Überleben Im Untergrund Reihe Solidarität Und Hilfe Rettungsversuche Für Juden Vor Der Verfolgung Und Vernichtung Unter Nationalsozialistischer Herrschaft

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

Überleben Im Untergrund Reihe Solidarität Und Hilfe Rettungsversuche Für Juden Vor Der Verfolgung Und Vernichtung Unter Nationalsozialistischer Herrschaft Beate Kosmala Claudia Schoppmann (Hrsg.) Überleben im Untergrund Reihe Solidarität und Hilfe Rettungsversuche für Juden vor der Verfolgung und Vernichtung unter nationalsozialistischer Herrschaft Herausgegeben im Auftrag des Zentrums für Antisemitismusforschung von Wolfgang Benz Band 5 Beate Kosmala · Claudia Schoppmann (Hrsg.) Überleben im Untergrund Hilfe für Juden in Deutschland 1941–1945 Die Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme: Überleben im Untergrund : Hilfe für Juden in Deutschland 1941–1945 / Beate Kosmala ; Claudia Schoppmann (Hrsg.). – Berlin : Metropol, 2002 (Reihe Solidarität und Hilfe ; Bd. 5) ISBN 3-932482-86-7 Gefördert von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung © 2002 Metropol Verlag Kurfürstenstr. 135 D–10785 Berlin www.metropol-verlag.de Alle Rechte vorbehalten Druck: Primus Solvero, Berlin Inhalt Wolfgang Benz Solidarität mit Juden während der NS-Zeit Eine Einführung 9 Beate Kosmala · Claudia Schoppmann Überleben im Untergrund Zwischenbilanz eines Forschungsprojekts 17 Karl-Heinz Reuband Zwischen Ignoranz, Wissen und Nicht-glauben-Wollen Gerüchte über den Holocaust und ihre Diffusionsbedingungen in der deutschen Bevölkerung 33 David Bankier Was wußten die Deutschen vom Holocaust? 63 Inge Marszolek Denunziation im Dritten Reich Kommunikationsformen und Verhaltensweisen 89 Claudia Schoppmann Rettung von Juden: ein kaum beachteter Widerstand von Frauen 109 Ursula Büttner Die anderen Christen Ihr Einsatz für verfolgte Juden und „Nichtarier“ im nationalsozialistischen Deutschland 127 Kurt Schilde Grenzüberschreitende Flucht und Fluchthilfe (1941–1945): Ereignisse, Interessen und Motive 151 Monica Kingreen Verfolgung und Rettung in Frankfurt am Main und der Rhein-Main-Region 167 Angela Borgstedt „Bruderring“ und „Lucknerkreis“: Rettung im deutschen Südwesten 191 Beate Kosmala Mißglückte Hilfe und ihre Folgen: Die Ahndung der „Judenbegünstigung“ durch NS-Verfolgungsbehörden 205 Christoph Hamann „Er besaß den Eifer eines wahren Gläubigen.“ August Sapandowski (1882–1945), ein Retter von Juden in Berlin 223 Isabel Enzenbach Zur Problematik des Begriffes „Retter“ 241 Johannes Tuchel Widerstand von Juden im nationalsozialistischen Deutschland Rahmenbedingungen und weiterführende Fragen 257 Beate Meyer Das unausweichliche Dilemma: Die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland, die Deportationen und die untergetauchten Juden 273 Gunnar S. Paulsson Hilfe für Juden und jüdische Selbsthilfe in Warschau (1940–1945) 297 Peter Steinkamp Wehrmachtangehörige als Retter von Juden 309 Dennis Riffel „Unbesungene Helden“: Der Umgang mit „Rettung“ im Nachkriegsdeutschland 317 Emil Walter-Busch Entstehungszusammenhang und Ergebnisse von Manfred Wolfsons Retterstudie (1945–1975) 335 Revital Ludewig-Kedmi Moraldilemmata von Rettern von Juden Sozialpsychologische Interpretation und pädagogische Umsetzung 363 Christoph Hamann „Uropa war ein Guter.