Frauenautbruch: Visionen, Anspriiche, Widerstande

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

Frauenautbruch: Visionen, Anspriiche, Widerstande Frauenautbruch: Visionen, Anspriiche, Widerstande Berichte vom 6. Louise-Otto-Peters-Tag 1998 LOUISEum 10 Sammlungen und V eroffentlichungen der Louise-Otto-Peters-Gesellschaft e. V. Leipzig . 1 Herausgegeben von der Louise-Otto-Peters-Gesellschaft e. V. Leipzig Redaktion: Johanna Ludwig und Nina PreiBler c/o Johanna Ludwig Fritz-Siemon-Str. 26/011 04347 Leipzig Inhalt Ein Wort zuvor 4 Johanna Ludwig Katharina von Bora (1499-1552) 6 Louise Otto Katharina von Bora. 10 Nonne - Protestantin - Idea!Hausfrau Dr. Jutta Jahn England und Louise Otto-Peters' ,Schlo/3 und Fabrik": 19 Ahnlichkeiten und Kontraste Dr. Carol Diethe Lied eines deutschen Madchens 30 Louise Otto , Weckt auf das Volk, das nicht mehr schlafen mag!" 32 Zur zeitgenossischen Bedeutung der Gedichte Louise Otto-Peters' zur Revolution 1848 Dr. Christel Hartinger Erinnerung an Helene Lange anlaf3lich ihres 150. Geburtstages 40 Dr. Else Sauer Zum 75 . Geburtstag von Frau Dr. Else Sauer 46 Prof Dr. Hans-Jurgen Arendt Mannerreaktionen aufFrauenfortschritt. 50 Zum Beispiel: Dr. Paul Mobius und Elsa Asenijeff RitaJorek Weibliche Jugendliche in Ostdeutschland- 63 Perspektiven fur die Geschlechterverhaltnisse in der BRD? Dr. Uta Schlegel Frauentraditionen im Leipzig von heute 72 GenkaLap6n Was gibt uns die Beschaftigung rnit Louise Otto-Peters heute? 75 Podiumsgespriich Anhang: Bisherige Veroffentlichungen der Louise-Otto-Peters-Gesellschaft 4 Johanna Ludwig (Leipzig) Ein Wort zuvor Das Thema des 6. Louise-Otto-Peters-Tages ,Frauenaufbruch. - Visionen, Anspriiche, Wider­ stande" vermochte Vortrage und Diskussionen in einem historisch groBen Zeitrahmen zu biindeln- vom widerstandlerischen Verhalten der 1499 geborenen Nonne Katharina von Bora iiber den Frauenaufbruch in der Revolution 1848/49 bis zu den Problemen der Frauen unserer Tag e. Erstaunlich, wie tragfahig sich dabei das Gedankengut von Louise Otto-Peters wiederum erwies. Im Konkreten betraf das den Vortrag von Dr. Jutta Jahn iiber die Bora, mit dem ubrigens das Katharina-von-Bora-Jahr seine erste vorfristige Veranstaltung erlebte. Louise Otto-Peters hatte in ihrem Buch "EinfluBreiche Frauen aus dem Volke" schon 1869 iiber die Nonne und spatere Frau Martin Luthers ein Portrat geschrieben, moglicherweise das erste aus der Feder einer Frau. Wir stellen es an den Anfang dieses Heftes. Das Ende bildet der Aufiuf, der anlaBlich des 150. Jahrestages der Veroffentlichung der ,Adresse eines Madchens" am 20. Mai 1848 in der ,Leipziger Arbeiter-Zeitung" im Mai 1998 emeut von Leipzig ausging und auf aktuelle Anliegen der Frauen in der Gegenwart aufmerksam machte. Zahlreiche Frauen und auch Manner unterstiitzten ihn mit ihrer Unterschrift. Hervorzuheben ist, daB auch nach der Tagung ,Frauen in der Revolution von 1848/49", die im April vorigen Jahres gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten der Leipziger UniversiUit stattgefunden hatte, noch einmal bedeutende Frauenforscherinnen nach Leipzig kamen, so Prof. Dr. Carola Lipp, Gottingen, die iiber ,Emotionale Erhebung und neue Geschlechter­ beziehung 1848/49" sprach1 und Dr. Carol Diethe, London, die neue Aspekte zum Roman ,SchloB und Fabrik" einbrachte. Mit den bisher kaum untersuchten Gedichten von Louise Otto-Peters aus den Tagen der Revolution von 1848/49 beschaftigte sich Dr. Christel Hartinger, Leipzig. An Helene Lange, die im Revolutionsjahr geboren wurde, erinnerte Dr. Else Sauer, Leipzig, Nestorin der Frauenforschung in Leipzig. Ihre Verdienste wiirdigte Prof. Dr. Hans-Jiirgen Arendt, Leipzig, anlaBlich ihres 75 . Geburtstages. Der Frauenfortschritt, der sich im vorigen Jahrhundert von Leipzig ausgehend Bahn brach, rief Befurworter und Gegner auf den Plan. Rita Jorek, Markkleeberg, behandelte dieses Thema am 1 Der Beitrag von Carola Lipp ,1848/49- Emotionale Erhebung und neue Geschlechterbeziehung?" wurde in den Band Frauen in der burgerlichen Revolution von 1848/49 aufgenommen, da er urspriinglich auf der Tagung zu diesem Thema im April vergangenen Jahres vorgetragen werden sollte - jetzt erschienen in der Schriftenreihe des Bundesministeriums fur Familie, Senioren, Frauen und Jugend. 