Bluelink Virtual Newsroom Qualifizierungsprogramm Für
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BlueLink Virtual Newsroom Qualifizierungsprogramm für Umweltjournalistinnen und -journalisten aus post-sozialistischen Ländern Ost- und Mitteleuropas IMPRESSUM BlueLink Virtual Newsroom Qualifizierungsprogramm für Umweltjournalistinnen und -journalisten aus post-sozialistischen Ländern Ost- und Mitteleuropas. Projektlaufzeit: 01.01.2015 – 15.06.2019 Die Autorinnen und Autoren: Jan Weisbrod, Hartwig Schulte-Loh, Bettina Hermann, Maximilian Greschak und Inka Thunecke Die Autorinnen und Autoren der Artikel: Julia Marinaccio, Annamária Lehoczky, Velina Barova, Lucia Taut, Earenya Guerra und Andrada Lautaru Gestaltung & Cover Photo: Ubiana Kreutzer - Druck: Pinguin Druck GmbH, Marienburger Straße 16, 10405 Berlin Centralstation Druck + Kopie GmbH, Danziger Straße 173, 10407 Berlin Auflage 2019 Diese Publikation wird unter den Bedingungen einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht: https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/deed. de Eine elektronische Fassung kann heruntergeladen werden. Sie dürfen das Werk vervielfältigen, verbreiten und öffentlich zugänglich machen. Es gelten folgende Bedingungen: Namensnennung: Sie müssen den Namen des Autors/Rechteinhabers in der von ihm festgelegten Weise nennen (wodurch aber nicht der Eindruck entstehen darf, Sie oder die Nutzung des Werkes durch Sie würden entlohnt). Keine kommerzielle Nutzung: Dieses Werk darf nicht für kommerzielle Zwecke verwendet werden. Keine Bearbeitung: Dieses Werk darf nicht bearbeitet oder in anderer Weise verändert werden. BESTELLADRESSE Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg · Dortustr. 52, 14467 Potsdam · T +49 331 200 578 -0 · F +49 331 200 578 -20 E [email protected] · www.boell-brandenburg.de BlueLink Virtual Newsroom Qualifizierungsprogramm für Umweltjournalistinnen und -journalisten aus post-sozialistischen Ländern Ost- und Mitteleuropas Projektlaufzeit: 01.01.2015 – 15.06.2019 Ein Projekt in Kooperation mit BlueLink Gefördert mit Mitteln der DBU - Deutsche Bundesstiftung Umwelt und dem Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt, und Landwirtschaft (MLUL) des Landes Brandenburg Herausgegeben von der Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg INHALT I. Investigativen Umweltjournalismus stärken Relevanz und Ziele des Projektes Blue Link Virtual Newsroom ...................................................................................... 2 II. Junge Journalistinnen und Journalisten professionell weiterbilden Projektaufbau und -ablauf ................................................................................................................................................ 6 III. Journalistisch arbeiten: problembezogen, praxisnah und digital vernetzt Workshops und journalistische Beiträge zum Thema Ökologie und Nachhaltigkeit Workshop in Sofia ........................................................................................................................................................... 11 Workshop in Hamburg und Berlin/Potsdam .................................................................................................................. 20 Workshop in Cottbus ....................................................................................................................................................... 31 IV. Journalismus als Vierte Gewalt – den Weg weitergehen Schlusswort und Ausblick von Hartwig Schulte-Loh, Geschäftsführer der Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg ....... 40 Ein Projekt in Kooperation mit BlueLink Gefördert mit Mitteln der DBU - Deutsche Bundesstiftung Umwelt und dem Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt, und Landwirtschaft (MLUL) des Landes Brandenburg I. Investigativen Journalismus stärken Relevanz und Ziele des Projektes BlueLink Virtual Newsroom Seit Juni 2012 erschütterte eine fast ununterbrochene Welle zivilen Ungehorsams Bulgarien, als Tausende zum ersten Mal die Adlerbrücke (Eagle’s Bridge), einen der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte im Zentrum Sofias, blockierten, um für den Schutz der Wälder und der Natur Bulgariens zu protestieren. Die Proteste eskalierten 2013 und brachten einen Regierungsrücktritt, eine Übergangsregierung, vorgezogene Wahlen und die Bildung einer neuen Regierung mit sich. Und trotzdem, keine dieser Regierungen setzte der profit- getriebenen fortschreitenden Zerstörung der Wald- und Naturschutzgebiete ein Ende. Ähnliche Prozesse lassen sich in anderem Ausmaße in weiteren Staaten Mittel- und Osteuropas beobachten. Rumäniens Hauptstadt Bukarest war im Sommer 2013 für Tage durch zivile Proteste gegen das Goldminen- projekt in Rosia Montană und den dort geplanten Zyaniteinsatz blockiert. Rumänische Politikerinnen und Politiker haben daraufhin in den letzten Jahren erstaunliche Kehrtwendungen