Zeitschrift Für Die Vereinten Nationen Und Ihre Sonderorganisationen Bonn • April 1971 • 19
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ZEITSCHRIFT FÜR DIE VEREINTEN NATIONEN UND IHRE SONDERORGANISATIONEN BONN • APRIL 1971 • 19. JAHRG. • EINZELH. 2,50 DM VEREINTE NATIONEN UN • IAEA ILO • FAO UNESCO WHO • BANK IFC • IDA FUND • ICAO UPU • ITU WMO • IMCO TA • SPF ECE • ECAFE ECLA • ECA NHCR -UNICE HERAUSGEBER: DEUTSCHE GESELLSCHAFT FUR DIE VEREINTEN NATIONEN (DGVN) VERLAG: MÖNCH-VERLAG • KOBLENZ • POSTFACH 1560 DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR DIE VEREINTEN NATIONEN BONN INHALTSVERZEICHNIS Präsidium: Frau Theanolte Bähnisch, Staatssekretärin a. D., Hannover Prof. Dr. Paul Barandon. Gesandter a. D., Hamburg Dr. Rainer Barzel, MdB, Vorsitzender der CDU-Fraktion, Bonn Fritz Berg, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Köln Die Auswirkungen des Deutsch-Sowjetischen Gewaltverzichtsvertrags Bundeskanzler Willy Brandt auf die Feindstaatenklauseln der UN-Satzung 37 Georg von Broich-Oppert, Botschafter a. D., Thomasberg/Siebengebirge von Brun-Otto Bryde Dr. Werner Dankwort, Botschafter a. D., Harwich/USA Landesbischof D. Hermann Dietzfelbinger, München Zur Frage der Befreiung von den Feindstaaten-Klauseln Felix von Eckardt, MdB, Staatssekretär a. D., der UN-Satzung 41 Bad Godesberg Bundesminister Dr. Erhard Eppler, Bonn Prof. Dr. Ludwig Erhard, MdB, von Jens Hacker Bundeskanzler a. D. Ministerpräsident a. D. Heinrich Hellwege, Neuenkirchen/NE Dr. Lorenz Kardinal Jaeger, Erzbischof, Paderborn Rotchina ante portas 43 Prof. Dr. Erich Kaufmann, Heidelberg Dr. Kurt Georg Kiesinger, MdB, Parteivorsitzender der CDU Die Konvention zur Beseitigung der Rassendiskriminierung 46 Prof. Dr. Herbert Lewin, Heusenstamm-Bastenwald von Professor Dr. Karl Josef Partsch Dr. Martin Löffler, Rechtsanwalt, Stuttgart Prof. Dr. Hermann Mosler, Max-Planck-Institut, Heidelberg Ludwig Rosenberg, ehemaliger Vorsitzender des DGB Rückzug aus >Territorien< oder aus >allen Territorien^ 53 Bundesminister Helmut Schmidt, Bonn Vizekanzler Walter Scheel von Dr. Bernhard Doli Erwin Schoettle, MdB, Stuttgart Dr. Gerhard Schröder, MdB, Bundesminister a. D., Bonn Bundesminister Käte Strobel, Bad Godesberg Aus dem Bereich der Vereinten Nationen 59 Herbert Wehner, MdB, Vorsitzender der SPD-Fraktion, Bonn Dr. Hermann Weinkauff, Präsident des Bundesgerichtshofes a.D., Karlsruhe Die Mitgliedschaften in den Sonderorganisationen der UN (Tabelle) . 62 Prof. Dr. C. F. Frhr. v. Weizsäcker, Starnberg Hans-Jürgen Wischnewski, Bundesgeschäftsführer der SPD, Bonn Literaturhinweis 64 Vorstand : Frau Annemarie Renger-Loncarevic, MdB, Neuss (Vorsitzende) Dr. Walter Klein, Senatsdirektor a. D., Berlin (Stellv. Vorsitzender) Dr. Erhard Klotz, Bürgermeister, Neckarsulm (Stellv. Vorsitzender) Dr. Karl Schutz, Generalkonsul, Bonn (Schatzmeister) Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen, Bonn. Prof. Dr. Eduard Wahl, Heidelberg (Ehrenvorsitzender) Chefredakteur: Kurt Seinsch, 53 Bonn, Simrockstraße 23, Fernruf 22 35 40 / 22 47 66. Oskar Bartheis, Oberregierungsdirektor, Stuttgart William Borm, MdB, Berlin Namentlich gezeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers, nicht ohne Otto Dibelius, Oberkirchenrat, Bonn weiteres die des Herausgebers oder der Redaktion wieder. Dr. Klaus Hüfner, Dipl.