1 Der Andere Blick Auf Die Regionale Wirtschaft Schwerpunkt: 25 Jahre
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Der andere Blick auf die regionale Wirtschaft Schwerpunkt: 12 25 Jahre Deutsche Einheit 1 werkstadt 12 LebensArt Messe für Körper, Geist und Seele Samstag, 07.11.2015 10.00 bis 17.00 Uhr im Kulturhaus Wolfen Puschkinstraße 3 Eintritt frei! Modenschau | Klangschalen-Meditation | Live-Musik Show-Kochen | Selbstverteidigung | Vorträge www.uns-unternehmerinnen.de werkstadt 12 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, nach der Wiedervereinigung waren die Erwartungen der Menschen enorm. Vom damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl wurden »blühende Landschaften« versprochen und die Euphorie war groß. Die Menschen im Osten Deutschlands erhofften sich eine bessere wirtschaftliche Perspektive, mehr Chancen, ihre Möglichkeiten zu verwirklichen und letztlich mehr Wohlstand für sich und künftige Generationen zu schaffen. Die Westdeutschen erhofften sich einen wirtschaftlichen Aufschwung. Eine Angleichung der Lebensverhältnisse in beiden Teilen Deutschlands ist ein langwieriger Prozess, weil die Bedingungen viel zu verschieden sind. Eine Gleichheit von Lebensbedingungen in verschiedenen Regionen ist unrealistisch, wie Dr. Reiner Klingholz vom Berlin Institut in seiner Studie feststellt, da immer regionale Unterschiede auch in Westdeutschland zwischen dem Norden und dem Süden existieren. Die Angleichung der beiden Teile Deutschlands ist ein Prozess, der sich in den nächsten Jahrzehnten weiter ent- wickeln wird. Doch eins ist sicher, eine solche gesellschaftliche Entwicklung ist einzigartig und unsere Generation durfte sie miterleben und mitgestalten. Einige dieser wirtschaftlichen Erfolgsgeschichten unserer Region Anhalt- Bitterfeld-Dessau-Wittenberg, die mit dazu beitragen, den Annäherungspro- zess zu beschleunigen, stellen wir in dieser Ausgabe der werk·stadt vor. Besonders deutlich wird der wirtschaftliche Wandel am Beispiel der Stadt Bitterfeld-Wolfen. Vor 25 Jahren noch als dreckigste Stadt Europas beschrieben, besitzt die Stadt heute Anziehungspotenzial für Wassersportler und Naturfreunde. Auch die wirtschaftliche Wandlung ist einzigartig: Impressum: Herausgeber: Von den Großkombinaten hat keines die politische Wende überlebt. Aber Unicepta Abels & Partner der Chemiepark Bitterfeld-Wolfen hat sich zu einem modernen und wett- Gesellschaft für Marktkommunikation mbH bewerbsfähigen Produktionsstandort entwickelt. Aufbauend auf der hohen Greppiner Straße 25 · OT Wolfen Kompetenz der Naturwissenschaftler, waren und sind in Bitterfeld-Wolfen 06766 Bitterfeld-Wolfen Telefon: 0 34 93 · 7 22 56 stets Innovationen entwickelt worden. Dies war schon zu Zeiten von E-Mail: [email protected] August von Parseval so und setzt sich heute u. a. mit dem Wasserstoff-Projekt www.werkstadt-magazin.de HYPOS fort. Redaktionsschluss: 15. September 2015 Redaktion: Andreas Behling, Ute Hirsch, Wir wünschen Ihnen beim Lesen der interessanten Beiträge viel Freude. Stefanie Hommers, Grit Lichtblau, Uwe Rempe, Steffen Wilbrandt Herzliche Grüße Autoren dieser Ausgabe: Cornelia Fuhrmann, Uwe Holz, Dr. Jürgen Seifert, Ute Semkat Ihr werk·stadt-Team Mediaberatung: Birgit Brockmann, Tel.: 03493 72561 Entwurf: Steffen Wilbrandt, Berlin Titelfoto: Lichtfest am 9.10.2009 auf dem Augustusplatz in Leipzig Foto: Alexander Schmidt/Punctum Druck: Grafisches Centrum Cuno GmbH & Co. KG Die im werk·stadt-Magazin erschienenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Ein Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung, Quellenangabe und bei Zusendung von zwei Belegexemplaren gestattet. Für den Inhalt der Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. 