FREITAG BERNER JURA 6. JUNI 2008 11

Sonceboz Grosses Dorffest im August jog. Am 22. und 23. August wird in Sonceboz gefeiert. Die Organisa- toren haben diese Woche das reichhaltige Festprogramm vor- gestellt. Die «Fête des Trois Sapins» ist nachdendreiTannenimWappen vonSoncebozbenannt.DasDorf- fest auf dem Gelände der Indus- triezone der Gemeinde soll wie immereinunvergesslicherAnlass werden. Für die Kleinen gibt es am Samstag, dem 23. August, um 13.30 Uhr ein Mini-Velorennen. Für Karussellfahrten und Chilbi- attraktionen ist gesorgt. Dieses Jahr wird wieder ein grosser Umzug stattfinden. Nach demgrossenPublikumserfolgvor zwei Jahren wurden die örtlichen Vereine und Firmen eingeladen mitzumachen. Die Fasnachtscli- que von Péry hat schon zugesagt. Die Initianten des «Sboz Park» werden mit einer Velocross-De- monstration aufwarten. Gastro- nomie hat heuer einen besonde- ren Stellenwert: Die «Chefs» von sieben Ortsvereinen haben sich zusammen getan, um den Gästen unter der Devise «Köstliches und Besonderes» einheimische und mediterraneSpezialitätenzuprä- sentieren. Eine Vorstellung der besonde- Feinschmecker: Auf den Alpweiden gibt es leckere Blumen und Kräuter. Bis im September können sich die Rindviecher daran gütlich tun. Bilder: Olivier Gresset renArtwirddiesesJahrunterdem Motto «Podium Libre» geboten: Alle,dieetwasKünstlerischesdar- bieten können, sind eingeladen, auf einer gedeckten Bühne wäh- rend fünf Minuten aufzutreten. Es muht im Nebel auf dem Berg Wer also eine schauspielerische Ader besitzt, gut jonglieren oder 211 junge Rinder haben Aussergewöhnlich ist der Tag Der Stier steht derweil ganz al- da mussten sie noch laufen, in ei- den ganzen Sommer durch», sagt die Leute zum Lachen oder zum auch für die Bauern, heuer ganz lein in einem Stall. «Mr. Bean» nemTagesmarschvonMurtenvia er, «sie sind untereinander sehr Weinen bringen kann, kann sich am Mittwoch ihr besonders. Erstmals muss jedes heisst er und ist 20 Monate jung. St.Johannsenbisaufdenhinteren sozial.» Mit anderen Gruppen anmelden. Sommerquartier bezogen RindgegendieBlauzungenkrank- Bald wird er lustvolle Arbeit be- Bielberg. Ab 1940 verlud man die werdeesaberwohlRangkämpfe Übersetzung: Pierre Leduc – die Weiden der heit geimpft werden. Der Bund kommen, den Sommer hindurch Rinder in Bahnwagen, fuhr sie geben, allerdings weniger heftige hatamDienstageineschweizwei- «stierige» Rinder decken dürfen. nach Cortébert ins Valon de St. als früher, als viele noch Hörner INFO: Anmeldungen für das «Po- MétairiedeMorat.Eine te Impfkampagne gestartet. Hunziker wird sie ihm von seinen Imierundtriebsievondortaufdie hatten. dium Libre» an Damien Montavon, feuchtgraue Ankunft täglichenKontrollgängenüberdie Alp.1968fanderstmalseinTrans- Berit Schrickel impft die Neu- [email protected]. Wer Ein Spritzer unter die Haut Weidenheimbringen.Vorerstent- port per Camion statt. So steht es ankömmlinge nun gleich draus- am Umzug mitmachen möchte, hinter dem Chasseral. Tierärztin Berit Schrickel steht lässt der Hirte die «Guschtis» in inderChronikderViehzucht-und senimGehege.DieBauernhelfen melde sich bei [email protected] JANOSCH SZABO mitderSpritzeschonbereit.«315» dieFreiheit,aufdienochfremden Berggenossenschaft , ge- treiben und halten. «Was für ein ruft sie aus dem Dunkeln des Weiden. Vor dem Stall ruft einer gründet 1896. Cabaret», schimpft Jürg Bennin- Dichter Nebel liegt über der Mé- Stalls. Bergmeister Fritz Herren «chum chum». Es ist Kurt Meier ger, der Präsident der Genossen- Chasseral tairiedeMorataufdemhinteren kramt in den Papieren, sucht die aus , einst Bauer, heute Strecksprünge ins Freie schaft. «In drei Wochen müssen Bielberg. Es nieselt. Im Stall mu- Nummer.Sie spritzt. Er macht ein Rentner. Er sei jedes Jahr dabei, Der Chauffeur klappt den An- alle nachgeimpft werden.» «Wir henRinder,rangelnundrutschen Häkchen. Schrickel ist schon um zu helfen und der speziellen hänger auf. Die Rinder stehen werden Spass haben», sagt Schri- Spannende auf dem glatten Boden. Sie sind beim nächsten Rind, muss an die Stimmungwegen.