Arheološki vestnik (Arh. vest.) 47, 1996, str. 257-265 257

Einige Beispiele der spatlatenezeitlichen Siedlungen in Nordkroatien und ihre Beziehung zu den Zentren der friihen Romanisation

Nives MAJNARIČ-PANDŽIČ

Izvleček Abstract

Na severnem Hrvaškem so po drugi svetovni vojni raziskovali A large number of late La Tene settlements have been na večjem številu poznolatenskih naselij. Deloma so bila to investigated in northern after World War II. Some načrtna, bolj pogosto in na mnogo večjih površinah pa zaščitna have been systematically excavated, but more commonly (and izkopavanja. Rezultati teh raziskovanj do zdaj niso bili niti with considerably greater surface areas) the sites have been obdelani niti objavljeni. Izšla so samo kratka poročila. Prav subject to rescue excavation. The results of such research zdaj poteka obdelava nekaterih od teh poznolatenskih naselij have neither been studied nor published to date, other than (Orolik, Privlaka. Stari Mikanovei, Osijek). katere rezultat in the form of brief reports. Some of these late La Tene set- bo predvidoma sinteza v obliki monografije. V predavanju tlements (Orolik, Privlaka, Stari Mikanovei, and Osijek) are so bili zelo na kratko predstavljeni temeljni podatki o currently being analyzed, which should result in a synthetic raziskovanih naseljih, o vprašanjih, ki so se pri tem pojavila, work in the form of a monograph. This article presents a summary zlasti glede na posebni način utrjevanja, in začetni rezultati of the basic information about the investigated sites, and discusses obdelave keramičnih vrst. various problems resulting from these researches, particularly in terms of the specific manner of fortification of these set- tlements, as well as the first results of the classification of pottery types.

