Das Flyer-Zine Der Trivialen Szene Und Anzeiger Für Triviales
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Das Flyer-Zine der trivialen Szene und No. 208 Anzeiger für triviales Entertainment seit 1995 14.Juli 2004 John Cullen Murphy verstorben In einer umfangreichen Stellungnahme wehrt sich die Am Freitag, dem 2. Juli 2004, verstarb im Greenwich Panini Verlags GmbH vehement gegen z.T. sehr pauschal Hospital, Stamford, Conneticut, der Maler, Illustrator und gehaltene, theoretische Begründungen wie «Das Maga- Comic-Zeichner John Cullen Murphy 85-jährig an Alters- zin ist unsittlich und damit geeignet, Kinder und Jugend- schwäche. Murphy, der ursprünglich eine Karriere als liche sozialethisch zu desorientieren.» und «Kinder und Baseball-Spieler anstrebte und nie Ambitionen hatte Co- Jugendliche, die das stilistische Mittel der Ironie noch mic-Zeichner zu werden, wur- nicht verstehen können, de in seiner Jugend von seinen könnten die dargebote- Eltern tatkräftig in seinen zeich- nen Texte und Bilder für nerischen Aktivitäten unter- bare Münze nehmen stützt und besuchte bereits im (…)». Panini zitiert im wei- zarten Alter von neun Jahren teren den Duden zur Defi- den Samstag-Unterricht des nition des Begriffs «Sati- Art Instituts of Chikago. In der re» ((…) Kunstgattung Folgezeit hatte Murphy die ein- (…), die durch Übertrei- malige Gelegenheit von legen- bung, Ironie und Spott an dären Künstlern wie Norman Personen oder Zuständen Rockwell, George Bridgman Kritik übt, sie der Lächer- und Franklin Booth unterrich- lichkeit preisgibt, Zustän- tet zu werden. Er arbeitete an- de anprangert, sie mit schliessend u.a. für Sport- scharfem Witz geisselt.), redaktionen der imageträchti- den Artikel 5 Abs. 3 des gen Magazine Collier's Sport, Grundgesetzes (Kunst John Cullen Murphy: Mit ihm verliert der Welt-Comic einen der grossen Zeichner Reader's Digest und Esquire, und Wissenschaft, For- der alten Schule. bevor er 1949 für den Comic Big schung und Lehre sind Ben Bolt des Strip-Autors Elliot frei. Eine Zensur findet nicht statt.) und resümiert, «Sati- Caplin, dem Bruder von Al Capp, in das Lager der Comic- re in ihrer Kunstform ist lediglich durch Ehrenschutz des Zeichner wechselte. Murphy zeichnete die Boxer-Story 25 Staates, durch Eigentum- und Persönlichkeitsrechte be- Jahre lang und wurde 1970 von Harold Foster als sein schränkt. Eine Indizierung des MAD Magazins Nr. 67 Nachfolger für den Über-Comic Prince Valiant (Prinz Eisen- käme demnach einer Zensur gleich». herz), den dieser 1937 kreiert hatte, ausgewählt. Nicht ganz ungefährlich ist in diesem Zusammenhang Murphys ältester Sohn Cullen hatte schon in den Jah- die Tatsache, dass der Staat, in diesem speziellen Fall ren zuvor Story-Outlines für Hal Foster geschrieben und das BMFSFJ, deutsche Kinder und Jugendliche für zu jetzt wurde Prince Valiant ein familiäres Gemeinschafts- bekloppt halten muss, um zwischen einem Satire-Ma- werk der Murphys, zumal seine Tochter Mairead Nash gazin und einem Nachrichten-Magazin unterscheiden zu später das Lettering und die Colorierung übernahm. Seit können. Diesem vermeintlichen Umstand kann zumin- Ende März 2004 zeichnet auf Murphys Wunsch hin der dest aus Sicht des BMFSFJ offensichtlich nur