“ Retten und Überleben im Nationalsozialismus als Thema des Geschichtsunterrichts 381 Personenregister 395 Bildnachweis 403 Die Autorinnen und Autoren 405 Berthold Beitz, 1943 Wolfgang Benz Solidarität mit Juden während der NS-Zeit Eine Einführung Oskar Schindler, der listige Fabrikant, dem es in Krakau gelang, tausend Juden vor dem Holocaust zu retten, wurde nach Spielbergs Film zur Ikone.1 Mit Schindlers Liste wurde nicht nur eine Retterfigur populär, in der sich die Züge des guten Menschen mit weniger edlen Charaktereigenschaften mischen. Auch die Tatsache, daß es möglich war, Angehörige der verfolgten Minder- heit vor dem Schicksal des Völkermords zu bewahren, wurde erst mit dem Film 1 Christoph Weiss (Hrsg.), „Der gute Deutsche“. Dokumente zur Diskussion um Steven Spielbergs „Schindlers Liste“ in Deutschland, St. Ingbert 1995. 9 allmählich einem breiteren Publikum bewußt. Die Kenntnis hatte sich lange Zeit auf Aktionen einiger prominenter Helferinnen und Helfer beschränkt, und unter den Geretteten haben auch nur wenige öffentliche Aufmerksamkeit gefunden wie der Fernsehunterhalter Hans Rosenthal2 oder die Publizistin Inge Deutschkron.3 Die Aktivitäten des schwedischen Diplomaten Raoul Wallenberg sind, auch wegen seines eigenen Schicksals, legendär. Er hatte in Verbindung mit anderen diplomatischen Vertretungen Ende 1944 in Budapest „geschützte Häuser“ organisiert, Schutzpässe ausgestellt und alles Mögliche zur Rettung der Juden im Budapester Ghetto unternommen. Im Januar 1945 nahmen die Sowjets den jungen Attaché in Gefangenschaft; danach gibt es kaum noch eine Spur von ihm. Das machte ihn zum geheimnisvollen und tragischen Helden.4 Berühmt sind auch die Rettungsaktionen des jungen Managers Berthold Beitz, der im Juli 1941 im ostgalizischen Boryslaw den Arbeitseinsatz der Karpathen- Öl AG leitete und diese Funktion dazu benutzte, um Hunderten von jüdischen Menschen das Leben zu retten.5 Tausende von Juden hat auch ein italienischer Geschäftsmann gerettet, der sich, wie Schindler, zum guten Zweck aller möglichen Mittel, nicht zuletzt der Hochstapelei, bediente. Wie Schindler starb er vergessen und von finanziellen Sorgen heimgesucht: Giorgio Perlasca hatte sich im Herbst 1944 der spani- schen Gesandtschaft in Budapest als Organisator von Rettungsmaßnahmen für sephardische Juden spanischer Herkunft angeboten und war schließlich in die Rolle des spanischen Geschäftsträgers geschlüpft, als dieser vor der heran- rückenden Roten Armee das Weite suchte. Mehr als fünftausend Juden hat Perlasca durch Amtsanmaßung und Hochstapelei unter dem Schutz der spa- nischen Mission retten können. Während er in der Nachkriegszeit in Italien in Not geriet, und zwar wegen Regreßforderungen infolge seiner Hilfsdienste in Budapest, schmückte sich das offizielle Spanien mit seinen Verdiensten. Perlasca wurde als Betrüger abgestempelt, und der echte Charge d’Affaires, der damals aus Budapest geflohen und inzwischen spanischer Botschafter beim 2 Hans Rosenthal, Zwei Leben in Deutschland, Bergisch Gladbach 1980. 3 Inge Deutschkron, Ich trug den gelben Stern, Köln 1978. 4 Bernt Schiller, Raoul Wallenberg. Das Ende einer Legende, Berlin 1993. 5 Thomas Sandkühler, „Endlösung“ in Galizien. Der Judenmord in Ostpolen und die Rettungsinitiativen von Berthold Beitz 1941–1944, Bonn 1996. 