-Volkswirt, Berlin Verlag: Mönch-Verlag, 54 Koblenz, Postfach 1560. Verlagssitz: 5401 Waldesch über Dr. Karlheinz Knauthe, Rechtsanwalt, Berlin Koblenz, Hübingerweg 33, Fernruf (0 26 28) 766 und 767 Jens Naumann, M. A., Berlin Postscheckkonto: Ludwigshafen 3949. Bankkonto: Dresdner Bank Koblenz 13266 — Manfred H. Obländer, Bonn Kreissparkasse Koblenz 6080. Dr. Gerd Poetschke, Privatdozent, München Heinz Putzrath, Bonn Alle Rechte, auch die der fotomechanischen Wiedergabe, sind vorbehalten. Für Waldemar Reuter, Mitglied des Bundesvorstandes fotomechanische Vervielfältigung zum innerbetrieblichen Gebrauch sind pro Foto• des DGB, Düsseldorf kopierblatt 10 Pf vom fotokopierenden Unternehmen in Wertmarken an die In• Rudolf Werner, MdB, Hannover kassostelle für Fotokopiergebühren beim Börsenverein des Deutschen Buchhandels Frau Dr. Hildegard Wolle-Egenolf, in Frankfurt a. M. zu entrichten, gemäß dem zwischen dem BDI und dem Börsen• Rechtsanwältin, Wiesbaden verein abgeschlossenen Rahmenabkommen vom 14. 6. 1958. Dr. Karl König, Senator, Vorsitzender Landesverband Berlin Anzeigenverwaltung: Mönch-Verlag, 54 Koblenz, Postfach 1560, Walter Gaßmann, Direktor, Fernruf (0 26 28) 766 und 767. Vorsitzender Landesverband Baden-Württemberg Dr. Philip Frhr. von Brand, Druck : Peter Buchbender, 53 Bonn, Breite Straße 13—15, Fernruf 31721. Vorsitzender Landesverband Bayern Erscheinungsweise: zweimonatlich. — Preis: Jahresabonnement (6 Hefte) 12,— DM; bei Zustellung durch den Verlag (Inland) 14,80 DM; für Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen beträgt der Bezugspreis jährlich 9,— DM (zuzüglich Portospesen 2,80 DM); Einzelheft 2,50 DM. Die Bezugszeit gilt Generalsekretariat: ganzjährig mit weiterer Verlängerung, falls nicht einen Monat vor Ablauf des Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen, Kalenderjahres gekündigt wird. Bezug durch den Verlag und den Buchhandel. 53 Bonn, Simrockstraße 23, Telefon 22 47 66. Die Auswirkungen des Deutsch-Sowjetischen Gewaltverzichtsvertrags auf die Feindstaatenklauseln der UN-Satzung BRUN-OTTO BRYDE Der nachstehende Beitrag und der auf ihn folgende befassen tatsächlich nicht vorliegt. In diesem Zusammenhang ist vor sich beide mit dem Verhältnis des zwischen der Bundesrepu•allem die Frage wichtig, welche Auswirkungen der Vertrag blik Deutschland und der Sowjetunion am 12. August 1970 in auf die sogenannten Feindstaatenartikel der UN-Satzung Moskau unterzeichneten Vertrags (Moskauer Vertrag) und den (Art. 107 und 53) hat. Wenn die Sowjetunion nämlich in dem Artikeln 53 und 107 der Satzung der Vereinten Nationen. Der Vertrag auf die von ihr wiederholt in Anspruch genomme• Vertrag hat zum Ziel, sich jeder Drohung mit Gewalt und nen Interventionsrechte auf Grund dieser Artikel verzichtet jeder Anwendung von Gewalt gegen den Vertragspartner zu hat, liegt eine Gegenleistung vor3. Damit gewinnt diese Un• enthalten. Hierbei bezieht sich der Vertrag ausdrücklich auftersuchun g Bedeutung für die Bewertung des deutsch-sowje• das Gewaltverbot des Artikels 2 der UN-Satzung. Andererseits tischen Vertrages. Allerdings sollten die einleitenden Aus• besagen die Artikel 53 und 107 der