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Konzept über die Sicherstellung des abwehrenden Brandschutzes im Bad Wilsnack/Weisen

Erstellt von der Wehrführung

Version: Entwurf 2015 zur Konsultierung Mit dem Amtsausschuss

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 1 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Brandschutzkonzept des Amtes Bad Wilsnack Weisen

Inhaltsverzeichnis

1. Vorwort ...... 4 2. Entstehung ...... 5 3. Brandschutz Aufgabenstruktur Amt/Gemeinde-Landkreis-Land ...... 5 3.1. Verantwortung für den Brandschutz im Amt ...... 5 4. Analyse und Darstellung des Amtes ...... 6 4.1. Allgemein ...... 6 4.2. Struktur ...... 6 4.3. Besondere Gefahrenschwerpunkte bzw. Orte mit Menschenansammlungen ...... 6 4.4. Einstufung der Waldflächen ...... 8 4.5. Gefahrenschwerpunkte durch Energieversorgung ...... 10 4.6. Gefahrenschwerpunkte durch Wasserstände von und ...... 10 5. Organigramm ...... 12 6. Beschreibung und Analyse der Gefahren der einzelnen Orte bzw. Ortsteile ...... 14 6.1. Abbendorf ...... 14 6.2. Bad Wilsnack ...... 16 6.3. Bälow ...... 23 6.4. Breese ...... 25 6.5. Groß Breese ...... 28 6.6. Groß Lüben ...... 30 6.7. Grube ...... 32 6.8. Klein Lüben ...... 34 6.9. Kuhblank ...... 36 6.10. Legde ...... 37 6.11. Quitzöbel ...... 39 6.12. Roddan ...... 41 6.13. Rühstädt ...... 43 6.14. Weisen ...... 46 7. Bestand vorhandener Technik und Personal ...... 49 7.1. Abbendorf ...... 49 7.2. Bad Wilsnack ...... 50 7.3. Bälow ...... 50 7.4. Breese ...... 51 7.5. Groß Breese ...... 51 7.6. Groß Lüben ...... 52 7.7. Grube ...... 52 7.8. Klein Lüben ...... 52 7.9. Kuhblank ...... 52 7.10. Legde ...... 53 7.11. Quitzöbel ...... 53 7.12. Roddan ...... 54 7.13. Rühstädt ...... 54 7.14. Weisen ...... 54 7.2 Auswertung und Ergänzungen zum technischen Bestand ...... 55 8. Tagesbereitschaft ...... 57 9. Erweiterter Löschzug ...... 58 9. Aufgaben und Ausstattung der Ortswehren ...... 59

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9.1. Aufgaben der Ortswehren bezüglich des abwehrenden Brandschutz ...... 59 9.2. Mindestausstattung der persönlichen Schutzausrüstung der Wehren ...... 60 9.3. Anforderung am Gerätehäuser ...... 60 9.4. Entfernungen im Amt ...... 61 10. Sicherstellung eines genügenden Löschwasserversorgung ...... 62 11. Mindestanforderung an die Kommunale Gefahrenabwehrplanung ...... 63 11.1. Einteilung der Wehren für örtliche oder Überörtliche Aufgaben...... 65 11.2. Einteilung der Ortswehren in die Risikoklassen ...... 66 11.3. Geplante Aufgaben in Hinblick auf den Fuhrpark ...... 67 11.4. Aufgaben in Hinblick auf technische Ausstattung ...... 68 12. Anlagen ...... 68 13. Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen ...... 68

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1. Vorwort

Das vorliegende Konzept wurde auf Basis der 2013 bestehenden Daten und der bestehenden Situation erstellt. Sich durch Änderung der Bebauung, Änderung der Verkehrsanbindung und Erhöhung der betreuten Personen in Schulen, Kureinrichtungen oder Pflegeheimen wurde nicht berücksichtigt.

Hier werden die zur Bewältigung der gesetzlich vorgegebenen Aufgaben notwendigen Min- destanforderungen beschrieben. Über das Mindestmaß hinausführende Maßnahmen, sind nicht Gegenstand des Brandschutzkonzeptes. Ergeben sich an die einzelnen Gemeinden Anforderungen aus dem Konzept, die entweder neu oder derzeit nicht umgesetzt sind, so gilt eine Übergangsregelung zur Erfüllung von 5 Jahren, wenn in den jeweiligen Punkten nicht anders gefordert, als allgemein vereinbart.

Um zwischenzeitliche Änderungen gebührend berücksichtigten zu können, wird die Überarbei- tung dieses Brandschutzkonzept alle 4 bis 6 Jahre turnusmäßig erfolgen. Sollten sich aus zwin- genden Gründen oder aufgrund gesetzlicher Forderungen frühzeitigere Änderungen ergeben, kann dies nach Aufforderung der Wehrführung und des Amtsausschuss erfolgen. Eine Anpassung des Brandschutzkonzeptes wird zusätzlich bei einer Gemeindegebietsreform oder Kreisgebietsreform notwendig.

R. Muntau T. Blüthmann Wehrführer stell. Wehrführer

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 4 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

2. Entstehung

Das vorliegende Brandschutzkonzept wurde als Entwurf mit den Ortswehrführern und oder deren Stellvertretern betreffend der Punkte 6 und 7 gemeinsam ausgearbeitet. Der vollständige Entwurf wurde den Ortswehrführern am 26.09.2013 erstmalig vollständig vorgelegt. Ein Entwurf der Urfassung des Brandschutzkonzeptes wird im Ordnungsamt hinterlegt. Die Entwurfsfassung dient der Konsultierung. Änderungswünsche, der Bürgermeister und des Amtsausschusses wurden vorher gehört. Die Wehrführung prüft die Änderungsvorschläge und wird diese ggf. im Brandschutzkonzept mit einarbeiten.

3. Brandschutz Aufgabenstruktur Amt/Gemeinde-Landkreis-Land

Folgende Aufgaben müssen durch den Träger des Brandschutzes gemäß Verwaltungsvorschrift des Ministeriums des Innern zum Brandenburgischen Brand- und Katastrophenschutzgesetz vom 30. November 2005 erfüllt werden.

 Vorbeugender Brandschutz: o sind alle Maßnahmen zur Verhinderung eines Brandausbruches und einer Brandausbreitung sowie zur Sicherung der Rettungswege. o der vorbeugende Brandschutz schafft Voraussetzungen für wirkungsvollen ab- wehrenden Brandschutz. o Sicherstellung der Löschwasserversorgung in den Ortslagen, mindestens als Grundschutz von 800l/min für die Dauer von 2 Stunden  Abwehrender Brandschutz o sind alle Maßnahmen zur Bekämpfung von Gefahren für Leben, Gesundheit und Sachen, die bei Bränden und Explosionen entstehen.  Technische Hilfeleistung o sind alle Maßnahmen zur Abwehr von Gefahren für Leben, Gesundheit und Sa- chen, die aus Anlass verschiedener Ereignisse entstehen.

Brandschutz und Technische Hilfeleistung sind Aufgaben der Gemeinden, Landkreise und des Landes.

3.1. Verantwortung für den Brandschutz im Amt

Der Träger des Brandschutzes ist das Amt Bad Wilsnack/Weisen. Mit der Organisation des Brandschutzes wurden die betreffenden Aufgaben an den Wehrführer und den stellvertretenden Wehrführer übergeben. Die 14 separaten Ortswehren des Amtes werden durch den jeweiligen Ortswehrführer geführt und unterstehen dem Wehrführer disziplinarisch.

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4. Analyse und Darstellung des Amtes

4.1. Allgemein

Das Amt Bad Wilsnack/Weisen mit dem Verwaltungssitz in der Stadt Bad Wilsnack ist ein 1992 gebildetes Amt in . Das Amt liegt im Süden des Landkreises in Brandenburg, und grenzt an die Stadt im Westen, im Norden an die Stadt Perle- berg, an die Gemeinde im Osten, sowie an das Land Sachsen-Anhalt im Süden. Fläche: 188km² Einwohner: 6652 Waldfläche: 68km² Bundesstraßen: B 189 Landesstraßen: L10, L11, L101 Kreisstraßen: K7005, K7006, K7007, K7008, K7031 Eisenbahn: (Fahrleitung) ICE, IC, RE und Güterverkehr Wittenberge RE und Güterverkehr Wasser: Elbe bzw. Gnevsdorfer Vorfluter Stepenitz

4.2. Struktur

Das Amt Bad Wilsnack-Weisen besteht derzeit aus fünf amtsangehörigen Gemeinden: o Bad Wilsnack (Stadt) mit den Orts- beziehungsweise Gemeindeteilen Groß Lüben, Grube – Sigrön, Haaren, Jakel, Karthan, Klein Lüben und Scharleuk o Breese mit dem Ortsteil Groß Breese, dem bewohnten Gemeindeteil Kuhblank und den zwei Wohnplätzen Ausbau und Buutendörp o Legde/Quitzöbel mit den Orts- bzw. Gemeindeteilen Legde, Lennewitz, Roddan und Quit- zöbel o Rühstädt mit den Orts- bzw. Gemeindeteilen Abbendorf, Bälow und Gnevsdorf o Weisen mit dem Ortsteil Schilde

4.3. Besondere Gefahrenschwerpunkte bzw. Orte mit Menschenansamm- lungen

Im Amt sind folgende Gefahrenschwerpunkte herzuheben an denen mit einer Vielzahl von Per- sonen gerechnet werden muss, oder aber als besondere Gefahrenschwerpunkte angesehen bzw. eingeschätzt werden müssen.

Abbendorf Gaststätte Dörpkrug am Diek

Bad Wilsnack: Altenpflegeheim KMG Altenpflegeheim AWO Kurklinik der KMG

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Elbtalgrundschule Kindertagesstätte Schulungsobjekt der Berufsgenossenschaft Metall Kur- und Thermalbad Hotel Ambiente Hotel an der Therme - und Gemeindeverwaltung Sporthalle Evangelische Kirche Tankstelle diverse Gaststätten

Bälow Gaststätte Ploigt Pension Zander Ferienlager Sandkrug Evangelische Kirche

Breese Waldschule (Grundschule) Kindertagesstätte Jugendwohnheim der Lebenshilfe Sportlerheim mit Übernachtungsräumen Königreichssaal der Zeugen Jehova

Groß Breese Gemeinde Saal Evangelische Kirche Hotel Eichenkrug

Groß Lüben Hotel „Erbkrug“ Eiskaffee Kabel Geflügelstall Blum Evangelische Kirche

Grube Kinderjugenddorf Sigrön Schloss Grube

Klein Lüben Ferienlager Sandkrug Evangelische Kirche

Kuhblank Biogasanlage

Legde Kita Hotel/Reiterhof Biogasanlage Evangelische Kirche

Quitzöbel Gaststätte „Haveleck“ Gaststätte „Kaffe Am Brink“ Dorfgemeinschaftshaus Evangelische Kirche

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Roddan ohne

Rühstädt Hotel „Schlosshotel“ Hotel „Storchenkrug“ Kita Klapperstorch Nabu Zentrum Gaststätte Storchenhof Gaststätte Rosenhof Metallverarbeitender Betrieb mit Gefahrstoffen Evangelische Kirche

Weisen: Kita Weisen Prignitzer Landmarkt Westprignitzer Reisedienst Sporthalle Gaststätte Weisen Alter Dorfkrug Gaststätte Schilde Kulturscheune Seniorenwohnheim Hotel Schilde Evangelische Kirche

Alle aufgeführten Objekte sind in regelmäßigen Abständen, die nicht mehr als 4 Jahre betra- gen, von der jeweiligen Ortswehr und den benachbarten Wehren nachweißlich zu begehen.

4.4. Einstufung der Waldflächen

Das Amt besitzt ca. 68 km² Waldfläche. Diese Waldfläche besteht vorwiegend aus Kiefern- wald, der auf den mageren und wenig wasserspeichernden Böden gedeiht. Brandenburg mit seinen ausgedehnten Kiefernwäldern, niedrigen Niederschlagmengen und leichten Sandböden ist bundesweit das Land mit der höchsten Waldbrandgefährdung. Ein Drit- tel aller Waldbrände Deutschlands ereignen sich hier. Durchschnittlich brennt es im Wald jähr- lich mehrere hundert Mal. Dies gilt entsprechend der Größe der Waldfläche auch prozentual für das Amt. Durch die vorhandenen Bodenverhältnisse weist der Wald eine hohe Austrocknung und Wald- brandgefährdung auf. Erschwerend kommt hinzu, dass bei Waldbrandgefährdung durch Trockenheit und den vor- herrschenden Bodenverhältnissen, die Waldwege nur beschränkt befahrbar sind. Die Zugäng- lichkeit kann in Trockenperioden nur mit Fahrzeugen mit Allradfahrgestellen gewährleistet werden. Durch die zunehmende intensive Forstwirtschaft sind die Wege in den Wäldern im zunehmenden Maße durch tiefe Fahrspuren kaum befahrbar, dies gilt besonders nach Regenfäl- len. Die aufgeweichten Böden in den Fahrspursenken behindern dann die Befahrbarkeit extrem bis hin zur Unbefahrbarkeit einzelner Wege. Im Amtsbereich befinden sich 6 geeignete Löschwasserteiche (Groß Breese, Kuhblank, Wei- sen, Roddan, Klein Lüben und Bad Wilsnack). Im Waldgebiet nördlich der Bahnlinie Berlin-Wittenberge befinden sich ausgedehnte Moorge- biete mit den hinlänglich bekannten Gefahren (unterirdisch fortschreitende Brände).

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Die Wälder dienten bis 1994 Truppen der in stationiert Roten Armee der UdSSR als Truppenübungsplatz. Demzufolge ist mit den Altlasten der Roten Armee wie Munition, Treib- stoffe und Ähnlichem gerechnet werden.

Nach Zugehörigkeit der Waldflächen zu den Gemeinden ergibt sich folgende Übersicht: Gemeinde Breese 9,40km² Gemeinde Bad Wilsnack 37,00km² Gemeinde Legde/Quitzöbel 14,63km² Gemeinde Rühstädt 1,34km² Gemeinde Weisen 5,58km²

An die hier aufgelisteten Waldflächen schließen sich weitere Waldflächen anderer Ämter oder Städte an.

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4.5. Gefahrenschwerpunkte durch Energieversorgung

Durch das Amtsgebiet führen Energieversorgungstrassen verschiedenster Energieversorger. Es handelt sind hierbei um Ferngastrassen sowie Hoch- bzw. Höchstspannungsleitungen.

Die ONTRAS betreibt ein Ferngasnetz mit Drücken bis 25bar, dementsprechend handelt es sich um ein Hochdrucknetz. Das transportierte Gas ist nicht odoriert und ist somit geruchlos. Zu dem Ferngasnetz der ONTRAS gehören verschiedene Schiebergruppen, Ausblaseinrichtun- gen und Gasübergabestationen z.B. in Rühstädt und Weisen.

Die EON Hanse betreibt Hochdruck- und Mitteldrucknetze bis 22 bar Leitungsdruck im Amts- gebiet. Die Mitteldrucknetze sind odoriert und das Gas ist nicht mehr geruchlos.

Die PVU Energienetze betreibt ein Hochdruck- und Mitteldrucknetz zur Versorgung der Stadt Bad Wilsnack und dem Ortsteil Groß Lüben, sowie in Weisen und Breese. Das Gas wird be- reits in der Gasstation Weisen mit Geruchsstoffen versetzt. Die Gasleitungstrasse liegt in der Ferngastrasse durch den Perleberger Stadtforst, später parallel zur Bahnlinie. Darüber hinaus erfolgt ab Gasübernahme Station Rühstädt die Versorgung der Orte Bälow und Rühstädt.

Zwischen den Orten Groß Breese und Kuhblank verläuft die 220kV Freileitung (Wolmirstädt – Güstrow) des Übertragungsnetzbetreibers (ÜNB) 50Hertz Transmission GmbH (TSO). Die Höchstspannungsleitung quert bei Zwischendeich die Elbe und verläuft dann Richtung Netz- knoten Perleberg. Weiterhin betreibt der ÜNB eine 380kV Leitung welche die Orte Rühstädt, Bälow, Klein Lü- ben und Groß Lüben tangiert. Diese Höchstspannungsleitung kommt ebenfalls von Wolmirstädt und geht bis zum Netzknoten Perleberg.

Die Wemag Netz GmbH (WNG) betreibt im Amtsgebiet eine 110kV- Freileitung aus Perleberg kommen und Richtung Wittenberge verlaufend. Weiterhin betreibt die WNG diverse Mittel- spannungsfreileitungen und Mittelspannungskabelstrecken. Diese Leitungen dienen mit den dazugehörigen Ortsnetzstationen der Allgemeinen Versorgung

Im nördlichen Bereich des Amtes betreibt die EON edis ein 110kV Freileitungsnetz von Perle- berg kommend in Richtung . An der Leitung befinden sich Umspannwerke für Wind- parks, hier kurz vor Kletzke.

4.6. Gefahrenschwerpunkte durch Wasserstände von Elbe und Stepenitz

Durch die Lage des Amtes Bad Wilsnack Weisen entlang der Elbe besteht fast für das ganze Amt die Gefahr der großflächigen Überschwemmungen. Die das Amt durchfließenden Flüsse wie Stepenitz und Karthane münden in Wittenberge in der Elbe. Bei Elbehochwasser drückt das Elbwasser in die Flüsse und führte hier in dessen Folge zu weitern Überschwemmungen. Für die Karthane besteht seit ca. 1980 ein Schöpfwerk, wel- ches wirksam eine Überflutung der Karthaneniederung verhindert. Die Sanierung der Deiche an der Elbe ist bereits sehr weit fortgeschritten, jedoch nicht abge- schlossen, somit bestehen weiterhin Schwachstellen der alten Deichabschnitte die bei Elbe-

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 10 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen hochwasser einer starken Deichverteidigung bedürfen. Hier wären die Deiche um Bälow, Weisen und Breese zu nennen. Für das Stadtgebiet Wittenberge kann man Aussagen mit gleichem Inhalt treffen, auch hier befinden sich Elbdeiche sowie Deiche an den Nebenflüssen, die nicht saniert sind. Sollten diese Deiche nicht verteidigt werden können, führt dieses zu Überschwemmungen auch im Amtsge- biet Bad Wilsnack/Weisen. Hierzu zählen der Deich zwischen Scharleuk und Hinzdorf, Ortsla- ge Hinzdorf, hier wäre die komplette Karthane Niederung betroffen. Der andere Deichabschnitt wäre in Wittenberge zwischen dem Ausbesserungswerk der Deutschen Bahn AG und Weisen. In dem Falle wäre mindestens die Gemeinde Weise und besonders das Gebiet Waldhaus betrof- fen. Auf weitergehende Ausführungen wird verzichtet, da allen Verantwortlichen die Lage an der Elbe bekannt ist. In extremen Hochwassersituationen muss das Gefahrengebiet evakuiert werden. Dies zu koor- dinieren liegt in Verantwortung des LK Prignitz und erfolgt mit der Unterstützung des Ord- nungsamtes und den Feuerwehren.

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5. Organigramm

Bedingt dem demographischen Wandels und der Arbeitssituation in der Prignitz wird eine all- mähliche Umstellung der Struktur des Brandschutzes im Amt notwendig. Amtsdirektor Herr Jacob

Ordungsamtleiter Wehrführer Stell. Wehrführer Herr Neu Herr Muntau Herr Blüthmann

Amtsjugendwart Herr Pechner Dig. Funk Herr Müller Herr Mischalski Stellvertr. Jugendwart Herr Helmchen

Ortswehrführer Verantw. Weisen Atemschutzwart Herr Schulze Herr Ziehmer Herr Pechner Herr Z Herr Blüthmann Ortswehrführer Ortswehrführer Bälow Bad Wilsnack Herr Koberling Herr Franke Herr Pechner Herr Pechner

OWF Groß Lüben OWF Abbendorf OWF Klein Lüben OWF Rühstädt

OWF Grube Ortswehrführer Quitzöbel Herr Muxfeld Ortswehrführer Herr Pechner Breese Herr Kämmerer Herr Pechner OWF Legde

OWF Kuhblank OWF Groß OWF Roddan Breese

Basis bildet die Wehr die für die Deckung der Tagesbereitschaft verantwortlich ist.

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Bedingt dem demographischen Wandels und der Arbeitssituation in der Prignitz wird eine allmähliche Umstellung der Struktur des Brandschutzes im Amt notwendig. Die Änderung des Organigramms wird notwendig, da sich die Verantwortung der Ortswehrführer verschieben und die hierarchische Struktur der Feuerwehr gewahrt bleibt.

Wie im folgenden (ab Gliederungspunkt 8) noch genauer benannt wird, wird zur Abdeckung der Tagesbereitschaft eine Zusammenführung der Feuerwehrkräfte notwendig. Dies sollte in- nerhalb der nächsten 4 Jahre in Eigenverantwortung der einzelnen Ortswehren geschehen. Ide- alerweise bereits früher, da in der nächsten Alarm und Ausrückeordnung (Änderung 2014, Er- neute Überarbeitung Mitte 2015 erwartet), bereits das Zusammenwirken der einzelnen Orts- wehren erwartet wird.

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6. Beschreibung und Analyse der Gefahren der einzelnen Orte bzw. Ortsteile

In den folgenden Abschnitten werden die einzelnen Orte bezüglich der gegebenen Verhältnisse beschrieben und auf besondere Gefahren hingewiesen. Hierzu zählen die Beschaffenheit der Löschwasserversorgung (Seen, Flüsse, zentrale Wasserversorgung und Flachspiegelbrunnen), Beschaffenheit der Bebauung und das Vorhandensein von einer hohen Anzahl von Personen in Gebäuden ggf. Tiere.

