Spazieren als Therapie 10 lustvolle Wanderungen in 8

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7 Inhaltsverzeichnis

Einladung zur Bewegung Grusswort ...... 3 Aufbau und Tipps zum Gebrauch ...... 4/5

Leichte/kürzere/flache Wanderungen, Spaziergänge

Tour 1 Inneres Lind ...... 6 Tour 2 Äusseres Lind ...... 10 Tour 3 Eulachabwärts ...... 14 Tour 4 Eulachpark ...... 18

Mittlere Wanderungen, Spaziergänge

Tour 5 Heiligberg ...... 22 Tour 6 Brühlberg ...... 26 Tour 7 Mattenbach ...... 30

Längere, steilere Wanderungen, Spaziergänge

Tour 8 Wolfensberg und Chöpfi ...... 34 Tour 9 Goldenberg ...... 38 Tour 10 Bruderhaus ...... 42

Das Institut für Physiotherapie stellt sich vor ...... 47 Impressum ...... 48

102 Leichtes, lustvolles Wandern, Spazieren oder auch Bummeln – das Tempo sei jeder und jedem selber überlassen – wirkt sich nicht nur in der Rehabilitation positiv auf die Gesundheit aus. Mit zehn ausgewählten, lustvollen Wanderungen im Winterthurer Stadtgebiet möchte das Institut für Physiotherapie am KSW zur aktiven Bewegung an der frischen Luft motivieren. Und Augen, Sinne und Herz für wohltuende, entspannende Natur- oder Stadtbeobachtungen öffnen.

Liebe Leserin, lieber Leser

Wir alle verbringen heute zu viel Arbeits- und Freizeit sitzend vor Bildschirmen! Da ist es sicherlich angebracht, auf den Nut- zen von Bewegung an der frischen Luft hinzuweisen. Besonders wichtig ist sie in der Rehabilitation nach Krankheiten oder ope- rativen Eingriffen: Sie trägt wesentlich zur Genesung, zum Wiederaufbau, zur Rückkehr in den Alltag bei. Deshalb wird sie von der Physiotherapie am KSW in Reha-Programmen auch gezielt eingesetzt und unter Anleitung gefördert.

Dieser Wanderführer soll besonders für ehemalige Patienten ein Anreiz sein, die gewonnene Bewegungsfreude beizubehalten und sich regelmässig körperlich zu betätigen. Und die einfachs- te Form ist sicher das Laufen: Dazu braucht es weder Technik noch Ausrüstung. Einfach wettergerechte Schuhe und Kleidung anziehen, eine Strecke ins Auge fassen, und schon kann’s losge- hen! Das ist nicht Last, sondern auch Lust – und es gibt auch keine Mindestanforderung: Jeder Schritt tut gut!

Dabei ist die körperliche Seite ja nur das eine: Gemüt und Auge wandern mit. Beide können sich an der Natur erfreuen, in der Neues entdecken – und dies bei jedem Wetter, zu fast jeder Tages- und Nachtzeit: Ob laue Sommerlüftchen einen umwehen oder Schneeflocken vor der Nase tanzen, ob bei Mondschein oder «singend im Regen» – man braucht nur etwas kindliche Neugier und Entdeckerlust (sowie manchmal etwas Selbstüberwindung), um seinem Körper, aber auch seiner Seele Gutes zu tun.

Wir wünschen Ihnen viel Freude dabei!

Ihr KSW-Physiotherapie-Team

3 Wie ist dieser Wanderführer aufgebaut?

Die zehn hier vorgestellten Winterthurer Spaziergänge sind in drei Kategorien gegliedert und farblich gekennzeichnet:

Leicht sind längere (1 und 2) oder kürzere (3 und 4) Wande- rungen, die ohne Steigung auskommen.

Mittel sind Vorschläge mit kurzen Steigungen (5 und 6) oder flache, aber längere Strecken (7).

Anspruchsvoll sind Routen, die grössere bzw. kontinuierliche Steigungen beinhalten oder insgesamt länger sind (8, 9 und 10).

Der Kartenausschnitt, das Höhenprofil und die Streckenlänge geben Ihnen weitere Anhaltspunkte, damit Sie die für Sie pas- sende Route auswählen können. Auf eine Zeitangabe wurde bewusst verzichtet: Jede und jeder soll im eigenen Tempo ge- hen können. Zudem sind bei vielen Vorschlägen «Abkürzun- gen» und Routenvarianten angegeben, die es erlauben, ganz nach den persönlichen Möglichkeiten und der Tagesform zu entscheiden.

4 Sich in Bewegung setzen – so geht’s:

Fünf einfache Tipps für lustvolle und befriedigende Spazier- Erlebnisse:

1. Wählen Sie lockere, dem Wetter angepasste Kleidung, die Ihnen viel Bewegungsfreiheit lässt. Auch auf gutes, solides Schuhwerk ist zu achten.

2. Beurteilen Sie vor dem Start Ihre «Tagesform» und wählen Sie eine entsprechende Route aus. Dabei lieber zu tief als zu hoch greifen!

3. Lassen Sie’s ruhig angehen. Geniessen Sie die Strecke in Ihrem Tempo, lassen Sie sich Zeit, ihre Schönheiten zu ent- decken – und gönnen Sie sich auch ab und zu eine Pause.

4. Wenn Sie sich unterwegs nicht wohl oder überfordert fühlen, brechen Sie die Wanderung ab – und versuchen Sie es an einem anderen Tag oder mit einer leichteren Strecke erneut: Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden!

5. Es ist nicht verboten, ein Ziel auszuwählen, an dem eine Be- lohnung winkt: im Sommer ein schönes, schattiges Gartenres- taurant oder an kühleren Tagen eine gemütliche Gaststube. (Nur weil es unser Job ist, Menschen im Genesungs- prozess beizustehen, sind wir noch lange keine lustfeindlichen Gesundheitsapostel …)

Wir wünschen Ihnen schöne, lustvolle und befriedigende Bewe- gungserlebnisse! Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfü- gung – wir freuen uns aber auch auf Ihre Rückmeldungen unter [email protected].

5 Tour 1 INNERES LIND BRÜHLBERGTOUR Tour 1 Aller Anfang ist leicht: Mit viel Kultur durchs Innere Lind

Die Fakten in Kürze Streckenlänge: ca. 3,1 km Höhendifferenz: ca. 15 m

Dass Winterthur heute eine Garten- und Kulturstadt ist, steht eng mit dem Aufblühen von Industrie und Handel in Verbindung: Zeugnisse eines wohlhabenden Bürgertums findet man in einigen Quartieren heute noch. Zum Beispiel im Inneren Lind – wohin uns unsere kleine Einstiegsrunde führt.

6 Villa Bühler mit Münzkabinett Tour 1 INNERES LIND BRÜHLBERGTOUR Tour 1 INNERES LIND Tour 1

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Unsere erste Wanderung beginnt ganz prosaisch am Bahnhof- platz und führt uns zunächst die Stadthausstrasse entlang zum Stadtpark – pardon: Stadtgarten (denn so lautet die offizielle Bezeichnung). Noch bevor wir das markante Gebäude des Mu- seums Oskar Reinhart erreichen (1842 als Knabengymnasium erstellt, 1951 zum Museum umgestaltet), biegen wir links auf den Kiesweg ab und spazieren quer durch den Park auf das Kunstmuseum zu. Der (musen)tempelartige Bau wurde 1915 eröffnet. Danach folgen wir der Lindstrasse stadtauswärts und gelangen beim Lichtsignal zur Villa Bühler – auch dies ein Zeuge aus Winterthurs grossen Industriezeiten: Erbaut wurde sie 1869 für den Textilindustriellen Eduard Bühler-Egg, und ihre Parkanlage umfasst nicht weniger als 14 041 m2 (!) – heute be- findet sich darin u.a. das Münzkabinett. Rechts an der Villa vorbei geht’s durch den Park; an seiner nordöstlichen Ecke stossen wir an der Trollstrasse auf eine schöne Zeile bürger- licher Einfamilienhäuser von 1876. Doch wir halten uns links, stadtauswärts, überqueren (nachdem wir durch die Bäume die schlossähnlich-verträumte Villa Trollegg erspäht haben) die Hermann-Götz-Strasse und unterqueren die Bahn durch die Fussgängerunterführung.