5 Beispiel von Eisa Asenijeff und Paul Mobius.2 Erschiitterung loste der Vortrag von Esther Martin-Jonas iiber das Schicksal Leipziger Jiidinnen in der NS-Zeit aus. 3 Den Bezug zur Gegenwart brachte die Sozialwissenschaftlerin Dr. Uta Schlegel ein, die sich mit den Perspektiven der Geschlechterverhaltnisse in der BRD beschaftigte. Auf Frauentraditionen in Leipzig von heute ging Genka Lapon, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Leipzig, ein. Wie aktuell die Gedanken von Louise Otto-Peters sind, bestatigte nicht zuletzt das Podiumsgesprach, bei dem Erfahrungen der Beschaftigung mit ihr in Hockenheim, MeiBen, 4 Annaberg-Buchholz, WeiBenfels und natiirlich Leipzig dargelegt und diskutiert wurden . Im Rahmenprogramm des 6. Louise-Otto-Peters-Tages berichteten u. a. Aussiedlerinnen aus RuBland und der Ukraine von ihrem Leben in der alten und neuen Heimat. Beate Klemm steuerte Erfahrungen ihres Wirkens als Sozialarbeiterin in den USA bei. 2 Interessanterweise wird bereits in der 2. Nurnrner des 1. Jahrganges der Vereinszeitschrift , Neue Bahnen" irn Zusammenhang rnit dem Bericht iiber den 120. Geburtstag von Pestalozzi aufDr. Paul Mobius eingegangen. Er hatte irn Auftrag des Leipziger Lehrervereins iiber , die Forderungen der Gegenwart an die Bildung der Frauen" gesprochen. , Auch er betonte, dafi unter den Fragen der Gegenwart die der Frauenbildung einen der ersten Pliitze einnehme. Auch er erinnerte 'an die doppelte Stellung, die das Weib entweder als Gattin und Mutter innerhalb der Familie oder aufierhalb derselben als Nichtverheirathete dem Staate und der Gesellschaft gegentiber einnirnrnt' - aber er vergillt nachher gewissennafien die letzteren, indem er die Frauen nur auf den Beruf der Ersteren vorbereitet wissen will, wenn auch in wtirdigerer Weise, als es bisher geschehen. Aus der Oeffentlichkeit will er die Frauen niimlich so sehr verbannen, da6 er es selbst, obwohl er Ausnahmen zuUillt, als 'Gesetz' festzuhalten wtinscht, 'daB die Schriftstellerei nicht der Frau, sondem nur dem Manne gebiihre. ' Wer das nicht selbst gehOrt oder gelesen wie wir, wird wohl gar nicht fur moglich halten, dafi dergleichen wirklich noch gedacht und gesagt werden kann - inde6, es ist geschehen in Leipzig, in der Stadt des Fortschrittes und im Jahre des Heils 1866." Zitiert nach , Neue Bahnen", 1. Jg. , Nr. 2/1866. 3 Der Vortrag steht uns leider nicht zur Ver:fugung. 4 Die Wiedergabe erfolgt in leicht gektirzter Fassung. 6 Louise Otto-Peters Katharina von Bora (1499-1552)1 Katharina von Bora ward am 29. Januar 1499 geboren. Ihre Mutter war eine geborene von Haugwitz und obwohl sie einem alten Adelsgeschlecht angehorte, doch in keinen glanzenden Umstanden, wahrscheinlich auch fiilh verwittwet. Sie glaubte daher fur ihre Tochter am besten zu sorgen, wenn sie dieselbe einem Kloster iibergeben, denn Kloster waren damals die hauptsachlichsten Versorgungsanstalten fur arme Fraulein, und man hielt es immer fur besser, die Tochter Braute des Himmels freiwillig werden zu lassen, als sie der Gefahr auszusetzen, gar keinen Brautigam oder vielleicht nur einen einfachen Biirgersmann als Freier zu finden. Man glaubte der Wiirde eines alten Adelsgeschlechtes nichts zu vergeben, wenn man die Tochter dem Kloster weihte, im Gegentheil, man machte sie dadurch noch zu einer Heiligen; im Kloster konnte sie auch studiren oder mit der Nadel arbeiten, je nachdem sie es grade vorzog, aber aui3en im Leben der Welt ward es immerhin ungebiihrlich gefunden, wenn eine Frau sich den Wissenschaften widmen wollte, und fur Geld zu arbeiten, gait