TTruruppppeennzzeeitiutunngg d deess H Hoocchhggeebbirigrgss-J-Jääggeerbrbaatatailillolonn 2 244 LLieiennzz u unndd S St.t .J Joohhaannnn/T/T. .

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EEiinn NNaacchhrruuff Pinzgauer Pinzgauer VVeerreeiinnssppoorrttrraaiitt

SSppeezziiaalliissiieerrttee IInnffaannttrriiee HocHochgehgebirbirgsjägergsjäger AAusrusrüstungüstung undund AAusbildungusbildung

www.bundesheer.at Gebirgsjäger 3/2014 Titelfoto: AAF/Kurnik 3 Oberstleutnant Bernd Rott 6 Pinzgauerade 8 Partnerschaftsbegründung 20 MilDot Master Innovation 21 Vorstellung: HSVL Schießen Ohropax. Schon 1914 als „Bestes Nervenbe- 23 Leontopodium Alpinum ruhigungsmittel“ angepriesen.

Geschätzte Freunde des GEBIRGSJÄGERS! Für Soldaten ist ihre innere Haltung die Grundlage einer humanistisch begründeten Ethik, in nachhaltiger Übereinstimmung des persönli- Aufgrund der laufenden politischen Diskussionen der Themen chen Wertesystems mit dem eigenen Handeln. Sie sind Bürger in Uni- „Finanzielle Einsparungen, Kasernenschließungen und Verkauf form, durch den Souverän autorisiert und gleichermaßen verpflichtet, eines Großteils der schweren Waffen beim Bundesheer“ veröf- dessen Auftrag unter Umständen auch durch tödliche Gewaltanwen- fentlichen wir an dieser Stelle eine kritische Lesermeinung, die dung umzusetzen. erst kürzlich als „UGC“ (User-generated content) bei uns einge- langt ist, um den Vorwurf zu entkräften Gebirgsjäger sei ledig- Parteipolitische Ränke sollten in der hoheitlichen Entscheidung zur lich ein Lobbying Instrument. gesamtstaatlichen Sicherheit keinen Platz haben. Die Handlungen der Soldaten und Soldatinnen des Bundesheeres bestimmen die Zukunft Sehr geehrtes Redaktionsteam der Truppenzeitung „Der Ge- des Staates und unserer Kinder und dürfen deshalb niemals leichtfer- birgsjäger“! tig, unüberlegt oder parteiisch sein.

Zur aktuellen politischen Diskussion in unserem Land, um die Ich würde mich freuen, wenn Sie als Redaktion die Veröffentlichung geplanten Einsparungen beim Bundesheer, welche der Bun- meines Leserbriefes in Ihrer nächsten Ausgabe in Betracht ziehen. desminister für Landesverteidigung, Mag. Gerald Klug, mit dem Strukturpaket 2018 vorgestellt hat, möchte ich hiermit als Le- Mit freundlichen Grüßen ser und „gelernter Österreicher“ meine persönliche Meinung zu diesem Thema in einem Leserbrief darstellen. Ein Leser und Staatsbürger

Durch die unerträgliche tagespolitische Häme der Massen- Anmerkung der Redaktion: medien, schwerwiegender Unterlassung der Führungsverant- Für den Inhalt des Leserbriefes ist der Verfasser verantwortlich. Die wortlichkeit und inkonkreter, unvollständiger Maßnahmen zur Inhalte der Artikel spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung der Re- Deeskalation haben meiner Meinung nach unverantwortliche daktion wider. Volksvertreter (und deren willfährige Helfer) die Integrität des Bundesheeres als Vertreter einer verfassungsmäßigen Einrich- Alle hier bereitgestellten Informationen dienen lediglich zu Informati- tung vorsätzlich schwer beschädigt. onszwecken sowie Zwecken der Meinungsbildung. Eine Rechtsbera- tung findet nicht statt. Nachdem die Soldaten und Soldatinnen des Bundesheeres als beamtete Kostentreiber, überalterte Selbstverwalter und unver- Redaktion Gebirgsjäger wertbare Ressource verunglimpft und der Journaille zum Fraß vorgeworfen wurden, lassen nun die „Verantwortlichen“ die Vzlt Boris Kurnik Truppe im Stich.

Impressum: Foto/Grafik: Gedruckt nach der Richtlinie „Druck- Amtliche Publikation der Republik Österreich/Bundesmi- siehe Fotohinweis oder ÖBH/... erzeugnisse“ des Österreichischen nister für Landesverteidigung und Sport Druck: Umweltzeichens, UW-Nr. 943 Medieninhaber, Herausgeber und Hersteller: BMLVS / HDruckZ, Kelsenstr. 4, 1030 Wien 14-8631 Republik Österreich/Bundesminister für Landesverteidi- Erscheinungsjahr: gung und Sport, BMLVS, Roßauer Lände 1, 1090 Wien 2014 Redaktion: Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: BMLVS/Hochgebirgs-Jägerbataillon 24, Dolomitenstraße GEBIRGSJÄGER ist eine unabhängige Informationszeit- 38, 9900 Lienz schrift des Hochgebirgs-Jägerbataillon 24, erscheint vier- Redaktionsleitung und FB-Redaktion: teljährlich und ist ein Kommunikationsmittel zwischen Vzlt Boris Kurnik dem JgB24(Hgeb), seinen Angehörigen aller Stände sowie Kontakt: dem zivilen und militärischen Umfeld. [email protected] Hinweis: Beiträge geben die Meinung des Verfassers wie- www.facebook.com/gebirgsjaeger24 der und dies muss sich nicht mit der Redaktionsmeinung Gestaltung und Layout: decken. Für unverlangt eingesendete Manuskripte und Vzlt Boris Kurnik Fotos übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Nachdruck Vertrieb/Versand: in Wort und Bild nur mit ausdrücklicher Genehmigung StWm Arnold Lerchbaumer des Medieninhabers. Die Redaktion behält sich vor, zur Wahrung des Gesamtbildes Beiträge zu kürzen.

