Theaterzeitung

02.05. bis 12.06.2015 02.05. Mai/Juni 2015

DERNACKTEWAHNSINN

DERVOGELHÄNDLER SCHENKTMANSICHROSENINTIROL

Operette von Carl Zeller OPERETTENVERGNÜGENIMGROSSENHAUS„DERVOGELHÄNDLER“

Premiere Mit Carl Zellers „Vogelhändler“ stieg Samstag, 2. Mai 2015 1891 nach längerem Schweigen der hei- 19.30 Uhr, Großes Haus teren Muse auf den Bühnen ein neuer Stern am Operettenhimmel auf. Die Musikalische Leitung schon fast volkstümlichen Melodien Lorenzo Da Rio haben diese Operette vor dem Zahn der Zeit äußerst wirksam geschützt. Schlager Inszenierung wie „Schenkt man sich Rosen in Tirol“, Volker Vogel „Ich bin die Christel von der Post“ oder „Grüß euch Gott, alle miteinander“ Bühnenbild und Kostüme begeistern nach wie vor. Andreas Becker Und wenn Volker Vogel die Regie für diesen Operettenklassiker in den Händen Mit hat, kann der Liebhaber der Operette Anna Gütter (Kurfürstin Marie), wissen, dass er voll und ganz in den Gabriela Künzler (Baronin Adelaide, Genuss vergnüglicher Unterhaltung Hofdame), Michael Lion (Baron Weps) kommen wird. David Zimmer (Graf Stanislaus, sein Das Ganze beginnt mit einem Beinahe- Neff e), Stephan Mertl (Süffl e, Professor) Eklat. Der Kurfürst hat seinen Besuch Stephan Ignaz (Würmchen, Professor) angekündigt, er will auf die Jagd gehen Dirk Mestmacher (Adam, Vogelhändler und sich natürlich auch geziemend ehren aus Tirol), Julia Klein (Christel, Brief- lassen. Sein Wildmeister Baron Weps botin), Freimut Hammann/Martin gerät – bereits vor Ort – in Beschaff ungs- Trepl (Schneck, Dorfschulze), Eva Maria not. Zum einen sind sämtliche Schweine Gelungene Maskerade: Die Kurfürstin und ihre Hofdamen Glückliches Paar: Adam und seine Christel Fischer (Jette, Kellnerin), Sascha Mai weggewildert, nicht eine Sau lässt sich (Quendel, Hofl akai) mehr blicken, geschweige denn schießen wenn auch als unechter – Kurfürst in raten können. So übergibt die Christel Posten ab und widmet sich lieber der Chor des Landestheaters Coburg und Ehrenjungfrauen sind auch Mangel- Erscheinung zu treten. Stanislaus ist dem unechten Kurfürsten, der zudem nächsten Schönen, die die Operetten- Philharmonisches Orchester ware. Für eine kleine Kaution seitens der nicht abgeneigt, zumal der Passus mit auch noch sehr galant ist, ihre Bittschrift. bühne betritt. Es ist die Kurfürstin, die Landestheater Coburg Bevölkerung wäre der Baron aber ein- der Ehrenjungfrau Erfreuliches ver- Der Neff e-Stanislaus-Kurfürst gewährt sich, um ihren Mann in fl agranti zu verstanden, wenn wenigstens ein Haus- spricht. Da läuft dem Stanislaus auch ihre Bitte und freudig will sie dem Adam erwischen, als Bauernmädchen Marie Weitere Vorstellungen schwein sich opfern und eine Witwe das schon das erste Häschen in die Falle. Die die frohe Botschaft überbringen. Doch unter das Volk gemischt hat. Bald scheint Freitag, 8. Mai 2015 Amt der Ehrenjungfer übernehmen Post-Christel trägt nicht nur emsig die da kennt sie den Adam off enbar doch das Knäuel nicht mehr entwirrbar und Sonntag, 10. Mai 2015 würde. Doch die hohen Herren sind Post aus, sie schreibt zudem gerade eine schlechter als man annehmen möchte. die Beziehung zwischen Adam und Mittwoch, 13. Mai 2015 manchmal recht wankelmütig, der Kur- Bittschrift an den erwarteten Kurfürsten, Ihm argwöhnt, dass er den Posten nur Christel gescheitert. Doch es rappelt sich Donnerstag, 14. Mai 2015 fürst sagt kurzerhand die Jagd ab. Nun damit dieser ihrem Liebsten, dem Adam einem Umstand verdanken könne, dass dank Operettenwirklichkeit zum Ende Donnerstag, 21. Mai 2015 mag Baron Weps aber das Geld nicht aus Tirol – von Berufs wegen Vogel- der Kurfürst nämlich die Post-Christel und so kann der Adam doch noch seine Freitag, 29. Mai 2015 mehr herausrücken und kann seinen händler –, einen Posten verschaff t und als Ehrenjungfrau getestet und für gut Christel wieder in die Arme schließen. Neff en Stanislaus überzeugen, als – die Christel und der Adam endlich hei- befunden hat. Er schlägt den Menagerie- Renate Liedtke

KOLLEGASUNTERSICH DIEPROFESSORENSÜFFLEUNDWÜRMCHENIMGESPRÄCH

Sehr geehrter Prodekan Herr Prof. betreff end, also der Floh, naja, die Wie würden Sie Ihre Aufgabe als Süffl e, zur Kandidatenprüfung für Theorie über die Aff en war auch – naja, Prüfungskommissare dem den neu zu vergebenden Posten vielleicht etwas despektierlich, aber Coburger Publikum beschreiben? des Inspektors für die fürstliche interessant, wirklich interessant. Beim Prüfen bin ich Wüterich Menagerie haben sie den Adam aus Da schone keine Seele ich; Tirol erwählt, welches waren seine Prof. Süffl e Doch wenn er Protektionen hat, Vorzüge? Wir haben eine ganz sichere, sehr Der Kandidat, da schweig‘ ich fein schmiegsame Prüfungsmethode. Man Das trägt was ein. Prof. Süffl e will ja den Kandidaten nicht durch Hochgeehrt und tiefgerührt, hm ja, also Fragen verwirren. Heut müssen wir uns klug benehmen die Kurfürstin, die meinte, wir sollen, Diplomatisch allen uns bequemen. also wie bei dem Theodor, dem von und Prof. Würmchen Merken wir, dass man ihn protegiert, zu, also der Adam wird seinem Posten Wir hätten ja diesen Tiroler nicht, … Wird der Kandidat gleich approbiert. große Ehre machen. Nicht wahr Kollega? doch, doch, aber die Kurfürstin ließ uns Sollte er auch als Kamel sich zeigen, heimlich sagen …, also ein interessanter Werden wir zu jeder Dummheit Prof. Würmchen Examenskandidat. War reine Formsache. schweigen. Wie, was! Ach so! Ja, der biedere Und wir mussten nicht einmal einen Wenn es gilt, recht bieg- und Gebirgsjüngling hatte da so einige Doktortitel vergeben. Insofern wünschen schmiegsam sein, Das trägt was ein. Immer bieg- und schmiegsam sein: Süffl e und Würmchen interessante Theorien die Säugetiere wir, dass er lange im Amt bleibt. Renate Liedtke FOTOSANDREAKREMPERHENNINGROSENBUSCH 2 THEATERZEITUNGMai/Juni 2015 LANDESTHEATERCOBURG

LUSTAUFNEUES COBURGERFORUMJUNGERAUTOREN

Georgia Doll Anne Clausen Alexandra Helmig

Das blaue Gold Hettie doch Leila Surana von Georgia Doll von Anne Clausen von Alexandra Helmig

