Louise Weiss Kämpferin Für Die Freiheit

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Louise Weiss Kämpferin Für Die Freiheit BRIEFING Geschichtsreihe der Europäischen Union Louise Weiss Kämpferin für die Freiheit ZUSAMMENFASSUNG Das öffentliche Engagement von Louise Weiss war stets durch ihr Schreiben und Handeln geprägt. Sie gehört damit zu den jenen Förderern des europäischen Gedankens, deren Triebkraft die Erfahrungen des Ersten Weltkriegs waren. Wie viele von ihnen stammte auch Louise Weiss aus dem Grenzgebiet im Osten Frankreichs, das 1871 von Deutschland annektiert worden war. Louise Weiss widmete ihr Leben mehreren Kämpfen, die sich gegenseitig befruchteten, dem Kampf für die Rechte der Frau, dem Kampf für Europa und die Freiheit der Völker Mitteleuropas und dem geistigen Ringen, um die Wurzeln des Krieges zu verstehen und sie auszuradieren. Sie war abwechselnd als Journalistin, Politikerin, engagierte Intellektuelle und Dokumentarfilmerin in vielen Teilen der Welt tätig. Ihr Engagement für Europa stand aber im Mittelpunkt ihres Handelns und 1979 wurde sie bei dem ersten allgemeinen und direkten Urnengang in das Europäische Parlament gewählt. Als Alterspräsidentin hielt sie die Eröffnungsrede und übergab dann den Vorsitz an Simone Veil, eine andere Kämpferin für Europa. Heute trägt das Plenarsaalgebäude des Europäischen Parlaments in Straßburg ihren Namen. In diesem Briefing Anfänge einer Berufung Kämpferin für den Frieden Kämpferin für die Frauen Der Zweite Weltkrieg Neue Kämpfe nach dem Krieg Louise Weiss und das Europäische Parlament EPRS | Wissenschaftlicher Dienst des Europäischen Parlaments Verfasser: Philippe Perchoc Wissenschaftlicher Dienst für die Mitglieder PE 642.289 – November 2019 Louise Weiss - Kämpferin für die Freiheit Anfänge einer Berufung Louise Weiss wurde 1893 in Arras, im Norden Frankreichs, geboren. Väterlicherseits stammte sie aus einer wohlhabenden elsässischen Familie, die die Region wegen der deutschen Annexion 1871 verlassen hatte. Als älteste von sechs Geschwistern wuchs Louise in einer von Frauen geprägten Familie auf, die allesamt schillernde Persönlichkeiten waren. Ihre Mutter förderte den Wunsch des jungen Mädchens nach Unabhängigkeit und einem Hochschulstudium, während ihr Vater nicht begreifen konnte, dass eine Frau ihrer Herkunft eine akademische Karriere anstrebte. Ohne die Elitehochschule École Normale Supérieure zu besuchen, nahm Louise im Alter von 21 Jahren mit Erfolg am „agrégation de lettres“, einem prestigeträchtigen Auswahlverfahren für den Lehrberuf, teil und studierte anschließend in Oxford. Sie lehnte es dann aber ab, Lehrerin zu werden und wandte sich stattdessen dem Journalismus zu. In einem Jahrhundert, in dem Frauen darum kämpften, einen geeigneten Platz für ihre Ambitionen zu finden, stand hinter dem Wunsch von Louise Weiss Journalistin zu werden, an erster Stelle ihr soziales Engagement. So organisierte sie während des Ersten Weltkriegs eine Hilfsaktion zur Versorgung von Verwundeten an der Front in der Bretagne. Diese Erfahrungen weckten in ihr sowohl den Drang, einen Beitrag zur Verteidigung des Vaterlands zu leisten, als auch ihre pazifistischen Überzeugungen. Kämpferin für den Frieden Freiheit für Mitteleuropa Während des Ersten Weltkriegs stand Louise Weiss in Paris mit Louise Weiss 1928 in ihrem Büro der Wochenzeitung den dort exilierten „L'Europe nouvelle“ intellektuellen Kreisen Mitteleuropas in engem Kontakt, insbesondere mit Tschechen und Slowaken, die sich für die Autonomie oder Unabhängigkeit ihres Landes einsetzten. So lernte sie Tomáš Masaryk, Edvard Beneš und Milan Štefánik kennen. In letzteren verliebte sie sich und nahm sich seiner Sache während des Krieges und in der Zeit danach an. Nach ersten journalistischen Erfahrungen unter dem Pseudonym „Louis Lefranc“ war sie an der Gründung der Quelle: Museum von Saverne – Sammlung Louise Weiss bedeutenden Wochenzeitung „L'Europe Nouvelle“ beteiligt, deren treibende Kraft sie war und die sie von 1922 bis 1934 leitete. Durch das Interesse an wirtschaftlichen und politischen Themen aus, aber auch durch die Offenheit gegenüber den großen Namen der französischen Literatur wie Maurice Genevoix, Georges Duhamel, Guillaume Apollinaire oder Pierre Drieu la Rochelle war dieses Blatt prägend für seine Epoche. Louise Weiss pflegte einen zuweilen recht lebhaften Gedankenaustausch mit den großen Publizisten der Zeit aus den Reihen der Politik und Diplomatie, wie Léon Blum, Aristide Briand, Paul Valéry oder Alexis Léger (alias Saint-John Perse). 