SAMTGEMEINDE

Flächennutzungsplan 63. Änderung

BEGRÜNDUNG

Übersichtsplan

Ehnernstraße 126 26121 Oldenburg Telefon 0441/97201-0 Telefax -99 E-Mail: [email protected]

Arbeitsfassung Vorentwurf Entwurf Beratung zur Feststellung URSCHRIFT 16.08.2019 ABSCHRIFT

Samtgemeinde Barnstorf – Flächennutzungsplan, 63. Änderung 1

INHALTSÜBERSICHT SEITE

A ALLGEMEINER TEIL 2

A.1 Anlass und Ziel der Planung 2

A.2 Örtliche Situation 2

A.3 Planungsvorgaben 3

B INHALTE UND AUSWIRKUNGEN DER PLANUNG 5

B.1 Art der Nutzung 5

B.2 Verkehr 5

B.3 Immissionen 5

B.4 Natur und Landschaft 6

B.5 Infrastruktur 8

B.6 Altlasten 9

B.7 Hochwasserschutz 9

B.8 Denkmalschutz 10

C UMWELTBERICHT 11

C.1 Einleitung 11

C.2 Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen 13

C.3 Zusätzliche Angaben 19

D DATEN 21

D.1 Städtebauliche Werte 21

D.2 Verfahrensvermerke 21

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A ALLGEMEINER TEIL

A.1 Anlass und Ziel der Planung

In der Mitgliedsgemeinde befinden sich im nördlichen Teil der Ortslage Düste landwirtschaft- lich genutzte Hofstellen, die nördlich und westlich von Grünlandflächen umgeben sind.

Da das Plangebiet bis vor einigen Jahren im Überschwemmungsgebiet der lag, war die bauliche Entwicklung von Düste und damit auch die bauliche Entwicklung der vorhandenen Betriebe in diesem Bereich stark eingeschränkt. Im Jahr 2006 wurde das Überschwemmungsgebiet mit einer deutlich kleineren Fläche neu festgesetzt. Das Plangebiet ist seitdem nicht mehr Teil des Überschwem- mungsgebietes.

Um den Landwirten am vorhandenen Standort bessere Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten und um ggf. weitere bauliche Nutzungsmöglichkeiten in Düste zu eröffnen, sollen die Flächen im Flächennut- zungsplan nun als gemischte Baufläche dargestellt werden.

A.2 Örtliche Situation

Das Plangebiet liegt nördlich der Ortslage von Düste in der Mitgliedsgemeinde Eydelstedt. Westlich des Plangebietes verläuft die Gemeindestraße Düste. Die Kreisstraße südlich des Plangebietes wird eben- falls mit Düste bezeichnet.

Im Plangebiet befinden sich in den Bereichen an den Straßen verschiedene Gebäude und im nördlichen Teil auch Lagerplätze, die zu den westlich des Plangebietes gelegenen landwirtschaftlichen Hofstellen gehören. Die übrigen Bereiche sind unbebaut und werden landwirtschaftlich als Grünflächen genutzt.

Die Ortschaft Düste ist durch das Nebeneinander von Wohnen und landwirtschaftlicher Nutzung dörflich geprägt. Die Umgebung der Ortschaft ist durch eine landwirtschaftliche Nutzung mit Acker- und Grün- landflächen bestimmt. Östlich des Plangebietes verläuft die Wagenfelder Aue.

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Grünland

Lager- flächen bebaut

bebaut landw. Hofstellen

Abb. 1: Übersicht zur vorhandenen Nutzung im Änderungsbereich (ohne Maßstab)

A.3 Planungsvorgaben

A.3.1 Raumordnung

Bei der Aufstellung von Bauleitplänen haben die Gemeinden ihre raumbeanspruchenden und raumbe- einflussenden Planungen an die Ziele der Raumordnung anzupassen. Für die Bewertung raumordneri- scher Belange ist das Regionale Raumordnungsprogramm (RROP) des Landkreises hinzuzu- ziehen, das seit dem 22. Dezember 2016 rechtskräftig ist.

Laut dem RROP soll die Landwirtschaft in allen Landesteilen als raumbedeutsamer und die Kulturland- schaft prägender Wirtschaftszweig erhalten und in ihrer sozio-ökonomischen Funktion gesichert wer- den. Die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft soll gestärkt werden, wobei ökonomische und ökolo- gische Belange in Einklang gebracht werden sollen. Bewirtschaftungsformen, durch die die Landwirt- schaft eine besondere Funktion für den Naturhaushalt, die Landschaftspflege, die Erholung und die Gestaltung und Erhaltung der ländlichen Räume hat, sollen erhalten und weiterentwickelt werden. Die Landwirtschaft soll bei der Umstellung, Neuausrichtung und Diversifizierung unterstützt werden, damit so Arbeitsplätze gesichert oder neu geschaffen werden.

Im RROP ist das Plangebiet bisher überwiegend als Vorbehaltsgebiet Landwirtschaft sowie als Vorbe- haltsgebiet Erholung dargestellt. In Teilen des Änderungsbereichs sowie in der Umgebung des Plange- bietes sind einige Flächen grau als Bereiche hinterlegt, in denen Bebauung vorhanden ist oder die bau- leitplanerisch gesichert sind.

Die Darstellung der Bauflächen in dieser Änderungsplanung stellt eine sinnvolle und angemessene Ent- wicklung der Ortslage Düste dar. Den Vorgaben der Raumordnung kann Rechnung getragen werden, da durch die vorliegende Bauleitplanung Vorrausetzungen geschaffen werden, um insbesondere für die

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hier vorhandenen landwirtschaftlichen Betriebe in angemessenem Umfang eine städtebaulich sinnvolle Erweiterung am Ortsrand von Düste zu ermöglichen.

Änderungsbereich

Abb. 2: Auszug aus dem Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) des LK Diepholz 2016 (ohne Maßstab)

A.3.2 Flächennutzungsplan

Im rechtswirksamen Flächennutzungsplan der Samtgemeinde ist der Änderungsbereich bisher als Flä- che für die Landwirtschaft dargestellt. Die westlich des Plangebietes liegenden Bereiche sowie die wei- tere Ortslage von Düste sind im Flächennutzungsplan als Dorfgebiete (MD) dargestellt.

