Gemeindebrief Der Kirchengemeinden Dezember 2020 Hambergen Und Wallhöfen Januar 2021
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
1 Gemeindebrief der Kirchengemeinden Dezember 2020 Hambergen und Wallhöfen Januar 2021 2 Andacht Wundersam anders? Anders, ganz anders ist dieses Jahr 2020. Da macht das Weihnachtsfest keine Aus- nahme. Wir haben uns gewöhnt an Ab- stände, Masken, Desinfektionsmittel. Auch zum Wundern und Augenreiben hatten wir aufgrund abgesagter Veran- staltungen, leerer Stadien und unter- schiedlichster Regelungen reichlich Gele- genheit. Und jetzt will es Weihnachten werden. Was mag das geben? Vielleicht blicken manche von Ihnen genau wie ich mit ein wenig Angst auf dieses Fest. Wird, was wir jetzt planen, möglich sein? Werden wir wenigstens mit der engsten Weise den Weg zum Kind gefunden ha- Familie zusammen sein können, mit ben. Ja, Weihnachten wird anders, aber Großeltern und Geschwistern? Werden vielleicht kommen wir in der reduzierten die Gottesdienste erlaubt bleiben? Mit Form dem Eigentlichen näher. Vielleicht Sicherheit kann dies jetzt noch niemand können wir uns dem Wunder der heiligen beantworten. Aber was sollen wir tun? Nacht leichter öffnen, weil uns weniger Die Angst vor dem Unbekannten steckt ablenkt. Die Stille beginnt bereits in die- in uns. Ich plane jetzt für Weihnachten. sem Advent ohne Märkte und Firmenfei- Anders zwar, aber doch. Denn Weih- ern. Einerseits schade, aber andererseits nachten wird, Weihnachten ist, Weih- auch eine Chance, Advent und Weihnach- nachten geschieht! Gleich, was die äuße- ten neu zu erleben. Stiller, besinnlicher. ren Umstände vorgeben. So wie wir es einander in anderen Jahren In meinen Bedenken höre ich schon den immer auf unseren Grußkarten wünschen. Engel aus der Weihnachtsgeschichte ru- Besinnliche Festtage- dem kommen wir fen: „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich ver- diesmal sicher ziemlich nahe. Ob uns kündige euch große Freude, die allem diese dann besser gefallen als die trubeli- Volk widerfahren wird, denn euch ist gen in den vorherigen Jahren, können wir heute der Heiland geboren...“. Advent später noch entscheiden. Für dieses Jahr und Weihnachten werden wir in diesem wünsche ich uns jedenfalls wundersame Jahr anders feiern. Das Drumherum wird Weihnachten, an denen uns der Engel mit leiser, reduzierter, vielleicht auch kon- seiner Botschaft erreicht: „Fürchtet euch zentrierter, pointierter. Der Kern aber nicht! Ich verkündige euch große Freu- bleibt: Gott wird Mensch und kommt uns de…“. Diese frohe Botschaft der Heiligen darin wundersam nahe. Er wählt sich Nacht möge Ihnen begegnen. Ganz be- keinen Palast, sondern wundersam einfa- sonders in diesem wundersam anderen che Verhältnisse. Die ersten Besucher am Jahr. Kindbett sind weder Großeltern noch Wundersam gesegnete Advents- und Weihnachtstage wünscht Tanten und Onkel. Es sind scheinbar zufällige Zaungäste, die auf wundersame Pastor Björn Beißner Impressum Herausgeber: Kirchenvorstände der Kirchengemeinden Hambergen und Wallhöfen Druck: Gemeindebriefdruckerei, Groß Oesingen Auflage: 4.100 Exemplare Redaktion: Redaktionskreis Hambergen -Wallhöfen Fotos: privat Aktuelles 3 Projekt „Schule statt Kinderarbeit“ Eine Zukunft für Mbalu Mbalu hat keine Zeit, zur Seite zu