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EINZELVERÖFFENTLICHUNGEN DER

HISTORISCHEN KOMMISSION ZU

BAND 80

VOM ZUM GENERALSIEDLUNGSPLAN

Herausgegeben von CZEStAW MADAJCZYK

unter Mitarbeit von

STANISLAW BIERNACKI, KARIN BORCK, HANS HENNING HAHN, ELIGIUSZ JANUS, BLANKA MEISSNER UND MICHAEL G. MÜLLER

K · G · SÄUR MÜNCHEN · NEW PROVIDENCE · LONDON · PARIS 1994 Gedmckt mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Bonn-Bad Godesberg Die Schriftenreihe der Historischen Kommission Zu Berlin erscheint mit Unterstützung der Senatsverwaltung für Wissenschaft und Forschung, Berlin.

Lektorat der Schriftenreihe

Christian Schädlich Thomas Revering

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufhahme

Vom Generalplan Ost zum Generalsiedlungsplan ·. Dokumente / hrsg. von Czestaw Madajczyk unter Mitarb. von Stanisfaw Biernacki ... - München ; New Providence ; London ; Paris : Säur, 1994 (Einzelveröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin ; Bd. 80) ISBN 3-598-23224-1 NE: Madajczyk, Czeslaw [Hrsg.]; Historische Kommission : Einzelveröffentlichungen der Historischen ...

Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier

Alle Rechte vorbehalten / All Rights strictly Reserved K. G. Säur Verlag GmbH & Co. KG, München 1994 A Reed Reference Publishing Company Printed in the Federal Republic of

Satz: Historische Kommission zu Berlin, Berlin Druck: Strauss Offsetdruck, Mörlenbach Binden: Thomas Buchbinderei GmbH, Augsburg

ISBN 3-598-23224-1 EINLEITUNG

Die herausjagende Bedeutung des Generalplans Ost für die Zeitgeschichte ist unbestritten. Sowohl die Tragweite seiner Zielsetzungen als auch die Radikalität der Mittel, mit denen diese Ziele erreicht werden sollten, lassen ihn historisch einmalig erscheinen. Die Vorstellungen der Nationalsozialisten, wie und mit welchen Konse- quenzen Ostmittel- und Osteuropa im Geiste ihrer Rassenideologie umgestaltet wer- den sollten, fanden hier ihre Präzisierung zu einem konkreten Szenario, das gewis- sermaßen den Kulminationspunkt aggressiver deutscher Bestrebungen in bezug auf seine östlichen Nachbarn bezeichnet. Um nicht weniger als tausend Kilometer sollte die ethnische Grenze des Reiches, die sogenannte Volkstumsgrenze, durch germani- sche Neusiedlung nach Osten verschoben werden; noch weiter östlich, erst am Ural, sollte eine zweite Grenze, die sogenannte Wehrgrenze, verlaufen. Was unter dem Begriff „Generalplan Ost" im einzelnen zu verstehen ist, bedarf der Präzisierung. Der Bezeichnung selbst begegnen wir zuerst um 1940/41, und zwar in Akten des unterstellten Apparats, der für die Aussiedlung von Polen aus den eingegliederten Ostgebieten1 verantwortlich war. Dazu gehörte die Dienststelle des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums (RKF), die später umgebildet wurde zum SS-Stabshauptamt. Die ersten Planüngsentwürfe wurden Himmler im Frühjahr 1940 von Konrad Meyer, Professor für Ackerbau und Landpolitik, unterbreitet, hu Juli 1941 legte dieser dann weitere Entwürfe vor, und als Ziel seiner Planungsaufgaben bezeichnete er nun die Erstellung des General- plans Ost. In der Forschung ist dieser Komplex verschiedentlich als der „erste Gene- ralplan Ost" klassifiziert worden.2 Meyer selbst behauptete nach dem Krieg bei den

1 Eine detaillierte Beschreibung der „eingegliederten Gebiete" bei Martin Broszat, National- sozialistische Polenpolitik 1939-1945, Stuttgart 196l, S. 36 ff. (mit einer entsprechenden Karte auf S. 222 f.); vgl. auch Czesiaw Madajczyk, Die Okkupationspolitik Nazideutschlands m Polen 1939-1945, Berlin 1987, S. 30 ff. 2 Ein Überblick über den Forschungsstand aus marxistischer Sicht bei Dietrich Eichholtz, Der „Generalplan Ost", in: Jahrbuch für Geschichte 26 (1982), S. 215-255; vgl. auch Helmut Heiber, Der Generalflan Ost, in: Vierteljahrsbefießir Zeitgeschichte 6 (1958), H. 3, S. 280-325; Czesiaw Madajczyk, Generalplan Ost, in: Przeglad Zachodni (196l), H. 3, S. 66-103, ders., Generalplan Ost, in: Polish Western Affairs (1962), H. 3, S. 391-442; ders., Die Okkupations- politik. ..; femer Rolf-Dieter Müller, Industrielle Interessenpolitik im Rahmen des „Generalplan Ost". Dokumente zum Einfluß von , Industrie und SS auf die wirtschaftliche Zielset- zung für Hitlers Ostimperium, in: Müitärgeschichtliche Mitteilungen29 (1981), H. l, S. 101- 140. Zuletzt Karl Heinz Roth, Konrad Meyers erster „Generalplan Ost", in: Dokumentations- stelle zur NS-Sozialpolitik, . Mitteilungen, l (1985), H. 4, S. 45-53. VI Einleitung

Verhören während des VIII. Kriegsverbrecherprozesses in Nürnberg freilich,3 daß sich seine Tätigkeit für Himmler auf die Bearbeitung dieser ersten Variante des Plans beschränkt habe. Doch kam es ihm dabei wohl darauf an, seine Richter über den Charakter und die Dimensionen der späteren Varianten des Generalplans Ost zu täu- schen. Diese späteren Varianten befaßten sich mit der „Germanisierung des Bodens" in Ostmitteleuropa, hatten darüber hinaus aber auch Pläne für Bevölkerungsver- schiebungen in West- und Südeuropa (Elsaß, Lothringen, Untere Steiermark, Ober- krain) sowie in den als „germanisch" betrachteten Ländern Holland, Norwegen und Dänemark (als Rekrutierungsländer für Neusiedler) zum Gegenstand. Am frühesten schilderte , der damalige Chef des Reichssicher- heitshauptamts (RSHA) und faktische Reichsprotektor in Böhmen und Mähren, am 2. Oktober 1941 in einer Rede in Prag die Grundlagen künftiger Bevölkerungsex- pansion des Dritten Reiches nach Osten. Die Bezeichnung Generalplan Ost tauchte in seiner Rede nicht auf. Doch skizzierte Heydrich recht genau die Grundlinien für eine etappenweise durchzusetzende deutsche Herrschaftsordnung in Osteuropa.4 Der Rassenexperte Dr. Erhard Wetzel, seit Herbst 1941 Referent für rassenpoliti- sche Fragen in Rosenbergs Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete, wußte seinerseits schon im November desselben Jahres, daß das von Heydrich geleitete RSHA, das sich auch mit Aufgaben im Bereich der „Festigung des Deutschtums" befaßte, an einem allgemeinen Plan für die Ostgebiete arbeitete; nach seiner Kennt- nis sah der Plan die Aussiedlung von 31 Millionen Menschen aus den bewußten Gebieten vor.5 Drei Monate später notierte er, daß die Dienststelle, aus der der Generalplan Ost stamme, das Amt III B im RSHA sei. Bald darauf, schon im April 1942, unterzog er den dort ausgearbeiteten Plan einer kritischen Analyse, wahrscheinlich im Auftrag Alfred Rosenbergs, des Reichsmini- sters für die besetzten Ostgebiete. Der Plan war nach dem Krieg nicht mehr auffind- bar; über seinen Inhalt gibt jedoch vor allem Wetzels Gutachten Auskunft,6 das in den Einzelheiten ziemlich kritisch ausfiel und direkt die Inkompetenz der Planer aus dem RSHA bloßstellte. So seien die Einwohnerzahlen der für die Kolonisierung vor- gesehenen Gebiete zu niedrig angesetzt worden (nicht 45 Millionen, sondern 60- 65 Millionen Menschen seien betroffen), ebenso die Zahlen bezüglich der aus- zusiedelnden Bevölkerung (46-51 Millionen anstatt 31 Millionen Menschen).7 Ferner

3 Vgl. Dok. Nr. 99- 4 Die Rede abgedruckt in: Die Vergangenheit warnt. Dokumente über die Germanisierungs- und Austilgungspolitik der Naziokkupanten in der Tschechoslowakei, zusammengestellt, mit Vorwort u. Anmerkungen versehen von Vaclav Kral, Auswahl der Dokumente von Karel Fre- mund u. Vaclav Kral, Prag I960, S. 160 ff. 5 Vgl. Dok. Nr. 16. 6 Ebda. 7 Wetzel scheint seinerseits nicht die durch die Evakuierung ins Landesinnere der UdSSR verursachten Bevölkerungsverluste berücksichtigt zu haben. Die geschätzte Geburtenrate für dieNachkriegsjahre (30 Jahre) setzte er zu hoch an. Auch bezog er die Tatsache, daß es nach Einleitung VII habe man die Menschenreserven für die Ansiedlung viel zu optimistisch einge- schätzt: nicht zehn Millionen, sondern nur acht Millionen Menschen. Die Vorgabe schließlich, daß Sibirien als Auffanggebiet für ausgesiedelte Slaven, darunter solche Nationen wie Polen, „die man nicht liquidieren kann wie die Juden", und Ukrainer, dienen solle, stehe im Widerspruch zu den Interessen des Reiches. Die Zielsetzung des Generalplans Ost, das heißt die Kolonisierung Ostmitteleuropas, fand jedoch Wetzels vorbehaltlose Zustimmung. Als ein Vorhaben des Reichskommissars Heinrich Himmler gewann der Plan höchstwahrscheinlich Ende 1941 oder Anfang 1942 Gestalt. Er sollte in einem Zeit- raum von dreißig Jahren nach der Beendigung des Krieges verwirklicht werden. Ein- schließlich der Siedler aus anderen „germanischen" Ländern und der „Volksdeut- schen" in ganz Europa sollten etwa zehn Millionen Menschen für die Kolonisierung Osteuropas aufgeboten werden. Als Siedlungsgebiete sah die Planung des RSHA fol- gende Gebiete vor: das besetzte Polen (die eingegliederten Ostgebiete, das General- gouvernement und der Biatystok), die baltischen Republiken, Weißrußland, die ukrainischen Gebiete von 2itomir, Kamenec-Podolsk und teilweise Vinnica sowie zwei besondere Siedlungsgebiete: die Region von Leningrad (Ingermanland) und die Krim einschließlich des Dnjepr-Bogens. Von den 45 Millionen Bewohnern dieser Gebiete sollten 31 Millionen, die als „rassisch unerwünscht" galten, nach Westsibirien ausgesiedelt werden. Die Wahl Sibiriens, das als „altes europäisches Siedlungsgebiet" die slavischen Aussiedler aufnehmen sollte, hielt auch Wetzel für richtig. „Würde Europa ein unter seiner Hoheit befindliches Siedlungsreservat in Sibirien besitzen", schrieb er in seinem Gutachten, „brauchen die vielen Menschen nicht verlorenzugehen, die es bisher verlor, die es aber in Zukunft dringend im Hin- blick auf die großasiatische Idee gebrauchen wird." Wetzels Expertise ist femer zu entnehmen, daß der Plan des RSHA vorsah, aus Polen 80-85 Prozent aus der westli- chen 64 Prozent und aus Weißrußland 75 Prozent der Bevölkerung auszu- siedeln. Der Rest sollte zum größeren Teil germanisiert werden, wobei Himmlers Devise bezüglich dieser Ausgesiedelten lautete: gewinnen oder vernichten. Aus einem bis vor kurzem unbekannten Dokument ergibt sich, daß sich außer- dem der Abteilungsleiter im Stabshauptamt, SS-Hauptstunnführer Helmut Schubert, in einer „Stellungnahme zum Generalplan Ost" über die Projektarbeit im RSHA geäu- ßert hat. Am 23- März 1942 jedenfalls sandte , Chef des Persönlichen Stabs des Reichsführers SS, die Stellungnahme Schuberts nach Kenntnisnahme an den Verfasser zurück.8 Sie ist in den Archiven allerdings bisher nicht auffindbar. Der Plan einer Kolonisierung der osteuropäischen Regionen stellte im Grunde eine Weiterentwicklung der Vorstellungen dar, die Hitler in bezug auf die bereits besetzten oder zu erobernden Gebiete der UdSSR entwickelt hatte. Seine Absichten

