Erstellung Eines Ortsfamilienbuches Für Obrigheim Von Karl Wilhelm Bödecker
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Erstellung eines Ortsfamilienbuches für Obrigheim von Karl Wilhelm Bödecker Vorgeschichte Ein Ortsfamilienbuch für Obrigheim erstellen? Wie kam es zu diesem Vorhaben? 1998 habe ich mich dem Arbeitskreis Genealogie und Heraldik der VHS Mosbach angeschlossen, um meine Kenntnisse in der Ah- nenforschung zu vertiefen und meine Erfahrungen weiterzugeben. Es ist ein Ziel des Arbeitskreises, genea- logische Forschungen zu Familien in unserem Raum zusammenzuführen und die Verbindungen zwischen den Familien über die Ortsgrenzen hinaus aufzuzeigen. Dazu wurden inzwischen fast 60.000 Personendaten- sätze für das Gebiet "Badisches Neckartal-Odenwald" mit dem Genealogieprogramm GFAhnen erfasst. Basis waren die Forschungen von Dr. Herbert Leutz (1906-1956) zu den weit verbreiteten Nachkommen des Stammvaters Hans Reinmuth (um 1535 bis 1609), von denen heute noch Namensträger u.a. in Mörtelstein leben, und die Manuskripte des gleichen Familienforschers im Stadtarchiv Eberbach zu weiteren Familien in unserem Raum. Ich danke Herrn Dr. Rüdiger Lenz, dem Leiter des Archivs, der dies ermöglichte. Berück- sichtigt wurden weiter bei Kontakten mit anderen Familienforschern zur Verfügung gestellte genealogische Unterlagen. Die Daten wurden mit Datenbanken im Internet abgeglichen und ergänzt. Gerade für Obrigheim gibt es umfangreiche Daten bei FamilySearch (Mormonen) und bei GEDBAS, der genealogischen Daten- bank des Vereins für Computergenealogie. Konzept des Ortsfamlienbuches Einen Schwerpunkt der Datenbank bildeten bald die Familien in Obrigheim. Um die Ergebnisse auch unab- hängig von Computern zugänglich zu machen, habe ich mich entschlossen, diese in Form eines Ortsfami- lienbuches zu veröffentlichen. Damit soll einmal Personen, die hier nach ihren Vorfahren suchen, der An- schluss z.B. an ihre Großeltern ermöglicht werden und Auswärtigen geholfen werden, Personen zu finden, die aus Obrigheim stammen oder hierher gezogen sind. Es sollen möglichst alle Personen ermittelt werden, die früher in Obrigheim geboren wurden, geheiratet, ge- wohnt und gearbeitet haben oder hier gestorben sind. Als Zeitraum wurde 1650 bis 1915 gewählt, da hierzu auswertbare Quellen vorliegen und Datenschutzgesichtspunkten sowie dem Archivgesetz von Baden- Württemberg Rechnung getragen wird. Um den Umfang des Buches nicht zu groß werden zu lassen, wird auf die Wiedergabe der Paten verzichtet. Die Ehen werden bis zum Stichjahr 1930 dargestellt, die Kinder dieser Ehen werden noch aufgenommen, ih- re Lebensdaten jedoch unterdrückt, wenn sie nach 1915 geboren wurden. Anfangs hatte ich überlegt, auch die heutigen Teilorte Asbach und Mörtelstein mit einzubeziehen. Allein für Obrigheim sind aber schon über 10.700 Personen und 3.400 Familien zu bearbeiten, mit Ehepartnern und Kindern aus anderen Orten sind es über 14.000 Personen. Die zusätzliche Darstellung der geschätzten 8.000 Personen aus Asbach und Mörtelstein hätte den Rahmen des Buches gesprengt und bleibt einem eigenen Ortsfamilienbuch vorbehalten. Das ist vertretbar, da die Teilorte im Berichtszeitraum noch selbstständig waren. Auswertung der Originalquellen Natürlich