Änderungsbereich

Abb. 3:Auszug aus Flächennutzungsplan (ohne Maßstab)

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B INHALTE UND AUSWIRKUNGEN DER PLANUNG

B.1 Art der Nutzung

Im Änderungsbereich werden auf einem bisher als Flächen für die Landwirtschaft dargestellten Bereich gemischte Bauflächen dargestellt. Damit wird die vorhandene Bebauung am nördlichen Rand von Düste in der vorbereitenden Bauleitplanung aufgenommen und es wird eine Ergänzung der vorhandenen Be- bauung und Nutzungen unter den Bedingungen des § 35 BauGB im Außenbereich ermöglicht.

Nach § 1a Abs. 2 BauGB hat die Samtgemeinde in ihre Abwägung über die öffentlichen und privaten Belange die Grundsätze der vorrangigen Innenentwicklung sowie die Begrenzung der Inanspruch- nahme von landwirtschaftlich genutzter Fläche einzustellen. Der Änderungsbereich umfasst eine Fläche von insgesamt ca. 4 ha. Auf mehr als der Hälfte der Fläche befinden sich bereits verschiedene Gebäude, Lagerstätten und befestigte Hofflächen, so dass durch die vorliegende Planung die bauliche Entwick- lungsmöglichkeit um etwa 1,8 ha erweitert wird.

Die Entwicklung der Hofstelle ist in östlicher, südlicher und westlicher Richtung durch die Wagenfelder Aue bzw. die vorhandene Bebauung eingeschränkt, so dass lediglich eine Entwicklung in Richtung Nor- den möglich ist. Neben der aktuellen Planung, einen Altenteiler nördlich der vorhandenen Hofstelle zu errichten, die Auslöser der vorliegenden Planung war, sollen in Düste weitere Entwicklungsmöglichkei- ten geschaffen werden. Um überhaupt weitere Entwicklungsmöglichkeiten für den vorhandenen land- wirtschaftlichen Betrieb, der mit der Lage im Innenbereich einer besonderen planungsrechtlichen Situ- ation unterliegt, zu eröffnen, ist es erforderlich eine Fläche darzustellen, die über die vorhandene Be- bauung hinausgeht. Damit sollen vorausschauende Entwicklungsspielräume geboten werden und nicht nur ein einzelnes Vorhaben ermöglicht werden.

Durch die vorliegende Planung werden die Flächen der landwirtschaftlichen Nutzung nicht entzogen. Vielmehr bietet sich den Landwirten durch die Darstellung gemischter Bauflächen die Möglichkeit, die Hofstellen am vorhandenen Standort nun am Rande der Ortschaft von Düste zu erweitern.

B.2 Verkehr

Westlich des Plangebietes verläuft die Gemeindestraße Düste. Die Straße südlich des Plangebietes wird ebenfalls mit Düste bezeichnet, verläuft hier jedoch als Kreisstraße 51. Das Plangebiet ist über diese beiden Straßen erschlossen.

Südlich des Plangebietes befindet sich in fußläufiger Verbindung die Bushaltestelle „Düste Willke“, von welcher aus über die Linie 144 eine Verbindung nach Eydelstedt sowie Barnstorf besteht, die auf die Bedürfnisse der Schülerbeförderung ausgerichtet ist.

B.3 Immissionen

Das Plangebiet und die Ortschaft Düste sind durch eine intensive landwirtschaftliche Nutzung, insbe- sondere mit Tierhaltung, prägt. Das Plangebiet liegt in einem dörflich geprägten Bereich, in dem es häufig zu landwirtschaftlich spezifischen Immissionen in Form von Gerüchen, Geräuschen und Stäuben

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kommt. Diese werden hervorgerufen durch den landwirtschaftlichen Verkehr auf den Straßen, die Tier- haltung sowie durch die Bewirtschaftung und Bearbeitung der umliegenden landwirtschaftlich genutzten Flächen. Sie können jahreszeitlich und witterungsbedingt auch an Sonn- und Feiertagen sowie in den Nachtstunden auftreten (z.B. Mähdrusch, Bodenbearbeitung). Die Immissionen sind unvermeidbar, im dörflich geprägten, ländlichen Raum ortsüblich und müssen von den Anwohnern toleriert werden.

Innerhalb des Geltungsbereiches und in der näheren Umgebung befinden sich darüber hinaus keine Straßen oder andere Einrichtungen mit relevanten Lärmemissionen.

Aus der geplanten gemischten Nutzung sind keine erheblichen Immissionskonflikte im Plangebiet oder dessen Nachbarschaft zu erwarten, da diese derselben Nutzungskategorie (M) zuzuordnen sind.

Laut Auskunft des Landkreises Diepholz werden die zulässigen Immissionsrichtwerte in großen Berei- chen der Ortschaft Düste bereits deutlich überschritten. Daher wird in möglichen landwirtschaftlichen Genehmigungsverfahren durch die Vorlage geeigneter Sonderbeurteilungen nachzuweisen sein, dass die zulässigen Immissionswerte an den umliegenden Wohnbebauungen eingehalten werden.

Bei der Errichtung von Wohngebäuden sind ggf. Schutzabstände zu den vorhandenen Tierhaltungsan- lagen einzuhalten. Dies wird im Rahmen der Baugenehmigungsverfahren zu prüfen sein, wobei hierbei zwischen einem betriebsbezogenen Wohnen und einem Allgemeinen Wohnen, das unabhängig von den vorhandenen Betrieben entstehen kann, zu unterscheiden sein wird.

B.4 Natur und Landschaft

B.4.1 Vorhandene Situation

Das Plangebiet wird intensiv landwirtschaftlich genutzt. Im Plangebiet befinden sich zu diesem Zweck bereits verschiedene Gebäude, Lagerstätten oder sonstige befestigte Flächen, welche zu den westlich gelegenen landwirtschaftlichen Hofstellen gehören. Die übrigen Flächen sind nicht bebaut und werden mehrheitlich intensiv landwirtschaftlich als Grünland genutzt. Der Änderungsbereich umfasst eine Flä- che von insgesamt etwa 4 ha. Davon ist jedoch durch die vorgenannten Anlagen bereits mehr als die Hälfte versiegelt, so dass durch die vorliegende Planung die bauliche Entwicklungsmöglichkeit um nur etwa 1,8 ha ausgeweitet wird.