6.1. Abbendorf Allgemeine Beschreibung Einwohner 111 Fläche gesamt 28,79km² (Gemeinde Rühstädt) Waldfläche 1,34km² (Gemeinde Rühstädt) Abbendorf gehört zur Gemeinde Rühstädt und liegt unmittelbar am Havelkanal der in Gnevsdorf in die Elbe mündet. In Abbendorf gibt es die örtlich genannten Dorfteile Haverland und Ziegelei. Haverland besteht aus Wohnhäusern und Ferien- bzw. Wochenendwohnungen. Zeitweise sind hier 30 Personen wohnhaft. In den Sommermonaten Mai bis September ist bedingt der Lage am Elberadweg mit einem hohen Aufkommen an Fahrradtouristen zu rechnen. Im Ort gibt es mehrere kleine Pensionen bis max. 8 Übernachtungsgästen.

Bebauung Die ortsübliche Wohnbebauung in Abbendorf umfasst vorwiegend Einfamilienhäuser mit Dachausbau (EG +DG). Die Ausnahme bildet ein Gebäude in der Dorfmitte mit 1.OG und DG, sowie die Kirche.

Personenansammlungen (Schulen, Gaststätten, Hotel) Gaststätte „Dörpkrug am Dieg“ ca. 150Personen Gebäudehöhe EG Stellplätze für Wohnwagen hinter der Gaststätte

Löschwasserversorgung allgemein Die Löschwasserversorgung wird über 6 Flachspiegelbrunnen sichergestellt. Zusätzlich kann aus dem Havelkanal Löschwasser gefördert werden. Lediglich die Zuwegung vom Deich ist nur mit Tragkraftspritzen möglich. Der Dorfteich weist stark schwankende Wasserstände auf und ist deshalb nur beschränkt zur Löschwasserforderung einsetzbar. In Wohngebiet Haverland steht derzeit kein funktionstüchtiger Brunnen bereit (der Flachspiegelbrunnen ist seit Jahren im Haverland defekt). Hier kann im Brandfall nur aus den „Karpfenteichen“ oder über Lange We- gestrecken Löschwasser herbeigeführt werden. Eine weitere Wasserstelle bietet ein Teich auf dem Gelände von Fam. Österreicher. Jedoch ist die Lage dezentral und zusätzlich privates Eigentum.

Die maximale Entfernung von Wasserentnahmestelle bis zu einem möglichen Brandobjekt be- trägt 750 m. Dies wären im Fall von Abbendorf der Bereich Haverland.

In der Regel beträgt der Abstand: derzeit unbekannt.

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Standort Volumen Tiefe Baujahr Bemerkung Abbendorf iO Östereicher Am Deich 14 Abbendorf iO Feuerwehr Dorfstraße 36b Abbendorf iO Kirche Dorfstraße 11 Abbendorf defekt Haverland Abberndorf iO APG Abbendorf iO Ziegelei 1

Löschwasserversorgung bei den Personenansammlungen Gaststätte „Dörpkrug am Dieg“ in unmittelbarer Nähe der Gaststätte befindet sich ein Flach- spiegelbrunnen, zusätzlich kann die 100m entfernte Havel zur Wasserförderung genutzt wer- den.

Straßenverkehr, Eisenbahn, Schifffahrt Eisenbahnverkehr ist nicht vorhanden Straßenverkehr dem der Kreisstraße üblichen Maß entsprechend. In den Sommermonaten ist auf dem gesamten Elbabschnitt mit erhöhtem Fahrradtourismus zu rechnen. Durch die unmittelbare Lage an der Havel und der Elbe sind die Gefahren des dortigen Bin- nenverkehres und der Sportschifffahrt zu beachten.

Gewerbe o Ulf Östereicher mit Landwirtschaftsbetrieb, Landwirtschaftliche Technik mit zusätzli- cher Dieseltankstelle (Fassungsvolumen 10`000l) o Werkstatt der APG Abbendorf (Brennbare Flüssigkeiten und Druckgasbehälter) sowie drei Rinderställe

Hochwasserschutz Abbendorf liegt wie bereits genannt am Gnevsdorfer Vorfluter (Havelkanal). Der Havel- Vorfluter ist mit dem sogenannten Mitteldeich von der Elbe getrennt. Die Verantwortung des Mitteldeiches bis „Krügers Werder“ und der Wehrgruppen obliegt dem Land Sachsen-Anhalt (Elbewehr) und die zwei Havelwehre obliegen dem Land Brandenburg. Der Elbdeich ist in dem Bereich saniert. Saniert wurde der Deichbereich vom Wehr in Quitzöbel bis zum Ortsein- gang Bälow. Zwischen dem Elbepegel und dem Havelpegel kann der Niveauunterschied bis über 2m betra- gen. Ein Versagen des Mitteldeiches (Elbedeich) bedeutet durch das einströmende Wasser für den Haveldeich eine unmittelbare Gefährdung, weiterhin ist der Haveldeich niedriger in der Höhe bemessen als der Elbedeich.

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6.2. Bad Wilsnack Allgemeine Beschreibung Einwohner 1982 Einwohner in Bad Wilsnack und weitere 45 bzw. 26 in Haaren und Karthan Fläche gesamt 79,20km² (Gemeinde Bad Wilsnack) Waldfläche 37,00km² (Gemeinde Bad Wilsnack) Bad Wilsnack ist die einzige Stadt im Amtsgebiet und zugleich bevölkerungsreichster Ort. Zu der Gemeinde Bad Wilsnack zählen die Ortsteile Forsthaus Jackel, Groß Lüben, Grube, Haa- ren, Klein Lüben, Scharleuk, Sigrön und Karthan. Mit allen Ortsteilen weist Bad Wilsnack 2770 Einwohner auf. Mit den in der Gemeinde angesiedelten Kureinrichtungen, Altenheimen und Schulungsstätten sind in Bad Wilsnack deutlich mehr Menschen zu schützen als die reine Einwohneranzahl von Bad Wilsnack erahnen lässt. Mit der Wunderblutkirche weißt Merkmale eines Straßendorfes auf und der späteren kleinstadt- typischen Zubauung. An der Bahnstrecke in Richtung Roddan befindet sich ein einzelnes Wohnhaus dieses wird Arnoldsruh genannt. Durch die Entdeckung des Moores wurde Bad Wilsnack zur Kurstadt, mit der damit Verbunde- nen Anzahl von Übernachtungen und Kureinrichtungen. Da Bad Wilsnack als Hauptsitz der KMG Klinik AG zählt, kann man Bad Wilsnack als bedeutende Kurstadt einstufen. Die KMG nimmt Patienten zur Rehabilitation nach diversen OP-Eingriffen auf, somit muss davon ausge- gangen werden, dass ein bedeutender Anteil der Patienten nicht oder nur eingeschränkt mobil ist. Weiterhin ist zu beachten dass die Patienten durch ihre Erkrankung oder Operation nicht umfänglich leistungsfähig sind und auf Hilfe beim Verlassen der Gebäude angewiesen sind. In Kürze soll das Bahnhofgebäude zu einem Hotel ausgebaut werden. Zusätzlich ist ein Ein- kaufmarkt in Bahnhofsnähe geplant. Bad Wilsnack liegt 21km von Wittenberge, 18km von Perleberg und 21km von ent- fernt. Dies wären die Städte die bei einer Schadenslage überörtliche Hilfe mittels Drehleitern beitragen könnten. In der Vergangenheit zeigt sich, dass die Anfahrzeiten in diesen Fällen zwi- schen 25 Minuten und 35 Minuten liegen. Ähnliches gilt für alle Gemeinden südlich von Bad Wilsnack, wobei hier die Zeiten noch länger werden.

Bebauung Das Zentrum von Bad Wilsnack, mit der Große Straße und der Wittenberger Straße weist eine teilweise sehr enge zweigeschossige Bebauung auf. Die dortigen Häuser besitzen zusätzlich Hinterhöfe, die von der Straßenseite nicht erreichbar sind. Die vorhandenen Häuser in den ge- nannten Straßen besitzen größtenteils keine Brandschutzwände oder Giebel untereinander. So kommt es in mehreren Fällen dazu, dass bis zu 6 Wohnhäuser einen gemeinsamen Dachboden besitzen, bei einem Dachstuhlbrand könnte sich ein Brand über mehrere Gebäude ausdehnen. Gleiches gilt für die entstehenden toxischen Gase, die sich in den Häusern ausbreiten und zur Gefahr aller dort lebenden Personen werden. Die übliche Wohnbebauung in Bad Wilsnack variiert von Einfamilienhäusern bis hin zu Dop- pelhäuser mit 2 Geschossen. Ortsüblich sind Einfamilienwohnhäuser bis kleine zweigeschossi- ge Stadthäuser mit jeweiligem Dachausbau. Weiterhin gibt es in Bad Wilsnack 3 Wohnblöcke mit je 3 Stockwerken. Die Verwaltungen von Stadt und Amt sind ebenfalls in 3 stockigen Ge- bäuden untergebracht. Die Kureinrichtungen der KMG sind in Gebäuden mit 3 Stockwerken untergebracht. Diese Gebäude besitzen zum Teil 2 Keller-Stockwerke. In Bad Wilsnack gibt es weiterhin 2 Altenheime, eines wurde mit 3 Stockwerken errichtet, das zweite mit 2 Stockwerken und zusätzlichem Dachausbau. Das höchste Gebäude der Stadt ist die Kirche.

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Personenansammlungen (Schulen, Gaststätten, Hotel) Elbtalgrundschule max. 200 Personen Gebäudehöhe 2.OG Kindertagesstätte kichl. max. ___ Personen Gebäudehöhe 2.OG Kindertagesstätte städt. max. ___ Personen Gebäudehöhe EG Haus Arbeitssicherheit max. 130 Personen Gebäudehöhe 3.OG Amtsverwaltung max. 22 Personen Gebäudehöhe 3.OG Altenwohnheim der AWO max. 80 Personen Gebäudehöhe 2.OG Altenwohnheim der KMG max. 110 Personen Gebäudehöhe 3.OG KMG Klinik max. 250 Personen Gebäudehöhe 3.OG Kristalltherme max. 1200 Personen Gebäudehöhe EG Kurmittelhaus max. ___ Personen Gebäudehöhe 3.OG Karthanehalle max. ___ Personen Gebäudehöhe EG Hotel Ambiente max. 125 Personen Gebäudehöhe 3.OG Alter Speicher max. 60 Personen Gebäudehöhe 2.OG Hotel an der Therme max. 110 Personen Gebäudehöhe 3.OB Deutscher Hof (Rest. & Zimmer) max. 150 Personen Gebäudehöhe 2.OG Pension Hanna max. ___ Personen Gebäudehöhe 2.OG Autohaus und Tankstelle Mayer max. ___ Personen Gebäudehöhe 1.OG

Löschwasserversorgung allgemein Bad Wilsnack und die genannten Ortteile verfügen über insgesamt 24 Flachspiegelbrunnen. Zusätzlich zu den Flachspiegelbrunnen kann die Löschwasserversorgung in einigen Teilen von Bad Wilsnack aus der Karthane (Entfernung 150m bis 250m) erfolgen. Im Waldgebiet in Richtung Legde befindet sich ein Löschteich, dieser dient der Wasserversor- gung bei einem Waldbrand. Von der Wohnbebauung ist dieser Löschteich jedoch zu weit ent- fernt. Einige Ausnahme bildet das einzeln stehende Wohnhaus Arnoltsruh in unmittelbarer Nä- he zur Bahnstrecke. Die maximale Entfernung von Wasserentnahmestelle bis zu einem möglichen Brandobjekt be- trägt 500 m. Dies wären die Häuser im Haselhorstweg. In der Regel beträgt der Abstand 250m. Eine Besonderheit bildet der Flachspiegelbrunnen in der Dr.-Wilhelm-Külz-Straße dieser be- findet sich auf dem Gelände der Firma Schaltelektronik GmbH. Das Gelände ist außerhalb der Werkzeiten und am Wochenende verschlossen und kann somit nicht oder nur nach deutlichem Aufwand genutzt werden oder die Entfernung zur Wasserentnahme vergrößert sich um ca. 200m.

Übersicht der Flachspiegelbrunnen Standort Volumen Tiefe Baujahr Bemerkung Bad Wilsnack 1200 9,0 KMG Dr. Wilhelm-Külz-Str. Bad Wilsnack 1500 8,5 Fairway Dr. Wetzel Str. Bad Wilsnack 900 7,5 Jawovski Am Park Bad Wilsnack 1000 9,0 Bahnseite Badstr. Deutscher Hof Bad Wilsnack 1000 4,0 Külzstr Akazienstr. Bad Wilsnack 1400 8,0 An der Bahn

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Caravanplatz Bad Wilsnack 850 5,0 Schule Bäcker Harnisch Straße Bahnstr. Bad Wilsnack 800 6,0 Parkplatz Bahnhof Bad Wilsnack 1000 7,0 Mühlenstraße Bad Wilsnack 300 9,5 defekt Schwaan Weinbergstraße Bad Wilsnack 1200 7,5 An der Kirche Bad Wilsnack 840 7,0 Kolonie Bad Wilsnack 800 8,0 in der Grünfläche Lindenstraße/Wedenstr. Bad Wilsnack 840 5,0 Dieselkamp Havelberger Straße Bad Wilsnack 800 5,0 Havelberg.-Str./Heide-Str. Bad Wilsnack 1300 8,5 Legder Chaussee AWO Seniorenheim Bad Wilsnack 1400 8,0 Zerner Weg Birckenweg Bad Wilsnack 1000 4,5 Zerner Weg Feldrain Bad Wilsnack 1500 8,0 Sportplatz Bad Wilsnack Brunnen 1 Haus der Arbeitssicherheit Bad Wilsnack Brunnen 2 Haus der Arbeitssicherheit Bad Wilsnack Brunnen 3 Haus der Arbeitssicherheit Bad Wilsnack 1000 4,0 Schaltelektronik Dr. Wilhelm Külz Str Nachts kein Zugang Haaren >800l 2014 Dorfstr. Karthan 1400 8,0 2013

Jackel 1000 9,0 Forsthaus L10

Löschwasserversorgung bei den Personenansammlungen In Bad Wilsnack sind bedeutend mehr Gefahrenpotentiale zu nennen, als in den vorangegan- genen und noch folgenden Orten, deshalb werden hier die Personenansammlungen nach Gruppen aufgeführt

Schulen und Kindergärten: o Städtischer Kindergarter „Sonnenschein“ An der Trift in einer EG- Bauweise. Lösch- wasserversorgung über einen Flachspiegelbrunnen in 100m Entfernung. Weitere Brun-

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nen sind in 250m Entfernung vorhanden. Der Sammelplatz ist vor der Kita eingerichtet. Eine Gefährdung durch Straßenverkehr für die Kinder und Betreuer ist nicht zu erwarten. Jedoch müssen die anfahrenden Feuerwehren diese Personen auch dementsprechend beachten.

o Evangelischer Kindergarten „An der Kirche“ mit Aufenthaltsräumen im 1.OG. Für das 1. OG existiert ein separater Fluchtweg. Im Keller befindet sich ein Spielraum, für die- sen ist ein zweiter Rettungsweg fraglich. Der Sammelplatz ist an der Kirche eingerich- tet. Es ist darauf zu Achten, dass die Kinder nicht in den Bereich der Großen Straße kommen. Die Löschwasserversorgung wird durch den Flachspiegelbrunnen an der Kir- che abgedeckt (Entfernung 100m).

o Grundschule in der Dr. W.-Harnisch-Str. besteht aus 1.OG und EG (hier eher Hochpar- terre) und Keller. Alle Geschosse werden genutzt. Von den Lehrern wurde gegenüber der Feuerwehr die Fluchtmöglichkeit auf das Dach vorgetragen! Dies ist zweifelsfrei ein sehr ungünstiger Fluchtweg, da in dem Fall die Kinder sich auf einem nicht umran- deten Dach befinden und dann auch in Sicherheit gebracht werden müssen. Hier muss mit der Schulleitung eine Klärung herbeigeführt werden. Der Sammelplatz ist der Schulhof, zwei der vier Eingänge führen direkt auf die Dr.- Wilhelm-Harnisch-Str., somit stürmen Kinder in Panik auf die Straße und sind durch den Verkehr und die anfahrenden Einsatzfahrzeuge zusätzlich gefährdet. Die Wasser- versorgung kann über zwei Flachspiegelbrunnen jeweils in Richtung Bahnstraße und Akazienstraße erfolgen.

o Schule der KMG-Klinik in der Badstraße Die Schule für die Berufsausbildung der KMG, firmeneigene Berufsschule, mit für den Unterricht genutzten Räumen bis in die 3. Etagen. Im Gebäude soll nur ein Treppen- haus befinden, dies bedeutet dass kein zweiter Rettungsweg vorhanden ist und nur über Leitern der Feuerwehr gewährleistet werden kann. Somit können Personen hier im Ext- remfall nur mittels Schiebeleitern gerettet werden. Die Wasserversorgung wird über den Flachspiegelbrunnen an der Bahn (100m) und am „Fairway (150m) abgedeckt. Hier sollte in Kürze eine Begehung erfolgen.

o Tages-Mutti Derzeit ist eine Tagesbetreuung für Kinder eine sogenannte Tages-Mutti in Bad Wilsnack tätig, diese befindet sich in der Plattenburger Straße. Einrichtungen dieser Art sind für 4 Kinder zugelassen.

Kurklinik und Pflegeheime o Elbtalklinik der KMG mit 3 Geschossen und 2 Kelleretagen. Das Gebäude verfügt über Trockensteigleitungen. Derzeit 218 Betten. Weitere 5 Zimmer im Haus Hubertus für Familien. Das Gebäude verfügt über diverse Behandlungsräume, sowie einem Schwimmbad mit Chloranlage?? Die KMG nimmt Patienten zur Rehabilitation nach diversen OP-Eingriffen auf, somit muss davon ausgegangen werden, dass ein bedeutender Anteil der Patienten nicht oder nur eingeschränkt mobil ist. Weiterhin ist zu beachten, dass die Patienten durch ihre Er- krankung oder Operation nicht umfänglich leistungsfähig sind und auf Hilfe beim Ver- lassen der Gebäude angewiesen sind. Im Gebäude sind mehrere Brandabschnitte vor- handen. Pläne und Schlüssel liegen der Ortswehr vor. Bedingt der großen Anzahl an Personen im Gebäude müssen weitere Kräfte von außerhalb des Amtes mit einbezogen werden.

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 19 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

KMG-Klinik hat in der Nachtbereitschaft nur stark begrenztes Personal zur Verfügung. Die Wasserversorgung für die KMG kann über die Flachspiegelbrunnen ??? erfolgen. Diese befinden sich in ??? Entfernung.

o Das AWO Seniorenheim besitzt 2.Obergeschosse, im teilweise ausgebauten Dach be- findet sich die Heizungsanlage und die Wäscherei inkl. Trocknung. Somit befinden sich ständig Personen bis ins 3.OG. Im Objekt sind 67 Vollzeitplätze und 12 Tagespflegeplätze. Die Personen sind größten- teils in ihrer Mobilität stark eingeschränkt. Im Nebengebäude (Erdgeschoss) sind weite- re 16 Plätze für betreutes Wohnen eingerichtet. Im Gebäude sind insgesamt 3 Treppenhäuser über die die Patienten gerettet werden könnten. Das Objekt verfügt über eine eigene Großküche. Einige der Zimmer verfügen über spezielle Matratzen die es ermöglichen die Patienten über diese die Treppen herunter zu ziehen. Auf dem Gelände befindet sich ein Flachspiegelbrunnen in 20m Entfernung, dieser ist somit unter Umständen nicht erreichbar. Ein weiterer befindet sich in 50m Entfernung

o Das KMG Seniorenheim „Haus Goethe“ besitzt Wohnräumen bis in das 3.Obergeschoss. Zusätzlich ist im Dachgeschoss die Heizungsanlage untergebracht. Das Gebäude verfügt über eine Trockensteigleitung. Im Seniorenheim werden 104 Vollzeitpflegebetten und 2 Kurzzeitpflegebetten vorge- halten. Im Seniorenheim befindet sich nur ein vollwertiges Treppenhaus, zusätzlich befindet sich auf der Rückseite eine Nottreppe. Diese ist jedoch nur eingeschränkt als Rettungs- weg nutzbar. Ein bedeutender Anteil der Senioren sind nicht selbstständig mobil. Wie diese Im Schadensfall über die Nottreppe gerettet werden sollen, bedarf einer Klärung mit der Heimleitung (Termin bis ende II. Quartal 2014) Die Zufahrt zu dem Objekt ist als Sackgasse ausgeführt, somit können anfahrende Ein- satzfahrzeuge schnell die Zufahrt blockieren bzw. müssen zusätzlich rangieren damit den Rettungsdienst die Zufahrt möglich ist ggf. aber nicht vorfahren oder abfahren kann. Löschwasserversorgung über Brunnen am Fairway und im Einfahrtsbereich der KMG. Es könnte zusätzlich der Teich der KMG auf dem KMG-Gelände genutzt werden.

Hotels: o Das Hotel an der Therme mit den maximal 110 Personen befindet sich in der Bad- Straße. Das Gebäude besteht aus 3 Teilen dem Hauptgebäude mit Unterkünften, Gast- stätte und Küche, dem Anbau mit Bowlingbahn und Saal, sowie einem separaten zwei- geschossigem Gebäude mit Ferienwohnungen. Das Haupthaus ist sehr verwinkelt aufgebaut und für Unkundige nur sehr schwierig be- gehbar. Für Teile der 2. und 3 Etage ist nur die Rettung über eine 3-Teilige Schiebeleiter, Auf- stellort in der Straße, aus möglich. Die Zimmer des Haupthauses im 1.OG verfügen über eine separate Fluchttreppe auf ein Nachbargelände. Die Wasserversorgung kann über zwei Flachspiegelbrunnen am Caravanstellplatz in 50m Entfernung und am Fairway in 250m Entfernung erfolgen. Insgesamt sehr verwinkelte und unübersichtliche Bauweise.