3 werkstadt 12 28 24 12 14 16 06 Editorial 03 Flexibel wie Gummi, stabil wie Stahl »So geht Einheit« Die MaTech Maschinen und Technik GmbH Wie weit das einst geteilte Deutschland behauptet sich seit 25 Jahren in einer zusammengewachsen ist. Interview mit Marktnische. 26 Dr. Reiner Klingholz, Direktor des Berlin- Instituts für Bevölkerung und Entwicklung 06 Erfolg bleibt in der Familie Familienfreundlichkeit zahlt sich aus Eine Erfolgsgeschichte! für Miltitz Aromatics. 28 Wegbereiter der heutigen Wirtschafts- Foto: Dietmar Bührer, CC License · Quelle: www.wir-waren-so-frei.de Foto: Dietmar Bührer, struktur 11 Lebensqualität in Keramik Abbau der Berliner Mauer am JUNG Fliesen & Bäder ist seit 25 Jahren 12. November 1998 am Potsdamer Platz Schnittstelle zwischen Wirtschaft erfolgreich am Markt. 30 und Verwaltung Die EWG Anhalt-Bitterfeld mbH unterstützt »Ich wollte Verantwortung seit 25 Jahren die wirtschaftliche übernehmen« Entwicklung der Region. 14 ORGANICA feiert 20 Jahre erfolgreiche Unternehmensentwicklung. 31 Hier stimmt die Chemie Der Chemiepark Bitterfeld-Wolfen 16 Anlagen für Biotechnologie und Backwaren Premium-Produkte maßgerecht MMW Technologie GmbH setzt im und wunschgemäß Mühlenbau auf neue Schwerpunkte. 32 Die Debolon Dessauer Bodenbeläge GmbH & Co. KG verfolgt in drei Segmenten »Immer pünktlich, immer eine klare Qualitätsstrategie. 22 im geforderten Umfang« Seit 2004 produziert die Hi-Bis GmbH Traditionell innovativ in Bitterfeld-Wolfen ein weltweit einzig- Das WTZ Roßlau kann auf 65 Jahre artiges Produkt, das zu Spezialkunststoff Forschung und Praxis zurückblicken. 24 weiterverarbeitet wird. 34 22 4 werkstadt 12 30 36 40 38 32 34 Unter einem neuen Dach und in größeren Dimensionen Die Wirtschaftsförderung im Landkreis Wittenberg gehört jetzt zu den Aufgaben der Anhalt – Wirtschaftsförderungsgesellschaft Anhalt- kompakt und mobil Bitterfeld I Dessau I Wittenberg mbH. 36 Evangelische Landeskirche und Anhaltische Landschaft präsentieren Kulturgeschichte Aromatisch, würzig – im Container. 50 einfach unwiderstehlich Bei ESRA zählen Traditionsbewusstsein Idyllisch und informativ und eine gute Nase. 38 Der Naturpark Fläming/Sachsen-Anhalt begeht zehnten Geburtstag mit einem Neugier auf Pflanzen und Menschen neuen Lehrpfad. 52 Birgit Kleinwort-Voigt hat sich im grünen Bereich Anhalt-Bitterfelds etabliert. 