schau- en, wo eine Handvoll Kinder toben und singen. Es ist Nachmittag und drückend heiß in Maducia, einem Dorf im Yoni Chiefdom im Zentrum Sierra Leones. Mit aufrechtem Schritt eilt Mbalu über den Dorfplatz; auf dem Kopf balanciert sie eine Schale, bis oben gefüllt mit Tabak und Kolanüssen. Jeden Tag dreht sie die gleiche Runde, ein bis zwei Stunden braucht es dafür. „Wenn ich groß bin“, sagt sie, „werde ich „Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit zum ein Haus bauen für meine Familie. Ich Spielen mit meinen Freundinnen, aber möchte Ärztin werden.“ Mbalu weiß, ich weiß, dass meine Oma Hilfe dass noch ein langer Weg vor ihr liegt. braucht“, sagt Mbalu. Sie ist erst acht Doch sie weiß auch, dass ihre Träume Jahre alt und Vollwaise. Ihre Eltern star- nun nicht mehr unerreichbar sind. ben am Ebola-Virus, wie so viele Men- schen hier in der Region. Seither küm- Helfen Sie helfen: mern sich ihre Großeltern um sie. Bank für Kirche und Diakonie So wie Mbalu ergeht es zwei Drittel der IBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00 Kinder in Yoni Chiefdom: Sie schuften BIC: GENODED1KDB auf Märkten, schleppen Säcke. Sie küm- mern sich um den Haushalt, ackern auf Anmerkung: Nach der Ebola-Epide- Reisfeldern. Viele gehen nicht in die mie 2014 fürchtet Sierra Leone durch Schule – oder nur an einem Tag in der die zunehmende Verbreitung des Woche. Coronavirus nun erneut den Ausnah- „Es ist die pure Not, die die Angehörigen mezustand. Seit dem 3. April 2020 dazu treibt“, sagt Mohammed Jalloh. Er sind die Schulen geschlossen, Kinder arbeitet bei der Siera Grass-roots wie Mbalu können erst einmal nicht Agency, kurz SIGA, einer Partnerorgani- mehr lernen, sondern müssen wieder sation von Brot für die Welt. Sie ermög- arbeiten. SIGA versucht, die Projekt- licht Jungen und Mädchen in die Schule arbeit mit eingeschränkten Mitteln zu gehen und hilft den Eltern, ihr Ein- aufrechtzuerhalten. Es geht nun vor kommen zu erhöhen. allem darum, die Menschen bei der Herr Jalloh sprach bei seinen Besuchen Ernte und Weiterverarbeitung ihrer mit der Großmutter über Mbalus Zu- Produkte zu unterstützen. kunft. Anfangs schien es undenkbar, doch nun schlüpft sie in ihre blaue Uni- form, die sie von SIGA bekam, ebenso wie Hefte und Stifte, und schultert ihren bunten Rucksack. Mbalu wirkt wie ver- wandelt. 4 Blickpunkt Andacht zur Jahreslosung 2021 von Regionalbischof Dr. Hans Christian Brandy (Stade) „Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ Lu- kas 6,36 Der ungewöhnlichste Jahres- wechsel seit Langem. Ein verrücktes Jahr liegt hinter uns, seitdem die Corona- Pandemie über uns herein- brach. Und noch mehr als zu jedem Jahresbeginn liegt die persönliche und gesellschaft- liche Zukunft im Ungewis- sen. Denn das Leben läuft eben derzeit so gar nicht in vertrauten Bahnen. Werden wir zur Nor- Diese Energie wird dann näher beschrie- malität zurückfinden, oder bleibt alles ben. Es ist die Kraft der Liebe: „Seid ganz anders? barmherzig, wie auch euer Vater barm- herzig ist!“ Die Energie der Barmherzig- Die Corona-Pandemie hat viele ver- keit – sie kann das Leben verändern. Und meintliche Gewissheiten erschüttert, das brauchen wir. denn sie hat gezeigt, wie verletzlich un- ser Leben ist und bleibt. So schauen viele „Wir werden in ein paar Monaten wahr- von uns auch mit bangem Blick in das scheinlich viel einander verzeihen müs- neue Jahr. sen.