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CASE STORY

REGIONALE MAßNAHMENPLANUNG Untersetzung des Hochwasserrisikomanagementplans

Aufbauend auf den berechneten überschwemmten Flächen und der KUNDE

Erarbeitung der Hochwassergefahren- und -risikokarten wurde die regionale  Ministerium für Ländliche Entwicklung, Maßnahmenplanung für das Einzugsgebiet der Stepenitz als Untersetzung Umwelt und Landwirtschaft des Landes des Hochwasserrisikomanagementplans (HWRMP) Elbe durchgeführt. Insgesamt wurden 71 Maßnahmen identifiziert. Für die ortskonkreten  Landesamt für Umwelt, Gesundheit und technischen Maßnahmen erfolgte eine ökologische Einschätzung hinsichtlich Verbraucherschutzes des Landes Brandenburg der Umsetzung der Maßnahme. HERAUSFORDERUNG GEBIETSCHARAKTERISTIK  Verbesserung des Risikomanagements im Das Einzugsgebiet der Stepenitz liegt im Westen des Landes Brandenburg im Einzugsgebiet der Stepenitz Landkreis . Die Stepenitz mündet bei in die Elbe. Bei  Schaffung von Grundlagen für die Hochwasser der Elbe kommt es zu einem Rückstau der Elbe in die Stepenitz, Umsetzung der HWRMP im Land wobei große eingedeichte Flächen überschwemmt werden können. Brandenburg  Berücksichtigung der laufenden Es traten in der Vergangenheit bereits mehrere Hochwässer aus dem Anpassungen der Anforderungen an die Eigeneinzugsgebiet auf, welche erhebliche Schäden hinterließen. Nach dem Umsetzung der HWRMP Sommerhochwasser im Jahr 1993 wurde das RHB Neue Mühle insbesondere LÖSUNG zum Schutz der Stadt gebaut.  Trotz langer Bearbeitungszeit durchgehendes festes Projektteam  Intensiver Dialog mit den Auftraggebern  Effektive Integration von Kenntnissen der Hydraulik, Bauwesen und Ökologie

NUTZEN

 Arbeitsgrundlage für die flächendeckende Umsetzung der HWRMP im Land Brandenburg (Pilotprojekt)  Schaffung der Grundlage für eine Verbesserung des Hochwasserschutzes im Einzugsgebiet der Stepenitz

ORT / LAND

Prignitz / Brandenburg / Deutschland

Blick auf die Stepenitz am Streichwehr in Perleberg, km 14,94 ©DHI

VORARBEITEN Im Rahmen der Erstellung des HWRMP Elbe wurde durch die DHI-WASY bereits die Berechnung der überschwemm- ten Flächen, der Wassertiefen und der Fließgeschwindig- keiten für seltene, mittlere und extreme HW-Ereignisse für das MLUL / LUGV des Landes Brandenburg durchgeführt. Die Berechnungen wurden mit einem hydronumerischen 1D-/2D-Modell mit dem Softwarepaket MIKE FLOOD für die Stepenitz und weitere acht Nebengewässer (150 km Fließ- länge mit ca. 2.500 Gerinneprofilen und ca. 180 Bauwerk- sprofilen) durchgeführt. Aufbauend auf den Ergebnissen der hydronumerischen Berechnungen wurden Hochwassergefahrenkarten (HWGK) Dömnitz, km 13,2: Als Maßnahme wurde die Verbesserung des und Hochwasserrisikokarten (HWRK) unter ArcGIS mit eige- Unterhaltungszustandes abgeleitet ner Softwarelösung (Karten-Tool, Flood Toolbox) erarbeitet. Für das Einzugsgebiet der Stepenitz wurden insgesamt 71 REGIONALE MAßNAHMENPLANUNG INCLUSIVE Maßnahmen zur Minderung und Vermeidung von Über- ÖKOLOGISCHER BEWERTUNG schwemmungen und damit von Hochwasserschäden identi- In den Jahren 2014/2015 erfolgte die Maßnahmenplanung fiziert, wobei 45 Maßnahmen in den vier o. g. Gemeinden zum HW-Schutz im Einzugsgebiet der Stepenitz durch die liegen. DHI-WASY im Auftrag des MLUL / LUGV. Die regionale Die Maßnahmen sind untergliedert in verschiedene Hand- Maßnahmenplanung dient der Untersetzung des HWRMP lungsfelder, die von der Vorsorge bis zum natürlichen Elbe. Wasserrückhalt und zum technischen Hochwasserschutz Ausgehend von der Analyse vorangegangener HW- reichen. Ereignisse wurde zunächst die Hochwassergenese näher Für 25 ortskonkrete technische Maßnahmen erfolgte eine betrachtet. Neben den Hochwässern am Unterlauf der ökologische Einschätzung, ob bzw. inwieweit bei Um- Stepenitz, die ursächlich auf den Rückstau bei Elbehoch- setzung der Maßnahmen erhebliche Umweltauswirkungen wasser zurückzuführen sind, traten in der Vergangenheit positiver oder negativer Art auftreten können. Zu den unter- mehrere Hochwasserereignisse, hervorgerufen durch suchten ortskonkreten Maßnahmen zählen u. a. folgende Starkregenereignisse bzw. durch Regenereignisse die auf Maßnahmen: gefrorenen Boden im Einzugsgebiet fallen, auf.  Angepasste Nutzungen (Aufgabe von Nutzungen, z. B. Gegenstand der regionalen Maßnahmenplanung Stepenitz von Kleingärten, Garagen) war es, Maßnahmen zu identifizieren, die die Hochwasser-  Förderung natürlicher Wasserrückhalt entlang der gefahr aus dem Eigeneinzugsgebiet verhindern bzw. ver- Gewässer mindern.  Errichtung eines grünen Speichers (RHB) oberhalb Die ermittelten jährlichen Schadenerwartungswerte und die Anzahl der potenziell von Hochwasser betroffenen Einwoh-  Sedimententnahmen in einzelnen Gewässerabschnitten. nern vor Umsetzung der regionalen Maßnahmenplanung zeigen, dass die Schwerpunktbereiche für den Hochwasser- Darüber hinaus wurden in den letzten Jahren bzw. werden schutz in den Gemeinden Pritzwalk, Perleberg, Groß Pan- im Einzugsgebiet Stepenitz bereits umfangreiche Maßnah- kow und liegen. men zum Schutz vor Rückstau bei Elbehochwasser umge- setzt (z. B. Erarbeitung HW-Schutzplan, Deichbau in Breese, in und in Wittenberge).

Kontakt: Katerina Fröhlich - [email protected]

Weitere Informationen finden Sie unter: www.dhi-wasy.de / www.dhigroup.com ©DHI