Nikon F (Nikon D70s, 105-Mm-Makro, 200 ISO, 1/30 Sek., F 32)
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Teil 1 In diesem ersten Teil erfahren Sie alles, was Sie über Nikon wissen sollten. So lernen Sie die Ge- schichte der Nikon-Kameras kennen, und ich stelle Die Technik Ihnen die digitalen Nikon-Modelle mit ihren je- weiligen Vor- und Nachteilen vor. Sie lernen auch wichtige Zubehörteile kennen, die für ein kreatives Fotografieren wichtig sind. Nikon D70s, 200 ISO, 1/800 Sek., 105-mm-Makro, f 7.1 Die »Ur«-Nikon F (Nikon D70s, 105-mm-Makro, 200 ISO, 1/30 Sek., f 32) 1 Die Geschichte Seit 1932 baut die als »Nippon Kogaku K. K.« 1917 gegründete Firma Nikon Objektive. Erst ab 1948 wurden dann von Nikon auch Ka- meras gebaut. Im Laufe der vielen Jahrzehnte entstand eines der erfolgreichsten Unterneh- men im Kameramarkt. Lesen Sie in diesem Kapitel, wie sich alles entwickelt hat. Alle Fotografien und Grafiken im Kapitel: Michael Gradias 18 DIE GESCHICHTE DER NEUANFANG MIT EIGENEN KAMERAS 19 Nikons Anfänge reisten die Japaner – einer Einladung Objektive für Canon Der Neuanfang mit folgend – ins Deutsche Reich und be- 1933 entstand die japanische Firma Für die heutige erfolgreiche japanische sichtigten dort die Werke der deutschen eigenen Kameras Canon, die preisgünstige Leica-Nach- Firma Nikon begann alles, als sich am Kamerahersteller. bauten konstruierte. Im Februar 1936 Nach dem Krieg begann man mit der 25. Juli 1917 drei kleinere Firmen (Tokyo Ab Anfang 1921 arbeiteten daraufhin erschien die »Hansa Canon«, die mit Entwicklung eigener Kameras. Die am Keiki Seisaku Sho, Iwaki Glass Manufac- unter den 200 Mitarbeitern in Japan einem Nikkor 50 mm f 3.5 ausgestattet 7. März 1948 vorgestellte erste Mess- turing und Fujii Lens Seizo Sho) zur Nip- acht deutsche Techniker mit und waren wurde. Bis 1947 hielt die Zusammen- sucherkamera erhielt den Namen »Ni- pon Kogaku Kogyo Kaisha zusammen- maß geblich an der weiteren Entwick- arbeit an – alle Canon-Kameras waren kon«, der aus der Firmenbezeichnung schlossen und sich der Konstruktion von lung Nikons beteiligt. Deutsche Techni- optischen Geräten, wie etwa Fernglä- mit Nikkoren bestückt. Nippon Kogaku abgeleitet wurde. ker waren damals in Japan wegen ihres Giebeldetail. Auch mit Während des Zweiten Weltkrieges Die Kamera hieß übrigens nur »Nikon« sern oder Mikroskopen, widmeten. Der großen Know-hows in vielen Bereichen analogen Nikon-Kameras produzierte man allerdings fast aus- – die Modellbezeichnung »I« wurde erst konnte man bereits ausge- schon damals bedeutende japanische sehr begehrt. Bei anderen japanischen Mitsubishi-Konzern – zu dem Nikon schließlich Produkte für militärische später zur Unterscheidung hinzugefügt. zeichnete Ergebnisse erzielen, Kameraherstellern verlief die Entwick- wie dieses Foto zeigt, das Anwendungsbereiche. Die Kamera war der deutschen auch heute noch gehört – unterstützte lungsgeschichte recht ähnlich. 1989 mit einer Nikon FA Nach der Kapitulation Japans wurde Contax II nachempfunden und arbeitete entstanden ist. Die Diaauf- die Fusion. Die deutschen Entwicklungen waren Der Firmenname »Nippon Kogaku K. der Nikon-Firmenkomplex zerschlagen – mit dem ungewöhnlichen Bildformat nahme wurde per Photo-CD Vorbild für die Japaner, und es war digitalisiert und anschließend nur das Stammwerk in Oi-Morimaecho von 24 x 32 mm. So passten 40 Aufnah- K.