WIENER LINIEN Gmbh & Co KG, Bautechnische Prüfung Von
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TO 12 KONTROLLAMT DER STADT WIEN Rathausstraße 9 A-1082 Wien Tel.: 01 4000 82829 Fax: 01 4000 99 82810 e-mail: [email protected] www.kontrollamt.wien.at DVR: 0000191 KA V - GU 230-1/10 WIENER LINIEN GmbH & Co KG, Bautechnische Prüfung von Abstellhallen in den Betriebsbahnhöfen Tätigkeitsbericht 2010 KA V - GU 230-1/10 Seite 2 von 20 KURZFASSUNG Die Überprüfung des baulichen Erhaltungszustandes der Hallen in den Bahnhöfen lie- ßen an einigen Gebäuden umfangreiche Mängel bzw. Schäden erkennen. Da in den nächsten Jahren für die Einstellung und Wartung von Niederflurstraßenbahnen be- trächtliche Mittel für die Umrüstung der Hallen aufgebracht werden müssen, empfahl das Kontrollamt schon aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus, mit dem mit der Um- rüstung einhergehenden Innenausbau auch gleichzeitig eine nachhaltige Sanierung der Gebäudehüllen vorzunehmen. Eine Sanierung der Gebäudehüllen erst nach einem er- folgten Innenausbau würde nicht nur die Gesamtkosten erhöhen, sondern auch den Betrieb, die Wartung und die Instandhaltung der Niederflurstraßenbahnen erheblich be- einträchtigen. KA V - GU 230-1/10 Seite 3 von 20 INHALTSVERZEICHNIS 1. Allgemeines .................................................................................................................4 2. Feststellungen des Kontrollamtes................................................................................4 2.1 Betriebsbahnhof Floridsdorf.......................................................................................4 2.1.1 Stammbetriebsbahnhof Floridsdorf.........................................................................5 2.1.2 Außenstelle Brigittenau...........................................................................................6 2.1.3 Außenstelle Kagran ................................................................................................8 2.2 Betriebsbahnhof Favoriten.........................................................................................8 2.2.1 Stammbetriebsbahnhof Favoriten...........................................................................8 2.2.2 Außenstelle Simmering...........................................................................................9 2.3 Betriebsbahnhof Hernals .........................................................................................11 2.3.1 Stammbetriebsbahnhof Hernals ...........................................................................11 2.3.2 Außenstelle Gürtel................................................................................................12 2.4 Betriebsbahnhof Rudolfsheim..................................................................................14 2.4.1 Stammbetriebsbahnhof Rudolfsheim....................................................................14 2.4.2 Außenstelle Speising............................................................................................15 2.4.3 Außenstelle Ottakring ...........................................................................................16 3. Generelle Feststellungen des Kontrollamtes .............................................................16 Anhang ALLGEMEINE HINWEISE.............................................................................................19 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS......................................................................................20 KA V - GU 230-1/10 Seite 4 von 20 PRÜFUNGSERGEBNIS 1. Allgemeines Der flächendeckende Einsatz von Niederflurstraßenbahnen im Straßenbahnbetrieb der WIENER LINIEN GmbH & Co KG (WL) erfordert eine entsprechende technische Um- rüstung der Bahnhöfe. Dem Kontrollamt wurden diesbezügliche Investitionspläne bis zum Jahr 2018 vorgelegt. Für die geplanten Adaptionsmaßnahmen sind Ausgaben von ca. 100 Mio.EUR (ohne USt) geplant. Diese Investitionen umfassen u.a. die Herstellung von Revisionsbühnen, Revisionsgruben, Untergestellgruben, Waschanlagen, Sandbe- füllungsanlagen und Schwenkkräne, die Adaption bzw. die Erneuerung von Einfahrtsto- ren, die Errichtung von Waschplätzen für die Innenreinigung, Gleisbauarbeiten, nach- richten- und elektrotechnische Maßnahmen, brandschutztechnische Maßnahmen sowie Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärleistungen. Da jedoch bei den genannten Investitionen nur auf die "innere Ausgestaltung" der Bahnhöfe das Augenmerk gelegt wurde, ohne jedoch die baulichen Erhaltungsmaß- nahmen an den Gebäuden mit einzubeziehen, hatte das Kontrollamt im März 2010 in Anwesenheit der zuständigen Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter der WL den baulichen Erhaltungszustand der Straßenbahnabstellhallen stichprobenweise geprüft. 