VINCENZO BELLINI KONZERTANTE AUFFÜHRUNG | DIGITALKONZERT AB 25. JUNI 2021 ______2 KLANGVOKAL WIRD PRÄSENTIERT VON

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Logoseite.indd 1 18.04.2021 21:28:19 AB FREITAG, 25. JUNI 2021, 20.15 UHR AUFZEICHNUNG AUS DEM KONZERTHAUS DORTMUND (VOM 13. JUNI 2021) ______2 KLANGVOKAL WIRD PRÄSENTIERT VON

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Logoseite.indd 1 18.04.2021 21:28:19 4 AB FREITAG, 25. JUNI 2021, 20.15 UHR AUFZEICHNUNG AUS DEM KONZERTHAUS DORTMUND (VOM 13. JUNI 2021)

VINCENZO BELLINI IL PIRATA KONZERTANTE AUFFÜHRUNG

Melodramma in zwei Akten Libretto von Felice Romani nach dem Drama „Bertram, or The Castle of St. Aldobrand“ (1816) von Charles Robert Maturin und dessen französischer Bearbeitung „Bertram ou Le Pirate“ (1822) von Charles Nodier und Isidore Justin Séverin Taylor

Uraufführung: 27. Oktober 1827, Teatro alla Scala Mailand 5

Maria Pia Piscitelli Imogene Dmitry Korchak Gualtiero Franco Vassallo Ernesto Baurzhan Anderzhanov Goffredo Liliana De Sousa Adele Sungho Kim Itulbo

Chor des Theater Dortmund (Einstudierung: Fabio Mancini) Neue Philharmonie Westfalen

Friedrich Haider Dirigent

Eine Produktion des KLANGVOKAL Musikfestival Dortmund in Kooperation mit der Neuen Philharmonie Westfalen und dem Theater Dortmund 66 Handlung

Ort und Zeit: Sizilien, Kastell von Caldora und Umgebung, 13. Jahrhundert

Vorgeschichte

Ernesto, Herzog von Caldora, hatte sich vergeblich um Imogene bemüht, die jedoch Gualtiero, den Grafen von Montalto, liebte. Gualtiero war wie Imogenes Vater Anhänger König Manfreds und wurde nach einer Niederlage gegen das Haus Anjou, mit dem sich Ernesto aus Rache verbündet hatte, verbannt. Gualtiero fand in Aragonien nicht die erhoffte Unterstützung und wurde schließlich zum Anführer aragonesischer Piraten. Währenddessen hielt Ernesto Imogenes Vater so lange in Gefangenschaft, bis sie in die Ehe mit ihm einwilligte, der ein Kind entstammt.

Zehn Jahre später sind die Piraten um Gualtiero so mächtig, dass Karl I. von Anjou seine Flotte unter Ernestos Kommando aussendet, der die Piraten schließlich schlägt. Gualtiero kann als einer der wenigen Überlebenden vom Schiff fliehen.

Erster Akt

Meeresküste bei Caldora

Während eines Sturmes landen die schiffbrüchigen und besiegten Piraten, darunter der Anführer Gualtiero und sein Gefährte Itulbo, an der Küste und werden dort von Fischern geborgen. Auch Goffredo, früher Gualtieros Erzieher, beobachtet die Rettung und erkennt ihn sofort. Gualtiero fragt nach seiner Geliebten Imogene, die er zurücklassen musste, als er sich ins Exil begab. Goffredo verschweigt, dass Imogene in der Nähe ist und rät Gualtiero, sich zu verstecken, um nicht erkannt zu werden. Schließlich tritt Imogene mit ihren Damen auf, um den Schiffbrüchigen Hilfe zu leisten und Asyl zu gewähren. Sie weiß jedoch nicht, dass es sich bei den Gestrandeten um eben jene Piraten handelt, die zu bekämpfen ihr Mann Ernesto ausgezogen ist. Allerdings erinnert sie sich an einen Albtraum der vergangenen Nacht, in der sie den sterbenden Gualtiero erblickte, den sie noch immer liebt. Derweil erkennt Gualtiero aus seinem Versteck Imogene als seine Geliebte, die sein Seufzen wahrnimmt; Goffredo und Itulbo verhindern aber zunächst eine Begegnung der beiden.

