12. BUNDESVERSAMMLUNG

DER

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

BERLIN, SONNTAG, DEN 23. MAI 2004 2 12. Bundesversammlung – Berlin, Sonntag, den 23. Mai 2004

Inhalt Eröffnung durch Präsident ...... 3 A Konstituierung der 12. Bundesversammlung 4 A Wahlvorschläge ...... 4 C Wahlgang ...... 5 A Ergebnis des Wahlgangs ...... 5 B Annahme der Wahl durch Prof. Dr. Horst Köhler ...... 5 C Ansprache von Prof. Dr. Horst Köhler ...... 5 D

Anlage l Liste der entschuldigten Mitglieder der 12. Bundesversammlung ...... 9 A

Anlage 2 Liste der Mitglieder der 12. Bundesversamm- lung ...... 9 A 12. Bundesversammlung – Berlin, Sonntag, den 23. Mai 2004 3

(A) (C) Redetext

12. Bundesversammlung der Bundesrepublik Deutschland

Berlin, Sonntag, den 23. Mai 2004

Stenografischer Bericht Einheit unseres Landes und das Zusammenwachsen Europas für uns bedeutet. Dafür danken wir Ihnen, Herr Beginn: 12.00 Uhr Bundespräsident Rau, besonders nachdrücklich. (Beifall)

Präsident Wolfgang Thierse: Die Mitglieder der Bundesversammlung, die Mitglie- Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich eröffne der des Deutschen Bundestages und die Delegierten der die 12. Bundesversammlung zur Wahl des neunten Bun- Länderparlamente, sind heute zusammengetreten, um despräsidenten der Bundesrepublik Deutschland und gemäß unserer Verfassung den Bundespräsidenten bzw. heiße Sie alle dazu sehr herzlich willkommen. die Bundespräsidentin zu wählen. Im Vorfeld dieser Bundesversammlung ist darüber diskutiert worden, ob es Ich begrüße die Mitglieder der Bundesversammlung, nicht besser sei, die Wahl durch die Bundesversammlung unter ihnen den Bundeskanzler und die Mitglieder der durch eine direkte Wahl des Staatsoberhaupts durch Bundesregierung, die Ministerpräsidenten, Minister und das deutsche Volk zu ersetzen. Senatoren der Bundesländer. Ich begrüße die Mitglieder (B) des Bundestages und der Landtage sowie alle Persön- (Vereinzelt Beifall) (D) lichkeiten aus dem politischen, kulturellen, sportlichen Dem nur mit dem Vorwurf des Populismus zu begeg- und gesellschaftlichen Leben. Seien Sie herzlich will- nen greift zu kurz, kommen! (Vereinzelt Beifall) Ich danke den Botschaftern und den Angehörigen ausländischer Missionen für ihr Kommen. bringen die Befürworter einer Direktwahl doch durchaus ernst zu nehmende Argumente vor. So weisen sie darauf (Beifall) hin, dass die politischen Mitwirkungsrechte der Bürge- rinnen und Bürger hierdurch gestärkt würden und das Auf der Ehrentribüne haben die früheren Bundesprä- Amt des Bundespräsidenten ein zusätzliches Maß an de- sidenten Walter Scheel und Richard von Weizsäcker mokratischer Legitimation erführe. Im Verständnis vieler Platz genommen. Auch Ihnen gilt unser herzlicher Gruß. Bürger verschaffte eine Direktwahl des Bundespräsiden- (Beifall) ten dem Staatsoberhaupt eine Zuschreibung von Macht- befugnissen, die das Amt aber nach unserem Grund- Ich begrüße neben den Gästen, die unserer Einladung gesetz gar nicht hat und aus historischen Gründen nicht gefolgt sind, auch alle Bürgerinnen und Bürger sehr haben soll. Ein Verfahren aber, das derartige Miss- herzlich, die diese Wahl über die Medien verfolgen. verständnisse provoziert, kann man nach meiner Über- (Beifall) zeugung nicht ohne weiteres befürworten. Nicht zuletzt möchte ich in unser aller Namen herz- (Vereinzelt Beifall) liche Grüße, verbunden mit den besten Wünschen, unse- An dieser Stelle mag eine Beobachtung nützlich sein: rem scheidenden Bundespräsidenten Die Bundesversammlung ist das wohl einzige Verfas- und seiner Frau Christina übermitteln. sungsorgan, dessen Entscheidungen bisher immer spon- (Beifall) tan oder binnen allerkürzester Zeit einhellige Zustim- mung in der Bevölkerung gefunden haben. Die Angesichts aller Herausforderungen und Anstrengun- Bundesversammlung hat eben bisher immer eine gute gen, die der Prozess der deutschen Einheit und der euro- Wahl getroffen. päischen Einigung für die Menschen in unserem Lande (Vereinzelt Beifall) mit sich brachte und bringt, ist es dem Bundespräsiden- ten und seiner Frau gelungen, unseren Blick immer wie- Kein Amt unseres Gemeinwesens kann die Rolle des der neu dafür zu schärfen, welche Bereicherung die Interpreten und des Mittlers so verkörpern wie das des 4 12. Bundesversammlung – Berlin, Sonntag, den 23. Mai 2004