ahnte ich schon, was bei dem Vorhaben auf mich zukommen würde, und das hat sich dann auch bestätigt. Es galt nun aus Originalquellen die Personen und Familien systematisch und soweit möglich lü- ckenlos zu erfassen und neben Namen und Lebensdaten weitere Informationen zu den Lebensumständen auszuwerten. Hierfür boten sich die Kirchenbücher an, die seit Ende des 30jährigen Krieges geführt werden. In deren Registern sind kontinuierlich Angaben zu Geburt, Ehen und Tod der Einwohner und weitere Anga- ben u.a. zu Paten, Stand und Beruf sowie Herkunft und besonderen Gegebenheiten eingetragen. Außer den Kirchenbüchern gibt es seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts angelegte Familienbücher, in denen die Fami- lien mit Eltern und Kindern zusammengestellt wurden. Diese sind als zeitnahe Dokumente hilfreich bei der Zuordnung der Personen zu den Familien. Eine Bearbeitung in den Archiven der Kirchengemeinden bzw. der Evangelischen Landeskirche in Karlsruhe wäre kaum machbar, zumindest sehr zeitaufwendig gewesen. Daher war es sehr hilfreich, dass die Kirchen- bücher im Rahmen eines Projektes des Arbeitskreises Genealogie und Heraldik der VHS Mosbach Seite für Seite digitalisiert werden konnten und so eine Bearbei- tung direkt am PC möglich wurde. Hierzu gilt mein Dank der evangelischen und katholischen Kirchenge- meinde sowie dem landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche Baden in Karlsruhe, die dies möglich gemacht haben. Die älteste Kirchenbuchseite von Obrigheim ist die erste Seite aus dem Ehebuch für die reformierte Kir- chengemeinde von 1650. Leider sind die Kirchenbü- cher nicht immer so ordentlich geführt und nicht alle Kirchenbuchschreiber hatten eine gut lesbare Hand- schrift. Die Eintragungen sind teilweise dürftig und weisen größere Lücken auf. Bei Trauungen sind im 17. Jahrhundert oft die Eltern nicht angegeben, wodurch eine Zuordnung der Familien mitunter nicht eindeutig belegt werden kann. Ähnliches gilt für Eintragungen in den Sterbebüchern. Bereits 2005 hatte ich von den lutherischen Kirchen- büchern, die als Filiale in Haßmersheim geführt wur- den, eine wort- und seitengetreue Abschrift erstellt. Ab 2009 wurden dann die katholischen Kirchenbücher be- arbeitet. Nachdem 2011 die evangelischen Kirchenbü- cher aus Karlsruhe in Obrigheim digital fotografiert waren, konnten auch diese übertragen werden. Zusammenstellung der Familien Die Einträge aus den Tauf-, Ehe- und Sterberegistern werden bei der Übertragung direkt zugeordnet, wenn die Person bereits erfasst ist. Zur Klärung der Zuordnung werden weitere Angaben, z.B. die Paten verwen- det. Durch Zuordnung der Kinder zu den Ehen werden einzelne Familien gebildet, die dann mit den Ehen der Eltern und der Kinder zu einem Netz von Familien verknüpft werden. Über die Familiennummern können al- le Vorfahren einer Person über Generationen zurück verfolgt werden (siehe Beispielseite). Um vage Angaben sowohl zu Zugezogenen, wie zum Verbleib der Fortgezogenen zu vervollständigen, wur- den Kirchenbücher der Nachbarorte u.a. Asbach, Aglasterhausen, Daudenzell, Binau, Breitenbronn, Diedes- heim, Haßmersheim, Hochhausen und Neckarelz sowie andere Ortsfamilienbücher ausgewertet. Gleiches gilt für die Online einsehbaren