DiversitätundFunktionendermitder Ameisengattung (Lund,1831) assoziiertenBakterien InauguralDissertation zurErlangungdesDoktorgrades Dr.rer.nat. desFachbereichs BiologieundGeografie ander UniversitätDuisburgEssen vorgelegtvon SaschaEilmus ausLeverkusen März2009

Die der vorliegenden Arbeit zugrunde liegenden Experimente wurden in der AbteilungfürAllgemeineBotanikderUniversitätDuisburgEssenundaneiner anderengleichwertigenEinrichtungdurchgeführt. 1.Gutachter:Prof.Dr.MartinHeil 2.Gutachter:Prof.Dr.PeterBayer 3.Gutachter:Prof.Dr.HynekBurda VorsitzenderdesPrüfungsausschusses:Prof.Dr.DanielHoffmann TagdermündlichenPrüfung:21.Juli2009

EinGelehrterinseinemLaboratoriumistnichtnureinTechniker; erstehtauchvordenNaturgesetzenwieeinKindvorderMärchenwelt. MarieCurie

Zusammenfassung

Zusammenfassung

DerAmeisengattung Pseudomyrmex gehörenzahlreicheBaumbewohnendeArtenan,die z.T. unabhängig voneinander enge Mutualismen mit verschiedenen myrmekophytischen Pflanzen eingegangen sind. Dabei verteidigen die Ameisen ihre Wirtspflanze gegen Fraßfeinde.Wiewaresmöglich,dasssichinnerhalbdieserGruppesooftGeneralistenmit breitemNahrungsspektrumzuz.T.hochspezialisiertenPflanzenameisenmitreinpflanzlicher Ernährungsweise entwickeln konnten? Oftmals liegt der Schlüssel zum Verständnis spezialisierterphytophagerInsekteninihremMutualismusmitMikroorganismen,dieihnen helfen, ihre Nahrung zu verdauen und diese durch Syntheseleistungen mit essentiellen NährstoffenwieAminosäurenundSekundärstoffenwiez.B.Vitaminenanzureichern.Istes daher möglich, dass es symbiotische Bakterien sind, die es anzestral räuberischen und generalistischen Ameisen ermöglicht haben, hoch spezialisierte Vegetarier zu werden? Als konkrete Problemstellungen ergaben sich hieraus folgende Fragen: Welche bakteriellen Gemeinschaften lassen sich in Vertretern der Gattung Pseudomyrmex überhaupt finden? UnterscheidetsichdieBakterienausstattungzwischendenMutualistenunddenparasitischen Ameisen? Was ist die Funktion der Bakterien? Ist die mit den Ameisen assoziierte BakteriengemeinschaftvielleichtsogarinderLage,atmosphärischenStickstoffzufixieren? Um einen möglichst umfassenden Überblick über die mit Pseudomyrmex assoziierten Bakterien zu gewinnen, wurde eine Variante der tRFLPMethode (Terminaler Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus) unter Nutzung des Computerprogramms TReFID(TerminalRestrictionFragment IdentifyingProgram)eingesetzt(RöschundBothe 2005,Rösch etal. 2006).DabeiwerdennacheinerspezifischenPCRzurAmplifikationdes prokaryotischen16SrRNAGensmitfluorochrommarkiertenPrimerndieAmplifikateeinem genau definierten Restriktionsverdau mit 13 verschiedenen Enzymen unterzogen. Die entstehenden terminalen markierten Fragmente werden von TReFID automatisch mit einer ProkaryotenDatenbankabgeglichenundalldiejenigenMikroorganismenidentifiziert,deren tRFMuster (Restriktionsfragmentmuster) mit bekannten Datenbankeinträgen übereinstimmen. Diese Methode erlaubt eine qualitative Analyse der Diversität einer Bakteriengemeinschaft. Die tRFLPMethode wurde auf drei Arten der Gattung Pseudomyrmex angewandt, die drei unterschiedliche Lebensweisen repräsentieren: mutualistischePflanzenameise,opportunistischerAmeisenpflanzenparasitundgeneralistische Ameise. Ferner wurden die mutualistischen Akazien der Akazienameisen und einige myrmekophile Akazienarten untersucht und alternative mikrobiologische Verfahren Zusammenfassung

(KlonierungundKultivierung)alsVergleichsmöglichkeitzurtRFLPMethodeherangezogen. Die mit den Ameisen assoziierte bakterielle Gesellschaft konnte dabei erfolgreich charakterisiertwerden. Eskonntegezeigtwerden,dassdiemitdenAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft sehr viel diverser war, als bisherige Untersuchungen an anderen verwandten Ameisengattungendieshättevermutenlassen.DabeidominiertendieGruppenα,βundγ , Actinobacteria, Spirochaetes, Sphingobacteria, Bacilli, Clostridia, FlavobacteriaundBacteroidetes,die90%derDiversitätdertRFMusterdarstellten.Zudem ähneltediebakterielleGemeinschaftsehrjenerderTermiten.DaessichbeiderBiozönose des Termitendarms um eine Anpassung an defizitäre, einseitige Kost (Cellulose) handelt, konnte vermutet werden, dass eine derartige Funktion auch bei den Ameisen vorliegt. Es konnten viele Mikroorganismen nachgewiesen werden, die auf fermentative Prozesse und StickstoffRecyclingimDarmderAmeisenschließenlassen.DieBeobachtungeineraktiven EthinReduktiondeuteteaufaktiveNitrogenaseunddamitStickstoffFixierungbei P.gracilis 15 und P.salvini hin, dies konnte jedoch bislang mittels N2Isotopenanalyse nicht bestätigt 15 werden.DafürergabendieDatender N2IsotopenanalysederFreilandprobenvon P.salvini , dasssichandersalsbislangvermutet,dieseAmeisenart insitu reinpflanzlichernährt.Weitere Versuche insbesondere mit P.ferrugineus, P.gracilis aber auch weiteren arborealen und bekanntermaßen auf pflanzliche Kost, extrafloraler Nektar oder Honigtau spezialisierten 15 Ameisenarten mit der N2Methode erscheinen als erforderlich, um endgültig Stickstoff FixierungskapazitätenvonAmeisenundderenassoziierteMikroorganismenaufdeckenoder widerlegenzukönnen. Abstract

Abstract

Antplantmutualismsrepresentaparticularformofindirectdefenceofplants,since provide the defensive effect for plants against herbivorous . The neotropical arborealgenus Pseudomyrmex comprisesmanyspecialisedinhabitantsofmyrmecophytes. Astonishingly,manyofthoseantspeciesthatarecloselyassociatedwithplantshaveevolved independentlyfromeachother.Howwastheevolutionofhighlyspecialisedvegetarianant speciesfromomnivorousancestorspossible?Ihypothesisethatmicrobialsymbiontsplaya keyroleintheevolutionofsuchants,asithasalreadybeendescribedforherbivores. For example, the bacterial symbionts of Hemiptera and Isoptera synthesise amino acids, vitamins and digestive enzymes and might facilitate or impede the adaptive evolutionary diversificationofthehosts.Hence,Iaddressedthefollowingquestions:Howisthebacterial communitycomposedthatisassociatedto Pseudomyrmex ?Arethereanydifferencesinthe bacterialcommunitybetweengeneralist,parasiticandmutualisticants?Whatisthefunction of the bacterial community? Is the bacterial community associated with Pseudomyrmex capableofnitrogenfixation? In silico analysis of terminal restriction fragments (tRF) of fluorochromelabelled PCR productsutilisingtheassignmenttoolTReFID(RöschundBothe2005,Rösch etal. 2006) wasusedforthegrosscharacterisationofthebacterialcommunityinworkersandlarvaeof Pseudomyrmexsalvini (generalist), P.gracilis (facultative parasite of the Acacia Pseudomyrmex mutualism)and P.ferrugineus(obligatemutualist).Inshort,TReFIDapplies in silico analysis of terminal restriction fragments (tRF) obtained from digestions of fluorochromelabelled PCR products of the 16S rRNA gene with multiple restriction enzymes. The current database consists of 22.239 entries of the NCBI database (www.ncbi.nlm.nih.gov). The advantage of this approach is the ability to characterise the bacterialdiversityinacosteffectiveandtimesavingmanner.ThetRFLPapproachisbased onfragmentlengthanalysisandstandsincontrasttoclonelibrarieswithhundredsofsingle sequencingsteps.Afterobtaininganoverviewofthebacterialdiversityofasamplewiththe tRFLPapproachitwas possibletofocuson of interest. The presence of different bacterialgenerawasindependentlyconfirmedviaPCRandcultivationapproaches. Thebacterialcommunityassociatedwith Pseudomyrmex turnedouttobemuchmorediverse thanexpectedbasedonearlierstudiesonrelatedants. Inallthreeantspecies,thebacterial Abstract community was dominated by α, β and γProteobacteria, Actinobacteria, Spirochaetes, Sphingobacteria,Bacilli,Clostridia,FlavobacteriaandBacteroidetes,whichmadeup90%of tRFpatterndiversity.Thecommunitystructurewassimilartotheprokaryoticcommunityof thehindgutoftermites,anotherinsectgroupthatisadaptedtoahighlyspecialiseddiet.This similarity might indicate an adaptation of the investigated ants to a nutrientdeficient diet. SeveralofthebacteriaidentifiedinthepresentstudymightplayaroleinfermentationandN recyclingprocessesintheinsectgut.Indeed,theobservationofanactiveacetylenereduction indicated the presence of functioning nitrogenase in P.gracilis and P.salvini. However, consecutivestableisotopeassaysdidnotconfirmanassimilationofatmosphericnitrogenby 15 the ant organism, while data obtained on natural distributions of N2 indicated a strictly 15 vegetarian diet of P.salvini under natural conditions. Further N2 experiments with P.ferrugineus,P.gracilis andotherarborealantsthatareknowntofeedasdirect(EFN,food bodies)orindirect(honeydew)phytophageswillberequiredtoinvestigatethepossibilityand capacityofNfixationofantsandtheirassociatedmicroorganisms. Danksagung

Danksagung

IchdankeHerrnProf.MartinHeilfürdieBetreuungmeinerArbeit,zudericherstdurch dessenForschunginspiriertwurde.BesondersdankeichfürdievielenhilfreichenHinweise undKommentarezurArbeit,fürdieForschungsreisenachMexikosowiefürdieTeilnahme anderTagungderISCEinPennsylvania,USA. HerrProf.PeterBayerundHerrnDr.JensendankeichbesondersfürdasKorrekturlesenund diezahlreichenAnmerkungenundhilfreichenHinweisezurArbeit. WeiterhindankeichderArbeitsgruppe„AllgemeineBotanik“derUniversitätDuisburg Essen,vorallemBeateMaarschalkerweerd,SusannSchiwy,Dr.MiriamdeRomanMartinez, Dr.HerfriedKutzelnigg,Dr.ManfredJensen,MichaelNeugebauer,Dr.UlrichLion,undDr. DanielBallhorn,fürHilfeundUnterstützung. EinbesondererDankfürmoralischeUnterstützunginjederFormgebührtmeinenbeiden KolleginnenMarciaGonzalezTeuberundStefanieKautz,denenichaufdiesemWegefürdie eigenenDissertationenallesnurerdenklichGutewünsche.DabeigiltmeinebesondererDank StefanieKautz,ohnederenErfahrungderForschungsaufenthaltinMexikonurschwer vorstellbargewesenwäre. TambiénquieroagradecercordialmentelaayudadelDr.ArturoReyesRamírezydeEdgar EduardoMendozaGarcía,delaUniversidaddelMar,PuertoEscondido,Oaxaca,México,ya quesinsuapoyoeltrabajoenellaboratoriodelaUniversidaddelMarnohubierasido posible.=IchmöchtemichauchbesondersherzlichfürdieHilfevonDr.ArturoReyes RamírezundEdgarEduardoMendozaGarciavonderUniversidaddelMar,Puerto Escondido,Oax.Méxicobedanken,diedieArbeitimLaborderUniversidaddelMar ermöglichten. NichtzuletztmöchteichProf.WilhelmBolandundbesondersDr.StefanBartramvomMPI ofChemicalEcologyinJenadanken,diedieStickstoffisotopenanalysedurchführten. MeinerliebenMutterUrsulaundmeinerliebenSchwesterNataschadankeich,dasswirdie vergangenenzweiJahretrotzdesschrecklichenundunerwartetenVerlusteszusammen überstandenhaben.IhrseidmireinewichtigeStütze. MeinenliebenFreundenMike,Lex,André,Linda,Ralf,Kai,nocheinKai,Andreas, Christian,Timm,FabiansamtFamilie(undeinigenweiterenmehr)dankeichfüreure Geduld,fürAblenkung,Aufmunterung,fürjedenSpaßundjedenStreit,füreuerVertrauen undeureZuversicht. MeinemliebenFreundAlexandermöchteichhiervonHerzenfürseineuneingeschränkte SolidaritätundLiebedanken.WaswärenurausmirohnedeinezahllosenAufmunterungen undDeineHilfegeworden?DurchdeineLiebebinichmirselbstmehrwert. DieseArbeitwurdedurcheinDFGStipendiumfürProf.MartinHeilfinanziertund unterstützt.

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ...... 1 1.1 AnlaßundZielsetzungdervorliegendenArbeit ...... 1 1.2 Ameisen–SchlüsselrolleindenterrestrischenÖkosystemen ...... 2 1.3 Mutualismen...... 3 1.4 InteraktionvonAmeisenundPflanzen...... 4 1.5 InteraktionenvonAmeisenundBakterien...... 5 1.6 Umweltbakterien“–Diversität,Artbegriff,Bedeutung...... 7 1.7 ExperimentelleGrundlagen...... 9 2 MaterialundMethoden ...... 11 2.1 ProbennahmeundHandhabung ...... 11 2.1.1 BlätterundNektarien ...... 12 2.1.2 Wurzelknöllchen ...... 12 2.1.3 AmeisenundderenLarven...... 12 2.1.4 KultivierungderAmeisenunterLaborbedingungen...... 13 2.1.5 PräparationdesAmeisendarmtraktes...... 13 2.1.6 ProbenaufarbeitungzurBestimmungderAnzahlCFU ...... 13 2.2 IsolierungsundKultivierungsverfahrenfürBakterien ...... 13 2.2.1 IsolierungderGesamtheitvonMikroorganismenausBlattproben ...... 13 2.2.2 IsolierungderGesamtheitvonBakterienausAmeisen ...... 15 2.2.3 LBMediumfür Escherichiacoli ...... 15 2.2.4 Mediumfür Bradyrhizobiumjaponicum ...... 15 2.2.5 Mediumfür Pseudomonassyringae ...... 16 2.2.6 Mediumfür Saccharomycescerevisiae ...... 16 2.2.7 YEMMediumfürAnreicherungskulturen...... 16 2.2.8 YEM+Medium...... 17 2.2.9 ModifiziertesYEM+MediumfürAmeisendarmflora...... 17 2.2.10 ModifiziertesYEM+MediumfürRhizobien(nachDSMZ)...... 18 2.2.11 StickstoffarmesMedium ...... 18 2.2.12 Spurenelementlösung ...... 19 2.2.13 AnzuchtvonBakterieninFlüssignährmedien ...... 19 2.2.14 KultivierungvonBakterienaufNährböden...... 20 2.2.15 GellanPlatten...... 20 2.3 MolekularbiologischeMethoden...... 20 2.3.1 DNAPräparationfürmolekularbiologischeAnalysenderBakterienflora...... 20 2.3.2 PCRzurAmplifikationderMarkergeneausUmweltDNAPräparaten...... 20 2.3.3 PCRfürtRFLPAnsätze ...... 24 2.3.4 RestriktionsverdaudertRFLPProben...... 24 2.3.5 WasserfürPCR...... 25 Inhaltsverzeichnis

2.3.6 DNAFällung(fürPlasmidaufarbeitungundPCRProduktanreicherung)...... 25 2.3.7 AgaroseGelzurElektrophorese...... 25 2.3.8 IsolierungderDNAauseinemAgaroseGel ...... 26 2.3.9 Klonbibliothek...... 26 2.4 ExperimentezumNachweisvonNFixierung ...... 30 2.4.1 EthinReduktionzumNachweisvonNitrogenaseAktivität...... 30 15 2.4.2 Isotopenexperimente:Isotopenexperiment: N2 ...... 30 2.5 DatenauswertungmittelsComputerprogrammen...... 32 2.5.1 AuswertungderSequenzdaten...... 32 2.5.2 TReFIDSoftware...... 32 2.5.3 BearbeitungundAktualisierungderTReFIDReferenzdatenbank ...... 35 2.5.4 Statistik...... 37 3 Ergebnisse ...... 38 3.1 MitAkazienassoziierteBakterien ...... 38 3.1.1 AuswertungderCFUBestimmungderAkazien ...... 38 3.1.2 BakterienaufundinBlätternsowieextrafloralenNektarien...... 41 3.1.3 WurzelknöllchensymbiosenderuntersuchtenAkazien ...... 43 3.2 MitdenAmeisenassoziierteBakterien...... 45 3.2.1 AuswertungderCFUBestimmungderAmeisen ...... 45 3.2.2 ErgebnisseausKultivierungundKlonbibliothek ...... 48 3.2.3 tRFLPAnalysedermitdenAmeisenassoziiertenBakteriengesellschaft ...... 50 3.2.4 VergleichderBakteriengemeinschaftenderAmeisenarten ...... 76 3.3 ReproduzierbarkeitdertRFLPMethode...... 81 3.4 ÜberprüfungvonTReFID...... 83 3.5 EthinReduktionstest...... 87 15 3.6 Isotopenexperiment: N2 ...... 89 4 Diskussion...... 93 4.1 BakteriengemeinschaftderAmeisen...... 93 4.1.1 BakterienundInsekten...... 93 4.1.2 Bakteriengemeinschaftder Pseudomyrmex ...... 94 4.1.3 BakterienderAkazienundAmeisen...... 96 4.1.4 PutativeFunktionenderBakterienvon Pseudomyrmex ...... 97 4.1.5 HinweiseaufputativNfixierendeBakterien...... 98 4.2 VergleichendeBetrachtungderErgebnisse ...... 102 4.2.1 GemeinsamkeitenvonAmeisenundTermiten...... 102 4.2.2 VorteiledurchNFixierungbeiBaumbewohnendenAmeisen ...... 106 4.2.3 VorteiledurchNFixierungfürobligateAkazienameisen...... 107 Inhaltsverzeichnis

4.2.4 WurzelknöllchensymbiosenderAmeisenakazien...... 107 4.3 BeurteilungderexperimentellenVerfahren...... 112 4.3.1 DNAIsolierungausAmeisen...... 112 4.3.2 ReproduzierbarkeitdertRFLPMethode...... 112 4.3.3 tRFLPMethodeundTReFID ...... 113 4.3.4 EthinReduktionsTest ...... 116 15 4.3.5 Isotopenexperiment: N2 ...... 117 5 SchlussfolgerungenundAusblick...... 120 6 Literaturverzeichnis...... 122 7 Anhang...... 142 7.1 PositionsdatenderProben...... 142 7.2 AuflistungallerverwendetenLösungen ...... 144 7.3 Arthropoda: Pseudomyrmexsalvini ...... 147 7.4 Fotografien ...... 154 7.5 TReFIDErgebnistabellen ...... 159 8 Lebenslauf ...... 163 9 Erklärung ...... 165 Abbildungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung1.1:ModellvorstellungdesAmeisePflanzeMutualismus...... 7 Abbildung2.1:LagederProbenahmestelleninMexiko...... 11 Abbildung2.2:VersuchsaufbauStickstoffisotopenexperiment...... 32 Abbildung2.3:SchemazurVerwendungvon“TReFID” ...... 34 Abbildung2.4:SchemazurAuswertungvontRFLPDatenmitTReFID ...... 36 Abbildung3.1:AnzahlderCFUpro1gFrischgewichtPflanzenmassederverschiedenen Acacia Arten...... 40 Abbildung3.2:Reinfektion...... 44 Abbildung3.3:CFUpro1gFrischgewicht Pferrugineusund P.gracilis ...... 47 Abbildung3.4:MittelwertefürdieAnzahlunterschiedlichertRFMusterfür Pseudomyrmex salvini,P.gracilis und P.ferrugineus ...... 51 Abbildung3.5:ProzentualeAufteilungdertRFLPMusternachtaxonomischenGruppenaus derTReFIDAuswertungvon16SrDNAtRFLPsausGesamtDNAvon Pseudomyrmex ferrugineus...... 54 Abbildung3.6:ProzentualeAufteilungdertRFLPMusternachtaxonomischenGruppenaus derTReFIDAuswertungvon16SrDNAtRFLPsausGesamtDNAvon Pseudomyrmex ferrugineus–Proteobakterienhervorgehoben...... 56 Abbildung3.7:ProzentualeAufteilungdertRFLPMusterderαProteobakteriennach OrdnungenausderTReFIDAuswertungvon16SrDNAtRFLPsausGesamtDNAvon Pseudomyrmexferrugineus...... 58 Abbildung3.8:ProzentualeAufteilungdertRFLPMusterderβProteobakteriennach OrdnungenausderTReFIDAuswertungvon16SrDNAtRFLPsausGesamtDNAvon Pseudomyrmexferrugineus...... 59 Abbildung3.9:ProzentualeAufteilungdertRFLPMusterderγProteobakteriennach OrdnungenausderTReFIDAuswertungvon16SrDNAtRFLPsausGesamtDNAvon Pseudomyrmexferrugineus...... 60 Abbildung3.11:ProzentualeAufteilungdertRFLPMusterallerDivisionenausderTReFID Auswertungvon16SrDNAtRFLPsausGesamtDNAvon Pseudomyrmexgracilis. ... 65 Abbildung3.12:ProzentualeAufteilungdertRFLPMusterallerProteobacteriaausder TReFIDAuswertungvon16SrDNAtRFLPsausGesamtDNAvon Pseudomyrmex gracilis...... 66 Abbildung3.13:ProzentualeAufteilungdertRFLPMusterderProteobacteriaausder TReFIDAuswertungvon16SrDNAtRFLPsausGesamtDNAvon Pseudomyrmex gracilis...... 67 Abbildung3.14:ProzentualeAufteilungdertRFLPMusterallerαProteobacteriaausder TReFIDAuswertungvon16SrDNAtRFLPsausGesamtDNAvon Pseudomyrmex gracilis...... 68 Abbildung3.15:ProzentualeAufteilungdertRFLPMusterallerβProteobacteriaausder TReFIDAuswertungvon16SrDNAtRFLPsausGesamtDNAvon Pseudomyrmex gracilis...... 69 Abbildung3.16:ProzentualeAufteilungdertRFLPMusterallerγProteobacteriaausder TReFIDAuswertungvon16SrDNAtRFLPsausGesamtDNAvon Pseudomyrmex gracilis...... 70 Abbildung3.17:ProzentualeAufteilungdertRFLPMusterallerDivisionenausderTReFID Auswertungvon16SrDNAtRFLPsausGesamtDNAvon Pseudomyrmexsalvini...... 73 Abbildung3.18:ProzentualeAufteilungdertRFLPMusternachtaxonomischenGruppenaus derTReFIDAuswertungvon16SrDNAtRFLPsausGesamtDNAvon Pseudomyrmexsalvini...... 74 Abbildungsverzeichnis

Abbildung3.19:ProzentualeAufteilungdertRFLPMusternachtaxonomischenGruppenaus derTReFIDAuswertungvon16SrDNAtRFLPsausGesamtDNAvon Pseudomyrmexferrugineus,P.gracilis und P.salvini imVergleich ...... 77 Abbildung3.20:VergleichderdreidiversestenProteobakterienklassenzwischen P.ferrugineus,P.gracilis und P.salvini ...... 79 Abbildung3.21:ProzentualeAufteilungdertRFLPMusternachtaxonomischenGruppenaus derTReFIDAuswertungvon16SrDNAtRFLPsausGesamtDNAvon Pseudomyrmex ferrugineus–TestaufReproduzierbarkeit...... 82 Abbildung3.22:ProzentualeAufteilungdertRFLPMusternachtaxonomischenGruppenaus derTReFIDAuswertungvon16SrDNAtRFLPsausGesamtDNAvon Pseudomyrmex ferrugineus–TestaufReproduzierbarkeit...... 83 Abbildung3.23:VerhältnisvonirrtümlichidentifiziertenTaxazurAnzahlderverwendeten EnzymeundzurabsolutenAnzahlvonTreffernundtRFMustern...... 84 Abbildung3.24:VerhältnisvonirrtümlichidentifiziertenTaxazurAnzahlderverwendeten EnzymeundzurabsolutenAnzahlvonTreffernundtRFMustern...... 85 Abbildung3.25:DendrogrammderDatenbanksequenzen(Treffersequenzen)derTReFID AnalyseeinerkünstlichzusammengestelltenProbeaus Escherichiacoli,Rhizobium leguminosarum und Azospirillumbrasilense ...... 86 Abbildung3.26:EthinreduktionbeiAmeisen...... 88 Abbildung3.27:AnalysedesAnteilsdesstabilenIsotops 15 Nbei P.salvini ...... 89 Abbildung3.28:AnalysedesAnteilsdesstabilenIsotops 15 Nbei P.salvini imVergleichzur Gesamtstickstoffmenge...... 90 Abbildung3.29:AnalysedesAnteilsdesstabilenIsotops15Nbei P.ferrugineus im VergleichzurGesamtstickstoffmenge...... 91 Abbildung3.30:AnalysedesAnteilsdesstabilenIsotops 15 Nbei P.gracilis imVergleichzur Gesamtstickstoffmenge...... 92 Abbildung4.1:ModellvorstellungBaumbewohnendeTrophobiontenabhängigeAmeise unterEinbeziehungmöglicherNFixierung...... 106 Abbildung4.2:ModellvorstellungdesAmeisePflanzeMutualismusunterEinbeziehungder Bakterienund(potenzieller)NFixierung...... 111 Abbildung7.1:AmeisenakazienSüdmexikos...... 154 Abbildung7.2:AusschnittausderLebensgemeinschaftumdieAmeisenakazienSüdmexikos...... 155 Abbildung7.3: Acaciachiapensis mitobligatmutualistischerAkazienameise Pseudomyrmexferrugineus ...... 156 Abbildung7.4:Belt´scheKörperchen...... 157 Abbildung7.5:Bakterienisolate...... 157 Abbildung7.6:Bakterienisolate...... 158 Tabellenverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Tabelle3.1:BakterieninBlätterundNektarienderAkazien ...... 41 Tabelle3.2:AufstellungdermitdenAkazienassoziiertenKnöllchenbakterien...... 45 Tabelle3.3:IdentifizierteBakterienderdreiAmeisenarten ...... 48 Tabelle3.4:TReFIDBesteTreffer Pseudomyrmexferrugineus ...... 61 Tabelle3.5:TReFIDBesteTreffer Pseudomyrmexgracilis ...... 71 Tabelle3.6:TReFIDBesteTreffer Pseudomyrmexsalvini ...... 75 WertetabellezuAbbildung3.19...... 78 Tabelle3.7:VergleichpotenziellerAmeisensymbionten ...... 80 Tabelle3.8:EthinReduktion ...... 87 Tabelle4.1:Habitate,SymbiosenundputativeFunktionenderBakterientaxa...... 100 Tabelle4.2:Termitendarmflora...... 108 Tabelle7.1:ListeGPSKoordinaten:AmeisenundPflanzenproben...... 142 Tabelle7.2:BeispieleinerTReFIDErgebnislisteI...... 159 Tabelle7.3:BeispieleinerTReFIDErgebnislisteII...... 160 Tabelle7.4:BeispieleinerTReFIDErgebnislisteIII...... 161 Tabelle7.5:ListenausschnittRibosomalDatabaseProjectII ...... 162 Abkürzungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

´ Minute A Adenin,Adenosin ADP Adenosindiphosphat αProteobacteria Alphaproteobacteria(Klasse) Amp Ampicillin ATP Adenosintriphosphat b,bp Base(n),Basenpaar(e) βProteobacteria (Klasse) C Cytosin,Cytidin

CaCO 3 Calciumcarbonat

CaCl 2 Calciumchlorid

CFU ColonyFormingUnit(KolonieeinesMikroorganismus,der aufeineSpore/Zellezurückgeführtwerdenkann)

CoCl 2 (x6H 2O) Kobalt(II)chlorid(hexahydrat)

CuCl 2 (x2H 2O) Kupfer(II)chlorid(dihydrat) δProteobacteria Deltaproteobacteria(Klasse) DNA Desoxyribonukleinsäure (DNS; eng. für Säure: acid → DNA) dNTP Desoxyribonukleotid(e) εProteobacteria Epsilonproteobacteria(Klasse) EDTA Ethylendiamintetraessigsäure/acetat EFN ExtrafloralerNektar EtBr Ethidiumbromid

FeCl 2(x4H 2O) Eisen(II)chlorid(tetrahydrat)

FeSO 4 (x7H 2O) Eisen(II)sulfid(heptahydrat) ft Fuß(Längenmaß)=30,48cm γProteobacteria Gammaproteobacteria(Klasse) g Gramm g Erdbeschleunigung(Zentrifugation) G Guanin,Guanidin GPS GlobalPositioningSystem h Stunde Abkürzungsverzeichnis

H2 Wasserstoff

H3BO 3 Borsäure

H2O Wasser H+ Proton KAc Kaliumacetat kb,kbp Kilobase(n),Kilobasenpaar(e) KCl Kaliumchlorid

KNO 3 Kaliumnitrat

K2HPO 4 Dikaliumhydrogenphosphat

K2CO 3 Kaliumcarbonat

KH 2PO 4 Kaliumdihydrogenphosphat KOH Kaliumhydroxid(wasserfrei;KalilaugemitWasser) IPTG IsopropylβDthiogalactosylpyranosid L Liter

MgSO 4(x7H 2O) Magnesiumsulfat(heptahydrat)

MnCl 2 (x4H 2O) Mangan(II)chlorid(tetrahydrat)

MnSO 4(x1H 2O) Mangan(II)sulfat(monohydrat) min Minute(n) N Stickstoff(z.B.Kreislauf)

N2 AtmosphärischerStickstoff(Distickstoff) 15 N StabliesIsotopdesStickstoffs NaCl Natriumchlorid(Kochsalz)

NaH 2PO 4 Natriumdihydrogenphosphat

Na 2HPO 4 DiNatriumhydrogenphosphat

Na 2MoO 4(x2H 2O) Dinatriummolybdat(dihydrat)

NaNO 2 Natriumnitrit NaOH Natriumhydroxid(wasserfrei;NatronlaugeinWasser)

NiCl 2 (x6H 2O) Nickel(II)chlorid(hexahydrat) nt Nukleotid(e)

O2 Sauerstoff PBS NatriumphosphatNatriumchloridPuffer (eng.: phosphat bufferedsaline) PCR PolymeraseKettenreaktion (eng.: polymerase chain reaction ) Abkürzungsverzeichnis

Pi Phosphat,anorganisch RNA Ribonukleinsäure(eng.:acid→RNA) RNase Ribonuklease rRNA RibosomaleRNA RT Raumtemperatur s Sekunde(n) SDS Natriumdodecylsulfat(engl.: sodium) T Thymin,Thymidin TAE TrisAcetatEDTAPuffer TE TrisEDTAPuffer

Tm Schmelztemperatur T(t)RFLP TerminalerRestriktionsfragmentlängenpolymorphismus TReFID TerminalRestrictionFragmentIdentifyingProgram Tris Tris(hydroxymethyl)aminomethan u EinheitderEnzymaktivität(eng.: unit ) U Uracil Vol Volumen XGal 5Bromo4chloro3indolylβDgalactosid

ZnSO 4 (x7H 2O) Zinksulfat(heptahydrat) %v/v Volumenprozent(eng.: volumepervolume ) %w/v Massenprozent(eng.: weightpervolume ) Einleitung–AnlaßundZielsetzungderArbeit

1 Einleitung In der vorliegenden Arbeit wurde die Diversität der Mikroorganismenpopulation untersucht,dieinAssoziationmitPflanzenameisenderGattung Pseudomyrmex (Lund,1831) im Süden Mexikos lebt. Neben einer deskriptiven Aufnahme der vorhandenen Mikroorganismen mit überwiegend molekularbiologischen Methoden wurden weitere Experimentedurchgeführt,welchediepotenzielleBedeutungdernachgewiesenenBakterien für die Ameise als Wirt und für das mutualistische System AkazieAmeiseBakterien aufklärensollten.

1.1 AnlaßundZielsetzungdervorliegendenArbeit

ZurneotropischenAmeisengattung Pseudomyrmex ()werdenaktuell über 200 Arten gerechnet, unter denen obligat mutualistische Pflanzenameisen ebenso wie Generalisten (frei lebende, meist arboreale Ameisen mit kleinen Kolonien) vertreten sind (WardundDownie2005).DiePflanzenameiseninnerhalbderGattung Pseudomyrmex haben sichdabeimindestenssechsmalunabhängigvoneinanderentwickelt(WardundDownie2005, Kautz et al. in press.). Wie war es möglich, dass sich innerhalb dieser Gattung mehrfach GeneralistenmitbreitemNahrungsspektrum(Clement etal. 2008,Eilmus2008,Kautz etal. inpress.)zuz.T.hochspezialisiertenPflanzenameisenmitreinvegetarischerKost(Clement etal. 2008,Heil etal. 2005b)entwickelthaben?PhytophageTiereundbesonders Insekten sindstetsuntrennbarvonMikroorganismen–undbesondersBakterien–abhängig,dieihnen helfendieNahrungzuverdauenunddurchSyntheseleistungenmitessenziellenNährstoffen undSekundärstoffenanzureichern(Zientz etal. 2005,Douglas2006,Behar etal. 2005,De Vries etal. 2008,Chandler etal. 2008,Hosokawa etal. 2006,König etal. 2007,Boursaux EudeundGross2000,Pittman etal. 2008,Fukatsu etal. 2007,Kikuchi etal. 2005,Moran et al. 2005b, Shelton und Grace 2003, Janson et al. 2008). Ist es daher möglich, dass es symbiotische Bakterien anzestral räuberischen und generalistischen Ameisen ermöglicht haben,sichzuhochspezialisiertenVegetariernzuentwickeln?NebendieserlagenderArbeit weitere Fragen zu Grunde: Welche bakteriellen Gemeinschaften finden wir in Pseudomyrmex ?UnterscheidetsichdieBakteriengesellschaftzwischendemMutualistenund dem Parasiten? Was ist die Funktion der Bakterien? Ist die mit den Ameisen assoziierte Bakteriengemeinschaftvielleichtsogarinder Lage,atmosphärischenStickstoffzufixieren?

1 Einleitung–Ameisen–SchlüsselrolleinterrestrischenÖkosystemen

Hinweisedaraufgibtesbereitsbei Tetraponera (eineSchwestergattungzu Pseudomyrmex ), Dolichoderus und Echinopla (Stoll etal. 2007,VanBorm etal. 2002b). UmeinenmöglichstumfassendenÜberblicküberdiemit Pseudomyrmex assoziierten Bakterienzugewinnen,wurdeeineVariantedertRFLPMethode(sieheAbschnitt1.7)unter NutzungdesComputerprogrammsTReFIDverwandt(Röschund Bothe 2005,Rösch etal. 2006). Diese tRFLPMethode wurde auf die Arten P.ferrugineus (mutualistische Akazienameise), P.gracilis (fakultativer Parasit auf Ameisenakazien und auch Generalist) und P.salvini (BaumbewohnendeAmeiseohnebekannteAssoziationzu Myrmekophyten) angewandt, wodurch die drei wesentlichen bekannten Lebensweisen (Akazienmutualist, fakultativerAkazienparasitundfreilebendearborealeAmeise=Generalist),diebeidenArten der Gattung Pseudomyrmex anzutreffen sind, abgedeckt wurden. Als Vergleich wurde der unmittelbareLebensraumderAmeisen,diemutualistischenAkazienderAkazienameisenund einigemyrmekophileAkazienarten,aufihrebakterielleDiversitäthinuntersucht.Hierdurch konntedieFragebeantwortetwerden,welcheBakterienspezifischmitdenAmeisenassoziiert undwelcheBakterienimSystemausMyrmekophytundAmeiseverbreitetsind.

1.2 Ameisen–SchlüsselrolleindenterrestrischenÖkosystemen

Ameisen (, Formicidae) sind hoch entwickelte, eusoziale Insekten und stellenmitbislangca.12.000beschriebenenArtendieartenreichsteGruppesozialerInsekten überhauptdar.AmeisenlebeninfastallenterrestrischenÖkosystemen:VondenPolarkreisen bis zum Äquator und von Permafrostgebieten über die Wüsten bis hin in die tropischen Regenwälder werden alle Lebensräume besiedelt. In tropischen Regenwäldern können Ameisen sogar die dominierende Stellung unter den Tieren einnehmen. StichprobensammlungenmitInsektizidverneblerninAmazonienundaufBorneozeigten,dass 94% der so gesammelten Arthropoden Ameisen waren, und dass sie 86% der Biomasse dieser Proben stellen (Tobin 1995, Davidson 1997). Hochrechnungen erlauben die Schlussfolgerung,dass15%bis20%derterrestrischen, tierischen Biomasse auf Ameisen entfallen (Schultz 2000). Dieser Erfolg geht auf diverse Faktoren zurück. So entwickelten Ameisen eine Vielzahl von Lebensweisen, die es ihnen ermöglichte, viele verschiedene Nischenzuerobern.DieseLebensweisenreichenvonräuberischenArtenüberomnivorebis hinzuherbivorenSpeziesundvomSozialparasitismusbis hin zu „SklavenhalterAmeisen“ (Dulosis). „Herbivore“ Blattschneideameisen nutzen allerdings das eingetragene

2 EinleitungMutualismen

Pflanzenmaterial nicht direkt sondern kultivieren damit einen mutualistischen Pilz, der die AmeisenmitFutterkörperchenversorgt(Currie2001a,Martin1992,Mueller etal. 2001).Die primäre Kohlenstoffquelle vieler Ameisen stellen jedoch direkt oder indirekt von Pflanzen bezogene zuckerhaltige Lösungen dar: Ameisen nutzen Honigtau – die Ausscheidungen PhloemsaftsaugenderInsekten(Hemiptera)(StadlerundDixon2005,Way1962,Ayre1963) oder direkt von Pflanzen ausgeschiedenen extrafloralen Nektar (Bentley 1977, Heil und McKey 2003, Koptur 1992). Untersuchungen des StickstoffIsotopenverhältnisses von Ameisenmachtendeutlich,dassAmeisenineinemvielgrößerenMaßealsbislangvermutet direktoderindirektherbivorleben(Davidson etal. 2003). Neben diesen unspezifischen Assoziationen rücken in zunehmendem Maße aber solche Interaktionen ins Zentrum des Interesses, in denen spezifische Ameisenarten mit besonderen „Ameisenpflanzen“ assoziiert sind: Zahlreiche Pflanzenarten aus einer Vielzahl unterschiedlicher Gattungen und Familien sind dauerhaft von Ameisen besiedelt (siehe Abschnitt1.3).

1.3 Mutualismen

Die Begriffe Mutualismus und Symbiose werden im deutschen Sprachgebrauch oft synonym verwendet. Beide Begriffe sind jedoch klar voneinander abgegrenzt. Unter einer Symbiose wird eine enge und meist über einen langen Zeitraum andauernde Interaktion zwischenzweiverschiedenenArtenverstanden(DeBary1879),währendessichbeieinem MutualismusumeineInteraktionzwischenOrganismenverschiedenerArtenhandeltausder beideSeiteneinenFitnessVorteilbeziehen(Bronstein1994). Mutualismen sind keineswegs exotische Ausnahmen: Jede Spezies soll zumindest AnteilaneinermutualistischenInteraktionhaben(Bronstein2001).SelbstdieGeschichtedes LebensansichwurdeentscheidenddurchMutualismengeprägt,beginnendmitdemUrsprung dereukaryotischenZelle(Margulis1996),derBesiedelungdesLandesdurchPflanzen(Wang undQiu2006)undderRadiationderAngiospermen(Bronstein2001,Matsuki etal. 2008,Hu etal. 2008,JanzundNylin1998,KrassilovundRasnitsyn1996,Ash1996,Rasnitsynund Krassilov 1996, Hougeneitzman und Rausher 1994). In Mutualismen werden in der Regel „Ressourcen“ oder „Dienstleistungen“ ausgetauscht. Da diese für beide Partner Kosten darstellen,gehenklassischeevolutionäreTheoriendavonaus,dassbeidePartnerdieKosten

3 Einleitung–InteraktionvonAmeisenundPflanzen so minimal wie möglich zu halten versuchen, bzw. auf der anderen Seite für die eigene LeistungdiemaximaleGegenleistungzubeziehenversuchen.DaherwirdMutualismusauch alseineInteraktiondergegenseitigenAusbeutungaufgefasst(Herre etal. 1999,Janzen1985, Connor1995).DieRollederBakterienimuntersuchtenmutualistischenSystemausAmeise und Pflanze wurde bislang kaum bearbeitet. Während zahlreiche Mutualismen als Zwei PartnerSystemehöhererOrganismenmittlerweile gutverstandensind,wurdedieRolleder Bakterienoftignoriert.SoistbeispielsweiseauchvomhieruntersuchtenSystemausAmeise und Pflanze bislang nicht bekannt, ob und in welchen ökologischen und physiologischen KontextBakterienalsdrittePartnereinewesentlicheRollefürdieFunktionundStabilitätder mutualistischenInteraktionspielen.

1.4 InteraktionvonAmeisenundPflanzen

EineVielzahlvonPflanzeninteragiertdirektoderindirektmitAmeisen(Beattie1985, HeilundMcKey2003,HölldoblerundWilson1990).Amweitestenverbreitetsindhierbei Interaktionen zwischen Ameisen und Pflanzen, die zum indirekten Schutz der Pflanzen gegenüberHerbivorenundPathogenenführen(Heil2008).WerdenAmeisennurbeiBedarf angelockt(alsonurdann,wenndiePflanzevoneinemPflanzenfresserattackiertwird),spricht manvonmyrmekophilenPflanzen.ImFalleeinigersubtropischerundtropischerArten(z.B. Macarangatanarius sowie verschiedene Leguminosen) konnte gezeigt werden, dass durch Fraß das Hormon Jasmomat (Jasmonsäure) produziert wird, welches bei den genannten PflanzendieProduktionvonNektaranspeziellenextrafloralenNektarieninduziert(Heil etal. 2001b,Heil2004,KostundHeil2006,Heil2008).DieserNektar,der aufdenvegetativen Teilen der Pflanze sezerniert wird und nicht zur Bestäubung der Pflanze dient, lockt generalistische Ameisen sowie Wespen, Spinnen und andere karnivore Arthropoden an, welchedanndiePflanzevonmöglichenHerbivorenbefreienkönnen(Dicke etal. 1990,Way undKhoo1992,Loughrin etal. 1995,Thaler1999,Heil etal. 2001a,Heil etal. 2002,Ness 2003,Heil2008).SolcheextrafloralenNektariensindderzeitvonPflanzenaus119Familien und739Gattungenmit3996Artenbeschrieben(Keeler 2008, Keeler 1980, Keeler 1979). Während myrmekophile Pflanzen den extrafloralen Nektar zur Etablierung fakultativer Mutualismen mit meist nicht näher angepaßten Ameisen sezernieren, bezeichnet man als echteAmeisenpflanzen(Myrmekophyten)solcheArten,diedauerhaftmitAmeisenassoziiert leben (Heil 2008, Heil und McKey 2003). Myrmekophyten bieten den Ameisen spezielle Wohnkammern (Domatien) an, die bei den verschiedenen Pflanzenfamilien aus ganz

4 Einleitung–InteraktionvonAmeisenundBakterien unterschiedlichen Organen hervorgegangen sein können. Oft bieten diese Pflanzen auch spezifische Nahrung in Form von EFN oder von speziellen Futterkörperchen an, um im Gegenzug permanent durch die Ameisen gegen Herbivore und/oder Konkurrenzvegetation geschütztzusein(Brown1960).DiePflanzebietetalsoRessourcenunderfährtimGegenzug durchdieAmeisen eineDienstleistung(Verteidigungsverhalten). Beidenhieruntersuchten Ameisenakazien ( Acacia u.a.) sind die Stipulardornen stark vergrößert, langlebig, später verholztundmiteinemschwammigenMarkgefüllt.NahederSpitzedesDornsbefindetsich eine dünnwandige Stelle, durch welche die Ameisen den Dorn besiedeln können (Janzen 1974).Darüberhinausstellenmyrmekophytische Acacia ArtendensiebesiedelndenAmeisen extrafloralenNektarundproteinundlipidhaltigeFutterkörperchenzurVerfügung,welcheals Belt’scheKörperchen (nach dem Erstbeschreiber) bezeichnet werden (Belt 1874, Rickson 1980, Rickson 1971). Für die jeweils assoziierten Ameisenarten stellen diese FutterkörperchenoffensichtlichdiealleinigeNahrungderLarvenundKönigindar(Heil etal. 1998,Clement etal. 2008). Die vorliegende Arbeit befasst sich insbesondere mit den schon frühzeitig beschriebenen myrmekophytischen Arten der Gattung Acacia ausdemSüdenMexikosund dendamitassoziiertenAmeisenderGattung Pseudomyrmex(Lund,1831)(Belt1874,Janzen 1966, Janzen 1967, Janzen 1974). Der Fokus lag dabei auf der obligaten mutualistischen Akazienameise P.ferrugineus (Smith, 1877), der nah verwandten, aber nicht mit Ameisenpflanzen assoziierten P.salvini (Forel, 1899) und der auf Acacia fakultativ parasitischen P.gracilis (Fabricius, 1804), die zwar die Akazien besiedelt und die Futterressourcennutzt,diePflanzejedochnichtgegenFraßfeindeverteidigt(Clement etal. 2008).

1.5 InteraktionenvonAmeisenundBakterien

Bislang sind erst wenige Symbiosen zwischen Ameisen und Bakterien eingehender untersucht worden. Hierbei handelt es sich meist um sehr spezielle Fälle, wie etwa den intrazellularen Symbionten Wolbachia (Wenseleers et al. 2002, Van Borm et al. 2001, Wenseleers und Billen 2000, Wenseleers et al. 1998), den intrazellularen Symbionten Blochmannia bei Camponotus (Roßameisen)(Blochmann1892,Sauer etal. 2000,Sauer etal. 2002) und die Ektosymbiose von Actinomyceten mit Pilz kultivierenden neotropischen Ameisen(Attini)(BoursauxEudeundGross2000,Currie etal. 1999).DasVerhältnisvon

5 Einleitung–InteraktionvonAmeisenundBakterien

Blochmannia (Enterobacteriaceae) zum Wirt (Ameisen der Gattung Camponotus und nahe verwandte Gattungen) konnte mittlerweile in vielen Punkten aufgeklärt werden. Das Bakterium scheint dem Wirt vornehmlich als StickstoffRecyler und als Produzent essenziellerAminosäurenzudienen(Feldhaar etal. 2007,Gaudermann etal. 2006,Zientz et al. 2006).WieGenomanalysenzeigten,hatdasBakteriumseinerseitsdieFähigkeiteingebüßt, viele (für Tiere) nichtessenzielle Aminosäuren zu produzieren und ist bezüglich auf die Versorgung mit diesen auf den Wirt angewiesen. Dementsprechend sind Blochmannia und Wolbachia nicht mehr in der Lage, außerhalb einer Wirtszelle zu leben oder sich zu reproduzieren (Zientz et al. 2005, Zientz et al. 2004).Auf großes Interessestößtauchder Mutualismus zwischen Pilz züchtenden Ameisen (Attini) und ektosymbiotischen Actinomyceten (Cafaro und Currie 2005). Da die Ameisen eine PilzMonokultur (Lepiotaceae) kultivieren, sind sie gegenüber Schädlingenbesonders empfindlich (Currie et al. 1999).EinensolchenSchädlingstelltderSchimmelpilz Escovopsis dar,derdiePilzgärten derAmeisenüberwuchernunddamitzumAbsterbendesPilzesführenkann(Poulsen etal. 2002,Currie2001a,Currie2001b,Currie etal. 1999).UnlängstkonntenmitdenAmeisen assoziierte Bakterien und andere Mikroorganismen (Hefen) identifiziert werden, die AntimikrobiafreisetzenunddadurchdasAuftretenpathogenerMikroorganismenunterbinden (LittleundCurrie2008,LittleundCurrie2007,Zhang etal. 2007,Currie etal. 1999).Diese Mikroorganismen tragen somit einen wesentlichen Anteil an der Stabilisierung des MutualismuszwischenAmeiseundPilzbei. DarmbakterienwurdenbeiAmeisenbislangnurinwenigenStichprobenuntersucht.Zur Schwestergattungvon Pseudomyrmex ,deraltweltlichenAmeisengattung Tetraponera ,zuder ebenfallsAkazienbewohnendeArtenzählen(Young etal. 1997),liegeneinigeArbeitenvor (Stoll etal. 2007,VanBorm etal. 2002b).

6 Einleitung–Umweltbakterien

Abbildung1.1:ModellvorstellungdesAmeisePflanzeMutualismus DieAmeisenpflanze(hierdasBeispiel Acaciasp .)bietetdenAmeisenWohnraum(Domatium =hohleStipulardornen)undFutterinFormvonEFN(extrafloralerNektaranNektardrüsen desBlattstiels)undlipidsowieproteinreicheFutterkörperchen(Belt’scheKörperchen).Die Ameisen verteidigen im Gegenzug „ihre“ Ameisenpflanze gegen Fraßfeinde. Die Gattung Pseudomyrmex istmiteinemGiftstachelbewehrtundkannsogargroßeherbivoreSäugetiere indieFluchtschlagen.

1.6 Umweltbakterien“–Diversität,Artbegriff,Bedeutung

ProkaryotenwieBakterienundArchaeensinddieWegbereiterdesLebensaufderErde (Brown et al. 2001, Horiike et al. 2001, Forterre und Philippe 1999, Vargas et al. 1998, Forterre1995).InderrezentenBiosphärenehmenProkaryotenaufgrundihrerbiochemischen MannigfaltigkeitundKapazitätSchlüsselrolleninallenwichtigenStoffkreisläufenein(Staley 2002). Dennoch werden sie erst seit wenigen Jahrzehnten als essenzieller Bestandteil aller Ökosysteme erforscht, was vor allem auf voranschreitende technologische Möglichkeiten zurückzuführenist.

7 Einleitung–Umweltbakterien

Unter den bislang intensiv untersuchten Bakterien nehmen die pathogenen Keime aufgrund ihrer unmittelbaren Relevanz für den Menschen eine dominierende Stellung ein. Wissenschaftlich beschrieben sind nach Lecointre und Guyader (2001) 9021 „Arten“ Eubakterien und 259 Archaeen. Tatsächlich dürfte die Diversität der Prokaryoten jedoch erheblich größer sein, wie Daten aus der Bodenmikrobiologie verdeutlichen: Nach Chatzinotas et al. (1998) und Torsvik et al. (1990) können pro Gramm Boden über 10 10 Zellenvon10 4„Arten“(besserRibotypen,sieheunten)„Umweltbakterien“existieren.Nach Curtis etal. (2002)undDykhuizen(1998)kannmiteinerDiversitätvon4x10 6Taxaprot Bodengerechnetwerden,wobeidieGesamtdiversitätderEubakterienweltweitzwischen10 7 bis 10 9 Taxa liegen soll. Insbesondere jenen Bakterien, die mit anderen Lebewesen wie Pilzen,PflanzenoderTierenengassoziiertsind,kommteinegroßeökologischeBedeutung zu, da viele Wirtsorganismen ohne sie nur schwer oder gar nicht lebensfähig wären. Erst kürzlich konnte beispielsweise gezeigt werden, dass die menschliche Darmflora sehr viel diverserist,alsbislangvermutetwurde(Frank etal. 2007,Turnbaugh etal. 2007,Xu etal. 2007).DieBedeutungdieserunerwartetenDiversitätliegtnochimDunkeln. Den Begriff Art – Biospezies (Mayr 1942) – auf Bakterien anzuwenden, ist problematisch, da sich Bakterien primär durch Zellteilung vermehren und somit asexuell verhalten.DerBiospeziesBegriffnachMayr(1942)istaberaufsichnurklonalvermehrende Organismennichtanwendbar(Kunz2002a,Kunz2002b). DarüberhinaussindProkaryoten zumAustauschgenetischerInformationüberz.T.erheblichesystematischeGrenzenhinweg und vielfach auch zur Aufnahme von DNA aus der Umwelt in der Lage. Damit sprengen Bakterien den klassischen Artbegriff. Statt den Begriff Art zu verwenden spricht man bei ProkaryotendaherimzunehmendenMaßevonRibotypen.Seitden1980erJahrendientals Konsens vornehmlich die Sequenzuntersuchung des 16SrRNAGens als Maßstab für die Erstellung eines taxonomischen Systems der Prokaryoten und die taxonomische Eingliederung (Woese 1987). Als „Artgrenze“ wurde später der DNADNA Reassoziationspunkt bei 70% festgelegt (Stackebrandt und Goebel 1994), der meist einer Sequenzübereinstimmung des 16Sribosomalen RNAGens (16SrRNA) von 97,5% entspricht. Bei einem 16SrRNASequenzunterschied von weniger als 2,5% werden prokaryotischeIsolatedaherzueinemRibotyp(vonRibosom)gezählt.Damitistder„Art“ Begriff bei Prokaryoten viel weiter gefaßt als bei Eukaryoten. Mensch und Menschenaffen würdenbeiz.B.AnwendungderfürBakterienüblichenDefinitionzueinerSpeziesgerechnet werden. In der vorliegenden Arbeit beschränke ich mich überwiegend auf höhere

8 ExperimentelleGrundlagen taxonomischeEbenen(besondersGattung),daeinegenaureAuflösungmitdervornehmlich verwendeten molekularbiologischen Methoden nicht oder nur eingeschränkt möglich ist. SiehedazuAbschnitt3.4.

1.7 ExperimentelleGrundlagen

Es wurden mehrere unterschiedliche Methoden angewandt und deren Ergebnisse verglichen:DieGesamtDNAkonntemitHilfehandelsüblicher Kits ausdenProben(Ameisen undLarven)aufgereinigtbzw.isoliertwerden(siehehierzuMaterialundMethoden).Diese DNA stand dann für zwei Methoden zur Verfügung: Zunächst wurden über eine PCR definierte Zielgene amplifiziert (16SrDNA und nif H). Mit diesen in geeignete Vektoren eingebautenPCRProduktenkonntenanschließendkompetente E.coli Stämmetransformiert und das gewünschte Produkt in ihnen kloniert werden. Die Plasmide konnten isoliert und dann sequenziert werden. Zweitens wurden lebende Bakterien isoliert und in Kulturen vermehrt, um von diesen Isolaten dann, wie oben erläutert, die gesuchten Gene zu amplifizierenundzusequenzieren.DasichjedochnursehrwenigeBakterienmitdenbislang zur Verfügung stehenden Techniken und Nährmedien kultivieren lassen, kann auf diese WeisenureinsehrkleinerAusschnittderBakterienerfaßtwerden. Zur Anwendung kam hauptsächlich eine tRFLPMethode (terminaler RestriktionsfragmenteLängenPolymorphismus)unterVerwendungdesProgrammsTReFID (RöschundBothe2005).MitdieserMethodeistesmöglicheinensehrgroßenAusschnittder Bakterienflora eines beliebigen Biotops zu identifizieren. Mit einem FluoreszenzFarbstoff markiertePrimerwurdenfüreinePCRmitdenjeweiligenDNAProbenverwendet,worauf für jede Probe ein Verdau mit bis zu 13 verschiedenen Restriktionsenzymen erfolgte. Die LängedesterminalenRestriktionsfragments(=tRF)mitdemmarkiertenPrimerhängthierbei davonab,inwelchemSequenzabschnittnachdemPrimerdieersteRestriktionsstellefürdas jeweilsverwendeteRestriktionsenzymauftritt.Dasichdas16SrRNAGenderverschiedenen Bakterienribotypen voneinander unterscheidet, kann angenommen werden, dass unterschiedliche Restriktionsschnittstellen (häufig kurze Palindrome) vorliegen. Beim Auftrennen im Gel oder Kapillarsequenzierer werden also diese markierten, terminalen Restriktionsfragmentedetektiert,derenLängeanhandeinesebenfallsaufgetragenenStandards miteinemComputerprogramminnerhalbeinesBereichsvon500bpnachdemPrimerbisauf eineBasegenaubestimmtwerdenkann.BekannteSequenzenvielerverschiedenerBakterien

9 ExperimentelleGrundlagen in Datenbanken konnten auf ihre Restriktionsstellen hin abgesucht werden, wodurch die theoretischeLängedesRestriktionsfragmentesprognostiziertwerdenkann,welchessichbei einer bestimmten Bakterienart unter Verwendung eines bestimmten Restriktionsenzyms ergeben sollte Mit Hilfe dieser „Schablonen“ konnten die in den Proben auftretenden FragmentmusterdenDatenbankeinträgenzugeordnetwerden.UmeinegewisseSicherheitbei der Bestimmung bis auf Gattungsniveau zu erlangen, werden 13 Restriktionsenzyme in separaten Restriktionsverdauansätzen verwendet, deren Eignung empirisch und unter Berücksichtigung der bekannten Sequenzen eingeschätzt werden kann. Das Programm TReFIDvergleichtdieGrößenallerauftretendenFragmentemitderDatenbankunderstellt eine Ergebnistabelle, in der die identifizierten Bakteriengruppen und Trefferwerte (Wahrscheinlichkeiten) aufgeführt werden, die eine Beurteilung der Qualität der Identifikationerlauben.