erniedrigend; standesmaBige Partieen fanden sich fur arme Frauleins selten und die Stande waren so streng geschieden, da/3 es einen Biirgerlichen zu heirathen fur entwiirdigend gait und auch schon fast gar nicht vorkam, da/3 die Stande sich ehelich und gesellig vermischten. Die Nonnenkloster waren also, wie gesagt, die bequemste Versorgungsanstalt und so brachte man Katharina in fiilher Jugend in das Kloster Nimptschen bei Grimma in Sachsen. Aber als die Reformation anbrach, drang ihr Licht auch in die Kloster, Luthers Schriften wurden eingeschmuggelt, von Frauen wie von Mannern verschlungen. Katharina vertiefte sich in diese Schriften und es ging ihr wie Tausenden: sie kam erst dadurch zu dem Begriff der unwiirdigen Lage, in welcher sie sich befand. Ja, waren die Kloster noch gewesen, was sie urspriinglich sein sollten: geweihte Statten, darinnen in stiller Betrachtung, in Andacht und Gebet dem Himmel zu dienen- aber in den meisten herrschte ja nur ein Formeldienst, der das Heilige nur profanirte, statt es zu preisen, herrschte statt schwesterliche Eintracht Zank und Streit, statt christlicher Liebe Tyrannei und Sclaverei, statt Tugend und Zucht Verbrechen und Unzucht- und gerade Luthers Worte deckten ja alle die eingeschlichenen Mii3brauche aufund nun mui3ten edle Seelen wie Katharina je eher je lieber wiinschen, Statten zu verlassen, die so wenig in Wahrheit das waren, was sie der Idee nach sein sollten. 1 Wiederveroffentlichung anHilllich des 500. Geburtstages Katharina von Boras. Aus: Privatgeschichten der Weltgeschichte, Band IV: Einjluf3reiche Frauen a us de m Vo/ke, geschildert von Louise Otto. Leipzig 1869, S. 66-72. 7 Als sie nun in Luthers Schriften las: es sei Niemand verbunden, wider Willen im Monchs- oder Nonnenstande zu bleiben und als sie sich femer daraus iiberzeugte, daB dies nicht der rechte Weg sei, zu einem gottwohlgefalligen Leben und als sie selbst sich imrnermehr begeisterte
Recommended publications
  • Katharina Von Bora. N Onne - Protestantin - Jdea!Hausfrau
    10 Jutta Jahn (Halle) Katharina von Bora. N onne - Protestantin - Jdea!Hausfrau. Eine Biographie als Spiegel alter und neuer Lebensentwtirfe und als Indiz weiblicher Lebensform in Wendezeiten Der 6. Louise-Otto-Peters-Tag mit seinem Hauptthema: ,Frauenaufbruch - Visionen, Ansprii­ che, Widerstande" bietet mir die Moglichkeit, Sie auf einen historisch schon entfernten Frauenaufbruch aufmerksam zu machen - auf die Frauen der Reformation und auf eine ihrer bekanntesten Vertreterinnen. Katharina von Bora ist durch ihren Ehemann Martin Luther seitens der klassischen Historiographie der Gunst teilhaftig geworden, wenigstens mit ihren biographischen Eckdaten aufgehoben worden zu sein. Ein Vorzug, den nur ganz wenige der Frauen dieser Zeit erfuhren. Das gibt uns die Moglichkeit, die Bora anHilllich ihres 500. Geburtstags am 29.01.1999 stellvertretend fur alle diese Frauen als eine Personlichkeit der Reformation zu ehren. Und ein zweites verbindet dieses Thema - Frauen der Reformation und Katharina von Bora - noch mit der Veranstalterin und ihrer N amensgeberin. Louise Otto-Peters hat 1869 in der Reihe Privatgeschichte der Weltgeschichte, Bd IV, EinflujJreiche Frauen aus dem Volke, S.66-72, auch eine biographische Skizze der Bora verfa/3t. Ihre kleine Arbeit ist relativ nuchtern im Stil im Vergleich zu den oft recht verklarten Schilderungen der Bora/Luther-Beziehung in den Schriften ihrer Zeitgenossen, und sie halt sich an die Fakten. Mir fiel auf, daf3 diese engagierte Kampferin fur Frauenrechte bei der Aufzahlung der Kinder des Paares die mannlichen Kinder mit Namen benennt, die weiblichen jedoch nur summarisch angibt. Auch dass die weiblichen Biographien insgesamt unter Privatgeschichte gefaf3t werden, zeigt ihre Eingebundenheit in den Kontext der damaligen Geschichtsbewertung; fur uns heute ein nachdriicklicher Hinweis, aufmerksam gegeni.iber gewohnter Tradierung zu sein.