Musik liegt in der Luft Auf der anderen Seite empfängt uns das schmiedeeiserne Tor zum Rychenberg-(oder Musikschul-)Park, in dem etwas er- höht die Villa Rychenberg thront. Sie wurde 1888 für Theodor Reinhart erstellt, der als erfolgreicher (Baumwoll-) Kaufmann auch Künstler förderte – und so wohl zum Vorbild für seinen Sohn Oskar wurde, an dessen Museum wir bereits 7 Tour 1 INNERES LIND BRÜHLBERGTOUR Tour 1

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1 Bahnhofplatz–Stadthausstrasse · 2 Stadtgarten–Kunstmuseum 3 Lindstrasse bis Lichtsignal · 4 durch den Bühler-Park · 5 Trollstrasse 6 Fussgängerunterführung · 7 Westeingang Rychenbergpark 8 Park-Runde zum Ostausgang · 9 Oststrasse–Velounterführung 10 Hermann-Götz-Park · 11 Schwalmenackerstrasse 12 Museumstrasse–Stadthausstrasse

8 Rychenberg-Park Tour 1 INNERES LIND BRÜHLBERGTOUR Tour 1 INNERES LIND Tour 1

vorbeispaziert sind. Heute beherbergt die Villa Unterrichts- zimmer des Konservatoriums (was man bei geöffneten Fens- tern unschwer hören kann), weshalb wir sie genüsslich- beschwingt umwandern und auf der südöstlichen Parkseite zum Ausgang gelangen. (Das angrenzende Areal der Kantons- schule Rychenberg lassen wir vorerst links liegen; siehe Rou- te 2!) In der Velounterführung steigen wir links die Treppe hoch und gelangen so durch einen klei- nen Park zur Schwalmenackerstrasse. Wegbeschaffenheit Sie ist zunächst von hübschen Back- Asphaltstrassen, in den steinhäusern aus der Zeit um 1900 Parks Kieswege gesäumt, doch je näher wir der Stadt Treppen kommen, desto imposanter werden die Fussgängerunterführung Trollstrasse; Geländer Bauten, etwa rechts mit der Nummer 7 vorhanden (Ausweichmög- das Logenhaus «Akazia» der Freimau- lichkeit: Velounterführung rer von 1903 oder ihm gegenüber das nebenan)

spätbarocke Landhaus «Zum Jakobs- Ruhepausen brunnen», das um 1790 erbaut wurde In den diversen Parks gibt und dessen Gartenanlage mit riesigen, es sehr viele Bänkli. uralten Bäumen imponiert. Besonderes Augen auf! Auch ausser- Nun befinden wir uns auf der Rückseite halb der Museen gibt es einige Kunstwerke, etwa des Gebäudekomplexes der Axa-(früher: die Skulpturen beim Oskar- Winterthur-)Versicherung und schwen- Reinhart-Museum ken rechts in die Museumsstrasse ein. (Gerhard Marcks) und im Wir queren die General-Guisan-Strasse Stadtgarten (Hermann und «fädeln» nach dem Parkhotel links Haller); weit moderner die zwei Werke beim Erweite- in den Park ein, wo wir auf das 1870 rungsbau des Kunstmuse- nach Plänen des damaligen Star-Archi- ums an der Lindstrasse tekten Gottfried Semper fertiggestellte («Footfall» von Richard Stadthaus zusteuern. Dass ihm mit dem Dacon, «Down Here, Up Here» von Pedro Cabrita Bau ein «Tempel der Demokratie» vor- Reis) oder im Bühler-Park schwebte, ist heute noch unschwer zu er- («3-Dimensional Circle» kennen! Vorbei am Altstadt-Schulhaus von Jeppe Hein). geht’s wieder Richtung Bahnhof – wer Münzkabinett: Di./Mi./Sa./So. 14–17 Uhr jetzt noch Lust auf ein wenig Kultur hat, geöffnet und durchaus sollte das Museum Oskar Reinhart besu- einen Besuch wert. chen … es lohnt sich! 9 Tour 2 ÄUSSERES LIND BRÜHLBERGTOUR Tour 1 Gärten, Villen, Bürger- häuser – Flanieren im Winterthurer Grüngürtel

Die Fakten in Kürze Streckenlänge: ca. 4,3 km Höhendifferenz: ca. 25 m

Retour à la nature! Ende des 18. Jahrhunderts begannen wohlhabende Winterthurer Familien, ausserhalb der Altstadt Landhäuser zu erstellen, in die sie im Sommer vor Enge, Hitze, Lärm, Gestank fliehen konnten. Heute laden sie uns beim Blick über den Gartenzaun ein, von damals zu träumen …

10 Villa Bühlhalde Tour 2 ÄUSSERES LIND BRÜHLBERGTOUR Tour 1 ÄUSSERES LIND Tour 2

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Wiederum beginnt die Wanderung am Bahnhof, doch führt sie uns diesmal in nördliche Richtung. Am linken Ende des Bahnhofplatzes «fädeln» wir geradeaus in das Bahnareal ein, um die Wülflinger Unterführung auf dem Bahnfussweg zu über- queren. Es lohnt sich: Von der Brücke aus hat man einen spek- takulären Blick auf den monumentalen Rundbau, der 1928 von den Architekten Rittmeyer & Furrer für das Handelshaus Gebrü- der Volkart erbaut wurde. Auf der anderen Seite empfängt uns das 1895 erstellte St.-Georgen-Schulhaus in orangerotem Backstein – einem Material, das 1999 beim Bau des Swisscom- Hochhauses in einer dunkleren Farbnuance zitiert wurde, wes- halb das Gebäude auch «Roter Turm» genannt wird. Die gleich- namige Bar im 23. Stock und in 90 m Höhe kann man übrigens auch über ein Treppenhaus erreichen – wer also zusätzlich etwas für seine Fitness tun will …

Ab ins Gefängnis … Entlang den Bahngeleisen gelangen wir zur Lindstrasse, die wir überqueren: Geradeaus geht’s sozusagen direkt ins Gefängnis – da zum Bezirksgebäude (mit modernem, anthra- zitfarbenem Anbau) auch die Strafverfolgungsbehörden und ein Untersuchungsgefängnis gehören. Da wenden wir uns doch lieber ab … Unmittelbar vor der Brücke gibt es rechts aber noch die Villa Lindeneck von 1896, ebenfalls in rotem Back- stein, zu entdecken. Danach biegen wir rechts in die Halden-, dann in die Gottfried-Keller-Strasse ein, wo weitere Villen mit schönen Gärten und aus demselben Material auffallen (z.B. Nr. 65 und 67). Wieso aber all die Backstein-Pracht? 11 Tour 2 ÄUSSERES LIND BRÜHLBERGTOUR Tour 1

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1 Bahnhofplatz · 2 Wülflingerbrücke · 3 Bahnfussweg · 4 Lindstrasse 5 Haldenstrasse · 6 Gottfried-Keller-Strasse · 7 im Lee · 8 Leesteig 9 Leimeneggstrasse · 10 Stadtrainbrücke · 11 Thurgauerstrasse 12 Geiselweidstrasse · 13 Seidenstrasse · 14 Lindengutpark 15 Obertor–Marktgasse

12 Tour 2 ÄUSSERES LIND BRÜHLBERGTOUR Tour 1 ÄUSSERES LIND Tour 2

Ganz einfach: Im nahe gelegenen Dättnau gab es umfang- reiche Vorkommen von Lehm, der in der dortigen Ziegelei zu Backsteinen gebrannt wurde – ein einfach zu produzierender, aus der Nähe zu beziehender, billiger Baustoff, aus dem um die Jahrhundertwende ganze Quartiere und Strassenzüge hochge- zogen wurden!