« bedeutet übersetzt etwa »Japanische durchaus gang und gäbe, dass zunächst digital aufbereitet (Nikon FA, blieb erhalten. men auf einen Kleinbildfilm. Fuji RF 50). optische Gesellschaft«. Während die Ka- deutsche Produkte kopiert wurden. meramodelle schon 1976 »Nikon« hie- Deutsche Firmen lieferten Zubehör- ßen, benannte sich die Nippon Kogaku teile wie zum Beispiel Verschlüsse oder K. K. aber erst 1988 in »K. K. Nikon« um, Objektive nach Japan und machten so was im Englischen Nikon Corporation ebenfalls ihr Geschäft. bedeutet. Mit deutschem Know- Die Produktion läuft an Die erste Nikon. Die erste how begann es Zunächst arbeitete die Nippon Kogaku Nikon-Messsucherkamera, K. K. für die japanische Armee und stell- die 1948 vorgestellt wurde, Zu den Zeiten der Firmengründung te Periskope, Ferngläser, Zielfernrohre, hatte zunächst keine Mo- wurde die Kameraszene von deutschen dellbezeichnung – erst später Entfernungsmesser und andere optische Firmen wie etwa Rollei, Zeiss, Voigtlän- nannte man sie Nikon I (Foto: Geräte her. Später wurden für den »zi- Nikon GmbH, Deutschland). der oder Contax bestimmt. Mitte 1919 vilen Kunden« Feldstecher, medizinisch- optische und astronomische Geräte entwickelt. Man erlangte so einige Anerkennung. Das Warenzeichen »Nikkor« tauchte erstmalig 1932 auf – so heißen Nikons Objektive bis heute. Nikon etablierte sich im Laufe der Zeit als Zulieferer der Kameraindustrie und stellte unter anderem verschiedene hochwertige Objektive mit Festbrennweiten von 75 bis 700 mm her. Es handelte sich dabei um Objektive für Platten- und Rollfilmkameras. 20 DIE GESCHICHTE AUFNAHMEFORMATE 21 tion zu überprüfen. Der Kinefilm wurde Exkurs Ein Film entsteht dabei nicht ganz genau übernommen. Aufnahmeformate Exkurs Ehe sich der Kleinbildfilm als Standard Die unterschiedlichen Maße kommen Die Aufnahmeformate sind von Beginn entwickelt hatte, verging einige Zeit. daher, dass der Kinefilm um 90° gedreht an etwas durcheinandergeraten, was Der erste Zelluloidfilm wurde bereits wurde. unter anderem bei der Bildgestaltung Andere Formate. Mittel- 1868 hergestellt und patentiert. Ein Filmvergleich. Ein Rollfilm eine bedeutende Rolle spielt. Bei den formatkameras, die Rollfilme (links) im Vergleich mit einer verbesserter Rollfilm auf Zelluloidbasis Rollfilmen wurde meist das quadrati- verwendeten, arbeiteten oft in dem quadratischen Format Kleinbildfilmpatrone. Beide wurde 1887 von Hannibal Williston sche Format von 6 x 6 cm verwendet. Filme sind ein Produkt von 6 x 6. Dies muss bei der Ge- Fuji und wurden zu analogen Goodwin zum Patent angemeldet. Der Aber es gab auch andere Formate, die staltung des Fotos natürlich Zeiten von vielen Fotografen Rollfilm löste die bis dahin üblichen andere Seitenverhältnisse abbildeten, berücksichtigt werden, wie bei gerne eingesetzt. Platten ab, deren Handhabung in Plat- dieser Aufnahme, die 1991 mit wie etwa die Formate 6 x 7 cm oder einer Rolleiflex 6006 entstan- tenkameras sehr umständlich war. 6 x 9 cm. Die klassische Kleinbildfoto- den ist (Rolleiflex 6006, Agfa Aus diesem Rollfilm wurden alle grafie basiert