Der

Aufbau

BÜRGER UND STADT

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HEFM- BREMEN März 1974 28. JAHRGANG

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Teil I — Bürger und Stadt

Das Leben in Rollen

Ein Programm für die Bremische Denkmalpflege Dr. Hans Christian Hoffmann, Bremen

Wer war Heinrich Müller?

Planungsprobleme im Vorland einer Großstadt Prof. Dr.-Ing. Wilhelm Wortmann, Hannover

Die „autogerechte" und „autolose" Stadt — eine Utopie

Die Benutzung öffentlicher Verkehrs¬ mittel bei der Einkaufsfahrt Günter Schütze, Architekt Dipl.-Ing., Köln

Rolf Spörhase 85, Hamburg

Teil II - Umwelt

„Unser Dorf soll schöner werden"

„Grüner Kreis", Bremen Victor Heynig t, Elzach

„Grüner Kreis" Bremen — Arbeitsbericht 1973

Die Imkerei im Raum Bremen F. Harms, Ehrenbienenmeister, Bremen

Teil III

Was ist ein Generalverkehrsplan? Gerhard Iversen, Bremen

Stadt- und Landesplanung im Parlament

Gerhard Iversen, Bremen

Die „Osttangente" Bremen

Wer ist Wer? Gerhard Iversen, Bremen

Aufbaugemeinschaft Bremen — Umweltforum Worpswede

Aus der Arbeit der Aufbaugemeinschaft Bremen Geschlossene Immobilienfonds — Bremer Treuhand

Teil IV - Umschau

Neue Seminare für Amateurgärtner und Gartenfreunde

Isolierfrage verunsichert Bauherren Isoliergläser für die moderne Architektur R. Holsten, Flachglas AG Delog-Detag

Titelbild

Naturpark-Teufelsmoor, Wümme, Hamme, Wörpe, Blockland, Bremer Schweiz

DER AUFBAU

BÜRGER UND STADT

Heft 1 März 1974 28. Jahrgang

Das Leben in Rollen?

Das Leben

in Rollen ist nichts.

Masken reichen nicht aus.

Wer bin ich?

Was kann ich? Wozu bin ich da?

Fragen. Versuche, Experimente. Fragen.

Die Türme des Domes.

Hinweise.

Der Mensch wird nicht dadurch

zum Menschen,

indem er aus seinen

eigenen Kräften lebt

und das verwirklicht, was sein eigener Geist

denken kann.

Die Türme des Domes.

Hinweis.

Wir verwirklichen uns

nur dann,

wenn wir Gottes Entwurf

für unser Leben

entdecken und ausführen.

Wenn wir die Einladung annehmen,

die Gott uns in Christus ausrichten läßt,

Wenn wir die Möglichkeit ergreifen,

die Gott uns

durch und in Christus geschaffen hat:

Seine Kinder zu sein.

Nicht mehr.

Nicht weniger.

Keine Rolle. Substanz.

Kind Gottes.

Das non plus ultra

des Menschen.

1 Ein Programm für die bremische

Denkmalpflege

Von Hans Christian Hoffmann

Vorwort

Die Bremische Gesellschaft Lüder von Bentheim, der unsere Stadt u. a. den Wiederaufbau der im Kriege zerstörten Turm¬ helme der Liebfrauenkirche und Martinikirche verdankt, hatte den bremischen Denkmalpfleger Dr. Ing. Hans-Christoph Hoffmann gebeten, am 15. November 1973 über die Aufgabe „Denkmalpflege" in der Hansestadt Bremen vorzutragen. Die Gesellschaft hat uns diesen Vortrag freundlichst zum Abdruck zur Verfügung gestellt. In dem ersten Teil des Vortrages setzt Hoffmann sich mit der Stellung des Instituts Denkmalpflege in unserer Zeit und ins¬ besondere in einem Stadtstaat auseinander. Er sieht drei Aufgabenbereiche:

# Pflege und Erhaltung der bremischen Kunstaltertümer, 9 Mitarbeit an Erhaltung und Ausbau ausgewogener Freizeitorte am Rande Bremens und im niedersächsischen Grenzbereich, 0 Erhaltung spezifisch bremischer Stadträume als ein Mittel der Identifikation der Bürger mit dieser Stadt und als ein Mittel zur Erhaltung einer stadtnahen sozialen Wohnwelt. Hoffmann sieht sein Aufgabengebiet nicht an den Grenzen des Stadtstaates als beendet betrachtet, sondern bezieht den Siedlungsraum Bremen ein. Damit ergibt sich eine neue verpflichtende Aufgabe für die gemeinsame Landesplanung und für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Niedersachsen überhaupt. Im zweiten Teil seines Vortrages beschäftigt Hoffmann sich mit den „Stadträumen" in der Bremer Vorstadt. Sie sind ernst bedroht; ihre Erhaltung ist des Einsatzes wert.

Diese Bemühungen sollte jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten gerne und tatkräftig unterstützen. DER HERAUSGEBER

Zum Standort der Denkmalpflege ich von der Höhe meines Hauses in die Runde blicke, sehe ich um mich die Grenzen meiner Macht" und er wurde darob Ein Institut, das in seiner nun bald 150jährigen Geschichte einer der letzten großen Mäzene der Künste — und dieses es nicht, oder doch nur höchst unzureichend, verstanden Staatsgebiet ist fast ausschließlich Stadt; baurechtlich gese¬ hat, seinen gesellschaftlichen Standort zu definieren und die¬ hen sogar nur Stadt. In diesem Raum Denkmalpflege durch¬ se Definition an die Gesellschaft bzw. an deren Repräsen¬ zusetzen kann nur gelingen, wenn sie unmittelbarer als an¬ tanten — soll heißen die Politiker — heranzutragen verstan¬ dernorts der Gesellschaft, den Bürgern dieser Stadt, dient. den hat, kann im Ernst nicht erwarten, daß sie von der Ge¬ sellschaft in dem Maße Unterstützung erfährt, wie es dies aus seiner Sicht erwartet. Das Institut, von dem ich spreche, ist das Institut des Denkmalschutzes, der Denkmalpflege. Wenn die deutsche aber auch die europäische Denkmalpfle¬ ge also weiterhin ihre Ansprüche vertreten will, so wird sie nicht darum herumkommen, ihren gesellschaftlichen Stand¬ ort klar zu bestimmen, diese Bestimmung der Bevölkerung zu verdeutlichen und ihre Arbeit darauf einzurichten.

Es ist nun nicht so, daß ich allein hier in Bremen auf solche Gedanken gekommen bin. Es gibt eine Reihe von Vorarbei¬ ten, von denen die in Nordrhein-Westfalen, wo die Denk¬ malpflege sich einen Platz im Landesentwicklungsplan er¬ obert hat, am weitesten gediehen sind. Dort in Nordrhein- Westfalen hat die Denkmalpflege ihren Platz unter der Ru¬ brik „Freizeit und Erholung". Sie steht mithin im Dienste der Freizeitgestaltung der Freizeitgesellschaft, sie findet dort den Schwerpunkt ihrer Arbeit und, was praktisch von recht großer Bedeutung ist, sie erhält von dort ihre nicht gerin¬ gen Arbeitsmittel. Die traditionelle Denkmalpflege läuft des¬ halb ordnungsgemäß weiter, so wie im Straßenbauwesen die Straßenbauunterhaltung neben Projektierung und Bau neuer großer Straßen ihren festen Platz hat.

Die Verhältnisse eines Landes, hier also Nordrhein-Westfa¬ len, lassen sich nicht ohne weiteres auf ein anderes Land

übertragen, dies nicht einmal in dem gewiß nicht sehr gro¬ ßen deutschen Staatswesen. Die Verhältnisse, die die Denk¬ malpflege hier in Bremen vorfindet, sind mit denen meiner Kollegen in Bonn für die rheinische Denkmalpflege oder Münster für die westfälisch-lippische Denkmalpflege nicht zu vergleichen: das Staatsgebiet ist überschaubar — ich er¬ innere mich hierbei gern eines Ausspruches von Großher¬ ■bhhhhhhhb^bb zog Ernst Ludwig von Hessen, der einmal gesagt hat: „Wenn Kirche in Bardewisch

2 ie Erhaltung der Kunstaltertümer er Bestand an Altertümern der Geschichte und der Kunst ieser Stadt ist hauptsächlich infolge der Kriegsverluste, ber auch infolge recht großzügigen Umgangs mit diesen ostbarkeiten nach dem Kriege, fast an zehn Fingern aufzu¬ zählen. Obwohl hochbedeutende Denkmale dabei sind, die es ständig zu pflegen gilt, deren Instandsetzung zu beraten und auch zu überwachen ist, so würde dieser lokale Bestand an altehrwürdigemdl Traditionsgut doch im Grunde noch nicht ie Unterhaltung eines Amtsapparates, eines eigenen bre- ischen Denkmalamtes, rechtfertigen. Die Stadtoberen wä- : en, hätte die Denkmalpflege sich wirklich mit dieser Auf¬ gabe zu bescheiden — wie manche, es sei hier gesagt, heute noch von mir erwarten — besser beraten, wenn sie etwa durch einen Staatsvertrag mit der Freien und Hansestadt Ii Hamburg diese Angelegenheit von einem gemeinsam besol- Kirche in Warfleth - eten Beamten erledigen ließen. Ich habe vom ersten Tage meines Hierseins jedoch deutlich gemacht, daß ich meinen beitsplatz geistig nicht in dem Maße ausgelastet werden Auftrag weiter gespannt sehe. kann, wie dies in früheren Arbeitssystemen der Fall war, wir verpflichtet sind, dem Bürger neben den Stätten körper¬ enkmalpflege im Dienste der Freizeitgestaltung licher Erholung auch solche geistiger Anregung zu bieten.

ie Denkmalpflege im Dienste der Freizeitgestaltung wird in Die Erfahrungen an anderen Plätzen, in Österreich zum Bei¬ edem Ballungsraum ihre große Bedeutung haben. Das Pro¬ spiel, zeigen, daß diese Erholungsstätten, also die der kör¬ blem hat in Bremen allerdings zwei Schichten: einmal die perlichen Erholung und der geistigen Anregung, örtlich kom¬ Touristen, die nach Bremen kommen und hier zwischen biniert werden sollten, daß also die geistige Erholung nicht nur in der Stadt stattfinden kann. Wallmühle und Martini Bremens gute Stuben, den Markt, die Böttcherstraße, den bevölkern, und andererseits Praktisch bedeutet dies, daß wir über kurz oder lang uns die Bremer, die ihre Erholung draußen vor der Stadt und — nicht damit begnügen können, den Eigentümern reithge¬ womit wir ein besonderes Problem anschneiden — meist deckter Häuser im Blockland mit kleinen Versicherungszu¬ eben schon vor der Tür, im Ausland sozusagen, suchen. Die schüssen unter die Arme zu greifen, wie dies die Heimat¬ Unterhaltung der Touristenstätten, die ich eben nannte, ge¬ pflege, einem Beschluß der Bürgerschaft folgend, tut, son¬ staltet sich gottlob verhältnismäßig problemlos. Das Rathaus, dern daß wir irgendwann damit beginnen müssen, mitzuhel¬ der Schütting, die Böttcherstraße, die Kirchen tragen sich fen, die beschädigten Reithdächer wieder zu reparieren. Da¬ von selbst und der Schnoor ist in den letzten Jahren im Ver¬ bei sehe ich auf lange Sicht das Problem weniger im finan¬ gleich zu anderen Aufgaben bremischer Denkmalpflege sehr ziellen Bereich, als im handwerklichen. — Die Pflege unserer gut weggekommen. Ganz anders liegt es dagegen mit den Naherholungsgebiete im niedersächsischen Grenzbereich, ich Objekten, die draußen vor der Stadt für den Wanderer oder nannte bereits Worpswede und das Stedinger Land, läßt sich "r den in der Nähe Erholung Suchenden zu erhalten sind: nur bewältigen, wenn die Denkmalpflege als einer der Part¬ nerhalb Bremens Grenzen die reithgedeckten Bauernhäu¬ ner der überregionalen Landesplanung akzeptiert wird. Die¬ er im Blockland und außerhalb dieser Grenzen in Worps- sen Anspruch werden wir gemeinsam mit der Abteilung für ede, im Stedinger- und im Oldenburger Land Objekte, an Wissenschaft und Kunst beim Senator für das Bildungswe¬ enen wir Bremer nicht vorbeigehen sollten, sen durchzusetzen suchen, so wie wir andere Dinge bereits er Anspruch, in diesen Raum hinein zu wirken, leitet sich durchgesetzt haben. Wie notwendig eine über die Grenzen ab aus der Erkenntnis, daß es nicht ausreichen kann, dem gehende Partnerschaft auf diesem Gebiete sein wird, wurde Erholung suchenden Bürger ausschließlich mit ein paar Be- mir deutlich, als ich jüngst hörte, daß die Niedersächsische wegungs- oder Sporteinrichtungen zu begegnen oder ihm ei¬ Landesregierung im Zuge der Herstellung der Rechtseinheit nen industriell angelegten Vergnügungspark zur Verfügung im Lande Niedersachsen beabsichtigt, das recht gute und bis zu stellen, wie dies bei den Planungen für die Umgestaltung vor wenigen Jahren noch als Vorbild genannte Oldenburgi¬ des Teufelsmoors der Fall zu sein scheint, sondern, daß in sche Denkmalschutzgesetz außer Kraft zu setzen, ohne einen einer Zeit, in der die Mehrzahl unserer Bürger an ihrem Ar- Ersatz dafür bieten zu können; dieser Vorfall einer Rechts-

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Transportbeton Telefon 494646 Vereinheitlichung durch Minderung der Rechtsbasis Ist für Umgebung ihren persönlichen Charakter verliert. Die moder¬ Bremen nicht nur interessant, weil sich hier zeigt, was eine ne Stadtsoziologie hat sehr eindringlich darauf hingewie Stadt wie Bremen im Nordweststaat zu erwarten hat, son¬ sen, wie notwendig solche Identifikationsbereiche sind für dern weil eine ganze Kulturlandschaft am Rande von Bre¬ die Eingliederung der Bürger in einen Stadtorganismus und men nun ohne gesetzlichen Schutz dem Abbau preisgegeben für die Bildung von Mitverantwortungsbewußtsein dieser wird. Bürger für ihre Stadt. Wir wissen heute sehr genau, daß diee Stadtgestalt nachhaltig das Verhältnis des Städters — un das sind immerhin bald 80 Prozent unserer Bürger — beein i Die Denkmalpflege im Dienste der Stadtgestalt flußt. Baudenkmale, und hier neben den historischen Kir r Wenn dieser Teil der Aufgaben bremischer Denkmalpflege dien und Rathäusern besonders die bürgerlich-profane Archi¬ noch sehr auf die Zukunft ausgerichtet ist, noch Zukunfts¬ tektur und das Stadtmilieu, haben erwiesenermaßen einen musik ist ohne realen Background, so stecken wir doch schon tiefgreifenden Einfluß auf das Erleben der Umwelt, indem voll in dem drin, was jetzt und in Zukunft der Schwerpunkt sie räumlich visuelle Erlebniswerte vermitteln. Diese Fähig¬ bremischer Denkmalpflege sein wird: die Erhaltung spezifisch keit haben unsere Nachkriegsstädte trotz aller nicht abstreit¬ bremischer Stadträume und in ihnen eine humane und soziale barer Bemühungen noch nicht entwickelt — vielleicht wir¬ Wohnwelt. Konkret ausgedrückt heißt dies, daß wir in Bre¬ ken sie gerade durch diese Bemühungen etwas zu künst¬ men in möglichst geschlossenen Bereichen das Bremer Haus lich — und es gibt leider bisher kaum Anzeichen, daß sie erhalten wollen und damit eine Stadtstruktur, die mehr noch diese Assimilationswerte entwickeln werden. Um so sorg¬ als Markt, Schnoor oder Böttcherstraße unverwechselbar bre¬ fältiger müssen wir deshalb mit der uns noch erhaltenen vi¬ misch ist. Die Verordnung über den Schutz von Denkmälern talen Altstadtwelt umgehen. Wir haben in Bremen dazu be¬ und Straßenbildern, die der Senat im August dieses Jahres sonderen Anlaß, weil einmal der altbremische Charakter erlassen hat und die im September im Gesetzblatt verkündet verloren ist. Die wenigen altbremischen Baudenkmale, die wurde, ist in diesem Sinne als ein Anfang zu verstehen, bei für sich genommen sehr hohen, zum Teil sogar europäischen dem noch nicht das ganze Feld dessen, was in diesem Sinne Rang haben, vermögen jedenfalls in ihrer zum Teil höchsl uns als denkmalwürdig erscheint, in seiner Erhaltung recht¬ verfremdeten Umgebung nicht mehr Altbremen zu dokumen¬ lich abgesichert ist. Bereits jetzt, wenige Wochen nach Ver¬ tieren. An die Stelle dieser Bauten tritt nun die Vorstadt¬ kündung der Liste, liegen uns Anträge vor von Bewohnern architektur, und diese ist im ganzen gesehen so hervorra¬ bestimmter Straßen, diese ebenfalls in die Liste der zu schüt¬ gend, sowohl was die Bildung eines unverwechselbaren zenden Straßenbilder aufzunehmen. Dennoch ist immer noch Stadtbildes anbetrifft, als auch im Hinblick auf die bautech¬ die Zahl derer groß, die fragen, was die Denkmalpflege in nische Ausstattung, daß ihre Pflege eine echte Aufgabe für diesen gerade hundert Jahre alten Stadtteilen zu suchen hat. uns alle ist. Ich habe jüngst einmal anhand des Entwurfes des Modernisierungsgesetzes durchgecheckt, wie im Ver Unsere Antwort darauf lautet, daß diese neuerdings so be¬ hältnis zu den Kriterien des Modernisierungsgesetzes der drohten Stadtteile Denkmalwert haben, weil es in ihnen Bremer Hausbau steht, und habe feststellen können, daß noch geschlossene Bilder einer abgeschlossenen Kulturepo¬ diese Bremer Häuser längst alles das haben, was nach die che gibt mit intensiven stadtgeschichtlichen und ganz be¬ sem Gesetz erforderlich ist, um menschenwürdig zu wohnen sonders ausgeprägten soziologischen Aussagewerten. Der Das heißt, daß wir in Bremen in der Lage sind, mit einem nächste Vorwurf ist der, daß dieses oder jenes Haus, das verhältnismäßig geringen Aufwand stadtnahe und familien gerade abgebrochen werden soll, kunsthistorisch gar nicht gerechte Wohnungen zu soliden Althauspreisen anzubieten so bedeutend sei. Diese Infragestellung trifft nicht mehr den Wenn es Kriterien für den Wohnwert einer Stadt gibt, dan Kern der modernen denkmalpflegerischen Arbeit. Diese zielt gehört doch wohl dazu, ob eine Familie mit mehreren Kin nämlich ab auf die Erhaltung größerer baulicher Einheiten, dem und vielleicht mit einem unversorgten Familienmitglied an denen das Einzelne gestaltbildenden Anteil hat. Der kunst¬ in der Lage ist, sich in Stadtnähe eine ausreichend große historische Stilbegriff und die traditionelle strenge Ästhe¬ Wohnung zu leisten. Und genau das ist hier in Bremen der tik können diesen größeren Zusammenhang nicht mehr er¬ Fall: eine Wohnung von 100 und mehr Quadratmetern kann fassen, da sie sich nach Kriterien, die das 19. Jahrhundert sich hier in Bremen in einem Altbau auch ein Normalver¬ entwickelt hat, am Einzelobjekt orientieren. Für das Gesamt¬ diener leisten. Warum sollen wir hier in der Stadt durch bild einer Straße oder eines Platzes ist aber ausschlagge¬ Verdichtung neue Kleinwohnungen schaffen, deren Miete bend, wie ein bestimmtes Repertoire von Formelelementen kontinuierlich heruntersubventioniert werden muß. Wieviel sich visuell zur größeren Einheit zusammenfügt und welche billiger ist es für uns alle, die alten Häuser, die alten Woh¬ Informationswerte dabei vermittelt werden. Ich möchte dies nungen zu renovieren und zu erhalten unti dann zu einem an einem Beispiel ausführen. Preis vermieten zu können, der nicht eine ständige Bezu- schussung erfordert. Es gibt jetzt aber noch ein anderes, sehr Eine moderne Fassade ist im allgemeinen mit ihrem Rastel ernst zu nehmendes Argument, und ich möchte dazu meinen l auf den ersten Blick erfaßt. Sie erzeugt eine niedrige ästhe¬ Kollegen aus Basel, Herrn Lauber, zu Wort kommen lassen tische Information und in der Reihung Monotonie. Verein¬ zelte „saubere" und „anständige" Architekturen — lauter Er schrieb im Jahresbericht 1972 der Basler Denkmalpflege: Epitheta, die mit Architektur gar nichts zu tun haben, son¬ „Wie den Unterlagen des Statistischen Amtes für die Be¬ dern wie „sauber" eher in den Bereich der Hygiene gehö¬ richtsperiode entnommen werden kann, hat man wieder ge¬ ren — ändern nichts an diesem Gesamteindruck. Eine grün¬ gen 200 Häuser aus diesem Zeiträume niedergelegt. Nicht derzeitliche Straßenfront läßt dagegen ein stufenweises Er¬ allesamt waren erhaltungswürdig, gewiß. Aber auch bloß ein fassen zu. Das Auge zerlegt die Gesamtfront einer Straße kleinerer Teil davon bleibt noch immer eine beklemmende bis zum Einzelhaus, reduziert das Gefüge dieses Einzelhau¬ Zahl, um so mehr, als dieser Schwund kein einmaliges Ereig¬ ses bis auf ein auch diesem zugrunde liegendes Skelett. Die¬ nis darstellt, sondern sich Jahr für Jahr in ähnlicher Größen¬ se Abstufung des Sehvorganges, der an jeder Hausfassade ordnung wiederholt. Es vollzieht sich hier ein Raubbau, bei etwas anders verläuft, ist das, was für uns den Eindruck des welchem eine ganze bauliche Kulturstufe vernichtet wird. Straßenbildes abwechslungsreich macht. Eine solche Straße Auch Bauwerke behandelt man heute offensichtlich als wird identifizierbar, wird Orientierungspunkt je mehr die „Wegwerfarchitektur". Wohl noch zu keiner Zeit hat man

4 — sogar abstrahiert vom kulturellen Werte — eine derarti¬ ge Vergeudung an Baumaterial betrieben, Hunderte, ja Tau¬ sende von Häusern, die noch durchaus bewohnbar gewesen wären, mit festem Mauerwerk, gesundem Gebälk und gutem Dachstuhl, die sehr wohl noch einige hundert Jahre ausge- halten hätten, einfach geschlissen, weil anscheinend ihr technischer Wohnkomfort, mehr jedoch ihre Rendite nicht mehr zeitgemäß sind, obschon sie in bezug auf Größe und Behaglichkeit der einzelnen Räume einer Neubaute manches voraus haben". Ich rufe die Verantwortlichen für die Abbrüche hier in Bre¬ men auf, sich ernstlich auch einmal darüber Gedanken zu machen, was an Sachwerten zerstört wird.

Zusammenfassung des Programms

Zusammengefaßt lautet das Programm bremischer Denkmal¬ pfleger also: 1. Pflege und Erhaltung der bremischen Kunstaltertümer; 2. Mitarbeit an Erhaltung und Ausbau ausgewogener Frei¬ Das alte Hauptgebäude der Burg zu Bederkesa im überkom¬ zeitorte am Rande Bremens und im niedersächsischen menen Zustand Grenzbereich; und es nichts über das „Bremer Haus" gibt, so wenig wie aber 3. Erhaltung spezifisch bremischer Stadträume als ein Mittel auch über das noch bedeutendere „Georgian House", das der Identifikation der Bürger mit dieser Stadt und als ein meines Erachtens als Vorbild für das Bremer Haus nicht Mittel zur Erhaltung einer stadtnahen sozialen Wohnwelt. übersehen werden darf. Solange sich die Arbeit der Fach¬ über die finanziellen und personellen Folgerungen aus die¬ gelehrten weiterhin nur um die Beispiele hoher Architek¬ sem Programm vermag ich mich öffentlich nicht zu äußern, tur dreht, wird sich die allgemeine Vorstellung von dem, solange diese nicht mit der Behörde des Senators für Bil¬ was in der Architektur gut und schön ist, eben weiterhin dung, Wissenschaft und Kunst abgestimmt sind. am stilgeprägten Qualitätsbegriff des 19. Jahrhunderts ori¬ entieren, denn der Planer sucht nach verläßlichen, mit Na¬ Problem der Verständigung men versehenen Leitbildern. Das barocke Haus, der Renais¬

zwischen Denkmalpfleger und Bürger sancebau — das sind anerkannte Werte, das sind geistige Wenn wir uns nun nach diesen sehr wichtigen allgemeinen Kapitalien. Für das 19. Jahrhundert gibt es dagegen noch Ausführungen dem Beispiel zuwenden, so stoßen wir auf ein kein so positives Leitbild, aus dem zu erkennen ist, was Problem ganz eigener Art: es fehlt an der Verständigung schon aus Anstand gegenüber den Leistungen der Vorfah¬ zwischen dem Bürger und den Planungsbehörden einerseits ren mit Respekt zu behandeln ist. Ich stehe hier leider nicht und uns Vertretern von der Denkmalschutzbehörde anderer¬ in einer Hochschulposition und kann daher keine wissen¬ seits. Den einen fehlt die Kenntnis der Kunst- und Bauge¬ schaftlichen Arbeiten vergeben. Trotzdem ist es mein Ziel, schichtsforschung seit dem Krieg, das heißt ihre Vorstellun¬ die Objekte der Denkmalliste langsam aufzuarbeiten und in gen sind noch weitgehend die des 19. Jahrhunderts, in dem der Form kleinerer, allgemein verständlicher Aufsätze der die Stilbegriffe und die kunsthistorischen Wertkategorien Öffentlichkeit bekannt und vertraut zu machen. Bisher ist es geschaffen wurden und allenfalls noch die der modernen mir gelungen, für zwei solche Denkmalobjekte, Denkmal¬ Sachlichkeit der zwanziger Jahre und uns von der Denkmal¬ gruppen, Bearbeiterinnen zu finden, die sich die Zeit neh¬ pflege fehlt es weitgehend an verständlichem Grundlagen¬ men konnten, sich in die Materie einzuarbeiten. In dem material, mit dem wir öffentlich arbeiten, argumentieren, aufklären können. Besonders auf dem für die Stadtbild-Denk¬ einen Fall handelt es sich um den ehemaligen Kaiser-Fried¬ rich-Platz, auf den ich nachher noch zu sprechen kommen malpflege so wichtigen Gebiet der profanen Wohnarchitek¬ tur gibt es praktisch nichts. Es gibt umfangreiches Mate¬ werde, in dem anderen Fall um eine Wohngruppe in der Weberstraße. In beiden Fällen haben die Bearbeiterinnen rial zum Kirchenbau und zu allen möglichen Arten öffentli¬ cher Architektur, aber das einfache Haus, die tausendfache sehr interessante, für die bremische Situation allgemein gül¬ Grundlage des Bildes unserer Städte, ist kaum einmal Ge¬ tige Erkenntnisse gewonnen, die jetzt schon die Maßnahme genstand einer Dissertation. So ist es fast verständlich, daß des Denkmalschutzes für sich rechtfertigen.

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5 Ein Beispiel für den Denkmalschutz: der ehemalige Kaiser-Friedrich-Platz (Hermann-Böse-Platz, Sievogtstraße)

Die hervorstechendste Erkenntnis ist die, daß die Bremer Kundendienst Baumeister der hier untersuchten Zeit nicht anders als ihre

Kollegen an anderen Orten und zu anderen Zeiten stets be¬ müht waren, aus einem Minimum an eigenem Einsatz ein Mehr als 350 Verkaufsstellen in der gan¬ Maximum an Rendite zu gewinnen, und daß der Senat auf zen Stadt bieten Fahrausweise im Vor¬ der anderen Seite mit scharfem Auge darüber wachte, daß es nicht zu Übersteigerungen, zu Mißtänden kommt. Mehr¬ verkauf an und stehen unseren Kunden mals hat er deshalb in das, was wir „freie Bauentfaltung" mit Auskunft und Beratung zur Ver¬ vielleicht nennen könnten, eingegriffen und die Bauordnung weiter eingrenzend geändert. Er tat dies aus Sorge um das fügung. öffentliche Wohl. Wir können diesen Senaten in vorkon¬

stitutioneller Zeit, die es um einiges einfacher mit solchen Nutzen Sie unseren Kundendienst und Änderungen hatten als heutige Senate, nur unseren Respekt zollen. die Preisvorteile des Vorverkaufs. Nehmen wir als Beispiel den vorhin zitierten ehemaligen Kaiser-Friedrich-Platz, heute unter den Adressen Hermann- Ein Verzeichnis unserer Verkaufsstellen Böse-Straße, Sievogtstraße und Parkstraße registriert. Er stellt eine sehr gut erhaltene geschlossene Platzanlage der senden wir Ihnen gern zu. Fordern Sie Nachjahrhundertwende dar, die aufgrund einer Reihe von es bitte unter der Rufnummer 5596222 Einzelformen als Jugendstilarchitektur bezeichnet werden

an. kann. Dieser Stilbegriff ist mir allerdings schon wieder etwas eng, es ist das, was wir als Jugendstil daran erkennen, eben nur ein Ausschnitt aus dem Formrepertoire der ganzen An¬ lage. Diese lebt aber im Grunde noch aus dem Geist der Spätgründerzeit, der der Bauunternehmer und Architekt Wil¬ helm Blanke aus der Horner Straße entstammt. Blanke war das, was man heute einen Baulöwen nennen würde. Er hat es verstanden, den größten Teil des neu erschlossenen Bau¬ Bremer Straßenbahn AG landes hinter der Bahn zu erwerben, und zwar von Franz Schütte. Auch die Grunderschließung ging nicht ohne sein Zutun vonstatten, so daß er neben kleineren Straßen mit mittelständigen Hausbauten, der Goebenstraße etwa, auch Abschnitte erhielt, die mit großbürgerlichen Häusern bebaut werden konnten, so neben dem besagten Platz, an der vor¬ Information deren Parkallee, der Sievogtstraße, der Hermann-Böse-Straße im vorderen Abschnitt.

Blanke betrieb Vorratswirtschaft. Aufgrund der lokalen Tra¬ dition baute er Bremer Einfamilienhäuser, in Berlin hätte er Ihre Reise vermutlich Mietskasernen gebaut. Nebenbei ging er später als vielleicht einer der ersten Bremer Bauunternehmer und

Architekten dazu über, Miethäuser zu bauen, hervorragend beginnt bei uns schöne Häuser, mit sehr schönen phantasiereichen Etagen¬ Wir helfen Ihnen bei den Reisevorberei¬ grundrissen. Als Beispiel nenne ich das Eckhaus Hohenlohe-

tungen. straße/Slevogtstraße. Davor aber, bis etwa 1904, baute er wie alle anderen, ausschließlich Bremer Häuser. Meist zwei¬ Ausländische Zahlungsmittel zum gün¬ geschossig nach der Straße zu, in einigen Fällen aber auch stigen Kurs bekommen Sie von uns. größer. Wir statten Sie mit eurocheque und euro- cheque-Karte und auch mit Reiseschecks Das Bremer Haus aus, so daß Sie überall zahlungsfähig sind. Hier nun stellt sich die Frage, was ist denn überhaupt das Bremer Haus? Prosaisch ausgedrückt: es ist ein Einfamilien- Zusätzliches Urlaubsgeld können Sie über Ihr Girokonto bekommen. Reihenhaus. Etwas poetischer könnte man es umschreiben als Symbiose aus topographischen und ökonomischen Zwän¬ Während Ihrer Abwesenheit erledigen gen mit einer Geisteshaltung, die am ersten mit dem engli¬ wir für Sie alle laufenden Zahlungen über schen Wort „my home is my Castle" zu umschreiben ist. einen Dauerauftrag. Sie können Ä Die topographischen Zwänge waren die sauren Wiesen um uns auch Einzelüberweisungen Bremens Altstadt, in die hineinzubauen sich nur lohnte, wenn einreichen. man platt auf die Wiese baute und die Straße aufschüttete, die ökonomischen Zwänge waren, daß Bremen bis 1888 Zoll¬ ausland war — gesegnete Zeiten für Schmuggler — was zur

Die Sparkasse in Bremen • Tel. 3191 Folge hatte, daß die Bevölkerungsentwicklung sehr viel lang¬ samer und gleichmäßiger vonstatten ging als in anderen Städten. Die Wohnphilosophie „my home is my Castle" wur¬ de 1848, als Lüder Rutenberg auf den frevelhaften Gedanken kam, ein Mehrfamilien-Miethaus, besser eine Mietskaserne, bauen zu wollen, gerettet, indem der Senat die Bauordnung änderte, verschärfte; er erhob damit das „my home is my castle" zur Staatswohnform.