Samanta und Joe sind ein Backpa- Die vierzehnjährige Hettie beschäf- Leila ist dreizehn und ein hochbe- cker-Pärchen aus dem Westen. Mit- tigt vieles: Wie wird man dünn? Wie gabtes Mädchen. Aber dennoch ten in der arabischen Wüste haben muss man sein, um begehrt zu wer- versteht sie sich selbst nicht mehr. sie eine Autopanne; sie irren so den? Und wie kriegt man Tom, den Irgendetwas stimmt nicht mit ihr. Treff punkt des 1. Coburger Autorenforums: die Reithalle lange umher, bis sie zu Osamas Schwarm aller Mädchen? Hettie Was sie nicht weiß ist, dass ihre Oase gelangen, wo sie von diesem tagträumt vor sich hin, das Leben Eltern ohne ihr Wissen eine Abtrei- Das Theater lebt seit jeher von seinen werden; wobei der dritte Preis wegen herzlich aufgenommen werden. ihrer älteren Schwester Lana inte- bung an ihr vornehmen ließen, die Autoren, und so ist neben der Pfl ege des Stimmengleichheit kurzerhand zweimal Osamas Vater, der Besitzer dieses ressiert sie nicht. verheerende Nachwehen zur Folge klassischen Repertoires die Gegenwarts- vergeben wurde. paradiesischen Gartens, befi ndet Endlich ist Wochenende und Hettie hat. Als Leila und ihre Eltern einen dramatik fester Bestandteil der Theater- Und so kann das „ 1. Coburger Forum sich in der Stadt. Osama, Samanta becirct Lana, dass sie sie zu einer befreundeten Arzt, dessen Frau spielpläne. In der laufenden Spielzeit für junge Autoren“ gleich vier neue und Joe verbringen einige Tage mit- Party mitnimmt, auf der Hettie und ihren pubertierenden Sohn fi nden sich viele Stücke zeitgenössischer Theaterstücke präsentieren. einander – bis Osama vom Tod sei- ihre Schwester komplett vergisst, besuchen, wird das gemeinsame Autorinnen und Autoren im Programm Am 11. Juni haben Sie in der Reithalle nes Vaters bei einer Explosion weil Tom da ist. Während Hettie Wochenende zweier Ein-Kind- des Landestheaters wieder. Sei es im nicht nur Gelegenheit, drei der prämier- erfährt. Während Osama mit Sam in ihren ersten Liebeserfahrungen Familien zum Desaster. Leilas und Bereich der Komödie mit „Der Vorname“ ten Stücke kennenzulernen, auch die in die Stadt eilt, um die Leiche sei- schwelgt und klare Grenzen zieht, Gilberts Eltern liefern sich Bezie- und „Der nackte Wahnsinn“ oder im vier Autorinnen werden sich an diesem nes Vaters zu sehen und auf aben- passiert Lana Schreckliches. Als sie hungsschlachten der besonderen Bereich der Stücke, die sich eher mit Abend in Gesprächen vorstellen. Am teuerliche Weise nach Hause zu nach Hause will, bietet ihr Sören an, Art: Abrechnungen, gegenseitige gesellschaftspolitischen Themen beschäf- 12. Juni laden wir Sie dann herzlich zur bringen, läuft Joe planlos in der sie mit dem Auto zu fahren. Und so Vorwürfe, süffi sante Anspielungen tigen, wie Jan Geigers „Kow Loon“ und Premiere von Ruth Johanna Benraths Wüste umher ... steigt Lana zu ihm ins Auto – zum – die ganze Palette eines Ehe- bzw. „Eisenstein“ von Christoph Nußbaum- „Klassenkämpfe“ in der Inszenierung von In einer spannenden Mischung aus coolen Sören, den sie schon immer Beziehungsspektakels wird aufge- eder. Judith Kuhnert ein. Realität und Fiktion thematisiert toll fand. Unterwegs vergewaltigt rollt. Entfernt grüßt Edward Albees Einen ganz besonderen Schwerpunkt Georgia Doll in „Das blaue Gold“ Sören Lana. „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?". setzt das Landestheater mit dem Seien Sie mit uns neu-gierig! das Verhältnis verschiedener Kul- Hettie kämpft mit Schuldgefühlen: Alexandra Helmig fokussiert in 1. Coburger Forum junger Autoren. turen. Georgia Doll kontrastiert in Wegen Tom hat sie ihre Schwester ihrem feinfühligen und genauen Zwar gibt es viele Wettbewerbe und Dirk Olaf Hanke schlagfertigen Dialogen und mit total aus den Augen verloren. Wenn Psychogramm die Auswirkungen Preise zur Förderung moderner Drama- sprachlicher Leichtigkeit die Welt sie mit ihr zusammen nach Hause dieser Beziehungsschlachten auf die tik, aber es fi nden sich doch erstaunlich des jungen westeuropäischen Paares gegangen wäre, wäre das alles neue Generation und wie Leila an wenige, die sich speziell mit Stücken 1. Coburger Forum junger Autoren Sam/Joe mit derjenigen Osamas. nicht passiert. Gleichzeitig wird ihr diesen Konfl ikten zugrunde oder befassen, die in erster Linie Themen Während die einen um das Überle- dadurch aber auch klar, wie sehr sie einfach verloren geht. aufgreifen, die sich vornehmlich an ein Erster Platz ben ihrer Beziehung kämpfen, wird Lana liebt. jüngeres Publikum richten. Meist ge- Klassenkämpfe Osama mit dem Tod seines Vaters Die Schwestern wachsen auf spröde Alexandra Helmig wurde 1975 hören diese dann eher in den Bereich von Ruth Johanna Benrath und der bitteren Realität seines Art zusammen und fi nden eigenwil- in Düsseldorf geboren. Sie absol- Kinder- und Jugendtheater. Urauff ührung 12. Juni 2015, 20.00 Uhr, Landes konfrontiert. lige, aber eff ektvolle Methoden, um vierte nach einem zweijährigen Das Landestheater Coburg hat deshalb Reithalle sich gegen die Ohnmacht zu weh- Aufenthalt in ihre Schauspiel- im vergangenen Jahr einen beherzten Georgia Doll wurde 1980 in Wien ren und um mit dem Geschehenen ausbildung am Hamburger Schau- Schritt gewagt: Es hat in Zusammen- Zweiter Platz geboren. Sie studierte Literatur und fertig zu werden. spielstudio. 2002 nahm sie am arbeit mit dem Lions-Club Coburg einen Das blaue Gold Theater in und renommierten „Manuskriptum“ Förderpreis für neue Stücke ausgeschrie- von Georgia Doll und Theaterregie in Paris, wo auch Anne Clausen hat ein facetten- Kurs (kreatives Schreiben) an der ben. Autorinnen und Autoren wurden ihr erstes Stück „Le Pays Sombre“ reiches, einfühlsames und lebens- Universität München teil. 2008 aufgefordert, Stücke einzusenden, die Dri er Platz 2006 am Théatre Ouvert präsen- frohes Stück über Pubertät, Mut wurde das Projekt „ Die deutsche sich mit der aktuellen Lebenswirklich- Hettie doch tiert wurde. Anschließend studierte und erste eigene (Liebes-) Erfahr- Mutter“, für das Helmig mehrere keit von jungen Menschen auseinander- von Anne Clausen sie Szenisches Schreiben in . ungen geschrieben. „hundsgemeine, witzige Monologe setzen. Eine Jury, bestehend aus Vertre- Einige ihrer Stücke wurden in Ber- Die Autorin ist 1978 in den Nieder- über die weibliche Infantilisierung tern des Landestheaters, des Lions Clubs Leila Surana lin, Cannes, Dresden, Düsseldorf, landen geboren und aufgewachsen. auf dem Spielplatz“ (Süddeutsche sowie externer Berater, wählte aus den von Alexandra Helmig , Hamburg, , Mont- Sie studierte zunächst Theater- Zeitung) schrieb und in dem sie Einsendungen die ihrer Ansicht nach luçon, München, Paris und Wien wissenschaft und Journalistik an der selbst mitspielte, in München erfolg- interessantesten und besten Texte aus. Szenische Lesung 11. Juni 2015, szenisch gelesen bzw. aufgeführt. Universität Leipzig. Nach der Zwi- reich aufgeführt. Alexandra Helmig Bei der Auswahl ging es unter anderem 19.00 Uhr, Reithalle 2014 schrieb sie in der Autorenwerk- schenprüfung wechselte sie an die schreibt Theaterstücke, Drehbücher darum, Stücke zu fi nden, die die Kraft statt des Ballhaus Naunynstraße & Hochschule für Musik und Theater und Kinderbücher und arbeitet wei- haben, auch im Abendspielplan ein Das 1. Coburger Forum junger Autoren wird Gorki Theater, Berlin. Georgia Doll München/Theaterakademie August terhin als Schauspielerin. breites Publikum zu erreichen. Im klas- ermöglicht durch die großzügige fi nanzielle arbeitet auch als Regisseurin, meist Everding und studierte Schauspiel. 2013 Teilnahme am Autorensemi- sischen Repertoire fi nden sich hier nor- Unterstützung des Lions Club Coburg. in Marseille mit ihrer Compagnie Es folgten Engagements u. a. an nar „Jugendroman“ im Literatur- malerweise Texte wie Frank Wedekinds Les Passagers du Mardi. den Theatern in Osnabrück, Hof, archiv Sulzbach Rosenberg und „Frühlings Erwachen“ oder Bruckners 2011: Nominierung für den Münch- Regensburg, Coburg, Innsbruck Literaturhaus München. „Krankheit der Jugend“. Beides litera- ner Förderpreis für deutschspra- und am Theater im Werftpark Kiel. 2010 Einladung zu den 28. Baye- risch hochwertige Stücke, die jedoch chige Dramatik („Das blaue Gold“), Seit 2010 ist Anne Clausen zudem rischen Theatertagen mit dem mit dem Leben im 21. Jahrhundert nur Einladung zu den Werkstatttagen freiberufl ich als Schauspieldozentin Theaterstück „Oder Argentinien“, wenige Berührungspunkte aufzeigen. des Wiener Burgtheaters und Autorin tätig. Anne Clausen 2008 dafür den Förderpreis der Das erstplatzierte Stück, „Klassenkämp- 2009/10: Stipendiatin am Autoren- lebt mit ihrer Familie in Tirol. Landesbühnen, 2007 Einladung fe“, wird vom Landestheater Coburg am labor des Düsseldorfer Schauspiel- Dirk Olaf Hanke zu den Werkstatttagen des Wiener 12. Juni zur Urauff ührung gebracht, die hauses. Burgtheaters mit. zweit- und drittplatzierten Stücke am 11. Dirk Olaf Hanke Dirk Olaf Hanke Juni in szenischen Lesungen vorgestellt