einem erfolgreichen Blitzkrieg zur Ausrottung großer Bevölkerungsgruppen kommen sollte, nicht in seine Berechnungen ein. 8Vgl.Dok. Nr. 11. Einleitung kamen besonders deutlich in einer Äußerung vom 16. Juli 1941 zum Ausdruck,9 die er später in den Tischgesprächen im Führerhauptquartier weiterentwickelte.10 Er kündigte die Ansiedlung von vier Millionen Menschen im Laufe von zehn Jahren und von mindestens zehn Millionen Deutschen und Angehörigen anderer „germani- scher" Nationen im Lauf von zwanzig Jahren an. Die Kolonisierung sollte entlang großer neuer Verkehrswege erfolgen, bei deren Bau Kriegsgefangene einzusetzen waren. An Flußübergängen sollten deutsche Städte und längs der Flüsse bäuerliche Siedlungen entstehen. Das RSHA setzte bei seinen Planungen für die Kolonisierung der Gebiete im Osten optimistisch auf einen raschen Erfolg der Blitzkriegstaktik. Es stützte sich dabei auf die Erfahrungen, die man bei der Planung und Realisierung der Aussied- lungen aus jenem Teil Polens gewonnen hatte, welcher als „eingegliederte Ostge- biete" dem Reich zugeschlagen worden war. Dabei war bereits eine Viertelmillion Menschen vertrieben worden.11 Im Dezember 1941 erhielt Hermann Roioff, der die Abteilung Planung beim Gene- ralkommissar für Verwaltung und Justiz in den besetzten Niederlanden leitete, aus der Reichsstelle für Raumordnung einen Brief folgenden Inhalts: „Da sich der Reichs- führer-SS als Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums besonders auch für die Frage des Einsatzes von Holländern in den besetzten Ostgebieten inter- essiert, ergibt sich für die Hauptabteilung Planung und Boden die Notwendigkeit, sich mit der Frage zu beschäftigen, ob und wieviele Menschen die Niederlande für eine Besiedlung des Ostens abgeben können."12 Auf Weisung Himmlers befaßte man sich seit Ende Januar 1942 unter der Leitung von Prof. Meyer auch im Stabs- hauptamt mit dem Generalplan Ost. Bis Ende Mai wurde eine Denkschrift unter dem Titel „Generalplan Ost - rechtliche, wirtschaftliche und räumliche Grundlagen des Ostaufbaus" fertiggestellt;13 das hier entworfene Programm sollte in einem Zeitraum von 25 Jahren nach Kriegsende in die Tat umgesetzt werden. Neben den eingegliederten Ostgebieten Polens, die vollständig germanisiert wer- den sollten, waren für die Kolonisierungsaktion vorläufig folgende Territorien vorge- sehen: das Gebiet von Leningrad (Ingermanland), die Krim und das Gebiet von Cherson („Gotengau") sowie das am Narev gelegene Gebiet von Bialystok und Westlitauen. In diesen Territorien sollten Reichsmarken (zu 50 Prozent kolonisiert)

9 Vgl Dok. Nr. 3. 10 Vgl. Dok. Nr. 6; siehe auch Hemy Picker, Hitlers Tischgespräche im Pührerbauptquartier 1941-1942, hrsg. von Percy Ernst Schramm in Zusammenarbeit mit Andreas HiUgruber und Martin Voigt, München 1965. 11 Cz. Madajczyk, Die Okkupationspolitik. . ., S. 429 ff·; femer M. Broszat, Nationalsoziali- stische Polenpolitik ..., S. 84 ff. 12 K. Bosma, Verbindungen zwischen der Ost- und Westkolonisation. Unveröffentlichtes Manuskript. Der Verfasser zitiert aus dem Archiv des Rijksinstituuts voor Oorlogsdocmentatie in Amsterdam, Vierteljahr-Planung l d. 13 Vgl. Dok. Nr. 23. Einleitung IX und Siedlungsstützpunkte (zu 25 Prozent kolonisiert) entstehen. Die Stützpunkte sollten die Verbindung zu den Marken Gotengau, Ingermanland und Memel-Narev- Gebiet gewährleisten. Jeweils etwa 2000 Quadratkilometer umfassend, würden die Stützpunkte regelmäßig alle 100 Kilometer längs der Verkehrswege, die vom Reich in die Marken führten, angelegt werden. Insgesamt vierzehn Stützpunkte waren im Generalgouvernement geplant (davon einer im Gebiet Zamosc), neun weitere in der Ukraine und vierzehn im Ostland.14 Entsprechend der Rassendoktrin sollte in den Kolonisationsgebieten die landwirt- schaftliche Besiedlung Vorrang haben. Die Stadtbevölkerung sollte hingegen be- trächtlich verringert werden; besonders im Norden war eine Verringerung der städti- schen Bevölkerung um 90 Prozent vorgesehen. Das Territorium sollte in der Phase seiner wirtschaftlichen Erschließung direkt von der SS kontrolliert werden, wodurch die Reichsmarken und Siedlungsstützpunkte von der allgemeinen Verwaltung ausge- nommen und dem RKF unterstellt worden wären. Entsprechend waren auch die Gerichtsbarkeit und das künftige Eigentumsrecht konzipiert. Letzteres sah ein quasi feudales staatliches Bodenmonopol vor. Seine Durchsetzung sollte dem Apparat Himmlers vorbehalten bleiben. Nach Meyers Vorstellungen waren die Mittel für die Kolonisierung durch die Erhebung von Tributen und Sondersteuem in den unter- worfenen Ländern,15 ferner durch Kredite und Zuschüsse aus dem Staatshaushalt des Reiches aufzubringen. Himmler reagierte unverzüglich auf den von Meyer vorgelegten Entwurf.16 Natür- lich fiel ihm ins Auge, daß er, verglichen mit dem Plan des RSHA, auf eine geringere territoriale Reichweite angelegt war. Er forderte entsprechend, die geplante Realisie- rungsfhst auf zwanzig Jahre zu verkürzen. Außerdem sollten das Generalgouverne- ment, Lettland und Estland nicht nur mit Siedlungsstützpunkten versehen, sondern auch vollständig germanisiert werden. Als Reichskommissar für die Festigung deut- schen Volkstums hielt er es auch für notwendig, den Generalplan Ost mit den frühe- ren Kolonisierungsplänen, nämlich denen für Böhmen und Mähren, für das Elsaß und für Lothringen sowie für die Untere Steiermark und Oberkrain,17 zu einem Gan- zen zu verbinden, um so das gesamte Kolonisierungsprogramm zu vereinheitlichen. Überdies verlangte er, die Bedarfsschätzungen für Siedler, Arbeiter und finanzielle Mittel, die bereits für die eingegliederten Ostgebiete ausgearbeitet worden seien, so Zu korrigieren, daß sie alle jetzt zur Kolonisierung ausersehenen Gebiete erfassen würden. Reichsminister zeigte sich von diesen Planungen äußerst beun- ruhigt. In einem Schreiben vom 3- Dezember 1942 an alle Obersten Reichsbehörden

1 Das Ostland umfaßte Weißrußland und die baltischen Länder. 15 So gab es 2. B. im Warthegau eine sog. Polenabgabe (als Tribut der Polen) und eine So- zialausgleichsabgabe. 16 Vgl. Dok. Nr. 24. 17 Vgl. Dok. Nr. 27. X Einleitung machte er seine Vorbehalte geltend: „Ferner soll nicht von neuen deutschen Siedlun- gen oder gar Großsiedlungen und Landenteignung gesprochen werden, und theore- tische Aufsätze darüber, ob man die Völker oder den Boden germanisieren müsse, sollen durchaus unterbleiben. Gerade der nationalsozialistische Grundsatz, daß der Boden zu germanisieren sei, wird dahin ausgewertet, als ob eine riesige Aussiedlung der Völker als Planung des Reiches verkündet werde."18 Um die Jahreswende 1942/43 erhielt Himmler von Konrad Meyer einen Teil der verlangten Pläne (Gesamtsiedlungsplan) samt den zugehörigen Zahlenaufstellun- gen.19 Obwohl von den Kriegsereignissen völlig in Anspruch genommen, reagierte der Reichsführer SS abermals umgehend. Jetzt, kurz vor der Kapitulation von Gene- ralfeldmarschall Paulus in Stalingrad, forderte er von seinem Planer Meyer, daß der „Ostsiedlungsraum" das Generalgouvernement, die baltischen Länder, Weißrußland, die Krim mit der Region von Cherson und das Gebiet von Leningrad umfassen sollte.20 Meyer lieferte auf Grund dieser neuen Direktiven in aller Eile, obwohl schon mit gewissem Widerstreben, neue Angaben und Berechnungen; er arbeitete den „Generalplan Ost" in den „Generalsiedlungsplan" um. Anfang 1943 fand im RSHA eine vom Amt III organisierte Konferenz statt, auf der Dr. Justus Beyer, der Verbindungsmann der und des Sicherheits- dienstes zur Parteikanzlei, über die geplanten Aussiedlungen slavischer Bevölke- rungsgruppen und die Kolonisierungsvorhaben in Osteuropa referierte.21 Er führte eine Reihe von Daten aus der im RSHA ausgearbeiteten Fassung des Generalplans Ost an und kündigte an, daß 31 Millionen Menschen nach Osten ausgesiedelt wer- den sollten: aus den eingegliederten Ostgebieten sechs bis sieben Millionen, aus den baltischen Ländern drei Millionen, aus dem Generalgouvernement zehn Millionen, aus Galizien und der Ukraine etwa sechs bis sieben Millionen sowie aus Weißruß- land fünf bis sechs Millionen. Ungefähr fünf Millionen Juden sollten restlos aus- gesiedelt werden, andere Nationen in den Prozentsätzen, die in Wetzels Gutachten genannt worden waren. Außerdem sollte die Aussiedlung von Litauern, Letten und

18 Politisches Archiv Bonn. Kult.-Pol.-Geheim. Rußland Bd. l. 19Vgl. Dok. Nr. 71. 20 Vgl. Dok. Nr. 72. 21 Czestew Madajczyk, Dalsze dokumenty dotyczace Generalnego Planu Wscbodniego [Wei- tere Dokumente zum Generalplan Ost], in: Dzieje Najnoivsze, H. 3 (1971), S. 201 ff. Laut Garsten Klingemann studierte Beyer seit 1931 Rechts- und Staatswissenschaften, mit der Absicht, eine wissenschaftliche Karriere einzuschlagen. Ebenfalls 1931 trat er in die NSDAP ein. Seit 1933 war er „ehrenamtlich als V-Mann für den " tätig, seit 1934 im SD-Hauptamt. Im Jahre 1939 promovierte er mit einer Arbeit über „Ständeideologien der Systemzeit und ihre Überwindung". Seit 1941 war er Verbindungsführer des RSHA zur Partei- kanzlei, d. h. Himmlers Repräsentant im Parteiapparat. Im Jahre 1944 wurde er zum Ober- sturmbannführer befördert. Siehe Garsten Klingemann, Soziologen vor dem Nationalsozialis- mus. Szenen aus der Selbstgleichschaltung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, in: Sozio- logiegeschichte. Identität und Krise einer,engagierten' Disziplin, hrsg. von Josef Hülsdünker und Rolf Schellhase (- Soziologische Schriften, Bd. 44), Berlin 1986, S. 79. Einleitung XI