… vorbei an «Skandalbauten» Wegbeschaffenheit So gelangen wir zum Areal der Kantons- Asphaltstrassen, in den schule Rychenberg, das wir durchqueren; Parks Kieswege anschliessend gehen wir noch bis zum Treppen Leesteig weiter geradeaus, um einen Blick keine! auf die monumentale «alte» Kantons- Ruhepausen schule im Lee (1928) und geradeaus über Bänkli in den Parks, auf den Gartenzaun auf die Villa Bühlhalde dem Kantonsschulareal, bei der Stadtrain-Brücke (1874, Architekt war Ernst Jung) zu wer- (dort eher zweckmässig fen, bevor wir uns abwärts wenden und als idyllisch) links in die Leimeneggstrasse gelangen. Abkürzung Hier treffen wir auf ein weiteres Werk Von der Leimeneggstrasse Jungs, die Villa Bühlstein (1872) samt aus gelangt man beim Pavillon in verwunschenem Garten, gleich Bäumli-Weg rechts über anschliessend aber folgen rechts wichtige die Passerelle an die Römerstrasse, ca. 100 m Zeugen des Neuen Bauens: die aus dem stadteinwärts gibt es eine Jahr 1932 umstrittene Sichtbeton-Rei- Busstation. henwohnsiedlung von Hermann Siegrist. Wir queren den Bäumli-Weg, folgen aber der Leimeneggstrasse bis zur Stadtrain-Brücke weiter und überqueren diese. Geradeaus geht’s via Thurgauerstrasse rechts in die Geiselweid-, dann links in die Seidenstrasse, die mit weiteren Prachtvillen und viel Grün lockt. Wir folgen ihr bis zum Lindengut- bzw. im Volksmund «Vögelipark», wo wir uns bei der Voliere noch am munteren Treiben ihrer gefiederten Be- wohner ergötzen, bevor wir via Obertor und Marktgasse wieder zum Bahnhof zurückgelangen.

Der stadtnahe Lindengut-Park – wegen der beliebten Voliere besser bekannt als «Vögelipark». 13 Tour 3 EULACHABWÄRTS BRÜHLBERGTOUR Tour 1 Dem Wasser ent- lang – eine flache Flusswanderung eulachabwärts

Die Fakten in Kürze Streckenlänge: ca. 2,9 km Höhendifferenz: ca. –20 m

Die Eulach – unser mysteriöser Fluss: Im Stadtzentrum nimmt man sie kaum wahr, weil sie in ein enges (Beton-) Bett kanalisiert oder ganz in die Unterwelt verbannt ist. Doch schon ab der Schützenwiese verläuft sie wieder als veritabler Bach, gesäumt von vielen Bäumen und gut ausgebauten Wegen.

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Wir wenden uns vom Stadtzentrum ab und unterqueren den Bahnhof durch die Hauptunterführung. Auf der anderen Seite wählen wir die geradeaus führende Treppe und tauchen an der Paulstrasse – fast wie die Eulach! – wieder an der Erdoberflä- che auf. Bald erreichen wir die Neuwiesenstrasse, die wir bei der markanten neugotischen Pfarrkirche St. Peter und Paul überqueren. Dieses katholische Pendent zur Stadtkirche wurde 1868 nach Plänen des Stadtbaumeisters Wilhelm Bareiss im Rohbau fertiggestellt, doch erst nach 1880 erhielt sie den In- nenausbau. Und geweiht wurde sie sogar erst 1897 – im damals «erzreformierten» Winterthur wurden die Katholiken nicht ge- rade mit offenen Armen empfangen ... Wir gehen links an der Kirche vorbei und steuern geradezu auf ein anderes Winterthurer «Heiligtum» zu: den Fussballplatz Schützenwiese. «Unser» Stadtclub FC Winterthur wurde am 18. April 1896 als «Football-Club Excelsior» gegründet. Seinen heutigen Namen trägt er erst seit dem 13. Dezember desselben Jahres. Hier halten wir uns links und gehen die neue Osttribüne entlang – direkt auf ein weiteres Wahrzeichen Win- terthurs zu: das Sulzer-Hochhaus, erbaut 1962–1966. Bis 2003 war es mit seinen 92,4 Metern und 26 Stockwerken das höchste Hochhaus der Schweiz. Durch die Umstrukturierung des Sulzer-Konzerns wurde es überflüssig und an eine Immobi- lienfirma verkauft – die es indes auch nicht so richtig zu nutzen wusste. Nachdem es jahrelang leer gestanden hatte, wurde es 2004 sogar besetzt, ab 2005 aber saniert und sogar um zwei Stockwerke auf 99,7 Meter aufgestockt.

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1 Bahnhofplatz · 2 Bahnhofunterführung · 3 Paulstrasse 4 Schützenwiese · 5 Kronenwiesenweg · 6 Hessengüetliweg 7 Lindenplatz

16 Tour 3 EULACHABWÄRTS BRÜHLBERGTOUR Tour 1 EULACHABWÄRTS Tour 3

Kronenwiese: Zweierlei Schützen Schon hören wir das Plätschern der Eulach und biegen rechts in den Eulachfussweg ein, der eigentlich Kronenwiesenweg heisst – wie die Kronenwiese, auf der der FC bereits ab ca. 1900 Tore schoss (also bereits damals eine Art Schützenwie- se). Dem Weg können wir nun bis Wülflingen quasi blindlings folgen – denn er begleitet den Fluss, verläuft eben, oft im Schatten von Bäumen, und seine Beschaffenheit ist ein pro- blemloser Natur- oder Hartbelag. Die 1972 erstellten Eulach- hallen geben uns Gelegenheit, nochmals auf die «Schützenwiese» zurückzukom- 1 Wegbeschaffenheit men: Diese verdankt ihren Namen dem Hartbelag; kurze Ab- Zürcher Kantonalschützenfest von 1902, schnitte Naturstrasse dessen Schiessstand und Festhalle hier Treppen standen – die Eulachhalle ist quasi deren Bahnhofunterführung; Nachfolgebau. jedoch beidseitig Rampen vorhanden. Beim Hessengütli dann überqueren wir die Oberfeldstrasse und «fädeln» gleich Ruhepausen Entlang der Eulach gibt nach der Brücke wieder auf den Weg ein, es immer wieder Bänkli der von nun an Hessengüetliweg heisst. (Hier besteht eine Ausstiegsmöglichkeit: Parkplätze Schützenwiese Durch die Flüelistrasse gelangt man zum Bus Wülflingerstrasse.) Bis nach Wülflingen ist unser Weg zwar geteert, aber dennoch über weite Strecken grün und idyllisch: links das ruhige Ober- feld-Quartier, rechts das von Bäumen gesäumte Wasser (und jenseits davon Pünten). Nach der Oberfeld-Brücke (die eine weitere Möglichkeit zum Wechsel auf den Bus bietet), wird das Gelände offener, es erweitert sich zu Grünflächen, Wiesen, Pünten. So erreichen wir problemlos den Lindenplatz, von wo uns der Bus zurück zum Bahnhof bringt.

Von Turm zu Turm: zu Beginn das Sulzer-Hochhaus (Wintower), zum Abschluss die reformierte Kirche Wülflingen. Tour 4 EULACHPARK BRÜHLBERGTOUR Tour 1 Auf zum Eulachpark und zu den neuen Stadtquartieren!

Die Fakten in Kürze Streckenlänge: ca. 2,6 km Höhendifferenz: ca. 10 m

In , wo einst Sulzer und andere Industrie- betriebe für Winterthurs wirtschaftliche Prosperität sorgten, hat in den vergangenen Jahren ein massiver Umbau stattgefunden: Nicht nur neue Wohnquartiere sind dabei entstanden, sondern auch der schöne, grosszügige Eulachpark.

18 Eulachpark Tour 4 EULACHPARK BRÜHLBERGTOUR Tour 1 EULACHPARK Tour 4

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Heute wenden wir uns den einstigen Industrie- und Arbeiter- wohnquartieren zu, wo ein grosser Umbruch stattfindet. Nach der Stadtrainbrücke biegen wir rechts in die Hegistrasse ein. Hier beginnt zur Linken (zwischen Frauenfelderstrasse und Eulach) das «Birchermüesli»-Quartier, vom Volksmund so ge- heissen, weil seine zahlreichen Querstrassen alle nach Früchten benannt sind. Die Siedlung (inkl. der Mehrfamilienhäuser an der Talacker- und an der Frauenfelderstrasse) wurde zwischen 1928 und 1944 von der Heimstätten-Genossenschaft Winter- thur nach Plänen von Adolf Kellermüller und Hans Hofmann erstellt. Die einfachen Häuschen mit Selbstversorger-Garten konnten zu einem «arbeiterfreundlichen» Preis angeboten werden, weil sie kostensenkend aneinandergebaut wurden.

