KZ-GEDENKSTÄTTE NECKARELZ

Mosbacher Straße 39 | 74821 Telefon 0 62 61.67 06 53 | Fax 0 62 61.672381 [email protected] | www.kz-denk-neckarelz.de

Öffnungszeiten | Eintrittspreise Jeden Sonntag 14.00 –17.00 Uhr (zwischen 1. Dezember und 26. Januar geschlossen) Die Begleitung von Gruppen ist nach Vereinbarung jederzeit möglich, auch während der geschlossenen Zeit im Winter. Eintrittspreis für Einzelbesucher 3,00 EUR / erm. 1,00 EUR* Gruppen (ab 7 Personen) 2,00 EUR / Pers. / erm. 1,00 EUR* plus Begleitung von Gruppen 20,00 EUR / erm. 10,00 EUR* Lehrpfad *) Mitglieder, Schüler, Studenten, Auszubildende

Goldfisch-Pfad Goldfisch Der goldfisch-Pfad ist frei zugänglich und durch die Informationstafeln bei / auch selbsterklärend. Pädagogische Begleitungen für Gruppen sind möglich und können bei der KZ-Gedenkstätte Neckarelz jederzeit ver- einbart werden. Die Preise für Begleitungen von Gruppen (Jugendliche/ Erwachsene) entsprechen denen der Gedenkstätte, der Eintrittspreis entfällt.

Vielen Dank für Ihre Spende! KZ-Gedenkstätte Neckarelz, Sparkasse Neckartal- IBAN: DE23 674 500 48 0003 688 595, Swift-BIC: SOLADES1MOS

Mit freundlicher Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg. KZ-GEDENKSTÄTTE NECKARELZ otos: D . Roos, Ch. Schneider / Gestaltung/Karten: © bauwerk-design.de/ch.schneider F

von der KZ-Gedenkstätte kommend auf die B 292 –> Richtung , , Heidelberg bis MOSBACHER KREUZ, auf der B 292 bleiben Richtung Sinsheim von Sinsheim kommend von Mosbach kommend bis Mosbacher Kreuz, auf der B 292 bleiben Richtung Sinsheim auf der B 292 bis zur Abfahrt Obrigheim von Heidelberg, Eberbach kommend auf der B 37 bis Mosbacher Kreuz, rechts abfahren ACHTUNG: IN der Ausfahrt, nach nur wenigen auf die B 292 –> Richtung Karlsruhe, Sinsheim, Haßmersheim, Obrigheim Metern links abbiegen auf den Waldweg von Heilbronn kommend auf der B 27 bis Mosbacher Kreuz, rechts abfahren auf die B 292 zum Parkplatz GOLDFISCH-PFAD –> Richtung Karlsruhe, Sinsheim, Obrigheim

P2 <– Sinsheim <–

KZ-GEDENKSTÄTTE NECKARELZ 292 <– Heidelberg, Eberbach Neckarstraße

P1 Heidelberger Straße Clemens- Brentano-Schule <– Mosbach Hochhäuserstraße OBRIGHEIM Neckar Mosbacher Straße 37

292 NECKARELZ Lehrpfad 292 Goldfisch

27

Neckar Heilbronner Straße Straße Heilbronner

MOSBACHER KREUZ

von Mosbach, Heidelberg, Heilbronn kommend – Parken am Goldfisch-Pfad nach dem Mosbacher Kreuz auf der B 292 Auf dem Parkplatz 1 (P1) können nur maximal den Neckar überqueren drei Autos oder ein Bus parken; Adresse erste Ausfahrt –> Richtung Haßmersheim, Obrigheim 27 „Finkenhof 1, Obrigheim“. Wir bitten Sie,