Uber spatlatenezeitliehe befestigte Siedlun- sondern reichten iiber Ostslawonien bis nach gen in Sudpannonien wurde bereits im Jahre 1970 Mittelslawonien hinein - bis in die Niilie der Stadt bei dem Prager Symposium uber keltische Oppida Slavonski Brod (Abb. /). (Die Siedlungen im referiert (Dimitrijevie D. 1971; Tbdorovič 1971). Nordwesten Kroatiens, wovon uns Vladimir Sokol Damals wurden allerdings nur allgemeine Anga- die auf dem Kuzelin dargestellt hat, sind zur ben vorgestellt, etwas Niiheres konnte einzig tiber westkeltischen Gruppe zu zahlen, wahrend die die Gradina im Ort Stari Slankamen gesagt wer- ostliche Gruppe, fiir den Augenbliek zumindest, den, an deren FuB in der Antike frAsAcumincum nur bis in die Region von Slavonski Brod zu rei- entstanden sein soli, sowie tiber die Gomolava chen scheint.) Die in Slawonien liegenden und an der Save in Siidsyrmien. Seil jener Zeil wur- bislang in groBerem oder geringerem Umfang den die systematischen Ausgrabungen auf der erforschten Siedlungen befanden sieli meistens Gomolava fortgesetzt, so daB gerade diese Sied- aul Anhohen an den Fliissen Drau, Bosut und Save, lung, die in regelmaBigen groBangeleglen For- hatten alsoeine strategischgiinstige I.age und waren schungsarbeiten im Laufc von etwa 20 Jaliren mit llilfe des fur Pannonien typischen Fortifi- untersucht wurde, in der Literatur am vollstiin- kationssystems von Erdwiillen und breiten Was- digsten bearbeitel wurde (Jovanovič H. und M. sergriiben befestigt. Bis jetzt wurde in den als 19KK; Dautova RuSevljan, Brukner 1992). Gradina bezeiehneten Ringwallen in Orolik und Spailatene/.eitliehe Siedlungen besehrankten Privlaka am Bosut, beide in der Niihe der Stadt sieh ortlieh selbstverslitndlieh nielit nurauf Syrmien, , geforseht, woriiber aueh kleinere Be- Abb. I: Die Verbreitung der spatlatenezeitlichen Siedlun- gen in Ostslawonien und Syrmien: 1 Osijek (Mursa); 2 Sarvaš - Gradac; 3 ; 4 Vukovar - Lijeva bara; 5 Sotin (Carnacum); 6 Vinkovci (Cibalae) - Dirov brijeg; 7 Privlaka - Gradina; 8 - Gradina; 9 Orolik - Gradina; 10 Šid - Gradina na Bosutu; 11 Donja Bebrina - Paljevine; 12 Hrtkovci - Gomolava; 13 Stari Mikanovci - Gradina. SI. 1: Razprostranjenost poznolatenskih naselij v vzhodni Slavoniji in Sremu. richte publiziert wurden, sowie auf der Gradina in Stari Mikanovci und an dcr Stelle Dirov brijeg in Vinkovci selbst (Majnarič-Pandžič 1969; 1981; 1984; Vire 1979; Dimitrijevič S. 1979). Die um- Abb 2: Osijek - Donji grad, Opča bolnica (Das allgemeine fangreichsten Forschungsarbeiten wurden aller- Krankenhaus). Spatlatenezeitlicher Topferofen. SI. 2: Osijek - Donji grad, Opča bolnica. Poznolatcnska lončarska dings in Osijek durchgefiihrt - ini Stadtteil Donji peč. grad (Unterstadt) im Viertel Pristanište (FluG- hafen) am reehten Drauufer (Bulat 1977, 17 ff.; ders. 1989, 11; Lukič 1989, 53-55). pisch sind; allerdings wurde ein Vergleich mit der In meinen heutigen Ausfiihrungen will ich ei- neulich vorgetragenen typologisch-chronologischcn nige der ncuesten Ergebnisse der arehaologisehen sowie statistisehen Klassifizierung der Keramik Schutzgrabungen an der Stelle des neuen Kran- von Gomolava noch nicht durchgefiihrt.2 kenhauses in Osijek schildern, vornehmlich bei den Gebiiuden der gynakologischcn und chirur- gisehen Abteilungen, dann werde ich die For- OSIJEK schungsergebnisse im Zusammenhang mit der befestigten Siedlung im Dorf Privlaka mit beson- Die latenezeitlichen Funde am reehten Drauufer derer Beriicksichtigung der spezifisehen Art der im Stadtteil Donji grad in Osijek sind seit dem Befestigung bei einigen spatlatenezeitlichen Sied- Ende des vorigen Jahrhunderts bekannt. Sie sind lungen in Slawonien vorstellen. AuBer Privlaka in der Niihe, aber auch im Areal der spateren will ich auch die Ortc Stari Mikanovci - mit iden- Rdmersiedlung Mursa zu linden (Bulat 1977, 17 1 tisehen Befestigungsanlagen - sowie Orolik er- ff.; Pinterovič 1978, 18 ff.). Osijek wurde als wich- wahnen und in Verbindung mit dem letzteren eine tiges und Iruhes keltisehes Zentruni bereits vor summarisehe Darstellung von Keramiktypen aus mehreren Jahrzehnten arehaologiseh priisentiert, der slawonischcn Spatlatenczeit geben, die auch und zwar dutch die GrSber im Stadtteil Zeleno liir die anderen Siedlungen in Ostslawonien ty- polje (die friihere Be/.eichnung lautete "Ciglana

