SWISS ORCHESTRA AUFTAKTSAISON 2019/2020 TOUR #1

Swiss Orchestra Music Director: Lena-Lisa Wüstendörfer Solist: Oliver Schnyder, Klavier

AUF EINEN BLICK Die Schweiz ist für vieles berühmt, aber kaum für ihre Sinfonik. Schweizer Komponisten der Klassik und Romantik fristen ein Schattendasein – und das im eigenen Land genauso wie in der Welt draussen. Das neue Swiss Orchestra hat es sich zur Aufgabe gemacht, Schweizer Werke hörbar und ihre Schöpfer sichtbar zu machen. Wir streben nichts weniger als eine Renaissance der Schweizer Sinfonik an. Zusammengesetzt aus erstklassigen Instrumentalisten der jüngeren Generation, tourt das Swiss Orchestra ab der Saison 2019/20 gemeinsam mit renommierten Solisten durch die Schweizer Konzertsäle. Trouvaillen von Schweizer Sinfonikern wie Edouard Dupuy, Hans Huber oder Johann Carl Eschmann treffen dabei auf Highlights von Beethoven oder Mozart. Ein Hörerlebnis, das es so noch nie gegeben hat.

KONZERTE

20.10.2019 Zürich, Tonhalle Maag 21.10.2019 , Kulturcasino 24.10.2019 St.Gallen, Tonhalle 27.10.2019 Genf, Victoria Hall

PROGRAMMBLICK Jean Baptiste Edouard Dupuy Ouvertüre zur Oper «Jugend und Leichtsinn» (1770 Corcelles – 1822) Klavierkonzert Nr. 4, op. 58 (1770 – 1827) Hans Huber Serenade No. 2 «Winternächte» (1852 Eppenberg-Wöschnau – 1921 Locarno)

Wolfgang Amadeus Mozart Serenade G-Dur, KV 525 (1756 – 1791) «Eine kleine Nachtmusik»

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ZUM PROGRAMM Die Auftaktsaison wird mit der Ouvertüre zur Oper «Jugend und Leichtsinn» des in Genf aufgewachsenen Komponisten Jean Baptiste Edouard Dupuy (*ca. 1770 in Corcelles, †1822 in Stockholm) eingeläutet. Dupuy ging zum Geigen- und Klavierstudium nach Paris und wirkte anschliessend als Geiger, Opernsänger, Dirigent und Komponist insbesondere an den Königshöfen von Dänemark und Schweden. Doch Dupuy machte nicht nur mit seinen Kompositionen von sich reden, sondern sorgte auch als schillernde Persönlichkeit mit seinem Lebenswandel für Aufsehen, indem er als «Don Juan des Nordens» berüchtigt, sogar mit der Frau des Kronprinzen von Dänemark eine Affäre hatte und daraufhin des Landes verwiesen wurde. Seine Oper «Jugend und Leichtsinn» feierte 1806 in Stockholm Premiere. Sowohl als Sänger als auch als Komponist beschied sie ihm einen einzigartigen Erfolg. Zu Dupuys Verdiensten zählt neben dem Schaffen eigener Kompositionen auch die Bekanntmachung von W.A. Mozarts Werken in Schweden. Er war der erste, der dort Opern von Mozart aufführte. Passend dazu erklang zu seiner Beerdigung das Mozart-Requiem – als schwedische Erstaufführung. Ein Zeitgenosse des heute vergessenen Dupuys war Ludwig van Beethoven. Ebenfalls 1770 geboren, führte der deutsche Komponist und die Wiener Klassik zur höchsten Blüte und gilt als Wegbereiter der Romantik. Explizit kommt dies in seinem Klavierkonzert Nr. 4, op. 58 zum Tragen: Das 1807 in Wien uraufgeführte Werk lässt die Epoche der Romantik in seiner Verschmelzung von Sinfonie und Klavierkonzert zum sogenannten sinfonischen Klavierkonzert bereits anklingen: Der Gegensatz von Soli und Tutti ist aufgehoben und die drei Sätze bilden inhaltlich eine Einheit. Komponisten der Romantik wie Schumann, Mendelssohn und Chopin orientierten sich in ihrem Schaffen an diesen Neuerungen der Gattung Sinfoniekonzert. Robert Schumanns Einschätzung zufolge stellt das lyrische Klavierkonzert Nr. 4 mit dem geheimnisvollen Mittelsatz gar Beethovens «vielleicht grösstes Klavierkonzert» dar. In der Blütezeit der Romantik ist das Schaffen des im Kanton Solothurn geborenen Komponisten, Pianist und Musikpädagogen Hans Huber (*1852 Eppenberg-Wöschnau, †1921 Locarno) anzusiedeln. Zur Jahrhundertwende gehörte Huber zu den bedeutendsten Komponisten der Deutschschweiz und schuf eine Vielzahl von Sinfonien, Festpielmusiken und Kammermusikwerken. Als einflussreiche Persönlichkeit regte er nicht nur die Gründung des Schweizerischen Tonkünstler- vereins (STV) im Jahre 1900 an, sondern war ebenso für die Gründung des Basler Konservatoriums (1905) verantwortlich. Mit dem Ehrendoktortitel der Universität Basel (1892) ausgezeichnet, leitete er von 1899 bis 1902 den Basler Gesangverein und amtierte bis 1918 als Direktor des Konservatoriums in Basel. Seine Serenade No.2 in G-Dur «Winternächte» wurde 1896 unter uraufgeführt.

