in 1992 he won three the Israel Philharmonic, Czech Philharmonic, the Ontario scholarships to study conducting with symphony orchestras of Montreal and Sydney, Otakar Trhlík at the Janáček Academy of Music Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, the St. in Brno, Czechoslovakia. In 1997 Charles Olivie- Petersburg Philharmonic and National Philhar- ri-Munroe was a recipient of a $20,000 career monic of Russia, Munich Symphony Orchestra, grant from the Canada Council for the Arts. His

34 35 North Czech Philharmonic Teplice The North Czech Philharmonic performs with renowned soloists including Misha Maisky, The North Czech Philharmonic Teplice, founded Teplice in 1979. Following the events of 1989, Jan Sharon Kam, Shlomo Mintz, Kun-Woo Paik, José in 1838, is one of the oldest orchestras in Europe Štván took over the direction of the orchestra, Carreras and David Lomelí at prestigious fes- and the only professional orchestra in the region and in 1991 Tomáš Koutník was named chief tivals including the Prague Spring Internation- of Ústí nad Labem. Throughout the nineteenth conductor. Under his baton, the orchestra made al Festival, the Antonín Dvořák Festival, the century, the orchestra performed symphonic a complete recording of Schubert’s symphonies. Beethoven Music Festival, the Český Krumlov music at regular concert series with some of the In July 1997 the Canadian conductor Charles Music Festival, the Gustav Mahler Festival and finest artists and conductors of the period such Olivieri-Munroe took over as the orchestra’s chief the Leoš Janáček Festival. Since 1964 the North as Eugen d’Albert, Richard Strauss, Ferruccio conductor. Since then, the North Czech Philhar- Czech Philharmonic is also responsible for the Busoni, Conrad Ansorge, Emil Sauer, Ernő monic greatly increased its concert activities at organisation of the Music Dohnányi, Frederic Lamond, Pablo de Sarasate, home and abroad with performances in Germa- Festival in Teplice. Eugène Ysaÿe, Bronisław Huberman, Fritz ny, Italy, Austria, Spain, Switzerland, Monaco, Kreisler, Alexander Pečnikov, Henri Marteau, France, Belgium, Denmark, Portugal, Croatia, In the autumn of 2018, Petr Vronský became the David Popper, Julius Klengel, Hugo Becker, Slovenia, Serbia, and Malta. During the 2004/05 new chief conductor of the North Czech Philhar- Anton Hekking, Lilli Lehmann and Ernestine season, the North Czech Philharmonic performed monic. Schumann-Heink. 142 concerts, 52 of which took place abroad. Translation: Hannes Rox In 1948, the orchestra was reconstituted as the In 2013 Alfonso Scarano was appointed chief City of Teplice’s spa orchestra and was led by a conductor of the North Czech Philharmonic succession of chief conductors, most notably Mi- Teplice. That same year, the orchestra embarked loslav Bervíd, Bohumil Berka, Martin Turnovský, on a concert tour through Southeast Asia with Libor Pešek and Vladimír Válek. In 1972 Jaroslav appearances in Vietnam, Cambodia, Hong Kong, Soukup took over as the orchestra’s artistic di- Singapore, Malaysia and Brunei. In the spring rector and chief conductor. Under Soukup’s di- of 2017, the North Czech Philharmonic toured rection, the orchestra grew in size and was even- through South America. tually renamed the North Czech Philharmonic

36 37 Diese CD ist durch die großzügige Unterstützung von den folgenden international renommierten Geigenbau-Ateliers ermöglicht worden. Ihnen gilt unser spezieller Dank.

The publication of our CD was made possible by the generous Impressum support of internationally renowned Violin-Ateliers . We wish to thank them in a special way. Produzent: Annette Schumacher

Marcel Richters Tonmeister: Jan Svejkovsky Geigenbaumeister Aufnahme: 20-22.06.2016, Dum Kultury Teplice

Coverbild und Duo-Fotos: Marco Cambiaghi Künstlerfotos: Mischa Blank (Natasha Korsakova)

Marco Cambiaghi (Manrico Padovani) Marcel Richters GmbH Geblergasse 124/15 ZbynÏk Prys (Nordböhmische Philharmonie Teplice) Eric Blot, Cremona Marcel ARichters,-1170 Wien Wien Sonja Werner (Charles Olivieri-Munroe) tel. : +43-1-796 86 73 fax : +43-1-480 22 80 mobil : +43-664-511 77 70 Layout: Anja Hoppe mail : [email protected]

Text: Dr. Joachim Draheim Unsere Dankbarkeit von Herzen geht für die Freundschaft und die ständige Großzügigkeit auch an: Übersetzung: Hannes Rox Dr. Beat Marti, Bianca Marti-Leget und Adrianus Leget

We also want to offer our special gratitude to Dr. Beat Marti, Bianca Marti-Leget and Adrianus Leget P 2018 for their friendship and their help for the publication of this CD.

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