2 Geschätzte Leser, Hochgebirgssoldaten! Im dritten Quartal 14 konnten wir neben dem verdienten Urlaub vor al- lem die qualifizierte Führungsausbildung der Milizkader, die gebirgstech- nische Ausbildung der Heereshochalpinisten und die Grundausbildung unserer Rekruten des Überbrückungskontingentes Juli erfolgreich und unvermindert qua- litativ hochwertig umsetzen sowie die Intensivierung der Fortbildungsanstren- gungen auf der Ebe- ne der persönlichen Einsatzkompetenzen mit den Lehrgängen zur Anwendung un- mittelbarer Zwangs- gewalt, Fortbildun- gen im Bereich der Gebirgsbeweglich- keit und Gebirgs- kampffähigkeit der Berufskader, der zivil-militärischen Zu- sammenarbeit und den Grundschulun- gen für die Integrati- on des Führungssys- tems PHOENIX C2IS fortsetzen. Für uns Hochgebirgs- jäger war es und muss Bei den Bataillonsmeisterschaften im Schießen legten wir besonderen es auch heute aus Wert auf die Verbindung von technischer Grundfertigkeit und Gefechts- unserem Stolz und un- anwendung indem wir neben den klassischen Ausscheidungsbewerben serer inneren Haltung für die Heeresmeisterschaften auch ein Einzelgefechtsschießen mit Waf- selbstverständlich sein, fenwechsel und Bewegungsphase auf Nahdistanz unter Zeitdruck durch- Treue und Gehorsam zu führten. In konsequenter Umsetzung unserer Überzeugung, dass die leisten! Kampffähigkeit das primäre Ziel aller Trainingsanstrengungen zu sein hat, kürten wir unseren Bataillonsmeister in einer integrierten Wertung. Die erzielten Ergebnisse manifestieren eine hohe Leistungsdichte und- ent sprechende Einsatzrelevanz in unserem Kampfverband. Ich darf dazu allen Teilnehmern, vor allem aber den neuen Bataillonsmeistern (Einzel- wertung: Wm TAGGER Franz KU/Kp, Mannschaftswertung: Mannschaft StbKp: Hptm MAIER, Vzlt LEITNER, Vzlt TAGGER, StWm LERCHBAUMER) meine Anerkennung für die bewiesene Professionalität aussprechen. Unsere Bemühungen, einen integrierten, optimierten und Umfeld-rele- vanten Ansatz in der gefechtsbezogenen Einzelausbildung und dem Ein- satztraining der Organisationslemente sicherzustellen, fanden im Rah- men dreitägiger „Expert Talks“ ihre Fortsetzung. Dabei wurde durch die Bataillonsexperten der Bereiche Gefechtstechnik, Schieß-, Körper-, SSch-, Nahkampf- und Gebirgsausbildung die neuen Durchführungsbestimmun- gen für die Basisausbildung (DBBA) aufbereitet, ausbildungstechnische Interdependenzen und Abläufe abgeleitet und ein idealtypischer Norm- ablauf nach Zeiten, Inhalten und Zielen erarbeitet. Vor allem Zwischen- ziele, Leistungsüberprüfungen und Trainingsinhalte der verschiedenen Expertenbereiche konnten so erarbeitet und für eine integrierte Ausbil- dungsdurchführung im ganzen Verband als Beitrag zu einer effektiven und einsatzorientierten kompetenzrelevanten Ausbildungsdurchführung optimiert bereitgestellt werden. Damit konnte unser erfahrener und 3 engagierter Fachkader einen weiteren Beitrag zur Erhöhung der Aus- bildungseffizienz und somit zur Gestaltung ei- nes optimierten Wehr- dienstes leisten. Im Bereich der interna- tionalen Kooperation gelang es unserem Ver- band im Rahmen von eigenständig geführ- ten Verhandlungen mit den montenegrinischen Streitkräften die ange- ordnete Partnerschaft mit dem Gebirgsbatail- lon zu begründen und einen Dreijahresplan zur Unterstützung des Know-How Aufbaus und Sicherstellung ei- Leistung gehört auf‘s Stockerl. Wertschät- nes gegenseitigen -Er zung: Anwesenheit des Brigadekomman- fahrungsaustausches festzulegen. Diese erste Phase der konstruktiven danten Brigadier Peter Grünwald bei der Kooperation soll 2017 mit einer gemeinsamen Gebirgskampfübung im Siegerehrung in der Haspinger Kaserne. winterlichen Umfeld in Montenegro abgeschlossen werden.

Das letzte Quartal dieses Jahres begann mit der Durchführung der gebirgskampfbezogenen Fortbildung der neuausgemus- terten Unteroffiziere und Offiziere der 6. Jägerbrigade. Dabei verließ sich der Brigadekommandant ausschließlich auf die Gebirgskampfexpertise unsers Verbandes. Besonders die im Bereich JgB24(HGeb) erarbeiteten TTPs („Tactics, Techniques and Procedures“) für die Feuerunterstützung im Steilgelände, den Kampf am Seilgeländer und das Winkelschießen konnten eindrucksvoll die Themenführerschaft und das fachbezogene Engagement unserer Kämpfer vermitteln. In naher Zukunft wer- den wir neben der Repräsentation der Gebirgstruppe am Natio- nalfeiertag in Wien mit Schwergewicht den Fähigkeitsaufbau im Bereich integrierter Nutzung des Führungssystems PhoenixC2IS abschließen und diesen im Rahmen einer Führungssimulator- unterstützten Übung im Bataillonsrahmen unter Beteiligung un- serer internationalen Partner überprüfen. Die Detailumsetzung der Jahresplanung 15 sowie das Herstellen und Überprüfen der Assistenzfähigkeit unserer Lawineneinsatzkräfte, die Betei- ligung an der Katastrophenübung des Bezirkes LIENZ werden uns mit der Vorbereitung des ET JÄNNER bis zum Jahreswechsel binden. In Vorbereitung auf die zu erwartende erhöhte Führungsleis- tung aller Kommandanten im Zuge der Umsetzung der Maß- nahmen zur ressourcenbedingten Umstrukturierung widmete sich das Offizierskorps unseres Verbandes eine Woche lang der Frage, wie das JgB 24(HGeb) zukunftsrobust auszurichten ist. Crossfit, auch der Bataillonskommandant Dabei entwickelten die Führungskräfte angeleitet durch exter- nes Fachpersonal als ersten Schritt eines weiterzuführenden integrativen