Im Plangebiet befinden sich bis auf eine Laubgehölzreihe am östlichen Rand des Plangebietes keine Gehölze.

Das Plangebiet liegt in einem Übergangsbereich zwischen dem vorhandenen Siedlungsbereich Düstes und der offenen Landschaft, die durch landwirtschaftliche Nutzung mit Acker- und Grünlandflächen be- stimmt ist.

Östlich des Plangebietes verläuft in dem gleichnamigen Überschwemmungsgebiet die Wagenfelder Aue. Nördlich des Plangebietes verläuft ein Graben, der als Gewässer III. Ordnung einzustufen ist. Bei späteren Vorhabenplanungen wird die Freihaltung des Gewässerrandstreifens in einer Breite von 5 m für die Unterhaltung des Gewässers zu berücksichtigen sein. Nördlich und westlich des Änderungsbe- reiches liegt zudem das Landschaftsschutzgebiet Barnstorfer Huntetal.

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Landschaftsschutzgebiet Barnstorfer Huntetal

Änderungsbereich

Abb. 4: Landschaftsschutzgebiet „Barnstorfer Huntetal“ (ohne Maßstab)

B.4.2 Planerische Auswirkungen

Gem. § 18 BNatSchG ist für bei Bauvorhaben im Außenbereich die Eingriffsregelung anzuwenden, also sind die verloren gehenden Werte und Funktionen des Naturhaushaltes auszugleichen, soweit Vermei- dung bzw. Minimierung der Eingriffe nicht möglich ist.

Planungsanlass ist, eine gemischte Nutzung aus Wohnen, landwirtschaftlicher Nutzung und/oder Ge- werbe am Ortsrand zu ermöglichen. Mit Eingriffen in den Naturhaushalt ist dann durch Überbauung des offenen Bodens, durch Verlust des Grünlandes, ggfs. Entfernung von Gehölz zu rechnen. Dann sind bei einer Baumaßnahme nach § 35 BauGB Kompensationsmaßnahmen für die betroffenen Schutzgüter Boden/Wasserkreislauf sowie Arten/Lebensgemeinschaften zu schaffen.

Der Art und Umfang der Maßnahmen ergeben sich nach der Größe der Bauvorhaben und sind im fol- genden Baugenehmigungsverfahren zu regeln. Im Plangebiet bzw. der direkten Umgebung sind aus- reichend Flächen vorhanden, auf denen erforderliche Kompensationsmaßnahmen durchgeführt werden können.

B.4.3 Artenschutz

Die Bestimmungen zum besonderen Artenschutz gemäß § 44 Abs. 1 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) untersagen konkret schädigende Handlungen für besonders geschützte Tier- und Pflan- zenarten. Die Verbote werden durch die Bauleitplanung nicht unmittelbar berührt. Im Rahmen der Pla- nung ist jedoch zu prüfen, ob die artenschutzrechtlichen Bestimmungen die Realisierung der Planung dauerhaft hindern könnten und somit eine Nichtigkeit des Bauleitplans bewirken würden.

Nach § 44 Abs. 1 BNatSchG gelten folgende artenschutzrechtliche Verbotstatbestände:

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. Verbot der Verletzung oder Tötung von Tieren sowie Naturentnahme, Beschädigung oder Zerstö- rung ihrer Entwicklungsformen

Ein Verstoß gegen das Tötungs- und Verletzungsverbot liegt nicht vor, wenn die Beeinträchtigung durch den Eingriff oder das Vorhaben das Tötungs- und Verletzungsrisiko für Exemplare der betroffenen Arten nicht signifikant erhöht und diese Beeinträchtigung bei Anwendung der gebotenen, fachlich anerkannten Schutz- maßnahmen nicht vermieden werden kann. (gem. § 44 Abs. 5 BNatSchG).

. Verbot der erheblichen Störung von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderzeiten. Erhebliche Störungen sind anzunehmen, wenn eine Ver- schlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population zu befürchten ist.

. Verbot der Naturentnahme, Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten von Tieren

Der Schutzbereich umfasst nicht Nahrungs- und Jagdhabitate. Ein Verstoß liegt nicht vor, soweit die ökologi- sche Funktion der vom Eingriff betroffen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt wird. Ist eine Verschlechterung zu befürchten, können Maßnahmen zur Sicherung der konti- nuierlichen ökologischen Funktionsweise von Fortpflanzungs- und Ruhestätten durchgeführt werden (vorge- zogene Ausgleichsmaßnahmen, Vermeidungsmaßnahmen). (gem. § 44 Abs. 5 BNatSchG)

. Verbot der Entnahme, Beschädigung oder Zerstörung von Wuchsorten besonders geschützter Pflanzenarten

Im Hinblick auf die mögliche Bedeutung des Plangebietes als Fortpflanzungs- und Ruhestätte für Vo- gelarten ist von der Betroffenheit allgemein verbreiteter Arten in Ortslagen mit Gehölz- und Gebäude- bestand auszugehen. Aufgrund der vorhandenen Strukturen kann auch das Vorkommen von Fleder- mäusen im Plangebiet nicht ausgeschlossen werden. Es wird aber davon ausgegangen, dass die öko- logische Funktion der betroffenen Fortpflanzungs- und Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang auch bei einzelnen Eingriffen weiterhin erfüllt werden kann.

Um Tötungen geschützter Arten zu vermeiden, sollte die Beseitigung von Gehölzen sowie Gebäuden nicht zwischen Mitte März und Mitte Oktober erfolgen oder es ist eine naturschutzfachliche Begleitung der Maßnahme vorzunehmen.

Unter Berücksichtigung von Beschränkungen bei Gehölz- oder Gebäudeentfernung sind keine weiteren Anforderungen zum speziellen Artenschutz zu erwarten und es liegen keine artenschutzrechtlichen Vor- gaben vor, die die Umsetzung der Planung dauerhaft verhindern. Weiteres dazu kann dann bei Vorha- benplanungen geregelt werden.

B.5 Infrastruktur

Alle leitungsgebundenen Infrastruktureinrichtungen sind in der angrenzenden Straßen vorhanden.