Präsident Wolfgang Thierse (A) Bundespräsidenten. Verständigung braucht einen Grund- (Tuchenbach), , Dr. Ole Schröder, Petra (C) konsens. Respekt und Vertrauen in die demokratischen Selg, Dr. Margrit Spielmann, Rita Streb-Hesse, Simone Institutionen und das Interesse für die öffentlichen An- Violka, Lydia Westrich, Josef Philip Winkler und gelegenheiten sind grundlegende Elemente unseres ge- Dr. Claudia Winterstein. – Ich sehe, Sie sind damit ein- sellschaftlichen Zusammenlebens und sie müssen es verstanden. Dann ist so beschlossen. bleiben. Dem neu vereinigten Europa eine Seele zu geben ist nicht nur eine außenpolitische Aufgabe, son- Ich bitte nunmehr die Schriftführer Lydia Westrich dern auch eine Herausforderung für die Innenpolitik. Die und Hans-Joachim Fuchtel, neben mir Platz zu neh- gewaltigen Zukunftsaufgaben, vor denen Deutschland men. – Die 12. Bundesversammlung ist damit konsti- steht, verlangen jedem Einzelnen viel ab. Uns dabei zu tuiert. ermutigen und immer wieder zusammenzuführen wird Meine Damen und Herren, es liegen folgende Vor- zu den Aufgaben des Bundespräsidenten bzw. der Bun- schläge für die Wahl zum Bundespräsidenten vor, die ich despräsidentin gehören. in alphabetischer Reihenfolge bekannt gebe: Sie, verehrte Mitglieder der Bundesversammlung, ha- Herr Professor Dr. Horst Köhler, ben die verantwortungsvolle Aufgabe, unsere Gesell- schaft zu repräsentieren, sie gewissermaßen abzubilden (Beifall) in der Wahl unseres neuen Staatsoberhauptes. Frau Professor Dr. Gesine Schwan. Ich danke Ihnen. (Beifall) (Beifall) Die Vorgeschlagenen, also Herr Professor Dr. Horst Wir kommen nun zur Konstituierung der 12. Bun- Köhler und Frau Professor Dr. Gesine Schwan, haben desversammlung. Die 12. Bundesversammlung besteht gemäß § 9 Abs. 1 Satz 3 des Gesetzes über die Wahl des aus den 602 Mitgliedern des Deutschen Bundestages Bundespräsidenten durch die Bundesversammlung und 603 Mitgliedern, die von den Länderparlamenten schriftlich ihre Bereitschaft zur Kandidatur erklärt. Ich gewählt worden sind. Die Präsidenten der Landesparla- stelle fest, dass die Wahlvorschläge den gesetzlichen Be- mente haben mir mitgeteilt, dass die 603 Mitglieder aus stimmungen entsprechen. den Ländern rechtsgültig gewählt wurden. Sehr geehrte Mitglieder der Bundesversammlung, ich Nach § 8 des Gesetzes über die Wahl des Bundesprä- bitte nunmehr um Ihre Aufmerksamkeit für einige Hin- sidenten findet die Geschäftsordnung des Deutschen weise zum Wahlverfahren. Nach Art. 54 Abs. 6 des (B) Bundestages auf den Geschäftsgang der Bundesver- Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland ist (D) sammlung sinngemäß Anwendung, sofern sich die Bun- zum Bundespräsidenten gewählt, wer die Stimmen der desversammlung nicht eine eigene Geschäftsordnung Mehrheit der Mitglieder der Bundesversammlung erhält, gibt. das heißt, wer mindestens 603 Stimmen auf sich ver- einigt. Anträge für eine eigene Geschäftsordnung bei der Bundesversammlung liegen nicht vor. Deshalb findet § 9 Abs. 3 des Gesetzes über die Wahl des Bundes- – wie im Gesetz vorgesehen – die Geschäftsordnung des präsidenten durch die Bundesversammlung sieht vor, Deutschen Bundestages sinngemäß Anwendung. – Ich dass mit verdeckten amtlichen Stimmkarten gewählt stelle fest, die Bundesversammlung ist damit einverstan- wird. Die Wahl ist deshalb gemäß § 49 unserer Ge- den. schäftsordnung geheim. Zur Beschlussfähigkeit der Bundesversammlung ist Sie müssen Ihre Stimmkarte in einer der Wahlkabinen die Anwesenheit von mindestens 603 Mitgliedern erfor- hinter dem Adler in der Osthalle ankreuzen. Ich bitte Sie, derlich. – Das ist offensichtlich der Fall. Die Bundesver- dazu hier oben links oder rechts durch eine der Glastüren sammlung ist also beschlussfähig. hinauszugehen. Vor den Wahlkabinen erhalten Sie dann Stimmkarte und Wahlumschlag. Die Stimmkarten müs- Als Schriftführer schlage ich Ihnen die 42 Abgeord- sen in einer Wahlkabine angekreuzt und in den Wahlum- neten vor, die diese Aufgabe auch im Deutschen Bun- schlag gelegt werden. Die Schriftführer sind verpflichtet, destag wahrnehmen. Es sind dies die Abgeordneten Mitglieder der Bundesversammlung zurückzuweisen, , Sabine Bätzing, , Ute die ihre Stimmkarte außerhalb der Wahlkabine gekenn- Berg, , Klaus Brähmig, Monika zeichnet oder in den Wahlumschlag gelegt haben. Die Brüning, , Marie-Luise Dött, Peter Wahl kann jedoch vorschriftsgemäß wiederholt werden. Dreßen, Karin Evers-Meyer, Axel E. Fischer (Karlsruhe- Land), Hans-Joachim Fuchtel, Wolfgang Grotthaus, Stimmkarten mit mehr als einem Kreuz oder sons- Klaus Hagemann, Michael Hartmann (Wackernheim), tigen Zusätzen sind ungültig. Das Gleiche gilt für Uda Carmen Freia Heller, Jürgen Herrmann, Petra Heß, Stimmkarten, die überhaupt nicht angekreuzt sind oder Jelena Hoffmann (Chemnitz), Jann-Peter Janssen, Ulrich die auf andere als in den zugelassenen Wahlvorschlägen Kasparick, , Julia Klöckner, Ernst Küchler, benannte Personen lauten. Die Schriftführer zu meiner Undine Kurth (Quedlinburg), , Gabriele Rechten und Linken werden nachher die Namen der Lösekrug-Möller, , Melanie Oßwald, Mitglieder der Bundesversammlung in alphabetischer Sibylle Pfeiffer, , Marlene Rupprecht Reihenfolge aufrufen. 12. Bundesversammlung – Berlin, Sonntag, den 23. Mai 2004 5