Spuren der Industriegeschichte Auf unserem Weg entlang der Bahnlinie nach Oberi passieren wir das Talacker-Schulhaus (1898) und weiter stadtauswärts – etwas verdeckt von zwei modernen Holzhäusern – das um 1900 bezogene Fabrikgebäude der Feilenfabrik Schwarz. Ebenfalls aus Backstein, doch bereits moderner präsentiert sich ein Er- weiterungsbau, der 1948 nach Plänen von Adolf Kellermüller erstellt wurde. Die benachbarte Kältemaschinenfabrik Scheco (1865 von August Schellenbaum gegründet) wurde von der Wohnüberbauung mit den bunten Balkonen (2009) abgelöst. Eben: Umnutzung ist das Thema! Kurz vor dem Bahnhof Oberi gelangen wir via Unterführung zum Eulachpark: Fast das gesamte Gelände dies- und jenseits der Eulach gehörte einst zum Sulzer-Werk Oberwinterthur. Wir wandern wahlweise links- oder rechtsufrig flussaufwärts, 19 Tour 4 EULACHPARK BRÜHLBERGTOUR Tour 1

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1 Bus Nr. 1 (Richtung Oberwinterthur) bis zur Station «Brücke» 2 Stadtrainbrücke · 3 Hegistrasse · 4 Bahnunterführung · 5 Eulachpark 6 Reismühle · (7, 8, 9, 10) Rückwege siehe Varianten

Altes und Neues harmonisch vereint: Die ehemalige Sulzer-Halle 710 grenzt an neu entstandene Wohnquartiere.

20 Tour 4 EULACHPARK BRÜHLBERGTOUR Tour 1 EULACHPARK Tour 4

wechseln aber bei der letzten Brücke auf die nördliche Seite. Ein Kanal führt uns zur alten Reismühle-Sagi in Hegi, die be- (7) reits 1429 erstmals urkundlich erwähnt wurde und heute noch als Schaubetrieb in Aktion ist. Wer mag, geht nun wieder zurück zum Eulachpark, wandert diesmal aber ent- Treppen (8) Die Strecke verläuft flach, lang den Neubauten auf dessen Südseite; es sind keine Treppen zu das bietet Gelegenheit, die Stadtent- bewältigen. wicklung von nah zu erleben (auch laden Ruhepausen hier verschiedene Gaststätten zur Erfri- Beim Talacker-Schulhaus schung). Weiter geradeaus kommt man und im Eulachpark gibt es über eine Brücke zu den noch industriell Sitzbänke. genutzten Teilen des Areals (z.B. Stadler Orte der Einkehr Rail). Durch eine etwas versteckte Mini- Restaurants (Genossen- Bahnunterführung gelangt man zurück schaftsrestaurant Ida, Pizzeria Gerry und Halle zur Hegistrasse, wo ein Fussweg gerade- 710) auf der Südseite des aus über die Eulach direkt zur Frauenfel- Parks, teilweise mit Aus- derstrasse führt. Wer möchte, kann aber sensitzplatz

auch der Eulach entlang zum Ausgangs- Wegbeschaffenheit punkt gelangen – zuerst linksufrig im Asphaltstrassen, Natur- Scheco-Areal, dann nach Überquerung beläge in den Parks einer Leichtbau-Brücke auf dem alten Besonderes Uferweg, was jedoch nur bei guten Wet- Eine Kurzvariante ist terverhältnissen zu empfehlen ist. möglich, indem man zum Bahnhof Oberwinterthur fährt und nur den Park Variante (7): Reismühleweg weiter geradeaus – umrundet. Dorfzentrum Hegi (Postautohaltestelle) Variante (8): gleich nach der Mühle rechts – Parkplätze Ohrbühlstrasse via Kreisel geradeaus – beim Ausgangspunkt Bus- und S-Bahn-Station Hegi im Quartier Variante (9): beim Kreisel rechts – Sulzerallee (Hauptverkehrsachse der einstigen «Industrie- stadt») – Talackerstrasse: rechts via Bahnüber- gang zurück zum Ausgangspunkt oder links zum Bahnhof Grüze Variante (10): auf der südlichen Parkseite via Ida-Sträuli- und Barbara-Reinhart-Strasse ge- radeaus bis zur Bahnunterführung – Hegistrasse queren – Talwiesenfussweg – Frauenfelder- strasse (Bus) (Alternative: Eulachweg links-, dann rechtsufrig) 21 Tour 5 HEILIGBERG BRÜHLBERGTOUR Tour 1 Von heiligen und frohen Bergen

Die Fakten in Kürze Streckenlänge: ca. 3,1 km Höhendifferenz: ca. 50 m

Zwar gilt der Goldenberg als Winterthurer Stadtberg par excellence, doch eigentlich liegt der Heiligberg viel näher – nämlich kaum einen Steinwurf südlich der Altstadt. Und auf deren geschäftiges Treiben lässt es sich von dieser Oase der Ruhe wie von einer Loge hinabblicken.

22 Tour 5 HEILIGBERG BRÜHLBERGTOUR Tour 1 HEILIGBERG Tour 5

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Diesmal verlieren wir unser Ziel garantiert nicht aus den Augen! Unübersehbar thront das Schulhaus Heiligberg (1910, Architekten Bridler & Völki) auf dem gleichnamigen Hügel. Sein Name geht zurück auf ein Chorherrenstift, das hier um 1225 von den Kyburgern gegründet wurde und rund 300 Jahre später im Zuge der Reformation wieder verschwunden ist. Doch unser eigentliches Ausflugsziel ist der westlich daran an- grenzende Rosengarten mit dem ziegelroten Teehaus (1911, Architekten Rittmeyer & Furrer), der bis 1961 zum Umschwung der Villa Reinhart gehörte, die etwas versteckt auf der Südflan- ke des Heiligbergs immer noch besteht. Die Stadt Winterthur konnte das Terrain damals erwerben und gestaltete es 1964, anlässlich ihrer 700-Jahr-Feier, zum öffentlichen Rosengarten um. Seither verströmen dort Rosen von 300 Sorten ihre betö- renden Düfte; das Betreten des Rasens und Beschnuppern der Rosen ist übrigens ausdrücklich erlaubt! Nach gebührender Würdigung der Flora und des schönen Aus- blicks weit über die Altstadt hinaus setzen wir unseren Weg südlich des Schulhauses auf der Hochwachtstrasse fort. Hinter mächtigen Bäumen erspähen wir die Villa Sonnenberg. Robert Biedermann-Mantel liess sie 1901 nach Plänen von Gustav Gull erstellen; 1955 gelangte sie samt der 21 000 m2 grossen Garten- anlage als Legat an die Stadt Winterthur. Heute beherbergt die Villa ein Alters- und Pflegeheim für Menschen mit Demenz.

Ein ruhender Pol abseits der geschäftigen Altstadt: der Rosengarten auf der Hochwacht – mit über 300 Arten von Rosen! 23 Tour 5 HEILIGBERG BRÜHLBERGTOUR Tour 1

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1 Bahnhofplatz · 2 Meisenstrasse · 3 Rosengarten – Hochwacht 4 Sonnenbergstrasse · 5 Wylandstrasse · 6 Frohberg-Park 7 Untere Vogelsangstrasse · (8, 9) Rückkehr siehe Varianten

Aufstiegs-Variante 1, steiler: über die kurze Treppe weiter geradeaus – Hochwachtstrasse queren – weiter auf dem sanft ansteigenden Weg (oder wahlweise über die flachen Stufen daneben) Aufstiegs-Variante 2, sanfter: Heiligbergstrasse zunächst 50 m links – dann rechts der Hochwachtstrasse folgen – in der Kurve links zum Rosengarten Rückkehr-Variante (8): rechts via Heiligberg- und Meisenstrasse zum Ausgangspunkt zurück Rückkehr-Variante (9): geradeaus über die Wyland- Brücke – rechts entlang dem bzw. durch das ehemalige Sulzer-Areal zum Bahnhof (Rückseite)

24 Sanft ansteigend: die Meisenstrasse. 24 Tour 5 HEILIGBERG BRÜHLBERGTOUR Tour 1 HEILIGBERG Tour 5

Spuren verschwundener Villen Treppen Nach der Kurve öffnet sich links eine Meisenstrasse und Fuss- weitere, grosszügige Grünfläche: der weg zum Heiligberg-Schul- Büelpark. Kurz danach biegen wir rechts haus mit flachen Stufen; Verbindung Heiligberg-/ in die Sonnenbergstrasse ein, anschlies- Hochwachtstrasse: steile send noch einmal rechts in die Wyland- Treppe. Geländer sind strasse. Sie war einst gesäumt von impo- überall vorhanden.

santen Fabrikantenvillen; davon zeugen Ruhepausen noch ein Ökonomie- und Garagengebäude Bänkli im Rosengarten, (Nr. 26, 1912 von Bridler & Völki) sowie um das Heiligberg- die da und dort versteckt übriggebliebene Schulhaus, im Büel- und im Frohbergpark Pfosten von Toreinfahrten. Nun können wir entweder auf der Heiligberg- Wegbeschaffenheit strasse (Rückkehr-Route 1) oder durch Asphaltstrasse, Kopfstein- pflaster, Platten- oder den Frohbergpark (Rückkehr-Route 2) Kieswege in den Parks zum Ausgangspunkt zurückgelangen. Auf Besonderes beiden Strecken sticht die imposante Vil- Diverse romantische la Frohberg ins Auge: Sie wurde 1868 im Wege führen zum Ziel: Auftrag von Rudolf Ernst-Reinhart nach die «hohle Gasse» der Plänen von Ernst Jung erbaut und bereits Turmhaldenstrasse östlich der Heiligberg-Turnhallen 1886 erweitert. 1947 bzw. 1958 gelang- sowie die Treppe westlich ten Villa und Park in den Besitz der Stadt des Rosengartens. Sie die- Winterthur; heute beherbergt sie einen nen als (steile) Abkürzun- Kindergarten – sowie Büros der Armee. gen auf dem Weg zurück in die Stadt bzw. als Diret- tissima für den Aufstieg.