IMPRESSUM

Herausgeber Landestheater Coburg Landestheater Coburg Internet www.landestheater-coburg.de Natascha Babucke, Christine Hahn Redaktionsschluss 27. April 2015 Intendant Bodo Busse Schlossplatz 6, 96450 Coburg Redaktion Andrea Kremper Gestaltung Wiebke Genzmer Aufl age 48.000 Kaufmännische Direktorin Tickethotline +49· (0)9561 · 89 89 89 Redaktionelle Mitarbeit Ines Schäfer, Druck DZO Druckzentrum Oberfranken Judith Wollstädter Theaterkasse Di.–Fr. 10.00–17.00 Dirk Olaf Hanke, Renate Liedtke, GmbH & Co. KG Sa. 10.00–12.00 Meike Sesselmann, Gutenbergstraße 1, 96050 Bamberg Änderungen und Druckfehler vorbehalten FOTOSANDREAKREMPERFRIEDRICHZURHEIDELYDIEMIZERAJOHANNALINK LANDESTHEATERCOBURG THEATERZEITUNGMai/Juni 2015 3

KAMPFDERGENERATIONEN „KLASSENKÄMPFE“GEWINNTERSTENPREISDESCOBURGERFORUMSFÜRJUNGEAUTOREN

Günter Fischer, Lehrer für Latein, wurde, entspricht schon lange nicht das Züge von Gewalt trägt, richtet sich „Klassenkämpfe“ wird in der Inszenie- KLASSENKÄMPFE Geschichte und politische Weltkunde, ist mehr der Lebenswirklichkeit der Jugend- schließlich gegen ihn selbst. rung von Judith Kuhnert uraufgeführt. der Neue an der Schule und bekommt lichen. Ruth Johanna Benrath skizziert im Die Regisseurin, die in den vergangenen Urauff ührung gleich eine Spezialaufgabe: Er soll die Mit seinem Versuch, jeden einzelnen der Mikrokosmos Schule eine Gemeinschaft, Jahren u. a. am Staatstheater Darmstadt Schüler Tarek, Alexandra, Beatrice und Schüler nach seinen Vorstellungen for- in der die Machtverhältnisse immer wie- arbeitete, ist erstmalig am Landestheater Schauspiel von Ruth Johanna Benrath Marcel auf die Abschlussprüfung vor- men zu können, stößt Fischer auf Wider- der aufs Neue ausbalanciert werden müs- Coburg tätig. Bühne und Kostüme ent- bereiten. Sein elitäres Bildungsideal stand. Stellvertretend formuliert Marcel sen. Mit knappen, scharfen Dialogen warf die in Stuttgart geborene Carola Premiere geht weit über den Horizont der meisten den Standpunkt der Klasse: „Wir brau- und verblüff ender Leichtigkeit beschreibt Volles, die am Landestheater bereits die Freitag, 12. Juni 2015 Schüler hinaus. Und das Menschenbild chen niemanden, der uns die Geschichte die Autorin eine Begegnung zwei- Kostüme für die Produktion „Tomb- 20.00 Uhr, Reithalle des Pädagogen, der von einem Direktor erklärt, wir machen die Geschichte er Generationen, zwischen denen klare stone“ entwarf. einst zum „Menschenfi scher“ ernannt selbst.“ Fischers Erziehungskonzept, Grenzen verlaufen. Dirk Olaf Hanke Inszenierung Judith Kuhnert

Bühnenbild und Kostüme Carola Volles

Mit Eva Marianne Berger (Alex) Ingo Paulick (Tarek) Oliver Baesler (Marcel) Thomas Straus (Günter Fischer) Wer das Richtige erkannt hat,

Weitere Vorstellungen Samstag, 13. Juni 2015 wird nicht unbedingt das Richtige tun. Sonntag, 14. Juni 2015 Donnerstag, 2. Juli 2015 Freitag, 3. Juli 2015 FISCHER Samstag, 4. Juli 2015 Ruth Johanna Benrath Sonntag, 5. Juli 2015 Ruth Johanna Benrath wurde Mit freundlicher Unterstützung des 1966 geboren. Sie studierte Germa- Lions Club Coburg nistik, Philosophie und Geschichte in Heidelberg. 2009 erschien ihr erster Roman „Rosa Gott, wir loben dich.“ Ruth Johanna Benrath lebt in Berlin. 2014: Kindertheaterpreis 2011: Frau Ava Literaturpreis Späte Erkenntnis des Lateinlehrers Fischer ...