Das Bremer Haus wurde also so flach wie nur irgend mög¬ lich gegründet — ich habe Kenntnis von Beispielen, bei de¬ Hoch- und Tiefbau nen unter dem Kellerboden bereits der gewachsene Mutter¬ G. m. b. H. boden liegt, das heißt, nicht einmal der wurde abgehoben, und es wurden die Straßen aufgeschüttet. Dadurch entstand das nach dem Garten zu vollkommen frei liegende Souter¬

rain, zu dem von der Straße aus wenige Stufen herabführen. DELMENHORST, Berliner Straße 100

Das Hochparterre liegt dann um sechs, acht, ja bis zu zehn Ruf 60076/78 Stufen erhöht. Das Obergeschoß ist dann in der Regel noch¬ mal voll ausgebaut, während das Dachgeschoß nach vorn zu in der Regel Mandardenzimmer hat, während es nach hinten zum Garten hin ebenfalls voll ausgebaut ist. Endlich haben diese Häuser noch ausreichend Bodenraum. Die größeren Bautypen unterscheiden sich von diesen am häufigsten ver¬ Ihr leistungsstarker Partner für Bremen und Umgebung: tretenen Typen nur dadurch, daß dieses Dachgeschoß auch nach der Straße zu voll ausgebaut ist, und der Boden ent¬ sprechend etwas geräumiger. Der Standardgrundriß hat drei Zimmer pro Etage und die Treppendiele, und zwar liegen ßjh MALEREI auf der einen Seite zwei Räume hintereinander mit der be¬ GLASEREI rühmten Schiebetür und in der Verlängerung von Eingang und Treppendiele das berühmte Treppenzimmer. Auch die¬ ses Zimmer ist meist mit den beiden anderen Zimmern durch

eine Schiebetür verbunden. Die große Zimmerflucht findet H. NAGENGAST bei voll entwickelten Bremer Häusern noch eine Verlänge¬ rung zum Wintergarten. Das ganze ergibt einen reich abge¬ 282 Bremen 70 - Am Rabenfeld 11

stuften Grundriß, denn es ist nicht so, daß die Wände glatt Telefon Sa.-Nr.: (04 21) 6610 20 und gerade überall durchgehen und Mauerkreuze ergäben, auch nicht, daß die Rückseiten eine glatte Hoffront bilden, vielmehr springen sie vor und zurück in einer Art Säge¬ schnitt, aber auch nicht regelmäßig, da die oberen Geschos¬ se einem ganz anderen Rhythmus folgen. Die Straßenfronten sind dagegen einfach und geschlossen gehalten. Die Traufe geht in der Regel durch und alles Leben sammelt sich in den Details, etwa ob der berühmte Erker, der im Erdgeschoß sein muß, auch im Obergeschoß aufgenommen wird, oder dort nur einen kleinen Austrittbalkon bildet, ob die Tür mit ei¬ nem runden Bogen geschlossen ist, oder etwas klassizistisch¬ steif mit einem waagerechten Architrav. Leben auch in der Ausbildung einer Tür, in der Ausbildung von Fenstern, von Fenstersprossen, wie das im Bild gar nicht festgehalten wer¬ den kann. Ich kann nur empfehlen, gehen Sie an einem schö¬ nen Sonntagvormittag zu Fuß durch einige dieser Straßen, die Bulthauptstraße etwa, die Otto-Gildemeister-Straße, die Lißtstraße, die Goebenstraße, die Delbrückstraße und am ehemaligen Kaiser-Friedrich-Platz, und sehen Sie sich bei diesem Spaziergang ganz ungeniert solche Details an. Sie werden staunen, welche Vielfalt, welchen Reichtum an un¬ aufdringlichen Formen Sie entdecken werden. Dabei ist das alles, ich möchte sagen, schlicht bürgerlich ohne jeden An¬ strich von Protz, von parvenühafter Aufdringlichkeit.

Wie diese Vielfalt in der Einheit entstand, ist im Einzelfall nicht uninteressant zu hören. Aus der Bauakte des immer Das Aquadur--System hat sich für die Sanierung von Fassaden im In- und Ausland hervorragend bewahrt Eine wieder zitierten ehemaligen Kaiser-Friedrich-Platzes haben Aquadur-Beschichtung uberdecktSchwind-undHaarrisse im wir in Erfahrung gebracht, daß Blanke zunächst die Grund¬ Putz dauerhalt macht kranke Außenwände wieder gesund und jung, bringt sicheren Schutz vor Witterungseinflussen risse entworfen und bei der Baubehörde zur Genehmigung Das System hat die längste Praxiserfahrung. Es ist in der eingereicht hat. Er bekam darauf eine vorläufige Genehmi¬ Anwendung unkompliziert: Putzrisse einfach wegstreichen' gung und konnte mit dem Bauen beginnen. Während die UNITECTA Bauarbeiten dann anliefen, verkaufte er ein Haus nach dem üünrll.irjnenschutz GmbH.WerkBochum.4G30Bochum-Gerlho Postfach 40026 anderen und entwarf dann in Absprache mit dem Bauherrn die Fassade. Der Bauherr konnte also in den Grenzen, die durch den Grundriß gegeben waren, sozusagen noch mitent- Sievogtstraße 50—60 (Foto: Landesbildstelle Bremen) werfen. Der Spielraum war sicher nicht sehr groß: er betraf Einige Denkmalobjekte in Schwachhausen nicht mehr als die Entscheidung, ob im oberen Geschoß über Da ist einmal die Goebenstraße, erbaut gleich nach 1900, dem Erker eine Loggia oder ein Erker gebaut werden sollte, wieder durch Herrn Blanke, in Formen, die man zwischen und ob das Dach durch ein kleines Türmchen erhöht werden dem Historismus und dem Jugendstil suchen und finden wird. sollte, auch bei der Auswahl von Tür- und Fensterdetails Hier wohnte mittleres Bürgertum, die Häuser waren alle mochte der Geschmack des Bauherrn hier und da etwas mit¬ versehen mit einem sehr soliden, sachlichen Komfort. Etwa sprechen. Alles in allem also nicht sehr viel, aber doch ge¬ gleichzeitig mit der Platzanlage in der Hermann-Böse-Straße nug, um in solche Front Leben hineinzubringen, Differenzie¬ entstand die Bulthauptstraße. Sie ist schon wesentlich mehr rungen. Das Wohltuende daran ist, daß es ja alles im Grunde dem Jugendstil verpflichtet, die Details sind viel feiner, ele¬ unnötig ist. Wenn heute eine solche Front gebaut wird, ganter durchgebildet, manchmal von einem Liebreiz, den man werden vier Geschosse hoch und acht Wohnungen oder etwa umschreiben kann mit den Stimmungswerten, die „Das mehr in der Breite Balkone gemacht, Balkone, die niemand Haus in der Sonne", das damals ein vielgelesenes Buch war, benutzt, weil sie zu klein sind, weil der Verkehrslärm viel vermittelte. Die Straße gehört zu denjenigen, zu deren Be¬ zu stark ist, weil man sich nicht gern auf den Balkon sichtigung ich besonders einlade. Und 1908 wurde endlich schauen läßt. Die meisten unserer Balkone dienen heute als die Delbrückstraße angelegt, ein wunderschönes Beispiel Abstellplätze für Bierkisten und den Mülleimer, bestenfalls dessen, was man mit dem Ausdruck „bremisches Neubieder¬ noch für einige Balkonblumen. Wieviel lustiger ist dagegen meier" bezeichnen könnte, womit sich für manche der Name eine solche Front: wer es sich zutraute, einen Balkon an Rudolf Alexander Schröder als Architekt verbindet oder der einem solchen Platz zu haben, der ließ sich einen Balkon von Paul Ludwig Troost, der vor dem 1. Weltkrieg den machen. Andere hatten lieber diesen Bereich in den Innen¬ Innenausbau des Hauses Heineken (des Lloyddirektors) an raum einbezogen. Einige liebten es, ihr Fenster in einem der Contrescarpe durchführte. Hier paart sich ein strenger, Bogen geschlossen zu sehen, was natürlich von innen her geometrischer Jugendstil auf das eleganteste mit den neu verstanden sein muß, nicht von der Straße, von der aus wir aufkommenden klassizistischen Tendenzen, die, etwas mon¬ es heute sehen und als Bereicherung empfinden. Trotz sol¬ strös, z. B. von Peter Behrens verfolgt wurde. cher mehr oder minder individueller Spielereien wird aber niemand behaupten können, daß des zweckfreien Schmuckes Dies sind also die Schwachhauser Denkmalgruppen, Denk¬ zu viel wäre, daß ein horror vacui auch die letzte Mauer¬ malensembles. fläche gesprengt, das letzte ruhige Fleckchen mit irgend¬ welchem Schmuck überzogen hätte. Es bleibt vielmehr die ganze Front in einem Gleichgewicht, die Frontabwicklung Umbaumöglichkeiten des Bremer Hauses berücksichtigte die jeweiligen Ecksituationen und fand da¬ Einige Gedanken über den heutigen Wohnwert solcher neben noch Platz, auch der Mitte Raum zur Entfaltung zu Häuser. geben. — Das heutige Bild ist insofern etwas verändert, als Zunächst: Die im allgemeinen veraltete Installationstechnik eine ganze Reihe von Turmbauten und Bekrönungen nach dieser Häuser ist kein Grund, um ihren Wohnkomfort in dem Kriege entfernt wurden. Frage zu stellen. Wenn in einer Neubauwohnung der Was¬ Bevor ich noch einige Worte über den Komfortwert und die serhahn tropft oder die Heizung kaputt geht, wird niemand Verwendbarkeit dieser Häuser sprechen werde, möchte ich auf die Idee kommen, dieses Haus abzureißen, sondern er noch schnell die anderen im Schwachhauser Bereich unter wird einen Handwerker rufen. Dasselbe kann man auch bei

Denkmalschutz gestellten Straßenräume vorstellen: Altbauten machen. Andererseits gibt es sicher Häuser, die

8 bauteohnisoh irreparabel kaputt sind. Als Maßstab dessen, was unter diesem Aspekt abgebrochen werden muß und was wiederherstellbar ist, ließe sich die Frage ansehen, ob man bereit wäre, das Haus auch dann abzubrechen und durch einen Neubau zu ersetzen, wenn für diesen Abbruch und den Neubau keine steuerlichen Präferenzen gewährt würden. Unter diesem Gesichtspunkt würde der Abbruch vieler Häuser uninteressant.

Der besondere Wohnwert dieser Häuser liegt in der Größe und Weitläufigkeit der Wohnungen, die sich bei einer sinn¬ vollen Aufteilung der Häuser ergeben, wobei besonders reiz¬ voll die Teilung in zwei Maisonette-Wohnungen ist. Dabei wird entlang der Treppe eine Wand eingezogen: aus dem Bad über dem Entree wird die Küche, vom sogenannten „Treppenzimmer" kann eine Toilette abgeteilt werden, so daß die Wohnetage in sich abgeschlossen ist. Die Schlafräu¬ me liegen dann im ausgebauten Dachgeschoß. Der Boden kann, sofern das Bauordnungsamt es erlaubt, ebenfalls aus¬ gebaut werden. Die untere Wohnung besteht aus dem Hoch¬ parterre und dem Souterrain, wobei aus dem Treppenzimmer des Hochparterres man günstigerweise Küche und Bad macht und unter Umständen aus der Souterrainküche eine Garage.

Beim normalen Schwachhauser Haus entstehen so zwei Woh¬

nungen mit je etwa 90 bis 120 Quadratmetern reine Nutz¬ fläche sowie mit mehreren Baikonen, deren Wohnwert na¬ türlich abhängig ist von der Stellung des Hauses, wie dies Slevogtstraße 48 (Foto: Landesbildstelle Bremen) bei einem Neubau auch nicht anders sein kann. Als beson¬ ders wertvoll wird in zunehmendem Maße die Raumhöhe

angesehen; die üblichen zweieinhalb Meter Raumhöhe wer¬ den bei zunehmendem Wohnanspruch nicht mehr als maxi¬ de steuerrechtliche Ungerechtigkeiten, von denen viele ganz mal betrachtet, was einmal auf ein gewachsenes Hygiene¬ ausgesprochen unüberlegt sind —■ wären sie dies nicht, so bewußtsein zurückzuführen ist — unsere üblichen Gescho߬ müßte man ihren Verfassern eine bewußte Kulturfeindlich¬ höhen sind als Notmaßnahmen der Nachkriegszeit zu ver¬ keit unterstellen — und die abzuschaffen eine dankbare Auf¬ stehen und bieten viel zu wenig Luftraum in den Räumen — gabe für jeden ist, der sich für unsere Städte verantwort¬ wie auch auf den zunehmenden Wunsch, sich mit echten lich fühlt. Es geht nicht darum, neue Ausnahmetatbestände alten Holz-Möbeln zu umgeben, die im allgemeinen mehr in der Steuergesetzgebung einzuführen, dem Staat weniger Raum für sich beanspruchen, als die moderne Katalogware. Steuern zuzuführen, sondern darum, gewisse Diskriminie¬ rungstatbestände, bestimmte, sogar rechtlich fragwürdige Be¬ Die Behauptung, man brauche viel mehr Heizung für diese stimmungen aufzuheben. Altbauräume, ist wissenschaftlich nie belegt worden. Die Wände haben mit Sicherheit einen geringeren Wärmedurch¬ Hierbei mitzuwirken kann vielen von uns möglich sein. Die gang, und die Fenster lassen sich ebenso dicht machen wie bremische Gesellschaft Lüder von Bentheim — eine Vorgän¬ Neubaufenster (ich habe nach dem Kriege selber in Neubau¬ gerin der heutigen Gesellschaft — ist um die Jahrhundert¬ ten gewohnt, in denen es fast ein Streichholz ausgepustet wende angetreten unter dem Gesetz, das alte Bremen, das hat). Schließlich wird es als Gewinn betrachtet, wenn man barocke, in einer Situation zu retten, als diese Zeugnisse sich in einer Wohnung einmal richtig ergehen kann. Natür¬ bremischer Kultur aus Unverstand zerstört wurden. Dieses lich kann eine modernisierte 100-qm-Wohnung nicht zu ei¬ alte Bremen hat den Sturm des letzten Krieges nicht über¬ nem Preis eines neuzeitlichen Appartements von 40 oder standen. Das ursprüngliche Aufgabenfeld der Gesellschaft ist 50 Quadratmetern abgegeben werden, was bei einiger Ver¬ dadurch auf tragische Weise beengt worden, ihre Tätigkeit nunft niemand verlangen wird. Andererseits wird eine sol¬ droht heute, nach den Leistungen des Wiederaufbaues, zu che große Wohnung unter dem Preis einer entsprechend gro¬ einer dekorativen Geste zu verkümmern. Ich rufe daher die ßen Neubauwohnung zu vermitteln sein und bietet dazu Gesellschaft auf, zu dem Gedanken ihres Ursprungs zurück¬ Eigenschaften, die eine Neubauwohnung nicht bieten kann, zukehren und sich aktiv, durch Einsatz ihrer materiellen und auch niemals wird bieten können, weil ihre Erbauung Möglichkeiten, wie auch durch den Einsatz ihrer Verbin¬ unter ganz anderen wirtschaftlichen Gesetzen steht. dungen, zur Pflege dessen zu bekennnen, was an echt bre¬ mischem Kulturgut in der Gegenwart gefährdet ist: Kenner wissen daher längst, daß die Altbauwohnung im Kommen ist. Sie muß sich durchsetzen gegen haarsträuben- die Bremer Vorstädte und Ihr Haus zwischen 1848 und 1914.

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9 Wer war Heinrich Hüller?

Wir setzen unsere in den Heften 3/71, 1 + 2/72 mit den bremischen Baudirektoren Friedrich Moritz Stamm, Johannes Jakob van Ronzelen und Alexander Schröder euigeleiteten Lebensbilder fort und bringen heute das Lebensbild des freiberuflich tätigen Architekten Heinrich Müller.

Heinrich Müller, geb. 1819 in der bremischen Landge¬ meinde Oberneuland, gestorben 1890 in der Stadt Bremen, gehörte zu den bedeutenden Architekturpersönlichkeiten der 2ten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die das damalige Stadtbild entscheidend bestimmt haben. Sein erstes Werk war das Hotel Hillmann am Herdentor (1849). Der Bauherr hatte die veränderte Verkehrssituation, die durch die Anlage des Bahnhofes (1847) und auch durch die Aufnahme eines regel¬ mäßigen Passagierverkehrs zwischen Bremen und den Ver¬ einigten Staaten entstanden war, rechtzeitig erkannt, als er den Standort seines „Gasthofes" aus der Neustadt an das neue Einfalltor der Stadt verlegte. Lichthof im Börsennebengebäude 1861 Das bedeutendste Bauwerk, das Müller geschaffen hat, war # das Haus der Gesellschaft Museum am Domshof/Ecke ohne Zweifel die Börse am Markt (1864), ein später stark Schüsselkorb (1874), umstrittener Bau, von dem nur noch der halbkreisförmige % das Logengebäude am Wall/Ecke Sögestraße. Anbau mit einem bemerkenswerten Innenhof erhalten ge¬ blieben ist. Die Börsenpassage, bei der die Höhendifferenz Alle hier erwähnten Gebäude sind im Kriege 1939/45 zerstört zwischen der Wachtstraße und der Straße am Dom ge¬ worden. Das Stadtbild ist durch diesen Verlust ärmer ge¬ schickt ausgenutzt und eindrucksvoll städtebaulich gestaltet worden; denn diese Bauten besaßen noch Jene Unverwech¬ wurde, ist bedauerlicherweise bei dem Neubau des Parla¬ selbarkeit, die heute weitbin verlorengegangen ist und mentsgebäudes so stark in Mitleidenschaft gezogen, daß sie schmerzlich entbehrt wird. Unsere Zeit würde sie deshalb sich nicht erhalten läßt. alles in allem höher einschätzen und gerechter beurteilen, als es in den auf Heinrich Müller's Tod folgenden Jahrzehn¬ Aus der großen Zahl der von Heinrich Müller errichteten ten möglich war, in denen die Baukunst sich vom Eklekti¬ Gebäude sollen hier genannt werden: zismus befreite und über Jugendstil und Funktionalismus eine eigene Formensprache entwickelte. % die Rembertikirche am Hafen (1868—70), Heinrich Müller dürfte den Jüngeren In unserer Sladt le¬ % der Domanbau mit dem festlichen Konzertsaal des Künst¬ benden Architekten kaum noch bekannt sein; er verdient es, lervereins (1869 und 1876) an der , nicht vergessen zu werden.

Kaufmannsbörse am Markt 1864 Börsensaal mit dem Wandbild von Peter Jansen 1861

10 Seit 1965 erwarben mehr als

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einer Großstadt

Von Wilhelm Wortmann

Am 30. November 1973 sprach Professor Dr. Ing. Wortmann auf Einladung des Umweltforums Worpswede e. V. im Kreis¬ haus Osterholz-Scharmbeck über „Planungsprobleme im Vorland Bremens", Er stellte seinen Vortrag, den wir hier im Aus¬ zug wiedergeben, in den Rahmen der neuen Aufgaben der Stadt- und Landesentwicklung, über die im Heft 4, 1973, des „Aufbau" eingehend berichtet worden ist.

1. Stadtregion Bremen — Delmenhorst Ubertragen wir diese Zahl, um eine Größenordnung des ge¬ In den 68 Stadtregionen der Bundesrepublik leben heute samten Bedarfs zu gewinnen, auf die Stadtregion, so kommen wir auf 54 000 Wohneinheiten. Die Ursachen sind sehr viel¬ über 50 Prozent ihrer Bevölkerung auf nur 18 Prozent der Fläche des Bundesgebietes. Die Stadtregion Bremen — Del¬ fältig. Sie liegen in der Uberalterung des Wohnungsbestan¬ menhorst steht mit 865 000 Einwohnern unter diesen Regio¬ des, in den gestiegenen Wohnansprüchen, in dem Schrump¬ nen an neunter Stelle (590 000 in der Stadt Bremen und fen der Zahl der auf eine Wohnung kommenden Personen 65 000 in der Stadt Delmenhorst). Die Struktur der Stadt¬ durch geringere Kinderzahl, aber auch durch die frühere region wird durch zwei Siedlungsbänder und zwei bis in den Selbständigkeit der Jugendlichen und das Ausscheiden der Älteren aus dem Kreis der Familie und in noch anderen Stadtkern vorstoßende, zwischen den Siedlungsgebäuden lie¬ gende Freiräume geprägt. Ein Siedlungsband folgt dem von Vorgängen. Für dieselbe Zahl Menschen wird deshalb heute Verden kommenden Dünenrücken, der in der Stadtmitte eine wesentlich größere Zahl von Wohnungen benötigt als Bremens bis unmittelbar an die Weser grenzt und setzt sich früher. Vor 30 Jahren zählte das damalige Deutsche Reich am Geestrand der Hamme, Lesum und Unterweser fort. Das in den Grenzen der Weimarer Republik 70 Millionen Ein¬ zweite Siedlungsband beginnt auf der Oldenburger Geest wohner und 18,4 Millionen Wohnungen. 1968 (letzte Woh¬ bei Hude und reicht auf dem rechten Weserufer bis nach nungszählung) gab es in der Bundesrepublik für 60 Millionen Borgfeld-Lilienthal. Die beiden Bänder kreuzen sich in der Einwohner fast 20 Millionen Wohnungen. Stadtmitte. Die benötigten neuen Wohnungen werden zum Teil an alter Die räumliche Ausdehnung dieser Bänder wird durch die Stelle errichtet werden, zum Teil in größeren und kleineren Halbstundenzone des Berufs- und Naherholungsverkehrs be¬ Baulücken innerhalb vorhandener Baugebiete, aber auch im stimmt. Hieraus ergibt sich für den Siedlungsraum ein Durchmesser von rd. 50 km. Die beiden Freiräume sind: größeren Umfang in neu anzulegenden Wohngebieten, die einerseits mit der Standortplanung für die immer zahlreicher 0 die Oberweserniederung, die in den Stadtwerder und die werdenden Einrichtungen des Gemeinbedarfes, andererseits Pauliner Marsch übergeht und in den die historische Stadt mit der Verkehrsplanung, in den Stadtregionen vor allem mit umschließenden Wallanlagen ihren Ausklang findet, und dem Personennahverkehr auf der Schiene, koordiniert wer¬ 0 die Hamme-Wümme-Niederung, die sich auf dem bremi¬ den müssen. Dieses „Ziel der Raumordnung und Landespla¬ schen Landgebiet in dem Blockland und Hollerland fortsetzt nung", dem sich gemäß § 1 (3) die Bauleitplanung der und mit dem Stadtwald und Bürgerpark bis in die Stadtmitte reicht. Gemeinden anpassen muß, erfordert eine planmäßige Aus¬ wahl in solche Stadtteile und Gemeinden, die weiter entwik- Diese großen Freiräume sind als ökologische Ausgleichs¬ kelt werden sollen, und solche, die auf sogenannte Eigen¬ räume die unentbehrlichen Komplementärräume zu den entwicklung beschränkt bleiben. Diese Gemeinden, die im Baugebieten. Sie haben in der Regionalstadt die gleiche Funktion zu erfüllen, die dem „Stadtpark" in der kompakten allgemeinen abseits der Siedlungsbänder liegen, sind zumeist Stadt des 19. Jahrhunderts zufiel. Die Attraktivität von wirtschaftlich schwach. Häufig handelt es sich auch um Stadt und Region wird in zunehmendem Maße von diesen agrarische Problemgebiete. Manche dieser Gebiete können Freiräumen bestimmt. durch die Aufgabe, Freizeiträume für die städtische Bevölke¬ rung zu werden, gestärkt werden. Dabei müssen sie von den 2. Stadterneuerung als vorrangige Aufgabe städtischen Räumen unterstützt werden. Ein vorbildliches Landes- und Stadtentwicklung stehen an einem entschei¬ Beispiel für solches Zusammenwirken zwischen Stadt und denden Wendepunkte. Das starke Wachstum der Bevölke¬ Land ist der 1965 gegründete Verein zur Sicherung und zum rung ist beendet. Mit einer abgeschwächten Zunahme, wahr¬ Ausbau von Erholungsräumen im Großraum München. scheinlich mit einer Stagnation kann in den Industriestaaten für die nächste Zeit gerechnet werden. In der um die Mitte des 19. Jahrhunderts beginnenden Periode des starken Städ¬ 3. Spezielle Aufgaben der landschaftlichen Freiräume in der tewachstums mußte die Stadterweiterung im Vordergrund Stadtregion stehen und der notwendige Prozeß der Regeneration der Die von den landschaftlichen Ferienräumen zu übernehmen¬ Stadt zurückbleiben. In Zukunft kann die Stadterneuerung den Aufgaben sind sehr vielfältig. Sie sollen z. B. dienen: einen Vorrang erhalten! d. h. nicht etwa Totalabbruch, son¬ % dem Wandern, Radeln, Reiten dern behutsame Anpassung der bestehenden Städte und Gemeinden an die so sehr veränderten und sich noch wei¬ % dem Rudern, Segeln, Paddeln terhin verändernden gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und 0 dem Spiel und Sport. technischen Forderungen. Sie müssen deshalb ausgestattet sein Auf allen Gebieten ist noch ein erheblicher Fehlbedarf auch 0 mit Wanderwegen, Radwegen, Reitwegen bei gleichbleibender oder sogar abnehmender Einwohner¬ # mit Wasserzügen und Seen zahl zu erfüllen. So hat z. B. das Stadtplanungsamt Bremen den in der heutigen Bevölkerung der Stadt bestehenden Be¬ 0 mit Liegewiesen und Sportanlagen darf an Wohnungen mit 36 000 Wohneinheiten berechnet. 0 mit Reiterhöfen, Campingplätzen u. a. m.

12 Sie sollen vom einzelnen Wanderer und Naturfreund ebenso genutzt werden können wie von kleineren und größeren Gruppen. Diese verschiedenartigen Nutzungen überlappen sich mit der Grundnutzung durch die Land- und Forstwirt¬ schaft, die bestehen bleiben und geschützt werden soll. Ein abgezäunter Freizeitpark würde also dieser Forderung widersprechen. Neben den genannten Nutzungen sind Schulheime, Jugendherbergen, Heime für Fortbildungskurse, Werkstätten für Handwerker und Künstler möglich und er¬ wünscht. Die in dem landschaftlichen Freiraum lebende und tätige Bevölkerung muß an all diesen Einrichtungen ebenso teilhaben können wie die Stadtbevölkerung, die an Som¬ merabenden, am Wochenende und in den Ferien die Frei¬ räume besucht.

4. Freiraum Hamme-Wümme-Niederung

Die Gesellschaft für Landeskultur in Bremen hat im Auftrage des Niedersächsischen Ministers für Ernährung, Landwirt¬ schaft und Forsten für zwei ausgeprägte Problemgebiete alternative Entwicklungsprogramme modellartig erarbeitet Südwümme — Ottersberg — Fischerhude Foto: Kruse # für den großstadtfernen Raum Lüchow-Dannenberg (rd.