    [Show full text]
  • Katharina Von Bora Uit: Versie 4 April 2017
    Katharina von Bora Uit: https://nl.wikipedia.org/wiki/Katharina_von_Bora versie 4 april 2017 Sieth Delhaas Katharina von Bora, schilder Lucas Cranach de Oude 1528, olie op hout 36 × 26 cm, Lutherhalle ― Wittenberg Katharina Luther, geboren Von Bora (Lippendorf, Duitsland, 29 januari 1499[1] – Torgau, 20 december 1552)[2] was vanaf 1508 moniale in het Cisterciënzer klooster in Nimbschen. Nadat de Reformatie na 1517 in de omgeving van Wittenberg, meer en meer volgelingen maakte, ontvluchtte zij in 1523 met elf medezusters haar klooster en vond onderdak bij twee belangrijke families in Wittenberg. Op 13 juni 1525 huwde zij met de monnik en kerkhervormer Martin Luther. Ze kreeg daardoor de bijnaam die Lutherin. Ze had een rol in de Reformatie bij het mee definiëren van het Protestantse familieleven en zette mee de toon voor huwelijken van geestelijken. Ze regelde het familiale leven rondom Luther, zorgde voor hun zes kinderen en werkte voor het familie-inkomen. Dit deed zij door de aankoop en/of huur te bevorderen van land en tuinen en het uitbaten van een brouwerij ten behoeve van de eigen huishouding, zodat Luther, inwonende studenten en gasten niets te kort kwamen. Levensloop Jeugd Katharina Luther-von Bora werd geboren op het kleine landgoed Zollsdorf, nabij Lippendorf, Meissen/Sachsen. Haar vader Hans von Bora en haar moeder Katharina – waarschijnlijk Von Haubitz[3] ―, behoorden tot de lage landadel.[4] Uit dit huwelijk werden naast Katharina drie jongens geboren en waarschijnlijk nog een meisje.[5] Scholen Na de dood van haar moeder
    [Show full text]
  • Lesson 28 - Luther’S Later Life & Theology - from Wartburg to His Death
    Church History Lesson 28 - Luther’s Later Life & Theology - From Wartburg to His Death 1. Introduction - Earliest Years of the Reformation 1.1. As we saw last time, humanists such as Erasmus had prepared the way for the Reformation. The recovery of Greek and Hebrew, and a desire to return to the original sources, along with the obvious need for reformation in the church, opened the door for great changes to come. 1.2. Luther was the one who was used by God to spark the Reformation. His personal struggles, experiences, and study of the Scripture opened his eyes to the Gospel over several years. This culminated in the nailing of the 95 theses on the door of the church in Wittenberg. 1.3. Although Luther had not intended to do anything other than debate abuses of indulgences and other practices of he church, a firestorm was ignited. As events continued, Luther came to see even more clearly the problems with the practices and beliefs of the church. He came to see that many of these - penance, a false sacramentalism, a wrong view of grace, the priesthood, the papacy, the cult of relics and saints, tradition as equal or more authoritative than Scripture, indulgences, etc. - actually obscured or outright denied the Gospel and the sufficiency of Christ. 1.4. This ended at the Council of Worms where Luther was declared a heretic. This meant that no one was to harbor him or give him aid. However, Frederick had foreseen this and surreptitiously set up to have Luther kidnapped in the woods on the return to Wittenberg.