2. Feststellungen des Kontrollamtes Mit Wirkung vom 1. März 2010 wurden die ehemaligen Betriebsbahnhöfe Brigittenau, Gürtel, Speising und Ottakring als selbstständige Dienststellen aufgelassen und als Au- ßenstellen den Betriebsbahnhöfen (Stammbetriebsbahnhöfen) Floridsdorf, Hernals bzw. Rudolfsheim zugeordnet. Zuvor wurden bereits die Bahnhöfe Simmering und Kagran am 2. Dezember 2000 bzw. am 1. Juni 2003 den Betriebsbahnhöfen Favoriten bzw. Floridsdorf organisatorisch eingegliedert. 2.1 Betriebsbahnhof Floridsdorf Der Betriebsbahnhof Floridsdorf besteht aus dem Stammbetriebsbahnhof Floridsdorf und den Außenstellen Brigittenau und Kagran. KA V - GU 230-1/10 Seite 5 von 20 2.1.1 Stammbetriebsbahnhof Floridsdorf Der Bahnhof besteht aus zwei parallel situierten, lang gestreckten Hallen mit je rd. 25 m x 190 m Grundrissfläche, die durch einen 5 m breiten Zwischentrakt miteinander ver- bunden sind. Der Bahnhof wurde in drei Etappen errichtet: Im Jahr 1910 wurde die Hal- le 1 und im Jahr 1928 die Halle 2 mit je rd. 130 m Länge errichtet. Beide Hallen wurden im Jahr 1980 um rd. 60 m in westlicher Richtung erweitert. Im Zwischentrakt sind La- ger-, Sozial- und Büroräume eingerichtet. Die vorderen (östlichen) Bereiche der Hallen dienen als Abstellflächen, die hinteren (westlichen) Hallenteile werden zu Revisions- zwecken genützt bzw. es sind dort das Bahnmeisterbüro, die Waschanlage und die Sandbunker untergebracht. Die Umschließungswände der älteren Hallenteile bestehen aus Ziegelmauerwerk und die Stahlbetondecken liegen auf Stahlbetonträgern auf. Die Hallenerweiterungen wur- den in Stahlbetonskelettbauweise errichtet, wobei die Wände mit Ziegelmauerwerk ausgefacht wurden. Das Dach besteht aus einer Trapezblechkonstruktion. Die Hallenerweiterungen wiesen samt ihrer Dacheindeckung einen guten Bauzustand auf. Die Umschließungswände der älteren Hallenteile zeigten in weiten Bereichen Ab- nutzungserscheinungen, Schwindrisse und mechanische Beschädigungen sowie Ver- putzschäden. Diese Beschädigungen stellten lediglich einen optischen Mangel dar, so- dass Funktionsfähigkeit und Sicherheit gewährleistet waren. Nässeschäden an den De- ckenuntersichten ließen auf Dachundichtheiten schließen. Um weitere Schäden an den Umschließungswänden zu vermeiden und aus Gründen der Dauerhaftigkeit des Gesamtbauwerkes empfahl das Kontrollamt, Dachundichtheiten und die bestehenden Verputzschäden im Bereich der älteren Hallenteile instand setzen zu lassen. Stellungnahme der WIENER LINIEN GmbH & Co KG: Alle Hallendächer wurden im Jahr 2009 generalsaniert. Im Zuge einer Begehung durch die WL stellte sich heraus, dass es sich bei den angeführten Nässeschäden lediglich um noch nicht übermalte KA V - GU 230-1/10 Seite 6 von 20 alte Flecken von Undichtheiten aus der Zeit vor der Generalsanie- rung handelt. Die weiteren Schritte bestehen somit in der Ausbes- serung der Malerei. Die Sanierung der Fassaden samt Mauertrockenlegung wird prio- risiert behandelt werden. Die Behebung der bestehenden Ver- putzschäden erfolgt noch bis Ende des Jahres 2010 und wurde auch bereits beauftragt. 2.1.2 Außenstelle Brigittenau Die Anlage besteht aus zwei Hallen mit rd. 51 m x 95 m bzw. rd. 36 m x 95 m Grund- fläche, die durch einen rd. 8 m breiten Zwischentrakt miteinander verbunden sind. In dem Zwischentrakt sind im Wesentlichen Werkstätten, Sozial- und Büroräume unterge- bracht. Zusätzlich zu den Abstellbereichen für Straßenbahngarnituren ist in der Halle 1 eine Räderschleifhalle und eine Waschanlage und in der Halle 2 eine Revisionshalle integ- riert. Die Anlage wurde im Jahr 1906 errichtet und nach schweren Kriegsschäden im Jahr 1947 instand gesetzt. Die Umschließungswände der Hallen sind aus Ziegelmau- erwerk. Die Dachkonstruktion der Halle 1 besteht aus genieteten bzw. geschraubten Stahlfach- werkträgern (Bindern und Pfetten) aus Winkelprofilen, auf die im vorderen Bereich der Halle eine rd. 7 cm dicke Stahlbetonplatte und im hinteren Bereich der Halle eine Tra- pezblechkonstruktion als Dachunterkonstruktion aufliegt. Als Dacheindeckung wurde eine ca. 3 cm dicke Dämmschicht und eine mehrlagige Schwarzdeckung auf die Dach- unterkonstruktion aufgebracht. Da die Stahlfachwerkträger der Dachkonstruktion der Halle 1 sehr schlank dimensio- niert sind, Verformungen an den Tragkonstruktionen erkennbar waren und die seiner- zeitigen Kriegsschäden an den Tragwerken nur provisorisch behoben wurden, beauf- tragte die WL im Frühjahr 2009 eine Gutachterin mit einer visuellen Überprüfung der Tragwerke. KA V - GU 230-1/10 Seite 7 von 20 Um den Kräfteverlauf in den einzelnen Konstruktionsteilen besser beurteilen zu können und um die eventuellen Ursachen für die vorliegenden Verformungen zu ergründen, wurde von der Gutachterin für einzelne Konstruktionsteile ein statischer Nachweis ge- führt. Das vorliegende Gutachten vom August 2009 kam zum Ergebnis, dass die Funk- tionsfähigkeit der Dachkonstruktion der Halle 1 gerade noch gegeben