WIELOCKTMANEINENHAIAN? SPIELUMMACHTHABGIERUNDVERRAT„KOWLOON“

„Ich glaube nicht, dass Theater die gelt, die von Gier und Selbstüberschät- Gesellschaft ändern kann, trotz- zung geprägt ist. Und wenn Edwin am KOWLOON dem ist gutes Theater immer Ende als der vorläufi ge Sieger dasteht, ist politisch. Wie alle Kunst.“ eines klar geworden: Käufl ich ist in die- Urauff ührung Jan Geiger ser Welt jeder. „Das Stück habe ich unter dem Eindruck Schauspiel von Jan Geiger In seinem Debütstück wählt Jan Geiger der Wirtschaftskrise und deren Folgen den sterilen Meetingraum eines interna- geschrieben. Wir haben ja in den ver- Premiere tionalen Großkonzerns zum Schauplatz gangenen Jahren eine regelrechte Aus- Freitag, 22. Mai 2015 für ein Spiel um Macht, Habgier und weitung der Kampfzone erlebt. (…) Das 20.00 Uhr, Reithalle Verrat. Zwischen kalten Glasfassaden Stück ‚Kow Loon‛ stellt u. a. die Frage: im Hongkonger Stadtteil „Kow Loon“ Was geschieht mit diesen Menschen, Inszenierung befi ndet sich der gesichtslose Konzern- die diese Macht und diesen Einfl uss Alice Asper sitz. Dort beraumt Geschäftsführer haben? ‚Kowloon‛ ist der Finanzdistrikt Edwin ein geheimes Krisentreff en mit in Hongkong, aber in meinem Stück ist Bühnenbild und Kostüme seinem ehemaligen Protegé, dem skru- er auch das Symbol für die Abgehoben- Karlheinz Beer pellosen Emporkömmling Johannes und heit dieser Leute. Da hocken im soundso- dem Analysten Henry an. Von Chris- vielten Stock eines Wolkenkratzers eini- Mit tina, die in diesem Gebäude als Putz- ge, die aus Konkurrenz und Raff gier mit Anne Rieckhof (Christina, Putzfrau) frau arbeitet, weiß er, dass ein wichtiger den Existenzen von Tausenden spielen“, Thorsten Köhler (Johannes, Inverstor nicht mehr zahlungsfähig so der Autor. Investment-Manager) ist. Das wäre das Aus für die Firma. Niklaus Scheibli (Edwin, CEO) Edwin will nicht ohne Abfi ndung gehen Regie führt Alice Asper, die mit „Kow Benjamin Hübner (Henry, Buchhalter) und so will er die Chance nutzen, sich Loon“ zum ersten Mal am Landestheater mit einer Summe in zweistelliger Millio- Coburg arbeitet. Die gebürtige Westfälin Weitere Vorstellungen nenhöhe davonzumachen. Was er nicht lernte ihr Regiehandwerk u. a. bei Frank- Samstag, 23. Mai 2015 weiß: In Wahrheit hat Johannes gezielt Patrick Steckel, Robert Wilson, Jürgen Mittwoch, 27. Mai 2015 eine falsche Information gestreut, um Flimm, Philip Stölzl, Klaus Kusenberg Dienstag, 2. Juni 2015 sich an die Spitze des Unternehmens zu und Georg Schmiedleitner. Mittwoch, 3. Juni 2015 befördern. Doch während dieser glaubt, Als Regisseurin arbeitet sie u. a. am Donnerstag, 4. Juni 2015 alle Fäden in der Hand zu halten, läuft Neuen Theater Halle, dem Staatstheater Freitag, 26. Juni 2015 er selbst ins off ene Messer – und reißt Schwerin und den Theatern in Bamberg, Sonntag, 28. Juni 2015 andere mit sich. Opfer in diesem Spiel, Celle, Ingolstadt, Paderborn und Gießen. Dienstag, 30. Juni 2015 in dem „jeder bekommt, was er sich Bühne und Kostüme entwirft Karlheinz nimmt“, wird schließlich Christina. Beer, der in dieser Spielzeit bereits die Dem jungen Autor Jan Geiger ist mit Ausstattungen zu „Der Vorname“ und der „Kow Loon“ ein Stück von erschrecken- Ballettproduktion „Peer Gynt“ gestaltete. der Brisanz gelungen, das mit groteskem Dirk Olaf Hanke Humor und Überzeichnung die grau- same Effi zienzmentalität einer aus den Fugen geratenen Wirtschaftswelt spie- Opfer und Täter: Putzfrau Christina und CEO Edwin FOTOSANDREAKREMPERPRIVAT©RAWPIXEL–FOTOLIACOM 4 THEATERZEITUNGMai/Juni 2015 LANDESTHEATERCOBURG