10 MaterialundMethoden–Probenahme

2 MaterialundMethoden

2.1 ProbennahmeundHandhabung

Die Probenahme erfolgte kontinuierlich von August bis einschließlich Oktober 2007 im Bundesstaat Oaxaca (Mexico). Die meisten Proben stammten ausder UmgebungderStadt PuertoEscondido.Besammeltwurden Pseudomyrmexferrugineus (Smith,1877), P.gracilis (Fabricius,1804)und P.salvini (Forel,1899). P.salvini wurdeamRandederReservadela Biosfera Los Tuxtlas (Estación de Biología Tropical de la UNAM ; Volcáno San Martin; UniversidadNacionalAutónomadeMéxico),BundesstaatVeracruz,gesammelt.Siehehierzu den Anhang (Eilmus 2008). Bis auf Acaciachiapensis wurden alle Pflanzenproben in der Umgebung von Puerto Escondido gesammelt. Eine Tabelle mit den GPSKoordinaten befindetsichimAnhangunter7.1. ______

Abbildung2.1:LagederProbenahmestelleninMexiko. Ameisen und Pflanzenproben wurden hauptsächlich in Puerto Escondido gesammelt. Abbildung:©StefanieKautz.

11 MaterialundMethoden–Probenahme

2.1.1 BlätterundNektarien

Es wurden ganze Fiederblätter einschließlich der Rachis und den darauf befindlichen extrafloralenNektarienmitEthanoldesinfiziertenHandschuhengesammeltundinebenfalls desinfizierten Behältnissen gelagert. Sofern die Aufarbeitung der Proben nicht unmittelbar erfolgte,wurdendieProbenbei4°Cgelagertbzw.transportiert.BesammeltePflanzenarten waren: Acaciachiapensis(Saff.,J.Wash.,1915) , A.cochliacantha (Humb.&Bonpl.Ex Willd.) , A.collinsii(Saff.,1910), A.cornigera(L.,Willd.,1806) , A.farnesiana(L.,Willd.), A.hindsii (Benth,1842),A.macracantha(Humb.&Bonpl.exWilld.,1810).

2.1.2 Wurzelknöllchen

WievieleLeguminosenbesitzenauchAkazienWurzelknöllchen.Dabeihandeltessichum mitKnöllchenbakterien(Rhizobiales)infizierteundmodifizierteWurzelabschnitte(Toledo et al. 2003, Lloret et al. 2007). Meist handelt es sich bei dieser Interaktion von Pflanze und Bakterium um einen Mutualismus, bei dem speziell umgewandelte Bakterienzellen

(Bakteroide) atmosphärischen Stickstoff (N 2)inorganischerFormfixierenundderPflanze verfügbar machen (West et al. 2002). Im Gegenzug können sich die Bakterien im IntrazellularraumvermehrenundwerdendurchdiePflanzemitorganischenSäurenversorgt (Fritsche1999). Die Freilegung der Wurzelknöllchen an den Pflanzenwurzeln erfolgte mit einem Spaten, wobeiinvielenFällennurandichtunterderErdoberflächewachsendenAusläuferngebildete Adventivwurzelnbeprobtwerdenkonnten.DieKnöllchenwurdenmitEthanoldesinfizierten Handschuhen gesammelt und in ebenfalls desinfizierten Behältnissen gelagert. Sofern die AufarbeitungderProbennichtunmittelbarerfolgte,wurdendieProbenbei4°Cgelagertbzw. transportiert. Besammelte Pflanzenarten: Acaciachiapensis, A.cochliacantha, A.collinsii, A.cornigera, A.farnesiana, A.hindsii, A.macracantha. Zusätzlich wurden die Knöllchenbakterienvon Phaseoluslunatus vondenStandortenPuertoEscondidoundMatias Romeroisoliert.

2.1.3 AmeisenundderenLarven

AmeisenundLarvenwurdenstetsmitsamtihrenDomatien(Akazienameisen)oderimFalle dernichtmitAkazienassoziiertlebenden Pseudomyrmex Artenmitdembewohntenhohlen Ästchen ( P.salvini ) gesammelt. Das Aufsammeln geschah dabei mit unmittelbar zuvor ethanoldesinfizierten Latexhandschuhen. Die Kunststoffbehältnisse zum Transport der Ameisenprobenwurden ebenfallsmit70%igem Ethanolausgewaschen. DieDosenwurden beschriftet, Informationen zur Wirtspflanze und zum genauen Fundort mittels GPS 12 MaterialundMethoden–Probenahme

Empfänger notiert. Besammelt wurden P.ferrugineus (Smith, 1877), P.gracilis (Fabricius, 1804) und P.salvini (Forel,1899).SiehehierzudenAnhang(Eilmus2008).

2.1.4 KultivierungderAmeisenunterLaborbedingungen SiehehierzudenAnhang: Pseudomyrmexsalvini(Eilmus2008)

2.1.5 PräparationdesAmeisendarmtraktes

Die in einer Petrischale in sterilem Insektenringer befindlichen Ameisenlarven im dritten Larvenstadium konnten mitzwei Pinzetten vorsichtig aufgerissen werden. Dadurch lag der dunkleDarmkanalfrei,dermiteinerPinzetteineinEppendorfgefäßmitPBS(sieheAnhang 7.2)zurweiterenVerarbeitungüberführtwerdenkonnte.

2.1.6 ProbenaufarbeitungzurBestimmungderAnzahlCFU

CFU(colonyformingunits)werdenalldiejenigenEinheiten/Mikroorganismengenannt,die auf einem bestimmten Nährboden wachsen, also Kolonien bilden. Eine Probe (z.B. Darm einerAmeisenlarve)wurdeabgewogenundmit1,5mLBisphosphatPBS(sieheAnhang7.2) aufgeschwemmt. Die Suspensionen wurden anschließend bei Raumtemperatur für 45 min geschüttelt.DarauffolgtedasAbzentrifugierendergröberenPartikelbei20gfür15min.Die Überstände wurden abgenommen und bei 2500 g abzentifugiert. Anschließend wurde der ÜberstanddekantiertunddasZellpelettin1mLPBSPuffer(sieheAnhang7.2)resuspendiert. EsfolgteeinnochmaligesAbzentrifugierenbei2500g.DasverbleibendePelletwurdein1 mLPBSPuffer(=Bakteriensuspension)resuspendiertundkonntenunzumAusstreichen(KB o.ä.) bzw. für die Verdünnungsreihen verwendet werden. Die Berechnung der CFUWerte konntedannfolgendermaßendurchgeführtwerden: CFU=SummederKolonienproPlattexVerdünnungsfaktor(1:10bis1:10.000)x20. Eswurdestetsnur50Lvon1mL(1:10)BakteriensuspensionaufdenNährmediumsplatten (sieheAbschnitt2.2)ausgestrichen.

2.2 IsolierungsundKultivierungsverfahrenfürBakterien

2.2.1 IsolierungderGesamtheitvonMikroorganismenausBlattproben

1)1bis2gBlattmaterialwurdeineinensterilisierten Mörser unter Zugabe von ca. 5 mL BisphosphatPBS (siehe Anhang 7.2) bei Raumtemperatur so lange zerrieben bis eine homogeneMasseentstand.

13 MaterialundMethoden–IsolierungundKultivierung

2) Von der Suspension konnten nun mehrere (5 x) 1,5 mL fassende Eppendorfgefäße mit jeweils1mLgefüllt30sgevortextwerden.DieseBlattaufschwemmungwurdenunca.eine StundeuntergelegentlichemVortextenbei4°Cstehengelassen. 3)Zentrifugation:10minbei2500g. 4) Waschen und Abzentrifugieren der Zellwände: DerÜberstand wurde verworfen und das Pelletmit1mLBisphosphatPBSaufgeschwemmt.NacheinerInkubationvon10minund mehrmaligenVortexenwurdebei20gfür15minabzentrifugiert und der bakterienhaltige ÜberstandvorsichtigabgenommenundineinweiteresEppendorfgefäßüberführt.Daszurück bleibendePelletwurdeaufdiegleicheWeisezweiweitereMalebehandelt,umeinemöglichst großeAusbeuteanProkaryotenzuerzielen(3x1mLPBS). 5) Waschen: Die gesammelten Überstände (Zellsuspensionen) wurden anschließend bei 2000gpelletiertundderÜberstanddekantiert.DasPelletwurdezurEntfernungverbliebener BisphosphatPBSRestein1mLPBSPuffer(sieheAnhang7.2)resuspentiert,abzentrifugiert (2000g).DieserWaschschrittwurdenochzweiweitereMalewiederholt. 6) Suspension: Die resultierende Zellsuspension wurde zum Animpfen der KBPlatten verwendet,kannaberauchbei4°CmehrereTagegelagertwerden. Kulturmedium/PlattenzurKultivierungvonBakterienausBlattmaterial King´sBbroth(KB) 10g/LGlycerin 20g/LProteosePepton(=Pepton(e)ausFleischoderMilchCasein)

1,5g/LMgSO 4 x7H 2O 14g/LAgarose • EinstellungaufpH7,0. • AutoklavierenoderlängeresAufkocheninderMikrowelleoderDampfdrucktopf. EswurdeCycloheximidmiteinerEndkonzentrationvon 1 mg/mL wurde eingesetzt (siehe Abschnitt2.2.8) • PlattengießenunterdersterilenImpfbank(UMAR,UniversitätslaborinPuerto Escondido) • Kulturdauer:14Tage • EsergabtsicheineBerechnungderaufKBkultivierbarenCFUvon5x3x Verdünnungsfaktor(1,10,100,1000)x10(oder20)/gBlattmaterial(x2x2 empirisch)

14 MaterialundMethoden–IsolierungundKultivierung

• ZumTransportkonnteneinzelneKolonienausdenAgarplattenausgeschnittenund ineinsterilesEppendorfgefäßüberführtwerden(LagerungimKühlschrank).

2.2.2 IsolierungderGesamtheitvonBakterienausAmeisen DieIsolierungderGesamtheitderBakterienausdenAmeisenzurKultivierungerfolgteaus lebenden Ameisen, die für wenige Sekunden in einer 70%igen Ethanollösung oberflächensterilisiert und anschließend sofort in autoklaviertem Reinstwasser gewaschen wurden.AnschließendwurdendieAmeisenineinem2mLEppendorfgefäßunter1mLPBS Puffer (siehe Anhang 7.2) vollständig zermörsert und über mehrere Minuten bei höchster Einstellunggevortext. DieLösungwurdeanschließend30secbei250gundRaumtemperaturabzentrifugiertundder Überstand in ein neues Eppendorfgefäß überführt. Von diesem Überstand wurden Konzentrationsreihen(1:10;1:100;1:1.000und1:10.000) in sterilem PBS erstellt. Jeweils 50L dieser Suspensionen wurden auf den verschiedenen Kulturplatten (Abschnitte 2.2.1 KBMedium, 2.2.7 und 2.2.9) unter einer Reinbank ausgestrichen, mit Parafilm (Alcan Packaging, Neenah, USA) verschlossen und über einen Zeitraum von 14 Tagen bei Raumtemperatur kultiviert. Nach der CFUBestimmung (Abschnitt 2.2.1) wurden einzelne KolonienaufneueKulturplattenausgestrichenundsovereinzelt.

2.2.3 LBMediumfür Escherichia coli

DiesesVollmediumwurdealsStandardmediumzurKultivierung von Escherichia coli zum Selektieren,KlonierenundAnzieheninFlüssigkulturverwendet. 10gNaCl 10gTrypton(Roth,Karlsruhe) 5gHefeExtrakt(AppliChem,Darmstadt) ad1000mLH 2Odemineralisiert(demin.). Für Platten wurden 14 g AgarAgar pro Liter hinzugefügt. Das Medium kann auf Vorrat produziertundnachdemAutoklaviereninsterilenFlaschenbeiZimmertemperaturgelagert werden.MehrmaligesErhitzenzumVerflüssigenistmöglich(Bast1999).

2.2.4 Mediumfür Bradyrhizobium japonicum

Die B.japonicum StammkulturUSDA110wurdezurEichungder nifH PCRverwendet. 1gHefeExtrakt(AppliChem,Darmstadt) 10gMannit 200mlBodenextrakt*

15 MaterialundMethoden–IsolierungundKultivierung

ad800mlH 2Odemin. EinstellenaufpH7,0 *) Bodenextrakt: 80 g getrockneter, ungedüngter Boden; 0,2 g Natriumcarbonat; 200 mL Wasser demin. Boden, Natriumcarbonat und Wasser gut aufschütteln und 1 Stunde autoklavieren.DenÜberstandabnehmenundkurzabzentrifugieren.

2.2.5 Mediumfür Pseudomonas syringae

20gGlucose 10gHefeExtrakt(AppliChem,Darmstadt)

2gCaCO 3 auf1LH2Odemin. Für Platten wurden 14 g AgarAgar pro Liter hinzugefügt. Das Medium kann auf Vorrat produziertundnachdemAutoklaviereninsterilenFlaschenbeiZimmertemperaturgelagert werden.

2.2.6 Mediumfür Saccharomyces cerevisiae

HefeKulturnach186DMSZ 3gHefeExtrakt(AppliChem,Darmstadt) 3gMalzExtrakt(AppliChem,Darmstadt) 5gTrypton(Roth,Karlsruhe) 10gGlucose DasGemischauf1LmitdestilliertemWasserauffüllen. KulturbedingungenimBrutschrankbei30°C.FürPlattenwurden14gAgarAgarproLiter hinzugefügt.DasMediumkannaufVorratproduziertundnachdemAutoklaviereninsterilen FlaschenbeiZimmertemperaturgelagertwerden.

2.2.7 YEMMediumfürAnreicherungskulturen

Dieses Spezialmedium kam bei der Anzucht von heterotrophen Bakterien zur Anwendung. EinegeringfügigverbesserteFormdiesesKulturmediumsstelltdasMedium,vorgestelltunter 2.2.7,dar. 10gMannit 400mgHefeExtrakt(AppliChem,Darmstadt)

500mgK 2HPO 4

200mgMgSO 4x7H 2O 100mgNaCl

16 MaterialundMethoden–IsolierungundKultivierung

ad1000mLH 2Odemin.DerpHWertwurdemitHCl(2M)auf7,0eingestellt.

2.2.8 YEM+Medium

Vondemunter2.2.5beschriebenenMediumunterscheidetsichdiesesKulturmediumdurch dieZugabevonGlucose,BactoTryptonundeinerSpurenelementlösung (beschriebenunter 2.2.12).DurcheinenMangelanbestimmtenSpurenelementenkönnteneventuellverschiedene BakteriennichtaufdenNährbödenwachsen.DurcheinenZusatzanSpurenelementenkann die Zahl anwachsender Kolonien erhöht werden. Zudem konnte es wahrscheinlich durch Speicherung von Spurenelementen zu Verfärbungen einzelnerKolonien kommen,waseine UnterscheidungderStämmeerleichterte. 8gMannit 2gGlucose 400mgBactoTrypton(Roth,Karlsruhe) 400mgHefeExtrakt(AppliChem,Darmstadt)

500mgK 2HPO 4

400mgMgSO 4 x7H 2O 100mgNaCl 1mLSpurenelementStammlösung(1:1.000)

Geliermittel:14gAgarAgaroder10gGellan(Gelrite;Roth,Karlruhe)zuzüglich1gMgSO 4 x7H 2O(absolutproL).DerpHWertwurdemitHCl(2M)auf7,0eingestellt.WurdeGellan als Geliermittel verwendet, konnte das Medium nach dem Autoklavieren und einmaligem Erstarren nur noch ein weiteres Mal verflüssigt werden. Bei mehrfachem Erstarren und Verflüssigen wurde das Medium klumpig und konnte für den Plattenguss nicht mehr verwendet werden. Ein Gießen von GellanPlatten aufVorratundLagerungderPlattenim KühlschrankwaraberwegendergutenWasserspeicherungmöglich. CycloheximidwurdedenMediennachdemAutoklavierenzugesetzt,umdasWachstumvon eukaryotischen Mikroorganismen (Pilze, Protozoen) zu inhibieren. Cycloheximid Stammlösung1g/10mL(100mg/1mL)wurdefolgendermaßen eingesetzt:100Lauf100 mLbis1000mLNährmedium(0,1bis0,01mg/mL).

2.2.9 ModifiziertesYEM+MediumfürAmeisendarmflora

MediumzurCFUBestimmung.UnterschiedlicheCQuellen(sieheTabelleunten). 400mgTrypton(Roth,Karlsruhe) 400mgHefeExtrakt(AppliChem,Darmstadt)

500mgK 2HPO 4

17 MaterialundMethoden–IsolierungundKultivierung

400mgMgSO 4 x7H 2O 100mgNaCl 1mLSpurenelementStammlösung(1:1000)(siehe2.2.12) EinstellungaufpH7,0. CycloheximidZugabewieunter2.2.8beschrieben. CQuellen:DieverschiedenenKohlenhydratesindnachBedürfnissenderBakterien(Mannit für Rhizobien) und nach Substratverhältnissen (EFN: Saccharose, Glucose und Fructose) ausgerichtet. M Ameisendarm 10gMannit Bodenprobe S AmeisendarmI 10gSaccharose GF AmeisendarmIV 5gGlucose 5gFructose

2.2.10 ModifiziertesYEM+MediumfürRhizobien(nachDSMZ)

Kulturbedingung:aerob,28°C 10gMannit 200mLBodenextrakt 1gHefeExtrakt(AppliChem,Darmstadt)

500mgK 2HPO 4

400mgMgSO 4 x7H 2O 100mgNaCl 1mLSpurenelementStammlösung(1:1.000)(siehe2.2.12) EinstellungaufpH7,0 Für Platten wurden 14 g AgarAgar pro Liter hinzugefügt. Das Medium kann auf Vorrat produziertundnachdemAutoklaviereninsterilenFlaschenbeiZimmertemperaturgelagert werden.

2.2.11 StickstoffarmesMedium Ein stickstoffarmes Spezialmedium diente der Anreicherung bzw. Anzucht Stickstoff fixierender Bakterien. Um ein Aufkommen photolithoautotropher Mikroorganismen zu verhindern,wurdendieKulturendunkelgehalten. 10gMannit(oderGlucose,Saccharose)

18 MaterialundMethoden–IsolierungundKultivierung

0,04gMgSO 4 x7H 2O

0,04gCaCl 2 x2H 2O

0,2gK 2HPO 4 1mLSpurenelementlösung(Siehe2.2.12) EinstellungaufpH7,0 Es wurden stets nur wenige mL auf die Erlenmeyerkolben verteilt, so dass eine große FlüssigkeitsoberflächezumGasaustauschzurVerfügungstand.EbensowurdenKulturenmit nurgeringerGasaustauschmöglichkeitangesetzt.(ZusatzvonCycloheximid:Siehe2.2.8)

2.2.12 Spurenelementlösung

Die Spurenelementlösung (Bast 1999) wurde verschiedenen Nährmedien für die Isolierung von Bodenbakterien zugefügt, um einen eventuell vorliegenden Mangel an bestimmten Spurenelementenvorzubeugen. 5,2gEDTA

2,0gFeSO 4 x7H 2O

150mgZnSO 4 x7H 2O

100mgMnCl 2 x4H 2O

62mgH 3BO 3

190mgCoCl 2 x6H 2O

17mgCuCl 2 x2H 2O

24mgNiCl 2 x6H 2O

36mgNa 2 MoO 4 x2H 2O (allesaufeinenLiter)

2.2.13 AnzuchtvonBakterieninFlüssignährmedien

Die Kultivierung der isolierten Bakterienstämme bzw. der Anreicherungskulturen erfolgte aerobinSchüttelkulturen(bei300rpm)bei30°C(Bodenbakterien)bzw.37°C( E.coli ).Je nachBedarfwurdenunterschiedlicheVoluminavon5bis50mLverwandt.DieKulturdauer richtete sich nach der Wachstumsgeschwindigkeit und war durch eine deutliche milchige Eintrübung des Mediums ersichtlich. Im Falle der Rhizobien, die aus den Knöllchen der AkazienundderLimabohneisoliertwurden,wurdendieseKulturenunmittelbarbeiErreichen dieses Stadiums (milchige Eintrübung, exponentielles Wachstum) zum Animpfen der Wirtspflanzengenutzt.

19 MaterialundMethoden–MolekularbiologischeMethoden

2.2.14 KultivierungvonBakterienaufNährböden

EinsterilesAgarmediumwurdeunterderSterilbankinPetrischalengegossen.NebenAgar Agar kam auch Gellan als Geliermittel zum Einsatz. Nach dem Beimpfen wurden die Kulturschälchen je nach Bakterienart bei unterschiedlichen Temperaturen gezeitigt. Bei +4°CließensichdieKulturensoauchlängereZeitaufbewahren.Cycloheximidwurde,wie unter Abschnitt 2.2.8 beschrieben, eingesetzt, wenn aus verdünnten Umweltproben direkt Kulturen angelegt werden sollten, um Wachstum eukaryotischer Mikroorganismen zu inhibieren.

2.2.15 GellanPlatten

Pro LiterMediumwurden10 gGellanund1 gMgSO 4 x7 H 2O eingewogen. Die Vorteile diesesPlattengeliermittelsgegenüberAgarosesinddierelativlangeHaltbarkeit(esgibtnur langsam Wasser ab), die Transparenz (es ist farblos und dadurch eignet sich zur fotografischen Dokumentation der Kolonien) und die Tatsache, dass nur relativ wenige MikroorganismenGellanalsKohlenstoffquelle/Kohlenhydratquelle verwerten können (Bast 1999).

2.3 MolekularbiologischeMethoden

2.3.1 DNAPräparationfürmolekularbiologischeAnalysenderBakterienflora

Die Extraktion der (mikrobiellen) GesamtDNA wurde mit unterschiedlichen Kits nach ProtokollderHerstellerdurchgeführt:QiagenDNeasy®Blood&TissueKit(QiagenStr.1, Hilden), MoBio UltraClean TM microbial DNA Isolation Kit und MoBio UltraClean TM Soil DNAKit(MOBIOLaboratoriesInc.,Carlsbad,USA).

2.3.2 PCRzurAmplifikationderMarkergeneausUmweltDNAPräparaten

Durch das Verfahren der PCR konnten selektiv mit Hilfe spezifischer Primerpaare Markergeneamplifiziertwerden,dieindenGesamtDNAPräparatenvorhandenwaren. DiedurchgeführtenPCRbasierenauffolgendemRezeptfüreinGesamtvolumenvon50L: 50L 25L 250L(Premixfür 10x25LAnsätze) PCRPuffer 5L 2,5L 25L (Eppendorf; Hamburg) TaqMaster (TaqM; 20L 10L 100L Eppendorf) dNTPs(Eppendorf) 4L 2L 20L

20 MaterialundMethoden–MolekularbiologischeMethoden

Primer jeweils1LderPrimer 0,5L 2,5L DNAProbe 1L 0,5L 2,5L PCRH2O 18L 9L 95L (Millipore) JenachBedarfwurden50Lodernur25LAnsätzeverwendet.Ein kleineres Volumen erwiessichoftmalsalsgünstiger,dadasGemischschnellererwärmtbzw.abgekühltwerden konnte.DiePCRwurden1(16SrRNAGen;2.3.3)und 2 (für nifH und kurze 16SrRNA Stücke2.3.3)verwendet.NachSchritt1desProgrammswurdedie Taq Polymerase(weniger als0,5L)zugefügt( hotstart ).DasGerätwurdestetsvorgeheizt(Deckel),umdieBildung von Kondenswasser zu verhindern. Verwendet wurde der Primus 96 advavanced Gradient Thermocycler vonPeqlabBiotechnologieGmbH,Erlangen. AlternativesProtokollderKlonierungderInsertDNAdesVektorSystemsin E. coli zur GewinnungvonsequenzierfertigenDNAProbenohnePlasmidpräparation DiebeiderBlauWeißSelektion(Abschnitt2.3.10)gepickten,transformierten E.coli Klone wurdenbeidiesemZeitundMaterialsparendenProtokollnichtinLBangezogenundeiner Plasmidpräparation unterzogen, sondern als Template für einen weiteren PCRSchritt verwendet.Umdas InsertdesgewünschtenMarkergensimPlamidzuamplifizieren,wurde eine PCR mit den Primerpaaren Sp6 und T7 (siehe unten: greifen in der flankierenden PlasmidregionumdasInsertan)oderdiespezifischenMarkergenPrimer( nifH )verwendet. DiePCRwurdenachdemobenaufgeführtenProtokolldurchgeführtunddiePCRProdukte anschließend gefällt. Nach einer Kontrolle auf einem Agraosegel (Kontrolle einer erfolgreichen DNAAusfällung ohne Verunreinigung) standen die Amplifikate zur Sequenzierungbereit. VerwendetePrimer: „nifH F“:5´AAAGGYGGWATCGGYAARTCCACCAC3´ „nifH R“:5´TTGTTSGCSGCRTACATSGCCATCAT3´ K07F:GCGTTCTACGGTAAGGGCGGTATCGG N AA R AMRR:GCTACTAC Y TCGCC S GA 16S:27f/1495r(Weisburg etal. 1991) „27f“:5´GAGAGTTTGATCCTGGCTCAG3´ „1494r“:5´CTACGGCTACCTTGTTACGA3´

21 MaterialundMethoden–MolekularbiologischeMethoden

16S:63f/1387r(Marchesi etal. 1998) „63f“:5´CAGGCCTAACACATGCAAGTC3´ „1387r“:5´GGGCGGWGTGTACAAGGC3´ „778r“:5´AGGGTATCTAATCCTGTTTGC3´ SequenzierungsprimerfürdaspGEM ®TEasy(Promega,Mannheim) „Sp6“:5´TTTAGGTGACACTATAGAATA3´ „T7“:5´GTAATACGACTCACTATAGGG3´ PCRProgrammefürdieverschiedenenMarkergene Programm1(„RNACR“fürdas16SrRNAGen) Die einzelnen Schritte des Programms variierten in Temperatur und Länge, um möglichst viele unterschiedliche Amplifikate zu erhalten. Das Programm wurde speziell für die oben beschriebenen16SrDNAPrimermodifiziert. VorheizendesDeckelsauf99°C 96°Cfür4minDenaturierung 85°Cfür1secZugabederPolymerase 1Zyklus 94°Cfür20secDenaturierung 66°Cfür30secAnnealing 72°Cfür30secElongation 2Zyklen 94°Cfür20secDenaturierung 64°Cfür30secAnnealing 72°Cfür30secElongation 3Zyklen 94°Cfür20secDenaturierung 62°Cfür20secAnnealing 72°Cfür40secElongation 5Zyklen 94°Cfür20secDenaturierung 60°Cfür30secAnnealing 72°Cfür45secElongation 29Zyklen

22 MaterialundMethoden–MolekularbiologischeMethoden

94°Cfür30secDenaturierung 56°Cfür40secAnnealing 72°Cfür1minElongation Abschluss 72°Cfür10min 4°CPause/EndedesProgramms Programm2( nifH undkurze16SrDNAFragmentebis700bp) VorheizendesDeckelsauf110°C 94°Cfür4minDenaturierung 85°Cfür1secZugabederPolymerase 1Zyklus 94°Cfür20secDenaturierung 66°Cfür30secAnnealing 72°Cfür30secElongation 2Zyklen 94°Cfür20secDenaturierung 64°Cfür30secAnnealing 72°Cfür30secElongation 3Zyklen: 94°Cfür20secDenaturierung 62°Cfür30secAnnealing 72°Cfür35secElongation 6Zyklen: 94°Cfür20secDenaturierung 60°Cfür30secAnnealing 72°Cfür40secElongation 28Zyklen: 94°Cfür20secDenaturierung 56°Cfür30secAnnealing 72°Cfür40secElongation Abschluss 72°Cfür10min 4°CPause/EndedesProgramms

23 MaterialundMethoden–MolekularbiologischeMethoden

2.3.3 PCRfürtRFLPAnsätze

Dabeiwurdenam5´EndemitFluoreszenzfarbstoffenmarkiertePrimerverwendet.Indiesem FallkamendiePrimer63fFAM(hergestelltvonSigmaAldrich,Taufkirchen)zumEinsatz. DiesewurdenjeweilsmitnichtmodifiziertendazupassendenPrimernkombiniert:778rund 63f.DadieFluoreszenzfarbstoffelichtempfindlichsind,musstendieAnsätzebeiderArbeit soweitwiemöglichvorLichtgeschütztwerden. RezepturnachPeqLab PeqLab 50L 25L 250 L (Premix; 10x) PCRPuffer10x 5L 2,5L 25L Enhancer5x (10L) (5L) 50L Mg2+(25mM) 3L 1,5L 15L dNTPs 4x1L 4x0,5L 4x5L Primer jeweils1LderPrimer 2x0,5L 2x10,0L 50nM/mL DNAProbe 1L 0,5L 1L PCRH2O 35L(25L) 17,5L(12,5L) 110L(130L) (Millipore) Taq 0,2L 0,1L 1,0L Das verwendete Programm war Nr. 1 (Abschnitt 2.3.3) des PCRAutomaten (Primus 96 advanced,Peqlab,Erlangen).Wieobenbereitsbeschriebenwurdedie Taq Polymerasenach dem ersten Schritt des Programms zugefügt. Die Ansätze wurden anschließend mit einem Agarosegelaufgetrennt,ausdemGelausgeschnittenundnachderunter2.3.9beschriebenen Methodegereinigt/isoliert.

2.3.4 RestriktionsverdaudertRFLPProben

MischungproAnsatz: 5LPuffer(enzymspezifischnachHerstellerangaben;FermentasGMBH,St.LeonRot) 1050LDNAProbenausTRFLP(abhängigvonderDNAKonzentration) 0,5LEnzym

DerAnsatzwirdmitPCRH2ObiszueinemVolumenvon50Laufgefüllt. Folgende Enzyme wurden eingesetzt: Alu I, Bme 1390I, Bsh 1236I, Bsu RI (= Hae III), Cfr 13I, Hin 6I, Hin fI, Mbo I, Msp I, Rsa I, Tai I, Taq I und Tas I. Die Ansätze mit den ersten 10 Restriktionsenzymen wurden über Nacht bei 37°C inkubiert. Diejenigen Ansätze mit den letzten3Enzymen( TaiI , TaqI und TasI) wurdenüberNachtbei65°Cinkubiert.DieEnzyme wurdenvonderFirmaFermentas(MBI)GmbH,St.LeonRotbezogen.DieFragmentanalyse

24 MaterialundMethoden–MolekularbiologischeMethoden erfolgte mit einem Kapillarsequenzierer Modell ABI 3730 und wurde vom Unternehmen GENterprice Genomics, Gesellschaft für Genanalyse und BiotechnologiembH (Mainz) durchgeführt. Die resultierenden Datensätze wurden wie unter Abschnitt 2.5.2 beschrieben analysiert.

2.3.5 WasserfürPCR

Um Verunreinigungen der PCRAnsätze zu vermeiden, wurde stets nur hochreines PCR Wasserverwendet.Eswurdewiefolgtvorbereitet: WasserausderMilliporeAufbereitungsanlagewurdezunächstautoklaviert,miteinersterilen EinwegSpritzeaufgezogenundanschließenddurcheineFiltermembran„Acrodisc ® Syringe Filters“(25mm;0,2m)gedrücktundaliquotiert.

2.3.6 DNAFällung(fürPlasmidaufarbeitungundPCRProduktanreicherung)

GrundsätzlichwurdedieDNAauswässrigenLösungennachfolgenderMethodegefälltund gereinigt: Der Probe wurde das 0,1fache Volumen einer 3 molaren Kaliumacetatlösung (pH4,8)zugesetzt,gutdurchmischtundanschließenddas0,6facheVolumenanIsopropanol hinzugefügt und ebenfalls gut geschüttelt. Die Mischung wurde zur Fällung mindestens ½ Stunde bei RT stehen gelassen und anschließend mindestens eine ¾ Stunde bei 18320 g abzentrifugiert.DieFlüssigkeitwurdeanschließendverworfenundaufdasDNAPellet100– 200L70%igesRotisol(Roth,Karlsruhe)gegeben(„Waschen“)undfür5minbei18320g zentrifugiert.DanachkonntedieFlüssigkeitabgeschüttetwerdenunddieEppendorfGefäße mitdenPelletsinderVakuumzentrifuge(SpeedVac)biszurvölligenTrocknungzentrifugiert werden. Die trockenen Pellets wurden bis zur weiteren Verwendung im Kühlschrank aufbewahrt (Mühlhardt 1999). Für die Sequenzierung wurdendieProbenmit10LPCR Wasser rehydriert. Die rehydrierten Proben können unmittelbar zur SequenzierungsPCR (durchgeführt von externem Dienstleister, Genterprice Genomics, Gesellschaft für GenanalyseundBiotechnologiembH,Mainz)eingesetztwerden.DieSequenzierungerfolgte miteinemKapillarsequenziererModellABI3730undwurdevomUnternehmenGenterprice Genomics,GesellschaftfürGenanalyseundBiotechnologiembH,Mainzdurchgeführt.

2.3.7 AgaroseGelzurElektrophorese

Es wurden 1 bis 2%ige AgaroseGele (w/v) verwendet (abhängig von der Länger der Amplifikate:2%igeGelefürAmplifikatebis700bp,1%igeGelefürAmplifikatevonüber 1.000bp).Dazuwurdeder1xTAEPuffer(sieheAnhang:7.2)mitderentsprechendenMenge AgaroseinderMikrowelleaufgekocht,anschließendbeica.50bis60°Cmiteinergeringen

25 MaterialundMethoden–MolekularbiologischeMethoden

Menge(1Loderweniger)Ethidiumbromid(1mg/mL;Roth,Karlsruhe)versetztundineine entsprechendeForm(Gelträger)gegossen.DieGelelektrophoresewurdebeieinerSpannung von100Vdurchgeführt(Mühlhardt1999).

2.3.8 IsolierungderDNAauseinemAgaroseGel

DieIsolierungderDNAerfolgtemitdem MinElutePCRPurificationKit 50(Qiagen,Hilden) nachbeiliegenderBeschreibung.AlternativwurdeauchUltrafreeMC,Millipore:Centrifugal FilterDevices(Millipore,Schwalbach)verwendet.DieGelstückewurdenindiesemFallin denFiltereingeführtundlautPackungsbeilagebei8.000rpmfür5minzentrifugiert. Die erhaltenen DNAProben (im Puffer) wurden bei 20°C bis zur weiteren Verwendung eingefroren.

2.3.9 Klonbibliothek

2.3.9.1 LigationderAmplifikateineinenVektor Die Ligation erfolgte mit T4DNALigase nach dem Protokoll des pGEMT Easy Vektorsystems (Promega, Mannheim). Beim Vektor pGEMT Easy handelt es sich um ein 3018bpgroßes,linearisiertesPlasmidmit3´ThymidinÜberhang,dasdirektzurLigationund anschließender Klonierung von PCRProdukten mit 3´AdenosinÜberhang herangezogen werdenkann.DerVektorenthältunteranderemalsMarkerGeneinAmpicillinresistenzgen (Amp r) und das βGalactosidasegen ( lacZ ) in dem sich die Insertionsstelle für das PCR Produktbefindet.EshandeltsichalsohierbeiumdasVerfahrenderInsertionsinaktivierung: DurchdieInsertiondesPCRProduktesverliertdieentsprechendeE.coli ZelledieFähigkeit, Galactosidasezusynthetisieren,wasmansichbeiderBlauWeißSelektionzunutzemacht. SiehedazuAbschnitt2.3.10.5.DieAnsätzesetztensichaus5LLigationspuffer(2x),je0,5 bis1LVektor(abhängigvonderMengedesPCRProduktes),1Lbis3LPCRProdukt (aufGelvorabMengebestimmt;zwischen20–200nmolPCRProdukt)und1LLigase zusammen(soweiterforderlichmitPCRWasseraufGesamtvolumenvon10Lauffüllen). DieInkubationerfolgtebei4°CüberNachtgemäßHändlerprotokoll. 2.3.9.2 HerstellungundAnzuchtkompetenterZellen Zunächstwurdenjezwei300mLfassendeErlenmeyerkolbenmit100mLΨbMediumbefüllt und über Nacht bei 37°C vorgewärmt. Parallel wurden 50 L der Glycerinstammkultur DH5α in 5 mL ΨbMedium (siehe Anhang: 7.2) über Nacht bei 37°C auf dem Schüttler angezogen.AmdarauffolgendenTagwurdezunächstje1mLderVorkulturenin100mL vorgewärmtes Medium geben und 2,5 h bei 37°C geschüttelt. Die Kulturen wurden anschließendin50mLKunststoffgefäßemitSchraubverschluß(Falcons)gefülltund15min

26 MaterialundMethoden–MolekularbiologischeMethoden auf Eis gestellt. Das Abzentrifugieren erfolgte 10 min lang bei 2000 rpm und 4°C. Der Überstandwurdedekantiert.AllefolgendenSchrittewurdenimKühlraumdurchgeführt:Das Zellpelletwurdein1mLTfB1(sieheAnhang:7.2)resuspendiertunddannmitTfB1auf15 mLaufgefüllt.DieseAnsätzemusstenweiterezweiStundenaufEisinkubieren.Esfolgteein erneutesAbzentrifugierenbei2000rpmund4°Cüber5min.DerÜberstandwurdewieder verworfen und das Zellpellet in 2 mL TfB2 (siehe Anhang 7.2) resuspendiert. Mit abgeschnittenen EppendorfPipettenspitzen wurden die Zellsuspensionen zu je 100 L aliquotiertundsofortinflüssigemStickstofftiefgefroren.Diedauerhafte Lagerungerfolgte bei80°C. 2.3.9.3 Transformationderkompetenten E. coli Zellen ZurTransformationwurdederkompetente E.coli StammXL1Blue(DSMZ,Braunschweig) verwendet,dernacheinermodifiziertenMethodedes heatshock leichttransformiertwerden kann. Jeweils 100 L kompetenter E.coli XL1 Blue wurden auf Eis aufgetaut, der Ligationsansatz(Abschnitt2.3.9.1)zugesetztundfür30minaufEisinkubiert.Anschließend wurdendieAnsätzefür3minauf42°Cerhitztunddanach900LLBMedium(Abschnitt 2.2.3) dazugegeben. Nach 30 bis 90 min Inkubation wurden diesen Ansätzen 100 L entnommen und auf Selektionsplatten (folgender Abschnitt) ausgestrichen. Der Rest wurde bei 2500g pelletiert, der Überstand dekantiert und das Pellet in der zurück bleibenden Flüssigkeit erneut resuspendiert. Diese nun deutlich höher konzentrierten Ansätze wurden ebenfallsaufdenSelektionsplattenausgestrichen.DiebeimpftenPlattenwurdenüberNacht bei37°Ckultiviert(Bast1999). 2.3.9.4 Selektionsplattenfürtransformierte E. coli Hierfür wurde dem auf 60°C abgekühlten Agarmedium (LB, 2.2.3) das Antibiotikum Ampicillinhinzugefügt(1:1.000;SieheAnhang7.2).DieWahldesAntibiotikumsrichtetsich nachderWahldesgenutztenTransformationsvektors.IndiesemFallwurdedasVektorsystem pGEMT Easy (Promega, Mannheim) verwendet, das ein Ampicillinresistenzgen enthält (Siehe Abschnitt 2.3.9.1). Für die BlauWeißSelektion der transformierten E.coli Stämme wurdedemMedium5Bromo4chloro3indolylβDgalactosid(XGal)undIsopropylβD thiogalactosylpyranosid (IPTG) in den Endkonzentrationen von je 32 mg/L (oder XGal 1:1.000undIPTG1:5.000)zugesetzt(SieheAnhang7.2). 2.3.9.5 BlauWeißSelektion VondensichaufdenSelektionsplatten(Abschnitt2.3.9.4)entwickelndenKolonienverfärben sich diejenigen Kolonien blau (Spaltung von 5Bromo4chloro3indolylβdgalactosid durch βGalactosidasezueinemblauenFarbstoff;IPTGinduzierthierbeidieGenexpression

27 MaterialundMethoden–MolekularbiologischeMethoden des βGalactosidaseGens),deren lacZ GendurchdieInsertionmiteinemPCRProduktnicht inaktiviert wird (Insertionsinaktivierung). Kolonien, die weiß bleiben, weisen (mit großer Wahrscheinlichkeit) einen Vektor auf, der auch das interessierende PCRProdukt enthält. SolcheKolonien(Klone)wurdeninflüssiges5mLLBMediumüberführtundbiszueiner hinreichendenoptischenDichte(37°C;Schüttler;überNacht)kultiviert. 2.3.9.6 IsolierungvonPlasmidDNAausBakterien HierbeikamdasVerfahrenderalkalischenLysiszumEinsatz.Eswurden2mLder E.coli Kulturabgenommenundin2mLEppendorfGefäßeüberführt.Diesewurden10minlangbei 18320g(≈15300rpm)abzentrifugiert(Sigma2K15).DerÜberstandwurdedekantiertund dasimEppendorfgefäßzurückbleibendePelletin100LBDILösung(SieheAnhang7.2) resuspendiert.Anschließendwurdenzunächst200LBDIIundnachmischen(Vortexfür5 sec)150LBDIIIhinzugegebenundnochmalsdieLösungkräftiggemischt(Vortexfür5 sec). Sogleich entstand ein deutlicher weißer Niederschlag (Kaliumdodecylsulfat und Zellbestandteile).DasGemischwurdeabermals10minbei18320gabzentrifugiert.Vonder klaren Flüssigkeit (ohne weiße Flocken: Proteine, genomische DNA, SDS und andere Verunreinigungen)wurden450bis500Lineinneues1,5mLEppendorfgefäßgegebenund mitden0,6fachendesVolumensanIsopropanolaufgefüllt.DieFällungerfolgteüberNacht bei20°C.DieProbenwurdenerneutfür30minbei18320gabzentrifugiert.DerÜberstand wurde verworfen und auf das Pellet 200 L 70%iges Rotisol gegeben, erneut 10 min bei 18320 g zentrifugiert und der Überstand abgegossen. In der Vakuumzentrifuge (SpeedVac) wurdendieProbennungut10mingetrocknet.Daszurück bleibende PlasmidDNAPellet wurde nun in 30 L H 2O (autoklaviertes Wasser, reinfiltriert, 30 min stehen lassen) aufgenommen. Die derartig präparierte PlasmidDNA stand nun für die weiteren ArbeitsschrittezurVerfügung.Bei20°CwardieDNAdauerhafthaltbar(Mühlhardt1999). 2.3.9.7 RNaseVerdauzurReinigungderPlasmidpräparatevonRNA Vor dem Sequenzieren mussten die Plasmidpräparate einem RNaseVerdau unterzogen werden,umRückständeder E.coli RNAzuentfernen,daRNASpurenzumMisslingender SequenzierungsPCRführenkönnen. Vonder30LmessendenPlasmidAufbereitung(vorherigerAbschnitt) wurden1,5Lfür den Eco RIVerdau(folgenderAbschnitt)abgenommen.Dieverbleibenden28,5Lwurden mit3LRNase(10x;vorher10minbei100°Cdenaturierenundlangsamabkühlenlassen) versetztundfür1½Stundenbei37°Cinkubiert.AnschließendwurdendieAnsätzewiefolgt behandelt: Die ca. 30 L messenden Ansätze wurden mit 470 L Wasser auf 500 L aufgefüllt.DieweiterenArbeitsschritteerfolgtenunterdemAbzug.NachZugabevon500L

28 MaterialundMethoden–MolekularbiologischeMethoden

Phenol wurde kurz kräftig geschüttelt (Vortex für 5 sec) und für 10 min bei 18320 g zur Trennung der Phasen zentrifugiert. Anschließend konnte die obere wässrige Phase abgenommenwerdenundinneue1,5mLEppendorfGefäße überführt werden. Die untere phenolische Phase wurde verworfen. Zum Überstand wurden500LChloroformgegeben, kräftig durchmischt (Vortex für 5 sec) und erneut bei 18320 g zentrifugiert. Die obere wässrige Phase wurde wiederum abgenommen und die untere Phase aus Chloroform verworfen.ZumFällenderDNAwurdenderProbe50LBDIIILösungzugegebenundgut durchmischt.Anschließendwurden330LIsopropanolzugefügt,nochmalsgutdurchmischt undmindestens30minbeiRTstehengelassen(oderbei20°CüberNacht).LetzteSchritte vorderSequenzierung:SieheAbschnitt2.3.7DNAFällung. 2.3.9.8 EcoRIRestriktionderPlasmide Durch den Eco RIVerdaukonntensolchePlasmideidentifiziertwerden, diekeine Insertion mit dem gewünschten Amplifikat aufwiesen. Dafür wurden nach der alkalischen Lyse die Plasmidproben auf ein Agarosegel aufgetragen. Durch das Resriktionsenzym wurden die InsertionenausdemPlasmidherausgeschnitten.DieAuftrennungbeiderGelelektrophorese zeigte dann neben einer deutlichen Bande (Plasmid) eine kleinere Bande (Insertion des Amplifikates).WardiesesStücknichtvorhanden,oderentsprachnichtdererwartetenGröße, wurdendiesePlasmidenichtsequenziert.FürdenVerdauwurdeeinGesamtvolumenvon15 LentsprechenddemVolumenindenGeltaschendesAgarosegelsangestrebt. 1,5L Eco RIPuffer(MBIFermentasGmbH,St.LeonRot) 1,5LRNase(10x) 0,5LRestriktionsenzym( Eco RI;FermentasGmbH,St.LeonRot) 1,5LPlasmidProbe

10LPCRH 2O Dieses Gemisch wurde durch Auf und Abpipettieren vorsichtig durchmischt und für mindestens1Stundebei37°Cinkubiert.

29 MaterialundMethoden–NachweisvonNFixierung

2.4 ExperimentezumNachweisvonNFixierung

2.4.1 EthinReduktionzumNachweisvonNitrogenaseAktivität

Der EthinReduktionstest ist ein indirektes Nachweisverfahren für die Gegenwart aktiver Nitrogenase(Hardy etal. 1968).JeweilsvierLarvenimletztenLarvenstadium(L3)oderzwei ArbeiterinnenwurdeninSchraubampullenN81(ScrewvialsN81;MacheryNagelGmbH & Co.KG, Düren) luftdicht verschlossen und zunächst 10 Minuten bei 30°C inkubiert. Anschließendwurden10lLuftmiteinergasdichtenSpritzeentnommenundzurMessungin dasGCGerätmanuelleingespritzt.DanachwurdeeineSpritzenkanüledurchdasSeptumim DeckeldesVialsgeführtundmiteinerzweitenSpritze10mLEthinindasVialappliziert(die LuftundüberflüssigesGasentwichendurchdieersteKanüle).DieKanülenwurdenentfernt und das Schraubglas mit den Versuchstieren und dem Ethin weitere 10 Minuten bei 30°C inkubiert.EsfolgteeineMessungdesGases (10LwurdenmiteinergasdichtenSpritzein das GCGerät manuell eingespritzt). Die Gerätesoftware Xcalibur stellt die Ergenbisse der Analyse als Signalpeaks in einem Chromatogramm dar. Die Massenspektren dieser Peaks können mit einer Datenbank (NISTMassenspektrenbibliothek) verglichen und so die Substanzidentifiziertwerden.AlsweitereProbenwurdedasverwendeteVersuchsgasEthin sowiezurKontrolleeineProbedeszuerwartendenProduktesEthenmitderGCvermessen. Gerät:TRACEGCUltraTriPlusvonThermoElectronCorporation Säule:SUPELCO;Bellefonte,PA,USA;SLBTM5ms;SilicaKapillarsäule15mx0,25mm x0,25mBeschichtungsdicke ProgrammderGCMS Start 1minbei40°C Aufheizphase Erhöhungum25°Cprominbis80°C Ende 50secbei80°C

15 2.4.2 Isotopenexperimente:Isotopenexperiment: N2

15 Die N2MethodezumNachweisvonNFixierunggehtaufBurrisundWilson(1957)zurück. TeilederKolonien(DomatienDornenderAmeisenakazienoderhohleÄstchenmitAmeisen und Larven) verschiedener Pseudomyrmex Arten ( P.ferrugineus, P.gracilis, P.salvini ) wurdenineinengasdichtenPolyethylenterephthalat(PET)Schlauch(Bratschlauch,Toppits, Melitta,Minden,Deutschland)vonetwa1LVolumeneingeschlossen.IndieFoliewurdeein Septum eingefügt, durch welches mit einer Spritze 100 mL 15N2 (SigmaAldrich Chemie

30 MaterialundMethoden–NachweisvonNFixierung

GmbH,Steinheim,Deutschland)injiziertwurde.DurcheinenFutterspendergefülltmit15mL 10%igerSaccharoseinLeitungswasser(autoklaviert)konntendieAmeisenkontinuierlichmit Kohlenhydraten versorgt werden. Unter diesen Bedingungen konnten P.ferrugineus und P. 15 peperi etwa eine Woche, P.salvini vier Wochen in einer 10% N2 Atmosphäre gehalten werden.DurchdasEinfrierendesgesamtenVersuchsaufbauswurdederVersuchamEndeder Versuchszeit abgebrochen. Die gefrorenen Arbeiterinnen und Larven konnten so leichter entnommenundgehandhabtwerden. AllefolgendenSchrittewurdenvonDr.S.Bartram(imLaborvonProf.Dr.W.Boland,Max PlanckInstituteforChemicalEcology,Jena)durchgeführt. Es wurden stets Proben (ganze getrocknete Ameisenlarven, Gaster oder Thorax der Arbeiterinnen von P.gracilis und P.salvini , ganze Arbeiterinnen bei der kleinwüchsigen P.ferrugineusmitDarminhaltundsomitmitBakterienflora)vonca.1mgabgewogenundin spezielleZinnkapseln(d:3.3mm,l:5mm;part.No. HE 24055300SA HEKAtech GmbH, Wegberg, Deutschland) gefüllt. Das exakte Gewicht wurde notiert. Diese Kapseln wurden verschlossen und über einen Autosampler einem Elementaranalysator (EuroEA CN2 dual, HEKAtech GmbH, Wegberg, Deutschland) zugeführt, der die Proben in einem konstanten

Heliumstrom(80ml/min)quantitativzuCO 2,N2undH 2Overbrannte(Oxidationbei1020°C,

Reduktionbei650°C).NachdemdieVerbrennungsprodukteeineTrocknungsstufe(MgClO 4) durchlaufenhatten,erfolgteeinechromatographischeTrennungderGase(CO 2, N2)bei85°C, die schließlich dem IsotopenverhältnisMassenspektrometer (IsoPrime, Micromass, 15 Manchester, UK) zugeführt wurden. Die Ergebnisse der Analyse des stabilen Isotops N 15 15 14 15 14 wurden als δ N = [ (( Nsample / Nsample ) / ( Nstandard / Nstandard ))–1]x1000dargestellt (δ15 N=AbweichungdesIsotopenverhältnissesvominternationalenStandard).DieAngaben derErgebnisseerfolgeninPromille(‰)bezogenaufdenGesamtstickstoffgehaltderProbe, dieals elementalcomposition (Gesamtstickstoffgehalt)inProzent(%)desProbengewichtes angegebenwird.EinpositiverWertfürδ15 NindiziertdemnacheineAnreicherungvon 15 Nin derProbegegenüberdemStandard.DerfürdieMessungenverwendeteStandardAcetanilid 15 (C8H9NO;alice1)wurdemitIAEAReferenzproben(IAEAN1,miteinemδ NWertvon

0,43‰relativezuN 2derLuft)kalibriert.EinCoffeinStandard(C8H10 N4O2; cafice1)wurde ebenfalls mit den Proben als QAReferenzprobe für die LangzeitQualitätskontrolle des gesamtenVersuchsaufbausvermessen(RolandundBrand2001).

31 MaterialundMethoden–ComputergestützteDatenauswertung

Abbildung2.2:VersuchsaufbauStickstoffisotopenexperiment DarstellungdesVersuchsaufbauszumNachweisvonNFixierung.ImBambusrohrbefinden sichweitereAmeisenarbeiterinnenundLarven.WeitereBeschreibungsieheAbschnitt2.4.2. ______

2.5 DatenauswertungmittelsComputerprogrammen

2.5.1 AuswertungderSequenzdaten

Zur Sequenzanalyse wurden die Programme BioEdit und ClustalX herangezogen, die zur Erstellung der Alignments verwendet wurden (für weitere Informationen siehe jeweilige Programmgebrauchsanweisungen).InMitClustalXwurdenauchBootstrapTreesberechnet, die aber weniger die verwandtschaftlichen Beziehungen der Sequenzen untereinander, sondern vielmehr die Diversität allgemein wiedergeben sollten. Für die Zuordnung der Sequenzen zu bestimmten Taxa erschien das Programm daher als völlig hinreichend. Die Bestimmung der Sequenzen erfolgte über eine BlastSuche bei GenBank (NCBI; http://blast.ncbi.nlm.nih.gov/Blast.cgi) und zusätzlich mit einem OnlineWerkzeug, dem RibosomalDatabaseProjectII (http://rdp.cme.msu.edu/classifier/classifier.jsp) (Wang et al. 2007)

2.5.2 TReFIDSoftware

Das Ergebnis der tRFLPAuswertung durch das halbautomatische Programm Genescan® 3.1.2 warfürjedes Enzym(Restriktionsansatz) eineTabelle,inder alleauftretenden Peaks d.h. Signale aufgeführt wurden. Dabei repräsentiert jedes Signal ein terminales Restriktionsfragment (tRF), dessen Größe durch eine Eichgerade ermittelt wird. Diese

32 MaterialundMethoden–ComputergestützteDatenauswertung

Tabellen dienen als Datengrundlage für die Analyse mit TReFID ( Terminal Restriction Fragment Id entifying Program ). TReFID ist ein zur automatischen Analyse von tRFLP Daten entwickeltes Programm (Rösch und Bothe 2005). Bei 13 verschiedenen Restriktionsenzymen hat jeder Ribotyp ein unverwechselbares tRFLängenmuster (vergleichbareinem“Fingerabdruck”).DaherermöglichtdasProgrammeineZuordnungder tRF zu allen nah verwandten Datenbankeinträgen (d.h. bekannten Mikroorganismen oder Sequenzdaten aus Umweltproben derNCBIDatenbank).Das Programm vergleicht also die auftretenden tRFLängen mit den virtuell geschnittenen Datenbanksequenzen. Die Funktionsweise ist in der Einleitung unter Punkt 1.7 erklärt. Exemplarische TReFID ErgebnistabellenbefindensichimAnhang.DasProgrammTReFIDstehtinderstetsaktuellen Versionunterwww.trefid.netzurfreienVerfügung .

33 MaterialundMethoden–ComputergestützteDatenauswertung

www.trefid.net TReFID-Analye Umweltprobe (Fragmentanalyse) GesamtDNAExtraktion TReFID-output PCRmit “Seqdata” Fluorochrommarkierten (Sequenzen der Primern DatenbankTreffer) „Match“ und Restriktionmitbis „score“ Liste zu13verschiedenen Taxonomische Einordnung mit Enzymen Ribosomal Database Project II - Michigan State University Sequenzierung Zählen und http://rdp.cme.msu.edu/classifi GENterprise ABI3730 Auswertnen der er/classifier.jsp tRFMuster Alignmentder Treffer,tRF Musterundtaxonomischen Iformation Zusammensetzung der bakteriellen Gesellschaft Abbildung2.3:SchemazurVerwendungvon“TReFID” Arbeitsschritte der tRFLPAnalyse mit TReFID. Nach der GesamtDNAExtration und der PCRmitfluorochrommarkiertemPrimerwerdendieAmplifikateeinemRestriktionsverdau mit 13 verschiedenen Enzymen in 13 separaten Ansätzen unterzogen. Es erfolgt das „Imaging“ z.B. mit einem ABISequenzierautomaten (Kapillarsequenzierer oder Gelsequenzierer) und die anschließende Bestimmung der Fragmentgrößen mit Hilfe des Größenstandards und der jeweiligen Gerätesoftware. Die Daten der Fragmentgrößenbestimmung können einer TReFIDAnalyse unterzogen werden. Das Ergebnis („output“) der Analyse wird zum einen als „match und score“Liste und zum anderenalsTextdateiausgegeben,diealleReferenzsequenzenderTrefferListebeinhaltet.Da stets auch viele taxonomisch nicht oder nicht richtig eingeordnete Sequenzdaten in der Datenbank (basiert auf der NCBIDatenbank) enthalten sind, können diese mit Hilfe des RibosomalDatabaseProject II (http://rdp.cme.msu.edu/classifier /classifier.jsp) abgeglichen werden(Wang etal. 2007).DiesetaxonomischenInformationenkönnendannmitderListe dertRFMusterabgeglichenundausgewertetwerden.

34 MaterialundMethoden–ComputergestützteDatenauswertung

2.5.3 BearbeitungundAktualisierungderTReFIDReferenzdatenbank

HierbeikamendieHilfsprogramme GBSD (inTReFID enthalten)und PrimerSearch (beide von Dr. C. Rösch entwickelte Hilsprogramme) zum Einsatz. Bei der Aktualisierung bzw. ErstellungderTReFIDDatenbankwurdefolgendermaßenverfahren:DiefürdieDatenbank gewünschten Einträge wurden bei NCBI (www.ncbi.nlm.nih.gov/) als genbankfile (gb) heruntergeladen.DiesesFormatkonntemitGBSDgeöffnetundbegutachtetwerden.GBSD dient der Verwaltung der Datenbanken. Mit dem Programm können Einträge gelesen, bearbeitet,tRFLängenprognostiziertundDatenbankeinträgeinandereFormate(txt,FASTA oder TReFID.org) umgewandelt werden. Die Einträge wurden anschließend als TReFID Format (eine TReFID.orgDatei) gespeichert. Nun wurde das Hilfsprogramm PimerSearch geöffnet. PimerSearch sucht selektiv nach Primerbereichen in der Sequenz des Datenbankeintrags.NebeneinigenPrimern,diedemBenutzerzurAuswahlstehen,kannauch jede beliebige Pimersequenz manuell eingegeben werden. Ferner lässt sich eine maximum numberofprimermismatchestotemplatesequences zwischen0und9festlegen(Siehehierzu auch Abschnitte 3.4 und 4.3). Dies erlaubt eine Erhöhung oder Herabsenkung der Treffergenauigkeit.NachderFestlegungdesgewünschtenPrimersundder primermismatch number konnte die zu bearbeitende Datei gesucht und der Suchvorgang gestartet werden. DabeigeneriertedasProgrammeinetxtTabelle,diefürdieweitereBearbeitungnotwendig war.DieTReFID.orgDateiwurdenunerneutmitGBSDgeöffnetundüberOptionenImport AutoSeqMod table wurde die zuvor von PrimerSearch erstellte txtTabellenDatei geladen. NunwurdendieDatenbankeinträgemitdemErgebnisderPrimerSearchverglichenunddie resultierendeTabellekonnteerneutgespeichertwerden.DieseDateiwurdenunabermalsmit GBSDgeöffnetundüberOptionen tRFLength konntendietRFLängenfürdieverbliebenen Datenbankeinträge kalkuliert werden. Die Tabelle wurde nun wieder als TReFID.orgDatei gespeichertundkonntenunentwederalsDatenbankinTReFIDgeladenwerden,oderaneine bestehendeTReFIDDatenbanküberGBSDangehangenwerden.