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 20 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

o Das Hotel Ambiente liegt zwischen der Bahnstrecke und der KMG. Mit 58 Zimmer und somit rund 120 Personen Das Gebäude besitzt Räume bzw. Hotelzimmer bis in das 3.OG. Die Heizung wurde auf dem Boden installiert. In dem Gebäude befinden sich 2 Treppenhäuser. Das Vorhandensein einer separaten Nottreppe ist nicht bekannt. In Zuge der Löschwasserversorgung wären die Flachspiegelbrummen am Fairway und an der KMG sowie am Deutscher Hof Verfügbar.

o Haus Arbeitssicherheit wird von der Berufsgenossenschaft Holz-Metall betrieben. Hier werden Mitarbeiter aus den dazugehörigen Betrieben weitergebildet. Mit Personen mit Gebehinderung oder anderwärtigen Einschränkungen ist im größeren Umfang nicht zu rechnen. Es gibt im Objekt 2 Zimmer für gehbehinderte BG-Angehörige Die Berufsgenossenschaft betreibt 3 eigene Flachspiegelbrunnen auf dem Gelände. Dies sollte zur intensiven Brandbekämpfung genügen. Die Unterfuhrhydranten sind für die Brandbekämpfung nicht verwendbar, da hier nur geringe Rohrdurchmesser verwendet werden.

Restaurants In Bad Wilsnack befinden sich zusätzlich zu den Hotels mit integrierten Restaurants noch fol- gende weitere gastronomische Einrichtungen unterschiedlichster Größenordnung o Cafe Qutizow in der Großen Straße 50Personen o Courateck Großküche der KMG o Deutsches Haus Havelberger Straße 40Personen o Deutscher Hof Dr. Wilhelm-Külzstr. 150 Personen o Türkisches Restaurant in der Großen Straße 15 o Griechisches Restaurant im Gutshof 45 o Alter Speicher in der Badstraße mit 3 Gästewohnungen mit 12 Betten und Saalbetrieb bis 60Personen

Weitere Schwerpunkte Das Gebäude der Amtsverwaltung in der Großen Straße wird auf 4 Etagen genutzt. Im Keller befindet sich ein Versammlungsraum. Der zweite Rettungsweg wird über eine separate Treppe gewährleistet. Der Hauptzugang erfolgt über die Haupttreppe. Im dem Gebäude befinden sich mindestens 22 Personen zuzüglich den Besuchern der Verwaltung. Die Wasserversorgung wird über den Flachspiegelbrunnen an der Kirche abgedeckt. Ein weiterer befindet sich in der Wittenbergerstr./Wedenstr.

Die evangelische Kirche in der Großen Straße ist die größte Kirche in der Umgebung. Die Kirche ist ein imposanter großer Kirchenbau (Ziegelbau) mit einer sehr großen Grundflä- che. Der Aufbau der Kirche besteht aus einem großen ebenerdigen Kirchenschiff, einer Empore mit einem Laufgang und zusätzlicher Etage für die Orgel. Als Zugänge bzw. Fluchtwege dienen 3 große und 1 kleiner Zugang zum Kirchenschiff. Insgesamt befinden ca. 600 Sitzplätze in der Kirche

Die Karthanehalle in der Mühlenstraße ist eine Mehrzweckhalle. Zusätzlich zu den Sportstätten befindet sich im Gebäude eine Bücherei. Das Gebäude besitzt keine Brandmeldeanlage jedoch Rauchmelder mit Abzugsanlage, Tro- ckensteigleitungen und Wandhydranten.

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 21 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Die Bauweise besteht aus tragenden Stahlteilen mit Ziegelmauerwerk bzw. Beton- bauweise. Die Halle besitzt eine Kapazität für 300 Personen.

Als ein Touristischer Anziehungspunkt hat sich die Kristall Kur- und Gradier-Therme entwickelt. Die Einrichtung befindet sich Am Kähling 1 in Bad Wilsnack. In der Hauptsaison besuchen die Therme über 1000 Besucher an einem Tag. In dem Objekt befinden sich diverse Bäder, Saunen, Salzseen und diverse andere Räume. Im Keller des Objektes befindet die Wasseraufbereitung und Wasserförderung, weiterhin ein BHKW zur Strom und Wärmegewinnung. Für die Wasseraufbereitung werden diverse Chemikalien, Salze und Chlor verwendet. Durch den großen Besucherzulauf besitzt die Therme auch eine dementsprechende Küche zur Versor- gung der Gäste und Mitarbeiter. Eine besondere Gefahr geht von den Saunahütten und der Wasseraufbereitung aus. An die Therme gliedert sich ein Caravanstellplatz an. Dieser besitz die Kapazität für 43 Camper

Straßenverkehr, Eisenbahn, Schifffahrt Die Eisenbahntrasse Berlin-Hamburg führt direkt durch das Stadtgebiet von Bad Wilsnack. Auf der Strecke ist mit folgendem Zugverkehr ICE, IC, RE und Güterverkehr zu rechnen. Einige Wohnhäuser befinden sich unmittelbar an der Bahntrasse. Weitere Wohngebäude befinden sich in einem Abstand von 60 bzw. 100m von der Bahntrasse. Drei Gaststätten befinden sich weni- ger als 100m von der Bahntrasse entfernt. Bei Bahnunfällen im Bahnhofsbereich wären somit neben den unmittelbar betroffenen Bahnpersonal und Bahnreisenden zusätzlich 250 Personen in der unmittelbaren Nähe betroffen. Durch Bad Wilsnack gehen folgende Landesstraßen L10, L11 und die Kreisstraße K7007. Als Gefahrenschwerpunkte muss die Straße von Legde nach Lennewitz und die Straße in Richtung Kletzke benannt werden. Diese Straßen zeigten in der Vergangenheit ein erhöhtes Unfallauf- kommen. Alle Straßen in Richtung Bad Wilsnack sind Alleen, somit besitzen sie ein deutlich höheres Risiko. Schifffahrt durch den Abstand zur Elbe nicht relevant.

Gewerbe

Edeka Einkaufsmarkt im Gutshof, mit angeschlossenem Getränkemarkt Apotheke ebenfalls im Gutshof. Weiter Läden mit Kunsthandwerk, Optiker, Schuhladen in der Großen Straße

Holzverarbeitende Betriebe mit Spänelagerung bzw. Spänesilos, sowie Farben, Kleber und La- cke: o Tischlerei Kinting Weinbergstraße EG Flachspiegelbrunnen in unmittelbarer Nähe o Tischlerei Schulz Lindenstraße EG Flachspiegelbrunnen in unmittelbarer Nähe o Block Ladenbau Heidestraße EG Flachspiegelbrunnen in 400m Entfernung, Hydrant in 350m

Kfz-Werkstätten mit den Gefahrenpotenzialen schwebende Lasten, brennbare Flüssigkeiten und Druckgasbehälter: o Autohaus Dieselkamp Havelberger Straße Flachspiegelbrunnen in unmittelbarer Nähe o Ronald Ziel Eichenweg Flachspiegelbrunnen in 250m Entfernung o Auto Frahm Bahnstraße Flachspiegelbrunnen in 150m Entfernung o Autohaus Mayer Legder Chaussee 2 Flachspiegelbrunnen in 150m Entfernung

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 22 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Zusätzlich gehört zum Autohaus Mayer eine Tankstelle für Diesel und Benzin, sowie eine Zapfanlage für Flüssiggas. Diese wird über die Flachspiegelbrunnen an der AWO Pflegeheim und in der Legder Chaussee im Brandfall versorgt. Der Flüssiggas- tank steht in unmittelbarer Nähe und muss bei Havarien gesondert geschützt werden. In unmittelbarer Nähe zur Tankstelle befindet das Seniorenheim der AWO. Die Entfer- nung beträgt unter 100m!

Probleme bereiten bei einem Brand oder der technische Hilfeleistung im KFZ-Betrieb Ziehl die örtlichen Verhältnisse und die unbekannten technischen Gerätschaften im an- grenzenden Lager. Gleiches gilt für das Werkstattgebäude.

In der Dr. Wilhelm-Külz-Straße findet sich die S&E Schaltelektronik GmbH mit 21 Mitarbei- tern. Hier werden Schaltschränke für unterschiedlichste Anwendungen hergestellt. Eine direkte Gefährdung ergibt sich nicht, jedoch eine hohe Brandlast. Auf dem Gelände befindet sich ein separater Flachspiegelbrunnen.

In Bad Wilsnack werden an zwei Standorten Schreibgeräte der Cleo Schreibgeräte GmbH bzw. der Cleo Vertriebs GmbH hergestellt. An den beiden Standorten Jahnstraße (Alte Schule) und an der Wassermühle befinden sich Metallverarbeitung, Kunststoffverarbeitung und Buchhal- tung. Zur Herstellung werden diverse Stoffe gelagert und verarbeitet. Das Gebäude in der Jahn- straße wird auf 2 Stockwerken und Dachgeschoss genutzt. Für das Objekt an der Wassermühle besteht die Nutzung im EG, 1.OG und dem Keller.

In der Zimmerstraße befindet sich der Baustoffhandel Schulz. Hier lagern inmitten der Stadt größere Mengen Bauholz, Bitumenschweißbahnen und Propangasflaschen.

Metallbaubetriebe mit den Druckgasbehältern für Schutzgase, Sauerstoff und Acetylen o Gaube Metallbau Zerner Weg o Müller Dr. Wilhelm-Külz-Str. (ehemals Alberts)

Hochwasserschutz Bedingt der Lage der Stadt und der unter allgemeine Beschreibung genannten Ortsteile spielt der Hochwasserschutz im Regelfall keine Rolle. Die Karthaneniederung wird durch das Schopfwerk reguliert. Lediglich bei Starkregen und bei Versagen des Schopfwerkes kann es zu Hochwasserereignissen kommen. Gleiches gilt bei Versagen der Deichverteidigung.

6.3. Bälow Allgemeine Beschreibung Einwohner 142 Fläche gesamt 28,79km² (Gemeinde Rühstädt) Waldfläche 1,34km² (Gemeinde Rühstädt)

Bälow bildet zusammen mit den Dörfern Abbendorf, Gnevsdorf und Rühstädt die Gemeinde Rühstädt. Neben dem eigentlichen Dorf Bälow gibt es die Ortsteile Ausbau Ziegelei 1, Ronien und Sandkrug. Unter Sandkrug ist nicht nur die Gaststätte „Sandkrug“ zu verstehen, sondern auch das Ferienlager und die im Wald befindlichen Wochenend- bzw. Ferienhäusern. Sandkrug ge- hört zur Gemeinde Rühstädt, Gemarkung Bälow.

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 23 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Bälow ist ein typisches Straßendorf welches im Laufe der Jahre um weitere Straßen erweitert wurde. In den Sommermonaten Mai bis September ist bedingt der Lage am Elberadweg mit einem hohen Aufkommen an Fahrradtouristen zu rechnen. Im Ort gibt es mehrere kleine Pensionen (6) bis max. 8 Übernachtungsgästen.

Bebauung Die Bebauungsdichte im eigentlichen Dorfkern ist ohne große Abstände zwischen den Wohn- gebäuden und kann als enge Bebauung gelten. Außerhalb des Ortskernes und in den angrenzenden Wohngebieten sind die Abstände der Ge- bäude größer. Die Bebauung ist in Bälow ortsüblich mit Erdgeschoss und ausgebauten Dach. Größere Wohngebäude befinden sich nicht in Bälow. Das höchste Gebäude im Ort ist die Kir- che. Eine Vielzahl der Gebäude sind Fachwerkhäuser. Ein bedeutender Teil der Grundstücke besitzt zusätzlich Scheunen und Nebengelasse. Im Bereich Sandkrug stehen die Häuser inmitten des Kiefernwaldes.

Personenansammlungen (Schulen, Gaststätten, Hotel) In Hinblick auf Gefahrenschwerpunkte mit einer hohen Anzahl von Personen sind in Bälow Gaststätte Ploigt max. 150 Personen Gebäudehöhe EG Pension Zander max. 20 Personen Gebäudehöhe EG Ferienlager Sandkrug max. 40 Personen EG Holzbungalow Zeltplatz Sandkrug max. Personen ohne Bootsanleger Haken max. 20 Personen ohne

Löschwasserversorgung allgemein Den Grundschutz stellen die 4 Flachspiegelbrunnen sicher. Zusätzlich kann der Sannesbrack in 400m Entfernung und der Breitling in 300m Entfernung genutzt werden. Für die Ziegelei ste- hen nur das Sannesbrack und der Breitling zur Verfügung. Für den Bereich Sandkrug steht kein Löschwasserbrunnen bereit, hier kann nur Löschwasser aus der 100m bis 250m entfernten Elbe gezogen werden. Die maximale Entfernung von Wasserentnahmestelle bis zu einem möglichen Brandobjekt be- trägt 1000m. Dies wäre im Fall Bälow die Ziegelei, für die Wasserentnahme aus Flachspiegel- brunnen. Ein offenes Gewässer befindet sich hier in 150m Entfernung. In der Regel beträgt der Abstand 300m.

Standort Volumen Tiefe Baujahr Bemerkung Bälow 850 5,5 2011 Feuerwehr Bälow 850 8,0 2002 Zander und Neu Dorfeingang Bälow 850 6,0 2007 Gärtnerei Bälow 850 7,0 1995 Milchviehanlage Ronien

Löschwasserversorgung bei den Personenansammlungen Gaststätte Ploigt, ein Flachspiegelbrunnen in 30m Entfernung, ein weiter Brunnen in 200m Entfernung.

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 24 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Pension Zander Brunnen in 200m Entfernung oder offenes Gewässer in unmittelbarer Nähe bzw. ein zweiter Flachspiegelbrunnen in 500m Entfernung.

Ferienlager Sandkrug und ehemalige Gaststätte Sandkrug. Diese beiden Objekte sind nur 100m voneinander entfernt. Jedoch handelt es sich bei dem Ferienlager um einzelne Holzbungalows. Da hier kein Flachspiegelbrunnen zur Verfügung steht, muss hier Löschwasser aus der 100m bis 250m entfernten Elbe oder aus dem Unterflurhydranten im Kurvenbereich der Straße geför- dert werden.

Straßenverkehr, Eisenbahn, Schifffahrt Eisenbahnverkehr nicht relevant In Bälow entspricht der Straßenverkehr den einer Kreisstraße üblichen Aufkommen. Genannt werden muss, dass sich in der Ortslage in Richtung Klein Lüben eine uneinsehbare Kurve be- finden die als mögliche Gefahrenschwerpunkt mit TH-Charakter angesehen werden müssen. Gleiches gilt für die Straße, die sich auf der Deichkrone befindet und ein Abkommen von Fahr- zeuge nicht verhindert. Die Fahrzeuge stürzen etwa 5m tief in die Wiesen. Durch die unmittelbare Lage an der der Elbe sind die Gefahren des dortigen Binnenverkehres und der Sportschifffahrt zu beachten. Zusätzlich befindet sich in Sandkrug ein Sportbootanle- ger.

Gewerbe o KFZ-Gewerbe in der Straße „An der Gärtnerei“ hier mit dem üblichen Vorhandensein von brennbaren Flüssigkeiten und Druckgasbehälter. o Rinderviehanlage und Schweinemastanlage mit 200 Tieren im Bereich Ronien. o Tischlerei in der Bälower Dorfstraße o Zimmerei in Dorfeingangsbereich, Bereich in dem die Häuser sehr eng stehen. o Malerfirma in der Straße „An der Gärtnerei“

Hochwasserschutz Aus Richtung der Karthane ist keine Gefahr zu erwarten. Die Lage an der Elbe bedingt eine höhere Überschwemmungsgefahr. Ein Großteil der Deiche wurde bereits saniert und auf 8,15m Bemessungshochwasser zuzüglich 1m Freibord ausgelegt. Dies gilt für den Deichabschnitt in Richtung Rühstädt. Der Deich in der Ortslage und in Richtung Sandkrug ist nicht saniert und zeigte in der Vergan- genheit viele Schwachstellen auf. Weiterhin sind 3 Wohnhäuser in Deichvorland und somit im ungeschützten Bereich. Das Gebiet Sandkrug besitzt kein Deich, den Hochwasserschutz bildete nur eine natürliche Düne.

6.4. Breese Allgemeine Beschreibung Einwohner 1261 Fläche gesamt 23,60km² (Gemeinde Breese) Waldfläche 9,40km² (Gemeinde Breese)

Breese ist mit den Ortsteilen Groß Breese und Kuhblank, und somit mit 1591 Einwohnern, die zweitgrößte Gemeinde im Amt. Weitere ortsübliche Namen für Ortsteile sind unter anderem Knieperloch, Mühlenwinkel, Neuhof, Sophiendorf, Ausbau und Klein Breese.

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 25 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Die Bebauung in Breese grenzt teilweise bis an den Kiefernwald und ist nicht zwangs- läufig mit einer Straße von diesem getrennt.

Bebauung Die Bebauung in Breese ist maximal 3 geschoßig, mit der Ausnahme der Groß Breeser Kirche. Groß Breese würde im 19. Jahrhundert nach einem Brand neu aufgebaut, hier legte man großen Wert auf große Abstände zwischen den Wohnhäuser bzw. den Stallungen. Die Bebauung in Breese und Kuhblank ist bedeutend dichter und es sind häufig Doppelhäuser anzutreffen. Im Bereich der Sophienstraße (Breese), welche wohl den ältesten Baubestand im Ort aufweist ist eine sehr enge Bebauung mit angeschlossenen Scheunen vorhanden. Ähnliches gilt für den Bereich Neuhofstraße in Breese.

Personenansammlungen (Schulen, Gaststätten, Hotel) Waldschule Breese max. 105 Personen Gebäudehöhe 2.OG Kindertagesstätte max. 53 Personen Gebäudehöhe 2.OG Jugendwohnheim der Lebenshilfe max. 20 Personen Gebäudehöhe EG Sportlerheim max. 45 Personen Gebäudehöhe 1.OG Königreichssaal der Zeugen Jehova Max. 60 Personen Gebäudehöhe 1.OG

Löschwasserversorgung allgemein Die Ortslagen Breese und Groß Breese verfügen über eine zentrale Wasserversorgung, mit der zumindest in Breese größere Wassermengen entnommen werden können. Ansonsten sind in allen 3 Orten Flachspiegelbrunnen vorhanden. Zusätzlich steht der Breeser Baggersee und die 400m - 800m entfernte Stepenitz zur Wasserversorgung zur Verfügung. Die maximale Entfernung zwischen Gebäude und Wasserentnahmestelle beträgt 600m (Rich- tung Klein Breeser Friedhof und Leinstraße Richtung Groß Breese) Im Regelfall sind es 350m.

Übersicht der Flachspiegelbrunnen Standort Volumen Tiefe Baujahr Bemerkung Breese 1600 5,0 unbekannt Feuerwehr Breese 400 7,0 unbekannt Schwierig erreichbar, nur TS Singerwald Breese 400 9,0 1980 Schule Breese 400 9,0 unbekannt Neuhofstr. 35 Breese 800 6,5 unbekannt Mühlenwinkel Breese 800 8,5 unbekannt Reitshop bzw. Freuling Weisener Weg 22 Bresse 400 8,0 unbekannt Königreichssaal Zeugen Je- Wittenberger Str./Lüchstr. hova Breese 400 8,0 unbekannt Wittenberger Str./ Bäcker Breese 800 7,5 unbekannt Wittenberger Straße 13 Wittenberger/Springbusch Breese 700 7,5 unbekannt Leinstr. 63 Breese 1000 9,0 unbekannt Containerdienst Maak

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 26 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Perleberger Straße Klein Breese 600 7,0 unbekannt Trift Klein Breese 600 8,0 unbekannt Dorfstraße Breese 1000 6,5 unbekannt Drosselweg

Löschwasserversorgung bei den Personenansammlungen Die Wasserversorgung im Bereich der Grundschule ist überdurchschnittlich gewährleistet und wird durch 4 in unmittelbarer Nähe gelegene Flachspiegelbrunnen abgedeckt, wobei zu beach- ten ist, dass die derzeitige maximale Wassermenge der einzelnen Brunnen stark eingeschränkt ist. Einer dieser Flachspiegelbrunnen befindet sich ca. 15m vom Objekt entfernt und kann unter Umständen nicht genutzt werden. Zusätzlich sind in der Nähe der Grundschule 2 Hydranten vorhanden, die an größeren Transportleitungen liegen. Da die Kindertagesstätte im gleichen Gebäude untergebracht ist, gelten die Aussagen auch für die Kindertagesstätte.

Die Wohnstätte der Lebenshilfe ist ein ebenerdiger Bau mit zwei Gebäudeteilen. Die Wasser- versorgung kann über einen Flachspiegelbrunnen und einen Hydranten jeweils in der Witten- berger Straße gewährleistet werden. Das Objekt befindet sich in einer Sackgasse, somit muss beachtet werden, dass diese nicht zugestellt wird und die Zufahrt für Rettungsdienste befahrbar bleibt. Die betreuten Kinder sind bis auf wenige Ausnahmen nicht mobil und benötigen inten- sive Betreuung.

Das Sportlerheim und die Eisdiele könnten im Brandfall von Breeser Baggersee oder von dem 450m entfernten Flachspiegelbrunnen mit Löschwasser versorgt werden.