44 000 ha) und Verbindung von Schutz und Pflege der Landschaft und ihres O für den großstadtnahen Raum Teufelsmoor bei Bremen lebendigen Inhaltes mit der Gestaltung der Landschaft als (rd. 23 000 ha). Erholungsraum."* Naturparke sind also weder „Freiluftmuseen" ohne „leben¬ Der Raum Lüchow-Dannenberg ist ein Ferien- und ein Wo¬ digen Inhalt", noch auf wirtschaftlichen Gewinn ausgerich¬ chenend-Erholungsbereich, in dem im zunehmenden Umfang tete Freizeitparke. Sie sind auch nicht mit den Naturschutz¬ auch Zweitwohnungen errichtet werden, vor allem für die gebieten gleichzusetzen, in denen Pflanzen und Tiere in be¬ Bevölkerung Hamburgs, aber auch von West-Berlin (Entfern grenzten Räumen gegen schädigende Wirkungen von außen im Luftkreis gemessen 95 bzw. 150 km), das Teufelsmoor ist geschützt werden. Solche begrenzten Räume können aber ausgesprochen ein Naherholungsraum für den Siedlungs¬ in Naturparken ausgewiesen werden. Für die Planung und raum Bremen (Entfernung in Luftlinie gemessen von der Entwicklung eines Naturparkes ist die Erarbeitung eines Stadtmitte Bremens rd. 20 km). Verschiedene Disziplinen Landschaftsrahmenplanes als Beitrag der Landschaftspflege haben an den beiden Forschungsvorhaben zusammenge¬ arbeitet. und des Naturschutzes mit besonderer Berücksichtigung sei¬ ner Erholungsfunktion unerläßlich. Der Landschaftsrahmen¬ Für das Teufelsmoor wird u. a. die Anlage eines Freizeitparks plan ist wesentlicher Bestandteil für den Entwicklungsplan vorgeschlagen, der von der Gesamtfläche des untersuchten „in dem die Erfordernisse der Landespflege und des Erho¬ Gebietes 4700 ha umfaßt. Der Freizeitpark soll einen großen lungsverkehrs auf die Möglichkeiten und Notwendigkeiten Stausee und Erholungsanlagen verschiedener Art erhalten. der sich wandelnden Land- und Forstwirtschaft abgestimmt Er soll eingefriedet und nur gegen ein Eintrittsgeld aufge¬ sind." sucht werden. Dieser Vorschlag hat viel Widerspruch ge¬ Der Raum eines Naturparkes Teufelsmoor sollte auf das funden; er wird den vielfältigen Aufgaben, die ein Freizeit¬ angrenzende Blockland und auch auf das Geestgebiet: Garl¬ raum zu erfüllen hat, nicht gerecht. Diese Aufgaben dürfen stedt — Löhnhorst — Leuchtenburg — ausgedehnt werden, nicht vorrangig unter ökonomischen, sondern müssen unter so daß die für unseren Raum charakteristischen Landschafts¬ ökologischen Aspekten behandelt werden, die letzten Endes typen: Moor, Marsch, Geest mit Weide und Wiese, Acker auch ökonomisch die richtigen sein werden, wie in dem vom und Wald sowie Wasserflächen erfaßt werden. Umweltforum Worpswede im Oktober 1973 herausgegebenen Buch „Wümme-Wörpe-Hamme" überzeugend ausgeführt und 5. Bürgerinitiativen und Grundgesetz an zahlreichen Beispielen belegt wird. Das Umweltforum Worpswede hat vorgeschlagen, einen Naturpark Hamme- Die von dem Umweltforum Worpswede e. V. geleistete Ar¬ Wümme zu schaffen. Dieser Vorschlag verdient volle Unter¬ beit ist ein Beispiel für die freiwillige Beteiligung des Bür¬ stützung. Der Naturparkgedanke entspricht den aus einem gers an der gemeindlichen Planung und an der Landesent¬ landschaftlichen Freizeitraum zu stellenden Forderungen wicklung, die sich nicht in Protesten erschöpft, sondern (vgl. unter 3.). produktiv anregend wirkt. „Naturparke sind großräumige, durch ihren Landschafts¬ Dem erwähnten Buch „Wümme ■— Wörpe — Hamme" sind charakter und ihre natürliche Erholungseignung hervorra¬ Ausführungen aus einem Vortrag vorangesetzt, den Bundes¬ gende Kulturlandschaften. Sie genießen Rechtsschutz, wer¬ präsident Heinemann vor der Akademie für Wissenschaften den nach den Grundsätzen der Landschaftspflege behandelt in München über das Thema: „Der mündige Bürger" gehal¬ und mit Einrichtungen für den Erholungsverkehr und dessen ten hat. Der letzte Absatz lautet: „Bürgerinitiativen tragen dazu bei, daß wir uns unserer Freiheiten bewußt werden. Zu Ordnung versehen." achten ist freilich darauf, daß Teilinteressen nicht gegen Für die Planung, Einrichtung und Entwicklung der Land¬ das Interesse der Gesamtheit verstoßen. Das Grundgesetz schaft, insbesondere ist der Maßstab, an dem der mündige Bürger sich selber messen lassen muß." Für die Planung, Einrichtung und Entwicklung von Natur¬ parken sind folgende Gesichtspunkte maßgebend: Vor 12 Jahren wurde auf der Insel Mainau die Grüne

0 Schutz, Pflege und Entwicklung der Landschaft, insbeson¬ Charta in Anwesenheit des ersten Bundespräsidenten Theo¬ dere in ihrer Naturausstattung, dor Heuss verkündet. Auch sie beginnt mit dem Bezug auf die im Grundgesetz der Bundesrepublik etablierten Grund¬ 0 Verbesserung und Erweiterung der Möglichkeiten einer rechte des Bürgers: naturnahen Erholung, 4 die Unantastbarkeit der Würde des Menschen, # Wahrung und Förderung der Interessen der in Naturpar¬ 9 das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit, soweit ken lebenden und wirtschaftenden Menschen. nicht Rechte anderer oder die verfassungsmäßige Ordnung Charakteristisch für den Naturparkgedanken erscheint die verletzt werden,

13 0 die Bindung des Eigentums: „Sein Gebrauch soll zugleich In der Würdigung des unter dem Titel „Grenzen des Wachs¬ dem Wohle der Allgemeinheit dienen." tums" erschienenen Berichtes des M.J.T. durch den Club of Rome heißt es unter Punkt 10: „Wir sind schließlich über¬ Diese Bindung besteht nicht zuletzt für das Eigentum an dem zeugt, daß jeder vernünftige Versuch, einen dauerhaften nicht beliebig vermehrbaren Boden. Gleichgewichtszustand durch geplante Maßnahmen herbei¬ zuführen, letztlich nur bei grundsätzlicher Änderung der

6. Lage der Stadtregion Bremen in zwei Bundesländern Wert- und Zielvorstellungen des einzelnen, der Völker und auf Weltebene mit Erfolg gekrönt sein wird. Vielleicht lie¬ Die Stadtregion Bremen gehört zu zwei Bundesländern, zu gen diese Änderungen schon in der Luft, wenn auch nur dem Stadtstaat Bremen und zu dem Flächenstaat Nieder¬ andeutungsweise. Aber unsere herrschenden Traditionen, sachsen, in diesem wiederum bisher noch zu drei Regierungs¬ unsere Erziehung, unsere gewohnten Tätigkeiten und Inter¬ bzw. Verwaltungsbezirken und sechs Landkreisen. Die Lan¬ essen machen eine derartige Änderung zu einem sehr desgrenze und unterschiedlichen Interessen erschweren die schmerzhaften und langwierigen Vorgang. Nur ein echtes Lösung von Aufgaben, die nur gemeinsam befriedigend er¬ Verständnis der Bedingungen, unter denen die Menschheit füllt^ werden können. Ein Regionalverband, wie er für den an diesem Wendepunkt der Geschichte steht, kann die not¬ Großraum Hannover seit 1962 besteht und für den Raum wendigen Triebkräfte frei setzen, welche die Menschen da¬ Südostniedersachsen (Wolfsburg — Braunschweig — Salz¬ zu bringen können, persönliche Opfer zu bringen und die gitter — Goslar) jetzt geschaffen ist, wird bisher von den notwendigen Änderungen (politischer und wirtschaftlicher beiden Ländern als nicht erforderlich angesehen. Eine Ge¬ Machtstrukturen) anzuerkennen, um einen Gleichgewichts¬ meinsame Landesplanung Niedersachsen — Bremen soll die zustand zu erreichen." Aufgabe des Verbandes erfüllen. Sie ist aber als rein staat¬ liche Organisation hierfür wenig geeignet. Es fehlen ihr vor Dieser Gleichgewichtszustand ist auch für die Stadt- und allem die unerläßliche unmittelbare Beteiligung der Ge¬ Landesentwicklung notwendig: zwischen Stadt und Land¬ schaft, Dichte und Weite, bebauter Flädie und Freifläche meinden und Gemeindeverbände und die ständige Behand¬ lung der Probleme vor Ort, ganz zu schweigen von einer und speziell in den Freiräumen zwischen den Fuktionen Er¬ holung/Freizeit und Land-/ForstWirtschaft! Beteiligung der Bürger, die es aber bisher im Rahmen der Landes- und auch der Regionalplanung noch an keiner Stelle ') Wendepunkt der Landes- und Stadtentwicklung? in Der Aufbau, Heft 4, der Bundesrepublik und auch gesetzlich noch nicht gibt. Jahrgang 1973. !) Stadtentwicklung unter dem Aspekt „Grenzen des Wachstums" am Bei¬ Das Umweltforum Worpswede hat die Bürger dieses Raumes spiel Bremens in Der Aufbau, Heft 4, Jahrgang 1973. zum Handeln aufgerufen und die Gründung einer genossen¬ ') „Naturparke" in Handwörterbuch der Raumforschung und Raumord¬ schaftlichen Vereinigung angeregt. Mit Recht ist in diesem nung, Gebr. Jänicke Verlag Hannover, 1970. ') Forschungsvorhaben Teufelsmoor, Land Niedersachsen, Gesellschaft für Vorschlag ein ständiger Beirat vorgesehen, der sich aus Landeskultur G.m.b.H., Bremen 1972. Vertretern von Wissenschaft, Verwaltung, Politik, freier *) Gernot Rosenthal: „Wümme - Wörpe - Hamme", Verlag Friedrich Pört¬ Wirtschaft, Landwirtschaft und Arbeitnehmer-Organisatio¬ ner, Bremen-Blumenthal 1973. nen zusammensetzen soll. Auf jeden Fall sollte die freie *) „Die Grüne Charta von der Mainau" mit Kommentar, Heft 10 der Schriftenreihe der Deutschen Gartenbaugesellschaft e. V., 1961. Mitarbeit dieser Kreise als fachkundiges, anregendes und 1 Dennis Meadows „Die Grenzen des Wachstums" Bericht des Club of kritisches Element nicht fehlen. Rome zur Lage der Menschheit, Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart 1972.

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14 Die „autogerechte" und „autolose"

Stadt - eine Utopie

Unser Ziel, die „menschenwürdige" — „funktionsgerechte" Stadt

Aus: BAG-Nachrichten 12/1973

Die Aufbaugemeinschaft Bremen, eine Vereinigung von Bür¬ Auch der Bundesverkehrsminister hat dies im Rahmen des gern, die sich für die städtebauliche Entwicklung allgemein Verkehrskonzeptes der Bundesregierung herausgestellt. und für die Entwicklung Bremens insbesondere interessiert Die „autolose" Stadt fördert die „Einkaufs-Stätten" vor den und seit 1945 aktiv an der Gestaltung des Lebensbereiches Toren der Stadt und wird darüber hinaus zur weiteren Ver¬ der Stadt Bremen mitarbeitet, hat in einem Sonderdruck ödung unserer Innenstädte beitragen. Inwieweit eine der¬ das viel diskutierte Thema „autolose Stadt" aufgegriffen. artige Entwicklung, angesichts der notwendigen Einschrän¬ Trotz Energiekrise hat das Thema nichts an seiner Aktuali¬ kungen im Energiebereich, vertreten werden kann, mag da¬ tät eingebüßt. Nach wie vor wird es erforderlich sein, auch hingestellt bleiben. dem Auto seinen Stellenwert im Verkehrsgeschehen unse¬ Ohne das Auto zu glorifizieren, sondern unter Einbeziehung rer Städte einzuräumen. aller übrigen Verkehrsträger, behandelt die vorliegende Nur das Auto als den Sündenbock überhaupt und als Instru¬ Schrift die Probleme und Fragen der funktionsgerechten ment des Bösen anzuprangern, mag politisch attraktiv sein, Stadt, abgestellt auf Bremer Verhältnisse, jedoch so sachbe¬ geht aber erheblich an der Wirklichkeit vorbei. zogen, daß Rückschlüsse und Folgerungen für andere Städte möglich sind. Fest steht, daß niemand, auch nicht die Befürworter der autolosen Stadt auf das Auto verzichten wollen.

Daraus folgt, daß wir mit dem Auto leben und Initiativen Herausgegeben: 1973. Der Wiederaufbau. Verlag zur Förde¬ ergreifen müssen, um dem Ziel der funktionsgerechten Stadt rung der Mitarbeit des Bürgers am Städtebau, Bremen, Kata- näherzukommen. rinenklosterhof 8—10. Schutzgebühr DM 10,—.

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Informationstagung

für Stadt- und Landplaner

Zu einer Information über die Möglichkeiten, farbige Pläne druckte Legenden und rückseitig aufgedruckte Erklärungen. mit Hilfe des COLOR-SET-Verfahrens schnell und preis¬ Aus den Einzelplänen waren Broschüren und Bücher gefer¬ günstig zu drucken, hatten Mitglieder der COLOR-SET- tigt, die lebhaftes Interesse fanden. Gruppe, Druckerei Aloys Gather, Mönchengladbach, Hofstr. In diesem Zusammenhang zeigten die Veranstalter auch die 130, Hansisches Druck- und Verlagshaus, Hamburg, Alster- Entstehung von schwarz/weiß Bildern nach Fotos oder krugchaussee, Druckerei Aug. Staats, Lippstadt, Roßfeld und Lichtpausen und die Textherstellung im Fotosatz, oder durch die COLOR-SET M+W GmbH, Echterdingen, Friedrich-List- die fotografische Übernahme maschinengeschriebener Vor¬ Str., zum 29. 11. 1973 nach Lippstadt eingeladen. lagen. Das große Interesse wurde bewiesen durch die Teilnahme Nach dem gemeinsamen Mittagessen konnten sich die Teil¬ von städtischen Planungsämtern, Kreisplanungsämtern, Land- nehmer im Druckhaus Staats ansehen, wie die „Schwarze schaftsplanungs-Büros, freien Planungsbüros, Fotografen und Kunst" speziell im COLOR-SET-Verfahren mit den farbigen Druckern aus Brilon, Essen, Hagen, Hamburg, Hamm/ Plänen fertig wird. Westf., Kassel, Lippstadt, Mönchengladbach, Paderborn, Diese Vorführung ergab für alle Teilnehmer interessante Stuttgart, Telgte, Wolbeck, Unna und Wuppertal. Einblicke in die Möglichkeiten und vielseitiges Mustermate¬ Herr Hermann Staats zeigte zunächst in einem Vortrag die rial für den Hausgebrauch. Vorteile, aber auch die Grenzen des Verfahrens auf, demon¬ Zum Abschluß waren die Planer als Gäste der Stadt Lipp¬ strierte an Mustern die vielen Möglichkeiten für den Ein¬ stadt im Stadthaus zu einem Vortrag des Herrn leitenden satz und diskutierte mit den Teilnehmern über die zweck¬ Baudirektor Rieber. Dieser zeigte den interessierten Damen mäßige Gestaltung der Vorlage. und Herren die gehabten und zukünftigen Sanierungsma߬ Einen breiten Raum nahm die Preisgestaltung ein. So wurde nahmen der Stadt Lippstadt, die Wege zur Verständigung festgestellt, daß 1000 Pläne im Format DIN A 4 nur 400,— und zur Mitarbeit mit den Bürgern so deutlich, daß ein Teil¬ DM zu kosten brauchen. Ein gutes Dia-Positiv vom Original- nehmer zum Schluß sagte: Plan und 2—3 Wochen Zeit genügen den COLOR-SET- In Lippstadt arbeiten Planer und Bürger so zusammen, daß Druckern. die Arbeit für den Planer Freude macht. Die gezeigten Musterpläne reichten vom Format DIN A 4 bis zum Format DIN A 1, hatten teilweise zusätzlich ge- Aug. Staats, graphischer Betrieb, 478 Lippstadt (Westfalen)

15 Die Benutzung öffentlicher

Verkehrsmittel bei der Einkaufsfahrt

Von Günther Schütze, aus: BAG-Nachrichten 12/1973

Das öffentliche Verkehrsmittel wird in der Zukunft noch Bei Unterteilung nach verschiedenen Stadtgrößenklassen, mehr als heute einen Großteil des städtischen Personenver¬ sind für 1971 erstmalig positive Tendenzen festzustellen. kehrs bewältigen müssen. Die offensichtliche Vernachlässi¬ So zeigen die Ergebnisse am Freitag in den Städten mit mehr gung des Ausbaus der öffentlichen Verkehrsmittel in den als 500 000 EW eine geringe — und in den Städten mit vergangenen Jahren hat das Umsteigen der Bevölkerung auf 50 000—100 000 EW und 100 000 bis 250 000 EW eine beacht¬ das Auto zusätzlich beschleunigt, und zwar nicht nur im liche — Zunahme, bei der Inanspruchnahme öffentlicher Berufsverkehr, sondern auch im Einkaufsverkehr. Verkehrsmittel. Das Absinken der Benutzung öffentlicher Nach den Ergebnissen der Untersuchungen „Kundenverkehr" Verkehrsmittel ist in der Hauptsache auf Besucher, die aus der BAG ist im Durchschnitt der drei Befragungstage der dem Einzugsgebiet kommen, zurückzuführen. Je länger der Anteil, der mit dem öffentlichen Verkehrsmittel zum Ein¬ Weg, um so mehr wird der Pkw zu Einkaufszwecken her¬ kaufen kommenden Besucher, von 1965 bis 1971 um 14 °/o angezogen. zurückgegangen. Vergleicht man nur die Besucher aus dem Stadtbereich un¬ tereinander, so ist sogar — außer in den Städten von 250 000 bis 500 000 EW — eine verstärkte Inanspruchnahme der Anteil der mit Massenverkehrsmitteln öffentlichen Verkehrsmittel zu verzeichnen. Für die Zeit kommenden Besucher von 1965 auf 1968 konnte dies noch nicht festgestellt wer¬ den. (Stichtage 1965 / 69 / 71, Anteile in °/o)

Anteil der Besucher nur aus dem Stadtbereich, die alle Häuser lg. Samstag Donnerstag Freitag 1965 31,2 41,8 40,7 mit öffentlichen Verkehrsmitteln gekommen sind 1968 27,6 39,7 37,9 (Stichtage 1965/69/71, Anteile in °/o) 1971 25,2 37,1 36,2 Häuser in Häuser in Städten mit Städten mit mehr als mehr als 500 000 EW ig- Samstag Freitag 500 000 EW 1965 44,6 54,5 1965 43,7 64,5 1968 44,1 55,5 1968 41,6 54,4 1971 43,9 56,3 1971 40,5 57,0 54,7 Häuser in Häuser in Städten Städten von von 250 000 EW 250 000— bis 500 000 EW 500 000 EW 1965 30,8 39,2 1965 33,1 41,5 1968 28,5 39,4 1968 30,0 41,3 1971 27,2 36,4 1971 26,7 38,4 37,0

Häuser in Häuser in Städten von Städten 100 000— von 100 000 EW 250 000 EW bis 250 000 EW 1965 27,1 34,1 1965 31,3 39,0 1968 24,2 32,0 1968 26,7 37,5 1971 26,1 37,3 1971 26,4 38,5 39,4

Häuser in Häuser in Städten von Städten 50 000— von 50 000 EW 100 000 EW bis 100 000 EW

1965 26,8 34,0 1965 19,8 21,9 1968 21,1 30,0 1968 14,9 20,1 1971 23,3 34,3 34,6 1971 20,6 27,6

Häuser in Häuser in Städten unter Städten 50 000 EW unter 50 000 EW

1965 20,0 31,0 1965 9,0 15,2 1968 16,7 25,0 1968 7,3 9,9 1971 14,2 24,4 23,2 1971 8,7 14,1

16 Welche Ursachen dieser sich abzeichnenden positiven Ten¬

denz zugrunde liegen, kann nur durch eine auf den Ort bezogene Detailuntersuchung festgestellt werden. Immerhin ist zu vermuten, daß bereits eingeleitete Verbesserungs¬ maßnahmen der öffentlichen Verkehrsmittel, die Einführung des Verkehrsverbundes und des Haushaltfahrscheins sowie

auch Verkehrsschwierigkeiten auf der Straße, Anlaß zu die¬ ser sich abzeichnenden Entwicklung sind. Benutzer der öf¬ fentlichen Verkehrsmittel an den Wochentagen sind mit 75 %> die Hausfrauen, die keinen Wagen zur Verfügung ha¬ ben, was auch an der durchschnittlich geringeren Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel am Samstag abzulesen ist.

Eine ähnliche, ständig steigende Benutzung der öffentlichen

Verkehrsmittel seit 1965 — wie in Hamburg — konnte in anderen Großstädten noch nicht registriert werden.

Jedoch sind ebenfalls positive Tendenzen an verschiedenen, teilweise unterschiedlichen Wochentagen in München, Essen, Dortmund, Bremen und Hannover festgestellt worden.

Anteil der Besucher, die mit den öffentlichen

Verkehrsmitteln zum Einkaufen kommen

Gegenüberstellung: City-Stadtteilzentrum Städte ab 500 000 EW

(Stichtag 1971, Anteil in °/o)

City Stadttz. City Stadttz. City Stadttz.

alle Häuser 40,5 16,6 57,0 24,8 54,7 23,0

1. Dortmund 27,1 9,3 43,8 16,0 38,4 15,3

2. Köln 28,8 6,8 48,0 16,8 41,6 11,2 3. Duisburg 29,7 11,2 43,5 11,6 40,6 13,2 4. Hannover 35,3 10,8 55,7 14,9 47,0 11,8 5. Düseidorf 35,9 13,9 50,5 18,6 48,9 15,1 — — — 6. Stuttgart 37,1 57,5 59,7 — 7. Frankfurt 37,5 — 55,6 — 54,7 8. Essen 39,2 18,8 55,0 28,9 52,6 24,6 9. Bremen 39,5 36,1 57,6 31,1 53,4 33,3 10. München 51,3 10,2 64,0 19,1 63,1 17,9

11. Hamburg 60,2 17,7 74,2 27,2 74,4 26,9

Vergleicht man die Häuser, die ihren Standort in der City

bzw. in den Stadtteilzentren haben, so fällt die weit gerin¬ gere Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel in den Neben¬ zentren auf.

Die Nähe größerer Wohneinheiten zum Nebenzentrum zeich¬ net sich auch hier wieder deutlich ab (vergl. Anteil der Fußgänger — Anteil der Autobenutzer).

Folgerung

Qualitätsverbesserungen in der Verkehrsversorgung, schnel¬ le Zugfolge, Verkürzung der Fahrzeit, ausreichendes Sitz¬ platzangebot, Verkehrs- und Tarifverbund (bessere Umstei¬ PR5SRVRNT gemöglichkeiten und die Benutzung aller öffentlichen Ver¬ kehrsmittel mit demselben Fahrschein) sowie Niedrigtarife Entwässerungstechnik • Abscheidersysteme zur Einkaufsfahrt außerhalb des Berufsverkehrs bewirken, Abwasserreinigung • Betriebswasserreinigung daß die öffentlichen Verkehrsmittel auch für die Einkaufs¬ fahrt in Anspruch genommen werden. Nur attraktive öffent¬ PASSAVANT-WERKE MICHELBACHER HÜTTE liche Verkehrsmittel werden die Stadtbesucher dazu veran¬ 6209 Aarbergen 7 lassen, vom Auto auf das öffentliche Verkehrsmittel umzu¬ steigen.

17 Rolf Spörhase 85

Kartenwerke für Berne, Ellwangen, Karlsruhe, Osnabrück, Paderborn, Rottweil vor. Die in gleichen Maßstäben gehalte¬ nen und mit Höhenlinien versehenen Karten ermöglichen es, die Städte untereinander zu vergleichen. Ein umfangreiches Kartenwerk für das Ruhrgebiet, in dem der Zustand in den Jahren 1840, 1920 und 1970 dargestellt ist, wird zur Zeit bearbeitet. Diese Karten vermitteln einen

Am 26. Januar hat Rolf überaus eindrucksvollen Eindruck von der ungewöhnlichen Entwicklung dieses Raumes und den Veränderungen seiner Spörhase in Hamburg Landschaft. Ein ähnliches Kartenwerk für den Raum Süd¬ seinen 85. Geburtstag in ostniedersachsen: Wolfsburg, Braunschweig-Salzgitter, Gos¬ großer geistiger und kör¬ lar ist in diesen Wochen fertiggestellt (Zustand um 1840, perlicher Frische begehen können. Aus dem erlern¬ 1940, 1970). ten Kaufmannsberuf führ¬ Wir können uns wünschen, daß ein Kartenwerk dieser Art te ihn sein Interesse an auch für den Raum Weser/Jade von Rolf Spörhase angefer¬ der Bodenreformbewe¬ tigt werden kann. gung und an dem mit Wir wünschen Rolf Spörhase herzlich, daß seine Schaffens¬ kraft und Schaffensfreude ihm weiterhin erhalten bleibt. dieser eng verbundenen Siedlungswesen nach Rückkehr aus dem Kriege 1914—18 in die Wohnungswirtschaft, in der er Herrn Spörhase zur Seite stehen seit vielen Jahren in ver¬ als Schriftsteller und als Schriftleiter sowie auch als Heraus¬ dienstvoller Weise seine Mitarbeiter, die Graphiker Dietrich geber der Bau-Rundschau lange Jahre hindurch mit Erfolg und Ingeborg Wulff, Hamburg. tätig gewesen ist. Neben anderen Büchern verdanken wir ihm eine umfassende Darstellung der Geschichte der ge¬ Die Kartenwerke sind im Buchhandel erhältlich. meinnützigen Wohnungsunternehmen von der Mitte des Erschienen sind bisher: 19. bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Osnabrück 1968, Text, 14 Karten, DM 25- Rottweil 1968, Text, 7 Karten, DM 16,80 In den Jahren nach 1950 widmete er sich immer mehr der Ellwangen 1969, Text, 8 Karten, DM 18,- Erforschung und Darstellung der vielfältigen Wechselbezie¬ Karlsruhe 1970, Text, 8 Karten, DM 23- hungen zwischen Stadtentwicklung und natürlichen Gege¬ Bern 1971, Text, 10 Karten, DM 34,- benheiten. Hieraus entstand ein breit angelegtes Werk „Kar¬ Paderborn 1972', Text, 4 Karten (doppelseitig), DM 29,- ten zur Entwicklung der Stadt", das in Einzelheften im (Bei Abnahme der sechs bisher erschienenen Mappen bzw. bei Bestellung Verlag Kohlhammer, Stuttgart*, erscheint. Bisher liegen die „zur Fortsetzung" wird ein Rabatt (10 °/o) gewährt.)

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18 „Unser Dorf soll schöner werden"

4321 Dörfer beteiligten sich 1973 am siebenten Bundeswettbewerb 29 Landessieger

qualifizierten sich für die Endausscheidung

In diesem Jahr fand der Bundeswettbewerb „Unser Dorf • Niedersachsen soll schöner werden" zum siebenten Male statt. Bundes¬ 566 Dörfer (1971: 409) nahmen am Landeswettbewerb teil. minister Josef Ertl beauftragte die Deutsche Gartenbau-Ge¬ Für den Bundeswettbewerb qualifizierten sich folgende vier: sellschaft, in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Städte- Clüversborstel Landkreis Rotenburg/Wümme und Gemeindebund, dem Deutschen Landkreistag und dem (Samtgemeinde Sottrum) Zentralausschuß der Deutschen Landwirtschaft, alle Vorbe¬ Gerblingerode Landkreis Göttingen (Ortsteil der Stadt Duderstadt) reitungen für die erfolgreiche Durchführung des Bundes¬ Halter Landkreis Vechta wettbewerbes zu treffen. (Ortsteil der Gemeinde Visbek) Wiefelstede Landkreis Ammerland Welch guten Ruf diese Wettbewerbe in allen Bundeslän¬ dern gewonnen haben, und wie sie von den Verantwort¬ • Nordrhein-Westfalen lichen auf allen Ebenen als hervorragendes Instrument einer 830 Dörfer (1971: 801) nahmen am Landeswettbewerb teil. neuzeitlichen Kommunal-, Kreis-, Bezirks- und Landespoli¬ Für den Bundeswettbewerb qualifizierten sich folgende fünf: tik und praktischer Umweltpflege genutzt werden, ist daraus Marienbaum Kreis Moers ersichtlich, daß sich in diesem Jahr 4321 Dörfer beteiligten. (Ortsteil der Stadt Xanten) Merfeld Kreis Coesfeld Im Jahre 1971 waren es insgesamt 4080 Dorfgemeinschaften, Nosbach Oberbergischer Kreis die beispielhafte Beweise bürgerschaftlicher Initiative bei (Ortsteil der Gemeinde Reichshof) der Neuordnung ihrer Umwelt durch Selbsthilfe und Ge¬ Oberhundem Kreis Olpe meinschaftsleistungen zeigten. (Ortsteil der Gemeinde Kirchhundem) Silbach Nach zahlreichen Vorprüfungen qualifizierten sich für die (Amt Niedersfeld) Kreis Brilon Teilnahme am Bundeswettbewerb in diesem Jahr 29 Sieger¬ • Rheinland-Pfalz gemeinden der Länder. Sehr aufschlußreich ist die Auftei¬ 850 Dörfer (1971: 1050) nahmen am Landeswettbewerb teil. lung der Wettbewerbsteilnehmer in den einzelnen Bundes¬ ländern. Für den Bundeswettbewerb qualifizierten sich folgende fünf:

Bornheim Landkreis Alzey-Worms Göllheim Donnersbergkreis • Baden-Württemberg Lautzenbrücken Oberwesterwaldkreis Plittersdorf Landkreis Ahrweiler 141 Dörfer (1971: 82) nahmen am Landeswettbewerb teil. (Ortsteil der Gemeinde Lind) Für den Bundeswettbewerb qualifizierten sich folgende zwei: Wallmerod Oberwesterwaldkreis Birkendorf Landkreis Waldshut • Saarland Westerheim Alb-Donau-Kreis 139 Dörfer (1971: 110) nahmen am Landeswettbewerb teil. Für den Bundeswettbewerb qualifizierten sich zwei: • Bayern Falscheid Landkreis Saarlouis 1183 Dörfer (1971: 1107) nahmen am Landeswettbewerb teil. Hoof im Ostertal Für den Bundeswettbewerb qualifizierten sich folgende sechs: (Amt Niederkirchen) Landkreis St. Wendel

Mannsgereuth Landkreis Lichtenfels • Schleswig-Holstein 220 Dörfer (1971: 241) nahmen am Landeswettbewerb teil. Mehring Landkreis Altötting Für den Bundeswettbewerb qualifizierten sich zwei: Pilsheim Landkreis Schwandorf Hansühn Kreis Ostholstein (Ortsteil der Stadt Burglengenfeld) (Ortsteil der Gemeinde Wangels) Rottau Landkreis Traunstein Husby Kreis Flensburg-Land (Ortsteil der Gemeinde Grassau) Am 21. August 1973 begann die von Bundesminister Josef Stadel Landkreis Lichtenfels Ertl berufene Bundesprüfungskommission die über 5000 Ki¬ (Ortsteil der Gemeinde Banz) lometer lange Bewertungsreise. Sie wurde am 8. September 1974 beendet. Wachstein Landkreis Weißenburg-Günzenhausen Die Bundesprüfungskommission sprach den Siegerdörfern • Hessen der Länder die begehrten Gold-, Silber- und Bronzeplaketten zu. Eine wahrhaft schwierige Aufgabe der Klassifikation, 392 Dörfer (1971: 276) nahmen am Landeswettbewerb teil. wenn man bedenkt, daß diese Dörfer bereits das „non plus Für den Bundeswettbewerb qualifizierten sich folgende drei: ultra" der Wettbewerbsteilnehmer in den einzelnen Ländern darstellten. Altenburschla Landkreis Eschwege Die feierliche Überreichung der Plaketten und Urkunden an (Ortsteil der Stadt Wanfried) die Vertreter der Siegerdörfer nahmen Bundesminister Jo¬ Ascherode Landkreis Ziegenhain sef Ertl und Graf Lennart Bernadotte anläßlich der Grünen (Ortsteil der Stadt Schwalmstadt) Woche 1974 am 1. Februar 1974 in Berlin in der Kongre߬ Holzhausen a. Hünstein Landkreis Biedenkopf halle vor. Beschreibung der Leistungen In Birkendorf bestehen außer der freiwilligen Feuerwehr zahlreiche Vereine, Gruppen und Klubs. Hervorzuheben sind Zwei Ortsbeschreibungen sollen stellvertretend besonders die Trachtenkapelle und das Volksbildungswerk. Die Bürger und die Verwaltung der Gemeinde haben in für alle Siegerdörfer stehen mehr als zwanzigjähriger Arbeit einen reizvollen Fremden¬ verkehrsort unter Erhaltung des ländlichen Charakters ge¬ schaffen. Birkendorf, Landkreis Waldshut (903 Einwohner)

Baden-Württemberg Clüversborstel, Samtgemeinde Sottrum, Landkreis Roten¬

Birkendorf liegt im südlichen Schwarzwald, durchdrungen burg/Wümme, Niedersachsen von Wiesen und umgeben von Wald, auf einem Hochpla¬ teau etwa 800 m ü. d. M. Bis etwa 1950 lebten seine Ein¬ Clüversborstel liegt etwa 30 km östlich von Bremen in einer parkartigen Landschaft und ist von prächtigen Baum¬ wohner überwiegend von der Landwirtschaft. Danach wen¬ und Gehölzgruppen umgeben. Der typische Charakter eines deten sie sich auf Betreiben des Lehrers dem Fremdenver¬ niedersächsischen Dorfes ist über Jahrhunderte geprägt wor¬ kehr zu. Da die eigenen Mittel für den Ausbau und die den und wird heute bewußt gepflegt. Von den 312 ha des Ausstattung von Fremdenzimmern, für die Verschönerung Clüversborsteler Gebietes werden 264 ha landwirtschaftlich der Häuser wie des Ortsbildes, für die Erweiterung der (Viehzucht, Milchwirtschaft) und 18 ha forstwirtschaftlich Gaststätten und die Errichtung eines Gemeinschaftshauses genutzt. bei weitem nicht ausreichten, mußten die Eigentümer und Nach dem zweiten Weltkrieg gab es 22 landwirtschaftliche die Gemeinde Darlehen aufnehmen. Das dabei eingegan¬ Vollerwerbsbetriebe, von denen heute noch 8 bestehen. gene Risiko war zunächst recht beträchtlich. Die steigende Die Kleinbetriebsinhaber versorgen ihren Betrieb neben¬ Zahl der Übernachtungen rechtfertigte jedoch das Wagnis beruflich. Die Gemeinde ist nicht unmittelbar an öffent¬ und die gemeinsamen Anstrengungen. liche Verkehrsmittel angeschlossen, liegt aber an der gut ausgebauten Kreisstraße 4. Im Zuge der Ausbauarbeiten der Bürger und Verwaltung haben die Anziehungskraft Birken¬ Kreisstraße haben die Dorfbewohner Gehwege erstellt so¬ dorfs seither in vorbildlicher Weise gesteigert. Die Orts¬ wie Haus- und Grundstückszufahrten im Verbund gepflastert, durchfahrt wurde gut ausgebaut. Für die Erweiterung des so daß die Ortsdurchfahrt und die Verbindung zu den Höfen Kurgartens stellten die Eigentümer den Grund und Boden wohlgeordnet sind. zum Teil ohne Bezahlung zu Verfügung. Die Landfrauen¬ gruppe pflegt ihn unentgeltlich. Im Ortskern liegt das ehemalige Gutshaus Clüversborstel mit einem 4,5 ha großen Park. Die Gemeinde hat diesen Die noch vorhandenen 6 landwirtschaftlichen Vollerwerbs¬ Komplex der Stadt Bremen abgekauft und beabsichtigt, dort und 42 Nebenerwerbsbetriebe halten die gesamte land¬ ein Gemeindezentrum zu erstellen. Häuser, Wirtschaftsge¬ schaftlich nutzbare Fläche in Kultur. Es gibt keine Sozial¬ bäude und Gärten sind in bestem Pflegezustand. branche. 45 km gut ausgebaute und meist ebene Wander¬ Das 1957 in Eigeninitiative erbaute Schulhaus, im Zuge der wege mit etwa 180 Ruhebänken stehen zur Verfügung. Seit Schulreform stillgelegt, dient seit 1964 der freiwilligen Feu¬ 1951 ist Birkendorf als Luftkurort staatlich anerkannt. erwehr; der ehemalige Schulhof ist ein gepflegter, gut aus¬ Die Gemeinde bemüht sich bewußt darum, eine Bebauung, gestatteter Spielplatz geworden.

die ihren ländlichen Charakter gefährden könnte, zu unter¬ Die Wasserversorgung ist im Augenblick noch durch Ein¬ binden. In diesem Sinne hat sie einen Flächennutzungsplan zelbrunnen in Eigenversorgung geregelt, der Anschluß an beschlossen. Ein entsprechender Bebauungsplan ist bereits den Wasserversorgungsverband Rotenburg ist beschlossen. in Kraft; er wird noch erweitert werden. Ein Grünordnungs¬ Die Feldflur ist geordnet, und auf dem Wege der freiwilli¬ plan für den Ortskern ist fertiggestellt. gen Zusammenlegung wurden die Bewirtschäftungsmöglich- keiten verbessert. Ein Flächennutzungsplan für drei Gemein¬ Die Versorgung mit Quellwasser ist auch bei weiterem den wird erstellt. Wachsen der Bevölkerung und des Ortes für Jahrzehnte gesichert. Die Abwässer werden mechanisch-biologisch ge¬ Die Müllabfuhr ist dem Zweckverband des Kreises ange¬ schlossen. klärt. Der Müll wird staubfrei abgefahren und — solange noch keine zentrale Deponie eingerichtet ist — in einer Durch die gewachsene .bewußt gepflegte dörfliche Situation gemeindeeigenen Müllgrube untergebracht. ist der Ort von besonderer Schönheit und Einheitlichkeit.