2 Louise Weiss - Kämpferin für die Freiheit Von der ersten Ausgabe im Januar 1918 an machte sie die Zeitung zu einer Speerspitze des Freiheitskampfs der Völker Mitteleuropas. Ihre Leidenschaft für diesen Teil Europas führte sie als Korrespondentin für „Le Petit Parisien“ nach Prag, wo sie die ersten Schritte des jungen tschechoslowakischen Staates miterleben wollte. Ihr Weg führte sie dann bis nach Moskau, wo sie von der Revolution erschüttert war. Abgesehen von der alten Verbundenheit ihrer Familie mit Prag, wo der Urgroßvater von Louise Weiss seine spätere Frau kennengelernt hatte, findet die politische Leidenschaft der Journalistin für Mitteleuropa auch in ihrem Privatleben einen Widerhall1. Der Völkerbund Nach dem Krieg setzte sich Louise Weiss in ihren Artikeln für die Versöhnung zwischen Frankreich und Deutschland ein und wandte sich gegen den Rachegeist des Versailler Vertrages. Sie begeisterte sich für den Völkerbund, der in Genf ins Leben gerufen wurde: „Ich war davon überzeugt, dass im Völkerbund, der kurz vor seiner Gründung stand, Verhandlungen so geführt werden konnten, dass man gegenüber keiner der Großmächte sein Gesicht verlor und dass die kleinen Mächte in die Entscheidungen zum Aufbau des Friedens einbezogen wurden“2. Sie schloss sich dann Aristide Briand an, dessen Einsatz für den Frieden und die deutsch-französische Versöhnung sie unterstützte (er erhielt 1926 gemeinsam mit seinem deutschen Amtskollegen Gustav Stresemann den Friedensnobelpreis). Louise Weiss trat für die am 16. Oktober 1925 zwischen Belgien, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Italien, Polen und der Tschechoslowakei geschlossenen Verträge von Locarno ein, die der erste Schritt zur Wiedereingliederung Deutschlands in die Gemeinschaft der Nationen Europas waren. Sie unterstützte auch andere Vorhaben von Briand, wie den Briand-Kellogg-Pakt zur Ächtung des Krieges von 1928 und das Projekt einer europäischen Union, das er 1929 dem Völkerbund vorstellte. Ab 1930 wurde Louise Weiss nach den ersten Wahlsiegen der Nationalsozialisten in Deutschland immer pessimistischer. Sie begleitete Briand 1931 nach Berlin, der dort André François-Poncet als neuen französischen Botschafter in sein Amt einsetzte. Dort wurde sie sich der drohenden Gefahr bewusst, und auf der Rückreise über Prag unterrichtete sie Edvard Beneš darüber, der ihr aber keinen Glauben schenkte: „Ich flehte ihn schließlich an, zu begreifen, dass sich Deutschland Louise Weiss, Kandidatin bei der Parlamentswahl 1936 aus seiner Verankerung mit der Welt, in der er und ich noch lebten, gelöst hatte und einen eigenen Kurs einschlug“3. Kämpferin für die Frauen Nachdem sie sich als Gründerin und treibende Kraft von „L'Europe Nouvelle“ nicht mehr genügend gewürdigt sah, verließ Louise Weiss die Zeitung für eine Zeit lang. Sie verfasste dann in Mitteleuropa und Russland eine Serie von Artikeln, woraufhin Hyacinthe Philouze, der Zeitungschef, ihr anbot, wieder an seine Stelle zu treten. Die Quelle: Museum von Saverne – Sammlung Louise Weiss Reaktion von Louise Weiss war 3 Louise Weiss - Kämpferin für die Freiheit charakteristisch für ihr Bestreben, dass ihre Rolle und die von Frauen im Allgemeinen nach vier Jahren Krieg anerkannt wird, in denen sie einen Großteil der wirtschaftlichen Kriegsanstrengungen übernommen hatten: „[Ich verlange] die 750 Francs pro Monat, die Du mir versprochen hast (...), aber nie ausgezahlt hast. Eine Stimme im Verwaltungsrat, den Posten der Chefredakteurin, die Kontrolle über die Abonnements und ein Aufsichtsrecht bei der Buchführung“4. Hyacinthe Philouze hatte keine andere Wahl, als allem zuzustimmen. Auf politischer Bühne gründete Louise Weiss 1934 den Verein „La femme nouvelle“, mit dem Ziel, die Stellung der Frau und die Teilhabe von Frauen am politischen Leben zu fördern. Aus diesem Grund kandidierte sie, obwohl es noch zehn Jahre dauern würde, bis Frauen das Wahlrecht erhalten, symbolisch für die Kommunalwahlen auf dem Montmartre und sammelte Zehntausende von Stimmen in Hutschachteln, Sinnbild für die politische Ausgrenzung von Frauen5. Louise Weiss nahm gerne an Aktionen teil, die sich in den Köpfen der Menschen einprägen; so hatte sie zum Beispiel auf den Champs-Elysées ein Geschäft namens „La femme nouvelle“ eröffnet, mit dem sie auf ihre Aktionen aufmerksam machen wollte. Sie geißelte erzkonservative Senatoren und organisierte öffentliche Versammlungen, in denen sie, „lediglich mit dem Amtsblatt bewaffnet“ deren besonders rückschrittliche Reden verlas, um damit öffentliche Reaktionen hervorzurufen. Sie ließ rote Luftballons hochsteigen, an denen während eines Finalspiels des französischen Fußballpokals feministische Flugblätter befestigt werden. Nach ihrer spektakulären Aktion auf dem Montmartre kandidierte sie – noch bevor Frauen wählen oder gewählt werden konnten – bei der Parlamentswahl 1936 und erhielt mehr als 14 000 Stimmen. Die Ernennung von drei Frauen in die Regierung der Volksfront von Léon Blum im Jahr 1936 war nur ein Schritt auf dem langen Weg der Frauenemanzipation, und ihr Kommentar dazu war, dass „drei Schwalben noch keinen Sommer machen“6. Der Zweite Weltkrieg In der Zeit von 1930 bis 1938 setzte Louise Weiss
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