4 Prozesses eine Vision für unseren Verband und formulierte die abgeleite- ten Umsetzungsstrategien. Diese wurden im Zuge einer Stunde des Kom- mandanten dem Verband nach einer Lagedarstellung präsentiert und zur gemeinsamen, Ebenen-übergreifenden Detailbearbeitung der Inhalte an die Einheiten weitergegeben. Hochgebirgsjäger, zum derzeitigen Zeitpunkt liegt die ressortinterne ge- plante Einsatzführung zur Anpassung der Struktur an die budgetäre Res- sourcenlage vor. Die politische Meinungsfindung auf Regierungsebene hat begonnen. Die Thematik wird im Nationalrat, dem nationalen Sicher- heitsrat und nicht zuletzt im Ministerrat bearbeitet. Neben den aktuell nachvollziehbaren Eckpunkten der Lage, den zugeordneten budgetären Mitteln, wird diese Meinungsfindung Auswirkungen auf die derzeitig vorliegenden Planungen haben. Erst nach dem Ministerratsbeschluss und der Umsetzung der Detailplanung im Ressort können wir konkrete Antworten auf die brennenden persönlichen und auftragsbezogenen Fra- gestellungen erwarten. In der Zwischenzeit gilt es wie immer die Lage nicht zu leugnen oder zu ignorieren, sondern getreu unserem Eid einen konstruktiven Beitrag zur Auftragserfüllung zu leisten. Für Sie heißt das, weitermachen wie bisher, die hohe Kompetenz und das zukunftsrelevante Leistungsport- folio unseres Kampfverbandes weiterzuentwickeln und sichtbar zu machen. Für mich und unsere Kom- mandanten heißt das, wie im Einsatz auch, im eige- nen Verantwortungsbereich den Auftrag unter mög- lichst geringen eigenen Verlusten umzusetzen. Dabei erwarten wir, dass unsere Expertise im Fachbereich gehört und uns entsprechend der österreichischen Auftragstaktik die nötige Handlungsfreiheit zugestan- den wird, um den Auftrag optimal für die Führung und die eigenen Soldaten unter Berücksichtigung der lokalen Umfeldbedingungen umzusetzen. Wir wer- den deshalb nicht die Lage bekämpfen sondern im Wege fachlich kompetenter Beurteilungsbeiträge die Umsetzungsplanung der eigenen Führung und der CC Commanders Challenge. Komman- unserer Führungsebene zugeordneten zivilen Bedarfsträger konstruktiv danten aller Ebenen, aller Einheiten im unterstützen. kammeradschaftlichen­ Vergleichswett- kampf militärischer Basisfähigkeiten. Das Alleinstellungsmerkmal der bewaffneten Macht eines Staates ist die Kapazität zur nötigenfalls gewalttätigen Willensprojektion der Regierung, die Treue zum Vaterland und der immanente Gehorsam. Für uns Hochgebirgsjäger war es und muss es auch heute aus unserem Stolz und unserer inneren Haltung selbstverständlich sein …Treue und Gehorsam zu leisten!

Wir 24er fürchten uns nicht, wir 24er verzweifeln nicht, wir 24er handeln! Voran unterm Edelweiß! Ihr Bataillonskommandant ROTT, Obstlt

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Die „Pinzettn“,PINZGAUER oft auch der Österreichischen Bundesheer „Pinzpanz“ (mit lafettiertem sondern auch bei den Streit- MG) war wohl der Inbegriff kräften des Vereinigten Kö- eines geländegängigen Fahr- nigreichs, der Schweiz, Sau- zeuges. In (für heutige Be- di-Arabiens, Jordaniens und griffe) unglaublicher Qualität vieler anderer. gefertigt, für den härtesten Geländeeinsatz konzipiert, Im Jahr 2000 wurde die Pro- „unkaputtbar“, eine Legende.

Wie auch der Haf- linger wurde der Pinzgauer unter der maßgeblichen Leitung von Erich Ledwinka, dem Sohn des für die Tatra- und Steyr- Werke tätigen Hans Ledwinka, in Graz entwickelt.

Der Pinzgauer ist bei vielen militä- rischen Organisa- tionen im Einsatz. Nicht nur beim 6 duktion nach über 30.000 25 Mitarbeitern. gebauten Exemplaren ver- schiedenster Versionen nach Die Firma Ricardo Ltd. in Eng- Großbritannien verkauft und land baut eine neue Karosse- dort von der Firma Automotive rieversion des Pinzgauers. Technik weitergeführt. Der Pinzgauer wurde in vielen 2002 wird die britische Auto- verschiedenen Ausführungen motive Technik von der Armor produziert, und zwar in erster Holdings übernommen. Linie für das Militär. Die erste Baureihe (710/712) wurde 2006 kauft die Armor Holding von 1971 bis 1985 ausschließ- auch den Hersteller der US-Ar- lich mit einem luftgekühlten my FMTV-Fahrzeuge, Stewart Vierzylinder-Reihenmotor ge- und Stevensson. Die FMTV baut (Puch-Eigenentwicklung: haben als Basis den Steyr 2,5 l mit 62–66 kW, in der 12M18. 12M18 und Pinzgau- Zivilausführung 2,7 Liter, 76 er sind somit wieder in einem kW mit K-Jetronic). 1985 wur- Unternehmen vereint. de das Fahrzeug komplett überarbeitet (716/718) und Am 31. Juli 2007 wird die Ar- auf Dieselmotoren umge- mor Holding von British Aero- stellt. Begonnen wurde mit space übernommen und in einem flüssigkeitsgekühlten BAe Systems AH Inc. umbe­ Turbodieselmotor (2,4-Liter- nannt. Sechszylinder-Turbodiesel (VW 2008 wird die Fertigung und LT) 85 kW mit LLK). Ab 2003 Entwicklung des Pinzgauers wurde dieser von einem 2,5-l- der British Aerospace-BAe 5-Zylinder (VW-Turbo-Diesel) Land Systems OMC, Benoni, ersetzt. Die Benzinmodelle Südafrika übergeben. BAe sind mit einem 5-Gang-Schalt- OMC, Südafrika fertigt somit getriebe ausgestattet. Die den „alten“ Pinzgauer I und Sechszylinder-Turbodiesel- entwickelt und baut den neu- Modelle (1985-2003) waren en Pinzgauer II. von Beginn an wahlweise mit einem 5-Gang-Schaltgetriebe Dieser Pinzgauer wurde in der oder einem 4-Gang-Automa- 6-x-6-Version mit einem Steyr tikgetriebe lieferbar.