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20

m Beurteilungen der Bundesprüfungskommission

Seit dem letzten Bundeswettbewerb „Unser Dorf soll schö¬ ner werden" im Jahre 1971 haben sich die Leistungen der Ortsteile oder Gemeinden, die sich als Landessieger für die peinemann+sohn 1155 Teilnahme an der Entscheidung im Jahre 1973 qualifizierten, erheblich gesteigert. Der Bundesprüfungskommission er¬ scheint es daher notwendig, bei der Klassifizierung der Sanitär - Lüftung • Klima Leistungen die in der Ausschreibung festgelegten Bewer¬ tungsmaßstäbe strenger und differenzierter anzuwenden. Metall-Leichtbeton-Fensterbankbau Nur dadurch war es möglich, alle 29 Ortsteile oder Ge¬ meinden, die als Landessieger aus insgesamt 4321 Teilneh¬ mern hervorgegangen waren, in einem nach menschlichem Ermessen und im Sinne und Geist der Ausschreibung ge¬ Bremen Bremerhaven Hamburg rechten Bewertungsspiegel einzuordnen. Tel.: 45 01 01 Tel.: 2 22 22 Tel.: 5 23 34 43 In großer Hochachtung vor den beispielhaften Leistungen (04 21) (04 71) (0411) bürgerschaftlicher Initiative zur Verbesserung der Lebens¬ qualität im ländlichen Raum gibt die Bundesprüfungskom¬ mission nachstehend ihre Beurteilung bekannt; sie betont dabei, daß innerhalb der einzelnen Bewertungsgruppen die Folge der Aufzählung keine Rangfolge bedeutet:

Goldplaketten erhalten: Hermann Diedrich Steenken

Birkendorf, Kreis Waldshut, Baden-Württemberg Bornheim, Kreis Alzey-Worms, Rheinland-Pfalz Tischlermeister u. beratender Innenarchitekt Clüversborstel, Kreis Rotenburg/Wümme, Niedersachsen

Falscheid, Kreis Saarlouis, Saarland Bautischlerei und Innenausbau Nosbach (Gemeinde Reichshof), Obergergischer Kreis, Nord¬ rhein-Westfalen

Oberhundem (Gemeinde Kirchhundem), Kreis Olpe, Nord¬ rhein-Westfalen 2863 Ritterhude, Stader Landstraße 71 Rottau (Gemeinde Grassau), Kreis Traunstein, Bayern Telefon 04 2012/9226 Silbach (Amt Niedersfeld), Kreis Brilon, Nordrhein-West¬ falen

Stadel (Gemeinde Banz) Kreis Lichtenfels, Bayern Wachstein, Kreis Weißenburg-Gunzenhausen, Bayern

Silberplaketten erhalten: Walter Kaiienbusch gegr. 1910 Altenburschla (Stadt Wanfried), Kreis Eschwege, Hessen Dacheindeckungen, Gußasphaltbeläge jeder Göllheim, Donnersbergkreis, Rheinland-Pfalz Art, Grundwasserabdichtungen Halter (Gemeinde Visbek), Kreis Vechta, Niedersachsen BREMEN, Graf-Haeseler-Str. 108, Ruf 49 23 33 Holzhausen a. Hünstein, Kreis Biedenkopf, Hessen Husby, Kreis Flensburg-Land, Schleswig-Holstein Mannsgereuth, Kreis Lichtenfels, Bayern Marienbaum (Stadt Xanten), Kreis Moers, Nordrhein-West¬ falen

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„Unser Dorf soll schöner werden" ähnlichen Leistungen angespornt wurden. Nichts fördert die Landeskultur und die Selbstverantwortung der Bürger ein¬

Die Bundesprüfungskommission für den Wettbewerb „Unser dringlicher als gute Vorbilder. Dorf soll schöner werden" weiß, daß alle Leser dieses Be¬ richtes wenig Zeit haben. Dies veranlaßt sie, die Feststel¬ Empfehlungen lungen und Empfehlungen, die die Damen und Herren der Im Bewußtsein der hohen Verantwortung, die die einzelnen Bundesjury nach der Besichtigung der 29 Siegerdörfer, die Damen und Herren der Bundesprüfungskommission durch sich aus 4321 Teilnehmern qualifizierten, nach reiflicher und verantwortungsbewußter Prüfung konzipiert haben, nur in den sie ehrenden Auftrag des Herrn Bundesministers für Kurzfassung vorzulegen: Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Josef Ertl, übernom¬ men haben, wird folgende Empfehlungen niedergelegt: Dieser Wettbewerb soll dazu beitragen, die notwendige ge¬ sellschaftspolitische und strukturelle Neuorientierung des Durch die Gemeindereform nimmt die Zahl der selbständi¬ ländlichen Raumes von Seiten der Gemeinden her auf brei¬ gen Dörfer mit kommunalpolitischer Selbstverwaltung er¬ ter Ebene zu unterstützen und zu intensivieren. Dabei sind heblich ab. Es verbleiben oft nur Ortschaften mit einge¬ ländliche Gemeinden und Ortsteile festzustellen, die durch schränkter politischer Willensbildung und Entscheidungs¬ Gemeinschafts- und Selbsthilfeleistungen in der Pflege und freiheit. Entwicklung des Ortes und seiner natürlichen Umgebung Vorbildliches leisten. Hervorragende Beispiele sollen in viel¬ fältiger Form weitere Gemeinden und Ortsteile zum Nach¬ Die Erhaltung eines Eigenlebens für alle Ortsteile ist jedoch eifern anregen. nicht nur von kommunalpolitischen, sondern auch aus Ge¬

— Der Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden" lei¬ sichtspunkten der allgemeinen Verantwortung der Bürger stet bedeutende Beiträge am Schicksal ihrer Gemeinde hocherwünscht, um die auf bundes- und landespolitischer Ebene erhofften Zielsetzungen = zur Neuordnung des ländlichen Raumes zu erreichen.

= zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung der Umwelt Zu dem Verlust der kommunalen Selbständigkeit der ein¬ = zur Verbesserung der Lebensbedingungen auf dem zelnen Dörfern kommt das Problem des Wandels in der Land¬ Lande wirtschaft — dies ist ein Problem von europäischer Be¬

= zur Entwicklung von Wohn-, Erholungs- und Freizeit¬ deutung. Damit ändert sich die in Jahrhunderten gewach¬ räumen in ländlichen Gebieten. sene soziologische, bauliche und landschaftliche Struktur des Dorfes. ■— Der Wettbewerb fördert den Gemeinschaftssinn und die Verantwortung der Einwohner für die Weiterentwicklung von ländlichen Gemeinden. Dieser Wettbewerb trägt auch in Zukunft dazu bei, diese Entwicklung bewußt zu machen, die Bürger in die Mitver¬ Insbesondere bietet er der Jugend Möglichkeiten, mitver¬ antwortung einzubeziehen und ihnen bei der Durchführung antwortlich tätig zu werden. Sie findet ein eigenes Betä¬ der dafür erforderlichen Maßnahmen einen Raum zur Mit¬ tigungsfeld für Bürgerinitiativen, die die Lebensqualität ih¬ bestimmung zu sichern. rer Gemeinde menschenwürdiger werden läßt.

— Die im Wettbewerb festgestellten Leistungen sind um¬ so höher zu bewerten, als sie unter freiwilligem Arbeits¬ Schlußfolgerung und Geldeinsatz und vielfach ohne wesentliche öffentliche Im Interesse der Neuordnung des ländlichen Raumes ist Mittel erreicht werden. es notwendig, den Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner — Der Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden" hat werden" neben dem für größere Gemeinden gültigen Wett¬ dokumentiert, daß Eigenleistungen besonders dann Erfolg bewerb „Bürger, es geht um Deine Gemeinde" als selb¬ haben, wenn beratende Sachverständige der Bauleit- und ständigen Wettbewerb fortzusetzen. Die Weiterführung des Landschaftsplanung herangezogen werden. Die Wirksamkeit Wettbewerbs mit Zielsetzungen, die der Entwicklung ange¬ der vorbildlichen ideellen und materiellen Anstrengungen der einzelnen Ortsteile oder Gemeinden sind hierdurch we¬ paßt sind, wird allgemein gewünscht und von der Kom¬ sentlich gesteigert worden. mission empfohlen.

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22 Gruner Kreis" Bremen 95

Victor Heynig f

Am 16. Dezember 1973 ist unser Ehrenvorsitzender Victor Insbesondere ist es Victor Heynig zu danken, daß der Heynig für immer von uns gegangen. Landesverband wieder zu zielstrebiger, sachlicher Arbeit zurückfand und nach außen mehr und mehr an Aus¬ In Elzach, im Schwarzwald, weit weg von seinem gelieb¬ ten Bremen, starb er im Alter von 87 Jahren. strahlungskraft gewann. Als durch den Wohnungsbau später viel Kleingartenland verloren ging, als Straßen-, Victor Heynig hat sich um Bremen und seine Kleingärt¬ Schul- und Sportbauten Kleingärten kosteten, ließ er zu¬ nerorganisation verdient gemacht. sammen mit dem „Referat Schuster" zukunftsweisende Bevor Victor Heynig nach Bremen kam, war er als Sieb¬ Pläne für neue Dauerkleingartenanlagen entwickeln. zehnjähriger nach Afrika gegangen, um dort 15 Jahre zu bleiben. Als Pflanzer, Angestellter der kaiserlichen Ver¬ Nach fast lOjährigem Vorsitz übergab Victor Heynig waltung u. a. m. lernte er Land und Leute kennen. seinem Nachfolger Johann Dreyer im März 1963 einen Später war er in Hamburg im Kunsthandel tätig. In einem wohlgeordneten Verband. Aus Gesundheitsgründen wohn¬ großen Flugzeugwerk in Bremen war er als Abteilungslei¬ te er dann bald in Zweibrücken, die letzten 8 Jahre in ter angestellt, danach längere Zeit in Posen, Frankreich, Elzach im Schwarzwald. Braunschweig und an vielen anderen Plätzen mehr. In der Als sichtbares Zeichen für sein erfolgreiches Wirken Zeit nach dem Kriege (1945) leitete er in Flensburg eine wurde die moderne Dauerkleingartenanlage Horn-Lehe, Volksküche und half auf diese Weise, die Flüchtlingsnot im Einvernehmen mit dem Bremer Senat, durch den da¬ der Nachkriegszeit lindern. maligen Bausenator Wilhelm Blase „Kleingartenpark Vic¬ Als Victor Heynig dann im Dezember 1953 als Delegier¬ tor Heynig" benannt. ter des Kleingärtnervereins „Helgoland — Westerland" e. V. mit zwei Stimmen Mehrheit von der Delegiertenver¬ Der Landesverband der Kleingärtner, Kleinsiedler und sammlung des Landesverbandes zum Vorsitzenden ge¬ Gartenheimer für Bremen und Umgebung e. V. nimmt wählt wurde, nahm er als Kleingartenbewohner die Ge¬ von Victor Heynig dankbaren Herzens Abschied. schicke des Verbandes in sachkundige Hände. Wir werden sein Andenken in Ehren halten.

Sein Bemühen, das Wohnen für die derzeit Luftkriegsbe¬ troffenen und Flüchtlinge weitgehend zu legalisieren und im Räumungsfall Entschädigungsansprüche durchzuset¬ Zur Aufbaugemeinschaft Bremen hat der Verstorbene zen, ist uns noch in sehr guter Erinnerung. Wesentlichen in den Jahren seines Wirkens in Bremen allzeit eine Anteil hatte Victor Heynig an der Durchsetzung der er¬ sten Gartenheimgebiete — „Wolfskuhle" und „Hinter dem sachliche und persönliche Verbindung gepflegt. Auch Rennplatz" (heute: Gartenheimergemeinschaft „Wilhelm diese Gemeinschaft wird dem Verstorbenen aus Dank¬ Busch"). barkeit ein ehrendes Andenken bewahren.

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23 Grüner Kreis — Arbeitsbericht 1973

i II

Eingaben an Bürgerschaft, Senat, Verwaltung und Institutio¬ Die Verantwortlichen in Legislative, Exekutive und Verwal¬ nen. Im Berichtsjahr wurden wieder verschiedene Eigenini¬ tung, dazu die Bürger unserer Stadt, wurden durch beson¬ tiativen, aber auch Anregungen von Mitbürgern in Form von dere Veröffentlichungen auf die Verantwortung für die Um¬ Eingaben weitergegeben, so u. a.: welt hingewiesen.

1. Schreiben an den Senator für das Bauwesen mit dem Vor¬ schlag einer Baumpflanzung zwischen dem Verwaltungs¬ gebäude der AOK und dem Simo-Haus an der Ansgaritor¬ kreuzung und der Anregung, die alte Haltestelle für S- Die letzte „Landstraße" Bremens Busse am Kastanien-Wäldchen wieder als Teil der Wall¬ Der Aufbau, Heft 1/1973 anlagen herzurichten. Wümmeregulierung Diesen Anregungen wurde entsprochen. Der Ausbau, Heft 1/1973 2. Mit Schreiben vom 25. 10. 1973 wurden dem Niedersäch¬ sischen Heimatbund e. V., Hannover, verschiedene Anre¬ Bedrohte Landschaft des Sauerlandes gungen gegeben, dies evtl. in die „Rote Mappe" mit auf¬ Der Aufbau, Heft 1/1973 zunehmen. Das Grün in den Städten 3. Mithilfe beim Versand des Buches „Hamme — Wümme Der Aufbau, Heft 1/1973 — Wörpe" an die Verantwortlichen der Region Weser- Jade im November 1973. 100 Jahre Tag des Baumes in aller Welt Der Aufbau, Heft 1/1973 4. Vorschlag zur Kennzeichnung von seltenen Pflanzen und Bäumen nach dem Beispiel der Insel Mainau einschl. Erdgas und Straßenbäume Spenden von zwölf solchen Schildern. Der Aufbau, Heft 1/1973 5. Arbeitskreis Grünes Bremen e. V. Europäische Boden-Charta Dieser vom Senat gegründete Verein erlaubt als ordent¬ Der Aufbau, Heft 2/1973 liche Mitglieder nur „Angehörige der Ortsamts-und Stadt¬ teilbeiräte und ihrer Ausschüsse" und erhält aus dem Europäische Wasser-Charta Haushalt der Stadtgemeinde beachtliche Beträge. Der Aufbau, Heft 2/1973

Eine an den Senat gerichtete Anfrage lautet: Wasser — unentbehrliches Lebenselement

Alle Vereinigungen des „Grünen Kreises" (siehe Briefkopf) Der Aufbau, Heft 2/1973 haben seit ihrer Gründung, d. h. seit Jahrzehnten, die Fra¬ gen der Umwelterhaltung als ihre Arbeitsleitlinien und sind ökologisches Manifest im Sinne der „Grünen Charta" (1961), der „Wasser Charta" Der Aufbau, Heft 2/1973

(1968) und der „Boden Charta" tätig. Taub für Entsetzen Der Aufbau, Heft 2/1973

Sie stellten mit Bedauern fest: Baumschutz in der schweizerischen Gesetzgebung

1. daß der neue Verein nur Mitglieder kennt, die von der Der Aufbau, Heft 2/1973 Bürgerschaft in die Beiräte gewählt wurden, Das Grundwasser, ein verborgener Schatz der 2. daß der neue Verein beachtliche Haushaltsmittel (Steuer¬ Heidelandschaft Der Aufbau, Heft 2/1973 gelder) für Aufgaben erhält, die eigentlich von den bau¬ Neue Ferienseminare für Gartenfreunde enden Ämtern zu erledigen wären, Der Aufbau, Heft 2/1973 3. der neue Verein erwartet Spenden aus der Bevölkerung, Der Wald braucht Hilfe was zwangsläufig dazu führen muß, daß alte bestehende Vereinigungen mit gleichen Zielen, die diese Arbeit bis¬ Der Aufbau, Heft 2/1973 her nur auf dem Wege von Mitgliedsbeiträgen und Spen¬ Wohnen im Grünen, kommt eine neue Gartenstadtbewegung? den aus der Bevölkerung tun konnten, ihr Spendenauf¬ Der Aufbau, Heft 3/1973 kommen geschmälert sehen. Zurück zum Naturschutz Der Aufbau, Heft 3/1973 Sie fragen: Quo vadis Camping? 1. Warum hat der Senat eine solche Neugründung nicht mit Der Aufbau, Heft 3/1973 bestehenden Vereinigungen vorbesprochen,

2. warum sieht der neue Verein keinen Austausch der Mit¬ Imkerwerk in der Lüneburger Heide Der Aufbau, Heft 3/1973 gliederschaft und somit eine echte Zusammenarbeit vor,

3. warum ist die Mitgliedschaft nur auf Beiratsmitglieder be¬ Kampf dem Vogeltod an Fenstern schränkt und sind Institutionen, die sich seit Jahren mit Der Aufbau, Heft 3/1973 Umweltschutz und Grünpolitik befassen, ausgeschlossen? eine vorbildliche Tat, Eine ausreichende Antwort wurde nicht gegeben, und zu Satzung der Bayrischen Naturwacht e. V. einer Zusammenarbeit ist es nicht gekommen. Der Aufbau, Heft 4/1973

24 III Bücher für die Praxis

„Grünplanung in Baugebieten" von Aloys Bernatzky Der Aufbau, Heft 1/1973

„Landschaft für morgen" von Henry Makowski Der Aufbau, Heft 1/1973

„Wald, Umwelt des Menschen" von Alfred Bartelmeß Der Aufbau, Heft 1/1973

„Weltweite und regionale Umweltkrise" von Gerhard Thielke Der Aufbau, Heft 1/1973

„Baum und Mensch" von Aloys Bernatzky Der Aufbau, Heft 4/1973

IV

Durch freundliche Hilfe von Mitbürgern war es möglich, der Stadt Bänke zur Verfügung zu stellen, und zwar 2 Bänke Kleingartenverein „Helgoland-Westerland" 10 Bänke für Pellens Park 3 Bänke für den Uferweg an der Weser zwischen Großer Weserbrücke und der Bürgermeister-Smidt-Brücke 1. 5 Bänke für den Weseruferpark Sumpf-Zypresse Feldulme V Taxodium distichum Ulmus carpinifolia Blumenkalender Südöstliches Nordamerika Europa Mit freundlicher Hilfe von Spendern war es wieder möglich, 300 Blumenkalender 1974 zu verteilen. Dabei konnte wieder beobachtet werden, wie die Arbeit des „Grünen Kreises" Urweltmammutbaum in unserer Stadt Beachtung findet. Schnurbaum Metasequoia Sophora japonica pendula VI glyptostroboides China/Korea Kassenbericht 1973 China

Einnahmen:

Guthabensaldo per 31. 12. 1972 DM 666,59 Zaubernuß Geweihbaum Zinsen DM 2,40 Hamamelis japonica Spendeneingänge 1973 DM 9 370,00 Gymnocladus dioecus Nordamerika Japan DM 10 038,99

Ausgaben: 10. Bänke einschl. Schilder, Transport und Zürgelbaum Eichenblättrige Rotbuche DM 3 393,73 Aufstellung Celtis occidentalis Blumenkalender einschl. Fracht und Porto Fagus silvatica quercifolia Amerika für Versand DM 1 349,49 Gartenform Buch „Wümme — Wörpe — Hamme" DM 1 000,00 5. Schilder für die Kennzeichnung besonders 11. wertvoller Bäume in Bremen DM 158,50 Taubenbaum Federbuschstrauch DM Porto und Bankspesen 243,24 Davidia involucrata Sonstige Kosten DM 532,99 Fothergilla major vilmoriniana Vergütung für anteilige Raummiete, Amerika China Telefon- und Personalkosten für 1972 DM 720,00 12. für 1973 DM 720,00 DM 1 440,00 Butternuß DM 8 117,95 Baumhasel Guthabensaldo per 31. 12. 1973 DM 1 921,04 Corylus colurna Juglans cinerea DM 10 038,99 Südosteuropa Amerika

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25 Die Imkerei im Raum Bremen

Von F. Harms, Ehrenbienenmeister

später war diese Rasse auch in Niedersachsen weit verbrei¬ tet. Zuverlässige Zuchtstellen gab es in Niedersachsen erst später (1933). Reinzuchtköniginnen wurden aus Schlesien bezogen und kosteten etwa soviel wie zehn Pfund Honig.

O Um 1860 stand die Bienenzucht in fast allen Teilen Deutschlands in hoher Blüte.

Der erste Imkerverein in Bremen wurde am 7. Oktober 1875 gegründet, unter dem Namen „Bienenwirtschaftlicher Verein e. V. für Bremen und Umgebung" Nachfolgerin des ersten Bremer Imkervereins ist die jetzige Landesvereinigung der Bremer Imker mit z. Z. 230 Mitgliedern und 1600 Bienenvöl¬ kern.

Nach dem 30jährigen Krieg erhielt die Bienenzucht unter Friedrich dem Großen einen besonderen Auftrieb. Er ver- anlaßte, daß die Geistlichen zweimal im Jahr von der Kan¬ Schülergruppe: Gymnasium am Barkhof bei der Durchsicht zel herab den Bauern den Betrieb der Bienenzucht empfeh¬ der Völker. Leitung: Oberstudienrat Walter Pieper, Saar- len. Unter anderem erließ er, zum Schutze der Bienen, ein lauterner Straße 4, Ruf 44 51 90 Gesetz, nach welchem Bürger mit sechs Jahren Festung und „respektiver Karrenstrafe" bestraft wurden, die Bienenstök- ke vernichteten oder die Völker vergifteten. Die Verurteilten Die Zeiten, wo die Bremer Imker vor der Haustür imkern wurden auf Karren gefesselt, mit Schimpf und Schande konnten, sind vorbei. Die frühere „Gartenstadt Bremen" mit durch die Straßen gefahren und mit Schmutz beworfen. vorwiegend Ein- und Zweifamilienhäusern, mit Vor- und Hintergärten und den zahlreichen Kleingärten, wo noch vie¬ Diese Maßnahmen erscheinen, zwar nicht was die Härte be¬ le Straßenzüge mit schattenspendenden Bäumen bepflanzt trifft, verständlich, wenn man die damaligen Verkehrsver¬ waren, hat von ihrem guten Ruf als „Gartenstadt" einiges hältnisse in Betracht zieht. Flugzeuge gab es noch nicht. eingebüßt. Aber um so mehr ist zu begrüßen, daß der Se¬ Die Segelschiffe befuhren die Meere. Es dauerte Monate, bis sie ihren Heimathafen wieder erreicht hatten. Da mußte man nator für Gesundheit und Umweltschutz jetzt wieder zu auf Obst und Gemüse aus Übersee verzichten und war auf einer Aktion „Grünes Bremen" aufgerufen hat. eigene Inlandserzeugnisse angewiesen. Aber auch die Ver¬ Aus der Vorgeschichte der Imkerei ist folgendes zu ent¬ schiffung von Getreide war der Gefahr ausgesetzt, bei stür¬ nehmen: mischer See mit Seewasser überspült zu werden. Bienen gibt es schon seit Menschengedenken. Aus Ver¬ steinerungen hat man feststellen können, daß Bienen schon Wenn heute im Inland Ernteausfälle eintreten, wie beispiels¬ viele Millionen Jahre vor dem Erscheinen des Urmenschen weise durch mangelhafte Befruchtung der landwirtschaft¬ auf der Erde gelebt haben. lichen Produkte, sind wir auf Auslandslieferungen angewie¬ sen. Aber nicht nur, daß die Ware sich dann verteuert, auch Seit etwa 150 000 Jahren gibt es in Niedersachsen Bienen. der hiesige Erzeuger hat das Nachsehen. Hier zeigt sich, Die ersten Menschen lebten in diesem Raum aber erst vor daß die Bienenhaltung.damals wie heute, von unschätzba¬ ca. 20 000 Jahren. rem Wert ist. Die Vorgeschichte der Imkerei ist weit um¬ Ende der Steinzeit (12 000 bis 4000 v. Chr.) wurden die Be¬ fangreicher. Ich konnte sie an dieser Stelle nur verkürzt wie¬ wohner Niedersachsens allmählich seßhaft und begannen, dergeben. Haustiere zu züchten. Der niederdeutsche Dichter und Schriftsteller Heinrich Im Mittelalter, im 11. und 12. Jahrhundert, schlössen sich Schmidt-Barrien bezeichnete die Bienen als „die Vögelein die damaligen Imker zu einer Einheit zusammen. Die Wald¬ Gottes", denen die Aufgabe zugeteilt wurde, die Ernährung bienenzüchter bildeten eine Zunft und gaben sich den Na¬ von Mensch und Tier sicherzustellen, daran hat sich auch men „Zeidler-Gilde". Zu dieser Zeit stand die Bienenzuchi bis heute nichts geändert. in hoher Blüte. Diese Gilde hatte sehr strenge Regeln. Nur Wenn in blühenden Obstbäumen, in den Gärten und über unbescholtene Bürger konnten Mitglied dieser Gilde werden. blühenden Wiesen die Bienen summen, dann ist das für uns In ihren Revieren duldeten sie auch keine fremden Imker. Erst im Jahre 1500 widmete man sich auch in Nordwest¬ ein Inbegriff von Frühlings- und Sommerfreude. Es ist aber auch gleichzeitig ein Schauplatz einer gigantischen Arbeits¬ deutschland mit größerem Interesse der Bienenzucht. leistung der Bienen. Wer möchte wohl einen dreiviertel % Im Jahre 1766 wurden als Bienenwohnungen „bienenge¬ Zentner schweren Rucksack vom Morgengrauen bis zur rechte Körbe" eingeführt, die auch heute noch vereinzelt Abenddämmerung kilometerweit schleppen, entladen und Verwendung finden. wieder füllen, schleppen und entladen. Aber das tut unsere © Im Jahre 1769 wurde in Emden die erste „Bienen-Wachs¬ kleine Biene. Mehr als die Hälfte ihres eigenen Körperge¬ lichterfabrik" errichtet. wichtes trägt sie auf einem Flug an Nektar zu ihrem Stock. 0 Im Jahre 1840 wurde anstatt der Bienenkörbe der Ka¬ Milligrammweise sammelt sie ihn aus den Blüten in Tausen¬ stenbau, mit beweglichem Rahmen (Beuten) eingeführt. den von Ausflügen.

0 Im Jahre 1852 führte man zur Auffrischung der Bienen¬ Die meisten Kulturpflanzen sind auf die Hilfen der Bienen zucht im nordischen Raum Italienerbienen ein. Wenige Jahre angewiesen, um Früchte zu tragen. In jedem Bienenstock

26 Wachs luftdicht verschlossen werden können. Der Honig ist dadurch geschützt und unbegrenzt haltbar.

Seit Jahren setzten sich der Deutsche Imkerbund und auch die Landesvereinigung der Bremer Imker für die Aufklä¬ rung der Bevölkerung über die Bedeutung der Bienenpflege ein. Der Deutsche Imkerbund umfaßt z. Z. 95 000 Imker mit rund einer Million Bienenvölker.

Sie sehen aber mit Besorgnis, wie die Zahl der Bienenvölker durch die Bautätigkeit und Flurbereinigung immer mehr zu¬ rückgeht. Sie warnen davor, daß bei einem weiter anhalten¬ den Rückgang des natürlichen Befruchtungsvorganges, der durch die Bienen bewirkt wird, und das auch durch die Be¬ kämpfung von Ungeziefer mit bienenschädlichen Spritzmit¬ teln der gesamten Vegetation ein erheblicher Schaden zuge¬ fügt wird.