1 Majnarič-Pandžič ll)S4. Die Schutzgrabungen im Ritigwall (irudina im Doric Stari Mikanovci hat Ivana Iskra-JanoSič durchgefiihrt; ich danke ihr liir die Moglichkcit, ihre unpubli/ierte Ausgrahungsdokumcntation studicrcn /u konncn. Die 'lypenklassilizierung und die statistische Bcarbeitung der Keramik aus Orolik und aus den andcrcn hier erwiihnlcn spStlatčnezeitlichen Siedlungen bcrcitcn wir fiir die Monographic iiber die slawonischcn vorromischcn Ansicdlungcn vor. u Donjem gradu" - Ziegelei in der Unterstadt), oder weggeworfener Keramik gefunden; iiberhaupt wodureh die Besiedlung dieses Gebiets in der war die ganze Schicht reich an Funden. Etwas siid- Spatphase der friihen und in der mittleren licher von diesem Gebiet wurde vor dem Zwei- Latenezeit dokumentiert wird (Spajič 1954; 1956; ten Weltkrieg ein Brandgrab aus der Latenezeit 1962; Todorovič 1968, Taf. 12-24; ders. 1974,162; gefunden. Leider wurden diese Forschungen nicht Majnarič-Pandžič 1970,38 f.; Božič 1981,317; Guštin weitergefiihrt.6 Ganz allgemein kann gesagt werden, 1984, 353 f.). Uber Wohnstatten aus dieser Zeit daB die Dichte der Siedlungsfunde abnimmt, je gibt es allerdings keine Angaben. Die spat- weiter man in Richtung Siiden geht, so daB an latenezeitliehe Siedlung erstreckte sich am Drauufer einigen Stellen das Ende der Siedlung festgestellt entlang, von der Fundstatte Stara carinarnica (alte werden kann. Die Keramik von Osijek ist zwar Zollwache) im Westen bis zur Fundstatte Stara noch nicht bearbeitet, aber es ist bereits klar, daB kožara (alte Gerberei) im Osten. Das wahrscheinlich sie mit den Typen aus der benachbarten beriihm- befestigte Zentrum dieses besiedelten Streifens ten befestigten Siedlung in Sarvaš am Drauufer, ist auf dem hochsten Plateau der Gegend an der sowie mit den spatlatenezeitlichen Funden aus dem gunstigsten Stelle zur Uberquerung der Drau auf am hohen reehten Donauufer liegenden Dalj7 und dem Weg in die Baranja anzunehmen. Allgemein in den Hauptziigen auch mit den Funden aus kann gesagt werden, daB die spatlatenezeitliehe Vukovar an der Fundstelle Lijeva bara in engste Siedlung auf einer sichtbaren Anhohe, besser gesagt Verbindung gebracht werden kann.8 an der hochstgelegenen Stelle von Osijek lag (Bulat 1977, 11-13). Die Orte, an denen in der Spatlatenezeit Ke- VINKOVCI ramik erzeugt wurde, sind im Rahmen der genann- ten neueren Forschungsarbeiten in den Jahren Auch hier wurde eine weite Ausdehnung des 1982 bis 1986 entdeckt worden, als neben den besiedelten Latenegebiets festgestellt: von Novo typischen Kleinfunden insgesamt mehr als 20 selo im Westen bis Ervenica im Osten, also in einer Topferofen gefunden wurden (Abb. 2). Zwischen Lange von 3500 m. Wir wissen selbstverstandlich den beiden Weltkriegen, in den dreiBiger Jahren, nicht, ob die Fundstellen kontinuierlich mitein- wurde etwas westlich von dem Gebiet, wo sich ander verbunden waren (Dimitrijevie S. 1979, 144, die keramischen Ofen befanden, auch eine Ei- Abb. 4). Neben den spiirlichen mittellatenezeit- senhiitte aus derselbcn Zeit entdeckt; leider ist lichen Funden (aus der jiingeren Phase der dieser Fund nicht einwandfrei dokumentiert.3 Eine Mittellatenezeit) wurde zahlreiche spatlatene- regelmaBig angeordnete Reihe von 6 Ofen liings zeitliehe Keramik gesammelt, gerade von der der heutigen Hadrijan-StraBe zeugt von einem Anhohe, die offensichtlich befestigt war, also vom planmaBig konzipierten Handwerksviertel.4 Die sog. Dirov brijeg am Nordufer des Bosut entlang Dokumentation tiber diese Funde wird in deni (Majnarič-Pandžič 1970, 66-67). Im Gebiet des Regionalni zavod za zaštitu spomenika kulture spiiteren antiken Cibalae wurden zwei der iilte- (Regionalamt fiir Denkmalschutz) in Osijek auf- sten von den ansonst zahlreichen Topferofen in bewahrt und ist noch nicht veroffentlicht worden.5 Vinkovci gefunden, beide mit Keramik in stark AuBer den Ofen wurde auch eine groBere An- ausgepragter spatlatenezeitlicher Tradition. Sie zahl von Abfallgruben gefunden, die sehr reich sind in dieerste 1 lalfte des 1. Jhs. n. Chr. zu datieren, an spatlatenezeitlicher Keramik sind (graue, als sich hier eine militarisehe romisehe Besatzung iibliche grobere und kammstrichverzierte Kera- befand; die starke lokale latčnezeitliche Hand- mik, graphitiert, weiB-ocker bemalt oder mit dunk- werkstradition wird fortgesetzt, speziell in der Her- leren einpolierten Motiven verziert). Neben ei- stellung von Keramik und Werkzeugen aus Ei- nigen Ofen wurden Deponien von beschadigtcr sen. Wie in Mursa, wo ein romisehes Militiirlager