Bus Breiteplatz (Bus Nr. 4)

Backsteinarchitektur an der Heiligbergstrasse.

25 Tour 6 BRÜHLBERG BRÜHLBERGTOUR Tour 1 Auf zum fröhlichen Drumherum – die aussichtsreiche Brühlbergrunde

Die Fakten in Kürze Streckenlänge: ca. 4,3 km Höhendifferenz: ca. 75 m

Wie eine grüne Insel erhebt sich der Brühlberg in der von Töss und Eulach durchflossenen Ebene, auf der sich die Stadt ausgebreitet hat. Von Wohnquartieren umgeben, ist er ein beliebtes Naherholungsziel, das von (Hunde-) Spaziergängern und Freizeitsportlern eifrig benutzt wird.

26 Blick vom Brühlberg nach Westen. Tour 6 BRÜHLBERG BRÜHLBERGTOUR Tour 1 BRÜHLBERG Tour 6

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Mit 546 Metern Höhe befindet sich der Brühlberg auf Augen- höhe mit seinen Nachbarhügeln, doch anders als diese wird er seit 1994 von einem 130 Meter hohen Sende- und Fernmelde- turm «gekrönt». Die Aussichtsplattform in 34 Metern Höhe ist über 176 Stufen zu erreichen; sie ist übrigens ein Geschenk, das die Firma Rieter der Winterthurer Bevölkerung aus Anlass ihres 200-jährigen Bestehens 1995 gemacht hat. Der Brühlberg lässt sich auf zwei Arten umwandern: Frontal und forsch, indem man die rund 70 Meter Höhendifferenz zum Waldhof gleich zu Beginn hinter sich bringt und von Süden her via Treppe oder (etwas gemässigter) über die Serpentinen der Anton-Graff-Strasse aufsteigt. Die vielen weiss (einst hellblau) gestrichenen Gebäude erinnern an das «Divine Light Zentrum», eine spirituelle Gemeinschaft, die in den 1970er Jahren für Furore sorgte (unter anderem mit Bombenattentaten). Beim Aufstieg kommt man zwar etwas ins Schnaufen, dafür aber schneller zum Waldhof (einem 1945 von der Wölfflin- Stiftung gegründeten Lehrlingsheim) und damit in den Genuss der wunderbaren Fernsicht.

«Panorama zum Dessert» Da hier der höchste Punkt bereits erreicht ist, nach dem der Weg nur noch abfällt, ist der Rest purer Genuss. Die sanftere Variante der Brühlbergrunde führt in der Gegenrichtung auf einer kontinuierlich, aber nie sehr heftig ansteigenden Wald- strasse an der Nordseite des Hügels entlang. Den schönen Pa- noramablick gibt es hier also quasi als Dessert. Der Weg ist deswegen nicht weniger reizvoll: Je nach Jahreszeit und Sonnenstand ist es sogar angenehmer, auf der bewaldeten 27 Tour 6 BRÜHLBERG BRÜHLBERGTOUR Tour 1 BRÜHLBERGTOUR Tour 1

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1 Anton-Graff-Haus · 2 Anton-Graff Strasse oder Treppe · 3 Waldhof- strasse · 4 Waldschenke · 5 Obere Brühlbergstrasse · 6 Waldweg 7 Weidstrasse · 8 Brühlwaldstrasse

Leider nur noch selten geöffnet: die Waldschenke, 1915 vom Sozialistischen Abstinentenverbund zum Wohl der Arbeiter gegründet.

28 Tour 6 BRÜHLBERG BRÜHLBERGTOUR Tour 1 BRÜHLBERGTOURBRÜHLBERG Tour 16

Schatten- und Nordseite zu wandern. Ein schöner «Verschnauf- punkt» bei beiden Varianten ist die halbschattige Waldschenke auf der Brühlberg-Westseite – auch wenn es hier nur noch selten etwas zu trinken gibt …

Variante A (im Uhrzeigersinn; am Anfang steil, in diesem Sinne für «Trainierte»): Der Anton- Wegbeschaffenheit Graff-Strasse bergwärts folgen (oder Treppe be- Asphaltstrasse, Feldwege, nutzen) – am höchsten Punkt rechts zum Waldhof kurzes Stück Waldweg aufsteigen – dort links die Waldhofstrasse entlang. (Vorsicht, Wurzeln!) Nach der Waldschenke rechts in die Obere Brühl- bergstrasse und gleich nach dem Waldeingang wie- Treppen der links; auf dem Waldweg geradeaus in die Weid- Anton-Graff-Treppe strasse, dieser immer geradeaus folgen (auch wenn (optional): Geländer sie den Namen in «Brühlwaldstrasse» ändern wird) vorhanden – der Weg führt via Hessengütli- und Anton-Graff- Ruhepausen Strasse zurück zum Ausgangspunkt. Bänkli im kleinen Park in der Kurve der Anton- Variante B (im Gegenuhrzeigersinn; kontinuier- Graff-Strasse, an deren lich sanft ansteigend): Der Anton-Graff-Strasse höchstem Punkt und auch nur ca. 300 m folgen, dann geradeaus in die 100 m entlang der Strecke weiter vorne eingangs Wald kurz ansteigende Brühlwaldstrasse; restliche Route wie oben, jedoch Besonderes in umgekehrter Reihenfolge. – J.C. Heer-Gedenkstein: Schonende Abkürzung: Bei der ersten Abzweigung Zirka 100 m vor (Variante A) bzw. nach (Variante der Waldhofstrasse nach B) der Waldschenke (Merkpunkt Bänkli) in den Hal- dem Waldhof zum Wald- denhöheweg einbiegen; dieser verläuft unterhalb rand aufsteigen. der Waldhofstrasse parallel zu ihr, ändert später – Waldschenke: seinen Namen in Wölfflinweg und mündet in die Nur an einzelnen Sonn- Anton-Graff-Strasse. tagen im Sommerhalbjahr zum Brunch geöffnet (www.waldschenke- winterthur.ch) – Brühlbergturm: Der Oberen Brühlberg- strasse (bei der Wald- schenke) bis zum höchsten Punkt (Turm) folgen.

Parkplätze beim Ausgangspunkt im Quartier

29 Tour 7 MATTENBACH BRÜHLBERGTOUR Tour 1 Auch ohne See eine paradiesische Idylle am Mattenbach

Die Fakten in Kürze Streckenlänge: ca. 3,7 km Höhendifferenz: ca. 35 m

Winterthur fehlt ein grosses Gewässer. Deshalb erfand der Künstler Erwin Schatzmann 1996 den Waldeggsee und lancierte eine Volksinitiative dafür. Sein Anliegen wurde 1999 zwar mit Dreiviertelmehrheit verworfen, doch ein Spaziergang am Mattenbach ist auch ohne See höchst idyllisch.