Loggia im Kastell von Caldora

Als Imogene Gualtiero trifft, gibt er seine wahre Identität preis und erfährt, dass Imogene Ernesto heiraten musste, um ihren Vater vor dem Tod zu bewahren. Gualtiero fühlt sich betrogen und will das Kind töten, das aus dieser Ehe entstanden ist; schließlich beherrscht er sich und verlässt Imogene. Erleuchteter Hof des Kastells 7

Unerwartet kehrt Ernesto mit seinen Soldaten vom Kampf gegen die Piraten zurück und feiert seinen Sieg gegen den von ihm totgeglaubten Gualtiero und seine Anhänger. Ernesto fällt die Unruhe Imogenes auf und lässt den Anführer der Gestrandeten sowie Goffredo rufen, um sich genauer über die Schiffbrüchigen zu informieren. Itulbo gibt sich als Anführer der Piraten aus, um Gualtiero zu schützen. Der Herzog ahnt den Betrug und will die Gestrandeten in Gefangenschaft nehmen. Imogene hält ihn davon ab und schlägt stattdessen vor, ihnen die Abreise am nächsten Morgen zu befehlen. Der wütende Gualtiero verlangt unterdessen heimlich von der einer Ohnmacht nahen Imogene eine weitere Aussprache.

Zweiter Akt

Saal, der zu den Gemächern Imogenes führt

Adele berichtet Imogene, dass Gualtiero nicht abreisen wird, ehe er noch einmal mit ihr gesprochen hat. Ernesto stellt seine Frau wegen ihres distanzierten Verhaltens zur Rede. Imogene gesteht, dass sie Gualtiero noch immer liebt. Ernesto erfährt, dass sein Rivale sich im Schloss befindet und dass sich die beiden bereits wiedergesehen haben. Da Imogene Angst vor einem Duell zwischen beiden Männern hat, warnt sie Ernesto vor einer Niederlage.

Loggia des Kastells, kurz vor Morgengrauen

Imogene und Gualtiero treffen sich erneut. Imogene versucht, Gualtiero zur Flucht zu bewegen; sie hingegen sieht ihre Pflicht darin, bei Ernesto und ihrem Kind zu bleiben. Gualtiero besteht darauf, mit Imogene gemeinsam zu flüchten oder den Herzog umzubringen. Dann werde er sich der Todesstrafe stellen. Ernesto hat das Treffen beobachtet und tritt dazwischen. Der anschließende Streit eskaliert und führt zum Zweikampf, bei dem Gualtiero Ernesto tötet.

Atrium des Kastells, Morgen

Gualtiero stellt sich dem Gericht. Imogene vernimmt das Todesurteil und wird wahnsinnig. 88 Von amouröser Leidenschaft bis Rache, von Schuld- gefühlen bis Wahnsinn und selbstzerstörerischer Wut

„Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen“ (Vincenzo Bellini, 1834)

1827 war zweifellos ein bedeutsames Jahr in der Kunst- und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts: Vor allem in Frankreich und Italien summierten sich mehrere Ereignisse, die zur Bildung und Festigung neuer ästhetischer Paradigmen entscheidend beitrugen. Victor Hugo publizierte in diesem Jahr sein umfangreiches Versdrama „Cromwell“, dessen Vorwort zu einem programmatischen Manifest des romantischen Geschmacks avancieren sollte. Eugène Delacroix schuf ebenfalls 1827 – inspiriert von Lord Byrons Tragödie „Sardanapalus“ – sein gewaltiges Gemälde „La mort de Sardanapale“, das den neoklassizistischen Stil in Frage stellte; in Paris machte die englische Kompanie von William Abbott Furore, die dem Publikum die Dramen des „echten“ Shakespeare ohne verzerrende Filter der klassizistischen Ästhetik bekannt machte. Ebenso bedeutsam war die Publikation der französischen Übersetzung von Goethes „Faust“ durch Gérard de Nerval, die eine wichtige Rolle hinsichtlich der Entwicklung der Romantik in Frankreich spielte. 1827 war zudem das Jahr, in dem sich in Italien mit der Veröffentlichung von Manzonis „I promessi sposi“ und Francesco Domenico Guerrazzis „Battaglia di Benevento“ das neu aufgekommene Genre des historischen Romans durchsetzte. Am 26. März 1827, Beethovens Todestag in Wien, fand an der Pariser Oper die Uraufführung von Rossinis Oper „Moïse“ statt, die zusammen mit seiner kurz zuvor uraufgeführten Oper „Le siège de Corinthe“ eine neue musikalische Ära auf der Bühne des renommiertesten Opernhauses der französischen Hauptstadt einleitete. Ende des Jahres trafen diese Werke bereits in italienischer Übersetzung in Rom ein und ebneten von da an nach und nach der französischen Grand opéra den Weg hinein in die großen italienischen Theater.