begegnet Chikagoer Illustrator Gary Gianni das mittelalterliche werden, indem staatliche Organe der deutschen Jugend Epos, das laut King Feature Sprecherin Rose McAllister diese Sichtweite in Form von Zensur vermitteln. einer der erfolgreichsten Comic Strips ist und noch heu- Die Panini Verlags GmbH hat in ihrem Schreiben auf ihr te in über 300 US-Tageszeitungen erscheint. Recht auf Anwesenheit zur mündlichen Verhandlung, die R.I.P. am 8. Juli 2004 stattfand, verzichtet. Inzwischen wurde _____________________________ bekannt, dass das Gremium der BPjM in besagter Ver- handlung beschlossen, hat die Entscheidung über den Indizierungsantrag für MAD Indizierungsantrag des BMFSFJ zu vertagen, um zuvor Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen eine zusätzliche Befragung bei der Panini Verlags GmbH und Jugend (BMFSFJ) hat in einem Schreiben vom vorzunehmen. Sollte sich hier ein Gesinnungswandel der 18. Mai 2004 bei der Bundesprüfstelle für jugendgefähr- BPjM, die heuer ihr 50-jähriges Bestehen feiert, anbah- dende Medien (BPjM) einen Indizierungsantrag nach nen? dem Jugendschutzgesetz (JuSchG) für die MAD-Ausga- _____________________________ be 67 beantragt. Die Ausgabe befasst sich auf MAD-üb- liche, traditionelle Art und Weise mit einer satirischen Die Abrafaxe starten ein neues Abenteuer Betrachtung des Themas Kindesmissbrauch. Zugegebe- Das Juniheft der Comic-Serie Mosaik dürfte seinen Le- nermassen ist dieses Thema ein sehr ernstes und trauri- sern einiges Kopfzerbrechen bereitet haben, denn nach ges, was jedoch nicht eine satirische Aufarbeitung von der erfolgreichen Beendigung ihres Japan-Abenteuers vornherein verbietet und schon gar nicht eine Tabuisie- stehen die drei Abrafaxe, am Ende des Heftes nach dem rung rechtfertigen würde. Und über Geschmack lässt sich obligatorischen Zeitsprung einem ausgewachsenen Dra- bekanntermassen trefflich streiten, denn wo es dem ei- chen gegenüber! Sind die drei Helden etwa in der Kreide- nen nicht überspitzt genug zugehen kann, wendet der zeit gelandet? Mitnichten! Die Nummer 344 beginnt mit andere sich entsetzt ab. einem absolut überraschenden Zusammentreffen einer unglaublich illustren Per- biler Bindung) besteht momentan aus 11 Ausgaben, die sonengruppe an einem inhaltlich mit den ersten 11 Ausgaben der Normalaus- völlig unerwarteten Ort führung übereinstimmen. Diese Anthologie wird zeitnah, und entwickelt sich über peu à peu auf den Stand der älteren Normalausführung eine «abenteuerliche Wet- gebracht, um die Ausgaben 12-19 ergänzt und darüber te» zu einer mitreissenden, hinaus fortgesetzt. Die Nummer 20 soll Ende 2004/An- witzigen Start-Ausgabe für fang 2005 vorliegen. eine Zeitreise der besonde- Bei den soeben erschienenen Lehning-Bänden handelt ren Art. Ausserdem gibt's es sich um eine Luxusausgabe, die ausserhalb der lau- in der August-Ausgabe der fenden Reihe erscheint. Es ist geplant gleichgeartete Bän- auflagenstärksten deut- de über andere Verlage, die bereits in den Einzelaus- schen Comic-Reihe, die ab gaben aufgearbeitet wurden, ein bis zweimal jährlich dem 28. Juli 2004 für E herauszugeben. 