Präsident Wolfgang Thierse (A) Nachgerückte Mitglieder, die nicht mehr im Namens- (Anhaltender Beifall bei der SPD, dem (C) verzeichnis alphabetisch aufgeführt werden konnten, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS – werden zum Schluss aufgerufen. Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP) Verfolgen Sie bitte den Namensaufruf und begeben Sie sich erst dann in die Osthalle, wenn Sie aufgerufen Meine sehr verehrten Damen und Herren, nach sind oder der Aufruf Ihres Namens unmittelbar bevor- Art. 54 Abs. 6 des Grundgesetzes ist gewählt, wer die steht. Die Schriftführer händigen Ihnen an den Ausgabe- Stimmen der Mehrheit der Mitglieder der Bundes- tischen in der Osthalle Ihre Stimmkarte und den amt- versammlung erhält, das heißt, wer mindestens lichen Wahlumschlag erst nach dem Aufruf Ihres 603 Stimmen auf sich vereinigt. Ich stelle fest, dass Herr Namens aus. Für den Empfang der Stimmkarte zeigen Professor Horst Köhler die erforderliche Mehrheit der Sie bitte dem Schriftführer am Ausgabetisch Ihren Stimmen erhalten hat und somit zum Bundespräsidenten blauen Wahlausweis. der Bundesrepublik Deutschland gewählt ist. Nachdem Sie Ihre Stimmkarte in der Wahlkabine aus- (Anhaltender Beifall) gefüllt und in den Wahlumschlag gelegt haben, kommen Herr Köhler, ich frage Sie: Nehmen Sie die Wahl zum Sie bitte durch die Mitteltür – unter dem Adler – zurück Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland an? in den Plenarsaal und werfen Sie Ihre Stimmkarte im Wahlumschlag in eine der drei hier vorne aufgestellten Prof. Dr. Horst Köhler: Herr Präsident, ich nehme Wahlurnen. Den blauen Wahlausweis übergeben Sie die Wahl an. bitte einem der Schriftführer an den Wahlurnen. Dadurch wird Ihre Teilnahme an der Wahl nachgewiesen. (Beifall) Ich bitte nunmehr die Schriftführerinnen und Schrift- führer, die vorgesehenen Plätze an den Tischen zur Aus- Präsident Wolfgang Thierse: gabe der Stimmkarten und an den Wahlurnen einzuneh- Ich stelle fest, meine Damen und Herren, dass Herr men. Professor Horst Köhler die Wahl zum Bundespräsiden- ten angenommen hat. Ich spreche dem künftigen Bun- Ich eröffne die Wahl und bitte, mit dem Namensaufruf despräsidenten die Glückwünsche der ganzen Bundes- zu beginnen. versammlung aus. (Namensaufruf) (Beifall) Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich muss Meine Damen und Herren, die Eidesleistung des (B) die Frage stellen, ob alle Mitglieder der Bundesver- neuen Bundespräsidenten wird nach der Vorschrift des (D) sammlung ihre Stimme abgegeben haben. Bitte versi- Grundgesetzes vor den versammelten Mitgliedern des chern Sie sich auch, dass Sie Ihren blauen Wahlausweis Deutschen Bundestages und des Bundesrates erfolgen, einem Schriftführer übergeben haben. Er dient zum und zwar am 1. Juli 2004. Nachweis Ihrer Teilnahme an der Wahl. Dies ist wichtig Ich möchte allen Mitgliedern der Bundesversamm- für das Auszählen, damit die Zahlen übereinstimmen. lung, vor allem auch den Schriftführerinnen und Schrift- Ich habe den Eindruck, dass alle ihre Stimme abgege- führern, dafür danken, dass sie zum reibungslosen Ab- ben haben. Gilt das auch für die Schriftführer? – Ich lauf beigetragen haben. schließe die Wahl und bitte die Schriftführerinnen und Meine Damen und Herren, bevor wir die National- Schriftführer, mit der Auszählung zu beginnen. Die Aus- hymne singen, will ich dem neu gewählten Bundesprä- zählung kann circa 20 bis 30 Minuten dauern. Ich bitte sidenten die Gelegenheit geben, das Wort zu ergreifen. Sie deshalb, im Saal oder in der näheren Umgebung zu bleiben. (Beifall)

Meine Damen und Herren, ich gebe das Ergebnis der Prof. Dr. Horst Köhler: Wahl bekannt. Abgegebene Stimmen 1 204, ungültige Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Stimmen 2, gültige Stimmen 1 202, Enthaltungen 9. Es Herren! Allen Mitgliedern der Bundesversammlung, die entfallen auf Herrn Horst Köhler 604 Stimmen. mich gewählt haben, danke ich für ihr Vertrauen. Und (Sehr lang anhaltender lebhafter Beifall bei der diejenigen, die mir ihre Stimme nicht gegeben haben, CDU/CSU und der FDP – Beifall bei Abge- will ich durch meine Arbeit überzeugen. ordneten der SPD, des BÜNDNISSES 90/DIE (Beifall) GRÜNEN und der PDS – Prof. Dr. Horst Köhler nimmt Glückwünsche von Mitgliedern Ich möchte Bundespräsident aller Deutschen sein und der Bundesversammlung entgegen) ein Präsident für alle Menschen, die hier leben. (Beifall) Meine Damen und Herren, ich darf Sie bitten, noch einmal Platz zu nehmen, damit ich das vollständige Aus gutem Grund ist das höchste Amt in einem de- Ergebnis mitteilen kann. Es entfallen auf Herrn Horst mokratischen Staat niemandem in die Wiege gelegt. Für Köhler 604 Stimmen, auf Frau Gesine Schwan mich persönlich ist die Entscheidung der Bundesver- 589 Stimmen. sammlung ein wirklich sehr bewegender Augenblick. 6 12. Bundesversammlung – Berlin, Sonntag, den 23. Mai 2004