Ein Meilenstein: Bellinis „Il pirata“

In einem solchen kulturellen Klima ist es nicht verwunderlich, auf eine weitere revolutionäre Oper zu stoßen: „Il pirata“, die einen entscheidenden Wendepunkt in Vincenzo Bellinis Karriere markierte. Sie wurde mit sensationellem Erfolg am 27. Oktober 1827 an der Mailänder Scala uraufgeführt und der junge Bellini avancierte mit diesem epochalen Werk zu einem der führenden Opernkomponisten seiner Zeit. Acht Jahre später war er bereits tot.

Im Frühjahr 1827 kam Bellini, fünfundzwanzig Jahre jung und aus Catania stammend, nach Mailand. Zuvor hatte er nur zwei Opern komponiert: „Bianca e Fernando“, die 1826 im Teatro di San Carlo uraufgeführt wurde und „Adelson e 9 Salvini“, die als Abschlussarbeit im Jahr zuvor am Konservatorium „San Pietro a Majella“ zur Uraufführung kam. Von Beginn an mochte der junge Sizilianer Domenico Barbaja, der den Komponisten engagierte und mit dem Librettisten Felice Romani zusammenführte. Barbaja, der größte Impresario des frühen neunzehnten Jahrhunderts, hatte gerade die Mailänder Scala übernommen, an der er eine neue Programmkonzeption einführen wollte. Gleichzeitig führte er mit seinem unfehlbaren Gespür für Talente das Teatro di San Carlo in Neapel und einige Jahre lang zusätzlich zwei Theater in Wien. Nicht unterschätzt werden darf auch der Anteil des Genueser Librettisten Felice Romani am Erfolg von „Il pirata“, der durch seine Texte für Simon Mayr, Gioacchino Rossini, Giovanni Pacini, und Berühmtheit erlangte – und praktisch alle großen Komponisten dieser Generation belieferte. Bellini sollte schließlich so eng mit ihm zusammenarbeiten, dass die Libretti zu sieben seiner zehn Opern von Romani stammen. Auf Romani geht die Wahl des „Piraten“ zurück und damit die Intuition, sich auf den romantischen Charakter zu konzentrieren, der zur neuen Literatur- und Theater-Strömung in Mailand und überall in Europa werden sollte.

Romani übernahm den Stoff aus der englischen Gothic-Tragödie „Bertram, or The Castle of St. Aldobrand“ von Charles Maturin. Sie wurde 1816 in London uraufgeführt und 1822 in Paris mit großem Erfolg in Form eines Melodrams – einem gesprochenen Text mit reicher musikalischer Begleitung und Tänzen – unter dem Titel „Bertram, ou le Pirate“ wiederbelebt. Das Melodram war letztlich die direkte Quelle des Librettisten, sodass Romani die Namen von Imogene, Itulbo und Solitario (Goffredo) von dort übernahm. Der Name von Gualtiero hingegen ergab sich aus dem Namen des Hauptdarstellers in Paris – Monsieur Gautier – und der Name des Ehemanns von Imogene, der im französischen Text als Comte Aldini de Caldora erscheint, wurde von Romani in Ernesto verändert.

Bellini macht sich unterstützt durch den fachkundigen Librettisten mit Begeisterung an die Arbeit. Die Rekonstruktion des genauen Kompositionsprozesses von „Il pirata“ leidet allerdings unter dem Mangel an Dokumenten und Briefen von Bellini.

Die Oper des 25-jährigen Komponisten aus Catania wurde vom Publikum sofort als absolute Neuheit wahrgenommen. Den damaligen Kritikern zufolge wurden gleich mehrere Elemente als zukunftsweisend angesehen, darunter die romantische Konstruktion des Librettos durch Romani, der sich zuvor stets gegen die „Abstrusität“ jenseits der Alpen ausgesprochen hatte. Tatsächlich berichtete die mailändische Zeitschrift I Teatri: „Herr Romani, Feind der Romantiker in den Doktrinen, die seinem Journal zugrunde liegen, 1010 oder vielmehr Feind dessen, was in jeder Art von angenehmer Literatur nicht schön ist, und Kritiker, auch über den Zweck hinaus, streng in der Anwendung seiner Maximen, ist in ‚Il pirata‘ romantisch geworden; ohne all die Fehler zu vermeiden, die er bei anderen so bitter getadelt hat [...]“. Weiterhin hervorgehoben wurden die differenziert komponierten Accompagnato- Rezitative, die immer wieder ariose Elemente aufweisen; und nicht zuletzt wurde die hoch emotionale Musik Bellinis mit langgezogenen, sehnsuchtsvollen Gesangskantilenen sowie die differenzierte Instrumentation gelobt.