Das anfallende Regenwasser soll im Plangebiet zur Versickerung gebracht werden. Laut Angaben in der Bodenkundlichen Übersichtskarte (BÜK) ist im Untergrund des Geltungsbereichs zwar feinsandiger Mittelsand (und damit Sande mit zur Versickerung geeigneter Durchlässigkeit) zu erwarten. Laut der BÜK weist jedoch das Grundwassers im Geltungsbereich nur geringe Grundwasserflurabstände auf,

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welche im Osten im Bereich zwischen 0,4 und 0,8 m unter Gelände und zur Wagenfelder Aue hin zwi- schen 0,2 bis 0,4 m unter Gelände schwanken. Vor diesem Hintergrund kommt ausschließlich die ober- irdische Versickerung nicht verunreinigten Niederschlagswassers über begrünte Flächen infrage. Die zielgerichtete Versickerung bedarf der Beantragung und vorherigen Erteilung einer wasserrechtlichen Erlaubnis gemäß 58 WHG durch die UWE, wobei in der Antragsplanung die Bemessung der Versicke- rung (-sanlage) gemäß dem technischen Regelwerk DWA- A 138 auf Grundlage einer Untersuchung der vor Ort anstehenden Boden- und Grundwasserverhältnisse erfolgen muss. Ggf. muss der Bereich einer geplanten Flächenversickerung mit versickerungsfähigem Sand aufgehöht werden, damit der im Regelwerk genannte Wert eines Minimalabstands von 0,5 m zum hier genannten „mittleren höchsten Grundwasserstand" einhalten zu können.

Die Erfassung des Hausmülls, der Wertstoffe, der hausmüllähnlichen Gewerbeabfälle, des Sperrmülls sowie des Baum- und Strauchschnittes erfolgen entsprechend der Abfallsatzung des Landkreises Diepholz. Es besteht Anschlusszwang lt. Satzung.

B.6 Altlasten lm Plangebiet befindet sich ein Teilbereich einer Verdachtsfläche.

Unter der Adresse Düste 8 bzw. Düste 12 ist aufgrund der gewerblichen Nutzung die Verdachtsfläche Nr. 251.402.5.004.0010 gelistet.

Die Untere Abfall- und Bodenschutzbehörde empfiehlt, dass der Planungs- bzw. Vorhabenträger für diese Verdachtsfläche die konkrete Verdachtssituation betr. möglicher Altlasten durch einen Gutachter für Boden- und Grundwasserverunreinigungen bzw. Altlasten oder Sachverständigen nach § 18 BBodSchG (Bundes-Bodenschutzgesetz) auf Grundlage einer historischen Recherche und ggf. Unter- suchungen beurteilen lässt bzw. aufklärt. Bei Baumaßnahmen inkl. Rückbaumaßnahmen auf den Grundstücken der Verdachtsfläche ist eine gutachterliche Begleitung der Erdarbeiten zur Errichtung der Gebäude und sonstiger Erdarbeiten von einem Gutachter oder Sachverständigen erforderlich.

Sollten sich bei der weiteren Planung, bei der Erschließung oder bei der Bebauung konkrete Hinweise auf schädliche Bodenveränderungen oder Altlasten ergeben. so ist dieses der Unteren Abfall- und Bo- denschutzbehörde des Landkreises Diepholz unverzüglich mitzuteilen.

B.7 Hochwasserschutz

Die Flächen nördlich und östlich des Plangebietes liegen im Überschwemmungsgebiet (ÜSG) „Wagen- felder Aue“. Die Abgrenzung des Änderungsbereiches wurde entsprechend außerhalb des ÜSG fest- gelegt. Das ÜSG wurde im Jahr 2006 neu festgesetzt. Die neue Abgrenzung ist im Bereich des Plan- gebietes deutlich kleiner als das ursprünglich festgelegte Areal.

Aufgrund vorigen Abgrenzung des Überschwemmungsgebietes war eine bauliche Entwicklung der vor- handenen landwirtschaftlichen Betriebe insbesondere in nördlicher Richtung nicht möglich. Durch die geänderte Abgrenzung bietet sich den Betrieben nun jedoch die Möglichkeit sich am vorhandenen Standort auch mit baulichen Anlagen weiterzuentwickeln.

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Abb. 5: Lage des Überschwemmungsgebietes „Wagenfelder Aue“ seit 2006 (ohne Maßstab)

B.8 Denkmalschutz

Da sich im Umfeld des Änderungsbereichs mehrere Fundstellen vorgeschichtlicher Lagerplätze, Sied- lungsstellen sowie Bestattungsplätze befinden, muss bei zukünftigen Baumaßnahmen mit archäolo- gisch relevanten Funden gerechnet werden.

In den folgenden Baugenehmigungsverfahren muss im Einzelfall über die Notwendigkeit einer denk- malrechtlichen Genehmigung und den damit verbundenen Auflagen hinsichtlich der Erdarbeiten ent- schieden werden. Die Lage des ehemaligen Verlaufs der Wagenfelder Aue im Änderungsbereich ist dabei zu beachten

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C UMWELTBERICHT

C.1 Einleitung

C.1.1 Kurzdarstellung der Planung

In der Samtgemeinde Barnstorf werden in der Mitgliedsgemeinde Eydelstedt im Ortsteil Düste auf einem bisher als Fläche für die Landwirtschaft dargestellten Bereich nun gemischte Bauflächen dargestellt.

Der Änderungsbereich umfasst eine Fläche von etwa 4 ha, wobei sich auf mehr als der Hälfte der Fläche bereits verschiedene Gebäude, Lagerstätten und befestigte Hofflächen befinden. Durch die vorliegende Planung wird die bauliche Entwicklungsmöglichkeit um etwa 1,8 ha erweitert.

Kompensationsmaßnahmen für den Ausgleich erheblicher Eingriffe sind im Rahmen von nachfolgenden Planungen aufzunehmen, wenn Art und Umfang der zu erwartenden Beeinträchtigung von Natur und Landschaft konkret bekannt sind.

C.1.2 Ziele des Umweltschutzes und Berücksichtigung bei der Planung

Erhaltungsziele und Schutzzweck der FFH-Gebiete und Vogelschutzgebiete

FFH-Gebiete und Vogelschutzgebiete sind von der vorliegenden Planung nicht betroffen.