35 MaterialundMethoden–ComputergestützteDatenauswertung

Rhizobiales Ribosomal TReFID Caulobacterales 45% Classifier score value value Afipia 100% 78%100% 40% Azorhizobium 100% 90%100% Bartonella 100% 78%100% Bradyrhizobium 100% 78%92% Sphingomonadales 35% Ensifer 100% 80%100% Mesorhizobium 100% 78%92% Rhizobium 100% 77%100% α Ochrobactrum 100% 78%100% 30% Rhodobacterales 25% Rhodospirillales 20% γ 15% Bacilli 10% Flavobacteria β

ProzentsatzverschiedenertRFMuster Sphingobacteria 5% Clostridia Bacteroidetes δ 0% Mollicutes ε

Firmicutes Spirochaetes Acidobacteria Bacteroidetes Actinobacteria Cyanobacteria

Proteobacteria Planctomycetes Abbildung2.4:SchemazurAuswertungvontRFLPDatenmitTReFID Dies Schema illustriert die Auswertungs und Fokussierungsmöglichkeiten von tRFLP Auswertungen. Von den großen taxonomischen Einheiten wie Divisonen und Klassen ausgehend kann bis in den Bereich der Ordnungen, Familien und Gattungen fokussiert werden. ______ BegriffsdefinitioneninBezugaufdasTReFIDVerfahren Referenzdatenbank (TReFIDDatenbank): Datenbank mit derzeit 22.239 Einträgen von Bakterien und Archaeen16SrRNAGenSequenzen der GenBank (NCBI) mit allen dazugehörigenInformationen.ZusätzlichbeinhaltendieEinträgezurKalkulationmitTReFID dieausgehendvonderSequenzkalkuliertentRFMuster(SiehefolgendeDefinition). tRFMuster ( tRF pattern ): Jede Datenbanksequenz lässt sich durch einen Datensatz aus RestriktionsenzymenundzugehörigentRFsbeschreiben.DiesetRFLängenentstehendurch unterschiedlicheSchnittstellendereingesetztenRestriktionsenzyme.DabeikönnenÄhnliche Sequenzen (relative Verwandtschaft) das gleiche tRFMuster ergeben, besonders bei der BetrachtungwenigerEnzyme.DieAuswertungvonTReFIDErgenbislistenerfolgteaufder BasisvontRFMusternundnichtnurTreffern).

36 MaterialundMethoden–ComputergestützteDatenauswertung

Treffer ( hit, score ): Eintrag in der TReFIDErgebnisliste mit Angaben zum ÜbereinstimmungsgraddesdetektiertenMustersmitdem Datenbankeintrag, taxonomischen Daten zum Treffer sofern bekannt, Angaben zu dazugehörigen tRFMuster und allen InformationeneinschließlichSequenzdesGenBankDatenbankeintragsbeiNCBI. WeitereInformationensinddenOriginalveröffentlichungen(RöschundBothe2005,Eilmus etal. 2007)undderHP:http://www.trefid.net/zuentnehmen.

2.5.4 Statistik

Für statistische Untersuchungen wurde Statistica 6 ( StatSoft ) verwandt. Wegen der sehr unterschiedlichen Stichprobenzahlen wurde in erster Linie der nichtparametrische Mann Whitney U Test genutzt. Wurden prozentuale Werte zweier Verteilungen statistisch miteinander verglichen, wurden diese Werte arcsinTransformiert (Wert/100 dann quadratischeWurzel,anschließendarcsinTransformation)(HoggundCraig1995,Zar1996). DieseBearbeitungerfolgteinMicrosoftExcel.

37 Ergebnisse–MitAkazienassoziierteBakterien

3 Ergebnisse

3.1 MitAkazienassoziierteBakterien

3.1.1 AuswertungderCFUBestimmungderAkazien

DieErgebnissederCFUBestimmungfürdieverschiedenen AcaciaArtensindinder Abbildung3.1illustriert.ImFalledesMannitMediumswurden9.947CFU,fürKBMedium 9.635 CFU, für SaccharoseMedium 8.684 CFU und für GlucoseFructoseMedium 6.896 CFU ausgezählt. Zusammengenommen wurden im Falle der Akazien 35.072 Kolonien ausgezählt. Ausgehend von diesen Werten konnte für die verschiedenen Akazienarten auf insgesamtzwischen23.000und22MillionenCFUpro Gramm Frischgewicht extraflorales NektariengewebeundfürBlattgewebezwischen43.000und33MillionenCFUproGramm Frischgewichtgeschlossenwerden.DieimVergleichhöchstenCFUZahlenkonntensowohl für Blätter als auch für das Nektariengewebe bei allen vier verwendeten Kulturmedien für Acaciamacracantha festgestellt werden. Die Anzahl der CFU für das Nektargewebe von A.chiapensis waren bei allen verwendeten Medien ebenfalls mit 20 Millionen CFU/g Frischgewicht(imDurchschnittbeiKBMediumundMannitMedium)imVergleichzuden anderen Arten sehr hoch. Die durchschnittliche CFUAnzahl des dazugehörigen Blattmaterials lag bei 6,4 Millionen CFU/g Frischgewicht beim KBMedium. Bei drei AkazienartenübertrafdieZahlderkultivierbarenKeimeindenBlätternimDurchschnittdie Zahl der kultivierbaren Keime im Gewebe des Nektariums pro Gramm Frischgewicht: Statistisch abgesichert war eine niedrigere CFUAnzahl im Nektargewebe gegenüber dem Blattgewebe(betrifftalleNährmedien)bei A.cornigera (GlucoseFructose:p=0,017;n=10; Mannit: p = 0,017; n = 10; Saccharose: p = 0,017; n = 10; KB: p = 0,030369; n = 10) [Statistica6( StatSoft );MannWhitneyUTest] ,A.hindsii (GlucoseFructose:p=0,00617;n =11;Mannit:p=0,010516;n=10;Saccharose:p=0,019017;n=10;KB:p=0,025348;n= 14)und A.cochliacantha (Mannit:p=0,020137;n=9;Saccharose:p=0,017623;n=11; KB:p=0,00617;n=11).SiehehierzuAbbildung3.1.DemgegenübererwiessichdieCFU ZahlimNektargewebevon A.farnesiana beiallenverwendetenNährmedienstetsalshöher als im dazugehörigen Blattgewebe (GlucoseFructose:p=0,010516;n=10;Mannit:p= 0,020922; n = 8; Saccharose: p = 0,020922; n = 8; KB: p = 0,010516; n = 10). Keine statistischenbelegbarenUnterschiedekonnteninderCFUAnzahlzwischenBlattgewebeund Nektariengewebe bei A.collinsii, A.chiapensis und A.macracantha nachgewiesen werden. Vergleicht man über die Artgrenzen hinaus ergaben sich schwachsignifikante Unterschiede

38 Ergebnisse–MitAkazienassoziierteBakterien zwischen der CFUAnzahl im Nektariengewebe auf KBMedium von A.chiapensis zu A.hindsii (p = 0,02) und zwischen A.macracantha und A.hindsii (p = 0,004), wobei A.hindsii im Nektariengewebe bei allen Versuchen die geringste CFUAnzahl und A.chiapensis und A.macracantha stets die durchschnittlich höchste CFUAnzahl in den extrafloralen Nektarien aufwies. Dies traf auch auf das MannitMedium zu, bei dem die KeimzahlimGewebederextrafloralenNektarienvonA.macracanthadieCFUAnzahlvon A.hindsii übertraf(p=0,003). ZusammenfassendbetrachtetkonntenkeineklarenUnterschiedederbakteriellenCFU Anzahl in Blatt und extrafloralem Nekariengewebe zwischen den beiden Akaziengruppen Myrmekophyten ( A.collinsii, A.hindsii, A.chiapensis, A.hindsii ) und myrmekophilen Akazien( A.cochliacantha,A.farnesiana,A.macracantha )nachgewiesenwerden.Wieoben beschrieben sind statistisch abgesichert niedrigere CFUZahlen im extrafloralen Nektariengeweben gegenüber den dazugehörigen Blattproben bei den Myrmekophyten Akazien A.cornigera und A.hindsii . Dies trifft auch auf die myrmekophile Akazie A.cochliacantha zu, wogegen die myrmekophile Akazie A.farnesiana stets höhere CFU Zahlen im Netariengewebe als im Blattgewebe aufwies. Weitere statistisch abgesicherte AussagenwarenaufgrunddergroßenStreuungderDatennichtmöglich.

39 Ergebnisse–MitAkazienassoziierteBakterien

Blätter ExtrafloraleNektarien 45 45 40 KBMedium 40 Saccharose 35 35 30 30 25 25 20 20 15 15 * 10 10 MillionenCFUprogFrischgewicht * 5 5 * * * * * * 0 0 60 20 Glucose+Fructose Mannit 18 50 16 14 40 12 30 10 8 * 20 6 4 10 * * MillionenCFUprogFrischgewicht * * * 2 * 0 0 A. hindsii hindsii A. A. hindsii hindsii A. A. hindsii hindsii A. A. hindsii hindsii A. A. collinsiiA. A. collinsiiA. A. collinsiiA. collinsiiA. A. cornigera A. A. cornigera A. A. cornigera A. A. cornigera A. A. chiapensis A. A. chiapensis A. A. chiapensis A. A. chiapensis A. A. farnesiana A. A. farnesiana A. A. farnesiana A. farnesiana A. A. macracantha A. A. macracantha A. A. macracantha A. A. macracantha A. A. cochliacanthaA. A. cochliacantha A. A. cochliacanthaA. cochliacantha A. Abbildung3.1:AnzahlderCFUpro1gFrischgewichtPflanzenmassederverschiedenen Acacia Arten. ProArtwurdendreiIndividuenbesammelt(jedreiBlätterundderenextrafloralenNektarien proIndividuum).EswurdendieKulturmedienKBundYEM +mitMannit,Saccharoseoder GlucoseundFructosealsunterschiedlicheCQuellenverwendet(sieheAbschnitt2.2).Die FehlerbalkengebendieStandardabweichungan.SignifikanteUnterschiede(Statistica6 (StatSoft );MannWhitneyUTest)zwischenderCFUAnzahlvonBlätternundextrafloralen Nektarienwurdengekennzeichnet(p*<0,05;**<0,001;***<0,0001). ______

40 Ergebnisse–MitAkazienassoziierteBakterien

3.1.2 BakterienaufundinBlätternsowieextrafloralenNektarien

Mit den unter Abschnitt 2.2 beschriebenen Kulturmedien wurden bei der CFU Bestimmung zahlreiche bakterielle Isolate in Mexiko gewonnen, die im Labor der Allgemeinen Botanik der Universität DuisburgEssen weiterkultiviert werden konnten. Ein TeilderIsolatekonntemittelsSequenzierungdes16SrRNAGensidentifiziertwerden.Trotz verschiedenermethodischerAnsätzegelangdieDNAPräparationbeieinigenIsolatennicht. DieErgebnissederIdentifizierungsindinTabelle3.1zusammengefasst.DieIdentifizierung der Isolate erfolgte mit NCBI Blast (http://blast.ncbi.nlm.nih.gov/Blast.cgi) und dem Ribosomal Database Project II Classifier ( Michigan State University ; http://rdp.cme.msu.edu/classifier /classifier.jsp) (Wang etal. 2007).UnterdenIsolatensind die αProteobacteria mit Acetobacteriaceae, Methylobacteriaceae und Sphingomonadaceae, die γProteobacteria mit Enterobacteriaceae und Pseudomonaceae, die Actinobacteria mit Microbacteriaceae, Williamsiaceae und Nocardiaceae, die Bacilli mit Bacillaceae 1 (insgesamtneunverschiedeneIsolate,diejeweilsmehrfachauftraten)vertreten.Unterdiesen Bakterien befinden sich auch solche, die zu Endophyten nächst verwandt sind: Microbacterium als Endophyt von Zuckerrohr (Mendes et al. 2007), Pantoea verwandt als Endophyt von Baumwolle, Sphingomonas als Endophyt von Papaya sowie Willamsia als assoziiert zu diversen Bäumen (Leigh et al. 2006) und Methylobacterium als assoziiert zu Schilf. ______ Tabelle3.1:BakterieninBlätterundNektarienderAkazien Aufstellung der identifizierbaren Isolate aus Blatt oder Nektariengewebe der untersuchten Akazien. Die angegebenen AccessionsNummern sind die derjenigen Organismen der Datenbank, die als die nächst ähnlichen zu den hier gefundenen Sequenzen identifiziert wurden. Anmerkungen zum Habitat bzw. zur Lebensweise gehen auf die jeweiligen GenBankEinträgezurück.

41 Ergebnisse–MitAkazienassoziierteBakterien

42 Ergebnisse–MitAkazienassoziierteBakterien

3.1.3 WurzelknöllchensymbiosenderuntersuchtenAkazien

Die im Feld isolierten und Kulturen von Knöllchenbakterien wurden zunächst in Deutschland mehrfach überimpft, um Kontaminationen auszuschließen. Zur Identifizierung wurdedannzunächstdiebakterielleDNAextrahiertundeine16SrDNAPCRdurchgeführt. DieProduktederPCRwurdensequenziertundsowohlgegendie NCBI Datenbank( Blast )als auch mit den Ribosomal Database ProjectII (Michigan State University ; http://rdp.cme.msu.edu/classifier /classifier.jsp) abgeglichen (Wang et al. 2007). Die ErgebnissesindinTabelle3.2illustriert.DiemyrmekophileArt Acaciacochliacanthaunddie myrmekophytische A.chiapensis wiesen Knöllchenbakterien auf, die vom Ribosomal DatabaseProjectIIClassifier derGattung Rhizobium zugeordnetwurden(Wang etal. 2007). Dieswirddurchdas Blast Ergebnisgestützt.Die671ntlangeSequenzstimmtezu99%mit der Sequenz eines nodulierenden Rhizobium Isolates (EF364373; Rincon et al. 2008) an Ononistridentata überein. Ebenfalls der Gattung Rhizobium wurde der Symbiont von A.hindsii zugerechnet. Die Übereinstimmung mit NCBI Datenbanksequenzen zu R.etli betrug 100% (EU488751). Der Ribosomal Database ProjectII Classifier identifizierte dagegen dieses Isolat mit 100% als Mesorhizobium . Die nächst ähnlichen Sequenzen der Isolate von A.collinsii und A.cornigera (beides Myrmekophyten) wurden von NCBI Blast mit 99% Sequenzübereinstimmung über 677 nt der Gattung Ensifer (= Sinorhizobium ) zugerechnet ( Sinorhizobiummeliloti FJ025127). Der Ribosomal Database ProjectII Classifier bestätigt diese Zuordnung. Die myrmekophile Akazie A.farnesiana wies als Knöllchenbakterium einen Vertreter der Gattung Mesorhizobium auf. Nächst ähnliche Sequenzen mit 100% Übereinstimmung nach Blast war Mesorhizobium plurifarium (DQ859040).ObwohldasIsolatvon A.macracanthakultiviertwerdenkonnte,gelangdessen Identifikationbislangnicht. Die Knöllchenbakterien der beiden verschiedenen Limabohnenstandorte wurden ebenfallsidentifiziert.DasIsolatvon Phaseoluslunatus ausPuertoEscondidoerwiessichals Angehörigerder Agrobacterium/Rhizobium Gruppe,wogegendasIsolat,dassausKnöllchen der Limabohnenpopulation von Matias Romero gewonnen wurde, als Angehöriger der Gattung Bradyrhizobium identifiziert wurde. Nach Blast beträgt die Übereinstimmung zu Bradyrhizobiumelkanii (GenBankAccession:FJ025115)98%. Im Rahmen der Examensarbeit von R.Knobloch 2007 bis 2008 im Labor der Allgemeinen Botanik, Universität DuisburgEssen konnte gezeigt werden, dass die Isolate 43 Ergebnisse–MitAkazienassoziierteBakterien von Acaciacornigera,A.collinsii und Phaseoluslunatus diePflanzendieserArtenimLabor reinfizieren. Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit der anderen Pflanzenarten in DeutschlandkonntedasReinfektionsvermögenderanderenIsolatenichtüberprüftwerden. ______

Abbildung3.2:Reinfektion einerLaborpflanzevon Acaciacollinsii mitdemIsolat Ensifersp. EU842051. ______

44 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakterien

Tabelle3.2:AufstellungdermitdenAkazienassoziiertenKnöllchenbakterien Angegeben sind Wirtspflanze, Familien und Gattungszugehörigkeit sowie GenBank AccessionNummer (NCBI). Sofern Versuchspflanzen zur Verfügung standen, wurde das Isolat auf sein Reinfektions bzw. Nodulationsvermögen getestet. Das Isolat aus A.macracantha konnte nicht bestimmt werden. Die Bestimmung erfolgte auf 16SrRNA Genbasis mit dem Ribosomal Database ProjectII (http://rdp.cme.msu.edu/classifier/ classifier.jsp)undübereineBlastSuchederNCBIGenBank. Wirt Familie Gattung Datenbank Nodulation Nummer Acaciachiapensis aus Rhizobiaceae Rhizobium EU842049 nicht MatiasRomero EU842034 durchgeführt EU842042 (n.d.) A.cochliacantha Rhizobiaceae Rhizobium EU842035 n.d. EU842043 EU842050 A.collinsii Rhizobiaceae Ensifer EU842051 positiv Oxalobacteraceae Herbaspirillum A.cornigera Rhizobiaceae Ensifer EU842037 positiv EU842045 EU842052 A.hindsii Rhizobiaceae Rhizobium EU842039 n.d. EU842047 EU842054 A.farnesiana Phyllobacteriaceae Mesorhizobium EU842038 positiv EU842046 EU842053 A.macracantha n.d. Phaseoluslunatus aus Rhizobiaceae Rhizobium EU842033 positiv PuertoEscondido EU842041 EU842048 Phaseoluslunatus aus Bradyrhizobiaceae Bradyrhizobium EU842032 positiv MatiasRomero EU842040

3.2 MitdenAmeisenassoziierteBakterien

3.2.1 AuswertungderCFUBestimmungderAmeisen

Für die Untersuchung wurden 12 Kolonien von Pseudomyrmex ferrugineus und 13 Kolonienvon P.gracilis besammelt.DieErgebnissederCFUBestimmungfür P.ferrugineus und P.gracilis sindinderAbbildung3.3illustriert.Eswurden6.655CFUaufKBMedium, 1.221 CFU auf MannitMedium, 1.475 CFU auf SaccharoseMedium und 1.493 CFU auf GlucoseFructoseMediumausgezählt. InsgesamtwurdenimFallederbeidenAmeisenarten P.ferrugineus und P.gracilis 10.718Kolonien(CFU=ColonyFormingUnits)ausgezählt. Mitdurchschnittlich10,5MillionenproGrammFrischgewichtwardieAnzahlkultivierbarer

45 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft

Keime auf KBMedium, die aus Larven von P.gracilis gewonnen werden konnten, die höchste CFUZahl im Vergleich. Die CFUAnzahl auf KBMedium der P.gracilis Larven erwiessichalsdeutlichhöheralsjenederLarvenvon P.ferrugineus (p=0,037;Statistica6 (StatSoft ); MannWhitney U Test). Die geringste kultivierbare Keimanzahl wurden in Arbeiterinnenvon P.gracilis mitdurchschnittlich24.500CFUproGrammFrischgewichtauf GlucoseFructoseMediumgefunden.AufdenzuckerbasiertenMedienerbrachtendieLarven von P.ferrugineus die tendenziell höchsten durchschnittlichen Keimzahlenvon0,8bis1,5 Millionen CFU pro Gramm Frischgewicht, wobei dies (höhere CFUAnzahl bei P.ferrugineus als P.gracilis ) aufgrund der Streuung der Werte nicht statistisch abgesichert werden konnte. Die CFUAnzahl auf KBMedium aus P.ferrugineus Arbeiterinnen war jedochsignifikant(p=0,026)höheralsdieausLarven.

46 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft

60 6 KB Saccharose Medium 50 5 40 4 30 3 20 2 10 1 MillionenCFUprogFrischgewicht 0 0 5 3,5 4,5 Mannit Glucose+ 3 4 Fructose 3,5 2,5 3 2 2,5 1,5 2 1,5 1 1 0,5

MillionenCFUprogFrischgewicht 0,5 0 0 P. ferr. P. ferr. P. gra. P. gra. P. ferr. P. ferr. P. gra. P. gra. Larven Arbeiterinnen Larven Arbeiterinnen Larven Arbeiterinnen Larven Arbeiterinnen Abbildung3.3:CFUpro1gFrischgewicht P ferrugineus und P. gracilis FürdieUntersuchungwurden12Kolonienvon Pseudomyrmexferrugineus (P.ferr .)und13 Kolonienvon P.gracilis ( P.gra .)besammelt.ProKoloniewurdendreiIndividuen(sowohl LarvenalsauchArbeiterinnen)fürdieUntersuchungentnommen.Währenddie durchschnittlichenKeimzahlenaufallenKulturplattenbei P.ferrugineus Larvensehrähnlich waren(1bis2MillionenCFU/gFrischgewicht),wardiedurchschnittlicheKeimzahlaufKB Mediumbei P.gracilis Larvenmitca.10MillionenCFU/gFrischgewichtdeutlichhöher(p= 0,036988).DieFehlerbalkengebendieStandardabweichungan. ______

47 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft

3.2.2 ErgebnisseausKultivierungundKlonbibliothek

Durch die unter Abschnitt 2.2 beschrieben Kultivierungsmethoden konnten verschiedeneBakterienstämmeausdenAmeisenparallelzurCFUBestimmungisoliertund zur weiteren Bestimmung nach Deutschland transportiert werden. Unter den aus P.ferrugineus gewonnenen Isolaten waren die Gattungen Bacillus, Burkholderia, Pantoea, Serratia und Variovorax vertreten (Tabelle 3.3). Zusätzlich konnte Weissella über molekularbiologische Methoden nachgewiesen werden. Eine ähnliche Zusammensetzung wurde in P.gracilis nachgewiesen: Curtobacterium, Burkholderia, Pantoea, Weissella und Enterobacter. Unterden Isolaten,die aus P.salvini gewonnen wurden, konnten Klebsiella, Serratia,Enterococcusund Lactococcus bestimmtwerden.DieseInformationenkonntenzum AbgleichmitdenErgebnissendertRFLPMethodeherangezogenwerden(Abschnitt3.2.3). Esstelltesichheraus,dassallefraglichenTaxaauchindenErgebnissenderTReFIDAnalyse dertRFDatenerscheinen. Tabelle3.3:IdentifizierteBakterienderdreiAmeisenarten Durch Kultivierungsverfahren und Anlage einer Klonbibliothek identifizierte Bakterien der drei untersuchten Ameisenarten. Nicht aufgeführt sind viele nicht näher identifizierbare Sequenzen von Actinobacteria, Bacilli, α, β und γProteobacteria (vor allem Enterobacteriaceae). Die Datenbanknummern beziehen sich auf die Datenbank Genbank (NCBI)undstehenfürjeweilseinepartielle16SrRNAGensequenz. *) Identifiziert mit Ribosomal Database ProjectII (http://rdp.cme.msu.edu/classifier /classifier.jsp).

48 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft

49 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft

3.2.3 tRFLPAnalysedermitdenAmeisenassoziiertenBakteriengesellschaft

Die ursprünglich 17.462 Einträge zählende 16SrDNA Datenbank (Einträge = Referenzsequenz einesbekannten Bakteriums oder Umweltbakteriumsmitprognostiziertem Restriktionsmuster und allen verfügbaren Informationen der NCBI Datenbank) wurde für dieseStudieauf22.239Einträge erweitert.AlleEinstellungen des Programms entsprachen denGrundeinstellungen(bei13EnzymenwarenneunprognostizierteFragmentenotwendig, umeinenTrefferindieErgebnislisteaufzunehmen;eswurdevoneinemFehlervon±0,5% bei der Größenbestimmung der Fragmente mit Peak Scanner v1.0 (Applied Biosystems, FosterCity,USA)ausgegangen. Insgesamt konnten tRFMuster von 30 mikrobiellen Klassen in den Proben nachgewiesen werden (Acidobacteria, Actinobacteria, αProteobacteria, Anaerolineae, Aquificae, Bacilli, Bacteroidetes, βProteobacteria, Chlorobia, Chloroflexi, Clostridia, Cyanobacteria,Deferribacteres,Deinococci,δProteobacteria,εProteobacteria,Flavobacteria, Fusobacteria, γProteobacteria, Gemmatimonadetes, Lentisphaerae, Mollicutes, Nitrospira, Planctomycetacia, Sphingobacteria, Spirochaetes, Thermoprotei, Thermotogae, TM7, Verrucomicrobiae).AchtDivisionenvereintenimDurchschnittüber90%allertRFMuster auf sich. Diese Divisionen waren Acidobacteria, Actinobacteria, Bacteroidetes, Cyanobacteria, Firmicutes, Planctomycetes, Proteobacteria und Spirochaetes. Alleine vier Divisionen Firmicutes, Bacteroidetes, Proteobacteria und Actinobacteria machten einen Anteil von durchschnittlich 83% der Gesamtdiversität aus (Anzahl unterschiedlicher tRF Muster). DiequantitativeVerteilungdertRFMusterbeiLarvenundArbeiterinnenallerArten war sehr ähnlich und zeigte nur in wenigen Fällen signifikante Unterschiede. Deutliche UnterschiedezeigtensichinderZahldetektiertertRFMuster:DiedurchschnittlicheZahlbei P.gracilislagimFallederArbeiterinnenbei144(±92)undbeidenLarvenum220(±144). P.salvinikamaufdurchschnittlich463(±63)und472(±246)fürLarvenundArbeiterinnen. Signifikant höher war die Zahl detektierter tRFMuster bei P.ferrugineus mit im Schnitt 3.379(±2.000)MusterbeiLarvenund3260(±2.000)MusterbeiArbeiterinnen(Statistica6 (StatSoft );MannWhitneyUTest:P.gracilisgegen P.ferrugineus :p=0,000758; P.salvini gegen P.ferrugineus :p=0,045501; P.gracilis gegen P.salvini :p=0,006551;P.salvini:n= 6; P.gracilis : n = 5; P.ferrugineus : n = 7). Die Diversität unterschiedlicher tRFMuster erschienalsobei P.ferrugineus deutlichgrößeralsbei P.salvini und P.gracilis (Abbildung

50 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft

3.4).DiehohenStandardabweichungenschließeneineQuantifizierungausundlassensichauf unterschiedlicheSignalstärkenderProbenzurückführen.QualitativundvomAnzahlverhältnis derverschiedenentaxonomischenProkaryotengruppeninnerhalbjedereinzelnenAnalysesind dieErgebnissejedochsehrähnlich. ______ 6000 c 5000 4000 3000 AnzahltRFMuster 2000 a b 1000 0 Larven Imagines Larven Imagines Larven Imagines Pseudomyrmex salvini P. gracilis P. ferrugineus Abbildung 3.4: Mittelwerte für die Anzahl unterschiedlicher tRFMuster für Pseudomyrmex salvini, P. gracilis und P. ferrugineus . DurchschnittlicheAnzahldertRFMuster,diemitdenTReFIDAnalysengewonnenwurden. EskonntenstetssignifikantmehrtRFMusterbei P.ferrugineus nachgewiesenwerdenalsbei P.gracilis und P.salvini (diese signifikanten Unterschiede werden in der Abbildung durch die Buchstaben a, b, c markiert; c zu a und b sind jeweils signifikant unterschiedlich) . AußerdemkonntenmehrtRFMusterfür P.salvini alsfür P.gracilis detektiertwerden(azu b; Statistica 6 ( StatSoft ); MannWhitney U Test: P.gracilis gegen P.ferrugineus : p = 0,000758; P.salvini gegen P.ferrugineus : p = 0,045501; P.gracilis gegen P.salvini : p = 0,006551).( P.salvini :n=6; P.gracilis :n=5; P.ferrugineus :n=7). ______ Die bakterielle Gemeinschaft der drei Ameisenarten wurde stark durch die Proteobakterien geprägt, die im Durchschnitt bei P.ferrugineus 51%, bei P.gracilis 61% undbei P.salvini73%allerdeterminierbarentRFMusterausmachten.ImDetailkonntenbei Pseudomyrmex tRFMuster von fünf Klassen der Proteobakterien (α, β, γ, δ, ε

51 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft

Proteobacteria) mit insgesamt 39 Familien identifiziert werden (Abbildung 3.6). Bei allen Proben der untersuchten Ameisenarten waren α, β und γProteobacteria besonders divers vertreten. Dabei wurden die αProteobacteria überwiegend durch Rhizobiales ( Rhizobium, Bartonella ), gefolgt von Rhodospirillales, Rhodobacteriales und Sphingomonadales, die β Proteobacteria überwiegend durch und die γProteobacteria durch Pseudomonadales, Oceanospirillales, Enterobacteriales repräsentiert (Abbildungen 3.6, 3.7, 3.8,3.9undTabelle3.4). Es folgt eine Aufstellung der Ergebnisse der tRFAnalyse für die drei untersuchten Arten P.ferrugineus,P.gracilis und P.salvini .SofernüberdietRFAnalyseTaxadetektiert werden konnten, die ebenfalls mit alternativen Methoden (Kultivierung und 16SrDNA Klonbibliothek) nachgewiesen werden konnten, wurde dies vermerkt. Diese doppelte Bestätigung konnte nicht für alle Gruppen erbracht werden, da nur ein kleiner Teil der Bakterien mit den zur Verfügung stehenden Methoden kultiviert werden konnte (z.B. alle intrazellularen Bakterien wie Rickettsiales und Mollicutes sind bislang nicht außerhalb des Wirts kultivierbar) und auch über die stichprobenartige 16SrDNAKlonierung nur ein Ausschnitt der Diversität erfasst werden konnte. Für weitere Anmerkungen siehe hierzu Abschnitt3.4ÜberprüfungvonTReFID. 3.2.3.1 BakterielleDiversitätbei Pseudomyrmex ferrugineus Es wurden die Arbeiterinnen und Larven (drittes Larvenstadium)vondreiKolonien (indenAbbildungenalsA,BundCbeschriftet)zurAnalyseverwandt.Zusätzlichwurdendie Larven einer weiteren Kolonie zu Überprüfung der Reproduzierbarkeit der Ergebnisse in siebenunabhängigenVersuchsdurchläufenundAnalysenuntersucht.DieDurchschnittswerte dieserviertenKoloniewurdenebenfallsdenhieraufgeführtenErgebnissenangefügt. Mitüber5000detektiertentRFMusternwarendieAnalysenderLarvenvonKolonieC,die LarvenderKolonieder Reproduktionsversuche unddie Arbeiterinnen von Kolonie A jene AnalysenmitdenhöchstenTrefferzahlen.EinenÜberblicküberdienachgewiesenenKlassen imVergleichvonLarvenzuArbeiterinnenbietetAbbildung3.5und3.6. EinGroßteilderMustergehtaufProteobakterienzurück.αundγProteobakterienstellenden überwiegenden Teil dieser tRFMuster. Die βProteobakterien sind jedoch auch in allen Analysen vertreten und werden überwiegend durch Burkholderialesspezifische Muster repräsentiert. Auf die genaue Zusammensetzung der Muster der Proteobacteria wird weiter unteneingegangen.

52 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft

Actinobacteria. Durchschnittlich 7% bis 8% aller Muster wurden dieser Division zugeordnet. Diese Muster verteilten sich auf die Ordnungen Actinomycetales, Bifidobacteriales, Coriobacteriales und Rubrobacterales. Die Gattungen Actinomyces, Corynebacterium, Curtobacterium, Mycobacterium, Streptomyces, Bifidobacterium und Scardovia wurden mit hoher Trefferwahrscheinlichkeit („score“Werte) identifiziert. Über alternative Verfahren (PCR und Kultivierung) konnten die Gattungen Curtobacterium und Streptomyces bestätigtwerden. Spirochaetes. Etwa3%bis4%derMusterfielenaufdieSpirochaeten.DietRFMusterder Gattungen Borrelia,Brachyspira,Brevinema,Leptospira und Treponema stimmtenzu100% mitdeninderProbegefundenenMusternüberein.AllerdingswiesenalleMustereinegroße Ähnlichkeitzueinanderauf. Sphingobacteria. DiezurDivisionBacteroidetesgerechnetenSphingobacteriamachtenetwa 3%bis4%dertRFMusterderUntersuchungvon P.ferrugineus LarvenundArbeiterinnen aus.EinegenauereIdentifizierungderReferenzsequenzenderDatenbankwarnichtmöglich.

53 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft

* 40% Larvenn=4Kolonien Arbeiterinnenn=3Kolonien 30% 20% 10%

ProzentsatzverschiedenertRFMuster * * * Bacilli

Clostridia

Spirochaetes Thermoprotei Flavobacteria Acidobacteria Bacteroidetes Actinobacteria Cyanobacteria Sphingobacteria εProteobacteria δProteobacteria γ Proteobacteria β Proteobacteria α Proteobacteria Verrucomicrobiae Planctomycetacia Abbildung 3.5: Prozentuale Aufteilung der tRFLPMuster nach taxonomischen Gruppen aus der TReFIDAuswertung von 16SrDNAtRFLPs aus GesamtDNA von Pseudomyrmex ferrugineus. Diversitätder Bakteriengemeinschaft assoziiertmit P.ferrugineus .DieseGrafikbasiertauf derAuswertungvoninsgesamt20.817tRFMustern(„fingerprints“)aussiebenAnalysen.Das MaßderDiversitäteinesjedenTaxonwurdedabeirelativzurAnzahlallerdetektiertentRF MusterfürjedeeinzelneAnalysegesetzt.FürdieLarvendientenvierKolonienundfürdie Arbeiterinnen drei Kolonien als Grundlage. Signifikante statistische Unterschiede der bakteriellenDiversitätzwischenLarvenundArbeiterinnenergabensichfürαProteobacteria, Sphingobacteria, Flavobacteria und δProteobacteria (markiert mit *¸ Statistische Untersuchung mit Statistica 6 ( StatSoft ); MannWhitney U Test; α Proteobacteria: pWert 0,049535; Sphingobacteria: pWert 0,049535; Flavobacteria: pWert 0,049535; δ Proteobacteria:pWert0,049535;signifikanterUnterschiedbeip<0.05). ______ Acidobacteria. Zwischen0,7%und2,7%dertRFMusterderUntersuchungließensichden Acidobacteria zuordnen. Bei allen Referenzsequenzen der Ergebnislisten der TReFID AnalysehandelteessichumunkultiviertenichtnäherbestimmteAcidobacteriaceae,diemit Hilfe des Ribosomal Database Project II (http://rdp.cme.msu.edu/classifier/classifier.jsp) als AngehörigederGruppeGp1identifiziertwerden(Wang etal. 2007). Clostridia. 2bis3%dertRFMusterkonntendengrampositivenundüberwiegendanaeroben Clostridien zugerechnet werden. Nach Vergleichen der Referenzsequenzen mit NCBI

54 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft

Datenbankeinträgen gingen die detektierten Muster auf einen unkultivierten Vertreter der Gattung Ruminococcus zurück. Flavobacteria. Mit2%bis3%stelltenauchdieFlavobakterieneinewenigdiverseGruppe in den untersuchten Proben dar. Die tRFMuster wiesen auf folgende Gattungen hin: Aequorivita, Capnocytophaga, Cellulophaga, Cloacibacterium, Flavobacterium und Mesonia. Die tRFMuster aller dieser Gattungen waren sehr ähnlich und eine genauere AuflösungwarmitderangewandtenMethodefürdieseGruppenichtmöglich. Cyanobacteria. DreidervieruntersuchtenKolonienwieseneinenAnteilvon1%bis7%der tRFMusterauf,diezudenCyanobakteriengerechnetwerdenkonnten.ImFallevonKolonie 3 lag der Anteil sogar bei 49%. Der Großteil der dazugehörigen Sequenzen der Referenzdatenbank ließen sich mit Hilfe des Ribosomal Database ProjectII (http://rdp.cme.msu.edu/classifier/classifier.jsp) als Zugehörige der Cyanobakterienfamilien 3.1,4.1und1.1zuordnen. Planctomycetacia. Auch diese Gruppe war mit charakteristischen tRFMustern in allen Proben vertreten. Der Anteil lag bei durchschnittlich 2% aller tRFMuster. Diese Muster ließensichdenGattungen Pirellula,Planctomyces,Gemmata und Isosphaera zuordnen. Bacteroidetes (ausgenommenSphingobacteriaundFlavobacteria) . Durchschnittlich2%bis 3% der tRFMuster ließen sich auf diese Gruppe zurückführen. Den Mustern zur Folge schienenVertreterderFamilienRikenellaceaeundBacteroidaceaeindenProbenvorhanden zusein.EinegenauereIdentifizierungwarhieraufgrunddervorhandenenDatenbankeinträge nichtmöglich. Bacilli. 2,6% bis 3,4% der tRFMuster deuteten auf die Gegenwart dieser grampositiven Gruppe. Folgende Taxa konnten dabei mit Hilfe des Ribosomal Database ProjectII (http://rdp.cme.msu.edu/classifier/classifier.jsp) identifiziert werden: Bacillaceae: Bacillus ; Paenibacillaceae: Brevibacillus ; Lactobacillales: Enterococcus , Lactobacillus ; Streptococcaceae: Streptococcus ; Leuconostocaceae: Weissella . Die Gattungen Bacillus, Enterococcusund Weissella konntenmitalternativenMethodenbestätigtwerden. Thermoprotei. Biszu1%dertRFMusterwurdenvonTReFIDThermoproteizugerechnet– einerKlassedesPhylumsCrenarchaeota.EinegenauereAuflösungwarnichtmöglich.

55 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft

A B 100% I C γ D γ H E 80% G F J K L 60% Ac O α M N β Sp 40% P Q R S T ProzentsatzverschiedenertRFMusters Cy 20% β V U Bac Larven Arbeiterinnen Abbildung 3.6: Prozentuale Aufteilung der tRFLPMuster nach taxonomischen Gruppen aus der TReFIDAuswertung von 16SrDNAtRFLPs aus GesamtDNA von Pseudomyrmex ferrugineus – Proteobakterienhervorgehoben. Bakterielle Gemeinschaft in Larven und Arbeitern von P. ferrugineus . Der relative Anteil unterschiedlicher tRFMuster (terminale Restriktionsfragmente„fingerprints“) der verschiedenen Taxa wird getrennt für Larven (n = 4 Kolonien) und Arbeiterinnen (n = 3 Kolonien)dargestellt.DieZusammensetzungderα,βandγProteobacteriawirdfürLarven und Arbeiterinnen hervorgehoben, weil Proteobakterien gut 50 % der Gesamtdiversität, der mit den Ameisen assoziierten Gemeinschaft ausmachen. α, β und γ: α, β und γ Proteobacteria; Ac: Actinobacteria; Bac: Bacilli; Cy: Cyanobacteria; Sp: Spirochates; A: Acidithiobacillales; B: Thiotrichales; C: Chromatiales; D: Xanthomonadales; E: Oceanospirillales; F: Enterobacteriales; G:Alteromonadales; H: Pasteurellales, I: Pseudomonadales; J: Rickettsales; K: Caulobacterales; L : Sphingomonadales; M: Rhodobacterales; N: Rhodospirillales; O: Rhizobiales; P: Nitrosomonadales; Q: Procabacteriales; R: Hydrogenophilales; S: Methylophilales;T: Neisseriales; U: Rhodocyclales;V:Burkholderiales. ______

56 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft

Proteobacteria. Im Falle der Arbeiterinnen durchschnittlich 45%, im Falle der Larven durchschnittlich54%allertRFMusterließensichauf die drei Gruppen der Proteobacteria (α, β, γProteobacteria) zurückführen. Die Proteobakterien stellten damit die diverseste GruppederUntersuchungdar. αProteobakterien. 18% bis 23,5% aller tRFMuster konnten auf diese Division zurückgeführt werden. Die weitere Zuordnung der gruppenspezifischen tRFMuster ergab (jeweils durchschnittlich für alle vier Analysen zusammengenommen) 48% Rhizobiales, 13%Rhodospirillales,16%Sphingomonadalesund14%Rhodobacterales(Abbildung3.7). Ebenfalls vorhanden waren spezifische Muster für Rickettsiales und Caulobacterales. Die RhizobialeskonntenmitfolgendenTaxanachgewiesenwerden:Bradyrhizobiaceae( Afipia ), Rhizobiaceae ( Agrobacterium, Ensifer, Rhizobium ), Aurantimonadaceae ( Aurantimonas ), Hyphomicrobiaceae ( Azorhizobium ), Bartonellaceae ( Bartonella ), Phyllobacteriaceae, Methylobacteriaceae.DieÜbereinstimmungderinderProbedetektiertentRFMustermitden angegebenFamilien(undGattungen)lagbei100%. Die für die Rhodospirillales spezifischen tRFMuster deuteten auf die Gegenwart verschiedener Vertreter der Familien Acetobacteriaceae ( Roseomonas, Gluconacetobacter ) undRhodospirillaceaehin.DieOrdnungSphingomonadalesschiennurVertreterderFamilie Sphingomonaceaezuumfassen.Isolate,diesichderGattung Sphingomonas zuordnenlassen (Sequenzübereinstimmung 99% bis 100%), wurden im Rahmen der vorliegenden Arbeit wiederholtausverschiedenenAkazienartenisoliertundkultiviert(sieheAbschnitt3.1.2). Erwähnenswert ist der positive Befund für Vertreter der Ordnung Rickettsiales für alle untersuchten Ameisenkolonien, da es sich um strikt intrazellulare Bakterien handelt. Die Kolonien waren mit sehr großer Wahrscheinlichkeit alle mit einem Vertreter der Gattung Wolbachia (Anaplasmataceae) und/oder Rickettsia (Rickettsiaceae) infiziert. Eine sichere Zuordnung war aufgrund der verfügbaren Daten nicht möglich, weil in der Referenzdatenbank (GeneBank; NCBI) diese Einträge als Wolbachiapipientis aufgeführt werden,währendderClassifierdes RibosomalDatabaseProjectII dieseSequenzenzu100% als Rickettsia identifiziert(Abbildung3.7).

57 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft

100% 80% Rhizobiales 60% Rhodospirillales 40% Rhodobacterales ProzentsatzverschiedenertRFMusters 20% Sphingomonadales Caulobacterales Rickettsiales 0% LarvenA LarvenB LarvenC ImaginesA ImaginesB ImaginesC (360tRFMuster) (82tRFMuster) (670tRFMuster) (757tRFMuster) (223tRFMuster) (173tRFMuster) Abbildung3.7:ProzentualeAufteilungdertRFLPMusterderαProteobakteriennach OrdnungenausderTReFIDAuswertungvon16SrDNAtRFLPsausGesamtDNAvon Pseudomyrmex ferrugineus. Diversität der αProteobakterien in P. ferrugineus . Vergleich des prozentualen Anteils der verschieden Ordnungen in den untersuchten Kolonien A, B und Cjeweils für Larven und ArbeiterinnenmitAngabederabsolutenAnzahldertRFMuster(inKlammern).Rhizobiales, RhodobacterialesundRhodospirillalessindinallenKolonienvertreten.KolonienAundC weiseneineInfektionmitRickettsialesauf. ______ βProteobakterien. DerweitausgrößteTeilderspezifischentRFMusterfürdieDivisionβ Proteobacteria konnte auf die Ordnung Burkholderiales zurückgeführt werden (Abbildung 3.8). Dass diese Gruppe divers in den Ameisen vertreten ist, konnte ebenfalls über Sequenzierung und Kultivierung nachgewiesen werden. Die Gattungen Burkholderia, Cupravidus, Pandoraea, Variovorax sowie ein Vertreter aus der Gruppe „Burkholderiales Incertae sedis 5“ erschienen sowohl in den Ergebnislisten der TReFIDAnalyse der tRF MusteralsauchdurchalternativeMethoden(Kultivierung,KlonierungundSequenzierung).

58 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft

100% 80% Burkholderiales 60% 40% Rhodocyclales 20% Methylophilales Hydrogenophilales ProzentsatzverschiedenertRFMusters Neisseriales Procabacteriales Nitrosomonadales 0% LarvenA LarvenB LarvenC ImaginesA ImaginesB ImaginesC (358tRFMuster) (7) (355) (326) (12) (140) Abbildung3.8:ProzentualeAufteilungdertRFLPMusterderβProteobakteriennach OrdnungenausderTReFIDAuswertungvon16SrDNAtRFLPsausGesamtDNAvon Pseudomyrmex ferrugineus. Diversität der βProteobakterien in P. ferrugineus . Vergleich des prozentualen Anteils der verschiedenenOrdnungenindenuntersuchtenKolonienA,BundCjeweilsfürLarvenund ArbeiterinnenmitAngabederabsoluten ZahldertRFMuster. Etwa 60 % der tRFMuster weisenaufdiePräsenzvonBakterienderOrdnungBurkholderialeshin. ______ γProteobakterien. Die Division der γProteobakterien vereinte auf sich in allen Analysen diegrößteZahlunterschiedlichertRFMusteraufsich.Durchschnittlichen20%(Larven)bis 25% (Arbeiterinnen) aller auftretenden Muster konnten dieser Gruppe zugeordnet werden (Abbildung3.9).DerGroßteilderdetektiertenMustererwiessichalsspezifischfürfolgende Gruppen: Pseudomonadales (Moraxellaceae: Acinetobacter ; Pseudomonaceae: Pseudomonas ), Pasteurellales (Pasteurellaceae: Actinobacillus ), Alteromonadales (Alteromonadaceae: Alteromonas , Pseudoalteromonadaceae: Pseudoalteromonas, Shewanellaceae: Shewanella ), Enterobacteriales (Enterobacteriaceae: Citrobacter, Serratia ) undOceanospirillales.

59 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft

100% Pseudomonadales 80% Pasteurellales 60% Alteromonadales Enterobacteriales 40% Oceanospirillales Xanthomonadales 20%

ProzentsatzverschiedenertRFMusters Chromatiales Acidithiobacillales

Thiotrichales Vibrionales 0% LarvenA LarvenB LarvenC ImaginesA ImaginesB ImaginesC (837tRFMuster) (1316) (28) (1134) (474) (86) Abbildung3.9:ProzentualeAufteilungdertRFLPMusterderγProteobakteriennach OrdnungenausderTReFIDAuswertungvon16SrDNAtRFLPsausGesamtDNAvon Pseudomyrmex ferrugineus. Diversität der γProteobakterien in P. ferrugineus . Vergleich des prozentualen Anteils der verschiedenenOrdnungenindenuntersuchtenKolonienA,BundCjeweilsfürLarvenund Arbeiterinnen mit Angabe der absoluten Zahl der tRFMuster. In allen Kolonien sind Pseudomonadales,Alteromonadales,EnterobacterialesundXanthomonadalespräsent. ______ δProteobacteria. Für δProteobakterien spezifische tRFMuster konnten in allen untersuchten Proben nachgewiesen werden, machten aber mit bis zu 2% stets nur einen kleinen Teil der Gesamtdiversität aus. Die tRFMuster wiesen auf die Gegenwart von Bakterienhin,diemitdenGattungen Bacteriovorax und Bdellovibrio ( RibosomalDatabase ProjectII ).verwandtwaren.

60 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft

Tabelle3.4:TReFIDBesteTreffer Pseudomyrmex ferrugineus DiehieraufgeführtenTReFIDErgebnisse(Treffer)umfassendurchschnittlich94%allerbei P.ferrugineus detektiertentRFMuster.DemnachsetztsichdiemikrobielleDiversitätdermit P. ferrugineus assoziierten Bakteriengemeinschaft aus 10 Klassen, die mit zumindest 36 Familienundmindestens86Gattungenvertretensind,zusammen.13der86hieraufgeführten mikrobiellen Gattungen konnten durch klassische Methoden (Kultivierungsverfahren und 16SrDNAPCRStichproben)bestätigtwerden. *) Identifiziert mit Ribosomal Database ProjectII (http://rdp.cme.msu.edu/classifier /classifier.jsp). **) Der TReFID “score” bezieht sich auf die Übereinstimmung des ausgehend vom Datenbankeintrag prognostizierten tRFMuster mit dem in der Probe nachgewiesenen tRF Mustern.

61 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft

62 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft

3.2.3.2 BakterielleDiversitätbei Pseudomyrmex gracilis EswurdendieArbeiterinnenundLarven(drittesLarvenstadium)vonsiebenKolonien (indenAbbildungenalsA1A7bzw.L1L5,LD1,LD2)zurAnalyseherangezogen.Fürdie Auswertung der sieben Analysen wurden insgesamt 2428 tRFMuster, die von TReFID Datenbankeinträgen zugerechnet wurden, ausgewertet. Die aufgrund relativ schwacher FluoreszenzsignalegeringsteMusterzahlwiesdieAnalysederArbeiterinnenvonKolonie3 (gracA3)mitnur20verschiedenentRFMusternauf.Mitüber496detektiertentRFMustern war die Analyse der Larven von Kolonie 7 jene Analyse mit den höchsten Anzahl unterschiedlichertRFMuster.DiedurchschnittlichetRFMusterzahllagfürdieArbeiterinnen bei 144 (±92) und für die Larven bei 222 (±144) Muster und damit weit hinter der bei P.ferrugineus ProbenvonTReFIDkalkuliertenMusterzahl(Abbildung3.4). Wie bei P.ferrugineus ging ein Großteil der Muster auf Proteobakterien zurück. α und γ ProteobakterienstelltendenüberwiegendenTeildiesertRFMuster(Abbildung3.10).Dieβ Proteobakterien waren jedoch auch in allen Analysen vertreten und wurden überwiegend durch Burkholderialesspezifische Muster repräsentiert. Auf die genaue Zusammensetzung derMusterderProteobacteriawirdweiterunteneingegangen(sieheauchTabelle3.5). Actinobacteria. Durchschnittlich 6% aller tRFMuster konnten als spezifisch für die Division der grampositiven Actinobacteria identifiziert werden. Ein Großteil der Treffer in diesemTaxonschienaufVertreterderCorynebacterineae:Nocardiaceaezurückzuführenzu sein.AusgehendvondenErgebnissenvonTReFIDwarendieGattungen Streptomyces und Microbacterium ebenfallsinderProbevertreten. Spirochaetes. ImMittel4%derMusterließensichaufdieseGruppezurückführen.Fastalle tRFMuster deuteten wie bei P.ferrugineus auf die Gegenwart von Leptospira (Leptospiraceae)und Treponema (Spirochaetaceae).

63 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft

Sphingobacteria. Ebenfallsmit4%dertRFMusteranderGesamtdiversität vertreten war dieKlassederSphingobacteria. Flavobacteria. Mit durchschnittlich 4% der tRFMuster waren die Flavobakterien in den Analysenvon P.gracilis vertreten.DabeiwiesendieMustergrößtenteilsauf Tenacibaculum hin,dessenprognostiziertestRFMusterzu100%mitdemtatsächlichenMusterderProben übereinstimmte. ______ 70% 60% Larvenn=5Kolonien 50% Arbeiterinnenn=5Kolonien 40% 30% 20%

ProzentsatzverschiedenertRFMusters 10% 0% Bacilli Bacilli Aquificae Aquificae Clostridia Clostridia Mollicutes Mollicutes Thermoprotei Thermoprotei Flavobacteria Flavobacteria Bacteroidetes Bacteroidetes Actinobacteria Actinobacteria Cyanobacteria Cyanobacteria Spirochaetales Spirochaetales Sphingobacteria Sphingobacteria Planctomycetacia Verrucomicrobiae Planctomycetacia Verrucomicrobiae Betaproteobacteria Betaproteobacteria Deltaproteobacteria Deltaproteobacteria Alphaproteobacteria Alphaproteobacteria Epsilonproteobacteria Epsilonproteobacteria Gammaproteobacteria Gammaproteobacteria Abbildung3.10:ProzentualeAufteilungdertRFLPMusternachtaxonomischen GruppenausderTReFIDAuswertungvon16SrDNAtRFLPsausGesamtDNAvon Pseudomyrmex gracilis. DiversitätderBakteriengemeinschaftassoziiertmit P.gracilis .DieseAnalysebasiertaufder Auswertung von insgesamt 2.428 tRFMustern (terminale Restriktionsfragmente „fingerprints“). Das Maß der Diversität eines jeden Taxon wurde dabei relativ zur Anzahl aller detektierten tRFMuster für jede einzelne Analyse gesetzt. Für die Larven wie ArbeiterinnendientenfünfKolonienalsGrundlage.SignifikantestatistischeUnterschiededer bakteriellen Diversität zwischen Larven und Arbeiterinnen ergaben konnten nicht nachgewiesenwerden(StatistischeUntersuchungmitStatistica6( StatSoft );MannWhitneyU Test).

64 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft

Cyanobacteria. Mit 8% trugen die Cyanobakterien auch bei P.gracilis einen erheblichen AnteilanderGesamtdiversitätdertRFMuster.DieDatenbankeinträge,derenprognostizierte MusterzudenenausdenAmeisenprobenpassen,wurdenvom RibosomalDatabaseProjectII (http://rdp.cme.msu.edu/classifier/classifier.jsp) überwiegend den Familien I und XIII zugerechnet.HoheÜbereinstimmungengabesmitnichtkultiviertenCyanobakterien,diezur Gattung Synechococcus gezähltwurden. Bacteroidetes (ausgenommenSphingobacteriaundFlavobacteria).ImSchnitt2%dertRF Muster deuteten auf die Gegenwart dieser Gruppe. Eine genauere Zuordnung war nicht möglich. Bacilli. 2,8%derMusterwiesenaufdieseGruppehin.DieTrefferwertewarenjedochrelativ gering(um75%Übereinstimmung). ______ 100% 80% Proteobacteria 60% Actinobacteria Bacteroidetes 40% Firmicutes Spirochaetes Cyanobacteria Cyanobacteria ProzentsatzverschiedenertRFMusters 20% Aquificae Actinobacteria 0% A1 A2 A3 A5 A6 A7 L1 L2 L3 L4 L5 LD1 LD2 (167) (20) (31) (276) (211) (372) (139) (173) (104) (216) (60) (496) (163tRFMuster) Abbildung 3.11: Prozentuale Aufteilung der tRFLPMuster aller Divisionen aus der TReFIDAuswertung von 16SrDNAtRFLPs aus GesamtDNA von Pseudomyrmex gracilis. DiversitätderBakterien(Divisionen)assoziiert mit P. gracilis . Vergleich des prozentualen AnteilsderverschiedenenOrdnungenindenuntersuchtenKolonienA1–A7,L1L5undLD1 sowieLD2(A=Arbeiterinnen;L=Larven)jeweilsfürLarvenundArbeiterinnenmitAngabe derabsolutenAnzahldertRFMusterinKlammern.WiebeiP.ferrugineusstellenauchhier

65 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft die Proteobakterien einen erheblichen Anteil an der Gesamtdiversität der tRFMuster (insgesamt2.428tRFMusternausgewertet;terminaleRestriktionsfragmente„fingerprints“). ______ Proteobacteria. Im Mittel über 57% aller detektierten tRFMuster ließen sich den drei großen Proteobakteriengruppen der Proben (α, β, γProteobacteria) zuordnen. Wie bei P.ferrugineus stelltendieProteobakteriendamitdiediversesteGruppederUntersuchungdar (Abbildung3.10und3.11). αProteobakterien. 16% der tRFMuster wurden von TReFID auf die Gegenwart von α Proteobakterienzurückgeführt.AndiesentRFMusternnahmendieRhizobialesmit39%den größtenAnteil,gefolgtvondenSphingomonadalesmit37%.Danebenschienenauchnoch ______ 100% 80% γ 60% 40% α 20%

ProzentsatzverschiedenertRFMusters ε β δ 0% A1 A2 A3 A5 A6 A7 L1 L2 L3 L4 L5 LD1 LD2 (73 (66) (14) (21) (199) (138) (179) (95) (103) (60) (186) (32) (317) tRFMuster) Abbildung3.12:ProzentualeAufteilungdertRFLPMusterallerProteobacteriaausder TReFIDAuswertung von 16SrDNAtRFLPs aus GesamtDNA von Pseudomyrmex gracilis. Übersicht über die Zusammensetzung der tRFMuster (terminale Restriktionsfragmente „fingerprints“) der Proteobakterien in Larven und Arbeiterinnen von P. gracilis . Es dominieren Muster der α– und γProteobacteria (1.483 tRFMuster ausgewertet; A = Arbeiterinnen;L=Larven).

66 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft

90% 70% 50% 30%

ProzentsatzverschiedenertRFMusters 10% 0% δ β ε α γ Abbildung3.13:ProzentualeAufteilungdertRFLPMusterderProteobacteriaausder TReFIDAuswertung von 16SrDNAtRFLPs aus GesamtDNA von Pseudomyrmex gracilis. Übersicht über die Zusammensetzung der tRFMuster (terminale Restriktionsfragmente „fingerprints“) der Proteobakterien assoziiert mit der Ameise P. gracilis . Es dominieren Musterderα–undγProteobacteria(1.483tRFMusterausgewertet;A=Arbeiterinnen;L= Larven). ______ Vertreter anderer Ordnungen der αProteobakterien vertreten zu sein – allerdings mit nur geringerUnterstützung(relativgeringenÜbereinstimmungdertRFMusterderDatenbankmit derProbe).SiehehierzuAbbildung3.14. βProteobakterien. 2,3%dertRFMusterdeutetenaufdieKlassederβProteobakterienhin. Über70%dieserMusterwiesenaufdieGegenwartvonBurkholderialesindenProbenhin (Abbildung3.15).