2,20 am Kiosk erhältlich ist, Infos: ComicZeit Verlag, 0221-66 85 18 ein Preisrätsel und natür- _____________________________ lich ein Wettspiel mit üp- pigen Gewinnen. Also, zu- Blueberry – Superstitious Mountain greifen und mitreisen! Wer die beiden Bände, Die vergessene Goldmine und Ach ja, es wird die Fans der Das Gespenst mit den Goldenen Kugeln, aus der laufen- Abrafaxe sicher interessie- den Blueberry-Serie noch nicht kennt, der hat jetzt die ren, dass die PIN AG, DIE Gelegenheit die komplette Story in einem Stück in Form Konkurrenz der Gelben eines sehr schönen, neu gestalteten Hardcoverbandes Post, im August 2004 Brief- zu lesen. In diesem 120 Seiten starken Werk aus dem marken mit Mosaik-The- Jahr 1972 trifft man Jean Giraud und Jean-Michel men herausgibt! Es wird Charlier in Höchstform an. fünf Motive (Abrax, Bra- Ein genialer Plot mit exzellent herausgearbeiteten Cha- bax, Califax, die Ratte und rakteren und Stimmungen, so spannend, dass man das das Mosaik-Logo) im Bo- Buch gar nicht mehr aus den Händen legen mag und Entwürfe für die Abrafaxe-Briefmarken gen à 12 Marken geben am Ende nicht glauben kann, dass schon alles vorbei der PIN AG. plus zwei Schmuckbögen ist. Die Geschichte um einen sagenhaften Goldschatz, bzw. Blöcke. Am Tag des Erstverkaufstages gibt es auch hinter dem die Abenteurer Gustav Hasel, Wally und Cole einen Ersttagsstempel und einen Ersttagsbrief. her sind, die wiederum von Leutnant Blueberry und sei- Weitere Infos auf www.abrafaxe.com nem Sidekick Jimmy McClure verfolgt werden, entwik- _____________________________ kelt sich aus einem alltäglichen Wild-West-Szenario zu einem brillanten Kriminal-Western feinster Spinnart. Lehning Gesamtausgabe im ComicZeit Verlag Der Erzählfluss basiert auf einer Übersetzung des leider Die gesamte Comic-Produktion des Walter Lehning Ver- viel zu früh verstorbenen Markus Tschernegg, die von lages aus den Jahren 1953-1971 ist jetzt in gewohnt an- Gerhard Förster überarbeitet und in ein neues Lettering spruchsvoller Form von dem Verleger Siegmar Wansel eingebettet wurde. Zusätzlich beinhaltet das Buch einen in zwei aufwendig gestalteten Luxusbänden aufgearbei- umfangreichen redaktionellen Textteil mit vielen Abbil- tet worden. Die beiden Bücher enthalten den Text- und dungen, der für neu hinzugekommene Blueberry-Fans Bildteil der ersten 11 Ausgaben der Illustrierten Deut- solide Hintergrundinformationen bietet. Den Band gibt's schen Comic Geschichte sowie neue Vorlaufseiten mit bei Ehapa Comic Collection für E 22,00, eine französi- der Verlagsgeschichte, einen Sigurd-Artikel, Abbildun- sche Kurzinfo findet man auf www.dargaud.de gen unbekannter Clubartikel und Poster, eine Kurzüber- Einen üblen Nachgeschmack verbreitet lediglich der sicht der Erscheinungszeiten, eine Zeittabelle sowie eine unpassende Werbe-Sticker mit den Worten «Der Comic umfangreiche Comic-Galerie mit Abbildungen aus allen zum Film», der das schöne Cover verschandelt. Gemeint Lehning-Serien. Eine strikte Limitierung auf 120 Exem- ist hier der greussliche Streifen Blueberry, der heuer in plare pro Band und eine begrenzte Abgabe an den Han- einigen Kinos der Republik läuft oder lief und ÜBER- del wird dafür sorgen, dass diese in bordeauxfarbige HAUPT NICHTS mit diesem wunderschönen Comic-Band Kartoneinbände in Lederoptik gebundene und mit ge- zu tun hat. Die Berliner Boulevardzeitung