Landschaftsrahmenplan

Im Landschaftsrahmenplan (LRP 2008) des Landkreises Diepholz gehört der Änderungsbereich zum Bereich mit den folgenden Zielen: Darstellungen aus dem Zielkonzept des Land- Berücksichtigung / Abwägung bei Planung schaftsrahmenplanes Vorrangige Entwicklung und Wiederherstellung in Plangebiet wird bereits überwiegend intensiv Gebieten mit aktuell überwiegend geringer bis landwirtschaftlich genutzt und ist bereits etwa zu sehr geringer Bedeutung für alle Schutzgüter Hälfte versiegelt

und Erweiterungsmöglichkeiten in direkter Nähe zur vorhandenen Hofstelle werden genutzt Sicherung und Verbesserung von Gebieten mit überwiegend hoher Bedeutung für Arten + Bio- tope und hoher bis sehr hoher Bedeutung für Landschaftsbild, Boden/ Wasser, Klima/ Luft

Gebiet mit Eignung zur Vergrößerung des Wald- Kein direkter Anschluss an vorhandene Waldflä- anteils chen möglich

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Plangebiet

Abb. 6: Auszug aus Landschaftsrahmenplan (LRP) des LK Diepholz 2008 (ohne Maßstab)

Da für das Plangebiet keine konkreten Zielaussagen des Landschaftsrahmenplanes vorliegen, werden hier die allgemeinen Zielvorstellungen wiedergegeben.

Naturschutzfachliche Zielvorstellungen für den Landkreis Diepholz

Arten und Biotope

• Sicherung von Kernflächen mit sehr hoher Bedeutung für Arten und Biotope • Sicherung und Entwicklung von weiteren Flächen mit Bedeutung für Arten und Biotope sowie von Elementen des Ökologischen Verbundsystems/ Biotopverbundsystems • Sicherung von Flächen mit besonderer Bedeutung für die Erhaltung gefährdeter Tierarten • Sicherung und Entwicklung anthropogen geprägter Lebensräume

Landschaftsbild

• Erhaltung bzw. Verbesserung der historisch gewachsenen Eigenart • Erhaltung bzw. Entwicklung einer naturraumtypischen Struktur-, Aspekt- und Artenvielfalt • Erhaltung und Entwicklung natürlich wirkender Landschaft und Landschaftselemente • Erhaltung und Entwicklung harmonischer Strukturen (Schönheit, Ruhe, reine Luft) • Erhaltung oder Wiederherstellung der Ungestörtheit von Natur und Landschaft

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Boden / Wasser

• Sicherung von besonderen Bodenausprägungen • Sicherung von Dauervegetation mit Schutzfunktionen für Boden und Gewässer • Entwicklung und Verbesserung der Stoffretention • Sicherung und Entwicklung des Retentionsvermögens der Gewässer, der Auen und in den ge- samten Einzugsgebieten der Gewässer zur Vermeidung von Hochwassergefahren • Vermeidung und Verminderung von Belastungen der Stoff- und Wasserkreisläufe im Sinne ei- ner umweltverträglichen Nutzung

Klima / Luft

• Sicherung lokalklimatischer Ausgleichsfunktionen zur Vermeidung von Beeinträchtigungen des örtlichen Klimas • Verminderung der Reichweite von Luftverunreinigungen und Lärmeinwirkungen

Besonderer Artenschutz

Bei der Aufstellung von Bauleitplänen sind die Verbotstatbestände des besonderen Artenschutzes gem. § 44 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) besonders zu berücksichtigen und der Planungsraum ist hinsichtlich von Vorkommen an besonders sowie streng geschützten Arten zu überprüfen.

Einschlägig ist der § 44 Abs. 1 BNatSchG, der dem Schutz besonders geschützter Arten und streng geschützter Arten gilt. Darunter fallen die im Anhang IV der Richtlinie 92/43/EWG aufgeführten Arten sowie alle europäischen Vogelarten. Lediglich nach nationalem Recht geschützte Arten fallen nicht da- runter. Die artenschutzrechtlichen Anforderungen sind der planerischen Abwägung nicht zugänglich und gelten unabhängig von der Bearbeitung der Eingriffsregelung gem. § 1a Abs. 3 BauGB.

Kultur- und Sachgüter

Zur Beachtung der Belange der Baukultur und der Denkmalpflege wird das Nds. Denkmalschutzgesetz herangezogen. Bei einer Altlastenproblematik ist die Bodenschutz-, Abfall- und Wassergesetzgebung zu beachten.

C.2 Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen

C.2.1 Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, Fläche, Boden, Wasser, Luft, Klima, Landschaft, Wirkungsgefüge zwischen ihnen, Landschaft, biologische Vielfalt

C.2.1.1 Bestandsaufnahme (Basisszenario)

Zu den einzelnen Schutzgütern wurden für den Änderungsbereich in den Themenkarten des Land- schaftsrahmenplanes (LRP) 2008 des Landkreis Diepholz folgende Aussagen getroffen:

- naturräumliche Einheit: Diepholzer Moränen und Talsande

- Arten und Biotope: Biotoptyp mit Grundbedeutung pk plankontor städtebau gmbh 14 Samtgemeinde Barnstorf – Flächennutzungsplan, 63. Änderung

- Landschaftsbild: Landschaftsbild mittlerer Bedeutung/ Landschaftsbildeinheit mit hoher Bedeutung

- Boden: Bereich mit beeinträchtigter/ gefährdeter Funktionsfähigkeit; Bereich mit hohem bis sehr ho- hem Winderosionsrisiko

- Wasser: Bereiche mit besonderer Funktionsfähigkeit, Bereich mit hohem bis sehr hohem Nitratauswa- schungsrisiko, Gebiet mit hoher / sehr hoher Grundwasserneubildung, Gewässer mit angrenzender Ackernutzung, Gewässerabschnitte mit stark/ sehr stark oder vollständig veränderter Gewässerstruktur

Pflanzen und Tiere

Bei dem Plangebiet handelt es sich um intensiv landwirtschaftlich genutzte Bereiche, auf denen sich bereits Gebäude und Lagerstätten befinden. Die übrigen Flächen bestehen aus Grünland, das regel- mäßig gemäht wird. Am westlichen Rand des Plangebietes befindet sich eine Laubgehölzreihe. Auf- grund der vorhandenen Strukturen kann das Vorkommen von Fledermäusen und Brutvögeln im Plan- gebiet nicht ausgeschlossen werden.

Boden/Fläche

Bodentyp: im Norden Gley (mit Auenablagerungen), im Süden mittlerer Podsol

Laut dem NIBIS Kartenserver liegt eine geringe standortbedingte Verdichtungsempfindlichkeit des Bo- dens vor.