    [Show full text]
  • Die Einführung Des Hebräischen in Wittenberg. Mit Berücksichtigung Der Vorgeschichte Des Studiums Der Sprache in Deutschland
    22 Die Einführung Des hebräischen in Wittenberg. Mit Berücksichtigung der Vorgeschichte des Studiums der Sprache in Deutschland. Von Prof. Dr. Gustav Baueh in Breslau. Die Universität Wittenberg ist die erste feste Heimat für das Studium der hebräischen Sprache in Deutschland geworden. Hier schlug es als von der Ober hand eingeführtes ordentliches Lehrfach, einmal aufge nommen, sogleich für alle Zeit Wurzel. Und da alle Uni versitäten in seiner Aufnahme dem Beispiele Wittenbergs folgten, so ist die Wittenberger Hochschule als die Chor führerin ihrer Schwestern für die Geschichte des Faches von ganz besonderer Bedeutung, Es wird daher wohl erlaubt sein, dass wir hier am Endpunkt seiner bis dahin schwankenden und unsicheren Existenz einen Rückblick auf die Entwicklung, die es durchzumachen hatte, ehe es ihm sich zu verankern ge lang, werfen, besonders da in dieser Vorgeschichte noch mancher Punkt einer Aufklärung bedarf. Das Studium des Hebräischen ist auch in Deutsch land ursprünglich nicht, wie die landläufige Tradition an nimmt1), ein Ziehkind des Humanismus, sondern ein solches der Ecclesia militans gewesen. Sie hat versucht, es zu einem neuen Leben ausserhalb des Judentums zu erwecken, um es in Dienstbarkeit und als Fremdling zum Kampfe gegen seine natürliche Mutter zu verwenden. Und schon dieser einseitige, praktische Zweck brachte das Hebräische zum erstenmal in Verbindung mit den Uni versitäten. l) So noch L. Geiger, Das Studium der hebräischen Sprache in Deutschland vom Ende des XV. bis zur Mitte des XVI. Jahrhunderts. This content downloaded from 95.91.247.130 on Mon, 28 Sep 2020 19:02:35 UTC All use subject to https://about.jstor.org/terms Die Einführung des Hebräischen in Wittenberg.
    [Show full text]
  • Gemeindebrief Der Prot
    Gemeindebrief der prot. Kirchengemeinde Kusel mit den Orten Blaubach, Bledesbach, Diedelkopf, Ehweiler und Körborn Brief 17.3 September bis November 2017 bis November September Brief 17.3 Beigelegt ist der ©petervick167123RF Kirchgeld- brief 2017 Mit einem Sonderteil zur Bundestagswahl ab Seite 118 Katharina von Bora Katharina von Bora wurde am 29. Januar 1499 in der Gegend um Borna geboren. Die Mutter starb früh und Katharina kam schon mit fünf Jahren in die Kloster- schule des Augustiner-Chorfrauenstifts in Brehna. Als sie etwa zehn Jahre alt war, zog sie zu ihrer Tante, der Äbtissin Margarethe von Haubitz, in das Zister- zienserinnenkloster Marienthron in Nimbschen. Hier lernte sie lesen und schrei- ben und ein wenig Latein und legte schon 1515 ihr Gelübde als Nonne ab. Nur wenige Jahre später drangen die reformatorischen Ideen Martin Luthers auch ins Kloster durch, Katharina las Luthers Schriften und entschloss sich, zusammen mit einigen Mitschwestern das Kloster zu verlassen. Sie baten Luther um Unter- stützung, der schickte einen Wagen, auf dem die Nonnen 1523 hinter Heringsfäs- sern versteckt fliehen konnten. Luther brachte die Frauen bei seinen Wittenberger Freunden unter und vermittelte ihnen spä- ter auch passende Ehemänner, damit sie versorgt waren. Katha- rina wohnte zunächst im Haus des Stadtschreibers Philipp Rei- chenbach, später zog sie zu Lucas Cranach d. Ä. ©PredragIlevski123RF Mit Luther beginnt ein neues Leben für Katharina von Bora Nachdem die Eltern des ersten potentiellen Ehemannes Hieronymus Baumgartner diesem die Ehe mit einer entlaufenen Nonne verboten hatten, versuchte Luther, Katharina mit dem Theologieprofessor Kaspar Glatz aus Orlamünde zu verheira- ten, doch sie lehnte kategorisch ab.