Um das Interesse der Bevölkerung und gerade der jungen Menschen an dem Problem zu aktivieren, wünschen sich die Bremer Imker die Errichtung eines Lehrbienengartens auf Ein Bienenschaukasten unter Glas der Schülergruppe der dem Stadtwerder, und zwar am Kuhhirtenweg, der verlän¬ Schule an der Osterholzer Heerstraße. Sie haben die Königin gerten Werderstraße. Es ist beabsichtigt, auf diesem Gelände gesichtet. — Leitung: Lehrer Wilfried Heimsoth, Holunder- einen Staudengarten, in dem es den ganzen Sommer über str. 89, Ruf 45 07 85 grünt und blüht mit einem Lehrbienenstand, in welchem ca. sechs Bienenvölker in verschiedenartigen Beutentypen Platz finden, zu errichten. überwintert eine große Anzahl von Bienen. Dadurch sind Der Unterkunftsraum, mit Nebenraum für Geräte, Toiletten sie früh genug zur Stelle, wenn es draußen blüht. Die Biene etc. muß so groß ein, daß hier auch eine Schulklasse Platz befliegt immer die gleiche Blütenart. Daher ist sie auch das findet. Auf diese Einrichtung sollen nicht nur die „Wer- einzige Insekt, das eine totale Befruchtung durchführt, wäh¬ deraner"-Kleingärtner, sondern auch der Besucherstrom, der rend Hummel, Käfer und andere Insekten wahllos von einer in den Sommermonaten auf dem Werdergelände Erholung Blütenart zur anderen fliegen. Es dürfte einleuchtend sein, sucht, aufmerksam gemacht werden. daß man beispielsweise mit dem Blütenstaub vom Vergi߬ meinnicht keine Obstblüten befruchten kann. Diese Blüten¬ Bisher haben sich die Lehrer persönlich an verschiedene stetigkeit macht sich auch der Obstanbauer zu nutze. Er Imker zur praktischen Unterweisung ihrer Schüler gewandt. mietet sich zur Obstblüte Bienenvölker und zahlt dafür eine Dieser Lehrgarten soll der Allgemeinheit dienen, und das Leihgebühr. Ein weiterer Nutzen liegt in der Erzeugung von Interesse für die Imkerei wachrufen. Wir sind der Meinung, Honig. Der deutsche Honigbedarf kann aber nur zu einem daß für die Bienen gar nicht genug getan werden kann. Die¬ aus der Inlandserzeugung gedeckt werden. ses ist auch der Grund, daß die Landesvereinigung der Bre¬ Aus der pflanzlichen Herkunft ergibt sich auch die Farbe mer Imker bemüht ist, dem Mitgliederschwund und dem des Honigs. Der Rapshonig ist gräulich-weiß. Linden-, Aka¬ Rückgang der Völkerzahl wirksam zu begegnen. zien- und Kleehonig ist hell-gelblich bis braun. Heidehonig Durch Aufklärung und intensive Werbung konnte die Lan¬ ist dunkelbraun. Fichten- und Tannenhonig rotbraun bis desvereinigung der Bremer Imker in den letzten zwei Jah¬ grünlich schwarz. Häufig stammt der Honig auch aus einer ren über 40 Neuimker verbuchen. Bei dieser Werbung wur¬ Vielzahl von Blütenarten. Gerade dadurch ergeben sich reiz¬ den auch die Schulen und die Schüler der oberen Schul¬ volle Geschmacksverbindungen wie bei guten Gewürzen. klassen angesprochen. Bei der Werbung hat sich heraus¬

Von der Art der Bienenweiden hängt es ab, wann der Honig gestellt, daß wohl das Interesse für die Bienenhaltung vor¬ handen ist. Aber die Mehrzahl der Interessenten traute sich „kandelt" wie der Imker sagt. Beim Kandieren, dem Fest¬ nicht, Bienenvölker anzuschaffen, weil ihnen die Fachkennt¬ werden des Honigs, handelt es sich um einen Kristallisa¬ tions-Vorgang, ähnlich wie sich aus Wasser Eis bildet. Man¬ nisse dazu fehlen. Dieses haben wir durch Abhaltung ko¬ cher Honig wird bereits einige Tage nach dem Schleudern stenfreier Schulungsabende behoben. Drei Schulen haben bereits Lehrbienenstände erhalten und fest, andere Sorten bleiben monatelang flüssig. Der Wert zwei weitere werden in Kürze folgen. wird dadurch aber nicht beeinträchtigt. Aber Honig ist nicht gleich Honig, wie Wein nicht gleich Auf die Frage, was würde geschehen, wenn wir auf unserem Wein ist. Planeten keine Bienen hätten? Darauf gibt es nur eine Ant¬ wort: Das wäre nicht auszudenken. Unsere Ernährung würde Eine deutsche Honigverordnung aus dem Jahre 1930 schützt in Frage gestellt, und einen Blütenflor in dem jetzigen Aus¬ den Verbraucher durch strenge Begriffsbestimmungen und maß gäbe es nicht. Aber ich habe einen Trost für alle bereit: Mindestforderungen an alle Honige. Honig in den Einheits¬ Solange es Bienen gibt, wird es auch Imker geben, die dafür gläsern und den grünen Gewährsstreifen des Deutschen Im¬ Sorge tragen, daß die Bienenzucht auch weiterhin erhalten kerbundes garantieren für die Güte des Honigs. Wir unter¬ bleibt. scheiden zwei Sorten von Honig, den Nektar- und den Blatt- und Nadelhonig, den sogenannten Honigtau. Der Nektar ist Die Schülerwerbung hat noch den Vorteil, daß jedes Jahr eine süße Absonderung der Pflanzen des Blütengrundes. Der eine Schulklasse die Schule verläßt und dann wieder wei¬ Honigtau ebenfalls ein süßer Saft, stammt nicht aus Blüten, tere Klassen folgen. Hier können dann fortlaufend neue sondern überzieht tauartig Blätter und Nadeln, zuweilen Schüler mit der praktischen Handhabung der Imkerei ver¬ auch kristallartige Tropfen bildend. Diese Säfte werden von traut gemacht werden, wodurch der Engpaß der Nichtorien- Lachniden erzeugt. Die Biene saugt diese Säfte in ihre Ho¬ tierung und auch die Nachwuchssorgen behoben werden. nigblase und trägt alles in den Stock. Der Rohstoff erfährt Die praktische Ausbildung am Bienenstand ist auch gleich¬ eine doppelte Veredelung. Er muß haltbar gemacht werden, zeitig eine Ergänzung zum biologischen Unterricht in den denn sonst ließe der hohe Anteil von Wasser die süßen Schulen. Säfte gären. Unter den günstigen klimatischen Bedingungen im Bienenstock werden jeweils winzige Mengen durch den Anmerkung: Nach der Entscheidung des Herrn Senators für Flügelschlag der Bienen, der die Luft bewegt, „getrocknet". Bildung, Wissenschaft und Kunst, laut Schreiben vom 8. 2. 74, Das Sammelgut ist dann bereits so stark eingedickt, daß es soll die Errichtung eines Lehrbienengartens auf dem Stadt¬ in den Wabenzellen gelagert werden kann. Hier reift der werder zugunsten der Planung einer zentralen Lehranlage auf Honig ohne Zutun der Bienen weiter, bis die Zellen mit dem Universitätsgelände errichtet werden.

27 Was ist ein

G ener alver kehr splan ?

von Gerhard Iversen

Vorwort

Der Generalverkehrsplan ist nur ein Teil des Planungskonzeptes für eine Stadt und ihre Region. Dabei sind die Aufgaben der Gegenwart und der Zukunft zu beachten. Da der Verkehr jeden Bürger täglich berührt, wird er häufig als einzige und erste Planungsaufgabe angesehen. An dem Beispiel der Stadt und Region Bremen soll in den folgenden Ausführungen versucht werden, die Zusammenhänge anzusprechen, die bei der Erarbeitung des Generalverkehrsplanes zu beachten sind. Die Ausführungen sollen verdeutlichen, daß ein isoliertes Vorgehen und das Lösen von Einzelaufgaben ohne Beachtung des Ganzen zu keinen überzeugenden Lösungen führen können. DER HERAUSGEBER

I

Grundlagen des zur Zeit für Bremen gültigen Generalverkehrsplanes

Seit 1948 bestehen Grundlagen für die Verkehrsplanung, behördliche Pläne und zahlreiche Einzelgutachten.

1948 Ausarbeitung des Stadtplanungsamtes: 1958 Gutachten Prof. Lambert (Stuttgart) für innerstäd¬ „Die Neugestaltung Bremens" und tisches U-Straßenbahnnetz für Ost-West-Tunnel „Das Verkehrsproblem" (Straßenbahnlinien 2 und 3) und zwei Nord-Süd- Tunnel (Straßenbahnlinien 4, 5 und 6, 16 unter 1948 Gutachten der „Deutschen Akademie für Städtebau Einbeziehung der Linie 10 am Hauptbahnhof. und Landesplanung" zur Stadtplanung Bremen 1. 10. 48 1958/59 Zweites bautechnisches Gutachten der Firma Phi¬ lipp Holzmann AG für innerstädtisches U-Straßen¬ 1949 Mitteilung des Senats vom 19. 5. 49 „Genereller bahnnetz, Gutachten Prof. Lambert. Straßenverkehrsplan der Stadt Bremen" 1960 Verkehrsstudie „Stellungnahme und Vorschläge 1949 Bremische Bürgerschaft/Sondersitzung 2. Juni 1949 zur Verkehrskonzeption der Innenstadt unter Be¬ TOP 1: Mitteilung des Senats vom 19. 5. 49 „Gene¬ rücksichtigung der Erschließung der neuen Wohn¬ reller Straßenverkehrsplan der Stadt Bremen" siedlungen" vom März 1960. TOP 2: Aussprache und Beschlußfassung über die

Mitteilung des Senats vom 19. 5. 49 erfolgt in der 1960 Verkehrsstudie „Innenstadt". Tunnel 1 zwischen Sitzung 16. 6. 49 „An der Weide und Buchtstraße", Gutachten Prof. Lambert. 1949 Bremische Bürgerschaft/11. Sitzung 17. 6. 49 TOP 1: Mitteilung des Senats 19. Mai 1949: „Gene¬ 1963 Vorentwurf mit Kostenvoranschlag für Tunnel 1 reller Straßenverkehrsplan der Stadt Bremen." Die gemäß Vorschlag der Verkehrs-Studie Ing.-Büro Stadt-Bürgerschaft stimmt der Gesamtvorlage mit Agatz Nachf. (heute Ing.-Büro Dr. Lackner — Dr. einigen beschlossenen Änderungen zu. Kranz — Barth).

1952 Erstes bautechnisches Gutachten der 1965 Auftrag an Prof. Dr. Ing. Grabe für ein Gutachten Firma Philipp Holzmann AG für einen Ost-West- zur Neuordnung des öffentlichen Personennahver¬ Tunnel zwischen Ostertor und Doventor (Straßen¬ kehrs unter dem Gesichtspunkt der Loslösung vom bahnlinien 2 und 3). Gedanken der U-Straßenbahn.

1956 Gutachten der „Deutschen Akademie für Städte¬ Ergebnis: U-Bahnnetz und Zubringerbusnetz. bau und Landesplanung", Projekt „Teilring-Mo¬ 1965/67 Flächennutzungsplan Bremen zartstraßenbrücke in Bremen" 25. 1. 56 Der Senator für das Bauwesen.

1957 Verkehrsuntersuchungen Bahnhofsvorstadt Oster¬ 1969 Gutachten S-Bahn verkehr Bremen tor „Die Ostentlastung" (früher sogenannter Teil¬ Prof. Dr.-Ing. R. Kracke, Hannover. ring) Senator für das Bauwesen. 1969 Gutachten „Ruhender Verkehr" 1957 Gutachten der „Deutschen Akademie für Städte¬ Prof. Dr.-Ing. W. Grabe, Hannover bau und Landesplanung", Projekt „Teilring — Mo¬ zartstraßenbrücke in Bremen" vom 10. Mai 1957 1971 Stadtentwicklungsprogramm Bremen (Entwurf) als Ergänzung zum Gutachten vom 25. Januar Senator für das Bauwesen. 1956 Stellungnahme der Gutachter zu der von Bre¬ men vorgelegten Verkehrsuntersuchung „Die Ost¬ Es ist also ein Irrtum anzunehmen, daß ein „Generalver- entlastung". kehrsplan" für Bremen nicht vorliegt.

28 Ruhender Verkehr

Auszug — Teil I, Analyse + Teil II — Prof. Dr.-Ing. Grabe, Hannover

Zusammenfassung (Seite 54) Mögliche Erweiterungen des Parkraumangebotes

In der vorliegenden Analyse werden die Ergebnisse der Zäh¬ (Seite 29 + 30) lung und Befragung des ruhenden Verkehrs im Innenstadt¬ Einer möglichen Änderung des zum Analysezeitpunkt beste¬ bereich und in Alt-Vegesack beschrieben und dargestellt. henden Parkraumangebotes liegen folgende Maßnahmen zu¬ Aus zusätzlichen Untersuchungen wie den Pegelmessungen grunde: in Parkhäusern, der Erhebung des ruhenden Verkehrs durch 1. Erweiterung durch den Bau weiterer Parkhäuser, Luftaufnahmen und einer Untersuchung des Andienungs- verkehrs im Innenstadtbereich kann im Zusammenhang mit 2. Abminderung durch die Bebauung von heute noch be¬ der Zählung und Befragung ein abgerundetes Bild über die stehenden, als Parkflächen benutzten Trümmergrundstük- derzeitige Situation des ruhenden Verkehrs in Bremen ver¬ ken, mittelt werden. 3. Abminderung durch das Aufheben von Parkstreifen am Straßenrand als Maßnahme zur Leistungssteigerung des Aus der Analyse ergibt sich, daß der gegenwärtig im Innen¬ Straßennetzes. stadtbereich angebotene Parkraum den Erfordernissen nicht mehr gerecht wird. Hauptziel der Planungen wird deshalb Durch den Bau neuer Parkhäuser wird mehr Parkraum zur die Abschätzung des zukünftigen Parkraumbedarfs, die Er¬ Verfügung gestellt werden, als durch die Abminderungen schließung weiterer Parkmöglichkeiten sowie das Aufzeigen verloren geht. Insgesamt wird also eine Vergrößerung des geeigneter Maßnahmen sein, wobei die Auswirkungen des Parkraumangebotes erzielt. Die in der folgenden Ubersicht ruhenden Verkehrs auf den fließenden Verkehr berücksich¬ angeführten Parkbauten sind von der Stadt Bremen geplant. tigt werden sollen. Die zugehörigen Untersuchungen sind in Ihre genaue Lage im Straßennetz geht aus Abbildung 16 her- dem Band „Ruhender Verkehr Bremen, Teil II: Prognose und vor. Empfehlungen" enthalten. Bezirk Sachbearbeiter Oberingenieur Gutachter II 485 Dipl.-Ing. K. Staven Dr.-Ing. G. Härder Prof. Dr.-Ing. Grabe Parkhaus „Am Wall", Stellplätze 1968 in Betrieb genommen Hannover, im August 1969 III Parkhaus „Hillmannplatz" 500 Stellplätze IV Parkhaus „Richtweg" 300 Stellplätze V Parkhaus „Adlerstraße" 400 Zusammenfassung (Seite 64) Stellplätze VI/VII Parkhaus „Bauhof" 400 Stellplätze Die in dem vorliegenden Teil II „Prognose und Empfehlun¬ VIII Parkhaus „Bleicherstraße" 350 gen" durchgeführten Untersuchungen bauen auf die im Teil Stellplätze IX I ausführlich beschriebene Analyse des ruhenden Verkehrs Parkdeck „Faulenstraße" 360 Stellplätze auf. In dem Abschnitt „Prognose" wird der zukünftige Be¬ Parkhaus „Diepenau" 500 Stellplätze darf an Parkraum ermittelt. Für den auf die Innenstadt ge¬ 1974 in Betrieb genommen richteten Zielverkehr werden die zukünftigen Herkunftsver¬ Parkhaus „Neue Straße" 500 Stellplätze teilungen prognostiziert und die daraus hervorgehenden X Erweiterung des Parkhauses Belastungen des innerstädtischen Straßennetzes errechnet. „Mitte" um 350 Stellplätze XIII Parkhaus „Langenstraße" 362 Stellplätze Im Abschnitt „Empfehlungen" wird ein zukünftiges Park¬ 1967 in Betrieb genommen raumangebot vorgeschlagen, dessen Verkehrsaufkommen die XIV Parkhaus „Katharinenkloster¬ 400 Stellplätze Leistungsfähigkeit des geplanten innerstädtischen Straßen¬ hof", dazu 50 Stellplätze netzes nicht überschreitet. Ergänzende Maßnahmen führen im Untergeschoß für zu einer vollständigen Befriedigung des in der Innenstadt Andienungsverkehr, auftretenden Bedarfs an Stellplätzen für kurzfristige Park¬ 1973 in Betrieb genommen vorgänge. Für Dauerparker werden Auffangparkplätze am Parkhaus Violenstraße, 700 Stellplätze Innenstadtrand und die Einrichtung eines Park-and-Ride- („Sandstraße") Systems vorgeschlagen. Als Beispiel für die Parkraumpla¬ XV Parkhaus „Kolpingstraße" 200 Stellplätze nung in den Bezirken wird ein Vorschlag für die Gestaltung XVI Parkhaus „Grüner Kamp" 800 Stellplätze des Stellplatzangebotes in einem Altstadtbezirk unterbreitet. 6 607 Stellplätze Sachbearbeiter Oberingenieur Gutachter Dipl.-Ing. K. Staven Dr.-Ing. G. Härder Prof. Dr.-Ing. Grabe Die Gesamtzahl der in Parkhäusern angebotenen Stellplätze wird nach Durchführung der beabsichtigten Bauvorhaben Hannover, im August 1970 9000 betragen.

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29 Stadtbahngutachten

Auszug: Teil I, Prof. Dr.-Ing. W. Grabe, Hannover

Zusammenfassung (Seite 78)

Im Abschnitt Analyse sind an Hand der zur Verfügung ge¬ stellten Unterlagen und der vom Institut durchgeführten Erhebungen der strukturelle Aufbau der Stadtgemeinde Bre¬ w men, die vorhandenen Berufspendlerströme nach Größe und Richtung und das bestehende Liniennetz der öffentlichen Verkehrsmittel innerhalb der Verkehrsregion Bremen unter¬ Deutsche sucht worden. Die ermittelten Analysewerte ermöglichen die Feststellung bestehender Wechselbeziehungen zwischen dem Verkehrsaufkommen im öffentlichen Personennahverkehr Hypothekenbank und den vorhandenen Strukturdaten und dienen als Grund¬ Meininger gegründet 1862 lage zur Gewinnung zukünftiger Verkehrsströme.

28 Bremen 1, Domshof 18-20 In der anschließend durchgeführten Prognose ist unter Be¬ Telefon 32 01 71, Fernschreiber 02 44 590 rücksichtigung der Wirtschafts- und Bevölkerungsentwick¬ lung im Raum Bremen sowie unter Beachtung der fortschrei¬ 6 Frankfurt/Main 16, Wilhelm-Leuschner-Straße 30 tenden Motorisierung eine Abschätzung des künftigen Ver¬ Telefon 23 82 41, Fernschreiber 0413 309 kehrsaufkommens im öffentlichen Personennahverkehr vor¬ genommen worden. Nach den vorliegenden Ermittlungen hat sich ergeben, daß besonders stark ausgeprägte Verkehrs¬ Verbriefte Sicherheit Hypotheken ströme in Richtung Innenstadt zu erwarten sind und als wei¬ tere bedeutende Zielgebiete unter anderem die Stadtteile ffBÜk* Kommunal-Darlehen Neustadt, Häfen, Hemelingen und Gröpelingen in Frage Kommunal- kommen.

'*' Schuldverschreibungen Die daraus in den Empfehlungen erarbeitete Konzeption für Pfandbriefe die Fortentwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs sieht für Bremen im Endzustand ein weitgehend unterir¬ disch geführtes Schnellbahnnetz vor, das die Hauptver¬ Repräsentanzen in Düsseldorf KlosferstraBe 22/22 a Telefon 36 04 48 kehrsströme erfaßt und in Form von Durchmesserlinien durch Hamburg Mittelweg 22-24 Telefon 44 07 51 Hannover Berliner Allee 68 Telefon 1 89 31 die Innenstadt geführt wird. Das von dem Schnellbahnnetz München Sonnenstraße 27 Telefon 55 5510 nicht erschlossene Stadtgebiet wird durch Omnibusse be¬ Stuttgart Bolzstraße 4 Telefon 22 53 46 dient, und zwar im wesentlichen durch Zubringerlinien zur Schnellbahn. Einige Omnibuslinien sind auch in Zukunft an die Innenstadt heranzuführen. Dabei sollte jedoch der inner¬ halb der Verkehrszellen liegende Bereich nicht mehr von Omnibussen durchfahren werden.

Inhaber des Die bisher in die Innenstadt geführten regionalen Omnibus¬ Gütezeichens für: linien sollen zur Entlastung des städtischen Straßennetzes Stahlbetonfertigteile, • * an bestimmten Haltestellen außerhalb der Innenstadt an die ' ■kl «T> Bürgersteigplatten, Schnellbahnlinien herangeführt werden und dort enden. Durch die zwischen Bremen-Stadt und Bremen-Nord beste¬ Allgemeine Betonwaren. hende Schnellverbindung der Deutschen Bundesbahn kann auf eine zusätzliche Schnellbahn zwischen diesen Gebieten verzichtet werden.

Stahlbetonfertigteile Außerdem wird empfohlen, insbesondere in den Gebieten Besiedlungsschwerpunkte oder Aufbauachsen zu planen bzw. Fassadenplatten in Arbeitsplätze in größerer Zahl vorzusehen, die im Einzugs¬ Schwer- und Leichtbeton gebiet der geplanten Schnellbahn liegen oder in denen eine Müllschränke sinnvolle Ergänzung und Erweiterung des U-Bahnnetzes möglich ist. COLOMENT- und Da sich der Gutachter durchaus bewußt ist, daß die in die¬ Waschbeton-Gartenplatten sem Gutachten vorgeschlagene Neuordnung des öffentlichen Gartenartikel aus Personennahverkehrs mit erheblichen finanziellen Aufwen¬ Wasch beton dungen verbunden sein wird, sieht die Studie für den Aus¬ bau des U-Bahn-Netzes einen Baustufenplan vor, der acht Zementplatten •> Baustufen enthält und im Gegensatz zu anderen Städten auf¬ grund der für den Individualverkehr in der Innenstadt von Bremen eingeleiteten Maßnahmen mit den ersten Baustufen

DEUTSCHE ZEMENT-INDUSTRIE in den Außenbezirken beginnt. Der Gutachter ist überzeugt, daß die Verwirklichung des geplanten U-Bahnnetzes einschließlich des Omnibus-Systems H. KELLNER & CU. auf weite Sicht der künftigen Bedeutung des öffentlichen BETONSTEINWERK BREMEN SEIT 1891 Personennahverkehrs, insbesondere des Berufsverkehrs, ge¬ recht wird und trotz der hohen erforderlichen Aufwendun¬ 28 BREMEN gen die zweckmäßige Lösung für Bremen darstellt.

Außer der Schleifmühle 65 Der Sachbearbeiter Der Gutachter Postfach 875 Werk Industriehafen Dipl.-Ing. L. Meyer Prof. Dr.-Ing. W. Grabe Tel. 04 21/32 05 45 Südweststraße 33 Hannover, im September 1967

30 S-Bahnverkehr Bremen Auszug: Gutachten Prof. Dr. Ing. R. Kracke, Hannover

Das Verkehrsaufkommen auf den S-Bahnstrecken ist nicht Zusammenfassung (Seite 65) zuletzt von der Reisegeschwindigkeit der Züge und der Be¬ In der vorliegenden Untersuchung wird für den Wirtschafts¬ dienungshäufigkeit abhängig, da beide Faktoren die Attrak¬ raum Bremen ein S-Bahnnetz zur Verbesserung des Regio- tivität des öffentlichen Personennahverkehrs maßgeblich » alverkehrs entworfen, das auch zur Bedienung des inner- beeinflussen. Im Verhältnis zur möglichen Leistungsfähigkeit städtischen öffentlichen Personennahverkehrs im Stadtgebiet der Schnellbahnen wird deshalb eine angemessene Beförde¬ herangezogen werden kann. rungshäufigkeit nicht immer zu wirtschaftlicher Ausnutzung des öffentlichen Verkehrsmittels führen, auch wenn die Die Uberprüfung der Eisenbahnanlagen in diesem Raum hat Strecken durch Siedlungs- und Wirtschaftsgebiete mit hoher zum Ergebnis, daß auf dem vorhandenen Netz ein zusätz¬ Verkehrsdichte und die Bahnhöfe in die Schwerpunkte die¬ licher S-Bahnverkehr im starren Fahrplan nur bei durchgrei¬ ser Gebiete gelegt werden. fender Verbesserung der Eisenbahn-Infrastruktur eingerich¬ tet weden kann. Die hierzu erforderlichen Baumaßnahmen Andererseits eröffnet ein S-Bahnnetz in der vorgeschlage¬ werden in Abschnitte aufgeteilt, die einen stufenweisen Auf¬ nen Form der Stadt- und Regionalplanung neue und weit¬ bau und Verdichtung dieses Verkehrs ermöglichen. reichende Möglichkeiten für eine schwerpunktmäßige Sied¬ lungs- und Strukturpolitik auch in fernerer Zukunft. Hierzu esentliche Voraussetzung für einen künftigen S-Bahnver- vermag diese Untersuchung vielleicht nützliche Entschei¬ s ehr auf den Strecken der Deutschen Bundesbahn ist eine dungshilfen zu geben. Verlegung des Güterverkehrs aus dem Bereich des Haupt¬ bahnhofs, um die Gleisanlagen im inneren Stadtgebiet für Die Bearbeiter: Der Gutachter: den öffentlichen Personennahverkehr nutzen zu können. Dipl.-Ing. W. Becker o. Prof. Dr.-Ing. R. Kracke Diese Maßnahme kann auch dazu beitragen, die gesamte Dipl.-Ing. B. Eilhardt Struktur der Eisenbahnanlagen im Raum Bremen nachhaltig •;u verbessern. Hannover, im Dezember 1970

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31 8

WESER

BREMER TREUHAND

beträgt ca. 25,5 Mill. DM, das Fondskapital 9,2 Mill. DM. Verstärkte Nachfrage Damit erhöht sich das Gesamtvermögen aller 34 HB-Fonds nach geschlossenen Immobilienfonds der Untemehmensgruppe BREMER TREUHAND auf rund 1,275 Mrd. DM. Der Fonds bietet den Zeichnern höchste Mit dem HB-Fonds 34 präsentiert die BREMER TREUHAND Sicherheit durch im Grundbuch eingetragene Auflassungs¬ in diesen Tagen einen weiteren Bruchteils-Fonds. Anteile vormerkungen und die Einschaltung der renommierten Deut¬ dieses HB-Fonds können mit Bausparguthaben vor Ablauf schen Bau- und Bodenbank AG., Frankfurt, als Treuhänder¬ der Sperrfristen Steuer- und prämienunschädlich erworben bank. werden. Bereits jetzt vorliegende umfangreiche Vormerkun¬ gen lassen wie beim letzten „Bausparerfonds" eine baldige Die öffentlich geförderten Wohnanlagen des HB-Fonds 33 er¬ halten unverändert die steuerlichen Abschreibungsvergünsti¬ Schließung erwarten. Damit wird gleichzeitig die verstärkte gungen nach § 7 Abs. 5 EStG. Diese ergeben zusammen mit Zuwendung der Anleger vom Festgeld und den krisen¬ der jeweils bis 20. Dezember erfolgenden steuerfreien Bar¬ anfälligen „Abschreibungs-Hochprozentern" zu den sach¬ ausschüttung (5% p. a.), dem Tilgungszuwachs (auf das Drei¬ wertgesicherten Anlagen in geschlossenen Immobilienfonds dokumentiert. fache des Zeichnungsbetrages) und weiteren Vorteilen bei der Einkommen-, Vermögen-, Erbschaft- und Schenkung¬ Der HB-Fonds 34 umfaßt zwei Projekte mit 218 öffentlich steuer Brutto-Renditen von ca. 14% bis 24°/o, je nach Steuer¬ geförderten Mietwohnungen in Bremen. Das Fondsvermögen satz.

32 II

Bevölkerungsentwicklung in Bremen und in vergleichbaren Großstädten

Tabelle 4 Tabelle 1

Bevölkerungsentwicklung Geburtenüberschuß (-Unterschuß)

1972 Stadtgebiet Einwohner 1960 1965 1970 Düsseldorf in ha 1954 1961 1968 1972 — + 652') — 1500 —2719 Stuttgart + 2957 + 2698 + 394 + 462 Düsseldorf 15 830 623 000 704 000 677 000 644 000 Hannover — + 1080") — 2400 — 2549_ Stuttgart 20 718 583 000 638 000 616 000 627 000 Bremen + 2815 + 3228 — 670 — 1718~ Hannover 13 490 511 000 571 000 527 000 516 000 000 Nürnberg 13 467 507 000 467 000 470 000 480 Bremen 32 416 495 000 578 000 593 000 595 000 # In allen Städten ist die Geburtenzahl seit 1965 gesunken. 0 Bremen hat als Stadtstaat ein bedeutend größeres Stadt¬ Düsseldorf, Hannover, Bremen haben wie die meisten Gro߬ gebiet als die Vergleichsstädte. städte seit 1970 einen Geburtenunterschuß, d. h. die Zahl der Sterbefälle übersteigt die Zahl der Geburten. Das gilt % In Düsseldorf und Hannover hat die Einwohnerzahl be¬ seit 1972 auch für die Bundesrepublik. reits seit 1961 erheblich abgenommen. 9 Die Entwicklung des weiteren Zuganges ausländischer Ar¬ Die Ursache ist neben sinkender Geburtenzahl der u. a. beitskräfte ist noch nicht zu übersehen. Grenzen der Auf¬ durch die Verknappung des Baulandes, hohe Bodenpreise, nahmefähigkeit zeichnen sich aber ab. Als Folge der Ener¬ zu einseitige Wohnbaupolitik entstandene Fortzug aus der giekrise besteht zur Zeit eine Zugangssperre. Kernstadt in die Nachbargemeinden.

# Die Grenze des kommunalen Stadtgebietes deckt sich in allen Städten nicht mehr mit der Grenze des städtischen Sied¬ Tabelle 5 lungsraumes, der Stadtregion. Es sollen deshalb die Stadt¬ regionen als Vergleich hinzugefügt werden. Wanderungsbewegung

1968 1969 1970 1971 Tabelle 2 Düsseldorf

Stadtregionen (für Düsseldorf Verflechtungsraum) Zuzüge 38 730 40 931 45 497 39 921 Fortzüge 45 341 43 651 43 550 45 657 Fläche in qkm Einwohner Stuttgart 1961 1971 Zuzüge 68 200 75 328 72 752 68 572 Stuttgart 1 834,00 1 469 000 1 709 000 Fortzüge 66 535 66 224 67 693 72 064 Düsseldorf 725,90 1 068 000 1 177 000 Nürnberg/Erlangen 1 236,90 813 000 886 000 Hannover Hannover 1 105,10 853 000 915 000 Zuzüge 32 212 36 117 37 661 37 743 Bremen/Delmenhorst 1 671,90 812 500 864 000 Fortzüge 37 106 37 528 37 877 38 423

% Die Einwohnerzahl hat in den Stadtregionen bis 1971 noch Bremen zugenommen. Hierzu hat auch der angestiegene Anteil der Zuzüge 24 698 27 452 27 738 32 702 ausländischen Arbeiter beigetragen. Fortzüge 25 125 25 756 27 001 29 639

Tabelle 3 Tabelle 6 Arbeitsamtsbezirk ausländische Arbeiter

Die Grenzen der Arbeitsamtsbezirke sind nicht identisch mit Wanderungsbilanz den Grenzen der Stadtgebiete. 1968 bis 1972

1969 1970 1971 1972 Düsseldorf — 21 767 Düsseldorf 36 190 44 973 51 739 51 544 Stuttgart + 13 467 Stuttgart 83 894 104 004 114 262 115 971 Hannover — 16911 Hannover 21 623 28 342 33 636 34 995 Bremen + 2611 Nürnberg 36 942 49 957 55 411 55 326 Bremen 7 582 12 220 15 170 16 300 0 Düsseldorf und Hannover haben infolge des relativ klei¬ nen Stadtgebietes (Tabelle 1) seit 1968 eine negative Wande¬ 0 Bremen hat einen relativ geringen Anteil an ausländischen rungsbilanz, Bremen zum ersten Male 1972. Auch in Stutt¬ Arbeitern. gart war 1971 und 1972 die Bilanz negativ.