Esten zu 50 Prozent erfolgen. Beyer nannte auch neue Daten. Das künftige Ansied- lungsgebiet sollte 700 000 Quadratkilometer umfassen, von denen 350 000 Quadrat- kilometer landwirtschaftlich nutzbar sein: das Reichsgebiet in den Grenzen von 1938 zum Vergleich umfaßte 583000 Quadratkilometer. Femer sprach Beyer über den geschätzten Bedarf an Siedlern, die Siedlungsgebiete und deren Aufteilung, den Wert, den diese darstellten, und über die juristischen Lösungen, auf die man bei der Realisierung der Pläne zurückgreifen wolle. Im Laufe von dreißig Jahren sollten, so Beyer, in Übereinstimmung mit der im RSHA ausgearbeiteten Fassung des General- plans Ost ein bis zwei Millionen deutsche Familien im Osten angesiedelt werden - in den ersten zehn Jahren 45 000-50 000 jährlich, in den nächsten zwanzig Jah- ren je 20 000-30 000. Die beiden Hauptrichtungen der Kolonisierung sollten von Ostpreußen nach Norden in die baltischen Länder und nach Süden über Krakau und Lemberg zum Schwarzen Meer verlaufen. Himmlers Interesse an der Fertigstellung einer endgültigen Fassung des General- plans Ost erlahmte nach der Schlacht von Stalingrad sichtlich. Dies ist im Zusam- menhang mit der Anordnung Hitlers zu sehen, den totalen Krieg zu erklären und Planungsarbeiten für die Zeit nach dem Krieg zurückzustellen. Trotzdem hatte der Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums weiterhin die Absicht, dem Führer einen endgültigen Plan vorzulegen. Die militärischen Rückschläge veranlaß- ten ihn auch in der Folge nicht, seine Hoffnung, die zuvor unterworfenen Ostgebiete Zurückzuerobern und sie in deutschen zu verwandeln, völlig preiszuge- ben. Indessen mußte er sich Mitte 1944 endgültig damit abfinden, daß die Arbeit an den Plänen drastisch eingeschränkt wurde.22 Während die Arbeiten am Generalplan Ost noch intensiv vorangetrieben wurden, nahm der Völkermord in Osteuropa gewaltige Dimensionen an. In einigen Gebieten, die planerisch im Generalplan Ost als Siedlungsstützpunkte ausgewiesen waren, wurde gleichzeitig versuchsweise mit der Ansiedlung von Deutschen begonnen. Diese Versuche wurden allerdings durch die Kriegsereignisse und durch den Wider- stand der einheimischen Bevölkerung erheblich erschwert. Man begann mit einer Siedlungsaktion im südwestlichen Teil Litauens. Etwa 30 000 litauische Deutsche, die 1939-1940 repatriiert und inzwischen noch nicht in den eingegliederten Ostge- bieten angesiedelt worden waren, wurden wieder dorthin geschickt. Etwas später, im Herbst 1942, beschloß Himmler, die erste Kolonistensiedlung auf besetztem so- wjetischem Gebiet zu gründen - er nannte sie „Erstes Siedlungsge- biet ".23 Vorläufig sollten hier die in der Ukraine wohnenden Deutschen zusammengefaßt werden, da deren Sicherheit durch sowjetische Partisanen bedroht war. Ein weiteres in der südlichen Ukraine gelegenes Siedlungsgebiet sollte die Bezeichnung „Volksdeutsches Gebiet Halbstadt" tragen. Von Mitte November 1942 bis August 1943 wurde die polnische Bevölke- rung des südöstlichen Teils des Lubliner Bezirks, des sogenannten Zamosc-Gebiets,

22 Vgl. Dok. Nr. 91-93- 23 Vgl. Dok. Nr. 59- Einleitung ausgesiedelt;24 hier sollte der „erste Siedlungsbereich im Generalgouvernement" ent- stehen.25 Anstelle der vertriebenen oder ermordeten Polen wurden Siedler angesetzt, die entweder Personen deutscher Abstammung waren oder zumindest als solche galten. Der Höhere SS- und Polizeiführer im Generalgouvernement, SS-Obergrup- penführer Krüger, betrachtete diese Aussiedlungsaktion als einen Test für die zu erwartenden Schwierigkeiten sowohl im Hinblick auf das Ausmaß des Widerstands seitens der Polen als auch im Hinblick auf die wirtschaftlichen und politischen Wir- kungen. Die Erfahrungen waren negativ; vor allem löste die Aktion unkalkulierbar vehementen Widerstand aus, da die betroffenen Polen unmittelbar auf die existen- tielle Bedrohung reagierten. Sie dachten, wie Kruger es selbst formulierte: „Nachdem der Jude vernichtet worden ist, versucht man mit den gleichen Methoden, den Polen aus diesem Räume herauszubringen und ihn ebenso zu liquidieren wie die Juden." Letztendlich mußten SS und Polizei des Distrikts Lublin ihre Aussiedlungsaktionen abbrechen.26 Die Pläne für eine beschleunigte Kolonisierung der Krim27 mußten wegen der militärischen Lage aufgegeben werden. Anfang 1942 war eine Weisung ergangen, die die Besiedlung dieser Gebiete betraf; daraufhin begab sich eine Gruppe von SS- Leuten und Planem dorthin, um unter anderem die Akklimatisierungsbedingungen zu untersuchen. Der dortige Reichskommissar schlug vor, einen Teil der tatarischen Bevölkerung im Gebirge zu lassen, denn die schwierigen und primitiven Lebensbe- dingungen dort seien unzumutbar für Angehörige des „Herrenvolkes". Bei einer Beratung der Wehrmacht und der SS wurde bereits im Juli 1942 beschlossen, mit den ersten Schritten bezüglich der Aussiedlungen auf der Krim zu beginnen und Deutsche aus dem oberen Etschgebiet dort anzusiedeln. Bald darauf aber wurde die Ausführung dieser Beschlüsse auf die Nachkriegszeit verschoben. Während der Vorbereitungsphase des Generalplans Ost (1941-1942) wurden unter Aufsicht des SS-Oberführers Hans Kammler für die Nachkriegszeit auch große Bauinvestitionen der Waffen-SS und der Polizei im Osten geplant: das „SS-Friedens- bauprogramm".28 Himmler war der Meinung, die Kosten dieser Projekte seien zu niedrig veranschlagt worden. Deshalb ließ er den Kontakt zur Planungsgruppe von

24 Dazu Czeslaw Madajczyk (Hrsg.), Zamojszczyzna- Sonderiaboratorium SS. Zbior doku- mentowpolskicb i niemieckich z okresu okupacji bülerowskiej [Das Gebiet Zamosd — ein Son- derlaboratorium der SS. Eine Sammlung polnischer und deutscher Dokumente aus der Zeit der Naziokkupation], 2 Bde., Warszawa 1979; siehe auch ders., Die Okkupationspolitik.. ., S. 421 ff.; M. Broszat, Nationalsozialistische Polenpolitik. . ., S. 164 ff. 25 Vgl. Dok. Nr. 63. 2° Werner Präg/Wolfgang Jacobmeyer (Hrsg.), Das Diensttagebuch des deutschen General- gouverneurs in Polen 1939-1945, Stuttgart 1975, S. 603; Czeslaw Madajczyk, Generaina Gubernia wplanach hitlerowskich [Das Generalgouvernement in den naZisüschen Planungen], Warszawa 196l, S. 144. 27 Vgl. Anlage Nr. 20. 28 Vgl. Dok. Nr. 14. Einleitung

Prof. Meyer herstellen, um dessen Berechnungsmethoden und Erfahrungen zu nut- zen. Im Ergebnis dieser Zusammenarbeit mußten die Planansätze wesentlich an- gehoben werden, obgleich auch Einsparungsmöglichkeiten vorgesehen worden waren. Wenn man die verschiedenen Varianten des Generalplans Ost (also den allgemei- nen Plan für die eingegliederten Ostgebiete, den Generalplan Ost des RSHA und den entsprechenden Plan Meyers sowie den Generalsiedlungsplan) als Ganzes betrachtet, dann lassen sich drei Komponenten einer neu zu schaffenden Bevöl-kerungsordnung in Osteuropa erkennen - einer Bevölkerungsordnung, die konsequent nach den ideologischen Vorgaben des nationalsozialistischen Bassismus projektiert worden war. Als erstes ging es um die Deportation und teilweise Ausrottung von 30 bis 40 Millionen „rassisch unerwünschter" Menschen, hauptsächlich Slaven, aus den zu kolonisierenden Gebieten - ein Schicksal, das die Juden bereits getroffen hatte oder zeitgleich mit der Entwicklung des Generalplans Ost in extremer Form als biologische Extermination treffen sollte. Zweitens war ein (vorwiegend agrarisches) Siedlungs- werk vorgesehen, an dem einige Millionen Deutsche oder Menschen „germanischer" Abstammung (, Deutschstämmige, in die Eingetra- gene und andere) sowie Angehörige anderer germanischer Nationen - hier dachte man vor allem an Holländer und Norweger — beteiligt sein sollten. Schließlich ging es um den massenhaften Einsatz für Zwangsarbeit; dies betraf mindestens 14 Millionen Slaven, die in ihrer Heimat bleiben und nicht germanisiert werden sollten. Ihnen war der Status von Heloten, modernen Sklaven, zugedacht. Bei der Planung konkreter Maßnahmen sollte das RSHA für alle Aspekte, die mit Deportationen beziehungs- weise Ausrottung und Zwangsarbeit zu tun hatten, zuständig sein, während das Sied- lungswesen, wenn auch nicht ausschließlich, dem RKF unterstand. Die von Prof. Meyer bearbeiteten Fassungen des Generalplans Ost waren eine rie- sige Kostenkalkulation, bei der es darum ging, die Ansätze des RSHA-Plans mit den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln in Einklang zu bringen. Daneben fin- den sich Vorschläge, wie die Gestaltung des „deutschen Lebensraums im Osten" juri- stisch und organisatorisch zu bewältigen sei. Der Apparat des RKF untersuchte überdies eingehend und umfassend die verfügbaren menschlichen Reserven für eine solche Siedlungsaktion im Osten; dieser Frage waren viele spezielle Berechnungen gewidmet. Die Schätzungen, wie hoch der Bedarf an Siedlern sein würde, um die Generalpläne zu verwirklichen, wiesen ein beträchtliches Defizit aus. Offensichtlich sah man schon 1942 voraus, daß auch ein siegreicher Krieg viel höhere Verluste auf deutscher Seite mit sich bringen werde, als in den Blitzkrieg- Prognosen vorhergesehen. Gleichzeitig sollte die Kolonisierung immer größere Gebiete umfassen und so schnell wie möglich bewerkstelligt werden. Die Politik gegenüber der einheimischen Bevölkerung erfuhr daher in einigen Besatzungsgebie- ten eine Korrektur. Die Germanisierungsaktionen wurden - vermittels unterschied- licher Formen von Zwang - ausgeweitet, wobei man sich nicht festlegte, ob nach einem siegreichen Krieg ihre Ergebnisse auch fortgeschrieben würden; Aus- siedlungspläne hingegen wurden eingeschränkt und zurückgestellt. Ein Teil der XTV Einleitung