    [Show full text]
  • SWR2 Glauben REFORMATION 500 „MEIN HERR KÄTHE“
    SWR2 MANUSKRIPT ESSAYS FEATURES KOMMENTARE VORTRÄGE SWR2 Glauben REFORMATION 500 „MEIN HERR KÄTHE“ KATHARINA VON BORA IM INTERVIEW VON FRIEDRICH GROTJAHN UND ANNA BARBARA HAGIN SENDUNG 06.01.2017 / 12.05 UHR Redaktion Religion, Migration und Gesellschaft Bitte beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR SWR2 Glauben können Sie auch als Live-Stream hören im SWR2 Webradio unter www.swr2.de oder als Podcast nachhören: http://www1.swr.de/podcast/xml/swr2/glauben.xml Kennen Sie schon das Serviceangebot des Kulturradios SWR2? Mit der kostenlosen SWR2 Kulturkarte können Sie zu ermäßigten Eintrittspreisen Veranstaltungen des SWR2 und seiner vielen Kulturpartner im Sendegebiet besuchen. Mit dem Infoheft SWR2 Kulturservice sind Sie stets über SWR2 und die zahlreichen Veranstaltungen im SWR2-Kulturpartner-Netz informiert. Jetzt anmelden unter 07221/300 200 oder swr2.de Telefongeräusche GLORIA Vereinigte Paradiese. Mein Name ist Gloria. Was kann ich für Sie tun? INTERVIEWER Ich bin‘s, Jörg Vins, SüdwestRundfunk. GLORIA Herr Vins! Schön, dass Sie mal wieder anrufen. Mit wem darf ich Sie denn heute verbinden? INTERVIEWER Na, raten Sie doch mal. GLORIA Einfach so ins Blaue hinein? Ein bisschen müssen Sie mir schon helfen. An welche Zeit ungefähr soll ich denn denken? Ihre letzten Gesprächspartner waren schon um die 3000 Jahre bei uns. INTERVIEWER Nee, etwas früher diesmal: Fünfhundert Jahre zurück. GLORIA Fünfhundert Jahre… Dann kann es ja nur Martin Luther sein! INTERVIEWER Fast richtig. Aber es gab ja nicht nur Luther auf der Welt vor 500 Jahren… GLORIA Dann ist es bestimmt Philipp Melanchton, Johannes Bugenhagen, Thomas Müntzer, Ulrich Zwingli, Johann Calvin, Lucas Cranach… oder ein anderer bedeutender Denker der Reformation.
    [Show full text]
  • Download Wege Zu Luther
    Projekt2 30.06.2014 12:33 WEGE ZU LUTHER LUTHERSTÄTTEN IN ALTENBURG EISENACH EISLEBEN ERFURT HALLE (SAALE) MAGDEBURG SCHMALKALDEN TORGAU WEIMAR WITTENBERG www.wege-zu-luther.de Thesentür an der Schlosskirche Wittenberg Inhaltsverzeichnis Einleitung Herzlich Willkommen auf den Wegen zu Luther 2 Die Lutherstädte in Mitteldeutschland 4 Auf den Wegen zu Luther – sein Leben 6 Altenburg 10 Eisenach 14 Eisleben und Mansfeld 22 Erfurt 28 Halle (Saale) 34 Magdeburg 38 Schmalkalden 42 Torgau 46 Weimar 52 Wittenberg 56 Informationen Kontakte 62 Luther 2017 – 500 Jahre Reformation U3 Impressum U3 Luthers Geburtshaus in Eisleben Herzlich Willkommen auf den Wegen zu Luther LWir laden Sie ein, mit uns auf den Spuren Martin Luthers zu reisen. In Mitteldeutschland haben sich authentische Orte der Reformation zusammengeschlossen, um Sie auf den Wegen zu Luther zu begrüßen, Ihnen Orientierung zu geben und bei der Reiseorganisation zur Seite zu stehen. Lassen Sie sich auf der Reise neben Vertrautem von bisher Unentdecktem überraschen! In Eisleben werden Sie den Geburts- und Sterbeort Luthers kennenlernen. Martin Luthers Kindheit und Jugend können Sie in Mansfeld, Magdeburg, Eisenach und Erfurt nachspü- ren. Der entscheidende Wendepunkt in seinem Leben: der Eintritt in das Augustinerkloster in Erfurt. Er studierte hier Theologie und wurde zum Priester geweiht. In Wittenberg wird Sie sein Turmerlebnis, der berühmte Thesenanschlag, Luthers Alltag als Prediger, Universitätsprofessor und Familien- vater bewegen. 2 / 3 Augustinerkloster Erfurt, Historische Bibliothek Ein ganz anderer Luther begegnet Ihnen als Junker Jörg auf der Wartburg. Wussten Sie, dass er in Magdeburg durch seine Predigten der Reformation zum Durchbruch verhalf und dass sein größter Widersacher Kardinal Albrecht in Halle residierte? Das kleine Fachwerkstädtchen Schmalkalden hat glanzvolle Tage mit der Gründung des Schmalkaldischen Bundes und den Bundes- tagungen gesehen.