33 Tabelle 7 In der negativen Wanderungsbilanz zum Bremer Umland kommt der starke Eigenheimbau in den Nachbargemeinden Bremen: Zuzüge und Fortzüge 1971 + 1972 zum Ausdruck.

1971 1972

Zuzüge Fortzüge Zuzüge Fortzüge Hauptzielortewaren in den Jahren 1971 und 1972: aus und in das Delmenhorst 997 + 1178 Bundesgebiet 23 516 24 926 20 971 26 518 Stuhr 640 + 825 aus dem und Lilienthal 660 + 656 in das Umland Oyten 378 + 561 7 683 (in 20 km Umkreis) 4 710 3 912 8 652 Brinkum 209 + 536 Ganderkesee 269 + 410 Tabelle 8

Bremen: Wanderungssaldo Fortzüge aus Bremen 1971/72 in das Umland 1971 1972 Landkreis 1971 1972 Bundesgebiet — 1 410 —5 547 Osterholz Umland — 3 513 —4 740 2081 + 2 751 = 5 332 Verden 1086 + 1 250 = 2 344 In den Jahren 1971 und 1972: Wesermarsch 493 + 515 = 1 008 7683 + 8652 Fortzüge aus Bremen in das Umland (20 km) Oldenburg 1216 + 1 454 = 2 670 4170 + 3912 Zuzüge nach Bremen aus dem Umland (20 km) Grafschaft Hoya 1672 + 1 851 = 3 523

Fazit

Die künftige Bevölkerungsentwicklung in den Großstädten Dabei wird neben dem Angebot an qualifizierten Arbeits¬ wird nicht mehr wie bisher durch Geburtenüberschüsse und plätzen die Qualität der Lebensbedingungen immer mehr ein durch Wanderungsgewinne aus den ländlichen Gemeinden entscheidender Faktor für die Attraktivität einer „Stadt" bestimmt werden, sondern durch die Binnenwanderung in und ihrer Region werden. der Stadtregion und durch die Wanderung zwischen den miteinander konkurrierenden Regionen.

in

Grundsätze für die Erstellung eines Generalverkehrsplanes

1. Der Generalverkehrsplan umfaßt alle Verkehrsarten (Stra¬ 4. Der Generalverkehrsplan muß zwar vornehmlich von ßenbahn AG, Deutsche Bundesbahn, Bundespost u. a.): Verkehrsplanern erarbeitet werden, dabei sind andere a) den öffentlichen Personenverkehr auf Straße und Planungsdisziplinen zu beteiligen: Schiene die Stadt- und Regionalplanung b) den Individualverkehr: Pkw, Lkw (Berufsverkehr/Wirt¬ die „Grünplanung" schaftsverkehr/Besucherverkehr) die Hafenplanung und die Flughafenplanung. c) den ruhenden Verkehr (Dauerparker und Kurzparker) d) den Radfahrer-Verkehr Selbstverständlich sind auch die Forderungen der „Um¬ e) den Fußgänger-Verkehr weltgestaltung" und „hygienische" Probleme (Lärm, Im¬ missionen) zu beachten. 2. Der Generalverkehrsplan darf nicht an den kommunalen Vor allem muß die Ausweisung der Industrie- und Ge¬ Grenzen Halt machen, er muß den „Siedlungsraum" um¬ werbeflächen sowie der Wohnflächen mit der Verkehrs¬ fassen! Das gilt besonders für den öffentlichen Personen¬ nahverkehr. planung (Straße und Schiene!) abgestimmt werden.

3. Der Generalverkehrsplan muß im Zusammenhang mit 5. Ein Mangel der bisherigen Arbeiten war die isolierte dem Stadtentwicklungsplan und Aufstellung der einzelnen Pläne und Gutachten. Bei der dem Flächennutzungsplan sowie beabsichtigten Aufstellung eines neuen Generalverkehrs¬ mit der Regionalplanung für den Siedlungsraum Bre¬ planes muß deshalb eine alle Sparten der Planung um¬ men aufgestellt werden. fassende Behandlung der Aufgabe gesichert sein.

Wilh. G. Bädecker l>KI Albert Ehlers & Co. LrlNI Gerüstbau + Zimmerei 1-1 gegründet 1896 Bauklempnerei und sanitäre Installation Ijjj^jj Holz- und Stahlgerüste aller Art BREMEN 28 BREMEN Burchardstraße 41 - Telefon 38 2348 Parkallee 207 a - Fernruf: (0421) 21 19 16

34 Stadt- und Landesplanung im Parlament

von Gerhard Iversen

Vorwort

Während der Haushaltsberatung in der Bremischen Bürgerschaft im Dezember 1973 hat der Verfasser nachfolgende Ausfüh¬ rungen gemacht. Der Leser möge beachten, daß es sich um die Wiedergabe des gesprochenen Wortes handelt. Gegen den Bau der Osttangente gibt es keine sachlich überzeugenden Gründe. Mit einem utopischen Zahlenspiegel sollte man seine Mitbürger nicht verwirren und dies dann ausnutzen, gute Planungsgrundlagen über die größte Fraktion vom Tisch zu fegen. DER HERAUSGEBER

Die drei folgenden Berichte geben weitere Einblicke.

Vizepräsident Bugla: Der Sonderdruck „Bremen-Niedersachsen 10 Jahre gemein¬ Das Wort hat der Abgeordnete Iversen. same Landesplanung" hinterläßt den Eindruck, daß in zehn

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Jahren angeblich großartige Leistungen erreicht seien. Bei genauer Betrachtung der Dokumentation kommt man aber Ich möchte bei meinem ersten Beitrag eingehen auf einige leider zu dem Ergebnis: Neues wird nicht gebracht, in die Fragen der Landesplanung und der Stadtplanung, im zweiten Zukunft gerichtete Gedanken fehlen. Nichts wird über Auf¬ Beitrag dann auf das Thema der Trasse. Das deshalb, weil gaben und Arbeitsteilung zwischen den Städten Bremen — sonst wichtige Vorgänge der Landesplanung hier nicht an¬ Bremerhaven — Oldenburg — Wilhelmshaven gesagt. Nichts gesprochen werden und auch einige andere Fragen, die in den Rahmen der Stadtplanung gehören. über die Siedlungsräume, über Häfen, Industrieansiedlungen Der Arbeitsbereich des Senators für das Bauwesen hat in und dergleichen. Nichts über die Gebietsreform, und auch nichts über die Gebietseinheiten. den letzten Jahren die Bezeichnung Bau und Raumordnung erhalten. Damit wi:.d die Aufgabe Stadt- und Landesplanung Die Begrenzung des Schwerpunktraumes Bremen-Unterweser angesprochen. Von keinem Senatsbereich kann man sagen, überzeugt nicht. Im Hinblick auf das Schulwesen gilt das daß bei der Lösung der gestellten Tagesaufgaben alle Le¬ gleiche. Von der Autobahnplanung wird nur wenig ange¬ bensbereiche zu beachten sind oder, wie die Fachleute sagen, merkt. Und dann folgt im Schlußabschnitt der Hinweis, daß alle wissenschaftlichen Disziplinen einzubeziehen sind. Die¬ ein Planungsverband nicht möglich und abzulehnen sei. ser gegebene Zusammenhang wird leider viel zuwenig von Betrachtet man aber dagegen die Dokumentationen des Lan¬ der Verwaltung selbst, von den Senatsbereichen, auch von des Niedersachsen für den Raum Region Weser-Jade, so hat der Legislative und auch von den Mitbürgern beachtet. In man einmal den Raumordnungsbericht für das Land Nieder¬ Kenntnis dieser Zusammenhänge sollte es stets eine Selbst¬ verständlichkeit sein, bei der Beratung eines neuen Haus¬ sachsen, den Teilraumordnungsbericht für den Abschnitt halts kurz Rückschau zu halten, ob alle Beteiligten der Auf¬ zwischen Weser und Elbe, das heißt Regierungsbezirk Stade, gabe gerecht wurden, um im Blick auf das neue Haushalts¬ eine weitere Arbeit für den Bezirk Oldenburg zwischen We¬ jahr die Ziele richtig zu setzen. ser und Ems. Dazu das Landesentwicklungsprogramm Stand 1973. In diesen Tagen spricht man so gern von der Qualität des Lebens und meint, ein neues Leitmotiv gefunden zu haben, Alles sorgfältige Arbeiten, muß man sagen, aber leider nur dabei ist der Begriff uralt, denn schon die Römer kannten ganz auf Niedersachsen bezogen. Da wäre zu fragen: Ist das ihn. Sollte man nicht die Aufgaben für die Stadt und Region gemeinsame Landesplanung? Die Äußerungen von Herrn Weser-Jade etwas genauer formulieren? Ich meine: Erstens Ministerpräsident Kübel im Oktober in Stade zu den Erläu¬ die Qualität des Wohnens, zweitens die Qualität der Bil¬ terungen des Landesentwicklungsprogramms, die er für Nie¬ dung, drittens die Qualität des Arbeitsplatzes, viertens die Qualität der Freizeit. dersachsen machte, zeigen deutlich: Die finanzielle Hilfe I. aus dem gemeinsamen Fonds, somit auch von Bremen, nimmt man gern entgegen und vermerkt dann weiter, daß 30 000 Nun einige Bemerkungen zum Aufgabenbereich der Landes¬ neue Arbeitsplätze im niedersächsischen Raum zu schaffen planung. Der Bundesraumordnungsbericht 1972, meine Da¬ sind, 80 Prozent davon im Bereich der Industrie. men und Herren, bringt die Einteilung des Bundesgebietes in Regionen, und der Plan 5 zeigt die Region Weser-Jade. Lei¬ Man bestätigt weiter, daß die Kräfte aus der Landwirtschaft der ist es der gemeinsamen Landesplanung Bremen-Nieder¬ erschöpft seien und hofft, die Pendlerströme, die aus Nie¬ sachsen noch nicht gelungen, von einem gleichen Regions¬ dersachsen nach Bremen gehen, zu gewinnen für die Neu- raum auszugehen. ansiedlung der Industrie.

Beton- und Monierbau

an NIEDERLASSUNG BREMEN

28 Bremen • Bürgerm.-Smidt-Str. 59/61 - Tel.: 314121

35 Betrachtet man die Vorgänge um das Kernkraftwerk Esens¬ hamm — wobei ich ausdrücklich vermerke, daß wir zusätz¬

Adolf Kupke liche Kraftwerke gebrauchen — so wird deutlich, daß das SAN. INSTALLATION - GASHEIZUNGEN - KLEMPNEREI Vorgehen um dieses Bauvorhaben viele weitere Fragen offen läßt. Der Wärmelastplan soll Ende des Jahres vorliegen, es Hastedter Heerstraße 26 Telefon 44 89 75 fehlt aber noch ein Gutachten über die radioökologischen Auswirkungen und das Gutachten über die thermische Bela¬ stung der Weser selbst.

Blickt man auf die Probleme, die im Zusammenhang mit dem Johannes Frischmann Teufelsmoor zu sehen sind, tauchen weitere Fragen auf. Sehr Karl-Heinz Spies KG Elektromeister oft bekommt man die Frage vorgelegt aus der Region: Dachdeckung — Abdichtung Asphaltierung — Blitzschutz „Warum sind die Bremer so zurückhaltend? Soll man dies BREMEN werten als eine Gleichgültigkeit dem nachbarlichen Raum BREMEN, Crüsemannallee 69 Humboldtstr. 131/137 gegenüber?" Telefon 7 30 52 Ruf 21 55 62 In diesem Zusammenhang dürfen wir erinnern an die Arbeit des „Nichtständigen Ausschusses" in der vergangenen Le¬ gislaturperiode zu Fragen der Landesplanung und unseren Antrag zu Beginn dieser Periode, der aber abgelehnt wurde Tischlereibetriebe und heute erneut seine Bestätigung findet.

Das Geschehen der Vergangenheit zeigt, wie viele Fragen

Derenthal & Plump von großer Bedeutung offen sind, zum Beispiel Luneplate — Industrieansiedlung, Landschaftsschutzplan für die Region, langsamer Bau der Sperrwerke und Schutzdeiche, alte Bun¬ Ausführung sämtlicher Tischlerarbeiten desbahnanlagen in der Region, Denkmalspflege in der Re¬ gion und eine besondere Frage: Wo wirken die Mitglieder der Legislative in Bremen und Hannover mit bei der Ver¬ 282 Bremen 77 gabe der Mittel aus dem Aufbaufonds? In der letzten Sitzung Burgdammer Kirchweg 29, Telefon 63 01 72 und der Baudeputation konnten wir das erste Mal einen kleinen 2863 Ritterhude Einblick erhalten und sehen, wie die Vergabe für die kom¬ mende Zeit laufen soll. Es war das erste Mal nach zehn Jah¬ Stendorfer Straße 12, Telefon 04 2012/91 01 ren angeblicher gemeinsamer Landesplanung. Ich meine, daß hier noch viel zu tun ist und die Dinge besser laufen sollten. Wenn man die Dinge in Niedersachsen gegenüber Bremen beobachtet, möchte man manchmal denken, daß seitens Nie¬ Rudolf ötjengerdes dersachsens der Nordstaat ganz systematisch angesteuert Sanitäre Installation W. Hennig KG. wird. Warum nicht den Verband für unseren Lebensraum, Klempnerei - Heizungsbau Heizungsbau wenn man weiß, daß vor wenigen Wochen Hannover einen

282 Bremen-Farge BREMEN weiteren Planungsverband im Großraum Braunschweig ins Osterholzer Heerstraße 85 Farger Straße 101 Leben gerufen hat, der seine Arbeit aufnimmt? Es besteht Ruf 45 10 63 Ruf 60 82 67 auch kein Grund, für diesen Lebensraum Bremen und Nie¬ dersachsen zu beiden Seiten der Weser nicht gleiches zu tun. Ich vermag nicht einzusehen, daß es keine Wege geben sollte, diesen Weg zu beschreiten. Soweit zur Landespla¬

Heinrich Glade & Sohn nung!

HOLZBAU HOCHBAU II.

Nun zu dem Geschehen der Stadtplanung: Man möchte mei¬ BREMEN, Kattenturmer Heerstraße 320 nen und sagen, daß Bremen in der Vergangenheit — die Fernruf 87 03 01 / 87 03 02 Zukunft muß es erst noch beweisen — eine wenig glückliche Hand gehabt hat, einen überragenden Stadtbaudirektor in seinen Mauern zu beherbergen und an der Arbeit zu sehen. SEIT 1902 Als eine rühmliche Ausnahme mag die Zeit um 1852 ange¬ sehen werden, wo die Eingemeindung der Vorstädte am

cM&&o*rfv&£ff=* rechten Weserufer lief unter dem Stadtbaudirektor Schröder, LICHTPAUSEN FOTOKOPIEN der die erste große Ringstraße der Stadt vorschlug. Dann GROSSFOTO REPRODUKTION war es Senator Thalenhorst, der Professor Schumacher und FOTODRUCKE Z E I CHENBEDARF FRIEDRICH C. HOHNHOLT, Bremen, Buchtstr. 10 Blum zur fachlichen Beratung nach Bremen holte. Ähnlich zu verfahren, ist in den letzten Jahren erneut dem Senat vorgeschlagen worden, aber leider ohne Ergebnis.

Es ist darauf hinzuweisen, daß etwa 19 Arbeiten, Gutachten L PETERS5EN von Planern und Fachleuten, die Grundlage unseres zur Zeit Inh. J. Christoffers gültigen Verkehrskonzeptes bilden. Ein Mangel ist, daß alle HÖLZER - BAUSTOFFE unabhängig erarbeitet wurden aber wenig aufeinander ab¬ gestimmt worden sind. Möge dies im Blick auf den neuen BREMEN-AUMUND, Ruf: 6690.29 Verkehrsplan besser laufen. Aus diesem Zusammenhang wird deutlich, daß viele Vor¬ Und drittens der Besucnerverkehr. Wer den Besucherver¬ gänge dieser, übergeordneten Verkehrsplanung oft von Mit¬ kehr meint durch Reglementierung gängeln zu wollen, wird bürgern aus örtlicher Sicht abgelehnt werden. Wir sollten früher oder später eine böse Überraschung erleben. Der Be¬ uns fragen, wenn wir die Diskussion um die „Mozarttrasse", sucher ist frei, welches Ziel er anfahren will, ob mit der den „Schröderring" und vieles andere beobachten: „Hat man Stadtbahn, mit der S-Bahn, mit der Bundesbahn oder mit in der Vergangenheit überzeugend unseren Mitbürgern Not¬ seinem eigenen Wagen. Wer meint, diesem Kreis etwas vor¬ wendigkeit und Aufgaben der großen Ringstraßen — dazu schreiben zu sollen, erweist seiner Stadt den schlechtesten gehört auch das Tangentenviereck — für den Laien ver¬ Dienst, denn dieser Besucher kommt einmal und nicht wie¬ ständlich genug vorgestellt?" Ich meine nicht! der.

Nun zum Fußgängerverkehr! Betrachtet man den großen In diesem Zusammenhang ist eine Auswirkung zu sehen, die wir schon in unserem bremischen Raum haben. Um unsere Fußgängerstrom vom Bahnhof zur Altstadt und weiter und Stadt herum haben wir bereits rund 200 000 Quadratmeter sieht sich die Vorschläge für die Fußgängerunter- oder Wirtschafts- und Verkaufsfläche auf niedersächsischem -Überführung am Herdentor/Wall an, bleibt auch die Frage: Ist es richtig und menschenwürdig, den Fußgänger, ob jung Areal. Dem Besucher dieser Zentren stellt man auf 15 Qua¬ oder alt, gesund oder behindert, auf eine Fußgängerhoch¬ dratmeter Wirtschaftsfläche einen Parkplatz zur Verfügung. straße vom Bahnhof zur Altstadt zu führen, wie es das Unsere Stadtmitte hat rund 170 000 Quadratmeter, und hier Modell am Bahnhofsplatz zeigt, mit einem Kostenaufwand wird zur Verfügung gestellt auf 30 Quadratmeter ein Park¬ von 40 bis 50 Millionen? platz. Umgekehrt, meine Damen und Herren, müßte es sein! Das Gutachten Grabe mit seinen 9000 Plätzen für die Stadt¬

Man muß fragen: „Warum sollen die alten Menschen, Müt¬ mitte findet jeden Tag aufs neue seine Bestätigung. Olden¬ ter mit Kindern, die behinderten Mitbürger zirka 50 Stufen burg hat auf 29 Einwohner einen Parkplatz für die Besucher steigen, um auf die Fußgängerhochstraße fünf bis sechs zur Verfügung gestellt. Bremen hat auf 114 Einwohner nur Meter hoch zu kommen, wenn es dagegen eine einfache einen Parkplatz, Düsseldorf sogar auf 15 Einwohner. alte Lösung gibt, eine Lösung, die etwa nur um 10 Millionen

Baukosten auslösen würde?" Vom Bahhnof kommend, geht Da ist doch zu fragen: Sollen in unserer Stadt die Lichter man bereits bei Hillmann langsam am Wasser des Wallgra¬ ausgehen? Oder sind wir bereit, da jede Stadt ein lebendi¬ bens entlang in die Unterführung und erreicht die Altstadt ger Organismus ist, getroffenen Entscheidungen in der Ver¬ mit nur 30 Stufen. Die höher gelegene Altstadt im Stadtge- waltung, in der Exekutive und Legislative jederzeit neu zu füge nutzt man aus und erreicht dann über diese wenigen überdenken? Stufen sein Ziel.

Der „BBZ" lag im September die einmal jährlich erscheinen¬ Mit Enttäuschung muß festgestellt werden, daß keine Mittel de farbige Beilage „Bremen heute" bei, wo auf drei Seiten in den Haushalt eingesetzt wurden, obwohl die Architekten in der Mitte, grafisch und farblich gut gestaltet, berichtet und Ingenieure noch im Vertrag mit der Stadt stehen. Die¬ wird: „Für die Zukunft schon gerüstet, im Großkreis Bremen ser Vertrag über die Planung dieser Fußgängerunterführung mit guten Anfahrtswegen, man kommt direkt von der Auto¬ ist erst zu einem Vietel, wenn meine Übersicht richtig ist, bahn Oyten oder Achim-Ost nach Posthausen, fast 2000 ausgefüllt. Sind es 70 000 bis 100 000 Fußgänger, meine Da¬ Parkplätze, das Haus Dodenhof." men und Heren, pro Tag nicht wert, eine umweltfreundliche gut gestaltete Lösung zu erhalten? Von dem letzten Punkt leite ich über auf das Wohnen. Wenn

Vielleicht wird nun manch einer denken — und es ist hier wir bedenken, daß unsere Stadt in den letzten Jahren etwa ja heute auch schon ausgesprochen worden —, das Auto um 4000 Einwohner weniger geworden ist, so ist wirklich zu hat in der Stadtmitte nichts mehr zu suchen. Dem kann man fragen: „Sind die Richtzahlen über die Einwohnerzahlen er¬ nur entgegenhalten: Die autlose Stadt ist und bleibt eine reichbar in Richtung 600 000?" Ich meine nicht, wenn wir Utopie. weiter unsere Mitbürger in die grüne Umgebung Bremens ziehen lassen. Dabei ist Raum ausreichend vorhanden. Ich leite nun über zu einer anderen Utopie, die auch heute

hier und in der Vergangenheit überall herumgeistert. Ein Vergleich noch zum Schluß: Düsseldorf hat auf rund 15 000 Hektar 660 000 Einwohner. Nun höre man, daß Bremen Man spricht global vom Individualverkehr und müßte doch rund 32 000 Hektar Grundfläche und 583 000 Einwohner hat. bereit sein, wenn man über dieses Thema diskutiert, sich Wir haben also die doppelte Fläche und haben ideale Chan¬ zu fragen, was ist Individualverkehr? cen, den Mitbürgern, die in die grüne Umgebung Bremens

Da ist erstens der Berufsverkehr. Dies sind weitgehend die wandern, auch einen Wohnungsbau anzubieten, damit sie in Dauerparker in unserer Stadtmitte, und dieser Verkehr könn¬ unserer Stadt bleiben. Hier ist eine große Aufgabe, ob wir te tatsächlich über ein gutes S-Bahn- und Stadtbahnsystem das Hollerland, ob wir Bremen-Nord sehen, Gebiete, die mit den entsprechenden Parkplätzen an den Endstationen, sich ideal anbieten, und hier sollten wir einiges tun. das heißt über das sogenannte Park-and-Ride-System die Stadtmitte entlasten und sein Ziel erreichen. Zum Bahnhof ist einiges gesagt worden, dies will ich heute auslassen. Zu den Kleingärten sollte man eigentlich auch Zweitens ist Individualverkehr auch der Wirtschaftsverkehr, noch etwas sagen, aber gemeinsam, meine Damen und Her¬ das heißt also die Versorgung der Arbeitsstätten in unserer ren, haben wir nicht nur in einzelnen Bereichen viel zu tun, Stadtmitte. Es wird immer wieder vergessen, daß 80 000 bis sondern bei einer Vielzahl. So rosarot, wie man es machmal

100 000 Berufstätige in der Stadtmitte arbeiten. Den Wirt¬ sehen möchte, sieht es in unserer Stadt nicht aus. überall ist schaftsverkehr kann man nicht ohne Gefahr der Arbeits¬ Licht und Schatten. Die Schattenseiten sollten wir nicht plätze einengen. übersehen.

37 III. 11. Sind die veröffentlichten Baukosten über 500 Millionen DM eine reale Zahl? Nun einige Fragen zur Mozarttrasse: Jetzt komme ich auch auf den Kaufmann für unsere Genera¬ 1. Sind Fraktionen nicht überfordert, fachliche Entscheidun¬ tion zu sprechen: gen — ich lege Wert auf das Wort „fachliche Entscheidung" — in Sachen Stadtplanung zu treffen? 12. Müssen wir das alles in unserem aktiven Lebensraum verwirklichen? 2. Ist es nicht Aufgabe der Fachleute und Wissenschaftler, Stadtpläne vorzulegen? 13. Wer hat diese Kosten überhaupt ermittelt? 3. Hat das Parlament nicht die Aufgabe, zwischen gleichwer¬ 14. Warum legt man sie der Deputation nicht auch einmal tigen Planungsvarianten der Fachleute zu entscheiden, wel¬ vor oder den Fraktionen des Hauses? cher Vorschlag dem Gemeinwesen und seinen Bürgern am besten gerecht wird? Für mich sind sie ein brillantes Feuerwerk, unsere Mitbür¬ ger und auch uns hier zu verwirren. 4. Ist unbekannt, daß zwanzig und mehr gutachtliche Arbei¬ ten das Fundament der heutigen Verkehrsplanung sind und 15. Ist unbekannt, daß vor wenigen Wochen die Ostseite das Parlament die Bebauungspläne einschließlich Tangenten¬ der Struckmannstraße mit 11 Einfamilienhäusern für einen viereck vor Jahren bereits beschlossen hat? Betrag von rund 2 Millionen DM aufgekauft wurde, damit die Westtangete funktionsfähig werden kann? Was tun wir 5. Ist unbekannt, daß die Mozarttrasse auch zur Entlastung der Neustadt, das heißt besonders Friedrich-Ebert-Straße für die Osttangente? und auf dem weiteren Weg zum Flughafen und nach Huch¬ 16. Erweisen Sie dem neu berufenen Senatsbaudirektor Ku- ting, beitragen soll? lenkampff nicht mit diesem Beschluß einen schlechten Will¬ 6. Warum wird nicht mit der Bundesbahn endlich ein neuer kommensgruß? Wird ein Mann mit Rückgrat nicht aufgrund solcher Tatsachen seinen Entschluß neu überdenken? Brückenoberbau ohne die Stützsäulen, die dem Verkehr im

Wege stehen, über die Schwachhauser Heerstraße zur Ver¬ 17. Glaubt man wirklich, mit der Rücknahme des Individual¬ kehrsverbesserung gebaut? verkehrs aus der Stadtmitte auf ein funktionsfähiges Tan¬

7. Ist der Concordia-Tunnel nicht eine Aufgabe der nach uns gentenviereck verzichten zu können? Ich empfinde eine sol¬ kommenden Generation? Der Plan für den Concordia-Tun¬ che Begründung als unsachlich und als eine Täuschung unse¬ nel ist der Baudeputation bis heute nicht vorgelegt worden, rer Mitbürger. den haben nur Sie gesehen, vielleicht ist er auch in Ihrer 18. Hat jemand schon einmal berechnet, welche Schadens¬ Mitte erfunden worden. Wir haben ihn in der Baudeputation ersatzsumme Planungsschaden, Rückgabe der zu Unrecht innerhalb der Tagesordnung bis heute nicht gehabt. abgenommenen Grundstücke, Änderungen an dem vorhan¬ 8. Meine Damen und Herren, ist unbekannt, daß die Mozart¬ denen Tangentesystem und anderes mehr ergeben könnten, trasse von Remberti bis Ostertor und Oterdeich fast anbau¬ wenn der Beschluß zur Aufhebung dieses Bebauungsplans frei sein würde? Das Großbauvorhaben Bauhof, Landeszen¬ 418 durch das Haus erfolgen sollte? tralbank, Schulgrundstück, Theaterareal begleiten diese Da werden wir Millionen an Forderungen auf den Tisch ge¬ Trasse im Endzustand. legt bekommen. Die Ausgaben schrittweise, generationsweise Daß in der Ubergangsphase Schwierigkeiten auftreten wer¬ vorzunehmen, ist doch wohl sinnvoller als solche Überle¬ den, erlebt man bei jeder Planung. Man hätte schon viel frü¬ gungen. her beginnen sollen mit der Sanierung in dem Abschnitt, der 19. Warum wird dem Parlament, wie ich schon fragte, und von der Trasse nicht betroffen wird: Mozartstraße/Oster- den Bürgern nicht ein Finanzplan nach Baustufen unterteilt deich/Ostertor/Sielwall. Da hätten wir längst in Einzelab¬ schnitten beginnen können. Dann hätten wir eine Beruhi¬ vorgelegt?

gung auch in diesen Lebensraum unserer Stadt getragen. 20. Hat man vergessen, daß größere Verkehrssysteme selten

9. Gibt es nur die Tunnel- oder Röhrenlösung für die Trasse von einer Generation gebaut werden, und ist unbekannt, daß mit Baukosten von rund 100 Millionen DM? Ich glaube nicht die ersten Pläne für die Mozarttrasse unter der Leitung von daran. Es gibt noch andere Lösungen, und man soll sie uns Senator Thalenhorst 1926/30 vorgelegt wurden? vorlegen. 21. Wer weiß denn, daß man damals drei Varianten disku¬ 10. Sind nicht einfache und unkomplizierte Lösungen fast tiert hat, von Schwachhausen kommend, Dobben/Sielwall immer für den Bürger einer Stadt die angenehmsten, die oder vom Dobben zum Rembertiviertel bis Bischofstor, und menschenwürdigsten und dazu die preiswertesten? man hat sich dann für die Mozarttrasse entschieden?

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38 Ich darf beispielsweise an den „Schröderring" erinnern. Uber das Ostertor und zum Teil auch Steintor wurde ein Laut Mitteilung des Senats vom 8. November 1972 wurde er feines, unsichtbares Netz gespannt vom Wall zur Schiller¬ beschlossen. Generationen haben an diesem Ring gebaut. straße, zur Bernhardstraße, zum Ostertorsteinweg. Grund¬ stücke wurden gekauft, eigene Pläne — als Beiratsmitglied — wurden dem Beirat und dem Bürger empfohlen, Mitarbei¬ Das waren damals vernünftige Bürger, die wußten, was sie ter der Bauverwaltung auf der ersten Einwohnerversamm¬ beschlossen haben. lung im Chorsaal des Theaters auf übelste Weise diffamiert. Wer eine kritische Bemerkung machte — mir ist es selbst so ieser „Schröderring" ist heute weitgehend fertig, nimmt gegangen —, der bekam, um es hart zu formulieren, Prügel weiter seinen Weg. angeboten. Ein Stuhl wurde einem behinderten Bürger nicht

22. Glaubt die SPD-Fraktion in Fragen Stadtplanung klüger angeboten. Das erwarte ich auch gar nicht, aber die Art, wie zu sein als zum Beispiel die „Deutsche Akademie für Städte¬ man da Menschen behandelt hat, das war würdelos. Das bau und Landesplanung", die zweimal in Bremen war und ist noch vorsichtig gesagt! zum Stadtmitte-Ring, das heißt „Tangentenviereck", unse¬ Ich kann Sie nur zum Schluß, meine Damen und Herren von rer Stadt bestätigt hat, daß er planerisch richtig ist und der SPD-Fraktion, um folgendes bitten: Erstens, aus dem unserer Stadt und den Bürgern dient; oder ist ein politischer Beirat Mitte unter Beachtung des Artikels 84 der Landesver¬ Beschluß einer Fraktion im echten Sinne Stadtplanung? — fassung die Mitglieder abzuberufen, die als Grundstücksei¬ Ich glaube nicht! gentümer wirken und handeln.