ZWISCHENURAUFFÜHRUNGUNDMUSICAL INDERTHEATERSAISON / GIBTESVIELZUENTDECKEN

Bodo Busse, Intendant des Landesthea- Großes Haus ters Coburg hat kürzlich den Spielplan für die Theatersaison 2015/ 2016 prä- NORMA 19. September 2015 sentiert. „Eine große Bandbreite bieten, Oper von Vincenzo Bellini Großes Haus das Repertoire an den Rändern auswei- ten und dabei den Strategien der erfolg- WIEIMHIMMEL 2. Oktober 2015 reichen letzten Jahre treu bleiben“, nennt Schauspiel mit Musik von Kay Pollack Großes Haus Intendant Bodo Busse die Gestaltungs- kriterien für das Programm der nächsten BALLIMSAVOY 24. Oktober 2015 Spielzeit. Operette von Paul Abraham Großes Haus Im Januar widmet Coburg einem beson- deren Dramatiker eine Festwoche: Zum RÄUBERHOTZENPLOTZ 14. November 2015 90sten Geburtstag des großen Gegen- Ein Kinderstück von Otfried Preußler für Menschen ab 5 Jahren Großes Haus wartsdramatikers Tankred Dorst steht eine Urauff ührung auf dem Spielplan. QUEEN’S NIGHT 28. November 2015 „Motivsuche“ wird ab Ende Januar unter Ballettabend von Mark McClain mit Musik von Queen Großes Haus der Regie von Johannes Zametzer im Großen Haus zu sehen sein. DIELUSTIGENWEIBERVONWINDSOR 19. Dezember 2015 Im Musicalbereich wird Paul Abrahams Komische Oper von Otto Nicolai Großes Haus „Ball im Savoy“ wiederentdeckt. Erst- malig wird am Coburger Theater Barry DIEWINTERREISE 16. Januar 2016 Manilows Musical „Copacabana“ aufge- Der Vorname Eine komponierte Interpretation von Hans Zender nach Franz Schubert Großes Haus führt, passend zur dann stattfi ndenden Samba-Stimmung auf dem Schlossplatz. DIEMOTIVSUCHEURAUFFÜHRUNG 23. Januar 2016 Im Repertoire des Balletts wird in der Schauspiel von Tankred Dorst Großes Haus kommenden Spielzeit die Ballettproduk- tion „Aschenbrödel“, nach der Original- COPACABANA 13. Februar 2016 partitur von Johann Strauss (Sohn) zu Musical von Barry Manilow Großes Haus sehen sein. Außerdem wird sich Ballett- direktor Mark McClain intensiv mit der DERROSENKAVALIER 6. März 2016 Musik der Rockgruppe „Queen“ ausein- Komödie für Musik von Hugo von Hoff mannsthal und Richard Strauss Großes Haus andersetzen, während sich seine Choreo- grafi e-Kollegin Tara Yipp sich Anthony DANTONSTOD 26. März 2016 Burgess Roman „A Clockwork Orange“ Schauspiel von Georg Büchner Großes Haus widmet. Im Musiktheater generell wird in der ASCHENBRÖDEL 16. April 2016 nächsten Spielzeit zudem „das Thema Ballett nach den Fragmenten der Ballettmusik von Johann Strauß (Sohn) Großes Haus Belcanto ganz groß geschrieben“, so Busse. Von Bellinis „Norma“ über Leo LAKMÉ 8. Mai 2016 Délibes „Lakmé“ bis zu Henry Purcells Oper von Leo Délibes Großes Haus „Dido und Aeneas“ und Ralph Vaughan- Williams „Riders to the Sea“. DIEGRÖNHOLM-METHODE 28. Mai 2016 Im Bereich des Schauspiels wartet auf Schauspiel von Jordi Galceran Großes Haus die Theatergäste das Werk „Andorra“ von Max Frisch in der Inszenierung von DIDOUNDAENEAS/RIDERSTOTHESEA 18. Juni 2016 Michael Götz; und Matthias Straub will Oper von Henry Purcell/Oper von Ralph Vaughan Williams Großes Haus seine „Räuber“ gedanklich mit Büch- ners „Dantons Tod“ weiterführen. Als Tschick CONSTRUCTVERSUNKEN 2. Juli 2016 radikales, brutales Stück bezeichnet er Ein generationenübergreifendes TanzTheater-Projekt für Coburger Bürger Großes Haus Neil LaButes „Bash“. Nicht so radikal und nicht nur im Kino, sondern auch PUBLIKUMSWÜNSCHE auf der Bühne des Theaters, wird „Frau Müller muss weg“ für Aufruhr sorgen. DIEWIEDERAUFNAHMEN /  Nachdem Frederik Leberle einen Hit mit Reithalle und anderswo „Tschick“ landete, inszeniert er nun die Gesellschaftssatire „Das Interview“ aus Großes Haus DASINTERVIEW 26. September 2015 der Feder des von Islamisten ermordeten Schauspiel von Theo van Gogh Reithalle Theo van Gogh. DERNACKTEWAHNSIN 18. September 2015 Das diesjährige Weihnachtsmärchen Komödie von Michael Frayn Großes Haus GOLD 18. Oktober 2015 „Räuber Hotzenplotz“ stammt vom sel- Musiktheater für junge Menschen von Leonard Evers Reithalle ben Autor wie das letztere Märchen DERVOGELHÄNDLER 26. September 2015 „Die kleine Hexe“, nämlich von Otfried Operette von Carl Zeller Großes Haus NOCH’NGEDICHT 22. Oktober 2015 Preußler. Eine Hommage an Heinz Ehrhardt Münchner Ho räu Am Ende der Spielzeit sollen die Cobur- LABOHÈME 29. Oktober 2015 ger Bürger nicht zu kurz kommen und Oper von Giacomo Puccini Großes Haus NOVECENTODIELEGENDEVOMOZEANPIANISTEN 7. November 2015 sind schon jetzt zum generationenüber- Monolog von Alessandro Baricco Reithalle greifenden Tanzprojekt „Construct: Ver- EISENSTEIN 30. Oktober 2015 sunken“ eingeladen, mitzuwirken (siehe Familiensaga von Christoph Nußbaumeder Großes Haus ANDORRA 5. Dezember 2015 Seite 7). Nach dieser Programmvorstel- Drama von Max Frisch Reithalle lung muss sich ein jeder doch „Wie im Himmel“ fühlen. Wenn nicht, ab Okto- FIRSTSTEPS–SHUTUPANDDANCE 17. Januar 2016 ber startet das Schauspiel mit Musik von Reithalle und anderswo Choreografi sche Miniaturen von und mit dem Ballett Coburg Reithalle Kay Pollack. Natascha Babucke TSCHICK 19. September 2015 BASH–STÜCKEDERLETZTENTAGE 12. Februar 2016 Schauspiel nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf Reithalle Schauspiel von Neil LaBute Reithalle BABO DIEZWEITEPRINZESSIN 12. März 2016 Klassenzimmerstück zum Mitmachen von Luca Pauer Klassenzimmer Ein Stück von Gertrud Pigor für Kinder ab 4 Jahren Reithalle RITTERODILOUNDDERSTRENGEHERRWINTER ALTESCHEISSELIEBE 9. April 2016 Ritter-Klassenzimmer-Oper von Mareike Zimmermann Klassenzimmer Ein Liederabend von Thorsten Köhler Reithalle PETTERSSONUNDFINDUS FRAUMÜLLERMUSSWEG 7. Mai 2016 Schauspiel von Sven Nordqvist für Menschen ab 3 Jahren Reithalle Schauspiel von Lutz Hübner Reithalle DERVORNAME CLOCKWORKORANGE 11. Juni 2016 Komödie von Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière Reithalle Schauspiel von Anthony Burgess Reithalle Pe ersson und Findus FOTOSANDREAKREMPERHENNINGROSENBUSCH LANDESTHEATERCOBURG THEATERZEITUNGMai/Juni 2015 5

DIESAGEVOM„NORDISCHENFAUST“ MARKMCCLAINCHOREOGRAFIERTPEERGYNT

Wer bin ich – und wenn ja, wie viele? PEERGYNT Sicher jeder hat sich eine solche Frage so oder so ähnlich schon einmal gestellt. Ballett von Mark McClain nach dem Wo gehöre ich hin? Wie bin ich wirklich? dramatischen Gedicht von Henrik Ibsen; Was ist der Sinn meines Lebens? Fragen Musik von Edvard Grieg und anderen über Fragen, und die Suche nach Ant- worten kann einen schon manchmal zur Premiere Verzweifl ung treiben. Wir Menschen Samstag, 23. Mai 2015 geben uns nicht damit zufrieden einfach 19.30 Uhr, Großes Haus zu existieren, wir möchten uns aufgeho- ben wissen, einzigartig sein (zumindest Musikalische Leitung ein bisschen) und wünschen uns, dass Roland Fister unser Dasein auf der Erde Spuren hin- terlässt, etwas bedeutet. Der Mensch auf Choreografi e der Suche nach sich selbst: In unzähligen Mark McClain Varianten fi ndet sich dieses Motiv in Epik, Lyrik und Dramatik. Bühnenbild und Kostüme Auch in Henrik Ibsens „Peer Gynt“, gern Karlheinz Beer als „nordischer Faust“ apostrophiert, spielt die Frage nach dem Ich eine zen- Mit trale Rolle. Ohne Rast und Ruhe rast Po Sheng Yeh (Peer), Eun Kyung der norwegische Bauernbursche Peer Chung (Aase), Natalie Holzinger Gynt durch die Welt, raubt Ingrid, die (Ingrid), Federico Frigo (Bräutigam), Braut eines anderen, lässt sie dann sitzen, Lauren Sargent (Solveig), Chih Lin bekommt es mit Trollen zu tun, fl ieht Chan (Grüngekleidete), Adrian Stock nach Marokko, landet in der Wüste und Proben für den gro0ßen Balle abend: Tänzerinnen des Balle Coburg (Bergkönig), Eriko Ampuku (Anitra) schließlich im Irrenhaus von Kairo. Das Takashi Yamamoto (Der Tod), Jaume klingt alles ziemlich verrückt, und viel- felte Gynt fi ndet seinen Seelenfrieden Mahlers Adagio aus der 10. Symphonie reines Lesedrama konzipiert hatte, „für Costa (Sterbender Koch) leicht ist es das auch: Denn was davon schließlich in den Armen seiner Solveig, für Orchester, Erwin Schulhoff s „Mond- die Auff ührung auf der Bühne einzurich- Statisterie tatsächlich passiert und was sich nur in die all die Jahre auf ihn gewartet hat … süchtige“, Aaron Coplands „Appalachian ten“, und fragte ganz direkt: „Wollen Sie Peer Gynts Kopf abspielt, ist nicht zu Kein leichter Stoff , den sich Mark Spring Suite“ erklingen ebenso wie Aus- die erforderliche Musik komponieren?“ Weitere Vorstellungen unterscheiden, die Grenzen zwischen McClain und seine Compagnie da schnitte aus Isaac Albénizʼ Zyklus Grieg nahm den Auftrag an, der mit Mittwoch, 27. Mai 2015 Realität und Fantasie verschwimmen. für ihr Handlungsballett ausgesucht „Iberia“ – und natürlich dürfen auch einer nicht unbeträchtlichen Summe ver- Donnerstag, 4. Juni 2015 Als alter Mann in die Heimat zurückge- haben. Umso gespannter darf man Edvard Griegs Peer-Gynt-Suiten nicht knüpft war, tat sich aber schwer mit der Freitag, 5. Juni 2015 kehrt muss Peer Gynt erkennen, dass er sein, wie das Ballett Coburg die philo- fehlen. Ausführung: „Die ganze Sache sitzt mir Mittwoch, 10. Juni 2015 am Leben gescheitert ist. Vielleicht aber sophischen Fragen, die Ibsen in seinem Letztere komponierte Grieg übrigens auf im Genick wie ein Alptraum“, schrieb er Freitag, 12. Juni 2015 auch nicht. Denn darin, dass man in „Peer Gynt“ aufwirft, mit der Kraft des Wunsch Ibsens: Im Januar 1874 richtete in einem Brief. Mittlerweile ist der „Alp- Donnerstag, 18. Juni 2015 der Fremde gewesen sein muss, um nach Tanzes beantwortet. Musikalisch reicht der Autor einen Brief an seinen Lands- traum“ zum Dauerbrenner der Klassik- Dienstag, 30. Juni 2015 Hause kommen zu können, liegt auch die Bandbreite des Ballettabends von mann, in dem er schrieb, er beabsichtige hitparaden avanciert … ein Körnchen Wahrheit: Der verzwei- der Romantik bis zur Moderne: Gustav seine Dichtung, die er ursprünglich als Ines Schäfer