Große Interpreten

Das Erfolgsrezept von Barbaja beruhte neben der Wahl des Komponisten und des Librettisten auch auf der klugen Auswahl erstklassiger Sänger*innen, für deren herausragende stimmliche Möglichkeiten die Gesangsparts komponiert wurden. Zwei der drei Hauptprotagonisten erlangten durch „Il pirata“ Weltruhm: die französische Sopranistin Henriette Méric-Lalande (Imogene), vor allem aber der Tenor Giovanni Battista Rubini (Gualtiero), eine der Legenden des Gesangs des 19. Jahrhunderts. Mit der Rolle des Gualtiero gestaltete Rubini den ersten „romantischen Tenor“ – eine von mehreren Partien, die Bellini speziell für seine Stimme schrieb. Der Gesangspart des Gualtiero gehört bis heute zu den schwersten für einen lyrischen Tenor; sie verlangt nicht nur eine enorme Höhe, sondern vor allem auch Kraft, zudem Lyrik, Piano-Raffinesse und Koloratur. Der enorme vokale Anspruch der Titelrolle ist sicherlich einer der Gründe, warum das Werk lange Zeit nur selten gespielt wurde: Die Rolle galt ohne Kürzungen als nahezu „unsingbar“.

Und auch die Imogene wird von den Sopranistinnen im Belcanto-Fach bis heute als eine äußerst schwierige Rolle angesehen, denn sie vereint Koloratur mit Lyrik und Dramatik.

Kantabilität und Expressivität

Ruhige und melancholische Passagen stehen in „Il pirata“ neben dramatischen Ausbrüchen. Bereits die Sturmszene zu Beginn des 1. Aktes – mit derjenigen aus Verdis „Otello“ vergleichbar, die erst rund 45 Jahre später entstehen sollte – ist kontrastreich angelegt: Erregtheit weicht einer kantablen Gebetsmelodie. Ebenso facettenreich angelegt ist die Auftrittsarie der Imogene: Nach einem deklamatorischen Beginn steigert sich nach und nach die Kantabilität in größeren melodischen Einheiten. Es folgt ein überraschender Stimmungs- und Tonartenwechsel, der zunächst belcantohaft figurenreich beginnt und zunehmend an Dramatik gewinnt; die Emotion löst sich in der abschließenden expressiven Cabaletta. Voller unheimlicher Spannung ist der erste Hauptteil des 1. Finales: Sie löst sich für einen Moment in einem ruhigen Mittelteil, bevor sich die Spannung im schnellen Schlussteil vollends entlädt. Das Orchester ist keine 11 „Riesengitarre“, wie Richard Wagner gemeint hat. In Arien wie der des Gualtiero im 2. Akt tritt es zugunsten der Gesangsstimme stark zurück, an anderen Stellen hingegen gewinnt es große Bedeutung so z. B. in der Schlussszene Imogenes durch eine poetische Instrumentation mit Englischhorn und Harfe. Es dominieren groß angelegte mehrteilige Formen sowohl in Arien als auch in Duetten, im dramatischen Terzett im 2. Akt ebenso wie in den Ensembles. Einige Rezitative, die stets als Accompagnati vom Orchester begleitet werden, besitzen durch eingefügte Ariosi eine hohe Kantabilität.

Höhepunkt des Werkes ist die abschließende Wahnsinnsszene, die zu einem Paradigma des Belcantos werden sollte: „Erst mit Bellinis Oper Il pirata beginnt die romantische Wahnsinnsszene als Chiffre für einen Gang heraus aus der Gesellschaft, in den Tod [...]“ (Hermann Schreiber). Den Wahnsinn schuldloser Frauen kann man als Spezifikum der italienischen Oper in Verbindung mit dem gerade in romanischen Ländern überschwänglichen Marienkult interpretieren. Die in ihrem Wahnsinn ruhiggestellte Frau des 19. Jahrhunderts: unschuldig und leidend, den Kräften der männlichen Liebe und des männlichen Stolzes ausgeliefert. Ohne diese Szene – eine paradigmatische Wahnsinnsszene schlechthin – wären Werke wie Donizettis „“ wohl kaum entstanden.