«Chumchum». dicht gedrängt ineinander ge- ckel sarkastisch. Dann packt sie neu hier, das erste Mal in ihrem Hautfalten am Hals ran, wird ge- Die Rinder kommen zögerlich, schachtelt.VomKnotenamStrick ihre Sachen. Auch die Bauern Entdeckungen Lebensohochoben,auf1462Me- schubstundgetreten.WildesGlo- halb stolpernd über die Schwelle, befreit, stürmen sie bald eines werden noch heute heimkehren. ms. Insgesamt 16 geführte Aus- tern. Noch vor wenigen Stunden ckengebimmel. Die Tiere haben blickenunsicherumsichundlau- ums andere ins Freie. Manche Zurück bleiben 211 Rinder, ein flüge sollen der Bevölkerung Ge- rupftensieGrasimUnterland,in Angst. fen dann langsam auf die Weide schlitternundstolperndieRampe Stier, drei Kühe, drei Pferde, eine legenheit bieten, die Eigenheiten , Courlevon, Salven- Rudolf Hunziker, der Hirte von hinaus.DerNebelverschlucktsie. runter, andere wagen Strecks- Geiss und Rudolf Hunziker mit undSchönheitendesChasseralin ach, , , , der Alp, malt den Jüngeren ein Das Muhen wird leiser. prünge. Dreckfetzen fliegen. seiner Frau. Der Hirte freut sich diesem Sommer zu entdecken. Burg, Münchenwiler, Ulmiz und blauesHaufdiePobacke.Essteht Motorenlärm dröhnt aus dem Bauer Günther Tschirren aus auf den Sommer: «Hier oben sind Das soeben erschienene Pro- Erligut, in den Dörfern um Mur- für «Hubel», die Weide am Hang Grau.DienächsteLadungRinder: Courgevaux steht daneben und wir fern von Stress und Gehetze.» gramm des Vereins Regionalpark ten. Dann fuhren Lastwagen vor, hinterdemStall.Dortkommenall Zwei grosse Lastwagen mit An- beobachtet das Spektakel. 15 Rin- ChasserallässtkaumWünscheof- diesieüberdenChasseralraufauf jene hin, die nicht vom Stier ge- hängernfahrensiesozusagenbis der hat er hochbringen lassen. INFO: Mehr Bilder auf fen: Ob Nachtmärchen, bemer- die Alp gebracht haben. deckt werden sollen. vordieTür.Früherwardasanders, «Sie werden zusammen bleiben, www.bielertagblatt.ch kenswerte Bäume, geologischer Reichtum, Fledermäuse oder ku- linarische Spezialitäten – das An- gebot umfasst eine Vielzahl von Alpsommer auf der Themen, die den Teilnehmenden der Ausflüge von ortskundigen Métairie de Morat Fachleuten näher gebracht wer- • Das Vieh: 211 junge Rinder den. Bisweilen werden gutes aus der Region Murten. Schuhwerk und eine gute Fitness Milchrassen: Holsteiner, vorausgesetzt (Erforschung der Fleckvieh und Simmentaler. Combe Biosse). Ebenfalls hilf- Keine Mutterkühe, keine reichsindeinegewisseNeugieran Mastrassen. den Wundern der Natur (botani- • Die Weiden: 220 Hektaren sche Spaziergänge) oder der Kul- Weideland, Fels und Wald- tur (die Mühlen von Lamboing) stücke inbegriffen. Gras, des Bergmassivs, das den Status Bergkräuter und Blumen. einesanerkanntenRegionalparks Murmeltiere und Gemsen. erlangen möchte. • Der Hirte: Rudolf Hunziker Infos über das Programm und aus dem solothurnischen die Anmeldemodalitäten finden Tscheppach. Achter Alpsom- Wild: Kaum losgebunden, springen die Rinder wagemutig aus dem sich unter www.parcchasseral.ch mer. Genossenschaft zahlt Anhänger, raus in eine neue Welt. («Découvrir Chasseral»/«Activi- Lohn. tés estivales»/«Sorties guidées»). • Die Kosten: Mitglieder der Genossenschaft zahlen 1.30 Franken pro Tier und Tag für NACHRICHTEN die Sömmerung, Nicht-Mit- glieder 1.50 Franken. Die Ge- Le Pont: Unfall mit nossenschaft erhält vom Bund zusätzlich Sömme- vier Verletzten rungsbeiträge. asb. Am Mittwochabend ereig- • Der Bergmeister: Fritz nete sich auf der Strecke zwi- Herren organisiert seit 35 schen Le Pont und St. Imier ein Jahren Alpauf- und abzug. Selbstunfall. In der letzten Kurve • Der Alpabzug: Mitte Sep- verlor ein Automobilist die Herr- tember werden die letzten schaft über das Fahrzeug, und Rinder von der Alp geholt, kamvonderStrasseab.VierAm- werdende Mütter schon vor- bulanzen mussten insgesamt her. Als Letzter geht Hunzi- vier Personen in das Bezirksspi- ker, nach dem Aufräumen tal nach St. Imier führen. Der Neugierig: Zwei junge Holsteiner entdecken die Alpweiden. Bald und Zäune abbrechen. (js) Stillhaltend: Die Tierärztin impft das Rind gegen Blauzungen- Sachschaden konnte noch nicht sehen sie mehr – wenn sich der Nebel verzieht. krankheit. Ein Milliliter unter die Haut am Hals reicht. in Erfahrung gebracht werden.