1 Uber die unsystcmatischen und nichtfachm&nnischcn Ausgrabungen von Radoslav Franjetič besteht ein schriftlicher Bcrieht im Museum von Slawonien in Osijek. 4 Die Angabe verdanke ieh Zvonimir Bojčič, dem Leiter des Regionalamtes fiir Denkmalpflege in Osijek. * Die Dokumentation wird in der in Anin. 2 angefiihrten Monographic veroffentlichi werden. 6 Miindliche Angabe des kollegen Bulat. 7 Schmidt 1945, 184; Šimič I98(>; 1986a; Hoffiller 1938. Latčnezcitfunde gab es auf der Daljska planina, am Banjkas und am Kraljcvac. Diese l unde befinden sich unveroffentlicht in den Museen in Osijek und Zagreb. H Die Ausgrabungen an der Fundst&ttc Lijeva bara wurden in den Jahren 1951-1953 durchgefuhrt; das Material liegt unveroffentlicht im Architologischcn Museum in Zagreb. Vinski 1959, 101-102; Demo 1996, 28-33, 92, Abb. 57. im Bereich einer spatlatenezeitlichen Siedlung STARI MIKANOVCI errichtet wurde, begegnet man auch in Cibalae der Tatsache, daB ein Teil des Lagers einen Teil Bei Schutzgrabungen in Stari Mikanovei wur- der ehemaligen spatlatenezeitlichen Siedlung de der gleiche Typus von Befestigungsanlagen aus erfaBte. Auf dem Dirov brijeg, der sich westlich der Spiitlatenezeit gefunden (Vire 1979). Es ist vom Romerlager befand, gibt es genug Zeugnis- interessant, daB der gleiche Typus der gebrann- se davon, daB er auch in der Friihzeit der romi- ten Wallkrone um einen kleineren Ringwall noch schen Provinz Pannonien besiedelt war (Dimitrijevie in den 60-er Jahren ostlich von Slavonski Brod S. 1979, 146). im Dorf Donja Bebrina gefunden wurde (Todorovič 1968, 23). Der spatlatenezeitliehe Ringwall, di- rekt am Saveufer errichtet, wird auch heute im PRIVLAKA Volksmund Paljevine genannt, was soviel wie Brandstiitte bedeutet. Ein Ringwall mit dem Namen Gradina wurde auf zwei miteinander verbundenen Anhohen mit gemeinsamem Fortifikationssystem errichtet. Der OROLIK iibliche Erdwall wurde hier mit horizontal einge- zogenen Holzbalken befestigt. Diese Balken wurden In Orolik, wo ein spatlatenezeitlicher Ringwall mit Erdreich bedeckt, aber so, daB die Luftzu- namens Gradina am Nordufer des Bosut errich- fuhr nicht vollig unterbunden war, dann wurden tet wurde, genauso wie diejenigen auf dem Dirov die Balken angeziindet; das Feuer schwellte lang- brijeg in Vinkovci und in Privlaka (sowie der noch sam, und so wurde der obere Teil des