Bevölkerung, die anfangs für unerwünscht erklärt worden war, sollte jetzt - mangels ausreichender Siedlerzahlen - weiterhin in seiner Heimat bleiben dürfen. Im Protek- torat Böhmen und Mähren erfolgten die Kurskorrekturen wohl mit Einwilligung des RKF, während in Danzig Forster mit einer entsprechenden Politik im Gegensatz zum RKF stand. In Lothringen wiederum ging man offensichtlich im Ein- vernehmen mit Himmler vor. Auch im Generalgouvernement waren 1943 ähnliche Bestrebungen wirksam; man fahndete intensiv nach Bevölkerung deutscher Abstam- mung, was unter anderem den Posener Gauleiter sichtlich beunru- higte. Es handelte sich wohlgemerkt um dieselbe Zeit, zu der die Wallonen in Belgien als zur germanischen Rasse gehörig erklärt wurden und Berlin selbst die Deklaration der Ustasa-Führer über ihre germanische Herkunft augenzwinkernd zur Kenntnis nahm.29 Wie Albert Speer sich erinnerte, bemühte sich Hitler in einem Gespräch mit ihm, das er im Sommer 1942 in Vinnica führte,30 eine möglichst große Zahl von Deutschen in der ganzen Welt zusammenzuzählen, um so auf ein ausrei- chendes Potential für den Bedarf an Kolonisten verweisen zu können. Einzelne Planer des SS-Apparats wie Wetzel, Schubert und Stier äußerten freilich deutlich Sorge, daß in jedem Fall zu wenig Siedler verfügbar sein würden. Nach den Schätzungen des Menschenbedarfs für die Siedlungsaktion im besetzten Teil Osteu- ropas in den vom Dritten Reich kontrollierten Gebieten hätten sechs Millionen Men- schen germanisiert und achtzehn Millionen Menschen germanischer Herkunft in die Kolonisierung einbezogen werden müssen. Zwar schien es genügend Siedler für die Städte im Generalgouvernement, im Protektorat Böhmen und Mähren, in den bal- tischen Ländern und in den de jure und de facto angeschlossenen beziehungsweise annektierten Gebieten zu geben. Angesichts des Siedlermangels im ländlichen Raum wurde jedoch vorgeschlagen, die diesbezüglichen Pläne bescheidener auszulegen. Dem widersetzte sich Himmler indessen entschieden. In dem Archivmaterial, das sich auf den Generalplan Ost bezieht, stößt man kaum auf Überlegungen in bezug auf Juden. Nur wenige Bemerkungen darüber, zudem nur beiläufige, finden sich in den betreffenden Dokumenten. Hauptthema war vor allem das germanische Siedlungswesen im Osten einschließlich aller damit verbun- denen Fragen. Aber unabhängig davon stellt sich die Frage: Gab es eine Synchroni- sierung zwischen der „Endlösung der Judenfrage" und der Vorbereitung der Aussiedlungs- beziehungsweise Ansiedlungspläne für den Osten? Das RSHA beendete die Arbeiten an seiner Fassung des Generalplans Ost 1941 oder Anfang 1942, also ungefähr zur Zeit der Wannsee-Konferenz vom 20. Januar 1942. Wenn man das Referat von Reinhard Heydrich auf dieser Konferenz als das Programm einer vereinheitlichten Ausrottungsendlösung der sogenannten

29 Vgl. Czesiaw Madajczyk, Faszyzm i okupacje [Faschismus und Besatzungen], Bd. 2, Kap. 6: Polityka ludnosciowa na obszarach okupowanycb [Die Bevölkerungspolitik in den besetzten Gebieten], Poznan 1983. 30 Vgl. Dok. Nr. 96. Einleitung XV

Judenfrage ansieht,31 dann stellt es sozusagen ein Äquivalent zum Generalplan Ost in der vom RSHA bearbeiteten Variante dar. Die zeitliche Übereinstimmung wird noch deutlicher, wenn man den ursprünglich angesetzten Termin der Wannsee-Kon- ferenz berücksichtigt - sie war für den 9- Dezember vorgesehen - und femer in Betracht zieht, daß für die Vorbereitung von Heydrichs Referat wahrscheinlich meh- rere Monate notwendig waren. Aber in den Plänen selbst lassen sich jedoch wesentliche Unterschiede feststellen; überdies sollte sich ihre Realisierung ganz unterschiedlich gestalten. Das Schicksal der Juden- von Heydrich als Deportation nach Osten ausgegeben und als Völker- mord realisiert- wurde eindeutig und kategorisch beschlossen, das heißt ohne Rücksicht auf die militärische Lage und andere durch den Krieg verursachte Umstände. Dagegen war das Programm für eine Kolonisierung Osteuropas noch Gegenstand von Untersuchungen und vielfach variierter Planung bezüglich der terri- torialen Reichweite, des Zeitraumes der Realisierung, der zu veranschlagenden Kosten und der Reserven an „germanischen" Elementen. Das Endziel war im Kern ein gleiches. Doch läßt sich nur darüber spekulieren, wie sich dessen Verwirkli- chung im Falle des Sieges des Dritten Reiches gestaltet hätte. Schon •während der Aussiedlungsaktion im Gebiet Zamosc war zwar ein Teil der Betroffenen zur Depor- tation in das Konzentrationslager Auschwitz bestimmt worden.32 Doch sollten die Vereinbarungen der Wannsee-Konferenz und der Generalplan Ost ja nicht gleichzei- tig verwirklicht werden. Erstere bezogen sich auf die unmittelbare Zukunft, während letzterer als Ganzes auf zwanzig bis dreißig Jahre nach der siegreichen Beendigung des Krieges verschoben wurde. Der Völkermord an den Juden erstreckte sich von der Phase der indirekten Extermination (Diskriminierung, Aushungern, Erschießung) über die Phase der Massenmorde durch die in den besetzten sowje- tischen Gebieten bis hin zur totalen Ausrottung in den Vernichtungslagern. Bei der Ausführung des Generalplans Ost sollten die Erfahrungen berücksichtigt werden, die bei der Vertreibung der polnischen Bevölkerung aus den eingegliederten Ostgebie- ten wie auch bei den experimentellen Aussiedlungen aus einigen Gebieten, die der Generalplan Ost als künftige Siedlungsstützpunkte auswies, gemacht worden waren. Auch in den öffentlichen Auftritten Adolf Hitlers lassen sich Abstufungen erken- nen, was die Erwähnung von Völkermordplänen angeht. Im Jahr 1942 war aus sei- nem Munde viermal die Ankündigung zu vernehmen, daß die jüdische Rasse ausgerottet werden solle, da sie als diabolisches Übel die Menschheit bedrohe und für den Ausbruch des Krieges verantwortlich sei. Ähnliche Drohungen gab es auch gegenüber dem Bolschewismus. In bezug auf die slavische Bevölkerung indessen enthielt sich der Führer ähnlicher öffentlicher Äußerungen.33

31 Vgl. Wolfgang Scheffler, Judenverfolgung im Dritten Reich, Berlin 1964, S. 34 ff. 32 Cz. Madajczyk, Die Okkupaticmspolitik. .., S. 424. 33 Dazu Jerzy Borejsza, Antyslawizm Adolfa Hitlera [Der Antislawismus Adolf Hitlers], War- szawa 1988. XVI Einleitung

Verallgemeinernd läßt sich sagen, daß die Führung des Dritten Reiches zwei ver- brecherische Unternehmen projektierte und zu verwirklichen suchte, deren Ziel eine neue Bevölkerungsordnung in einem vom nationalsozialistischen Deutschland beherrschten Europa war: nämlich einerseits die „Endlösung der Judenfrage'', also den Völkermord an den Juden, und andererseits den großen Aussiedlungs- und Kolonisierungsplan, das heißt den Generalplan Ost, später erweitert zum General- siedlungsplan. Das erste Unternehmen bezog sich auf ein einzelnes Volk bezie- hungsweise auf jenen größten Teil dieses Volkes, der in den von Hitler kon- trollierten Ländern Europas lebte; das zweite Unternehmen sollte über das Schicksal mehrerer Völker Ostmitteleuropas entscheiden, hauptsächlich slavischer Völker, die die als deutschen Lebensraum beanspruchten Gebiete bewohnten, aber daneben auch einiger Völker „germanischer" Herkunft. Der Völkermord an den Juden wurde fast vollständig verwirklicht, während das zweite Unternehmen zunächst nur die Pla- nungs- und Kalkulationsphase durchlief und lediglich in einzelnen versuchsweisen Aktionen ein praktisches Stadium erreichte - die vorgesehenen Umsiedlungen soll- ten in vollem Maße erst nach dem Krieg erfolgen. So war der Kriegsverlauf hier der entscheidende Faktor. Der Mord an den Juden, vollzogen unter Einsatz einer höchst leistungsfähigen Technik und ohne jegliche moralische Hemmungen, ist ein grauen- haftes Beispiel des Völkermords in bisher nicht gekannten Dimensionen. Wenn wir vor diesem Hintergrund die Expansionspläne des Dritten Reiches nach Osten mit ihrer potentiell völkermörderischen Dynamik betrachten, dann werden wir unschwer vermuten können, daß - hätte der Krieg einen anderen Verlauf genom- men — das Schicksal des jüdischen Volkes in Europa gleichzeitig den Beginn eines schrecklichen Schicksals für die Slaven Mittel- und Osteuropas bedeutet hätte. In den verschiedenen Varianten des Generalplans Ost kommt dies hinreichend zum Ausdruck. Es wäre gewissermaßen die Endlösung des Problems Mitteleuropa gewe- sen. Unter den Personen, die den Generalplan Ost und den Generalsiedlungsplan aus- arbeiteten, waren einige Nationalsozialisten geringeren Formats: Konrad Meyer, Hans Ehlich, Ulrich Greifelt, Erhard Wetzel und Helmut Schubert. Die Gestalt Ulrich Greifelts erscheint farblos. Bis Mitte 194l stand er an der Spitze der zuständigen Dienststelle des RKF, die dann in das Stabshauptamt umgewandelt wurde. Hier wurden die Wünsche und Vorstellungen Himmlers in konkrete Projekte umgesetzt; hier wurde die Kolonisierungsaktion im Detail geplant. Weitgehend im Schatten blieb auch Hans Ehlich, der Leiter der Abteilung III im RSHA (Gruppe III B Volkstum), der vorher an der Aussiedlung der polnischen Bevölkerung aus den ein- gegliederten Ostgebieten ins Generalgouvernement teilgenommen hatte. Eine erstrangige Funktion hingegen hatte als Vertreter der deutschen Wissenschaft Konrad Meyer, Professor für Ackerbau und Landpolitik. Geboren 1901, studierte er Agrarwissenschaft34 und habilitierte sich in diesem Fach 1930. In die NSDAP trat er

34 Vgl. Dok. Nr. 99. Einleitung XVII

1932 ein, ein Jahr später in die SS, in der er bis zum Rang eines Oberführers aufstieg. Neben seiner Tätigkeit an der Universität Berlin, wo er 1934 ordentlicher Professor für Ackerbau und Landpolitik wurde, arbeitete er mit der Reichsstelle für Raumord- nung zusammen. Im Jahre 1939 nahm er am „Polenfeldzug" teil. Bald darauf begann seine Zusammenarbeit mit der Dienststelle des RKF, in der er für die Planung zustän- dig war; in dem späteren Stabshauptamt wurde er Leiter der Planungsabteilung. Gleichzeitig leitete er das Institut für Agrarwesen und Agrarpolitik an der Universität Berlin. Dort wurde ein bedeutender Teil der Version des Generalplans Ost vom Mai 1942 ausgearbeitet. Weitere Kompetenzen auf dem Gebiet der Siedlungsplanung erhielt Meyer im Sommer 1942 zugewiesen, als er die Funktion eines Planungsbeauf- tragten für die Siedlung und Landesneuordnung beim Reichsleiter der Agrarpolitik in der NSDAP übernahm, desgleichen im Reichsministerium für Ernährung und Land- wirtschaft und beim Reichsbauernführer.35 Außerdem wurde er zum Leiter des Aus- schusses für Siedlungsfragen in den besetzten Ostgebieten ernannt, der in Rosen- bergs Ministerium gebildet wurde.36 Es war Konrad Meyer, der 1942 auch eine Definition von „echter Planungsfreiheit" formulierte, die anderen Völkern ihre Rechte ausdrücklich absprach: „Es gehört zum Wesen echter Planungsfreiheit, daß 1. Menschen des eigenen Volkes in ausreichen- der Zahl und entsprechender Eignung zur Besitznahme neuen Raumes Zur Verfü- gung stehen und 2. Grund und Boden, der sich nicht im Besitz von Angehörigen des eigenen Volkstums befindet, in erforderlichem Umfang verfügbar ist." Dadurch, daß der Boden in den annektierten Gebieten de jure oder de facto konfisziert wurde, habe sich die Situation etwas verbessert. Doch, so Meyer, „erst die Vernichtung der sowjetischen Herrschaft und die Einbeziehung weiterer östlicher Räume in den euro- päischen Lebensraum gibt dem Reich die volle Planungsfreiheit zurück und ermög- licht auch die Ausweisung neuer Siedlungsgebiete. Diese Betrachtung macht den grundlegenden Unterschied zwischen der Altreichsplanung bis 1939 und der Raum- planung nach der Gewinnung der neuen Gebiete deutlich."37 Schon in den „Planungsgrundlagen" vom Frühjahr 194038 hatte Meyer erklärt, eine Vorbedingung für die Verwirklichung der vorgelegten Pläne sei die Beseitigung der „fremden Bevölkerung". Er glaubte fest an die Rassenideologie der NSDAP und war überzeugt davon, daß besonders eine stärkere Bindung an den Boden zu einer rassi- schen Verbesserung des deutschen Volks führen werde.