Motors M16 TCI Sechszylinder- Autor: Vzlt Boris Kurnik, Foto: Kurnik/Wi- Turbodieselmotor mit 145 kW kipedia.de konzipiert. Es handelt sich um den M1-Monoblockmotor, der schon zu Steyr-Daimler-Puch- Zeiten mit der Fünfzylinder- Version (M15) im Pinzgauer getestet wurde.

BAe OMC (=Olifant Manufac- turing Company) baut unter anderem Panzer, gepanzerte Fahrzeuge und geländegängi- www.doppeladler.com ge Fahrzeuge.

In Großbritannien verbleibt nur ein Ersatzteillager mit ca.

7 WIR 24er International relevante Gebirgsexpertise

Entsprechend der nationalen außenpolitischen Ambition unterstützen Teile des Bun- desheeres seit geraumer Zeit im Rahmen der Balkan- Initiative den Wiederaufbau und Know-How Gewinn der Streitkräfte von Montenegro.

Besonders in Bezug auf die Gebirgsbeweglichkeits- und Gebirgskampfexpertise wurde durch das Gebirgskampfzen- trum Unterstützung in der Ausbildung der qual. Kader und Errichtung von Ausbil- dungsanlagen in der Republik Montenegro geleistet. Gemäß Phasenplanung der Balkan- Initiative wurde der erste Arbeitsabschnitt, jener der Montenegrinische Infanterie bei einer Übung in Kroatien. Unterstützung der Streitkräfte Montenegros mit einer bina- tionalen Evaluie- rungsübung des dortigen Gebirgs- jägerbataillons (GebJgB/MNE)ab- geschlossen. Da- bei stellte Öster- reich den Kdt des Exercise Control Center (EXCON), eine Sicherheits- zelle, S2 und S3 im gemischten Ba- taillonskomman- do, sowie Erkun- dungstrupps für die Einheiten des GebJgB/MNE und zeichnete für die gesamte taktische Übungsleitung inklusive koopera- tiver Vorbereitung der Übung verant- wortlich. Unterzeichnung des Kooperationsabkommens der beiden Bataillons- kommandanten. 8 Für die folgende Phase der jäger im Überwinden der Zusammenarbeit wurde durch zahlreichen Schluchten und BMLVS angeordnet den MNE Gebirgsgewässer wurde die Kräften ein Partnerbataillon Durchführung eines Pilot- zugeordnet, um vor allem lehrganges zum gefechts- die Truppenausbildung im technischen Überwinden von Montenegro (serbokroatisch Bereich der Gefechtstechnik Schluchten beschlossen. Црна Гора/Crna Gora, al- und Taktik zu intensivieren, Dabei soll die Wildwasseraus- banisch Mali i Zi) ist eine die gebirgstechnische Einzel- bildung der SdTrspElemente Republik an der südöstlichen ausbildung weiter zu unter- Wasser der MNE GebJgKp Adriaküste in Südosteuropa. stützen und gegenseitigen mit der gebirgstechnischen Sie grenzt an Kroatien, Bosni- Erfahrungsgewinn zu fördern. Expertise im Seilbahnbau en und Herzegowina, Serbien, Aufgrund der bereits im Zuge und der Anlage von Kransys- Albanien sowie an Kosovo. der Unterstützungsphase auf- temen verbunden und in ein Nachdem Montenegro nahe- gebauten Kontakte durch den gefechtstechnisches Konzept zu 90 Jahre zu Jugoslawien damaligen Kdt EXCON, Obstlt übergeführt werden, sodass gehört hatte, wurde es am 3. ROTT, wurde diese Aufgabe nach Erstellung der relevan- Juni 2006 erneut unabhän- den 24ern zugeordnet. ten Tactics, Techniques & gig. Der Balkanstaat ist mit Unser Verband führte nun im Procedures (TTP) der Bereich etwa 625.000 Einwohnern Rahmen 4-tägiger „Expert des gefechtstechnischen und einer Fläche von 13.812 Talks“ in Montenegro die Überwindens von wasserfüh- Quadratkilometern einer der grundlegenden Absprachen renden Gebirgshindernissen kleineren Staaten Europas – durch und verhandelte ein in umfassend abgedeckt werden flächenmäßig etwas kleiner erster Phase auf 3 Jahre aus- kann. Nach dem Pilotlehrgang als Schleswig-Holstein. Die geplantes Kooperationspro- 15 soll in 3 weiteren gemein- Hauptstadt ist Podgorica. gramm mit unserem Partner. samen Lehrgängen in Monte- Hauptwirtschaftszweig ist der Schwergewicht ist die ausbil- negro die Expertise in unser Tourismus an der monteneg- dungs- und übungstechnische Bataillon integriert werden. rinischen Küste. Montenegro Vorbereitung einer gemeinsa- Mit dieser konkreten Initiative ist Mitglied der Vereinten men Übung im Winter 2017 zur aktiven Kooperation ist Nationen, der WTO, der OSZE in den montenegrinischen es unserem Verband gelun- und des Europarates. Zudem Bergen. Gebirgstechnische gen, die erklärten 24er Ziele ist Montenegro Beitrittskandi- Unterstützung im Ausbau „Aufbau von international dat der Europäischen Union. eines neuen Gebirgsübungs- relevanter Gebirgskampfex- Die Montenegrinischen und Gebirgsschießplatzes, die pertise“ und „Nationale The- Streitkräfte bestehen aus Vorbereitung der Teilnehmer menführerschaft im Gebirgs- der Armee, der Marine und an den HHGS Lehrgängen, kampf“ weiter zu forcieren. der Luftwaffe. Die Montene- Integration von MNE-Ele- grinische Armee ist im Mai menten in der spezialisierten Autor/Foto: Obstlt Bernd Rott 2006 aus dem in Podgorica Gebirgsausbildung unseres stationierten Armeekorps der Verbandes, Integration von gemeinsamen Serbisch-Mon- militärischen und zivilem Füh- tenegrinischen Armee hervor- rungspersonal bei den inte- gegangen. Die gemeinsame grierten Übungen zum Assis- Marine wurde von Monteneg- tenzeinsatz-Katastrophenhilfe ro übernommen, soll aber zu Lawine und bei Gefechts- einer kleinen Küstenwache übungen des Bataillons sowie reduziert werden. Die Mon- die Entsendung von Mobile tenegrinische Armee verfügt Training Teams (MTT) wurden noch über 61 T-55 Panzer, die festgelegt. aus Kostengründen stillgelegt worden sind, und ca. 300 Zur Nutzung der besonderen Artilleriegeschütze. Die Perso- Expertise der MNE Gebirgs- nalstärke liegt bei 6500.