UN-Satzung, daß sich führungen über die komplexe Zielsetzung der Parteien deut• ehemalige Feindstaaten, also auch Deutschland, unter be• lich gemacht haben, daß diese Frage die Bewertung des Ver• stimmten Voraussetzungen auf Bestimmungen der Satzung trages weder im Positiven noch im Negativen abschließend nicht gegen die ehemaligen Siegermächte berufen und stützenentscheide n kann. können. Überlagert der Moskauer Vertrag diese sogenannten Feindstaatenartikel der Satzung und macht er sie obsolet 2. Aktualität der Feindstaatenartikel oder haben sie auch weiterhin Bedeutung? Das untersuchen Eine Aufgabe von Rechten aus den Artikeln 53 und 107 der zwei Völkerrechtler: Der erste ist Referent an der Forschungs•UN-Satzung ist allerdings nur dann ein nennenswerter Fak• stelle für Völkerrecht und ausländisches öffentlichestor für diRechte Bewertun g des Vertrages, wenn diese Vorschriften der Universität Hamburg, der zweite Assistent des Institutsnoc h aktuelle Bedeutung haben. Die Beantwortung dieser für Ostrecht der Universität Köln. Frage wird dadurch erschwert, daß gerade die Auslegung dieser Artikel besonders umstritten ist4. Die Frage nach dem 1. Bedeutung der Feindstaatenartikel durch die Artikel berechtigten und betroffenen Staatenkreis5 für den Gewaltverzichtsvertrag wirft allerdings im Verhältnis von Sowjetunion und Bundes• republik keine Probleme auf, da die Sowjetunion bei jeder Der deutsch-sowjetische Gewaltverzichtsvertrag vom 12. Au• Auslegung zum ersteren, die Bundesrepublik zum letzteren gust 19701 ist eines der bedeutendsten politischen Ereignisse gehört. des letzten Jahres. Als politisches Ereignis ist er auch in Erheblich schwieriger ist die Frage nach dem Inhalt der erster Linie zu bewerten. Die völkerrechtliche Analyse seines Feindstaatenartikel zu beantworten. Art. 107 dispensiert die Inhalts ist demgegenüber zwar wichtig, aber doch von nach• Siegermächte für Kriegsfolgemaßnahmen von den Be• geordneter Bedeutung. Das ergibt sich schon daraus, daß stimmungen der UN-Satzung und Art. 53 (1) 3" erlaubt Re• wesentliche Zielsetzungen der Parteien im Vertragstext kaum gionalabkommen, die sich gegen das Wiederaufleben aggres• einen Niederschlag gefunden haben. Für das beiden gemein• siver Politik richten, Maßnahmen gegen eine solche Politik same Ziel, die gegenseitigen Beziehungen2 zu verbessern, für ohne Einschaltung der UN-Organe zu ergreifen. Der gegen das Bestreben der Bundesrepublik, der Sowjetunion die Pro• die Erneuerung aggressiver Politik in der Zukunft gerichtete pagandawaffe des deutschen >Buhmanns< aus der Hand zu Art. 53 (1) 3 ist dabei in seinem denkbaren Anwendungsbe• nehmen, und die auf der gleichen Ebene liegende Hoffnung reich aktueller als Art. 107, insbesondere nachdem der der Sowjetunion, durch Beweise ihrer Friedlichkeit Auflocke- Kriegszustand zwischen den Gegnern des Zweiten Welt• rungserscheinungen im westlichen Lager zu verstärken, ist kriegs beendet ist7. Art. 53 setzt voraus, daß ein gegen die offensichtlich die Tatsache, daß überhaupt ein Vertrag zu• Wiederaufnahme aggressiver Politik durch die ehemaligen stande gekommen ist, wichtiger als dessen genauer Inhalt. Feindstaaten gerichtetes Abkommen geschlossen worden ist. Sehr sorgfältig rechtlich fixiert wurden dagegen