Erdwalls nicht erforschte in Slakovci), haben wir die Sied- um die Balken herum festgebrannt. Es handelt lung untersucht, den ringsum verlaufenden Wall sich dabei bestimmt nicht um einen zufšilligen Brand, aber nicht geschnitten. Das heutige Aussehen des der an mehreren Stellen gleichzeitig ausgebro- Walls und des Wassergrabens verbindet Orolik mit chen war, oder um einen GroBbrand in der gan- Privlaka, wir verfiigen aber uber keine Angaben zen Siedlung, denn schon einen Meter von den dariiber, wie die Befestigungsanlage konstruiert Balken entfernt oder in den iibrigen Teilen der wurde. Die Keramik von Orolik ist bearbeitet und Siedlung gibt es keine Brandspuren. Noch heute stellt ein charakteristisches Beispiel des ost- ist der aufgeschiittete und kontinuierlich fest- slawonischen spatlatenezeitlichen Repertoires an gebrannte Rand der "Befestigungsmauer" um die Formen und Verzierungen dar (Abb. 3-5).111 beiden Anhohen sichtbar. Auf der Innenseite des Walls ist eine Zugangsrampe zu sehen - vollig frei von irgendwelchen Siedlungsbauten (Hau- Neben der spezifischen Art und Weise, Befe- sern oder Abfallgruben). In dieser Rampe wur- stigungsanlagen zu bauen, wie wir es in einigen den iiltere Funde, als es die spatlatenezeitliehe ostslawonischen spatlatenezeitlichen Siedlungen Siedlung selbst ist, entdeckt (Sopot-Keramik, gefunden haben, gibt es noch eine weitere Ge- bronzezeitliche Keramik, ein mittellatenezeitlicher meinsamkeit zwischcn ihnen, niimlich eine Gruppe Kantharos und keltische Silbermiinzen ostslawo- von ostkeltischen Miinzen mit Leierblume (Majna- nischen Typs mit Leierblume). Da das Hauptau- rič-Pandžič 1984, Tal. 5: 3). Bislang wurden 12 genmerk bei der Erforschung (in den Jahren 1979 Stuck von dem Typus gefunden: 3 in Privlaka, 2 und 1981) dem Schnitt durch die Befestigungs- in Stari Mikanovei, die iibrigen stammcn aus Osijek, anlage (3 Schnitte insgesamt) gewidmet war, Sarvaš und Vinkovci. Die Miinzstatte befand sich konnten wir das Innere der Siedlung nicht eingeh- hdchstwahrscheinlich irgendwo zwischcn Osijek ender untersuchen. Ttotzdem wurden beim Ackern und Vinkovci, und die Miinzen selbst wurden sowohl stark beschiidigte Reste eines oberirdisch gebauten von Pink als auch von Popovič in die zweite Hali- 9 llauses und mchrere kleinere Gruben gefunden. te, bczichungsweise an das Ende des 2. Jhs. vor