Der Königreichssaal der Zeugen Jehova in der Wittenberger Straße wird über einen Flachspie- gelbrunnen auf der anderen Straßenseite in 50m Entfernung abgedeckt. Jedoch gibt dieser nur begrenzt Wasser ab und hat nicht die geforderte Kapazität.

Im Ganzen kann für Breese die Aussage gelten, dass relativ wenige Flachspiegelbrunnen vor- handen sind und somit die Länge der eventuell notwenigen Wasserversorgung größer ist als in vergleichbaren Gemeinden wie Weisen.

Straßenverkehr, Eisenbahn, Schifffahrt Schifffahrt keine Bedeutung

Durch Breese und Weisen führt die Zufahrt zum Wittenberger Industriegebiet Süd, mit den dort ansässigen Öl bzw. Ölprodukte verarbeiteten Betrieben, somit kommt es zu einem erhöhten Aufkommen von Gefahrguttransporten in der Ortslage. Täglich verkehren über 25 Gefahrgut- transporte durch die Ortslage. Auf der L11 und den Zufahrtsstraßen zur Grundschule kommt in den Morgenstunden und am Nachmittag der Zubringerverkehr zur Grundschule hinzu. Eisenbahnverkehr, die Bahntrasse befindet sich in 400 – 800m Entfernung zur Ortslage. Auf der Strecke ist mit folgendem Zugverkehr ICE, IC, RE und Güterverkehr zu rechnen. Zuständig ist die Gemeinde Breese von der Stepenitz bis Höhe Groß Lüben, da eine Zuwegung aus Groß Lüben nicht mehr möglich ist.

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 27 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Gewerbe o Dreherei und Metallverarbeitender Betrieb Mewes in der Wittenberger Straße in zweiter Reihe hinter dem Wohngebäude. o Hallenbau und Schlosserei Gorski in der Perleberger Straße mit mehreren Hallen und den zur Bearbeitung notwendigen Druckbehältern (Propan, Sauerstoff und Azetylen) o Kfz-Werkstatt in der Perleberger Straße mit nicht überschaubarem Spektrum o Wischtec (Großhandel für Reinigungsbedarf) derzeit ist der Umfang und Art der Reini- gungsmittel unbekannt o 2 Frisörsalons o 2 Arztpraxen o 4 Mauerbetriebe und 2 Elektrofirmen

Hochwasserschutz Der größte Teil der Ortlage wird durch einen Deich vor dem Hochwasser der Stepenitz ge- schützt. Die Stepenitz fungiert als Rückstau der Elbe, das bedeutet, dass das Elbhochwasser nach Breese und Weisen in die Stepenitzniederung drückt und die Höhe der Elbhochwasser (7,33m bzw. 7,85m vom Pegel Wittenberge) annimmt. Circa 30 Wohnhäuser stehen jedoch vor dem Deich und sind dem Hochwasser ungeschützt ausgesetzt. Das Hauptaugenmerk liegt bei der Hochwasserabwehr der zentralen Ortslage und der Deichverteidigung. Die Bemessungs- höhe der Stepenitzdeiche ist nicht bekannt. Er sogenannte Sommerdeich ist in einem desolatem Zustand und bedarf einer dringenden Sanierung. Viele Teile der Gemeinde liegen sehr niedrig, deutlich unter dem Straßenniveau der Perleberger Straße. Eine Überflutung der Perleberger Straße würde in diese Dorfteilen zu einer Überflutung führen. Bei Hochwasserständen über 7m kann das Hochwasser über den Forstwald, hinter der Stepenitzbrücke nach Breese/Knieperloch (Weisener Weg) einströmen. In dem Fall trifft das Hochwasser Breese von hinten und betroffen wären dann vorrangig die Ortsteile Klein Breese, Mühlenwinkel, Neuhof und Knieperloch. Von der Karthane ist im Normalfall kein Hochwasser zu erwarten, da hier ein Schöpfwerk die Wasserregulierung übernimmt. Der Bahndamm Wittenberge – Berlin fungierte bis zur Errich- tung des Schöpfwerkes als Deich, der die Ortslage vor dem Wasser der Karthane schützte. Le- diglich ein Deichbruch an der Elbe, mit anschließender Überschwemmung der Karthaneniederung würde eine Hochwassersituation aus Richtung Karthane bedeuten. Hierbei sind die Öffnungen unter dem Bahndamm, den sogenannten Sielen besonders zu beachten.

6.5. Groß Breese Allgemeine Beschreibung Einwohner 217 Fläche gesamt 23,60km² (Gemeinde Breese) Waldfläche 9,40km² (Gemeinde Breese) Groß Breese gehört zur Gemeinde Breese. Zum Ort Groß Breese gehören weiterhin die Teile Ausbau und Altdorf. Der Ort wurde nach einem Brand im Jahr 1840 an jetziger Stelle komplett neu errichtet. Dies erfolgte unter besonderer Berücksichtigung des Brandschutzes.

Bebauung Die Bebauung ist zum größten Teil eingeschossig, nur vereinzelt finden sich Gebäude mit 2 Stockwerken. Es handelt sich hauptsächlich um Einfamilienhäuser, die mittlerweile teilweise als Doppelhäuser umgebaut wurden. Im Bereich des Friedhofes reichen einige Wohnhäuser bis an den Kiefernwald bzw. stehen inmitten des Waldes.

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 28 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Personenansammlungen (Schulen, Gaststätten, Hotel) Als Orte mit einer Vielzahl von Personen sind folgende Objekte zu nennen. Gaststätte Eichenkrug max. 75 Personen Gebäudehöhe 2.OG Evang. Kirche max. 150 Personen Gebäudehöhe > 3.OG Gemeindezentrum max. 120 Personen Gebäudehöhe EG

Löschwasserversorgung allgemein Die Löschwasserversorgung wird in Groß Breese über 5 Flachspiegelbrunnen abgedeckt. Die maximale Entfernung zwischen Gebäude und Wasserentnahmestelle beträgt 900m (Alt- dorf) Im Regelfall sind es 450m.

Übersicht der Flachspiegelbrunnen Standort Volumen Tiefe Baujahr Bemerkung Groß Breese 200 9,5 unbekannt Gärtnerei Dorfstraße 5 Defekt Groß Breese 800 5,0 unbekannt Kirche Groß Breese 800 5,0 unbekannt Dorfstraße 18 Groß Breese 800 5,0 1976 Friedhof Groß Breese 800 7,5 unbekannt Ausbau

Löschwasserversorgung bei den Personenansammlungen Das Hotel Eichenkrug wird vom Flachspiegelbrunnen Groß Breese Dorfstraße 18 der in einer Entfernung von 250m sich befindet. In unmittelbarer Nähe der evangelischen Kirche befindet sich ein Flachspiegelbrunnen der den Grundschutz abdeckt. Die gleiche Löschwassersituation ergibt sich für den Gemeindesaal, der auf der anderen Stra- ßenseite der Kirche liegt.

Straßenverkehr, Eisenbahn, Schifffahrt Groß Breese wird in einer Entfernung von 1,3km von der Eisenbahntrasse Berlin-Hamburg tangiert. Auf der Strecke ist mit folgendem Zugverkehr zu rechnen ICE, IC, RE und Güterver- kehr. Durch Kuhblank und Groß Breese verläuft die L11, die in ihrem Verlauf schwierige Straßen- verhältnisse aufweißt. In der Vergangenheit kam es bereits häufig zu schweren Unfällen. Auch weißt der Abschnitt überdurchschnittlich viele LKW-Unfälle auf.

Gewerbe In Groß Breese befinden sich folgende relevante bzw. gefahrenträchtige Gewerbe. o Tischlerei Schäfer (ehemalige LPG-Werkstatt) mit dem angeschlossenen Landhotel Schäfer. Ein holzverarbeitender Betrieb ohne weitere Mitarbeiter, mit den dazugehöri- gen Absauganlagen und Holzspäneabsaugung. Keine separate Löschwasserversorgung auf dem Grundstück, vorhanden ist jedoch eine Regenwasserzisterne mit 20-25m³. Wasserversorgung vom Flachspiegelbrunnen Groß Breese Dorfstraße 18 aus bzw. aus Richtung der Kirche.

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 29 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

o Im Landhotel Schäffer können sich maximal 8 Personen (EG + 1.OG) aufhal- ten. Das OG befindet sich noch im Innenausbau. Das Hotel hat keine bauliche Verbin- dung zur Tischlerei. o Polsterbetrieb Last, Lagergebäude mit diversen Kunststoffbelegen unbekannten Um- fanges. Die Lagerräume befinden sich in der Scheune. In dieser Scheune befindet sich zusätzlich ein Ing.-Büro. Die Löschwasserversorgung könnte hier über den Brunnen Groß Breese Friedhof erfolgen.

Hochwasserschutz Von der Karthane ist im Normalfall kein Hochwasser zu erwarten, da hier ein Schöpfwerk die Wasserregulierung übernimmt. Der Bahndamm Wittenberge – Berlin fungierte bis zur Errich- tung des Schöpfwerkes als Deich. Lediglich ein Deichbruch an der Elbe, mit anschließender Überschwemmung der Karthaneniederung würde eine Hochwassersituation aus Richtung Kar- thane bedeuten. Hierbei sind die Öffnungen unter dem Bahndamm, den sogenannten Sielen besonders zu beachten. Von der Stepenitz kann bedingt durch den fehlenden Deich ein eventuelles Hochwasser bis zur Ortslage reichen. Dies tritt jedoch nur ein, wenn in Breese die Deichverteidigung scheitert und ein extremes Hochwasser über 7,50m eintritt.

6.6. Groß Lüben Allgemeine Beschreibung Einwohner 334 Fläche gesamt 79,20km² (Gemeinde Bad Wilsnack) Waldfläche 37,00km² (Gemeinde Bad Wilsnack) Groß Lüben gehört zur Stadt Bad Wilsnack und ist der größte der angegliederten Ortsteile. Groß Lüben ist nur 1km von Bad Wilsnack entfernt und ist ein typisches Straßendorf. Dies bedeutet, dass es fast nur Häuser beidseitig der Straße gibt. Dichtere Wohnbebauung ist nicht vorhanden. Zum Ort Groß Lüben gehört der Ortsteil Lanken und ein aus einem Doppelhaus bestehenden Außenposten im Wittenberger Weg in Richtung Kuhblank

Bebauung Das größte Gebäude nach der Kirche ist das Hotel „Erbhof“ mit eingeschossiger Bauweise. Im Ort sind jedoch 4 weitere Gebäude mit EG und 1.OG vorhanden. Alle übrigen Gebäude beste- hen aus einem Erdgeschoss und ggf. Dachausbau. Es sind relativ viele Doppelhäuser vorhan- den. Der Gebäudeabstand kann als normal bezeichnet werden.

Personenansammlungen (Schulen, Gaststätten, Hotel) Im Ort gibt es 3 Punkte an denen mit einem höheren Aufkommen an Personen zu rechnen ist. Hotel „Erbkrug“ max. 80 Personen Gebäudehöhe 1.OG Eiskaffee Kabel max. 45 Personen Gebäudehöhe EG Kirche max. 150 Personen

Löschwasserversorgung allgemein Die Löschwasserversorgung wird derzeit über 10 Flachspiegelbrunnen sichergestellt. Weiterhin kann die 600m entfernte Karthane für einige Ortsteile (Nähe Kirche und Lanken) verwendet werden. Die maximale Entfernung zwischen Gebäude und Wasserentnahmestelle beträgt 800m (Alter Wittenberger Weg) Im Regelfall sind es 450m.

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 30 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Übersicht der Flachspiegelbrunnen Standort Volumen Tiefe Baujahr Bemerkung Groß Lüben 1600 5 unbekannt Lanken Groß Lüben 1200 5 unbekannt Blumenhaus Plagens Gnevsdorfer Weg Groß Lüben 800 6 unbekannt Fromm Ortsausgang Richt. BW Groß Lüben 800 7 unbekannt Hotel Groß Lüben defekt unbekannt seit 2010 bekannt Feuerwehr Groß Lüben 1200 6 unbekannt Westpfahl Groß Lüben 1600 5 unbekannt Richtung Cleo Am Ramweg Groß Lüben 1200 5 unbekannt Alter Wittenberger Weg Groß Lüben 800 7 unbekannt Schweinemastanlage Groß Lüben 1200 5 unbekannt Lanken Reitplatz

Löschwasserversorgung bei den Personenansammlungen Die Wasserversorgung für das Hotel und das Eiskaffee wird über den gleichen ca. 30m bzw. 60m entfernten Flachspiegelbrunnen Groß Lüben Hotel gewährleistet.

Straßenverkehr, Eisenbahn, Schifffahrt Groß Lüben wird tangiert von der Eisenbahntrasse Berlin-Hamburg (Entfernung ca. 250m). Auf der Strecke ist mit folgendem Zugverkehr ICE, IC, RE und Güterverkehr zu rechnen. Die dichtesten Wohnhäuser befinden sich 100m von der Bahntrasse entfernt. Durch Groß Lüben verläuft die L11, die in ihrem Verlauf schwierige Straßenverhältnisse auf- weist. In der Vergangenheit kam es bereits häufig zu schweren Unfällen. In der Ortslage befin- det sich eine Kurve bzw. Kreuzung der L11, die als besonderer Gefahrenpunkt angesehen wer- den muss.

Gewerbe Als relevante Gewerbe sind zu nennen: o die Broilermast in der Ortsmitte. Die Wasserbereitstellung der Broilermast mit 30´000 Tieren gestaltet sich schwierig, da der nächste Brunnen defekt ist. Nur über ein privates Grundstück kann die Wasserversorgung über 100m Entfernung erfolgen. o die Nutztierzucht mit Verwaltungsgebäude in Lanken o Hotel „Erbkrug“ ist derzeit unbenutzt und nicht bewohnt. o Schweinemast am Ende der Dorfstraße verfügt über einen separaten Flachspiegelbrun- nen o KFZ Betrieb Lemm o Lanken muss noch……

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 31 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Hochwasserschutz Nach derzeitiger Einschätzung nicht vom Hochwasser bedroht. Siehe Aussagen zu dem Punkt unter Bad Wilsnack.

6.7. Grube Allgemeine Beschreibung Einwohner 133 (Grube) zuzüglich 65 (Sigrön) Fläche gesamt 79,20 km² (Gemeinde Bad Wilsnack) Waldfläche 37,00 km² (Gemeinde Bad Wilsnack) Grube, mit dem Gemeindet eil Sigrön, gehört zur Stadt Bad Wilsnack. Jedoch ist Grube 7 km von Bad Wilsnack entfernt. Die folgenden Punkte beschrieben die unter Bad Wilsnack nicht genannten Gegebenheiten.

Grube und Sigrön liegen ca. 7 km bzw. 5 km von Bad Wilsnack entfernt. An Grube schießen sich größere Kiefernwaldbestände an.

Bebauung Die Bebauung in Grube ist vorwiegend das Einfamilienhaus, vereinzelt Doppelhäuser. Die Häuser besitzen meist ein ausgebautes Dachgeschoss. In Grube und Sigrön gibt es jeweils ein Schloss mit 2 Stockwerken und zusätzlichem Dachaus- bau. In Sigrön befindet sich ein Kinderjugenddorf mit 3 Gebäuden und maximal 2 Oberge- schossen.

Personenansammlungen (Schulen, Gaststätten, Hotel) Kinderjugenddorf Sigrön 3Objekte max. 40 Personen Gebäudehöhe 2.OG Schloss Grube max. 110 Personen Gebäudehöhe 2.OG Dorfgemeinschaftshaus max. 80 Personen Gebäudehöhe EG

Löschwasserversorgung allgemein Die Löschwasserversorgung in Grube/Sigrön wird durch Flachspiegelbrunnen und Löschteiche abgedeckt. Weiterhin steht der Cederbach in ca. 800 m für beide Ortsteile als Wasserversorgung zur Ver- fügung.

Übersicht der Flachspiegelbrunnen Standort Volumen Tiefe Baujahr Bemerkung Grube 600 10,0 unbekannt Ersatz geplant Schloss Grube 800 5,0 unbekannt Kriegerdenkmal Grube 300 10,0 Ersatz geplant Wittenberger Weg Grube 800 6,0 unbekannt Gerätehaus Grube 200 15???? unbekannt Nicht nutzbar Stallanlage vorn Grube 800 5 2004 Stallanlage hinten Sigrön 500 9 1995 Schlosspark

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 32 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Sigrön 800 7 1998 Dorfmitte Grube 40´000l Ortseingang Wittenb. Weg Löschteich Sigrön 50´000l Kinderheimgelände Löschteich

Löschwasserversorgung bei den Personenansammlungen Kinder- und Jugenddorf Sigrön wird als erste Wasserentnahmestelle der Löschteich auf dem Gelände genutzt. Bei ungünstiger Witterung (Frost und Schnee) kann bedingt durch die Bauart die Wasserentnahme verzögert und das wirksam verfügbare Wasservolumen deutlich reduziert sein. Als zweite mögliche Wasserentnahme für das Kinder- und Jugenddorf steht in einer Ent- fernung von 350m ein Flachspiegelbrunnen zur Verfügung. Im Jugenddorf Sigrön werden ca. 40 Kinder betreut. Die Kinder wohnen hier in selbstständigen Gruppen und kommen aus prob- lematischen Verhältnissen. In Kinderheim sind ständig ortskundige Betreuer anwesend. Schloss Grube die Wasserversorgung für das Objekt muss über den 200m entfernten Flach- spiegelbrunnen am Kriegerdenkmal (Gibt es da auch einen Straßennamen) erfolgen. Der in unmittelbarer Nähe liegende Brunnen ist derzeit nicht nutzbar. Für das Dorfgemeinschaftshaus in ebenerdiger Bauweise mit angeschlossenem Feuerwehrgerä- tehaus kann die Wasserversorgung über einen Brunnen auf der anderen Straßenseite und somit in unmittelbarer Nähe zum Objekt erfolgen.

Straßenverkehr, Eisenbahn, Schifffahrt Die Orte liegen an der L10 mit der Zuführung zur B5. Die L10 besitzt in diesen Bereich Baum- allee-Charakter mit viele Kurven auf. Die Straßenführung weist uneinsehbare Abschnitte auf. Eisenbahnverkehr und Schifffahrt nicht relevant.

Gewerbe Grube wird geprägt durch vorwiegend landwirtschaftlicher Nutzung. Hier wären zu nennen: Mutterkuhhaltung durch Herr Sonnenberg mit den dazugehörigen Stallanlagen in der Bad Wilsnacker Straße. Zeitweise sind hier bis zu 200 Tiere untergebracht. Ein weiterer Schwerpunkt bildet das Gelände der Agrargenossenschaft Viesecke im Platten- burger Weg, hier befindet sich neben diverser Landwirtschaftlicher Technik wie Erntemaschi- nen und Tracktoren eine Dieseltankstelle mit 40´000l Volumen und diverse Dünnemittellager. Die Düngemittel und die relativ große Dieselmenge müssen hier als besondere Gefahr angese- hen werden. Düngemittel können unter Umständen giftige Gase entwickeln aber auch brennen, je nach Düngemittel. Im Schloss Grube wird eine Parfümerie betrieben, mit angeschlossener Seifenproduktion. Da Seife aus Basen und Säuren hergestellt wird, muss hier mit dem Vorhandensein mittlerer Men- gen gerechnet werden. Gefahr durch Gase und Körperkontakt zu Basen und Säuren. Weiterhin entwickelt sich das Schloss gerade als Kultur- und Tourismuszentrum sowie als Hotel, somit wird hier mit einem deutlichen Personenaufkommen zu rechnen. Weitere Gewerbe sind das Fuhrunternehmen Kühbeck mit unbekannter Menge an Dieselkraft- stoff und ein Dachdeckerbetrieb in der Bad Wilsnacker Straße.

Hochwasserschutz Nicht relevant, siehe Punkt Hochwasserschutz Bad Wilsnack

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 33 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

6.8. Klein Lüben Allgemeine Beschreibung Einwohner 151 (Klein Lüben) zuzüglich 33 (Scharleuk) Fläche gesamt 79,20 km² (Gemeinde Bad Wilsnack) Waldfläche 37,00 km² (Gemeinde Bad Wilsnack) Klein Lüben ist ein ca. 5 km entfernter Ortsteil von Bad Wilsnack. Klein Lüben wurde ur- sprünglich als Rundlingsdorf errichtet. Im laufe der Jahre wurden entlang der Straßen weitere Gebäude erschlossen, sodass Klein Lüben mittlerweile eher einem Straßendorf gleicht. Zur Gemeinde Klein Lüben gehört weiterhin der Ortsteil Scharleuk. Dieser liegt an der Verbin- dungsstraße zwischen Bälow und Klein Lüben. Von jedem der genannten Orte ist Scharleu ca. 1km entfernt. Scharleuk liegt auf einer Sanddüne direkt an der Elbe. Hier mit teilweise dichtem Kiefernwald. In den Kiefernwald sind viele Wochenendhäuser bzw. Ferienhäuser gebaut. Die Zuwegung ist sehr unübersichtlich. Vorab sei schon erwähnt, dass in Klein Lüben eine Wohnstätte für Lehrlinge des BBZ war. Aufgrund der Insolvenz des BBZ ist die derzeitige Nutzung bzw. Zukünftige Nutzung nicht bekannt.

Bebauung Die ortsübliche Bebauung in Klein Lüben sind Einfamilienhäuser mit dazugehörigen Scheunen und Stallungen aus der ehemaligen Landwirtschaft. Vereinzelt finden sich Gebäude mit 2 Stockwerken. In Scharleuk befinden sich viele Ferienhäuser.