35 Vgl. Dok Nr. 24. 36 Dazu Hans Buchheim, Die SS als Herrscbafisinstrument, in: Anatomie des SS-Staates, Bd. l, Gutachten des Instituts für Zeitgeschichte, 4. Aufl., München 1984, S. 199. 37 Konrad Meyer, Reichsplanung und Raumordnung im Liebte der volkspolitiscben Aufgabe des Ostaufbaus, Berlin 1942, ZiL nach: Gert Gröning/Joachim Wolschke-Bulmahn, Die Liebe zur Landschaft. Teil 3: Der . Zur Entwicklung der Landespflege im National- sozialismus und wahrend des Zweiten Weltkrieges in den „eingegliederten Ostgebieten" (· Ar- beiten zur sozialwissenschaftlich orientierten Freiraumplanung, Bd. 9), München 1987, S. 50 f. 38 Vgl. Dok. Nr. 1. XVIII Einleitung

Die beiden Rassenexperten Erhard Wetzel und Helmut Schubert waren ebenfalls durchdrungen vom Glauben an die Mission der germanischen Rasse. Beide erhielten Gelegenheit, eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung des Generalplans Ost zu spielen. Dr. Erhard Wetzel, 1903 in Stettin geboren, hatte Jura studiert und bis zur Machtergreifung Hitlers in der Justizverwaltung gearbeitet. In die NSDAP trat er im Mai 1933 ein. Seit Kriegsausbruch war er im Rassenpolitischen Amt der NSDAP beschäftigt.39 Zusammen mit Dr. Gerhard Hecht, dem Leiter der Abteilung für Volks- deutsche und Minderheiten, entwarf er das Programm vom 25. November 1939 für die Volkstumspolitik der NSDAP gegenüber der polnischen Bevölkerung.40 Der Lei- ter des Rassenpolitischen Amts, Dr. Walther Gross, schickte diese Denkschrift Anfang Dezember 1939 an Himmler, zwei Wochen später leitete Wet2el sie im Auf- trag an SS-Sturmbannführer Rapp weiter, in dessen Zuständigkeit die Aussiedlung von Polen und Juden aus dem Warthegau fiel.41 Dieses Memorandum, in dem die Aussiedlung von 5,4 Millionen Menschen als Zielvorstellung genannt wurde, war eine Art Direktive für die NSDAP. Himmler stützte sich darauf, als er im Mai 1940 seine Weisung über die Behandlung von „Fremdvölkischen" im Osten, vor allem im Generalgouvernement, formulierte.42 Wetzel blieb im Rassenpolitischen Amt und übernahm daneben 1941 im Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete das Referat für rassenpolitische Fragen. Im folgenden Jahr wurde er zum Oberregie- rungsrat befördert, 1944 zum Ministerialrat. Bereits Hebnut Heiber hat auf die enge Zusammenarbeit Wetzeis mit dem Leiter der Gruppe III B im RSHA Hans Ehlich hin- gewiesen;43 dies würde erklären, warum Wetzel zum Gutachter der Generalplan- Ost-Version des RSHA bestellt wurde. Heiber nimmt an, daß Wetzel diese von ihm begutachtete Fassung des Plans seinen Mitarbeitern im Ministerium zugänglich machte, um deren Urteil zu hören. Deshalb, so Heiber, handele es sich wohl auch nicht nur um Wetzels persönliche Meinung. Vielmehr fanden hier wahrscheinlich die Ansichten der Umgebung von Reichsminister Rosenberg ihren Niederschlag; das Rosenberg-Ministerium plädierte in bezug auf die Besatzungspolitik in den besetzten sowjetischen Gebieten für einen milderen Kurs als Himmler. Nur wenig ist bekannt über SS-Hauptsturmführer Helmut Schubert. Im Stabshaupt- amt leitete er die Abteilung für Volkstumsfragen. Er hatte gute Kontakte zu Rudolf Brandt vom Persönlichen Stab des Reichsführers SS. Er verfaßte nicht nur Denk- schriften, sondern nahm auch an den maßgeblichen Konferenzen teil, auf denen das

39 Zur Laufbahn Wetzels siehe H. Heiber, Der Generalplan Ost. . ., S. 286. 40 Die Frage der Behandlung der Bevölkerung der ehemaligen polnischen Gebiete nach rassenpoliliscben Gesichtspunkten, Nürnberger Dokumente NO-3752, veröffentlicht in: Docu- menta Occupationis, Bd. 5, Poznan 1952, S. 2-28. 41 Dazu Cz. Madajczyk, Die Okkupationspolitik. . ., S. 392 f. Einige Gedanken über die Behandlung der Fremdvölkischen im Osten. AGK, NTN, Bd. 6, S. 65-69 a. Veröffentlicht in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte (1957), H. 2, S. \% ff. 43 Vgl. H. Heiber, Der Generalplan Ost. . ., S. 287. Einleitung XDC

Schicksal der Bevölkerung in den besetzten sowjetischen Gebieten erörtert wurde. Mitte 1942 wurde er an die Front versetzt. Unter Meyers Mitarbeitern befanden sich bekannte Architekten, Raumplaner, Städ- teplaner und Finanzexperten. Manche von ihnen engagierten sich aus rassistischen Gründen bei den Planungen im Dienst Himmlers. Sie waren nicht nur gut informiert über den Ablauf der Siedlungsaktionen, sondern wußten auch von den Deportatio- nen der polnischen Bevölkerung aus den eingegliederten Ostgebieten ins General- gouvernement. Zu denen, die sich der Tragweite ihrer Mitwirkung daran bewußt waren, gehörte Dr. Josef Umlauf. Nach dem Kriege schrieb er darüber: „Während meiner Tätigkeit im Planungsamt, vor allem nach dem Beginn des Krieges gegen Rußland, gewann ich dann von Jahr zu Jahr mehr erschreckende Eindrücke von der Rolle, die die SS im Osten spielte. Die Verantwortbarkeit der Mitarbeit beim RKF wurde immer mehr zu einem Gewissenskonflikt. Für jeden, der einmal in diesen Machtbereich geraten war, war es aber sehr schwer und riskant, sich aus der Dienst- verpflichtung wieder zu lösen."44 Die Autoren des Buches Die Liebe zur Landschaft (Teil 3) vertreten - unter ande- rem mit Bezug auf die Aussage Siegfried Gollings im Vni. Kriegsverbrecherprozeß - die Ansicht, daß es in der Planungsabteilung des Stabshauptamts sogar Elemente des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus gegeben habe. Als Gegner des Natio- nalsozialismus werden Udo von Schauroth, Krause und Arthur von Machui erwähnt. Indessen konnten Beweise für eine solche Haltung, die über die bloße Behauptung hinausgehen, sie seien von der beobachtet worden, bisher nicht vorgelegt werden. Gewisse Zweifel bleiben auch in bezug auf das Urteil, das Gert Gröning und Joa- chim Wolschke-Bulmahn in ihrer Arbeit über die Planungsabteilung des Stabshaupt- amts formulieren: „Zwischen der Tätigkeit dieses Planungsstabes und der Tätigkeit der übrigen Ämter des RKF ist sicherlich zu differenzieren. Waren letztere direkt an Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit beteiligt, so kann die Planungsarbeit für einzelne durchaus eine Chance gewesen sein, weiter fachlich tätig sein zu können und nicht als Soldat an die Front zu müssen."45 Es trifft zu, daß sie nicht unmittelbar an den nationalsozialistischen Verbrechen beteiligt waren. Immerhin aber haben sie - sei es wissentlich oder nicht - de facto daran mitgewirkt, für die Zeit nach einem siegreichen Krieg eine beispiellose Ostexpansion mit mörde- rischen Konsequenzen für die potentiell betroffene Bevölkerung vorzubereiten.

Die hier vorgelegte Quellensammlung ist das Ergebnis dreißig Jahre währender Sucharbeit. Die Zusammenstellung aller bisher auffindbaren Quellen zum General- plan Ost und Generalsiedlungsplan soll der Wissenschaft die Möglichkeit bieten,

44 G. Gröning/J. Wolschke-Bulmahn, Die liebe. .., T. 3, S. 216. 45 A. a. O., S. 35. XX Einleitung die nationalsozialistischen Entwürfe zu Ostexpansion und -Kolonisation künftig in ihrer Gesamtheit zu betrachten und zu analysieren. Die ersten Dokumente über den Generalplan Ost wurden von den Historikern Helmut Heiber und Karol Marian Pospieszalski veröffentlicht, zwei weitere wichtige Quellen hat der Herausgeber die- ses Bandes publiziert. Insgesamt stützte sich die Diskussion bisher im wesentlichen auf nicht mehr als zehn Dokumente. In den letzten Jahren konnte die Dokumenta- tion zum Generalplan Ost dann beträchtlich erweitert werden, vor allem durch neue Aktenfunde in den Akten des Persönlichen Stabs des Reichsführers SS und des Stabshauptamtes im Bundesarchiv Koblenz. Hier sind vor allem die Unterlagen zu nennen, die Himmler am 6. Januar 1943 übersandt wurden. Sie bezogen sich auf Ansiedlungen in Lothringen, dem Elsaß, Luxemburg, Oberkrain, der unteren Steier- mark, dem Protektorat Böhmen und Mähren, Polen und den baltischen Ländern. Nicht weniger aufschlußreich sind die Quellen über die Aufgabenverteilung zwi- schen dem Stabshauptamt und anderen Dienststellen des Reichsführers SS bei der Bearbeitung des Generalplans Ost. Das gleiche gilt für jene Dokumente, aus wel- chen sich der Inhalt des Generalsiedlungsplans erschließen läßt und in denen Berechnungen darüber angestellt wurden, auf welche Menschenreserven vor allem in den als „germanisch" angesehenen besetzten Ländern man zurückgreifen zu kön- nen glaubte. Leider blieb die vom RSHA erarbeitete Fassung des Generalplans Ost unauffindbar. Allerdings wissen wir über diese Variante des Generalplans Ost heute schon mehr, als aus Wetzels Gutachten hervorgeht; freilich bleibt dieses weiterhin die wichtigste Informationsquelle dazu. Die hier vorgelegte Quellenedition setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Der erste Teil enthält 104 Dokumente, in denen die Bezeichnung Generalplan Ost bezie- hungsweise Generalsiedlungsplan vorkommt und die über diesen Plan sowie seine Entwicklung berichten. Hinzu kommen entsprechende Aussagen und Anweisungen verschiedener NS-Führer. Schließlich finden sich auch Quellen, die sich auf den wichtigsten Planer, Professor Konrad Meyer, beziehen und das Ausmaß seiner Ver- antwortlichkeit für die Siedlungsplanung deutlich werden lassen. Nicht aufgenom- men wurden in diese Edition die Detailberechnungen zum Generalplan Ost, die von Meyers Mitarbeitern erstellt wurden, ebensowenig Duplikate bereits erfaßter Texte. Die hier veröffentlichten Akten enthalten Briefwechsel zwischen verschiedenen SS-Ämtern, Weisungen, Aufträge, offizielle und inoffizielle Aussagen von NS-Füh- rern, Berichte verschiedener Art, etliche Textfassungen des Generalplans Ost (par- tiell oder ganz), Berechnungen, Schätzungen, Emennungs- und Abberufungs- schreiben sowie Auszüge aus der umfangreichen Korrespondenz zwischen dem Chef des Persönlichen Stabs des Reichsführers SS, Staatssekretär Backe, und der Wehrmacht. Ein sehr wichtiges Dokument ist leider nur fragmentarisch erhalten geblieben, und zwar die handschriftlichen stenographischen Notizen Hermann Krumeys,4^ des