10 Vatikan geworden war, ließ sich Anfang der 80er Jahre von Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ dekorieren. Die späten Ehrungen, die schließ- lich auch Perlasca noch erreichten, haben seine Not nicht gelindert.6 Ziemlich unbekannt blieb auch der eidgenössische Vizekonsul Carl Lutz, der als Leiter der Abteilung Fremde Interessen der Schweizer Gesandtschaft in Budapest zwischen 1942 und 1945 Zehntausenden ungarischer Juden Schutzbriefe ausgestellt und ihnen damit das Leben gerettet hat. Seine Vor- gesetzten in Bern haben ihm dieses Bemühen nicht gedankt, ihn vielmehr im Avancement zurückgesetzt, und nach gründlicher Untersuchung rügte ihn im Jahre 1949 das Eidgenössische Politische Departement, weil er bei der Ret- tung von Juden seine Kompetenzen überschritten und das dienstliche Regle- ment übergangen hatte.7 Viel ärger noch erging es einem anderen Schweizer Bürger, der im Dienst der Menschlichkeit seine amtlichen Pflichten verletzte. Der St. Galler Kantons- polizeikommandant Paul Grüninger setzte sein Mitleid mit den jüdischen Flüchtlingen aus Österreich und Deutschland höher als die Anweisung, diese Menschen am Betreten eidgenössischen Bodens zu hindern. Durch falsche Da- tierung der Einreisestempel ermöglichte er etwa dreieinhalbtausend jüdischen Flüchtlingen die illegale Einreise und den Aufenthalt in der Schweiz. Im Janu- ar 1939 wurde, vom deutschen Gesandten angezettelt, ein Verfahren gegen ihn eröffnet. 1940 zu einer Geldstrafe verurteilt, verlor er Anstellung und Pen- sionsanspruch, und die von engstirniger Justiz und kleinlichen Behörden voll- zogenen Sanktionen dauerten über den Tod Grüningers hinaus an. Erst Ende 1995 wurde er auf Druck eines zu seiner Rehabilitierung gegründeten Vereins („Gerechtigkeit für Paul Grüninger“) vom Bezirksgericht in St. Gallen post- hum gewürdigt und vom Makel des ungetreuen und pflichtvergessenen Beam- ten befreit.8 Neben den individuellen Helfern haben auch Organisationen Solidarität mit den nach den Maximen der NS-Ideologie Verfolgten geübt. Teilweise wur- den sie nur zu diesem Zweck geschaffen, und einige haben sich vorübergehend die Rettung von Juden zur Aufgabe gemacht. Das American Friends Service 6 Enrico Deaglio, Die Banalität des Guten. Die Geschichte des Hochstaplers Giorgio Perlasca, der 5200 Juden das Leben rettete, Frankfurt a. M. 1993. 7 Theo Tschuy, Carl Lutz und die Juden von Budapest, Zürich 1995. 8 Stefan Keller, Grüningers Fall. Geschichten von Flucht und Hilfe, Zürich 1993. 11 Committee (Hilfskomitee der Quäker) leistete schon ab Ende 1938 effektive Hilfe für jüdische Flüchtlinge, organisierte Kindertransporte aus Deutschland und ermöglichte dadurch vielen die Flucht vor rassistischer Verfolgung. Das Jewish Labor Committee (New York) bemühte sich mit großem Erfolg, Juden aus dem deutschen Herrschaftsbereich zu helfen. Es ging dabei um die Be- schaffung von Pässen und Visa, Ausreisegenehmigungen und Gewährung von Transit, insbesondere über die französische Grenze und weiter durch Spanien und Portugal nach Übersee. Amerikanische Bürger gründeten im Sommer 1940 das Emergency Rescue Committee, als dessen Repräsentant Varian Fry in Marseille Schiffspassagen und Reisepapiere organisierte. Die prominenten Flüchtlinge – Intellektuelle, Schriftsteller und Künstler, unter ihnen Lion Feuchtwanger, Franz Werfel, Marc Chagall – versah er, wenn nötig, auch noch mit Bargeld.9
Recommended publications
  • Oldenburgische Beiträge Zu Jüdischen Studien Band 10