Mit Serenade bezeichnete man gewöhnlich eine Abendmusik in freier Form mit unterhaltsamem Charakter. Eine ihrer berühmtesten Vertreterinnen ist die Serenade G-Dur, KV 525 von , besser bekannt unter dem Titel «Eine kleine Nachtmusik». In Gegenüberstellung zu Hubers «Winternächten» schliesst das Konzertprogramm mit Mozarts «Eine kleine Nachtmusik», welche gleichsam den Bogen zum Konzertbeginn und somit zum Mozart-Verehrer Dupuy schlägt.

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SWISS ORCHESTRA

Schweizer Sinfonik neu entdeckt Die Vielfalt der Schweizer Sinfonik vom späten 18. bis frühen 20. Jahrhundert ist heute kaum einem Konzertbesucher bekannt. Schweizer Klassiker und Romantiker fristen ein Schattendasein. Genau hier setzt das 2018 gegründete Swiss Orchestra an: Es hat sich zum Ziel gesetzt, vergessene Schweizer Sinfoniker wieder auf die Konzertbühnen zu bringen und in der gesamten Schweiz unmittelbar erlebbar zu machen.

Der dynamische Klangkörper, zusammengesetzt aus erstklassigen Instrumentalisten der jüngeren Generation tourt gemeinsam mit renommierten Solistinnen und Solisten unter der Leitung von Lena- Lisa Wüstendörfer durch die Schweiz und verknüpft höchste Qualität mit mitreissendem Esprit.

Swissness mit Pioniergeist Im Gepäck finden sich nicht nur Highlights der Musikliteratur, sondern ebenso Trouvaillen der Schweizer Musikgeschichte. Einst hochgelobte Schweizer Komponisten der Klassik und Romantik erhalten ihre verdiente Bühne und das Publikum entdeckt einen Schatz an hervorragender Schweizer Musik. Als Pionier der Schweizer Sinfonik entwickelt das Swiss Orchestra bewährte Konzert-Traditionen weiter und verbindet diese mit innovativen Programmen. Die Dirigentin kommentiert die Werke direkt im Konzert, deckt spannende Hintergründe auf und lässt die Zuhörer in die Welt der Stücke eintauchen.

Einzigartiger Brückenbauer Das Swiss Orchestra versteht sich als Orchester für die ganze Schweiz. Von Basel über Genf bis ins Tessin, über die Sprachgrenzen hinweg, baut es musikalische Brücken.

Mit seiner schweizweiten Präsenz und dem programmatischen Schwerpunkt «Schweizer Sinfonik» besitzt das Swiss Orchestra ein Alleinstellungsmerkmal innerhalb der Orchesterlandschaft.