23. Löst das Ablenken auf zu hohe Kosten und den Indivi¬ Zweitens, Ihren Beschluß aufzuheben, den Sie gefaßt haben. dualverkehr nicht auch die Frage aus, ob Beiratsmitglieder Drittens, dem Senatsbaudirektor Kulenkampff in Freiheit als und ihr Anhang vielleicht sogar selbst Grundstücksinteres- Stadt- und Landesplaner seinen Arbeitsbeginn zu ermög¬ n haben, weil sie Grundstückseigentümer sind bezie- uungsweise diese vertreten? lichen und seinen Weg gehen zu lassen!

Meine Damen und Herren, im Interesse unserer Stadt ist es Grund und Boden zu besitzen, meine Damen und Herren, ist notwendig, daß wir voneinander wissen und daß wir einen nicht zu verdammen, aber in Verbindung mit dem politi¬ Weg beschreiten, der uns in diesen Tagen und auch in der schen Mandat eine ganze Stadt aus dem Gleichgewicht zu Zukunft dient. Ich will daher mit einem mahnenden Wort bringen, um nicht zu sagen zu tyrannisieren, zwingt mich, schließen, das Professor Schumacher, der bekannte Stadt- nicht länger zu schweigen und zuzusehen. und Landesplaner, immer seinen Gesprächspartnern, die Ver¬ antwortung tragen in Verwaltung, Exekutive und Legisla¬ Meine persönlichen Untersuchungen — jetzt werden Sie tive, mit auf den Weg gegeben hat, wenn er sagte — und vielleicht sogar überrascht sein, Herr Dr. Franke — sind das sollten wir gemeinsam beherzigen —: „Was wir heute auch eine Antwort auf Ihre harte Kritik an dem Kollegen tun, wird man danach beurteilen, wie wir die Zukunft vor¬ Metz. Der hat wohl gewußt, warum er das so sagte. Wenn bereiten und für ihre Entfaltung die Möglichkeiten freigelas¬ Sie jetzt meine Untersuchungen dazu kennen, die ich per¬ sen haben." sönlich angestellt habe, so wurde meine schon lange ge- egte Vermutung bestätigt: Ich bitte darum, daß wir so handeln!

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39 Die Osttangente

Vorwort

Schon viele Monate vor Beginn der öffentlichen Diskussion 1. Stellungnahme der Vereinigung für Städtebau. um die Osttangente hat Professor Dr.-Ing. Wilhelm Wort¬ 2. Fragen, die der Herausgeber dieses Blattes in der Bürger¬ mann, Hannover, die Arbeit aufgenommen, in einer Doku¬ mentation das Entstehen dieses Planungsgedankens darzu¬ schaftssitzung vom Dezember 1973 gestellt hat. stellen und einen persönlichen Vorschlag für die städtebau¬ 3. ein Auszug aus der Schrift von Professor Wortmann folgt liche Einordnung dieses Straßenzuges seiner Vaterstadt zu im nächsten Heft (2/74). überreichen.

Anläßlich des 50jährigen Bestehens der Vereinigung für 4. Gedanken, die Professor Dr. Friedrich Tamms, Düsseldorf, Städtebau wurde die Denkschrift „Die Osttangente, ihre nach der Übergabe der Schrift von Herrn Wortmann zu Aufgabe vor 45 Jahren und heute" am 29. 1. 1974 in einer der Bedeutung der Osttangente vorgetragen hat, folgen Pressekonferenz und in einem öffentlichen Vortrag vorge¬ im nächsten Heft (2/74). stellt. Es ist notwendig, festzustellen, daß kein Zusammen¬ hang zwischen dieser Dokumentation und der zum Teil sehr Stadt- und Landesplanung ist eine Aufgabe der Fachleute, polemischen und unsachlichen Diskussion um die sogenann¬ an der die Bürger, ganz gleich in welcher Verantwortung te Mozarttrasse besteht und Position sie sich befinden, durch eigene Vorschläge mitarbeiten können und sollten. Der in Bremen beschrittene Im letzten Heft „Der Aufbau" (Nr. 4/73) wurde bereits auf Seite 182 über die „Geschichtliche Entwicklung des Oster- Weg unsachlicher und intoleranter Diskussion führt nach tors" und auf Seite 183 über die „Geschichtliche Entwick¬ dem augenblicklichen Stand der Dinge zu keiner Lösung, vor der Zukunft Bestand haben wird. lung der Mozartstraße" berichtet. Im folgenden sollen vier bedeutungsvolle Beiträge herausgestellt werden: Der Herausgeber

Vereinigung für Städtebau

Die Osttangente ist das letzte noch fehlende Verbindungs¬ zweier Generationen von Planern und Kommunalbeamten stück in einem umlaufenden Straßenverkehrssystem, wel¬ in dem Projekt der Ost-Tangente investiert ist. Die Trasse ist ches in angemessener Entfernung zum Altstadtkern Bremens noch immer wichtiger Bestandteil des bis heute rechtsgülti¬ liegt. Als erste Ringstraße entlang den historischen Fe¬ gen Flächennutzungsplanes! Langfristige Behördenmaßnah¬ stungswällen könnte man die Straße „Am Wall" auf der men wurden im Ostertorviertel eingeleitet, um die Ost-Tan¬ Altstadt- und Neustadtseite bezeichnen. gente zu verwirklichen.

Mit der wachsenden Stadtgröße wurde, wie in anderen Bis zum Beginn des Jahres 1973 herrschte Einigkeit unter Städten auch, ein erweitertes Ringstraßen-System notwen¬ den Fachleuten, daß zur Vervollständigung des innerstädti¬ dig. So entstanden schon vor 50 Jahren Überlegungen über schen Tangentennetzes ein zusätzlicher Weserübergang an den Standort einer neuen Weserbrücke östlich der Altstadt. jener Stelle erforderlich sei, um die notwendigen verkehr¬ Nach Abwägung aller fachlichen Argumente, die auch von lichen Anbindungen zu schaffen. Demgegenüber bestehen einer Gruppe freier Architekten eingebracht wurden, ent¬ die Argumente für eine Ablehnung der Ost-Tangente erst so stand seinerzeit die städtische Planung einer Brücke in Hö¬ kurze Zeit, daß der Zweifel verständlich ist, ob auch alle he der Mozartstraße. Die Fachgutachter für diese Planung Gesichtspunkte gründlich fachgerecht genug und aus über¬ waren der damalige hamburgische Oberbaudirektor Prof. geordneter, unabhängiger Sicht geprüft wurden. Fritz Schumacher, ein Sohn Bremens, sowie der bekannte Beispielsweise wird von den Gegnern der Ost-Tangente ar¬ Verkehrsfachmann Prof. Otto Blum/Hannover. Alle ihre gumentiert, daß diese keine Entlastung, sondern eine Bela¬ Überlegungen wurden in einem umfangreichen Werk zu¬ stung durch zusätzlichen Verkehr herbeiführe. Demgegen¬ grunde gelegt, der „Stadt- und Landesplanung Bremen" aus dem Jahre 1931. über muß eingewendet werden, daß die Trasse die Aufgabe hat, den Verkehr zu sammeln und zu „kanalisieren". Das be¬ Die Osttangente ist somit schon zu einer Zeit als Teilstück deutet aber zugleich eine Entlastung der Nachbarquartiere einer langfristigen Verkehrsplanung erkannt worden, als das vom Durchgangsverkehr. Wenn das nicht ein funktionstüch¬ heutige Aufkommen des motorisierten Verkehrs noch nicht tiges Modell wäre, würden ja die Umgehungsstraßen bei abzusehen war. Aktuelle Zeittendenzen — wie Energiekrise Ortschaften keinen Sinn haben. oder Bevölkerungsschwund — können daher die aus grund¬ sätzlichen stadtplanerischen Erwägungen heraus konzipierte Im übrigen kann nur das nahe Heranführen des Individual¬ Osttangente nicht in Frage stellen. verkehrs mit Parkplatzangeboten und Fußgängerbereichen die lebendige Entwicklung der Innenstädte gewährleisten. Der Vorstand der Vereinigung für Städtebau hat mit großem Die für die Innenstadt gefährliche Alternative ist die sich Bedauern die Entscheidung der politischen Gremien zur Kenntnis genommen, daß die Osttangente nicht mehr gebaut abzeichnende Entwicklung zu autofreundlichen Supermärk¬ werden soll. Dieses Projekt mußte im Laufe von 50 Jahren ten in der Randlage der Städte. Die Innenstadt am Leben zu immer wieder vor den kritischen Überlegungen verschie¬ erhalten, bedeutet nicht nur, den Erlebnisraum für den Bür¬ denster Stadtplaner seine Existenzberechtigung unter Be¬ ger zu schaffen, sondern auch die wirtschaftliche Überle¬ weis stellen. Man darf ruhig davon ausgehen, daß die Arbeit bensfähigkeit zu ermöglichen.

40 Ferner wird von den Gegnern der Trasse argumentiert, daß Andererseits war die Reaktion weiter Bevölkerungskreise die Kosten zu hoch seien. So sehr auch dieser Punkt verant¬ angesichts der vorgestellten Durchführungslösungen ver¬ wortlich zu bedenken ist, muß eingewendet werden, daß die ständlich. In den aufwendigen Vorschlägen des Nürnberger Kosten dann eben in einer langfristigen, vielleicht bis in die Instituts waren die speziellen Belange der Bevölkerung und nächste Generation sich hinausstreckenden Planung verteilt neuere humane Aspekte im Städtebau ungenügend berück¬ werden müssen. Vor dem Urteil der Geschichte kann man sichtigt. Und die durchaus nicht vorbildlich gebauten Lö¬ jedenfalls nicht bestehen, wenn aus derartigen Gründen sungen im Zuge des Remberti-Ringes taten ein übriges, um überhaupt darauf verzichtet wird, einen für richtig erkann¬ Mißtrauen entstehen zu lassen. Weil keine menschlich ange¬ ten Weg zu beschreiten. messenen Lösungen angeboten wurden, und weil die Pla¬ Die Gegner der Trasse verdienen Respekt wegen ihrer Vor¬ nung auch nicht durch überragende Gutachten genug abge¬ stellung, daß die Herrschaft des Autos überwunden werden sichert war, fiel die Reaktion der Gegner radikal aus. Das müsse und daß die Entwicklung von humanen Verkehrssy¬ Pendel schlug zur anderen Seite aus und zerschlug auch die stemen zu den großen Aufgaben unserer Gesellschaft gehö¬ gesunden und lebenswichtigen Gedanken der Konzeption. re. Aber die Wirkung der gegenwärtigen Besinnungsphase Dabei kommt es einzig und allein auf das Wie der Durch¬ wird überschätzt. Bremen müßte ungeheure Mittel aufbrin¬ führung an. In der Aufgabe sind viele Möglichkeiten ent¬ gen, um den öffentlichen Nahverkehr mindestens auf das halten, daß die berechtigten Belange der Bevölkerung beach¬ Verhältnis von 50:50 in bezug zum Individualverkehr zu tet werden können. Mit Rücksicht auf die Lebenskraft guter bringen. Für eine derartige Verminderung des Autoverkehrs gibt es keinerlei Anhaltspunkte. Und selbst für diesen uto¬ Argumente sollte man die Ost-Tangente nicht für tot, son¬ dern nur für scheintot erklären. Es würde für Bremen eine pischen Fall müßte noch das Tangentenviereck um die Kern¬ stadt Bremens geschlossen werden. Denn die Verkehrsgut¬ verhängnisvolle Entwicklung eingeleitet werden, wenn der achterw und Stadtplaner hatten die Notwendigkeit der Mozart- eilfertige Beschluß der Trassen-Ablehnung zu unmittelbaren TrasseT schon in Zeiten eines noch viel geringeren Ver¬ baulichen Konsequenzen führte, ohne daß eine gleichwer¬ k ehrsaufkommens erkannt. tige Alternative vorhanden wäre.

WennV die Ost-Tangente wirklich keine Chance mehr hat, In Anbetracht der Wichtigkeit dieser städtebaulichen Auf¬ wohin soll dann für die Zukunft der anfallende Verkehr gabe für die Zukunft unserer Stadt möchte der Vorstand der fließen? Es wäre eine gefährliche Konsequenz der Ableh¬ Vereinigung für Städtebau noch einmal alle zuständigen nung, wenn nun aus lauter Verzweiflung neue Breschen in Gremien zur Besinnung aufrufen. Er macht den Vorschlag, eine andere Stadtsubstanz geschlagen würden. Die Ost- die Ost-Tangente in das Zentrum einer Diskussion mit über¬ Tangente war eine Lösung, solange es keine bessere Lösung ragenden und unabhängigen Städtebauern zu stellen, und er gab. Und wirklich ist unsere Situation die, daß die Stadt- würde es für angemessen halten, wenn der hohe Senat der Stadt selbst — wie schon einmal im Jahre 1930 — dieses planer keine Alternative anbieten können! Es ist kein Wun¬ Gutachter-Gremium bestellen würde. der nach den Jahrzehnten Arbeit mit einem als sicher ange¬ nommenen Planungsziel, daß tiefe Ratlosigkeit herrscht. Bremen im Januar 1974

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41 Wer ist Wer?

von Gerhard Iversen

Mit der Diskussion um die sogenannte Mozarttrasse wur¬ Nachtrag: Durch die bisherige Arbeit des Vereins hat es den durch das Ostertorblatt — Offizielle Mitteilung des sich als zweckmäßig und notwendig erwiesen, den Aufga¬ SPD-Ortsvereins Altstadt und des Arbeitskreises Ostertor- benkreis über die Stadtmitte auszudehnen und das gesamte sanierung AKO — viele falsche Informationen in die Stadt Stadtgebiet zu erlassen. Aus diesem Grunde soll die Satzung und darüber hinaus getragen. Den Herausgebern dieser In¬ nunmehr folgenden Wortlaut erhalten: formationen im Ostertorblatt kann zugutegehalten wer¬ den, daß sie die Wiederaufbaujahre nach 1945 nicht bewußt §1

miterlebt haben. Es trüge vermutlich auch nicht zur Lösung Der Name des Vereins lautet: der Probleme bei, wenn nach dem Pressegesetz eine Richtig¬ AUFBAUGEMEINSCHAFT BREMEN stellung im Ostertorblatt von dem Betroffenen verlangt würde, wozu sicher berechtigter Anlaß besteht. Der Sitz des Vereins ist Bremen. Der Verein ist im Ver¬

Unter der Überschrift „Wer ist Wer" sollen die Gründungs¬ einsregister eingetragen. vorgänge des gemeinnützigen Vereins „Aufbaugemeinschaft Bremen" und der gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft § 2 (geändert 31. 3. 1966) „Bremer Treuhand" kurz vorgestellt werden. Damit wird Der Zweck des Vereins ist deutlich, was „Bürgerinitiative" in den Jahren nach 1945 bedeutete, als noch keiner an die Bürgerinitiativen der heu¬ die gemeinnützige Förderung der baulichen Entwicklung der tigen Zeit dachte. Damals haben Bürger verantwortungsbe¬ Stadt Bremen in ihren einzelnen Bezirken und ihrer Gesamt¬ wußt sich eingesetzt für den Mitmenschen und das Gemein¬ heit sowie als regionaler Mittelpunkt des Weserraumes wesen. zwischen Verden und Wesermündung. Die Förderung des gemeinnützigen Wohnungsbaus, die Zuwendung von Mitteln Diffamierung und Ideologisierung, Unwahrheiten und Halb¬ an andere gemeinnützige Unternehmen mit ähnlichen Zielen wahrheiten sind keine Bausteine, mit denen Städtebau ge¬ fördert werden kann. und die Beteiligung an solchen Unternehmen sind einge¬ schlossen. „Wirtschaftliche und politische Zielsetzungen sind in der Der Verein unterhält keinen wirtschaltlichen Geschältsbe- Regel trotz gegenteiliger Behauptungen selten „human", weil trieb. sie im Einsatz um Macht den Erfolg erzwingen müssen. Das Dogma marxistischer Utopie steht dem westlichen Modell des Die Aulgaben des Vereins erstrecken sich über das gesamte Marktes hierin in nichts nach." (Professor Friedrich Spenge- bremische Stadtgebiet, unterteilt in lünl Stadtabschnitte lin in „Mitverantwortung der Kirche für die Stadtplanung" Nord, Süd, West, Ost, Stadtmitte und aul die mit Bremen von Rainer Volp, Deutsches Pfarrer Blatt 18/1973). landschaltlich und siedlungsmäßig verbundenen Stadt- und Unbewußt, aber sicher in Kenntnis dieser Zusammenhänge, Landkreise an beiden Seiten der Weser zwischen dem Raum entstand 1945 — noch mit Genehmigung der amerikanischen Verden und der Wesermündung ..." Militärregierung — der gemeinnützige Verein Die praktische Tagesarbeit hat seit Entstehen der Gemein¬ „Aufbaugemeinschaft Bremen". schaft noch im Jahre 1945 immer wieder bestätigt, wie sinn¬ voll es war, nach Bezirksgemeinschaften bzw. Stadtabschnit¬ Auszug aus der Satzung der Aulbaugemeinschatt Bremen ten vorzugehen. (gegr. 21. 12. 1945) So ist es möglich gewesen, den Wiederaufbau von über 80 Straßen, insbesondere im Bremer Westen, zu fördern. Da¬ Vorwort zur Satzung der zu gehört auch das Stepphaniviertel in der Altstadt. „Wiederauibau-Gemeinschalten Stadtmitte-Bremen" Schon in den ersten Jahren dieser Arbeit gaben sich die Zum Zwecke des Wiederaufbaus Bremens haben sich die An¬ Anliegergemeinschaften nach der Wahl eines Sprechers ge¬ lieger der Geschälts- und Kontorstraßen in mehrere Wieder¬ auibau-Gemeinschalten zusammengeschlossen. Sie gehen genseitig eine Vollmacht mit folgendem Wortlaut:

von der Erkenntnis aus, daß der einzelne das schwierige „Der Aulbaugemeinschatt Bremen erteile/n ich/wir hiermit Werk des Wiederbaus allein nicht durchführen kann und, Vollmacht zur Wahrnehmung meiner/unserer Interessen bei mit Rücksicht aul das Gemeininteresse, nicht durchlühren der Durchlührung der im erforderlichen städtebau¬ soll. Auch der Staat und seine Organe können diese Aulgabe lichen Maßnahmen." nicht allein bewältigen, weil sie durch vielfältige politische und wirtschaftliche Aufgaben und Sorgen der Zeit überlastet Ein für das jeweilige Gebiet gewählter Arbeitskreis und die sind. von den einzelnen Anliegern erteilte Vollmacht haben er¬ Um eine Vergeudung wertvoller Arbeitskraft zu vermeiden, möglicht, die vielen Wohnstraßen in der westlichen Vor¬ die für alle Wiederaufbau-Gemeinschaften gleichen Aufga¬ stadt und in anderen Stadtteilen weitgehend den Vorstel¬ ben für alle gemeinsam zu lösen und ihnen so zum Wohle lungen der Bürger entsprechend wieder aufzubauen. Ein be¬ aller Beteiligten gerecht zu werden, schließen sich die ein¬ sonders markantes Beispiel ist das Stephaniviertel, für das zelnen Wiederauibaugemeinschatten zu einem Verein zu¬ seitens der Stadt bereits andere Pläne vorlagen. sammen. Die Gründung der Bremer Treuhand-Gesellschaft für Woh¬ Zu den gemeinsamen Aulgaben gehören alle grundsätzlichen nungsbau G.m.b.H. geht auf diese Bürger-Aktivitäten zurück. Verhandlungen mit den staatlichen Behörden über Planung, Es war das Anliegen der Gründer der „Aufbaugemeinschaft Auträumung, Finanzierung, Materialbeschallung, Grundstücks- Bremen" und ist es auch heute noch, eine Gesellschaft zu umlegung, Steuerbelreiung u. a. m. Auch die Feststellung der Kriegsschäden, ihre Verlolgung und ihre etwaige Nutz¬ haben, die treuhänderisch den Mitbürgern zur Verfügung barmachung lür den Wiederaulbau sind Fragen gleichen steht und selbst keinen Haus- und Wohnungsbesitz ansam¬ Interesses lür alle Beteiligten. melt.

42 Diese Einstellung der Bürger wurde 1950 im Vorwort und In der Folgezeit erweist es sich als notwendig, für bestimm¬ im § 3 des Gesellschaftsvertrages zum Ausdruck gebracht: te Aufgaben Tochtergesellschaften zu gründen. (Siehe Der „Um den Wiederaufbau der Stadt Bremen zu fördern, soll Aufbau, Heft 2/1972). eine Einrichtung geschaffen werden, deren besondere Auf¬ gabe es sein wird, die zerstörten Bremer Eigenhausbezirke Die „Bremer Treuhandgruppe" baute bis heute treuhände¬ wieder aulzubauen. Die einzelnen Eigentümer sind allein risch für den Mitbürger: durchweg nicht in der Lage, ihr zerstörtes Haus, das Ergeb¬ Eigenheime und Eigentumswohnungen rd. 20 000 nis jahrzehntelangen Sparwillens, wieder auszubauen. Sie HB-Fonds — Bruchteilseigentuml brauchen dazu die Hilfe und Führung eines leistungsfähigen Mietwohnungen rd. 10 000 Trägerinstitutes, um das Verlorene wieder zu erringen. Zu diesem Zweck soll eine Gesellschaft ins Leben gerufen wer¬ rd. 30 000 den, die in erster Linie den Wiederaufbau der Eigenhäusel fördern und die Mittel hieriür beschaffen soll. Die Bremer Treuhand ist eine Wohnungsbaugesellschalt Darüber hinaus soll die Gesellschaft den Besitzwillen in der nach den Gemeinnützigkeitsbestimmungen des Bundesgeset¬ Bevölkerung stärken helfen und die Fortsetzung der bremi¬ zes. schen Tradition des Eigenwohnhauses durch Neubautätigkeit Die Bremer Treuhand besitzt in der Ostertorvorstadt bis auf fördern. Schließlich soll die Gesellschaft auch allen bauwilli- das Grundstück Kleine MeinkenstraßelTeil Kohlhökerstra¬ gen Personen und Organisationen zur Verfügung stehen, ße keine Grundstücke. Es war beabsichtigt, auf diesem die zur Verwirklichung ihrer Wohnbaupläne ihrer fachlichen Grundstück ein neues Verwaltungsgebäude zu errichten, Betreuung bedürfen. das aber zur Zeit sich in Habenhausen im Bau belindet. Unter Führung der „Aufbaugemeinschaft Bremen" sind die Die Satzung des gemeinnützigen Vereins „Aulbaugemein- unterzeichneten Gründer zusammengetreten, um die Gesell¬ schalt Bremen" und die der gemeinnützigen Wohnungsbau¬ schaft ins Leben zu rufen und haben ihr die nachstehend gesellschalt „Bremer Treuhand" ermöglichen keinem Mit¬ niedergeschriebene Satzung gegeben. glied bzw. Mitglied der Geschäftsführung oder eines Aul¬ Die Gesellschaft verdankt ihre Entstehung den in der „Auf¬ sichtsorgans, persönliche Vorteile zu erlangen. baugemeinschaft Bremen" zusammengeschbossenen Bürgern Der Redaktion des „Ostertorblattes" sind die hier darge¬ und Kaufleuten. Sie erwarten für ihre gemeinnützige Arbeil steiften Zusammenhänge über die Gründungsgeschichte des die Förderung und die Beteiligung des Staates, insbesondere gemeinnützigen Vereins „Aufbaugemeinschaft Bremen" und des Herrn Bundesministers für den Wohnungsbau." der „Bremer Treuhand" und auch ihre Arbeitsweisen in vol¬ lem Umfang bekannt. Aus dem Gesellschaftsvertrag § 3 Ein Mitbürger aus diesem Stadtabschnitt sandte die letzte Nummer des Jahres 1973 des Ostertorblattes mit folgenden „Die Gesellschaft darf nur die durch das Recht über die Zeilen an den Herausgeber dieses Blattes: „Anbei wieder Gemeinnützigkeit im Wohnungswesen zugelassenen Geschäf¬ ein schönes Ostertorblättchen. Nicht ärgern, nur wundern! te betreiben; sie kann steh auch an anderen gemeinnützi¬ Wir möchten Ihnen lür Ihren Einsatz im Hinblick auf die gen Wohnungsunternehmen beteiligen. Neben der Errich¬ Pläne der „Ostertorschen" im besonderen, im Hinblick aul tung und Bewirtschaltung van Kleinwohnungen im eigenen die Stadt Bremen im allgemeinen sehr herzlich danken. Ein Namen hat sie die Aulgabe, bauwillige Einzelpersonen oder glückliches neues Jahr möge Sie und Ihre liebe Familie Personengruppen beim Neubau oder beim Wiederaufbau von erwarten." Wohnungen durch Betreuung ihres Bauvorhabens und durch Beschaffung von Geldmitteln zu helfen." Der Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt, H. W. Sabais

Gründer der Bremer Treuhand waren: (SPD), sagte im Jahre 1972 u. a. auf dem Deutschen Pfarrer¬ tag in Bremen: „Man kann mit falsch gebauten Städten G. Iversen, Aufbaugemeinschaft Bremen e. V. eine Gesellschaft, eine Demokratie genau so ruinieren wie Dr. jur. J. E. Noltenius, 1. Syndikus der durch die Errichtung eines totalitären Regimes." Handelskammer Bremen Dr. jur. E. Düsing, Rechtsanwalt und Notar, Die Gründer der „Aufbaugemeinschaft Bremen" wußten um Prof. Dr.-Ing. E. h. W. Wortmann, Architekt BDA diese Zusammenhänge, als sie 1945 gemeinsam den Wieder¬ Dr. A. H. Darjes, Geschäftsführer aufbau der Stadt aus den Trümmern vorbereiteten, sie wu߬

Nach der Gründung traten als weitere Gesellschafter hinzu: ten es ebenso bei der Gründung der „Bremer Treuhand" Bremische Evangelische Kirche, Katholische Gemeinde zu und weiterer Gesellschaften. Sie wissen es auch heute, wenn Bremen, 4 bremische Banken sowie 31 führende bremi¬ sie sich darum bemühen, der Stadt und Region mit ihrer sche Firmen und Einzelpersonen. Arbeit zu dienen.

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43 Aufbaugemeinschaft Bremen Umweltforum Worpswede

Sehr geehrter Herr Präsident Baumgarten! Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Kübel! Sehr geehrter Herr Präsident Dr. Klink! Sehr geehrter Herr Bürgermeister Koschnick!

Folgende Institutionen erklären sich in der Angelegenheit Teufelsmoor solidarisch mit dem Umweltforum e. V. Worpswede:

1. Aufbaugemeinschaft Bremen 6. Schutzgemeinschaft Deutscher Wald 2. Bund Deutscher Architekten im Lande Bremen 7. Touristenverein „Die Naturfreunde" 3. Bremer Naturschutzgesellschaft 8. Verein für Niedersächsisches Volkstum 4. Deutscher Bund für Vogelschutz 9. Weltbund zum Schutze des Lebens 5. Gemeinschaft für Bürgerrecht Fischerhude 10. Umweltforum e. V. Worpswede

I. Die genannten Institutionen bilden einen „Arbeitskreis Naturpark":

Teufelsmoor, Wümme, Hamme, Wörpe, Blockland, Bremer Schweiz.

Grundlagen für die Arbeit des Arbeitskreises sind:

die Grüne Charta, die Wasser-Charta, die Boden-Charta. Die Satzungen der einzelnen Institutionen werden bei der gemein¬ samen Arbeit beachtet.

Die Federführung liegt bei der Aufbaugemeinschaft Bremen und dem Umweltforum e. V., Worpswede.

II. Die genannten Institutionen stellen gemeinsam fest: 1. Kritik und Vorwürfe an der Arbeit des Umweltforum e. V., insbesondere des Vorsitzenden Professor Dr. Rosenthal, dazu die Behinderung dieser Arbeit und die Androhung einstweiliger Verfügung werden mißbilligt. 2. Es ist enttäuschend, daß kein Mitglied des Kreistages Osterholz der Einladung zu der Veranstaltung am 30. 11. 1973, 20 Uhr, im Kreishaus mit d'em Vortrag von Prof. Wortmann gefolgt ist, obwohl alle Fraktionen direkt eine Einladung erhielten.

3. Die Behinderung der Ausstellung im Kreishaus, durch die eine Eröffnung nicht möglich wurde, wird als eine Verletzung demokratischer Grundrechte angesehen. Die Ausstellung wird nunmehr an anderer Stelle (Bremen und Fischerhude) gezeigt werden. 4. Zu keiner Zeit ist daran gedacht, den Wirkungsraum der Landwirtschaft zu erschweren; die Landwirtschaft erfüllt viel¬ mehr eine hervorragende Aufgabe in den Naturparken. 5. Die Mitarbeit des Landes Bremen im Rahmen der gemeinsamen Landesplanung Bremen — Niedersachsen um das Problem „Teufelsmoor" hat nicht ausgereicht. 6. Es wird bedauert, daß es bis heute nicht gelungen ist, für die Region Weser — Jade oder zumindest für seine großen Teil¬ räume einen Landschaftsschutzplan vorzulegen, wie er z. B. für das Bodenseegebiet durch das Institut für Landschaftspflege und Naturschutz an der TU Hannover — Prof. Dr. K. Buchwald — erarbeitet worden ist.

III.

Die Institutionen werden sich dafür einsetzen, bei Verwaltung, Exekutive und Legislative im Lande Nied'ersachsen und Bre¬ men eine überzeugende Lösung für einen Naturpark „Teufelsmoor" unter Beachtung folgender Leitlinien zu erreichen: 1. Ein Naturpark soll dienen: dem Schutz, der Pflege und der Entwicklung der Landschaft, insbesondere in ihrer Naturausstattung,

der Verbesserung und Erweiterung der Möglichkeiten einer naturnahen Erholung, der Wahrung und Förderung der Interessen der in Naturparken lebenden und wirtschaftenden Menschen. Ein Naturpark ist also weder ein „Freilichtmuseum" noch ein Arbeitsfeld eines verständlicherweise auf wirtschaftlichen Gewinn ausgerichteten Freizeitgewerbes und Tourismus. 2. Der Naturpark ist kein Naturschutzgebiet. Um aber den Besuchern und den ständigen Bewohnern die Natur zum vollen Er¬ lebnis werden zu lassen, sollen an geeigneten Stellen Vogelschutzgebiete ausgewiesen werden. 3. Der Naturpark sollte über das Teufelsmoor auf den Wümmelauf, das Blockland und die Bremer Schweiz ausgedehnt wer¬ den, so daß er die charakteristischen Landschaften unseres Raumes: Geest — Marsch — Moor umfaßt mit Äckern, Wiesen, Weiden, Wald, Wasserläufen und Wasserflächen. i

4. Der Verein Naturschutzpark e. V., Hamburg, soll gebeten werden, diese gemeinsamen Arbeiten auf Grund seiner großen und fachlichen Erfahrungen zu unterstützen.

5. An der Lösung dieser Aufgaben müssen viele Disziplinen zusammenwirken, vor allem Vertreter von Landschaftspflege, Landschaftsgestaltung, Naturschutz, Wasserwirtschaft, Landwirtschaft, Medizin und Meteorologie, Fremdenverkehr/Freizeit¬ gestaltung, Verkehrsplanung, Ortsplanung. 6. Hoheitliche Aufgaben dürfen auf diese Zweck- und Interessenverbände nicht übertragen werden.

Die Institutionen hoffen, daß ihre Anregungen im Interesse der betroffenen Bürger zur Erhaltung des natürlichen, d. h. ökologischen Gleichgewichts der Landschaft Beachtung finden. (Plan siehe Titelseite)

Umweltforum e. V. Worpswede Aufbaugemeinschaft Bremen

Prof. Dr. Rosenthal G. Iversen H. Offermann Dr. v. Einem

44 Aus der Arbeit der Auf baugemeinschaft Bremen

Für Ihren 28 Bremen 1, 29. 12. 1973 22. 1. 1974 Neubau, Umbau An den oder Ihre

Senat der Freien Althaus-Renovierung : Hansestadt Bremen HÖLZER und BAUSTOFFE Betr.: Brilltunnel aus dem In- und Ausland.