9 Ge birgsjäger

Bis zu Beginn des vorletzten Jahrhunderts war Bergketten, aber Kampfhandlungen wurden die Führung eines Krieges im Gebirge mehr dort tunlichst vermieden. Auch Clausewitz be- als abwegig, da weder die Versorgung noch zeichnete das Gebirge noch als Nebenkriegs- die Ausbildung noch das benötigte Material schauplatz, auf dem keine wichtigen Entschei- dafür vorhanden waren. Das schroffe Gelände, dungen erzielt werden könnten. Sich ändernde schnell wechselnde Witterung, Kälte und Eis, Umfeldbedingungen erforderten die Ausprä- Lawinen und Muren, aber auch die Kargheit gung von Truppenspezialisierungen. des Bodens verhinderten in der Regel den Krieg im Gebirge. Zwar überquerten schon Spezialisierte Infanterie: Gebirgsjäger, Fall- zu Zeiten Alexander des Großen ganze Heere schirmjäger, Grenadiere, ... 10 Spezialisierte Infanterie Ge birgsjäger

Zu den Kernaufträgen der Gebirgsjäger gehö- nen nördlich der Donau und befanden sich für ren die militärische Landesverteidigung, der mehrere Wochen im Bereitschaftsstatus. Im Schutz von kritischer Infrastruktur im Zuge Juni/Juli 1991 gehörten Gebirgsjäger zu den Sicherheitspolizeilicher Assistenz, Einsätze zur Truppenteilen, die nach Eskalation der Ereig- Katastrophenhilfe inklusive Rettungseinsätze nisse in Jugoslawien entlang der Staatsgrenze und die Leistung qualifizierter Unterstützung in der Steiermark und Kärnten und im Burgen- ziviler Stellen im Gebirge. land zum Einsatz kamen. Aber nicht nur zu Krisenzeiten kamen die Gebirgsjäger zum Ein- Seit Aufstellung des Bundesheeres der zweiten satz. 1967 übernahmen sie im Rahmen eines Republik mussten sich die österreichischen Sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatzes Gebirgsjäger immer wieder bei Einsätzen ver- die Sicherung der österreichischen Südgrenze schiedenster Art im In- und Ausland bewähren. in Tirol. Ebenfalls im Rahmen von SiPolAssE In der Zeit des kalten Krieges wurden die Ge- kamen sie ab 1990 immer wieder zur Grenz- birgsjäger in der Ungarn-Krise 1956 zwischen raumüberwachung an der Ostgrenze. Über die Oktober und Dezember zur Grenzsicherung Jahre absolvierten die Gebirgsjäger auch zahl- eingesetzt. Während der Tschechenkrise 1968 reiche Katastropheneinsätze, z.B. Hochwasser verstärkten die Gebirgsjäger im Zuge einer Teil­ oder Lawinenunglücken. alarmierung des Bundesheeres die Garniso-

11 WIR 24er Erkennbarer Nutzen für die Heimat 12 13 in Bosnien und Kosovo in kürzester Zeit zur Verstärkung der dort befindlichen Kräfte in Marsch gesetzt werden. Gliederung

Ein Hochgebirgs-Jägerbataillon gliedert sich in eine Stabskompanie, eine Kampfunterstüt- zungskompanie und 3 Jägerkompanien. Die Jägerkompanien wiederum gliedern sich in ein Führungs- und Versorgungselement, drei Jäger- züge und einen Panzerabwehrlenkwaffenzug. Als Besonderheit verfügt jede Jägerkompanie über einen Alpinerkundungstrupp mit Heeres- bergführern (HBF). Die HBF des Trupps beraten den Kommandanten in gebirgstechnischer Hinsicht und fördern durch ihren Einsatz die gefechtstechnische Beweglichkeit im Hochge-

Im Zuge von internationalen Friedensunter- stützenden Einsätzen kamen österreichische Gebirgsjäger immer wieder im Nahen Osten und auf dem Balkan zum Einsatz. Im Jahr 2005 wurden Gebirgsjäger im Zuge der ISAF Mission in Afghanistan in der Provinz Rustaq eingesetzt. In den vergangenen Jahren stellten Gebirgsjäger immer wieder Teile der Operatio- nal Reserve Force (ORF). Die ORF können im Falle eines Wiederaufflammens der Konflikte

14 birge. Die fehlen- de Artilleriekom- ponente in der Gliederung der Hochgebirgsjäger wird durch eine ei- gene Kampfunter- stützung in Form eines Granatwer- ferzuges ersetzt. Dieser ist doppelt ausgestattet und verfügt über 81 mm mittleren GrW 82 und den 120 mm schweren GrW 86. Weiters verfügen die Kampfunterstüt- zungskompanie über einen Aufklä- Panzerabwehrlenkwaffe BILL 2000 und mittlerer Granatwer- rungszug, einen Pionier- und ABC-Aufklärungs- fer 81 werden jeweils durch einen Trupp bedient. Ausbil- zug sowie einen Panzerabwehrlenkwaffenzug. dungsintensiv und taktisch anspruchsvoll.