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Bevor die Eulach in ein betoniertes Bett gezwängt und zum un- tätigen Dahinplätschern verdammt wurde, musste sie hart ar- beiten: Sie trieb diverse Mühlen an, etwa die Steigmühle, zu der das von 1555 (!) stammende Gebäude jenseits der Eulach-Brü- cke an der Turmhaldenstrasse gehörte. Die heutige Kultbar «Das Schmale Handtuch» (bis 1996 «Mühle-Bar») geht zurück auf die 1897 gegründete «Wirtschaft zur Steigmühle». Doch wir widerstehen allen Verlockungen, uns hier zu er- frischen, und schreiten flussaufwärts. An der Rosenstrasse treffen wir auf das Blaukreuzhaus, einen durch spätere Eingrif- fe leider etwas beeinträchtigten Bau von Rittmeyer & Furrer (1911). Anschliessend folgen rechts zunächst die Baracken des Wirtschaftsgymnasiums Büelrain (ein «Providurium» aus den frühen 1970er Jahren) sowie der Neubau, an dessen abschlies- sender Betonwand sich der «Kopf» von Markus Raetz beim Vorbeigehen verwundert auf den Kopf stellt. Der Weg führt uns geradeaus zur Rückseite der Mehrzweck- anlage Teuchelweiher. Die ehemalige Kaserne wurden 1861 nach Plänen von Stadtbaumeister Wilhelm Bareiss im neugoti- schen Stil erstellt – ein Blick darauf von der Zeughausstrasse her lohnt sich. Danach geht’s weiter stadtauswärts zur grossen Zeughausanlage, die ab 1894 etappenweise erstellt wurde.

Schlittschuhlaufen, Schwimmen, Schlitteln … Unmittelbar vor dem Areal biegen wir in die Mattenbachstrasse ein, dahinter dann rechts in den Mattenbachweg – dem wir nun bis folgen. Nachdem wir den Unteren Deutweg überquert haben, fällt (oder sticht) rechter Hand schon bald eine markant blaue Überbauung ins Auge: die Eisweiher-Siedlung, die 2008 31 Tour 7 MATTENBACH BRÜHLBERGTOUR Tour 1

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1 Bahnhofplatz · 2 Technikumstrasse beim «Rössli» überqueren; unmittel- bar vor der Eulachbrücke beim Parkplatz links den (signalisierten) Fuss- weg nehmen · 3 Rosenstrasse · 4 Wildbachstrasse queren und weiter der Eulach folgen · 5 Zeughausstrasse rechts, Mattenbachstrasse links – vor der Brücke rechts in den Mattenbachweg · 6 Unteren Deutweg queren · 7 geradeaus auf dem Mattenbachweg ca. 1,4 km weiter · 8 Heinrich-Boss- hard-Strasse: links zur Bushaltestelle Waser oder rechts und gleich wieder links via Steinackerweg zur Bushaltestelle Hinterdorf-Seen

32 Tour 7 MATTENBACH BRÜHLBERGTOUR Tour 1 MATTENBACH Tour 7

trotz ihrer nicht ganz unumstrittenen Bläue mit einem lokalen Architekturpreis ausgezeichnet wurde. Sie trat an die Stelle des beliebten «Zelgli»: Die offene Kunsteisbahn wurde 2002 abge- brochen und durch die Eishalle Grüze ersetzt. Noch früher gab es hier Weiher, die der Eisgewinnung dienten – eben die Eis- weiher, nach denen Strasse und Siedlung heute noch benannt sind. Ebenfalls augenfällig sind die vielen «Pünten» (für Nicht- Winterthurer: Familien- oder Schrebergärten), die ab hier den Weg säumen – fast 3000 gibt es davon auf Stadtgebiet. Früher dienten sie nicht nur dem «sportlichen Ausgleich» oder der «sinnvollen Freizeitgestaltung» der Ar- beiterschaft, sondern trugen wesentlich Treppen zur Ernährung knapp bemittelter Famili- keine; die Strecke verläuft en bei – besonders wichtig war diese weitgehend flach oder nur leicht ansteigend Selbstversorgung während der «Anbau- schlacht» im Zweiten Weltkrieg. Ruhepausen Auf der ganze Strecke gibt Und zu guter Letzt noch zwei Kuriositä- es immer wieder Bänkli ten: Auf der freien Fläche rechts nach zum Ausruhen, am dem ersten grossen Püntenareal wäre Mattenbach mit schöner der eingangs erwähnte Waldeggsee zu Aussicht ins Grüne. liegen gekommen; er hätte es ermög- Wegbeschaffenheit licht, unseren Spaziergang noch mit ei- durchgängig asphaltierte nem (je nach Jahreszeit sehr) erfrischen- Strassen und Wege den «Schwumm» zu ergänzen … Und der Abkürzungen offene Nordhang südlich des zweiten bei den Mattenbach- grossen Püntenareals ist Winterthurs brücken Talgutstrasse, Waldeggweg etc. links beliebtestes Ski- und Schlittelgebiet: das abbiegen und an der pa- «Paradiesli». Wahrlich, eine paradie- rallel verlaufenden Tösstal- sisch sportliche Stadt … strasse den Bus besteigen Parkplätze P Technikum und P Teuchelweiher

Die Eisweiher-Siedlung am Mattenbach vereint urbanes Wohnen mit Nähe zur Natur. 33 Tour 8 WOLFENSBERG UND CHÖPFI BRÜHLBERGTOUR Tour 1 Wolfensberg und Chöpfi – weniger «gfürchig», als man denkt

Die Fakten in Kürze Streckenlänge: ca. 3,8 km Höhendifferenz: ca. 95 m

Ein weiterer, markanter Hügel Winterthurs ist der Wolfensberg. Ausser dem gleichnamigen Schwimmbad bietet er einen wunderschönen Panorama-Wanderweg. Dieser führt zur «Chöpfi» – doch anders, als der Name vermuten lässt, wurde (und wird) dort niemand geköpft …

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Der Bus führt uns zur Station «Friedhof», wo wir die Schaff- hauserstrasse überqueren. Geradeaus geht’s auf der Wolfens- bergstrasse ins gleichnamige Quartier. Dabei haben wir einen leichten Anstieg in Kauf zu nehmen, der ab Höhe Schwimmbad für ein kurzes Stück sogar noch etwas steiler wird. Zur Beloh- nung ist dann die restliche Strecke bis zur «Chöpfi» ein weit- gehend ebener Höhenweg. Zuvor aber bemerken wir zur Rechten einige Chalets (Wolfens- bergstrasse 54–66). Es handelt sich dabei um eine Siedlung im Heimatstil, die die Winterthurer Brauerei Haldengut 1922 vom Architekten Hermann Siegrist für ihre Arbeiter erstellen liess. Auch das letzte (deutlich grössere) Haus auf der linken Stras- senseite (Nr. 59) gehörte ursprünglich dazu, wurde aber 1935 zu einem Wohnhaus mit Atelier für den Kunstmaler Hans Schoellhorn (selber Mitglied der Brauerfamilie) umgebaut. Gleich nach den letzten Häusern bietet sich rechts Gelegenheit, zum Schwimmbad Wolfensberg zu gelangen. Dieses wurde 1936 als zweites Winterthurer Schwimmbad nach dem «Geisel- weid» (1911, Rittmeyer & Furrer) in Betrieb genommen. Er- stellt wurde es vom Nachfolgeunternehmen Furrer & Merkel- bach im Stil des «Neuen Bauens». Für Architekturinteressierte lohnt sich deshalb ein Abstecher – und für alle übrigen wäre hier der letzte Ort der Einkehr vor einer längeren Durststrecke.

Fast wie auf einer Alp … Nun überwinden wir die Steigung und gelangen auf eine grosse Lichtung, die während Jahrzehnten als Pferde-Springplatz «Gütli» genutzt wurde. Nach einem kurzen Stück durch den Wald öffnet sich ein weiter Blick über die Stadt (die mit ihrer 35 Tour 8 WOLFENSBERG UND CHÖPFI BRÜHLBERGTOUR Tour 1

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1 Bus Nr. 3 (Richtung Rosenberg) bis Station «Friedhof»; Schaffhauserstrasse queren · 2 Wolfensbergstrasse · 3 Gütli 4 weiter Wolfensbergstrasse · 5 Chöpfi-Fussweg (parallel zur Hinteren Gemeindeholzstrasse) · 6 Chöpfi