'' Majnarič-Pandžič 1981; 1984. Die Literaturangaben ilber this Problem der Datierungder "roten Sehan/en" im Burgenland und in Westungam verdanke ich Dr. Karl Kaus. Bei unseren Beispielen (Privlaka und Siari Mikanovei) besteht kaum die Mogliehkeil, diese als mittclalterlich zu klassil'iziercn. K. Kaus, Darufalva (Drassburg), I oesmand (l.ulzmannsburg), Pinkaovar (Burg), Soprani Szemlc 1987/4, 330 If.; T. Stefanovičovš, A s/loviikiai čgetett saneok kerdesehe/. Soprani Szemle 19X7/4, 3411 IT. 1(1 Anm. 2. 10 15 16 17

24 V- 25

19 20 21 22 23

38 39 /V 40 41 42 A/ 43 44

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<4M>. Die GefiiBtypen der spatlatčnczeitlichen Keramik aus der Siedlung Gradina in Orolik. SI- 1: Značilni primerki poznolatenske lončenine z naselja Gradina v Oroliku.

Chr. datiert (Popovič 1987, 64-65, Abb. 22, Taf. Sotin - ein Fundort, wo spiitcr an dem Limes das 27: 13-18). Kastell Cornacum stand (Pinterovič 1968; 1969). Die Untersuchung der spatlatenezeitlichen In diesem Fall kenncn wir leider die genaue Lage Siedlungen mit Befestigungsanlagen und noch der spatlatenezeitlichen Siedlung nicht, aber von ungeniigend erforschten "Suburbia" haben wir mit dem Leben der spatlatenezeitlichen Einwohner, Osijek an der Drau begonnen, es folgen SarvaS, bekannt unter dem Namen Cornacales, zeugen das niiher an der Miindung der Drau in die Do- die Griiber am Fundort Zmajevac in Sotin (Majna- "au liegt, und dann donauabwiirts Dalj, Vukovar, rič-Pandžič 1972-1973). Ilier machen sich die Be- Abb. 4: Die GefaBtypen der spatlatčnc/.citliehen Keramik aus der Siedlung Gradina in Orolik. SI. 4: Značilni primerki po/.nolatenske lončenine / naselja Gradina v Oroliku. riihrungspunktc zwischcn der kriegcrischcn Latčne- kannten Inschrilt von Titus I'lavius I'roculus aus zeittradition und der herannahenden Romanisierung Novi Slankamcn beenden (Dimitrijevie D. 1971, im pannonisehen Raum deutlich bemerkbar. 566; Todorovič 1974, 146 ff., Taf. 39), der in der Diese Ausfiihrungen konnlcn wir mil der be- Rolle ties Prapositus und Praleklus der pere- Abb. 5; Die (iefiiUtypcn der spiitlatinczeitliehen Keramik aus der Siedlung Gradina in Orolik. SI. Značilni primerki poznolatenske lončenine / naselja Gradina v Oroliku. grinisehen Gcmeinschaft derOV/M.v Scurdiscorum lichc Situation, in der die spatlatenezeitlichen inAcumincum zur Zeit der Flavier auftritt, denn Gemeinschaften allmahI ich in das Leben der diese Inschril't reflektiert am besten die geschieht- romischen Provinz Pannonien einbezogen wurden. BOŽIČ, D. 1981, Relativna kronologija mlajše železne dobe MAJNARIČ-PANDŽIČ, N. 1984, Prilog problematici kasno- v jugoslovanskem Podonavju. - Arh. vest. 32, 