    Oldenburgische Beiträge zu Jüdischen Studien Schriftenreihe des Seminars Jüdische Studien im Fachbereich 3 der Carl von Ossietzky Universität Band 10 Herausgeber Aron Bodenheimer, Michael Daxner Kurt Nemitz, Alfred Paffenholz Friedrich Wißmann (Redaktion) mit dem Vorstand des Seminars Jüdische Studien und dem Dekan des Fachbereichs 3 Mit der Schriftenreihe „Oldenburgische Beiträge zu Jüdischen Studien“ tritt ein junger Forschungszweig der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg an die Öffentlichkeit, der sich eng an den Gegenstand des Studienganges Jüdische Studien anlehnt. Es wird damit der Versuch unternommen, den Beitrag des Judentums zur deutschen und europäischen Kultur bewußt zu machen. Deshalb sind die Studiengebiete aber auch die Forschungsbereiche interdisziplinär ausgerichtet. Es sollen unterschiedliche Themenkomplexe vorgestellt werden, die sich mit Geschichte, Politik und Gesellschaft des Judentums von der Antike bis zur Gegenwart beschäftigen. Ein anderes Hauptgewicht liegt auf der biblischen und nachbiblischen Religion. Ergän- zend sollen aber auch solche Fragen aufgenommen werden, die sich mit jüdischer Kunst, Literatur, Musik, Erziehung und Wissenschaft beschäftigen. Die sehr unterschiedlichen Bereiche sollen sich auch mit regionalen Fragen befassen, soweit sie das Verhältnis der Gesellschaft zur altisraelitischen bzw. Jüdischen Religion berühren oder auch den Antisemitismus behandeln, ganz allgemein über Juden in der Nordwest-Region informieren und hier auch die Vernichtung und Vertreibung in der Zeit des Nationalsozialismus behandeln. Viele Informationen darüber sind nach wie vor unberührt in den Akten- beständen der Archive oder auch noch unentdeckt in privaten Sammlungen und auch persönlichen Erinnerungen enthalten. Diese Dokumente sind eng mit den Schicksalen von Personen verbunden. Sie und die Lebensbedingun- gen der jüdischen Familien und Institutionen für die wissenschaftliche Geschichtsschreibung zu erschließen, darin sehen wir eine wichtige Aufgabe, die mit der hier vorgestellten Schriftenreihe voran gebracht werden soll.
    [Show full text]
  • Libertas Schulze-Boysen Und Die Rote Kapelle Libertas Schulze-Boysen Und Die Rote Kapelle
    Libertas Schulze-Boysen und die Rote Kapelle Libertas Schulze-Boysen und die Rote Kapelle Der Großvater, Fürst Philipp Eulenburg zu Hertefeld, Familie genießt als Jugendfreund des Kaisers lange Zeit des- sen Vertrauen und gilt am Hofe als sehr einflussreich. und Nach öffentlichen Anwürfen wegen angeblicher Kindheit homosexueller Neigungen lebt der Fürst seit 1908 zurückgezogen in Liebenberg. Aus der Ehe mit der schwedischen Gräfin Auguste von Sandeln gehen sechs Kinder hervor. 1909 heiratet die jüngste Tochter Victoria den Modegestalter Otto Haas-Heye, einen Mann mit großer Ausstrahlung. Die Familie Haas- Heye lebt zunächst in Garmisch, dann in London und seit 1911 in Paris. Nach Ottora und Johannes kommt Libertas am 20. November 1913 in Paris zur Welt. Ihr Vorname ist dem „Märchen von der Freiheit“ entnom- men, das Philipp Eulenburg zu Hertefeld geschrieben hat. Die Mutter wohnt in den Kriegsjahren mit den Kindern in Liebenberg. 1921 stirbt der Großvater, und die Eltern lassen sich scheiden. Nach Privatunterricht in Liebenberg besucht Libertas seit 1922 eine Schule in Berlin. Ihr Vater leitet die Modeabteilung des Staatlichen Kunstgewerbemu- seums in der Prinz-Albrecht-Straße 8. Auf den weiten Fluren spielen die Kinder. 1933 wird dieses Gebäude Sitz der Gestapozentrale. Die Zeichenlehrerin Valerie Wolffenstein, eine Mitarbeiterin des Vaters, nimmt sich der Kinder an und verbringt mit ihnen den Sommer 1924 in der Schweiz. 4 Geburtstagsgedicht Es ist der Vorabend zum Geburtstag des Fürsten. Libertas erscheint in meinem Zimmer. Sie will ihr Kästchen für den Opapa fertig kleben[...] „Libertas, wie würde sich der Opapa freuen, wenn Du ein Gedicht in das Kästchen legen würdest!“ Sie jubelt, ergreift den Federhalter, nimmt das Ende zwischen die Lippen und läutet mit den Beinen.