vollzogen – einschließlich Staat- schef Victor Ponta, der, zuvor als Oppositionsmitglied, ein entschiedener Kritiker des Projektes gewesen war. Sein erbitterter Rivale Traian Băsescu, vormals Präsident Rumäniens, denunzierte Umweltschutz als große Ge- fahr für den Wohlstand der Nation. Im benachbarten Ungarn sind demokratische Institutionen und die Massenmedien zunehmend verstärkter Kontrolle durch die Regierung von Victor Orban ausgesetzt, der die Öffentlichkeit mit der Unterzeichnung eines Vertrages mit Russlands Präsident Vladimir Putin über den Bau eines neuen Atomkraftwerkes in der Nähe des bereits bestehenden in Paks überrumpelte. In Polen wurden trotz massiver öffentlicher Proteste Bebauungs- pläne in Naturschutzgebieten verwirklicht. In diesen und vergleichbaren Situationen haben sich der Druck und juristische Schritte der Zivilgesellschaft sowie die Berichterstattung der Massenmedien als einzig probates Mittel erwiesen, die Öffentlichkeit für die Bedeutung der Einhaltung von Umwelt- und Naturschutzgesetzen zu sensibilisieren. Jedoch stellen vor allem die sich ausweitende Verstetigung multinationaler Medieneigentümerschaft sowie die Bildung lokaler oligar- chischer Medienzirkel, deren politische und wirtschaftliche Interessen die redaktionelle Unabhängigkeit domi- nieren, eine massive Behinderung der Meinungsfreiheit dar. So sind, exemplarisch dafür, Bulgariens Meinungsfreiheits-Rankings bei Freedom House, Reporter ohne Gren- zen, dem US-Außenministerium und der OECD auf ein Rekordtief gefallen. Andere mittel- und osteuropäische Staaten folgen auf dem Fuße. Die Kontrolle über Werbe- und Verkaufskanäle wird dazu benutzt, sämtliche noch verbliebene unabhängige Medienangebote zu untergraben. Ethische Selbstregulierung und journalistische Verbände werden ausgehebelt. Im weitestgehend frei und unreguliert verbleibenden Internet entstehen indes immer mehr, meist anonyme, Angebote, die sich systematisch mit manipulativen und irreführenden Inhalten präsentieren. Dahinter verbirgt sich oftmals die Intention, Öffentlichkeiten gezielt zu irritieren und davon abzu- halten, für ihre langfristigen Interessen und Freiheiten einzutreten. Mit dem Projekt BlueLink Virtual Newsroom wurde der strategische Ansatz verfolgt, die öffentliche Wahrneh- mung von Themen im Bereich Ökologie und Nachhaltigkeit zu stärken und die Möglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern, sich effektiv an umweltpolitischer Entscheidungsfindung zu beteiligen. Das Feld 2 rund um Ökologie, Klima, Klimapoltik und Nachhaltigkeit ist komplex und bedarf geeigneter, zielführender Kom- munikationsstrategien. Debatten um Kohle, Atomenergie und Erneuerbare Energien werden von vielen als wenig transparent und sehr einseitig wahrgenommen. Eine intensivierte Berichterstattung zu diesem Themenkomplex kann in den Ländern Ost- und Mitteleuropas und darüber hinaus einen wichtigen Beitrag für echte gesellschaftliche Debatte und Aufklärung leisten. Dafür muss un- abhängiger Journalismus gestärkt werden. BlueLink Virtual Newsroom basiert auf den Säulen des investigativen Qualitätsjournalismus und dem demokratiefördernden Fungieren von Journalismus als Vierte Gewalt. Ziel des Blue Link Virtual Newsroom war die Förderung von unabhängiger und professioneller Berichterstattung zu Umweltproblematiken und Umweltschutzstrategien in den post-sozialistischen Gesellschaften Ost- und Mittel- europas und Deutschlands. Im Vordergrund stand die Stärkung der öffentlichen Wahrnehmung des Themenfeldes Ökologie und Nachhaltigkeit. Durch ein Qualifizierungsprogramm wurden junge Umweltjournalistinnen und -journalisten, vornehmlich aus Ost- und Mitteleuropa, aber auch aus Deutschland, für das Projekt gewonnen. Angestrebt wurde dabei, neben der Qua- lifizierung und Vernetzung der Teilnehmenden untereinander, insbesondere eine gesteigerte mediale Präsenz der Thematik zu erwirken. Diese sollte schlussendlich auf die Klimaschutzbemühungen der beteiligten post-sozialisti- schen Länder einzahlen und somit, auf oberster Ebene, einen Beitrag zum Erreichen der europäischen Klimaziele leisten. 3 PROJEKTTRÄGER UND –PARTNER: Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg e.V. Die Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg e.V. ist die parteinahe Stiftung von Bündnis 90/Die Grünen und wurde 1990 gegründet. Sie begreift sich als lernende Organisation und verbindet gesellschaftliche Debatten mit inhaltlicher und methodischer Weiterbildung. Den Teilnehmenden der Debatten, Diskussionen, Seminare und Workshops wird der Ausbau ihrer politischen Urteilsfähigkeit durch Erweiterung ihrer praktischen Kompetenzen und Vertiefung ihres in- haltlichen Wissens angeboten. Die Werte der Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg sind Ökologie und Nachhaltigkeit, Demokratie, die unveräußerlichen Menschenrechte, Selbstbestimmung und Gerechtigkeit. Die Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg organisiert jährlich