40 Nicht eine große Lösung, sondern viele kleine Bitterfeld im Wandel der Zeit Beim Thema Fachkräftesicherung in der Region Von der mittelalterlichen Siedlung zur arbeiten mehrere Partner Hand in Hand. 54 Industriestadt mit attraktivem Umfeld 42 »Betriebe massiv unter Druck« Vom Offizier zum Gelehrten Interview mit Dr. Simone Danek, Geschäfts- Das Wirken August von Parsevals führerin Aus- und Weiterbildung der IHK Halle- in Bitterfeld 44 Dessau, zum Thema »Fachkräftemangel« 56 Ristorante »San Lorenzo« Humane Diagnostik Italienische und orientalische Genüsse Zwei Designer aus Dessau vereinen unterm Regenschirm-Himmel 46 medizinische Geräte im »MediGlove« 57 »Campus-Eiswelt« Termine und Ein einfach geniales Angebot 48 Wirtschaftssplitter 58 48 50 57 44 5 werkstadt 12 · Anhalt-Bitterfeld · Dessau-Roßlau · Wittenberg Die Einheit kann man nicht politisch erzwingen. Sie ist ein Prozess. Fast die Hälfte der Deutschen ist ein Vierteljahrhundert nach der Wieder- Wie hat sich die Lage dann vereinigung der Ansicht, dass es mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten ohne Plan entwickelt? zwischen Ost und West gibt. Zu diesem Befund kommt eine Befragung, Zunächst gab es überall nur Freude und die das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung eigens für die Studie Überschwang. Im Westen fanden es alle »So geht Einheit« vom GfK Verein hat durchführen lassen. lustig, wenn plötzlich Trabbis durch die Wir fragten Dr. Reiner Klingholz, Direktor des Instituts und Mitautor der Studie, Straßen tuckerten. Nach der Maueröffnung wie weit das einst geteilte Deutschland in den vergangenen 25 Jahren stand die Wiedervereinigung gar nicht so- zusammengewachsen ist. fort zur Debatte. Aber bald wurde klar, dass etwas passieren musste. Die Menschen in der DDR hatten jahrelang auf die Freiheit Herr Dr. Klingholz, Sie waren 1989, als bruch. Einen Tag später war ich in Berlin verzichten müssen, dorthin zu reisen, wo sich die DDR aufzulösen begann, Wissen- und habe mir einen Brocken aus der Mau- sie wollten. Jetzt wollten sie dies nachho- schaftsredakteur beim »ZEITmagazin«. er geklopft. Sonst hätte man das gar nicht len. Hunderttausende sind in den ersten Wie haben Sie die Wende in Ostdeutschland glauben können. »Die Zeit« hatte kurz zuvor Monaten in den Westen abgewandert, weil und die rasche Vereinigung der noch eine lange, ziemlich euphorische Serie sie dort bessere Entfaltungsmöglichkeiten beiden deutschen Staaten erlebt? über die DDR produziert, in der alles nach sahen. Eine Zweistaatlichkeit war zu diesem Zum Zeitpunkt der Maueröffnung war ich Aufschwung klang. Dass das Land kurz Zeitpunkt nicht mehr denkbar. in Zürich, habe zu einem Thema recher- davor war, sich selbst aufzulösen, dass die chiert, das überhaupt nichts mit der DDR zu Menschen die Macht hatten, ihr verhasstes Was hätte eine Zwei-Staaten-Lösung tun hatte. Ich habe die Bilder der feiernden Regime zu stürzen – davon hatte in der Re- bedeutet? Menschen in Berlin am Abend im Fern- daktion offenbar keiner etwas geahnt. Üb- Es wären immer mehr fortgezogen, denn sehen verfolgt. Ich war völlig platt, auch rigens hatte auch die große Politik keinen die schwierigen wirtschaftlichen Bedingun- wenn es seit Wochen die Proteste überall in Plan in der Schublade, wie ein Prozess der gen im Osten, die maßgeblich zum Sturz der DDR gegeben hatte und die Grenzen in Wiedervereinigung ohne allzu große Ver- des DDR-Regimes beigetragen hatten, lie- Ungarn schon durchlässig geworden waren. werfungen hätte organisiert werden kön- ßen sich nicht über Nacht verbessern. »Ent- Der ganze ehemalige Ostblock war im Um- nen. Alle waren völlig überrascht. weder der Wohlstand kommt zu uns, oder 6 Anhalt-Bitterfeld