Es sind ca. 17.750 m² bisher unbebauter Fläche und ca. 21.500 m² bereits bebauter Fläche von der Planung betroffen.

Die Fläche stellt sich als weitgehend eben dar.

Grundwasser

Die Grundwasserneubildung liegt laut NIBIS Kartenserver bei kleiner gleich 51-100 mm/a.

Im Landschaftsrahmenplan des LK Diepholz ist das Plangebiet jedoch als Bereich mit hoher bis sehr hoher Grundwasserneubildung dargestellt (vgl. Karte 3b Wasser LRP).

Oberflächenwasser

Im Plangebiet befinden sich keine Oberflächengewässer. Östlich des Plangebietes verläuft in einem Abstand von etwa 30 - 70 m zum Plangebiet die Wagenfelder Aue, die im gleichnamigen Überschwem- mungsgebiet liegt.

Luft/Klima

Laut dem Landschaftsrahmenplan des Landkreises Diepholz liegt der Landkreis klimatisch im Über- gangsbereich zwischen dem mehr kontinental geprägten Klima des mittleren Wesertales und dem mehr atlantisch geprägten Klima der Diepholzer Moorniederung. Es kann auf Grund der mäßigen Tempera- turschwankungen und seiner im langjährigen Mittel milden Winter als maritim geprägt bezeichnet wer- den. Gegenüber dem Küstenraum unterscheidet sich das Klima durch geringere Jahresniederschläge. Im Plangebiet liegt laut NIBIS Kartenserver der Jahresniederschlag bei etwa. 689 mm/a. Die durch- schnittliche Jahrestemperatur beträgt 9°C.

Im Rahmen der vorliegenden Planung wird es als ausreichend erachtet, weitere Klimamerkmale anhand der örtlichen Landschaftsstrukturen abzuleiten: Die vorhandenen Gehölzstrukturen am östlichen Rand

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des Plangebietes sowie die vorhandene Bebauung tragen zur Reduzierung der Windgeschwindigkeiten im ansonsten an den nördlichen und westlichen Rändern offenen Plangebiet bei.

Landschaft

Die Ortschaft Düste ist von intensiver landwirtschaftlicher Nutzung, insbesondere mit Tierhaltung und den dazugehörigen Hofstellen prägt.

Bei der Umgebung des Plangebietes handelt es sich um eine von der landwirtschaftlichen Nutzung geprägte Landschaft, die in Teilbereichen stark zersiedelt ist. Zwar befinden sich nördlich der Ortschaft Düste auch Wälder des Düster- und Eydelstedter Holz, jedoch bestimmen die großflächigen Acker- und Grünlandbereiche bei Düste das Bild bei ansonsten nur sporadisch gliedernden Gehölzbeständen oder Heckenstrukturen.

Nördlich und westlich des Änderungsbereiches liegt das Landschaftsschutzgebiet Barnstorfer Huntetal.

C.2.1.2 Prognose der Entwicklung bei Durchführung der Planung

Pflanzen und Tiere

Versiegelung und Bodenaustausch für neue Bauvorhaben überformen bzw. zerstören die vorhandenen Lebensraumqualitäten für Pflanzen und Tiere. Betroffen sind insbesondere Grünlandarten und ggfs. auch Gehölzstrukturen am westlichen Rand der Fläche.

Der Lebensraum für die bodengebundene Flora und Fauna wird um die versiegelten Flächen reduziert.

Fläche/Boden/Wasserkreislauf

Eingriffe in den Boden werden voraussichtlich durch Neubauten erfolgen. Auf Grund der ländlichen Um- gebung ist mit einer Versiegelung von 40 – 60 % zu rechnen, je nach Nutzung.

Bodenaustausch und Versiegelung zerstören die Bodengenese in den geplanten Bauflächen. Dabei verliert der neu versiegelte Boden seine Funktionen für den Naturhaushalt, u. a. als Standort für Flora und Fauna, Filterfunktionen.

Das auf zukünftig versiegelter Fläche anfallende Niederschlagswasser kann nicht direkt in den Boden und anschließend in das Grundwasser gelangen, so dass die Grundwasserneubildung reduziert wird.

Oberflächenwasser

Nicht betroffen

Luft/Klima

Großräumige Auswirkungen auf Klima/Luft sind bei der Verwirklichung der Planung nicht zu erwarten.

Landschaft

Bei dem Plangebiet handelt sich um einen Bereich, der bereits durch eine landwirtschaftliche Nutzung und die vorhandenen Siedlungsbereiche geprägt ist. Weitere Baumöglichkeiten in dem geplanten Um- fang fügen sich hier noch ein, ohne dass es zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Landschaftsbil- des kommen wird.

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Bauphase

In der Bauphase ist im Bereich Gehölzreihe darauf zu achten, dass es nicht zu erheblich nachteiligen Auswirkungen durch die Lagerung von Baumaterialien oder Baumaßnahmen im Boden kommt.

C.2.1.3 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich der nach- teiligen Auswirkungen

Über Maßnahmen zur Vermeidung und Verringerung von nachteiligen Auswirkungen ist im Rahmen von folgenden Planungen oder Baugenehmigungen zu entscheiden, wenn Art und Umfang der zu er- wartenden erheblichen Beeinträchtigung von Natur und Landschaft konkret bekannt sind. Im Plangebiet bzw. der direkten Umgebung sind ausreichend Flächen vorhanden, auf denen die Kompensationsmaß- nahmen durchgeführt werden können.

C.2.2 Auswirkungen auf den Menschen und seiner Gesundheit

C.2.2.1 Bestandsaufnahme (Basisszenario)

Das Plangebiet und die Ortschaft Düste ist von intensiver landwirtschaftlicher Nutzung, insbesondere mit Tierhaltung prägt. Laut Auskunft des Landkreises Diepholz werden die zulässigen Immissionsricht- werte in großen Bereichen der Ortschaft Düste bereits deutlich überschritten. Das Plangebiet liegt in einem landwirtschaftlich strukturierten Bereich, in dem es häufig zu landwirtschaftlich spezifischen Im- missionen in Form von Gerüchen, Geräuschen und Stäuben kommt. Diese werden hervorgerufen durch den landwirtschaftlichen Verkehr auf den Straßen, die landwirtschaftliche Tierhaltung sowie durch die Bewirtschaftung und Bearbeitung der umliegenden landwirtschaftlich genutzten Flächen. Sie können jahreszeitlich und witterungsbedingt auch an Sonn- und Feiertagen sowie in den Nachtstunden auftreten (z.B. Mähdrusch, Bodenbearbeitung).