“ Das hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Beginn des Corona- In diese Situation spricht die biblische Ausbruchs gesagt. Das stimmt. Es stimmt Jahreslosung für das Jahr 2021 für mich immer, und es stimmt derzeit besonders. besonders. Sie stammt aus der „Feldrede“ bei Lukas, der Parallele zur Leider ist das gar nicht selbstverständlich. bekannten Bergpredigt bei Matthäus. Es herrscht allerorten „die große Gereizt- Jesus spricht auf einem Feld zu einer heit“ (Bernhard Pörksen). Dass bei man- großen Menschenschar. „Und alles Volk chen nach Monaten im Ausnahmezustand suchte ihn anzurühren, denn es ging die Nerven angespannt sind, kann man – Kraft von ihm aus und heilte sie al- barmherzig! - verstehen. Nicht akzeptie- le.“ (Vers 19) Heilung geschieht hier ren kann ich aber, wenn Medien, die als durch die Kraft, die Jesus verströmt. Wo „soziale Medien“ doch dem Miteinander Menschen Gott begegnen und vertrauen, dienen sollen, zu Tummelplätzen für da erfahren sie eine solche heilsame, Hassreden, Beleidigungen und Verschwö- lebensförderliche Energie Gottes. Wie rungen werden. Rechthaberei und Un- dringend brauchen wir die, gerade in barmherzigkeit werden keine Heilung in diesen Zeiten. Krisen bewirken. Wir dürfen uns an die- Blickpunkt 5 sen Ton nicht gewöhnen. „Seid barm- keit und Gnade erfahren haben. Aus die- herzig, wie auch euer Vater barmherzig ser Kraft leben wir. Weil Gott die Liebe ist!“ Jesus verbindet den Ruf zur Barm- ist. herzigkeit mit der schlichten Mahnung: „Richtet nicht“, und das können wir alle Und eben deshalb, weil wir Barmherzig- im Alltag Tag für Tag umsetzen. keit zuerst selbst erfahren und Gott „Vater“ nennen dürfen, deshalb können Wir dürfen uns aber auch nicht die Per- wir auch von dieser Kraft weitergeben. spektive verrücken lassen. Barmherzig- Bei all den Herausforderungen, vor die keit haben gerade in der Krise Viele wir im Jahr 2021 gestellt sind, brauchen gezeigt: in der Pflege in Altenheimen wir Kräfte, die heilen. Natürlich hoffen und Krankenhäusern. Aber auch indem wir sehr auf einen medizinisch wirksa- wir andere schützten, in den Nachbar- men Impfstoff, unbedingt. Aber wir brau- schaften und Gemeinden spontan und chen auch Heilung für unser Miteinander. kreativ Hilfen ermöglichten. Weit ab Darf man das sagen: Barmherzigkeit – von manchen schrillen Tönen ist die das ist ein Impfstoff für die Seele? Ich Corona-Zeit längst zu einer Erfahrungs- jedenfalls glaube daran. zeit gelebter Barmherzigkeit geworden. Ein gesegnetes Jahr 2021! „Seid barmherzig, wie auch euer Vater Ihr barmherzig ist!“ Es ist kein moralischer Appell, den Jesus an seine Gemeinde richtet. Er erinnert uns vielmehr daran, dass wir alle immer wieder Barmherzig- Grafik aus: Gemeindebrief, Magazin für Öffentlichkeitsarbeit, 1/2021, S.22 6 Werbung Kindergarten Hambergen 7 Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da.... .... und die Adventszeit steht auch schon Überraschungskorb vor der Tür - Mög- vor der Tür! lichkeiten, um einen anderen Menschen Wer hat den größten Laubhaufen ge- ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, gibt schafft, wer hat den längsten Stock ge- es genügend!