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LENA-LISA WÜSTENDÖRFER «Ihre Leidenschaft ist ansteckend», die «glasklare Gestik» gestaltet den Klang auf «packende und zugleich differenzierte Weise» – wo Lena-Lisa Wüstendörfer auftritt, überzeugt sie Publikum wie Presse mit ihrem mitreissenden, nuancierten Dirigat. Lena-Lisa Wüstendörfer ist Music Director des Swiss Orchestra. Sie steht für Konzertprogramme, die jenseits ausgetretener Pfade Lust machen, mehr zu hören und Neues zu entdecken. Als promovierte Musikwissenschaftlerin ist sie zudem geradezu prädestiniert, Pionierarbeit bei der Erschliessung unbekannten Repertoires zu leisten. Als Gastdirigentin ist sie international gefragt. Engagements führten sie zu renommierten Klangkörpern wie dem Luzerner Sinfonieorchester, Zürcher Kammerorchester, Thailand Philharmonic Orchestra, Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Musikkollegium Winterthur, zur Filharmonia Pomorska, Camerata Schweiz, Basel Sinfonietta oder der Sinfonietta Bern. Ausserdem ist sie künstlerische Leiterin des Berner Bach Chors. 1983 in Zürich geboren, studierte Lena-Lisa Wüstendörfer in Basel Violine und Dirigieren sowie Musikwissenschaft und Volkswirtschaft. Sie vertiefte ihre Studien bei Sylvia Caduff und Sir und war Assistenzdirigentin von Claudio Abbado.

Ergänzend zu ihrer Konzerttätigkeit publiziert die promovierte Musikwissenschaftlerin auf dem Gebiet der Rezeptions- und Interpretationsgeschichte. Der von ihr herausgegebene Band «Mahler- Interpretation heute» (edition text + kritik 2015) gehört laut der Neuen Zürcher Zeitung NZZ zum «Faszinierendsten», was zur jüngeren Mahler-Rezeption publiziert wurde. www.wuestendoerfer.com

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OLIVER SCHNYDER

Seit dem Gewinn des Großen Preises beim Pembaur- Wettbewerb in Bern (1999) und seinen erfolgreichen Debüts im Kennedy Center of the Performing Arts in Washington D.C. (2000) sowie beim Tonhalle-Orchester unter (Orpheum Young Soloists on Stage) tritt Oliver Schnyder in den bedeutendsten Konzertsälen Europas, Nordamerikas und Asiens auf (u. a. Carnegie Hall, Concertgebouw, Great Hall, Kölner Philharmonie, Tokio Opera City Concert Hall, ) sowie bei den Festivals in Luzern, Gstaad, , Schwetzingen, Mecklenburg-Vorpommern, Ruhr oder Garmisch-Partenkirchen. Schnyder spielte mit Orchestern wie der Academy of Saint Martin in the Fields, Symphony Orchestra, Danish National Symphony Orchestra, dem , dem Tschaikowsky Sinfonieorchester Moskau, dem WDR Sinfonieorchester Köln und den führenden Schweizer Sinfonie- und Kammerorchestern unter Dirigenten wie , Semyon Bychkov, Vladimir Fedoseyev, James Gaffigan, , Sir Roger Norrington und . Mit dem Oliver Schnyder Trio (Andreas Janke, Violine, und Benjamin Nyffenegger, Cello) ist er international präsent, wie auch als Duopartner von Musikern wie , Veronika Eberle, oder .

Für Sony Classical, RCA Red Seal und Telos hat Schnyder Solowerke von Chopin, Schumann und Liszt, Klavierkonzerte von Haydn (Academy of Saint Martin in the Fields, Andrew Watkinson) und Mozart (Camerata Bern, Erich Höbarth), sämtliche Klavierkonzerte von Mendelssohn (Musikkollegium Winterthur unter ) und Beethoven (Luzerner Sinfonieorchester/James Gaffigan) sowie mit dem Oliver Schnyder Trio sämtliche Klaviertrios von Beethoven, Schubert und Brahms eingespielt. 2016 wurde Schnyder wiederholt mit einem Werkjahr des Aargauer Kuratoriums ausgezeichnet. Er ist Mitbegründer und künstlerischer Leiter der Klavierreihe District in Baden/Schweiz. Er studierte in der Schweiz bei Emmy Henz-Diémand und Homero Francesch sowie in den USA bei (New York) und (Baltimore). www.oliverschnyder.com

WEITERE INFORMATIONEN: [email protected]

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