315 ff. latenskih utvrdenih naselja u Slavoniji. - Opuse. arch. 9, BOŽIČ, D. 1982, Kasnolatenski astragalni pojasevi tipa 23 ff. Beograd. - Starinar 32, 1981, 47 ff. PINTEROVIČ, D. 1968, Limesstudien in der Baranja und BULAT, M. 1977, Nalazi s donjogradskog Pristaništa u Osijeku. in Slawonien. - Arch. lug. 9, 55 ff. - Osj. zbor. 16, 11 ff. PINTEROVIČ, D. 1969, Problemi u istraživanju Limesa na BULAT, M. 1989, Mursa. Osijek u rimsko doba. - Osijek. sektoru Batina Skela-Ilok. - Osj. zbor. 12, 53 ff. DAUTOVA RUŠEVLJAN, V. und O. BRUKNER 1992, PINTEROVIČ, D. 1978, Mursa i njeno područje u antičko Gomolava. Rimski period. - Gomolava 3, Novi Sad. doba. - Osijek. DEMO, Ž. 1996, Vukovar - Lijeva bara. - Zagreb. POPOVIČ, P. 1987, Novac Skordiska. - Beograd, Novi Sad. DIMITRIJEVIČ, D. 1971, Spatlatenezeitliehe Oppida in SCHMIDT, R. R. 1945, Die Burg Vučedol. - Zagreb. Jugoslawien. - Arch, rozhl. 23, 567 ff. SPAJIČ, E. 1954, Nalazište mladeg željeznog doba s terena DIMITRIJEVIČ, S. 1979, Arheološka topografija i izbor Osijeka. - Osj. zbor. 4, 7 ff. arheoloških nalaza s vinkovačkog tla. - In: Corolla memoriae SPAJIČ, E. 1956, Nalazište mladeg željeznog doba s terena Iosepho Brunšmid dicata, Izd. Hrv. arh. dr. 4, 133 ff. Osijeka (Nastavak). - Osj. zbor. 5, 47 ff. GUŠTIN, M. 1984, Die Kelten in Jugoslawien.-Jb. Rom. Germ. SPAJIČ, E. 1962, Nalazište mladeg željeznog doba s terena Zentmus. 31, 305 ff. Osijeka (Nastavak). - Osj. zbor. 8, 37 ff. HOFFILLER, V. 1938, Corpus vasorum antiquorum, Yougoslavie ŠIMIČ, J. 1986, Pokusno istraživanje na lokalitetu "Gradac" 2. - Belgrade. u Sarvašu. - Obav. Hrv arh. dr. 18/1, 23 f. JOVANOVIČ, B. und M. JOVANOVIČ 1988, Gomolava. ŠIMIČ, J. 1986a, Zaštitno istraživanje na "Gracu" u Sarvašu. Naselje mladeg gvozdenog doba. - Gomolava 2, Novi Sad, - Obav. Hrv. arh. dr. 18/3, 37 f. Beograd. TODOROVIČ, J. 1968, Kelti u jugoistočnoj Evropi. - Beograd. LUKIČ, H. 1989, Nalazi rimskog novca u Donjem gradu u TODOROVIČ, J. 1971, Die Oppida der Skordisker im Osijeku. - Osj. zbor. 20, 53 ff. jugoslawischen Donaugebiet. - Arch, rozhl. 23, 559 ff. MAJNARIČ-PANDŽIČ, N. 1969, Gradina, Orolik - kasno- TODOROVIČ, J. 1974, Skordisci. - Novi Sad, Beograd. latensko naselje. - Arh. preg. 11, 79 ff. VINSKI, Z. 1959, Ausgrabungen in Vukovar. - Arch. lug. 3, MAJNARIČ-PANDŽIČ, N. 1970, Keltsko-latenska kultura 99 ff. u Slavoniji i Srijemu. - Vinkovci. VIRC, Z. 1979, Damiča Gradina u Starim Mikanovcima. - MAJNARIČ-PANDŽIČ, N. 1972-1973, Kasnolatenski keltski Godišnjak-Vinkovci 8, 269 ff. grobovi iz Sotina. - Vjes. Arh. muz. Zag. 6-7, 55 ff. MAJNARIČ-PANDŽIČ, N. 1981, Gradina u Privlači - utvrdeno kasnolatensko naselje. - Arh. preg. 22, 1980, 45 ff.