Neben den klassischen Infanterie aufgaben beherrschen die Soldaten des Bataillons alle Fähigkeiten die für das Führen des Gefechts der verbundenen Waffen im gebirgigen Gelän- de und Hochgebirge benötigt werden. Außer- dem sind die Soldaten speziell für den Kampf in urbanem Gelände ausgebildet. Ausbildung

Der Einsatz von Soldaten in gebirgigem Gelän- de und Hochgebirge erfordert eine spezielle Ausbildung und ein gewisses Maß an Leidens- fähigkeit. Diese Fähigkeiten zum Kampf und zum Überleben in schwierigem Gelände und unter extremen Witterungsverhältnissen.

Im Zuge der Truppenalpinausbildung werden den Gebirgsjägern das nötige Wissen und die nötigen Fertigkeiten vermittelt, um Aufträge im gebirgigen Gelände durchführen zu kön- nen. Zur Ausbildung gehören unter anderem fordernde Gebirgsmärsche mit Orientierungs- aufgaben mit Waffen und Ausrüstung im Sommer als auch im Winter, das Überwinden schwieriger Geländeteile, das Wissen wie man seine Kampfkraft auch unter extremsten Be- dingungen erhält, das Erhalten der Einsatzbe- reitschaft der Waffen und Ausrüstung, die Zu- 15 sammenarbeit mit Hubschraubern und Tragtieren, Besonderheiten des Feuerkampfes z.B. Winkelschie- ßen, Biwaks im Hochgebirge, das Verhalten bei alpi- nen Gefahren, der Einsatz und die Verwendung spez. Gerätes wie Klet- ter-, Eis- und Schi- ausrüstung, Suche und Bergung Ver- schütteter nach Lawinen, Erste Hilfe und Trans- port Verwundeter. Die Gebirgskampfausbildung bildet somit eine Schwerer Scharfschützentrupp mit SSG HS.50. Foto: ÖBH Kombination aus Gefechtsausbildung und Ge- Ausbildung zur Zusammenarbeit mit Hubschraubern, z.B. am birgsausbildung. Hubschrauber Aluette III

16 Einsatz Vorbereitung auf internationale Einsätze: z.B. Ausbildung zur Eindämmung von Eskalation Croud and Riot Control (CRC) für Die Rolle der Gebirgstruppe in Verbund der den Kosovo-Einsatz. Streitkräfte ist auf- grund ihrer Spezia- lisierung der Grenz- bereich zwischen konventionellen Truppen/Verfahren und Gefechtstech- niken, die in Öster- reich lange Zeit unter dem Sammel- begriff „Jagdkampf“ geführt wurden. Dabei ist die klare Trennung zwischen spezialisierter In- fanterie und Spe- zialeinsatzkräften hervorzuheben. Für die Streitkräfte erhöht die Verfüg- barkeit qualifizierter Aufklärung auch bei Nacht und schlechter Sicht erfordert moder- ne Mittel.

Das bewährte Maschinengewehr 74, Panzerabwehrrohr KG und das Browning M2 überschwere MG sind die Varianten der Feue- runterstützung des Bataillons.

17 Gebirgsjäger den Rahmen der Handlungsoptionen – ex- tremes Gelände kann in die Foto: Bundesheer/Harald Minich Einsatzführung einbezogen werden. Um Gebirgstruppen erfolg- reich einsetzen zu können, bedarf es entsprechend für Gebirgskampf geeignete „Force multiplier“ (Aufklä- rungsmittel, Fliegerabwehr, Beobachter, …). Derartige „Enabler“ sind entweder von vornherein für den Gebirgs- kampf zu qualifizieren, oder zeitgerecht vor dem Einsatz einer entsprechenden Quali- fizierung zuzuführen.

Trotz vieler Gemeinsamkei- Gebirgstruppe, vor allem in der Fahrzeugaus- ten gibt es doch auch eklatante Unterschiede stattung bzw. den schweren Waffen. Dennoch in den etwa zwölf Brigaden der europäischen stehen alle Verbände vor einer gemeinsamen, großen Herausforderung, dem Er- halt, beziehungsweise Ausbau der Gebirgsexpertise. Jede Nation verfügt über ausge- prägte Stärken, ist gleichzeitig jedoch Einschränkungen unterwor- fen. Im Rahmen einer sogenannten Unser „Mountain Training Initiative“ wird Österreich eine führende Rolle in Europa übernehmen. Wenn die Gebirgstruppen mehrerer Länder ihre Ressourcen (Übungsflächen, Waffensysteme, Fahrzeuge, …) zu Heer einem gemeinsamen Einsatzrah- men zusammenfassen, darf man sich neben allgemeinen Synergie- schützt effekten vor allem erwarten, dass Gebirgstruppen als „Wirkverbund“ auf hohem Niveau ausgebildet sind. und hilft! Autor/Foto: Vzlt Boris Kurnik Bei Naturkatastrophen ist das Bundesheer zur Stelle – bei Hochwasser, Waldbränden, Sturmschäden und im Bild o.: ABC-Kampf- Schneechaos. Unter dem Titel „Schutz unterstützung durch und Hilfe“ gibt es jetzt eine spezielle die hochqualifizierten Ausbildung für Grundwehrdiener: Die Spezialisten der ABC- Katastrophenhilfe. Sie ist eines von Aufklärer. vier wählbaren Ausbildungsmodulen. Bild li.: Erkundungs- boote der Pionierauf- www.facebook.com/bundesheer klärer erhöhen die taktischen Bewe- gungsmöglichkeiten. Foto: Bundesheer/Harald Minich Unser Heer schützt und hilft! www.facebook.com/bundesheer vier wählbaren Ausbildungsmodulen. Katastrophenhilfe. Sie ist eines von Ausbildung Grundwehrdiener: für Die eine spezielle Hilfe“und gibt es jetzt Schneechaos. Unter Titel dem „Schutz Waldbränden, und Sturmschäden im Stelle zur Bundesheer Naturkatastrophen das ist Bei –bei Hochwasser, Im Zuge der integrierten Ar- beit der Bataillonsexperten im Rahmen der Expert Talks unseres Kampfverbandes, konnte das Zielverfahren der Scharfschützen für den Feuer- kampf im Steilgelände erfolg- reich an die Notwendigkeiten der Feuerunterstützung der Maschinenwaffen des Verban- des angepasst werden. Die Notwendigkeit einer erhöhten Erstschusstrefferwahrschein- lichkeit der Maschinengeweh- re ergibt sich aus dem stark gegliederten Einsatzgelände WIR 24er im Hochgebirge, da Kämme Nationale Themenführer- und Rücken und Blockgelän- de, so sie richtig genutzt wer- schaft im Gebirgskampf den, die Möglichkeit , sich nach der Feuereröffnung rasch der Feuerwirkung zu entziehen. Ein Heranschießen unter Beobachtung der Tref- ferlage der Garben bedeutet somit einen vermeidbaren Nachteil. Unter Nutzung eines MilDot Masters (Schublehre zum Er- mitteln der Aufsatzstellung aus gemessenem Winkel und ermittelter Zielentfernung, sie- he Bilderserie 1 - 3) in seiner durch Vzlt Tagger StbKp/24 und OWm Schmölzer KUKp/24 modifizierten Form und Inte- gration eines einfachen Win- kelmessers wurde ein feld- taugliches Gerät zur Erhöhung der Erstschusstrefferwahr- scheinlichkeit im Feuerkampf steil bergab bzw. bergauf ge- schaffen. Durch die Innovationskraft und das Engagement unse- rer Spezialisten konnte ein weiterer Beitrag zur Erhöhung der Einsatzeffizienz unseres Kampfverbandes geschaffen werden.