    [Show full text]
  • A Study of Early Anabaptism As Minority Religion in German Fiction
    Heresy or Ideal Society? A Study of Early Anabaptism as Minority Religion in German Fiction DISSERTATION Presented in Partial Fulfillment of the Requirements for the Degree Doctor of Philosophy in the Graduate School of The Ohio State University By Ursula Berit Jany Graduate Program in Germanic Languages and Literatures The Ohio State University 2013 Dissertation Committee: Professor Barbara Becker-Cantarino, Advisor Professor Katra A. Byram Professor Anna Grotans Copyright by Ursula Berit Jany 2013 Abstract Anabaptism, a radical reform movement originating during the sixteenth-century European Reformation, sought to attain discipleship to Christ by a separation from the religious and worldly powers of early modern society. In my critical reading of the movement’s representations in German fiction dating from the seventeenth to the twentieth century, I explore how authors have fictionalized the religious minority, its commitment to particular theological and ethical aspects, its separation from society, and its experience of persecution. As part of my analysis, I trace the early historical development of the group and take inventory of its chief characteristics to observe which of these aspects are selected for portrayal in fictional texts. Within this research framework, my study investigates which social and religious principles drawn from historical accounts and sources influence the minority’s image as an ideal society, on the one hand, and its stigmatization as a heretical and seditious sect, on the other. As a result of this analysis, my study reveals authors’ underlying programmatic aims and ideological convictions cloaked by their literary articulations of conflict-laden encounters between society and the religious minority.
    [Show full text]
  • Germany, Socialism and Nationalism 1373
    c07.qxd 3/19/09 9:38 AM Page 1373 International Encyclopedia of Revolution and Protest, ed. Immanuel Ness, Blackwell Publishing, 2009, pp. 1373–1381 Germany, socialism and nationalism 1373 issue of support for the German military effort Germany, socialism precipitated a split within the Social Democratic and nationalism Party. On the eve of the war in July 1914, the SPD’s leadership instructed the party’s Reichstag John M. Cox delegation to vote for the war budget – a decision that was deeply unpopular among the party’s rank Led by Adolf Hitler, the National Socialist, or and file. Nazi, Party took power in Germany in January The war greatly compounded the party’s 1933, promising a “thousand-year empire.” Twelve internal divisions and by 1917 open factions had years later, Germany and most of Europe lay in appeared, competing for control of local organ- ruins, German Nazism having been subdued by izations and of the party’s formidable press the armies of the Soviet Union and the Western apparatus. In April 1917 the left wing formed Allies, led by the United States and Britain. its own party, the Independent Social Demo- But while outside forces were required to bring crats (Unabhängige Sozialdemokratische Partei down Hitler’s tyranny, the Nazi dictatorship Deutschlands) (USPD). The USPD was, how- was never free from domestic opposition. The ever, not simply a product of dissension within Third Reich, as the Nazi government was called, the SPD leadership; it also reflected the explosive found its most persistent and numerous enemies social conditions of 1917 resulting from labor in the remnants of Germany’s left-wing parties, protests and a deepening popular abhorrence of which Hitler had ruthlessly suppressed upon the war.