Prof. Dr. Horst Köhler (A) Nach sechs Jahren im Ausland kehre ich mit einem kraft und auch Stetigkeit bei wirtschafts- und sozialpoli- (C) Gefühl von Freude und Dankbarkeit in meine Heimat tischen Reformen drängen. Doch ich hoffe, ich enttäu- zurück. Deutschland hat mir viel gegeben. Davon sche heute niemanden, wenn ich eine ganz andere Frage möchte ich etwas zurückgeben. Ich liebe unser Land. voranstelle, nämlich: Was will Deutschland im 21. Jahrhundert sein, was kann es sein und wo will die- (Beifall) ses Land hin? Wahrscheinlich erwarten jetzt alle von mir, dass ich Mit Recht betonen viele in diesem Zusammenhang von Reformen spreche. Tatsächlich halte ich eine grund- die Notwendigkeit, vor allem Bildung und Innovation zu legende Erneuerung unseres Landes für notwendig stärken. Deutschland ist mir zu langsam auf seinem Weg und überfällig. in die Wissensgesellschaft. Mein Traum geht aber noch (Beifall) weiter. Deutschland soll ein Land der Ideen werden. Im 21. Jahrhundert bedeutet das mehr als das Land der Als gelernter Ökonom – das werde ich auch weiterhin Dichter und Denker, mehr als Made in , mehr nicht verstecken – kann ich Ihnen die Feststellung nicht als typisch deutsche Tugenden. Das ist ganz sicher etwas ersparen, dass ich mir Sorgen um den Zustand der deut- anderes als Großmannssucht und Selbstüberschätzung. schen Wirtschaft, die Arbeitsplätze und die soziale Sicherheit in unserem Lande mache. Ich sehe neue, in- Deutschland – ein Land der Ideen: Das ist nach mei- akzeptable Spaltungstendenzen in unserer Gesellschaft. ner Vorstellung Neugier und Experimentieren. Das ist in allen Lebensbereichen Mut, Kreativität und Lust auf (Beifall) Neues, ohne Altes und Alte auszugrenzen. Das sind Viele von Ihnen erwarten vermutlich auch, dass ich neue Gründerjahre. Das ist die Kraft, auch mit Rück- etwas zur Globalisierung sage. Globalisierung be- schlägen umzugehen und wieder neu anzufangen. Das stimmt mehr und mehr unser Leben. Sie bedarf – das sind Ideen auch für Europa. ist meine feste Überzeugung, hierin stimme ich mit Deutschland – ein Land der Ideen: Das ist für mich Johannes Rau überein – der politischen Gestaltung. zuerst und vor allem ein Land für Kinder. Wenn wir es richtig anpacken, kann Deutschland aus der Globalisierung weiterhin großen Nutzen ziehen. (Beifall) Aber wir müssen auch besonders dafür arbeiten, dass Wie kommt es, dass wir in Deutschland immer weniger die Globalisierung den Armen dieser Welt zugute Kinder haben? Glauben wir nicht mehr an unsere Zu- kommt. kunft? Kinder bedeuten Neugier, Kreativität und Zuver- sicht. Kinder sind Brücken in die Welt von morgen. Wir (Beifall) (D) (B) müssen uns alle anstrengen, eine familien- und kinder- Dies wird nur gelingen, wenn sich die Industrieländer, freundliche Gesellschaft zu werden. also auch Deutschland, in ihrem Verhalten ändern und vor allem ihre Märkte für die Entwicklungsländer öff- (Beifall) nen. Dazu brauchen wir konkrete Antworten auf be- (Beifall) stimmte Fragen, zum Beispiel: Wie schaffen wir es, Elternarbeit anzuerkennen? Wie kann es gelingen, Fami- Doch das heißt dann eben auch, dass wir Wettbewerb lie und Beruf besser zu vereinbaren? Was sind uns Kin- und Strukturwandel annehmen müssen. Herr Präsident, der wert? Wir müssen auf diese Fragen konkrete Ant- meine Damen und Herren, tatsächlich befindet sich die worten finden. Welt in einem tiefen Umbruch. Wir müssen uns der Wirklichkeit stellen. Deutschland muss um seinen Platz Aber genauso müssen wir auch eine konkrete Antwort in der Welt des 21. Jahrhunderts kämpfen. auf die Frage finden, was uns ältere Menschen wert sind. Um die Zukunft zu gewinnen, brauchen wir auch deren Ich denke, wir alle werden deshalb auch mit meiner Erfahrung und Weisheit. Wir müssen an der Freund- Mitbewerberin, Frau Professor Gesine Schwan, darin schaft zwischen den Generationen schon jetzt arbeiten. übereinstimmen, dass es gerade in Umbruchphasen auf Vertrauen als Sozialkapital ankommt. Und der Begriff (Beifall) Sozialkapital wird sowohl in der Politikwissenschaft als Deutschland muss sich verändern, das ist wahr. Aber auch in der Wirtschaftswissenschaft benützt. Sehr zu wir sollten uns dabei auch unserer kulturellen und reli- Recht hat Bundespräsident Johannes Rau das Thema giösen Wurzeln bewusst sein. Wie schaffen wir es, das Vertrauen und Verantwortung in den Mittelpunkt seiner abstrakte Wort „Werte“ aus Politikerreden in Alltags- letzten Berliner Rede gestellt. In diesem Zusammenhang gespräche und Alltagsverhalten zu bringen und so leben- möchte ich Ihnen, sehr verehrte Frau Schwan, für Ihr En- dig zu machen? Wie schaffen wir es, uns im größer wer- gagement um das höchste Amt im Staate danken. Der denden Europa unserer nationalen Identität zu Wettbewerb von uns beiden Seiteneinsteigern hat dem vergewissern – und zugleich eine europäische Identität Land insgesamt sicher nicht geschadet. zu gewinnen? Ich habe, meine Damen und Herren, übri- (Anhaltender Beifall) gens die Erfahrung gemacht: Patriotismus und Welt- offenheit sind keine Gegensätze. Herr Präsident, meine Damen und Herren, ja, ich werde in meinem Amt zu mehr Entschlossenheit, Tat- (Beifall) 12. Bundesversammlung – Berlin, Sonntag, den 23. Mai 2004 7

Prof. Dr. Horst Köhler (A) Sie bedingen einander. Nur wer sich selbst achtet, achtet Herr Präsident, meine Damen und Herren, die Kraft (C) auch andere. der Freiheit stärken, darauf achten, dass es gerecht zu- geht in Deutschland, und dazu beitragen, dass wir ein Herr Präsident, meine Damen und Herren, der heutige Land der Ideen werden – dafür will ich eintreten und 55. Jahrestag der Verkündung des Grundgesetzes ist ein dazu bitte ich um das Mitmachen aller. guter Tag, uns wieder auf unsere Stärken zu besinnen. Deutschland hat die Kraft, sich zu verändern. Davon bin Ich grüße alle Landsleute nah und fern, unsere Nach- ich zutiefst überzeugt. Diese Kraft liegt in den Men- barn in Europa und unsere Freunde in der Welt. Gott schen. Ihre Ideen sind der Reichtum unseres Landes. Da- segne unser Land! mit sich diese Kraft entfalten kann, müssen wir Angst überwinden und Selbstvertrauen zurückgewinnen. Vielen Dank. Wir können in Deutschland vieles möglich machen. (Anhaltender Beifall) Aber dazu müssen erst einmal wir uns selbst mehr zu- trauen. Und: Wir müssen wieder mehr auf die Kraft der Präsident Wolfgang Thierse: Freiheit vertrauen. Herr Professor Köhler, ich danke Ihnen sehr herzlich (Beifall) für Ihre Worte. Es war diese Kraft, mit der vor 15 Jahren die Menschen Meine Damen und Herren, wir singen nun die Natio- im Osten unseres Vaterlandes die scheinbar unüberwind- nalhymne. liche Mauer zum Einsturz gebracht haben – einer der (Nationalhymne) großartigsten Momente unserer Geschichte und auch eine stetige Verpflichtung für uns, die innere Einheit zu Meine Damen und Herren, ich erkläre die verwirklichen. 12. Bundesversammlung für geschlossen. (Beifall) (Schluss: 14.12 Uhr)

(B) (D)

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(A) Anlagen zum Stenografischen Bericht (C) Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten für die Wahl des Bundespräsidenten

entschuldigt bis Abgeordnete(r) Fraktion einschließlich

Hagemann, Klaus SPD 23.5.