C.2.2.2 Prognose der Entwicklung bei Durchführung der Planung

Aus der geplanten gemischten Nutzung sind keine erheblichen Immissionskonflikte im Plangebiet oder dessen Nachbarschaft zu erwarten, da diese derselben Nutzungskategorie zuzuordnen sind.

C.2.2.3 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich der nach- teiligen Auswirkungen

Bei möglichen landwirtschaftlichen Genehmigungsverfahren im Plangebiet wird in jedem Falle durch die Vorlage geeigneter Sonderbeurteilungen nachzuweisen sein, dass die zulässigen Immissionswerte an den umliegenden Wohnbebauungen eingehalten werden.

Bei der Errichtung von Wohngebäuden sind ggf. Abstände zu den Tierhaltungsanlagen einzuhalten. Dies wird im Rahmen der Baugenehmigungsverfahren zu prüfen sein, wobei hierbei zwischen einem betriebsbezogenen Wohnen und einem Allgemeinen Wohnen, das unabhängig von den vorhandenen Betrieben entstehen kann, zu unterscheiden sein wird.

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C.2.3 Umweltbezogene Auswirkungen auf Kulturgüter und andere Sachgüter

C.2.3.1 Bestandsaufnahme (Basisszenario)

Nach Informationen der Samtgemeinde befinden sich im Plangebiet kein Bau- oder Bodendenkmäler. In der Umgebung des Änderungsbereiches befinden sich keine Gebäude, die als Kulturdenkmal einzu- stufen sind. Im Umfeld des Änderungsbereichs befinden sich aber mehrere Fundstellen vorgeschichtli- cher Lagerplätze, Siedlungsstellen sowie Bestattungsplätze. lm Plangebiet befindet sich ein Teilbereich einer Verdachtsfläche. Unter der Adresse Düste 8 bzw. Düste 12 ist aufgrund der gewerblichen Nutzung die Verdachtsfläche Nr. 251.402.5.004.0010 gelistet.

C.2.3.2 Prognose der Entwicklung bei Durchführung der Planung

Negative Auswirkungen auf Kulturdenkmäler oder andere Sachgüter sind nicht zu erwarten.

C.2.3.3 D.2.3.4 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich der nachteiligen Auswirkungen

Da sich im Umfeld des Änderungsbereichs mehrere Fundstellen vorgeschichtlicher Lagerplätze, Sied- lungsstellen sowie Bestattungsplätze befinden, muss bei zukünftigen Baumaßnahmen mit archäolo- gisch relevanten Funden gerechnet werden. In den folgenden Baugenehmigungsverfahren muss im Einzelfall über die Notwendigkeit einer denkmalrechtlichen Genehmigung und den damit verbundenen Auflagen hinsichtlich der Erdarbeiten entschieden werden. Die Lage des ehemaligen Verlaufs der Wa- genfelder Aue im Änderungsbereich ist dabei zu beachten.

Die Untere Abfall- und Bodenschutzbehörde empfiehlt, dass der Planungs- bzw. Vorhabenträger für diese Verdachtsfläche die konkrete Verdachtssituation betr. möglicher Altlasten durch einen Gutachter für Boden- und Grundwasserverunreinigungen bzw. Altlasten oder Sachverständigen nach § 18 BBodSchG (Bundes-Bodenschutzgesetz) auf Grundlage einer historischen Recherche und ggf. Unter- suchungen beurteilen lässt bzw. aufklärt. Bei Baumaßnahmen inkl. Rückbaumaßnahmen auf den Grundstücken der Verdachtsfläche ist eine gutachterliche Begleitung der Erdarbeiten zur Errichtung der Gebäude und sonstiger Erdarbeiten von einem Gutachter oder Sachverständigen erforderlich. Sollten sich bei der weiteren Planung, bei der Erschließung oder bei der Bebauung konkrete Hinweise auf schädliche Bodenveränderungen oder Altlasten ergeben. so ist dieses der Unteren Abfall- und Boden- schutzbehörde des Landkreises Diepholz unverzüglich mitzuteilen.

C.2.4 Übersicht über die voraussichtliche Entwicklung bei Nichtdurchführung der Planung

Bei der Nichtdurchführung der Planung wird es im Änderungsbereich vermutlich bei der bisherigen land- wirtschaftlichen Nutzung bleiben.

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C.2.5 Anderweitige Planungsmöglichkeiten Anderweitige vorgenommene Planung Begründung Planungsmöglichkeit

Andere Standorte innerhalb der Darstellung von Bauflächen am angemessene Sicherung Ortslage Siedlungsrand mit Erweiterungspo- vorhandener städtebaulicher tenzial Strukturen und Entwicklung von vorhandenen Betrieben

Andere Art der Nutzung z.B. Gemischte Bauflächen Dörflich strukturierter Be- Wohnbauflächen reich mit Wohnen, Gewerbe und landwirtschaftlicher Nut- zung soll ermöglicht werden.

C.2.6 Wechselwirkungen

Die Umweltauswirkungen einer Planung lassen sich bei einer isolierten Betrachtung jedes einzelnen Schutzgutes oder Umweltbelanges nicht vollständig erfassen, da diese Bestandteil eines komplexen Systems von vielfältigen wechselseitigen Abhängigkeiten sind. Im Rahmen der Umweltprüfung geht es nicht darum, die ökosystemaren Zusammenhänge nachzuzeichnen. Es geht an dieser Stelle vielmehr darum, solche Wechselwirkungen zu erkennen und herauszustellen, die für die Bewertung der Umwelt- auswirkungen aufgrund besonderer Umstände in der Planung zusätzliche Aspekte darstellen. So kann z.B. eine Lärmschutzwand aus Gründen des Lärmschutzes sinnvoll sein, hinsichtlich der Beeinträchti- gung des Landschaftsbildes demgegenüber negativ zu bewerten sein.

Aus der vorliegenden Planung ergeben sich keine Wechselwirkungen, die zusätzlich bei der Bewertung der Umweltauswirkungen zu betrachten wären.