36 Oben Panorama, unten Reben. Tour 8 WOLFENSBERG UND CHÖPFI BRÜHLBERGTOUR Tour 1 WOLFENSBERG UND CHÖPFI Tour 8

Betriebsamkeit weit entfernt scheint) und bis zu den Alpen. Da hier oben oft Rinder weiden, wähnt man sich beinahe ebenfalls auf einer Alp … also: tief durchatmen und entspannen! Bald passieren wir ein schlossartiges, etwas unheimlich wirken- des Gebäude auf der linken Strassenseite: Es ist die Villa des einstigen Automobilhändlers und Millionärs Hugo Erb, dessen Imperium kurz nach seinem Tod 2003

zusammenbrach. Da die Villa zur Kon- Treppen kursmasse gehört und darüber noch Abstieg am Schluss (Chöpfi- nicht schlüssig Recht gesprochen wurde, treppe) eher abenteuer- steht sie seither leer. Wir setzen unseren lich; alternativ steht aber der Chöpfiweg-Abstieg Weg fort, folgen im Wald der Strasse (Waldsträsschen) zur nach links und wechseln nach ca. 300 m Verfügung. (bei der Waldhütte) auf den Fussweg, Ruhepausen der talseitig parallel verläuft und uns zur diverse Sitzbänke am Weg; Chöpfi führt. An dieser Stelle mündet Orte der Einkehr: auch eine Treppe mit soliden Betonstu- Schwimmbad Wolfens- fen, die von der Weinbergstrasse bzw. berg; Schützenhaus (Alternativroute) -trotte geradewegs hinaufführt; wer gut zu Fuss ist, kann hier zum Schloss Wülf- Wegbeschaffenheit lingen absteigen. Dieses wurde 1634 Asphalt- und teilweise Naturstrassen (Abstieg) erstmals urkundlich erwähnt und war Sitz verschiedener und Zürcher Herren, Besonderes frühzeitiger Abstieg zur bevor es 1910/11 in den Besitz der Stadt Weinbergstrasse möglich, Winterthur gelangte. Seit 1832 wird dar- allerdings über Treppen in gewirtet – bis heute! Und was die Parkplätze «Chöpfi» betrifft: Hier wurde niemand Friedhof Rosenberg geköpft! Ihr Name leitet sich von den (Alternativroute: kopfartigen Sandsteingebilden her, die Schützenhaus) durch Erosion entstanden sind.

Rückkehr-Variante, steil (7): Chöpfitreppe (Richtung Westen) – Land- wirtschaftsbetrieb Strickhof – Bahnübergang Weinbergstrasse – Riedhof- strasse links – Lindenplatz (Bus) Rückkehr-Variante, sanft (8): Chöpfiweg (Richtung Norden) abwärts – Obere Köpfistrasse queren – Chileholzstrasse links – Hinterholzstrasse – Landwirtschaftsbetrieb Strickhof – via Weinbergstrasse nach Alternativer Einstieg (9): Bus Nr. 3 (Richtung Rosenberg) bis Station «Schützenweiher» – weiter stadtauswärts – beim Schützenhaus links – Schützenweiher – Eichliwaldstrasse – Scheibenstandstrasse links – 37 Rütihofstrasse – Wolfensbergstrasse rechts Tour 9 GOLDENBERG BRÜHLBERGTOUR Tour 1 Der Goldenberg – viele Routen, ungeahnte Möglichkeiten

Die Fakten in Kürze Streckenlänge: ca. 4,2 km Höhendifferenz: ca. 80 m

Der Goldenberg ist unbestritten Winterthurs Hausberg: Den einen winkt als Ziel das gleichnamige Restaurant, andere lockt das Bäumli mit seinem wunderbaren Aus- blick. Darauf gibt bereits der sanfte Aufstieg an seiner rebenbewachsenen, kuh- und schafbeweideten Süd- flanke einen kleinen Vorgeschmack.

Beliebter Aussichtspunkt: das «Bäumli».

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Bereits zu Beginn stehen uns unterschiedlich anspruchsvolle Streckenvarianten zur Auswahl. Vom Startpunkt am Fusse des Tössertobels aus – einer lieblichen, grünen Talmulde, die von allerlei Hornvieh beweidet und von der imposanten Villa Reinhart (Rittmeyer & Furrer, 1909) dominiert wird – kann man den Aufstieg mittels des relativ steilen Fusswegs links, etwas mil- der ansteigend geradeaus auf der Fahrstrasse oder nach etwa 150 Metern rechts über eine Treppe angehen. Vor der Häuser- gruppe biegen wir in den Goldenbergweg ein, der sich nun sanft ansteigend die Hügelflanke entlangschlängelt. Sein Scheitel- punkt ist der «Süsenberg», ein 1983 umgebautes Bauernhaus von 1865, das heute als Weingut zur Bewirtschaftung der Reben dient, an denen wir entlanggewandert sind. Hier führt eine Treppe zum Restaurant Goldenberg (und seiner wunderbaren Gartenterrasse); direkt zum Bäumli gelangt man über ein Strässchen unmittelbar beim «Süsenberg». Man kann aber auch auf den «Gipfelsturm» verzichten und dem Golden- bergweg weiter bis nach Oberwinterthur folgen – das schont die Kräfte, und die Aussicht ist genauso schön: Bei gutem Wetter sieht man auch von hier aus bis zu den Alpen! Wer jedoch auch die letzten Höhenmeter überwindet, geniesst einen Panorama- blick über die Stadt, was zu jeder Tages-, Nacht- oder Jahres- zeit ein stimmungsvolles Erlebnis ist.

Zur Wiege Winterthurs Das gänzlich aus Naturstein erbaute heutige Restaurant «Goldenberg» wurde 1928 vom Architekten Leberecht Völki als Villa Jäggli erstellt. Auf dem Bäumli dagegen stand von 1868 bis 1965 ein beliebtes Ausflugsrestaurant mit Freiluftke- 39 Tour 9 GOLDENBERG BRÜHLBERGTOUR Tour 1

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1 Via Routen 1, 2 oder mit dem Bus Nr. 10 bis «Musikschule» zum Ausgangspunkt · 2 Tössertobelstrasse · 3 Goldenbergweg rechts 4 Süsenberg

Variante (5): Goldenbergweg weiter geradeaus – Bäumlitreppe kreuzen – weiter geradeaus (Landen- bergstrasse) – Kurlistrasse kreuzen – rechts Talacker- strasse abwärts – Rychenbergstrasse (Bus). Variante (6): Aufstieg zum Goldenberg/Bäumli – südlich über Bäumliweg/-treppe absteigen – Rychen- bergstrasse queren (evtl. Bus «Bäumliweg») – östlich in der Kurve: Treppenfortsetzung zur Stadt- rain-Brücke (Bus «Brücke»). Alternative: westlich Treppenfortsetzung zur Leimeneggstrasse – Eisenbahn-Passerelle – Römerstrasse (siehe Route 2). Variante (7): Bäumli – dem Waldrand folgen (Bäumli- strasse) – Schulhaus Lindberg – Rychenbergstrasse queren – Lindbergstrasse – Dorfplatz queren – Hohlandstrasse – Kirche – rechts via Friedhof – Unterwegli – Frauenfelderstrasse (Bus)

40 Tour 9 GOLDENBERG BRÜHLBERGTOUR Tour 1 GOLDENBERG Tour 9

gelbahn, Garten- und Waldwirtschaft. 1948 wurde es von der Stadt Winterthur erworben; auf eine Sanierung des zuletzt ziemlich heruntergekommenen (bzw. durch einen Brand be- schädigten) Lokals wurde verzichtet, da die Stadt 1958 die na- he gelegene Villa Jäggli erwerben konnte. So wurde das «Bäum- li» abgerissen und dafür die Villa zum Restaurant Goldenberg umgebaut. 1960 eröffnet, wurde es 2010 (7) umfassend renoviert. Wegbeschaffenheit Wer beim Bäumli nach Nordosten «um Hartbelag (ausser Auf- die Ecke» späht (oder dem Strässchen stieg Tössertobel links) am Waldrand folgt, Variante 3), wird mit Treppen einem weiten Blick auf Mörsburg und Aufstieg Tössertobel Schloss Hegi, auf Elsau, Räterschen und rechts; Abstieg via Bäumli- treppe; Geländer vor- Wiesendangen belohnt. Sanft fällt die handen Bäumlistrasse später zum Schulhaus Lindberg ab; sie führt als Lindbergstras- Ruhepausen Am Weg gibt es immer se (wohin man auch auf der Hangweg- wieder Bänkli mit schöner Route 1 via Kurlistrasse gelangt) direkt Aussicht. in den alten Dorfkern von Oberwinter- Orte der Einkehr thur, wo die Kirche St. Arbogast einen Das Restaurant Golden- Abstecher wert ist: Sie stammt aus dem berg hat 7 Tage geöffnet! 12. Jh. und ist die Nachfolgerin eines Weitere Möglichkeiten Gotteshauses, das im 7. Jh. über den im Dorfkern von Ober- winterthur («Sonneck» Ruinen römischer Thermen und eines mit schönem Garten). gallo-römischen Tempels aus dem 2. Jh. Parkplätze erstellt worden war; unweit von hier lag beim Ausgangspunkt die römische Siedlung «Vitudurum», von im Quartier deren Name sich «Winterthur» herleitet.