46 Vgl. Dok. Nr. 74. Emleütmg XXI

Leiters der Umwandererzentralstelle in lodz", über die Konferenz des Amtes III des RSHA von Anfang Februar 1942. In mühseliger Arbeit gelang es, große Teile dieser Notizen zu entziffern. Leider brechen die erhaltenen Notizen aber gerade an der Stelle ab, wo Dr. Justus Beyer über „Übervölkerung" und Ansiedlung referierte und zur Besprechung des Generalplans Ost überging. Verschiedene Versuche, mit Dr. Beyer in Kontakt zu treten, um ihn über seine damaligen Ausführungen zu befragen, blieben leider erfolglos. Inzwischen ist Dr. Beyer dem Vernehmen nach verstorben. Im zweiten Teil, der 4l Anlagen enthält, wurden Quellen zusammengestellt, die zwar nicht direkt den Generalplan Ost beziehungsweise den Generalsiedlungsplan betreffen, die aber in einem gewissen Zusammenhang damit stehen. Sie geben unter anderem Aufschluß über die Planungsvorhaben der SS sowie die Ansiedlungs- und Umsiedlungspraktiken und erhellen damit die nationalsozialistische „Volkstums- und Rassen-Rekonstruktion" in Mittel· und Osteuropa. Neben Archivquellen wurden zwei Auszüge aus Erinnerungen aufgenommen, und 2war von Albert Speer, ferner ein Fragment aus dem Buch des Schriftstellers Krzysztof Kakolewski über sein Gespräch mit Konrad Meyer im Jahre 1973 und schließlich wichtige Auszüge aus Aussagen im VIII. Kriegsverbrecherprozeß in Nürnberg. Abschließend mochte ich denen, die dazu beigetragen haben, daß diese Edition erarbeitet werden konnte, danken, allen voran meinen Mitarbeitern Stanislaw Bier- nacki, Marek Getter und Blanka Meissner in Warschau und den Mitarbeitern der Historischen Kommission zu Berlin Karin Borck, Eligiusz Janus und Jörg Lüer mit ihrem Lektor Christian Schädlich. Michael G. Müller gebührt das Verdienst, diese Ausgabe in Deutschland initiiert und gefördert zu haben. Er hat außerdem entschei- dende redaktionelle Bearbeitungen vorgenommen und zusammen mit Hans-Hen- ning Hahn die Einleitung übersetzt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat durch die Gewährung eines großzügigen Druckkostenzuschusses die Veröffentlichung ermöglicht. Ihr gilt deshalb mein ganz besonderer Dank. Die Kollegen des Histori- schen Instituts der Polnischen Akademie der Wissenschaften und der Hauptkommis- sion zur Erforschung der Hitlerverbrechen in Polen, mit deren Unterstützung ich immer rechnen konnte, sollen an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben und auch die Archivare in den verschiedenen Archiven, die mir bei der Suche nach den Quellen mit großer Geduld zur Seite standen. Ohne die Hilfe aller Beteiligten wäre das lang- wierige Projekt dieser Edition nicht zu verwirklichen gewesen.

Czestaw Madajczyk

INHALT

Einleitung V

Verzeichnis der Dokumente XXV

Verzeichnis der Anlagen XXXI

Verzeichnis der Abkürzungen XXXV

Dokumente l

Anlagen 323

Die wichtigste Literatur 559

Personenregister 56l

Ortsregister 570

VERZEICHNIS DER DOKUMENTE

1. 1940, April - Mai, Berlin. Planungsgrundlagen für den Aufbau der Ostgebiete, ausge- arbeitet von der Planungshauptabteilung des Reichsführers SS 3 2. 1941, 15- Juli, Berlin. Begleitschreiben von Prof. Dr. Konrad Meyer an den Reichsfüh- rer SS zu seiner Ausarbeitung, mit einem Begleitbrief von SS-Brigadeführer Ulrich Greifelt 14 3- 1941, 16. Juli, Führerhauptquartier. Aufzeichnungen Martin Bormanns über die Be- sprechung Adolf Hitlers mit seinen Mitarbeitern über die Ziele des Krieges gegen die Sowjetunion [Auszüge] 15 4. 1941, 19· August, Lodz. Vermerk von Alexander Dolezalek, Planungsabteilung des SS-Ansiedhingsstabes Litzmannstadt [todzl, über den Generalsiedlungsplan für die eingegliederten Ostgebiete 19 5- 1941, 2. Oktober, Prag. Rede Reinhard Heydrichs über die Grundsätze der national- sozialistischen „Neuordnung" Europas [Auszug] 20 6. 1941, 17. Oktober, Führerhauptquartier. Aufzeichnung des persönlichen Referenten von Alfred Rosenberg, Dr. Werner Koppen, über Adolf Hitlers Tischgespräch [Aus- zug] 22 7. 1941,17. Oktober, Führerhauptquartier. Monolog Adolf Hitlers über das deutsche Be- siedlungsbild im Osten, aufgezeichnet von Heinrich Heim 23 8. 1941, 18. Oktober, Posen. Plan für die künftige Arbeit der Planungsabteilung der SS- Ansiedlungsstäbe Litzmannstadt Üddzl und Posen 25 9. 1942, 7. Februar, Berlin. Bericht von Dr. Erhard Wetzel über eine Besprechung beim Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete über die Fragen der Eindeutschung, insbesondere in den baltischen Ländern 38 10. 1942, 23. Februar, Berlin. Vermerk von Prof. Dr. Konrad Meyer über den Vortrag von Ministerialdirektor Hans-Joachim Riecke, Chef des "wlrtschaftsstabes Ost, im Führer- hauptquartier am 19- Februar 1942 über die Agrarverordnung und die Bedeutung der deutschen Stützpunkte 4l 11. 1942, 23. März, Berlin. Begleitschreiben von Rudolf Brandt, Persönlicher Stab des Reichsführers SS, an Helmut Schubert, Stabshauptamt, zur Stellungnahme zum Gene- ralplan Ost 42 12. 1942, 27. März, Krakau. Zwei Notizen über Gespräche zwischen dem Reichsführer SS und Generalgouverneur Dr. über die Aussiedlung von Polen am 13·- 14. März 1942 43 13. 1942, 14. April, Berlin. Entwurf eines Schreibens von Udo v. Schauroth, Stabshaupt- amt Hauptabteilung , an den Reichsführer SS über die wirtschaftlichen Grundlagen des Ostaufbaus 45 14. 1942, 18. April, Berlin. Schreiben von Prof. Dr. Konrad Meyer an SS-Oberführer Hans Kammler, SS-Wirtschaftsverwaltungshauptamt, über den Aufbau neuer Siedlungsge- biete, mit einem Vermerk über die Baukostenschätzung 47 XXVI Verzeichnis der Dokumente

15- 1942, 18. April, Berlin. Arbeitsvermerk für Udo v. Schauroth über den Umfang der für die deutsche Besiedlung vorgesehenen Flächen 49 16. 1942, 27. April, Berlin. Stellungnahme und Gedanken von Dr. Erhard Wetzel zum Generalplan Ost des Reichsführers SS 50 17.1942, 29. April, Berlin. Entwurf eines Schreibens von Prof. Dr. Konrad Meyer an den Reichsführer SS über die wirtschaftlichen und rechtlichen Grundlagen des Ostauf- baus 81 18. 1942, 28. Mai, Berlin. Vermerk zu einem Vortrag von Ulrich Greifelt beim Reichs- führer SS über die Zusammenfassung aller Planungsarbeiten unter der Leitung von Prof. Dr. Konrad Meyer [Auszug] 82 19- 1942, o.D., Feldquartier. Schreiben des Reichsführers SS an Dr. Hans Heinrich Lam- mers, Reichsminister und Chef der Reichskanzlei, mit Bemerkungen über Siedlungs- fragen (Auszüge) 84 20. 1942, 28. Mai, Berlin. Begleitbrief von Prof. Dr. Konrad Meyer an den Reichsführer SS zur Übersendung einer kurzen Zusammenfassung der Denkschrift „Generalplan Ost Rechtliche, wirtschaftliche und räumliche Grundlagen des Ostaufbaus" 85 21. 1942, 28. Mai, Berlin. Kurze Zusammenfassung der Denkschrift »Generalplan Ost Rechtliche, wirtschaftliche und räumliche Grundlagen des Ostaufbaus" 86 22. 1942, 2. Juni, Berlin. Begleitbrief von Ulrich Greifelt an den Reichsführer SS zur Denk- schrift „Generalplan Ost. Rechtliche, wirtschaftliche und räumliche Grundlagen des Ostaufbaus" 90 23. 1942, 2. Juni, Berlin. Denkschrift „Generalplan OsL Rechtliche, wirtschaftliche und räumliche Grundlagen des Ostaufbaus" 91 24. 1942, 5- Juni, Berlin. Verlautbarung über die Bestellung von Prof. Dr. Konrad Meyer zum Planungsbeauftragten für die Siedlung und ländliche Neuordnung [erste Fas- sung] 130 25.1942, 5. Juni, Berlin-Dahlem. Schreiben von Prof. Dr. Konrad Meyer an Ulrich Grei- felt über das Gespräch mit Herbert Backe, Staatssekretär im Reichsministerium für Er- nährung und Landwirtschaft 131 26. 1942, 6. Juni, Berlin. Schreiben von Herbert Backe an den Reichsführer SS über die Bestellung von Prof. Dr. Konrad Meyer zum Planungsbeauftragten für die Siedlung und ländliche Neuordnung [Auszug] 132 27. 1942, 12. Juni, Führerhauptquartier. Schreiben des Reichsführers SS an Ulrich Greifelt mit Bemerkungen zum „Generalplan Ost. Rechtliche, wirtschaftliche und räumliche Grundlagen des Ostaufbaus", mit der Aufforderung, einen Gesamtsiedlungsplan vor- zubereiten 133 28. 1942, 17. Juni, Berlin. Mitteilungen über die Weiterleitung des statistischen Materials für die Bearbeitung des Generalplans Ost vom Reichskommissariat Ostland durch Ul- rich Greifelt an den Reichsführer SS 135 29- 1942,18. Juni, Berlin. Verlautbarung über die Bestellung von Prof. Dr. Konrad Meyer zum Planungsbeauftragten für die Siedlung und ländliche Neuordnung [zweite Fas- sung] 135 30.1942, 19. Juni, Berlin. Begleitschreiben von Ulrich Greifelt an Rudolf Brandt zur ge- änderten Fassung der Verlautbarung über die Bestellung von Prof. Dr. Konrad Meyer zum Planungsbeauftragten. 136 31. 1942, 21. Juni, Schwerin. Begleitschreiben von Helmut Schubert an Rudolf Brandt zur Denkschrift über „Die Bereitstellung von Menschen für die Eindeutschung neuer Verzeichnis der Dokumente XXVII