Autor: Obstlt Bernd Rott, Foto: OStWm Gerald Ortner 20 1960 Gründung der Sektion Schießen ein weiteres Anliegen, die Akzeptanz in der Be- des Heeressportverein Lienz (HSVL). völkerung für den Schießsport zu fördern und auch Aufklärungsarbeit in diesen Belangen zu Senfter Emil und Leitner Gebhard sind noch leisten. immer aktive Gründungsmitglieder. Seither konnten mehrere Landes- und Staatsmeister- Es ist ein Ziel unserer Sektion, Personen, die titel mit Luftdruck-Gewehr und –Pistole, Klein- Berührungsängste mit Schusswaffen haben, kaliber-Gewehr sowie Großkaliber-Freigewehr diese Scheu zu nehmen und ihnen zu vermit- durch unsere Mitglieder erzielt werden und teln, dass das Sportschießen eine durchaus unter anderem wurden die Biathlon-Staatsmei- salonfähige Sportart ist, bei der es in erster sterschaft 1985, sowie mehrmals die Staats- Linie auf Konzentration und das Zusammen- meisterschaft im 300 Meter Gewehr-Schießen führen verschiedenster Einflüsse ankommt. durch unsere Sektion durchgeführt. In dieser Das gelingt uns durch das Durchführen von Zeit wurde auch unser Schießkeller, mit sechs Luftdruckschießen im Rahmen von Tagen der 10 Meter-Luftdruckständen, in der Haspinger- Schulen sowie durch das Ermöglichen von Kaserne errichtet. Großkaliber-Schießen mit Leihwaffen für Mit- Seit 2013 führen wir regelmäßig Großkaliber- glieder, die im Umgang mit Schusswaffen nicht Schießen am Bundesheerschießplatz LAVAN- geübt sind, oder selbst keine Schusswaffe TER FORCHA durch, wo auf bis zu 10 Ständen besitzen. Hiefür stehen in unserer Sektion Be- mit Langwaffen bis zum Kaliber 7,92mm bis rufswaffenträger aus Militär und Polizei sowie auf eine Entfernung von 300 Meter und paral- Büchsenmacher und Waffenhändler zur Verfü- lel dazu mit Faustfeuerwaffen auf 10, 15 und gung, die sich jederzeit gerne bereit erklären, 25 Meter bis zum Kaliber 9mm geschossen Einsteigern in diesem Sport mit Rat und Tat werden kann. Dadurch wird den Jägern und zur Seite zu stehen. Dieses Angebot wurde und Sportschützen unter unseren Mitgliedern wird sehr gut angenommen, wodurch unsere nicht nur die Möglichkeit des Trainings, son- Sektion mittlerweile auf eine beträchtliche dern vor allem das Festigen der persönlichen Mitgliederzahl angewachsen ist. Wir haben Handhabung unter Einhaltung der Sicherheits- mittlerweile Schützen aus allen Sparten des bestimmungen ermöglicht. Weiters ist hier Schießsports in unserer Sektion vertreten. eine Blattform geschaffen worden, wo Legal- Dazu zählen von Luft- über Kleinkaliber-, Ordo- Waffenbesitzer über Neuerungen im Bezug auf nanz- und Großkaliber-, bis hin zu Präzisions- Waffen- und Munitionstechnik, sowie Änderun- schützen. Um den verschiedenen Bedürfnis- gen im Waffengesetz informiert werden und sen gerecht werden zu können, sind wir auf die auch Hilfe bei waffenrechtlichen und -techni- Mitarbeit aller militärischen Dienststellen in schen Fragen geboten bekommen. Aufgrund der Garnison LIENZ angewiesen. der in Zeit, einseitigen und mit Masse An dieser Stelle gebührt unser Dank dem negativen Berichterstattung in den Medien im Schießplatzpersonal, dem Militärkommando Zusammenhang mit Schusswaffen ist es uns TIROL sowie dem Hochgebirgs-Jägerbataillon 24, die uns die Möglichkeit bieten, auf einem militärischen Schießplatz mit Privatwaffen zu schießen, uns immer tatkräftig bei allen Vorha- ben im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstüt- zen und jederzeit ein offenes Ohr für unsere Anliegen haben. Dass diese Unterstützung nicht selbstverständlich ist, zeigt schon allein die Tatsache, dass nicht nur Waffenbesitzer aus dem Raum OSTTIROL / OBERKÄRNTEN bei uns Mitglied sind, sondern sogar Schützen