auf dem Seitenverhältnis RS 100). kommenden Formate entwickelt. Der von 3:2, was sich aus dem Aufnahme- Digitale Spiegelreflexkameras wenden Rollfilm wurde für viele unterschied- format von 24 x 36 mm ergibt. Mit der das klassische Seitenverhältnis von liche Aufnahmeformate genutzt, wie Digitalisierung der Fotografie tauchte 3:2 an, da dies auch sehr praktische Zwei Kinefilmbilder beispielsweise 4,5 x 6 cm, 6 x 6 cm oder aber zunächst das 4:3-Aufnahmeformat Vorteile hat. Werden nämlich die Fotos (oben) ergeben ein Klein 6 x 9 cm. So fanden 16, 12 oder 8 Bilder auf. Der Grund dafür ist ein einfacher: auf Fotopapier ausbelichtet, kann das bildfilmbild (unten). In auf den Filmen Platz. George Eastman So entstand aus zwei Kinefilmbildern der unteren Abbildung sind Fernsehgeräte weisen dieses Seitenver- vollständige Foto wiedergegeben wer- verschiedene gängige Sensor- (der Begründer von Kodak) etablierte ein Kleinbildnegativ, wobei der Raum hältnis auf. Daran lehnten sich zunächst den, da die Fotopapiere nach wie vor Formatprobleme. Wenn Formate im Vergleich zum Rollfilmkameras im Massenmarkt und der Tonspur für das Foto mit genutzt auch die digitalen Kompaktkameras an, nur im 3:2-Seitenverhältnis produziert Fotos im 4:3-Format auf Fo- Kleinbildfilm eingezeichnet. topapier ausbelichtet werden Von außen nach innen: APS-C, produzierte das Filmmaterial im großen werden konnte. Damit ergab sich das weil bei PCs zunächst Fernsehgeräte als werden. sollen, entsteht entweder Four-Thirds und ganz innen Stil. William K. L. Dickson entwickelte Kleinbildformat mit 24 x 36 mm und das Monitore verwendet wurden, die ja das Das Format der ersten Nikon wies mit rechts und links vom Bild ein ein Kompaktkamera-Sensor, aus dem Rollfilm 1893 den sogenann- Seitenverhältnis von 3:2, das auch bei Seitenverhältnis von 4:3 hatten. Das 24 x 32 mm ebenfalls etwa das 3:2-Sei- leerer Rand oder es werden wobei hier die Größen ein Bildteile abgeschnitten wenig variieren. ten Kinefilm (der 35-mm-Film), der für heutigen digitalen Spiegelreflexkameras Format ist bei PCs bis heute weitest- tenverhältnis auf und scheiterte auch Kinofilme genutzt wurde. Er perforierte noch verwendet wird. Die Perforation (Lumix FZ28, 478 mm Klein- gehend beibehalten worden. Erst durch an ganz praktischen Gründen: Die Dias bildäqui valent, 100 ISO, die Filmstreifen, damit der Film weiter- wurde für die erste Kleinbildkamera ein- das relativ neue HDTV-Fernsehformat ist passten nicht in die vorhandenen Dia- 1/125 Sek., f 4.4, int. Blitz). transportiert werden konnte – in der fach mit übernommen und konnte so für das 16:9-Format dazugekommen. rahmen. Filmkamera sowie in den Projektoren. den Filmtransport genutzt werden. Die Die Filmbilder haben eine Größe von Perforation ist allerdings nicht rechts etwa 18 x 22 mm – links neben dem und links des Bildes wie beim Kinefilm, Filmbild ist ein 2 mm breiter Freiraum, sondern durch die Drehung oben und der die Tonspur enthalten kann. unten. Erst 1913 wurde dieser Kinefilm vom Bei den ersten Kameras wollten die Deutschen Oskar Barnack für die erste Japaner verschiedene andere Formate Kleinbildkamera genutzt, die ab 1924 durchsetzen. Die Bildhöhe war durch als »Leica« in Serie gefertigt und als den