DIEQUERKEL ZUMLETZTENMAL KINDERKONZERT HYPNOTICPOISONTHRILLMEHAIRDERVORNAME

Vor vielen, vielen Jahren, so erzählt man sich, wohnten am Staff elberg Zwerge, Querkel genannt. Ähnlich den Heinzel- männchen taten sie viel Gutes und halfen den Menschen. Als Lohn stibitzen sie hin und wieder Klöße aus den Töpfen. Eine geizige Bauersfrau aber gönnte den kleinen Helfern den Gaumenschmaus nicht … Mit Musik von Johann Nepomuk Hum- mel und Felix Mendelssohn Bartholdy lassen Musiker des Philharmonischen Orchesters die Sagen rund um die Quer- kel vom Staff elberg im nächsten Kinder- konzert im Spiegelsaal lebendig werden. Mit dabei: der Kinderchor des Landes- theaters, der singend in die „Wackelpud- Hypnotic Poison dingberge“ (Georg Feils) und ins „Schla- raff enland“ (Robert Schumann) zieht. Vier Produktionen des Landestheaters Sicher fi ebern die „Querkel“ vom Kinder- sagen im Mai „Auf Wiedersehen!“. Als chor schon dem Konzert entgegen: erstes verabschiedet sich das mörderische Immerhin ist es für die jüngsten Mit- Duo Leopold & Loeb: Das Musical glieder der Sängerschar der erste große „Thrill Me“, das auf einem wahren Auftritt. Kriminalfall basiert, steht am Sonntag, Ines Schäfer 3. Mai 2015 zum letzten Mal auf dem Programm der Reithalle. Am selben Kinderkonzert im Spiegelsaal Abend hat auch der Tanztheaterabend Die Querkel vom Staff elberg Der Vorname Hair „Hypnotic Poison“ seine letzte Auff üh- rung: Ganz ohne Worte, allein durch die Sonntag, 3. Mai 2015, 11.00 Uhr Kraft der Bewegung, verzaubert das Donnerstag, 7. Mai 2015, 10.00 Uhr Ballett Coburg noch einmal die Freitag, 8. Mai 2015, 10.00 Uhr Zuschauer im Großen Haus. Ende Mai Freitag, 12. Juni 2015, 10.00 Uhr sagen dann zwei weitere Produktionen Samstag, 13. Juni 2015, 11.00 Uhr beim Abschied leise „Servus“: Am Sonn- Dienstag, 23. Juni 2015, 10.00 Uhr tag, 31. Mai 2015 schütteln die Hippies im Großen Haus noch einmal kräftig ihr Musikalische Leitung und „Hair“, und in der Reithalle fi ndet die Moderation Anna-Sophie Brüning Diskussion, ob Adolf der passende Philharmonisches Orchester „Vorname“ für ein Kind ist, ihr Ende. Landestheater Coburg Meike Sesselmann Kinderchor des Landestheaters Thrill Me Thrill Me FOTOSANDREAKREMPER HENNINGROSENBUSCH 6 THEATERZEITUNGMai/Juni 2015 LANDESTHEATERCOBURG

SPIELPLAN MAIBIS JUNI

Mai Großes Haus Reithalle und anderswo

Sa  DERVOGELHÄNDLERPG, FV, 19.30 – ca. 22.10 THRILLMEFV, 20.00 – ca. 21.30 Reithalle Mai Operette von C. Zeller, Einführung 19.00 Musical von S. Dolginoff So KINDERKONZERTIMSPIEGELSAALFV, 11.00 – ca. 12.00  Mai Die Querkel vom Staff elberg; Werke von J. N. Hummel und F. Mendelssohn-Bartholdy HYPNOTICPOISONSTA, FV, 18.00 – ca. 20.15 THRILLMEFV, 18.00 – ca. 19.30 Reithalle Choreografi en von D. Volpi, Y.-S. Hue-Simon und M. McClain Musical von S. Dolginoff Di POLITISCHERSALON 17.00 Buchhandlung Riemann Mai Platzreservierung unter Tel. 09561 80870, Eintritt frei DERNACKTEWAHNSINNDi, FV, 19.30 – ca. 21.50 LATRAVIATA19.30 – ca. 22.00 Theater Erlangen Komödie von M. Frayn Oper von G. Verdi Mi DERNACKTEWAHNSINNMi blau, FV, 19.30 – ca. 21.50 Mai Komödie von M. Frayn Do KINDERKONZERTIMSPIEGELSAALFV, 10.00 – ca. 11.00  Mai Die Querkel vom Staff elberg; Werke von J. N. Hummel und F. Mendelssohn-Bartholdy SALOME KLA, Do rot, FV, 19.30– ca. 21.00 DERVORNAMEFV, 20.00– ca. 21.40 Reithalle Oper von R. Strauss, Einführung 19.00 Komödie von M. Delaporte und A. de la Patellière Fr KINDERKONZERTIMSPIEGELSAALFV, 10.00 – ca. 11.00  Mai Die Querkel vom Staff elberg; Werke von J. N. Hummel und F. Mendelssohn-Bartholdy DERVOGELHÄNDLERFr blau, FV, 19.30 FABIANFV, 20.00 – ca. 22.30 Bayerische Theatertage Bamberg Operette von C. Zeller Schauspiel nach dem Roman von E. Kästner Sa  HAIRFV, 19.30 – ca. 21.50 DERVORNAMEFV, 20.00– ca. 21.40 Reithalle Die Entführung aus dem Serail Mai Musical von G. MacDermot Komödie von M. Delaporte und A. de la Patellière So  DERVOGELHÄNDLERSEN, FV, 15.00 – ca. 17.40 DERVORNAMEFV, 20.00– ca. 21.40 Reithalle Mai Operette von C. Zeller Komödie von M. Delaporte und A. de la Patellière Di  PEERGYNT19.00, Soiree zur Premiere PETTERSSONUNDFINDUSFV, 9.00 + FV, 11.00 Reithalle Mai Ballett von M. McClain nach Musik von E. Grieg; Eintritt frei Schauspiel für Menschen ab 3 Jahren von Sven Nordqvist  Mi  DERVOGELHÄNDLERGV, 19.30 – ca. 22.10 PETTERSSONUNDFINDUSFV, 9.00 + FV, 11.00 Reithalle Mai Operette von C. Zeller Schauspiel für Menschen ab 3 Jahren von Sven Nordqvist  Do  DERVOGELHÄNDLERDo blau, FV, 19.30 – ca. 22.10 PETTERSSONUNDFINDUSFV, 15.00 Reithalle Mai Operette von C. Zeller Schauspiel für Menschen ab 3 Jahren von Sven Nordqvist  Fr  HAIRFV, 19.30 – ca. 21.50 Mai Musical von G. MacDermot Sa  THEATERFÜHRUNGFV, 14.00 – ca. 15.00 Mai Treff punkt Bühneneingang DERNACKTEWAHNSINNFV, 19.30 – ca. 21.50 Komödie von M. Frayn So  DIEENTFÜHRUNGAUSDEMSERAILFA, FV, 15.00 – ca. 17.45 Mai Singspiel von W. A. Mozart, Einführung 14.30 Mi  SALOME Mi rot, FV, 19.30– ca. 21.00 Mai Oper von R. Strauss, Einführung 19.00 Do  DERVOGELHÄNDLERDo rot, FV, 19.30 – ca. 22.10 Mai Operette von C. Zeller Der nackte Wahnsinn Fr  DIEENTFÜHRUNGAUSDEMSERAILFr blau, FV, 19.30 – ca. 22.15 KOWLOONURAUFFÜHRUNGFV, 20.00 Reithalle Mai Singspiel von W. A. Mozart, Einführung 19.00 Schauspiel von J. Geiger Sa  PEERGYNTURAUFFÜHRUNGP, PG, FV, 19.30 Ballett von M. KOWLOONRH blau, FV, 20.00 Reithalle Mai McClain nach Musik von E. Grieg, Einführung 19.00 Schauspiel von J. Geiger So  HAIRFV, 18.00 – ca. 20.20 KOWLOONFV, 18.00 Reithalle Mai Musical von G. MacDermot Schauspiel von J. Geiger Mo  DERNACKTEWAHNSINNFV, 18.00 – ca. 20.20 Mai Komödie von M. Frayn Di  DIEENTFÜHRUNGAUSDEMSERAILDi, FV, 19.30 – ca. 22.15 Mai Singspiel von W. A. Mozart, Einführung 19.00 Mi  PEERGYNTMT, Mi blau, FV, 19.30 KOWLOONRH rot, FV, 20.00 Reithalle Mai Ballett von M. McClain nach Musik von E. Grieg Schauspiel von J. Geiger Do  DERNACKTEWAHNSINNDo blau, FV, 19.30 – ca. 21.50 Mai Komödie von M. Frayn Fr  DERVOGELHÄNDLERFr rot, FV, 19.30 – ca. 22.10 FREISTAATCOBURG FV, 21.00 Reithalle Mai Operette von C. Zeller Sa  HAIRFV, 19.30 – ca. 21.50 DERVORNAMEFV, 20.00– ca. 21.40 Reithalle Mai Musical von G. MacDermot Komödie von M. Delaporte und A. de la Patellière So  HAIRFV, 18.00 – ca. 20.20 DERVORNAMEFV, 18.00– ca. 19.40 Reithalle Mai Musical von G. MacDermot Komödie von M. Delaporte und A. de la Patellière