Siedlungsräume im Osten" mit Bemerkungen über seine Arbeit im Stabshaupt- amt 137 32. 1942, Juni. Denkschrift von Helmut Schubert über „Die Bereitstellung von Menschen für die Eindeutschung neuer Siedlungsräume im Osten" 138 33. 1942, 24. Juni, Berlin. Schreiben des Reichsführers SS an Herbert Backe mit Bemer- kungen zur Anordnung über die Bestellung von Prof. Dr. Konrad Meyer zum Pla- nungsbeauftragten 151 34. 1942, 27. Juni, Berlin. Vermerk für Rudolf Brandt mit der Feststellung, daß die einge- sandten Unterlagen des Generalplans Ost nicht vollständig seien 152 35- 1942, 8. Juli, Berlin. Vermerk von Udo v. Schauroth über die Fragen, die zu klären seien, bevor der Generalplan Ost nach den Weisungen des Reichsführers SS überar- beitet werden kann 152 36. 1942, 23. Juli, Hegewald. Vermerk über die Besprechung zwischen Reichsminister für die bestzten Ostgebiete Alfred Rosenberg und Reichsführer SS, u. a. über die Bestel- lung von Prof. Dr. Konrad Meyer zum Leiter des Siedlungsausschusses im Zentralpla- nungsstab des Reichsministers für die besetzten Ostgebiete, mit einem Begleitschrei- ben an den Ministerialdirektor Dr. Runte [Auszug] 154 37. 1942, 28. Juli, Berlin. Aufstellung zur Aufgabenverteilung bei der Weiterbearbeitung des Generalplans Ost 156 38. 1942, 31. Juli, Berlin. Entwurf eines Planes für den materiellen Aufbau der neuen Siedlungsgebiete, die im Generalplan Ost vorgesehen sind [Auszüge] 159 39- 1942, 10. August, Berlin. Schreiben von SS-Oberführer Rudolf Creutz, Stabshauptamt, an Rudolf Brandt über die neuen Anweisungen des Reichsführers SS zur Umarbei- tung des Entwurfs des Generalplans Ost, mit der Bemerkung, daß der Generalplan Ost eine neue Form des Eigentumsrechts - Lehensrecht - vorsehen soll 163 40.1942, 17. August, Führerhauptquartier. Aktenvermerk von SS-Gruppenführer Gottlob Berger, Chef des SS-Hauptamtes, über eine Besprechung zur Lage der Volksdeut- schen in den besetzten sowjetischen Gebieten [Auszug] 163 41. 1942, 17. August, Berlin. Aktenvermerk von Gottlob Berger über die Sitzung im Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete mit Bemerkungen zu Siedlungsfragen [Auszug] 166 42. 1942, 17. August, Feldkommandostelle. Schreiben von Rudolf Brandt an Gottlob Ber- ger über die beabsichtigte Eindeutschung neuer Siedlungsräume im Osten, mit der Bitte, die Ausarbeitung von Helmut Schubert zur Kenntnis zu nehmen 167 43. 1942, 18. August, Feldkommandostelle. Schreiben von Rudolf Brandt an Helmut Schubert mit Bemerkungen zu seiner Denkschrift „Die Bereitstellung von Menschen für die Eindeutschung neuer Siedlungsräume" 168 44. 1942, 20. August, Berlin. Schreiben von Gottlob Berger an Rudolf Brandt mit Bemer- kungen über die Denkschrift von Helmut Schubert 168 45.1942, 31. August, Berlin. Auftrag von Prof. Dr. Konrad Meyer an Udo v. Schauroth, die wirtschaftliche und berufliche Gliederung für die im Generalplan Ost vorgesehe- nen Siedlungsgebiete festzulegen 170 46.1942, 31. August, Berlin. Auftrag von Prof. Dr. Konrad Meyer an Udo v. Schauroth, den Materialaufbauplan für die im Generalplan Ost vorgesehenen Siedlungsgebiete aufzustellen 170 XXVin Verzeichnis der Dokumente

47. 1942, 9. September, Feldkommandostelle. Schreiben des Reichsführers SS und RKF an Gauleiter , Reichskommissar für die Ukraine, über die Umsiedlung der Volksdeutschen im Generalkommissariat Zitomir 171 48. 1942, 16. September, Feldkommandostelle Hegewald. Rede Heinrich Himmlers vor SS- und Polizeiführem über die rassische Expansion [Auszüge] 172 49- 1942, 22. September, Führerhaupt

67. 1942, 18. November, Berlin. Teil des Generalplans Ost über die künftige Wirtschafts- ordnung unter volkspolitischen Gesichtspunkten 215 68. 1942, 18. November, Berlin. Erläuterungen zu den volkspolitischen Voraussetzungen für die geplante "Wirtschaftsordnung [Fragment] 218 69- 1942, 30. November, Berlin. Berechnungen von Udo v. Schauroth zum Bedarf an Be- völkerung in den geplanten Siedlungsgebieten [Auszüge] 223 70. 1942, 23. Dezember, Berlin. Begleitschreiben von Ulrich Greifelt an den Reichsfuhrer SS zur Zusammenstellung von Material und Unterlagen für einen Generalsiedlungs- plan 234 71- 1942, Dezember, Berlin. Material zum Generalsiedlungsplan - Flächen und Bevölke- rungsberechnungen, Unterlagen für einen Generalsiedlungsplan - Grundzahlen und Karten 235 72. 1943, 12. Januar, Berlin. Schreiben des Reichsführers SS an Prof. Dr. Konrad Meyer mit der Weisung, Litauen, Lettland, Estland, Weißrußland und das Gebiet von Le- ningrad bei der Ausarbeitung des Generalsiedlungsplanes in den Ostsiedlungsraum einzubeziehen 256 73- 1943, 22. Januar, Berlin. Vermerk von Udo v. Schauroth für Dr. Erhard Mäding zum Vermerk über JEigenes Finanzierungsinstitut0 257 74.1943,1.-2. Februar, Berlin. Handschriftliche Notizen von Hermann Krumey, Chef der Sicherheitspolizei und des SD Umwandererzentralstelle Litzmannstadt [iddbä über eine Tagung der Gruppe III B im RSHA über „Umvolkungsprobleme", mit einem Rundschreiben des Sicherheitshauptamtes vom 28. Dezember 1942 [Auszüge] 26l 75. 1943,15- Februar, Berlin. Schreiben von Prof. Dr. Konrad Meyer an den Reichsführer SS mit der Bitte um Entscheidung, wie die weitere Bearbeitung der Unterlagen des Generalsiedlungsplanes erfolgen soll 266 76. 1943, 24. März, Feldkommandostelle. Schreiben von SS-Hauptsturmführer Meine, Persönlicher Stab des Reichsführers SS, an SS-Hauptsturmfuhrer Hefermehl, Stabs- hauptamt des RKF, über Vervollständigung der Dokumentation für den Generalplan Ost 267 77. 1943, 7. April, Berlin. Schreiben von Hefermehl an Meine über den Stand der Bear- beitung der Dokumentation und des Generalplans Ost 268 78. 1943, 17. April, Berlin. Schreiben von Meine an SS-Hauptsturmführer Hefermehl über die Vervollständigung der Akte Generalplan Ost 270 79- 1943, 23. April, Berlin. Vermerk innerhalb des persönlichen Stabes des RFSS für Ru- dolf Brandt über die Vervollständigung der Akte Generalplan Ost 271 80. 1943, 12. Mai, Führerhauptquartier, 16.30-20.00 Uhr. Eintragung im Terminbuch Heinrich Himmlers über sein Gespräch mit SS-Obergruppenführer Ulrich Greifelt, SS- Oberführer Rudolf Creutz und SS-Oberführer Konrad Meyer und darauf folgende Abendtafel 272 81. 1943, 15- Mai, Berlin. Vermerk über den Verlauf der weiteren Vervollständigung der Akte Generalplan Ost im Stabshauptamt des RKF 273 82. 1943, 19- Mai, Berlin. Begleitschreiben von Ulrich Greifelt an Rudolf Brandt zu sei- nem Aktenvermerk über seinen Vortrag beim Reichsführer SS 273 83. 1943, 10. Juni, Berlin. Vermerk über noch fehlende Unterlagen zur Akte Generalplan Ost im Stabshauptamt des RKF 274 84. 1943, 3. Juli, Feldkommandostelle. Schreiben des Reichsführers SS an Dr. Hans Frank über die Pläne zur Fortführung der Ansiedlungsaktion im Generalgouvernement 275 XXX Verzeichnis der Dokumente

85. 1943, 31. Juli, Berlin. Bericht über die Inspektionsreise des SS-Oberführers Prof. Dr. Konrad Meyer im Siedlungsgebiet Ukraine 277 86. 1943, 10. September, Berlin. Erster Vermerk von SS-Scharführer Hohle über die Ver- vollständigung der Akte Generalplan OsL 281 87. 1943, 13. September, Berlin. Aktennotiz für Rudolf Brandt über die weitere Vervoll- ständigung der Akte Generalplan Ost 281 88. 1944, 6. Januar, Berlin. Zweiter Vermerk von SS-Scharführer Hohle über die Vervoll- ständigung der Akte Generalplan Ost 282 89- 1943, o.D. Die sogenannten Volksdeutschen Siedlungsgebiete auf der Krim und in der Ukraine nach dem Plan zur Rückführung der Rußlanddeutschen 283 90. 1944, 3- August, Posen. Rede Heinrich Himmlers vor den Reichs- und Gauleitern über die Siedlungspolitik [Auszug] 284 91. 1944, 8. August, Berlin. Schreiben von Herbert Backe an den Reichsführer SS über die Einstellung der Planungsarbeiten und die Entlassung von Prof. Dr. Konrad Meyer als Planungsbeauftragter 284 92. 1944, 8. August, Berlin. Schreiben von Herbert Backe an Prof. Dr. Konrad Meyer über die Einstellung der Planungsarbeiten 285 93- 1944, 31. August, Berlin. Vermerk für Rudolf Brandt über die notwendige Einschrän- kung der von Prof. Dr. Konrad Meyer geleiteten Planungsarbeiten 286 94. 1944, 21. September, Feldkommandostelle. Schreiben von Rudolf Brandt an Ulrich Greifelt mit der Mitteilung, daß der Reichsführer SS mit der Einberufung von Prof. Dr. Konrad Meyer zum Wehrdienst einverstanden ist 288 95- 1945, 22. März, Berlin. Antrag des Planungsamtes an SS-Brigadeführer Dr. Rudolf Mentzel, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, auf Gewährung eines Forschungskredits von 100 000 RM für das Rechnungsjahr 1945/1946 289 96. 1947, 26. März, Spandau. Erinnerungen von Albert Speer an Äußerungen Adolf Hit- lers über die Nutzung der besetzten Ostgebiete [Auszug] 290 97. 1947, 8. Mai, Nürnberg. Eidesstattliche Erklärung von Ulrich Greifelt 293 98. 1947, 8. Mai, Nürnberg. Eidesstattliche Erklärung von Rudolf Creutz 295 99. 1947, 28. Juni, Nürnberg. Eidesstattliche Erklärung von Prof. Dr. Konrad Meyer-Het- ling 297 100. 1947, 10. Dezember, Nürnberg. Vernehmungsprotokoll von Prof. Dr. Konrad Meyer vor dem Amerikanischen Militärgericht I, Fall VIII [Auszüge] 299 101. 1947, 1. Dezember, Nürnberg. Vemehmungsprotokolle der Zeugin Margarethe Pasi, Sekretärin von Prof. Dr. Konrad Meyer, vor dem Amerikanischen Militärgericht über die Tätigkeit von Prof. Dr. Konrad Meyer bei der Ausarbeitung des Generalplans Ost [Auszüge] 308 102. 1943, 11. Dezember, Nürnberg. Vemehmungsprotokoll von Rudolf Creutz vor dem Amerikanischen Militärgericht I, Fall VIII [Auszüge] 311 103- 1947, o.D., Nürnberg. Vernehmungsprotokoll von Dr. Hans Ehlich vor dem Amerika- nischen Militärgericht I, Fall VIII [Auszüge] 314 104. 1950, 21. Juli, Spandau. Erinnerungen von Albert Speer an Äußerungen Adolf Hiüers über die Nutzung der besetzten Ostgebiete [Auszüge] 320 VERZEICHNIS DER ANLAGEN