    [Show full text]
  • The Reform, 500 Years Old 500 Años De La Reforma By: Marcelo Barros (Coord.), Zwetsch, Romi, Sebastião, Ferraro, Cunha, Pereira, Marrero, Oliveira, Arregi & Vigil
    Ecumenical Association of Third World Theologians Asociación Ecuménica de Teólogos/as del Tercer Mundo Multilingualissue The Reform, 500 years old 500 años de la Reforma By: Marcelo Barros (coord.), Zwetsch, Romi, Sebastião, Ferraro, Cunha, Pereira, Marrero, Oliveira, Arregi & Vigil Volume XL Nº 2017/1 New Series January-October 2017 The Reform 500 years old 500 Años de la Reforma VOICES Release 1.02 http://eatwot.net/VOICES The Reform 500 years old 500 años de la reforma http://eatwot.net/VOICES https://eatwot.academia.edu/EATWOT Ecumenical Association of Third World Theologians Asociacion Ecuménica de Teólogos/as del Tercer Mundo Association Oecumenique des Theologiens du Tiers Monde VOICES, Theological Journal of EATWOT, the Ecumenical Association of Third World Theologians New Series, Volume XL Number 2017/1, January-October 2017 Free Digital Printable Multilingual Edition Release 1.0 of October 15, 2017, ISSN: 2222-0763 - Dossier's Editor for this VOICES issue: Marcelo Barros - Cover and lay out of this issue: Lorenzo Barría and Jose M. Vigil EATWOT's Editorial Team: Gerald Boodoo (USA), Ezequiel Silva (Argentina), Arche Ligo (Philippines), Adam K. arap Checkwony (Kenya), Kemdirim Protus (Nigeria), Intan Darmawati (Indonesia) and Michel Andraos (USA). VOICES' General Editor: José María Vigil If you want to print this whole Journal on paper for a local edition, please, contact the EATWOT asking for full resolution printable originals. All the articles of this issue can be reproduced freely, since given the credit to the source. You can download VOICES freely, at: http://eatwot.net/VOICES or at EATWOT's publications' site: https://eatwot.academia.edu/EATWOT EATWOT Ecumenical Association Of Third World Theologians Asociación ecuménica de Teólogos/as del Tercer Mundo ASETT EATWOT's web addresses: All EATWOT's addresses.................................
    [Show full text]
  • 02 Skandalös - Luthers Ehe
    SENDUNGEN AUTOREN/AUTORINNEN AKTUELLES VIDEOS ÜBER UNS KONTAKT Startseite > Sendungen > 02 Skandalös - Luthers Ehe 02.04.2017 um 02:00 Uhr hr2 MORGENFEIER GettyImages/ZU_09 Skandalös - Luthers Ehe Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Darmstadt Katharina: „Wer sollte nicht betrübt und bekümmert sein wegen eines solch teuren Mannes, wie es mein lieber Herr gewesen ist, der nicht nur einer Stadt oder einem Land, sondern der ganzen Welt gedient hat. Deswegen bin ich wahrhaftig so sehr betrübt, dass ich mein großes Herzeleid keinem Menschen sagen kann. Ich kann weder essen noch trinken. Auch dazu nicht schlafen. Wenn ich ein Fürstentum oder Kaisertum gehabt und es verloren hätte, so hätte es mir darum nicht so leid getan wie um meinen lieben und teuren Mann.“ Das soll Katharina von Bora gesagt haben. 1546. Kurz nachdem ihr Mann, Martin Luther, gestorben ist. Die Frau, die der Reformator so gerne „Mein Morgenstern“ nannte. Oder „Mein Herr Käthe“. Je nachdem. Weil sie eben sehr bestimmend sein konnte. Ja, es gibt sogar Leute, die sind der Überzeugung: Ohne diese resolute und energische Frau an seiner Seite wäre Martin Luther mit seiner Reformation nie so weit gekommen. Nicht nur, weil Katharina ihrem Mann den Rücken freigehalten hat, sondern auch, weil sie ihm als kluge Beraterin zur Seite stand und seine theologischen Höhenflüge tüchtig geerdet hat. Dabei stand diese Prominenten-Hochzeit keineswegs unter einem guten Stern. Im Gegenteil: Sie war ein Skandal. Und was für einer! Eine entlaufene Nonne? Und ein ehemaliger Mönch? Die wollen heiraten? Das geht ja gar nicht! In ganz Europa hat man sich damals in den Schänken und an den Höfen das Maul zerrissen: „Da hat also dieser Ketzer Luther dem Herrn Jesus die Braut ausgespannt.“ Na klar: Eine Nonne war schließlich eine Braut Christi.
    [Show full text]
  • Martin Luther Oder: Die Geschichte Eines Guten Christen
    1 Martin Luther Oder: Die Geschichte eines guten Christen Noch ein Lutherbuch? ............................................................................................................ 2 Am Horizont des Mittelalters................................................................................................ 5 Berggeschrei ....................................................................................................................... 13 Familie Luder aus Eisleben.............................................................................................. 15 Etwas über Kindererziehung........................................................................................... 16 Erfurt ................................................................................................................................... 20 Hilf, heilige Anna .............................................................................................................. 24 Das Vierte Gebot................................................................................................................ 26 Die Augustiner................................................................................................................... 27 Wittenberg.............................................................................................................................. 31 Haus Wettin ....................................................................................................................... 32 Das Schwarze Kloster ......................................................................................................