67 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft

100% 80% Rhizobiales 60% Rhodospirillales Rhodobacterales Sphingomonadales 40% Sphingomonadales Caulobacterales 20% ProzentsatzverschiedenertRFMusters Rickettsiales Kordiimonadales Rickettsiales 0% A1 A2 A3 A5 A6 A7 L1 L2 L3 L4 L5 LD1 LD2 (29 (37) (3) (2) (101) (21) (13) (0) (30) (2) (6) (19) (226) tRFMuster) Abbildung3.14:ProzentualeAufteilungdertRFLPMuster aller αProteobacteria aus derTReFIDAuswertungvon16SrDNAtRFLPsausGesamtDNAvon Pseudomyrmex gracilis. Diversität der αProteobakterien in P.gracilis . Vergleich des prozentualen Anteils der verschiedenenOrdnungenindenuntersuchtenKolonienjeweilsfürLarvenundArbeiterinnen mit Angabe der absoluten Anzahl der tRFMuster. Die Ordnung Rhizobiales ist in allen Kolonien vertreten (außer L2: aber Larven von A2). Auch hier gibt es wieder vereinzelt HinweiseaufeineInfektionmitVertreternderOrdnungRickettsiales.(A=Arbeiterinnen;L =Larven) ______ γProteobakterien. DieDivisionderγProteobakterienvereinteaufsichmitca.39%inallen Proben den größten Teil der tRFMuster. Von diesen Mustern ließen sich im Durchschnitt 35% auf die Pseudomonadales (vertreten durch Pseudomonadaceae und Moraxellaceae) gefolgt von 14% Enterobacteriales (vertreten durch Enterobacteriaceae) zurückführen. Mit kleineren Prozentsätzen waren noch folgende Taxa vertreten: Alteromonadales, Pasteurellales,Methylococcales,Legionellales,Aeromonadales,Thiotrichales,Chromatiales, Xanthomonadales und Oceanospirillales. Klassen wie Acidobacteria, Clostridia, δ Proteobacteria, Planctomycetacia und Thermoprotei waren nur mit wenigen detektierten MusterninallenAnalysenvertreten(Abbildung3.16).

68 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft

100% 80% Burkholderiales Burkholderiales 60% 40% Nitrosomonadales Neisseriales 20% ProzentsatzverschiedenertRFMusters Rhodocyclales Neisseriales Methylophilales Nitrosomonadales 0% A1 A2 A3 A5 A6 A7 L1 L2 L3 L4 L5 LD1 LD2 (4 (3) (1) (2) (8) (3) (23) (4) (3) (0) (2) (0) (6) tRFMuster) Abbildung 3.15: Prozentuale Aufteilung der tRFLPMuster aller βProteobacteria aus derTReFIDAuswertungvon16SrDNAtRFLPsausGesamtDNAvon Pseudomyrmex gracilis. Diversität der βProteobakterien in P. gracilis . Vergleich des prozentualen Anteils der verschiedenenOrdnungenindenuntersuchtenKolonienjeweilsfürLarvenundArbeiterinnen mitAngabederabsolutenZahldertRFMuster.DietRFMusterweisenstarkaufdiePräsenz vonBakterienderOrdnungBurkholderialeshin(außerL4undLD1).(A=Arbeiterinnen;L= Larven) ______

69 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft

100% Pseudomonadales 80% Alteromonadales Pasteurellales Pseudomonadales 60% Enterobacteriales Oceanospirillales 40% Xanthomonadales Chromatiales Aeromonadales ProzentsatzverschiedenertRFMusters 20% Thiotrichales Oceanospirillales Legionellales Legionellales Legionellales Vibrionles Methylococcales Legionellales 0% A1 A2 A3 A5 A6 A7 L1 L2 L3 L4 L5 LD1 LD2 (25 (23) (8) (17) (84) (101) (137) (65) (65) (57) (174) (12) (71) tRFMuster) Abbildung 3.16: Prozentuale Aufteilung der tRFLPMuster aller γProteobacteria aus derTReFIDAuswertungvon16SrDNAtRFLPsausGesamtDNAvon Pseudomyrmex gracilis. Diversität der γProteobakterien in P. gracilis . Vergleich des prozentualen Anteils der verschiedenenOrdnungenindenuntersuchtenKolonienjeweilsfürLarvenundArbeiterinnen mitAngabederabsolutenZahldertRFMuster.InfastallenKoloniensindPseudomonadales, Alteromonadales, Enterobacteriales und Xanthomonadales nachweisbar. Zudem gibt es häufigertRFMusterdieaufThiotrichaleshinweisen.(A=Arbeiterinnen;L=Larven) ______

70 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft

Tabelle3.5:TReFIDBesteTreffer Pseudomyrmex gracilis *)scoreWerte=von90bis100%ÜbereinstimmungderprognostiziertentRFMusterfür bekannte Bakterien mit tRFMustern in der Probe P. gracilis analysiert mit TReFID. Identifikation der Referenzsequenz mit **) Ribosomal Database ProjectII (http://rdp.cme.msu.edu/classifier/classifier.jsp). ReferenzenzudenBemerkungen:(Ohkuma etal. 1999a,Droge etal. 2008,Droge etal. 2006). Systematik Vermutliche TReFID Ribosomal Bemerkung Gattung score* Classifier value** Bacteroidetes Tenacibaculum 100% 100% Darmflora Flavobacteria vielerTiere Oder z.B.auchvon Sphingobacteria Termiten Spirochaetes Leptospira 94% 100% Darmflora Spirochaetes vielerTiere Spirochaetales z.B.auchvon Leptospiraceae Termiten αProteobacteria Sphingopyxis 94% 100% Sphingomonadales Sphingomonas 96% 100% Sphingomonadaceae γProteobacteria 90%100% 100% Darmflora Enterobacteriales vielerTiere Enterobacteriaceae z.B.auchvon Termiten γProteobacteria Cardiobacterium 90% 100% Cardiobacteriales Cardiobacteriaceae Unbestimmte 100% αProteobacteria Unbestimmte 100% γProteobacteria

71 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft

3.2.3.3 BakterielleDiversitätbei Pseudomyrmex salvini EskonntendieArbeiterinnenundLarven(drittesLarvenstadium)vonzweiKolonien zurAnalyseverwandtwerden.DieeineKoloniewirdseitNovember2007imLaborkultiviert (indenAbbildungenalsAA,AL=LaborkolonieArbeiterinnenundLarven).Beideranderen Probe handelte es sich um August 2007 im Feld gesammelte Präparate (Kolonie 322 = Präparate einer in Mexiko besammelten Kolonie, die in Ethanol konserviert waren). Zur Überprüfung der Reproduzierbarkeit der Ergebnisse wurden die Proben in jeweils zwei unabhängigenVersuchsdurchläufenundAnalysenuntersucht.Eslagenalsoinsgesamtsechs Analysen vor: Zwei von Arbeiterinnen der Laborkolonie, zwei von den Larven der Laborkolonie und zwei weitere, die auf Arbeiterinnen die besammelte Kolonie mit der laufendenNummer322zurückzuführenwar.FürdieAuswertungderAnalysenwurdenüber 2761 tRFMuster, die von TReFID Datenbankeinträgen zugerechnet wurden, ausgewertet. Die Musterzahl der insgesamt sechs Analysen lag bei durchschnittlich 460 Mustern und schwanktezwischenmaximal732undminimal205tRFMustern. Ein Großteil der tRFMuster ging auf Proteobakterien zurück. α und γ Proteobakterien stellten den überwiegenden Teil dieser tRFMuster (Abbildung 3.17 und 3.18). Die βProteobakterien waren jedoch auch in allen Analysen vertreten und wurden überwiegend durch Burkholderialesspezifische Muster repräsentiert. Auf die genaue ZusammensetzungderMusterderProteobacteriawirdweiterunteneingegangen. Actinobacteria. Durchschnittlich knapp 5% aller tRFMuster konnten dieser Klasse zugeordnet werden. Aus der Gruppe der Actinomycetales hatte das Taxon Frankineae die größte Übereinstimmung zwischen Datenbankeintrag und Umweltprobe. Diese Gruppe (Frankineae)warbei P.ferrugineus und P.gracilis nichtnachzuweisen. Spirochaetes. Etwa1,4%dertRFMusterdeutetenaufdiePräsenz der Spirochaeten. Alle detektierenMusterließensichaufdieGattungen Treponema und Leptospira zurückführen. Sphingobacteria. 4,7% der tRFMuster erwiesen sich als spezifisch für diese Klasse der Bacteroidetes.DieÜbereinstimmungdertRFMusterfürdieGattung Sphingobacterium mit war relativ hoch. Daneben schienen aber auch andere nicht näher bestimmbare Bakterien dieserKlasseindenProbenenthaltenzusein. Flavobacteria. ImMittel5%derMusterkonntendenFlavobakterienzugeschriebenwerden. DerüberwiegendeAnteilderMusterließsichdabeiaufdieGegenwarteinesVertretersder Gattung Tenacibaculum zurückführen.

72 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft

100%

80% γ 60% Deinococci Bacteroidetes Mollicutes 40% Bacilli β Sphingobacteria Aquificae Spirochaetes Actinob. Flavob. α Planctomycetacia ProzentsatzverschiedenertRFMusters 20% Anaerolineae Clostridia ε δ Thermoprotei Bacilli Spirochaetes Cyanobacteria

0% AA AA AL AL 322A 322A (400tRFMuster) (205) (419) (508) (488) (798) Abbildung 3.17: Prozentuale Aufteilung der tRFLPMuster aller Divisionen aus der TReFIDAuswertung von 16SrDNAtRFLPs aus GesamtDNA von Pseudomyrmex salvini. Diversität der Bakterien (Klassen) assoziiert mit P.salvini . Vergleich des prozentualen AnteilsderverschiedenenOrdnungenindenuntersuchten Kolonien AA (Arbeiterinnen der Laborkolonie), AL (Larven der Laborkolonie) sowie 322A (Arbeiterinnen der Kolonie 322 gesammeltin LosTuxtlas)mitAngabederabsolutenAnzahldertRFMusterinKlammern (jeweils2Analysen,also2x3).Wiebei P.ferrugineus und P.gracilis stellenauchhierdie Proteobakterien (α, β, γ, δ, ε) einen erheblichen Anteil an der Gesamtdiversität der tRF Muster (insgesamt 2.818 tRFMustern ausgewertet; terminale Restriktionsfragmente „fingerprints“). ______ Bacilli. 1,5% der tRFMuster ließen sich den Bacilli zuordnen. Die Gruppe schien nach Auswertung der Trefferlisten durch Vertreter der Gattungen Streptococcus (Lactobacillales; Streptococcaceae)und Bacillus (Bacillaceae1)in P.salvini vertretenzusein. Proteobacteria. 65% aller hier detektieren tRFMuster konnten den Proteobakteriengruppen α, β und γ zugerechnetwerden.Vondiesenmachten51%alleineγProteobacteriaaus. αProteobakterien. Mitdurchschnittlich5%dertRFMusterwardieAnzahldertRFMuster für diese Gruppe bei P.salvini im Vergleich zu den anderen beiden Ameisenarten sehr niedrig.DieRhizobialesstellendengrößtenAnteildiesertRFMuster.Nurschwachvertreten sindCaulobacterales,RhodobacteralesundRhodospirillales.

73 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft

βProteobakterien. MiteinemMittelwertvon9,5%dersechsAnalysenerwiesen sichbei P.salvini dieβProteobacteriaalsdiezweitdiversesteGruppebezogenauftRFMuster.Die Musterdeuteten darauf hin,dassdieseGruppe mitVertretern der Ordnungen Neisseriales, NitrosomonadalesundBurkholderiales( Burkholderia )indenAmeisenvertretenwaren. ______ 70% 60% 50% 40% 30% 20% ProzentsatzverschiedenertRFMusters ProzentsatzverschiedenertRFMusters 10% 0% Bacilli Bacilli Aquificae Aquificae Clostridia Clostridia Mollicutes Mollicutes Deinococci Deinococci Spirochaetes Spirochaetes Anaerolineae Anaerolineae Thermoprotei Thermoprotei Flavobacteria Flavobacteria Bacteroidetes Bacteroidetes Actinobacteria Actinobacteria Cyanobacteria Cyanobacteria Sphingobacteria Sphingobacteria Planctomycetacia Planctomycetacia Betaproteobacteria Betaproteobacteria Deltaproteobacteria Deltaproteobacteria Alphaproteobacteria Alphaproteobacteria Epsilonproteobacteria Epsilonproteobacteria Gammaproteobacteria Gammaproteobacteria Abbildung 3.18: Prozentuale Aufteilung der tRFLPMuster nach taxonomischen Gruppen aus der TReFIDAuswertung von 16SrDNAtRFLPs aus GesamtDNA von Pseudomyrmex salvini. DiversitätderBakteriengemeinschaftassoziiertmit P.salvini .DieseAnalysebasiertaufder Auswertung von insgesamt 2.818 tRFMustern (terminale Restriktionsfragmente „fingerprints“). Das Maß der Diversität eines jeden Taxon wurde dabei relativ zur Anzahl aller detektierten tRFMuster für jede einzelne Analyse gesetzt. Wegen der geringen Probenzahl(zweiKolonienundinsgesamtsechsAnalysen)wurdendieWertefürdieLarven unddieArbeiterinnenzusammengefasstundderDurchschnittermittelt.Über50%allertRF Muster ließen sich auf Proteobakterien zurückführen, von denen die γProteobakterien den größtenAnteilausmachten. ______ γProteobakterien. DieseDivisionvereinteaufsichinalleindurchschnittlich51%allervon TReFID in den Proben detektierten tRFMuster. Diese verteilen sich wie folgt: 50% Pseudomonadales(Pseudomonadaceae: Pseudomonas ),20%Oceanospirillales(diemeisten

74 Ergebnisse–MitAmeisenassoziierteBakteriengemeinschaft

Datenbanksequenzen, die in der Trefferliste bei dieser Gruppe erschienen, ließen sich vom RibosomalDatabaseProjectIInichtnäherbestimmen–unculturedgammaproteobacterium ), 3,4% Enterobacteriales (Enterobacteriaceae: Serratia ), 4,6% Xanthomonadales (Xanthomonadaceae: Pseudoxanthomonas ), 8% Chromatiales (auch hier: die meisten Datenbanksequenzen, die in der Trefferliste bei dieser Gruppe erschienen, ließen sich vom ______ Tabelle3.6:TReFIDBesteTreffer Pseudomyrmex salvini *)scoreWerte=von90bis100%ÜbereinstimmungderprognostiziertentRFMusterfür bekannte Bakterien mit tRFMustern in der Probe P. salvini analysiert mit TReFID). Identifikation der Referenzsequenz mit **) Ribosomal Database ProjectII (http://rdp.cme.msu.edu/classifier/classifier.jsp). Referenzen zu Bemerkungen: Burkholderia (VanBorm etal. 2002b). Systematik Vermutliche TReFID Ribosomal Bemerkung Gattung score* Classifier value** Bacteroidetes Sphingobacterium 91% 100% Sphingobacteria Sphingobacteriales Sphingobacteriaceae γProteobacteria Pseudomonas 92%100% 100% Pseudomonadales Pseudomonadaceae γProteobacteria Pseudoalteromonas 91%94% 100% Alteromonadales Pseudoalteromonadaceae γProteobacteria Marinobacter 90% 100% Alteromonadales Incertaesedis7 γProteobacteria Pseudoxanthomonas 90% 100% Xanthomonadales Xanthomonadaceae Bacteroidetes Tenacibaculum 100% 100% Flavobacteria Flavobacteriales Flavobacteriaceae DeinococcusThermus Thermus 93%94% 100% Deinococci Thermales Thermaceae βProteobacteria Burkholderia 96% 94% Von Burkholderiales Acromyrmex Burkholderiaceae bekannt Unbestimmte 100% αProteobacteria Unbestimmte 100% γProteobacteria Enterobacteriales

75 Ergebnisse–VergleichderBakteriengemeinschaften

Ribosomal Database Project II nicht näher bestimmen – uncultured gamma proteobacterium ), 7,3% Alteromonadales (Pseudoalteromonadaceae: Pseudoalteromonas, Marinobacter ),2,5%Thiotrichales(Piscirickettsiaceae, Methylophaga ). εProteobacteria. Mit4,2%dertRFMustertratendieεProteobakterienbei P.salviniviel stärkerauf,alsbeidenTReFIDAnalysenderanderenbeidenAmeisenarten.DietRFMuster schienen hier vor allem auf das Auftreten von Sulfurovum (Campylobacterales, Helicobacteraceae; ein chemoautotrophes Schwefelbakterium) und Campylobacter (Campylobacterales,Campylobacteraceae)inderProbehinzudeuten. δProteobacteria. Mit1,8%dertRFMustererwiessichdieseGruppederProteobacteria,als jene mit der geringsten Diversität verschiedener tRFMuster in den Proben. Die meisten Datenbanksequenzen, die in der Trefferliste bei dieser Gruppe erschienen, ließen sich vom RibosomalDatabaseProjectII nichtnäherbestimmen–unculturedgammaproteobacterium .

3.2.4 VergleichderBakteriengemeinschaftenderAmeisenarten

Bei den unterschiedlichen Analysen der drei verschiedenen Pseudomyrmex Arten durch TReFID wurden sehr unterschiedliche durchschnittliche tRFMusterzahlen kalkuliert (Abbildung 3.4), was auf Unterschiede in der Diversität der Bakteriengemeinschaften der Ameisenartenhindeutet.BerechnetmanjedochdieprozentualenAnteilsverhältnissederfür jedes Taxon spezifischen tRFMuster bezogen auf die Gesamtanzahl aller Muster jeder Einzelanalyse,ergebensichgroßeÜbereinstimmungeninderrelativenZusammensetzungder mitdendreiuntersuchtenAmeisenassoziiertenBakteriengemeinschaften(Abbildung3.19). Wie aus Abbildung 3.19 ersichtlich, sind γ und αProteobacteria, Cyanobacteria, Actinobacteria, βProteobacteria, Spirochaetes, Sphingobacteria, Bacilli, Clostridia, Flavobacteria,BacteroidetesundεProteobacteriajeneGruppen,diemitüber90%dertRF Muster den größten Anteil der Bakteriendiversität bei allen drei Ameisenarten stellen. Signifikante Unterschiede im Anteilsverhältnis einzelner Gruppen ließen sich für die β Proteobacteria und im geringeren Maße für Acidobacteria, δProteobacteria und Verrucomicrobiae ermitteln [Statistische Untersuchung mit Statistica 6 ( StatSoft ); Mann Whitney U Test für β (p = 0,005), δProteobacteria (p = 0,009611), Acidobacteria (p = 0,0047)undVerrucomicrobia;p=0,029)(p*<0,05; **<0,001; ***<0,0001)]. Tendenziell nehmen die γProteobacteria bei P.gracilis und besonders bei P.salvini mit Abstand den größten Anteil der tRFMuster ein, wogegen bei P.ferrugineus die αProteobacteria anteilsmäßig im Durchschnitt mit den γProteobacteria gleich auf liegen. Abbildung 3.20 illustriertdietRFMusterzusammensetzungderdreiwichtigstenProteobakteriengruppenγ,α undβimVergleichvon P.ferrugineus,P.gracilis und P.salvini .DieKreisdiagrammegehen 76 Ergebnisse–VergleichderBakteriengemeinschaften auf die Durchschnittswerte aller Analysen für die jeweilige Art zurück. Die Ordnungen Oceanospirillales, Enterobacteriales, Alteromonadales und Pseudomonadales erwiesen sich bei dieser Betrachtung bei allen Ameisenarten ohne große Unterschiede als die diversesten OrdnungeninnerhalbderKlasseγProteobacteria.AuchbeiderZusammensetzungdertRF Muster bei α und βProteobakterien konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen P.gracilis und P.ferrugineus ermitteltwerden.AufeineDarstellungderWertefürdiebeiden letzt genannten Gruppen bei P.salvini musste aufgrund sehr weniger und daher nicht aussagekräftigertRFMusterzahlenhierverzichtetwerden. ______ 60% Pseudomyrmex ferrugineus 50% Pseudomyrmex gracilis Pseudomyrmex salvini 40% 30% 20% ** *

ProzentsatzverschiedenertRFMusters 10% * * * 0%

Bacilli Clostridia Mollicutes Spirochaetes Thermoprotei Flavobacteria Acidobacteria Bacteroidetes Actinobacteria Cyanobacteria Sphingobacteria Verrucomicrobiae Planctomycetacia Betaproteobacteria Deltaproteobacteria Alphaproteobacteria Epsilonproteobacteria Gammaproteobacteria Abbildung 3.19: Prozentuale Aufteilung der tRFLPMuster nach taxonomischen Gruppen aus der TReFIDAuswertung von 16SrDNAtRFLPs aus GesamtDNA von Pseudomyrmex ferrugineus, P. gracilis undP. salvini imVergleich . VergleichderProkaryotenDiversitätsprofilevon P.ferrugineus mit P.gracilisundP.salvini . Die Betaproteobacteria machten bei P.salvini signifikantmehrtRFMusteraus alsbeiden anderen beiden Arten. Weiter Unterschiede erwiesen sich als nur schwachsignifikant. Statistische Untersuchung mit Statistica 6 ( StatSoft ); MannWhitney U Test für β (p = 0,004988), δProteobacteria (p = 0,009611), Acidobacteria (p = 0,004675) und Verrucomicrobia(p=0,029357)(p*<0,05;**<0,001;***<0,0001).

77 Ergebnisse–VergleichderBakteriengemeinschaften

WertetabellezuAbbildung3.19:DurchschnittlicheprozentualeAnteilederverschiedenen ProkaryotenklassenanderGesamtszahldertRFMuster. Klassen P. ferrugineus P. gracilis P. salvini γProteobacteria 21,8% 39,1% 51,7% αProteobacteria 20,3% 16,2% 5,4% Cyanobacteria 14,8% 8,0% 0,5% Actinobacteria 7,6% 6,0% 4,8% βProteobacteria 7,2% 2,4% 9,6% Spirochaetes 3,6% 4,1% 1,4% Sphingobacteria 3,4% 4,0% 4,7% Bacilli 3,0% 2,9% 1,5% Clostridia 2,8% 1,1% 1,4% Flavobacteria 2,6% 4,2% 5,2% Bacteroidetes 2,2% 2,4% 0,5% Acidobacteria 1,8% 0,1% 0,2% Planctomycetacia 1,7% 0,9% 1,1% δProteobacteria 1,7% 0,5% 1,9% Thermoprotei 0,9% 0,7% 0,4% εProteobacteria 0,8% 3,4% 4,2% Verrucomicrobiae 0,6% 0,7% 0,2% Mollicutes 0,4% 1,1% 0,6% ______ Tabelle3.7vergleichtdiebakteriellenSymbiontenanderer Ameisen, die oder deren nächst verwandte Gattungen in Pseudomyrmex ebenfalls nachgewiesen wurden und gibt die jeweiligen Trefferwerte (TReFID score) und die Ergebnisse der Identifikation des Datenbankeintrags ( Ribosomal Database ProjectII ) an. Außerdem sind jene Gattungen markiert,diemitanderenMethoden(KultivierungundKlonbibliothekdes16SrRNAGens) nachgewiesen wurden. Diese Aufstellung ermöglicht zudem eine Abschätzung, ab welcher Trefferwertgrößenordnung (TReFID score) die tatsächliche Gegenwart eines Bakteriums in der Probe wahrscheinlich ist. Ausgehend von Pantoea, Erwinia u.a. schein dies ab 80% (TReFIDscore)gegebenzusein.

78 Ergebnisse–VergleichderBakteriengemeinschaften

P. ferrugineus P. gracilis P. salvini B A C B I D C I E H G E G F γProteobacteria H F J K L O M N αProteobacteria P R S Q T V U βProteobacteria Abbildung 3.20: Vergleich der drei diversesten Proteobakterienklassen zwischen P. ferrugineus, P. gracilis und P. salvini DiversitätderProteobakterienklassen α,βund γProteobacteriadargestelltalsprozentuale AufteilungdertRFLPMuster(DurchschnittswerteallerAnalysenderjeweiligenAmeisenart; P.ferrugineusn=7 ,P.gracilisn=13)undP.salvini n=6)nachtaxonomischenGruppen ausderTReFIDAuswertungvon16SrDNAtRFLPsausGesamtDNAProteobakterien.Auf dieAufteilungder Ordnungen fürdie KlassenαundβProteobacteriabei P.salvini wurde verzichtet, da die tRFMusterzahl bei dieser Art für diese Gruppen sehr ging war. Zusammensetzung(inOrdnungen)derα,βundγProteobacteria:A:Acidithiobacillales;B: Thiotrichales; C: Chromatiales; D: Xanthomonadales; E: Oceanospirillales; F: Enterobacteriales; G: Alteromonadales; H: Pasteurellales, I: Pseudomonadales; J: Rickettsiales; K: Caulobacterales; L : Sphingomonadales; M: Rhodobacterales; N: Rhodospirillales; O: Rhizobiales; P: Nitrosomonadales; Q: Procabacteriales; R: Hydrogenophilales; S: Methylophilales; T: Neisseriales; U: Rhodocyclales; V: Burkholderiales.

79 Ergebnisse–VergleichderBakteriengemeinschaften

Tabelle3.7:VergleichpotenziellerAmeisensymbionten Diese Tabelle führt bakterielle Symbionten anderer Ameisen auf, die oder deren nächst verwandteGattungenin Pseudomyrmex ebenfallsnachgewiesenwurden.Übereinstimmungen aufGattungsniveausindfettgedruckthervorgehoben. *) Identifiziert mit Ribosomal Database ProjectII (http://rdp.cme.msu.edu/classifier /classifier.jsp). **) Der TReFID “score” bezieht sich auf die Übereinstimmung des ausgehend vom Datenbankeintrag prognostizierten tRFMuster mit dem in der Probe nachgewiesenen tRF Mustern. ***) Diese Gattungen wurden mit mehreren unabhängigen Methoden für Pseudomyrmex nachgewiesen. Ameisengattung Gattung Verwandte Ribosomal TReFID und Gattungen,die Classifier score** Literaturquelle mitTReFIDin value* Pseudomyrmex gefundenwurden Tetraponera Rhizobium Rhizobium 100% 77%100% (VanBorm etal. (AF459798) Azorhizobium 100% 90%100% 2002b) Bradyrhizobium 100% upto92% Mesorhizobium*** 100% upto92% Sinorhizobium 94% 83% Methylobacterium Methylobacterium 100% 78%100% (AF459799) Microvirga 95% 80%90% Tetraponera Burkholderia Burkholderia*** 100% 80%100% (VanBorm etal. (AF459796) Achromobacterium 100% 78%100% 2002b) Acidovorax 100% 78%100% Alcaligenes 100% upto95% Atta Aquabacterium 100% 77%100% (Santosetal. Bordetella 100% upto95% 2004) Caenibacterium 100% upto95% Chitinimonas 100% 80%100% Collimonas 100% 80%100% Cupriavidus*** 100% 77%100% Delftia 100% 77%100% Herbaspirillum*** 100% 77%100% Janthinobacterium 100% 83%100% Pandoraea*** 100% upto95% Ralstonia 100% upto91% Tetraponera Pseudomonas Pseudomonas 100% 80% (VanBorm etal. (AF459797) Cellvibrio 100% 80%100% 2002b) Flavobacterium Flavobacterium 100% 78%100% (AF459795) Aequorivita 100% upto91% Bergeyella 100% upto95% Capnocytophaga 100% 77%100% Cellulophaga 100% upto90% Chryseobacterium 100% 77%100% Elizabethkingia 100% upto86% Tetraponera, Bartonella Bartonella 100% 80%100% Dolichoderus (Stoll etal. 2007) Sodalis Sodalis 100% 78%83%

80 Ergebnisse–ReproduzierbarkeitdertRFLPMethode

Enterobacter Enterobacter*** 100% upto85% Pantoea Pantoea*** 100% 82% Buchnera 100% 78%90% Blochmannia (92/94% So .) 79% Citrobacter 100% upto90% Erwinia*** 100% upto85% Escherichia 100% 80%90% Klebsiella 100% 78%91% Kluyvera 100% 78%91% Morganella 100% 80%91% Salmonella 100% 78%88% Serrartia*** 100% 78%95% Wolbachia Wolbachia 100% upto100% Rickettsia 100% 78%100% Bacillus Bacillus *** 100% 77%100% Exiguobacterium 100% 78%94% Geobacillus 100% 77%90% Ureibacillus 100% 86%100% Leptospira Leptospira 100% 79%100% Leptonema 100% 85% Brevibacterium Brevibacterium 100% 78%100% Acromyrmex Pseudonocardia Pseudonocardia 100% Upto88% (Zhang etal. 2007)

3.3 ReproduzierbarkeitdertRFLPMethode

Um die Reproduzierbarkeit der hier angewandten tRFLPMethode zu überprüfen, wurdeeineProbeLarven(imL3Stadium)von Pseudomyrmexferrugineus einerwiederholten Analyse unterzogen. Die GesamtDNA wurde aus den Larven extrahiert und damit sieben unabhängige PCRReaktionen mit den unter Material und Methoden aufgeführten universellen bakteriellen Primerpaar für das 16SrRNAGen durchgeführt. Die Produkte dieserReaktionenwurdenverdünntundihrerseitsalsVorlagen(Templates)füranschließende PCR eingesetzt, bei der der Fluorochrommarkierte Primer 63F zum Einsatz kam. Die markierten Amplifikate wurden aufgereinigt und auf 7 mal 13 Restriktionsansätzen (13 verschiedene Restriktionsenzyme pro Durchgang) verteilt. Die durch den Verdau entstehenden Fragmente wurden einer Fragmentanalyse, wie unter Kapitel 2 Material und Methoden beschrieben, zugeführt. Nach Aufarbeitung der Datensätze wurden TReFID Analysen der sieben Datensätze durchgeführt und die Ergebnisse ausgewertet. Die mehrfachen Analysen derselben Ausgangsprobe zeigten dabei eine hohe qualitative Reproduzierbarkeit. 2550 der insgesamt 5401 auftretenden verschiedenen tRFMuster konnten in allen sieben Durchgängen identifiziert werden. Insgesamt nur 11 tRFMuster 81 Ergebnisse–ReproduzierbarkeitdertRFLPMethode wurden in drei oder weniger der sieben Analysen angetroffen. Trotz variierender tRF Musterzahlen entsprachen sich die bakteriellen Gesellschafts bzw. Diversitätsprofile im relativen Verhältnis der Taxa untereinander im hohenMaße(Abbildung3.22).DieAnteile der unterschiedlichen tRFMuster pro Taxon blieben bezogenaufdieGesamtzahldertRF Musterstabil(Abbildung3.21).Wiebereitsbeidenanderen P.ferrugineus Probenerwiesen sichdieDivisionenProteobacteria,Firmicutes,Actinobacteria,Bacteroidetes,Cyanobacteria, Acidobacteria, Spirochaetes und Planctomycetes als die Gruppen, die mit besonders vielen unterschiedlichentRFMusternvertretenwaren. ______ 40% 30% 20% 10%

ProzentsatzverschiedenertRFMuster 0%

Firmicutes Spirochaetes Acidobacteria Bacteroidetes Actinobacteria Cyanobacteria Proteobacteria

Planctomycetes Abbildung 3.21: Prozentuale Aufteilung der tRFLPMuster nach taxonomischen Gruppen aus der TReFIDAuswertung von 16SrDNAtRFLPs aus GesamtDNA von Pseudomyrmex ferrugineus – TestaufReproduzierbarkeit. Prozentsätze der tRFMuster (terminale Restriktionsfragmente„fingerprints“) der Bakteriendivisionen assoziiert mit P. ferrugineus . Zur Überprüfung der Reproduzierbarkeit der Daten wurden sieben unabhängige DNAIsolierungen, 16SrDNAPCR und Restriktionsansätze sowie sieben tRFAnalysen mit TReFID durchgeführt (n=7). Als Ausgangsproben dienten Larven einer P. ferrugineus Kolonie. Die Ergebnisse der sieben Proben wurden zusammengefasst und die Standardabweichung berechnet. Abgebildet sind jene acht Divisionen, die zusammen im Durchschnitt 93 % der tRFMuster der sieben Wiederholungenausmachten.

82 Ergebnisse–ÜberprüfungvonTReFID

100% 80% Proteobacteria 60% Firmicutes 40% Bacteroidetes Actinobacteria ProzentsatzverschiedenertRFMuster 20% Cyanobacteria Acidobacteria Spirochaetes Planctomycetes 0% 1 2 3 4 5 6 7 Abbildung 3.22: Prozentuale Aufteilung der tRFLPMuster nach taxonomischen Gruppen aus der TReFIDAuswertung von 16SrDNAtRFLPs aus GesamtDNA von Pseudomyrmex ferrugineus – TestaufReproduzierbarkeit. AbbildungzurReproduzierbarkeitdertRFAnalyse.VergleichendeDarstellungderDiversität dersiebenunabhängigenAnalysenderProbemitallenbakteriellenDivisionen.Prozentuale Darstellung.NurdiegrößtenGruppensindbeschriftet(basiertauf16SrDNAPCR). ______

3.4 ÜberprüfungvonTReFID

InsbesonderezurÜberprüfungderdeutlichaufgestockten Datenbank (siehe Abschnitt 2.5.3;derzeit22.239Einträge)wurdenFragmentdatensätzeeinerkünstlichenMischungvon Escherichia coli, Azospirillum brasilense und Rhizobium leguminosarum unter unterschiedlichenProgrammeinstellungenanalysiert.BeiderGrundeinstellung(13Fragment Einzeldatensätze) wurden nur solche Datenbankeinträge als in der Probe nachgewiesen eingestuft,welchezumindestzehnder13prognostizierten terminalen Fragmente aufwiesen (Ausnahmen: Die Sequenz des DatenbankEintrags weist im untersuchten Bereich der 16SrRNAGens keine Restriktionsstelle auf). Unter diesen Bedingungen konnten für die künstlicheFragmentmischung121tRFMusterdetektiertwerden,vondenen71Musterden Enterobacteriaceae (und zwar der nächsten Verwandtschaft von E.coli ), 41 Muster den Rhizobiaceae ( R. leguminosarum ) und drei Muster den Rhodospirillaceae ( A.brasilense )

83 Ergebnisse–ÜberprüfungvonTReFID zugeordnet werden konnten. Sechs Muster konnten zwar den Rhizobiales zugerechnet werden,verfehltenaberdiekorrekteFamilienzugehörigkeit. DieAbbildungen3.23und3.24illustrierendieverschiedenen Resultate der TReFID Analyse bei unterschiedlichen Programmeinstellungen (Anzahl prognostizierter tRFMuster in Relation zur Enzymzahl). Eine Fokussierung wurde mit zunehmender Enzymzahl und dadurch abnehmender Fehlidentifizierungen (rot in den Abbildungen) deutlich. Bild 3.23 zeigt, dass ab einer Anzahl von 10 verschiedenen Restriktionsenzymen die Grenze der möglichenAuflösungsverbesserungderErgebnisseerreichtwurde.DerAnteilfälschlicher ______ 100% 800 Proz.FehlerFamilie Proz.FehlerOrdnung 700 Trefferzahl 80% Musterzahl 600 500 60% 400 40% 300 200 ProzentualerAnteilvonFehltreffern

20% AbsoluteAnzahlTrefferundtRFMuster 100 0% 0 1Enzym 2Enzyme 9Enzyme 4Enzyme 6Enzyme 8Enzyme

10Enzyme 11Enzyme 12Enzyme Abbildung 3.23: Verhältnis von irrtümlich identifizierten Taxa zur Anzahl der verwendetenEnzymeundzurabsolutenAnzahlvonTreffernundtRFMustern. Analysiert wurde eine künstlich zusammengestellte Probe aus Escherichia coli, Rhizobium leguminosarum und Azospirillum brasilense . Mit zunehmender Anzahl von Restriktionsenzymen,diefürdieAnalyseeingesetztwerden,wirddasErgebniszunehmend fokussiert – die Anzahl verschiedener Treffer (Bakterien der Datenbank, die der Probe zugeordnetwerden)sowiediezuGrundeliegendetRFMusteranzahlnehmenab.DerAnteil fälschlicherweise nachgewiesener Ordnungen beträt bei bis vier verschiedenen Enzymen knapp20%derTrefferundnimmtaufknapp4%beielfbzw.12verschiedenenEnzymenab (Im konkreten Fall handelt es sich um zwei falsch identifiziertes Muster von 47 Mustern insgesamt, welche 4% ausmachen Es kann bei dieser Betrachtung jedoch auch nicht ausgeschlossen werden, dass fehlerhaft taxonomisch eingruppierte Referenzsequenzen der NCBIDatenbankzuFehlidentifikationenführen.).

84 Ergebnisse–ÜberprüfungvonTReFID

800 700 Trefferzahl Musterzahl 600 Rhodospirillaceae Rhizobiaceae 500 Enterobacteriaceae ZahlvonMissmatches(Familiefalsch) 400 350 300 300 250 200

200 AbsoluteAnzahlTrefferundtRFMuster 150 100 100 50 AbsoluteAnzahltRFMuster 0 0 1Enzym

2Enzyme 4Enzyme 6Enzyme 8Enzyme 9Enzyme 10Enzyme 11Enzyme 12Enzyme Abbildung 3.24: Verhältnis von irrtümlich identifizierten Taxa zur Anzahl der verwendetenEnzymeundzurabsolutenAnzahlvonTreffernundtRFMustern. Analysiert wurde eine künstlich zusammengestellte Probe aus Escherichia coli, Rhizobium leguminosarum und Azospirillum brasilense . Mit zunehmender Anzahl von Restriktionsenzymen,diefürdieAnalyseeingesetztwerden,wirddasErgebniszunehmend fokussiert – die Anzahl verschiedener Treffer (Bakterien der Datenbank, die der Probe zugeordnet werden) sowie die zu Grunde liegende tRFMusteranzahl nehmen ab. Bei 12 Enzymen wurden noch 47 tRFMuster identifiziert: 17 tRFMuster für Enterobacteriaceae (E.coli ), 27 tRFMuster für Rhizobiaceae ( R.leguminosarum ), 1 tRFMuster für Rhodospirillaceae( A.brasilense ). ______ weise nachgewiesener Ordnungen beträgt bei bis vierverschiedenenEnzymenknapp20% der Treffer und nimmt auf knapp 4% bei elf bzw. 12 verschiedenen Enzymen ab. Die zugrunde liegenden Ergebnisse dieser Überprüfung führten dazu, dass für die weitere AuswertungallerDatennursolcheTaxaalsfürdieProbeidentifiziertgalten,wennzumindest fünf unabhängige tRFMuster die Gegenwart in der Probe bestätigen. Zudem wurden Datenbankeinträge von (ungewöhnlichen, seltenen) Bakteriengruppen, die nur mit wenigen Musternrepräsentiertwurden,taxonomischüberprüft.Abbildung3.25illustriertdieTReFID Ergebnisse dieser Überprüfung als phylogenetischen Stammbaum. Für jede Bakterienart

85 Ergebnisse–ÜberprüfungvonTReFID

(Ribotyp/Stamm) in der künstlichen Probe wurden von TReFID mehrere Treffer (Datenbankeinträge) gefunden, die mit den tRFMustern der künstlichen Probe übereinstimmten.DaherenthältdasDendrogramm(Abbildung3.25)fürjedesBakteriumder ______ Enterobacteriales Enterobacteriaceae Escherichiacoli Rhizobiales Rhizobiaceae Rhizobiumleguminosarum Rhodospirillales Azospirillaceae Azospirillum brasilense 10% Abbildung 3.25: Dendrogramm der Datenbanksequenzen (Treffersequenzen) der TReFIDAnalyse einer künstlich zusammengestellten Probe aus Escherichia coli, Rhizobium leguminosarum und Azospirillum brasilense . Analysiert wurde eine künstlich zusammengestellte Probe aus Escherichiacoli, Rhizobium leguminosarum und Azospirillumbrasilense . Das Dendrogramm zeigt die von TReFID angegeben Treffersequenzen der Datenbank. Nur solche Sequenzen wurden herangezogen, dievonnamentlichbekanntenTypusStämmenstammen.InderNCBIDatenbanknichtnäher identifizierteUmweltprobenwurdenausGründenderÜbersichtlichkeitnichtberücksichtigt. (Bootstrapp NJ Tree; ClustalX 1.8; 100 replications). Nähere Anmerkungen im Text Abschnitt3.4. ______ künstlichen Probe einen ganzen Schwarm verschiedener Datenbankeinträge (Datenbanksequenzen).EineIdentifikationbisFamilienniveauergabdemnachfürdieseProbe Enterobacteriaceae, Rhizobiaceae und Rhodospirillaceae und auf Gattungsniveau für

86 Ergebnisse–EthinReduktionstest

Escherichia, Rhizobium und Azospirillum . Allerdings erschienen unter den Treffern auch Einträge für die nächst verwandten Gattungen von Escherichia: Salmonella . Auf Gattungsniveau sind die eng miteinander verwandten Enterobacteriaceae mit tRFProfilen alleinalsonurnochschweraufzulösen.DeshalbwerdenAussagenzurDiversitätnurauftRF Muster bezogen. Gattungen werden nur dann als in der Probe präsent aufgefasst, wenn spezifischeMuster,die wiederholtaufdieGegenwarteinerbestimmtenGattunghinweisen, auftreten. Auf der Ebene von Ribotypen (Arten; siehe Einleitung) kann keine Aussage getroffenwerden.

3.5 EthinReduktionstest

Die Freisetzung von Ethen konnte bei Inkubation unter einer Ethinatmosphäre bei Arbeiterinnen und Larven P.gracilis und P.salvini wiederholt gemessen werden. Für die Ethinreduktionsmessung der noch nicht näher bestimmten, mutmaßlich generalistisch lebenden Pseudomyrmexsp. PSW06standennurwenigeArbeiterinnenzurVerfügung.Dabei konnte Ethen nachgewiesen werden. Für die obligaten Akazienameisen P.ferrugineus und P.peperi konntekeineEthenfreisetzungnachgewiesenwerden(Tabelle3.8).Abbildung3.26 basiertalleinaufdenDatenderExperimente,beideneneineEthenfreisetzungnachgewiesen werdenkonnte.WeitereAnmerkungenzudenErgebnisseninAbschnitt4.3.4. ______ Tabelle3.8:EthinReduktion ErgebnissedesEthinreduktionstests,sowieAufstellungderjeweilsnachgewiesenbakteriellen IsolateundPCRTestdieserIsolateaufVorhandenseineines nif HGensmitdenunter2.8.8. aufgeführtenPrimern. *)nurtatsächlichüberKultivierungsverfahrenisolierteBakterien;dietRFDatendeutenbei P.ferrugineus,P.gracilisundP.salvininochaufmehrerweitereTaxa,diedasNitrogenase Genbesitzenmüssen. **)aufgrundbegrenzterAmeisenzahlnurzweiStichprobenmöglich. ***)Abbildung3.7.1 Ameisenart Ethin Isolate* Isolateauf Reduktion nif HPCRpositivgetestet P.ferrugineus Nein Pantoea Ja Serratia Ja Burkholderia Ja P.peperi Nein n.d. n.d. P.gracilis Ja(Grafik***) Pantoea Ja P.salvini Ja(Grafik) Serratia Ja PSW06 (Ja)** n.d. n.d.

87 Ergebnisse–EthinReduktionstest

%Ethenbzw.Ethin

100

90 Ethen% Ethin% 80

70

60

50

40

30

20

10

0 P.gracilisArbeiterinnen P.salviniArbeiterinnen P.gracilisLarven(n=4) P.salviniLarven(n=6) (n=2) (n=10) Ethen% 71,09 37,71 44,53 43,87 Ethin% 28,91 62,29 55,47 56,13 Abbildung3.26:EthinreduktionbeiAmeisen ReduktionvonEthinzuEtheninnerhalbvon10Minutenbei30°C.

88 Ergebnisse–Isotopenuntersuchung

15 3.6 Isotopenexperiment: N2 DieMessungendesstabilenIsotopenverhältnissesδ15 Nerfolgtennachderunter2.4.2 beschrieben Methode. Die Abbildungen 3.27 und 3.28 illustrieren die Ergebnisse für die Ameisenart Pseudomyrmexsalvini . Mit durchschnittlich 2‰ bis 3‰ wiesen die Wildfangpräparate das geringste δ15 NIsotopenverhältnis im Vergleich auf. Dagegen lagen dieWertederim LaborbefindlichenKolonievon P.salvini um7‰. DerKolonieteil,der 15 übereinenZeitraumvonvierWochenuntereiner10%igen N2Atmosphäregehaltenwurde (Abb.: 15 NLabor),zeigte ______ 10 Wildfang Labor b 15 NLabor 9 b b b 8 b b 7 6 5 N[‰]

15 δ 4 a 3 a a 2 1 0 A L P A L P A L P n=5 n=5 n=8 n=10 n=1 n=2 n=13 n=6 n=4 δ 15 N 2,2 1,6 3,1 7,1 6,8 7,8 6,9 6,7 6,6 Abbildung3.27:AnalysedesAnteilsdesstabilenIsotops 15 Nbei P. salvini . DieWildfangPräparateunterscheidensichinihremδ15 NIsotopenverhältnishochsignifikant vonderLaborkolonie (pWert0,000000) .Dieunter 15 NAtmosphäregehaltenenAmeisen( 15 N Labor) weisen gegenüber der Laborkolonie keinen erhöhten δ15 NWert auf. δ15 N = Abweichung des Isotopenverhältnisses vom internationalen Standard in ‰.Wildfang = Ameisenpräparate vom Naturstandort, Labor = P.salvini Kolonie in Laborhaltung; 15 N 15 Labor= P.salvini KolonienachvierwöchigerHaltungunter10%iger N2Atmosphäre,A= Arbeiterinnen, L = Larven, P = Puppen. Messgenauigkeit des Geräts: ± 0,08‰ anhand internenStandards(alice1)ermittelt.

89 Ergebnisse–Isotopenuntersuchung

δ 15N[‰] %N 14 14 Wildfang Labor 15 NLabor 12 12 10 10 8 8 N 15 gesamt 6 6 %N ‰ δ 4 4 2 2 0 0 A L P A L P A L P n=5 n=5 n=8 n=10 n=1 n=2 n=13 n=6 n=4 δ 15 N 2,2 1,6 3,1 7,1 6,8 7,8 6,9 6,7 6,6 %N 12,8 6,6 8,7 8,6 8,4 10,0 8,2 10,9 10,1 Abbildung3.28:AnalysedesAnteilsdesstabilenIsotops 15 Nbei P. salvini imVergleich zurGesamtstickstoffmenge. Die Werte für δ15 N werden hier den Werten des Gesamtsstickstoffanteils der Proben gegenübergestellt. Es gibt keine signifikanten Unterschiede im Gesamtsstickstoffanteil zwischen Wildfangpräparaten und der Laborkolonie, die die δ15 NAbweichung zwischen WildfangundLaborkolonieerklärenkönnten.δ15 N=AbweichungdesIsotopenverhältnisses vominternationalenStandardin‰,%N=StickstoffanteilanderProbeinProzent,Wildfang = Ameisenpräparate vomNaturstandort, Labor = P.salvini Kolonie inLaborhaltung; 15 N = 15 P.salvini Kolonie nach vierwöchiger Haltung unter 10%iger N2Atmosphäre, A = Arbeiterinnen,L=Larven,P=Puppen.MessgenauigkeitdesGeräts:±0,08‰und±0,08% anhandinternenStandards(alice1)ermittelt. ______ gegenüberderReferenz(Abb.:Labor)keine 15 NAnreicherung.DamitwichdieLaborkolonie – unabhängig davon ob Referenz oder 15 NVersuch – hochsignifikant von den Wildfangpräparaten ab, die August 2007 in Los Tuxtlas (Veracruz, Mexiko) gesammelt wurden.WieausAbbildung3.8.2ersichtlichwird,kanndieserdeutlichniedrigereδ15 NWert der Wildfangproben nicht auf unterschiedliche Gesamtstickstoffmengen zurückgeführt werden, da der durchschnittliche Stickstoffgehalt sowohl der Laborkolonie als auch der Wildfangpräparate bei 9,4% der Trockenmasse lag. In Abschnitt 4.3.5 dieser Arbeit wird dieseAbweichungalsernährungsbedingtesPhänomendiskutiert.

90 Ergebnisse–Isotopenuntersuchung

______

δ 15N[‰] %N 12 12 Wildfang 15 NLabor 10 10

8 8

6 6 N 15 4 4 gesamt %N ‰ δ 2 2

0 0

2 2

4 A L A L n=5 n=5 n=8 n=6 δ 15N 0,4 1,0 0,1 1,7 %N 10,2 5,6 4,0 1,4 Abbildung 3.29: Analyse des Anteils des stabilen Isotops 15N bei P. ferrugineus im VergleichzurGesamtstickstoffmenge. Die Werte für δ15 N werden hier den Werten des Gesamtsstickstoffanteils der Proben gegenübergestellt.DerGesamtstickstoffanteilebensowiederAnteildesstabilenIsotops 15 N liegtinnerhalbdernatürlichenSchwankungen.δ15 N=AbweichungdesIsotopenverhältnisses vominternationalenStandardin‰,%N=StickstoffanteilanderProbeinProzent,Wildfang = Ameisenpräparate vom Naturstandort, 15 N = P.ferrugineus Kolonie nach einwöchiger 15 Haltungunter10%iger N2Atmosphäre,A=Arbeiterinnen,L=Larven,P=Puppen. ______ Abbildung3.29illustriertdieResultatederStickstoffmessung der obligaten Akazienameise Pseudomyrmexferrugineus . Der über einwöchige am MPI für chemische Ökologie in Jena 15 durchgeführte Versuch (Kolonieteil unter 10%igen N2Atmosphäre) zeigte keine 15 Anreicherung des stabilen Isotops N2 gegenüber den P.ferrugineus Proben aus Wildfangherkunft.Derdurchschnittlicheδ15 NWertlagbei0,62‰. Die darauf folgende Abbildung 3.30 zeigt die Ergebnisse für die Stickstoffmessung bei P.gracilis . Auch hier wurden Wildproben mit Werten einer Kolonie verglichen, die eine 15 15 Wocheuntereiner10%igen N2Atmosphäregehaltenwurden.EineAnreicherungvon N

91 Ergebnisse–Isotopenuntersuchung gegenüber den Referenzproben konnte auch hier nicht verzeichnet werden. Der durchschnittlicheδ15 NWertlagbei1,64‰. ______ δ 15N[‰] %N 14 14 15 Wild NLabor 12 12 10 10 8 8

N 15 6 6 gesamt %N ‰ δ 4 4 2 2 0 0 2 2 A L A H L n=4 n=5 n=5 n=8 n=6 δ 15N 2,8 0,05 2,5 0,9 1,8 %N 12,2 6,1 1,9 6,4 1,1 Abbildung3.30:AnalysedesAnteilsdesstabilenIsotops 15 Nbei P. gracilis imVergleich zurGesamtstickstoffmenge. Die Werte für δ15 N werden hier den Werten des Gesamtsstickstoffanteils der Proben gegenübergestellt.DerGesamtstickstoffanteilebensowiederAnteildesstabilenIsotops15N liegtinnerhalbdernatürlichenSchwankungen.δ15 N=AbweichungdesIsotopenverhältnisses vominternationalenStandardin‰,%N=StickstoffanteilanderProbeinProzent,Wildfang =AmeisenpräparatevomNaturstandort; 15 N= P.gracilis KolonienacheinwöchigerHaltung 15 unter 10%iger N2Atmosphäre, A = Arbeiterinnen, L = Larven, H = Hämolymphe (aus LarvenimdrittenLarvenstadium;dieLarvenwurdendazumiteinenSkalpellangeritztund dieaustretendeFlüssigkeitmiteinerPipetteabgenommen),P=Puppen. ______

92 Diskussion–InteraktionvonBakterienundAmeisen

4 Diskussion ZielderArbeitwares,dieDiversitätderMikroorganismenpopulationzuuntersuchen,die in Assoziation mit Pflanzenameisen der Gattung Pseudomyrmex (Lund,1831) im Süden Mexikos lebt. Neben einer deskriptiven Aufnahme der vorhandenen Mikroorganismen mit überwiegend molekularbiologischen Methoden wurden weitere Experimente durchgeführt, welchediepotenzielleBedeutungdernachgewiesenenBakterienfürdieAmeisealsWirtund fürdasmutualistischeSystemAkazieAmeiseBakterienaufklärensollten.

4.1 BakteriengemeinschaftderAmeisen

4.1.1 BakterienundInsekten

Symbiotische Bakterien beeinflussen ihre Wirtsinsekten auf vielfältige Weise. Intrazellulare Bakterien der Gattung Wolbachia (Rickettsiales) können das Geschlechterverhältnis,dieReproduktionsbiologieundEntwicklungihrerWirtemanipulieren (Wolschin et al. 2004, Nakanishi et al. 2008, Negri et al. 2006). Der Einfluss mancher symbiotischerBakterien(z.B.Regiellainsecticola ,Enterobacteriales)scheintsichsogarauf Spezialisierungs (genutzte Wirtspflanze bei herbivoren Insekten) und Speziationsprozesse ihrerWirteauszuwirken(LeonardoundMondor2006,Hosokawa etal. 2006,Hosokawa etal. 2008), wobei das Überleben eines Insekts auf einer speziellen Wirtspflanze in besonderen Fällen nur vom Vorhandensein spezieller symbiotischer Bakterien (z.B. Ishikawaella , EnterobacterialesbeiderWanzengattung Megacopta )abzuhängenscheint(Hosokawa etal. 2007b).BislangwenigbeachtetwurdensymbiotischeBakterien,dieihrenWirtenResistenz gegenPathogenewieVirenverleihen(Haine2008,Chandler etal. 2008,Moran etal. 2005a). Alle diese intrazellularen Symbionten rekrutieren sich im Wesentlichen aus den beiden Gruppen Rickettsiales (αProteobacteria) und Enterobacteriales (γProteobacteria), nach denen daher mit molekularen Markern und Sonden selektiv gesucht werden konnte. Diese BakterienstellenabernureinenkleinenTeilderBakteriengesellschaftamoderimInsektdar. ImGegensatzzuintrazellularen(unddahermeist„vererbbaren“)Bakterien(Hilgenboecker et al. 2008, Hosokawa et al. 2007a, Perlman et al. 2006) hängt die Gegenwart, Zusammensetzung und die verursachten Effekte der mit einem Insekt assoziierten BakteriengemeinschaftauchvonäußerenFaktorenwieErnährungundKlimabedingungenab (DeVries etal. 2004,Chandler etal. 2008,RussellundMoran2006).Indervorliegenden Arbeit wurde daher ein methodischer Ansatz gewählt, der einen relativ umfassenden Überblick über die gesamte Bakteriengemeinschaft einer Umweltprobe ermöglicht (Rösch 93 Diskussion–InteraktionvonBakterienundAmeisen und Bothe 2005) und damit genutzt werden kann, um die ökologische und letztlich auch evolutionsbiologische Bedeutung der Bakteriengemeinschaft für den Wirtsorganismus zu analysieren.