Juni Großes Haus Reithalle und anderswo

Di  KOWLOONFV, 20.00 Reithalle Juni Schauspiel von J. Geiger Fabian Mi KOWLOONFV, 20.00 Reithalle Juni Schauspiel von J. Geiger Do  PEERGYNTKLA, Do rot, FV, 19.30 KOWLOONFV, 20.00 Reithalle Juni Ballett von M. McClain nach Musik von E. Grieg und anderen Schauspiel von J. Geiger Fr PEERGYNTFr blau, FV, 19.30 Juni Ballett von M. McClain nach Musik von E. Grieg und anderen Sa DERVOGELHÄNDLERFV, 19.30 – ca. 22.10 Juni Operette von C. Zeller So DERNACKTEWAHNSINNSTA, FV, 18.00 – ca. 20.20 Juni Komödie von M. Frayn

Mi  PEERGYNTMi rot, FV, 19.30 Juni Ballett von M. McClain nach Musik von E. Grieg und anderen Do  COBURGERFORUMJUNGERAUTOREN19.00 Reithalle Juni Präsentation der Preisträgerstücke, szenische Lesung Fr  KINDERKONZERTIMSPIEGELSAALFV, 10.00 – ca. 11.00  Juni Die Querkel vom Staff elberg; Werke von J. N. Hummel und F. Mendelssohn-Bartholdy PEERGYNTFr rot, FV, 19.30 KLASSENKÄMPFEURAUFFÜHRUNGFV, 20.00 Reithalle Ballett von M. McClain nach Musik von E. Grieg und anderen Schauspiel von R. J. Benrath

LEGENDEFV = Freier Verkauf, MT = Musiktheater-Abo, S = Schauspiel-Abo, Di = Dienstags-Abo, P = Premieren-Abo, KA = Konzert-Abo, KLA = Kleines Abo, FA = Familien-Abo, SEN = Senioren-Abo, JA = Jugend-Abo, GV = Geschlossene Veranstaltung. = Junges Landestheater Coburg, GA = Geschenk-Abo * = Eingeschränkte Parkmöglichkeit auf dem Schlossplatz Salome FOTOSANDREAKREMPERXHENNINGROSENBUSCHX LANDESTHEATERCOBURG THEATERZEITUNGMai/Juni 2015 7

FAMILIENALBUM MITSTREITERGESUCHT DIESOPRANISTINJULIAKLEIN „VERSUNKEN“STARTETIMSEPTEMBER

Mit Fotografen ist es manchmal wie mit besonderen Charakteren der Theater- Sopranistin Julia Klein schlüpft in die Rolle Friseuren: Ihnen erzählt man in ent- spielzeit Fragen mit der Kamera. der „Christel von der Post“, die ihren „Adam spannter Atmosphäre Dinge, für die Die schönsten Bilder im Familienalbum aus Tirol“ über alles liebt. man daheim einen längeren inneren entstanden nach entscheidenden Fragen Anlauf benötigt. Wir nutzen diesen fast wie: „Willst Du noch einen?“ oder „Willst schon psychologischen Vorteil und stellen Du diese Frau wirklich heiraten?“

Christel, glaubst du, dass dein Bräutigam, der Adam aus Tirol, dir wirklich treu ist?

Adam und du: Ihr habt bisher angeblich wegen des Geldes nicht geheiratet. Und wir dachten immer, dass man bei Vorfreude auf das Projekt „Versunken“: Theaterpädagogin Luca Pauer der Post gut verdient. Im Rahmen der Reihe Construct wird die Darsteller geschaff en. Im Fokus steht in der Spielzeit 2015/2016 das Tanz- die Entdeckung der eigenen Möglich- Theater-Projekt „Versunken‟ auf der keiten. Die Teilnehmer brauchen keine Bühne im Großen Haus des Landes- schauspielerischen oder tänzerischen theaters Coburg verwirklicht. Als Voraussetzungen, vielmehr richtet sich Nachfolgeprojekt der „Unendlichen die theaterpädagogsiche Arbeit nach Geschichte‟ wird mit Coburger Bürgern den Möglichkeiten und Inhalten, die die ein Theaterabend erarbeitet, der sich an Coburger Bürger selbst generieren und den individuellen Voraussetzungen der fördert einen ästhetischen Ausdruck. Teilnehmer und Coburger Sagen und Schon das Auswahlverfahren ist Sinn- Legenden orientiert. Mit den Elementen bild für eine Mund-zu-Mund-Über- des Erzähltheaters und des modernen lieferung, angelehnt an die Kultur des Ok. Du Mindestlohn, Adam weniger. Tanztheaters wird eine Vorstellung Erzählens in Coburg. Mit diesem Artikel Aber dafür ist dein Job auch nicht so basierend auf dem einjährigen Entste- und persönlichen Gesprächen in Coburg, anstrengend. Oder? hungsprozesses geschaff en. Ausgewählte wird die Kettenreaktion in Gang gesetzt. Sagen und Legenden werden auf ihre Interessierte werden von anderen Inte- Gemeinsamkeiten und ähnlichen Motive ressierten eingeladen. Das Projekt spricht hin untersucht und in ineinander über- sich herum und ein Querschnitt durch gehenden Szenen miteinander verwoben. die Coburger Bevölkerung entsteht. Eine Die älteren Darsteller werden im Laufe E-Mail an Luca Pauer genügt und alle des Projektes den ursprünglichen Dialekt Infos mit einer Anmeldekarte werden des Herzogtums Coburg, das Itzgrün- zurückgesendet. dische, und ihre Erinnerungen an regio- Luca Pauer nale Sagen und Legenden den Jüngeren vermitteln. Andersherum bereichern die Jungen die Produktion mit ihrer kind- Anmeldung lichen Sicht auf Sagenwesen und ihrer blühenden Fantasie. E-Mail mit Namen, Alter und Durch Sagenstoff e der Region fi ndet Adresse bis zum 22.6.2015 an Was meinst du damit? Wie geht es dir eine intensive Auseinandersetzung mit [email protected] abends, wenn du die vielen Briefe der Heimat und den eigenen Wurzeln verteilt hast? statt. Mit Hilfe von Tanz-Theater und Erstes Treff en wird per E-Mail mitgeteilt. Performance-Kunst werden neue Hand- lungs- und Ausdrucksmöglichkeiten für