    [Show full text]
  • Widerstandsgruppe Schulze-Boysen/Harnack
    Widerstandsgruppe Schulze-Boysen/Harnack Bearbeitet von Klaus Lehmann Herausgegeben von der zentralen Forschungsstelle der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes VVN Berliner Verlag GmbH, Berlin 1948, 88 Seiten Faksimileausgabe der Seiten 3 bis 27 und 86 bis 88 Die Schulze-Boysen/Harnack-Gruppe wurde 1942 von der Gestapo un- ter dem Begriff Rote Kapelle entdeckt und ausgeschaltet. Diese erste ausführliche Veröffentlichung erschien in der damaligen Sowjetischen Besatzungszone und wurde von der VVN, einer von der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) gelenkten Organisation, herausge- geben. Während die Widerstandsarbeit der Schulze-Boysen/Harnack-Gruppe mit Flugblättern, Zeitschriften, Klebeaktionen, Hilfe für politisch verfolg- te bis hin zur Beschaffung von Waffen beschrieben wird, wird ihre Spi- onagetätigkeit für die Sowjetunion bewusst verschwiegen. Die Spionagesender, die vom sowjetischen Nachrichtendienst zur Ver- fügung gestellt worden waren, werden hier stattdessen in Geräte um- gedeutet, die "mit ihren Sendungen das deutsche Volk" aufklären soll- ten (S.15). Dies zeigt, dass man sich zur Spionage für Stalin nicht be- kennen wollte, weil diese mit den damals gängigen moralischen Maß- stäben nicht in Einklang zu bringen war. Dies wandelte sich erst Ende der 1960-er Jahre, als die Sowjetunion einigen Mitgliedern der Roten Kapelle postum Militärorden verlieh und die DDR sie fortan als "Kundschafter" und Paradebeispiel für kommu- nistischen geführten Widerstand feierte. Auf den Seiten 28 bis 85 werden 55 Mitglieder
    [Show full text]
  • The Role of Antisemitism in the Expulsion of Non-Aryan Students, 1933-1945 Béla Bodo
    The Role of Antisemitism in the Expulsion of non-Aryan Students, 1933-1945 Béla Bodo “The goal is achieved! No more Jews at German Universities,” read the headline of the main Nazi student paper, Die Bewegung, in late 1938. The author hailed the students as the vanguard of Nazism at the institutions of higher learning. The student journalist argued that students, rather than professors and academic administrators, had pioneered antisemitism at German universities before 1933. By putting pressure on the authorities to expedite the expulsion of Jews, the journalist concluded, students made an important contribution to the creation of the Nazi university in the Third Reich.1 This contemporary assessment of the role of students and professors stands in sharp contrast to the conclusions of modern historians. The two most important articles written on the expulsion process concentrate almost exclusively on the operation of the Nazi bureaucratic machine and on the fights between various party and state organizations, each trying to aggrandize itself by realizing its own agenda. They do not discuss, however, what happened to Jewish students at the local level during the months after the Nazi takeover in January 1933. Neither do they examine the roles and motives of Gentile students and professors in the expulsion process.2 Beside these articles, there are also a number of local studies that deal in passing with the fate of Jewish students. However, they tend to limit themselves to the description of events, to the listing of administrative measures, and to providing statistical data on the decline of the Jewish student population.3 As far as motivation is concerned, the books on the 1 Die Bewegung, 47 (1938), Bundesarchiv (BA) Koblenz, ZSg 129/152.
    [Show full text]
  • Bd 4 Eva Ungar.Pdf
    Hamburg Wien Budapest Kangra Jubar Neu-Delhi Bangkok PHOTO: PRIVATE COLLECTION UNGÁR FAMILY PHOTO: PRIVATE Eva Ungár wurde als Eva Scherer am 15. Dezember 1913 in Wien in eine sozialdemokratische Familie geboren. Ihr Großvater Paul Hönigsberg war Arzt, die Großmut- ter Emma Sozialdemokratin und Frauenrechtlerin. Ihre Mutter Clara zählte zu den ersten Medizinstudentinnen der Universität Wien, ihr Vater Eduard war Maschinen- bauingenieur. Eva studierte ebenfalls Medizin und lern- te beim Studium in Wien ihren zukünftigen Ehemann Imre Ungár, der aus Budapest stammte, kennen. Nach dem „Anschluss” 1938 musste Imre Ungár aufgrund sei- Eva Scherer and Imre Ungár ner jüdischer Abstammung Wien verlassen. Eva, selbst shortly before their departure so genannter Mischling 1. Grades und Sozialdemokratin, from Vienna in 1938 begleitete ihn, und die beiden konnten mithilfe des in- dischen Kommilitonen Santosh Kumar Sen nach Indien emigrieren. 1949 kehrten Eva und Imre mit ihren Kin- dern in Imre’s Heimatstadt Budapest zurück, wo sie an der Chirurgischen Abteilung des Nationalen Tuberkulo- se-Institutes Korányi tätig waren. Zwei ihrer vier Kinder wurden ebenfalls ÄrztInnen. Ten years in India Eva Ungár geboren 1913 / born 1913 Eva Ungár, née Scherer, was born in Vienna into a family of Social Democrats on 15 December 1913. Her grandfather Paul Hönigsberg was a doctor, her grand- mother Emma a Social Democrat and feminist. Her mother Clara was one of the first women to study Medicine at the University of Vienna, her father Eduard was a mechanical engineer. Eva also studied Medicine and met her future hus- band Imre Ungár from Budapest during her studies in Vienna. Following the “Anschluss” in 1938, Imre had to leave Vienna as a result of his Jewish origins.