4.1.2 Bakteriengemeinschaftder Pseudomyrmex

Acht BakterienDivisionen repräsentierten den größten Teil (bei P.ferrugineus 93%) aller nachgewiesenen tRFMuster. Diese Divisionen waren Acidobacteria, Actinobacteria, Bacteroidetes, Cyanobacteria, Firmicutes, Planctomycetes, Proteobacteria und Spirochaetes. InallenuntersuchtenAmeisenartenderGattung Pseudomyrmex stellten drei große Klassen der Proteobacteria (α, β and γProteobacteria) die diversesten Gruppen dar, die viele weiterverbreitetebzw.gutbekannteSymbiontenandererAmeisenbeinhalten( Blochmannia : γProteobacteria; Wolbachia :αProteobacteria;Darmbakterienvon Tetraponera :α,βundγ Proteobacteria).ZahlreichedieserBakteriengattungenwurdenbereitsalsSymbiontenanderer Insektenbeschrieben(Tabellen3.3,3.7,4.1und4.2),währendeinigeandereGattungenals Symbionten von Pflanzen bekannt sind (Tabelle 4.1: Azorhizobium , Bradyrhizobium, Devosia, Ensifer and Mesorhizobium [Rhizobiales], Swaminathania [Rhodospiralles] and Acidovorax [Burkholderiales]).ZumTeilhandeltessichauchumbislangeheralsfreilebend bekannteBodenoderaquatischeBakterien(Tabelle4.1: Fulvimarina and Hyphomicrobium [Rhizobiales] and Acetobacter [Rhodospirillales]). Zusammenfassend wurden 15 Taxa der Eubakterien und Archaeen (Acidobacteria, Aquificae, Chlamydiae, Cyanobacteria, Bacteroidetes, Planctomycetes, Gemmatimonadetes, Crenarchaeota, Euryarchaeota, [Rhodospirillales, Oceanospirillales, Xanthomonadales, Lactobacillales, Desulvovibrionales, Methanosarcinales])hiererstmaligalszuAmeisenassoziiertnachgewiesen. ObwohlAmeisen (Formicidae )nureineFamiliederInsektenordnungderHautflügler (Hymenoptera) darstellen, ist ihre ökologische Bedeutung immens (Tobin 1995, Davidson 1997,DavidsonundPatrellKim1996).Dieeusozialen Gemeinschaften sind sicherlich ein Schlüssel zum Erfolg der Ameisen (Hölldobler und Wilson 1990). Interaktionen mit MikroorganismenkönntenaberebenfallseinenwesentlichenAnteilamErfolgderAmeisen haben. Zudem bieten eusoziale Insekten wie Ameisen und Termiten durch das generationsübergreifende Zusammenleben der Individuen und die intensive Brutpflege mit gegenseitigerFütterungundReinigungbesteVoraussetzungenfürdievertikaleTransmission komplexer, mutualistischer, mikrobieller Gemeinschaften. Bislang gibt es im Vergleich zu anderen Insektengruppen (wie z.B. Hemiptera) nur relativ wenige Arbeiten, die sich mit Mikroorganismen in Ameisen oder Ameisenstaaten befassen. Bearbeitet wurden bisher die 94 Diskussion–InteraktionvonBakterienundAmeisen

InteraktionvonPilzzüchtendenAmeisen(Attini)mitActinomyceten(Zhang etal. 2007,Van Borm et al. 2002a), die Symbiose des intrazellularen Bakteriums Blochmannia mit Rossameisen(Zientz etal. 2006,Sameshima etal. 1999,Feldhaar etal. 2007),Infektionen mit Wolbachia bei Ameisen (Wenseleers et al. 1998, Wenseleers et al. 2002), die MitteldarmfloraderFeuerameise Solenopsis (Li etal. 2005)unddieDarmfloraeinigerArten derAmeisengattung Tetraponera (Stoll etal. 2007,VanBorm etal. 2002b).Diegenannten Untersuchungen griffen jedoch selektiv bestimmte Bakteriengattungen aus dem GesamtkontextherausundgabensomitkeinenÜberblicküberdieBakteriengemeinschaftder jeweils untersuchten Ameisen. Diebakterielle Gesellschaft,diemitdenuntersuchtenArten der Gattung Pseudomyrmex assoziiert ist, stellte sich als weitaus artenreicher heraus, als bisherigeStudienandernächstverwandtenGattungTetraponera (Stoll etal. 2007,VanBorm etal. 2002b)hättenvermutenlassen.SokonntenbeidenUntersuchungenvonTetraponera ArteninsgesamtnurvierverschiedenebakterielleKlassennachgewiesenwerden(VanBorm etal. 2002b,Stoll etal. 2007).Demgegenüberstehen13verschiedeneKlassen,dieinallen dreiuntersuchten Pseudomyrmex Artennachgewiesenwerdenkonnten(Bild3.20).ImFalle von P.ferrugineus deutendietRFLPDatensogaraufdieGegenwartvonbiszu30Klassen hin. Welche Schlussfolgerungen lassen sich aus der Zusammensetzung der mit den drei untersuchten Pseudomyrmex ArtenassoziiertenBakterienflorafürdieÖkologiederAmeisen undderInteraktionvonAmeisenpflanzeundAmeiseziehen?WelcheFunktionenkönntendie verschiedenenBakterientaxaerfüllen?ImVergleichzueinzelnenArbeitenübersymbiotische oderanderweitigmitTierenassoziierteProkaryotengemeinschaftenwirktdiehiergefundene VielfaltunterschiedlichertRFSignalefastunwahrscheinlich.Allerdings wurdenalle Isolate undbakteriellenSequenzinformationen(16SrDNA;überPCR,KlonierenundSequenzieren gefunden) in den Ergebnissen der tRFLPAnalyse mit TReFID wieder gefunden, was die ZuverlässigkeitderErgebnisseunterstreicht.AußerdemistbislangsehrwenigüberDiversität, Zusammensetzung und Ökologie der Umweltbakteriengemeinschaften bekannt (Pace 1997, SchlossundHandelsman2004).NeueremolekularbiologischeMethodenhabenselbstfürdie Darmfora des Menschen, von der man lange Zeit nur wenige Dutzend bis Hundert unterschiedlicheKeimekannte,dieSchätzungenaufbiszu1.800Generamitbiszu36.000 Spezies(Ribotypen)anwachsenlassen(Frank etal. 2007).99%derDarmfloradesMenschen setzensichdabeiausFirmicuten,Bacteroidetes,ProteobacteriaundActinobacteriazusammen (EckburgundRelman2007)–Gruppen,dieprinzipiellwichtigeDarmsymbiontendarstellen

95 Diskussion–InteraktionvonBakterienundAmeisen

(Turnbaugh et al. 2007, Xu et al. 2007) und auch bei den untersuchten Ameisenarten als dominanteTaxanachgewiesenwerdenkonnten.

4.1.3 BakterienderAkazienundAmeisen

Um zumindest ansatzweise abschätzen zu können, welche Bakterien permanente Symbionten der Ameisen darstellen und welche Bakterien verbreitete Umweltkeime darstellen, wurden auch die Ameisenakazien auf ihre Bakterienbesiedlung hin untersucht. Durch Kultivierungsverfahren konnten verschiedene bakterielle Isolate aus Blättern wie Nektariengewebegewonnenwerden.TrotzidentischerNährmedienkonntenkeineIsolateder Gattungen Burkholderia, Variovorax, Streptomyces, Serratia, Weissella, Curtobacterium, Enterococcus und Lactococcus ausdenPflanzenprobenisoliertwerden,obwohldiese Taxa einen großen Teil der in den Ameisen gefundenen Isolate ausmachten (wobei einige MitgliederderGattung Serratia auchalsEndophytenbekanntsind(Benhamou etal. 2000)). Zwar machen die kultivierbaren Isolate stets nur einen kleinen Teil der tatsächlichen Diversitätaus(BakkenundOlsen1987,Amann etal. 1995,McCaig etal. 2001,Joseph etal. 2003), dieser Unterschied zwischen den aus Ameisen und Wirtspflanzen isolierten Mikroorganismen zeigt aber doch sehr deutlich, dass sich die Bakterienflora der Ameisen massiv von der ihrer unmittelbaren Umgebung unterschied. Die gewonnen Isolate aus Ameisen wie Pflanzen spiegeln Bedingungen der ursprünglichen Isolationsquellen wieder. Fermentierende Keime wie Weissella(Cai etal. 1998),Enterococcus (Fowler etal. 1993), Lactococcus und Enterobakterien sprechen für die Herkunft aus dem Insektendarm zumal einigedieserGattungenausAmeisenundBienenbereitsbekanntsind(MohrundTebbe2006, Kacaniova etal. 2004). AufgrundderSchnittmengevonBakterienisolaten( Bacillus,Pantoea,Sphingomonas ), die in Ameisen und Pflanzen vorkommen, kann nicht ausgeschlossen werden, dass Pflanzenameisen Verbreiter von Keimen sind oder sich die Ameisen (ständig) mit Keimen infizieren, die zur bakteriellen Flora der Pflanze gehören. Dieses Phänomen ist für Pflanzensauger (Hemiptera), die Phytoplasma (Mollicutes) übertragen, bereits bekannt (Hogenhout etal. 2008, Thebaud etal. 2008, Fletcher etal. 1998, Lee etal. 1998,Moya Raygoza und Nault 1998). Nektarien wurden diesbezüglich oft als „offene Tore“ für endophytische Mikroorganismen diskutiert (Castro und Demarco 2008, Carter et al. 2007, McManus etal. 1999,WilsonundLindow1993).DieskönnteauchaufdieEFNderAkazien zutreffen. Inzwischen konnte gezeigt werden, dass EFN der myrmekophytischen Acacia Arten A.hindsii und A.cornigera AbwehrenzymewieGlucanasenundChitinasenenthält,die 96 Diskussion–InteraktionvonBakterienundAmeisen den EFN in erster Linie gegen Pilze und nicht Bakterien schützen; die nicht myrmekophytische A.farnesiana wies dagegen nur Spuren dieser Enzyme auf (Gonzalez Teuber et al. in press). Damit übereinstimmend konnte in der vorliegenden Arbeit gezeigt werden,dassmyrmekophytischeAkazien( A.collinsii,A.cornigera,A.chiapensis,A.hindsii ) mit permanenter Nektarproduktion und myrmekophile Pflanzen ( A.cochliacantha, A.farnesiana, A.macracantha ) mit gelegentlicher Nektarproduktion das Nektarium im VergleichzurBlattspreitenichtbessergegenBakterienbesiedlungschützen.Vielmehrscheint eshierMusterfürjedeeinzelnePflanzenartüberdievierverschiedenenNährmedienhinweg zu geben (siehe Abschnitt 3.1). Bei allen Kulturmedien wiesen die Blätter von Acaciamacracantha besondershoheCFUZahlenauf,gefolgtvon A.cornigera . A.chiapensis zeigtüberalleMedienhinweghoheCFUZahlenindenNektarien.SehrgeringeCFUWerte ergaben sich stets für die Nektarien von A.hindsii , wogegen in allen Fällen die durchschnittlicheCFUZahlderNektarienvon A.collinsii dieCFUZahlderBlätterderselben Artübertraf(sieheAbschnitt3.1).Esseihierangemerkt,dasszurbesserenVergleichbarkeit nursolcheMyrmekophytenfürdieUntersuchungverwendetwurden,diemit P.ferrugineus besiedeltwaren.UnterschiedeimSchutzeffektderAmeisendürftendaherirrelevantsein.

4.1.4 PutativeFunktionenderBakterienvonPseudomyrmex

Alle untersuchten Kolonien von P.ferrugineus und P.salvini sowie einige Kolonien von P.graciliswiesenzudenRickettsialeszählendeBakterien auf.Bislangkonntendiesen intrazellularen Bakterien keine klaren Funktionen bei Ameisen zugeschrieben werden. Ihr StatusalsParasitwirdvielfachdiskutiert(Stoll etal. 2007,Zientz etal. 2005,VanBorm et al. 2001, Wenseleers und Billen 2000, Wenseleers et al. 1998, BoursauxEude und Gross 2000).EbenfallskonntefüralledreihieruntersuchtenAmeisenartenmitdertRFLPMethode die nur als (z.T. intrazellulare) ParasitenbekannteKlasseMollicutes(DivisionFirmicutes) nachgewiesen werden. Die detektierten tRFMuster stimmten zu 85% bis 100% mit den Gattungen Entomoplasma (Tully etal. 1998) ,Mesoplasma (Tully etal. 1994,Navascastillo et al. 1993) und Phytoplasma (Lee etal. 1998)überein,diealleausInsektenbekanntsind.Bei derGattung Phytoplasma handeltessichumeinbekanntesphytopathogenesBakterium,das PflanzensaftsaugendeInsektenalsVektornutzt(Hogenhout etal. 2008,Thebaud etal. 2008, Fletcher etal. 1998,MoyaRaygozaundNault1998). Burkholderia (Burkholderiales machen in fast allen Proben den größten Teil der β ProteobacteriatRFMusteraus)wurdebereitsausdenPilzgärtenderBlattschneideameisenart Atta sexdens rubropilosa alsAntibiotikaproduzierenderKeimisoliert(Santos et al. 2004). 97 Diskussion–InteraktionvonBakterienundAmeisen

Auchin Tetraponera konntedieGattung Burkholderia nachgewiesenwerden(VanBorm et al. 2002b). Burkholderia , Actinomyceten, die ebenfalls in allen Ameisenproben der vorliegendenStudievertretenwaren,undandereAntimikrobiaundAntibiotikaproduzierende MikroorganismendürftenfüralleeusozialenInsekteneinewichtigeRolleinderPrävention gegenpathogeneMikroorganismenspielen,dadieAusbreitungvonInfektioneninKolonien eusozialerArteneinpermanentesRisikodarstellt(Currie etal. 2006b,LittleundCurrie2008, LittleundCurrie2007,Taerum etal. 2007,Little etal. 2006,Currie etal. 2006a,Poulsen et al. 2005, Cafaro und Currie 2005, Currie et al. 2003). Keime, die deutliche Hemmhöfe (gehemmtwurdenandereBakterienkolonien)aufKBKulturplattenerzeugten,konntenauch in dieser Studie bei Kultivierungsexperimenten in Mexiko nachgewiesen werden (Burkholderia :EU842087,EU842097). DieGegenwartder Gruppen Lactobacillales( Weissella ),Enterobacteriales,Bacillales, Bifidobacteriales und Clostridiales deutet auf fermentative Prozesse im Ameisendarm hin (Cai etal. 1998).AusanderenHymenopterenwieBienensinddieseGruppenbereitsbekannt (Kacaniova etal. 2004).ÜberAktivitätenbzw.SubstratpräferenzenderausdenAmeisenarten P.ferrugineus und P.gracilis isolierten und kultivierbaren Mikroorganismen können Rückschlüsse aus der CFUAuswertung gezogen werden. Die hier verwendeten Medien zeigtentendenziellUnterschiedezwischendenaus P.ferrugineus und P.gracilis gewonnenen Keimenauf.DasKBMediumweisteinenhohenAnteilAminosäurenbzw.kurzePeptideauf, wogegen die anderen drei Medien arm an Aminosäuren, Peptiden und Proteinen sind und hauptsächlich die Saccharide Mannit, Saccharose oder GlucoseFructose beinhalten. Die (tendenziell)höchstenCFUZahlenerlangtemanmitdemKBMediummitMikroorganismen, die aus Larven von P.gracilis isoliert worden waren. Dagegen ergaben sich bei allen zuckerbasierten Medien tendenziell die höchsten CFUZahlen pro g Frischgewicht Larven von P.ferrugineus .DiesspiegeltprinzipielldieErnährungderbeidenAmeisenartenwider,da P.gracilis zusätzlich zur FK und EFN auch tierische Nahrung verwertet, was bei P. ferrugineus nicht der Fall ist (Clement et al. 2008). Tabelle 4.2 gibt eine Übersicht über putativeFunktionendermitdenAmeisenassoziiertenBakterien.

4.1.5 HinweiseaufputativNfixierendeBakterien

FürLebewesenverfügbarerStickstoffinFormanorganischerSalzeoderinorganischen Molekülen ist eine limitierte Ressource der meisten terrestrischen und auch marinen Ökosysteme (Nardi et al. 2002, Capone 2001). Viele Schlüsselprozesse des Stickstoffkreislaufs werden allein durch z.T. sehr spezialisierte Bakterien katalysiert. Im 98 Diskussion–InteraktionvonBakterienundAmeisen

Kontext der vorliegenden Arbeit bedeutsam sind vor allem diazotrophe Prokaryoten, die molekularen Stickstoff zunächst als Ammonium und letztlich organischen Stickstoff in Aminosäuren (Glutamat und Glutamin, auch Asparagin) binden (Fritsche 1999). Sehr unterschiedliche Prokaryoten sind zur NFixierung fähig. Man findet sie sowohl bei den BakterienalsauchbeidenArchaeen(Wolfe2001).TrotzdersystematischenVerschiedenheit der Nfixierenden Prokaryoten ist ihnen allen doch der Enzymkomplex Nitrogenase Nitrogenasereduktasegemein. Für alle drei untersuchten Ameisenarten konnten potenziell Nfixierende Mikroorganismen nachgewiesen werden. Durch Kultivierungsverfahren konnten EnterobakterienderGattungen Pantoea (LadhaundReddy2003,RuppelundMerbach1997, RuppelundMerbach1995,Loiret etal. 2004)und Serratia (Balachandar etal. 2006,Pan et al. 2002a)undVertreterderBurkholderiaceae(SuarezMoreno etal. 2008,MartinezAguilar et al. 2008, Tranvan et al. 1994) aus den Ameisen isoliert werden. Neben diesen Isolaten konntenweiterepotenziellNfixierendeVertreterderRhizobiales,Rhodospirillales(verwandt mit der Gattung Gluconacetobacter, von der mittlerweile mehrere Nfixierende Isolate bekannt sind (FuentesRamirez et al. 2001, Dutta und Gachhui 2007, Dutta und Gachhui 2006, Emtiazi et al. 2003)), Pseudomonadales, Spirochaeta und Cyanobacteria mittels der tRFLPMethode nachgewiesen werden. Insbesondere die Gegenwart der potenziell N fixierenden Enterobakterien Pantoea und Serratia in den Ameisen konnte zweifelsfrei über tRFLPAnalyse, 16SrDNAKlonbibliothek und Kultivierungsverfahren dargelegt werden (Tabellen 3.2.1 und 4.4.1). Auch die aus Termiten bekannten Spirochaeten ( Treponema, Leptospira ) konnten mit der tRFLPMethode in allen für diese Studie untersuchten Ameisenprobendetektiertwerden. Die Freisetzung von Ethen beim Ethinreduktionsversuch aus Arbeiterinnen und Larven P.gracilis und P.salvini deutetetatsächlichaufNitrogenaseaktivitäthin(Tabelle3.8 und Abbildung 3.26). Auch für einige Arbeiterinnen der noch nicht näher bestimmten, mutmaßlich generalistisch lebenden Pseudomyrmex sp. PSW06 konnte Ethenfreisetzung nachgewiesen werden. Eine Ethenproduktion bei Arbeiterinnen oder Larven der mutualistischenArten P.ferrugineus und P.peperi konntebislangnichtgezeigtwerden.

99 Diskussion–InteraktionvonBakterienundAmeisen

Tabelle4.1:Habitate,SymbiosenundputativeFunktionenderBakterientaxa Habitate,SymbiosenundputativeFunktionenderBakterientaxa,diealsmit Pseudomyrmex assoziiertnachgewiesenwurden.AlleInformationenwurdendenangegebenLiteraturquellen entnommen.VergleichemitTabelle3.4:TReFIDBesteTreffer Pseudomyrmexferrugineus.

100 Diskussion–InteraktionvonBakterienundAmeisen

101 Diskussion–EinVergleichmitTermiten

4.2 VergleichendeBetrachtungderErgebnisse

4.2.1 GemeinsamkeitenvonAmeisenundTermiten

In mikrobiologischer Hinsicht verhältnismäßig gut untersucht sind die Termiten (Isoptera),derendichtmitMikroorganismenbesiedelterHinterdarmschonfrühdasInteresse derForscheraufsichzog(French etal. 1976,Breznak etal. 1973,Benemann1973).Dennoch werdenauchhierimmerwiederneueAspektedermikrobiellenBiozönose(alssolchekann man den Termitendarm tatsächlich bezeichnen) durch regelmäßige Neubeschreibungen aufgedeckt (Droge et al. 2008, Kohler et al. 2008, Pittman et al. 2008, König et al. 2007, Frohlich etal. 2007,Droge etal. 2006,Li etal. 2003,Bakalidou etal. 2002,Wenzel etal. 2002,Shinzato etal. 2007).Tabelle4.2gibteinenÜberblicküberdiewesentlichenGruppen prokaryotischen Lebens, die seit den 1970er Jahren als Bewohner des Hinterdarms verschiedener Termitenarten beschrieben wurden. Bei der komplexen mikrobiellen GesellschaftimTermitendarmhandeltessichumeineaußergewöhnlicheAnpassunganeine besonders einseitige, nährstoffarme Diät, die aus Holz, verrottendem pflanzlichen Material oder Erde besteht (König et al. 1999). tRFLPUntersuchungen einzelner Termitenarten zeigen, dass diese enorme Diversität in einzelnen Individuen simultan vertreten sein kann (MacKenzie etal. 2007,Shinzato etal. 2007).VordiesemHintergrunderscheintdiegroße mikrobielle Diversität, die in der vorliegenden Studie bei Ameisen der Gattung Pseudomyrmex detektiertwurde,nichtunwahrscheinlich.WieimTermitendarmrekrutierten sich die Bakterien des Ameisendarms aus den Gruppen α, β, γ, δProteobakterien, Actinobacteria, Firmicutes, Bacteroidetes, Planctomycetes, Spirochaetes, Fibrobacteres AcidobacteriaGruppe und Archaeen. Zwischen Termiten und den hier untersuchten Pseudomyrmex Arten gab es sogar große Übereinstimmungen bis auf das Gattungsniveau (Tabelle4.2imVergleichzumErgebnisteil).DastRFLPMassenscreeningmitTReFIDder mit arborealen Ameisen assoziierten Bakteriengemeinschaft erwies sich damit als erster AusblickaufeinebislangverborgenemikrobielleDiversität. Aufgrund der z.T. sehr stickstoffarmen Diät vieler Arthropoden mit einem C:N (Kohlenstoff zu Stickstoff)Verhältnis von mitunter 1000:1 wurde schon früh über die Möglichkeit von Symbiosen zwischen Arthropoden und Nfixierenden Bakterien spekuliert (Buchner 1965, Wigglesworth 1972). Bei einigen Termitengattungen konnte erstmalig N FixierungvonBakterieninInsektennachgewiesenwerden(French etal. 1976,Breznak etal. 1973, Benemann 1973). Bei der genauen Untersuchung der Biozönose des Hinterdarms

102 Diskussion–EinVergleichmitTermiten wurdenbislangeineVielzahlverschiedener(potenziell)NfixierenderBakterienu.a.ausden Gattungen Citrobacter (Enterobacteriaceae) (French et al. 1976), Enterobacter (E. agglomerans = Pantoea agglomerans ; Enterobacteriaceae) (Potrikus und Breznak 1977), Desulfovibrio (Desulfovibrionaceae)(Frohlich etal. 1999,Kuhnigk etal. 1996), Clostridium (Clostridiaceae), Treponema (Spirochaeten) (Breznak 2002, Ohkuma et al. 1999a) sowie diversen methanogenen Archaeen (Ohkuma et al. 1999c, Ohkuma et al. 1999b) gefunden (Tabelle 4.1). Dieses Profil ähnelt sehr stark der Bakteriengemeinschaft, die bei den untersuchten Pseudomyrmex Arten nachgewiesen werden konnte (Tabelle 3.4). Neben Termiten sind Ameisen weitere Kandidaten für bislang unvermutete Nfixierende Bakteriengesellschaften. Sie stellen einen Großteil der tierischen Biomasse in tropischen Regenwäldern dar (Davidson 1997, Tobin 1995) und Untersuchungen des N Isotopenverhältnis frei lebender, tropischer, Baum bewohnender Ameisen weisen stark auf „alternative“ Stickstoffquellen bei diesen Ameisen hin, die bis dahin für primär räuberisch gehalten wurden (Davidson et al. 2003). Für die Ameisengattung Tetraponera konnte erstmaligdiePräsenzpotenziellNfixierenderBakterienimAmeisendarmnachweisen(Stoll et al. 2007, Van Borm et al. 2002b). Unter anderem konnten die Bakteriengattungen Flavobacteria, Rhizobium, Methylobacterium, Burkholderia , Bartonella , Pantoea und Pseudomonas in Tetraponera nachgewiesen werden (Stoll et al. 2007, Van Borm et al. 2002b).DerdirekteNachweisderNFixierungkonntejedochnichterbrachtwerden. Pantoea konntemitdieserArbeitnunauchin P.ferrugineusund P.gracilisnachgewiesenwerden. Dochwasmachtdie Lebensweisetropischer Baumbewohnender Ameisenjenerder Termiten so ähnlich, dass die Bakteriengemeinschaft beider Insekten sich so weit gehend gleicht? Die Hauptnahrungsquellen vieler tropischer Ameisen bestehen aus stickstoffarmen Pflanzensäften, extrafloralem Nektar (EFN) und Honigtau (zuckrige Ausscheidungen der Pflanzensaft saugenden Insekten wie Aphiden und Cocciden) (Stadler und Dixon 2005, Woodring etal. 2004,Blüthgen etal. 2004a,BlüthgenundFiedler2004,Iglesias etal. 2004, YaoundAkimoto2002,ByrneundMiller1990,ZieglerundPenth1977).BeiAmeisen,die sich karnivor ernähren, kann von einem C:NVerhältnis in der Nahrung von etwa 3,7:1 ausgegangenwerden.FürHonigtauliessicheinC:NVerhältnisvondurchschnittlich66,6:1 anhand von Literaturangaben errechnen (Woodring et al. 2004). Im EFN, dessen lösliche BestandteileebenfallszumgrößtenTeilSaccharidedarstellen,könnenähnlicheVerhältnisse ermitteltwerden(Heil etal. 2005b,Heil etal. 2004b).AusgehendvonDatenzurProtein, Aminosäure und Zuckerkonzentration, die von M. GonzalezTeuber im Rahmen des

103 Diskussion–EinVergleichmitTermiten

Forschungsprojektes der Arbeitsgruppe gesammelt wurden, konnten für den extrafloralen Nektar von Acaciacornigera (Myrmekophyt) ein relatives C:NVerhältnis von 109:1, von A.hindsii (Myrmekophyt)einC:NVerhältnisvon49:1,von A.farnesiana (myrmekophil)ein C:NVerhältnisvon197:1undvon Prosopisjuliflora (myrmekophil)einC:NVerhältnisvon 400:1 kalkuliert werden (GonzalezTeuber und Heil submitted). Diese Daten weisen den myrmekophilenPflanzenzwareinernährungsphysiologischungünstigeresC:NVerhältnisdes extrafloralenNektarsvon200:1bis400:1aus, aber die Werte für die beiden untersuchten Myrmekophyten sind nur unwesentlich günstiger. Diese C:NVerhältnisse im EFN reichen damitnochnichtodernurknappanTermitennahrungmiteinemC:NVerhältnisvonca.500:1 (Benemann 1973) heran. Die Zusammensetzung der Futterkörperchen ( food bodies , Belt’scheKörperchen) – der anderen wichtigen Nahrungsquelle mutualistischer Akazienameisen–spiegeltmitihremhohenProteingehalt(C:NVerhältniszwischen4,6:1bis 4,9:1)dieBedürfnissekarnivorerAmeisenwieder(Heil etal. 2004a).Wiephylogenetische Studien zeigten, sind Ameisen anzestral Prädatoren und nur einige Gruppen innerhalb der Ameisen wurden sekundär herbivor (Moreau et al. 2006). Mit den Futterkörperchen der Akazien werden Larven und die Königinnen gefüttert (Janzen 1966, Janzen 1967). Mutualistische Pseudomyrmex Arten (wie P.ferrugineus ) leben allein von EFN und Futterkörperchen ihrer Wirtsakazien (Janzen 1967, Heil et al. 2004a, Clement et al. 2008, Janzen1966).DagegensammelnopportunistischeAkazienparasitenwie P.gracilis undBaum bewohnende,nichtmitPflanzenengassoziierteAmeisen der Gattung wie P.salvini (auch) andere Nahrung wie tote Insekten und Honigtau (Clement et al. 2008, Eilmus 2008). Nahrungsquellen, wie z.B. tote Insekten, stellen jedoch keine kontinuierlich verfügbare Protein und damit NQuelle dar. Der besondere Stickstoffbedarf der Insekten erwächst zudem aus der Zusammensetzung des Insekteninteguments, das sich primär aus dem stickstoffhaltigen Polymer Chitin (NAcetylglucosamin) und Strukturproteinen (Sklerotin) zusammensetzt(DettnerundPeters1999).EinezusätzlicheoderalternativeNQuellekönnte wie bei vielen Termiten auch für die hier untersuchten Ameisen ob Mutualisten oder Opportunisten von großem Vorteil sein. Ob etwa die alleinige NVersorgung durch die Wirtspflanze den großen und rasch wachsenden Kolonien der mutualistischen Akazienameisen (Janzen 1967) genügt, ist fraglich. Damit scheint es erhebliche GemeinsamkeitenimBereichderErnährungzwischendenuntersuchtenBaumbewohnenden AmeisenundTermitenzugeben.EineNrecycelndeoderNfixierendeDarmflorawäreeine effektiveAnpassunganeinestickstoffärmereKostundkönntezumindestteilweisediehohe ökologische Abundanz von – insbesondere Baum bewohnenden – Ameisen erklären

104 Diskussion–EinVergleichmitTermiten

(DavidsonundPatrellKim1996,Davidson etal. 2003,Davidson etal. 2006).BeideDiäten sindsehrkohlenhydratreichundrelativarmanorganischenStickstoffverbindungen.Während die Nahrungsquellen der Ameisen (Honigtau, EFN und food bodies) jedoch sehr leicht verdaulich,jasogarregelrechtvorverdautsind(Heil etal. 2005b,Heil etal. 2005a),bedürfen dieTermitenbeiihrerschwerverdaulichenKost(Cellulose,Ligninu.a.)dieHilfespezieller MikroorganismenmitentsprechenderEnzymausstattung(König2006,Kuhnigk etal. 1994b, Bakalidou et al. 2002, Wenzel et al. 2002,KuhnigkundKönig1997,Schäfer et al. 1996, Varma etal. 1994,Kuhnigk etal. 1994a,Kato etal. 1998,Brune1998,Itakura etal. 1995). Die Fermentation der Monosaccharide, NFixierung und NRecycling, Aminosäuren und Kofaktorensynthese könnte jedoch ausgehend von den Profilen der Prokaryoten gemeinschaften in beiden Insektengruppen sehr ähnlich ablaufen. Doch nicht allen ProkaryontenGruppen können auf diese Weise Funktionen zugewiesen werden. So konnte bislangkeineErklärungfürdasAuftretenvontRFMusterngegebenwerden,diesichdeutlich Cyanobakterien zuordnen lassen. Diese sind als Nfixierende Symbionten einiger Pflanzen und Flechten bekannt (Adams und Duggan 2008, Usher et al. 2007, Kneip et al. 2007, O'Brien etal. 2005,Trench1993,Peters1991),jedochbislangnichtbeiterrestrischenTieren, sondern nur über einige marine Invertebraten dokumentiert (Usher et al. 2007, Sara et al. 1998,Trench1993).NaheliegendistdieVermutung,dassdiedetektiertentRFMuster,die für das Auftreten von Cyanobakterien sprechen, auf (Oberflächen) Kontaminationen der Ameisen zurückzuführen waren. Da im Vorfeld der Forschungsreise nach Mexiko bereits Hinweise auf Cyanobakterien vorlagen, wurde auch ein spezielles Kulturmedium (BG11) eingesetzt(AllenundStanier1968).NachmehrerenWochenwareinminimalesWachstumin Form fädiger Strukturen erkennbar. Die aus Mexiko nach Deutschland überführten Proben zeigten jedoch keinerlei Wachstum mehr und die fädigen Strukturen waren nicht mehr erkennbar. Zur potenziell Nfixierenden Darmflora anderer Arthropoden liegen dagegen nur wenigeUntersuchungenvor.SokonnteetwafüreinemediterraneFruchtfliegenspezies(Behar et al. 2005) und bei einigen Käfern (Kuranouchi et al. 2006) mittels EthinReduktionstest Nitrogenaseaktivität nachgewiesen werden (Hardy et al. 1968, Hardy et al. 1973). Bei verschiedenen Bodenarthropoden konnte mittels Antikörpermarkierung das Vorhandensein derNitrogenaseinDarmpräparatennachgewiesenwerden(Nardi etal. 2002).

105 Diskussion–EinVergleichmitTermiten

4.2.2 VorteiledurchNFixierungbeiBaumbewohnendenAmeisen

BaumbewohnendeArtenwiePseudomyrmexsalvini würdendurchNRecyclingund NFixierungihreKosterheblichaufwerten.GenerellzeigtdasParadoxon,dassmehrAmeisen alspotenzielleBeutetierevorhandensind(Davidson1997,DavidsonundPatrellKim1996, Tobin 1995), dass viele Ameisen sich nicht, oder nicht überwiegend räuberisch ernähren können. In der Tat belegten Untersuchungen des δ15 NVerhältnis von Ameisen aus dem AmazonasgebietundvonBorneo,dassvielearborealeAmeisenartennurwenigStickstoffaus tierischer Kost beziehen (Davidson et al. 2003, Davidson1997,DavidsonundPatrellKim 1996,Tobin1995).DadieseNahrungsquellenzwarsehrenergiereich,dafürallerdingsNarm sind, können mutualistische Bakterien, die Stickstoff recyceln oder fixieren und ihre Wirtsameisen so zumindest bis zu einem gewissen Maße von der Notwendigkeit des SammelnstierischerBiomasseunabhängigmachen,einenerheblichenKonkurrenzvorteilfür ihrenWirtbedeuten.

Abbildung4.1:ModellvorstellungBaumbewohnendeTrophobiontenabhängigeAmeise unterEinbeziehungmöglicherNFixierung Viele Baum bewohnende Ameisen bestreiten einen Großteil ihrer Ernährung aus dem SammelnvonHonigtau,dervonPflanzensaugernwieBlattundSchildläusenausgeschieden wird (Blüthgen et al. 2000,DavidsonundPatrellKim1996).DiePflanzensauger ernähren sichvonPhloemsaft,densieingroßenMengenkonsumierenumgenügendAminosäurenaus dem pflanzlichen Wirt beziehen zu können. Der Honigtau enthält daher zwar noch einen großen Anteil Saccharide, ist aber relativ arm an Aminosäuren (Woodring et al. 2004,

106 Diskussion–EinVergleichmitTermiten

Blüthgen et al. 2004a). Die Saccharide würden jedoch eine günstige Energiequelle für die energieaufwändigeNFixierungpotenziellNfixierenderBakterienliefern. ______

4.2.3 VorteiledurchNFixierungfürobligateAkazienameisen

GehtmanvonderMöglichkeitaus,dassdieDarmfloraderAkazienameisenStickstoff fixiert, ergeben sich folgende Überlegungen: In diesem Falle würden die Investitionen der Akazie den laufenden Stickstoffbedarf der Kolonie nicht dauerhaft oder zumindest nur zeitweilig decken (Minimierung des Aufwands zur Etablierung und Stabilisierung des Mutualismus). Die Ameisen wären durch die eigene Fixierungsaktivität ihrer Darmflora unabhängigervonderVersorgungdurchdiePflanzemitStickstoffundkönntenauchPhasen überleben, in denen die Pflanze z.B. durch Trockenstress keine Futterkörperchen in hinreichender Zahl bilden kann. Hätten die Ameisen die Fähigkeit zur NFixierung mitgebracht, ist jedoch nicht ganz verständlich, warum die Akazien überhaupt Futterkörperchen entwickelt haben, die durch einen hohen Gehalt an Protein und Lipiden hervorragend auf die Bedürfnisse der Ameisen zugeschnitten zu sein scheinen (Heil et al. 2004a). Von der oben bereits angesprochen reinen Quantität (Futterkörperchen und damit Proteinmenge) abgesehen, kann also auch die Qualität der angebotenen Stickstoffverbindungen eine Rolle spielen. Vorangegangene Untersuchungen zeigten, dass von acht für Tiere essentiellen Aminosäuren nur Leucin, Lysin und Arginin in den Futterkörperchen vorhanden sind (Heil et al. 2004a). Ausgehend von den bisherigen 15 Ergebnissen der Untersuchung (EthinReduktion, N2Versuch) bei P.ferrugineus konnte jedocheineNFixierungsaktivitättrotzGegenwartentsprechenderBakteriengattungenbisher nichtbestätigtwerden.DieDarmfloraderMutualistenkanndaherandereFunktionenwiedie BereicherungderNahrungdurchSyntheseoderRecyclingessentiellerAminosäuren(welche in den Futterkörpern fehlen oder nur in geringer Konzentration vorhanden sind) oder vielleicht auch die Synthese von Komponenten oder Vorstufen des Pseudomyrmex Giftes haben.

4.2.4 WurzelknöllchensymbiosenderAmeisenakazien

WievieleAngehörigedergroßenGruppeFabalesgehenauchAkazienSymbiosenmit bestimmten Bodenbakterien der Gruppe Rhizobiales ein (Lloret et al. 2007, Ovalle et al. 1996, Aronson et al. 1992, Hansen et al. 1987), was ihnen die Fixierung atmosphärischen Stickstoffsermöglicht.VondieserStickstoffversorgungprofitierenauchdieAkazienameisen, dadieWirtspflanzeProteinunddamitNreicheFutterkörper(C:NVerhältniszwischen4,6:1

107 Diskussion–EinVergleichmitTermiten bis4,9:1)produziert(Heil etal. 2004a),welchenebendenAminosäurenundProteinen im EFNderAkaziendieeinzigeNQuellefürdiemutualistischenAmeisendarstellen(Clement etal. 2008).DieseKnöllchenbakterienwarendaherauchfürdieseUntersuchunginteressant, da sie zur Ernährung der Ameisenkolonien beitragen. Die isolierten Knöllchenbakterien ließen sich drei Gattungen zuordnen: Rhizobium, Ensifer (= Sinorhizobium ) und Mesorhizobium . Bislang liegen zwei Untersuchungen über die Identität der Akazien nodulierenden Rhizobiales des mesoamerikanischen Florenbereichs vor (Lloret et al. 2007, Toledo et al. 2003). Erst kürzlich neu beschrieben und veröffentlicht wurde Ensifer mexicanus als Symbiont von Acacia angustissima (Lloret et al. 2007). Ensifer wurde ursprünglich als „räuberisches“ Bodenbakterium beschrieben (Casida 1982). Erst später wurdennodulierende Isolateentdecktbzw.erzeugt(Rogel etal. 2001,Toledo etal. 2003). Wegen der erheblichen genetischen Ähnlichkeit zu Sinorhizobium wird derzeit vielfach vorgeschlagen Sinorhizobium in Ensifer umzuwandeln – zumal die Erstbeschreibung der Gattung Ensifer bereits1982(Casida)gegenüber Sinorhizobium Chen etal. 1988 emend. De Lajudie etal. 1994erfolgte(Young2003).DieindieserArbeitvorliegendenDatenüberdie IdentitätderbakteriellenSymbiontenderuntersuchtenAkaziensinddieerstendieserArtfür diegenanntenSpezies. ______ Tabelle4.2:Termitendarmflora. Zusammenstellung der Prokaryoten, die seit den 1970iger Jahren aus verschiedenen Termitenarten beschrieben wurden. Diese Aufzählung ist nicht vollständig, da nicht alle Literaturquellen verfügbar waren. *)Abbau: Vereinfachung: Abbau von komplexen Kohlenhydraten,Aromatenusw. TaxonomischeEinordnung Gattung&Art FunktionundLiteraturquelle γ Enterobacteriaceae Enterobacter NFixierung (Potrikusund Proteobacteria (Pantoea) Breznak1977) agglomerans Serratia Abbau* (Varma etal. 1994, marcescens Adamsund Boopathy2005) Citrobacter Abbau (Varma etal. 1994) amalonaticus Klebsiella Abbau (Varma etal. 1994) pneumoniae (Schäfer etal. 1996) Pseudomonadaceae Pseudomonas Abbau (Varma etal. 1994, aeruginosa Schäfer etal. 1996) Moraxellaceae Acinetobacter Abbau (Varma etal. 1994) calcoaceticus β Alcaligenaceae Alcaligenessp. Abbau (Varma etal. 1994) Proteobacteria Burkholderiales Comamonas Abbau (Varma etal. 1994) (Delftia) acidot,orans

108 Diskussion–EinVergleichmitTermiten

Neisseriaceae Stenoxybacter Acetat (WertzundBreznak acetivorans Oxidation 2007) α Rhizobiales Ochrobactrum Abbau (Varma etal. 1994) Proteobacteria Brucellaceae anthropi Rhizobiales Agrobacterium (Wenzel etal. 2002) Rhizobiaceae Afipia Bradyrhizobiaceae Rhizobium Sphingo Sphingomonas (Wenzel etal. 2002) monadaceae Zymomonas Rhizobiaceae Ensifersp. NFixierung (Frohlich etal. 2007) δ Desulfo Desulfovibrio Sulfat (Kuhnigk etal. Proteobacteria vibrionaceae D.intestinalis Reduktion, 1996,Ohkuma etal. (N 1996,Droge etal. Fixierung?) 2005) Actinobacteria Cellulomonadaceae Cellulomonassp. Abbau (Varma etal. 1994) Micrococcaceae Arthrobactersp. Abbau Micrococcaceae Micrococcus Abbau Micromono Micromonospora Abbau sporaceae Streptomycetaceae Streptomyces Abbau (Varma etal. 1994, Schäfer etal. 1996) Microbacteriaceae Aureobacterium Abbau (Varma etal. 1994) liquefaciens Nocardiaceae Rhodococcus Abbau (Chung etal. 1994) erythropolis Firmicutes Clostridiaceae Clostridiumsp. Fermentation, (Kane etal. 1991, C.mayombei (N Ohkuma etal. 1996, Fixierung?) Ohkuma etal. 1999b) Sporomusa Fermentation (BreznakundBlum termitida 1991) Bacillaceae Bacillussp. Abbau (Varma etal. 1994, Bacillus Abbau König2006) therrnoalkalo philus Staphylococcaceae Staphylococcus Abbau saprophyticus Listeriaceae Listeriainnocua Abbau Planctomycetes (Kohler etal. 2008) Bacteroidetes Bacteroidaceae Bacteroidessp. Abbau (Varma etal. 1994) Sphingobacteriales; Spirosomasp. (Wenzel etal. 2002) Flexibacteraceae Bacteroidales „Vestibaculum (Stingl etal. 2004) illigatum“ Bacteroidales NFixierung, (Hongoh etal. endosymbiont NRecycling, 2008b) Synthesevon Aminosäuren und CoFaktor

109 Diskussion–EinVergleichmitTermiten

Spirochaetes Spirochaetaceae Treponemasp. NFixierung; Spirochaeta (Ohkuma etal. 1999a,Iida etal. coccoides 2000,Breznak2002,Adamsund Boopathy2005,Droge etal. 2006, Berlanga etal. 2007,König etal. 2007,Droge etal. 2008) Fibrobacteres Fibrobacteres (Hongoh etal. 2006) Acidobacteria Gruppe TermiteGroup 'Endomicrobia' (IkedaOhtsubo etal. 2007, I(TG1) Herlemann etal. 2007,Ohkuma etal. 2007,Pittman etal. 2008,Hongoh et al. 2008a) Euryarchaeota: Methano (Miyata etal. 2007) microbiales Methanosarcinales Methanobacteriales Crenarchaeota Thermoplasmatales Euryarchaeota Methano Methanobrevi (LeadbetterundBreznak1996) bacteriaceae bacter tRFLPUntersuchung CytophagaFlexibacterBacteriodes, (Mackenzie etal. 2007) Proteobacteria, Spirochetes, TM7OP11, GrampositiveBacteria

110 Diskussion–EinVergleichmitTermiten

Abbildung4.2:ModellvorstellungdesAmeisePflanzeMutualismusunterEinbeziehung derBakterienund(potenzieller)NFixierung Die Ameisenpflanze (hier das Beispiel Acaciasp .)unddiePflanzenameisensindreichmit Mikroorganismen besiedelt. Als Leguminosen weisen die Akazien Wurzelknöllchen mit Rhizobienauf,dieNfixierenkönnen.DiePflanzeversorgtdieAmeisenmitFutterinForm von EFN (extrafloraler Nektar an Nektardrüsen des Blattstiels) und lipid sowie 111 Diskussion–BeurteilungderexperimentellenVerfahren proteinreichen Futterkörperchen (Belt’scheKörperchen). Der saccharidreiche EFN könnte einegünstigeEnergiequellefürdieenergieaufwändigeNFixierungpotenziellNfixierender BakterienimAmeisendarmdarstellen. ______

4.3 BeurteilungderexperimentellenVerfahren

Im nachfolgenden Abschnitt der Diskussion werden die angewandten Methoden anhandfolgenderFragenkritischdiskutiert:WelcheProblemetratenbeiStandardmethoden auf?EignetesichdietRFLPMethodefürdieUntersuchung?WiesinddieErgebnissedieser undderweiterenMethodezubewerten?

4.3.1 DNAIsolierungausAmeisen

DieIsolierungvonGesamtDNA–einschließlichbakteriellerGesamtDNA–ausden Ameisenproben aller untersuchten Arten stellte ein erhebliches Problem dar. Die verschiedenenKitserbrachtenqualitativwiequantitativsehrunterschiedlicheResultate,was jedoch vermutlich auf die Proben (Ameisenlarven und Ameisenarbeiterinnen) zurück zu führen war, da unterschiedlich vorbereitete/konservierte Ameisenproben eingesetzt werden mussten: Frische, lebendige Ameisen, tiefgefrorene und in 70%igem Ethanol konservierte Proben. Darüber hinaus wurde versucht nur Teile der Arbeiterinnen zur Präparation einzusetzen, um Verunreinigungen durch Gift und Speicheldrüsensekrete auszuschließen. Dennoch gelang eine zufrieden stellende DNAIsolierung nur gelegentlich. Es muss daher davon ausgegangen werden, dass die Ameisenproben Stoffe enthalten, die den Präparationsprozessstören.Eswäremöglich,dassderhoheFettgewebeanteilderLarvenoder Drüsensekrete wie das der Giftdrüsen oder generell Vorstufen der Giftsynthese in den Ameisen die Ursache für die mitunter schlechten Resultate darstellten (Pan et al. 2002b, Garraffo etal. 2001,PanundHink2000,BraekmanundDaloze1996,Devijver etal. 1995, Hink et al. 1994, Merlin et al. 1988, Schultz et al. 1979, Schultz et al. 1978, Schultz und Arnold1977).

4.3.2 ReproduzierbarkeitdertRFLPMethode

Bei der Präparation lebender Ameisen für bakterielle Kultivierungsansätze wurde auf eine Oberflächensterilisation verzichtet, da beispielsweise von wichtigen bakteriellen Symbionten Pilz kultivierender Ameisen bekannt ist, dass diese auf dem Exoskelett der Ameisenwachsen(Currie etal. 2006a).FürdietRFLPAnalysen(DNAPräparation)wurden

112 Diskussion–BeurteilungderexperimentellenVerfahren je nach Verfügbarkeit tiefgefrorene oder in 70%igem Ethanol konservierte Ameisen herangezogen. Obwohl viele (von anderen Tieren und vom Menschen bekannte) typische DarmbakterieneinengroßenAnteildernachgewiesenenMikroorganismenausmachen,kann also nicht exakt determiniert werden, welche der BakteriennunEndosymbiontendarstellen und welche nicht. 99% der Darmflora des Menschen setzen sich aus Firmicuten, Bacteroidetes, Proteobacteria und Actinobacteria (Eckburg und Relman 2007) zusammen. NimmtmanalleProbenderhieruntersuchtenAmeisenarten zusammen, machen diese vier GruppenimDurchschnitt83%derGesamtdiversitätbei Pseudomyrmex aus.Dennochkann davonausgegangenwerden,dasssichdieMehrzahlderdetektiertenKeimeausderDarmflora rekrutiert,daaufsiedergrößteAnteildermiteinemTierassoziiertenbakteriellenBiomasse entfällt(HinterdarmfloraderTermiten(König etal. 1999);beimMenschenetwazehnmalso vieleBakterienzellenwiemenschlicheZellen(Wilson2005)).Unabhängigdavonzeigtenalle Proben aus verschiedenen Kolonien drei verschiedener Ameisenarten sehr ähnliche mikrobielle Gesellschaftsprofile, was dafür spricht, dass die meisten dieser Bakterien verbreitet und dauerhaft mit diesen Ameisen assoziiert sind und damit als Symbionten bezeichnetwerdenkönnen.

4.3.3 tRFLPMethodeundTReFID

DieenormeprokaryotischeDiversität,diemitderhierangewandtentRFLPMethode für Baumbewohnende Ameisen der Gattung Pseudomyrmex nachgewiesen wurde, muss in Anbetracht der relativ wenigen bislang aus Ameisen bekannten bakteriellen Taxa auch im Hinblick auf die gewählte Untersuchungsmethode kritischdiskutiertwerden.Esgibteinige allgemeine Kritikpunkte an tRFLPbasierten Untersuchungsverfahren, die jedoch nicht alle auf die hier verwandte Methode angewandt werden können. tRFLPAnalysen von Bakteriengesellschaften wurden und werden in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle eingesetzt, um Schwankungen der Populationszusammensetzung unter wechselnden Umweltbedingungennachzuweisen(WolsingundPrieme2004,RamirezMoreno etal. 2003, Tun et al. 2002, Acinas et al. 1997). Dafür werden sehr oft die auftretenden Mengenproportionen der terminalen Restriktionsfragmente herangezogen. Da hierzu jedoch Produkte einer PCR verwandt werden, geben die tRFMengenproportionen viel weniger Schwankungen der Populationszusammensetzung als Variationen in der Amplifikation währendderPCRundPrimerpräferenzenwieder(Röschetal. 2006,Schutte etal. 2008).Die Populationsanalyse mit TReFID berücksichtigt die Signalstärke einzelner 113 Diskussion–BeurteilungderexperimentellenVerfahren

Restriktionsfragmentedagegennicht,sondernnurderenGegenwartoderFehlen(Röschund Bothe2005,Eilmus etal. 2007).EinequantitativeAnalyseistmitTReFIDalsonuraufder EbenederDiversitätunterschiedlichertRFMustermöglich.WeitereprinzipielleKritikpunkte betreffendieAuswahlderPrimerundderRestriktionsenzyme.Jenachdem,obeinespezielle bakterielle Gruppe oder die „Gesamtheit“prokaryotischen Lebens in einer Probe analysiert werdensollen,fälltdieWahlaufmehroderwenigerspezifischeoderuniversellePrimer.Die PrimerihrerseitsgingenaberausdembereitsvorhandenenWissenumdieSequenzdiversität desZielgens(meist16SrRNAGen)hervor.Daherkönnenmeistnur(bekannte)Organismen (gruppen) erfasst werden, für die diese Bereiche tatsächlich konserviert oder variabel sind (Schutte et al. 2008). Selbst „universelle“ Primer erfassen somit nur einen Teil der tatsächlichen Diversität. Im Falle der vorliegenden Methode fiel die Wahl auf möglichst universellePrimer,dienachwievorfürderartigeUntersuchungengenutztwerden(Singh et al. 2006,Schutte etal. 2008,RöschundBothe2005,Weisburg etal. 1991,Marchesi etal. 1998). Zur Abschätzung der Reproduzierbarkeit wurde eine Ausgangsprobe (Larven von P.ferrugineus ) insgesamt siebenmal auf identische Art und Weise in unabhängigen Durchgängen analysiert und die TReFIDErgebnistabellen ausgewertet (siehe Abschnitt 3.3 ReproduzierbarkeitdertRFLPMethode).DieDiversitätsprofiledersiebenAnalysenerwiesen sichalsäußerstähnlichunddamitqualitativreproduzierbar(Abbildung3.19).Dieabsolute Anzahl der detektierten tRFMuster schwankte zwar zwischen 2.555 und 8.169, auf dem Level der vorhandenen Taxa ergaben sich über die sieben Analysen hinweg jedoch sehr ähnlicheProportionen(MusterzahlproTaxonimVerhältniszurGesamtzahlunterschiedlicher MusterproAnalyse).QualitativkanndieMethodealsoalsreproduzierbargewertetwerden. Wichtig dabei ist, dass diese Anteilsverhältnisse der verschiedenen Taxa nicht absolute ZellzahlenineinerProbewiderspiegeln,sondernnur zeigen, welche Gruppe diverser (also mit mehr unterschiedlichen tRFMustern) vertreten ist. Dies verdeutlichten auch die Ergebnisse aus der Überprüfung von TReFID (Abschnitt 3.4), bei der ein künstliches GemischausdreiBakterienstämmenuntersuchtwurde.Dazuweiteruntenmehr.Daherkann bei der hier verfolgten Methodik kein Diversitätsindex wie z.B. der SHANNON Index (Shannon1948)bestimmtwerden,weilkeineDatenzurrelativenHäufigkeiteinereinzelnen Art(Ribotyp)bezogenaufdieGesamtindividuenzahlermitteltwerden.FürdieBestimmung absoluter Anteile bestimmter Taxa auf Zellzahlniveau ist gegenwärtig wohl nur die FluoreszenzinsituHybridisierung(FISH)praktikabel.DieseMethodeistjedochhinsichtlich

114 Diskussion–BeurteilungderexperimentellenVerfahren des Einsatzes taxonspezifischer Sonden beschränkt und kann immer nur einen engen AusschnittderDiversitäterfassen(Chae etal. 2008,Olsen etal. 2008,Friedrich etal. 1999, Kenzaka etal. 1998,LlobetBrossa etal. 1998,Fischer etal. 1995). Die Schwankungen der absoluten Anzahl der tRFMuster zwischen den sieben verschiedenenAnalysensindaufdieFluoreszenzhelligkeitunddamitaufdieKonzentration der zur Fragmentanalyse eingesetzten Proben zurückzuführen. Bei insgesamt geringerer Konzentration markierter DNAFragmente verschwinden mengenmäßig schwach vertretene terminale Restriktionsfragmente im Hintergrundrauschen, so dass nur die starken Fragmentsignalezurückbleiben. Zur Überprüfung der Funktion von TReFID in Kombination mit der seit Veröffentlichung(RöschundBothe2005,Rösch etal. 2006)erweitertenDatenbankwurden Fragmentdatensätze einer künstlichen Mischung von Escherichia coli, Azospirillum brasilense und Rhizobium leguminosarum unter unterschiedlichen Programmeinstellungen analysiert (siehe TReFIDÜberprüfung). Die Frage war hier, unter welchen Analysebedingungen(FehlerspielraumdertRFPeakFragmentlängenbestimmungundAnzahl notwendiger Enzyme) möglichst exakte Ergebnisse zu erzielen sind. Der Anteil fälschlicherweise nachgewiesener Ordnungen beträgt bei bis vier verschiedenen Enzymen knapp20%derTrefferundnimmtaufknapp4%bei11bzw.12verschiedenenEnzymenab (Abbildungen3.23und3.24).DiesefehlerhaftenTrefferkönntendieDiversitätsuntersuchung verfälschen.ImkonkretenFallhandeltessichumzwei falsch identifizierte Muster von 47 Mustern insgesamt, welche 4% ausmachen. Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass taxonomisch fehlerhaft eingruppierte Referenzsequenzen der GenBank (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/) zu Fehlidentifikationen führen, wurden die zugrunde liegenden Sequenzen mit dem Naive Bayesian classifier (http://rdp.cme.msu.edu/classifier /classifier.jsp)taxonomischeingeordnet(Wang etal. 2007).DieSequenzenkonntennurbis zur Stufe Proteobacteria sicher (100%) zugeordnet werden. Aufgrund vieler solcher taxonomisch unsicherer Sequenzen wurde entschieden, für die tRFLPAnalyse der vorliegenden Arbeit nur dann Taxa als identifiziert/detektiert gelten zu lassen, wenn zumindest fünf unabhängige tRFMuster die Gegenwart in der Probe bestätigen. Zudem wurden Datenbankeinträge von (exotischen bzw. seltenen) Bakteriengruppen, die nur mit wenigenMusternrepräsentiertwurden,taxonomischüberprüft.

115 Diskussion–BeurteilungderexperimentellenVerfahren

Mittlerweile sind Verfahren wie das Anlegen von Klonbibliotheken zumindest in großenLaborenweitestgehendautomatisiert,wodurcheinegroßeAnzahlvonKlonenerfasst werden kann. Auch Metagenomanalysen erlauben den umfassenden Einblick in artenreiche mikrobielle Gesellschaften (Warnecke etal. 2007, Turnbaugh etal. 2007, Xu etal. 2007). DeroftdiskutierteNachteilselektiverPrimer(esgibtkeinewirklichuniversellenPrimerfür Prokaryoten) liegt bei diesen Methoden wie auch bei den tRFLPVerfahren vor, da beide Ansätze auf der PCRTechnologie basieren. Diese Ansätze und insbesondere die SequenzierungdervielenKlonesindjedocherheblichteureralseineFragmentanalyse.Die Vorteile der tRFLPMethode liegen damit klar im geringeren Arbeitsaufwand und in der preiswerterenFragmentanalysebegründet(Rösch etal. 2006,Schutte etal. 2008).

4.3.4 EthinReduktionsTest

Versuchshintergrund zur EthinReduktion als Nachweis für die Gegenwart aktiver NitrogenaseinUmweltproben (Hardy etal. 1968):DerNitrogenaseKomplex(Dinitrogenase und DinitrogenaseReduktase) ist in der Lage molekularen, atmosphärischen Stickstoff in mehrerenSchrittenzuzweiAmmoniakMolekülenzureduzieren,diealsAmmoniumIonen durchAminotransferasenaufα–KetoglutaratoderAspartatübertragenwerdenundsozuden Aminosäuren Glutamat und Glutamin sowie Asparagin führen. Diese Reaktion ist sehr energieaufwändig und benötigt Reduktionsäquivalente (8 e über Ferredoxin bereitgestellt) sowie 16 ATP (Fritsche 1999). Die Nitrogenase reduziert jedoch auch andere Dreifachbindungen,zumBeispieldievonEthin(Acetylen)oderCyanid(Hardy etal. 1968). DaherwirddieReduktionvonEthinzuEthengenutztumNitrogenaseAktivitätexperimentell nachzuweisen (Hardy et al. 1973). Nach dem ersten Reduktionsschritt zu Ethen entweicht dieses Gas ohne eine weitere Interaktion am NitrogenaseKomplex und kann daher als IndikatorfüraktiveNitrogenasedienen.

EthinkannzuEthenundschließlichzuEthanhydriertwerden:

C2H2+H 2→C 2H4undanschließendC2H4+H 2→C 2H6 (NieuwlandundVogt1945)

MitvielenKatalysatorenlässtsichdieseHydrierungnichtaufderAlkenstufe(alsobeiEthen) stoppen. Unter besonderen Reaktionsbedingungen soll jedoch mit einigen Palladium oder NickelkatalysatorendieEthensyntheseausEthinmöglich sein (Reppe, Walter, Chemie und Technik der AcetylenDruckReaktionen , Verlag Chemie 1952). Eine spontane, nicht auf NitrogenaseAktivität zurückzuführende Reduktion von Ethin zu Ethen ist unter den angegebenen Versuchsbedingungen demnach auszuschließen. Ethin hat auf der Erde kein 116 Diskussion–BeurteilungderexperimentellenVerfahren natürliches Vorkommen. Dagegen ist Ethen ein weit verbreitetes Phytohormon (Pflanzenhormon) (Lurssen 1981, Burg und Burg 1965). Um Messfehler zu vermeiden, wurdenkeinerleiPflanzenteilebeiderMessungeingesetzt. Die Freisetzung von Ethen aus Arbeiterinnen und Larven P.gracilis und P.salvini deutetetatsächlich auf Nitrogenaseaktivitäthin (Tabelle3.8und Abbildung3.26).Auchin einigenArbeiterinnendernochnichtnäherbestimmten,mutmaßlichgeneralistischlebenden Pseudomyrmex sp. PSW06 konnte Ethenfreisetzung nachgewiesen werden. Trotz wiederholter Versuche konnte dagegen keine Ethenproduktion bei den obligaten Pflanzenameisen P.ferrugineus und P.peperi nachgewiesen werden, was jedoch keine abschließende Beurteilung dieser Arten bezüglich der Nitogenaseaktivität erlaubt, da nur wenige Ameisen zur Verfügung standen und diese durch die langen Transporte innerhalb MexikosundnachDeutschlandverbundenmitstarkenTemperaturschwankungengeschädigt sein konnten. Dass auch in vielen Messungen mit P.gracilis und P.salvini keine Ethinreduktion nachgewiesen werden konnte lag vermutlich am Ernährungszustand der AmeisenundLarven:Ethenkonnte,nurdannnachgewiesenwerden,wennetwaeineStunde vor Beginn der Experimente die Ameisen mit frischer Zuckerlösung (Saccharose 10%) versorgtwurden.DieseBeobachtungwürdegutindasModellderInteraktionvonAmeisen undBakteriengemeinschaftpassen,daNfixierendeBakterieneinenhohenEnergiebedarffür dieFixierungsreaktionaufweisen.