Personenansammlungen (Schulen, Gaststätten, Hotel) In Hinblick auf Gefahrenschwerpunkte mit hohen Personenanzahlen sind in Klein Lüben fol- gende Schwerpunkte erfasst Gaststätte Klein Lüben max. 120 Personen Gebäudehöhe EG Lehrlingswohnheim BBZ max. 40 Personen Gebäudehöhe EG Kirche max. 120 Personen

Löschwasserversorgung allgemein Zur Löschwasserversorgung stehen in Klein Lüben derzeit 8 Löschwasserbrunnen zur Verfü- gung. Weiterhin steht die 300 bis 500m entfernte Karthane zur Löschwasserförderung einiger Wohnhäuser zur Verfügung. Für den Ortsteil Scharleuk der unmittelbar an der Elbe liegen, kann aus dieser das Wasser gefördert werden. Jedoch ist der Zugang zur Elbe meist nur über private Grundstücke (häufig eingezäunt) möglich. Für Scharleuk steht derzeit kein Flachspiegelbrunnen zur Verfügung.

Übersicht der Flachspiegelbrunnen Standort Volumen Tiefe Baujahr Bemerkung Klein Lüben 850 6,5 Spors Bushaltestelle Klein Lüben 700 8,0 Bullenstall Klein Lüben 850 7,0 Zander Klein Lüben 850 6,0 Kreuzung nach Sandkrug Schulz

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 34 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Klein Lüben 850 8,5 Appelt Klein Lüben 600 9,5 öfter abpumpen und be- BBZ Dorfeingang obachten Klein Lüben 850 5,5 BBZ Friedhof Klein Lüben kein Wert kein Defekt Sandkrug Wert

Löschwasserversorgung bei den Personenansammlungen Gaststätte Klein Lüben Derzeit leerstehend, nur an einigen Feiertagen genutzt.

Gaststätte Sandkrug hier ist eine Wasserversorgung nur aus der Elbe bzw. der Karthane mög- lich. Eine Zufahrt von Löschfahrzeugen mittels Fahrzeugen zu den Flüssen besteht nicht, so dass mittel Tragkraftspritze eine Wasserförderung erfolgen kann. Sollten doch Fahrzeuge bis an das Wasser vorfahren, dann müssen ggf. die Fahrzeuge nachträglich aus dem Gelände beborgen werden.

Ferienlager Sandkrug, hier ergibt sich die gleiche Situation wie bei der Gaststätte Sandkrug. Diese beiden Objekte sind nur 100m voneinander entfernt. Jedoch handelt es sich bei dem Fe- rienlager um einzeln stehende Holzbungalows im Kiefernwald.

Lehrlingswohnheim Derzeit nicht benutzt und somit leerstehend.

Straßenverkehr, Eisenbahn, Schifffahrt Eisenbahn nicht vorhanden Straßenverkehr den der Kreisstraße üblichen Maß entspricht. Durch die unmittelbare Lage von Sandkrug und Scharleuk an der Elbe sind die Gefahren des dortigen Binnenverkehres und der Sportschifffahrt zu beachten.

Gewerbe Außer dem Wasser- und Schifffahrtsamt in Scharleuk kein nennenswertes Gewerbe

Hochwasserschutz Bedingt der Tatsache, dass Klein Lüben direkt an der Karthane liegt und diese nur durch eine Sanddüne von der Elbe getrennt wird, liegt hier eine bedeutende Gefährdung vor. Der Deichab- schnitt zwischen Sandkrug und Bälow sowie der Deichabschnitt zwischen Sandkrug über Scharleuk bis hin nach Hinzdorf ist bis dato nicht saniert. Aus dieser Situation besteht die Ge- fahr der Flutung der Karthane-Niederung bis hin zur Bahnstrecke. Aus Sicht der Karthane selbst ist kaum ein Hochwasserereignis zu befürchten, da hier das Schöpfwerk bei Wittenberge die Regulierung übernimmt.

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 35 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

6.9. Kuhblank Allgemeine Beschreibung Einwohner 113 Fläche gesamt 23,60 km² (Gemeinde Breese) Waldfläche 9,40 km² (Gemeinde Breese) Kuhblank gehört zur Gemeinde Breese. Die Entfernung beträgt 5 km. Zum Ort Kuhblank gehö- ren weiterhin die Teile Kuhblank Bahnhof und das Jagdschloss. Der Ort wurde ursprünglich als errichtet. Im Laufe der Zeit kamen weitere Gebäude an der Hauptstraße hinzu. Als Besonderheit ist hier zu erwähnen, dass es in Kuhblank eine Biogasanlage gibt.

Bebauung Die Bebauung ist zum größten Teil eingeschossig, nur vereinzelt finden sich Gebäude mit 2 Stockwerken. Es handelt sich hauptsächlich um Einfamilienhäuser. Im Bereich des stehen die Wohnhäuser sehr eng. Außerhalb des Rundlings stehen die Wohnhäuser im üblichen Abstand. Im Bereich des Bahnhofs reichen einige Wohnhäuser bis an den Kiefernwald bzw. stehen inmitten des Walds.

Personenansammlungen (Schulen, Gaststätten, Hotel) In Kuhblank gibt es keine Gebäude an denen es zu nennenswerten Personenansammlungen kommt.

Löschwasserversorgung allgemein Die Ortslage verfügt über 5 Flachspiegelbrunnen. Zusätzliche Möglichkeiten der Löschwasser- versorgung stehen nicht zur Verfügung. Die maximale Entfernung zwischen Gebäude und Wasserentnahmestelle beträgt 2000m. Dies wäre das Jagdschloss, welches vom Bahnhof Kuhblank mit Wasser versorgt werden müsste. Ein Pendelverkehr mit TLF würde nicht möglich sein. Im Regelfall sind es 300-400m.

Übersicht der Flachspiegelbrunnen Standort Volumen Tiefe Baujahr Bemerkung Kuhblank unbekannt Rundling Kuhblank unbekannt Einfahrt zum Rundling Kuhblank Buutendörp 23 Kuhblank Brandstreifen Kuhblank 400 9,0 unbekannt nur 4 Bar Bahnhof

Das sogenannte Jagdschloss besaß mal einen separaten Flachspiegelbrunnen, dieser wurde vom Eigentümer aber selbstständig demontiert.

Löschwasserversorgung bei den Personenansammlungen Nicht betrachtet

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 36 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Straßenverkehr, Eisenbahn, Schifffahrt Kuhblank wird tangiert von der Eisenbahntrasse Berlin-Hamburg. Auf der Strecke ist mit fol- gendem Zugverkehr ICE, IC, RE und Güterverkehr zu rechnen. Ein Wohnhaus befindet sich unmittelbar an der Bahntrasse. Weitere Wohngebäude befinden sich in einem Abstand von 60 bzw. 100m von der Bahntrasse. Durch Kuhblank und Groß Breese verläuft die L11, die in ihrem Verlauf schwierige Straßen- verhältnisse aufweist. In der Vergangenheit kam es bereits häufig zu schweren Unfällen. Auch weißt der Abschnitt überdurchschnittlich viele LKW-Unfälle auf. In der Ortslage befindet sich eine Kurve der L11, die als besonderer Gefahrenpunkt angesehen werden muss.

Gewerbe o In Kuhblank befinden sich zwei Landwirtschaftliche Betriebe, eine Malerwerkstatt und ein KFZ-Betrieb. Im Rundling befinden sich die Kfz-Werkstatt und der Malerbetrieb, hier ist mit den üblichen Gefahrstoffen und Druckbehältern zu rechnen. Die Löschwas- serversorgung wird über die 2 Flachspiegelbrunnen des Rundlings abgedeckt. o Weiterhin wie bereits im Vorfeld genannt, eine Biogas-Anlage im Bereich des Ortsein- ganges. Unüblich die Nähe zur Wohnbebauung. Hier ist bei Störungen die Bevölkerung in der unmittelbaren Nähe durch giftige Gase und explosionsgefährdeter Atmosphäre gefährdet. Der Brandschutz ist für die Anlage wie folgt gegeben, 2 Flachspiegelbrunnen des Rundlings abgedeckt. Die Biogasanlage verfügt über 2 Gärbehälter mit unbekann- tem Gasvolumen zusätzlich befindet sich eine Transformatorstation und das BHKW in der unmittelbaren Umgebung. Lagepläne und Feuerwehrpläne sind vorhanden.

Hochwasserschutz Nach derzeitiger Einschätzung nicht vom Hochwasser bedroht. Von der Karthane ist im Normalfall kein Hochwasser zu erwarten, da hier ein Schöpfwerk die Wasserregulierung übernimmt. Der Bahndamm Wittenberge – Berlin fungierte bis zur Errich- tung des Schöpfwerkes als Deich. Lediglich ein Deichbruch an der Elbe, mit anschließender Überschwemmung der Karthaneniederung würde eine Hochwassersituation aus Richtung Kar- thane bedeuten. Von der Stepenitz kann bedingt durch den fehlenden Deich ein eventuelles Hochwasser bis zur Ortslage reichen. Dies tritt jedoch nur ein, wenn in Breese die Deichverteidigung scheitert und ein extremes Hochwasser über 7,50m eintritt.

6.10. Legde Allgemeine Beschreibung Einwohner 266 Einwohner in Legde zuzüglich der 37 Einwohner Lennewitz Fläche gesamt 41,42 km² (Gemeinde Legde/Quitzöbel) Waldfläche 14,63 km² (Gemeinde Legde/Quitzöbel) Legde bildet mit Quitzöbel und Roddan die Gemeinde Ledge/Quitzöbel. Die Gesamt Einwoh- nerzahl beträgt 673. Zum Ort Legde gehört noch der Ortsteil Lennewitz, in etwa 2 km Entfernung. Dieser Rundling befindet sich auf halber Strecke zwischen Legde und Quitzöbel. In Legde gibt es im örtlichen Sprachgebrauch die Ortsteile Hochend, Legdend und Ziegelberg. Legde ist ansonsten ein klassisches Straßendorf mit vielen größeren Bauernhäusern. Besonderheit in Legde ist die Biogasanlage im Plattenburger Weg. Der Wohnblock wird mit Flüssiggastanks beheizt.

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 37 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Bebauung Die Bebauungsdichte ist in Lennewitz sehr eng, da sich die Häuser ohne Abstände aneinander reihen. In Legde ist die Bebauungsdichte im ursprünglichen Dorfkern eng und wird in Richtung Roddan weitflächiger. Die Gebäudehöhe ist üblich Erdgeschoss mit dazu gehörendem Dachausbau. Vereinzelt befinden sich auch Gebäude mit 1OG und DG Legde besitzt einen Wohnblock mit Wohnungen im 2.OG und Dachausbau. Das Hotel in Leg- de ist ebenfalls zweigeschossig. Die höchsten Gebäude in Lennewitz und Legde bilden jeweils die Kirchen.

Personenansammlungen (Schulen, Gaststätten, Hotel) Kita max. 25 Personen Gebäudehöhe EG+DG Hotel „Reiterhof“ max. 40 Personen Gebäudehöhe 2.OG Gaststätte Dorfkrug max. 40 Personen Gebäudehöhe EG Gaststätte Gabies Schenke max. 45 Personen Gebäudehöhe EG

Löschwasserversorgung allgemein In Legde ist ein zentrales Wassernetz mit Hydranten vorhanden. Aufgrund der Regelung im Wasserwerk des WTAZV ist dieses Netz jedoch nicht nutzbar. Den Grundschutz bilden in Legde die 9 Flachspiegelbrunnen. Die max. Entfernung von Wasserentnahmestelle beträgt 400m. In der Regel beträgt der Abstand von Wohnhäusern zur Wasserentnahmestelle nicht mehr wie 300m.

Übersicht der Flachspiegelbrunnen Standort Volumen Tiefe Baujahr Bemerkung Lennewitz 700/800 8,0 Friedhof/Kirche Lennewitz 700/800 8,0 hinter den Grundstücken

Legde 700/800 7,0 Dorfstraße 12 Legde 700/800 7,0 Dorfstraße 9 Legde 700/800 8,0 Kirche Legde defekt Kita Legde 700/800 6,0 Sportplatz Legde 700/800 5,0 Biogasanlage Legde 700/800 7,0 Richtung Abbendorf Hotel

Löschwasserversorgung bei den Personenansammlungen Kita Legde 1 Flachspiegelbrunnen in der unmittelbaren Nähe. Ein weiterer bei der Kirche in 350 m Entfernung. Die gleiche Situation für die Gaststätte Dorfkrug, da diese Gaststätte in der Nähe der Kita liegt.

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 38 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Die Gaststätte Gabies Schenke befindet sich zwischen zwei Standorten von Flachspie- gelbrunnen jeweils Dorfstr. 12 und Dorfstr. 9, Entfernung somit ca. 150 m. Auf dem Gelände der Biogasanlage befindet sich ein separater Flachspiegelbrunnen, der nächs- te Brunnen wäre in 400 m Entfernung am Sportplatz gelegen.

Straßenverkehr, Eisenbahn, Schifffahrt Eisenbahnverkehr und Schifffahrt nicht relevant In Legde entspricht der Straßenverkehr dem einer Kreisstraße üblichen Aufkommen. Genannt werden muss, dass sich in der Ortslage eine Kreuzung befindet und in Richtung Lennewitz (Havelberg) sehr viele Kurven anschließen. Die genannten Punkte sind als möglicher Gefah- renschwerpunkt mit TH-Charakter anzusehen. Auf der Straße zwischen Legde und Lennewitz sowie die Straße Legde-Abbendorf zeigte sich in letzter Zeit als Gefahrenschwerpunkt.

Gewerbe o Tischlerei in der Dorfstraße mit dazugehörigem Bestattungsunternehmen. o Baubetrieb Nickel/Weger o APG mit Werkstatt mit brennbaren Flüssigkeiten und Druckgasbehälter o Hotel Reiterhof besitzt mehrere Gebäude auf dem Grundstück, Wellnesfarm, separate Gaststätte und mehrere Apartments o Besonderheit Biogasanlage, hier ist bei Störungen die Bevölkerung in der unmittelbaren Nähe durch giftige Gase und explosionsgefährdeter Atmosphäre gefährdet. Die Entfer- nung zum nächsten bewohnten Gebäude jedoch ca. 400m. Die Biogasanlage verfügt über 2 Gärbehälter mit unbekannten Gasvolumen, zusätzlich befinden sich eine Trans- formatorstation und das BHKW in der unmittelbaren Umgebung. Lagepläne und Feu- erwehrpläne sind vorhanden.

Hochwasserschutz Nach derzeitiger Einschätzung nicht vom Hochwasser bedroht. Nur bei versagen der Deichverteidigung in Quitzöbel oder Bälow relevant.

6.11. Quitzöbel Allgemeine Beschreibung Einwohner 268 Einwohner Fläche gesamt 41,42 km² (Gemeinde Legde/Quitzöbel) Waldfläche 14,63 km² (Gemeinde Legde/Quitzöbel) Quitzöbel gehört zur Gemeinde Legde/Quitzöbel mit den dazugehörigen Orten Lennewitz und Roddan. Für Quitzöbel gibt es weitere örtlich genannte Ortsteile Holz, Mäsche, Ausbau Mühle und Gehöft Hindenburg (Am Deich). Quitzöbel liegt in der Nähe zum Gnevsdorfer Vorfluter (Havelkanal) und an der unmittelbaren Grenze zum Land Sachsen-Anhalt. Durch die Nahe zum Land Sachsen-Anhalt ist Quitzöbel für einzelne Wohnhäuser im Land Sachsen-Anhalt zustän- dig, jedenfalls wird dis bis dato so gehandhabt. Dies wären Krügers-Werder und Neu Werben. Im südlichen Teil von Quitzöbel schließen sich große Waldgebiete an. Einige der Wohnhäuser grenzen bis an den Kiefernwald. Ein großes Waldgebiet erstreckt sich von Roddan, Quitzöbel bis hin nach Nitzow und Glöwen. In dem Waldgebiet befinden sich 2 Übungsplätze der Bun- deswehr. In den Sommermonaten Mai bis September ist bedingt der Lage am Elberadweg mit einem hohen Aufkommen an Fahrradtouristen zu rechnen. Im Ort gibt es mehrere kleine Pensionen bis max. 8 Übernachtungsgästen.

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 39 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Bebauung Die ortsübliche Bebauung besteht aus Wohnhäusern mit Erdgeschoss und Dachausbau. Die Wohnhäuser stehen vorwiegend einzeln. Die Grundstücke besitzen jedoch bedingt der ländli- chen Struktur größere Scheunen und Nebengelassen. In der Werbener Straße ist die Bebauung bedeutend enger. Nur vereinzelt finden sich Wohnhäuser mit 1.OG. Ein ehemaliges Schloss welches anschließend als Schule genutzt wurde, wird von einer einzel- nen Person bewohnt. Der Zustand des Gebäudes ist nicht bekannt (ähnlich dem durch einen Brand zerstörtem Wohnhaus in Roddan).

Personenansammlungen (Schulen, Gaststätten, Hotel) Für Quitzöbel konnten folgende Objekte analysiert werden, bei denen mit einem Höheren Per- sonenaufkommen gerechnet werden muss. Gaststätte „Haveleck“ max. 50 Personen Gebäudehöhe 1OG Gaststätte „Kaffe Am Brink“ max. 50 Personen Gebäudehöhe 1OG Dorfgemeinschaftshaus max. 120 Personen Gebäudehöhe 1OG

Löschwasserversorgung allgemein Hydranten sind in Quitzöbel vorhanden, können jedoch aus technischen Gründen im Wasser- werk des WTAZV nicht umfänglich genutzt werden. Den Grundschutz stellen die 9 Flachspiegelbrunnen sicher. Der Gnevsdorfer Vorfluter mit ei- ner Entfernung von 1200m kann nur bedingt zur Wasserversorgung beitragen. Das Brack und Stemmwehl versanden zusehends und sind dementsprechend nicht mehr voll nutzbar. Für den Bereich Mäsche steht derzeit keine Wasserversorgung zur Verfügung. Der nächste Brunnen Quitzöbel-Kirche ist wohlmöglich defekt, so dass hier nur mit Verzug und über lange Strecken die Wasserversorgung aufgebaut werden kann. Die max. Entfernung von der Wasserentnahmestelle bis zum exponierten Gebäude beträgt 900m. In der Regel beträgt der Abstand von Wohnhäusern zur Wasserentnahmestelle 400m.

Übersicht der Flachspiegelbrunnen Standort Volumen Tiefe Baujahr Bemerkung Quitzöbel Werbener Str. 800 5,5 unbekannt Scharfstall Quitzöbel Werbener Str. 800 4,5 unbekannt Spielplatz Quitzöbel 800 6,0 unbekannt Fischräucherei Lindenstr Quitzöbel 800 4,5 unbekannt Chemiewerk Quitzöbel 800 4,5 unbekannt Roddaner Straße Quitzöbel 800 4,5 unbekannt Ausbau Holz Quitzöbel 800 5,0 unbekannt Sonnemann Holz Roddaner Straße Quitzöbel 500 9,0 unbekannt ggf def. Kirche Quitzöbel 650 8,0 unbekannt Mühle

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 40 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Löschwasserversorgung bei den Personenansammlungen Gaststätte Haveleck der erste Flachspiegelbrunnen befindet sich in 50m Entfernung. Ein weiter steht in ca. 300m Entfernung Gaststätte Kaffee Am Brink hier können zwei Flachspiegelbrunnen zur Wasserentnahme ge- nutzt werden, die sich in 100m und 300m Entfernung befinden. Dorfgemeinschaftshaus Flachspiegelbrunnen in ca. 250m Entfernung. Da sich Feuerwehrge- bäude und Dorfgemeinschaftshaus in unmittelbarer Nähe zueinander befinden, kann die not- wendige Technik ggf. nicht mehr erreicht werden, da auch der Innenhof und somit der Abstand Gemeindehaus und Feuerwehr nur 10m beträgt.

Straßenverkehr, Eisenbahn, Schifffahrt Eisenbahnverkehr nicht relevant In Quitzöbel entspricht der Straßenverkehr dem einer Kreisstraße üblichen Aufkommen. Ge- nannt werden muss, dass sich in der Ortslage und in Richtung Havelberg sehr viele Kurven befinden. Diese müssen als mögliche Gefahrenschwerpunkt mit TH-Charakter angesehen wer- den. Durch die unmittelbare Lage an dem Havelkanal (Gnevsdorfer Vorfluter) und der Elbe sind die Gefahren des dortigen Binnenverkehres und der Sportschifffahrt zu beachten. Weiterhin be- steht eine Gefährdung während des Schleusenbetriebes.

Gewerbe o 1 Fischräucherei o 1 Chemikalien verarbeitender Betrieb. Abfüllen von Epoxidharze und Lacken. Die La- gerkapazität beträgt 10´000kg. Die Entfernung zum dichtesten Wohnhaus beträgt nur 25m. Hier ist zur Gefahrenanalyse eine örtliche Begehung zwingend notwendig!

Hochwasserschutz Quitzöbel liegt wie bereits genannt an der Havel und der Elbe. Die Havel ist mit dem soge- nannten Mitteldeich von der Elbe getrennt. Die Verantwortung des Mitteldeiches und der Wehrgruppen obliegt dem Land Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Der Elbdeich ist in dem Bereich nicht saniert. Zwischen dem Elbepegel und dem Havelpegel kann der Niveauunter- schied bis über 2m betragen. Ein Versagen des Mitteldeiches (Elbedeich) bedeutet, dass durch das einströmende Wasser für den Haveldeich eine unmittelbare Gefährdung besteht. Weiterhin ist der Haveldeich niedriger in der Höhe bemessen als der Elbedeich. Auch ist der Haveldeich nur für die Wassermassen der Havel bemessen und kann dem Druck des Elbewassers ggf. nicht standhalten. In dem Falle kämme es zu großflächige Überschwemmung in Richtung Legde, Gemeinde Rühstädt und der Karthaneniederung. Bei dem gemessenen Elbpegel in Wittenberge von 7,85m im Jahr 2013 kam es in Neu Werden dazu das die Elbe hier bereits anfing die Deichkrone zu überspülen.