    [Show full text]
  • Roma and Sinti Under-Studied Victims of Nazism
    UNITED STATES HOLOCAUST MEMORIAL MUSEUM CENTER FOR ADVANCED HOLOCAUST STUDIES Roma and Sinti Under-Studied Victims of Nazism Symposium Proceedings W A S H I N G T O N , D. C. Roma and Sinti Under-Studied Victims of Nazism Symposium Proceedings CENTER FOR ADVANCED HOLOCAUST STUDIES UNITED STATES HOLOCAUST MEMORIAL MUSEUM 2002 The assertions, opinions, and conclusions in this occasional paper are those of the authors. They do not necessarily reflect those of the United States Holocaust Memorial Council or of the United States Holocaust Memorial Museum. Third printing, July 2004 Copyright © 2002 by Ian Hancock, assigned to the United States Holocaust Memorial Museum; Copyright © 2002 by Michael Zimmermann, assigned to the United States Holocaust Memorial Museum; Copyright © 2002 by Guenter Lewy, assigned to the United States Holocaust Memorial Museum; Copyright © 2002 by Mark Biondich, assigned to the United States Holocaust Memorial Museum; Copyright © 2002 by Denis Peschanski, assigned to the United States Holocaust Memorial Museum; Copyright © 2002 by Viorel Achim, assigned to the United States Holocaust Memorial Museum; Copyright © 2002 by David M. Crowe, assigned to the United States Holocaust Memorial Museum Contents Foreword .....................................................................................................................................i Paul A. Shapiro and Robert M. Ehrenreich Romani Americans (“Gypsies”).......................................................................................................1 Ian
    [Show full text]
  • Dubious Means to Final Solutions: Extracting Light from the Darkness of Ein Führer and Brother Number One
    Florida State University Law Review Volume 31 Issue 1 Article 5 2003 Dubious Means to Final Solutions: Extracting Light From the Darkness of Ein Führer and Brother Number One Román Ortega-Cowan [email protected] Follow this and additional works at: https://ir.law.fsu.edu/lr Part of the Law Commons Recommended Citation Román Ortega-Cowan, Dubious Means to Final Solutions: Extracting Light From the Darkness of Ein Führer and Brother Number One, 31 Fla. St. U. L. Rev. (2003) . https://ir.law.fsu.edu/lr/vol31/iss1/5 This Comment is brought to you for free and open access by Scholarship Repository. It has been accepted for inclusion in Florida State University Law Review by an authorized editor of Scholarship Repository. For more information, please contact [email protected]. FLORIDA STATE UNIVERSITY LAW REVIEW DUBIOUS MEANS TO FINAL SOLUTIONS: EXTRACTING LIGHT FROM THE DARKNESS OF EIN FÜHRER AND BROTHER NUMBER ONE Román Ortega-Cowan VOLUME 31 FALL 2003 NUMBER 1 Recommended citation: Román Ortega-Cowan, Dubious Means to Final Solutions: Extracting Light From the Darkness of Ein Führer and Brother Number One, 31 FLA. ST. U. L. REV. 163 (2003). DUBIOUS MEANS TO FINAL SOLUTIONS: EXTRACTING LIGHT FROM THE DARKNESS OF EIN FÜHRER AND BROTHER NUMBER ONE ROMÁN ORTEGA-COWAN* I. INTRODUCTION .................................................................................................. 164 II. TUNING THE PIANO ........................................................................................... 165 A. The Players: The German Nazis and Cambodian Khmer Rouge .............. 165 B. A Single Word, Eternal Dread: Genocide................................................... 166 1. Lemkin’s Quest..................................................................................... 166 2. Room for One More: Political Groups .................................................. 168 C. Turning Principles into Action: The Legal System ...................................