SPERRZONEFUKUSHIMA POLITISCHERSALON

Der Politische Salon widmet sich im Mai zum Äußersten gehen, bis an die Grenze, einem brisanten Thema, dass unter den in die Sperrzone eben“ (Welt am Sonn- vielen aktuellen Meldungen ein wenig in tag). den Hintergrund geraten scheint. Oliver Baesler, Ingo Paulick und Schau- Außer Adam hast du noch andere Der amerikanische Autor William T. spieldramaturg Dirk Olaf Hanke stellen Verehrer: Wie wehrst du Vollmann („Europe Central“) machte Vollmanns Text vor, und im Anschluss beispielsweise die sich 2011, ausgestattet mit einem Dosi- darf im Caféchen der Buchhandlung Annäherungsversuche von meter und Jodtabletten aus dem Kalten Riemann wieder rege diskutiert werden. Stanislaus ab? Krieg, auf den Weg ins japanische Kata- Dirk Olaf Hanke strophengebiet um Fukushima. „Vollmann reist durch ein zerstörtes, Politischer Salon doppelt und dreifach heimgesuchtes William T. Vollmann Land, weil er mit eigenen Augen sehen „Sperrzone Fukushima – ein Bericht“ will, was geschehen ist. Weil er es auf- schreiben und so das Unbegreifbare, das Dienstag, 5. Mai 2015 Unsichtbare sichtbar machen will. Und 17.00 Uhr, Buchhandlung Riemann dieses Unsichtbare ist nicht abstrakt, sondern ganz konkret. Es heißt Radio- Eintritt frei aktivität. Deswegen muss Vollmann bis Platzreservierung unter (09561) 80 87-0 FOTOSANDREAKREMPER 8 THEATERZEITUNGMai/Juni 2015 LANDESTHEATERCOBURG

EINENTHEATERCOUPGELANDET VORVERKAUF PRESSESTIMMENZUDENPREMIEREN

Die Entführung aus dem Serail Der Welt abhanden gekommen ... Der Welt abhanden gekommen KASSENZEITEN So viele Bravos wie bei der Premiere der Bodo Busse gelingt in Coburg die auf- Mit dem ersten gesungenen Ton über- Dienstag bis Freitag 10.00 –17.00 Neuinszenierung durch Alexandra wühlende Urauff ührung der szenischen fl utet in Bodo Busses Inszenierung eine Samstag 10.00 –12.00 Szemerédy und Magdolna Parditka hört Collage „Der Welt abhanden gekom- Welt aus Klängen das Geschehen auf Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor das Landestheater jedenfalls nur an ganz men“. (…) Lang anhaltender Beifall der Bühne und hält den Zuschauer bis Vorstellungsbeginn. besonderen Abenden. Was also war pas- für alle Beteiligten, auch für Dirigent zum Ende gefangen. (…) Bravos für TELEFONISCHEBESTELLUNG siert? Das junge Regie-Duo Szemerédy/ Lorenzo Da Rio, der Sänger und Instru- Solisten und Orchester, Beifall für +49· (0)9561 · 89 89 89 Parditka riskiert viel mit seiner radikalen mentalisten souverän durch mitunter Bühnenbild und Inszenierung. ONLINE-BESTELLUNG Neudeutung des Singspiels – und landet schwierige Passagen leitet: schwere Kost, Neue Presse www.landestheater-coburg.de einen regelrechten Theatercoup. Ein große Kunst. „Muss“ nicht nur für Mozart-Fans. Bamberger Onlinezeitung Der nackte Wahnsinn WEITEREVORVERKAUFSSTELLEN Coburger Tageblatt Straub weiß ganz genau, wie Pointen Tourist-Information Coburg eff ektvoll in Szene zu setzen sind. Er hat Herrngasse 4, 96450 Coburg So unartig und ungezogen ist selten mit Gespür für exaktes Timing und lässt Tel. (0)9561 · 89 80 43 einer Mozart-Oper umgegangen worden, sein Ensemble mit wohldosierter Über- Sommer (1.4.– 31.10.) und noch seltener hat dies dem Werk so treibung agieren, ohne die Farce zur Mo. – Fr. 9.00–18.00, Sa. 10.00 –14.00 gut getan. […] Das überzeugte Publikum Klamotte zu machen. (…) „Der nackte im ausverkauften Großen Haus feiert die Wahnsinn“ – ein turbulenter, tempo- Coburger Tageblatt verführerische Mozart-Inszenierung von reicher Theaterspaß, der das Spiel mit Hindenburg Straße 3A, 96450 Coburg Alexandra Szemerèdy und Magdolna Schein und Wirklichkeit genussvoll auf Tel. (0)9561 · 888-125 Parditka völlig zurecht mit Bravos und die Spitze treibt. Ein Theaterabend mit Mo. – Do. 9.00 –17.00, Trampeln. eingebauter Erfolgsgarantie. Fr. 9.00 –14.00, Sa. 9.00 –12.00 Uhr Neue Presse Coburger Tageblatt Die Entführung aus dem Serail Neue Presse Coburg Zwei rasante Stunden lang feiern sie ein Steinweg 51, 96450 Coburg Festival der High-End-Komödiantik Tel. (0)9561· 850 170 oder -171 mit allem, was dazugehört: Rennende Mo. – Fr. 8.30 –17.30, Sa. 8.30 –12.00 Gags und schlagende Türen, rutschende Hosen und blutende Nasen, haar- Schuhhaus Appis Bad Rodach sträubender Tumult und halsbreche- Coburger Straße 2, 96476 Bad Rodach rische Treppenstürze, wortloser Slap- Tel. (0)9564 · 44 26 stick und wildes Getümmel – und das Mo. – Fr. 9.00 –18.00, Sa. 9.00 –13.00 alles in minutiösem Timing und Liebe zum witzigen Detail. (…) Die humori- Buchhandlung Stache stische Handwerkskunst geht einher mit Heubischer Str. 12, 96465 Neustadt b. C. einer sprühenden Spielfreude, die darauf Tel. (0)9568· 921 095 schließen lässt, dass die parodistische Mo. – Fr. 7.00 –18.30, Sa. 7.00 –12.30 Nabelschau auch den Betroff enen gehö- riges Vergnügen bereitet. Die nächste Theaterzeitung erscheint Der Welt abhanden gekommen ... Der nackte Wahnsinn Neue Presse am 13. Juni 2015. FOTOSANDREAKREMPER HENNINGROSENBUSCH