Restaurant Goldenberg 41 Tour 10 BRUDERHAUS BRÜHLBERGTOUR Tour 1 Ins Bruderhaus – wo die Wölfe heulen und die Eschen rauschen

Die Fakten in Kürze Streckenlänge: ca. 5,1 km Höhendifferenz: ca. 100 m

Ins Bruderhaus gelangt man auch anders als auf der bekannten «Direttissima», dem Bruderhausfussweg: Entlang des westlichen Waldrands geniesst man einen schöneren Ausblick; dieser Weg ist zwar etwas weiter, verläuft aber bis kurz vor dem Ziel flacher. Eine «Genussstrecke» ist er trotz Steigung zum Schluss.

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Vom Breiteplatz aus – wohin man auch mit dem Bus Nr. 4 gelangen kann – führt der Weg kurz auf der Bruderhausstrasse in südlicher Richtung am Minigolf-Platz vorbei. Gleich an- schliessend geht ein (ausgeschilderter) Weg halbrechts ab, der nach wenigen Metern in die Obere Vogelsangstrasse mündet. Diese verläuft als baumgesäumter (und daher angenehm be- schatteter) Panoramaweg oberhalb des Vogelsang-Quartiers den Waldrand entlang und bietet einen schönen Blick gegen Westen. Dem Auge bietet sich Gelegenheit, von Töss und Ebnet – aus der Ferne grüsst sogar der Irchel – über Brühlberg, Wülflingen und Veltheim bis zum Rosenberg zu schweifen ...

Nach etwa einem Kilometer führt der Weg in den (lichten) Wald, die Strecke bleibt flach und angenehm. Später windet er sich parallel zu den Höhenkurven zum idyllischen Tugbrüggli, unter dem der Mittlere Chrebsbach durchfliesst, und mündet danach in die Finsteristrasse, der wir (rechts, also in südlicher Richtung) folgen. Nach wenigen Metern böte sich hier zwar die Möglichkeit, halblinks (ausgeschildert) dem Tugbrüggliweg bergwärts weiter zu folgen; dieser führt direkt zum Bruder- haus, steigt aber auch kontinuierlich an (trotzdem: eine mögli- che Abkürzung …).

Verkehrsknotenpunkt im Wald Auf der Finsteristrasse gelangen wir in einem weiten Bogen zum Sternweiher, einem grossen «Verkehrsknotenpunkt» mit- ten im Wald: Nicht weniger als sechs Waldstrassen und -sträss- chen treffen an diesem «Platz» zusammen! Verkehr muss man hier aber trotzdem keinen befürchten (obwohl man je nach 43 Tour 10 BRUDERHAUS BRÜHLBERGTOUR Tour 1

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1 Bus Nr. 4 bis zur Station «Breiteplatz» · 2 Minigolf · 3 Obere Vogelsangstrasse · 4 Tugbrüggli · 5 Finsteristrasse · 6 Sternenweiher – Geissbühlstrasse · 7 Bruderhaus · 8 Bruderhausfussweg abwärts (9) Abstecher: nach den Bruderhaus-Wildgehegen auf der Strasse ostwärts nach PP links: Wildparkstrasse – Eschenberghof

Bekannt ist das Bruderhaus auch für 44 seinen Tierpark. Tour 10 BRUDERHAUS BRÜHLBERGTOUR Tour 1 BRUDERHAUS Tour 10

Wind die Autobahn rauschen hört); im Gegenteil lädt der Weiher zum Verweilen und zum Rasten ein – sofern man das nicht lie- ber auf ein «gastliches Haus» verschiebt. Denn von hier aus ist es nicht mehr weit zum «Bruderhaus» : Der links (also nördlich) vom Sternweiher verlaufende Weg (Geissbühlstrasse) führt direkt dorthin. Wegbeschaffenheit Zunächst sanft ansteigend am Wolfsge- Naturstrasse; kurze hege des Tierparks vorbei (manchmal Abschnitte Hartbelag sieht man eines der scheuen Tiere!), und Treppen erst ganz zum Schluss gibt es – gerade Unmittelbar zum Bruderhaus; es gibt unterhalb des Restaurants – noch eine aber auch einen Weg kurze, etwas steilere Passage zu bewälti- (letzte Abzweigung links). gen. Dabei hat man die Wahl zwischen Bus einem Weg (links) und einer Treppe Der Bruderhausbus (rechts), die entlang des Hirschgeheges (Linie Nr. 12) verkehrt verläuft und ebenfalls gute Beobach- von März bis Oktober – tungsmöglichkeiten bietet. Mi., Sa., So. und feiertags von 11.30 bis 17.30 Uhr. Das «Bruderhaus» ist aber nicht nur ein Ausflugsrestaurant, sondern (vor allem) Ruhepausen ein Tierpark, in dem verschiedene Am Weg gibt es immer wieder Bänkli. Hirsche, Wisente, Wildschweine, Luchse, Restaurant Bruderhaus: Wölfe, Przewalskipferde und neuerdings Donnerstag geschlossen!

auch Mufflons zu beobachten sind. Man Orte der Einkehr kann hier oben also verweilen und eine Restaurants Bruderhaus, Zusatzschlaufe um die Gehege drehen. Eschenberg, Breite

(Eine weitere Streckenvariante ist der Parkplätze Abstecher zum Eschenberghof, zu dem Breiteplatz ein parallel zur Fahrstrasse verlaufender, weitgehend ebener Waldweg führt; hin und zurück sind es ca. 2 km.) Für den Rückweg vom Bru- derhaus überquert man die Bruderhausstrasse nahe der Bus- station, um in den Bruderhausfussweg zu gelangen. Danach braucht man sich – von der Schwerkraft angetrieben – nur noch abwärts tragen zu lassen.

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Das Institut für Physiotherapie stellt sich vor

Seit 2010 ist die Physiotherapie am KSW als eigenständiges Institut organisiert. In Absprache mit den Ärzten geben unse- re Spezialisten bereits bei der Diagnosestellung ihre Empfeh- lungen zur bestmöglichen physiotherapeutischen Versorgung ab. So wird eine erfolgreiche Rehabilitation schon in der An- fangsphase des Genesungsprozesses eingeleitet. Im Rahmen von Einzeltherapien oder Reha-Programmen behandeln wir Patienten mit chronischen oder akuten Beschwerden am Bewe- gungsapparat sowie Funktionsstörungen im Bereich der inne- ren Organe und Gefässe.

Der frühzeitige Einbezug der Physiotherapie in die ambulante oder stationäre Behandlung sowie der interdisziplinäre Aus- tausch bilden denn auch die Hauptunterschiede zwischen der Physiotherapie in einem Akutspital und derjenigen in einer Praxis. Doch auch die Nähe zu anderen Fachbereichen wie Ergo- therapie, Ernährungsberatung, Pflege und Psychiatrie ist für unsere Patienten vorteilhaft: Sie können von einer ganzheit- lichen Behandlung und Betreuung unter einem Dach profitieren.

Unsere Therapeutinnen und Therapeuten verfügen über eine international anerkannte Ausbildung und sind grösstenteils auf ein bestimmtes Fachgebiet spezialisiert; sie unterstützen Pati- entinnen und Patienten dabei, ihre Gesundheit schnell wieder- zuerlangen. Dazu trägt auch unsere Top-Infrastruktur mit modernsten Trainingsgeräten bei: Sie gewährleistet bestmögliche Resultate – und steigert zudem die Freude am Training.

David Gisi Direktor Institut für Physiotherapie

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Herausgegeben vom Institut für Physiotherapie am KSW

Verantwortlich: David Gisi, Direktor Institut für Physiotherapie, KSW Text, Konzept, Fotos: Alex Hoster, Winterthur Cartoons: Ruedi Widmer, Winterthur Gestaltung: KSW, Kommunikation Lektorat: Sawitext, Sylvia Sawitzki Druck, Ausrüstung: Mattenbach AG, Winterthur Auflage: 2500 Exemplare Landkarten: © search.ch

© 2015, Kantonsspital Winterthur KSW

KANTONSSPITAL WINTERTHUR

Institut für Physiotherapie, Brauerstrasse 15, Postfach 834, 8401 Winterthur, Tel. 052 266 21 21, [email protected], www.ksw.ch