noch in der Ausfahrt rechts halten –> Richtung Obrigheim <– Heilbronn zusätzliche Parkmöglichkeiten (P2) an der auf der Hochhäuserstraße unterhalb der Bundesstraße Neckarstraße zu nutzen. Von dort können erste Straße links abbiegen auf die Auffahrt Sie zu Fuß in 10 Minuten den Goldfisch-Pfad zur B 292 Richtung Mosbach, Heidelberg, Heilbronn. erreichen (auf der Auffahrt zur B 292 gibt es ACHTUNG: IN der Auffahrt RECHTS auf den Waldweg einen Fußweg). h rts be sc r e i bu n g A nfa zum Parkplatz GOLDFISCH-PFAD Goldfisch … war der Tarnname einer unterirdischen bewerkstelligt: KZ-Häftlingen und anderen eine lang verschwiegene Geschichte zugänglich. Rüstungsfabrik im Dritten Reich: Ein Flugzeug- Zwangsarbeitern. Diese wurden in der Region Der Pfad ist 2,5 km lang und hat zehn Stationen. motorenwerk der Daimler-Benz AG wurde im in verschiedenen Lagern untergebracht. Um die Informationstafeln klären auf – in der Hoffnung, Frühjahr 1944 von Ludwigsfelde bei Berlin nach Schule von Neckarelz entstand der KZ-Komplex dass Nachdenken entsteht, dass politische Obrigheim an den Neckar verlagert. Solche der sechs Neckarlager, allesamt Außenlager Meinungsbildung und demokratisches Handeln Verlagerungsprojekte sind typisch für das letzte des KZ Natzweiler-Struthof im Elsass. Das Pro- gefördert werden. Sechzig junge Leute haben 1 Kriegsjahr; Goldfisch war eines der größten. jekt Goldfisch beschäftigte von März 1944 1999 den Pfad im Rahmen eines internationalen Um die Motorenproduktion vor den Luftangriffen bis März 1945 etwa 5.000 Zwangsarbeiter/-innen Workcamps geschaffen. Betreut wird er vom der Alliierten zu schützen, beschlagnahmte der und 5.000 KZ-Häftlinge aus ganz Europa. Verein „KZ-Gedenkstätte Neckarelz“. Dort gibt „Jägerstab“ (ein Zusammenschluss von SS, Die brutale Ausbeutung der KZ-Häftlinge es weitere Informationen; Begleitungen Rüstungsministerium und Industrie) die Gipsgruben nannte die SS „Vernichtung durch Arbeit“. von Gruppen können gern vereinbart werden am Neckar. Die Stollen wurden in hochmoderne (Kontaktdaten siehe Rückseite). Fabriken umgewandelt, die Zugangswege ausge- Der Geschichtslehrpfad Goldfisch baut; daneben entstanden ein großes Materiallager, ... erschließt und verbindet die oberirdischen eine Aufzugsanlage, ein neuer Stollen und eine Reste der unterirdischen Fabrik. So macht er Umschlaghalle zur Auslieferung der Motoren. Alle 1 diese Bauarbeiten wurden von Sklavenarbeitern