15 4.3.5 Isotopenexperiment: N2 Die Untersuchung der Anteilsverhältnisse des stabilen Stickstoffisotops 15 N zum häufigeren Isotop 14 N ( 15 N macht etwa 0,3663% des in der Atmosphäre vorhandenen Stickstoffsaus)ermöglichtEinblickeinschwerbeobachtbaretrophische Beziehungeneines ökologischenSystems(BurrisundWilson1957).DasnatürlicheNIsotopenverhältnisineiner tierischenProbekannInformationenüberdieErnährungsgewohnheitendesTieresgeben,da das schwerere Isotop aufgrund kinetischer Fraktionierung bei der enzymatischen Transamination von einer trophischen Ebene zur nächsten um etwa 3‰ angereichert wird (Post 2002, Macko et al. 1986). Ein Vergleich des Isotopenverhältnisses von vermutlicher Nahrungsquelle zum Verhältnis der Isotopen des Herbivor zeigen somit, ob sich ein vermuteterHerbivortatsächlichmonophagverhältoder auch noch andere Nahrungsquellen nutzt (Clement et al. 2008, Post 2002). Vergleiche der Isotopenverhältnisse zwischen Ameisenpflanzen und Ameisen konnten zeigen, dass obligat mutualistische Ameisen die Futterquellen der Ameisenpflanzen als alleinige Nahrungsquellen nutzen (Clement et al. 117 Diskussion–BeurteilungderexperimentellenVerfahren

2008, Fischer et al. 2002, Vasconcelos und Davidson 2000, Sagers et al. 2000). Auch ermöglichten derartige Analysen den Nachweis, dass P.gracilis neben EFN und FutterkörperchenauchandereNahrungsquellennutzt(Clement etal. 2008). Als weitere Möglichkeit lässt sich das Stickstoffisotop 15 N als Marker nutzen, um Stoffwechsel, Synthese und Abbauwege in Organismen zu verfolgen. In der vorliegenden 15 Studie wurde N2 als Werkzeug eingesetzt, um eine mögliche Fixierung atmosphärischen StickstoffsdurchmitdenAmeisenassoziierteBakteriennachzuweisen,wiediesfürPflanzen und Termiten bereits verschiedentlich unternommen wurde (Ohkuma et al. 1999b, Tayasu 15 1998,AlexanderundZuberer1989).DazuwurdendieAmeisenuntereiner10%igen N2 Atmosphäregehalten,umeineetwaigeFixierungdesatmosphärischenStickstoffsdurcheinen erhöhtenAnteildesschwererenIsotopsindenAmeisennachzuweisen. Weder Arbeiterinnen noch Larven von P.ferrugineus noch von P.gracilis zeigten 15 nacheinerknappenWocheInkubationuntereiner10%igen N2Atmosphäreeinenerhöhten 15 Anteil N am Gesamtstickstoff. Allerdings war die Vitalität der durch den Transport geschwächtenTiere eingeschränkt unddie Versuchsdauersehrkurzbemessen,weshalbder Versuchaneinervitalen,sichschonseiteinemhalbenJahrimLaborbefindlichenKolonieder generalistischen Art P.salvini über einen Zeitraum von vier Wochen wiederholt wurde. Während des Versuchs wurden die Ameisen nur mit einer Zuckerlösung als alleinige Nahrungsquelle versorgt. Die Isotopenverhältnisanalyse erbrachte keinen Unterschied 15 zwischendemTeilderKolonie,derunter N2Atmosphäregehaltenwurdeunddemnicht behandelten Kolonieteil. Arbeiterinnen, Puppen und Larven (ganze getrocknete Ameisenlarven, Gaster oder Thorax der Arbeiterinnen mit Darminhalt und somit mit Bakterienflora) beider Ansätze wiesen ein δ15 N von etwa 7‰ auf. Damit konnte gezeigt werden, dass diese Kolonie unter den in Anhang 7 (Eilmus 2008) aufgeführten Haltungsbedingungen keinen Stickstoff fixierte. Da jedoch nur eine einzelne Kolonie untersuchtwerdenkonnteunddieseKolonieunterkünstlichenBedingungengehaltenworden war,bleibteineabschießendeklareBewertungderResultateproblematisch. Neben den Proben (Arbeiterinnen, Larven und Puppen) der Laborkolonie wurden jedochauchkonservierteFreilandprobenvon P.salvini analysiert.DieseProbenzeigteneinen δ15 NWertvonum2‰imGegensatzzu7‰beiderLaborkolonie.Derdurchschnittliche Gesamtstickstoffgehalt war dagegen bei Proben aus Freiland und Laborkolonie mit 9,4%

118 Diskussion–BeurteilungderexperimentellenVerfahren konstant.Einδ15 NWertdieserGrößenordnung(um2‰)sprichtfüreineüberwiegendrein pflanzliche Ernährung dieser Ameisen unter natürlichen Bedingungen (Davidson 1997, Fischer etal. 2002,Clement etal. 2008,Davidson etal. 2003).Derdemgegenüberdeutlich erhöhte durchschnittliche δ15 NWert der Laborkolonie weist damit auf eine nicht der natürlichen Ernährung entsprechenden Versorgung dieser Kolonie hin. Die Kolonie wurde permanentmit10%igerSaccharoselösungernährtunderhieltzusätzlicheinmalproWoche FuttertierischerHerkunftinFormvonkleingeschnittenenMehlkäferlarvenTenebriomolitor und Stabschrecken Medauroideaextradentata (StandardFuttertiere). Es kann daher nicht ausgeschlossenwerden,dassdieseErnährungeinemöglicheNFixierunginhibierte. Der δ15 NWert der obligaten Akazienameise P.ferrugineus lag mit durchschnittlich 0,62‰signifikant(pWert=0,000;Statistica6, StatSoft ;MannWhitneyUTest)unterhalb derdurchschnittlichenδ15 NWertedesGeneralisten P.salvini (2,3‰)unddesfakultativen Akazienparasiten P.gracilis (1,64‰).WiebereitsdurchClement etal. 2008gezeigt,deutet dieserUnterschieddesδ15 NWertesaufdieengeBindungandieWirtspflanze,wogegendie Daten der Generalisten ( P.salvini ) und fakultativem Parasiten (P.gracilis ) für weitere Nahrungsquellen sprechen. Allerdings haben auch die Werte für P.salvini und P.gracilis eineGrößenordnung,diefüreineüberwiegendpflanzlicheoderindirektpflanzlicheKostwie Honigtauspricht. 15 Die negativen Befunde für NFixierung mittels N2Methode widersprechen den Ergebnissen der EthinReduktion aus dem vorangegangenen Abschnitt. Allerdings konnte, wieobenbesprochen,nureineKolonievon P.salvini eingehend untersucht werden. Es ist durchaus bekannt, dass sich die Resultate der beiden verschiedenen methodischen Ansätze zumNachweisderFixierungvonStickstoffwidersprechenkönnen(Ankomah1995,McNeill etal. 1994,SmithundHume1987,Hansen etal. 1987,Wivstad etal. 1987,Martenssonund Ljunggren 1984). Zudem entsprachen die Versuchsbedingungen scheinbar nicht den natürlichen Ernährungsgewohnheiten der Tiere. Der Nachweis der NFixierung in einem komplexen System bleibt nach wie vor insbesondere bei geringen Fixierungsraten schwer greifbar. Weitere Versuche insbesondere mit P.ferrugineus, P.gracilis aber auch weiteren arborealen und bekanntermaßen auf pflanzliche Kost, EFN oder Honigtau spezialisierten 15 Ameisenartenmitder N2Methodeerscheinenmiralsunbedingtsinnvoll,umendgültigN FixierungskapazitätenvonAmeisenundderenassoziierteMikroorganismenaufdeckenoder widerlegenzukönnen.

119 SchlussfolgerungenundAusblick

5 SchlussfolgerungenundAusblick Um einen möglichst umfassenden Überblick über die mit Pseudomyrmex assoziierten Bakterien zu gewinnen, wurde eine Variante der tRFLPMethode (Terminaler Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus) unter Nutzung des Computerprogramms TReFID(TerminalRestrictionFragment IdentifyingProgram)eingesetzt(RöschundBothe 2005,Rösch etal. 2006).DieseMethodeerlaubteeinequalitativeAnalysederDiversitätder Bakteriengemeinschaft.Dabeikonntegezeigtwerden,dassdiemitdenAmeisenassoziierte Bakteriengemeinschaft sich als sehr viel diverser erwies, als bisherige Untersuchungen an anderen verwandten Ameisengattungen dies hätte vermuten lassen (Stoll et al. 2007, Van Borm et al. 2002b). Die bakteriellen Gemeinschaften unterschieden sich zwischen den untersuchtenArtenqualitativkaum,lediglichdieDiversität(ausgehendvondentRFDaten) schien bei der obligaten Akazienameise P.ferrugineus deutlich höher zu sein. Dabei dominierten die Gruppen α, β und γProteobacteria, Actinobacteria, Spirochaetes, Sphingobacteria,Bacilli,Clostridia,FlavobacteriaundBacteroidetes,die90%derDiversität der tRFMuster darstellten. Damit ähnelte die bakterielle Gemeinschaft sehr jener der Termiten (König et al. 1999). Da es sich bei der Biozönose des Termitendarms um eine Anpassungandefizitäre,einseitigeKost(Cellulose)handelt,konntevermutetwerden,dass eine derartige Funktion auch bei den Ameisen vorlag. Es konnten viele Mikroorganismen nachgewiesenwerden,dieauffermentativeProzesse,NRecyclingundNFixierungimDarm der Ameisen schließen lassen. In der Tat deuteten die Beobachtung einer aktiven Ethin Reduktion auf aktive Nitrogenase bei P.gracilis und P.salvini hin. Die Aufnahme von 15 Stickstoff konnte jedoch bislang mittels N2Isotopenanalyse nicht bestätigt werden. Dafür 15 sprechen Daten der N2Isotopenanalyse der Freilandproben von P.salvini für eine rein pflanzlicheErnährungsweise. Die anzestrale Lebensweise der Gattung Pseudomyrmex scheint generalistisch gewesen zu sein (Ward 1993, Kautz et al. in press.). Als Generalisten ernähren sich diese Ameisen bevorzugt von zuckrigen Lösungen (EFN, Honigtau) und „sammeln“ zusätzlich tierisches Eiweißz.B.inFormtoterInsekten(Ward1993,Clement etal. 2008,Eilmus2008).Diese Lebensweise konnte vielen Baum bewohnenden tropischen Ameisen nachgewiesen werden (Davidson und PatrellKim 1996, Davidson et al. 2003, Woodring et al. 2004,Way 1962, RicoGray1993,Pointin1978,PfeifferundLinsenmair2000,OliveiraundFreitas2004,Del ClaroundOliveira1999,DelClaroundOliveira1993,CookundDavidson2006,Blüthgen et

120 SchlussfolgerungenundAusblick al. 2000,Blüthgen etal. 2004b,Blüthgen etal. 2004a,AlmeidaNeto etal. 2003).Zudiesen Generalistenwerden P.salviniundauch P.gracilisgezählt,wobei P.gracilisauchalsParasit der Ameisenakazien auftreten kann (Clement et al. 2008,Clement2005).Dieanlimitierte Nahrungsverhältnisse des Lebensraums angepasste Darmflora erlaubte es vermutlich gleichsampräadaptivdenVorläufernvon P.ferrugineus vonder„GeneralistenKost“aufdie Akaziendiätzuwechseln.DieserklärtdasPhänomen,dassinnerhalbderPseudomyrmecinae sichz.ThochspezialisiertePflanzenameisenmitreinpflanzlicherKost(Clement etal. 2008, Heil etal. 2005b)mindestenszehnmal–alleinsechsmalinderGattung Pseudomyrmex –und scheinbarvölligunabhängigvoneinanderentwickelten(Ward1993,WardundDownie2005). An diesen Spezialisierungs und dadurch bedingten Speziationsprozessen könnte die mutualistischeDarmfloraderAmeiseneinengroßenAnteilgehabthaben,dennMutualismen zwischen phytophagen Insekten und Mikroorganismen wurden jüngst als Triebfeder einer adaptiven Diversifikation beschrieben (Janson et al. 2008). Dies scheint seine Bestätigung nicht nur bei den artenreichen Pflanzensaugern, sondern auch bei der mit ca. 1.000 beschriebenen Spezies artenreichsten Ameisengattung Camponotus (Hölldobler und Wilson 1990)undderenSymbionten Blochmannia zufinden.WasbedeutendieseMöglichkeitenim RückschlussfürdieNaturdesMutualismuszwischen Ameisenakazie und Pflanzenameise? Würde in Akazienameisen NFixierung stattfinden, würde das für ein Modell des Mutualismussprechen,indemdiePartnerihreInvestitionenindenjeweilsanderenPartnerso gering wie möglich halten. Die Futterkörperchen der Akazien stellen die primäre Proteinquelle der mutualistischen Ameisen dar, enthalten jedoch nur wenige essentielle Aminosäuren. Durch eine Nfixierende und/oder Nrecycelnde Darmflora gleichen die Ameisen das Defizit aus und die Ameisenpflanze bleibt den mutualistischen Ameisen als Nische somit erhalten. Auf das Prisoner´s Dilemma bezogen würde dies bedeuten, dass Kooperationstattfindet,sichdieseaberaufdasNötigstebeschränkt(DoebeliundKnowlton 1998,GibbonsundDugatkin1997,Brembs1996). Weitere Versuche insbesondere mit P.ferrugineus, P.gracilis aber auch weiteren arborealenundaufpflanzlicheKost,EFNoderHonigtauspezialisiertenAmeisenartenmitder 15 N2Methodeerscheinenmiralsunbedingtsinnvoll,umendgültigNFixierungskapazitäten vonAmeisenundderenassoziierteMikroorganismenaufdeckenoderwiderlegenzukönnen. Weitere Feldstudien an den vielen bislang nur wenig untersuchten arborealen Ameisen könnten Erklärungsansätze für das Paradoxon des enormen Anteils der Ameisen an der tierischenBiomassetropischerWaldlebensräumebieten.

121 Literatur

6 Literaturverzeichnis ACINAS ,S.G.,R ODRIGUEZ VALERA ,F.&P EDROS ALIO ,C.(1997)Spatialandtemporal variationinmarinebacterioplanktondiversityasshownbyRFLPfingerprintingof PCRamplified16SrDNA. FemsMicrobiologyEcology, 24, 2740. ADAMS ,D.G.&D UGGAN ,P.S.(2008)Cyanobacteriabryophytesymbioses. JournalOf ExperimentalBotany, 59, 10471058. ADAMS ,L.&B OOPATHY ,R.(2005)Isolationandcharacterizationofentericbacteriafromthe hindgutofFormosantermite. BioresourceTechnology, 96, 15921598. ALEXANDER ,D.B.&Z UBERER ,D.A.(1989)(N15)N2fixationbybacteriaassociatedwith maizerootsatalowpartialO2pressure. Appl.Environ.Microbiol., 55, 17481753. ALLEN ,M.M.&S TANIER ,R.Y.(1968)Growthanddivisionofsomeunicellularbluegreen algae. J.Gen.Microbiol., 51, 199202. ALMEIDA NETO ,M.,I ZZO ,T.J.,R AIMUNDO ,R.L.G.&R OSSA FERES ,D.C.(2003) Reciprocalinterferencebetweenantsandstinglessbeesattendingthehoneydew producinghomopteran Aetalionreticulatum (Homoptera:Aetalionidae). Sociobiology, 42, 369380. AMANN ,R.I.,L UDWIG ,W.&S CHLEIFER ,K.H.(1995)Phylogeneticidentificationandinsitu detectionofindividualmicrobialcellswithoutcultivation. Microbiol.Rev., 59(1), 143 169. ANKOMAH ,A.B.(1995)Comparisonofmethodsofestimatingbiologicalnitrogenfixation usingcowpeacultivarsfromGhana. TropicalAgriculture, 72, 3438. ARONSON ,J.,O VALLE ,C.&A VENDANO ,J.(1992)Earlygrowthrateandnitrogenfixation potentialinfortyfourlegumespeciesgrowninanacidandaneutralsoilfromcentral Chile. ForestEcologyandManagement, 47, 225244. ASH ,S.(1996)EvidenceofplantinteractionsintheUpperTriassicofthe southwesternUnitedStates. Lethaia, 29, 237248. ATTWOOD ,M.M.&H ARDER ,W.(1972)Rapidandspecificenrichmentprocedurefor Hyphomicrobium spp. AntonieVanLeeuwenhoekJ.Microbiol.Serol., 38, 369&. AYRE ,G.L.(1963)Feedingbehaviouranddigestionin Camponotusherculeanus (L.) (Hymenoptera:Formicidae). EntomologiaExperimentalisEtApplicata, 6, 165170. BAKALIDOU ,A.,K AMPFER ,P.,B ERCHTOLD ,M.,K UHNIGK ,T.,W ENZEL ,M.&K ÖNIG ,H. (2002) Cellulosimicrobiumvariabilespnov .,acellulolyticbacteriumfromthehindgut ofthetermite Mastotermesdarwiniensis . IntJSystEvolMicrobiol, 52, 11851192. (DOI10.1099/ijs.0.019040.) BAKKEN ,L.R.&O LSEN ,R.A.(1987)Therelationshipbetweencellsizeandviabilityofsoil bacteria. Microb.Ecol., 13, 103114. BALACHANDAR ,D.,S ANDHIYA ,G.S.,S UGITHA ,T.C.K.&K UMAR ,K.(2006)Flavonoidsand growthhormonesinfluenceendophyticcolonizationandinplantanitrogenfixationby adiazotrophic Serratiasp inrice. WorldJMicrobiolBiotechnol, 22, 707712. BAST ,E.(1999)MikrobiologischeMethoden. Spektrum,Akad.Verl. BEATTIE ,A.J.(1985) Theevolutionaryecologyofantplantmutualisms, Cambridge,England, CambridgeUniversityPress. BEHAR ,A.,Y UVAL ,B.&J URKEVITCH ,E.(2005)Enterobacteriamediatednitrogenfixationin naturalpopulationsofthefruitfly Ceratitiscapitata . Mol.Ecol., 14, 26372643.(DOI 10.1111/j.1365294X.2005.02615.x.) BELT ,T.(1874) ThenaturalistinNicaragua, London,J.M.DentandSons. BENEMANN ,J.R.(1973)Nitrogenfixationintermites. Science, 181, 164165. BENHAMOU ,N.,G AGNÉ ,S.,L E QUÉRÉ ,D.&D EHBI ,L.(2000)Bacterialmediatedinduced resistanceincucumber:Beneficialeffectoftheendophyticbacterium Serratia

122 Literatur

plymuthica ontheprotectionagainstinfectionby Pythiumultimum . Phytopathology, 90, 4556. BENSON ,M.J.,G AWRINSKI ,J.D.,E VELEIGH ,D.E.&B ENSON ,D.R.(2004)Intracellular symbiontsandotherbacteriaassociatedwithdeerticks( Ixodesscapularis )from NantucketandWellfleet,CapeCod,Massachusetts. Appl.Environ.Microbiol., 70, 616620.(DOI10.1128/AEM.70.1.616620.2004.) BENTLEY ,B.L.(1977)Theprotectivefunctionofantsvisitingtheextrafloralnectariesof Bixa orellana (Bixaceae). JournalofEcology, 65, 2738. BERLANGA ,M.,P ASTER ,B.J.&G UERRERO ,R.(2007)Coevolutionofsymbioticspirochete diversityinlowertermites. IntMicrobiol., 10, 133139.(DOI10.2436/20.1501.01.19.) BLOCHMANN ,F.(1892)ÜberdasVorkommenvonbakterienähnlichenGebildeninden GewebenundEiernverschiedenerInsekten. Zentbl.Bakteriol., 11, 234240. BLÜTHGEN ,N.&F IEDLER ,K.(2004)Competitionforcomposition:Lessonsfromnectar feedingantcommunities. Ecology, 85, 14791485. BLÜTHGEN ,N.,G OTTSBERGER ,G.&F IEDLER ,K.(2004a)Sugarandaminoacidcomposition ofantattendednectarandhoneydewsourcesfromanAustralianrainforest. Austral Ecology, 29, 418429. BLÜTHGEN ,N.,STORK ,N.E.&F IEDLER ,K.(2004b)Bottomupcontrolandcooccurrencein complexcommunities:honeydewandnectardeterminearainforestantmosaic. Oikos, 106, 344358. BLÜTHGEN ,N.,V ERHAAGH ,M.,G OITÍA ,W.,J AFFÉ ,K.,M ORAWETZ ,W.&B ARTHLOTT ,W. (2000)HowplantsshapetheantcommunityintheAmazonianrainforestcanopy:the keyroleofextrafloralnectariesandhomopteranhoneydew. Oecologia, 125, 229240. BOURSAUX EUDE ,C.&G ROSS ,R.(2000)Newinsightsintosymbioticassociationsbetween antsandbacteria. ResearchInMicrobiology, 151, 513519. BRAEKMAN ,J.C.&D ALOZE ,D.(1996)Defensivealkaloidsfromants. JournalOfThe BrazilianChemicalSociety, 7, 251256. BREMBS ,B.(1996)Chaos,cheatingandcooperation:PotentialsolutionstothePrisoner's Dilemma. Oikos, 76, 1424. BREZNAK ,J.A.(2002)Phylogeneticdiversityandphysiologyoftermitegutspirochetes. IntegrativeAndComparativeBiology, 42, 313318. BREZNAK ,J.A.&B LUM ,J.S.(1991)Mixotrophyinthetermitegutacetogen Sporomusa termitida . ArchivesOfMicrobiology, 156, 105110. BREZNAK ,J.A.,B RILL ,W.J.,M ERTINS ,J.W.&C OPPEL ,H.C.(1973)Nitrogenfixationin termites. Nature, 244, 577579. BRONSTEIN ,J.L.(1994)Ourcurrentunderstandingofmutualism. TheQuarterlyReviewof Biology, 69, 3151. BRONSTEIN ,J.L.(2001)Theexploitationofmutualisms. EcologyLetters, 4, 277287. BROWN ,J.R.,D OUADY ,C.J.,I TALIA ,M.J.,M ARSHALL ,W.E.&S TANHOPE ,M.J.(2001) Universaltreesbasedonlargecombinedproteinsequencedatasets. NatureGenetics, 28, 281285. BROWN ,W.L.J.(1960)Ants,acacias,andbrowsingmammals. Ecology, 41, 587592. BRUNE ,A.(1998)Termiteguts:theworld'ssmallestbioreactors. TrendsInBiotechnology, 16, 1621. BUCHNER ,P.(1965) EndosymbiosisofAnimalswithPlantMicroorganisms, NewYork,J. Wiley&Sons. BURG ,S.P.&B URG ,E.A.(1965)EthyleneactionandripeningoffruitsEthyleneinfluences growthanddevelopmentofplantsandishormonewhichinitiatesfruitripening. Science, 148, 11901196

123 Literatur

BURRIS ,R.H.&W ILSON ,P.W.(1957)Methodsformeasurementofnitrogenfixation.p.355 366.InS.P.ColowickandN.0.Kaplan[ed.],Methodsofenzymology,vol.4. AcademicPress,Inc.,NewYork. BYRNE ,D.N.&M ILLER ,W.B.(1990)Carbohydrateandaminoacidcompositionofphloem sapandhoneydewproducedby Bemisiatabaci . JournalOfInsectPhysiology, 36, 433439. CAFARO ,M.J.&C URRIE ,C.R.(2005)Phylogeneticanalysisofmutualisticfilamentous bacteriaassociatedwithfungusgrowingants. CanadianJournalOfMicrobiology, 51, 441446. CAI ,Y.M.,B ENNO ,Y.,O GAWA ,M.,O HMOMO ,S.,K UMAI ,S.&N AKASE ,T.(1998)Influence ofLactobacillusspp.fromaninoculantandofWeissellaandLeuconostocspp.from foragecropsonsilagefermentation. AppliedAndEnvironmentalMicrobiology, 64, 29822987. CAPONE ,D.G.(2001)Marinenitrogenfixation:what'sthefuss? Curr.Opin.Microbiol., 4, 341348. CARTER ,C.,H EALY ,R.,O'TOOL ,N.M.,N AQVI ,S.M.S.,R EN ,G.,P ARK ,S.,B EATTIE ,G.A., HORNER ,H.T.&T HORNBURG ,R.W.(2007)Tobacconectariesexpressanovel NADPHoxidaseimplicatedinthedefenseoffloralreproductivetissuesagainst microorganisms. PlantPhysiology, 143, 389399. CASIDA ,L.E.(1982) Ensiferadhaerens gennov,spnovAbacterialpredatorofbacteriain soil. Int.J.Syst.Bateriol., 32, 339345. CASTRO ,M.D.&D EMARCO ,D.(2008)Phenoliccompoundsproducedbysecretorystructures inplants:abriefreview. NaturalProductCommunications, 3, 12731284. CHAE ,K.J.,R AMESHWAR ,T.,J ANG ,A.,K IM ,S.H.&K IM ,I.S.(2008)Analysisofthe nitrifyingbacterialcommunityinBioCubespongemediausingfluorescentinsitu hybridization(FISH)andmicroelectrodes. JournalOfEnvironmentalManagement, 88, 14261435. CHANDLER ,S.M.,W ILKINSON ,T.L.&D OUGLAS ,A.E.(2008)Impactofplantnutrientson therelationshipbetweenaherbivorousinsectanditssymbioticbacteria. Proc.R.Soc. B, 275, 565570.(DOI10.1098/rspb.2007.1478.) CHO ,J.C.&G IOVANNONIO ,S.J.(2003)Fulvimarinapelagi gen.nov.,sp.nov.,amarine bacteriumthatformsadeepevolutionarylineageofdescentintheorder'Rhizobiales'. Int.J.Syst.Evol.Microbiol., 53, 18531859.(DOI10.1099/ijs.0.026440.) CHUNG ,S.Y.,M AEDA ,M.,S ONG ,E.,H ORIKOSHI ,K.&K UDO ,T.(1994)AGramPositive PolychlorinatedBiphenylDegradingBacterium,RhodococcusErythropolisStrain Ta421,IsolatedFromATermiteEcosystem. BioscienceBiotechnologyAnd Biochemistry, 58, 21112113. CLEMENT ,L.W.2005 Pseudomyrmexgracilis EinParasitaufAmeisenakazien? Dept.of Ecology. Jena,FriedrichSchillerUniversität. CLEMENT ,L.W.,K ÖPPEN ,S.C.W.,B RAND ,W.A.&H EIL ,M.(2008)Strategiesofaparasite oftheantacaciamutualism. Behav.Ecol.Sociobiol., 62, 953962.(DOI 10.1007/s0026500705201.) CONNOR ,R.C.(1995)Thebenefitsofmutualismaconceptualframework. Biol.Rev.Biol. Proc.Camb.Phil.Soc., 70, 427457. COOK ,S.C.&D AVIDSON ,D.W.(2006)Nutritionalandfunctionalbiologyofexudatefeeding ants. EntomologiaExperimentalisEtApplicata, 118, 110. CURRIE ,C.R.(2001a)Acommunityofants,fungi,andbacteria:Amultilateralapproachto studyingsymbiosis. Annu.Rev.Microbiol., 55, 357380. CURRIE ,C.R.(2001b)Prevalenceandimpactofavirulentparasiteonatripartitemutualism. Oecologia, 128, 99106.

124 Literatur

CURRIE ,C.R.,B OT ,A.N.M.&B OOMSMA ,J.J.(2003)Experimentalevidenceofatripartite mutualism:bacteriaprotectantfungusgardensfromspecializedparasites. Oikos, 101, 91102. CURRIE ,C.R.,P OULSEN ,M.,M ENDENHALL ,J.,B OOMSMA ,J.J.&B ILLEN ,J.(2006a) Coevolvedcryptsandexocrineglandssupportmutualisticbacteriainfungusgrowing ants. Science, 311, 8183.(DOI10.1126/science.1119744.) CURRIE ,C.R.,P OULSEN ,M.,M ENDENHALL ,J.,B OOMSMA ,J.J.&B ILLENS ,J.(2006b) Mutualisticbacteriainfungusgrowingants. CoevolvedCryptsandExocrineGlandsSupport. Science, 311 . CURRIE ,C.R.,S COTT ,J.A.,S UMMERBELL ,R.C.&M ALLOCH ,D.(1999)Fungusgrowing antsuseantibioticproducingbacteriatocontrolgardenparasites. Nature, 398, 701 704. CURTIS ,T.P.,S LOAN ,W.T.&S CANNELL ,J.W.(2002)Estimatingprokaryoticdiversityand itslimits. Proc.Natl.Acad.Sci.U.S.A., 99, 1049410499. DAVIDSON ,D.W.(1997)Theroleofresourceimbalancesintheevolutionaryecologyof tropicalarborealants. BiologicalJournaloftheLinneanSociety, 61, 153181. DAVIDSON ,D.W.,C ASTRO DELGADO ,S.R.,A RIAS ,J.A.&M ANN ,J.(2006)Unveilinga ghostofAmazonianrainforests: Camponotusmirabilis ,engineerofGuaduabamboo. Biotropica, 38, 653660. DAVIDSON ,D.W.,C OOK ,S.C.,S NELLING ,R.R.&C HUA ,T.H.(2003)Explainingthe abundanceofantsinlowlandtropicalrainforestcanopies. Science, 300, 969972. DAVIDSON ,D.W.&P ATRELL KIM ,L.(1996)Tropicalarborealants:whysoabundant?IN Gibson,A.C.(Ed.) NeotropicalBiodiversityandConservation. LosAngeles,Mildred E.MathiasBotanicalGarden,UniversityofCalifornia. DE BARY ,A.(1879)DieErscheinungderSymbiose.KarlJ.Trüber,Strassburg.30pp. DE VRIES ,E.J.,J ACOBS ,G.,S ABELIS ,M.W.,M ENKEN ,S.B.J.&B REEUWER ,J.A.J.(2004) Dietdependenteffectsofgutbacteriaontheirinsecthost:thesymbiosisof Erwinia sp andwesternflowerthrips. Proc.R.Soc.Lond.B, 271,21712178.(DOI 10.1098/rspb.2004.2817.) DE VRIES ,E.J.,V ANDER WURFF ,A.W.G.,J ACOBS ,G.&B REEUWER ,J.A.J.(2008)Onion thrips,Thripstabaci,havegutbacteriathatarecloselyrelatedtothesymbiontsofthe westernflowerthrips,Frankliniellaoccidentalis.JournalOfInsectScience, 8. DEL CLARO ,K.&O LIVEIRA ,P.S.(1993)AnthomopterainteractionDoalternativesugar sourcesdistracttendingants. Oikos, 68, 202206. DEL CLARO ,K.&O LIVEIRA ,P.S.(1999)Anthomopterainteractionsinaneotropical savanna:Thehoneydewproducingtreehopper, Guayaquilaxiphias (Membracidae), anditsassociatedantfaunaon Didymopanaxvinosum (Araliaceae). Biotropica, 31, 135144. DETTNER ,K.&P ETERS ,W.(1999)LehrbuchderEntomologie.98110. DEVIJVER ,C.,M ACOURS ,P.,B RAEKMAN ,J.C.,D ALOZE ,D.&P ASTEELS ,J.M.(1995)Short synthesesof(+/)tetraponerine5and(+/)tetraponerine6Thestructuresof tetraponerine1andtetraponerine2,andarevisionofthestructuresof(+) tetraponerine5and(+)tetraponerine6. Tetrahedron, 51, 1091310922. DICKE ,M., VAN BEEK ,T.A.,P OSTHUMUS ,M.A.,B EN DOM ,N., VAN BOKHOVEN ,H.& DE GROOT ,A.E.(1990)Isolationandidentificationofvolatilekairomonethataffects Acarine predatorpreyinteractions.Involvementofthehostplantintitsproduction. JournalofChemicalEcology, 16, 381395. DOEBELI ,M.&K NOWLTON ,N.(1998)Theevolutionofinterspecificmutualisms. Proc.Natl. Acad.Sci.U.S.A., 95, 86768680. DOUGLAS ,A.E.(1998)Nutritionalinteractionsininsectmicrobialsymbioses:aphidsand theirsymbioticbacteria Buchnera . Ann.Rev.Entomol., 43, 1738.

125 Literatur

DOUGLAS ,A.E.(2006)Phloemsapfeedingbyanimals:problemsandsolutions. J.Exp.Bot., 57, 747754.(DOI10.1093/jxb/erj067.) DREYFUS ,B.,G ARCIA ,J.L.&G ILLS ,M.(1988)Characterizationof Azorhizobium caulinodans gen.nov.,sp.nov.,astemnodulatingnitrogenfixingbacteriumisolated from Sesbaniarostrata . Int.J.Syst.Bacteriol., 38, 8998. DROGE ,S.,F ROHLICH ,J.,R ADEK ,R.&K ÖNIG ,H.(2006) Spirochaetacoccoides spnov.,a novelcoccoidspirochetefromthehindgutofthetermite Neotermescastaneus . Appl. Environ.Microbiol., 72, 392397.(DOI10.1128/AEM.72.1.392397.2006.) DROGE ,S.,L IMPER ,U.,E MTIAZI ,F.,S CHONIG ,I.,P AVLUS,N.,D RZYZGA ,O.,F ISCHER ,U.& KÖNIG ,H.(2005)Invitroandinvivosulfatereductioninthegutcontentsofthe termite Mastotermesdarwiniensis andtherosechafer Pachnodamarginata . J.Gen. Appl.Microbiol., 51, 5764. DROGE ,S.,R ACHEL ,R.,R ADEK ,R.&K ÖNIG ,H.(2008) Treponemaisoptericolens spnov.,a novelspirochaetefromthehindgutofthetermite Incisitermestabogae . IntJSystEvol Microbiol, 58, 10791083.(DOI10.1099/ijs.0.646990.) DUMLER ,J.S.,C HOI ,K.S.,G ARCIA GARCIA ,J.C.,B ARAT ,N.S.,S CORPIO ,D.G.,G ARYU ,J. W.,G RAB ,D.J.&B AKKEN ,J.S.(2005)Humangranulocyticanaplasmosisand Anaplasmaphagocytophilum . Emerg.Infect.Dis., 11, 18281834. DUTTA ,D.&G ACHHUI ,R.(2006)Novelnitrogenfixing Acetobacternitrogenifigens spnov., isolatedfromKombuchatea. IntJSystEvolMicrobiol., 56, 18991903. DUTTA ,D.&G ACHHUI ,R.(2007)Nitrogenfixingandcelluloseproducing Gluconacetobacterkombuchae spnov.,isolatedfromKombuchatea. IntJSystEvol Microbiol., 57, 353357. DYKHUIZEN ,D.E.(1998)SantaRosaliarevisited:Whyaretheresomanyspeciesofbacteria? AntonieVanLeeuwenhoekInternationalJournalOfGeneralAndMolecular Microbiology, 73, 2533. ECKBURG ,P.B.&R ELMAN ,D.A.(2007)TheroleofmicrobesinCrohn'sdisease.Clinical InfectiousDiseases, 44, 256262. EILMUS ,S.(2008) Pseudomyrmexsalvini (Forel,1899)–Notesonbiologyandkeepingin captivity(Pseudomyrmecinae). Arthropoda, 16(3), 3437. EILMUS ,S.,R OSCH ,C.&B OTHE ,H.(2007)Prokaryoticlifeinapotashpollutedmarshwith emphasisonNmetabolizingmicroorganisms. Environ.Pollut., 146, 478491.(DOI 10.1016/j.envpol.2006.07.008.) EMTIAZI ,G.,E TEMADIFAR ,Z.&T AVASSOLI ,M.(2003)Anovelnitrogenfixingcellulytic bacteriumassociatedwithrootofcornisacandidateforproductionofsinglecell protein. Biomass&Bioenergy, 25, 423426. FELDHAAR ,H.,S TRAKA ,J.,K RISCHKE ,M.,B ERTHOLD ,K.,S TOLL ,S.,M UELLER ,M.J.& GROSS ,R.(2007)Nutritionalupgradingforomnivorouscarpenterantsbythe endosymbiont Blochmannia . BMCBiol., 5:48, 111.(DOI10.1186/17417007548.) FISCHER ,K.,H AHN ,D.,A MANN ,R.I.,D ANIEL ,O.&Z EYER ,J.(1995)Insituanalysisofthe bacterialcommunityinthegutoftheearthworm Lumbricusterrestris Lbywholecell hybridization. CanadianJournalOfMicrobiology, 41, 666673. FISCHER ,R.C.,R ICHTER ,A.,W ANEK ,W.&M AYER ,V.(2002)Plantsfeedants:foodbodies ofmyrmecophytic Piper andtheirsignificancefortheinteractionwith Pheidole bicornis ants. Oecologia, 133, 186192. FLETCHER ,J.,W AYADANDE ,A.,M ELCHER ,U.&Y E,F.C.(1998)Thephytopathogenic mollicuteinsectvectorinterface:Acloserlook. Phytopathology, 88, 13511358. FORTERRE ,P.(1995)Lookingforthemostprimitiveorganism(s)onearthtodayThestate oftheart. PlanetaryAndSpaceScience, 43, 167177. FORTERRE ,P.&P HILIPPE ,H.(1999)Whereistherootortheuniversaltreeoflife? Bioessays, 21, 871879.

126 Literatur

FOWLER ,H.G.,B UENO ,O.C.,S ADATSUNE ,T.&M ONTELLI ,A.C.(1993)Antsaspotential vectorsofpathogensinhospitalsinthestateofSaoPaulo,Brazil. InsectSci.Applic., 14, 367370. FRANK ,D.N.,A MAND ,A.L.S.,F ELDMAN ,R.A.,B OEDEKER ,E.C.,H ARPAZ ,N.&P ACE ,N. R.(2007)Molecularphylogeneticcharacterizationofmicrobialcommunity imbalancesinhumaninflammatoryboweldiseases. Proc.Natl.Acad.Sci.U.S.A., 104, 1378013785. FRENCH ,J.R.J.,T URNER ,G.L.&B RADBURY ,J.F.(1976)Nitrogenfixationbybacteriafrom hindgutoftermites. J.Gen.Microbiol., 95, 202206. FRIEDRICH ,U.,N AISMITH ,M.M.,A LTENDORF ,K.&L IPSKI ,A.(1999)Communityanalysisof biofiltersusingfluorescenceinsituhybridizationincludinganewprobeforthe Xanthomonas branchoftheclassProteobacteria. Appl.Environ.Microbiol., 65, 3547 3554. FRITSCHE ,W.(1999)Mikrobiologie.270280. FROHLICH ,J.,K OUSTIANE ,C.,K AMPFER ,P.,R OSSELLO MORA ,R.,V ALENS ,M.,B ERCHTOLD , M.,K UHNIGK ,T.,H ERTEL ,H.,M AHESHWARI ,D.K.&K ÖNIG ,H.(2007)Occurrence ofrhizobiainthegutofthehighertermite Nasutitermesnigriceps . SystAppl Microbiol., 30, 6874. FROHLICH ,J.,S ASS ,H.,B ABENZIEN ,H.D.,K UHNIGK ,T.,V ARMA ,A.,S AXENA ,S.,N ALEPA , C.,P FEIFFER ,P.&K ÖNIG ,H.(1999)Isolationof Desulfovibriointestinalis spnov fromthehindgutofthelowertermite Mastotermesdarwiniensis . Can.J.Microbiol., 45, 145152. FUENTES RAMIREZ ,L.E.,B USTILLOS CRISTALES ,R.,T APIA HERNANDEZ ,A.,J IMENEZ SALGADO ,T.,W ANG ,E.T.,M ARTINEZ ROMERO ,E.&C ABALLERO MELLADO ,J. (2001)Novelnitrogenfixingaceticacidbacteria,Gluconacetobacterjohannae spnov and Gluconacetobacterazotocaptans spnov,associatedwithcoffeeplants. IntJSyst EvolMicrobiol., 51, 13051314. FUKATSU ,T.,K OGA ,R.,S MITH ,W.A.,T ANAKA ,K.,N IKOH ,N.,S ASAKI FUKATSU ,K., YOSHIZAWA ,K.,D ALE ,C.&C LAYTON ,D.H.(2007)Bacterialendosymbiontofthe slenderpigeonlouse,Columbicolacolumbae,alliedtoendosymbiontsofgrainweevils andtsetseflies. AppliedAndEnvironmentalMicrobiology, 73, 66606668. GARRAFFO ,H.M.,S PANDE ,T.F.,J AIN ,P.,K ANEKO ,T.,J ONES ,T.H.,B LUM ,M.S.,A LI ,T.M. M.,S NELLING ,R.R.,I SBELL ,L.A.,R OBERTSON ,H.G.&D ALY ,J.W.(2001) Ammoniachemicalionizationtandemmassspectrometryinstructuraldetermination ofalkaloids.II.Tetraponerinesfrompseudomyrmecineants. RapidCommunications InMassSpectrometry, 15, 14091415. GARRITY ,G.(2005) Bergey'smanualofsystematicbacteriology ,Springer. GAUDERMANN ,P.,V OGL ,I.,Z IENTZ ,E.,S ILVA ,F.J.,M OYA ,A.,G ROSS ,R.&D ANDEKAR ,T. (2006)Analysisofandfunctionpredictionsforpreviouslyconservedhypotheticalor putativeproteinsin Blochmanniafloridanus . BmcMicrobiology, 6. GIBBONS ,M.&D UGATKIN ,L.A.(1997)CooperationandthePrisoner'sDilemma:towards testablemodelsofmutualismversusreciprocity. Behaviour, 54, 551557. GONZALEZ TEUBER ,M.,E ILMUS ,S.,M UCK ,A.,S VATO ,A.&H EIL ,M.(inpress) Pathogenesisrelatedproteinsprotectextrafloralnectarfrommicrobialinfestation. The PlantJournal . GONZALEZ TEUBER ,M.&H EIL ,M.(submitted)Roleofextrafloralnectaraminoacidsforthe preferencesoffacultativeandoblgateantmutualism. JournalOfChemicalEcology . HAINE ,E.R.(2008)Symbiontmediatedprotection. Proc.R.Soc.B, 275, 353361.(DOI 10.1098/rspb.2007.1211.) HANSEN ,A.P.,P ATE ,J.S.&A TKINS ,C.A.(1987)Relationshipsbetweenacetylenereduction activity,hydrogenevolutionandnitrogenfixationinnodulesof Acaciaspp

127 Literatur

Experimentalbackgroundtoassayingfixationbyacetylenereductionunderfield conditions. JournalOfExperimentalBotany, 38, 112. HARDY ,R.W.F.,B URNS ,R.C.&H OLSTEN ,R.D.(1973)Applicationsoftheacetylene ethyleneassayformeasurementofnitrogenfixation. SoilBiologyandBiochemistry, 5, 47–81. HARDY ,R.W.F.,H OLSTEN ,R.D.,J ACKSON ,E.K.&B URNS ,R.C.(1968)Theacetylene ethyleneassayforN2fixation:laboratoryandfieldevaluation. PlantPhysiology, 43, 1185–1207. HEIL ,M.(2004)InductionoftwoindirectdefencesbenefitsLimabean( Phaseoluslunatus , Fabaceae)innature. JournalofEcology, 92, 527536. HEIL ,M.(2008)Indirectdefenceviatritrophicinteractions. NewPhytologist, 178, 4161. HEIL ,M.,B AUMANN ,B.,K RÜGER ,R.&L INSENMAIR ,K.E.(2004a)Mainnutrientcompounds infoodbodiesofMexicanAcacia antplants. Chemoecology, 14, 4552. HEIL ,M.,B UCHLER ,R.&B OLAND ,W.(2005a)Quantificationofinvertaseactivityinants underfieldconditions. J.Chem.Ecol., 31, 431437. HEIL ,M.,F IALA ,B.,K AISER ,W.&L INSENMAIR ,K.E.(1998)Chemicalcontentsof Macaranga foodbodies:adaptationstotheirroleinantattractionandnutrition. FunctionalEcology, 12, 117122. HEIL ,M.,F IALA ,B.,M ASCHWITZ ,U.&L INSENMAIR ,K.E.(2001a)Onbenefitsofindirect defence:shortandlongtermstudiesinantiherbivoreprotectionviamutualisticants. Oecologia, 126, 395403. HEIL ,M.,G REINER ,S.,M EIMBERG ,H.,K RUGER ,R.,N OYER ,J.L.,H EUBL ,G.,L INSENMAIR ,K. E.&B OLAND ,W.(2004b)Evolutionarychangefrominducedtoconstitutive expressionofanindirectplantresistance. Nature, 430, 205208. HEIL ,M.,K OCH ,T.,H ILPERT ,A.,F IALA ,B.,B OLAND ,W.&L INSENMAIR ,K.E.(2001b) Extrafloralnectarproductionoftheantassociatedplant, Macarangatanarius ,isan induced,indirect,defensiveresponseelicitedbyjasmonicacid. Proceedingsofthe NationalAcademyofSciencesoftheUSA, 98, 10831088. HEIL ,M.,K OCH ,T.,H ILPERT ,A.,F IALA ,B.,B OLAND ,W.&L INSENMAIR ,K.E.(2002) Extrafloralnectarproducedby Macarangatanarius isaninduced,indirectdefence againstherbivores.INBaldwin,I.,Dicke,M.,Haukioja,E.,MauchMani,B.& Schmitt,A.(Eds.) InducedResistanceinPlantsagainstandDiseases. IOBC/wprsBulletin. HEIL ,M.&M CKEY ,D.(2003)Protectiveantplantinteractionsasmodelsystemsin ecologicalandevolutionaryresearch. Ann.Rev.Ecol.Evol.Syst., 34, 425453.(DOI 10.1146/annurev.ecolsys.34.011802.132410.) HEIL ,M.,R ATTKE ,J.&B OLAND ,W.(2005b)Postsecretoryhydrolysisofnectarsucroseand specializationinant/plantmutualism. Science, 308, 560563.(DOI 10.1126/science.1107536.) HERLEMANN ,D.P.R.,G EISSINGER ,O.&B RUNE ,A.(2007)ThetermitegroupIphylumis highlydiverseandwidespreadintheenvironment. Appl.Environ.Microbiol., 73, 66826685. HERRE ,E.A.,K NOWLTON ,N.,M UELLER ,U.G.&R EHNER ,S.A.(1999)Theevolutionof mutualisms:exploringthepathsbetweenconflictandcooperation. Trends.Ecol.Evol., 14, 4953. HILGENBOECKER ,K.,H AMMERSTEIN ,P.,S CHLATTMANN ,P.,T ELSCHOW ,A.&W ERREN ,J.H. (2008)Howmanyspeciesareinfectedwith Wolbachia ?astatisticalanalysisof currentdata. FEMSMicrobiol.Lett., 281, 215220.(DOI10.1111/j.1574 6968.2008.01110.x.) HINK ,W.F.,P APPAS ,P.W.&J AWORSKI ,D.C.(1994)Partialbiochemicalcharacterizationof venomfromtheant Pseudomyrmextriplarinus . Toxicon, 32, 763772.

128 Literatur

HOGENHOUT ,S.A.,O SHIMA ,K.,A MMAR ,E.D.,K AKIZAWA ,S.,K INGDOM ,H.N.&N AMBA , S.(2008)Phytoplasmas:bacteriathatmanipulateplantsandinsects. MolecularPlant Pathology, 9, 403423. HOGG ,R.V.&C RAIG ,A.T.(1995)MathematicalStatistics,5thed.,PrenticeHall, pp.2512. HÖLLDOBLER ,B.&W ILSON ,E.O.(1990) Theants, Berlin,Heidelberg,NewYork,Springer. HONGOH ,Y.,D EEVONG ,P.,H ATTORI ,S.,I NOUE ,T.,N ODA ,S.,N OPARATNARAPORN ,N., KUDO ,T.&O HKUMA ,M.(2006)Phylogeneticdiversity,localization,andcell morphologiesofmembersofthecandidatephylumTG3andasubphyluminthe phylumFibrobacteres,recentlydiscoveredbacterialgroupsdominantintermiteguts. Appl.Environ.Microbiol., 72, 67806788. HONGOH ,Y.,S HARMA ,V.K.,P RAKASH ,T.,N ODA ,S.,T AYLOR ,T.D.,K UDO ,T.,S AKAKI ,Y., TOYODA ,A.,H ATTORI ,M.&O HKUMA ,M.(2008a)Completegenomeofthe unculturedTermiteGroup1bacteriainasinglehostprotistcell.Proc.Natl.Acad.Sci. U.S.A., 105, 55555560. HONGOH ,Y.,S HARMA ,V.K.,P RAKASH ,T.,N ODA ,S.,T OH ,H.,T AYLOR ,T.D.,K UDO ,T., SAKAKI ,Y.,T OYODA ,A.,H ATTORI ,M.&O HKUMA ,M.(2008b)Genomeofan endosymbiontcouplingN2fixationtocellulolysiswithinprotistcellsintermitegut. Science, 322, 11081109. HORIIKE ,T.,H AMADA ,K.,K ANAYA ,S.&S HINOZAWA ,T.(2001)Originofeukaryoticcell nucleibysymbiosisofArchaeainBacteriaisrevealedbyhomologyhitanalysis. NatureCellBiology, 3, 210214. HOSOKAWA ,T.,K IKUCHI ,Y.&F UKATSU ,T.(2007a)Howmanysymbiontsareprovidedby mothers,acquiredbyoffspring,andneededforsuccessfulverticaltransmissioninan obligateinsectbacteriummutualism? MolecularEcology, 16, 53165325. HOSOKAWA ,T.,K IKUCHI ,Y.,N IKOH ,N.,S HIMADA ,M.&F UKATSU ,T.(2006)Stricthost symbiontcospeciationandreductivegenomeevolutionininsectgutbacteria. Plos Biology, 4, 18411851. HOSOKAWA ,T.,K IKUCHI ,Y.,S HIMADA ,M.&F UKATSU ,T.(2007b)Obligatesymbiont involvedinpeststatusofhostinsect. Proc.R.Soc.B, 274, 19791984.(DOI 10.1098/rspb.2007.0620.) HOSOKAWA ,T.,K IKUCHI ,Y.,S HIMADA ,M.&F UKATSU ,T.(2008)Symbiontacquisition altersbehaviourofstinkbugnymphs. BiologyLetters, 4, 4548. HOUGENEITZMAN ,D.&R AUSHER ,M.D.(1994)Interactionsbetweenherbivorousinsectsand plantinsectcoevolution. AmericanNaturalist, 143, 677697. HU,S.S.,D ILCHER ,D.L.,J ARZEN ,D.M.&T AYLOR ,D.W.(2008)Earlystepsofangiosperm pollinatorcoevolution. Proc.Natl.Acad.Sci.U.S.A., 105, 240245. IGLESIAS ,M.T.,D E LORENZO ,C.,P OLO ,M.D.,M ARTIN ALVEREZ ,P.J.&P UEYO ,E.(2004) Usefulnessofaminoacidcompositiontodiscriminatebetweenhoneydewandfloral honeys.Applicationtohoneysfromasmallgeographicarea. JournalOfAgricultural AndFoodChemistry, 52, 8489. IIDA ,T.,O HKUMA ,M.,O HTOKO ,K.&K UDO ,T.(2000)Symbioticspirochetesinthetermite hindgut:phylogeneticidentificationofectosymbioticspirochetesof protists. FemsMicrobiologyEcology, 34, 1726. IKEDA OHTSUBO ,W.,D ESAI ,M.,S TINGLT ,U.&B RUNE ,A.(2007)Phylogeneticdiversityof 'Endomicrobia'andtheirspecificaffiliationwithtermitegutflagellates. Microbiology Sgm, 153, 34583465. ITAKURA ,S.,U ESHIMA ,K.,T ANAKA ,H.&E NOKI ,A.(1995)Degradationofwood componentsbysubterraneantermite Coptotermesformosanus Shiraki. Mokuzai Gakkaishi, 41, 580586.

129 Literatur

JAMES ,E.K.&O LIVARES ,F.L.(1998)Infectionandcolonizationofsugarcaneandother graminaceousplantsbyendophyticdiazotrophs. Crit.Rev.PlantSci., 17, 77119. JANG ,E.B.&C HAN ,H.T.(1993)Alleviationofaceticacidproductionduringmassrearing ofthemediterraneanfruitfly(Diptera,Tephritidae). J.Econ.Entomol., 86, 301309. JANSON ,E.M.,S TIREMAN ,J.O.,S INGER ,M.S.&A BBOT ,P.(2008)Phytophagousinsect microbemutualismsandadaptiveevolutionarydiversification. Evolution, 62, 997 1012. JANZ ,N.&N YLIN ,S.(1998)Butterfliesandplants:Aphylogeneticstudy. Evolution, 52, 486 502. JANZEN ,D.H.(1966)CoevolutionofmutualismbetweenantsandacaciasinCentralAmerica. Evolution, 20, 249275. JANZEN ,D.H.(1967)Interactionofthebull'shornacacia( Acaciacornigera L.)withanant inhabitant( Pseudomyrmexferruginea F.Smith)ineasternMexico. KansasUniversity ScienceBulletin, 47, 315558. JANZEN ,D.H.(1974) SwollenthornacaciasofCentralAmerica, WashingtonDC,USA, SmithsonianInstitutionPress. JANZEN ,D.H.(1985)Thenaturalhistoryofmutualisms. In:TheBiologyofMutualism(ed. Bucher,D.H.) ,4099. JARVIS ,B.D.W.,V AN BERKUM ,B.,C HEN ,W.X.,N OUR ,S.M.,F ERNANDEZ ,M.P.,C LEYET MAREL ,J.C.&G ILLIS ,M.(1997)Transferof Rhizobiumloti,Rhizobiumhuakuii, Rhizobiumciceri,Rhizobiummediterraneum ,and Rhizobiumtianshanense to Mesorhizobium gen.nov. Int.J.Syst.Bacteriol., 47, 895898. JORDAN ,D.C.(1982)Transferof Rhizobiumjaponicum Buchanan1980to Bradyrhizobium gennov,agenusofslowgrowing,rootnodulebacteriafromleguminousplants.Int.J. Syst.Bacteriol., 32, 136139. JOSEPH ,S.J.,H UGENHOLTZ ,P.,S ANGWAN ,P.,O SBORNE ,C.A.&J ANSSEN ,P.H.(2003) Laboratorycultivationofwidespreadandpreviouslyunculturedsoilbacteria. Appl. Environ.Microbiol., 69, 72107215. KACANIOVA ,M.,C HLEBO ,R.,K OPERNICKY ,M.&T RAKOVICKA ,A.(2004)Microfloraofthe honeybeegastrointestinaltract. FoliaMicrobiologica, 49, 169171. KANE ,M.D.,B RAUMAN ,A.&B REZNAK ,J.A.(1991) Clostridiummayombei spnov,AnH 2/Co2acetogenicbacteriumfromthegutoftheafricansoilfeedingtermite Cubitermesspeciosus . ArchMicrobiol., 156, 99104. KATO ,K.,K OZAKI ,S.&S AKURANAGA ,M.(1998)Degradationoflignincompoundsby bacteriafromtermiteguts. BiotechnologyLetters, 20, 459462. KAUTZ ,S.,L UMBSCH ,H.T.,W ARD ,P.S.&H EIL ,M.(inpress.)Howtopreventcheating:A digestivespecializationtiesmutualisticplantantstotheirantplantpartners. KEELER ,K.H.(1979)Distributionofplantswithextrafloralnectariesandantsattwodifferent elevationsinJamaica. Biotropica, 11, 152154. KEELER ,K.H.(1980)Distributionofplantswithextrafloralnectariesintemperate communities. AmericanMidlandNaturalist, 104, 274280. KEELER ,K.H.(2008)Worldlistofplantswithextrafloralnecaries. http://www.biosci.unl.edu/Emeriti/keeler/extrafloral/Cover.htm . KENZAKA ,T.,Y AMAGUCHI ,N.,T ANI ,K.&N ASU ,M.(1998)rRNAtargetedfluorescentin situhybridizationanalysisofbacterialcommunitystructureinriverwater. MicrobiologySgm, 144, 20852093. KIKUCHI ,Y.,M ENG ,X.Y.&F UKATSU ,T.(2005)Gutsymbioticbacteriaofthegenus Burkholderia inthebroadheadedbugs Riptortusclavatus and Leptocorisachinensis (Heteroptera:Alydidae). Appl.Environ.Microbiol., 71, 40354043. KNEIP ,C.,L OCKHART ,P.,V OSS ,C.&M AIER ,U.G.(2007)Nitrogenfixationineukaryotes Newmodelsforsymbiosis. BmcEvolutionaryBiology, 7.