    [Show full text]
  • Walter's Story
    Walter’s Story My name is Walter Frankenstein. I survived the Holocaust. This is my story. Walter’s Story Part 1 · My Childhood 1924-1936 The text is based on several interviews with Walter Frankenstein. Walter Frankenstein has read and approved the text. The European Commission support for the production of this publication does not constitute endorsement of the contents which reflects the views only of the authors, and the Commission cannot be held responsible for any use which may be made of the information contained therein. 1 Walter’s Story My Childhood 1924-1936 My Family I come from a small town called Flatow. When I grew up, the town was located in northeastern Germany in what was then known as West Prussia. The entire province became a part of Poland after the Second World War. My father was called Max Frankenstein. His step-parents managed a general store and a tavern in Flatow, and father and his wife later took over the business. They had a son, Manfred, in 1910. A couple of years later, in 1914, they had twins. One of the children died but Martin survived. A while later their mother died from blood poisoning after opening a tin and cutting herself on the lid. My father met my own mother, Martha, in 1923. At the time, she was living with her parents in Braunsberg. She moved to Flatow when they married, and I was born one year later on 30 June 1924. When I was four years old, my father died of pneumonia and heart failure.
    [Show full text]
  • Download (1624Kb)
    Original citation: Hajkova, Anna and von der Heydt, Maria. (2017) Biedermeier desk in Seattle: the Veit Simon children, class and the transnational in Holocaust history. European Review of History, 27 (5). pp. 732-758. Permanent WRAP URL: http://wrap.warwick.ac.uk/82253 Copyright and reuse: The Warwick Research Archive Portal (WRAP) makes this work by researchers of the University of Warwick available open access under the following conditions. Copyright © and all moral rights to the version of the paper presented here belong to the individual author(s) and/or other copyright owners. To the extent reasonable and practicable the material made available in WRAP has been checked for eligibility before being made available. Copies of full items can be used for personal research or study, educational, or not-for-profit purposes without prior permission or charge. Provided that the authors, title and full bibliographic details are credited, a hyperlink and/or URL is given for the original metadata page and the content is not changed in any way. Publisher’s statement: This is an Accepted Manuscript of an article published by Taylor & Francis in European Review of History on 09/12/2016, available online: http://www.tandfonline.com/10.1080/13507486.2016.1247783. A note on versions: The version presented here may differ from the published version or, version of record, if you wish to cite this item you are advised to consult the publisher’s version. Please see the ‘permanent WRAP URL’ above for details on accessing the published version and note that access may require a subscription.
    [Show full text]
  • Lives Reclaimed - a Story of Rescue and Re­Sis­Tance in Nazi Germany
    LIVES RECLAIMED - A STORY OF RESCUE AND RE SIS TANCE IN NAZI GERMANY MARK ROSEMAN METROPOLITAN BOOKS Henry Holt and Com pany New York 020-78547_ch00_5P.indd 7 6/7/19 5:39 AM 1 - Years of Innocence Origins of the Bund An explosion of revolutionary hopes followed the fall of the Wilhelmine monarchy in November 1918. No one embodied the radical aspirations of the moment better than Artur Jacobs, a charismatic thirty- eight- year- old with boundless optimism and self- confidence. Born in 1880 into modest circumstances in Elberfeld, a small town in the Wupper Valley, Artur went on to attend higher secondary school (in German, “Gymnasium”) and uni- versity, and eventually found his vocation as a high school teacher. Artur was inspired by socialism’s promise of social justice and by the verve and in de pen dence of the burgeoning German youth movement. In the spirit of the latter, he aimed to do away with the obligation of formal re spect traditionally accorded the teacher, hoping instead to inspire his students with his magnetism and mentorship. Personality, not credentials, would affirm his claim to lead. Impatient, impassioned, careless about propriety (he once, for example, took a group of girls on a hiking trip during which teacher and pupils all slept in the same barn), compelling to those who accepted his leadership and dismissive of those who did not, Artur was a controversial figure among staff, pupils, and parents alike.1 In the turmoil after World War I, Artur’s hope for an educational revo- lution that would lead to societal transformation was widely shared in 020-78547_ch01_5P.indd 11 6/7/19 5:39 AM 12 LIVES RECLAIMED Germany.
    [Show full text]