Anlage 2 Liste der Mitglieder der 12. Bundesversammlung

A Karsten Behr Wolfgang Börnsen (Bönstrup) Dr. Fritz Behrens Dr. Wolfgang Bötsch Doris Ahnen Ernst Behringer Gerd Friedrich Bollmann Ursula Bolte Dr. Lale Akgün Bernd Althusmann Dr. Peter Altmaier Tarek Al-Wazir Dr. Klaus Brähmig Dr. Otmar Bernhard Klaus Brandner Michael Ankermann Dr. Christian Bernreiter Hermann-Josef Arentz Andreas Braun Heiderose Berroth Ingrid Arndt-Brauer (B) Hans-Werner Bertl (D) Grietje Bettin Martin Braxenthaler Holger Astrup Rainer Brechtken Dr. Thomas Beyer Carla Bregenzer Udo Beyer Susanne Breit-Kessler Cedric Bickel Andreas Breitner B Prof. Dr. Dr. Carmina Brenner Hermann Bachmaier Michael Breuer Dr. Wieland Backes Peter Biesenbach (Hildesheim) Sabine Bätzing Dr. Uwe Biester Tina Brinkmann (Münster) Friedhelm Biestmann Franz-Josef Britz (Neuruppin) Prof. Dr. Dr. Ulrich Brocker Thomas Bareiß (Heidelberg) Hans-Günter Bruckmann Dr. Hans-Peter Bartels Rainer Brüderle Eckhardt Barthel (Berlin) Dr. Dietrich Birk Hannelore Brüning (Starnberg) Frieder Birzele Monika Brüning Werner Bischoff Sören Bartol Prof. Dr. Hans-Artur Bauckhage Anke Brunn Helmut Brunner Prof. Thomas Bauer Beate Blechinger Dr. Marco Bülow Prof. Dr. Walter Bauer-Wabnegg Karl-Heinz Bley Dr. Michael Bürsch Günter Baumann Rainer Bliesener Rosemarie Bechthum Antje Blumenthal Reinhard Bütikofer Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) Reinhold Bocklet Hans Büttner (Ingolstadt) Heike Bockmann Hartmut Büttner (Schönebeck) () Jens Bullerjahn Melanie Beck Manfred Böcker (Köln) Johann Böhm Prof. Dr. Maria Böhmer Dr. Günther Beckstein Prof. Dr. Wolfgang Böhmer Hans Martin Bury Dr. Christoph Böhr Bernd Busemann Cornelia Behm Gerhard Bökel Verena Butalikakis 10 12. Bundesversammlung – Berlin, Sonntag, den 23. Mai 2004

(A) C Horst Engel Uwe Friedrichsen (C) Cajus Julius Caesar Dr. Erich G. Fritz (Emstek) Jochen-Konrad Fromme Peter H. Carstensen (Nordstrand) Rolf Erb Dr. Michael Fuchs Marion Caspers-Merk Hans-Joachim Fuchtel Hansjörg Christmann Dr. Roland Claus Petra Ernstberger Christine Clauß Jörg van Marc Jan Eumann G Karin Evers-Meyer Reinhold Gall Prof. Dr. Walter Eykmann Maria Gangloff D (Lübeck) Jürgen Gansäuer Dr. Karl-Heinz Daehre Peter Gasse Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin Stephan Gatter Prof. Dr. Manfred Dammeyer F Hartwig Gauder Dr. Nancy Faeser Dr. Helga Daub Oda-Gerlind Gawlik Torsten Geerdts Walter Dech Cornelia Falken Dr. Jürgen Gehb Prof. Dr. Ekin Deligöz Annette Faße Dr. Hans Geisler Renan Demirkan Dr. Hans Georg Faust Katalin Gennburg Gerhard Denef Jürgen Feddersen Hans-Dietrich Genscher Albert Deß Albrecht Feibel Dr. Bärbel Dieckmann Dr. Hans-Uwe Feige Alfons Gerling Jochen Dieckmann Hans-Josef Fell Helmut Diegel Shanta Ghosh Adolf Dinglreiter Elke Ferner Helga Gießelmann Hermann Dinkla Thomas Fettback Georg Girisch Regina van Dinther Eva Feußner Franz Glaser Alexander Dobrindt Dr. Ingrid Fickler Iris Gleicke Renate Dodell Prof. Dr. Thomas Dörflinger Bodo Finger Günter Gloser (B) Dr. Walter Döring Monika Fink Alois Glück (D) Martin Dörmann Ingrid Fischbach Ralf Göbel Marie-Luise Dött Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) Dr. Reinhard Göhner Marianne Dohmen Birgit Fischer Uwe Göllner Sabine Doht Dirk Fischer (Hamburg) Tanja Gönner Bernd Doll Ernst Fischer Josef Göppel Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper Günter Fischer Katrin Göring-Eckardt Andrea Dombois Hartwig Fischer (Göttingen) Helmut Göschel Vera Dominke Joseph Fischer () Peter Götz Dr. Ute Dreckmann Klaus Fischer Dr. Wolfgang Götzer Peter Dreßen Krimhild Fischer Hans-Michael Goldmann Wolfgang Drexler Ottfried Fischer Dr. Thomas Goppel Elvira Drobinski-Weiß Michael Fischer-Art Frank Gotthardt Dr. Thea Dückert Ulrike Flach Renate Gradistanac Jutta Dümpe-Krüger Dr. Dr. Inge Gräßle Dr. Sepp Dürr Steffen Flath Angelika Graf (Rosenheim) Garrelt Duin Dr. Thomas Flierl Ingrid Graf Hans Jörg Duppré Klaus-Peter Flosbach Detlef Dzembritzki Dr. Linus Förster Dieter Grasedieck Uwe Greve Rainer Fornahl E Horst Frank Ingrid Eckel Kurt-Dieter Grill Gabriele Frechen Hans-Heinrich Ehlen Ulrich Freese Hermann Gröhe Siegmund Ehrmann Angela Freimuth Gabriele Groneberg Dr. Frank Freimuth Michael Groschek Maria Eichhorn Evelin Groß Peter Eichstädt Dr. Michael Freytag Michael Grosse-Brömer Franziska Eichstädt-Bohlig Wolfgang Große Brömer Dr. Uschi Eid Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) Achim Großmann Holger Ellerbrock (Bayreuth) Wolfgang Grotthaus Marga Elser Dr. Markus Grübel Petra Enders Lilo Friedrich (Mettmann) Dr. Stefan Grüll 12. Bundesversammlung – Berlin, Sonntag, den 23. Mai 2004 11