FERTIGBAU-ELEMENTE Sehr geehrter Herr Bürgermeister! Sehr geehrte Frau Bürgermeister! Fertig-Türen, auch endlacklert, Stahlnormzargen nach DIN 18111. Sehr geehrte Herren Senatoren!

Bei der Planung der Brillunterführung hat unsere Gemein¬ Führend als Lieferant von schaft seinerzeit entscheidend mitwirken können. Durch Ge¬ STAHLBETON-FERTIGGARAGEN genvorschläge wurde aus der einfachen Fußgängertunnel¬ SCHIEDEL-RUNDSCHORNSTEINEN röhre in der Form des großen „Buchstaben H" die heutige MÜLLABWURFANLAGEN Anlage. Unsere helfenden Architekten Anker, Säume und mit Komprimatoren. Welp haben entscheidend dazu beitragen können, der Fu߬ BE- und ENTLÜFTUNGSANLAGEN gängerunterführung Am Brill das nötige Gesicht zu geben. Leider war es nicht möglich, unsere Anregungen in bezug auf die Steigung der Treppen und den Einbau von minde¬ NEU: in meinem Lieferprogramm stens einem kleinen Fahrstuhl zu erreichen. MÜLL-ABSAUGANLAGEN — in Deutschland entwickelt — Die Fußgängeranlagen z. B. in London oder Zürich und die Fußgängerunterführung Bischofstor/Wall hier bei uns zeigen sehr deutlich, daß gute und menschenwürdige Lösungen HERMANN LOHMÜLLER möglich sind. 282 Bremen 71 • Weserstrandstraße 7-17 Wir haben daher Überlegungen angestellt, welche Treppen¬ © Telefon: 04 21 /60 0011 -19 anlagen sich zum Umbau eignen und für den Fußgänger¬ strom die entsprechende Bedeutung haben. Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, daß die Aus- und Eingänge beim Haus Wührmann und Hutfilterstraße (Wallseite) gewählt werden sollten. Großglaserei Hermann Wagschal Diese Untersuchungen wurden von dem früheren Mitarbei¬ Treppenbau Georg Pusch ter und Partner des Architekten Anker ausgeführt, der an Bautischlerei u. Innenausbau Werkstatt für moderne der Erarbeitung der Grundkonzeption und als Hausarchitekt Verglasung PLATJENWERBE der Sparkasse beteiligt war. Herr Stelter hat uns Vorschläge Wollaher Straße 45 BREMEN, Rückerts'traße 34 erarbeitet und eine Baukostenrechnung angestellt. Diese Ruf 63 08 20 Ruf 50 33 37 überreichen wir Ihnen als Anlage und verbinden damit die Hoffnung, daß die gegebenen Anregungen Beachtung finden und unsere Stadt sich bei einer Verwirklichung zu gegebe¬ ner Zeit der Vorarbeit von Herrn Stelter erinnert. HEINR. THON

Unsere Vorschläge sollen mithelfen, daß die Fußgängerun¬ ZENTRALHEIZUNGEN - KOKS - OEL - GAS terführung Brill in der Längsrichtung der Altstadt nicht ein BREMEN Hindernis bleibt. Wenn behinderte Mitbürger, ob alt oder Brinkstraße 15/17, Telefon 38 74 59 jung, Mütter mit Kindern angenehm und bequem ihren Weg nehmen können, kommt es zwangsläufig allen Mitbürgern zugute.

Mit freundlichen Grüßen Heinrich A. Block FRITZ AHRENS Glasschleiferei, Spiegelfabrik Aufbaugemeinschaft Bremen Elektrotechnik Marmorfabrik Beleuchtungsträger G. Iversen H. Offermann Bremen, Münchener Str. 116-118 Neuanlagen — Reparaturen Ruf 35 40 19 Dr. v. Einem BREMEN, Landwehrstr. 73 Der leistungsfähige Lieferant Verteiler: Ruf 38 48 17 für Fensterbänke, Spiegel

Herr Dr. D. Klink — Präs. d. Brem. Bürgerschaft SPD, CDU, FDP — Fraktion Handelskammer Bremen AUGUST JÜRGENS Handelskammer-Einzelhandelsabteilung GARTENBAUUNTERNEHMEN Handwerkskammer Bremen NIENBURG/Weser, Rühmkorffstraße 5 Weser-Kurier Ruf 36 48 Bremer Nachrichten Ausführung neuzeitlicher Wohn- und Siedlungsgärten sowie Werksgrünanlagen Radio Bremen

45 Aus der Arbeit der Aufbaugemeinschaft Bremen

ROHRS 1« CO. Industrie- und Handelskammer 285 Bremerhaven 1 Kies- und Sandbaggerei Bremerhaven 18. Januar 1974

Hamburger Straße 36, Ruf: 4907 71 u. 4907 72 An die

Aufbaugemeinschaft Bremen Katharinenklosterhof 8—10

Sehr geehrte Herren! H. Strangmann Fritz Schubert DACHDECKERMEISTER Bauklempnerei und Bei der Sichtung des Materials, das über die wirtschaftliche BREMEN, HolunderstraBe 65 Installation Erschließung der Weser-Jade-Region vorliegt, stoßen wir Telefon 45 31 34 auch wieder auf Ihren „Offenen Brief", den Sie im Juli 1973 BREMEN, Osterfeuerberg- Asphaltierung. ttraBe 130 - Ruf 38 18 35 an Ministerpräsident Kübel und Bürgermeister Koschnick Dachdeckung, Isolierung gesandt haben.

Da die Industrie- und Handelskammer Bremerhaven seit vielen Jahren annähernd die gleichen Forderungen stellt wie Ihre Aufbaugemeinschaft, und da wir resigniert fest¬ HASTRABAU-WEGENER KG stellen müssen, daß die wesentlichen Voraussetzungen für Niederlassung Nord die wirtschaftliche Erschließung des Weser-Jade-Raumes Straßen- u. Tiefbau-Unternehmung bis heute nicht erfüllt sind, möchten wir gern an Sie die Straßenbaustoffe - Gartenplatten Frage richten, ob der „Offene Brief" von den beiden Mini¬ Loxstedt Bremen-Grohn sterpräsidenten der Länder Bremen und Niedersachsen be¬ Telefon (0 47 44) 20 51 Telefon (04 21) 66 90 55 antwortet worden ist. Im gegebenen Falle wären wir Ihnen für die Ubersendung einer Ablichtung einer solchen Ant¬ wort dankbar.

Im übrigen werden wir unverändert an dem gemeinsamen Konzept weiterarbeiten und wären auch Ihnen dankbar, wenn JLtidioia ^Sandi Sie in Ihrem Bemühen darum nicht nachlassen würden. iiui$ —Janoez Malermeister Mit freundlichen Grüßen Industrie- und Handelskammer Bremerhaven BREMEN, Achterdiek 51, Ruf 48 20 17 Friedrich C. Busse Dr. Werner Foth

Präsident Hauptgeschäftsführer

Deutsche Straßenliga Paul Hempel Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Deutschen Autobahn- Spezialgeschäft und Straßenwesens e. V. 0 für Fliesenarbeiten m acht 53 Bonn, den 20. November 1973 BREMEN, Sachsenstraße 26 Kaiserplatz 14 das* Vohnen Ruf 7 71 03 Werner Mackenroth sc :hön* Geschäftsführender Vizepräsident

An die SRETHER^lfc Aufbaugemeinschaft Bremen itas & MEIER W Hermann Berger Katharinenklosterhof 8—10 Marmor- und Naturstein

BREMEN - Huckolried« Sehr geehrte Herren! Bremen Franz-Grashof-Str., T. 870869 Mit großem Interesse habe ich in allen Einzelheiten die Bro¬ Hansastr. 24 - Ruf 39 20 31 Whg. Leester Str. 17, Telefon 82 11 35 schüre zur Kenntnis genommen, die Sie über die Stadtver¬ kehrsplanung in der Stadt Bremen herausgegeben haben. Ich bin Ihnen für dieses Material deshalb besonders dankbar, weil hier eine deutliche Abkehr von den meist ideologisch und emotional aufgeheizten Bürgerinitiativen, die sich zu¬ dem in der Hauptsache im Neinsagen erschöpfen, zu ver¬ MICHELSEN & WEYDEMANN zeichnen ist. Verlegung sämtlicher Fußbodenbeläge Mir wäre sehr daran gelegen, wenn Sie mir von dieser Bro¬ z. B. Linoleum, PVC, Parkett schüre 15 Exemplare zur Verfügung stellen könnten, die ich Teppichauslegeware wegen ihrer beispielhaften Darstellungsweise an die Mit¬ Techn. Großhandel - Techn. Isolierungen glieder des Geschäftsführenden Vorstandes der Deutschen Schwimmende Estriche Straßenliga verteilen möchte. Sollten Sie mir diesen Wunsch nicht erfüllen können, würde ich Sie aber doch bitten, mir wenigstens noch ein Exemplar zu übersenden, da ich das BREMEN-NORD, Tel.: 66 90 72/73 einzige, das ich bisher zur Verfügung hatte, an eine inter¬ An der Lobbendorfer Mühle 5 essierte Stelle weitergegeben habe. Fußboden-Ausstellungsraum: Lindenstr. 17 Telefon: 66 41 35 Mit bestem Dank für Ihre Bemühung und verbindlichen Grü¬ ßen verbleibe ich Blumenthal, Mühlenstraße 11 Telefon: 66 90 72 Ihr sehr ergebener Werner Mackenroth

4b UMSCHAU

Johann Bothe

BAUUNTERNEHMUNG Gegr. 1874 Neue Seminare Straßen-, Tief- und Eisenbahnbau Asphalt im Hoch- und Straßenbau 2800 Bremen 44 2850 Bremerhaven-W. für Amateurgärtner Zum Panrepel 11 Im Weddel Ruf 4210 62 Ruf 99 - 7 30 80/ 7 30 89

und Gartenfreunde

MARMORFENSTERBÄNKE

BODENBELAGE — Graf Lennart Bernadotte hat 1974 wieder die Schirmherr¬ TREPPEN + FASSADEN schaft über sieben „Hohe Schulen" für die Ausbildung von Gartenfreunden übernommen:

Zu keinem Zeitpunkt war das Interesse an kleinen und gro¬ WVERTH+CO ßen Gärten, der Pflege von Pflanzen auf Baikonen oder Ter¬ rassen, der Zimmergärtnerei, Kleintierhaltung so groß, wie Bremen, Am Gaswerk 27/29 gerade jetzt. Wachsende Freizeitmöglichkeiten, vor allem Telefon 5410 79 FACHBETRIEB der Ausgleich zur Alltagsbeanspruchung, dürften die eigent¬ lichen Gründe sein. ,Ent-Spannung' im häuslichen oder we¬ nigstens wohnungsnahen Bereich. Aber: Wie macht man das zweckgerecht? Friedrich Schmidt Bis jetzt liegen für 1974 für sechs Seminare die Programme Dachdeckungs- und Asphaltgeschäft fest. Durch das Mitwirken hervorragender Fachleute wird Gegr. 1906 jedem Gartenfreund dabei viel Neues und Anregendes ge¬ boten, also in bester Weise Belehrung und Erholung ge¬ Hohentors-Heerstraße 156-160 - Ruf 50 24 29 währleistet.

In Leverkusen wird dank der Unterstützung der Bayerwerke das Gärtnern in der Freizeit besonders gepflegt. Persönlich¬ keiten wie Geheimrat Carl Duisberg und Professor Dr. Han¬ KARL RUST Hans Lankenau sen, Träger des Horst Koehler-Gedächtnispreises der Deut¬ Kunstglaserei Bau- u. Maschinenschlosserei schen Gartenbau-Gesellschaft, haben Leverkusen zu einem Bildereinrahmung Gartenzentrum gemacht. Der Japanische Garten der Bayer¬ BREMEN BREMEN-LESUM werke ist in der ganzen Welt berühmt. Zudem gibt es in Hastedter Heerstraße 161 Burgdammer Postweg 23 Leverkusen den am besten ausgestatteten Gartenbauverein Tel.: 44 17 64 Telefon 63 11 58 weit und breit.

Unter der fachlichen Leitung von Gartenbauinspektor Sieg¬ fried Hemmerling findet zur Zeit der Azaleenblüte in dem Strucks & Co einmalig schönen Japanischen Garten vom 6. bis 11. Mai A das Leverkusener Gartenseminar statt. Die Teilnahme ist Ingenieurholzbau vor allem denjenigen zu empfehlen, die sich mit dem Pro¬ /Ca blem des modernen Pflanzenschutzes mit neuzeitlichen Me¬ Zimmereibetrieb Strucks & Co thoden, für den modernen Anbau von Obst und Gemüse und Greimbau der Anlage und Pflege von Gärten in japanischem Stil be¬ 28 BREMEN - Westerholzstr. 39 - Telefon 45 00 27 schäftigen wollen. Da Leverkusen für die Bewohner des in¬ dustriellen Ballungsgebietes verkehrsgünstig gelegen ist, kann eine Teilnahme besonders denjenigen Gartenfreunden Bauunternehmung empfohlen werden, die täglich anreisen.

Das genaue Programm und nähere Einzelheiten teilt auf Herbert Haslinger Anfrage mit: Gartenbauinspektor Siegfried Hemmerling, Bay¬ BAUMEISTER er-Gartenbauverein, 509 Leverkusen W 19, Tel.: 30 58 53

In Uberlingen, dem bekannten idyllischen Kurort am Boden¬ BREMEN . Celler Straße 42 . Ruf 49 10 00 see, findet ein Ferienseminar für Gartenfreunde vom 13. bis 25. Mai zum elften Male statt. Der Präsident der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft, Graf Lennart Bernadotte, hält den Einführungsvortrag und wird auch weiterhin das Programm aktiv mitgestalten. Auch ein Besuch der Insel Mainau steht auf dem Programm. Die Schönheiten der Bodensee-Land¬ schaft sind gratis mit einbezogen. D. WESSELS Nähere Einzelheiten teilt auf Anfrage mit: Städtische Kur¬ verwaltung, 7770 Uberlingen, Postfach 1180, Tel.: (0 75 51) Bauunternehmung - Komm.-Ges. 3610 und 4041

Burgsteinfurt ist eine romantische Stadt in der Parkland¬ schaft Westfalens. Dort findet das Ferienseminar vom 24. bis BREMEN 29. Juni statt. Einige Veranstaltungen werden im histori¬ Hastedter Heerstraße 117, Fernruf 44 7515 schen Wasserschloß Wellbergen durchgeführt. Ein Höhe¬ punkt ist ein Konzert im Saal dieses Schlosses. Das vielseiti¬ Ausführung von Tief- und Straßenbau ge Programm ist nicht nur für den Gartenfreund anregend, auch der Teilnehmer, der die Kulturlandschaft und die Was¬ serburgen Westfalens näher kennenlernen will, wird viel Interessantes erfahren.

47 UMSCHAU

Nähere Einzelheiten teilt der Leiter des Seminars mit: Gar¬ tenbaudirektor Willi Berndt, Geschäftsführer des Landesver¬ WESTAG-Türen bandes der Gartenbauvereine Westfalen-Lippe, 4430 Burg- steinfurt, Postfach 187, Tel.: (02551) 19571.

— ein Qualitätsbegriff! In Kommern, einer besonders schönen Gemeinde der Vor- eifel, die 1972 gemeinsam mit dem Verband Rheinischer Gar¬ tenbauvereine eine in der Fachwelt vielbeachtete Landesgar¬ WESTAG-Spiraltüren, siebenfach aufgebaut tenschau ausrichtete, findet vom 4. bis 10. August ein Fe¬ rienseminar für Gartenfreunde statt. WESTAG schallhemmende Türen In der Nähe von Kommern, Teil der Gemeinde Mechernich, Schalldämmwert: ca. 30 Dezibel liegt Floisdorf. Dieser romantische Ort wurde beim Bundes¬ wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden" mit einer WESTAG-Feuerstop-Türen nach DIN 4102 Goldplakette ausgezeichnet.

WESTALIT-Türen in 10 verschiedenen Dessins Kommern bietet viel: Nicht nur ländliche Gartenkultur, son¬ dern auch das Erlebnis des Rheinischen Freilichtmuseums, äußerst strapazierfähig! mit Bauten, Gärten und seiner belebten Historie.

Das Sachprogramm für das Ferienseminar ist weitgespannt und besonders denjenigen Freizeitgärtnern zu empfehlen, WESTAG & GETAUT K.G. die sich einen tiefen Eindruck von dem geschichtlich hoch interessanten Voreifelgebiet und grundlegende Kenntnisse Wiedenbrück i. W. für das Gärtnern im eigenen Bereich verschaffen wollen. Auf Anfrage übersendet Programm und alle sonstigen Un¬ terlagen: Verkehrsamt der Gemeinde Mechernich-Kommern, 5533 Mechernich. Alleinverkauf im Raum Bremen und Bremerhaven: In Wiehl, einem beliebten Luftkurort im Herzen des Ober¬ ENNO ROGGEMANN bergischen Landes (Rheinland), ist das Ferienseminar vom 25. bis 31. August. Es ist dort schon zu einer Tradition ge¬ Holzhandlung und Holzimport worden. Es werden in erprobter Weise abwechselnd interes¬ 28 BREMEN - Gelsenkirchener Straße sante Vorträge und praktische Übungen geboten. Der Wieh¬ ler Dahliengarten ist weit berühmt. Marienhagen — ein Orts¬ Ruf 51 00 21 teil von Wiehl — ist im Bundeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden" mit einer Goldplakette ausgezeichnet wor¬ den.

Anfragen sind zu richten an: Verkehrsamt Wiehl, 5276 Wiehl Rathaus, Tel.: (0 22 62) 90 71. AEG-Einbau- Zweibrücken, die Rosen- und Gartenstadt in der Pfalz, lädt vom 2. bis 6. September zu einem Ferienseminar ein. Der Bürgermeister, Dr. Lambert, zugleich Präsident des Vereins Elektrogeräte Deutscher Rosenfreunde e. V., und der erste Gärtner von Zweibrücken, Herr Ost, haben das Programm mit dem Ver¬ machen Küchen kehrsverein und der Stadtverwaltung liebevoll zusammen¬ gestellt.

Der weitbekannte Rosengarten von Zeibrücken und das funktionsgerecht Rosendorf Schmittshausen (Goldplakette im Bundeswettbe¬ werb „Unser Dorf soll schöner werden") werden in das Lehr¬ Die Küche von programm mit einbezogen. heute ist ohne moderne Technik l-f -T "» Auskunft, Anmeldungen und Zimmerbestellungen an: Städt. undenkbar. Planen Verkehrsamt, 6660 Zweibrücken, Herzogplatz 5, Tel.: 0 63 32/ Sie deshalb Ihre 60 21. Küche nach — j neuesten Erkennt¬ b In Erlangen findet vom 1. bis 7. September 1974 ein Ferien¬ nissen der Küchen¬ seminar für Freizeitgärtner und Gartenfreunde statt. Es ist j technik - planen ^ -ÖS—^ dem Initiator dieses Seminars, dem Landschaftsarchitekten Sie Ihre Küche mit Reinhard Grebe, Mitglied des Präsidiums der Deutschen Gar¬ AEG-Einbau- tenbau-Gesellschaft, gelungen, für die Leitung dieses Semi¬ Elektrogeräten. - nars eine Persönlichkeit zu gewinnen, die außergewöhnliche Ein reichhaltiges Programm ermög¬ Ausstrahlungskraft besitzt. Es ist Gartendirektor i. R. Hans licht eine indivi¬ Schiller, Fürth. duelle Gestaltung. Die schöne Stadt Erlangen mit ihren reichen gärtnerischen Grünanlagen, dem Schloßgarten mit seinen Gartenschätzen, mit dem Botanischen Garten der Universität und vielen pri¬ mm vaten Gärten sind als Ausbildungsstätten in die „Erlanger Hohe Schule" für Amateurgärtner mit einbezogen. Die hi¬ o o storischen Gärten von Bayreuth, Bamberg und die Burggär¬ ten in der Fränkischen Schweiz werden ebenfalls studiert. AEG Das Fremdenverkehrsamt Stadtverwaltung 852 Erlangen übersendet auf Anfrage das genaue Programm und gibt gern alle weiteren Auskünfte.

48 UMSCHAU

Isolierfrage verunsichert Bauherren

BetriebsumzOge Isoliergläser für die moderne Architektur

von R. Holsten, Flachglas AG Delog-Detag

Möbeltransporte Bauherren, groß und klein, sind verunsichert. Die Verteue¬ rung von Heizstoffen und die Energiekrise bewogen falsche Propheten, der modernen Architektur ein Ende mit Knall und Fall vorauszusagen. Das Butzenscheibenidyll würde fröhlich Lagerhäuser Auferstehung feiern. Sie stellten allzuschnell den Lebens¬ standard in Frage, den wir uns erarbeitet haben. Leute, die bauen wollen, wissen, daß die Architektur von heute ein

Resultat unseres technischen Fortschritts ist. Zu ihm gehört Kraftverkehr auch die Entwicklung moderner, wirksamer Isoliergläser. Mit Butzenscheiben wird es also nichts. -I

Großmutters Doppelfenster Fast 3 m emporstrebend, vielfach geteilt, in 5 m hohen Räu¬ Inlern. Spedition men installiert, geben uns Großmutters Doppelfenster einen Hinweis, welche Alternative die Architektur unserer Zeit zum Beispiel von der Glasindustrie forderte. Diese Kasten¬ Die BOHNE-GRUPPE transportiert konstruktionen folgten dem Prinzip, durch die Einschließung einer Luftschicht wärmedämmend zu wirken. Ihre Bemühun¬ alles. Mit ihren Spezialabteilungen gen mußten unvollkommen bleiben. Der luftdichte Verschluß für Schwerlast, Ex- und Import¬ konnte nicht gewährleistet werden. Ein störender Feuchtig¬ keitsniederschlag zwischen den Fensterflügeln war unver¬ spedition, Internationale Anlagen¬ meidbar.

spedition, In- und Auslands- M.Moderne Isoliergläser Schon Anfang der dreißiger Jahre gelang Physikern, Kon¬ Möbeltransporter, Kraftverkehr, strukteuren und Ingenieuren der Flachglas AG Delog-Detag Lagerei, Luftfracht, Sammelladungen mit der Entwicklung von Cudo-Isolierglas der entscheidende Durchbruch zur Herstellung von Isolierscheiben. Auf der etc. bietet sie umfassenden Service. Grundidee, zwei Glastafeln durch ein umlaufendes Metall¬ profil in einem bestimmten Abstand luft- und dampfdiffu- sionsdicht miteinander zu verbinden, basieren fast alle heu¬ Sie wählt den Weg, der für Sie am tigen Herstellungsverfahren, beispielsweise auch das der wirtschaftlichsten ist. Dabei kommen Thermopane-Isolierscheibe. Der moderne Trend zur Serie erforderte den nächsten Schritt. Die Ganzglasisolierscheiben Ihnen jahrzehntelange internationale entstanden. Zwei Glastafeln wurden, in einer bestimmten Entfernung gehalten, am Rand Glas auf Glas verschweißt. Erfahrung auf diesen Gebieten Die Voraussetzung für den Einbau dieser Gado-Isolierschei- ben in jede Art von Fensterrahmen war damit geschaffen. voll zugute. 69 Standardmaße dieser Scheibenkombination sind auf die Nennmaße DIN 18050 bzw. DIN 18100 im Hochbau abge¬ Ob es sich um den Transport kom¬ stimmt.

pletter Industrieanlagen nach Über¬ Einen weiteren Fortschritt stellten dann die Infrastop-Son- nenschutzisoliergläser dar, die auch bei großflächigen Ver¬ see, das termingerechte schlüssel¬ glasungen die Probleme der lästigen Hitze im Sommer und der hohen Wärmeverluste im Winter aus der Welt schafften. fertige Einrichten ganzer Industrie¬

Durch die Ausnutzung der selektiven Strahlendurchlässig¬ betriebe oder nur um den Umzug keit von Edelmetall — z. B. Gold, — gelang es Isolierglas¬ einheiten herzustellen, die mit Hilfe einer im Scheibeninnern ins Haus gegenüber handelt. — Die hauchdünn aufgedämpften Gold- bzw. Metallschicht das BOHNE-GRUPPE ist in jedem Falle durchließen, was erwünscht ist, nämlich das helle angeneh¬ me Licht, aber das zurückhielten, was lästig ist: die Hitze. Ihr Partner. Mit 16 verschiedenen Infrastop-Isolierglastypen erhielten die Architekten die Möglichkeiten, die Licht- und Wärmeein¬ strahlung auf die jeweiligen physiologischen Bedürfnisse ab¬ zustimmen, aber auch die Baufassaden farblich individuell zu gestalten. Friedrich Bohne

Isolierwerte wie eine 30 cm dicke Ziegelwand ABT. MÖBELTRANSPORT Seit Alters her galt die Fensterfläche hinsichtlich der Isolie¬ rung als schwacher Punkt einer Fassade. Mit der Schaffung 28 Bremen 1 - Friesenstraße 28 dieser neuen Isoliergläser wurden k-Werte erreicht, die das Gerücht vom schwächsten Punkt einer Fassade außer Kurs Telefon: (0421) 3651290 setzen. Der k-Wert kennzeichnet den Wärmedurchgangswert

49 Heinings-und

Klimaanlagen WP^ Rud. Otto Meyer Bremen Links: Schnitt eines reflektierenden Infrastop-Sonnenschutz- ßm, Postfach 552 Isolierglases mit aufgedampfter Goldschicht im Scheiben- Tel. 500227 innern, Mitte: Querschnitt einer Cudo-Perfect-Isolierscheibe, flexible, geklebte Randverbindung, rechts: Schnitt einer Gado-Ganzglas-Isolierscheibe mit geschweißtem Randver¬ bund.

durch eine Scheibenkombination und charakterisiert damit deren Isolierwert. Je geringer der k-Wert ist, desto geringer der Heizwärmeverlust. Einfaches Fensterglas hat zum Bei¬ spiel den k-Wert 5 kcal/m 2h°C. Im Vergleich zu ihm ha Joh. Holtz & Co. ben die modernen Isoliergläser k-Werte, die zwischen 2,6 und 2,8 kcaI/m 2h°C liegen. Den Vogel schießt das Gold Aufzüge und Hebezeuge jeder Art bedampfte Infrastop-Isolierglas ab. Es hat k-Werte bis zu 1,45 kcal/m 2h°C. Dieser k-Wert entspricht, um diese tech¬ nische Angabe zu verbildlichen, der Isolierfähigkeit eine: f OTAFL ^ BREMEN-HORN 30 cm dicken, beidseitig verputzten Ziegelmauer, über diese unbestreitbaren Vorteile hinaus gewährleiste Leher Heerstraße 84 lyAUFZUGj moderne Isoliergläser durch ihren luftdichten Abschluß ein Tel. 236019 völlige Dampfdiffusionsdichte. Die in der Verglasungseinhei eingeschlossene Luft ist trocken. Eine Kondensation ist da her nicht möglich. Die gute Wärmedämmung verhindert di< Beschlagbildung an der Scheibenoberfläche aber auch die Kaltluftkaskaden am Außenfenster. Das Polster stehender Luft im Scheibeninnern erhöht die Temperatur an der Raum¬ seite der Isolierglaseinheit z. B. im Winter durchschnittlich um etwa 10 Grad C (im Vergleich zur Einfachverglasung). Vibrationsunempfindlich, ohne Gefahr des Korrodierens oder „Dadego" Dachdecker-Genossenschaft Bremen eGmbH. Versprödens, bieten die Isoliergläser dazu noch den Vorte: HermannstraBe 6-12 - Ruf (0421) 550009 der Langlebigkeit. Ausführung von Dach-, Asphaltlerungi- und ' Isolierarbelten und Fassadenverkleidungen Spürbare Heizkostensenkung

Die Isolierglas-Experten der Flachglas AG Delog-Detag ha: ben eine Berechnung der Heizkosten für verschiedene Ener gieträger vorgenommen und dies grafisch dargestellt. Aus Herausgeber: Gerhard Iversen ihr geht hervor, daß im Verhältnis zum einfachen Fenster¬ glas bei Verwendung einer normalen Isolierscheibe in einer Mitarbeit: Aufbaugemeinschaft Bremen e. V., Bund Deutscher Architekten Heizperiode auf 1 qm Fensterfläche berechnet 33,42 Liter im Lande Bremen e. V., Der Grüne Kreis Bremen, Vereinigung freischaf¬ Heizöl eingespart werden könnte. Im Vergleich zum einfa fender Architekten und Bauingenieure e. V., Bremen, Vereinigung für Städtebau e. V., Bremen. chen Fensterglas ist die Heizöleinsparung bei Infrastop Verlag: Isolierglas, wiederum berechnet auf 1 qm Fensterfläche, 48,73 Liter. Der Wiederaufbau, Verlag zur Förderung der Mitarbeit des Bürgers am Städtebau, 28 Bremen 1, Katharinenklosterhof 8-10, Tel.: (0421) 32 41 90. Berechnet der Besitzer eines Einfamilienhauses dies auf die ■ „Der Aufbau" erscheint vierteljährlich. Das Bezugsgeld für die Mitglieder Fensterfläche seines Hauses von etwa 30 qm, beträgt die der Gesellschaft „Bürger und Stadt" und der „Aufbaugemeinschaft Bremen" ist im Beitrag enthalten. Heizöleinsparung immerhin etwa 1000 Liter pro Heizperiode. Bei einem Großbau, der mit Infrastop-Isolierglas ausgestattet Jahresbezugspreis: DM 30,- inkl. 5,5% Mehrwertsteuer, Einzelstück DM 7,50 inkl. 5,5 °/o Mehrwertsteuer, zuzüglich Versandspesen. ist und eine Fensterfront von 6000 qm hat, erreicht die Er sparnis pro Heizperiode sogar mehr als 240 000 Liter. Isolier Bankkonto: Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt Bremen, Konto-Nr. 242640, Postscheckkonto Nr. 281828-201, Hamburg, Gerichtsstand Bremen. glas hilft also Heizenergie sparen und — was bei den heuti gen Preisen noch wichtiger ist —• die Kosten für die Energie¬ Für unverlangte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Zum Ab¬ druck angenommene Beiträge unterliegen der freien Verfügung des Her¬ beschaffung verringern. ausgebers, wenn ausdrücklich nicht anders vereinbart. Die mit vollem Großmutters Doppelfenster sind — einfacher und besser Namen oder mit den Initialen gezeichneten Artikel stellen nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers dar. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ins Zeitalter der Raumfahrt hinübergewechselt. Die moder¬ vorheriger Genehmigung des Herausgebers gestattet. nen Isoliergläser haben Isolierwirkungen, die dem Wärme Anzeigenverwaltung : haushält gegenwärtiger und zukünftiger Anforderungen voll Kurt Pienkos (i. Hs. Bremer Treuhandgesellschaft für Wohnungsbau entsprechen. Sie gewährleisten, daß Architekten und Bau¬ GmbH), 28 Bremen 1, Domshof, Telefon 3 67 01. herren ihren Prinzipien nicht untreu werden müssen, sondern Druck: ihre Pläne heute wie morgen verwirklichen und dennoc Druck- und Verlagshaus Friedrich Pörtner, Bremen-Blumenthal, Kapitän- den Nöten, die man uns bereiten mag, wirksam begegnen Dallmann-Straße 41/43. können.

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