6.12. Roddan Allgemeine Beschreibung Einwohner 102 Einwohner Fläche gesamt 41,42 km² (Gemeinde Legde/Quitzöbel) Waldfläche 14,63 km² (Gemeinde Legde/Quitzöbel) Roddan gehört zur Gemeinde Legde/Quitzöbel. Liegt am südlichen Ende des Amtes. Roddan war ursprünglich ein Rundlingsdorf mit späterem Zubau. Außerhalb des Dorfes befin- det sich ein ehemaliges Schrankenwärterhaus mit Wohnung. Dieses wird heute vom Jagdver- band genutzt.

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 41 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Der Kieferwald umfasst Roddan halbseitig, so dass einige Häuser bzw. Gebäude bis an den Wald reichen. Ein großes Waldgebiet erstreckt sich von Roddan, Quitzöbel bis hin nach Nitzow und Glöwen. In dem Waldgebiet befinden sich 2 Übungsplätze der Bundeswehr.

Roddan hatte und hat einen Löschteich, der sich jedoch auf der anderen Bahnseite befindet. Roddan ist nicht am Ferngasnetz angeschlossen, somit besitzen die meisten Wohnhäuser Öl- heizungen mit den notwendigen Öltanks oder Flüssiggastanks.

Bebauung Die Bebauung ist zum größten Teil eingeschossig, nur vereinzelt finden sich Gebäude mit 2 Stockwerken. Üblich ist Erdgeschoss mit Dachausbau. Es handelt sich hauptsächlich um Ein- familienhäuser bzw. Doppelhäuser. Die Wohnhäuser stehen im üblichen Abstand. Zu beachten ist hier die überwiegend Landwirtschaftliche Nutzung der Grundstücke, so dass hier große Scheunen und viele Nebengelasse stehen. Im Bereich des Bahnüberganges (einzelnes Gebäude) ist derzeit keine Wasserversorgung möglich.

Personenansammlungen (Schulen, Gaststätten, Hotel) Größere Personenansammlungen werden in Roddan nicht erwartet. Die einzigen Gebäude in deren sich zeitweise mehrere Personen befinden können sind die Alte Schule und die Kirche.

Löschwasserversorgung allgemein Die Löschwasserversorgung wird in Roddan über 5 Flachspiegelbrunnen abgedeckt. Zusätzlich besitzt die Gemeinde einen Löschwasserteich, der sich leider auf der anderen Bahnseite befin- det. Dieser steht somit für das Dorf nicht zur Verfügung. Die maximale Entfernung beträgt 1500m (Jagdschloss) zwischen dem Objekt und der Wasserentnahmestelle. Im Regelfall ist die Entfernung 400m

Übersicht der Flachspiegelbrunnen Standort Volumen Tiefe Baujahr Bemerkung Roddan 800l/min 5,0 unbekannt Dorfeingang aus R: Legde Roddan 800l/min 4,5 unbekannt Siefke Wirtschaftsweg Roddan 800l/min 5,0 unbekannt Rastplatz Dorfmitte Roddan 800l/min 5,0 unbekannt Denkmal – Kirche Roddan 800l/min 4,0 unbekannt Schweinestall

Löschwasserversorgung bei den Personenansammlungen Nicht betrachtet

Straßenverkehr, Eisenbahn, Schifffahrt Die Kreisstraße K7005 geht unmittelbar durch das Dorf, mit dem für diese Straßen üblichen Verkehrsaufkommen. Entlang des Dorfes (Entfernung 1500m) befindet sich die ICE-Strecke Berlin-Hamburg, mit dem bereits aufgeführten Personen und Güterverkehr.

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 42 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Gewerbe In Roddan wird eine Schafzucht mit ca. 100 Tieren im Bereich des Rundlings betrieben. Diese Schafsherde befinden sich in den Wintermonaten im ehemaligen Schweinestall.

Hochwasserschutz Nach derzeitiger Einschätzung nicht vom Hochwasser bedroht.

6.13. Rühstädt Allgemeine Beschreibung Einwohner 220 (Rühstädt) zuzüglich 65 (Gnevsdorf) Fläche gesamt 28,79 km² (Gemeinde Rühstädt) Waldfläche 1,34 km² (Gemeinde Rühstädt) Die Gemeinde Rühstädt hat 538 Einwohner. Hierzu zählen auch die Orte Bälow, Abbendorf und Gnevsdorf. Zum Ort Rühstädt gehört der Gemeindeteil Gnevsdorf. Zusätzlich gibt es 2 abgelegenen be- wohnte Grundstücke. Rühstädt liegt unmittelbar an der Elbe mit den allgemein bekannten Gefahren. Der Ortsteil Gnevsdorf liegt am Gnevsdorfer-Vorfluter des Havelkanals mit Schleusenbetrieb. In den Sommermonaten Mai bis September ist bedingt der Lage am Elberadweg mit einem hohen Aufkommen an Fahrradtouristen zu rechnen. Im Ort gibt es mehrere kleine Pensionen bis max. 8 Übernachtungsgästen.

Die Rettung von Personen und Sachwerten im Elbvorland gestaltet sich bei erhöhtem Wasser- stand (1m über dem Normalwasserstand von 2,30m) als nicht mehr möglich, da dann die Wege und Zufahrten im Elbvorland überschwemmt sind. Eine Rettung ist nur von der Wasserseite möglich.

Bebauung Die Bebauung in Rühstädt und den Ortsteilen weist eine maximale Bauhöhe bis zum 2 OG auf. In den Hotels im Ort sind zusätzlich die Dachgeschosse mit ausgebaut. Somit kann für die Ho- tels von einer Gebäudehöhe von 2 OG und teilweise genutztem Dachausbau ausgegangen wer- den. Die Höhe des Objektes übersteigt die 12m Grenze, somit ist die Rettungshöhe einer 3 tei- ligen Schiebeleiter überschritten. Ortsüblich sind vorwiegend Gebäude mit EG ggf. mit Dachausbau. Die Bebauungsdichte ist in Rühstädt sehr unterschiedlich. Sie reicht von größeren Gebäudeabständen bis bin zu einer sehr engen Bebauung.

Personenansammlungen (Schulen, Gaststätten, Hotel) In Hinblick auf Gefahrenschwerpunkte mit hohen Personenanzahlen sind in Rühstädt folgende Schwerpunkte erfasst Hotel Schlosshotel max. 40 Personen Gebäudehöhe 2.OG Hotel Storchenkrug max. 180 Personen Gebäudehöhe 2. OG Kita Klapperstorch max. 30 Personen Gebäudehöhe 1. OG NABU Zentrum max. 250 Personen Gebäudehöhe 2. OG Gaststätte Storchenhof max. 80 Personen Gebäudehöhe EG Gaststätte Rosenhof max. 120 Personen Gebäudehöhe EG CNC-Fräserei Oyinski max. 30 Personen Gebäudehöhe EG Bauernmuseum Rühstädt max. 50 Personen Gebäudehöhe 1. OG Kirche max. 150 Personen Kirche

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 43 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Löschwasserversorgung allgemein Den Grundschutz stellen die 11 Flachspiegelbrunnen sicher. Zusätzlich stehen ein Löschwas- serteich (Oyinski), der Schlossteich, sowie die 900m entfernte Elbe zur Verfügung. Für den Ortsteil Gnevsdorf liegt die Entfernung der Elbe bei 75m. Bei einem normalen Wasserstand ist eine teilweise Löschwasserversorgung der abgelegenen Wohnhäuser über die Gräben der Kar- thane möglich. Die maximale Entfernung zwischen Gebäude und Wasserentnahmestelle beträgt 700m. Im Regelfall beträgt die Entfernung 350m.

Übersicht der Flachspiegelbrunnen Standort Volumen Tiefe Baujahr Bemerkung Rühstädt 700 9,0 Roggbergstraße Rühstädt 1200 6,0 2013 Wittenberger Starße Rühstädt 1000 9,0 Dorfstraße/Brink Rühstädt 900 9,0 Am Brink Rühstädt 600 9,0 Kriegerdenkmal Rühstädt 200 10 nicht mehr nutzbar Am Schloss Rühstädt 1200 6,5 NABU I Rühstädt 1000 6,0 Unterirdischer Anschluss NABU II in der Zufahrt Rühstädt 1200 6,0 Mäsche Gnevesdorf 400 9,0 Kirche Gnevesdorf 500 9,0 Ortsdorf

Löschwasserversorgung bei den Personenansammlungen Der Brandschutz wird in den Objekten wie folgt sichergestellt.

Kindertagesstätte Rühstädt Klapperstorch: 2 Flachspiegelbrunnen in unmittelbarer Nähe zum Objekt. Zusätzlich ist ein zweiter Rettungsweg vorhanden. Die Kindertagesstätte liegt im Kurvenbereich der K7005 und unmittelbar im Kreuzungsbereich der Roggbergstraße. Diese Lage ermöglicht eine leichte Anfahrt, jedoch eine erschwerte Absi- cherung der Einsatzstelle. Die ggf. geretteten Kinder müssen in Richtung Brink oder die Rog- genbergstr. geleitet werden, damit Sie keiner weiteren Gefährdung durch den Straßenverkehr ausgesetzt werden.

Hotel „Schlosshotel“ Löschwasserversorgung über 1 Flachspiegelbrummen in 50m Entfernung (dieser ist jedoch nicht nutzbar), zwei weitere Brunnen befinden sich in 300m Entfernung. Zu- sätzlich steht der Schlossteich zur Verfügung (Achtung Naturschutz – nur bei Menschenret- tung). Als zweiten Rettungsweg steht nur die Möglichkeit über tragbare Leitern der Feuerwehr zur Verfügung. Zusätzlich ist die Zuwegung zum Hotel schwierig. Beding durch die Bauart beträgt die Höhe zur Menschenrettung über 12m, somit übersteigt die Höhe des Objektes die 12m Grenze und die Rettungshöhe einer 3-teiligen Schiebeleiter ist überschritten.

Hotel “Storchenkrug“ in der unmittelbaren Nähe 1 Flachspiegelbrunnen, Entfernung 15m. durch die geringe Entfernung zum Objekt unter Umständen nicht mehr erreichbar. Weiter Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 44 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Flachspiegel in ca. 250m Entfernung. Als zweiten Rettungsweg steht nur die Mög- lichkeit über tragbare Leitern der Feuerwehr zur Verfügung.

Das NABU-Zentrum verfügt über 2 Flachspiegelbrunnen und sollte somit einen genügenden Schutz besitzen. Zu beachten ist nur, dass ein Brunnen unterirdisch errichtet wurde. Die Gaststätte Strochenhof besitzt vor der Gaststätte 1 Flachspiegelbrunnen in 40m Entfernung. Gaststätte Rosenhof kann über zwei jeweils 150m entfernte Brunnen mit Löschwasser abge- deckt werden.

Der metallverarbeitende Betrieb Ojinski besitzt einen eigenen Löschwasserteich auf dem Ob- jekt. Die Flachspiegelbrunnen der NABU befinden sich in 150m, ein weiterer am Krieger- denkmal in 200m Entfernung. Die Zuwegung zum Betriebsgelände gestaltet sich schwierig. Hier ist die genaue Fahrzeugaufstellung zu beachten.

Das Bauernmuseum befindet sich mit der Feuerwehr und dem Gemeindebüro in einem Gebäu- de. Hier wird der Grundschutz über die Brunnen Mäsche und Kriegerdenkmal abgesichert.

Straßenverkehr, Eisenbahn, Schifffahrt Eisenbahnverkehr nicht vorhanden Straßenverkehr dem der Kreisstraße üblichen Maß. Jedoch sind in den Monaten Mai bis Sep- tember bedingt der Tatsache das Rühstädt ein „Storchendorf“ ist, ein stark erhöhter Fußgänger und Touristenaufkommen zu verzeichnen. Durch die unmittelbare Lage an der Elbe sind die Gefahren des dortigen Binnenverkehres und der Sportschifffahrt zu beachten.

Gewerbe Ojinski und Hotelbetriebe wie bereits beschrieben. In den Monaten Mai bis September steigen mit den Touristen auch die Anzahlen der Übernach- tungen in den Hotels und Pensionen. In der Roggenbergstraße befindet sich eine landwirtschaftlich genutzte Lagerhalle. Hier sind größere Mengen Dünger und Technik gelagert.

Hochwasserschutz Aus Richtung der Karthane ist keine Gefahr zu erwarten. Die Lage an der Elbe bedingt eine höhere Überschwemmungsgefahr. Ein Großteil der Deiche wurde bereits saniert und auf 7,50m bzw. 7,99m Bemessungshochwasser ausgelegt. Jedoch zeigte sich 2013 das ein Scheitern der Deichverteidigung im Bereich Mitteldeich und Havelkanal zu kritischen Situationen führt. In diesem Fall wäre Rühstädt und Gnevsdorf von Überschwemmungen bedroht. Erst bei Scheitern der Deichverteidigung ab Hinzdorf (Elbab- wärts) ist eine Gefahrenlage ausgeschlossen, ansonsten besteht die Gefahr durch den Rückstau.

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 45 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

6.14. Weisen

Allgemeine Beschreibung Einwohner 956 Einwohner in Weisen zuzüglich der 124 Einwohner Schilde Fläche gesamt 15,60 km² (Gemeinde Weisen) Waldfläche 5,58 km² (Gemeinde Weisen) Weisen bildet nach Bad Wilsnack und Breese die dritt-größte Gemeinde im Amt Bad Wils- nack/Weisen. Unter der Bezeichnung der Gemeinde Weisen gibt es den Ortsteil Schilde (Entfernung 3 km) und die örtlich genannten Ortsteile Waldhaus, Stadtrandsiedlung, Reichsbahnersiedlung und Am Waldrand. Die Bebauung in Weisen grenzt teilweise bis an den Kiefernwald und ist nicht zwangsläufig mit einer Straße von diesem getrennt. Im Allgemeinen ist Weisen von großen Waldgebieten, vorwiegend Kiefernbestand, flankiert.

Bebauung Die Bebauung in Weisen und den Ortsteilen weist eine maximale Bauhöhe bis zum 2 OG auf. Ortsübliche sind vorwiegend Gebäude bis zum 1OG ggf. mit Dachausbau. Weisen weißt eine in Teilen sehr dichte Bebauung auf. In den Wohngebieten Stadtrandsiedlung bzw. Eisenbahnersiedlung sind häufig Doppelhäuser vorzufinden.

Personenansammlungen (Schulen, Gaststätten, Hotel) Im Hinblick auf Gefahrenschwerpunkte mit hohen Personenanzahlen sind in Weisen folgende Schwerpunkte erfasst Kindertagesstätte Weisen max. 50 Personen Gebäudehöhe 2.OG Prignitzer Landmarkt max. 120 Personen Gebäudehöhe EG Westprignitzer Reisedienst max. 15 Personen Gebäudehöhe EG Sporthalle max. 75 Personen Gebäudehöhe EG Gaststätte Weisen Alter Dorfkrug max. 200 Personen Gebäudehöhe EG Gaststätte Schilde Kulturscheune max. 200 Personen Gebäudehöhe EG Seniorenheim „Fliesenmarkt“ max. 16 Personen Gebäudehöhe EG Hotel Schilde in Bau befindlich max. ___ Personen Gebäudehöhe 2. OG Dentallabor max. 15 Personen Gebäudehöhe 1.OG Fenster AS max. 40 Personen Gebäudehöhe 1.OG

Löschwasserversorgung allgemein

Die Ortslage Weisen verfügt über eine zentrale Wasserversorgung. Den Grundschutz stellen Flachspiegelbrunnen sicher. Zusätzlich steht den Teilen Weisen Waldhaus und Weisen Orts- eingang, Weisen Reisedienst und Weisen Stadtrandsiedlung die 400m - 800m entfernte Stepe- nitz zur Wasserversorgung zur Verfügung. Die maximale Entfernung zwischen Gebäude und Wasserentnahmestelle beträgt 450m Im Regelfall sind es 300m.

Übersicht der Flachspiegelbrunnen Standort Volumen Tiefe Baujahr Bemerkung Weisen 1100 l/min 8,5 Waldhaus Waldhaus 35

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 46 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Weisen 1285 l/min 8,5 Gasser Chausseestraße 123 Weisen 935 l/min Einmündung Chausseestra- Heinrich-Heine-Straße 9 ße Weisen 850 l/min 8,5 Johmann Chausseestraße 96 Weisen 1775 l/min Schulplatz Weisen 845 l/min Nähe Kita und Kirche Dorfstraße Weisen 975 l/min 10,0 Einfahrt von der Chaussee- Krumme Straße 2 straße Weisen 960 l/min 9,0 Feuerwehr Am Bahnhof 4a Weisen 1312 l/min 7,5 Dierks Am Bahnhof 12 Weisen 1080 l/min Mühle Schilder Straße Weisen 1140 l/min ohne Wohnbebauung Amselweg Süd Weisen 1110 l/min ohne Wohnbebauung Amselweg Nord Weisen 1080 l/min 8,0 Platz der Siedler 3 Weisen 670 l/min Schawe Imbiss Chausseestraße 84 Weisen 1110 l/min Stolzki An der Mühle 6 Weisen 1405 l/min Chausseestraße 52a Weisen 810 l/min Stadtrandsiedlung Weisen 1200 l/min Fenster Ass An der Mühle 30b Weisen 950 l/min Kohleplatz Mitte An der Mühle 31 Weisen 1056 l/min Kohleplatz Nord An der Mühle 31 Weisen 970 l/min 9,0 Betonplatte-Panzer Weisen 810 l/min 9,0 Wasserdurchfahrt Schilde 1426 l/min 8,0 Stapelfeld Neuer Hof 5 Schilde 525 l/min 10,0 Friedhof Schilde 1545 l/min 6,5 Kulturscheune Schilder Dorfstraße 13 Schilde 660 l/min 10,0 Wormsdorf Schilder Dorfstraße 13 Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 47 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Löschwasserversorgung bei den Personenansammlungen Der Brandschutz wird in den Objekten wie folgt sichergestellt. Kindertagesstätte Weisen: 2 Flachspiegelbrunnen in unmittelbarer Nähe zum Objekt und ein Unterflurhydrant vor dem Objekt. Zusätzlich ist ein zweiter Rettungsweg vorhanden. Die Kindertagesstätte liegt im Kurvenbereich der L11 Nähe Ortsausgang. Diese Lage ermög- licht eine einfache Anfahrt, jedoch eine erschwerte Absicherung der Einsatzstelle. Die ggf. ge- retteten Kinder müssen auf den Dorfplatz geleitet werden, damit Sie keiner weiteren Gefähr- dung durch den Straßenverkehr ausgesetzt werden.

Der Landmarkt besitzt 1 Flachspiegelbrunnen direkt vor dem Objekt. Durch den angrenzenden Parkplatz ist die Zufahrt sehr gut gewährleistet.

Für den Prignitzer Reisedienst gibt es einen Flachspiegelbrunnen in der Einfahrt zu dem Ob- jekt, ein weiterer in der nahe gelegenen Stadtrandsiedlung.

Durch die örtliche Nähe treffen die Aussagen zum im Bau befindlichen PVC bzw. PE verarbei- tenden Betrieb ebenfalls zu. Die Abstände zu den Wasserentnahmestellen verkürzen sich je- doch.

Die Sporthalle in Weisen wird durch den in 200 m Entfernung befindlichen Flachspiegelbrun- nen und dem vor dem Objekt befindlichen Unterflurhydrant abgesichert. Die Gaststätte Alter Dorfkrug und die dazugehörige Tanzscheune werden wie die Sporthalle über den in 150 m Entfernung befindlichen Flachspiegelbrunnen sowie dem Hydranten vor dem Objekt gewährleistet. Die Kulturscheune im Ortsteil Schilde kann über den Flachspiegelbrunnen in 100 m Entfer- nung sowie einen zweiten in 250 m Entfernung befindlichen Flachspiegelbrunnen mit Lösch- wasser versorgt werden. Neben der Kulturscheune befindet sich seit 2014 ein kleines Hotel. Die Sicherstellung der Wasserversorgung wird wie bei Kulturscheune eingeschätzt. Geplant sind derzeit 8 Doppel- zimmer.

Straßenverkehr, Eisenbahn, Schifffahrt Weisen grenzt an 2 Eisenbahntrassen. Einmal die ICE-Strecke Berlin-Hamburg und der ein- gleisigen Strecke Wittenberge - Wittstock (Dosse). Auf den Strecken ist mit folgendem Zug- verkehr zu rechnen ICE-Strecke Berlin – Hamburg ICE, IC, RE und Güterverkehr. Auf der eingleisigen Strecke Wittenberge Wittstock RE und Güterverkehr. Wobei auf beiden Strecken Gefahrguttransporte stattfinden

An der Ortslage grenzen die Bundesstraße B189 sowie die B189 alt an. Durch das vorhanden sein von 2 Strecken in Richtung Perleberg, die zusätzlich durch die Bahntrasse getrennt sind, kann es zu Verwechselungen und somit Verzögerungen kommen, da häufig die genaue Unfall- ort nicht bekannt ist. Auf den Streckenabschnitten und um den vorher genannten Tatbestand zu minimieren werden hier die Feuerwehren Weisen und Perleberg gleichzeitig alarmiert. Die Zufahrt zum Wittenberger Industriegebiet Süd führt über die Landesstraße L11 und somit direkt durch die Ortslage Weisen. Das Gefahrenpotential ist dem in Breese beschriebenen gleichzusetzen. Über die letzten Jahre hat sich ein Unfallschwerpunkt in den Ortslage herausgestellt. Dies ist Kreisverkehr L11 sowie die 100m entfernte Einmündung der L111 auf die B189. Hier kam es in der Vergangenheit häufig zu Unfällen. Bei den Unfällen mussten eingeklemmte Personen und sogar Todesfälle beklagt werden.