Reaktion von Kritikern und Publikum

Erstaunlich war insbesondere die heftige emotionale Reaktion des Publikums, die von der Uraufführung bis zu den nachfolgenden Aufnahmen das Werk zu einem triumphalen Erfolg führte. Gleichermaßen angezogen von Sujet und Musik gaben sich die Zuschauer einer so intensiven Emotion hin, dass sie zu Tränen gerührt waren: eine Rezeptionsweise, die in einer derartigen Dimension bis dahin absolut beispiellos war. Ein Rezensent berichtet von dem großen Eindruck, den vor allem das Duett zwischen Gualtiero und Imogene im 1. Akt und die Arien der beiden Protagonisten im 2. Akt auf ihn machten. Und Imogenes Delirium im Finale („O sole, ti vela“) habe einen „so tragischen Charakter, dass es den Tränen den Weg wegnimmt und das Herz zerreißt, das anderen Gefühlen nicht mehr zugänglich ist, außer denen der Bewunderung, die im Applaus [...] und dem Maestro und den Sängern ein Ventil findet“.

Das Publikum zeigte sich bei und kurz nach der Uraufführung gebannt von der Handlung und einer Musiksprache, die Gefühle von amouröser Leidenschaft bis Rache, von Schuldgefühlen bis Wahnsinn und selbstzerstörerischer Wut erleb- und hörbar machte. Bellini bewegte das Publikum dank seines originellen musikalischen Stils, der genau darauf ausgelegt ist, die der dramatischen Situation innewohnende explosive Ladung zu zünden. 1212 13 1414

MARIA PIA PISCITELLI DMITRY KORCHAK Die Karriere der italienischen Sopranistin Der Tenor Dmitry Korchak studierte in Maria Pia Piscitelli begann in Vicenza mit Russland Dirigieren und Gesang. Er war einer Aufführung von Cavallis „La Calisto“, Preisträger beim Gesangswettbewerb nachdem sie zuvor ihr Gesangsstudium in Francisco Viñas in Barcelona und gewann Bari abgeschlossen hatte. Seitdem ist sie gleich zwei Preise bei Plácido Domingos an den großen Opernhäusern der Welt Operalia-Wettbewerb. Der Künstler sehr gefragt und war in Italien ebenso wie arbeitet regelmäßig mit Künstlern wie in Deutschland, Österreich, Frankreich, Daniel Barenboim, Riccardo Chailly, Plácido Spanien, Argentinien, Israel, Japan und Domingo, Lorin Maazel, Zubin Mehta, China zu Gast. Zu ihrem breit gefächerten Riccardo Muti, Kent Nagano, Michel Repertoire, das sich mittlerweile auf Plasson und Alberto Zedda zusammen. Belcanto-Rollen sowie auf Partien Verdis Korchak gehört zu den weltweit führenden und Puccinis konzentriert, zählen u. a. die Tenören im Belcanto-Fach und trat u. a. in Titelrollen in Bellinis „“, Donizettis der Carnegie Hall, der Metropolitan Opera, „“ und „Caterina Cornaro“, dem Teatro dell’Opera in Rom, dem Teatro Verdis „Aida“ sowie Puccinis „Tosca“ und alla Scala, der Wiener Staatsoper, dem „Manon Lescaut“. Außerdem sang sie in Royal Opera House Covent Garden, dem Zürich Leonora in „La forza del destino“ Teatro Reggio in Turin, der De Nederlandse (Verdi), in Tel Aviv und Dresden Lady Oper, der Bayerischen Staatsoper, dem Macbeth in Verdis „Macbeth“, an der Teatro Real in Madrid, der Los Angeles Wiener Staatsoper Elisabetta in dessen Opera, Lyric Opera Chicago, der Semperoper Oper „Don Carlo“ sowie in Buenos Aires Dresden, der Opéra Monte Carlo, dem Maddalena in Giordanos „Andrea Chénier“. Théâtre Royal de La Monnaie und bei den Piscitelli hat mit zahlreichen renommierten Salzburger Festspielen auf. Zu seinen Dirigenten zusammengearbeitet, darunter letzten Verpflichtungen gehörten Donizettis Yves Abel, Alain Altinoglu, Marco „Don Pasquale“ an der Wiener Staatsoper, Armiliato, Maurizio Benini, Daniele Bellinis „Il pirata“ (Rollendebüt) am Teatro Callegari, Diego Fasolis, Daniele Gatti, Real de Madrid und Verdis „La traviata“ Daniel Oren, Renato Palumbo, Evelino am Gran Teatre del Liceu in Barcelona. In Pidò, Emmanuele Villaume und Alberto diesem Jahr wird er mit Beethovens „Missa Zedda. Ihr Debüt als Imogene in Bellinis solemnis“ unter Riccardo Muti bei den „Il pirata“ gab sie 2019 am Teatro Real in Salzburger Festspielen, in Rossinis „La Madrid. 2022 wird sie an der Königlichen Cenerentola“ am Teatro Real de Madrid Oper Kopenhagen als Floria Tosca in sowie in Verdis „“ an der Opéra Puccinis „Tosca“ zu hören sein. National de Paris zu erleben sein. 15