130 Literatur

KOHLER ,T.,S TINGL ,U.,M EUSER ,K.&B RUNE ,A.(2008)Novellineagesofplanctomycetes denselycolonizethealkalinegutofsoilfeedingtermites( Cubitermesspp. ). Environ. Microbiol., 10, 12601270.(DOI10.1111/j.14622920.2007.01540.x.) KÖNIG ,H.(2006) Bacillus speciesintheintestineoftermitesandothersoilinvertebrates. J. Appl.Microbiol., 101, 620627.(DOI10.1111/j.13652672.2006.02914.x.) KÖNIG ,H.,B ERCHTOLD ,M.,F ROHLICH ,J.,W ENZEL ,M.&E MTIAZI ,F.(1999)The microbiologyofthetermitegut. CommunicationsOfTheGermanSocietyForGeneral AndAppliedEntomology, 12, 219222. KÖNIG ,H.,F ROHLICH ,J.,L I,L.,W ENZEL ,M.,B ERCHTOLD ,M.,D ROGE ,S.,B REUNIG ,A., PFEIFFER ,P.,R ADEK ,R.&B RUGEROLLE ,G.(2007)Theflagellatesoftheaustralian termite Mastotermesdarwiniensis :Identificationoftheirsymbioticbacteriaand cellulases. Symbiosis, 44, 5165. KOPTUR,S.(1992)Extrafloralnectarymediatedinteractionsbetweeninsectsandplants.IN Bernays,E.A.(Ed.) Insectplantinteractions,VolIV. BocaRaton,CRCPress. KOST ,C.&H EIL ,M.(2006)Herbivoreinducedplantvolatilesinduceanindirectdefencein neighbouringplants. J.Ecol., 94, 619628. KRASSILOV ,V.A.&R ASNITSYN ,A.P.(1996)PolleninthegutsofPermianinsects:First evidenceofpollinivoryanditsevolutionarysignificance. Lethaia, 29, 369372. KUHNIGK ,T.,B ORST ,E.M.,R ITTER ,A.,K AMPFER ,P.,G RAF ,A.,H ERTEL ,H.&K ONIG ,H. (1994a)Degradationofligninmonomersbythehindgutfloraofxylophagoustermites. SystematicAndAppliedMicrobiology, 17, 7685. KUHNIGK ,T.,B ORST ,E.M.,R ITTER ,A.,K AMPFER ,P.,G RAF ,A.,H ERTEL ,H.&K ÖNIG ,H. (1994b)Degradationofligninmonomersbythehindgutfloraofxylophagous termites. Syst.Appl.Microbiol., 17, 7685. KUHNIGK ,T.,B RANKE ,J.,K REKELER ,D.,C YPIONKA ,H.&K ÖNIG ,H.(1996)Afeasiblerole ofsulfatereducingbacteriainthetermitegut. SystematicAndAppliedMicrobiology, 19, 139149. KUHNIGK ,T.&K ÖNIG ,H.(1997)Degradationofdimericligninmodelcompoundsbyaerobic bacteriaisolatedfromthehindgutofxylophagoustermites. J.BasicMicrobiol., 37, 205211. KUNZ ,W.(2002a)SpeciesconceptsversusspeciescriteriaResponse. TrendsIn Parasitology, 18, 440440. KUNZ ,W.(2002b)Whenisaparasitespeciesaspecies? TrendsInParasitology, 18, 121124. KURANOUCHI ,T.,N AKAMURA ,T.,S HIMAMURA ,S.,K OJIMA ,H.,G OKA ,K.,O KABE ,K.& MOCHIZUKI ,A.(2006)Nitrogenfixationinthestagbeetle, Dorcus(Macrodorcus) rectus (Motschulsky)(Col.,Lucanidae). J.Appl.Entomology, 130, 471472.(DOI 10.1111/j.14390418.2006.01080.x.) LA SCOLA ,B.,M ALLET ,M.N.,G RIMONT ,P.A.D.&R AOULT ,D.(2003) Boseaeneae sp. nov., Boseamassiliensis sp.nov.and Boseavestrisii sp.nov.,isolatedfromhospital watersupplies,andemendationofthegenus Bosea (Dasetal.1996). Int.J.Syst.Evol. Microbiol., 53 .(DOI10.1099/ijs.0.021270.) LADHA ,J.K.&R EDDY ,P.M.(2003)Nitrogenfixationinricesystems:stateofknowledge andfutureprospects. PlantAndSoil, 252, 151167. LEADBETTER ,J.R.&B REZNAK ,J.A.(1996)Physiologicalecologyof Methanobrevibacter cuticularis spnovand Methanobrevibactercurvatus spnov,isolatedfromthehindgut ofthetermite Reticulitermesflavipes . Appl.Environ.Microbiol., 62, 36203631. LEE ,I.M.,G UNDERSEN RINDAL ,D.E.&B ERTACCINI ,A.(1998)Phytoplasma:Ecologyand genomicdiversity. Phytopathology, 88, 13591366. LEIGH ,M.B.,P ROUZOVA ,P.,M ACKOVA ,M.,M ACEK ,T.,N AGLE ,D.P.&F LETCHER ,J.S. (2006)Polychlorinatedbiphenyl(PCB)degradingbacteriaassociatedwithtreesina PCBcontaminatedsite. Appl.Environ.Microbiol., 72, 23312342.

131 Literatur

LEONARDO ,T.E.&M ONDOR ,E.B.(2006)Symbiontmodifieshostlifehistorytraitsthat affectgeneflow. Proc.R.Soc.B, 273, 10791084.(DOI10.1098/rspb.2005.3408.) LI,H.W.,M EDINA ,F.,V INSON ,S.B.&C OATES ,C.J.(2005)Isolation,characterization,and molecularidentificationofbacteriafromtheredimportedfireant( Solenopsisinvicta ) midgut. J.Invertebr.Pathol., 89, 203209.(DOI10.1016/j.jip.2005.05.008.) LI,L.,F ROHLICH ,J.,P FEIFFER ,P.&K ÖNIG ,H.(2003)Termitegutsymbioticarchaezoaare becominglivingmetabolicfossils. EukaryoticCell, 2, 10911098. LITTLE ,A.E.F.&C URRIE ,C.R.(2007)Symbioticcomplexity:discoveryofafifthsymbiont intheattineantmicrobesymbiosis. BiologyLetters, 3, 501504. LITTLE ,A.E.F.&C URRIE ,C.R.(2008)Blackyeastsymbiontscompromisetheefficiencyof antibioticdefensesinfungusgrowingants. Ecology, 89, 12161222. LITTLE ,A.E.F.,M URAKAMI ,T.,M UELLER ,U.G.&C URRIE ,C.R.(2006)Defendingagainst parasites:fungusgrowingantscombinespecializedbehavioursandmicrobial symbiontstoprotecttheirfungusgardens. BiologyLetters, 2, 1216. LLOBET BROSSA ,E.,R OSSELLO MORA ,R.&A MANN ,R.(1998)Microbialcommunity compositionofWaddenSeasedimentsasrevealedbyfluorescenceinsitu hybridization. AppliedAndEnvironmentalMicrobiology, 64, 26912696. LLORET ,L.,O RMENO ORRILLO ,E.,R INCON ,R.,M ARTINEZ ROMERO ,J.,R OGEL HERNANDEZ , M.A.&M ARTINEZ ROMERO ,E.(2007) Ensifiermexicanus spnovanewspecies nodulating Acaciaangustissima (Mill.)KuntzeinMexico. SystApplMicrobiol., 30, 280290. LOGANATHAN ,P.&N AIR ,S.(2004) Swaminathaniasalitolerans gen.nov.,sp.nov.,asalt tolerant,nitrogenfixingandphosphatesolubilizingbacteriumfromwildrice (Porteresiacoarctata Tateoka). Int.J.Syst.Evol.Microbiol., 54, 11851190.(DOI 10.1099/ijs.0.028170.) LOIRET ,F.G.,O RTEGA ,E.,K LEINER ,D.,O RTEGA RODES ,P.,R ODES ,R.&D ONG ,Z.(2004)A putativenewendophyticnitrogenfixingbacteriumPantoeaspfromsugarcane. J. Appl.Microbiol., 97, 504511. LOUGHRIN ,J.H.,P OTTER ,D.A.&H AMILTON KEMP ,T.R.(1995)Volativecompounds inducedbyherbivoryactasaggregationkairomonesfortheJapaneseBeetle( Popillia japonica Newman). JournalofChemicalEcology, 21, 14571467. LURSSEN ,K.(1981)TheplanthormoneEthyleneBiosynthesis,effectonplantsand possibilitiesforitsuse. ChemieInUnsererZeit, 15, 122129. MACKENZIE ,L.M.,M UIGAI ,A.T.,O SIR ,E.O.,L WANDE ,W.,K ELLER ,M.,T OLEDO ,G.& BOGA ,H.I.(2007)Bacterialdiversityintheintestinaltractofthefunguscultivating termite Macrotermesmichaelseni (Sjostedt). AfricanJ.Biotechnol., 6, 658667. MACKO ,S.A.,E STEP ,M.L.F.,E NGEL ,M.H.&H ARE ,P.E.(1986)Kineticfractionationof stablenitrogenisotopesduringaminoacidtransamination. GeochimicaEt CosmochimicaActa, 50, 21432146. MAKKAR ,N.S.&C ASIDA ,L.E.(1987) Cupriavidusnecator gennov,spnovanonobligate bacterialpredatorofbacteriainsoil. Int.J.Syst.Bacteriol., 37, 323326. MARCHESI ,J.R.,S ATO ,T.,W EIGHTMAN ,A.J.,M ARTIN ,T.A.,F RY ,J.C.,H IOM ,S.J.& WADE ,W.G.(1998)DesignandevaluationofusefulbacteriumspecificPCRprimers thatamplifygenescodingforbacterial16SrRNA. Appl.Environ.Microbiol., 64, 795 799. MARGULIS ,L.(1996)ArchaealeubacterialmergersintheoriginofEukarya:Phylogenetic classificationoflife. ProceedingsOfTheNationalAcademyOfSciencesOfThe UnitedStatesOfAmerica, 93, 10711076. MARTENSSON ,A.M.&L JUNGGREN ,H.D.(1984)Acomparisonbetweentheacetylene reductionmethod,theisotopedilutionmethodandthetotalnitrogendifference

132 Literatur

methodformeasuringnitrogenfixationinlucerne(Medicagosativa L). PlantAnd Soil, 81, 177184. MARTIN ,M.M.(1992)Theevolutionofinsectfungusassociationsfromcontacttostable symbiosis. AmericanZoologist, 32, 593605. MARTINEZ AGUILAR ,L.,D IAZ ,R.,P ENA CABRIALES ,J.J.,E STRADA DELOS SANTOS ,P., DUNN ,M.F.&C ABALLERO MELLADO ,J.(2008)Multichromosomalgenomestructure andconfirmationofdiazotrophyinnovelplantassociated Burkholderia species. Appl. Environ.Microbiol., 74, 45744579. MATSUKI ,Y.,T ATENO ,R.,S HIBATA ,M.&I SAG ,Y.(2008)Pollinationefficienciesofflower visitinginsectsasdeterminedbydirectgeneticanalysisofpollenorigin. American JournalOfBotany, 95, 925930. MAYR ,E.(1942)Systematicsandtheoriginofspecies. ColumbiaUniversityPress . MCCAIG ,A.E.,G RAYSTON ,S.J.,P ROSSER ,J.I.&G LOVER ,L.A.(2001)Impactofcultivation oncharacterisationofspeciescompositionofsoilbacterialcommunities. Fems MicrobiologyEcology, 35, 3748. MCMANUS ,P.S.,B EST ,V.M.&V OLAND ,R.P.(1999)Infectionofcranberryflowersby Moniliniaoxycocci andevaluationofcultivarsforresistancetocottonball. Phytopathology, 89, 11271130. MCNEILL ,A.M.,H OOD ,R.C.&W OOD ,M.(1994)Directmeasurementofnitrogenfixation by Trifoliumrepens Land Alnusglutinosa LusingN15(2). JournalOfExperimental Botany, 45, 749755. MENDES ,R.,P IZZIRANI KLEINER ,A.A.,A RAUJO ,W.L.&R AAIJMAKERS ,J.M.(2007) Diversityofcultivatedendophyticbacteriafromsugarcane:Geneticandbiochemical characterizationof Burkholderiacepacia complexisolates. Appl.Environ.Microbiol., 73, 72597267. MERLIN ,P.,B RAEKMAN ,J.C.,D ALOZE ,D.&P ASTEELS ,J.M.(1988)Tetraponerines,Toxic AlkaloidsInTheVenomOfTheNeoGuineanPseudomyrmecineAntTetraponeraSp. JournalOfChemicalEcology, 14, 517527. MIYATA ,R.,N ODA ,N.,T AMAKI ,H.,K INJYO ,K.,A OYAGI ,H.,U CHIYAMAI ,H.&T ANAKA ,H. (2007)Phylogeneticrelationshipofsymbioticarchaeainthegutofthehighertermite Nasutitermestakasagoensis fedwithvariouscarbonsources. Microb.Environ., 22, 157164. MOHR ,K.I.&T EBBE ,C.C.(2006)Diversityandphylotypeconsistencyofbacteriainthe gutsofthreebeespecies(Apoidea)atanoilseedrapefield. Environ.Microbiol., 8, 258272.(DOI10.1111/j.14622920.2005.00893.x.) MOHR ,K.I.&T EBBE ,C.C.(2007)Fieldstudyresultsontheprobabilityandriskofa horizontalgenetransferfromtransgenicherbicideresistantoilseedrapepollentogut bacteriaofbees. Appl.Microbiol.Biotechnol., 75, 573582.(DOI10.1007/s00253 00708467.) MORAN ,N.A.,D EGNAN ,P.H.,S ANTOS ,S.R.,D UNBAR ,H.E.&O CHMAN ,H.(2005a)The playersinamutualisticsymbiosis:Insects,bacteria,viruses,andvirulencegenes. PNAS, 102, 1691916926. MORAN ,N.A.,R USSELL ,J.A.,K OGA ,R.&F UKATSU ,T.(2005b)Evolutionaryrelationships ofthreenewspeciesofEnterobacteriaceaelivingassymbiontsofaphidsandother insects. AppliedAndEnvironmentalMicrobiology, 71, 33023310. MOREAU ,C.S.,B ELL ,C.D.,V ILA ,R.,A RCHIBALD ,S.B.&P IERCE ,N.E.(2006)Phylogeny oftheants:Diversificationintheageofangiosperms. Science, 312, 101104.(DOI 10.1126/science.1124891.) MOYA RAYGOZA ,G.&N AULT ,L.R.(1998)Transmissionbiologyofmaizebushystunt phytoplasmabythecornleafhopper(Homoptera:Cicadellidae). Ann.Entomol.Soc. Am., 91, 668676.

133 Literatur

MUELLER ,U.G.,S CHULTZ ,T.R.,CURRIE ,C.R.,A DAMS ,R.M.M.&M ALLOCH ,D.(2001) Theoriginoftheattineantfungusmutualism. QuarterlyReviewOfBiology, 76, 169 197. MÜHLHARDT ,C.(1999)DerExperimentator:Molekularbiologie. GustavFrischerVerlag, Stuttgart . NAKANISHI ,K.,H OSHINO ,M.,N AKAI ,M.&K UNIMI ,Y.(2008)NovelRNAsequences associatedwithlatemalekillingin Homonamagnanima . Proc.R.Soc.B, 275, 1249 1254.(DOI10.1098/rspb.2008.0013.) NARDI ,J.B.,M ACKIE ,R.I.&D AWSON ,J.O.(2002)Couldmicrobialsymbiontsofarthropod gutscontributesignificantlytonitrogenfixationinterrestrialecosystems? J.Insect Physiol., 48, 751763. NAVASCASTILLO ,J.,L AIGRET ,F.&B OVE ,J.M.(1993)16SrDNAsequenceanalysisof Acholeplasmaseiffertii ,amollicutefromplantsurfaces,anditstransferto Mesoplasma ,anewgenusinthe Spiroplasma phylogeneticgroup. NucleicAcids Research, 21, 22492249. NEGRI ,I.,P ELLECCHIA ,M.,M AZZOGLIO ,P.J.,P ATETTA ,A.&A LMA ,A.(2006)Feminizing Wolbachia in Zyginidiapullula (Insecta,Hemiptera),aleafhopperwithanXX/XO sexdeterminationsystem. Proc.R.Soc.B, 273, 24092416.(DOI 10.1098/rspb.2006.3592.) NESS ,J.H.(2003) Catalpabignonioides altersextrafloralnectarproductionafterherbivory andattractsantbodyguards. Oecologia, 134, 210218. NIEUWLAND ,J.A.&V OGT ,R.R.(1945)Thechemistryofacetylene,Reinhold,NewYork. O'BRIEN ,H.E.,M IADLIKOWSKA ,J.&L UTZONI ,F.(2005)Assessinghostspecializationin symbioticcyanobacteriaassociatedwithfourcloselyrelatedspeciesofthelichen fungusPeltigera. Eur.J.Phycol., 40, 363378. OHKUMA ,M.,I IDA ,T.&K UDO ,T.(1999a)Phylogeneticrelationshipsofsymbiotic spirochetesinthegutofdiversetermites. FemsMicrobiologyLetters, 181, 123129. OHKUMA ,M.,N ODA ,S.&K UDO ,T.(1999b)Phylogeneticdiversityofnitrogenfixationgenes inthesymbioticmicrobialcommunityinthegutofdiversetermites. Appl.Environ. Microbiol., 65, 49264934. OHKUMA ,M.,N ODA ,S.&K UDO ,T.(1999c)Phylogeneticrelationshipsofsymbiotic methanogensindiversetermites. FemsMicrobiologyLetters, 171, 147153. OHKUMA ,M.,N ODA ,S.,U SAMI ,R.,H ORIKOSHI ,K.&K UDO ,T.(1996)Diversityofnitrogen fixationgenesinthesymbioticintestinalmicrofloraofthetermite Reticulitermes speratus . Appl.Environ.Microbiol., 62, 27472752. OHKUMA ,M.,S ATO ,T.,N ODA ,S.,U I,S.,K UDO ,T.&H ONGOH ,Y.(2007)Thecandidate phylum'TermiteGroup1'ofbacteria:phylogeneticdiversity,distribution,and endosymbiontmembersofvariousgutflagellatedprotists. FemsMicrobiology Ecology, 60, 467476. OLIVEIRA ,P.S.&F REITAS ,A.V.L.(2004)Antplantherbivoreinteractionsintheneotropical cerradosavanna. Naturwissenschaften, 91, 557570. OLSEN ,K.N.,H ENRIKSEN ,M.,B ISGAARD ,M.,N IELSEN ,O.L.&C HRISTENSEN ,H.(2008) Investigationofchickenintestinalbacterialcommunitiesby16SrRNAtargeted fluorescenceinsituhybridization. AntonieVanLeeuwenhoekInternationalJournalOf GeneralAndMolecularMicrobiology, 94, 423437. ON EILL ,S.L.,G IORDANO ,R.,C OLBERT ,A.M.E.,K ARR ,T.L.&R OBERTSON ,H.M.(1992) 16SribosomalRNAphylogeneticanalysisofthebacterialendosymbiontsassociated withcytoplasmicincompatibilityininsects. Proc.Natl.Acad.Sci.USA, 89, 2699 2702. OVALLE ,C.,L ONGERI ,L.,A RONSON ,J.,H ERRERA ,A.&A VENDANO ,J.(1996)N 2Fixation, noduleefficiencyandbiomassaccumulationaftertwoyearsinthreeChileanlegume

134 Literatur

treesandTagasaste Chamaecytisusproliferussubsp.palmensis . PlantandSoil, 179, 131140. PACE ,N.R.(1997)Amolecularviewofmicrobialdiversityandthebiosphere. Science, 276, 734740. PAN ,B.,V ESSEY ,J.K.&S MITH ,D.L.(2002a)Responseoffieldgrownsoybeantoco inoculationwiththeplantgrowthpromotingrhizobacteria Serratiaproteamaculans or Serratialiquefaciens ,and Bradyrhizobiumjaponicum preincubatedwithgenistein. EuropeanJournalOfAgronomy, 17, 143153. PAN ,J.Z.,H INK ,W.,K UROSKY ,A.,X U,B.,H AAG ,A.,L IANG ,X.L.&B ARON ,S.(2002b) Antiangiogenicpotentialofavenomextractfromtheant Pseudomyrmextriplarinus : functionalandbiochemicalcharacterizations. FasebJournal, 16, A214A214. PAN ,J.Z.&H INK ,W.F.(2000)Isolationandcharacterizationofmyrmexins,sixisoformsof venomproteinswithantiinflammatoryactivityfromthetropicalant, Pseudomyrmex triplarinus . Toxicon, 38, 14031413. PARK ,B.K.,K IM ,M.J.,K IM ,E.H.,K IM ,M.S.,N A,D.G.&C HAE ,J.S.(2003)Identification oftrematodecercariaecarrying Neorickettsiaristicii infreshwaterstreamsnails. Rickettsiology:PresentAndFutureDirections. PERLMAN ,S.J.,H UNTER ,M.S.&Z CHORI FEIN ,E.(2006)Theemergingdiversityof Rickettsia . Proc.Natl.Acad.Sci.U.S.A., 273, 20972106. PETERS ,G.A.(1991) Azolla andotherplantcyanobacteriasymbiosesAspectsofformand function. PlantAndSoil, 137, 2536. PFEIFFER ,M.&L INSENMAIR ,K.E.(2000)ContributionstothelifehistoryoftheMalaysian giantant Camponotusgigas (Hymenoptera,Formicidae). InsectesSociaux, 47, 123 132. PITTMAN ,G.W.,B RUMBLEY ,S.M.,A LLSOPP ,P.G.&O'NEILL ,S.L.(2008)"Endomicrobia" andotherbacteriaassociatedwiththehindgutof Dermolepidaalbohirtum larvae. Appl.Environ.Microbiol., 74, 762767. POINAR ,G.O.J.&T HOMAS ,G.M.(1966)Significanceof Achromobacternematophilus PoinarandThomas(Achromobacteraceae:Eubacteriales)inthedevelopmentofthe nematode,DD136( Neoaplectanasp. Steinernematidae). Parasitol., 56, 385390. POINTIN ,A.J.(1978)Thenumbersanddistibutionsofsubterraneanaphidsandtheir exploitationbytheant Lasiusflavus (Fabr.). EcologicalEntomology, 3, 203207. POST ,D.M.(2002)Usingstableisotopestoestimatetrophicposition:models,methods,and assumptions. Ecology, 83, 703718. POTRIKUS ,C.J.&B REZNAK ,J.A.(1977)Nitrogenfixing Enterobacteragglomerans isolated fromgutsofwoodeatingtermites. Appl.Environ.Microbiol., 33, 392399. POULSEN ,M.,B OT ,A.N.M.,C URRIE ,C.R.&B OOMSMA ,J.J.(2002)Mutualisticbacteriaand apossibletradeoffbetweenalternativedefencemechanismsin Acromyrmex leaf cuttingants. InsectesSociaux, 49, 1519. POULSEN ,M.,C AFARO ,M.,B OOMSMA ,J.J.&C URRIE ,C.R.(2005)Specificityofthe mutualisticassociationbetweenactinomycetebacteriaandtwosympatricspeciesof Acromyrmex leafcuttingants. MolecularEcology, 14, 35973604. RAMIREZ MORENO ,S.,M ARTINEZ ALONSO ,M.R.,M ENDEZ ALVAREZ ,S.,E STEVE ,I.&G AJU , N.(2003)Seasonalpopulationchangesintherestrictionfragmentlength polymorphism(RFLP)patternsfromPCRamplified16SrRNAgenesofpredominant ribotypesinmicrobialmatsamplesfromtheEbroDelta(Spain). Current Microbiology, 46, 190198. RASNITSYN ,A.P.&K RASSILOV ,V.A.(1996)FirstfindingofpolleninintestinesofLower Permianinsects. PaleontologicheskiiZhurnal ,119124. RICKSON ,F.R.(1971)GlycogenplastidsinMüllerianbodycellsof Cecropiapeltata a highergreenplant. Science, 173, 344347.

135 Literatur

RICKSON ,F.R.(1980)Developmentalanatomyandultrastructureoftheantfoodbodies (Beccariianbodies)of Macarangatriloba and M.hypoleuca (Euphorbiaceae). AmericanJournalOfBotany, 67, 285292. RICO GRAY ,V.(1993)Useofplantderivedfoodresourcesbyantsinthedrytropical lowlandsofcoastalVeracruz,Mexico. Biotropica, 25, 301315. RIVAS ,R.,W ILLEMS ,A.,S UBBA RAO ,N.S.,M ATEOS ,P.F.,D AZZO ,F.B.,K ROPPENSTEDT ,R. M.,M ARTÍNEZ MOLINA ,E.,G ILLIS ,M.&V ELÁZQUEZ ,E.(2003)Descriptionof Devosianeptuniae sp.nov.thatnodulatesandfixesnitrogeninsymbiosiswith Neptunianatans ,anaquaticlegumefromIndia. Syst.Appl.Microbiol., 26, 4753. ROGEL ,M.A.,H ERNANDEZ LUCAS ,I.,K UYKENDALL ,L.D.,B ALKWILL ,D.L.&M ARTINEZ ROMERO ,E.(2001)Nitrogenfixingnoduleswith Ensiferadhaerens harboring Rhizobiumtropici symbioticplasmids. Appl.Environ.Microbiol., 67, 32643268. ROLAND ,A.W.&B RAND ,W.A.(2001)Referencingstrategiesandtechniquesinstable isotoperatioanalysis. RapidComm.MassSpectrom., 15, 501519. RÖSCH ,C.&B OTHE ,H.(2005)Improvedassessmentofdenitrifying,N2fixing,andtotal communitybacteriabyterminalrestrictionfragmentlengthpolymorphismanalysis usingmultiplerestrictionenzymes. Appl.Environ.Microbiol., Vol.71,No.4, 2026 2035.(DOI10.1128/AEM.71.4.20262035.2005.) RÖSCH ,C.,E ILMUS ,S.&B OTHE ,H.(2006)Approachestoassessthebiodiversityofbacteria innaturalhabitats. Biochem.SocietyTransactions, 34, 169173. RUPPEL ,S.&M ERBACH ,W.(1995)Effectsofdifferentnitrogensourcesonnitrogenfixation andbacterialgrowthof Pantoeaagglomerans and Azospirillumsp inbacterialpure culture:AninvestigationusingN15(2)incorporationandacetylenereduction measures. MicrobiologicalResearch, 150, 409418. RUPPEL ,S.&M ERBACH ,W.(1997)EffectofammoniumandnitrateonN15(2)fixationof Azospirillumspp. and Pantoeaagglomerans inassociationwithwheatplants. MicrobiologicalResearch, 152, 377383. RUSSELL ,J.A.&M ORAN ,N.A.(2006)Costsandbenefitsofsymbiontinfectioninaphids: variationamongsymbiontsandacrosstemperatures.Proc.R.Soc.B, 273, 603610. (DOI10.1098/rspb.2005.3348.) SAGERS ,C.L.,G INGER ,S.M.&D.EVANS ,R.(2000)Carbonandnitrogenisotopestrace nutrientexchangeinanantplantmutualism. Oecologia, 123, 582586. SAMESHIMA ,S.,H ASEGAWA ,E.,K ITADE ,O.,M INAKA ,N.&M ATSUMOTO ,T.(1999) Phylogeneticcomparisonofendosymbiontswiththeirhostantsbasedonmolecular evidence. Zool.Sci., 16, 9931000. SANTOS ,A.V.,D ILLON ,R.J.,D ILLON ,V.M.,R EYNOLDS ,S.E.&S AMUELS ,R.I.(2004) Ocurrenceoftheantibioticproducingbacterium Burkholderia sp.incoloniesofthe leafcuttingant Attasexdensrubropilosa . FEMSMicrobiol.Lett., 238, 319323.(DOI 10.1016/j.femsle.2004.09.005.) SARA ,M.,B AVESTRELLO ,G.,C ATTANEO VIETTI ,R.&C ERRANO ,C.(1998)Endosymbiosisin sponges:Relevanceforepigenesisandevolution. Symbiosis, 25, 5770. SAUER ,C.,D UDACZEK ,D.,H ÖLLDOBLER ,B.&G ROSS ,R.(2002)Tissuelocalizationofthe endosymbioticbacterium“ CandidatusBlochmanniafloridanus ”inadultsandlarvae ofthecarpenterAnt Camponotusfloridanus . Appl.Environ.Microbiol., 68,No.9, 41874193. SAUER ,C.,S TACKEBRANDT ,E.,G ADAU ,J.,H ÖLLDOBLER ,B.&G ROSS ,R.(2000)Systematic relationshipsandcospeciationofbacterialendosymbiontsandtheircarpenteranthost species:proposalofthenewtaxon CandidatusBlochmannia gen.nov. IntJSystEvol Microbiol., 50, 18771886.

136 Literatur

SCHÄFER ,A.,K ONRAD ,R.,K UHNIGK ,T.,K AMPFER ,P.,H ERTEL ,H.&K ÖNIG ,H.(1996) Hemicellulosedegradingbacteriaandyeastsfromthetermitegut. J.Appl. Bacteriology, 80, 471478. SCHLOSS ,P.D.&H ANDELSMAN ,J.(2004)Statusofthemicrobialcensus. MMBR, 68, 686+. (DOI10.1128/MMBR.68.4.686691.2004.) SCHULTZ ,D.R.&A RNOLD ,P.I.(1977)Venomofant Pseudomyrmexsp further characterizationof2factorsthataffecthumancomplementproteins. JournalOf Immunology, 119, 16901699. SCHULTZ ,D.R.,A RNOLD ,P.I.,W U,M.C.,L O,T.M.,V OLANAKIS ,J.E.&L OOS ,M.(1979) Isolationandpartialcharacterizationofapolysaccharideinantvenom (Pseudomyrmexsp )thatactivatestheclassicalcomplementpathway.Molecular Immunology, 16, 253264. SCHULTZ ,D.R.,A RNOLD ,P.I.,W U,M.C.&V OLANAKIS ,J.E.(1978)Studiesofa polysaccharideinantvenom( Pseudomyrmexsp )thatactivatesclassicalcomplement (C)pathway. JournalOfImmunology, 120, 17971797. SCHULTZ ,T.R.(2000)Insearchofantancestors. Proc.Natl.Acad.Sci.U.S.A., 97, 14028 14029. SCHUTTE ,U.M.E.,A BDO ,Z.,B ENT ,S.J.,S HYU ,C.,W ILLIAMS ,C.J.,P IERSON ,J.D.& FORNEY ,L.J.(2008)Advancesintheuseofterminalrestrictionfragmentlength polymorphism(TRFLP)analysisof16SrRNAgenestocharacterizemicrobial communities. Appl.Environ.Microbiol., 80, 365380. SHANNON ,B.T.(1948)Amathematicaltheoryofcommunication. BellSystemTechnical Journal, 27, 379423und623656. SHELTON ,T.G.&G RACE ,I.K.(2003)Termitephysiologyinrelationtowooddegradation andtermitecontrol. WoodDeteriorationAndPreservationAdvancesInOur ChangingWorld, 845, 242252. SHINZATO ,N.,M URAMATSU ,M.,M ATSUI ,T.&W ATANABE ,Y.(2007)Phylogeneticanalysis ofthegutbacterialmicrofloraofthefungusgrowingtermite Odontotermes formosanus . Biosci.Biotechnol.Biochem., 71, 906915. SINGH ,B.K.,N AZARIES ,L.,M UNRO ,S.,A NDERSON ,I.C.&C AMPBELL ,C.D.(2006)Useof multiplexterminalrestrictionfragmentlengthpolymorphismforrapidand simultaneousanalysisofdifferentcomponentsofthesoilmicrobialcommunity. Appl. Environ.Microbiol., 72, 72787285. SMITH ,D.L.&H UME ,D.J.(1987)ComparisonofassaymethodsforN2fixationutilizing whitebeanandsoybean. CanadianJournalOfPlantScience, 67, 1119. SRÁMOVÁ H,D.M., ABSOLONOVÁ V,DEDICOVÁ D,JEDLICKOVÁ Z,LHOTOVÁ H,PETRÁS P, SUBERTOVÁ V.(1992)Epidemiologicalroleofdetectableinhealth facilities. J.Hosp.Infect., 20, 281292. STACKEBRANDT ,E.&G OEBEL ,B.M.(1994)AplaceforDNADNAreassociationand16S ribosomalRNAsequenceanalysisinthepresentspeciesdefinitioninbacteriology. Int.J.Syst.Bacteriology, 44, 846849. STADLER ,B.&D IXON ,A.F.G.(2005)Ecologyandevolutionofaphidantinteractions. Ann. Rev.Ecol.Evol.Syst., 36, 345372. STALEY ,J.T.(2002)Amicrobialperspectiveofbiodiversity.in: Biodiversityofmicrobial life:FoundationofEarth´sBiosphere.J.T.StaleyundA.L.Reysenbach.NewYork, WileyLiss:323. STINGL ,U.,M AASS ,A.,R ADEK ,R.&B RUNE ,A.(2004)Symbiontsofthegutflagellate Staurojoeninasp .from Neotermescubanus representanovel,termiteassociated lineageofBacteroidales:descriptionof' CandidatusVestibaculumilligatum' . MicrobiologySgm, 150, 22292235.

137 Literatur

STOLL ,S.,G ADAU ,J.,G ROSS ,R.&F ELDHAAR ,H.(2007)Bacterialmicrobiotaassociatedwith antsofthegenus Tetraponera . Biol.J.Linn.Soc., 90, 399412. SUAREZ MORENO ,Z.R.,C ABALLERO MELLADO ,J.&V ENTURI ,V.(2008)Thenewgroupof nonpathogenicplantassociatednitrogenfixingBurkholderiaspp.sharesaconserved quorumsensingsystem,whichistightlyregulatedbytheRsaLrepressor. MicrobiologySgm, 154, 20482059. TAERUM ,S.J.,C AFARO ,M.J.,L ITTLE ,A.E.F.,S CHULTZ ,T.R.&C URRIE ,C.R.(2007)Low hostpathogenspecificityintheleafcuttingantmicrobesymbiosis. ProceedingsOf TheRoyalSocietyBBiologicalSciences, 274, 19711978. TAYASU ,I.(1998)Useofcarbonandnitrogenisotoperatiosintermiteresearch. Ecological Research, 13, 377387. THALER ,J.S.(1999)Jasmonateinducibleplantdefencescauseincreasedparasitismof herbivores. Nature, 399, 686688. THEBAUD ,G.,Y VON ,M.,L ABONNE ,G.&A LARY ,R.(2008)Europeanstonefruityellows: Consequencesofthelifecycleofthevectorandofthemultiplicationofthe Phytoplasma intheinsectontheepidemiologyofthedisease.ProceedingsOfThe TwentiethInternationalSymposiumOnVirusAndVirusLikeDiseasesOfTemperate FruitCropsFruitTreeDiseases ,423428. TOBIN ,J.E.(1995)Ecologyanddiversityoftropicalforestcanopyants.INLowman,M.D.& Nadkarni,N.M.(Eds.) Forestcanopies. SanDiego,CA,AcademicPress. TOLEDO ,I.,L LORET ,L.&M ARTINEZ ROMERO ,E.(2003) Sinorhizobiumamericanus sp.nov., anew Sinorhizobium speciesnodulatingnative Acaciaspp .inMexico. SystAppl Microbiol., 26(1), 5464. TRANVAN ,V.,M AVINGUI ,P.,B ERGE ,O.,B ALANDREAU ,J.&H EULIN ,T.(1994)Growth promotionofriceafterinoculationwithanitrogenfixingbacteria Burkholderia vietnamiensis isolatedfromanacidsulfatesoilinVietnam. Agronomie, 14, 697707. TRENCH ,R.K.(1993)MicroalgalInvertebrateSymbiosesAReview. EndocytobiosisAnd CellResearch, 9, 135175. TRIPATHI ,A.K.,V ERMAL ,S.C.,C HOWDHURY ,S.P.,L EBUHN ,M.,G ATTINGER ,A.& SCHLOTER ,M.(2006) Ochrobactrumoryzae sp.nov.,anendophyticbacterialspecies isolatedfromdeepwaterriceinIndia. Int.J.Syst.Evol.Microbiol., 56, 16771680. (DOI10.1099/ijs.0.639340.) TULLY ,J.G.,W HITCOMB ,R.F.,H ACKETT ,K.J.,R OSE ,D.L.,H ENEGAR ,R.B.,B OVE ,J.M., CARLE ,P.,W ILLIAMSON ,D.L.&C LARK ,T.B.(1994)TaxonomicDescriptionsOf8 NewNonSterolRequiringMollicutesAssignedToTheGenusMesoplasma. InternationalJournalOfSystematicBacteriology, 44, 685693. TULLY ,J.G.,W HITCOMB ,R.F.,H ACKETT ,K.J.,W ILLIAMSON ,D.L.,L AIGRET ,F.,C ARLE ,P., BOVE ,J.M.,H ENEGAR ,R.B.,E LLIS ,N.M.,D ODGE ,D.E.&A DAMS ,J.(1998) Entomoplasmafreundtii sp.nov.,anewspeciesfromagreentigerbeetle(Coleoptera: Cicindelidae). InternationalJournalOfSystematicBacteriology, 48, 11971204. TUN ,C.C.,I KENAGA ,M.,A SAKAWA ,S.&K IMURA ,M.(2002)Communitystructureof bacteriaandfungiresponsibleforricestrawdecompositioninapaddyfieldestimated byPCRRFLPanalysis. SoilScienceAndPlantNutrition, 48, 805813. TURNBAUGH ,P.J.,L EY ,R.E.,H AMADY ,M.,F RASER LIGGETT ,C.M.,K NIGHT ,R.& GORDON ,J.I.(2007)TheHumanMicrobiomeProject. Nature, 449, 804810. USHER ,K.M.,B ERGMAN ,B.&R AVEN ,J.A.(2007)Exploringcyanobacterialmutualisms. Ann.Rev.Ecol.Evol.Syst., 38, 255273. VAN BORM ,S.,B ILLEN ,J.&B OOMSMA ,J.J.(2002a)Thediversityofmicroorganisms associatedwith Acromyrmex leafcutterants. BMCEvol.Biol., 2:9, 111. (Doi10.1186/1471214829.)

138 Literatur

VAN BORM ,S.,B USCHINGER ,A.,B OOMSMA ,J.J.&B ILLEN ,J.(2002b) Tetraponera antshave gutsymbiontsrelatedtonitrogenfixingrootnodulebacteria. Proc.R.Soc.Lond.B, 269, 20232027.(DOI10.1098/rspb.2002.2101.) VAN BORM ,S.,W ENSELEERS ,T.,B ILLEN ,J.&B OOMSMA ,J.J.(2001) Wolbachia inleafcutter ants:awidespreadsymbiontthatmayinducemalekillingorincompatiblematings. J. Evol.Biol., 14, 805814. VARGAS ,M.,K ASHEFI ,K.,B LUNT HARRIS ,E.L.&L OVLEY ,D.R.(1998)Microbiological evidenceforFe(III)reductiononearlyEarth. Nature, 395, 6567. VARMA ,A.,K OLLI ,B.K.,P AUL ,J.,S AXENA ,S.&K ÖNIG ,H.(1994)Lignocellulose degradationbymicroorganismsfromtermitehillsandtermitegutsasurveyonthe presentstateofart. FemsMicrobiologyReviews, 15, 928. VASCONCELOS ,H.L.&D AVIDSON ,D.W.(2000)Relationshipbetweenplantsizeandant associatesintwoAmazonianantplants. Biotropica, 32, 100111. WANG ,B.&Q IU ,Y.L.(2006)Phylogeneticdistributionandevolutionofmycorrhizasinland plants. Mycorrhiza, 16, 299363. WANG ,Q.,G ARRITY ,G.M.,T IEDJE ,J.M.&C OLE ,J.R.(2007)NaiveBayesianclassifierfor rapidassignmentofrRNAsequencesintothenewbacterial. Appl.Environ. Microbiol., 73, 52615267. WARD ,P.S.(1993)Systematicstudieson Pseudomyrmex acaciaants(Hymenoptera: Formicidae:Pseudomyrmecinae). J.HymenopteranResearch, 2, 117168. WARD ,P.S.&D OWNIE ,D.A.(2005)TheantsubfamilyPseudomyrmecinae(Hymenoptera: Formicidae):phylogenyandevolutionofbigeyedarborealants. Systematic Entomology, 30, 310335. WARNECKE ,F.,L UGINBUHL ,P.,I VANOVA ,N.,G HASSEMIAN ,M.,R ICHARDSON ,T.H.,S TEGE , J.T.,C AYOUETTE ,M.,M CHARDY ,A.C.,D JORDJEVIC ,G.,A BOUSHADI ,N.,S OREK ,R., TRINGE ,S.G.,P ODAR ,M.,M ARTIN ,H.G.,K UNIN ,V.,D ALEVI ,D.,M ADEJSKA ,J., KIRTON ,E.,P LATT ,D.,S ZETO ,E.,S ALAMOV ,A.,B ARRY ,K.,M IKHAILOVA ,N., KYRPIDES ,N.C.,M ATSON ,E.G.,O TTESEN ,E.A.,Z HANG ,X.N.,H ERNANDEZ ,M., MURILLO ,C.,A COSTA ,L.G.,R IGOUTSOS ,I.,T AMAYO ,G.,G REEN ,B.D.,C HANG ,C., RUBIN ,E.M.,M ATHUR ,E.J.,R OBERTSON ,D.E.,HUGENHOLTZ ,P.&L EADBETTER ,J. R.(2007)Metagenomicandfunctionalanalysisofhindgutmicrobiotaofawood feedinghighertermite. Nature, 450, 560U17. WAY ,M.J.(1962)Mutualismbetweenantsandhoneydewproducinghomoptera. WAY ,M.J.&K HOO ,K.C.(1992)Roleofantsinpestmanagement. AnnualReviewof Entomology, 37, 479503. WEISBURG ,W.G.,B ARNS ,S.M.,P ELLETIER ,D.A.&L ANE ,D.J.(1991)16SribosomalDNA amplificationforphylogeneticstudy. J.Bacteriol., 173, 697703. WENSELEERS ,T.&B ILLEN ,J.(2000)Noevidencefor Wolbachia inducedparthenogenesisin thesocialHymenoptera. J.Evol.Biol., 13, 277280. WENSELEERS ,T.,I TO ,F.,V AN BORM ,S.,H UYBRECHTS ,R.,V OLCKAERT ,F.&B ILLEN ,J. (1998)Widespreadoccurrenceofthemicroorganism Wolbachia inants. Proc.R.Soc. B, 265, 14471452. WENSELEERS ,T.,S UNDSTROM ,L.&B ILLEN ,J.(2002)Deleterious Wolbachia intheant Formicatruncorum . Proc.R.Soc.B, 269, 623629.(DOI10.1098/rspb.2001.1927.) WENZEL ,M.,S CHONIG ,I.,B ERCHTOLD ,M.,K AMPFER ,P.&K ÖNIG ,H.(2002)Aerobicand facultativelyanaerobiccellulolyticbacteriafromthegutofthetermite Zootermopsis angusticollis . J.Appl.Microbiol., 92, 3240. WERTZ ,J.T.&B REZNAK ,J.A.(2007) Stenoxybacteracetivorans gen.nov.,spnov.,an acetateoxidizingobligatemicroaerophileamongdiverseO2consumingbacteria fromtermiteguts. Appl.Environ.Microbiol., 73, 68196828.

139 Literatur

WEST ,S.A.,K IERS ,E.T.,S IMMS ,E.L.&D ENISON ,R.F.(2002)Sanctionsandmutualism stability:whydorhizobiafixnitrogen? Proc.R.Soc.B, 269, 685694. WIGGLESWORTH ,V.B.(1972)Theprinciplesofinsectphysiology.494–552. WILLEMS ,A.,F ALSEN ,E.,P OT ,B.,J ANTZEN ,E.,H OSTE ,B.,V ANDAMME ,P.,G ILLIS ,M., KERSTERS ,K.&D ELEY ,J.(1990) Acidovorax ,anewgenusfor Pseudomonasfacilis, Pseudomonasdelafieldii ,EFalsen(Ef)group13,Efgroup16,andseveralclinical isolateswiththespecies Acidovoraxfacilis combnov, Acidovoraxdelafieldii comb novand Acidovoraxtemperans spnov. Int.J.Syst.Bacteriol., 40, 384398. WILSON ,M.(2005)Microbialinhabitantsofhumanstheirecologyandroleinhealthand disease. CambridgeUniversityPress,NewYork . WILSON ,M.&L INDOW ,S.E.(1993)Interactionsbetweenthebiologicalcontrolagent Pseudomonasfluorescens A506and Erwiniaamylovora inpearblossoms. Phytopathology, 83, 117123. WIVSTAD ,M.,M ARTENSSON ,A.M.&L JUNGGREN ,H.D.(1987)Fieldmeasurementof symbioticnitrogenfixationinanestablishedlucerneleyusingN15andanacetylene reductionmethod. PlantAndSoil, 97, 93104. WOESE ,C.R.(1987)BacterialEvolution. MicrobiologicalReviews, 51, 221271. WOLFE ,D.S.(2001)Talesfromtheunderground:Anaturalhistoryofsubterraneanlife, PerseusBooks,NewYork. ,75–92. WOLSCHIN ,F.,H OLLDOBLER ,B.,G ROSS ,R.&Z IENTZ ,E.(2004)Replicationofthe endosymbioticbacterium Blochmanniafloridanus iscorrelatedwiththe developmentalandreproductivestagesofitsanthost. Appl.Environ.Microbiol., 70, 40964102.(DOI10.1125/AEM.70.7.40964102.2004.) WOLSING ,M.&P RIEME ,A.(2004)Observationofhighseasonalvariationincommunity structureofdenitrifyingbacteriainarablesoilreceivingartificialfertilizerandcattle manurebydeterminingTRFLPofnirgenefragments. FemsMicrobiologyEcology, 48, 261271. WOODRING ,J.,W IEDEMANN ,R.,F ISCHER ,M.K.,H OFFMANN ,K.H.&V OLKL ,W.(2004) Honeydewaminoacidsinrelationtosugarsandtheirroleintheestablishmentofant attendancehierarchyineightspeciesofaphidsfeedingontansy( Tanacetumvulgare ). PhysiologicalEntomology, 29, 311319. XU,J.,M AHOWALD ,M.A.,L EY ,R.E.,L OZUPONE ,C.A.,H AMADY ,M.,M ARTENS ,E.C., HENRISSAT ,B.,C OUTINHO ,P.M.,M INX ,P.,L ATREILLE ,P.,C ORDUM ,H.,V AN BRUNT , A.,K IM ,K.,F ULTON ,R.S.,F ULTON ,L.A.,C LIFTON ,S.W.,W ILSON ,R.K.,K NIGHT , R.D.&G ORDON ,J.I.(2007)Evolutionofsymbioticbacteriainthedistalhuman intestine. PlosBiology, 5, 15741586. YAO ,I.&A KIMOTO ,S.I.(2002)Flexibilityinthecompositionandconcentrationofamino acidsinhoneydewofthedrepanosiphidaphidTuberculatusquercicola. Ecological Entomology, 27, 745752. YI,H.,C HANG ,Y.H.,O H,H.W.,B AE ,K.S.&C HUN ,J.(2003) Zooshikellaganghwensis gen. nov.,sp.nov.,isolatedfromtidalflatsediments. Int.J.Syst.Evol.Microbiol., 53, 10131018.(DOI10.1099/ijs.0.025210.) YOUNG ,J.M.(2003)Thegenusname Ensifercasida 1982takespriorityover Sinorhizobium Chenetal.1988,and Sinorhizobiummorelense Wangetal.2002isalatersynonymof Ensiferadhaerens Casida1982.isthecombination' Sinorhizobiumadhaerens '(Casida 1982Willemsetal.2003legitimate?RequestforanOpinion. IntJSystEvol Microbiol, 53(6), 21072110. YOUNG ,T.P.,S TUBBLEFIELD ,C.H.&I SBELL ,L.A.(1997)Antsonswollenthornacacias: speciescoexistenceinasimplesystem. Oecologia, 109, 98107. YUEN ,K.Y.,W OO ,P.C.Y.,T ENG ,J.L.L.,L EUNG ,K.W.,W ONG ,M.K.M.&L AU ,S.K.P. (2001) Laribacterhongkongensis gen.nov.,sp.nov.,anovelgramnegativebacterium

140 Literatur

isolatedfromacirrhoticpatientwithbacteremiaandempyema. J.Clin.Microbiol., 39, 42274232. ZANNOLLI ,R.&M ORGESE ,G.(1995)Newpathogens,anddiseasesoldandnew.1. Afipiafelis and Rochalimaea .2. Parvovirus B19.3. Herpesvirus 6. PanminervaMed., 37, 238 247. ZAR ,J.H.(1996)BiostatisticalAnalysis.PrenticeHall.Sect13.3,pp.282283. ZHANG ,M.M.,P OULSEN ,M.&C URRIE ,C.R.(2007)Symbiontrecognitionofmutualistic bacteriaby Acromyrmex leafcuttingants. ISMEJ., 1, 313320.(DOI 10.1038/ismej.2007.41.) ZIEGLER ,H.&P ENTH ,S.(1977)Contributiontoknowledgeofhoneydewcomposition. Apidologie, 8, 419426. ZIENTZ ,E.,B EYAERT ,N.,G ROSS ,R.&F ELDHAAR ,H.(2006)Relevanceoftheendosymbiosis of Blochmanniafloridanus andcarpenterantsatdifferentstagesofthelifecycleofthe host. Appl.Environ.Microbiol., 72, 60276033.(DOI10.1128/AEM.0093306.) ZIENTZ ,E.,D ANDEKAR ,T.&G ROSS ,R.(2004)Metabolicinterdependenceofobligate intracellularbacteriaandtheirinsecthosts. Microbiol.Mol.Biol.Rev., 68, 745770. (DOI10.1128/MMBR.68.4.745770.2004.) ZIENTZ ,E.,F ELDHAAR ,H.,S TOLL ,S.&G ROSS ,R.(2005)Insightsintothemicrobialworld associatedwithants. Arch.Microbiol., 184, 199206.(DOI10.1007/s00203005 00410.)

141 Anhang

7 Anhang

7.1 PositionsdatenderProben

Tabelle7.1:ListeGPSKoordinaten:AmeisenundPflanzenproben. Für die Probenahmestellen von P.gracilis und P.ferrugineus wird jeweils nur eine exemplarische GPSKoordinate für den gesamten Standort angegeben. Das Sammeldatum wird angegeben, sofern die jeweilige Stelle nur einmalig besammelt wurde. Die anderen StellenwurdenüberdenZeitraumdesFeldaufenthaltkontinuierlichbesammelt.Dierelative allgemeine Fehler der GPSPositionsbestimmung liegt bei ±12m = ±39,37ft (http://www.kowoma.de/gps/Fehlerquellen.htm); Gerät: Garmin GPS 60 (Garmin, Gräfelfing).UMAR=GeländederUniversidaddelMar,CampusPuertoEscondido. Art Fundort GPS Genauigkeit Höheüber Koordinaten (ft) Meeresspiegel (ft) Ameisen Pseudomyrmex UMARIguanaFarm, N15°55.608 ±21 40 ferrugineus Highwaykm132 W97°09.053 außerhalbPuerto Escondido P.ferrugineus Strandwald:Bacocho, N15°52.000 ±18 54 PuertoEscondido W97°05.480 P.ferrugineus UMAR N15°53.387 ±18 190 W97°04.595 P.ferrugineus, A.chiapensis Standort, N17°06.034 ±19 472 20.08.07 MatiasRomero W94°55.823 P.gracilis Highwayca.km136, N15°54.351 ±32 64 PuertoEscondido W97°07.063 P.gracilis Strandwald:Bacocho, N15°52.024 ±18 54 PuertoEscondido W097°05.414 P.gracilis UMAR N15°53.426 ±20 195 W97°04.492 P.gracilis, A.chiapensis Standort, N17°06.044 ±27 481 20.08.07 MatiasRomero W94°55.821 P.salvini , BiostationbeiLos N18°35.180 ±31 389 07.10.07 Tuxtlas W95°04.437 P.salvini , LandstraßebeiMatias N17°00.629 ±15 307 10.09.07 Romero W95°00.988 Akazien Acacia Knöllchenund N17°06.034 ±19 472 chiapensis, Blattproben,Matias W94°55.823 20.08.07 Romero A.cochliacantha Knöllchenund N15°57.529 ±31 163 Blattproben,Puerto, W97°20.657 Highwaykm103 außerhalbvon Escondido 142 Anhang

A.cochliacantha Blätter, N15°53.386 ±18 195 UMAR W97°04.495 A.collinsii , Knöllchenund N15°57.469 ±23 122 27.08.07 Blattproben,Puerto, W97°20.708 Highwaykm103 außerhalbvon Escondido A.collinsii Blätter, N15°53.387 ±18 190 UMAR W97°04.595 A.cornigera , Knöllchenund N15°55.585 ±28 20 31.08.07 Blattproben,UMAR W97°09.215 IguanaFarm,Highway km132außerhalb PuertoEscondido A.cornigera Blätter, N15°53.387 ±18 190 UMAR W97°04.595 A.farnesiana Strandwald:Bacocho, N15°52.018 ±28 56 PuertoEscondido W97°05.387 A.farnesiana Blätter, N15°53.425 ±20 196 UMAR W97°04.491 A.hindsii , Knöllchenund N15°51.982 ±18 54 27.08.07 Blattproben, W97°05.283 Strandwald:Bacocho, PuertoEscondido A.hindsii Blätter, N15°53.387 ±18 190 UMAR W97°04.595 A.macracantha Knöllchenund N15°53.426 ±20 195 Blattproben,UMAR W97°04.492

143 Anhang

7.2 AuflistungallerverwendetenLösungen

AmpicillinStammlösung: 50mg/mL(anschließendsterilfiltrieren*) Verwendung:100LAmpicillinauf100mLKulturmedium(1:1.000). DieStammlösungwurdebei20°Caufbewahrt. BDI 9,0g/lGlucose 25mMTrisHCl,pH8,0 10mMEDTA BDII 10,0g/LSDS 8,0g/LNaOH(200mM) BDIII 294g/LKaliumacetat(3,0M) (pHWertmitEisessigauf4,8eingestellt) BisphosphatPBS( phosphate buffered saline ) 1XPBSplus44,6g/LtetraNatriumdiphosphat(=0,1molar) PBS/BisphosphatPBSvorGebrauchautoklavierenodersterilfiltrieren. Lösungen: SiehePBS Insektenringerlösung 7,5.g.NaCl 0,35.g.KCI 0,21.g.CaCl 1.000mldestilliertesWasser EinstellungdespHauf7 IPTGStammlösung:

1gIPTGpro4mLH 2O(anschließendsterilfiltrieren*) Verwendung:20LIPTGauf100mLKulturmedium(1:5.000). DieStammlösungwurdebei20°Caufbewahrt. PBS( phosphate buffered saline) PBS(10X;0.1MPBS,pH7,2)

10,9gNa 2HPO 4

3,2gNaH 2PO 4

144 Anhang

90gNaCl 1000mldestilliertesWasser EinstellenaufpH7,0. DieLösungkannbeiRaumtemperaturgelagertwardenundwirdbeiBedarf1:10verdünnt undautoklaviert. TAEPuffer 50xTAE(TrisAcetatEDTA)Puffer: 2MTrishydroxymethylaminomethan(Tris;Sigma,St.Louis,USA) 1MNatriumacetat 50mMEDTA EinstellenaufpH7,5(HCl,verd.). TfB1(100mL)

1,21gRbCl 2

990mgMnCl 2x4H 2O 200mgKAc

150mgCaCl 2x2H 2O pH5,8mit0,2MEssigsäure sterilfiltrierenundbei4°Clagern TfB2(20mL)

24,2mgRbCl 2

220mgCaCl 2x2H 2O 3mLGlycerin(100%) 42mgMOPS pH7,0mitNaOH sterilfiltrierenundbei4°Clagern ΨbMedium(1L) 20gBactoTrypton(Roth,Karlsruhe) 5gBactoHefeextrakt(AppliChem,Darmstadt)

4gMgSO 4 x7H 2O 0,75gKCl pHauf7,6mit1MKOHeingestellt;anschließendautoklaviert. XGalStammlösung: 20mgXGalpro1mLDimethylformamid Verwendung:100LXGalauf100mLKulturmedium(1:1.000).

145 Anhang

DieStammlösungwurdebei20°Caufbewahrt. *)miteinersterilenEinwegSpritzeaufgezogenundanschließenddurcheineFiltermembran „Acrodisc ® SyringeFilters“(25mm;0,2m;PallCorporation,AnnArbor,USA)gedrückt undaliquotiert.