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 48 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Gewerbe o Fenster As 2 Produktionshallen für Alufenster und Kunststofffenster mit Hauptverwal- tung mit eigenen Löschwasserbrunnen. o Betonmischplatz mit Verwaltungsgebäude ca. 20 Personen o Ehemaliger Kohlenhandel jetzt Wertstoffhandel, zeitweise werden auch größere Men- gen Papier gelagert o Prignitz Microsystemtechnik GmbH o Metallbau Wille kleiner Metallverarbeitender Betrieb o Wendland CNC-Dreherei mit ca. 15 Mitarbeitern o Westprignitzer Reisedienst Betriebstankstelle mit 25000Liter Diesel, Reifendienst und Lackiererei mit den gelagerten Farben und Lösungsmitteln. Zudem ist auf dem Be- triebsgelände mit den Unterstellhallen für die Busflotte des Unternehmens mit hohen Sachwerten zu rechnen die bei einem ggf. stattfindenden Brand in Gefahr sind. Weiter- hin ist ein Verwaltungstrakt vorhanden. o PVU oder PE verarbeitender Betrieb in der unmittelbaren Nähe zum Reisedienst. Die Produktionshallen befinden sich 2013 noch im Aufbau. Genaueres kann zur Gefahren- einschätzung kann nicht genannt werden. Im Brandfall mit starker Ausdehnung und Umweltgefahren muss gerechnet werden o Friseur Wendland o Betrieb der Elektroproduktion auf dem Gelände des ehemaligen Kohlehandels

Hochwasserschutz Die Ortslage Weisen ist zur Stepenitz, bzw. den Rückstau eines Hochwassers der Elbe durch Deich nur teilweise ausreichend gesichert. Ein Deich (Waldhaus) wurde 2002/2003 errichtet. Der Jugendclub befindet sich außerhalb der Deichbefestigung, da sich hier jedoch keine Perso- nen und Tiere sich aufhalten besteht kein erhöhter Schutzbedarf. Die Aufmerksamkeit im Hochwasserfall gilt der Ortslage und der Deichverteidigung. Als Schwachpunkte im Hochwas- serschutz sind der Ortseingang L11 aus Richtung Breese und die Überfahrt zum Sportplatz ausgewiesen. Ebenso der Deichabschnitt an der Straße Am Deich von Krüger bis Last (Wald- haus). Weiterhin kommt es im Hochwasserfall zu einem Wassereindringen durch den Regenwassserkanal bis die die Ortsmitte. Kritisch muss der Deich zwischen Wittenberge Ausbesserungswerk der Deutschen Bahn AG und Weisen Dorfeingang Waldhaus angesehen werden. Der besagte Deich befindet sich zwar auf dem Gebiet der Stadt Wittenberge, jedoch wären die Folgen bis nach Weisen zu bedenken. In dem Falle wäre mindestens die Gemeinde Weise und besonders das Gebiet Waldhaus betrof- fen. Dieser etwa 250m lange Deichabschnitt ist nicht ausreichend aufgebaut.

7. Bestand vorhandener Technik und Personal

In den folgenden Abschnitten werden die einzelnen Orte bezüglich der vorhandenen Personal- stärke, der Tendenz des Personals, der Jugendarbeit und der vorhandenen Technik analysiert.

7.1. Abbendorf Aktive Kameraden 10 3 Atemschutzträger 0 Durchschnittsalter 45

Tendenz abnehmend

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 49 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Technik TSF Baujahr 2000 Mercedes-Benz Sprinter Straßenfahrgestell TS8/8 keine Steckleitern

7.2. Bad Wilsnack Aktive Kameraden Atemschutzträger Durchschnittsalter

Tendenz gleichbleibend

Technik LF 20/16 Baujahr 2012 IVECO Magirus Eurofire 150E30 Allradantrieb Wasservorrat 2400l 3-teilige Schiebeleiter 4-teilige Steckleiter Keine TS TLF 16/45 Baujahr 2002 MAN LE220B Allradantrieb Wasservorrat 4500l DeKonP Baujahr 1999 MAN 10-160 Allradantrieb

VRW Baujahr 1993 VW LT 31 Straßenfahrgestell Rettungssatz Beleuchtungssatz ELW Baujahr 2001 VW Transporter Straßenfahrgestell

Sondertechnik keine TS8/8 vorhanden! TSA Baujahr 1969 TS8/8 Feldküche 1x Toilettenanhänger 6 WC

7.3. Bälow Aktive Kameraden 15 Atemschutzträger 8 Durchschnittsalter 46

Tendenz gleichbleibend

Technik LF 8/6 Baujahr 1982 Mercedes Benz U1300L

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 50 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Allradfahrgestell 500l Wasser TS8/8 4-teilige Steckleiter Beleuchtungssatz Schaummittel und Armaturen

STA 680m B-Schläuche TSA

7.4. Breese Aktive Kameraden 25 Atemschutzträger 10 Durchschnittsalter 42

Tendenz gleichbleibend

Technik LF 20/16 Baujahr 2007 IVECO Magirus Eurofire 140E25 Allradantrieb Wasservorrat 3000l Rettungssatz 3teilige Schiebeleiter 4-teilige Steckleiter Keine TS TSF Baujahr 2007 VW Crafter Straßenfahrgestell TS 8/8 4-teilige Steckleiter ELW Baujahr 2001 Kia Carneval Straßenfahrgestell

Sondertechnik Notstromaggregat 7,55kVA Schaumanhänger nicht einsatzbereit Schlauchboot 8 Personen derzeit defekt Feldküche

7.5. Groß Breese Aktive Kameraden 15 Atemschutzträger 2 Durchschnittsalter 48

Tendenz gleichbleibend

Technik MTW Baujahr 1976 ROBUR LD 2002 Allradfahrgestell TSA TS 8/8

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 51 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

7.6. Groß Lüben Aktive Kameraden 10 Tagsüber 4 Atemschutzträger 3 Durchschnittsalter 40

Tendenz gleichbleibend

Technik TSF Baujahr 1996 VW LT 35 Straßenfahrgestell mit Diff. TS 8/8 FwA Schlauch Eigenbau 10x B-Schlauch 10x C-Schlauch

7.7. Grube Aktive Kameraden 17 6 Atemschutzträger 7 2 Durchschnittsalter 34

Tendenz gleichbleibend

Technik TSF-W Baujahr 2002 MAN ?? Straßenfahrgestell Wasservorrat 1000l Schnellangriffseinrichtung TS8/8 3teilige Schiebeleiter Beleuchtungssatz (nicht einsatzbereit) Sondertechnik STA Baujahr 1972 400m B-Leitung TSA nicht einsatzbereit

7.8. Klein Lüben Aktive Kameraden 12 Atemschutzträger 0 Durchschnittsalter 45

Tendenz gleichbleibend

Technik LF 8 Baujahr 1970 Mercedes-Benz Straßenfahrgestell TS 8/8

7.9. Kuhblank Aktive Kameraden 10 Atemschutzträger 4 Durchschnittsalter Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 52 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Tendenz gleichbleibend

Technik LF8 TS8 STA Baujahr 1989 IFA Robur LO2002 Allradantrieb STA 640m B-Schläuche TS 8/8 TSA (nicht einsatzbereit)

7.10. Legde Aktive Kameraden 10 Atemschutzträger 3 Durchschnittsalter 35

Tendenz gleichbleibend

Technik MTW Baujahr 1985 IFA Robur LD 2002 Allradantrieb

MTW Baujahr 2001 VW LT 35 Straßenfahrgestell Es besteht derzeit keine Möglichkeit die 3teilige Schiebeleiter auf dem Fahrzeug zu verlasten.

TSA TS 8/8 3-teilige Schiebeleiter 3 Steckleiterteile

7.11. Quitzöbel Aktive Kameraden 15 Atemschutzträger 4 Durchschnittsalter 40

Tendenz abnehmend

Technik TSF Baujahr 2004 Mercedes-Benz Sprinter 312 Aufbau Ziegler Straßenfahrgestell TS 8/8 4-Steckleiterteile Fahrzeug hat die Zuladungsgrenze erreicht

MTW Baujahr 1999 Mercedes-Benz Sprinter 312 Straßenfahrgestell

Sondertechnik 2teilige Schiebeleiter nicht verladen

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 53 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

FwA Eigenbau mit Beleuchtungssatz TS8/8 A, B & C Schläuche Reserve TS (DDR)

7.12. Roddan Aktive Kameraden 12 Tag 4 Atemschutzträger 3 Durchschnittsalter 40

Tendenz konstant

Technik TSF Baujahr 1994 VW Transporter T4 Straßenfahrgestell TS 8/8 keine Leitern, zugelassen für 3 Personen Das Fahrzeug ist nach derzeitiger Einschätzung nicht geeignet, da es weder Leitern mitführen kann und auch die notwendige Zuladung für die 3 Personen nicht aufweist. Hier sollte ein an- deres Fahrzeug aufgestellt werden. Fahrzeug ggf. als Schlauchtransporter?

7.13. Rühstädt Aktive Kameraden 14 Atemschutzträger 6 Durchschnittsalter 39

Tendenz konstant

Technik TSF Baujahr 2006 Mercedes Sprinter 312 Straßenfahrgestell TS 8/8 3teilige Schiebeleiter 2 Steckleitern 540m B-Schlauch verladen Fahrzeug nur für 3 Personen zugelassen

TSA Standtort Gnevesdorf TS 8/8 alt

Es besteht derzeit keine Möglichkeit die 3teilige Schiebeleiter auf dem Fahrzeug zu verlasten. Zusätzlich zu dem genannten TSF steht ein Gemeindebus zum Personentransport zur Verfü- gung. Dieser besitzt jedoch weder Sonder-Signalanlage noch BOS-Funkgerät.

7.14. Weisen Aktive Kameraden 36 Atemschutzträger 12 Durchschnittsalter 43

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 54 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Tendenz konstant

Technik TLF 16/24Tr Baujahr 2004 Mercedes Atego Allrad Rettungssatz Beleuchtungssatz LF16/12 Baujahr 1988 Mercedes-Benz 1222 AF Allradantrieb 1200l Wasser Rettungssatz 3-teilige Schiebeleiter ELW 1 Baujahr 2002 Fiat Ducato Allradfahrgestell Notstrom Erweiterte Kommunikation Eigentum LK Prignitz MTW Baujahr 1994 in 2014 ausgesondert Straßenfahrgestell

Sondertechnik Schlauchboot Reserve TS8 Baujahr 1994 STA 640m B-Schläuche

7.2 Auswertung und Ergänzungen zum technischen Bestand

Tabellarische Übersicht des derzeitigen Bestands an Technik

Ortswehr Fahrzeug Baujahr Abbendorf TSF 2000 Bad Wilsnack LF 20/16 2012 TLF 16/45 2002 GW DEKON/P 1999 VRW 1993 ELW/MTW 2001 Bälow LF8/6 1982 Breese LF 20/16 2007 TSF 2007 ELW/MTW 2001 Groß Breese MTW+TSA 1976 Groß Lüben TSF 1996 Grube TSF-W 2002 Klein Lüben LF 8 1970 Kuhblank LF 8 1989 Legde MTW+TSA 1985 MTW 2001 Qutizöbel TSF 2004 MTW 1999

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 55 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Roddan TSF 1994

Weisen: Das derzeitige LF8 bedarf einer dringenden Neuanschaffung mit bestandwahrender Funktion, mind. LF10 oder HLF10.

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 56 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

8. Tagesbereitschaft

Bedingt dem demographischen Wandels und der Arbeitssituation in der Prignitz wird eine all- mähliche Umstellung der Struktur des Brandschutzes im Amt notwendig. Dies wurde bereits unter Punkt 5 kurz angerissen. Zur Gewährleistung eines ausreichenden Brandschutz und einer ausreichenden Technischen Hilfeleistung, ist es zwingend erforderlich, dass in Zeiten mit we- nig zur Verfügung stehenden Personals die Wehren mit Kameraden aus den Nachbarwehren aufgestockt werden. In der nächsten Alarm- und Ausrückeordnung (Mitte 2014) wird die inten- sive Zusammenarbeit der einzelnen Ortswehren bereits erwartet. Die reibungslose Umsetzung sollte jedoch innerhalb der nächsten 4 Jahre in Eigenverantwortung der einzelnen Ortswehren umgesetzt werden. Damit die Zusammenarbeit reibungslos geschieht sind gemeinsame Übungen und Schulungen durchzuführen. Mindestens 6 Veranstaltungen mit Schulungscharakter im Kalenderjahr. Folgende Wehren bilden während den Werktagen in der Zeit von 06:00 bis 17:00Uhr gemein- same Einheiten. Die zu besetzenden Fahrzeuge befinden sind in den fett geschrieben Wehren und stellen die Fahrzeuge mit dem höchsten Taktischen Anforderungen dar.

Ziel muss es sein, jederzeit genügend Personal und die entsprechende Technik am Einsatzort binnen kürzester Zeit zur Verfügung zu stellen. Deshalb erfolgt keine Pauschale Abmeldung einer Wehr während der Tageszeit. Stattdessen bilden die Feuerwehrangehörigen eine Gruppe. Weitere nachrückende Kräfte der Ortswehren füllen die erste Gruppe auf und bilden dann ggf. eine weitere Gruppe und besetzen dann die Fahrzeuge der genannten unterstrichenen Ortswehr.

Bälow, Rühstädt und Abbendorf Bad Wilsnack, Groß Lüben und Klein Lüben Quitzöbel, Legde und Roddan Breese, Kuhblank und Groß Breese

Als einzige Ausnahme wird geregelt, dass bei einen Schadensereignis in einem der betreffen- den Orte, die örtlichen Hilfszeiten bei Brand und Personenschäden verzögert werden. In dem Falle kann das betreffende Personal vor Ort bleiben und mit der Hilfeleistung beginnen.

In Abstimmung mit den einzelnen Bürgermeistern könnte es auch abgeänderte Lösungen zum Organigramm aus Punkt 5 und dem Punkt Tagesbereitschaft in den einzelnen Orten geben. Das Ziel die Abdeckung der Tagesbereitschaft mit mindestens einer Löschgruppe je Gemeinde muss jedoch bestehen bleiben.

Sollten die Umsetzung der Tagesbereitschaft nicht selbstständig gelingen, wird die Wehrfüh- rung in Verbindung mit dem Ordnungsamt dieses in einer Dienstanweisung verfügen. Rege- lungen zur Umsetzung würden dann von der Wehrführung separat erarbeitet.

Weiterhin müssen die Wehren durch Personal aus Verwaltung und Gemeindearbeiter verstärkt werden.

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 57 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

9. Erweiterter Löschzug

Aufgaben: Bei Einsätzen und Übungen mit einem größeren Umfang werden von vornherein gewisse Auf- gaben den einzelnen Wehren zugeordnet. Dies soll einer schnelleren Organisationsphase und somit einem geregelterem Einsatzgeschehen dienen. Im Fall von Großschadenslagen wird der erweiterte Löschzug zum Retten von Menschen und Tieren, bekämpfen von Bränden, zum Schutz und/oder Bergen von Sachwerten herangezogen.

Sind weite Strecken zu überwinden, um Löschwasser heranzuführen, ist der Wassertransport- trupp mit 2 km Schlauchlänge das richtige Einsatzmittel.

Der erweiterte Löschzug besteht aus mit dem im Regelfall zuständigen Leitern Zugführungstrupp ZFT Muntau, Amt Löschgruppe LG Blüthmann, Franke, Meier, Wassertransportgruppe WTG Troitsch, Ziegler, Nüss Rettungsgruppe RTG Koberling, Versorgungsgruppe VSG Wachsmuth, Löther

Eingeteilte Wehren bzw. Wehrteile ZFG ELW Nachrichten FF Weisen MTW FF Legde LG LF 20/20 FF Bad Wilsnack LF 20/20 FF Breese LF ?? FF Weisen (bei hoher Anzahl Atemschutzträger) WTG TLF FF Bad Wilsnack TLF 16/24 Tr FF Weisen LF 8 TS 8 STA FF Weisen LF 8 TS 8 STA FF Kuhblank TSF FF Rühstädt RTG LF 8/6 FF Bälow TSF FF Grube VSG MTW FF Quitzöbel MTW FF Groß Breese TSF FF Breese

FF Roddan, FF Klein Lüben und FF Groß Lüben übernehmen den Brandschutz oder Sonder- aufgaben, werden jedoch mit alarmiert und halten sich in Bereitschaft.

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 58 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

9. Aufgaben und Ausstattung der Ortswehren

9.1. Aufgaben der Ortswehren bezüglich des abwehrenden Brandschutz

Die Ortswehren werden in 2 Kategorien eingeteilt. Ortswehren für die örtliche Hilfeleistung und des Brandschutzes innerhalb des Amtes und Ortswehren mit Aufgaben die einen überörtli- chen Auftrag im Brand- und Hilfeleistungseinsatz erfüllen. In die erste Kategorie fallen alle Wehren außer Bad Wilsnack, Bälow, Breese, Grube und Wei- sen. Die Wehren müssen die für ihre Gemeinde unter 5. genannten Gefahren durch ausreichende Übung, Ortskenntnis und Personal gewappnet sein. Sollte die Schadenslage so sein, dass mit den vorhandenen Kräften die Aufgaben nicht bewältigt werden können, müssen die Vorraussetzungen geschaffen werden, das die nachrückenden Kräfte optimal retten können. Dies muss durch regelmäßigen Übungsdienst und zentral geleitete Übungen gefördert werden. Die Schulungen sollen den gemeindespezifischen Gefahren und der in der jeweiligen Gemein- de vorhandenen Technik umfassen. Übungen sollten mindestens einmal jährlich erfolgen. Übungsdienste sollten 14-tägig stattfin- den.

Die Wehren Bad Wilsnack, Bälow, Breese, Grube und Weisen sollten für alle im Amt aufge- führten Gefahren vorbereitet sein. Sie bilden den Hauptpart im abwehrenden Brandschutz des Amtes. Wenn Ortswehren die gestellten Einsatzaufgaben nicht bewältigen können, müssen eine oder mehrere der hier genannten Wehren den Einsatz unterstützen bzw. übernehmen. Hier sind 3 bis 4 Übungen im Jahr anzustreben. Aufgrund der umfassenden Aufgaben sollten die Wehren wöchentlich zu den Übungs- und Schulungsabenden zusammentreffen.

In der Vergangenheit zeigte sich, dass die Menschenrettung der absolute Vorrang eingeräumt werden muss. Dieser Tatsache bedingt muss jede Wehr die entsprechende Technik besitzen um unverzüglich Personen aus den Häusern retten zu können.

Jede Wehr hat zur Sicherstellung des 2. Rettungsweges der örtlichen Bebauung entsprechende Leitern auf den Fahrzeugen zu führen. Dies umfasst: o 2 Steckleiterteile bei EG mit Dachausbau o 4 Steckleiterteile bei Gebäuden mit 1OG oder 7,20m Rettungshöhe o 3-teilige Schiebeleiter bei Gebäuden von mehr als 7,20m Rettungshöhe

Sollte dies bis dato nicht umgesetzt sein, muss die jeweilige Ortswehr bis zum Ende des 2. Quartals 2014 entsprechend ausgestattet werden. Die Wehrführung übernimmt die Angebotseinholung und Angebotsauswertung. Die jeweilige Ortswehr muss lediglich den Bedarf anzeigen und die Verladung auf dem Fahr- zeug abklären. Zu beachten sind Wohnhäuser mit sogenanntem Hochparterre, da hier eine abweichende Ge- bäudehöhe vorhanden sein kann.

Alle unter 4.3 aufgeführten Objekte sind in regelmäßigen Abständen, die nicht größer als 4 Jahren betragen, von der jeweiligen Ortswehr und den benachbarten Wehren nachweißlich zu begehen.

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9.2. Mindestausstattung der persönlichen Schutzausrüstung der Wehren

Es ist die vorzuhaltende Mindestausstattung der einzelnen Ortswehren aufgeführt die jedem Feuerwehrangehörigen der sich im aktiven Dienst befindet, zur Verfügung gestellt werden muss. Dies wird notwendig, um eine den Aufgaben entsprechende einheitliche Ausstattung und Vor- schriften entsprechende Kleidung zur Verfügung zu stellen. In der Vergangenheit wurde ein „Wildwuchs“ an privat beschafften Schutzausrüstungen beobachtet. Dies muss unterbleiben, da von der Ortswehrführung und der Wehrführung die Tauglichkeit und UVV-Konformität nicht eingeschätzt werden können.

Persönliche Schutzausrüstung der aktiven Kameraden Helm mit Nackenschutz und zusätzlichem Visier Feuerwehrjacke nach HUPF Feuerwehrhose nach HUPF Feuerwehrstiefel Feuerwehrschutzhandschuhe

Zusätzlich sind nur die Atemschutzgeräteträger mit folgender Einsatzbekleidung auszustatten Feuerschutzhaube Nomex-Überjacke Nomex-Überhose ggf. Maskenbrille

Um die Beschaffung einheitlich zu gestalten, wird die Wehrführung einem Rahmenvertrag über die einheitliche Feuerwehrbekleidung mit einem Lieferanten abschließen. An diesen Rahmen- vertrag haben sich alle Ortswehren in der Regel zu halten.