ehem. Bahnhof Finkenhof

Stollen BRASSE 1 P1 2 Luttenbach (Schlucht) 9 10

292

B

8

Neckar

2 3

ehem. Bürogebäude, heute Wohnhaus 3

5 4

1 Tunnel / Bahnhof „Finkenhof“ Die Lebensader des Goldfisch-Stollens war 4 6 die damals in unmittelbarer Nähe vorbeiführende 7 6 Eisenbahnlinie Mosbach ­— Heidelberg. An einem Bahnübergang vor dem Tunnel errichteten KZ-Häftlinge am abgegrabenen Berghang eine Lagerhalle, genannt „Bahnhof Finkenhof“. Hier wurden Materialien zwischengelagert, ehe sie den Stollen GOLDFISCH, Berg hinaufgeschleppt wurden. heute Heidelberg Cement, kein Zugang 2 Kesselhaus 7 Am Talhang erkennt man die Reste des „Kessel- 5 Treppenweg hauses“. Der gewaltige Heizbunker wurde im Winter Die große Treppe wurde von Häftlingen erbaut – 1944/45 von KZ-Häftlingen erbaut. Die durch dicke und danach zu ihren täglichen „Kreuzweg“, Betonwände geschützte Kesselanlage sollte die Luft den sie oft im Laufschritt, mit schweren Lasten, im Stollen trocknen, um das Rosten der Maschinen schlechtem Schuhwerk und unter den Schlägen zu verhindern. Das Kesselhaus wurde 1986 abge- der Wachleute gehen mussten. Die Schäden rissen; übrig geblieben sind Fundamente in Form an den Stufen zeugen vom Beschuss durch von sechs großen Betonstufen. Jagdbomber im Frühjahr 1945. In den 70er Jahren gingen die oberen Stufen verloren. 3 Widerlager 8 Küchenbaracke 9 der alten Eisenbahnbrücke 6 Talblick Nach längerer Wanderstrecke im Wald gelangt Der Sandstein stammt von der ehemaligen Eisen- Diese Station berührt das Werkgelände der Firma man zu den Stationen des Projekts Brasse auf bahnbrücke, die hier zwischen 1864 und 1945 den HeidelbergCement, die im früheren Goldfisch- einem kleinen Plateau. Bis zum Jahr 2000 stand Neckar überspannte. Häftlinge aus den Lagern Stollen Gips abbaut. Beim Blick über den - dort eine große Küchenbaracke, erbaut im Januar der anderen Neckarseite wurden über die Brücke mündungsraum lässt sich der tägliche Weg der 1945 direkt am Brasse-Stollen zur Vorsorgung zur Arbeit getrieben; das Klappern ihrer Holzschuhe KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter aus Neckarelz der Arbeitenden. Nach dem Krieg wurden in dem war weithin zu hören. Ende März 1945 sprengte die nachvollziehen; auf der Tafel sind die verschie- Gebäude u.a. Pflanzenschutzmittel hergestellt; SS die Brücke, um den amerikanischen Truppen denen Lagerorte markiert. In Neckarelz überstieg die Giftbelastung führte zum Abriss. den Neckarübergang zu erschweren. 1944 die Zahl der KZ-Häftlinge die der Einwohner. 9 Stolleneingang Brasse 4 Umschlaghalle 7 Stolleneingang Das Stollensystem Brasse umfasste 9.000 qm 10 Wasserversorgung / Infrastruktur Von der ehemaligen Umschlaghalle sind nur die Nur von weitem ist ein Blick auf den seit 1944 und sollte das Motorenwerk Sindelfingen von Nördlich der Küchenbaracke stößt man auf Über- verwitterten Betonpfeiler von Wand und Dach kaum veränderten Stolleneingang möglich. Daimler-Benz aufnehmen. Nach dem Ausbau im reste der Wasserversorgung für die geplante erhalten. Hier wurden ab Winter 1945 die fertigen Der Bunker-Vorbau schützte damals den LKW- Winter 1945 kam es nicht mehr zur Produktion, „autarke“ Siedlung für mehrere Hundert Arbeiter. Motorenteile gelagert und über die Rampe in den Stollen gegen Bombenangriffe und trug ein doch wurden Maschinen bombensicher unter- Auch für die Küche wurden Quellen gefasst. In der Zug „umgeschlagen“. Hinter der Umschlaghalle Flak-Geschütz; der Eingang zur Grube liegt gestellt. Zufahrt und seitliche Stützmauern Schlucht war ein zweites Kesselhaus geplant – führte damals ein etwa 200 m langer, von Gefange- unmittelbar hinter dem Vorbau. 1944 wurden von wurden von KZ-Häftlingen errichtet. Geplant zum Schutz der kostbaren, vom Rost bedrohten nen in den Berg gegrabener Stollen zu einer eben- Häftlingen im Inneren über 50.000 qm Fläche für war außerdem eine große Barackensiedlung im Maschinen im Brasse-Stollen. Das Kriegsende falls neu erbauten 40 m hohen Aufzuganlage. die Motorenproduktion planiert und betoniert. Wald, von der sich noch Fundamente finden. vereitelte die Umsetzung all dieser Pläne.