FRANCO VASSALLO BAURZHAN ANDERZHANOV Der Bariton Franco Vassallo ist regelmäßig Der Bassbariton Baurzhan Anderzhanov an den großen italienischen Häusern wurde in Kasachstan geboren und wie der Mailänder Scala, dem Teatro La studierte an der Nationalen Kasachischen Fenice in Venedig, dem Teatro San Carlo in Musikakademie in Astana sowie an der Neapel, der Opera di Roma und der Arena Accademia d’Arte Lirica in Osimo (Italien). di Verona zu Gast. Auch international ist Bereits während seines Studiums war er sehr gefragt und an Häusern wie der er an der Astana Opera als Colline in Met ­ropolitan Opera New York, dem Royal Puccinis „La Bohème“, als Sparafucile Opera House Covent Garden London, der in Verdis „Rigoletto“ und als Angelotti Bayerischen und Wiener Staatsoper, der in Puccinis „Tosca“ sowie am Teatro La Deutschen Oper Berlin, dem Opernhaus Nuova Fenice in Osimo als Dulcamara in Zürich, dem Gran Théâtre Genf, der Donizettis „L’elisir d’amore“, Sarastro Semperoper Dresden, dem Teatro Real in Mozarts „Die Zauberflöte“ und Gesù Madrid, dem Teatro de São Carlos in Cristo in Scarlattis „Passione secondo Lissabon und an der Niederländischen Giovanni“ zu hören. 2012 gewann er Oper in Amsterdam zu erleben. Außerdem den Concorso Lirico Anita Cerquetti. war er Gast in Bilbao, Paris, Washington, Gastengagements führten Anderzhanov Los Angeles und Philadelphia. Vassallo u a. zum Salle Gaveau in Paris und an sang u. a. die Titelrollen in den Verdi- das Wiener Konzerthaus, an das Teatro Opern „Rigoletto“, „Macbeth“ und dell’Opera di Roma und zum Festival „“ sowie „Falstaff“. Rossini in Wildbad. 2014 kehrte er als Sein Rollendebüt als Ernesto in Bellinis Lord Sidney/Don Prudenzio in Rossinis „Il pirata“ gab er 2019 am Grand Théâtre „Il viaggio a Reims“ und Berengario in de Genève, wo er im gleichen Jahr auch als dessen „Adelaide di Borgogna“, 2015 Renato in Verdis „Un ballo in maschera“ als Capellio in dessen „Bianca e Falliero“ zu erleben war. Zu seinen zukünftigen und Ormondo in „L‘inganno felice“ Engagements zählen Mascagnis sowie 2016 mit Rossinis „Petite Messe „Cavalleria rusticana“ am Teatro Verdi Solennelle“ an die Astana Opera zurück. di Salerno, Verdis „Aida“ und „Luisa Seit 2013/2014 ist er Ensemble-Mitglied Miller“ am Teatro di San Carlo sowie an im Aalto-Theater Essen, wo er in diesem der Staatsoper Hamburg. Bei Klangvokal Jahr in Verdis „Rigoletto“, Donizettis war er bereits 2010 in Donizettis „Lucia di Lammermoor“ und Puccinis „“ zu erleben. 2022 wird „La bohème“ zu erleben ist und 2022 er mit Donizettis „Caterina Cornaro“ nach sein Rollendebüt in der Titelpartie von Dortmund zurückkehren. Mozarts „Don Giovanni“ geben wird. 1616