21 aus dem Raum VILLACH regelmäßig an unse- federation), unter Einhaltung der militärischen ren Trainingstagen teilnehmen. Das ist darauf Vorschriften und der Schießplatzordnung, an. zurück zu führen, dass am Schießplatz gleich- Diese Sportart erfährt in Österreich in den zeitig in unmittelbarer Nähe sowohl mit Lang- letzten Jahren immer mehr Zuwachs. Schie- waffen auf nahe und bewegte, als auch mit ßen nach IPSC ist eine Art des dynamischen Kurzwaffen auf kurze Entfernung geschossen Pistolen-Schießens, bei der es auf Präzision, werden kann. Diese Möglichkeit und die Aus- Kraft und Schnelligkeit ankommt. Dabei wer- stattung des Schießplatzes allgemein suchen den im Gegensatz zum „Combat Schießen“ in Österreich ihres gleichen. Das spiegelt sich keine taktischen Szenarien dargestellt, weder darin wider, dass der HSV-WIEN und HSV-WIE- menschliche Silhouetten verwendet, noch aus NER NEUSTADT, als auch das Leistungskader Deckungen geschossen, sondern die Lage der der österreichischen Sportschützen regelmä- Ziele ist dem Schützen jederzeit bekannt und ßig in LAVANT trainieren. Da der Schießplatz dieser legt sich selbst, im Vorfeld, eine Strate- LAVANTER FORCHA ein behördlich genehmigter gie zurecht, in welcher Reihenfolge die Ziele Schießplatz ist, ist es möglich, dass auch Per- beschossen werden. Die durch die Treffer er- sonen, gegen die kein Waffenverbot vorliegt zielten Punkte werden durch die benötigte Zeit und die nicht im Besitz eines waffenrechtli- dividiert, somit erhält man die Endpunktezahl chen Dokumentes sind, mit Leihwaffen der Ka- für die Wertung. Hier gewinnt also derjenige tegorie B (genehmigungspflichtige Schusswaf- Wettkämpfer, der schnellstmöglich präzise fen), unter Anleitung, erste Erfahrungen zu Treffer landet. Da hier die Geschwindigkeit ne- sammeln. Dadurch können Leute, die mit ben der Präzision eine wesentliche Rolle spielt, dem Gedanken spielen, sei es zu Sport-, Jagd- wird auf die Einhaltung der Sicherheitsbestim- Zwecken oder zum Bereithalten zur Selbstver- mungen höchster Wert gelegt. Man kann hier teidigung, eine Schusswaffe zu kaufen, bereits also ohne Übertreibung von der Königsdisziplin im Vorfeld verschiedenste Waffen testen und im Faustfeuerwaffen-Schießen sprechen. Heu- dadurch die für sie ideale Waffe heraus filtern, er ist unsere Sektion bei mehreren Jagdschie- ohne Fehlinvestitionen tätigen zu müssen, ßen, diversen Luftgewehrschießen, Tiroler- und sowie von Anfang an die Sicherheitsbestim- Kärntnermeisterschaften, IPSC-Bewerben mungen und die Abläufe am Schießplatz ein- sowie, worauf wir besonders stolz sind, bei der zuhalten lernen. Seit 2014 bieten wir auch Weltmeisterschaft im 300 Meter Freigewehr- Trainingsmöglichkeiten speziell für das IPSC- Schießen, durch Mitglieder vertreten. Schießen (International Practical Shooting Con- Autor: StWm Andreas Leiter

Schießtermine und Aktuelles auf der Facebookseite

150 Jahre Technologieunterschied. Im Vordergrund: Perkussi- onsrevolver aus dem amerikanischen Bürgerkrieg, Remington New Model Army von Emmerich Gschiel. Im Hintergrund mo- dernste Technik Glock 19.

22 Wie kam das Edelweiß zu seiner Berühmtheit? Amüsante Geschichte eines anonymen Autors. Fortsetzung auf www.about.me/gebirgsjaeger24

Im Sommer 1717 besuchte die gerade 18 Jahre junge Gräfin Maria Franziska zu Dornbirn den kleinen, dem Bistum Salzburg angehö- renden, Bauernort Matrei im heutigen Osttirol. Matrei, am Südfuß der Hohen Tauern, eingezwängt zwischen dem Großvenediger und dem Großglockner, war schon unter den Rö- mern bewohnt. Auf die Grundmauern eines Castellos wurde das bei Matrei gelegene Schloss Weißenstein gebaut. Die junge Gräfin zu Dornbirn hielt im nahe gelegenen Schloss zu Lienz Hof. Sie liebt solche Repräsentationsreisen nicht, sie sehnte sich nach Wien zu- rück, zu den Empfängen, den Theatern, Konzerten und natürlich zu den vielen Bällen, auf denen sie umworben wurde. Seitdem sie nun in Lienz war und jedes Mal, wenn sie in das düstere Tal von Matrei schaute, gruselte es sie vor dem Besuch. Auch die Bauern in Matrei schauten ängstlich und nervös auf den bevorstehenden Besuch. Vor vierzehn Tagen erfuhren sie, dass die Herrschaft bei ihnen einen Besuch abstatten wolle. Wieder kommt so eine franzö- sisch Sprechende mit ihren umständlichen Kleidern vorbei, dachten die Bauern, „oh Herrgott sackra, jetzt wird wieder so ein Umstand g’macht“. Ein vorausgeeilter Hofhalter erklärte ihnen streng, dass die Gräfin ihre leibeigenen Bauern treffen wolle, sie würde deutsch mit ihnen sprechen, das sei neu und modern und von der Kaiser- lichen Hoheit ausdrücklich erwünscht. Alle mögen sich doch gefäl- ligst etwas hoffertig herausputzen, ihre bestes Gewand anziehen und ja ein Geschenk für die Gräfin nicht vergessen. Er wusste, dass die Bergbewohner etwas einfältig, schwerfällig, stur, oft schroff Hul- digungsgeschenk für die Gräfin vergessen sollten. Nun war der für alle unliebsame Tag gekommen. Die Gräfin erschien mit ihren sie begleitenden Kutschen. Weiter geht‘s auf www.about.me/gebirgs- jaeger24 ...

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