(A) Bernhard von Grünberg Frank Hengstenberg Brunhilde Irber (C) Rosa Grünstein Rudolf Henke Gerd Itzek Stefan Grüttner Ulrich Henke Brigitte Grunert Dorothea Henzler J Joachim Günther (Plauen) Birgit Herdejürgen Ralf Jäger Karl-Theodor Freiherr von und zu Renate Jäger Guttenberg Rüdiger Hermanns Susanne Jaffke Antje Hermenau Jost de Jager Dr. Joachim Herrmann Dr. Dr. Jürgen Herrmann Jann-Peter Janssen Anja Hertel Jürgen Jentsch Klaus-Werner Jonas H Petra Heß Jette Joop Karl-Hermann Haack (Extertal) Liane Hesselbarth Heinrich Jürgens Dr. Thomas Haack Peter Hettlich Prof. Dr. Egon Jüttner Walter Haas Monika Heubaum Werner Jostmeier Hans-Dieter Haase Herbert Jullien Heinrich Haasis Ruth Hieronymi Dr. Franz Josef Jung Heike Habermann Gisela Hilbrecht Margit Jung Martin Habermann Dr. Karl Hillermeier Peter Jung Hans-Joachim Hacker Gabriele Hiller-Ohm Karl Jungbeck Dr. Fritz Hähle Jörg Hillmer Hans Georg Junginger Stephan Hilsberg Thomas Jurk Klaus Hagemann Werner Hilse Dr. André Hahn Ernst Hinsken Jörg-Uwe Hahn Holger Haibach Priska Hinz K Walter Hirche Reinhard Kahl Rita Haller-Haid Robert Hochbaum Johannes Kahrs Helga Hammer Grudrun Hock Dr. Heinz Kaiser Dieter Hanitzsch Wolfgang Hoderlein Bartholomäus Kalb Peter Hans Gerd Höfer Steffen Kampeter Dr. Christel Happach-Kasan Klaus Hofbauer Martin Kannegießer (B) Heinz Hardt Volker H off Norbert Kartmann (D) (Wismar) Irmgard Karwatzki Alfred Hartenbach Jelena Hoffmann (Chemnitz) Ulrich Kasparick Christoph Hartmann (Homburg) Walter Hoffmann (Darmstadt) Dr. Bernhard Kasperek Michael Hartmann (Wackernheim) Ulrike Höfken Kerstin Kassner Dr. Peter Hartz Bärbel Höhn Jörg Kastendiek Manfred Hölzlein Bernhard Kaster Britta Haßelmann Dr. Henning Höppner Dr. Susanne Kastner Nina Hauer Joachim Hörster Gregor Kathstede Peter Hauk Frank Hofmann (Volkach) Michael Kauch Klaus Haupt Peter Hofmann Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) Hansheinz Hauser Rudolf Hausmann Frank-Peter Kaufmann Dieter Hausold Birgit Homburger Dr. Sylvia-Yvonne Kaufmann Ursula Haußmann Dierk Homeyer Gerlinde Kaupa Dr. Pia Heckes Thilo Hoppe Martin Kayenburg Klaus-Jürgen Hedrich Ernst-August Hoppenbrock Peter Heesen Dr. Axel Horstmann Ilka Keller Lothar Hegemann Nina Hoss Hans-Peter Kemper Eike Hovermann Kevin Kerney Jürgen W. Heike Dr. Helmut Kiefl Erwin Huber Gerda Kieninger Dr. Rosemarie Hein Klaas Hübner Katja Kipping Karsten Heineking Hubert Hüppe Dr. Jochen Kirchhoff Ursula Heinen Christel Humme Alptekin Kirci Monika Heinold Dr. Dieter Hundt Klaus Kirschner Ulrich Heinrich Michaele Hustedt Anne Kißling Gunter Heise Claus Peter Hutter Elisabeth Heister-Neumann Karl-Heinz Klare Siegfried Helias Johann Klarmann Uda Carmen Freia Heller I Horst Klee Reinhold Hemker Lothar Ibrügger Wolfgang Klein Rolf Hempelmann Alexander Iljinskij Heidi Kleinau Dr. Barbara Hendricks Erich Iltgen Dieter Kleinmann 12 12. Bundesversammlung – Berlin, Sonntag, den 23. Mai 2004

(A) Jürgen Klimke L Tobias Marhold (C) Julia Klöckner Irene Laepple Lothar Mark Hans-Ulrich Klose Dr. Dr. Hans-Ulrich Klose Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) Astrid Klug Dr. (Recklinghausen) Dr. Heidi Knake-Werner Dr. Herbert Knoblich Angelika Matt-Heidecker Christian Lange (Backnang) Dr. Heinz Köhler (Coburg) Barbara Lanzinger Prof. Dr. Klaus- Jürgen Matthes Prof. Dr. Horst Köhler Karl-Josef Laumann Heinz Maurus Kristina Köhler (Wiesbaden) Sibylle Laurischk Dr. Conny Mayer (Baiersbronn) Brigitte Kölsch Prof. Dr. Hans Lauter Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn) Norbert Königshofen Gerhard Lawrentz (Altötting) Petra Köpping Christine Lehder David McAllister Fritz Rudolf Körper Waltraud Lehn Stefan Körzell Harald Leibrecht Wolfgang Meckelburg Marlies Kohnle-Gros Willi Leichtle Ulrike Mehl Dr. Heinrich L. Kolb Thomas Leimbach Walter Meinhold Manfred Kolbe Erhard Lelle Dr. Hermann Memmel Gudrun Kopp Ina Lenke Dr. Beate Merk Jürgen Koppelin Werner Lensing Dr. Dr. Angelika Kordfelder Aloys Lenz Petra-Eveline Merkel Karin Kortmann Friedhelm Lenz Ulrike Merten Hartmut Koschyk Dr. Elke Leonhard Martina Leßnig Thomas Kossendey Peter Letzgus Bernd Kränzle Prof. Dr. Wolfgang Methling Sabine Leutheusser-Schnarrenberger Albert Meyer Roger Lewentz Rolf Kramer Doris Meyer (Tapfheim) Eckhart Lewering (Hamm) Hans Ley Maria Michalk Wilfried Kramps Ernst Kranz Stefan Liebich Prof. Dr. Georg Milbradt Rudolf Kraus Ursula Lietz Hans-Peter Milles Hans-Peter Lindlar Klaus Minkel (B) Nicolette Kressl (D) Christian Lindner Philipp Mißfelder Dr. Martin Lindner Rosi Mittermaier-Neureuther Walter Link (Diepholz) Gernot Mittler Thomas Kreuzer Dr. Helmut Linssen Claus Möller Eduard Lintner Franz-Josef Möllers Dr. Günter Krings Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) Hartmut Möllring Volker Kröning Ursula Mogg Dr. Martina Krogmann Götz-Peter Lohmann Katrin Molkentin Andrea Krueger Sylvia Löhrmann Wolfhard Molkentin Dr. Hans-Ulrich Krüger Markus Löning Angelika Krüger-Leißner Gabriele Lösekrug-Möller Hans-Dieter Moritz Heinrich Kruse Dr. Gesine Lötzsch Edgar Moron Theo Kruse Frank Lortz Horst Kubatschka Dr. Reinhard Loske Manuela Mucke Erika Lotz Bernward Müller (Gera) Ernst Küchler Dr. Christian Müller (Zittau) Eva Kühne-Hörmann Heidi Lück Edith Müller Helga Kühn-Mengel Anna Lührmann Dr. Gerd Müller Joachim Kümmritz Rainhard Lukowitz Herbert Müller Renate Künast Thomas Lunacek Hildegard Müller Dr. Hermann Kues Dr. Michael Luther Kerstin Müller (Köln) Thomas Kufen Michael Müller Manfred Kuhmichel Michael Müller (Düsseldorf) M Peter Müller Heiko Maas Dr. Rolf Müller Werner Kuhn (Zingst) Prof. Ursula Männle Stefan Müller (Erlangen) Ute Kumpf Franz Maget Dr. Werner Müller Frank Kupfer Thomas Mahlberg Dr. Wolfgang G. Müller Markus Kurth Dr. Ernst G. Mahrenholz Franz Müntefering Undine Kurth (Quedlinburg) Dr. Klaus Mangold Dr. Rolf Mützenich Markus Kurze Gesine Multhaupt Wolfram Kuschke Dorothee Mantel Heidemarie Mundlos Dr. Uwe Küster Dirk Manzewski Dietmar Muscheid 12. Bundesversammlung – Berlin, Sonntag, den 23. Mai 2004 13