C.2.7 Kumulierung

Eine Kumulierung mit Auswirkung von Vorhaben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigen et- waiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Umweltrelevanz oder auf die Nutzung von natürlichen Ressourcen ist im vorliegenden Fall nicht gege- ben.

C.2.8 Vermeidung von Emissionen und der sachgerechte Umgang mit Abfällen und Abwas- ser

Da das Plangebiet bereits über die Hälfte bebaut ist und intensiv landwirtschaftlich genutzt wird, ist durch die Umsetzung der Planung nur eine Erweiterung der vorhandenen Hofstellen zu erwarten. Dadurch werden sich sowohl die Mengen der zu entsorgenden Abfälle, als auch das anfallende Abwas- ser bei der Umsetzung der Planung jedoch nicht signifikant erhöhen.

Die Erfassung des Hausmülls, der Wertstoffe, der hausmüllähnlichen Gewerbeabfälle, des Sperrmülls sowie des Baum- und Strauchschnittes wird weiterhin entsprechend der Abfallsatzung des Landkreises Diepholz erfolgen.

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C.2.9 Nutzung erneuerbarer Energien und die sparsame und effiziente Nutzung von Ener- gien

Einer sparsamen und effizienten Nutzung von Energie durch verschiedene technische Einrichtungen auf den Grundstücken und am Gebäude steht diese Flächennutzungsplanänderung nicht entgegen.

C.2.10 Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität

Gebiete, in denen die durch Rechtsverordnung zur Erfüllung der Rechtsakten der EU festgelegten Grenzwerte überschritten werden, sind von der Planung nicht betroffen.

Bei der Aufstellung von Bauleitplänen ist die Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität in Gebieten, in denen die durch Rechtsverordnung zur Erfüllung von Bindenden Beschlüssen der Europäischen Ge- meinschaft festgelegten Immissionsgrenzwerte nicht überschritten werden, zu berücksichtigen. Im Vor- dergrund stehen dabei Regelungen, durch die die Erhaltung der Luftqualität gewährleistet werden kann.

Veränderungen hinsichtlich der bestehenden und zu erhaltenden bestmöglichen Luftqualität werden aus der Umsetzung der Planung voraussichtlich nicht resultieren. Aus der für das Plangebiet vorgese- henen Nutzung ergeben sich für die Luftqualität der angrenzenden Bereiche voraussichtlich keine er- heblichen nachteiligen Auswirkungen.

C.2.11 Berücksichtigung schwerer Unfällen oder Katastrophen (§ 9 Abs.6 Nr.7j BauGB)

Die realisierbaren Vorhaben sind nicht anfällig für schwere Unfälle oder Katastrophen. Insofern sind an dieser Stelle auch keine erheblich nachteiligen Auswirkungen zu beschreiben. Risiken für die mensch- liche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt durch Unfälle und Katastrophen sind bei der Umsetzung der Planung nicht zu erwarten. Maßnahmen zur Verhinderung oder Verminderung, Einzel- heiten in Bezug auf die Bereitschafts- und vorgesehenen Bekämpfungsmaßnahmen für derartige Kri- senfälle sind ebenfalls nicht erforderlich.

C.3 Zusätzliche Angaben

C.3.1 Beschreibung technischer Verfahren sowie Hinweise auf Schwierigkeiten bei der Zu- sammenstellung von Angaben

Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Unterlagen haben sich nicht ergeben

C.3.2 Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen Auswirkungen auf die Umwelt

Eine Überwachung weiterer erheblicher Auswirkungen auf die Umwelt ist nicht erforderlich, da über die hier beschriebenen Auswirkungen hinaus keine erheblichen Beeinträchtigungen der Umwelt zu erwar- ten sind.

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C.3.3 Allgemeinverständliche Zusammenfassung

In der Samtgemeinde Barnstorf werden in der Mitgliedsgemeinde Eydelstedt im Ortsteil Düste auf einem bisher als Fläche für Landwirtschaft dargestellten Bereich nun gemischte Bauflächen dargestellt. Von etwa 4 ha, die der Änderungsbereich umfasst, ist bereits mehr als die Hälfte versiegelt, so dass die bauliche Entwicklungsmöglichkeit um nur etwa 1,8 ha erweitert wird.

Erheblich nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt sind bei der Bebauung der Flächen zu erwarten. Dabei kann es zu einer zusätzlichen Bodenversiegelung, ggfs. den Verlust von Grünland und die Ent- fernung von Gehölzen am Rand der Fläche kommen. Das auf zukünftig versiegelter Fläche anfallende Niederschlagswasser kann nicht direkt in den Boden und anschließend in das Grundwasser gelangen, so dass die Grundwasserneubildung reduziert wird. In dem dörflich geprägten Umfeld sind keine erheb- lich nachteiligen Auswirkungen auf den Menschen und seine Gesundheit zu erwarten.

Über ggf. erforderliche Kompensationsmaßnahmen für Eingriffe in den Naturhaushalt ist bei Vorhaben im Außenbereich gem. § 35BauGB bei der Baugenehmigung zu entscheiden.

C.3.4 Referenzliste

Landschaftsrahmenplan 2008 des Landkreises Diepholz

NIBIS Kartenserver; LBEG, (http://nibis.lbeg.de/cardomap3/) Niedersächsische Umweltkarten, Nds. Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz (http://www.um-weltkarten-niedersachsen.de/GlobalNetFX_Umweltkarten/)

pk plankontor städtebau gmbh Samtgemeinde Barnstorf – Flächennutzungsplan, 63. Änderung 21

D DATEN

D.1 Städtebauliche Werte

Nutzungsart m²

Gemischte Bauflächen 39.250

 39.250

D.2 Verfahrensvermerke

Die Begründung hat gemäß § 3 Abs. 2 BauGB zusammen mit der Planzeichnung der 63. Änderung des Flächennutzungsplanes öffentlich in der Zeit vom ...... bis zum ….. …...... ausgelegen.

Barnstorf, den ...... …......

Samtgemeindebürgermeister

Die Begründung wurde vom Rat der Samtgemeinde Barnstorf zusammen mit der Planzeichnung der 63. Änderung des Flächennutzungsplanes in der Sitzung am ….. ….. ….. beschlossen.

Barnstorf, den ….. ….. …......

Samtgemeindebürgermeister

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