O nekaterih poznolatenskih naseljih na severnem Hrvaškem in njihovem odnosu do središč zgodnje romanizacije

Povzetek

Utrjena poznolatenska naselja se razprostirajo od zahodnega V Privlaki blizu Vinkovcev je bil na naselju Gradina, ki Srema čez vzhodno Slavonijo do srednje (.v/. /). Doslej znana leži ob Bosutu, ugotovljen posebno zanimiv način gradnje naselja v Slavoniji, raziskana v večjem ali manjšem obsegu, nasipa, ki je zelo podoben srednjeveškim "rdečim nasipom" so bila utrjena z značilno panonsko tehniko zemljenih nasipov (nemško "rote Schanzcn" - rdeči zato, ker so žgani). Glede in širokih jarkov brez kamnitih konstrukcij in imajo značilno na splošno stratigrafsko stanje na tem najdišču pripada ta lego na višinskih strateških mestih ob Donavi, Dravi, Bosutu utrditev poznolatenskemu naselju na Gradini, ki jc sicer in Savi. večplastno prazgodovinsko naselje (nad ncolitskim sopotskim Najobsežnejša so bila do zdaj raziskovanja v Osijeku, in naseljem so še bronastodobne plasti). Tu niso odkrili nobenih sicer v Donjem gradu na območju četrti Pristanište (oil 19X2 srednjeveških najdb. do 1988). Na tem sploh najvišjem delu Osijeka na desnem Enak način utrjevanja jc bil odkrit na Gradini v Starih bregu Drave so bili ugotovljeni intenzivni sledovi življenja v Mikanovcih blizu Vinkovcev, pa tudi zahodneje od tod, na poznolatenskem obdobju - številne naselbinske jame in okrog Paljevinah (oznaka, kije zelo blizu nemški oznaki "rote Schan- 20 lončarskih peči (si. 2). Sest peči, postavljenih v pravilni zcn") v vasi Donja Bebrina vzhodno od Slavonskega Broda. vrsti vzdolž sedanje 1 ladrijanove ulice, priča o načrtno urejenih V Oroliku, kjer so poznolatensko naselje s sedanjim imenom obrtniških četrtih. Zelo bogate najdbe lončenine so šc v obdelavi, Gradina postavili na severnem bregu Bosuta, enako kot naselji vendar je že zdaj jasno, da so sorodne vrstam lončenine iz v Vinkovcih (Dirov brijeg) in v Privlaki (Gradina) ter še bližnjega Sarvaša, Dalja in Vukovarja (Lijeva bara). neraziskano v Slakovcih. smo raziskovali notranjost naselja, V Vinkovcih je utrjeno poznolatensko naselje na opaznem utrdbenega sistema pa ne. Sedanji videz nasipa in jarku sicer mestu na severnem bregu Bosuta, imenovanem Dirov brijeg. ()rolik povezuje s Privlako, vendar nimamo podatkov o načinu Najdišče še ni bilo strokovno raziskovano, vendar z njega gradnje nasipa. Na tem večplastnem gradišču (spel sopotska izvira bogato keramično gradivo, ki pa ni obdelano. Najdbe plast, nad njo zgodnjebronastodobna plast / najdbami vinkovške i/, najstarejših lončarskih peči rimskodobnih Gibal pričajo o kulture in kot zadnja kulturna plast poznolatensko naselje) zelo močni latenski tradiciji v zgodnjeprovincialnem lončarstvu se je poznolatensko naselje razvilo na nasutem in zravnanem ter pri izdelavi železnega orodja. platoju gradišča, njegov bivalni horizont z ognjišči in ostanki poda nadzemne hiše pa je bil ugotovljen v globini 0,90 m. Prikaz poznolatenskih naselij smo začeli z Osijekom ob Keramične najdbe iz Orolika so bile tipološko in statistično Dravi, od njega proti vzhodu pa se vrstijo najprej znameniti obdelane ter sestavljajo značilen vzorec vzhodnoslavonskega Sarvaš bliže izliva Drave v Donavo, nato pa Dalj, Vukovar poznolatenskega repertoarja oblik, načinov izdelave in okrasa in Sotin na desnem bregu Donave. Čeprav v Sotinu (Kornakum) (si. 3-5). lega naselja še ni znana, nam o življenju poznolatenskih Razen z omenjenim posebnim načinom utrjevanja, ki smo prebivalcev tega kraja veliko povedo grobovi z najdišča ga odkrili na nekaterih poznolatenskih naseljih vzhodne Zmajevac. V teh vojaških grobovih se jasno kaže stik latenskega Slavonije, so ta naselja povezana tudi s posebno skupino vojaškega izročila in naraščajoče romanizacije južnopanonskega vzhodnokeltskih srebrnikov z motivom lirastega cveta (nemško območja. "mit Leierblume") na zadnji strani. Doslej je bilo najdenih Znani napis iz Novega Slankamena, ki omenja Tita Flavija vsega 12 primerkov tovrstnih srebrnikov: 3 v Privlaki, 2 v Prokula, prepozita in prefekta peregrinske skupnosti Skordiskov Starih Mikanovcih, drugi pa v Osijeku, Sarvašu in Vinkovcih. (Civilas Scordiscorum) v Akuminkumu v flavijskem času, Njihova kovnica je verjetno delovala nekje med Osijekom najbolje ponazarja zgodovinsko dogajanje, v katerem so se in Vinkovci, kovani in v obtoku pa naj bi bili v drugi polovici poznolatenske skupnosti vključevale v življenje rimske province oziroma na koncu 2. st. pr. Kr. Panonije.

Dr. Nives Majnarič-Pandžič Odsjek za arheologiju Filozofskog fakulteta I. Lučiča 3 HR-10000 Zagreb