Antwort Auf Die Kleine Anfrage 4125 Des Abgeordneten Kuschel DIE
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THÜRINGER LANDTAG Drucksache 6/7884 6. Wahlperiode 30.10.2019 Kleine Anfrage des Abgeordneten Kuschel (DIE LINKE) und Antwort des Thüringer Ministeriums für Inneres und Kommunales Struktur der Abwasserentsorgung in der Verwaltungsgemeinschaft "Grammetal" (Landkreis Weimarer Land) Die Kleine Anfrage 4125 vom 17. September 2019 hat folgenden Wortlaut: Laut § 2 Abs. 3 Thüringer Kommunalordnung sollen Gemeinden, die Mitglied einer Verwaltungsgemein- schaft sind oder für die eine erfüllende Gemeinde Aufgaben wahrnimmt, zur Gewährleistung der Aufgaben der Versorgung mit Wasser sowie der Abwasserbeseitigung und -reinigung einem Zweckverband nach dem Thüringer Gesetz über die kommunale Gemeinschaftsarbeit angehören. Laut einer Veröffentlichung auf der Internetseite der Verwaltungsgemeinschaft "Grammetal" strukturiert sich die Abwasserentsorgung der Mit- gliedsgemeinden wie folgt: Im Abwasserverband Grammetal sind die Gemeinden Hopfgarten, Mönchen- holzhausen mit Niederzimmern, Nohra Ortsteil Utzberg Verbandsmitglieder. Beim Abwasserbetrieb Weimar sind die Gemeinden Isseroda und Nohra mit Ortsteil Obergrundstedt und Ulla. Eigenstandorte sind dem- nach Bechstedtstraß, Daasdorf am Berge, Ottstedt am Berge und Troistedt. Die Verwaltungsgemeinschaft "Grammetal" wird gemäß des Beschlusses des Landtags vom 12. September 2019 über das Thüringer Ge- setz zur freiwilligen Neugliederung kreisangehöriger Gemeinden im Jahr 2019 und zur Anpassung gerichts- organisatorischer Vorschriften in eine Landgemeinde umgewandelt. Die Verwaltungsgemeinschaft "Gram- metal" und deren Mitgliedsgemeinden unterliegen der Rechtsaufsicht des Landes. Ich frage die Landesregierung: 1. Mit welcher Begründung sind entgegen der Regelung in § 2 Abs. 3 Thüringer Kommunalordnung die Ge- meinden Bechstedtstraß, Daasdorf am Berge, Ottstedt am Berge und Troistedt zur Gewährleistung der Aufgaben der Versorgung mit Wasser sowie der Abwasserbeseitigung und -reinigung nicht Mitglied in einem Zweckverband nach dem Thüringer Gesetz über die kommunale Gemeinschaftsarbeit? 2. Welche rechtsaufsichtlichen Maßnahmen wurden wann und mit welchem Ergebnis eingeleitet, damit die benannten Gemeinden gemäß der Regelung in § 2 Abs. 3 Thüringer Kommunalordnung Mitglied in einem Zweckverband nach dem Thüringer Gesetz über die kommunale Gemeinschaftsarbeit werden? 3. Welche rechtsaufsichtlichen Maßnahmen werden eingeleitet, damit die benannten Gemeinden gemäß der Regelung in § 2 Abs. 3 Thüringer Kommunalordnung Mitglied in einem Zweckverband nach dem Thüringer Gesetz über die kommunale Gemeinschaftsarbeit werden? 4. Mit welcher Begründung wurden beziehungsweise werden keine entsprechenden rechtsaufsichtlichen Maßnahmen eingeleitet? Druck: Thüringer Landtag, 19. November 2019 Drucksache 6/7884 Thüringer Landtag - 6. Wahlperiode 5. Welche Auswirkungen hat nach Kenntnis der Landesregierung die Schließung des Schlachthofs am Standort Nohra auf die Abwasser entsorgung beim Abwasserbetrieb Weimar der Gemeinde Nohra? 6. Unter welchen Bedingungen kann die Stadt Weimar die Zweckvereinbarung zur Abwasserentsorgung mit der Gemeinde Nohra kündigen? 7. In welcher Form und mit Fördermitteln aus welchem Förderprogramm kann die Landesregierung gege- benenfalls den Rückbau von Abwasserentsorgungsanlagen im Zusammenhang mit der Schließung des Schlachthofs am Standort Nohra unterstützen? Das Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales hat die Kleine Anfrage namens der Landesre - gierung mit Schreiben vom 28. Oktober 2019 wie folgt beantwortet: Zu 1.: Die Gemeinden Bechstedtstraß, Daasdorf am Berge, Ottstedt am Berge und Troistedt sind bislang nicht Mitglied eines Wasserver- und Abwasserentsorgungszweckverbandes, weil die dafür erforderlichen Ent- scheidungsfindungen verschiedener kommunaler Gremien trotz rechtsaufsichtlicher Unterstützung noch nicht abgeschlossen sind. Zu 2.: Die rechtsaufsichtlichen Maßnahmen umfassten umfangreiche Beratungen der Gemeinden. Hinsichtlich der Ergebnisse wird auf die Antwort zu Frage 1 verwiesen. Zu 3. und 4.: Weitergehende rechtsaufsichtliche Maßnahmen erscheinen vor dem Hintergrund, dass sowohl die genannten Gemeinden als auch die Verwaltungsgemeinschaft "Grammetal" zum 31. Dezember 2019 mit dem 2. Thü- ringer Gemeindeneugliederungsgesetz 2019 aufgelöst werden, gegenwärtig nicht notwendig. Zu 5.: Die Schließung des Schlachthofes am Standort Nohra führte zu einer deutlichen Verringerung der Abwas- serfracht und gemäß des Eigenkontrollberichts 2018 des Abwasserbeseitigungspflichtigen zu einer Aus- lastung von circa zehn Prozent der Gesamtkapazität der Kläranlage. Die Abwasserbehandlung erfolgt stö- rungsfrei und die wasserrechtlich festgelegten Überwachungswerte werden eingehalten. Zu 6.: In § 4 der Zweckvereinbarung ist ein Kündigungsrecht mit einer Frist von 24 Monaten jeweils zum Ende ei- nes Jahres vorgesehen. Nach Inkrafttreten des Zweiten Thüringer Gesetzes zur freiwilligen Neugliederung kreisangehöriger Gemeinden im Jahr 2019 sind auch dessen Bestimmungen zu beachten. Zu 7.: Ein Förderprogramm für den Rückbau von Abwasserentsorgungsanlagen besteht in Thüringen nicht. Maier Minister 2.