146 Anhang

7.3 Arthropoda: Pseudomyrmex salvini

Arthropoda16(3):2008;S.3437 Pseudomyrmexsalvini (Forel,1899)–BemerkungenzurBiologieund Haltung einer kaum bekanntenmesoamerikanischenKnotenameise(Pseudomyrmecinae) Pseudomyrmexsalvini (Forel, 1899) – Notes on Biology and Keeping in Captivity (Pseudomyrmecinae) Dipl.Biol.SaschaEilmus Allgemeine Botanik, Universität DuisburgEssen, Universitätsstrasse 5, D45141 Essen, Germany;EMail:[email protected];©SaschaEilmus Zusammenfassung: Bei Pseudomyrmexsalvini (Forel,1899)handeltessichumeineBaum bewohnende Ameise Mesoamerikas, die bisher nur aus der Umgebung des Volcáno San MartinbeiLosTuxlasinVeracruz,Mexikobekanntwar.AlsneuenFundortkannindieser ArbeitMatiasRomeroamIsthmusvonTehuantepec,Oaxaca,Mexikoangegebenwerden.Es werden zudem Bemerkungen zu Beobachtungen des Verhaltens aus freier Natur und der Haltung im Labor gegeben. Demnach scheinen arboreale Ameisen wie P.salvini als opportunistische, nicht räuberische Allesfresser zu leben, die sich überwiegend von primär (Nektar, extrafloraler Nektar) oder sekundär pflanzlicher Kost (Honigtau von Pflanzensaugern)ernähren.AbschließendwirdnochaufeineerstaunlicheBatesscheMimikry der P.salvini durcheineSpringspinnederGattung Synemosyna (Hentz1846)hingewiesen. Abstract:Themesoamericanarborealant Pseudomyrmexsalvini (Forel,1899)wassofaronly described from Reserva de la Biosfera Los Tuxtlas (Estación de Biología Tropical de la UNAM,VolcánoSanMartin),LosTuxlas,Veracruz,Mexico.Anovellocationforthisrare antspecieshasbeenfoundduringanexpedition2007inthevicinityofMatiasRomeroatthe Isthmus of Tehuantepec, Oaxaca, Mexico. Notes on the sample site and the behaviour of P.salviniinnatureandcaptivityweregiven.Accordingtothatarborealantssuchas P.salvini seemtoliveasopportunisticnonpredatoryomnivoreswhichutiliseparticularlyplantdriven foodsources(nectar,honeydew).Additionallyaremarkableexampleforabatesianmimicry of a jumping spider of the genus Synemosyna (Hentz 1846) imitating P.salvini has been given. Schlüsselwörter : Pseudomyrmexsalvini ,Mexiko,Verhalten,Haltung,BatesscheMimikry

147 Anhang

Keywords : Pseudomyrmexsalvini , Mexiko, behaviour, keeping in captivity, Batesian mimicry Einleitung : Während eines dreimonatigen Forschungsaufenthaltes in den Monaten August, September und Oktober des Jahres 2007 (Regenzeit) konnte der Autor im mexikanischen Bundesstaat Veracruz Knotenameisen der Gattung Pseudomyrmex am natürlichen Standort beobachtenundbesammeln.DasKlimadiagrammfürdasvonLosTuxtlas(anderKüstedes Golfs vom Mexiko; http://www.topwetter.de) nur ca. 80 km entfernte Coatzacoalcos (VeracruzLlave)zeigteinenurkurzeTrockenzeitvonFebruarbisApril.Mitmeistdeutlich über200mm(mitunterbis500mm)NiederschlägenproMonatistderRestdesJahresstets sehr feucht, was ein ausgeprägtes Pflanzenwachstum mit typischen Vertretern feucht neotropischerBreitenbedingt. Die neotropische Ameisengattung Pseudomyrmex vereint gegenwärtig ca. 200 Arten arboreale (Baum bewohnender) Ameisenarten, die sich durch verhältnismäßig große Komplexaugen und einen Giftstachel auszeichnen (Ward and Downie 2005, Ward 1993). EineweitereneotropischeGattungderUnterfamiliePseudomyrmecinaemitnur2beschrieben Artenist Myrcidris ;altweltlichwirddieGruppedurchdieGattung Tetraponera mitüber100 Artenvertreten(WardandDownie2005).BekanntwurdenbesondersjeneArtenderGattung, die als „Pflanzenameisen“ enge Beziehungen (Mutualismen) zu bestimmten myrmekophytischen Arten der neotropischen Akazien eingehen. Diese Ameisen (z.B. Pseudomyrmexferrugineus, P. mixtecus, P. peperi u.a.) sind auf die Ernährung durch die Ameisenakazien (z.B. Acaciachiapensis, A.collinsii, A.cornigera, A.hindsii u.a.) mit extrafloralem Nektar und Futterkörperchen (Belt’scheKörperchen ) angewiesen (Janzen 1966,Janzen1967).IndenbüffelhornartigbisblasenartigaufgetriebenStipulardornennisten diese Ameisen. Im Gegenzug verteidigen die Akazienameisen ihre Wirtspflanze gegen HerbivoreundaufkommendeKonkurrenzvegetation.InSüdamerikakommeneinigeweitere Pseudomyrmex Artenvor,dienochmitweiterenPflanzen(z.B.P.viduus und P.triplarinus mit Triplarissp .)mutualistischeBeziehungeneingegangensind(Ward1999).Einigeweitere Arten der Gattung ( P. nigropilosus, P.gracilis ) haben sich wiederum darauf spezialisiert, diese Ameisenakazien zu parasitieren (Janzen 1975, Clement et al. 2008). Die meisten Pseudomyrmex Arten leben jedoch als arboreale, omnivore Generalisten. Uber deren Lebensweise ist jedoch nur sehr wenig bekannt. Dieser Artikel soll deshalb die in ihrer Lebensweisepraktischvölligunbekannte Pseudomyrmexsalvini (Forel,1899)ausdemSüden Mexikosbehandeln.

148 Anhang

Beschreibung : Die Arbeiterinnen von P.salvini zeichnen sich durch eine recht auffällige Körperfärbungaus.WährendderKopfschwarzgefärbtist,sindThorax,BeineundAbdomen auffallend orange gefärbt. Da es sich um eine stachelbewehrte Ameise handelt, ist anzunehmen, dass die relativ auffallende Färbung durchaus der Warnung gegenüber Fressfeindendient.DieArbeiterinnenbringenesaufeineGesamtkörperlängevon7mmbis8 mm(GemessenandenWildfängenwieanArbeiterinnen,dieerstimLaborgeschlüpftsind). Dieweiblichen geflügeltenGeschlechtstiereerreicheneineKörperlangevon9mm.Anfang September 2007 befanden sich am natürlichen Standort in Los Tuxlas viele weibliche geflügelteGeschlechtstiereindenbesammeltenKolonien.MitEndeAugust2008schwärmten auch erste männliche Geschlechtstiere (Drohnen) aus der Laborkolonie aus. Es ist daher möglich,dassdieMonateAugust,SeptemberundvielleichtnochOktoberambesammelten StandortdennatürlichenZeitraumfürdasAusschwärmenderAlatedieserArtdarstellt. Fundort:StraßezurBiologischenStationdesReservadelaBiosferaLosTuxtlas(Estaciónde BiologíaTropicaldela UNAM;VolcánoSan Martin;Universidad Nacional Autónoma de México)RichtungMontePio.UnmittelbarbevormanausRichtungCatemacokommenddie biologischeStationderUNAMerreicht,endetdieAsphaltstraßeundgehtineineneue(2007) Kopfsteinpflasterstraßeüber,dienurFahreninSchrittgeschwindigkeitermöglich.AmRande dieser Straße, die dicht am Kerngebiet des Biosphärenreservats (einem Rest tropischen Regenwaldes) und an der biologischen Station vorbei führt, wurde die genannte Art beobachtet und gesammelt. Koordinaten: 18°35.180´N; 095°04.437´W; Sammeldatum: 08.September2007.DieserFundortwurdeunsdurchP.Wardmündlichmitgeteilt. Beobachtungen zum Verhalten am natürlichen Standort: Pseudomyrmexsalvini gehört nach derzeitigem Kenntnisstand zu den generalistischen, Baum bewohnenden Knotenameisen.DieArbeiterinnenkonntenvomVormittagbiszumfrühenNachmittagauf niedrigerbisübermannshoherVegetationamWegesrandinunmittelbarerNähederEstación deBiologíaTropicaldelaUNAMbeobachtetwerden.DieArbeiterinnendurchstreifendabei einzeln die überwiegend aus Syngonium sp. und Piper sp. bestehende Vegetation nach Fressbarem. Die Arbeiterinnen laufen äußerst zügig über Blätter und Sprossachsen und betastendabeidiePflanzenoberflächeunaufhörlich.BeiStörungsprintensieeinkurzesStück (einbisdreicm)umdannwiederabruptfüreinige Sekundenzuverharren. Koloniensind durch bloße Beobachtung der sehr vereinzelten Arbeiterinnen nicht auffindbar. Für das AuffindenderKolonienmussmansicheinesTricksbedienen.DazuwirdeinTropfeneiner vorbereiteten Zuckerlösung (gewöhnlicher Haushaltszucker, Saccharose; ca. 10% w/v) mit

149 Anhang einer Pipette in unmittelbarer Nähe der suchenden Arbeiterin positioniert. Kaum hat die ArbeiterindenTropfenbemerkt,beginntsiezügigeinemöglichst große Flüssigkeitsmenge aufzunehmen.DieswirdamstarkanschwellendenunddurchsichtigwerdendenGasterleicht erkennbar. Sobald das Tier die maximal mögliche Menge Zuckerwasser aufgenommen hat, putzt sich die Arbeiterin kurz und spurtet schließlich los. Nun muss der Weg des kleinen TieresimdichtenunddunklenDschungelverfolgtwerden.OftmalsmusstedenTierenca.10 bis20Minutennachgegangenwerdenundnichtselten verlor man die Arbeiterin auch mal völligausdenAugen.Wiesichherausgestellte,schlagendieseAmeisenkeineswegsimmer dendirektenWegzumNestein.OftmalswurdengroßeUmwegevonmehrerenMeternüber diedichteVegetationgenommen,umdannschließlichdochineinNestinunmittelbarerNähe zurLockfutterstellezuverschwinden.VieleVertretervon Pseudomyrmex sindpolydomd.h. eineKoloniekannaufmehreregetrennteUnterschlüpfe(Nester)verteiltsein.Soverhältes sichauchbei P.salvini .AlsNesterwerdenabgestorbeneÄste,dieverlasseneBohrgängevon KäferlarvenoderanderenInsektenaufweisen,bevorzugt.DieEingangslöcherwarenstetsnur wenigbreiter,alsderKopfeiner P.salvini Arbeiterin.MeisthältzumindesteinTierander ÖffnungWache.UnsererBeobachtungzurFolgebestehendieKolonienauswenigenDutzend bisvielleichthundertArbeiterinnen,sowieBrutundPuppen.DieinLosTuxtlasgesammelten Probendientendermolekularbiologischen,sowiemikrobiologischenUntersuchung. HaltungimLabor :InderNähevonMatiasRomeroamIsthmusvonTehuantepec(nördlich vonSalinaCruz)konntebeiderRückreisevonLosTuxlas eine weitere Kolonie gefunden werden.DamitistdieUmgebungvonMatiasRomeroeineneueunddamiterstdiezweite bekannteStelle,ander P.salvini zufindenist.DieKoloniekonntenachderselbenMethode wie oben beschrieben gefunden werden. Eine einzelne Arbeiterin wurde gefüttert und anschließendverfolgt.AuchhierhieltsichdieKolonieineinemabgestorbenen,hohlenAstin etwadreiMeterHöheaufeinemBaumauf.DerAstwurdeinmehrereStückegebrochenund diese in eine Kunststoffdose gepackt. Während der restlichen Zeit des Feldaufenthaltes in MexikowurdendieAmeisenregelmäßigmitWasserundZuckerlösungversorgt.Obsicheine Königin unter den Ameisenbefand, war zu diesem Zeitpunktnochnichtklar.ImLaborin Deutschland wurden Glasaquarien mit den Maßen 30cm x 20cm x 20cm vorbereitetet. Passgenaue Plexiglasdeckel mit einem kleinen MetallGazeFenster wurden eigens angefertigt. Die Terrarien wurden mit etwas Rindenmulch, Sand und einigen dünnen Bambusrohren ausgestattet. Letztere dienen als Nistmöglichkeiten, welche bereitwillig angenommen wurden. An den Schnittflächen der Bambusrohre musste lediglich etwas weichesMark ausdem Innerenentferntwerden.DieArbeiterinnenentferntenanschließend

150 Anhang zügig selbstständig das restliche Mark. Röhren aus Kunststoff oder Glas wurden von den Arbeiterinnen nicht angenommen. Die Terrarien wurden im Pflanzraum der Allgemeinen Botanik der Universität DuisburgEssen aufgestellt. Der Raum verfügt über gleichmäßige 25°C. Vierzeilige, lichtstarke Leuchtstoffröhrenbatterien über den Labortischen erlauben auch die Kultivierung von Pflanzen. Die Fütterung erfolgt mittlerweile über Zuckerlösungsspender. Zusätzlich werden etwa zwei bis dreimal pro Woche klein geschnittene, frische Mehlkäferlarven ( Tenebrio molitor ) und Stabschrecken ( Medauroidea extradentata )verfüttert.EbensostehtdenAmeisenständigfrischesWasserineinemSpender zurVerfügung.Die P.salvini Koloniebefindetsichnunmehrschonseit10MonatenimLabor undistaufbeachtliche Größe(ca.100Arbeiterinnenplus Brut in etwa 20 Bambusröhren) angewachsen. Trotz der dichten Deckel gelang es den Arbeiterinnen immer wieder auszubrechen.EswurdensogarweitereTerrarienmitanderenAmeisenarten„erobert“unddie dortigen Bambusrohre als weitere Koloniezweige genutzt. Erst ein Wassergraben um das P.salvini BeckengibtnuneinigermaßenSicherheitgegenübererneutenAusbruchsversuchen. RegelmäßigtauchennunauchmännlicheGeschlechtstiere(Drohnen)auf.DasVerhaltender Arbeiterinnen entspricht den Beobachtungen im Feld: Die Arbeiterinnen streifen einzeln scheu umher und nehmen, wenn sie sich zufällig begegnen nur gelegentlich Kontakt miteinanderauf.AuflebendigeInsektenreagierendieArbeiterinnenäußertzurückhaltend,ja ängstlich.FühlensichdieArbeiterinnenzusehrgestörtoderbedroht,lassensiesicheinfach fallen. Dieses Verhalten deckt sich mit Beobachtungen bei anderen Pseudomyrmex Arten, dass wahrscheinlich von den Arbeiterinnen nicht aktiv Beute gemacht wird, sondern die ArbeiterinneninersterLiniesichvonHonigtauund Nektar ernähren und zusätzlich kleine tote Insekten einsammeln (Clement 2005, Clement et al. 2008). Das für viele andere Ameisengruppen typische einander Folgen konnte bislang bei Pseudomyrmex noch nicht beobachtet werden. Bemerkenswert ist allerdings noch das soziale Trageverhalten, welches auchbei P.salvini immerwiederbeobachtetwerdenkonnte(Duelli1977).Dabeiergreifteine ArbeiterineineanderebeidenMundwerkzeugen.DiegetrageneArbeiterinkrümmtsichdann mitihremKörperPlatzsparendüberdenKopfihrerTrägerinhinweg.BeidenArbeiterinnen, die von Nestteil zu Nestteil (Bambusröhrchen) getragen werden, scheint es sich um Arbeiterinnen zu handeln, die nur im „Innendienst“ (Betreuung von Eiern, Larven und Puppen)tätigzuseinscheinen.Geschlechtstiere,PuppenundLarvenwerdenebenfallsinneu erschlosseneQuartieregetragen. Synemosyna sp. – eine Springspinne, die P. salvini imitiert :SowohlamStandortin Los Tuxlas, Veracruz, als auch am zweiten neuen Fundort bei Matias Romero, Oaxaca, konnte

151 Anhang einebemerkenswerteSpringspinnederGattung Synemosyna (Hentz1846)beobachtetwerden. In LosTuxlaskonnteeinMännchenaufebenjenen Piper Pflanzenbeobachtetwerden,auf denenwirauch P.salvinimitZuckerwasserköderten.DieÄhnlichkeitinGröße,Körperform, FärbungundVerhaltenwarsobestechend,dassderAutordieSpinnezunächsttatsächlichfür eine Ameise hielt und einen Tropfen Zuckerlösung anbot. Erst nachdem das Tier kein Interessedaranzeigte,wurdedieVortäuschungoffensichtlich.DerfordereTeildesProsoma imitiertdenschwarzenKopfvonP.salviniundistdurcheineEinschnürungvomrestlichen Prosoma abgehoben. Das vorderste Beinpaar imitiert in Aussehen und Bewegung die AntennenderAmeise.Sogardie„Knoten“derKnotenameisenunddie Segmentierungdes Gasters der vorgetäuschten Ameise werden nachgeahmt. Am zweiten Standort bei Matias RomerokonnteeinWeibchendieserSpringspinnegefangen werden.DasWeibchenkonnte eine Weile gepflegt werden und produzierte noch in Mexiko einen Eikokon mit 7 Eiern. AnschließendverstarbdasTier.AmeisenwurdenvondiesemWeibchennichterbeutet–im Gegenteil,dasTierflohvordiesen.Fruchtfliegenwurdenjedochangenommen.Dieslegtdie Vermutungnahe,dassdiese Synemosyna diestachelbewehrte P.salviniimitiert,umselbstvor Fressfeindengeschütztzusein(BatesscheMimikry).InDeutschlandschlüpftenkurznachder Rückkehr im November 5 Jungspinnen, die noch bis zu nächsten Häutung im Eikokon verblieben. Anschließend verließen die kleinen Springspinnen den Kokon, nahmen jedoch keine der angebotenen Beutetiere (Springschwänze, Trauermücken) an und verstarben schließlich. Diskussion :DieBeobachtungeninfreierWildbahnwieausder Haltung im Labor deuten darauf hin, dass P.salvini sich überwiegend von zuckrigen Lösungen (Honigtau, [extrafloraler] Nektar) ernährt. Aufgrund des sehr scheuen Verhaltens werden lebende Beutetiereverschmäht,dafürabertoteInsektendurchauseingesammelt.Diespasstgutindas Bild der bekannten, nicht mit Ameisenpflanzen obligat assoziierten Vertreter der Gattung Pseudomyrmex, zu denen etwa auch P.gracilisgerechnet werden muss (In hohen Zweigen nistende P.gracilis Kolonien können nämlich mit etwas Mühe oft gefunden werden. P.gracilis muss daher eher als fakultativer Parasit der Ameisenakazien angesehen werden) (Clement et al. 2008). Baum bewohnende Ameisen wie P.salvini scheinen demnach als opportunistische, nicht räuberische Allesfresser zu leben, die sich überwiegend von primär (Nektar, extrafloraler Nektar) oder sekundär pflanzlicher Kost (Honigtau von Pflanzensaugern)ernähren,woraufauchUntersuchungendesStickstoffIsotopenverhältnisses bereitshinweisen(Davidson etal. 2003).

152 Anhang

Danksagung : Danken möchte ich besonders meiner Kollegin Diplom UmweltwissenschaftlerinStefanieKautz,mitderzusammendieAmeisengesammeltwerden konnten und von deren Erfahrung ich profitieren durfte. Für die Bereitstellung und Vorbereitung der Terrarien sei Michael Neugebauer, Technischer Assistent, Universität DuisburgEssen,besondersherzlichgedankt. Literatur Clement, L. W. 2005 Pseudomyrmexgracilis Ein Parasit auf Ameisenakazien? Dept. of Ecology. Jena,FriedrichSchillerUniversität. Clement,L.W.,Koppen,S.C.W.,Brand,W.A.&Heil,M.2008Strategiesofaparasiteof the antAcacia mutualism. Behav. Ecol. Sociobiol., 62, 953962. (DOI 10.1007/s0026500705201.) Davidson,D.W.,Cook,S.C.,Snelling,R.R.&Chua,T.H.2003Explainingtheabundance ofantsinlowlandtropicalrainforestcanopies. Science, 300, 969972. Duelli, P. 1977 Social Carrying Behavior In Neotropical Ants Genus Pseudomyrmex BehavioralPatternAsAHintForTaxonomyAndPhylogeny. InsectesSociaux, 24, 359365. Janzen,D.H.1966CoevolutionofmutualismbetweenantsandacaciasinCentralAmerica. Evolution, 20, 249275. Janzen, D. H. 1967 Interaction of the bull'shorn acacia ( Acaciacornigera L.) with an ant inhabitant( Pseudomyrmexferruginea F.Smith)ineasternMexiko. KansasUniversity ScienceBulletin, 47, 315558. Janzen,D.H.1975 Pseudomyrmexnigropilosa :aparasiteofamutualism. Science, 188, 936 937. Ward, P. S. 1993 Systematic studies on Pseudomyrmex acaciaants (Hymenoptera: Formicidae:Pseudomyrmecinae). J.HymenopteranResearch, 2, 117168. Ward,P.S.1999Systematics,biogeographyandhostplantassociationsofthe Pseudomyrmex viduus group (Hymenoptera: Formicidae), Triplaris and Tachigali inhabiting ants. ZoologicalJournaloftheLinneanSociety, 126, 451540. Ward,P.S.&Downie,D.A.2005Theantsubfamily Pseudomyrmecinae (Hymenoptera: Formicidae): phylogeny and evolution of bigeyed arboreal ants. Systematic Entomology, 30, 310335.

153 Anhang

7.4 Fotografien

Abbildung7.1:AmeisenakazienSüdmexikos. (a) Acaciachiapensis ,(b) Acaciacornigera aus Puerto Escondido, (c) Acacia hindsii , (d) Acacia cornigera , das kleine Bild zeigt die „Büffelhornakazien“DorneneinerlokalenVarietätvon A.cornigera ausLosTuxlas.Diean stammnahenKurztriebengebildetenStipulardornensindbesondersvoluminös,sodassdiese oftmalsvonderKönigin(denKöniginnen)derAkazienameisenkoloniebewohntwerden.

154 Anhang

Abbildung 7.2: Ausschnitt aus der Lebensgemeinschaft um die Ameisenakazien Südmexikos. (a) Herbivor: Blatthornkäfer, (b) phloemsaftsaugende Buckelzikaden (potenzielle Trophobionten für Ameisen), (c) Herbivor: Hausrind (d) Acacia cornigera, (e) fakultativ parasitische Pseudomyrmex gracilis beim „NektarRaub“ am extrafloralen Nektarium von A.chiapensis, (f) obligat mutualistische Pseudomyrmex ferrugineus, (g) spezialisierterHerbivor Sysshinx sp.(Saturnidae).

155 Anhang

Abbildung 7.3: Acacia chiapensis mit obligat mutualistischer Akazienameise Pseudomyrmex ferrugineus . Die Ameisenkolonie bewohnt polydom die hohlen Stipulardorne (Domatien). Gut zu erkennen sind die hellen, warzenartigen extrafloralen NektardrüsenanderBlattstielbasisderBlätter.

156 Anhang

Abbildung 7.4: Belt´sche Körperchen an den Fiederblattspitzen eines jungen Akazienblattes.HauptnahrungderLarvenundderKöniginderPartnerameisen.

Abbildung7.5:Bakterienisolate DieAbbildungzeigteineKolonie,diealsAngehörigerderGattung Streptomyces identifiziert werdenkonnte.

157 Anhang

Abbildung7.6:Bakterienisolate Die Abbildung zeigt eine Kulturplatte (KBMedium) mit Isolaten aus P. ferrugineus Arbeiterinnen.DerroteKreismarkierteinenHemmhofumeinIsolat,dasals Burkholderia sp. identifiziertwerdenkonnte.

158 Anhang

7.5 TReFIDErgebnistabellen

Tabelle 7.2: Beispiel einer TReFIDErgebnisliste I. Ausschnitt aus einer TReFID ErgebnislisteeinertRFAnalysevonP.salvini.NebenAccessionNummer(GenBank/NCBI) und Bezeichnung (von NCBI übernommen) werden Anzahl der Fragmentlängen, die außerhalbdesGrößenbestimmungsbereichs(30bpbis500bp)=outofrange(A),Anzahlder Fragmente,diekeineSchnittstellefüreinodermehrereEnzymeaufweisen=nomatch(B), Übereinstimmung(Trefferwert)vonvorhergesagterFragmentlangeundProbe=scoresumm (C),maximalmöglicherTrefferwertnachVorhersage=maximumscore(D)undprozentuale Übereinstimmung des in der Probe detektieren tRFMusters mit dem vorhergesagten tRF MusterdesindividuellenDatenbankeintrags=Similarity(E). Nr.AccessionOrganismusABCDE 1 AF546951 unculturedbacterium 0 1 11,00 13,00 85 % 2 AF546928 unculturedbacterium 0 1 11,00 13,00 85 % 3 AF543312 Herbaspirillumlusitanum 0 1 10,00 13,00 77 % 4 X82062 Corynebacteriumjeikeium 0 1 10,00 13,00 77 % 5 AF431321 unculturedbetaproteobacterium 0 2 10,00 13,00 77 % 6 AY133107 unculturedbetaproteobacterium 0 2 10,00 13,00 77 % 7 AY133100 unculturedbetaproteobacterium 0 2 10,00 13,00 77 % 8 AY043788 unculturedbetaproteobacterium 0 2 10,00 13,00 77 % 9 AJ532689 unculturedbetaproteobacterium 0 2 10,00 13,00 77 % 10 AJ421932 unculturedbetaproteobacterium 1 1 9,75 12,00 81 % 11 AJ421928 unculturedbetaproteobacterium 1 1 9,75 12,00 81 % 12 AY039472 soilbacteriumNS1Bacteria 1 1 9,75 12,00 81 % 13 AB064866 unculturedbetaproteobacterium 0 1 9,50 13,00 73 % 14 AB064864 unculturedbetaproteobacterium 0 1 9,50 13,00 73 % 15 AF529350 unculturedAcidobacteriabacterium 0 1 9,50 13,00 73 % 16 AY135481 Microbacteriumsp,S531 1 1 9,50 12,00 79 % 17 AY095397 unculturedyardtrimmingcompost 0 2 9,50 13,00 73 % 18 AF491668 unculturedbetaproteobacterium 0 2 9,50 13,00 73 % 19 AJ243144 Thiobacillusdenitrificans 0 2 9,50 13,00 73 % 20 AF139880 Saccharomonosporaglauca 2 1 9,50 11,00 86 % 21 AF139879 Saccharomonosporaglauca 2 1 9,50 11,00 86 % 22 AY135483 Pseudomonassp,CA05 2 1 9,50 11,00 86 % 23 AJ011509 Burkholderiasp,IpA51 2 1 9,50 11,00 86 % 24 AF328143 Simonsiellacrassa 1 2 9,50 12,00 79 % 25 AF328141 Simonsiellacrassa 1 2 9,50 12,00 79 % 26 AJ311980 Pseudomonasthermotolerans 1 2 9,50 12,00 79 % 27 AF431266 unculturedbetaproteobacterium 0 3 9,50 13,00 73 % 28 AF489285 unculturedBacteroidetesbacterium 1 1 9,25 12,00 77 % 29 AY123794 Nitrosomonassp,Nm143 0 2 9,25 13,00 71 % 30 AJ314919 Corynebacteriumappendicis 0 2 9,25 13,00 71 % 31 AF328142 Simonsiellacrassa 1 2 9,25 12,00 77 % 32 U70699 unculturedgammaproteobacterium 2 0 9,00 11,00 82 % 33 AY039473 soilbacteriumNS10Bacteria 1 1 9,00 12,00 75 % 34 AB074524 Aquaspirillumautotrophicum 1 1 9,00 12,00 75 % 35 AF513101 unculturedbacterium 3 0 9,00 10,00 90 % 36 AF434951 unculturedspongesymbiontRSWS22 2 1 9,00 11,00 82 % 37 AY043811 unculturedgammaproteobacterium 2 1 9,00 11,00 82 % 38 AJ416249 unculturedbacterium 2 1 9,00 11,00 82 % 39 AJ534683 unculturedBacteroidetesbacterium 2 1 9,00 11,00 82 % 40 U70706 unculturedbetaproteobacterium 1 2 9,00 12,00 75 % 41 AF432623 unculturedbacterium 1 2 9,00 12,00 75 %

159 Anhang

Tabelle 7.3: Beispiel einer TReFIDErgebnisliste II. In diesem Abschnitt der TReFID ErgebnislistenwerdenfürjedeneinzelnenListeneintragundfürjedesRestiktionsenzymdie erwartetenFragmente(längen)dendetektierenFragmenten(inbp)gegenübergestelltunddie ErmittelungdesTreffer(Score)Wertesaufgeschlüsselt. No Accession Organism Outofrange Nomatch Score 1 AJ421932 unculturedbetaproteobacterium1 0 11.00 enzyme expected found score /AluI: 203 202.04 1.00 /Bme1390I: 46 46.32 1.00 /Bsh1236I: 174 173.52 1.00 /Cfr13I: 287 285.63 1.00 /HaeIII: 188 187.10 1.00 /Hin6I: 334 332.60 1.00 /HinfI: 158 156.98 0.50 /MboI: 236 236.02 1.00 /MspI: 90 89.14 0.50 /RsaI: 87 86.54 1.00 /TaiI: 87 86.62 1.00 /TaqI: (nosite) (nosite) 0.00 /TasI: 318 316.65 1.00 2 AJ421928 unculturedbetaproteobacterium1 0 11.00 enzyme expected found score /AluI: 203 202.04 1.00 /Bme1390I: 46 46.32 1.00 /Bsh1236I: 174 173.52 1.00 /Cfr13I: 287 285.63 1.00 /HaeIII: 188 187.10 1.00 /Hin6I: 334 332.60 1.00 /HinfI: 158 156.98 0.50 /MboI: 236 236.02 1.00 /MspI: 90 89.14 0.50 /RsaI: 87 86.54 1.00 /TaiI: 87 86.62 1.00 /TaqI: 699 (outofrange) 0.00 /TasI: 318 316.65 1.00 3 AF328143 Simonsiellacrassa 1 1 11.00 enzyme expected found score /AluI: 122 121.69 1.00 /Bme1390I: 46 46.32 1.00 /Bsh1236I: 173 173.52 1.00 /Cfr13I: 286 285.63 1.00 /HaeIII: 187 187.10 1.00 /Hin6I: 173 173.61 1.00 /HinfI: 292 290.79 1.00 /MboI: 235 236.02 1.00 /MspI: 458 (nomatch) 0.00 /RsaI: 87 86.54 1.00 /TaiI: 87 86.62 1.00 /TaqI: 718 (outofrange) 0.00 /TasI: 317 316.65 1.00

160 Submission Submission Submission V.,BonchOsmolovskaya,E.A.,Spring,S.andJeanthon,C. drecht,W.J.andGram,L. on ission ission ission /Ref.3:DirectSubmission milltailings/Ref.3:DirectSubmission bmission peloIslandMicrobialObservatory/Ref.3:Direct peloIslandMicrobialObservatory/Ref.3:Direct peloIslandMicrobialObservatory/Ref.3:Direct ectSubmission ission

Anhangublanov,I.V.,Nercessian,O.,Tourova,T.P.,Kolganova,T.

Tabelle7.4:BeispieleinerTReFIDErgebnislisteIIen,J.,Sick,E.B.,Pipper,C.B.,Martinusen,T.,Slieren I. GruppierungderListeneinträgenach aert,K.,Smets,B.F.andVerstraete,W.

tRFMustern(PatternID)undAufschlüsselungdesFre.,Buchan,A.andMoran,M.A. e.,Buchan,A.andMoran,M.A. e.,Buchan,A.andMoran,M.A. agmentmusters(inbp)nachEnzymen geordnet. 1 deklariert das Fehlen einer Restiktionsschnittstelle im analysierten Bereich. EntscheidendfürdieAuswertungistdie„PatternID“. microbialmathabitat on eumCo./Ref.2:DirectSubmission SpillBioremediation/Ref.2:DirectSubmission alventchimney/Ref.2:DirectSubmission lfoffCapeHatteras,NorthCarolina/Ref.2:Dir erhizosphereofwheat/Ref.2:DirectSubmission FLP/Ref.2:DirectSubmission chesandquinoneprofiling/Ref.2:DirectSubmissi coralsurfaces/Ref.2:DirectSubmission ingBiologicalContactor/Ref.2:DirectSubmission saltmarshprokaryotes:BacterialisolatesoftheSa saltmarshprokaryotes:BacterialisolatesoftheSa saltmarshprokaryotes:BacterialisolatesoftheSa ubmission dwithpetroleumhydrocarbons/Ref.2:DirectSubm dwithpetroleumhydrocarbons/Ref.2:DirectSubm dwithpetroleumhydrocarbons/Ref.2:DirectSubm s/Ref.2:DirectSubmission unitiesinGruyerecheesesmear/Ref.2:DirectSu urdoDryValleys,Antarctica/Ref.2:DirectSubm /Ref.2:DirectSubmission lcommunitiesfoundinuraniumminingwastepilesand irectSubmission DirectSubmission pring,S.andJeanthon,C./Ref.2:Prokofeva,M.I.,K r,E.,Backhausen,S.andBothe,H. kers,J.M. homashow,L.S.andWeller,D.M. dGram,L./Ref.2:Spanggaard,B.,Huber,I.,Niels andSako,Y. ert,K.,Smets,B.F.andVerstraete,W./Ref.3:Pyn riasLopez,J.andBonheyo,G.T. SelenskaPobell,S.I. :Roling,W.F.M.,Milner,M.G.andHead,I.M. ,Me.,Buchan,A.andMoran,M.A./Ref.3:Butler,M ,Me.,Buchan,A.andMoran,M.A./Ref.3:Butler,M ,Me.,Buchan,A.andMoran,M.A./Ref.3:Butler,M Hin6I: HinfI: MboI: MspI: RsaI: TaiI: TaqI: TasI: ophilicSynechococcuspopulationsinasinglehotspring aeruginosastrainH13isolatedfromAlexandriaPetrol BacterialCommunitiesduringNutrientEnhancedOil HaeIII: nDecayingSaltMarshGrass/Ref.2:Diversityof nDecayingSaltMarshGrass/Ref.2:Diversityof nDecayingSaltMarshGrass/Ref.2:Diversityof AamongPseudomonasspecies/Ref.2:DirectSubmissi fallhalden/Ref.2:Comparisonofnaturalbacteria y,Wohlfahrtiamagnifica(Diptera:Sarcophagidae) nkton16SrRNAgenesclonedfromthecontinentalshe yperthermophilicarchaeonfromadeepseahydrotherm ofAcinetobacterspp.isolatedfromsitescontaminate ofAcinetobacterspp.isolatedfromsitescontaminate ofAcinetobacterspp.isolatedfromsitescontaminate ThermophilesfromTerrestrialandDeepSeaHabitat assemblagesfromtheArcticOcean/Ref.2:DirectS prokaryotesofamatsamplefromLakeFryxell,McM emovingBiofilmfromaHighlyLoadedLabScaleRotat phloroglucinolproducingPseudomonasfluorescensinth indigenousmicrofloraofrainbowtrout/Ref.2:D assessedbynifH,nosZ,andSSUclonelibrariesandtR ectSubmission ectSubmission coastalmarinesedimentusing16SrDNAbasedapproa nseawaterandhealthy,blackbanddiseased,anddead lpopulationsinafreshwatersediment/Ref.2: ofamarineaquarium/Ref.2:DirectSubmission ofamarineaquarium/Ref.2:DirectSubmission ofamarineaquarium/Ref.2:DirectSubmission ngstrategyfortheassessmentofwholebacterialcomm Cfr13I: Bsh1236I: da,k./Ref.2:Urakawa,H. ./Ref.2:DeSouza,J.T.,Mazzola,M.andRaaijma andBothe,H./Ref.2:Roesch,C.,Bruns,J.,Mounie Weller,D.M./Ref.2:Mavrodi,D.V.,Landa,B.B.,T /Ref.2:Rappe,M.S.,Kemp,P.F.andGiovannoni,S.J. ourova,T.P.,Kolganova,T.V.,BonchOsmolovskaya,E.A.,S /Ref.2:Rossi,P. Ref.2:Hell,E. ,Y./Ref.2:Nakagawa,S.,Takai,K.,Horikoshi,K. Bme1390I: .,Siciliano,S.D.andVerstraete,W./Ref.2:Pyna Y.M.andSaeed,H.M. .,Pipper,C.B.,Martinussen,T.,Slierendrecht,W.J.an ,Daniel,F.,Swannell,R.J.andHead,I.M./Ref.2 andLal,B. andLal,B. andLal,B. eson,M.M.andWard,D.M. dFouke,B.W./Ref.2:Fouke,B.W.,Zerkle,A.L.,F T.,Flemming,K.andSelenskaPobell,S./Ref.3: ,Hollibaugh,J.T.andMoran,M.A./Ref.2:Butler ,Hollibaugh,J.T.andMoran,M.A./Ref.2:Butler ,Hollibaugh,J.T.andMoran,M.A./Ref.2:Butler : .2:Labbe,N.,Parent,S.andVillemur,R. .2:Labbe,N.,Parent,S.andVillemur,R. .2:Labbe,N.,Parent,S.andVillemur,R. ckebrandt,E./Ref.2:Stackebrandt,E. baugh,J.T.andBano,N. 12 13 14 1 15 40 16 62 44 324 17 97 317 1 1 1078 33 170 1 1078 40 144 74 1 1 1078 82 90 34 1 48 1099 356 164 1 1 159 1 315 109 177 285 76 1 109 276 1 1 1 168 50 371 76 288 110 133 336 76 56 57 288 39 290 1 56 191 139 172 288 158 290 596 291 286 1 59 1 109 290 84 234 85 194 59 68 294 113 1 59 1 84 294 237 53 245 1 1 1 294 54 237 109 1 435 1 292 1 66 237 109 1 316 1 1 77 109 1 1 1 1 1 1 110 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 158 1 1 79 1 1 1 1 1 1 1 1011 112 1 13913 31 23414 167 33 69015 146 94 36 33916 85 164 36 17417 149 1 321 37 71 17618 87 169 328 37 961 15219 167 1 315 43 1444 37 25720 162 1 152 191 477 158 37 51421 167 1 1 191 37 162 286 141 60422 1 1 353 37 304 286 167 77 11723 33 1 67 354 162 37 162 19424 229 68 1 79 333 84 354 519 37 155 21725 106 452 1 1 206 356 37 229 163 878 165 16925 93 84 45 124 356 37 93 155 452 218 125 330 1 45 295 37 80 48 285 167 606 1 17026 289 45 48 1 389 37 1 154 245 1 1 528 105 163 45 354 245 1 37 80 80 65 1 163 291 45 910 354 1 163 1 1 155 1 108 57 1 45 354 507 163 389 1 218 80 1 118 77 291 1 354 163 1 218 1 77 118 457 118 93 180 437 163 48 218 118 437 234 1 1 48 432 48 218 1 155 118 1 48 437 155 1 1 1 155 118 439 86 45 48 155 108 510 108 1 1 167 48 155 1 108 1 1 155 1 108 512 90 1 107 1 107 108 107 1 1 107 1 1 1 1 107 1 107 1 1 1 1 1 1 1 508 Enrichmentcultureandmicroscopyconcealdiversetherm Ref.1:CultivatedAnaerobicAcidophilic/Acidotolerant Ref.1:Partitioningofbacterialcommunitiesbetwee Ref.1:BacterialdiversityofaGermanforestsoil,as Ref.1:Characterizationofmicrobialcommunityina Ref.1:Coralsasmicrobiallandscapes/Ref.2:Dir Ref.1:RobustHydrocarbonDegradationandDynamicsof Ref.1:DynamicsofBacterialandFungalCommunitieso Ref.1:DynamicsofBacterialandFungalCommunitieso Ref.1:DynamicsofBacterialandFungalCommunitieso Ref.1:Applicationofafingerprintingandsequenci Ref.1:Aeropyrumcaminisp.nov.,astrictlyaerobic,h Ref.1:16SrDNAdiversityofculturedanduncultured Ref.1:CharacterizationofanAutotrophicNitrogenR Ref.1:Phylogeneticcompositionofbacterioplankton Ref.1:Coralsasmicrobiallandscapes/Ref.2:Dir Ref.1:BakterielleDiversitaetinErdprobenausUranab Ref.1:Characterisationofnitraterespiringbacteria Ref.1:Competitiveinteractionsbetween2,4diacetyl Ref.1:Theprobioticpotentialagainstvibriosisofthe Ref.1:Microbialecologyofadenitrificationsystem Ref.1:Naturalmicrobepartnersofamyiasiscausingfl Ref.1:Microbialecologyofadenitrificationsystem Ref.1:Microbialecologyofadenitrificationsystem Ref.1:Genotypic,phenotypicandfunctionaldiversity Ref.1:Conservationoftheresponseregulatorgenegac Ref.1:Genotypic,phenotypicandfunctionaldiversity Ref.1:Genotypic,phenotypicandfunctionaldiversity Ref.1:Phylogeneticdiversityofmarinecoastalpicopla Ref.1:Partialsequenceof16SrDNAfromPseudomonas Ferris,M.J.,RuffRoberts,A.L.,Kopczynski,E.D.,Bat Ref.1:Prokofeva,M.I.,Kublanov,I.V.,Nercessian,O.,T Ref.1:FriasLopez,J.,Zerkle,A.L.,Bonheyo,G.T.an Ref.1:Roesch,C.,Bruns,J.,Mounier,E.,Backhausen,S. Ref.1:Urakawa,H.,Yoshida,T.,Nishimura,M.andOhwa Ref.1:Rohwer,F./Ref.2:Rohwer,F. Ref.1:Roling,W.F.,Milner,M.G.,Jones,D.M.,Lee,K. Ref.1:Buchan,A.,Newell,S.Y.,Butler,M.,Biers,E.J. Ref.1:Buchan,A.,Newell,S.Y.,Butler,M.,Biers,E.J. Ref.1:Buchan,A.,Newell,S.Y.,Butler,M.,Biers,E.J. Ref.1:Jacquin,J.,Casey,M.,Aragno,M.andRossi,P. Ref.1:Nakagawa,S.,Takai,K.,Horikoshi,K.andSako Ref.1:Brambilla,E.,Tindall,B.J.,Hippe,H.andSta Ref.1:Pynaert,K.,Smets,B.F.,Wyffels,S.,Beheydt,D Ref.1:Bano,N.andHollibaugh,J.T./Ref.2:Holli Ref.1:Rohwer,F./Ref.2:Rohwer,F. Ref.1:Geissler,A./Ref.2:Geissler,A.,Tzvetkova, Ref.1:Gregory,L.G./Ref.2:Spiro,S. Ref.1:Landa,B.B.,Mavrodi,D.V.,Thomashow,L.S.and Ref.1:Spanggaard,B.,Huber,I.,Nielsen,J.,Sick,E.B Ref.1:Labbe,N.,Parent,S.andVillemur,R./Ref Ref.1:Toth,E.,Hell,E.,Oravecz,O.andKovacs,G./ Ref.1:Labbe,N.,Parent,S.andVillemur,R./Ref Ref.1:Labbe,N.,Parent,S.andVillemur,R./Ref Ref.1:Sarma,P.M.andLal,B./Ref.2:Sarma,P.M. Ref.1:DeSouza,J.T.,Mazzola,M.andRaaijmakers,J.M Ref.1:Sarma,P.M.andLal,B./Ref.2:Sarma,P.M. Ref.1:Sarma,P.M.andLal,B./Ref.2:Sarma,P.M. Ref.1:Rappe,M.S.,Kemp,P.F.andGiovannoni,S.J. Ref.1:Gohar,Y.M.andSaeed,H.M./Ref.2:Gohar, unculturedcyanobacterium crenarchaeote76828 unculturedplanctomycete unculturedforestsoilbacterium unculturedcytophagaTIHP36812a unculturedbacterium unculturedBacteroidetesbacterium marinebacteriumSIMOIS107 marinebacteriumSIMOIS111 marinebacteriumSIMOIS114 unculturedbacterium Isosphaeraaff.pallida10.9 unculturedplanctomycete unculturedgammaproteobacterium unculturedbacterium unculturedgammaproteobacterium Oerskoviasp.Lgg15.9 Microbacteriumsp.TRP6:13 unculturedPiscirickettsiaceaebacterium unculturedPiscirickettsiaceaebacterium unculturedepsilonproteobacterium Pseudomonasaeruginosa unculturedgammaproteobacterium Pseudomonasaeruginosa Acinetobactersp.T45 Acinetobactersp.E23 Acinetobacterbaumannii Acinetobacterbaumannii Acinetobacterbaumannii L35481 U70698 AJ297444 AF525961 AF354615 AF365814 AJ519625 AJ489365 AF482701 AF451262 AY090116 AJ517824 AY090117 AY090124 AF502138 AF502423 AF531854 AF531855 AY074894 Accession: Organism: Clone: Authors: Title: PatternID AluI AY350589 AF441983 AY913664 AB031634 AF365698 AF432327 AF460871 AF460875 AF460878 AJ421816 AB109559 Aeropyrumcamini

161 Anhang

Tabelle7.5:ListenausschnittRibosomal Database Project II . (http://rdp.cme.msu.edu/classifier/classifier.jsp). 0% lumlum 86% 63% nas 100% s 100% obacter 5% monas 23% er 58% rax 100% o 27% isomaisomaisomaisoma 77% 26% 17% 11% acteriumacterium 26% 20% a 100% bacterineae 100% bacterineae 100% aa 100% 100% aa 100% 100% ferax 93% nivibrio 100% libium 21% ella 100% ylophilusylophilus 59% 43% hymonas 99% bacter 32% nucleobacter 88% giella 100% ionellaionella 62% 49% miniimonas 39% rbaspirillum 100% rbaspirillumrbaspirillum 96% 96% rkholderia 100% 00% Desulfosarcina 100% 100% Oceanospirillales 100% Alcanivoraceae100% Xanthomonadales100% Pseudomonadales 100% 100% Xanthomonadaceae Alcanivo 100% Pseudomonadaceae 100% Lysobact 100% Pseudomo 100% Oceanospirillales 100% Halomonadaceae 100% Halomona ia 100% Sphingobacteriales 100% Saprospiraceae 100% Lewin ia 100% Sphingobacteriales 100% Flexibacteraceae 100% Hon cteria 41% Desulfuromonales 7% Geobacteraceae 7% Geotherm cteriacteria 100% Nitrosomonadalescteria 100% Nitrosomonadalescteria 100% Neisseriales 62%cteria Gallionellaceae 100% Neisseriales 49%cteria Gallionellaceae 99%cteria Rhodocyclales 100% Rhodocyclalescteria 62% 100% 100% Gall Neisseriaceae Rhodocyclalescteria 49% 100% 100% Gall Neisseriaceae Rhodocyclalescteria 65% 100% Rhodocyclaceae Neisseriales 46% Rhodocyclaceae 100% 100% Neisseriales Alysiell cteria 61% Rhodocyclaceae 100% 100% Alysiell Rhodocyclaceae 65% 100% Azospira Burkholderiales 46% Sterolib 100% Neisseriaceae 61% 100% Sterolib 100% Thauer Neisseriaceaecteria 100% Oxalobacteraceaecteria 100% 100% Rhodocyclales Alysiell cteria 100% 100% 3 Rhodocyclales 93% Alysiell cteria Her 100% Rhodocyclalescteria 100% Rhodocyclalescteria 88% Rhodocyclaceae 100% Rhodocyclalescteria 86% Rhodocyclaceae 100% Burkholderialescteria 68% Rhodocyclaceae 99% 88%cteria 76% Burkholderiales Azovibri Rhodocyclaceae 100% Methylophilales 86% 49% Denitrat Rhodocyclaceae 100% 100% Oxalobacteraceae Methylophilales 68%cteria Denitrat 76%cteria 93% Denitrat 100% Incertaesedis5 100% He 63% Rhodocyclales 49%cteria Methylophilaceae Denitrat 100% 52% Burkholderialescteria Methylophilaceae 100% Burkholderiales 31% 63% 100% Methy 100% Meth Burkholderiales Rhodocyclaceae 100% 52% Comamonadaceae Meth 100% Comamonadaceaecteria 100% 100% Brac Propio 99%cteria Burkholderiaceae 100% 98% Burkholderiales Rhodo cteria 100% Rhodocyclalescteria 89% 100% Poly Burkholderialescteria 100% 51% Burkholderiales Incertaesedis5 100% Burkholderiales 95% Rhodocyclaceae 100% Oxalobacteraceae 100% Oxalobacteraceae 32% Thio 100% 100% Burkholderiaceae He 95% Dechloro 100% He 100% Bu acteriaacteria 100% Rhizobiales 100% Rhizobiales 98% Rhodobiaceae 77% Rhodobiaceae 90% Roseospiril 65% Roseospiril acteria 100% Desulfobacterales 100% Desulfobacteraceae 1 ia 100% Actinobacteridae 100% Actinomycetales 100% Coryne ia 100% Actinobacteridae 100% Actinomycetales 100% Coryne Gammaproteobacteria Gammaproteobacteria Gammaproteobacteria Gammaproteobacteria m__ Root Root 100% Root Bacteria 100% Root Bacteria 100% Root Bacteria 100% Root Bacteria 100% Root Bacteria 100% Root 100% Bacteria Proteobacteria 100% Root 100% Bacteria Proteobacteria 100% Root 100% Bacteria Proteobacteria 100% Root 100% Bacteria 100% Proteobacteria Betaproteoba 100% Root 100% Bacteria 100% Proteobacteria Betaproteoba 100% Root 100% Bacteria 100% Proteobacteria Betaproteoba 100% Root 100% Bacteria 100% Proteobacteria Betaproteoba Root 100% 100% Bacteria 100% Proteobacteria Betaproteoba 100% Root 100% Bacteria 100% Proteobacteria Betaproteoba 100% Root 100% Bacteria 100% Proteobacteria Betaproteoba 100% Root 100% Bacteria 100% Proteobacteria Betaproteoba 100% Root 100% Bacteria 100% Proteobacteria Betaproteoba 100% Root 100% Bacteria 100% Actinobacteria Betaproteoba 100% Root 100% Bacteria 100% Proteobacteria 100% Root 100% Bacteria 100% Proteobacteria Betaproteoba 100% Root 100% Bacteria 100% Proteobacteria Actinobacter 100% Root 100% Bacteria 100% Proteobacteria 100% Root 100% 100% Bacteria Proteobacteria 100% Root 100% Bacteria 100% Proteobacteria Betaproteoba 100% Root 100% Bacteria 100% Proteobacteria Betaproteoba 100% Root 100% Bacteria 100% Proteobacteria Betaproteoba 100% Root 100% Bacteria 100% Proteobacteria Betaproteoba 100% Root 100% Bacteria 100% Proteobacteria Betaproteoba 100% Root 100% Bacteria 100% Proteobacteria Betaproteoba 100% Root 100% Bacteria 100% Bacteroidetes Betaproteoba 100% Root 100% Bacteria 100% Proteobacteria Betaproteoba 100% Root 100% Bacteria 100% Proteobacteria Betaproteoba 100% Root 100% Bacteria Proteobacteria 100% Sphingobacter 100% Root 100% Bacteria 100% Proteobacteria Betaproteoba 100% Root 100% Bacteria 100% Proteobacteria Betaproteoba 100% Root 100% Bacteria 100% Proteobacteria Betaproteoba 100% Root 100% Bacteria 100% Proteobacteria Betaproteoba 100% Root 100% Bacteria 100% Proteobacteria 100% Root 100% Bacteria Proteobacteria 60% Deltaproteoba 100% 100% Bacteria 100% Proteobacteria Deltaproteob 100% 100% Bacteria 100% Proteobacteria Betaproteoba 100% 100% Proteobacteria Betaproteoba 100% 100% Bacteroidetes Betaproteoba 100% 100% Proteobacteria Betaproteoba 100% 100% Proteobacteria Betaproteoba 100% Actinobacteria 100% Sphingobacter 100% Alphaproteob 100% Alphaproteob 100% Actinobacter X82062__Corynebacterium_jeikeium__ AJ421932__uncultured_beta_proteobacterium__ AJ421928__uncultured_beta_proteobacterium__ AF328143__Simonsiella_crassa__ AF328141__Simonsiella_crassa__ AF431265__uncultured_beta_proteobacterium__ AY133069__uncultured_beta_proteobacterium__ AF407394__uncultured_bacterium__ AF229889__Thauera_sp._P4CB1__ AF328144__Simonsiella_crassa__ AF328142__Simonsiella_crassa__ AB042504__halophilic_bacterium_TAG_F1__ AY061962__Pseudomonas_sp._TA17__ AF431340__uncultured_gamma_proteobacterium__ AJ311980__Pseudomonas_thermotolerans__ AY095377__uncultured_yardtrimmingcompost_bacteriu AY144230__uncultured_beta_proteobacterium__ AY144224__uncultured_beta_proteobacterium__ AY144220__uncultured_beta_proteobacterium__ AY144210__uncultured_beta_proteobacterium__ AF543312__Herbaspirillum_lusitanum__ AF491668__uncultured_beta_proteobacterium__ AF546951__uncultured_bacterium__ AF546928__uncultured_bacterium__ AY062176__marine_bacterium_MSC1__ AF016690__Propionivibrio_pelophilus__ AF390911__uncultured_bacterium__ AY050606__uncultured_bacterium__ AY135878__uncultured_bacterium__ AJ306892__Halomonas_subglaciescola__ AF361653__uncultured_bacterium__ AJ237603__Desulfobacterium_cetonicum__ AY037751__uncultured_earthworm_cast_bacterium__ AF390920__uncultured_bacterium__ AY043788__uncultured_beta_proteobacterium__ AJ532689__uncultured_beta_proteobacterium__ AY154565__uncultured_earthworm_cast_bacterium__ AB086624__marine_CFBgroup_bacterium_MBIC01599__ AY162080__alpha_proteobacterium_GMD37C8__ AY162078__alpha_proteobacterium_GMD37B4__ AJ314919__Corynebacterium_appendicis__ 162 Lebenslauf

8 Lebenslauf

Persönliches Dipl.-Biologe Sascha Eilmus

GustavLindenStr.7 40878Ratingen Tel:02102/5795525 Mobil:0163/7706346 Email:[email protected] Geburtsdatum:22.Mai1978 Familienstand:ledig Schulische Ausbildung

1989–1995 TheodorHeussRealschuleinLeverkusen

1995–1998 LandratLucasSchule(Gymnasium)inLeverkusen;Abschluss Abitur

1998–1999 ZivildienstindenBehindertenwerkstätteninLangenfeld

Akademische Ausbildung

Oktober1999–September2001 BiologieGrundstudium inKöln

Oktober2001–September2003 Hauptstudium inKöln(SchwerpunkteBotanik, . Entwicklungsbiologie,Biochemie).

September2003–Januar2005 Diplomarbeit : Diversität von Prokaryoten einer Binnensalzstelle (ArbeitsgruppeProf.Dr.H.Bothe,BotanischesInstitut,Köln).

März2004 VAAM-Tagung (VereinigungfürAllgemeineundAngewandte Mikrobiologie)inBraunschweig,TeilnahmemitPoster.

Dezember2005–Februar2006 Belebtschlamm-Projekt inZusammenarbeitmit PD.Dr.M.Denecke,UniversitätDuisburgEssen.

Januar2006–April2009 Promotionsstudiengang anderUniversitätDuisburgEssen.

August2007–Oktober2007 Vierteljähriger Forschungsaufenthalt in Mexiko ,Provinz Oaxaca,ZusammenarbeitmitderUniversidaddelMar,Puerto Escondido,Mexiko.

November2007 Teilnahmeam Westdeutschen Entomologentag imAquazoo, Düsseldorf,mitVortrag.

August2008 ISCE-Meeting (InternationalSocietyofChemicalEcology)in StateCollege,Pennsylvania,USA,TeilnahmemitPoster.

November2008 Teilnahmeam Westdeutschen Entomologentag imAquazoo, Düsseldorf,mitVortrag. AbApril2009 Leiterdes Entomologischen Labors Bayer CropScience , Monheim am Rhein ;Insektizidforschung.

163 Lebenslauf

Weitere Qualifikationen und ehrenamtliche Tätigkeiten

Mitgliedder LNU Leverkusen • FaunistischeundfloristischeKartierungundMonitoring (Landesgemeinschaftfür • VeranstaltungundLeitungvonnaturkundlichen NaturschutzundUmwelt Wanderungen OrtsgruppeLeverkusen) • PflegemaßnahmenundÖffentlichkeitsarbeit

Mitarbeiterdes Kölner Zoos von • AusrichtungvonFührungen,Kindergeburtstagen,Infound 2001bis2006alsZoobegleiter Sonderveranstaltungen • Spezialgebiet:Aquaristik,Terraristik,Insektaristik,Natur undArtenschutz

MitgliedderARGE ArbeitsgemeinschaftRheinischWestfälischerLepidopterologen; Lepidopterologen www.melanagria.de

Mitgliedder VAAM VereinigungfürAllgemeineundAngewandteMikrobiologie.

ReferatsleiterdesAStAder ReferatsleitungÖkologievon2001bis2002 UniversitätzuKöln

Moderatordes Insektenforums www.insektenforum.com

BetreiberderHomepage www.insectissima.de(www.eilmus.de) Insectissima

Mitgliedder ZAG Wirbellose www.zagwirbellose.de imTerrariume.V.

MitglieddesVereinsfür • GruppenleitungdernaturkundlicheAbteilung Aquaristik, Terraristik und • Vorträge Naturkunde • VDA-Sachkundenachweis imBereichTerraristik. BayerLeverkusene.V. www.aquaterralev.de

Sprachkenntnisse Englisch(fließend),Latein(Grundkenntnisse)

Essen,23.März2009

SaschaEilmus

164 Erklärung

9 Erklärung Erklärung: Hiermiterkläreich,gem.§6Abs.2,Nr.6derPromotionsordnungderMath.Nat. FachbereichezurErlangungdesDr.rer.nat.,dassichdievorliegendeDissertation selbstständigverfasstundmichkeineranderenalsderangegebenenHilfsmittel bedienthabe. Essen,den____________ Unterschriftdes/rDoktoranden/in Erklärung: Hiermiterkläreich,gem.§6Abs.2,Nr.7derPromotionsordnungderMath.Nat. FachbereichezurErlangungderDr.rer.nat.,dassichdasArbeitgebiet,demdas Thema„DiversitätundFunktionendermitderAmeisengattungPseudomyrmex(Lund,1831) assoziiertenBakterien“zuzuordnenist,inForschungundLehrevertreteund denAntragvon(NamedesDoktoranden)befürworte. Essen,den____________ UnterschrifteinesMitgliedsderUniversitätDuisburgEssen Erklärung: Hiermiterkläreich,gem.§6Abs.2,Nr.8derPromotionsordnungderMath.Nat. FachbereichezurErlangungdesDr.rer.nat.,dassichkeineanderenPromotionen bzw.PromotionsversucheinderVergangenheitdurchgeführthabeunddassdiese ArbeitvonkeineranderenFakultätabgelehntwordenist. Essen,den____________ UnterschriftdesDoktoranden

165