LILIANA DE SOUSA SUNGHO KIM Die Mezzosopranistin Liliana De Sousa Der südkoreanische Tenor Sungho Kim wurde in Portugal geboren und begann absolvierte zunächst ein Gesangsstudium ihr Studium 2010 an der Escola Superior bei Kwangsun Song an der Nationalen de Música, Artes e Espectáculo in Porto. Universität der Kunst in Korea sowie bei Ewa Dort gab sie 2013 am Teatro Helena Sá Wolak und Julia Varady an der Hochschule für e Costa ihr Debüt als L’Enfant in Ravels Musik „Hanns Eisler“ in Berlin. Er besuchte „L’Enfant et les sortilèges“ und wurde im Meisterklassen u. a. bei Seungseo Na und gleichen Jahr Mitglied der International Maurizio Carnelli in Seoul sowie Lioba Braun, Opera Academy in Gent (Belgien). Darüber Deborah Polaski, Bejun Mehta, Gerd Uecker, hinaus nahm sie am Abingdon Summer Malcolm Martineau und Brigitte Fassbaender Course for Solo Singers teil und wurde dort in Hamburg. Sowohl in seiner Heimat als von Susan McCulloch, John Ramster und auch international wurde er vielfach für seine Henry Herford unterrichtet. In der Spielzeit musikalischen Leistungen ausgezeichnet: Er 2014/15 war De Sousa erstmals am Aalto- erhielt jeweils den 1. Preis beim Internationalen Theater in Essen zu Gast, wo sie nunmehr Hans Gabor Belvedere Gesangswettbewerb seit fünf Jahren Ensemblemitglied ist. (2018), wie schon zuvor beim 47. Nanpa Musik Dort sang sie u. a. Carlotta in Strauss „Die Wettbewerb in Suweon (2015), beim 33. schweigsame Frau“, Siegrune in Wagners Daegu Gesangswettbewerb in Daegu (2015), „Die Walküre“, Mercédès in Bizets beim Gloria Oper „Yang suhwa“-Wettbewerb „Carmen“, Polina in Tschaikowskis „Pique sowie beim Nationalen Gesangswettbewerb Dame“ sowie Despina in Mozarts „Così in Seoul. Darüber hinaus wurde er jüngst fan tutte“. Zudem wirkte sie als Solistin mit einem 2. Preis beim Salvatore Licitra bei zahlreichen Konzerten mit: u. a. bei Concurso in Mailand (2020) ausgezeichnet. „Stabat mater“ von Pergolesi und bei der In der Spielzeit 2018/19 wurde Sungho Kim 2. Sinfonie von Mahler mit dem Orquestra Mitglied des Internationalen Opernstudios do Norte sowie bei Bachs „Magnificat“ mit der Hamburgischen Staatsoper und ist seit den Essener Philharmonikern. Zu ihrem der Spielzeit 2020/21 Ensemblemitglied Repertoire zählen außerdem Vivaldis der Oper Dortmund. Hier sang er 2020 u. a. „Gloria“, Mozarts „Missa brevis“, Bachs den Belmonte in Mozarts „Die Entführung „Weihnachtsoratorium“ sowie Händels aus dem Serail“. Im August 2021 wird er „The Messiah“. In der Spielzeit 2021/22 sein Rollendebüt als Rodolfo in Puccinis „La wird sie am Aalto-Theater in Essen u. a. die bohème“ beim Verbier Festival geben. In Partie der Rosina in Rossinis „Il barbiere der Spielzeit 2021/22 singt er am Theater di Siviglia“ und zwei Rollen in Puccinis „Il Dortmund u. a. den Camille de Rossillon in trittico“ gestalten. Lehárs „Die lustige Witwe“. 17

FRIEDRICH HAIDER FABIO MANCINI Friedrich Haider studierte an der Wiener Fabio Mancini nahm bereits in jungen Jah- Musikakademie und war Schüler von Niko- ren Geigen- und Klavierunterricht. Dabei laus Harnoncourt. Von 1991 bis 1995 war er profitierte er vom künstlerischen Ambi- Chefdirigent der Opéra National du Rhin in ente des Cantiere Internazionale dʼArte in Strasbourg, heute gastiert er weltweit an be- Montepulciano, an dem er zuerst als Zuhö- deutenden Opernhäusern. Zu den Höhepunk- rer, dann als Orchestermusiker und später ten seiner Laufbahn zählen Gounods „Faust“ als musikalischer Assistent für Urauffüh- an der Bayerischen Staatsoper München, rungen teilnahm, u. a. bei Enrique Mazzola, Mozarts „Entführung aus dem Serail“ an der Detlev Glanert und Daniele Giorgi. 2006 Semperoper Dresden sowie Webers „Frei- begann er ein Dirigier- und Kompositi- schütz“ am Teatro La Fenice in Venedig. Seit onsstudium am Conservatorio G. B. Mar- 2002 ist Haider regelmäßiger Gastdirigent tini in Bologna bei Prof. Luciano Acocella an der Wiener Staatsoper. 2006 gab er mit und Prof. Cristina Landuzzi. Von 2008 bis Verdis „Rigoletto“ sein Debüt an der Met- 2014 setzte er sein Kapellmeisterstudium ropolitan Opera New York. Sein Repertoire bei Prof. Reiner Schuhenn und Prof. Her- umfasst über 80 Titel aus allen Stilepochen. bert Görtz an der Hochschule für Musik und Haider ist ebenfalls ein renommierter Klavier- Tanz Köln fort, wo er von 2015 bis 2018 lied-Begleiter und konzertierte u. a. mit Edi- als Lehrbeauftragter für Orchesterleitung ta Gruberova, Renata Scotto und Vesselina tätig war. Parallel zum Studium nahm er Kasarova. Von 2004 bis 2011 war er Chefdi- Gesangsunterricht bei Prof. Michael Krau- rigent der nordspanischen Oviedo Filarmonía se. Seit 2009 ist er auch als Chorleiter und und von 2011 Chefdirigent und Künstlerischer Stimmbildner tätig. Ab 2012 leitete er das Leiter des Slowakischen Nationaltheaters in Kammerorchester Aquisgrana und war in Bratislava. Nach einer Einstudierung von Mo- der Spielzeit 2013/14 am Stadttheater Aa- zarts „Cosi fan tutte“ in der Warschauer Kam- chen im Bereich Korrepetition und Sprach- meroper (2017) ernannte ihn das Orchester coaching tätig. Anschließend wechselte er 2017 zu seinem Chefdirigenten. Von dem als Chorassistent an die Oper Dortmund Dirigenten liegen zahlreiche CDs und DVDs und leitete darüber hinaus 2016 bis 2018 vor, darunter Bellinis „Norma“ mit Edita Gru- den Dortmunder Kammerchor. Seit der berova und Werke von Ermanno Wolf-Ferrari, Spielzeit 2018/19 ist Fabio Mancini Chor- für die er u. a. mit dem Preis der deutschen direktor des Opernchors am Theater Dort- Schallplattenkritik ausgezeichnet wurde. Bei mund. Klangvokal dirigierte er u. a. Puccinis „Le Villi“ und Bellinis „“ sowie Bizets „Les pêcheurs de perles“. 18