    [Show full text]
  • Martin Luther: the Reluctant Revolutionary Prof
    MARTIN LUTHER: THE RELUCTANT REVOLUTIONARY PROF. M. M. NINAN CONTENTS PREFACE CHAPTER ONE EARLY LIFE OF MARTIN LUTHER 2 CHAPTER TWO INDULGENCE AND THE 95 THESIS 11 CHAPTER THREE FAMILY LIFE OF MARTIN 48 CHAPATER FOUR THE GERMAN PEASANT WAR 1524-1525 61 CHAPTER FIVE LUTHER'S DOCTRINE OF THE TWO KINGDOMS 78 CHAPTER SIX THE DOCTRINE OF SUPERCESSIONISM AND ANTI-SEMITICISM 87 CHAPTER SEVEN REFORMATION WITHIN ROMAN CATHOLICISM STARTED BY MARTIN LUTHER 96 MARTIN LUTHER: THE RELUCTANT REVOLUTIONARY PROF. M. M. NINAN NORMAL, IL 61761 MARTIN LUTHER: THE RELUCTANT REVOLUTIONARY PROF. M. M. NINAN PREFACE The Protestant Reformation was the 16th-century religious, political, intellectual and cultural upheaval that arose in Europe, which redefined Christianity . The start of Protestant Reformation was not a planned procedure. It all started with a theologians attempt to discuss some beliefs and practices of the Roman Catholic Church by the publication of Martin Luther’s “95 Theses” in 1517 , 500 years ago. Martin Luther (1483-1546) was an Augustinian monk and university lecturer in Wittenberg when he composed his “95 Theses,” which protested the pope’s sale of indulgences. Although he himself only wanted a reformation within the church, the challenge was taken seriously by the Papacy as a challenge on its authority. Luther was forced into the revolution and he led it with courage. There was no going back possible. “Here I stand, God help me” was his cry. He was excommunicated in 1521 in the Diet of Worms. Sheltered by Friedrich, elector of Saxony, Luther translated the Bible into German and a real intellectual, cultural and political war broke out and spread like wild fire all over Europe.and even beyond it .
    [Show full text]
  • The Reform, 500 Years Old 500 Años De La Reforma By: Marcelo Barros (Coord.), Zwetsch, Romi, Sebastião, Ferraro, Cunha, Pereira, Marrero, Oliveira & Vigil
    Ecumenical Association of Third World Theologians Multilingualissue Asociación Ecuménica de Teólogos/as del Tercer Mundo The Reform, 500 years old 500 años de la Reforma By: Marcelo Barros (coord.), Zwetsch, Romi, Sebastião, Ferraro, Cunha, Pereira, Marrero, Oliveira & Vigil Volume XL Nº 2017/1 New Series January-October 2017 The Reform 500 years old 500 Años de la Reforma VOICES Release 1.0 http://eatwot.net/VOICES The Reform 500 years old 500 años de la reforma http://eatwot.net/VOICES https://eatwot.academia.edu/EATWOT Ecumenical Association of Third World Theologians Asociacion Ecuménica de Teólogos/as del Tercer Mundo Association Oecumenique des Theologiens du Tiers Monde VOICES, Theological Journal of EATWOT, the Ecumenical Association of Third World Theologians New Series, Volume XL Number 2017/1, January-October 2017 Free Digital Printable Multilingual Edition Release 1.0 of October 15, 2017, ISSN: 2222-0763 - Dossier's Editor for this VOICES issue: Marcelo Barros - Cover and lay out of this issue: Lorenzo Barría and Jose M. Vigil EATWOT's Editorial Team: Gerald Boodoo (USA), Ezequiel Silva (Argentina), Arche Ligo (Philippines), Adam K. arap Checkwony (Kenya), Kemdirim Protus (Nigeria), Intan Darmawati (Indonesia) and Michel Andraos (USA). VOICES' General Editor: José María Vigil If you want to print this whole Journal on paper for a local edition, please, contact the EATWOT asking for full resolution printable originals. All the articles of this issue can be reproduced freely, since given the credit to the source. You can download VOICES freely, at: http://eatwot.net/VOICES or at EATWOT's publications' site: https://eatwot.academia.edu/EATWOT EATWOT Ecumenical Association Of Third World Theologians Asociación ecuménica de Teólogos/as del Tercer Mundo ASETT EATWOT's web addresses: All EATWOT's addresses.................................
    [Show full text]