(A) N Berndt Röder (C) Christa Naaß Dr. Hans-Gert Pöttering Hannelore Roedel Sabine Röhl Jens Nacke Norbert Römer Veronika Netzhammer Günther Rösch (Bremen) Ingeborg Pongratz Marietta Rösler Volker Neumann (Bramsche) Prof. Dr. Peter Porsch Dr. Philipp Rösler Daniela Neumayer Joachim Poß René Röspel Christa Nickels Dr. Wilhelm Priesmeier Tabea Rößner Reiner Priggen Dr. Norbert Röttgen Dr. Simone Probst Wolfgang Röttger Christian Nienhaus Dr. Clemens Prokop Georg Rohleder Heinz Rolfes Henry Nitzsche Dr. Manfred Püchel Dr. Stefan Romberg Wiebke Puls Franz Romer Heinrich-Wilhelm Ronsöhr Günther Friedrich Nolting Dr. Klaus Rose Günter Nooke Q Dr. Josef Rosenbauer Dr. Georg Nüßlein Henriette Quade Kurt J. Rossmanith Lothar Quanz Dr. (Augsburg) O Karin Roth (Esslingen) Dr. Erika Ober R Michael Roth (Heringen) Franz Obermeier Daniela Raab Petra Roth Bilkay Öney Dr. Gerhard Rübenkönig Günther H. Oettinger Peter Rabe Dr. Christian Ruck Aydan Özoguz Dr. Karsten Rudolph Heinz Onnertz Hans Raidel Volker Rühe Wolfgang Ontijd Bodo Ramelow Kathrin Rühl Helma Orosz Dr. Antonius Rüsenberg Holger Ortel Christof Rasche Berthold Rüth Dr. Robert Orth Helmut Rauber Dr. Jürgen Rüttgers Melanie Oßwald Prof. Peter Raue Barbara Rütting Peter Rauen Manfred Ruge (B) Norbert Raulin Karl-Heinz Rummenigge (D) Eberhard Otto (Godern) Mechthild Rawert Reinhard Rumprecht Hans-Joachim Otto (Frankfurt) Hans-Joachim Reck Bernhard Recker Dr. Martin Runge Klaus Rehberger Adelheid Rupp P Karin Rehbock-Zureich (Weiden) Manfred Palmen Beate Reich Marlene Rupprecht (Tuchenbach) Markus Pannermayr Christa Reichard (Dresden) Peter Rzepka Detlef Parr Prof. Dr. Bruno Reichart Hartmut Paul Steffen Reiche S Heinz Paula Gerold Reichenbach Markus Sackmann Rainer Paulenz Clemens Reif Rita Pawelski Dr. Carola Reimann Hans-Heinrich Sander Jarka Pazdziora-Merk Corinna Reinecke Rainer Sass Dr. Peter Paziorek Bernd Reinert Thomas Sauer Claudia Pechstein Johannes Remmel Alfred Sauter Renate Pepper Silke Renk Anton Schaaf Hartmut Perschau Hans-Peter Repnik Anita Schäfer (Saalstadt) Ingrid Petzold Hans Hermann Reschke Axel Schäfer (Bochum) Ulrich Petzold Ute Schäfer Hildegard Pfaff Dr. Günter Rexrodt Maria-Elisabeth Schaeffler Daniela Pfeiffer Michael Riedel Dr. Wolfgang Schäuble Dr. Theresia Riedmaier Gudrun Schaich-Walch Sibylle Pfeiffer Bernd Riege Jürgen Scharf Ernst Pfister Klaus Riegert Maria Scharfenberg Werner Pfisterer Wolfgang Riemann Dr. Friedbert Pflüger Christel Riemann-Hanewinckel Harald Schartau Johannes Pflug Prof. Dr. Manfred Schaub Hartmut Schauerte Dr. Dr. Annette Schavan Dr. Frank-Michael Pietzsch Dr. Berthold Rink Christine Scheel Gisela Piltz Friedrich-Otto Ripke Bernd Scheelen Prof. Dr. Reinhold Robbe Dr. 14 12. Bundesversammlung – Berlin, Sonntag, den 23. Mai 2004