1. 1939, 25. November, Berlin. NS-Siedlungsplan für das Posener Gebiet und Pommerel- len, ausgearbeitet im August 1939 [Fragment] 325 2. 1941, Februar, Krakau. „Bodenordnung im Generalgouvernement", Vorlage für Hans Frank von Landesbauemführer Hellmut Kömer und Dr. Karl Kuchenbäcker, Leiter des Hauptlandamtes, übergeben am 3. Mai 1941 358 3- 1941, 2. September, Posen. Aktenvermerk über die Organisation der Umwandererzen- tralsteUe QJWZ), verfaßt von SS-Sturmbannführer Heinrich Höppner, SD-Führer und Leiter des Amtes für Volkstumsfragen im Warthegau 392 4.1941, September, Berlin. Artikel von Prof. Dr. Konrad Meyer über „Planung und Ost- aufbau" 399 5. 1941, 2. Oktober, Den Haag. Ergänzender Bericht von Otto Bene, Vertreter des Aus- wärtigen Amtes im Haag, über die Ausführungen Hitlers zur Raumpolitik während ei- nes Gesprächs mit Reichskommissar und Reichsminister Arthur Seyß-Inquart und Generalkommissar Fritz Schmidt im Führerhauptquartier am 26. [Aus- Zug] 416 6. 1941, 4. Oktober, Berlin. Niederschrift über eine Besprechung Reinhard Heydrichs mit Gauleiter Alfred Meyer, Vertreter von Reichsminister für die besetzten Ostgebiete Al- fred Rosenberg, in Anwesenheit von Ministerialdirigent Gustav Schlotterer, Dr. und Dr. Hans Ehlich [Auszug] 417 7. 1941, 14. Oktober, Saarbrücken. Grundsätze und Richtlinien für die ländliche Sied- lungsplanung in Lothringen, ausgearbeitet von Josef Bürckel, in der Westmark und Chef der Zivilverwaltung in Lothringen 418 8.1941, 4. November. Studie des Oberkommandos der 18. Armee über Möglichkeiten zur Behandlung der Bevölkerung Leningrads 440 9. 1941, 11. November, Führerhauptquartier. Schreiben des Reichsführers SS an Ulrich Greifelt mit Vorschlägen für den Inhalt der Rechtssatzung für alle Siedler 443 10. 1942, 11. Januar, Posen. Anlage zum Generalsiedlungsplan für die Grenzsiedlungszo- ne der Untersteiermark, ausgearbeitet vom Planungsstab Südmark [Auszug] 443 11. 1942, 31. Januar, Führerhauptquartier. Schreiben des Reichsführers SS an Oswald Pohl, den Chef des "wlrtschaftsverwaltungshauptamtes, über die Finanzierungsmöglichkei- ten der für die Zeit nach dem Kriege geplanten Bauvorhaben der SS [Auszug] 466 12. 1942, 4. Februar, Prag. Ansprache des Reichsprotektors Reinhard Heydrich über die beabsichtigte Eindeutschung der Bevölkerung im Protektorat [Auszüge] 467 13- 1942, 16. Februar, Führerhauptquartier. Bemerkungen des Reichsführers SS Zu dem Entwurf eines Ansiedlungsplanes für den Norden der Sowjetunion [Auszüge] 470 14. 1942, 31. März, Berlin. Vereinbarung zwischen dem Reichsminister für die besetzten Ostgebiete und dem Reichsführer SS als Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums über die Umsiedlung der Litauen-Deutschen 471 XXXII Verzeichnis der Anlagen

15. 1942, 11. Mai, Berlin. Vermerk von Dr. Bruno P. Kleist, Leiter der Abteilung I O im Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete, über die Abgrenzung der Generalbe- zirke Estland und Lettland, mit Anmerkungen von Dr. Schoene 473 16. 1942, 22. Mai, Berlin. Entwurf für die Anordnung über die Erklärung Lothringens zum Siedlungsbereich sowie über die Gründung eines Ansiedlungsstabes, mit einem Be- gleitschreiben von Ulrich Greifelt an den Reichsführer SS 475 17. 1942, 2. Juli, Berlin. Schreiben von Rudolf Creutz an SS-Obersturmführer August Meine über die Siedlungsmaßnahmen in Lothringen 478 18. 1942, 8. Juli, Zürich. Artikel „Ein neuer Germanenzug?'' über die deutsche Raumpla- nung im Osten 479 19. 1942, 20. Juli, Berlin. Persönlicher Stab an Rudolf Creutz mit der Bitte um Beantwor- tung des Briefes vom 20. 11. 1941. [Siehe Dokument Nr. 9l 482 20. 1942, Juli, Berlin. Erlaß des Oberkommandos der Wehrmacht über die Aussiedlungen von der Krim, mit einem Begleitschreiben des Persönlichen Stabes des Reichsführers SS vom 23. Juli 1942 482 21. 1942, Juni/Juli, Berlin. Leitspmch Heinrich Himmlers für die Germanisierung des Ostens 484 22. 1942, 11. August, Berlin. Vermerk von Dr. Fritz Gönnert, Leiter der politischen Abtei- lung im Stabsamt des Reichsmarschalls, an Hermann Göring über den Vorschlag Mar- tin Bormanns, das Generalgouvernement in Reichsgaue aufzuteilen 485 23. 1942, 28. August, Berlin. Schreiben von Ulrich Greifelt an den Reichsführer SS über die geplante Aussiedlung der Bevölkerung Lothringens 485 24. 1942, 24. Oktober, Kattowitz. Denkschrift des und Oberpräsidenten von Schlesien für Martin Bonnann über die Sofortmaßnahmen zur Behebung des West-Ost-Gefälles, darunter auch zu der geplanten Aussiedlung der polnischen und jüdischen Bevölkerung [Auszug] 490 25- 1942, 21. November, lodi. Arbeitsanweisung von Obersturmbannführer Hermann Krumey, Leiter der Umwandererzentralstelle, für die Verteilung der Ausgesiedelten im Kreis Zamos'c 493 26.1942, Dezember, Berlin. Tätigkeitsbericht des Stabshauptamtes des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums für das Jahr 1942 [Auszüge] 495 27. 1943, 9- März, Berlin. Bericht von Dr. Firgau und Dr. Gallmeier über die Tätigkeit der Rassenpolitischen Referenten beim Reichskommissariat Ukraine; darin Erwähnung des Siedlungsvorgangs im Hegewaldgebiet. 500 28. 1943, 9--10. Mai, Lublin. Bericht über eine Inspektionsreise des Gouverneurs des Distrikts Warschau, Dr. , im Kreis Zamos'c" 508 29. 1943, 25. Mai, Krakau. Schreiben von Hans Frank an Adolf Hitler, mit der Bitte um eine Entscheidung über die Abgrenzung der Zuständigkeiten der Verwaltung des General- gouvernements und des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums [Auszüge] 512 30. 1943, 1. Juli, [Lublin?]. Vermerk von SS-Gruppenführer Odilo Globocnik, SS- und Poli- zeiführer Lublin, an den Persönlichen Stab des Reichsführers SS über die Aussiedlun- gen im Rahmen der geplanten Polizeiaktion „ I" 517 31. 1943, 21. Juli, Feldkommandostelle. Schreiben des Reichsführers SS an Generalfeld- marschall über Siedlungspläne und Ansiedlung von Hilfswilligen der Wehrmacht.... 518 Verzeichnis der Anlagen

32. 29. Juli, Berlin. Notiz des Chefs des Allgemeinen Wehrmachtsamtes für den Chef des Oberkommandos der Wehrmacht über die Ansiedlungsmöglichkeiten von Hilfswilli- gen. 519 33- 1943,14. August, Berlin. Schreiben von Ulrich Greifelt an den Reichsführer SS über die geplante Ansiedlung der Volksdeutschen, die sich in den Lagern der Volksdeutschen Mittelstelle im Regierungsbezirk Zichenau aufhalten 522 34. 1944, 23. März, Berlin. Verordnung des Reichsführers SS als Generalbevollmächtigter für die Reichsverwaltung über die Beschlagnahme von Land für die Ansiedlung von Volksdeutschea 524 35- 1944, 3- April, Bad Karlsbrunn. Rede von Hans Hermann Frank, Reichsminister für Böhmen und Mähren, über seine Umvolkungspolitik im Reichsprotektorat [Aus- züge] 525 36. 1947,2. Dezember, Nürnberg. Eidesstattliche Erklärung von Johannes Hermann Müller über Tätigkeit und Aufgaben der Dienststelle des Beauftragten des Reichsführers SS als Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums 527 37-1947, 17- Dezember, Nürnberg. Eidesstattliche Erklärung von Johannes Hermann Müller über seine Tätigkeit im Stab des SS- und Polizeiführers Lublin, Odilo Globoc- nik 528 38. 1947, o. D., Nürnberg. Erklärung von Heinrich Wiepking-Jürgensmann im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozeß 530 39- Krzysztof Kakolewski, „Co u pana stychac?" [Wie geht's Ihnen?] [Auszüge] 532 40. 1985, November. Stellungnahme von Dr. Erhard Mäding zu „Die Liebe zur Landschaft", Teil 550 41. 1986,12. Januar. Stellungnahme von Prof. Josef Umlauf zu „Die Liebe zur Landschaft", Teil 553

VERZEICHNIS DER ABKÜRZUNGEN

AA • Auswärtiges Amt ab. 1 ablegen Abi. 1 Ablage Abt. 1 Abteilung AGK, Archiv der 1 Archiwum Giownej Komisji Badaii Zbrodni na Narodzie Polskim, früher: GKBZnNP.IPN Archiwum Giownej Komisji Badari Zbrodni Hitlerowskich w Polsce AGR • Amtsgericht Akt Ges. : Aktiengesellschaft Anh. 1 Anhang Anl. 1 Anlage b. • bei BA • Bundesarchiv (Koblenz, Potsdam) bes. • besonders BL ·· Bataillon CdZ • Chef der Zivilverwaltung DAF 1 Deutsche Arbeitsfront Dok 1 Dokument d.R. 1 der Reserve ds. 1 dieses DUT • Deutsche Umsiedlungs-Treuhandgesellschaft DVL • Deutsche Volksliste EWZ • Einwandererzentralstelle F.d.R. • Für die Richtigkeit F.d.RdA.d.A 1 Für die Richtigkeit dieser Abschrift der Abschrift FHQ/FHQU • Führerhauptquartier GB 1 Generalbevollmächtigter Gen.Std.H. 1 Generalstab des Heeres GG 1 Generalgouvernement G.G ' Generalgouverneur GKBZH • Glowna Komisja Badan Zbrodni Hitlerowskich w Polsce GPO 1 Generalplan Ost Gruf. • Gruppenführer HA ·· Hauptamt, Hauptabteilung H.Gr. 1 Heeresgruppe HJ • Hitlerjugend Hr. 1 Hauptreferent, Hauptreferat HSSPF Höherer SS- und Polizeiführer IMG • Internationaler Militärgerichtshof i.V. in Vertretung IZ ; Instytut Zachodni XXXVI Verzeichnis der Abkürzungen

KdS - Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD KL - Konzentrationslager M.d.F.d.G.b. - Mit der Führung der Geschäfte beauftragt Mill. - Millionen Müld. - Milliarden Min.Dir. - Ministerialdirektor MirtRat - Ministerialrat Mts. - Monats NA · National Archives Oberf. - Oberführer O'Gruf. - Obergruppenführer OKW - Oberkommando der Wehrmacht ORR - Oberregierungsrat PG - Parteigenosse RA - Rechtsanwalt REM - Reichsemährungs- und Landwirtschaftsministerium RFSS - Reichsführer SS RKF/RKFDV - Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums RM - Reichsmark RMbO · Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete RSHA · Reichssicherheitshauptamt RuSHA - Rasse- und Siedlungshauptamt SD - Sicherheitsdienst der SS Sipo - Sicherheitspolizei SSPF - SS- und Polizeiführer Staf. - Standartenführer Stubaf. - Sturmbannführer Tgb. - Tagebuch uk. - unabkömmlich UWZ · Umwandererzentralstelle v. - vorgelegt VD - Volksdeutscher v.H. - von Hundert VJhfZ - Vierteljabrsbefie für Zeitgeschichte VoMi - Volksdeutsche Mittelstelle Vorg. · Vorgang Wi.Stab Ost - Wirtschaftsstab Ost W.v. - Wieder vorlegen z.Ak. - zur Akte z.b.V. - zur besonderen Verwendung z. gef. - zur gefälligen zgl. · zugleich