9.3. Anforderung am Gerätehäuser

Gerätehäuser der einzelnen Ortswehren müssen so beschaffen sein, dass sie der Unterbring von Gerät und Technik über alle Witterungsverhältnisse genügen. Die abgestellte Technik muss jederzeit einsatzbereit vorgehalten werden (frostfrei, nicht stockend, Innen- und Außenbeleuch- tung, Ladeerhaltung).Weiterhin sollen Sanitäreinrichtung und ein einfacher Aufenthaltsraum vorhanden sein. Schulungsräume, Sanitäranlagen mit getrennten Toiletten und Duschen müssen nur in einer der Wehren einer Gemeinde vorhanden sein. Alle zur Gemeinde gehörenden Ortswehren haben diese Räume uneingeschränkt nutzen zu können. Sei es für gemeinsame Schulungen oder für Schulungen und Veranstaltungen mit Feuerwehrcharakter der einzelnen Ortswehr. Dies soll dazu dienen, dass nicht jede Ortswehr ein Gerätehaus mit allen notwendigen Ausstat- tungen vorhält. Das eingesparte Kapital sollte entsprechend in Technik und Ausrüstung inves- tiert werden.

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9.4. Entfernungen im Amt

In der folgenden Übersicht sind die Entfernungen der einen Gemeinden bzw. Ortsteile aufge- führt. Weiterhin sind die Entfernungen zu den größeren Städten im Umland erfasst. Diese Angaben sind für die Alarm und Ausrückeordnung (kurz AAO) relevant.

Verweis auf die Tabelle im Anhang

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10. Sicherstellung eines genügenden Löschwasserversorgung

Der Träger des Brandschutzes ist zur Bereitstellung bzw. Schaffung einer Wasserversorgung die bis auf geringe Ausnahmen den notwendigen Grundschutz gewährleistet gesetzlich ver- pflichtet (BbBKSG). Die Richtwerte für den notwendigen Grundschutz sind der DVGW Richtlinie W405 entnom- men. Der Löschbereich einzelner oder mehrere Wasserentnahmestellen umfassen einen Umkreis von 300m. Somit sollten sich die Wasserentnahmestellen nicht weiter als 600m entfernt voneinan- der befinden. Deckt eine Wasserentnahmestelle den notwendigen Schutz nicht ab, kann zum Grundschutz eine 2 Wasserentnahmestelle, die in dem 300m Radius liegt, mit eingerechnet werden. Geht man von einer kleinen Brandausbreitungsgefahr aus, ist gemäß der W405 für allgemeine Wohngebiete mit weniger als 3 Vollgeschossen ein Löschwasservolumen von 48m³/h notwen- dig. Für Wohngebiete ab 3 Vollgeschossen (inkl. 3 Vollgeschossen) und Gewerbe sowie Kern- gebiete (Stadtzentrum von Bad Wilsnack) soll der Löschwasservorrat 96m³/h betragen. Die 96m³/h decken sogar in Wohngebieten ab 3 Vollgeschossen eine mittlere Brandausbrei- tungsgefahr mit ab.

Die DVGW Richtlinie arbeitet mit m³/h in der Feuerwehr ist die Angabe l/min üblich. Umgerechnet ergeben sich: 48m³/h 800l/min 96m³/h 1600l/min

Dem Amt liegt eine Einschätzung der notwendigen Löschwasservorhaltung, angefertigt durch dem LK Prignitz Bereich Brand- und Katastrophenschutz, in der Fassung aus 2007 vor.

Da sich bereits abzeichnet, dass diesbezüglich großer Bedarf an neuen Brunnen besteht, müs- sen die betreffenden Gemeinden und das Bauamt hier kurzfristig Abhilfe schaffen und gewich- tet die Erneuerung der betreffenden Brummen starten. Notwendig sind Brunnen die eine Was- serentnahme von mindestens 800l/min ermöglichen. Dies bedeutet, dass Brunnen die 25% un- ter der geforderten Wasserentnahme unverzüglich instand zu setzen sind.

In diesem Zusammenhang steht auch die Notwendigkeit die geforderten Löschwassermengen fördern zu können. Dies kann nur über zuverlässige Tragkraftspritzen erfolgen. Diese Forde- rung wird erfüllt, wenn die Pumpen regelmäßig gewartet und nicht älter als 20Jahre sind. Jede Ortswehr muss zur Sicherstellung des abwehrenden Brandschutzes über eine Tragkraft- spritze mit mind. 800l/min bzw. eine PFPN 10-1000 verfügen.

Um im Brand- und Hilfeleistungseinsatz eine schnelle und weniger personalstarke Löschwas- serversorgung aufbauen zu können, sollte eine vertragliche Lösung mit dem WTAZV zur Löschwasserbereitstellung mittels Hydranten erfolgen. Denn vor dem Hintergrund, dass eine Löschwasserversorgung mittel Hydranten von nur 2 Personen aufgebaut kann, müssen bei einer Löschwasserversorgung über Flachspiegelbrunnen oder offene Gewässer mindestens 4 Perso- nen eingesetzt werden. Weiterhin kommt hinzu, dass die Abstände bei Hydranten im Regelfall deutlich unter den Abständen von Flachspiegelbrunnen liegen. Der Aufbau einer Wasserver- sorgung über lange Strecken bindet zusätzliches Personal und Technik. Diese stehen dement- sprechend nicht für die unmittelbare Brandbekämpfung zur Verfügung.

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Demzufolge wäre gegenüber der Vorgehensweise mit Flachspiegelbrunnen ein schnellerer und weniger personenintensiver Einsatzaufbau möglich.

Hilfreich wäre weiterhin eine Beschilderung der Wasserentnahmestellen und Löschwassertei- che an den Straßen mit der jeweiligen Richtung und Entfernung. Dies würde die Suche bzw. Anfahrt bei Waldbränden erleichtern. Ähnliches praktiziert die Stadtverwaltung Perleberg mit dem Stadtforst.

Die einzelnen Ortswehren übergeben zum Jahresende der Wehrführung oder dem Ordnungsamt eine Übersicht der Flachspiegelbrunnen. Aus diesen geht hervor wann die Brunnen abgepumpt wurden, sowie welche Wassermenge und Säugtiefe jeder Brunnen aufweißt. Ein einheitliches Protokoll gibt die Wehrführung heraus.

11. Mindestanforderung an die Kommunale Gefahrenabwehrplanung

Entsprechend der Vorgabe des Landkreises Prignitz aus dem Schreiben (Anhang) vom 12.10.2005 werden im Folgenden die Wehren entsprechend Ihren Aufgaben eingeteilt. Weiterhin erfolgt eine Einteilung der jeweiligen Wehr unter Berücksichtigung der im Vorfeld analysierten Gefahren der einzelnen Gemeinden.

Für die Gefahrenarten und Risikoklassen werden folgende Klassen vorgegeben. Die Einordnung in die Risikoklassen richtet sich in der Regel nicht nach Einzelobjekten, son- dern nach der Gesamtstruktur des örtlichen Gefahrenpotenzials.

Gefahrenart Risikoklassen Brand Br1 - Br 4 Hilfeleistung TH1 - TH 4 1. Technische Hilfeleistung Hilfeleistung ABC1 - ABC3 2. Radioaktive, biologische, chemische Stoffe Hilfeleistung W1 - W3 3. Wassernotfälle

Risikoklasse Kennzeichnende Merkmale Br1 weitgehend offene Bauweise im wesentlichen Wohngebäude Gebäudehöhe höchstens 7m Brüstungshöhe keine nennenswerte Gewerbegebiete keine Bauten besonderer Art und Nutzung Br2 weitgehend offene Bauweise (teilweise Reihenbebauung) im wesentlichen Wohngebäude (Wohngebiete) Gebäudehöhe höchstens 7m Brüstungshöhe einzelne kleine Gewerbegebiete/Handwerksbetriebe/Beherbergungsbetriebe kleine oder nur eingeschossige Gebäude besonderer Art und Nutzung Br 3 offene und geschlossene Bauweise Mischnutzung kleinere Bauten besonderer Art und Nutzung

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Gebäudehöhe höchstens 12m Brüstungshöhe Gewerbebetriebe ohne erhöhten Gefahrstoffumgang oder mit Werkfeuer- wehr Br4 zum überwiegendem Teil großflächige geschlossene Bauweise Mischnutzung u.a. mit Gewerbegebieten große Objekte besonderer Art oder Nutzung Gebäudehöhe über 12m Brüstungshöhe Industrie- oder Gewerbebetriebe mit erhöhtem Gefahrstoffumfang ohne Werkfeuerwehr Waldbrandgebiete A1

Risikoklasse Kennzeichnende Merkmale TH1 kleine Ortsverbindungsstraßen keine Gewerbegebiete oder kleine Handwerksbetriebe TH2 größere Ortsverbindungsstraßen (z.B. Kreis und Landesstraßen) kleine Gewerbebetriebe oder größere Handwerksbetriebe TH3 Kreis- und Landesstraßen, Bundesstraßen größere Gewerbebetriebe oder größere Schwerindustrie Schienenwege TH4 Kraftfahrtstraßen, Autobahnen, vierspurige Bundesstraßen Schnellfahrstrecken (z.B. ICE)

Risikoklasse Kennzeichnende Merkmale ABC1 A kein genehmigungspflichtiger Umgang mit radioaktiven Stoffen im Ge- meindegebiet B keine Anlagen oder Betriebe vorhanden, die mit biogefährlichen Stoffen umgehen C kein bedeutender mit Gefahrenstoffen ABC2 A Betriebe, die mit radioaktiven Stoffen umgehen und die gemäß FwDV500 in der Gefahrengruppe I eingestuft werden B Anlagen oder Betriebe vorhanden, die mit biogefährlichen Stoffen der Stufe BIO I umgehen C Betriebe und Anlagen, die in geringen Umfang mit Gefahrstoffen umge- hen, aber nicht der Störfallverordnung unterliegen C Lagerung von Gefahrstoffen mit geringen Gefahrenpotential (keine Che- mikalienlager) ABC3 A Betriebe, die mit radioaktiven Stoffen umgehen und die gemäß FwDV500 in der Gefahrengruppe II oder III eingestuft werden B Anlagen oder Betriebe vorhanden, die mit biogefährlichen Stoffen der Stufe BIO II oder BIO III umgehen C Betriebe und Anlagen, die mit Gefahren umgehen, und der Störfallverord- nung unterliegen C Chemikalienhandlungen oder –lager, die nicht der Störfallverordnung unterliegen

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Risikoklasse Kennzeichnende Merkmale W1 kleine Bäche größere Weiher, Badeseen W2 Flüsse und Seen ohne gewerbliche Schifffahrt Landeswasserstraßen W3 Flüsse und Seen mit gewerblicher Schifffahrt Bundeswasserstraßen

11.1. Einteilung der Wehren für örtliche oder Überörtliche Aufgaben

Je nach Aufgabe unterscheiden sich die notwendige Technik und Ausstattung. Hier muss unter- schieden werden ob eine Feuerwehr nur den örtlichen Brand- und Hilfeleistungseinsatz, also innerhalb des Amtes, unterstellt ist, oder ob die Wehr für den überörtlichen Brand- und Hilfe- leistungseinsatz eingeteilt ist.

Ausrüstungsstufe I Mannschaft und Geräte für den örtlichen Brandschutz und die örtliche Hilfeleistung

Ausrüstungsstufe II Mannschaft und Geräte für den überörtlichen Brandschutz und die übe- rörtliche Hilfeleistung

Für das Amt Bad Wilsnack/Weisen sind für den überörtlichen Brand- und Hilfeleistungseinsatz die Wehren Bad Wilsnack, Breese und Weisen vorgesehen. Eine Sonderstellung nimmt die Wehr Grube ein, denn durch die exponierte Lage im Amt, ist die Wehr größtenteils auf sich allein gestellt und benötigt nach Auffassung der Wehrführung eine gehobene Ausstattung. Gleiches gilt für die Wehr Bälow, diese ist in der Alarm und Ausrückeordnung (kurz AAO) für viele Einsätze in den umgebenden Orten eingeteilt. Auch hier muss auf Ausrüstungsstufe II gegangen werden.

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11.2. Einteilung der Ortswehren in die Risikoklassen

Unter 12. wurden die einzelnen Risikoklassen aufgeführt. Nun erfolgt die Einteilung der unter 6. analysierten Gefahren der einzelnen Orte bzw. Ortsteile anhand der vorgegebenen Merkmale der einzelnen Risikoklassen. Die Unterteilung erfolgt in die Gefahrenarten Brand und Hilfeleistung. Die Hilfeleistung unterteilt sich wiederum in 3 Untergruppen, 1. Technische Hilfe, 2. ABC Gefahrenstoffe und 3. Wassernotfälle

Wenn wir jede Wehr einzeln betrachten dann kommt diese Tabelle raus. Ort Br1 Br2 Br3 Br4 TH1 TH2 TH3 TH4 ABC1 ABC2 ABC3 W1 W2 W3 Abbendorf X X X X Bad Wilsnack X X X*4 X Bälow X X X X Breese X X X X Grube X X X X Groß Breese X X X X Groß Lüben X *1 X X X Klein Lüben X *2 X X X Kuhblank X*3 X X X Legde X X X X Quitzöbel X X X X Roddan X X X X Rühstädt X X X X Weisen X X X X *1 mit Aufnahme des Hotelbetriebes wieder Br2 *2 mit Aufnahme des Wohnheimbetriebes wieder Br2 *3 bedingt der Biogasanlage *4 bedingt der Verwendung von Chlor in den Schwimmbädern

Ort Ausrüstungsstufe Relevante Risiko- Technik 1 Technik 1 Technik 1 Technik 1 klasse Abbendorf I Br1 TSF Bad Wilsnack II Br3 TH4 LF 20/16 TLF 4000 DLK 18/12 RW ELW 1 Bälow II Br2 W3 LF 10/6 MZB Breese II Br2 TH4 LF 20/16 TSF-W ELW 1 Grube II Br2 LF 10/6 Groß Breese I Br2 TSF Groß Lüben I Br1 TSF Klein Lüben I Br1 TSF Kuhblank I Br2 TLF 2000 Legde I Br2 TSF-W Quitzöbel I Br1 W3 TSF-W MZB Roddan I Br1 TSF Rühstädt I Br2 W3 TSF-W MZB Weisen II Br2 TH4 LF 10/6 TLF 2000 ELW 1 Bedingt der örtlichen Nähe von Breese und Weisen zu Wittenberge wurde bei TH4 auf RW und GW-G verzichtet. Jedoch wurden die Wehren durch TLF aufgewertet. Standort TLF Bree- se ist Kuhblank. Unzureichend bleibt der Schlauchvorrat. Da es sich um ein ländliches Gebiet handelt sind in der Regel die auf den Fahrzeugen verlasteten Schläuche zu wenig. Zur Diskussion: Somit sollte ein Schlauchwagen (SW) oder ein LFKat20/16 vorhanden sein. Da eine Beschaf- fung eines LF für Weisen ansteht, wäre dieses sinnvoll. Jedoch spricht die Lage von Weisen im Amt gegen eine Stationierung eines solchen Fahrzeuges in Weisen. Der Standort sollte zentra- ler gewählt werden. Möglich wäre die Anschaffung eines LFKat20/16 und dessen Stationierung in BW. Das jetzige LF 20/16 aus BW wird nach Weisen umgestellt. Auch ein geeigneter Feuerwehranhänger wäre denkbar, benötigt aber ein entsprechendes Zug- fahrzeug

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 66 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

In Breese sollte auf Grund des hohen Aufkommens an Gefahrguttransporten in das Wittenberger Industriegebiet Süd, der Feuerwehranhänger „Schaum“ (FwA Schaum) wieder instandgesetzt und somit im Einsatzfall dem Amt zur Verfügung stehen. Auf den Fahrzeugen sind derzeit nur 120l Schaummittel mitgeführt, dies reicht bei einem Unfall mit einem Gefahr- gut-LKW bzw. einem Havariertem Kesselwagon an den 2 Bahntrassen bei weitem nicht aus.

Unter Beachtung der Tatsachse das die Tagesbereitschaft schon dato nur durch das Zusammen- fassen von Wehren während der Arbeitszeit erreicht wird, sollten die einzelnen Gemeinden in Gänze betrachtet werden. Es ist jeweils die Wehr mit dem größeren taktischen Nutzen zu be- trachten, die untergeordneten Wehren werden mit TSF ausgestattet.

Ort Br1 Br2 Br3 Br4 TH1 TH2 TH3 TH4 ABC1 ABC2 ABC3 W1 W2 W3 Bad Wilsnack X X X X Bälow X X X X Breese X X X X Grube X X X X Quitzöbel X X X X Weisen X X X X

Ort Ausrüstungsstufe Relevante Risiko- Technik 1 Technik 1 Technik 1 Technik 1 klasse Bad Wilsnack II Br3 TH4 LF 20/16 TLF 4000 DLK 18/12 RW und ELW 1 Bälow II Br2 W3 LF 10/6 MZB Breese II Br2 TH4 LF 20/16 TLF 2000 ELW 1 Grube II Br2 LF 10/6 Quitzöbel I Br2 TSF-W Weisen II Br2 TH4 LHF 10/6 TLF 2000 ELW 1

11.3. Geplante Aufgaben in Hinblick auf den Fuhrpark

Aufgrund des vorliegenden Brandschutzkonzeptes (Punkt 11.2) und unter Beachtung des der- zeitigen Fahrzeugbestandes ergeben sich folgende Fuhrparkerweiterung und sollen im Zuge von Neuanschaffungen zur Verfügung gestellt werden.

DLK Bad Wilsnack Priorität 2 RW Bad Wilsnack (hier kann VRW entfallen) LF10/6 Weisen Priorität 1 TSF Klein Lüben TSF Roddan SW 1000 FF zu klären Sicherstellung Wasserförderung lange Wegstrecken Priorität 3 TLF FF Kuhblank MTW & TSA FF Groß Breese MTW & TSA FF Legde GW Logistik FF Rühstädt zum Transport von Schläuchen und Schiebeleiter Priorität 2 MZB FF Rühstädt wäre der beste Standort, da hier eine geeignete Stelle zum Wassern vorhanden ist, alternativ MZB FF Bälow

Im Zuge der unter 1 genannten Fristen sollten die Fahrzeuge mit den dargelegten Prioritäten beschafft werden. Hierbei bedeutet Priorität 1 bis spätestens Ende des 2.Quartales 2014.

Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 67 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

Durch die Neubeschaffung von Löschfahrzeugen und Tragkraftspritzenfahrzeugen nach neuer Norm, kommt es dazu, dass im Einsatzfall nicht genug Schläuche (vorrangig B- Schläuche) zur Herstellung einer genügenden Wasserversorgung bereit stehen. Die neueren Fahrzeuge verfügen im Vergleich zu älterer Technik über weniger Schläuche. In der Vergan- genheit wurde dies durch Schlauchanhänger ausgeglichen. Diese alten Anhänger sind jedoch bereits mindestens 25Jahre alt. Hier empfiehlt sich die Prüfung ob 2 neue Schlauchanhänger oder ein Schlauchwagen vorgehalten werden sollen.

Fahrzeugersatzbeschaffungen sind nach 30 Jahren einzuplanen. Die Tragkraftspritze als Grundausrüstung einer Feuerwehr muss ständig in einem funktionsfä- higen Zustand sein. Sollten sich Schäden oder Defekte zeigen, sind diese unverzüglich abzu- stellen. Sollte eine Tragkraftspritze nicht mehr reparabel sein oder übersteigt die Reparatur den sach- zeitwert, muss unverzüglich für einen adäquaten Ersatz gesorgt werden. Alte Tragkraftspritzen sind dem Amt zur Reservehaltung zu übergeben.

Übersicht der Fahrzeuge mit der geplanten Ersatzbeschaffung. Tabelle folgt.

11.4. Aufgaben in Hinblick auf technische Ausstattung

Im Zuge der Ausarbeitung des Brandschutzkonzeptes werden folgende Ausrüstungsgegenstän- de als notwendig angesehen. Da es sich um Anschaffungen kleineren Umfanges handelt, soll- ten diese Anschaffungen zeitnah umgesetzt werden.

TS8 Bad Wilsnack dringend Beleuchtungssatz Bad Wilsnack FwA Schaum FF Breese Instandsetzung bedingt dem Gefahrgutverkehr Steckleitern FF Abbendorf dringend Beleuchtungssatz Quitzöbel 120l Schaummittel Quitzöbel Bedingt der Lagerung von 10t Epoxidharz

12. Anlagen

o DVGW Arbeitsblatt o Schreiben des LK Prignitz mit den Einteilungen der Risikoklassen und den daraus resul- tierenden Fahrzeugen

13. Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen

TSF Tragkraftspritzenfahrzeug LF Löschgruppenfahrzeug TLF Tanklöschfahrzeug GW Gerätewagen Delon/P Dekontamination von Personen Blüthmann Stand 01.06.2015 Seite 68 von 69 Amt Bad Wilsnack/Weisen

VRW Vorausrüstwagen ELW Einsatzleitfahrzeug MTW Mannschaftstransportfahrzeug STA Schlauchtransportanhänger TSA Tragkraftspritzenanhänger SW Schlauchwagen DLK Drehleiter/Hubrettungsgerät TH technische Hilfe ABC Gefahren mit Atomarer-'Chemischer oder biologischer Gefahr TS Tragkraftspritze FwDV Feuerwehrdienstvorschrift

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