(A) Siegfried Scheffler Gisela Schwarz Matthäus Strebl (C) Karl-Heinz Scherhag Peter Schweickard Klaus Strehl Andreas Scheuer Harald Schweitzer Franka Strehse Irmingard Schewe-Gerigk Prof. Bernhard Schwichtenberg Thomas Stritzl Marianne Schieder Wilhelm Josef Sebastian Hans-Christian Ströbele Marko Schiemann (Heilbronn) Horst Schild Silva Seeler Lena Strothmann Kurt Segner Dr. Peter Struck Norbert Schindler Matthias Sehling Michael Stübgen Prof. Dr. Dagmar Schipanski Marion Seib Joachim Stünker Georg Schirmbeck Heinz Seiffert Rezzo Schlauch Petra Selg Klaus Schlie Frank Sichau T Volker Schlotmann Bernd Siebert Cornelia Tausch Horst Schmidbauer (Nürnberg) Britta Siebert Jörg Tauss Gunther Sieg Silke Tesch Albert Schmidt (Ingolstadt) Anne-Hanne Siepenkothen Jella Teuchner Andreas Schmidt (Mülheim) Gabriele Sikora Christian Schmidt (Fürth) Blasius Thätter (Meschede) Erika Simm Dr. Gerald Thalheim Diemut Theato Dr. Martin Schmidt Carl-Ludwig Thiele Silvia Schmidt (Eisleben) Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk Monika Thiemen Dr. Markus Söder Wolfgang Thierse Ulla Schmidt (Aachen) Jan Söffing Christa Thoben Ulrich Schmidt Dr. Dr. Dieter Thomae Wilhelm Schmidt (Salzgitter) Michael Sommer Marianne Thomann-Stahl Regina Schmidt-Kühner Kathrin Sonnenholzner Franz Thönnes Dieter Schmitt Gerd Sonnleitner Ursula Thümler Heinz Schmitt (Landau) Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast Gloria Fürstin von Thurn und Taxis Heinz-Hermann Schnabel Ursula Sowa Barbara Tillemann Dr. Werner Schnappauf Wolfgang Spanier Rosemarie Tinius Dr. Oscar Schneider Prof. Dr. Lothar Späth Edeltraut Töpfer (B) Siegfried Schneider Brigitte Speth Simone Tolle (D) Dr. Viviane Spethmann Karl Traub Walter Schöler Paul Spiegel Jürgen Trittin Jörg Schönbohm Dr. Margrit Spielmann Marianne Tritz Christiane Schönefeld Jörg-Otto Spiller Gottfried Tröger Karsten Schönfeld Hans Spitzner Jürgen Türk Evelin Schönhut-Keil Anke Spoorendonk Fritz Schösser Prof. Dr. Adolf Spotka Friede Springer U Theresa Schopper Dr. Hans-Jürgen Uhl Christian Schramm Dr. Ditmar Staffelt Dr. Hans-Peter Uhl Daniel Schranz Barbara Stamm Eckhard Uhlenberg Dr. Annemarie Schraps Dr. Dorothee Stapelfeldt Michael Uhrmann Wilfried Schreck Erwin Staudt Hubert Ulrich Rainder Steenblock Dr. Esther Schröder Barbara Steffens Gerhard Schröder Dr. Hans-Jochem Steim V Dr. Ole Schröder Franz Schuhmacher Peer Steinbrück Rahima Valena Bernd Schulte Christian Freiherr von Stetten Rüdiger Veit Brigitte Schulte (Hameln) Ingo Steuer Bernhard Schulte-Drüggelte Michael Stich Dr. Michael Vesper Karl Schultheis Rainer Stickelberger Simone Violka Reinhard Schultz (Everswinkel) Horst Vöge Dr. Rainer Stinner Dr. (Spandau) Andreas Stockmeier Volkmar Uwe Vogel (Berlin) Rolf Stöckel Jörg Vogelsänger Jutta Schümann Dr. Dr. Antje Vogel-Sperl (Pforzheim) Uwe Schünemann Rainer Volkmann Stefan Schuster Andreas Storm Dr. Marlies Volkmer Dr. Angelica Schwall-Düren Christoph Strässer Dr. Dr. Martin Schwanholz Dr. Ludger Volmer Rita Streb-Hesse Andrea Astrid Voßhoff 12. Bundesversammlung – Berlin, Sonntag, den 23. Mai 2004 15

(A) W Jörg Wenghöfer Margareta Wolf (Frankfurt) (C) Siegfried Wack Hans Joachim Werner Karin Wolff Georg Wacker Wolfgang Werner Waltraud Wolff (Wolmirstedt) Gerhard Wächter Johanna Werner-Muggendorfer Marianne Wonnay Dr. Christean Wagner Dr. Dr. Bernhard Worms Hans Georg Wagner Lydia Westrich Ruth Wagner Inge Wettig-Danielmeier Heidi Wright Sabine Wagner Dr. Carl Herzog von Württemberg Dr. Theodor Waigel Andrea Wicklein Gisela Walsken Annette Widmann-Mauz Prof. Dr. Otto Wulff Jürgen Walter Jürgen Wieczorek (Böhlen) Elke Wülfing Heidemarie Wieczorek-Zeul Frank Warnecke Dr.-Ing. Wendelin Wiedeking Marion von Wartenberg Dr. Dieter Wiefelspütz Thomas Webel Kati Wilhelm Y Beate Weber Andrê Willms Emine Yilmaz Herbert Weber Klaus-Peter Willsch Andrea Ypsilanti Ruth Weckenmann Brigitte Wimmer (Karlsruhe) Klaus Wedemeier Willy Wimmer (Neuss) Hedi Wegener Clemens Winckler Z Andreas Weigel Manfred Zapatka Dr. Adolf Weiland Josef Philip Winkler Karlheinz Weimar Georg Winter Hans Zehetmair Hubert Weinzierl Dr. Claudia Winterstein Birgit Zeimetz-Lorz Petra Weis Peter Wintruff Wolfgang Zeitlmann Reinhard Weis (Stendal) Dr. Alfons Zeller Christian Weisbrich Gerald Weiß (Groß-Gerau) Engelbert Wistuba Theodor Zellner Dr. Manfred Weiß Barbara Wittig Peter Weiß (Emmendingen) Oliver Wittke Richard Zieglmeier Jens Weißflog Werner Wittlich Nicolas Zimmer Gunter Weißgerber Simon Wittmann Traudel Zimmermann Prof. (Wiesloch) Dr. Wolfgang Zöller Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker Dagmar Wöhrl Manfred Zöllmer Monika Wörmer-Zimmermann Dr. Christoph Zöpel (B) Jochen Welt Verena Wohlleben Walter Zuckerer (D) Dr. Harald Wolf Julia Zwehl Dr. Wolfgang Weng Dr. Ingo Wolf Willi Zylajew Gesamtherstellung: H. Heenemann GmbH & Co., Buch- und Offsetdruckerei, Bessemerstraße 83–91, 12103 Berlin Vertrieb: Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, Amsterdamer Str. 192, 50735 Köln, Telefon (02 21) 97 66 340, Telefax (02 21) 97 66 344 ISSN 0722-7980