NEUE PHILHARMONIE WESTFALEN

Die Neue Philharmonie Westfalen entstand 1996 aus der Fusion des Westfälischen Sinfonieorchesters Recklinghausen und des Philharmonischen Orchesters der Stadt Gelsenkirchen. Seit 2014 ist Rasmus Baumann Generalmusikdirektor des Orchesters, das mit seinen mehr als 100 Musiker*innen einen der größten Klangkörper der Region bildet. Neben der Bespielung des Musiktheaters im Revier in Gelsenkirchen, den Sinfoniekonzerten im Ruhrgebiet und Auftritten im In- und Ausland nimmt die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen großen Raum ein. Sein außereuropäisches Debüt feierte das Ensemble 2000 beim Peking-Festival. Zunehmend hat es sich auch als Partner für Solisten von Weltruhm etabliert: 2006, 2012, 2018 und 2019 standen Konzerte mit Anna Netrebko auf dem Spielplan, 2007 begleitete das Ensemble Angelika Kirchschlager, Simon Keenlyside und Lucia Aliberti. Ein weiteres Highlight war eine Tournee mit Elīna Garanča 2009. Im selben Jahr konzertierte das Orchester mit den Pianisten Lang Lang und Herbie Hancock. Bei Klangvokal gestaltete das Orchester bereits mehrere Konzerte: zuletzt 2016 und 2017 zwei Programme mit Simone Kermes und Roland Kaiser sowie 2019 die Italienische Operngala mit Anna Pirozzi und Carlo Montanaro am Pult. In diesem Jahr war die Neue Philharmonie Westfalen bereits an dem Klangvokal-Digitalkonzert „Hommage an Mario Lanza“ mit Joseph Calleja beteiligt. 19

IMPRESSUM HERAUSGEBER KLANGVOKAL Musikfestival Dortmund DIREKTOR Torsten Mosgraber REDAKTION Torsten Mosgraber und Hannah Victoria Wolf TEXTE DRAMATURGIE GESTALTUNG UND SATZ Mona Elena Neuhann nach einem Design von www.schech.net BILDNACHWEISE S. 1 & S. 12/13: Céline Spitzner (vom 13. Juni aus dem Konzerthaus Dortmund) S. 14 (Piscitelli): Maria Pia Piscitelli S. 14 (Korchak): Daniil Rabovsky S. 15 (Vassallo): Roberto Raisoni S. 15 (Anderzhanov): Theater Essen S. 16 (De Sousa): Liliana De Sousa S. 16 (Kim): Sungho Kim S. 17 (Haider): Sim Canetty-Clarke S. 17 (Mancini): Theater Dortmund S. 18 (NPW): Bülent Kirschbaum

Das KLANGVOKAL Musikfestival Dortmund ist Teil der Kulturbetriebe der Stadt Dortmund.

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