Standesbücher von Baden, das sind Duplikate der Kirchenbücher von 1810-1870, und die Auswandererdatenbank Baden-Württemberg. Wegen der Lücken in den Quellenangaben ist keine Gewähr gegeben, dass alle Einwohner vollständig und richtig erfasst und zugeordnet sind. Weiter können bei der Vielzahl und der Qualität der Daten trotz sorgfäl- tiger Bearbeitung einzelne Angaben falsch gelesen oder übertragen sein. Um Unsicherheiten zu minimieren und wegen unbestimmter Daten vorhandene Doppelnennungen von Personen zu reduzieren, werden die Da- ten nach verschiedenen Kriterien überprüft. Erscheinen des Ortsfamilienbuches Das Ortsfamilienbuch erscheint 2014 unter dem Titel "Leute und Familien in Obrigheim am Neckar, 1650 bis 1915". Auf ca. 600 Seiten werden darin in übersichtlicher Form die Leute und Familien aufgeführt, die seit Ende des 30jährigen Krieges bis Anfang des 20. Jahrhunderts in Obrigheim am Neckar, auf dem Kirstet- ter Hof und auf Schloß Neuburg geboren sind bzw. gelebt haben. Nach einer kurzen Schilderung des Ortes und der Familien, der Erläuterung der Quellen und Hinweisen für die Benutzung werden im Hauptteil die Familien und nicht zuordenbare Einzelpersonen mit Angaben zu Geburt bzw. Taufe, Eheschließung, Tod bzw. Begräbnis, Konfession, Stand und Beruf dargestellt. Namen- und Orte-Register erleichtern das Auffin- den gesuchter Personen. Leute und Familien in Obrigheim am Neckar 370 REINHARD 2835 Reinhard, Eva Barbara, rk. <R., Sebastian und NN (Reinhard), Margaretha>, * (err) 1721. † 11.11.1725 in Obrigheim REINMUTH 2836 Ehe: 1/1 um 1561 ● Reinmuth, Hans, rf., Schultheiß in Neunkirchen [2838], * um 1536 in Obrigheim † vor 1609. Herkunft: Reichenbuch o. Obrigheim ● Olbert, Margarethe, rf. <O., Hans und NN (Olbert), nnf>, * um 1540 in Guttenbach. † vor 1598. ● Kinder: 1) Melchior, * ca. 1565 in Neunkirchen. Bauer u. Gemeinsmann in Neunkirchen [2837] 2) Jeronimus (Jeremias), * um 1568 in Neunkirchen. Bauer in Neunkirchen ∞ 1591 in Neunkirchen mit NN, Katharina 3) Walpurgis, * 19.03.1570 in Neunkirchen. ∞ 03.11.1594 in Neunkirchen mit Schweickert, Ulrich 4) Hans, ~ um 25.01.1573 in Neunkirchen. Bauer u. Gemeinsmann in Neunkirchen ∞ 1/1 16.04.1598 in Neunkirchen mit Kaiser, Apollonia, ∞ 1/1 08.08.1849 in Neckarelz mit Reinmuth, Melchior 2837 Ehe: 31.12.1587 in Obrigheim ● Reinmuth, Melchior, rf., Bauer u. Gemeinsmann in Neunkirchen <2836>, * ca. 1565 in Neunkirchen. ● Bachstock, Eva, ev. <B., Georg und NN>, * um 1566 in Neunkirchen. ● Kinder: 1) Melchior, * um 1590 in Neunkirchen. Bauer in Neunkirchen ∞ 19.07.1615 in Neunkirchen mit Wagner, Maria 2) Ulrich, * 07.05.1592 in Neunkirchen. 3) Johannes, * 02.12.1593 in Neunkirchen. † vor 1602 in Neunkirchen 4) Anna, * 11.09.1597 in Neunkirchen. 5) Hans, * 26.02.1602 in Neunkirchen. Wirt in Neunkirchen ∞ vor 1629 in Neunkirchen (?) mit NN, Anna Barbara 2838 Ehe: 2/2 06.06.1598 in Neunkirchen ● Reinmuth, Hans, rf., Schultheiß in Neunkirchen [2836]. ● NN, Regina, rf. ∞ 1/1 um 1570, * um 1540 in Neunkirchen. 2839 Ehe: 22.10.1726 in Obrigheim ● Reinmuth, Joh. Philipp (Hanss Philipp), rf., Bauer, Gerichtsverwandter u. Kurpfälzischer Forstknecht <†R., Hanß Philipp, rf., Churpfältz Forstknecht, Jäger u. Kirchenältester in Mörtelstein und Groß, Anna Maria,